1915

Hunderdorf, 30. Dezbr. (Der Kriegerbund) sandte seinen zu den Fahnen einberufenen Mitgliedern Weihnachtsliebesgaben im Werte von über 100 Mk. Die zu Weihnachten hier im Urlaub weilenden Soldaten und verwundeten Krieger zirka 30 Mann, wurden am Weihnachtstag mit einem Mittagessen im Vereinslokal mit Bier und Zigaretten bedacht und zwar auf Kosten des Herrn 1. Vorstandes Jos. Rothammer und des Herrn Hofbesitzers Jos. Sträußl von Sollach.
Quelle: Straubinger Tagblatt 03.01.1915


Hunderdorf, 4. Jan. (Weihnachten im Felde) schildert ein Kanonier wie folgt: Schon lange freute man sich auf dieses Fest, obwohl man nicht wußte, ob uns die Franzosen Ruhe lassen werden. Am Hl. Abend vormittags kamen 3 Kisten mit Weihnachtsgaben und ein Faß Bier an. Nachmittags wurden Tannenäste geholt, die Wände des Unterstandes mit denselben dekoriert, der Christbaum hergerichtet, die Kisten ausgepackt und die Weihnachtspakete, für jeden Mann, an ihren bestimmten Platzgelegt. Um 6 Uhr wurde der Christbaum angezündet und alles, was da sein konnte, versammelte sich in der „Villa“. Herrlich klang nun das Lied: „Stille Nacht,“ worauf unser Zugführer eine rührende Ansprache hielt, die mit einem dreifachen Hurra auf den Kaiser und unsere siegreiche Armee schloß. Nach dem Liede: „Deutschland, Deutschland über alles“ wurde das Faß Bier angezapft, beim ersten Becher der Lieben in der Heimat gedacht und auf selbe ein dreifaches „Hoch“ ausgebracht. Auch wurde von jedem Mann eine Karte nach Hause geschickt. Um halb 7 Uhr wünschte uns unser Batterie-Chef telephonisch fröhliche Weihnachten. Es folgten noch einige Lieder, wie: „O Deutschland hoch in Ehren“, „Steh‘ ich in finstrer Mitternacht,“ usw. Dazwischen spielte unsere „Hauskapelle“ auf Mundharmonikas. Nun ging es ans Brauen von Punsch und bekam jeder einen Feldbecher voll. Als letztes Lied sangen wir noch „Wenn ich mich nach der Heimat sehn“. Um 12 Uhr gabs noch Tee mit Rum, dann verzog sich jeder in seinen Unterstand. Am Weihnachtstage war es ziemlich ruhig, nur mitunter knallte ein Schuß. Mittags gabs Reissuppe mit Hammefleisch, abends wieder ein Faß Bier, das der Zugführer kommen ließ. Am zweiten Weihnachtsfeiertag war in Ch … Feldgottesdienst. Um 10 Uhr war hl. Messe mit Predigt. Dabei wurde das „Großer Gott wir loben dich“ gesungen. Die Musik stellte das … Regiment. Die Kirche war voll von Soldaten. Als wir abends die Post holten, wurden wir vom Feinde stark beschossen, kamen aber glücklich durch. Abends gab es wieder Punsch. Haben also Weihnachten im Felde, trotz Gefechtsbereitschaft, ganz lustig und vergnügt gefeiert. Es sei noch angeführt, was ich als Weihnachtsgaben erhielt, damit man in der Heimat sieht, daß die ins Feld geschickten Liebesgaben auch wirklich an die Mannschaften verteilt werden: 1 Hemd, 1 Unterhose, 3 Taschentücher, 1 Tabakspfeife, Rauchtabak und Zigarren, 1 Taschenfeuerzeug, Seife und Zahnbürste, eine seidene Halsbinde, 1 Taschenkerzenleuchter, Briefpapier, Ansichtskarten von Eger und Tegernsee, Bleisitft, 1 Flasche Likör, 1 Schachtel Schokolade und Weihnachtsgebäck, 5 Pakete Nürnberger Lebkuchen, Würste und sonstige diverse Sachen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 06.01.1915


Hunderdorf, 6. Jan. (Der kath. Burschenverein) hielt heute seine ordentliche Generalversammlung ab. Vorstand Härtenberger eröffnete dieselbe, und entbot zunächst den zahlreich erschienen Mitgliedern die besten Glückwünsche für das Jahr 1915; er gedachte sodann der im Felde stehenden Kameraden und gab hierauf den derzeitigen Mitgliederstand bekannt. Der Verein zählt z. Zt. 52 ordentliche und 15 außerordentliche Mitglieder, sowie 5 Ehrenmitglieder, von denen 25 unter den Waffen stehen. Zwei derselben starben bereist auf dem Felde der Ehre. Die Vorstandswahl wurde heuer mit Rücksicht auf die Kriegszeit verschoben. Nachdem Schriftführer Barth den Jahresbericht bekanntgegeben, erstattete Hans Feldmeier den Kassabericht. Es betragen die Einnahmen 228,76 M., die Ausgaben 142,60 M. Beschlossen wurde, den im Felde stehenden Mitgliedern Liebesgaben zu senden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.01.1915


Apoig, 8. Jan. (Einbruchsversuch.) In der Sylvesternacht wurde bei der Schmiedmeistersgattin Maria Schröttinger dahier, deren Mann im Felde steht, ein Einbruchsversuch gemacht. Der unbekannte Täter wurde jedoch verscheucht und mußte unverrichteter Dinge abziehen. – In der Nacht vom 6. Zum 7. Januar versuchte ein ebenfalls unbekannt gebliebener Mann in der Sandbiller’schen Restauration dahier, wo auch der Mann im Felde steht, einzubrechen. Sein Ziel konnte er auch da nicht erreichen, weil ebenfalls verscheucht wurde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 12.01.1915


Hunderdorf, 11. Jan. (Todesfall.) Heute abends 7 Uhr verschied nach Empfang der hl. Sterbsakramente der 69jährige Privatier Bapt. Hirtreiter von Eglsee. Er hinterläßt eine Witwe und eine verheiratete Tochter. Hirtreiter war wegen seines guten Humors weit und breit bekannt. Die Beerdigung findet am Mittwoch statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.01.1915


Hunderdorf, 10. Januar. (Von der freiw.Feuerwehr.) Heute fand die Jahresgeneralversammlung der freiw. Feuerwehr Hunderdorf im Baier’schen Gasthause statt. Nach einer kurzen Besprechung verschiedener Vereinsangelegenheiten gedachte Herr Kommandant und Zimmerpalier Jos. Hösl, der teils im Felde, teils in Garnison stehenden Mitglieder. Herr Kassier Baier, Bauer von Hofdorf, gab den Jahres-Rechenschaftsbericht bekannt, der leider immer noch einen Passivrest zu verzeichnen hat, verursacht durch die Anschaffung neuer Montierung und Ausrüstungsgegenstände. Der Verein zählt zr. Zt.52 Mitglieder. Auch Zuschüsse flossen wieder in die Kassa, so 20 Mk. aus Distrikts- und 40 Mk. aus Kreisfonds. Der Gautag der freiwilligen Feuerwehren für den Bezirk Bogen-Mitterfels findet im Laufe des Jahres 1915 in Hunderdorf statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.01.1915


Hunderdorf, 10. Januar. (Einer Volksmission) glich hier der von den deutschen Bischöfen angeordnete Sühne und Bußtag. Nicht nur sämtliche Vereine, sondern auch die übrigen Pfarrangehörigen nahmen daran regen Anteil, sodaß mehr als tausend hl. Kommunionen ausgeteilt werden konnten. – (Besitzveränderung.) Das Haus mit 1 Tagw. Grund des auf dem Feld der Ehre gefallenen Fabrikarbeiters Josef Loibl in Hoch ging um den Kaufpreis von 1200 M. in den Besitz des Inwohners Xaver Soller von Hoch über. Notarielle Verbriefung hat bereits stattgefunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 14.01.1915


Hunderdorf, 15. Jan. (Liebesgaben.) Gestern sandte der Krieger- und Veteranenverein Hunderdorf seinen teils im Felde, teils in Garnisonen stehenden 15 Mitgliedern Pakete mit Liebesgaben im Gesamtwerte von 67,50 M. – (Der kath. Burschenverein) Hunderdorf sendet vorläufig jedem seiner 25 Mitglieder, die im Felde, in Garnisonen oder Lazaretten sich befinden, ein Kriegsgebetbüchlein und einen geweihten Rosenkranz.
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.01.1915


Hunderdorf, 24. Jan. (Auf eine Kriegschronik,) welche von einem Regensburger Verlag herausgegeben wird, nahm der Reisende Wilhelm Stanninger auch in hiesiger Gegend mehrere Bestellungen entgegen. Er machte dabei den Leuten vor, daß der Preis für seine Chronik nach Beendigung des Krieges auf 15 Mk. festgesetzt sei; bei sofortiger Zahlung werde aber die ganze Chronik jetzt schon für 4 Mk. geliefert. Diese vier Mark ließ sich Stanninger gleich anzahlen, eine Kriegschronik wurde aber bisher nicht geliefert, obgleich selbe schon Mitte Dezember bestellt worden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.01.1915


Hunderdorf, 27. Jan. (Vom Standesamt.) Im abgelaufenen Jahre wurden beim Standesamt dahier beurkundet: 33 Geburten, 5 Eheschließungen und 16 Sterbefälle. Die Sterbefälle verteilen sich auf 7 Kinder und 9 Erwachsene. Zwei Krieger aus unserer Gemeinde starben den Heldentod fürs Vaterland.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.01.1915


Vom Lande, 27. Jan. (Zur Haft- und Unfallversicherung von Jugendfeuerwehren.) Als vom K. Kriegsministerium am 5. Okt. v. J. ein Erlaß herausgegeben wurde, der die militärische Erziehung der Jugend betrifft, wurden nicht nur von den bestehenden Jugendvereinen, an die sich das Ministerium in erster Linie wendet, sondern auch von anderer Seite aus vielerorts Jugendwehren ins Leben gerufen. Dabei wurde nun die Frage aufgeworfen, wie es sich mit der Haftpflicht- und Unfallversicherung verhält. Nun gibt die Geschäftsstelle der kath. Burschenvereine Bayerns bekannt, daß dort, wo die Jugendwehren von einem dem Zentralverband angeschlossenen Burschenverein gegründet wurden, die Mitglieder des Vereins ohnehin gegen Haftpflicht versichert sind, für die übrigen Teilnehmer der Jugendwehr, die also den Burschenvereinen nicht als Mitglieder angehören, sind pro Jahr und Mann 6 Pfg. zu bezahlen. Die Unfallversicherung übernimmt ebenfalls der Verband der kath. Burschenvereine gegen eine Prämienzahlung von 60 Pfg. pro Jahr für den Führer und 20 Pfg. pro Jahr für den einzelnen Teilnehmer der Jugendwehr.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.01.1915


Steinburg, 26. Jan. (Fürs Rote Kreuz.) Unter den Mitgliedern des Bienenzuchtvereins Steinburg und Umgebung hat Herr Bierbrauereibesitzer Berger dahier, Vorstand des genannten Vereins, eine Sammlung veranstaltet, welche als Resultat 24 Pfund Honig und 15 Mark in bar ergab. Auch Nichtmitglieder steuerten bei. Allen Gebern ein herzliches „Vergelts Gott!“ – Ferner wurde seitens der Mitglieder des Vereins beschlossen, von einer Gratisverlosung für das abgelaufene Jahr abzusehen und dafür 50 Mark aus der Vereinskassa an das Rote Kreuz abzuliefern.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.01.1915


Todes-Anzeige.
Nach langen Wochen quälender Ungewißheit erhielten wir die Bestätigung, daß unser innigstgeliebter hoffnungsvoller einziger Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Jüngl. Josef Kern,
Söldnerssohn in Hunderdorf,
Soldat beim k. bayer. 11. Inf.-Reg. 1 Komp.,

am 1. September im Hospital zu Nancy im Alter von 21 Jahren den Heldentod fürs Vaterland fand.
Um stille Teilnahme und fromme Fürbitte für den Verstorbenen bitten
Hunderdorf, Meidendorf, Müchen, Holzen u. Nordfrankreich, den 30. Januar 1915.
Die trostlosen Eltern nebst 4 Schwestern und Schwager auf dem Felde
nebst übriger Verwandtschaft.
Die Seelengottesdienste werden am Donnerstag, 4. Februar vormittags halb 9 Uhr in der Pfarrkirche in Ittling abgehalten. Vom Trauerhause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.01.1915


Hunderdorf, 31. Januar. (Generalversammlung.) Der Krieger- und Veteranenverein Hunderdorf hielt heute in seinem Vereinslokale (Gastwirtschaft Baier) seine diesjährige Generalversammlung ab. 1. Vorstand Herr Oekonom Kraus eröffnete dieselbe mit einem herzlichen Willkommensgruß und gedachte sodann der 15 Mitglieder, die teils im Felde, teils in Garnisonen und Lazaretten sich befinden. Der Vereinskassier, Herr Ludw. Gstettenbauer, Söldner von Hoch, erstattete den Kassenbericht. An Einnahmen sind zu verzeichnen 186,92 M., an Ausgaben 61,97 M.; es verbleibt somit ein Aktivrest von 125,05 M. Die Wahl der Vorstandschaft hatte folgendes Resultat: 1. Vorstand: Jos. Kraus, Oekonom von hier; 2. Vorstand: X. Eisenschink, Oekonom von Au vorm Wald; Kassier: Ludw. Gstettenbauer, Söldner von Hoch; Beisitzer: X. Gstettenbauer, Gütler von Hoch; Jos. Simmet, Maurer von Wegern; Joh. Radlbeck, Bäckermeister und Oekonom von Windberg; X. Zistelberger, Privatier von hier. Der Verein zählt zurzeit 115 Mitglieder. Beschlossen wurde, den im Felde stehenden oder in Lazaretten und Garnisonen sich befindenden Mitgliedern wieder Liebesgaben zu senden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 02.02.1915


Hunderdorf, 2. Febr. (Abschiedsfeier.) Der Kriegerbund Hunderdorf veranstaltete gestern seinen zu den Fahnen einberufenen 9 Mitgliedern – Ersatzreservisten – eine schöne herzliche Abschiedsfeier. Der ganze Saal des Edbauer’schen Gasthauses war von Gästen besetzt. Im Laufe des nachmittags hielten der Gemeindediener Altmann und Joh. Preis an die scheidenden Kameraden Ansprachen, wobei auch der bereist auf dem Felde stehenden Mitglieder gedacht wurde. Auf das Königshaus wurde ein dreifaches Hoch ausgebracht. Die Feier verlief in schönster Weise.
Quelle: Straubinger Tagblatt 03.02.1915


Hunderdorf, 2. Febr. (Heldentod.) Vor etlichen Tagen kam die Trauerbotschaft an die Kern’schen Oekonomenseheleute dahier, daß ihr einziger Sohn Josef, Soldat beim bayer. Infanterie-Regiment, am 1. September im Hospitale zu Nancy den Heldentod fürs Vaterland gestorben. Die Trauergottesdienste finden am Donnerstag, 4. Februar in der Pfarrkirche zu Ittling statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 03.02.1915


Todes-Anzeige.
Nach Gottes hl. Willen verscheid heute mittags halb 1 Uhr unsere liebe Schwester, Tante und Base,
die ehr- und tugendreiche
Jungfrau Viktoria Weinzierl,
ehem. Hofbesitzerin in Röhrnau;
zuletzt Privatiere in Hunderdorf,

nach Empfang der aller hl. Sterbsakramente in einem Alter von 90 Jahren 2 Monaten.
Um stilles Beileid bitten
Hunderdorf, Röhrnau, Leiblfing, Auerbach (Oberpf.), Regensburg, Neuburg a. Donau, den 8. Februar 1915.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
Xaver Weinzierl
und alle übrige Verwandtschaft.
Die Beerdigung findet statt in Hunderdorf Mittwoch, 10. Februar 1915 um 10 Uhr vormittags mit darauffolgendem Gottesdienste.
Quelle: Straubinger Tagblatt 10.02.1915


Steinburg, 9. Febr. (Den Heldentod) fürs Vaterland starb der Reserve-Infanterist bei einem preußischen Regiment, Josef Köterl, Geflügelhändlerssohn von hier. – (Vermißt) werden seit August Sebastian Obermeier von Hunderdorf, Soldat im 11. Inf.-Regt. Und Johann Santl, Söldnerssohn von Lintach im 10. Inf.-Regt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.02.1915


Hunderdorf, 9. Febr. (Todesfall.) Heute verscheid die älteste Person unserer Pfarrei. Es ist dies Viktoria Weinzierl, Privateire, (ehemalige Hofbesitzerin von Röhrnau,) im Alter von 90 Jahren.
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.02.1915


Die Güterzertrümmerung in Niederbayern i. J. 1914.
Im Laufe des Jahres 1914 wurden im Kreise Niederbayern 29 Bauernhöfe mit 3277 Tagwerk Grund um 2 125 850 Mk. zwecks gewerbsmäßiger Zertrümmerung angekauft, während 14 Bauernhöfe mit 1650 Tagwerk Grund um 1 224 100 Mk. käuflich in den Besitz von Raiffeisenbanken übergingen.
Januar: Furth b. Oberalteich: Dachauerhof, 20 Tgw., 12 000 Mk.; … Februar: Furth b. Oberalteich: Schmiedanwesen, 66 Tgw., 31 000 Mk. … März:  … Apoig: Schötzhof, 37 Tgw., 24 000 Mk.; … April: … Steinburg: Schuhbauerhof, 6 Tgw. 4 200 Mk.; … September. Großlintach: Edenhoferhof, 83 Tagw. 39 250 M. …
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.02.1915


Hunderdorf, 11. Febr. (Auszeichnung.) Der Chevauleger Hans Schröttinger, Schmiedmeister von Apoig, wurde mit dem Militärverdienstkreuz 1. Kl. Mit Krone und Schwertern ausgezeichnet. – (Bei der hiesigen Postagentur) wurden binnen zwei Monaten 12 000 M Goldgeld einbezahlt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.02.1915


Hunderdorf, 12. Febr. (In Gefangenschaft.) Der seit 17. Januar als vermißt gemeldete Landwehrmann Franz Xaver Kronfeldner, geb. in Windberg, sandte von Marseilles aus eine Karte, welche gestern bei seiner in Apoig wohnenden Gattin eintraf, mit der Mitteilung, daß er sich in französischer Gefangenschaft und vorläufig ganz wohl befinde. Da Kronfeldner keine Adresse angegeben, glaubt man, daß er nach Marokko eingeschifft werde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 14.02.1915


Hunderdorf, 16. Febr. (Vom Standesamt.) Die Pfarrei Hunderdorf, welche vier Gemeinden umfaßt, weist folgende Standesamtseinträge von Jahr 1914 (bezw. 1913) auf. Standesamt der Gemeinde Hunderdorf: Geburten 33 (45); Eheschließungen 5 (7); Sterbefälle 7 (35). Standesamte der Gemeinde Au vorm Wald, wozu Gemeinde Steinburg und Gemeinde Gaishausen gehören: Geburten 36 (37); Eheschließungen 7 (6); Sterbefälle 25 (21). Gestorben sind den Heldentod für Vaterland zwei Krieger aus der Gemeinde Hunderdorf (Xaver Zisler, Söldnerssohn von Hoch und Witwer Jos. Loibl von Hoch); in der Gemeinde Gaishausen Xaver Schröttinger, Söldner von Gaishausen; in der Gemeinde Steinburg Xaver Kraus, Schuhmachergehilfe dahier. Ehre ihrem Andenken.
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.02.1915


Hunderdorf, 16. Februar. (Sühneverein.) Heute beging der Sühneverein Hunderdorf seine zweite Jahresfeier mit Gottesdienst und Generalkommunion. Der Verein zählt zurzeit 200 Mitglieder (im Vorjahre 150), und zwar Männer, Frauen, Jünglinge und Jungfrauen. An der Feier nahm die Mehrzahl der Vereinsmitglieder teil und ist zu erwarten, daß durch diese Jahresfeier dem Vereine auch wieder neue Mitglieder zugeführt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 18.02.1915


Hunderdorf, 21. Febr. (Schlaganfall.) Als sich die ca. 44 Jahre alte Bauersfrau Theres Gütlhuber von Ramersberg heute vom Frühgottesdienste nach Hause begab, wurde sie in der Nähe des Stelzl’schen Anwesens in Hoch vom Schlage getroffen. In die Wohnung des Stelzl verbracht, wurde sie mit den hl. Sterbsakramenten versehen. Gegenwärtig befindet sich dieselbe auf dem Wege der Besserung.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.02.1915


Hunderdorf, 21. Febr. (Neugeweihter Priester.) Unter den 42 Alumnen, die am 3. März durch den Hochwürdigsten Herrn Bischof Antonius im hohen Dom zu Regensburg die Priesterweihe empfangen, befindet sich auch ein Sohn unserer Pfarrei. Es ist dies Franz Xaver Radlbeck, Bauernsohn von Oberhunderdorf. Der Neugeweihte wird bereits am Sonntag, den 7. März, sein erstes Meßopfer in hiesiger Pfarrkirche und zwar der jetzigen ernsten Zeit entsprechend, in aller Stille feiern.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.02.1915


Apoig, 25. Febr. (Besitzveränderung.) Herr Bräumeister Schötz von Heiligkreuz vertauschte sein Wohnhaus mit dem am Sandwege gelegenen Privathaus des Oekonomen Gottfried Obermeier von Heiligkreuz. Der Tausch erfolgte ohne jede Aufgabe.
Quelle: Straubinger Tagblatt 27.02.1915


Hunderdorf, 25. Febr. (Heldentod.) Das erste Opfer, das der Krieg aus den Reihen des kath. Burschenvereins Hunderdorf forderte, war der Söldnerssohn Johann Santl von Lintach. Derselbe diente beim 10. Inf.-Regt. Santl war ein eifriges und treues Mitglied des genannten Vereins. Zum Trauergottesdienst für denselben hatte sich der Burschenverein mit Fahne eingefunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 27.02.1915


Apoig, 2. März. (Durch den orkanartigen Sturm), der gestern hier wütete, wurde viel Schaden angerichtet. Der Knecht des Bauern Fuchs von Ramersberg wurde, als er im Begriffe war, mit seinem Gespann vom Bahnhof wegzufahren, durch Ziegeltaschen, die der Sturm vom Dache losgerissen, so unglücklich am Kopfe getroffen, daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Mehr oder minder stark beschädigt wurden die Bahnhofsrestauration nebst Halle, das Bauernhaus des Ludwig Weinzierl, der mit Stroh gedeckte Stadel des Müllers Hobmeier, der neugebaute Stadel des Bahnagenten Blasini und dessen zweites Privathaus, ferner die Scheune des Herrn Bürgermeisters. Das Unwetter dauerte eine Stunde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 04.03.1915


Hunderdorf, 7. März. (Primizfeier.) Weder rauschende Musik, noch festliches Gepränge verkündeten heute, daß ein neugeweihter Priester, nämlich hochw. Herr Frz. Xav. Radlbeck seine Primizfeier begehen wird. 18 Jahre sind es her, seit hier die letzte Primizfeier stattgefunden hat. Vormittags 9 Uhr zig der hochw. Herr Primiziant unter Glockengeläute in das reich mit Tannengrün und Blumen geschmückte Gotteshaus ein. In seiner Festpredigt gedachte er vor allem derer, die ihm während seiner Studienzeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden und ihm ihre Gebete gewidmet haben, damit er sein ersehntes Ziel erreiche und die Kraft ihm verliehen werde, die Bürde des Priestertums zu tragen; besonders dankte er Hochw. Herrn geistl. Rat Dekan Gruber dahier, der ihn auf diesen hehren Beruf vorbereitete. Er stellte dann an die Gläubigen die Bitte, sie mögen nie erlahmen, für ihre Priester zu beten. Während des levitierten Hochamtes hatten die Fahnensektionen sämtlicher Vereine am Hochaltare Aufstellung genommen. Mit dem Primiziantensegen schloß die schlichte, aber würdige, der Kriegszeit entsprechende Feier.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.03.1915


Hunderdorf, 8. März. (Der Kriegerbund) beschloß in seiner gestrigen Versammlung, seinen in Feld – und Garnisonsdienst stehenden Mitgliedern zu Ostern wiederum Liebegaben zu senden. Der erste Vorstand Herr Gutsbesitzer Josef Rothammer von Sollach erklärte sich bereit, 40 Pfund Rauschfleisch zur Verfügung zu stellen. Auch die meisten Mitglieder werden zur Liebesgabensendung das ihre beisteuern.
Quelle: Straubinger Tagblatt 10.03.1915


Hunderdorf, 7. März. (Generalversammlung.) Der Kriegerbund Hunderdorf hielt heute seine Jahreshauptversammlung in der Bahnhofsrestauration Sandbiller ab. 1. Vorstand, Hofbesitzer Herr Rothammer-Sollach, eröffnete dieselbe und hieß die erschienenen Mitglieder herzlich willkommen. Er gedachte sodann aller Mitglieder (45), die sich im Felde, Lazaretten und Garnisonen befinden. Schriftführer Herr Hauptlehrer Scheininger-Hunderdorf, gab den Jahresbericht bekannt. Der Verein zählt zurzeit 109 Mitglieder. Kassier, Hofbesitzer Herr Joseph Sträußl-Sollach, erstattete den Rechenschaftsbericht. An Einnahmen sind zu verzeichnen 365 M, an Ausgaben 265 M, der Aktivrest beträgt 100 M. Nach Erledigung verschiedener Vereinsangelegenheiten wurde die Versammlung geschlossen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 10.03.1915


Hunderdorf, 24. März. (Der Kriegerbund) Hunderdorf sandte heute Osterliebespakete an seine 45 Mitglieder, die teils im Feld, teils in Lazaretten und teils in Garnisonen sich befinden. Die Pakete enthalten Rauchfleisch, Tabak usw. und haben einen Wert von 100 M. – (Vermißt.) werden seit Oktober Sebastian Obermeier, Privatierssohn dahier, Soldat im 11. Inf.-Regt. Und Siegfried Enzinger, Privatierssohn dahier, Soldat im 10. Inf.-Regt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.03.1915


Hunderdorf, 25. März. (Der Kriegerbund) Hunderdorf sandte heute 40 Osterliebespakete an bekannte Krieger, welche keinem Kriegerverein angehören. Dazu spendete der 1. Vorstand Jos. Rothammer von Sollach 40 Pfund, Max Hafner, Bauer von Sollach, 20 Pfund Rauchfleisch und der ehemalige 2. Vorstand Ludwig Rothammer, Bauer von Tittenkoffen, 20 M. – (Auf dem Felde der Ehre) starb der Bauerssohn Ludwig Baier von Sollach, Ersatz-Reservist in einem Infanterie-Regt. – (Auszeichnung.) Der Infanterist Johann Greindl von Hofdorf erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 27.03.1915


Hunderdorf, 26. März. (Trauernachricht.) Dieser Tage erhielt hochw. Herr Kooperator Ebneth die traurige Nachricht, daß sein Bruder Josef Ebneth, der als Gefreiter beim 20. Inf.-Regt. Seit anfangs Februar im Felde stand, infolge eines Kopfschusses auf dem nordwestlichen Kriegsschauplatz den Heldentod gestorben ist. Herr Ebneth war vorher Lehrer in Wald bei Nittenau, Oberpf. – (Heldentod.) Als fünftes Opfer aus unserer Pfarrei starb den Heldentod auf dem nordwestlichen Kriegsschauplatz der Bauerssohn Ludwig Baier von Sollach. Baier rückte am 20. November v. J. zum 13. Inf.-Regt. Ein und stand seit Anfang Februar im Felde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 28.03.1915


Hunderdorf, 27. März. (Gefallen.) Heute kam von den Oekonomen Reiner von Lindfeld die Mitteilung, daß sein Sohn Josef infolge eines Kopfschusses gestorben ist. Dies ist nun das 6. Opfer, das der Krieg aus den Reihen der Kriegsteilnehmer aus der Pfarrei Hunderdorf forderte.
Quelle: Straubinger Tagblatt 30.03.1915


Hunderdorf, 30. März. (Vom Burschenverein.) Die vielen Einberufungen von Mitgliedern zum Heeresdienst machten eine Neugruppierung der Vorstandschaft notwendig und setzt sich jetzt diese zusammen aus: Schreinermeister Härtenberger, Vorstand; Schneidermeisterssohn Xaver Barth als Schriftführer; und Bauerssohn Josef Poiger, Kassier. Als Vereinsdiener wurde Schneidermeisterssohn Josef Schötz gewählt. Von den 53 ordentlichen Mitgliedern wurden bereits 31 unter die Waffengerufen, 1 starb den Heldentod in Frankreich, 1 ist vermißt und 6 sind verwundet; davon einer schon das zweite Mal. Von den 15 außerordentlichen Mitgliedern sind 10 zu den Fahnen geeilt; davon starb ebenfalls eines infolge Kopfschusses im Lazarett den Heldentod. Drei wurden bereits verwundet. Der kath. Burschenverein ist stolz, so viele Mitglieder aus seinen Reihen dem Vaterland als wackere Verteidiger stellen zu können.
Quelle: Straubinger Tagblatt 01.04.1915


Todes-Anzeige.
Fern der Heimat und seinen Lieben starb im Blütenalter von 28 Jahren infolge eines Schrapnellschusses in Frankreich am 13. März 1915 den Heldentod fürs Vaterland unser innigstgeliebter, unvergeßlicher Bruder, Schwager und Vetter
der tugendreiche
Jüngling Ludwig Baier,
Soldat im 21. Reserve-Infanterie-Regiment, 1. Komp.,
Bauerssohn von Sollach.
Um stilles Beileid und Gedenken im Gebete bitten
Sollach, Frankreich, den 8. April 1915.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Marie Baier,
Theres Baier,
Cäcilie Fruhstrofer
, geb. Baier., Schwestern
Xaver Fruhstorfer, Schwager.
Die Gottesdienste werden am Dienstag den 6. April vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf abgehalten. Vom Hause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 04.04.1915


Hunderdorf, 5. April. (Den Heldentod) fürs Vaterland sind aus unserer Pfarrei gestorben: Maurer Josef Loibl von Hoch; Xaver Kraus, Schuhmachergehilfe von Steinburg; Xaver Schröttinger, Söldnerssohn von Gaishausen; Xaver Zistler, Söldnerssohn von Lindach; Ludwig Bach und Xaver Bach von Büchlberg b Wiesenfelden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 07.04.1915


Hunderdorf, 7. April. (Trauergottesdienste.) Gestern fanden die Trauergottesdienste für den auf dem nordwestlichen Kriegsschauplatz gefallenen Bauerssohn Ludwig Baier von Sollach statt. Der Kriegerbund sowie der kath. Burschenverein erwiesen ihrem Mitgliede die letzte Ehre. Bei Abgabe der drei Ehrensalven kam erstmals die vom Mechaniker Mair dahier gefertigte Donnerkanone zu Verwendung. Heute fanden ebenfalls Gottesdienste für den in den Vogesen gefallenen Gütlerssohn Joseph Reiner von Lindfeld statt. Außer dem Kriegerbund Hunderdorf erwiesen auch Mitglieder der hiesigen Jugendwehr dem gefallenen Helden die letzte Ehre.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.04.1915


Hunderdorf, 9. April. (Gefallen.) Heute kam die Nachricht hieher, daß der Geflügelhändlerssohn Jos.Köderl von Steinburg den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.04.1915


Hunderdorf, 15. April. (Heldentod.) Der Pionier Ignaz Wurm, Viehhändlerssohn von Gaishausen, wurde durch einen Kopfschuß schwer verwundet und starb an dessen Folgen in einem Feldlazarett in Frankreich im Alter von 23 Jahren. Der Krieg hat nun bereits acht Opfer aus unserer Pfarrei gefordert.
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.04.1915


Gedächtnis-Rede
bei der Trauerfeier für den am 21. März bei den Kämpfen im Münstertale den Heldentod gestorbenen tugendsamen
Jüngling Josef Reiner,
Söldnerssohn von Lindfeld, Pfarrei Hunderdorf, Soldat im 23. bay. Reserve Jnf.-Reg.12. Komp.
Gesprochen vom hochw. Herrn Kooperator Ebneth in Hunderdorf am 7. April 1915.
Druck von Hans Stolz, Mitterfels.
Christliche Trauerversammlung!
„Sie waren bereit, für Gesetz und Vaterland zu sterben“. (2. Mach. 8. 21.)
Im 2. Jahrhundert vor Christus war es, da hatten die Juden für die Freiheit und Unversehrtheit ihres Glaubens und damit auch für den Fortbestand ihrer Nation einen Heldenkampf zu bestehen gegen den syrischen König Antiochus und seinen Unterfeldherrn Nikanor, der das Judenvolk vernichten wollte. Führer und Vorkämpfer in diesem heldenmütigen Ringen eines geknechteten Volkes war Judas der Makabäer. Mit zündender Rede wußte er seine Leute zu begeistern zum hl. Kampfe für die höchsten Güter: Glaube und Freiheit. 7000 der Tapfersten hatte er um sich versammelt und ermunterte sie zum Aushalten und Gottvertrauen. „Unsere Feinde, so sagte er, vertrauen auf ihre Waffen und ihre Kühnheit, wir dagegen setzen unser Vertrauen auf den allmächtigen Herrn, der sowohl die gegen uns ausziehenden Feinde, als auch die ganze Welt durch einen Wink vernichten kann.“ Durch diese und ähnliche Worte ermutigte er die Seinigen und sie waren bereit, für Gesetz und Vaterland zu sterben.
Christliche Trauerversammlung! Auch unser Vaterland hat jeßt einen Riesenkampf durchzufechten gegen mächtige und zahlreiche Feinde, die sich verbündet haben, um uns zu vernichten, um unseren Glauben, unsere Freiheit zu untergraben. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe rief unser Kaiser seine Soldaten auf zum Schutze des bedrängten Vaterlandes; und sie alle, alle kamen, um mit Gott für König und Reich zu kämpfen und sie waren bereit für Gesetz und Vaterland zu sterben. Und so viele, ach, so viele junge Männer, strotzend von Lebenskraft, übersprudelnd von Lebenslust, sind dahin gesunken unter dem tötlichen Blei, wie die Blumen des Feldes unter der Sichel des Schnitters und sie ruhen unter dem Rasen, still und stumm aber von ihren frühen Gräbern weht es geheimnisvoll zu uns herüber „Tapfer und treu bis in den Tod.“
Christl. Trauerversammlung! Wir begehen heute wieder das Gedächtnis eines solchen Helden unserer Pfarrei, es ist der tugendsame Jüngling Josef Reiner, Söldnerssohn von Lindfeld.
Schon frühzeitig hatte er das lb. Elternhaus verlassen müssen, um in fremden Diensten sich sein Brot zu erwerben; überall war er beliebt wegen seines Fleißes, seiner Treue und seiner Gewissenhaftigkeit; eben diese Eigenschaften befähigten ihn auch zum ehrenvollen Soldatendienst und am 8. Dezember des vorigen Jahres erging an ihn der Ruf des Vaterlandes, ihm seinen starken Arm zu leihen im Kampfe gegen des Reiches Feinde und Dränger. Schon nach 8 Wochen war der junge Vaterlandsverteidiger militärisch ausgebildet und ausgerüstet um dem Feinde entgegenzutreten. Wohl mochte ihm der Abschied schwer fallen von Vater und Mutter, von Brüdern und Schwestern, die er nicht mehr sehen sollte, aber die Pflicht ruft und sie läßt das Herz nicht sprechen und so zog er hinaus, wohlgemut, gestärkt durch den Empfang des himmlischen Brotes der Sühne, begleitet von den Gebeten und Segenswünschen der Seinigen, aber über ihn schwebte unsichtbar der Todesengel, der die Palme für ihn bereit hielt. 2 Monate stand er schon im Kampffeld und hatte reichlich durchzukosten die Mühen und Beschwerden. des Kriegslebens in rauher Winterszeit, täglich und stündlich dem Tode ins Ange schauend, aber immer und jederzeit sich der hl. Pflicht bewußt, nach Kräften sein Bestes zu leisten und wenn es Gottes Wille sein sollte, selbst sein Leben hinzuopfern. – Und Gott wollte es. Es war der 21. März, Frühlingsanfang, da sein Lebensfrühling zu Ende gehen sollte; die Kirche feierte eben den Leidenssonntag, der auch für unsern jungen Helden zum Leidens- und Sterbetag werden sollte. Heftige, blutige Kämpfe tobten im Münstertale, die so manchem das Leben kosteten; zwischen 4 – 5 Uhr nachmittags wurde auch unser junger Kämpfer durch einen Granatschuß an Kopf – und Brust schwer verwundet. Ein treuer Kamerad brachte ihn noch ins nächste Feldlazarett, wo er, versehen mit den hl. Sterb…

Fehlstelle

… für seine Freunde, darum wäre es ungerecht, ja grausam, wollten wir ihrer je vergessen. Wenn es also für die Angehörigen des früh gereiften Helden der beste Trost ist das Wort der hl. Schrift: „Ein heiliger und heilsamer Gedanke ist es, für die Verstorbenen zu beten“ (2 Makb. 12, 46,) so ist es für uns eine ernste Mahnung, jenen die im Kampfe für das irdische Vaterland ihr Leben eingesetzt haben, den Frieden des himmlischen Vaterlandes zu erflehen. Darum laßt uns ihm schenken ein andächtiges Vater unser und Ave.
R. I. P.


Todes-Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland starb am 11. April in einem Feldlazarett in Nordfrankreich infolge eines Kopfschusses bei einem Sturmangriff unser innigstgeliebter, guter, unvergeßlicher Sohn, Bruder, Schwager und Onkel,
Ignaz Wurm,
Viehhändlerssohn in Gaishausen;
Soldat beim 3. Pionier-Bataillon, 1. Kompagnie;

in einem Alter von 23 Jahren.
Um stilles Beileid bitten
Gaishausen, Frankreich, Nürnberg, Straubing, Ingolstadt, den 21. April 1915
Die tieftrauernden Eltern Franz und Theres Wurm
nebst 4 Brüdern, 3 Schwestern, 2 Schwagern

und der übrigen Verwandtschaft.
Die Gottesdienste finden am Montag den 26. April vormitt. 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf statt. Vom Hause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.04.1915


Hunderdorf, 7. Mai. (Tödlicher Schlaganfall.) Als gestern der ca. 85 Jahre alte Privatier Zitzelsberger dahier in der Frühe von der Kirche nach Hause gehen wollte wurde er beim Weinzierlschen Kaufhause vom Schlage getroffen. In seiner Behausung verbracht, wurde er mit den hl. Sterbesakramenten versehen. Heute vormittag ist Zitzelsberger infolge des Schlaganfalles gestorben.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.05.1915


Hunderdorf, 9. Mai. (Der Gautag) der freiwilligen Feuerwehren des Bezirks Bogen-Mitterfels findet heuer am 13. Juni in Hunderdorf statt. Als Wehren werden herangezogen die freiwilligen Feuerwehren Steinburg und Windberg. Die Feier findet im Gasthofe des Herrn Joh. Baier in Hunderdorf statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.05.1915


Hunderdorf, 9. Mai. (Der Spar- und Darlehenskassenverein) Hunderdorf und Umgebung schließt das Geschäftsjahr 1914 mit einem günstigen Resultat ab. Bei der jüngst stattgefundenen Generalversammlung, die von den Mitgliedern gut besucht war, gab der Rechner Anton Steckler, Tabakfabrikant dahier, den Rechenschaftsbericht bekannt. An Aktiva sind zu verzeichnen: Kassenbestand: 2 770,35 M; Forderung an Geldausgleichsstelle 3 253,75 M; Darlehen 35 795,85 M; Geschäftsanteile bs. Der Ausgleichsstelle 600 M. Warenaußenstände 117,60 M; Mobilien (Immobilien) 495,35 M; Summa der Aktiva 43 033,40 Mark. – An Passiva: Anleihen: 31 218,02 M; Schulden an die Geldausgleichstelle 10 759,02 M; Geschäftsguthaben der Mitglieder 609 M. Reserve-Stiftungsfonds 43,50 M. sonstige Passiva: 101,47 M; Summa der Passiva: 42 781,04 M. Es verbleibt somit ein Reingewinn von 302,39 M. Am Anfang des Jahres 1914 war der Mitgliederstand 53 und am Schluß desselben 62. Die Vorstandschaft setzt sich zusammen wie folgt: Joh. Fuchs, Bauer von Ramersberg; Joh. Altschäffl, Söldner von Großlintach; Jos. Kraus, Oekonom dahier; Michael Landstorfer, Anwesensbesitzer von Hoch. Beschlossen wurde, den Zinsfuß für Ausleiher von 5 Prozent bis auf weiteres auf 4 ¾ Prozent und für Einleger bei vierteljähriger Kündigung von 3,50 auf 4 Prozent festzusetzen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.05.1915


Hunderdorf, 14. Mai. (Heldentod.) Heute erhielt der Oekonom Johann Kronfeldner von Au die Nachricht, daß sein Sohn Josef auf dem westlichen Kriegsschauplatze den Heldentod gestorben ist. Kronfeldner, der seit Oktober als Infanterist im Felde stand, erhielt einen Bauchschuß, dem er am folgenden tage in einem Feldlazarett erlag. Es ist dies da neunte Opfer, das der Krieg bis jetzt aus unserer Pfarrgemeinde gefordert.
Quelle: Straubinger Tagblatt 16.05.1915


Todes-Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland starb am 6. Mai in Nordfrankreich unser lieber, guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel,
Jüngl. Josef Kronfeldner,
Oekonomenssohn in Au v. W.,
Infanterist b. 8. Bayer. Inf.-Regt., 2. Kom., Res.-Division Nr. 33,

in einem Alter von 21 Jahren. Um stilles Beileid bitten
Au v. W., Hunderdorf, Hodorf, Regensburg, Frankreich, Rußland, Asham, 15. Mai 1915
Die tieftrauernden Eltern Johann u. Katharina Kronfeldner,
Oekonomenseheleute,
nebst Geschwistern und übrigen Verwandten.

Der Trauergottesdienst findet am Donnerstag den 20. Mai vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 18.05.1915


Hunderdorf, 18. Mai. (Trauergottesdienst.) Der Söldnerssohn Josef Reichart von Hofdorf, der in Solingen in Arbeit stand und seit Weihnachten im dortigen Krankenhause lag, ist vergangene Woche dortselbst gestorben und wurde auch im dortigen Friedhofe beerdigt. Heute fand für denselben in hiesiger Pfarrkirche der Trauergottesdienst statt, dem die Mitglieder des hiesigen kath. Burschenvereins und viele Leidtragende beiwohnten. Reichardt war ein eifriges Mitglied des hiesigen kath. Burschenvereins.
Quelle: Straubinger Tagblatt 20.05.1915


Hunderdorf, 26. Mai. (Im Tode vereint.) Gestern wurde dahier die 59jährige Gütlersehefrau Karolina Schollerer von Hoch zu Grabe getragen. Heute starb nun auch deren Gatte Josef Schollerer im 64. Lebensjahre und wird an der Seite seiner Lebensgefährtin zur letzten Ruhe gebettet. Drei Töchter beweinen den fast gleichzeitigen Tod ihrer Eltern.
Quelle: Straubinger Tagblatt 28.05.1915


Hunderdorf, 2. Juni. (Erdbeben.) Heute früh wurden hier zwei ziemlich starke Erdstöße wahrgenommen. Der erste erfolgte um 3 Uhr 30 Min. und dauerte ungefähr 2 Sekunden. Der zweite folgte nach einer Pause von 2-3 Minuten und hielt ungefähr 4-5 Sekunden an, wobei die Möbel in den Zimmern schwankten. Beide Erdstöße waren von einem Getöse wie fernrollender Donner begleitet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 05.06.1915


Todes-Anzeige.
Fern von der Heimat und seinen Lieben starb am 9. Mai 1915 in den Kämpfen bei Arras den Heldentod fürs Vaterland mein innigstgeliebter, unvergeßlicher Gatte, unser treubesorgter Vater, Sohn, Schwiegersohn, unser lieber Bruder, Schwager, Pate und Vetter,
der ehrengeachtete
Herr Joseph Fruhstorfer,
Bauer in Hofdorf,
Soldat beim kgl. bayer. Ersatz-Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2, 12. Kompanie,

im Alter von 31 Jahren.
Wer die Liebe und Sorge für die Seinen kannte, wird unsern Schmerz zu würdigen wissen.
Hofdorf, Sollach, Schambach, Lehel, Frankreich, den 6. Juni 1915.
Die schmerzgebeugte Gattin Rosina Fruhstorfer mit ihrem unmündigen Kinde.
Franziska Fruhstorfer, Mutter
Therese Petzendorfer, geb. Fruhstrofer, Schwester
Xaver Fruhstorfer, Bruder
Johann Petzendorfer, Schwager
nebst übriger Verwandtschaft.

Die Trauergottesdienste finden Mittwoch den 9. Juni vorm. 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf statt. Vom Hause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 08.06.1915


Hunderdorf, 9. Juni. (Den Heldentod) starb am 9. Mai auf dem westlichen Kriegsschauplatz der Bauer Josef Fruhstrofer von Hofdorf im Alter von 31 Jahren. Heute fanden die Trauergottesdienste für ihn statt, zu welchen die freiw. Feuerwehren von hier und Steinburg, der kath. Burschenverein, der Veteranen- und Kriegerverein, der Kriegerbund und eine große Schar Leidtragender erschienen waren. Der christl. Bauernverein verlor mit ihm den zweiten Obmann. Fruhstorfer war 3 Jahre verheiratet und hinterläßt Gattin und 1 Kind. Bei der hl. Wandlung wurden die drei Ehrensalven gelöst.
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.06.1915


Hunderdorf, 13. Juni. (Bezirksfeuerwahrtag.) Heute fand dahier die Generalversammlung der freiwilligen Feuerwehren des Bezirkes Bogen-Mitterfels statt. Ab 12 Uhr mittags war Ausschußsitzung, worauf die Hauptversammlung folgte. Herr Bezirksfeuerwehrvertreter Wenninger-Bogen begrüßte die erschienenen Vertreter der einzelnen Wehren, besonders Herrn Bezirksamtsassessor Schmidt für ihr Erscheinen und widmete dem verstorbenen Ausschußmitglied Schmelmer-Krieseszell einen herzlichen Nachruf, dessen Andenken die Versammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte. Herr Assessor Schmidt gab die Versicherung, daß das Kgl. Bezirksamt Bogen der Feuerwehrsache stets reges Interesse entgegenbringt und dieses gemeinnützige Institut nach Kräften fördern werde. Eine rege Debatte entspann sich als Herr Wenninger die Frage anschnitt, ob mit Rücksicht auf die Finanzöage der Bezirkssterbekasse den Hinterbliebenen der im Felde gefallener Feuerwehrmänner der Unterstützungsbeitrag von 25 M ausbezahlt werden soll. Man einigte sich dahin, daß hiezu 300 Mark aus der Bezirkskasse zur Verfügung gestellt werden, sämtliche Mitglieder der Sterbekasse aber einen einmaligen Kriegsbeitrag leisten; diejenigen, die der Sterbekasse nicht angehören, sollen einen freiwilligen Beitrag leisten. Auch wurde beschlossen, daß sämtliche der freiwilligen Feuerwehr des Bezirkes Bogen beitretende Mitglieder auch der Sterbekasse beitreten müssen. Dem Jahresbericht ist zu entnehmen, daß im vergangenen Jahr 21 Feuerwehrmänner das vom Staatsministerium des Innern gestiftete Ehrenzeichen für 25jährige Feuerwehrdienste erhalten haben. Der Bezirksfeuerwehrverband Bogen umfaßt mit 52 Gemeinden 54 freiwillige Feuerwehren mit 2330 aktiven Mitgliedern; 30 Wehren haben den Sanitätsdienst eingeführt, Inspektionen wurden 13 vorgenommen, Brände sind 12 zu bezeichnen. Aus Kreisfonds erhielten acht Feuerwehren ingesamt 300 M und einen Zuschuß nach Art. 89 des Brandversicherungsgesetzes zwölf Wehren im Gesamtbetrag von 800 M. Für Verletzung eines Mitgliedes wurden 213 M 65 Pfg. ausgebzahlt. Die Jahresrechnung bilanziert 1083,42 M Einnahmen einschl. des Aktivrestes und 604,80 M Ausgaben. Herr Wenninger gedachte sodann der im Felde stehenden Kameraden, wobei er den Wunsch aussprach, daß es den meisten vergönnt sein möge, wieder in ihre Heimat zurückzukehren, und daß dieses furchtbare Völkerringen bald ein Ende nehmen möge. Zum Schlusse seiner Rede brachte er auf König Ludwig III. und Kaiser Wilhelm II. ein dreifaches „Gut Heil“ aus in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Nun folgte eine Schulübung der Wehren Hunderdorf, Steinburg und Windberg, womit der diesjährige Bezirksfeuerwehrtag seinen Abschluß fand.
Quelle: Straubinger Tagblatt 15.06.1915


Hunderdorf, 5. Juli. (Besitzveränderung.) Das Wohnhaus des Gütlerhändlers Fuchs aus Straubing mit Garten dahier ging durch Kauf in den Besitz des Bürstenmachers Otto Hirtreiter um die Summe von 3300 Mark über. Notarielle Verbriefung ist bereits erfolgt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 07.07.1915


Hunderdorf, 5. Juli. (Der Kriegerbund) hielt gestern sein drittes Jahresfest ab. Vormittags war Kirchenparade. Unter den Mitgliedern schritt auch ein Krieger, dessen Brust das Eiserne Kreuz schmückte nämlich Gastwirt Peter Sagstetter, der durch Verlust des linken Auges invalid geworden. Nachmittags war in der Sandbillerschen Restauration gesellige Unterhaltung. – (Den Heldentod) starb auf dem westlichen Kriegsschauplatze der seit Kriegsbeginn im Felde stehende Infanterist Georg Bauer von Irlach.
Quelle: Straubinger Tagblatt 07.07.1915


Hunderdorf, 20. Juli. (Heldentod.) Heute traf vom südöstlichen Kriegsschauplatz die Nachricht ein, daß der Ersatz-Reservist Xaver Dorfner von Hofdorf auf dem Felde der Ehre gefallen ist. Dorfner stand seit Oktober im Felde und machte die Kämpfe in Flandern mit. Er kam später nach dem östlichen Kriegsschauplatz und war an der Erstürmung von Przemysl beteiligt. Er stand in 25. Lebensjahre und war seit 2 Jahren verheiratet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.07.1915


Großlintach, 20. Juli. (Auszeichnung.) Der Anwesensbesitzer Josef Sporrer von hier, Landwehrmann im 13. Res.-Inf.-Regt., wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.07.1915


Todes-Anzeige.
Schmerzerfüllt bringen wir all unseren lieben Verwandten und Bekannten die tieftraurige Nachricht, daß am 10. Juli unser innigstgeliebter guter Gatte, Sohn, Bruder, Schwiegersohn und Schwager
Herr Xaver Dorfner,
Bauer in Hofdorf,
Soldat im 13. Reserve-Inf.-Regeiment, 7. Kompagnie,

in einem Alter von 24 Jahren infolge eines Granatschusses in der Kirche während des Gottesdienstes den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist.
Um stilles Gedenken im Gebete bittet
Hofdorf, Frankreich, 29. Juli 1915.
Die tieftrauernde Gattin Anna Dorfner
nebst Eltern, Bruder und übr. Verwandtschaft
.
Der Gottesdienst findet statt am Dienstag 3. August vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf. Vom Hause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.07.1915


Hunderdorf, 2. Aug. (Gefallen.) Heute erhielt der Briefträger Herr Wölfle dahier die amtliche Mitteilung, daß sein Bruder Josef in Frankreich im Alter von 21 Jahren gefallen ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt 05.08.1915


Hunderdorf, 3. Aug. (Trauergottesdienst.) Heute fand der Trauergottesdienst für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Krieger Xaver Dorfner, Bauer von Hofdorf, statt. Der Kriegerbund Hunderdorf und der hiesige kath. Burschenverein sowie viele Leidtragende von hier und Umgebung erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre. Dorfner war 24 Jahre alt und hinterläßt eine Witwe.
Quelle: Straubinger Tagblatt 05.08.1915


Steinburg, 13. Aug. (Gefallen) ist auf dem östlichen Kriegsschauplatze der Infanterist Franz Michl von Ed bei Steinburg. Derselbe, eine weit und breit bekannte Persönlichkeit, war der älteste von 7 Kindern und ersetzte jüngeren Geschwistern in jeder Hinsicht die zu früh dahingeschiedenen Eltern. Aus diesem Grunde werden die Hinterbliebenen allgemein bedauert. Auch als Amateurphotograph war Michl in der ganzen Gegend bekannt. Die Seelengottesdienste finden am Dienstag den 17. August vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Neukirchen statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 15.08.1915


Todes-Anzeige.
Nach Gottes heilig. Willen verschied heute Mittag meine liebe, treubesorgte Mutter, unsere Schwiegermutter und Großmutter;
Frau Maria Buchner,
Ausnahmbäuerin in Stetten,

nach kurzem, schweren, mit größter Geduld ertragenem Leiden und Empfang der hl. Sterbsakramente in einem Alter von 85 Jahren. Um stilles Beileid bittet
Stetten, Geishausen, Hunderdorf, Hofdorf, 16. August 1915
Der tieftrauernde Sohn Joseph Buchner
nebst übriger Verwandtschaft.

Die Beerdigung findet statt am Mittwoch den 18. August vorm. 9 Uhr vom Hause aus mit darauffolgenden Gottesdiensten in der Pfarrkirche zu Hunderdorf. Der Siebende und Dreißigste werden am Donnerstag den 19. August vorm. 9 Uhr in der Pfarrkirche dortselbst abgehalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt 18.08.1915


Hunderdorf, 5. Sept. (Jahresfest.) Heute feierte der Krieger-Veteranenverein Hunderdorf sein 45jähriges Gründungsfest. Um 10 Uhr war Kirchenparade; die Musik stellte die Kapelle Klein-Windberg. Der kath. Burschenverein und die Freiwillige Feuerwahr Hunderdorf nahmen auf Einladung an der Feier teil; auch viele Feldgraue hatten sich eingefunden. Der Verein zählt zurzeit 115 Mitglieder; ca. 16 stehen im Felde bezw. in Garnisonen. Sechs Mitglieder sind gestorben, darunter 4 den Heldentod fürs Vaterland. Nachmittags war gesellige Unterhaltung im Vereinslokal (Baiersches Gasthaus); der 1. Vorstand Herr Kraus, Oekonom und Getreidehändler dahier, hielt hierbei eine kernige Ansprache und gab dem Wunsch Ausdruck, es möchten alle Kriegsteilnehmer dereinst wieder gesund zu ihren Angehörigen zurückkehren.
Quelle: Straubinger Tagblatt 07.09.1915


Hunderdorf, 30. Septbr. (Heldentod.) Der Infanterist Georg Hainz, Gütlerssohn von Thananger, fand bei den Kämpfen im Westen im Alter von 26 Jahren den Heldentod fürs Vaterland. – Dieser Tage traf hier die amtliche Nachricht ein, daß der Viehhändlerssohn Joseph Kittenhofer von hier am 20. August v. Js. in Frankreich den Heldentod gestorben ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt 02.10.1915


Hunderdorf, 12. Okt. (Trauergottesdienst.) Heute fanden dahier die Trauergottesdienste für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Infanteristen Georg Heinz, Gütlerssohn von Thananger, statt. Der Kriegerbund Hunderdorf, der hiesige kath. Burschenverein und viele Leidtragende von hier und Umgebung erwiesen dem gefallenen Krieger die letzte Ehre. Heinz war ein eifriges Mitglied des hiesigen kath. Burschenvereins.
Quelle: Straubinger Tagblatt 14.10.1915


Hunderdorf, 17. Okt. (Heldentod.) Der Infanterist Joseph Gruber, Gütlerssohn von Rammersberg, starb auf dem östlichen Kriegsschauplatz den Heldentod für Vaterland im Alter von 22 Jahren. E stand seit Kriegsbeginn im Felde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 19.10.1915


Todes-Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland starb infolge Kopfschusses im Reserve-Lazarett Saarburg mein innigstgeliebter, herzensguter Gatte, der treubesorgte Vater seiner Kinder, unser dritter, guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel,
Peter Bach,
Soldat beim Füsilier-Regiment Nr. 35, 5. Komp.

im Alter von 31 Jahren. Um stilles Beileid bitten
Stetten, Ried, Englmar, Straubing, Augsburg, Illertissen, Frankreich, 28. Okt. 1915
Die schmerzgebeugte Gattin Cäcilia Bach
nebst den 2 unmündigen Kindern,
die tieftr. Eltern Josef u. Magdalena Bach
nebst Geschwistern und der übrigen Verwandtschaft.
Die Trauergottesdienste finden am Donnerstag den 28. Oktober in der Pfarrkirche zu Hunderdorf statt. Um 9 Uhr wird vom Hause aus gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.10.1915


Hunderdorf, 28. Okt. (Den Heldentod) starb im Alter von 31 Jahren der Oekonomenssohn Peter Bach von Stetten, früher in Wiesenfelden, infolge eines Kopfschusses. Er hinterläßt eine Gattin und zwei Kinder. Heute fanden dahier die Trauergottesdienste für ihn statt. Der Kriegerbund erweis ihm durch zahlreiche Beteiligung beim Trauerzuge sowie Lösung der drei üblichen Ehrensalven die letzte Ehre. Mit ihm hat der Krieg das dritte Opfer aus der so schwer geprüften Familie Bach gefordert.
Quelle: Straubinger Tagblatt 30.10.1915


Hunderdorf, 8. Nov. (Verschiedenes.) Den Heldentod starb auf dem serbischen Kriegsschauplatze der Infanterist Otto Amann von Apoig im Alter von 22 Jahren. – Im Mai geriet der Infanterist Johann Neuhierl von Gaishausen schwerverwundet in französische Gefangenschaft. Kürzlich kam er als Austauschgefangener zurück und befindet sich jetzt in einem Münchener Lazarett. – Der Landsturmmann Joh. Christoph von Hoch befindet sich seit Ende September ebenfalls in französischer Gefangenschaft.
Quelle: Straubinger Tagblatt 10.11.1915


Todes-Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland starb infolge Schrapnellschusses am 6. Oktober 1915 auf dem südöstlichem Kriegsschauplatz unser lieber Sohn und Bruder
Jüngling Otto Amann
Gütlerssohn von Apoig;
Spldat im 22. Infanterie-Regiment, 1. Kompagnie,

im Alter von 23 Jahren. Um stilles Beileid und Gebet für den teuren Verstorbenen bitten
Apoig, Sedan, Metz, Frankreich, den 15. November 1915
Die tieftrauernden Eltern Joseph & Anna Achatz
nebst Geschwistern und übr. Verwandtschaft.

Die Trauergottesdienste finden statt am Dienstag den 23. November vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf.
Vom Hause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 21.11.1915


Hunderdorf, 23. Nov. (Trauergottesdienst.) Unter zahlreicher Beteiligung der Verwandten und Bekannten von hier und Umgebung den heute die Trauergottesdienste für den im Alter von 22 Jahren auf dem Felde der Ehre gefallenen Infanteristen Otto Amann von Apoig statt. Der Kriegerbund Hunderdorf sowie viele beurlaubte und verwundete Feldgraue erwiesen dem Gefallenen die letzte Ehre. Hochw. Herr Kooperator Joseph Ebnet hielt eine tiefergreifende Anrede.
Quelle: Straubinger Tagblatt 25.11.1915


Hunderdorf, 24. Nov. (Kriegsgefallenen-Gedenktag.) Eine würdige Feier für die auf dem Felde der Ehre gefallenen Kriegsteilnehmer beging heute der Kriegerbund Hunderdorf. Nachdem die Mitglieder im Vereinslokal (Sandbiller’sches Gasthaus) sich versammelt, bewegte sich der Zug unter Vorantritt der Vereinskapelle zur Kirche, wo für die gefallenen Helden ein Traueramt stattfand. Hochw. geistl. Rat Dekan Gruber hielt eine tiefergreifende Ansprache, in welcher er die Leiden und Strapazen unserer Krieger schilderte. Nach beendetem Gottesdienst bewegte sich der Zug zurück in das Vereinslokal, wo sodann zu Ehren der beurlaubten Soldaten von hier und Umgebung ein kleiner Frühschoppen stattfand.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.11.1915


Hunderdorf, 11. Dez. (Besitzwechsel.) Das Wohnhaus der Witwe Hirtreiter in Eglsee ging mit dem dazu gehörenden Grund (6 Dezimal) durch Kauf um den Preis von 800 M. in den Besitz des Korbflechters Seb. Obermeier von hier über. Verbriefung hat bereits stattgefunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 14.12.1915

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