1916

Hunderdorf, 9. Jan. (Die freiw. Feuerwehr) hielt heute ihre diesjährige Generalsversammlung im Baier’schen Gasthause ab. Außer einer Hauptübung fand im abgelaufenen Berichtsjahr auch die Bezirksfeuerwehrversammlung dahier statt. Der Kassabericht schließt mit 116.43 M Aktiva ab. Von den Mitgliedern sind 14 zum Heeresdienst einberufen. Es wurde beschlossen, diesen Mitgliedern Liebesgaben zu senden. Für diesen Zweck wurde von den Mitgliedern bereits eine ansehnliche Summe durch freiwillige Beiträge zur Verfügung gestellt. Auch die Vereinskasse wird einen größeren Betrag leisten.
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.01.1916


Hunderdorf, 6. Febr. (Ehre dem Ehre gebührt.) Neben den vielen Wohltätigkeitseinrichtungen, die allenthalben für unsere tapferen Krieger während der langen Kriegszeit so viel Gutes geleistet haben, verdienen ganz besonders unsere Veteranen- und Kriegervereine alle Anerkennung. Dies ist auch bei unserem seit Jahren bestehenden Kriegerbund Hunderdorf der Fall. Außer vielen Hunderten von Liebesgabenpaketen wurde von hier aus auch speziell an die Mitglieder des Bundes noch Bargeld im Betrage von ca. 150 Mark abgesandt, Leistungen, die jeweils noch von dem rührigen Vorstand Herrn Hofbesitzer Rothammer von Sollach um ein Bedeutendes erhöht wurden. Die erhebenden Trauerfeierlichkeiten für die auf dem Felde der Ehre Gefallenen fanden hier stets unter großer Teilnahme von Leidtragenden aus nah und fern und in Anwesenheit zahlreicher einstiger Kameraden statt. Die aufmerksame, völlig kostenlose Bewirtung verwundeter und genesender Kriegsteilnehmer bei derartigen Trauerfeierlichkeiten wird stets in dankbarer Erinnerung bleiben. Diese Werke der Wohltätigkeit konnten denn auch nur dank der stets uneigennützigen Bestrebungen unseres geehrten Herrn Vorstandes sowie dank der Bemühungen der weiteren Ausschußmitglieder erfolgen und wird deren segensreichens Wirken hier allen unvergeßlich bleiben.
Quelle: Straubinger Tagblatt 08.02.1916


Hunderdorf, 15. Febr. (Eine schlichte, aber würdige Abschiedsfeier) veranstalteten die Pfarrangehörigen Hunderdorfs gestern ihren scheidenden Herrn Pfarrer Wolfgang Gruber, bischöfl. geistl. Rat, Dekan und K. Distriktschulinspektor dahier. 1894 zum Pfarrer von Hunderdorf ernannt, wirkte er fast 22 Jahre dahier als Seelsorger unermüdlich in Kirche und Schule. Für den Distrikt Bogen war er seit 1900 Distriktschulinspektor. Zum Kammerer 1905 erwählt, wurde er 1908 Dekan des Kapitels Deggendorf. Nach der bischöfl. Pfarrvisitation im Jahre 1913 erfolgte seine Ernennung zum bischöfl. geistl. Rat. Ab 15. Febr. wurde H. H. geistl. Rat nach Biburg bei Abensberg versetzt. Die Pfarrangehörigen ließen es sich nicht nehmen, ihren scheidenden Seelsorger, der mit ihnen seit 22 Jahren Freud und Leid geteilt, eine kleine Abschiedsfeier zu veranstalten. Der festlich dekorierte Saal der Baierschen Gastwirtschaft war bis zum letzten Platz gefüllt. H. H. Pfarrprovisor Ebneth würdigte die Verdienste des Scheidenden und hob das gute Einvernehmen hervor, das stets zwischen Pfarrherrn und Hilfspriester geherrscht. Herr Hauptlehrer Scheininger dankt Herrn geistl. Rat für die Verdienste, die er sich als Schulinspektor bei der Lehrerschaft erworben hat und schilderte ihn als ausgezeichneten Kinderfreund. Darauf widmete Herr Schreinermeister Härtenberger dem Gefeierten namens der Pfarrgemeinde sowie des kath. Burschenvereins herzliche Abschiedsworte. Weiter sprachen noch H. H. Kooperator Radlbeck-Otzing sowie Kassier des Veteranenvereins, Herr Landstorfer. Herr Kalm von Eglsee sorgte dafür, daß auch der Humor zu seinem Rechte kam. Nun nahm H. H. geistl. Rat das Wort und gab einen kurzen Rückblick über seine Tätigkeit als Pfarrvorstand dahier. Während seines Wirkens wurde der Kirchturm höher gebaut und zwei Glocken im Gewichte von 19 und 48 Zentnern beschaffen, sowie eine neue Turmuhr, wozu er selbst größere Summen beigesteuert hat. Zum Bau einer neuen Pfarrkirche sammelte er seit 8 Jahren bereits 30 000 M. Nachdem er die Gründe seines Scheidens angeführt und erwähnt hatte, daß eine kleine, stille Pfarrei gesucht, um dort weiter zu wirken als Seelenhirte, dankte er den Pfarrkindern für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und bat, dies auch auf seinen Nachfolger zu übertragen. Herr Bürgermeister Diewald dankte namens der Gemeinde Hunderdorf und Herr Lehrer Graminger für die Gemeinden Au, Gaishausen und Steinburg Herrn geistl. Rat für die ersprießliche Tätigkeit als Vorstand des Armenrates. H. H. Pfarrer Kuchler-Windberg betonte noch das gute Einvernehmen, das unter der Geistlichkeit stets geherrscht. Möge nun Hochw. Herrn geistl. Rat in seinem neuen Wirkungskreise ein langes Leben beschieden sein, um noch viele Jahre zu wirken zum Wohle des Nächsten. Wir Pfarrkinder Hunderdorfs werden seiner nie vergessen, sondern ihm stets ein treues Andenken bewahren.
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.02.1916


Hunderdorf, 16. Febr. (Bierpreiserhöhung.) Die hiesigen Gastwirte beschlossen, den Bierpreis per Liter von 24 auf 28 Pf. zu erhöhen. Herr Brauereibesitzer Berger im benachbarten Steinburg verkauft den Liter Bier in seinem Gastlokal und seiner Kellerschenke in Wegern erfreulicher Weise noch zu 24 Pf.
Quelle: Straubinger Tagblatt 19.02.1916


Nachruf!
Tiefbetrübten Herzens sehen wir Hochw. Herrn geistl. Rat, Distrikts-Schulinspektor und Dekan, Herrn Pfarrer Wolfgang Gruber aus unserer Gemeinde scheiden. Fast 22 Jahre war der Hochwürdige Herr in Kirche und Schule mit unermüdlichen Fleiße und aufopfernder Liebe tätig; insbesondere war uns derselbe ein treuer Ratgeber in der Armenpflege. Beliebt bei Groß und Klein, Alt und Jung, war dies ganz besonders der Fall bei der lieben Jugend und ist sein Scheiden das erste Leid, das er der Gemeinde zufügte. In steter Dankbarkeit aber werden wir immerdar seiner gedenken und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mögen ihm in seinem neuen Wirkungskreis Biburg noch recht viele Jahre zu segensreicher Tätigkeit bescheiden sein.
Die unterzeichnete Gemeinde ruft ihm daher auch von dieser Stelle aus ein herzliches „Lebewohl“ zu.
Hunderdorf, den 25. Februar 1916
Gemeindeverwaltung Hunderdorf:
Johann Diewald, Bürgermeister.  Xaver Baier, Beigeordneter.
Quelle: Straubinger Tagblatt 27.02.1916


Schwarzach, 19. März. (Landwirtschaftliche Versammlung.) Die heutige landwirtschaftliche Versammlung dahier wurde im Eibauerschen Bräuhause abgehalten und war derart gut besucht, daß viele Teilnehmer in den großen Lokalitäten nicht mehr Platz finden konnten. Der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Bezirksvereins, Herr. Dr. Gäch, begrüßte die erschienenen Referenten, ferner die Herren des K. Bezirksamtes Bogen, Herrn Direktor Neumeier und die zahlreichen Interessenten und erteilte sodann dem Herrn Kreissekretär Nebewsky von Landshut das Wort. Dieser führte über Flachsbau u. a. aus: Die Textilindustrie hat in den letzten Jahrzehnten ihre Rohware vom Auslande bezogen und die Inlandsware zurückgesetzt. Hundert Millionen Mark Gold sind alle Jahre für Flachs nach Rußland gewandert. Jute wurde aus Indien, Hand aus Italieb in großen Mengen bezogen. Deutschland braucht für seine Industrie alljährlich 4500 Waggon Flachsfaser und nur mehr 450 Waggon wurden in den letzten Jahren im Inlande produziert, weil eben dieselbe Industrie, die heute die Ware braucht, für Inlandsware Preise anlegte, die in keinem Verhältnis zu den Erzeugungskisten standen. So ist es erklärlich, daß die Anbaufläche, welche für Flachs 1883 noch 225 000 Tagwerk im Deutschen Reiche betrug, im Jahr 1913 auf 30 000 Tagwerk herabgesunken ist. Auf den Flachsbaugegenden ist heute der Flachsbau fast vollständig verschwunden; nur der Bayerische Wald und Schlesien sind dem Flachsbau noch treu geblieben. In Schlesien wird der Flachs auch noch vom Großgrundbesitz angebaut. Es liegt nun vollständig klar, daß gerade in der jetzigen Kriegszeit der Bedarf an Flachs ein enorm großer ist, wenn man bedenkt, was an Säcken aller Art, Seilen, Schifftauen, Zugsträngen für die Artillerie, Kolonnenfuhrwerken und auch für andere industrielle und landwirtschaftliche Zwecke notwendig ist. Die Vorräte an Rohstoffen sind aber aufgebraucht und die Spinnereien sind vor die schwere Aufgabe gestellt, ihren Betrieb aufzulassen. Ein Glück war es nur, daß die deutschen Truppen in den okkupierten Gebieten, wie Belgien und Russisch-Polen, große Mengen Flachs antrafen, die natürlich sofort den militärischen Zwecken dienstbar gemacht wurden. Auch der schlechte Preis für Flachsprodukte der letzten Zeit hat viele ehemalige Produzenten veranlaßt, mit dem Verkaufe zurückzuhalten und so war es ein Glück, daß noch viele Ware seit vielen Jahren auf den Speichern und in den Truhen aufbewahrt lag, die bei den besseren Kaufspreisen vielfach der einheimischen Verarbeitung zugeführt wurden. Außer den Flachsprodukten wurden in den okkupierten Gebieten auch große Mengen von Leinsamen vorgefunden. Die Heeresverwaltung hat nun von dieser Leinsaat 500 Waggon von der industriellen Verarbeitung freigemacht und von dieser Menge auch für Bayern 30 Waggon als Saatware bereitgestellt. Die Befürchtung, der Flachsbau könnte wegen Mangel an Saatgut nicht mehr an Ausbreitung gewinnen, ist somit ganz unbegründet, ebenso auch die Behauptung, daß man heute wegen Mangel an Arbeitskräften nicht mehr den Flachsanbau beginnen könne, weil wir unter den Kriegsgefangenen ungemein viele Leute haben, nicht nur unter den Russen, sondern auch unter den Belgiern und Nordfranzosen, welche mit diesen Arbeiten ausgezeichnet umzugehen verstehen. Die Verwendung von Kriegsgefangenen hat zugenommen und die Heeresverwaltung gibt heute auch einzelne Gefangene an die Interessenten ab, während früher nur größere Trupps zur Verfügung gestellt wurden. Der Preis des Saatgutes ist heute ganz annehmbar. Während Leinsamen im Handel bereits bis zu 45 M pro Zentner umgesetzt wird, kostet die von der Heeresverwaltung überlassenen Leinssat pro Zentner 32.50 M im Waggon, dazu kommen 10 M pro Zentner Zuschuß, so daß der wirkliche Preis nur auf 22.50 M sich steht. Diejenigen Grundbesitzer, welche beabsichtigen Flachsbau auszuführen, dürften dieses Vorhaben bloß per Postkarte dem landwirtschaftlichen Bezirksausschuß anmelden unter Angabe der Fläche und Saatbedürfnis, dann erhalten sie den Samen zugewiesen. An die sämtlichen Gemeinden des Bezirksamtes gehen in den nächsten Tagen Fragebögen hinaus, wo sich die Flachsbauer ebenfalls anmelden können. Wünschenswert wäre natürlich, daß sich möglichst viele Interessenten von einer Gegend melden würden, weil dadurch die Frachtkosten erniedrigt würden. Als Saatgut sind bei Breitsaat 100 bis 120 Pfund pro Tagwerk berechnet. Mit der Maschine kann Leinsaat ebenfalls gesät werden und braucht man dazu weniger Samen. Wenn die Reihenweite von 10 Zentimeter zu groß erscheint, fährt man mit der Maschine einfach retour und zwar so, daß zwischen jede gesäte Reihe nochmals ein Saatrohr einsetzt. Frühe Aussaat, womöglich bis Mitte April, ist angezeigt. Zu dichte Saat erzeugt feine Fasern und die Jetztzeit hat hauptsächlich Interesse für lange Fasern für die rauhere Ware. Vor der Aussaat sollte man den Boden abeggen und walzen und dann kurz bevor der Samen gebaut wird, nochmals mit einen Eggenstrich die aufgegangenen Unkrautpflänzchen vernichten. Bei größerer Reihenentfernung kann der Flachs auch behackt werden entweder mit der Hand oder mit der Hackmaschine. Die Erzeugnisse des Flachsbaues werden auch nach dem Kriege eine gebührende Wertschätzung erfahren, weil es lange Zeit dauern wird, bis die Industrie wieder in die Lage kommt, ihren Verbrauch in fremden Ländern zu decken. Ueberhaupt ist sicher anzunehmen, daß die Reichsverteilungsstelle den einheimischen Flachsbau schützen wird. England hatte vor, das deutsche Vaterland vom Welthandel auszuschalten; für jeden Fall wird es lange dauern, bis unsere Handelsbeziehungen zu Rußland, Indien, Italien usw. wieder so geregelt werden, wie ehedem. Bis dahin ergehen vielleicht 5 bis 6 Jahre und unsere Vorräte sind bereits aufgezehrt. In den Bezirksämtern des unteren Bayerischen Waldes hat man derartige Umstände bereits in Erwägung gezogen und dem Flachsbau bedeutend mehr Anbaufläche in diesem Jahr zugewiesen. Die Preise für Rohflachs sind garantiert und bereits festgelegt; nur muß man sich verpflichten, die Flachsernte an die Kriegsflachsbaugesellschaft abzuliefern. Der Ertrag wird auf 18 Zentner Rohflachs pro Zentner 10-12 M veranschlagt, außerdem 3 Zentner Leinsamen a´40M. Bei Haber veranschlagt man den Rohertrag auf 200 M, so daß man mit dem Flachsbau höher käme. Die Bäuerinnen im Bayerischen Wald wollen ihren Flachs selbst ausarbeiten. Es gibt aber auch eigene Röstmaschinen, womit in 5-6 Tagen die Rösterei beendet ist. Von diesen Maschinen geht der Flachs durch die Knickmaschine und kann dann sofort gehechelt oder als Knickflachs verkauft werden. Eine solche Maschine wäre auch praktisch für eine ganze Gegend und könnte von Ort zu Ort gehen. Bei der Anschaffung werden 40 Prozent Zuschuß geleistet. Für 400 Tagwerk Flachsland wäre eine solche Maschine am Platze. Für gerösteten Flachs sind 15 M, für Brechflachs 50-70 M, für Schwungflachs 100-120 M pro Zentner festgelegt und zwar durch Verträge. Unter Rohflachs versteht man die Erzeugnisse, welche lufttrocken sind. Man stellt zu diesem Zwecke den Flachs ungebunden in 2 Meter langen Kappellen oben schräg zu einander auf. Als Same wird nicht der der sogenannte Sprunglein geliefert, sondern der Schließlein, das ist eine Sorte, bei welcher die Samenkapsel schließt und nicht aufspringt. Frischer Stallmist sagt dem Flachsbau nicht zu, da derselbe grobe Fasern erzeugt. Ein Zentner 40%iges Kalisalz resp. Die entsprechende Menge Kainit vor der Aussaat untergeeggt, dazu eine Beigabe von 50 Pfund Superphosphat oder Thomasmehl ist zu empfehlen. – Herr Forstmeister Schneider von Schwarzach gab nun verschiedene Erläuterungen über die Holzverwertung speziell für diejenigen Waldbesitzer, welche in den Stürmen der letzten Monate einen bedeutenden Holzanfall erhielten. Dieses Holz sollte rasch verwertet werden. Am höchsten gestiegen ist während des Krieges das Schleifholz, man kann sagen um 100 Prozent. Die anderen Nutzholzarten dürften ihren Höhepunkt erreicht haben. Es hängt dies mit dem Stellungskrieg zusammen. Wenn ein Bewegungskrieg einsetzen sollte, kann sich die Preislage wieder ändern. Daher sollte man rasch verkaufen. Heute wird viel Holz zur Holzwolleherstellung verwendet. Astholz wird vielfach zur Streugewinnung ausgenützt. Von den Sturmschäden wurden wohl 90 Prozent Fichten gestürzt. Früher war es nun gleich, ob man mit oder ohne Rinde verkauft hat, doch der Krieg hat eine Aenderung gebracht, weil durch denselben die Zufuhr von Gerbstoffen unterbunden ist. Die großen Lederfabriken haben aus Südamerika, Ostindien usw. bisher Extraktstoffe zur Lederfabrikation eingeführt, die nun nicht mehr zu haben sind. Man mußte daher wieder zur alten Methode, der Lohgerbe zurückkehren; dazu braucht man die Rinde und ist auf das Deutsche Reich angewiesen. Der Zentner Rinde ist heute mit 7.50 M beschlagnahmt. Rechnet man eine Mark Arbeitskosten, so hat man immer noch 6.50 M Gewinn. Rechnet man den Festmeter Holz auf 18 M, davon 1 Zentner Rinde, so ergibt das eine Mehreinnahme von 33 Prozent. Die Gewinnung der Rinde hat mit dem Arbeitsmangel nichts zu tun. Wer Rinde abzugeben hat, soll dies nur auf dem K. Forstamte unter Angabe der Zahl von Kubikmeter Holz anzeigen, dann kommt ein Ledermeister mit seinen eigenen Leuten und besorgt die Schälung und der Betrag wird bar ausbezahlt; ein Risiko ist also nicht verbunden. Wer Rinde abgibt, erfüllt eine vaterländische Pflicht und hat den Vorteil, daß der der Ausbreitung des Borkenkäfers entgegentritt. – Herr Tierzuchtinspektor Förg von Landshut erläuterte die bisherigen Bemühungen des Zuchtverbandes und der Landwirte Zwecks direkter Anlieferung von Vieh für die Zentralstelle der Heeresverpflegung. Günstig hat sich der Transport gestaltet. Von den vielen gelieferten tausend Stück sind nur zwei Tiere eingegangen. Für Transportschäden waren die Tiere versichert und betrug die Prämie 10 Pfg. für 100 M Wert. Die heutigen Viehpreise seien als Phantasiepreise zu bezeichnen. Es sei dies die reinste Geldentwertung. Ein solches Uebermaß, wo es sich gleich um eine Preissteigerung um 100 Pozent handelt, sei ungesund. – Herr K. Bezirksamtmann von Bogen gab schließlich bekannt, daß die Verwendung von Kriegsgefangenen sehr zugenommen habe und daß Gesuche um Ueberlassung solcher sofort eingereicht werden müssen. Die Verordnungen über die Aufsicht seien sehr erleichtert worden und deshalb sei es heute leichter, auch einen einzelnen Mann zu erlangen. Wer vier Gefangene benötige, könne nur mehr 2 Mann erhalten; spätere Gesuche würden kaum mehr auf Erfolg rechnen dürfen. Wer Gefangene haben wolle, solle ganz einfach seine Absicht dem K. Bezirksamte mitteilen; ein besonderes Gesuch sei nicht notwendig. Jedes Ansuchen müsse die Angabe der Aufsichtsperson enthalten und von der Gemeinde müsse die entsprechende Bestätigung beiliegen. An der Debatte beteiligten sich Herr Bezirksamtsassessor Schmied von Bogen, Herr Stiglmeier von Degenberg und Herr Dr. Gäch. Nachdem noch der Jahresabschluß des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Bogen bekannt gegeben worden, wurde die Versammlung geschlossen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.03.1916


Hunderdorf, 7. April. (Auf dem Felde der Ehre geblieben.) Der Hausbesitzer Seb. Obermeier dahier erhielt durch die Kreisauskunftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes in Landshut die Mitteilung, daß sein seit 25. August 1914 als vermißt gemeldeter Sohn, der Infanterist Sebastian Obermeier, am 1. September 1914 den Heldentod gefunden hat. Er stand im 22. Lebensjahre. – Der 31jährige Söldnersohn Xaver Gütlhuber von Hoch, der als Infanterist seit 3/4 Jahren im Felde stand, ist laut eingegangener Nachricht am 4. März vor dem Feinde geblieben.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.04.1916


Bärndorf, 27. April. (Fabrikbrand.) Heute Nachmittag nach 1 Uhr brach in der Tonwarenfabrik der Firma Josef Wurm u. Co. dahier ein Brand aus, dem das ganze Gebäude zum Opfer fiel. Das Feuer entstand im hintersten Teil der Fabrik und verbreitete sich sehr schnell üner das ganze Gebäude. Am Brandplatz erschienen außer der Feuerwahr von Bärndorf jene von Bogen, Bogenberg, Oberalteich, Hunderdorf, Windberg und Degernbach. Die Löscharbeiten leitete Bezirksfeuerwehrvertreter Wenninger-Bogen. Auch Herr Bezirksamtmann Köppel sowie die Gendarmerie von Bogen war am Brandplatze anwesend. Ueber die Entstehung des Brandes ist bis jetzt nichts Näheres bekannt. In der Fabrik wurde heute nach längerem Stiliegen mit der Arbeit wieder begonnen, auch waren die Oefen nicht nicht beheizt.
Quelle:  Straubinger Tagblatt 29.04.1916


Todes-Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland starb am 4. März 1916 mein lieber, guter Gatte, Vater, Sohn u. Bruder
Herr Xaver Gütlhuber,
Taglöhner,
Infant. im b. Res.-Inf.-Reg. Nr. 15, 7. Komp.,
im 31. Lebensjahre. Um stilles Beileid bitten
Straubing, Hunderdorf, Rammersberg, Kirchroth, Frankreich, den 19. Mai 1916.
Die tieftrauernde Gattin Isabella Gütlhuber,
nebst Sohn, Eltern, Geschwistern u. übr. Verwandten.
Der Trauergottesdienst findet Donnerstag, 25. Mai vorm. ½ 10 Uhr in der Pfarrkirche zu Kirchroth statt. Vom Hause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 21.05.1916


Hunderdorf, 29. Mai. (Gewitterchäden.) Während des Gewitters vom Freitag zum Samstag schlug der Blitz in das Anwesen des Krämers Xaver Weber in Großlintach. Der Brand konnte sofort gelöscht werden, sodaß nennenswerter Schaden nicht entstand. Infolge Hagelschlages wurden die Fluren bei Rammersberg und Lintach strichweise arg beschädigt. Roggen ist stelleweise ganz vernichtet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.05.1916


Hunderdorf, 27. Mai. (Unfall.) Der Austragssöldner Xaver Axinger in Bauernholz verletzte sich kürzlich beim Aufladen von Steinen an der Hand. Er beachtete anfangs die Wunde nicht besonders; vorgestern stellten sich nun derart heftige Schmerzen ein, daß Axinger ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte und eine Operation notwendig war.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.05.1916


Steinburg, 29. Mai. (Einbruch.) Im Anwesen des Oekonmen Martin Lehner in Riglberg wurde vergangenen Freitag nachmittags, während die Bewohner mit Heueinbringen beschäftigt waren, ein Einbruch verübt. Der Täter erbrach zwei Schränke und stahl daraus etwa 35 Mark. Aus der Wohnstube entwendete er drei Taschenuhren, darunter eine neue, welche sich ein z. Zt. aus dem Felde auf Urlaub befindlicher Sohn erst auf der Rückfahrt in Straubing gekauft hatte. Von Riglberg ging der Einbrecher nach dem naheliegenden Schwarzenstein, um im Wagner’schen Anwesen Umschau zu halten; er wurde jedoch verscheucht, so daß ihm hier nichts in die Hände fiel.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.05.1916


Hunderdorf, 3. Juni. (Todesfall.) Ein Tapferer von 1866 und 1870/71 ist gestern nachmittags gestorben, nämlich der Ausnahmssöldner Johann Edenhoder von Weinberg im Alter von 73 Jahren. Mit ihm ist eine beliebte, gern gesehene Persönlichkeit geschieden. Obwohl im Leben nie vom Glücke begünstigt, besaß er doch einen köstlichen Humor, der ihn auch an seinem Lebensabend nicht verließ und der ihn bei alt und jung beliebt machte. Gerne erzählte er seine zahlreichen, meist harmlosen Jugendstreiche. Folgende köstliche Episode aus seinem Leben möge hier erwähnt werden. Vor etwas mehr als zwei Jahren ging Edenhofer, von Zahnschmerzen arg gepeinigt, zu dem damals hier ansässigen Friseur, einem biederen Oesterreicher, in der Meinung, derselbe sei auch des Zahnziehens kundig. Da der Zahhn schon ziemlich „wackelte“, glaubte der Friseur, auch ohne die nötigen Kenntnisse mit dem selben fertig zu werden. Da es mit dem Finger nicht ging – passende Instrumente waren nicht vorhanden – nahm unser Meister eine Schnur und band sie an den Zahn. Letzterer aber trotze weiter. Ein Anwesender gab nun unseren „Doktor Eisenbart“ den Rat, an die Schnur einen Stein zu binden und diesen dann fortzuschleudern. Flugs war er auf der Straße, holte eine Stein und ehe sich der Patient versah, hatte er denselben an den Zahn gebunden. Ein kräftiger Wurf und – Stein und Schnur lagen auf der Straße; der Zahn aber saß immer noch an seinem alten Platze. Nun wird’s dem guten Hans denn doch zu bunt und er suchte einen Fachmann, einen richtigen Zahnzieher auf. Der Friseur aber brauchte von da ab für den Spott nicht mehr zu sorgen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 06.06.1916


Hunderdorf, 4. Juni. (Gedenkfeier.) Der Donaugauverband der kath. Burschenvereine hielt heute dahier eine Gedächtnisfeier für seine auf dem Felde der Ehre gefallenen Mitglieder bezw. Ehrenmitglieder ab. Trotz schlechten Wetters hatten sich die Vereine mit Fahnen zahlreich eingefunden. Um 1/2 2Uhr togen die Vereine zur Kirche, wo ein Vortrag und daran anschließend eine Gedenkfeier für die verstorbenen Krieger stattfand. Es sind dies: Johann Santl, Söldnerssohn von Lintach, Xaver Schröttinger, Söldner von Gaishausen,  Joseph Fruhstorfer von Hofdorf, Xaver Dorfner, Bauer von Hofdorf, Ludwig Baier, Bauerssohn von Sollach, Johann Dorfner, Söldnerssohn von Schafberg. Hernach war Rückmarsch  ins Vereinslokal, woselbst Herr Weiß von Aiterhofen (dessen Brust das Eiserne Kreuz zierte), Vorstand des Donaugauverbandes, die Vereine herzlich willkommen hieß. Hochw. Herr Gaupräses Ederer aus Neukirchen b. Haggn hielt sodann einen sehr interessanten Vortrag über den Weltkrieg. Die nächste Gedenkfeier findet voraussichtlich in Aiterhofen statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 07.06.1916


Hunderdorf, 13. Juni. (Heldentod.) Der Infanterist Georg Bücherl von Rammersberg ist im Kampfe fürs Vaterland gefallen. Er stand im 31. Lebensjahr und war seit 14 Monaten im Felde. – (Auszeichnung.) Der Infanterist Xaver Karl von Rammersberg wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 15.06.1916


Hunderdorf, 3. Juli. (Auf dem Felde der Ehre gefallen) ist nach hieher gelangter Nachricht der Leutnant Herr Willy Scheininger. Als Sohn des Hauptlehrers Scheininger dahier absolvierte er das Gymnasium zu Straubing und wandte sich dann der Pharmazeutig zu. Im August 1914 trat er als Einjähr.-Freiwilliger in den Heeresdienst und wurde bereits im Januar heurigen Jahres zum Leutnant befördert. Er war der einzige Sohn seiner Eltern und stand im 25. Lebensjahre.
Quelle: Straubinger Tagblatt 05.07.1916


Hunderdorf, 11. Juli. (Heldentod.) Zufolge eingegangener Nachricht ist der seit Oktober 1914 im Felde stehende Ersatz-Reservist Joseph Obermeier von Zierholz im Alter von 28 Jahren vor dem Feinde geblieben. – (Auszeichnung.) Den Kanonier Johann Bornschlegl von Hofdorf wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.07.1916


Hunderdorf, 12. Juli. (Auf dem Felde der Ehre gefallen) sind der 22jährige Kaufmannsohn Joseph Schleinkofer von Steinburg sowie der seit einem Jahre im Felde stehende 23 jährige Gütlerssohn Joseph Petzendorfer von Schafberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.07.1916


Hunderdorf, 17. Juli. (Der Kriegerbund) Hunderdorf beging am vergangenen Sonntag sein Stiftungsfest mit Kirchenparade und Feldmesse. Nach Aufstellung des Festzuges wurde der gefallenen Krieger gedacht; die Kapelle Klein spielte einen Trauer-Choral. Nachmittag war im Vereinslokale des Hrn. Sandbiller, welcher seit Beginn des Krieges im Felde steht, Generalversammlung mit Rechnungsabschluß. Trotz der großen Leistungen des Vereins für seine beim Heere stehenden Kameraden verfügt derselbe, Dank der großen Opferwilligkeit seines ersten Vorstandes, Herrn Gutsbesitzers Joseph Rothammer von Sollach, über einen Kassenbestand von ca. 190 M.
Quelle: Straubinger Tagblatt 20.07.1916


Gaishausen, 17. Juli. (Auszeichnung.) Infanterist Rupert Dietl von hier erhielt für erfolgreiche Patrouillengänge das Eiserne Kreuz 2. Klasse.
Quelle: Straubinger Tagblatt 20.07.1916


Hunderdorf, 7. Aug. (In Gefangenschaft geraten.) Der seinerzeit als gefallen gemeldete Infanterist Josef Schleinkofer von Steinburg befindet sich laut eingegangener Nachricht schwer verwundet in französischer Gefangenschaft. – Der Gütler Joseph Bücherl von Starzenberg ist seit 1. Juli in englischer Gefangenschaft. – (Verunglückt.) Ein 9jähriger Sohn der Kaufmannsfreu Maria Steckler dahier kam gestern so unglücklich unter einen Eisenbahnwagen, daß ihm der rechte Oberschenkel zerquetscht wurde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.08.1916


Hunderdorf, 7. Aug. (Heldentod.) Der seit Kriegsbeginn im Felde stehende Infanterist Georg Gäch von Lintach ist gestern im Res.-Lazarett zu Freiburg infolge eines Kopfschusses gestorben.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.08.1916


In der Blüte der Jahre,
in der Fülle der Kraft
Hat des Feindes Kugel
Dich dahingerafft,
Du mußtest uns so früh verlassen
Und aus unserer Mitte gehen,
Wir können es immer noch nicht fassen,
Daß wir uns nicht mehr wiedersehn.
„Ruhe sanft in fremder Erde.“
Todes-Anzeige.
Fern von der Heimat und seinen Lieben fiel nach Gottes hl. Willen am 27. Juni 1916 nach 21-monatl. Treuer Pflichterfüllung bei einem Sturmangriff durch einen Granatschuß den Heldentod fürs Vaterland unser herzensguter liebster Sohn, unser unvergeßlicher liebster Bruder, Schwager und Vetter der tugendsame
Jünglg. Josef Obermeier
Söldnerssohn von Zierholz,
Ersatz-Reservist beim 13. Inf.-Regt., 9. Komp.,

in einem Alter von 28 Jahren 8 Monaten. Sein Leichnam ruht in Feindesland. Wer den teueren Verstorbenen kannte, wird unsern Schmerz zu würdigen wissen. Um stilles Beileid bitten:
Zierholz, Bogen, Furth, Hofdorf, Straubing, Frankreich, 8. Aug. 1916
Die schmerzgebeugten Eltern Josef & Margaretha Obermeier
Bruder Anton Obermeier Unteroffizier z. Zt. im Felde,
Schwester Anna Blasini, geb. Obermeier, nebst übr. Verwandtschaft.

Der Trauergottesdienst für den Gefallenen findet Donnerstag 10. August vormitt. 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf statt. Vom Hause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.08.1916


Hunderdorf, 23. August. (Kriegsopfer) Schwere Opfer schon hat der Krieg von unserer Pfarrei gefordert und wieder liegen drei Trauernachrichten vor. Auf Vorposten fiel der seit einigen Wochen im Felde stehende Landsturmmann Joseph Bornschlegl von Hoch im Alter von 36 Jahren. In einem Feldlazarett starb der 21jährige Infanterist Ludwig Schreiner von Bauernholz infolge eines Kopfschusses. Durch Granatschuß erlitt der 22 jährige Infanterist Xaver Karl von Rammersberg den Heldentod. Letzter war Inhaber des Eisernen Kreuzes und stand seit 18 Monaten im Felde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 25.08.1916


Todes-Anzeige.
Fern von der Heimat und seinen Lieben starb in treuester Pflichterfüllung infolge eines Kopfschußes den Heldentod fürs Vaterland am 6. August 1913 mein innigstgeliebter Sohn, unser guter Bruder, Schwager, Pate und Vetter, der ehrengeachtete
Herr Josef Bornschlegl,
Gütler von Hoch,
Ersatz-Reservist im k, b, 20. Res.-Inf.-Reg., 12. Komp.,

in einem Alter von 36 Jahren.
Sein Leichnam ruht in einem Soldatenfriedhof.
Um stilles Beileid bittet
Großlintach, Einfürst, den 2. September 1916.
Die tieftrauernden Eltern und Geschwister
nebst übriger Verwandtschaft.
Trauer Gottesdienst für den Verstorbenen findet statt Donnerstag, 7. Sept. vorm. ½ 10 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt 03.09.1916


Hunderdorf, 9. Sept. (Herbes Leid) traf die Familie Dachs in Bauernholz Von den drei im Felde stehenden Söhnen ist der jüngste bereits seit 29. März vermißt. Im Juli mußte nun auch der älteste Sohn, der Korbflechter Ludwig Dorfner zum Ersatz-Bataillon nach Straubing einrücken. Am 27. August noch zu Hause in Urlaub, begab er sich nach Niedermenach und war seit dieser Zeit verschollen. Am 2. September wurde dessen Leiche bei Deggendorf gelandet. Da Dorfner über den militärischen Dienst nie Klage führte, ihm auch von Seite des Rekrutendepots ein gutes Zeugnis ausgestellt wurde, wird angenommen, daß er am fraglichen Sonntag den Abendzug versäumte und sich zu Fuß nach Straubing begeben wollte, wobei er in der Dunkelheit in die Donau geriet und ertrank.
Quelle: Straubinger Tagblatt 12.09.1916


Hunderdorf, 22. Septbr. (Tödlicher Unglücksfall.) Vorgestern mittags stürzte die Austragsgütlerin Maria Mauthner von Au vom Heuboden auf die Tenne, wobei sie sich die Hirnschale einschlug und das Genick brach, was den sofortigen Tod zur Folge hatte. (Heldentod.) Infolge Kopfschusses starb in einem Lazarett der Infanterist Joseph Hainz von Thannanger im Alter von 22 Jahren. – (Auszeichnung.) Der Infanterist Ludwig Engl von Schafberg wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet und zum Gefreiten befördert.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.09.1916


Hunderdorf, 3. Okt. (Auf dem Felde der Ehre) sind geblieben der Söldnerssohn August Santl von Rammersberg, 20 Jahre alt, Infanterist Joseph Eisenschink von Schafberg, 21 Jahre alt und Xaver Stegbauer, Söldnerssohn von Lintach, im Alter von 20 Jahren. – (Vermißt) werden: Unteroffizier Ignaz Edenhofer von hier, Gefreiter Hans Schötz, Franz Haimerl, Söldner von Au, Georg Stumbeck, Söldner von Brandstatt und Georg Bräuherr, Müllerssohn von Oberhunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt 05.10.1916


Todes-Anzeige.
Fern von der Heimat und seiner Lieben starb nach Gottes hl. Willen am 9. September 1916 nach 18 monatlicher treuer Pflichterfüllung den Heldentod fürs Vaterland mein braver, innigsgeliebter Sohn, unser unvergeßlicher Bruder, Schwager und Enkel, der tugendhafte
Jüngling August Santl,
Söldnerssohn von Rammersberg,
Soldat im k. b. 14. Infanterie-Regiment, 6. Kompagnie.

im Blütenalter von nahezu 21 Jahren. Wer den edlen Charakter des Verblichenen kannte, wird unsern Schmerz zu würdigen wissen.
Um stilles Beileid und frommes Gedenken für den teueren Gefallenen bitten
Rammersberg, Unteröbling, Hoch, Frankreich, Herrnfehlburg, 6. Oktober 1916.
Die tieftrauernde Mutter nebst 4 Geschwistern
und Großeltern
.
Die Trauergottesdienste finden statt Mittwoch 11. Oktober vorm. 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf. Vom Trauerhause wurde um 8 ¼ Uhr gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 08.10.1916


Hunderdorf, 20. Oktbr. (In Gefangenschaft.) Der Müllerssohn Georg Bräuherr von Oberhunderdorf, Soldat bei einer Maschinengewehr-Kompagnie, galt seit 4 Wochen als vermißt. Gestern traf nun bei seinen Angehörigen die Nachricht ein, daß er sich seit 18. September schwerverwundet in englischer Gefangenschaft befindet und ihm der rechte Arm abgenommen wurde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.10.1916


Hunderdorf, 22. Okt. (Gefallen) ist im Kampfe fürs Vaterland der verheiratete Taglöhner Xaver Krieger von Stetten. – (In englischer Gefangenschaft) befinden sich der Gefreite Hans Schötz und der Infanterist J. Petzendorfer von Schafberg. – (Vermißt) werden die Landsturmmänner Franz Haimerl von Au und Holmer Eduard von Stockwies sowie der Infanterist Xaver Reiner von Lindfeld.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.10.1916


Hunderdorf, 2. Nov. (Den Heldentod) starb in einem Lazarette infolge schwerer Verwundung der Gütlerssohn Joseph Hainz von Thannanger im Alter von 22 Jahren.
Quelle: Straubinger Tagblatt 04.11.1916


Hunderdorf, 28. Nov. (Opfer des Krieges.) Gefallen ist auf dem Felde der Ehre der Gütlerssohn Ludwig Christoph von Hoch. Er war schon lange Zeit vermißt. Von den drei Brüdern desselben starb erst kürzlich einer in einem Feldlazarett infolge eines Knieschusses, ein anderer befindet sich seit längerer Zeit in französischer Gefangenschaft und der dritte Bruder wurde verwundet. Der Vater starb heuer im Frühjahr. Die vom Schicksal so schwer heimgesuchte Familie wird allgemein bedauert. – (Verwundet) wurden die Infanteristen Xaver Weindl von Thananger und Jakob Gierl von Schafberg. – (Auszeichnung.) Mit dem Eisernen Kreuze 2. Klasse ausgezeichnet wurden der seit Kriegsbeginn im Felde stehende Pionier Feldbauer, Schneidermsiter von hier, und der Gütlerssohn Alois Falk von Ramersberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt 30.11.1916


Hunderdorf, 6. Dez. (Opfer des Krieges.) Gestern traf die Nachricht ein, daß der Unteroffizier Ign. Edenhofer den Heldentod fürs Vaterland gefunden hat. Der Genannte war der einzige Sohn der Familie Edenhofer. Gefallen ist ferner auf dem Felde der Ehre der Infanterist Josef Haggn von Bauernholz.
Quelle: Straubinger Tagblatt 07.12.1916


Hunderdorf, 15. Dez. (Als Austauschgefangener) wird nach heute hier eingetroffener Nachricht der Infanterist Georg Stumbeck, Söldner von der Brandstatt, der im Juli l. Js. verwundet wurde und in englische Gefangenschaft geriet, in nächster Zeit wieder nach Deutschland zurückkehren.
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.12.1916


O lieber Sohn und Bruder,
Wie war der Abschied schwer!
4 Söhne zogen fort ins Feld;
Nun bist du schon der zweite,
Und kehrtest nimmermehr.
Hast treu gekämpft fürs Vaterland,
Bis dich die Kugel traf.
Nun folgst du deinem Bruder
Ins kühle Heldengrab.
Todes-Anzeige.
Fern von der Heimat und seinen teuren Lieben starb bei einem Sturmangriff am 20. Mai 1916 mein innigstgeliebter Sohn,
unser guter Bruder,
Jüngling Ludwig Christoph,
Gütlerssohn von Hoch,
Gefreiter im kgl. b. Infanterie-Regiment Nr. 15, 5. Komp., Inhaber des Militärverdienstkreuzes 3. Kl. mit Schwertern;

in einem Alter von 27 Jahren. Um stilles Beileid bitten
Hoch, Schambach, Belgien, Frankreich und Straubing,
den 1?. Dezember 1916
Die tieftrauernde Mutter und Geschwister nebst übriger Verwandtschaft.
Die Trauergottesdienste finden statt Dienstag den 19. Dezember vorm. 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf. Vom Hause aus wird um halb 9 Uhr gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.12.1916


Windberg, 22. Dez. (Auszeichnung) Der seit Kriegsbeginn im Felde stehende Inf.-Gefr. Xaver Wiesmeier, Sohn des Drechslermeisters Hrn. Albert Wiesmeier in Windberg, wurde für hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde mit dem eisernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.12.1916

 

 

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