1918

Hunderdorf, 15. Jan. (Auszeichnung.) Dem Infanterist Ludwig Sieber, Oekonomenssohn von Hoch, der schon mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet ist, wurde mit dem Militärverdienstkreuz mit Krone und Schwertern verliehen. Dessen Bruder Kanonier Michael Sieber wurde das Eiserne Kreuz 2. Kl. verliehen. Letzterer liegt zur Zeit schwer verwundet in einem Lazarett.
Quelle: Straubinger Tagblatt 19.01.1918


Hunderdorf, 7. Feb. (Auszeichnung.) Dem Landsturmmann Michael Preiß, Glaser und Handelsmann von hier, wurde für bewiesene Tapferkeit das Eiserne Kreuz 2. Kl. verliehen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.02.1918


Hunderdorf, 15. Feb. (Berichtigung.) Die Nachricht, daß der Sohn Josef der Familie Geiger in Hofdorf in einem Feldlazarett gestorben sei, beruht, wie uns mitgeteilt wird, auf einem Irrtum.
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.02.1918


Hunderdorf, 18. Feb. (Auszeichnung.) Unteroffizier Anton Amann von Apoig, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Kl., wurde mit dem bayer. Militärverdienstorden 3. Kl. mit Krone und Schwertern ausgezeichnet. — (Beförderung.) Unteroffizier Anton Härtenberger wurde zum Sergeanten befördert.
Quelle: Straubinger Tagblatt 20.02.1918


Hunderdorf, 24. Feb. (Auszeichnung.) Der Inf. Georg Obermeier von Großlindach erhielt das Eiserne Kreuz 2. Kl.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.02.1918


Hunderdorf, 27. Feb. (Auszeichnung.) Der Infanterist Georg Hornauer, Bauerssohn von Großlindach, der seit Kriegsbeginn im Felde steht und schon viermal verwundet wurde, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Kl.
Quelle: Straubinger Tagblatt 03.03.1918


Hunderdorf, 25. März (Auszeichnung.) Der seit Kriegsbeginn im Felde stehende Infanterist Leonhard Hirtreiter von Thananger wurde mit dem Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Krone und Schwertern ausgezeichnet. — (Beförderung.) Der seit Kriegsbeginn im Felde stehende Unteroffizier Michael Fuchs von Lintach wurde zum Sergeanten befördert.
Quelle: Straubinger Tagblatt 27.03.1918


Hunderdorf, 8. April (Wiederholte Auszeichnung.) Der bereits mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. sowie der Mecklenburgischen Verdienstmedaille ausgezeichnete und seit Kriegsbeginn im Feld stehende Hornist, Gefreiter Alois Schaubeck, Sohn des Gütlers und Falzziegelreisenden Alois Schaubeck von Thananger, erhielt nun auch das bayer. Verdienstkreuz 3. Kl. mit Schwertern.
Quelle: Straubinger Tagblatt 10.04.1918


Hunderdorf, 21. April (In englische Gefangenschaft) geriet der Infanterist Wolfgang Geiger von Hofdorf. — (Auszeichnung.) Der Inf. Rupert Kronfeldner von Au wurde mit dem Eisernen Kreuze 2. Kl. ausgezeichnet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.04.1918


Hunderdorf, 26. April (Besitzwechsel.) Das vier Tagwerk umfassende Anwesen des Gütlers Heinz in Thannanger ging durch Kauf samt lebenden und toten Inventar in den Besitz des Herrn Fronauer in Elisabethszell um den Preis von 6000 M über. Notarielle Verbriefung hat bereits stattgefunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 27.04.1918


Hunderdorf, 27. April (Vermißt) wird seit Januar der Infanterist Michael Schreiner, Webermeisterssohn von Großlintach.
Quelle: Straubinger Tagblatt 30.04.1918


Hunderdorf, 6. Mai (Auszeichnung.) Dem seit Kriegsbeginn im Feld stehenden Sergeanten Anton Härtenberger Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse und des Militärverdienstordens 3. Klasse mit Krone und Schwertern wurde die silberne Tapferkeitsmedaille verliehen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 08.05.1918


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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Montag abends 9 Uhr unsere innigstgeliebte Schwester und Nichte,
Jungfrau Maria Trum,
Bauerstochter in Apoig,
nach längerem Leiden versehen mit den hl. Sterbesakramenten im Blütenalter von 16 Jahren zu sich zu nehmen.
Um stilles Beileid bitten:
Apoig, Stetten, Harken und Rammersberg, den 6. Mai 1918.
Die tieftrauernden Schwestern und die übrige Verwandtschaft.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, 9. Mai vorm. 9 Uhr (neue Zeit) in Windberg, die hl. Gottesdienste am Samstag, 11. Mai vorm. 1/2 10 Uhr (neue Zeit) statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 08.05.1918


Hunderdorf, 10. Mai (Gedenkfeier.) Am Donnerstag (Christi Himmelfahrt) fand dahier eine Gaugedenkfeier für die auf dem Felde der Ehre gefallenen Mitglieder der Burschenvereine des Donaugauverbandes statt. Erschienen waren die Vereine Hunderdorf, Aiterhofen, Leiblfing, Oberharthausen, Neukirchen und Parkstetten. Um 2 Uhr nachmittags fand kirchliche Feier statt, bei welcher hochw. Herr Gaupräses, Kooperator Hoch von Neukirchen eine tiefergreifende Ansprache hielt. Nach der gedachte man der 16 Gefallenen und versammelte sich bei ihren Gedenktafeln. Um halb 4 Uhr fand Versammlung im Baier’schen Gasthause statt. Herr Gauvorstand Weiß von Aiterhofen eröffnete diese und hieß alle Mitglieder herzlich willkommen. Herr Pfarrer L. Hirtl, Präses des hies. Vereins sprach u. a. über die Zwecke und Ziele des Gauverbandes. Daran reihten sich noch kurze Vorträge von Mitgliedern des Verbandes, worauf die Versammlung durch Herrn Gauvorstand Weiß geschlossen wurde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 14.05.1918


Hunderdorf, 16. Mai (Auszeichnung und Beförderung.)  Der seit Kriegsbeginn im Felde stehende Unteroffizier Anton Obermeier, Söldnerssohn von Zierholz, wurde zum Sergeanten befördert. Gleichzeitig wurde ihm die Verdienstmedaille 3. Kl. für 9jährige Dienstzeit verliehen.  Mit dem Verdienstkreuz mit Krone und Schwertern wurde er bereits früher ausgezeichnet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 18.05.1918


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Fern von der Heimat und seinen Lieben starb nach Gottes hl. Willen unser unvergeßlicher, guter Sohn, Bruder und Onkel, der tapfere Krieger,
Herrn Johann Wagner,
Gütlerssohn von Hoch, Ers.-Reservist in ein. bayr. Inf.-Regt.,
Inhaber des Verdienstkreuzes mit Krone und Schwertern,
am 5. Mai ds. Js. durch schwere Unterleibsverletzung den Heldentod fürs Vaterland im 37. Lebensjahre. Sein Leichnam ruht in einem Soldatenfriedhof. Ehre seinem Andenken. Um stilles Gedenken im Gebete bitten
Hoch, Rammersberg, Fremdstuhl, im Felde, Thananger, 30. Mai 1918
Die tieftrauernden Eltern u. Geschwister.
Die Trauergottesdienste finden am Dienstag, 4. Juni vorm. 9 Uhr (neue Zeit) in Hunderdorf statt. Vom Trauerhause aus wird um halb 9 Uhr gebetet. Die beurlaubten und verwundeten Soldaten werden hiermit geziemend eingeladen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 01.06.1918


Hunderdorf, 3. Juni (Auszeichnung.) Dem Infanteristen Ludwig Spranger, Oekonomenssohn von Grabmühle, wurde das Militäverdienstkreuz mit Krone und Schwertern verliehen. Das Eiserne Kreuz erhielt derselbe schon früher.
Quelle: Straubinger Tagblatt 05.06.1918


Hunderdorf, 21. Juni (Besitzwechsel.) Das Anwesen des Herrn Sebastan Schneider von Lintach ging mit den dazugehördenden Grundstücken (8 Tagwerk) durch Kauf um den Preis von 12 000 Mark an Herrn Josef Wurm-Nürnberg über. Das Anwesen von Frau Fischer von Hoch kaufte mit den dazugehörenden Grundstücken (4 Tagwerk) Herr Max Dachs von Bauernholz. Das 5 Tagwerk umfassende Besitztum der Zilly Schollerer von Hoch ging durch Kauf um den Preis von 5000 Mark an Herrn Probst von Straubing über.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.06.1918


Hunderdorf, 21. Juni (Auszeichnungen.) Inanterist Josef Schötz, Schneidermeisterssohn vomn hier, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse, Infanzerist Johann Reiner von Lindfeld das bayer. Miltärverdienstkreuz 3. Kl. mit Krone und Schwertern.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.06.1918


Hunderdorf, 27. Juni (Unfall.) Heute vormittags verzunglückte der Oekonom Joseph Steinbauer von Hofdorf beim Streufahren dadurch, daß er ausglitt und ihn das Rad des Wagens über den Fuß ging, wodurch Steinbauer nicht unbedeutend verletzt wurde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 28.06.1918


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Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß ist heute morgens früh 4 1/2 Uhr meine heißgeliebte Gattin, unsere liebste Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin, Nichte und Base
Frau Fanny Sträußl,
Kaufmannsgattin,
nach längeremLeiden, versehen mit allen hl. Sterbesakramenten, im Alter von 32 Jahren, verschieden.
Hunderdorf, Geiselhöring, Straubing, München, Wiesenfelden, am 1. Juli 1918
In tiefer Trauer:
Jakob Sträußl,
mit seinem unmündigen Söhnchen Jakob nebst übr. Verwandschaft.
Beerdigung: Mittwoch, 3. Juli Vormittag 9 Uhr (alte Zeit) mit darauffolgendem Gottesdienst.
Quelle: Straubinger Tagblatt 02.07.1918


Hunderdorf, 7. August ( Auszeichnung.) Der Pionier Rupert Härtenberger, Inhaber des bayer. Militärverdienstkreuzes 3. Kl. mit Krone und Schwertern, erhielt nun auch das eiserne Kreuz 2. Kl. — Der Landsturmmann Max Köderl von hier erhielt das Eiserne Kreuz 2. Kl. — (Vermißt) wird seit 18. Juli der Infanterist Johann Amann von Apoig.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.08.1918


Hunderdorf, 7. Aug. (Besitzwechsel.) Das 8 Tagwerk umfassende Mühlbauersche Anwesen in Stetten ging um den Kaufpreis von 14 000 M in den Besitz der Kalm’schen Geschwister in Eglsee über. Notarielle Verbriefung hat bereist stattgefunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.08.1918


Steinburg, 19. Aug. (Brand.) Gestern abends nach 6 Uhr ist im nahen Gaishausen der Stadel des Söldners Papp mit sämtlichen Erntevorräten und Baumannsfahrnissen vollständig niedergebrannt. Der naheliegende Wohnaus konnte gerettet werden; ebenso ist durch das umsichtige Eingreifen des Gastwirts Solcher von Steinburg das Vieh in Sicherheit gebracht werden. Brandursache vorläufig unbekannt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 20.08.1918


Hunderdorf, 19. August (Auszeichnung.) Pionier Joseph Poiger von Stetten erhielt das bayer. Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Krone und Schwertern.
Quelle: Straubinger Tagblatt 21.08.1918


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Tieferschüttert in großem Schmerz bringen wir die Trauernachricht, daß am 7. August unser lieber Sohn und Bruder,
Segeant Johann Hilmer,
Söldnerssohn von Au v. W.,
Gedienter Kavallerist, zuletzt Infanterist im bayr. 11. Inf.-Regt., Inhaber des Milit.-Verd.-Krz. 3. Kl. m. Schw. u. d. Eis. Kreuzes 2. Kl.,
im Alter von 28 Jahren nach 4jähr. treuester Pflichterfüllung durch Grantsplitter den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist.
Au v. W., 29. August 1918.
Die tieftrauernden Eltern Johann u. Therese Hilmer
und Bruder Josef.
Der Trauergottesdienst findet am Dienstag den 3. September vormittags halb 9 Uhr (neue Zeit) vom Hause aus in Hunderdorf statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.08.1918


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Tieferschüttert in großem Schmerz bringen wir die Trauernachricht, daß am 22. August unser lieber, unvergeßlicher zweiter  Sohn
Jüngling Josef Hilmer,
Söldnerssohn von Au v. W., Soldat im 10. bayr. Inf.-Regt.,
im Blütenalter von 19 Jahren durch einen Kopfschuß nach 15 monatlicher Dienstpflicht den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist.
Am 7. August 1918 ist ihm sein Bruder
Sergeant Johann Hilmer
in den Heldentof vorausgegangen.
Au v. W., 21. September 1918.
Die tieftrauernden Eltern Johann und Therese Hilmer.
Der Trauergottesdienst findet am Donnerstag, 26. Sept., vormitt. halb 9 Uhr vom Hause aus in Hunderdorf statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.09.1918


Hunderdorf, 22. Sept. (Diebstahl.) Während diese Tage die Sieberschen Eheleute von Hoch auf dem Felde arbeiteten, wurde in ihrer Wohnung ein Einbruch verübt und die Summe von 1500 M gestohlen. Dem Dieb ist man auf der Spur.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.09.1918


Hunderdorf, 22. Sept. (Auszeichnungen.) Mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet wurde der Infanterist Xaver Blasini von hier. Das bayer. Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Schwerter erhielt der Infanterist Joseph Kronfeldner von Hofdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.09.1918


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Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, gestern abend 8 Uhr meine liebe unvergeßliche Gattin, unsere treusorgende Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Schwägerin, die ehrengeachtete
Frau Maria Weinzierl,
Hofbesitzersgattin vonRöhrnau, zuletzt Privatiere in Hunderdorf,
nach nur 3tägigem Leiden schnell und unerwartet nach Empfang der hl. Sterbesakramente im 59. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit berufen.
Für ein stilles Beileid bittet:
Röhrnau, Frankreich, Straubing, München, Obermühlbach u. Regensburg, den 8. Oktober 1918
Der tieftrauernde Gatte Xaver Weinzierl
nebst Kindern und übriger Verwandtschaft.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 10. Oktober vorm. 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf mit darauffolgendem Gottesdienste statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.10.1918


Worte am Grabe
des ehrengeachteten Herrn
Xaver Radlbeck,
Oekonomiebesitzer von Oberhunderdorf.

Gesprochen vom H. H. Leonhard Hirtl,
Pfarrer in Hunderdorf.
R. I. P.
Christliche Trauerversammlung!
Es sind nur wenige Tage, seid hier in Trauer hier am Grabe einer jungen Frau (J. Wurm) standen und heute öffnet sich schon wieder ein Grab, um einen braven und angesehenen Mann, der noch Lebenskraft in sich hatte und an dessen raschen Tod niemand von uns dachte. Der brave Mann, dessen Leib wir soeben unter den Gebeten und Gesängen der hl. Kirche und unter überaus zahlreicher Teilnahme von Leidtragenden der geweihten Erde übergeben haben, ist der ehrengeachtete Herr Xaver Radlbeck, Oekonomiebesitzer von Oberhunderdorf, welchen der Herr über Leben und Tod zu sich in die Ewigkeit abberufen hat nach Empfang der hl. Sterbsakramente im 57. Lebensjahre.
Xaver Radlbeck war geboren am 7. Oktober 1861 als Sohn des Hofbesitzers J. Radlbeck in Grabmühle. Am 10. Februar 1890 verheiratete er sich mit Maria Baier, Bauerstochter von Framelsberg, nachdem er sich zuvor sein jetziges Ökonomieanwesen in Oberhunderdorf gekauft hatte. Mit unermüdlichen Fleiß und Eifer, mit Umsicht und Sparsamkeit bewirtschaftete er seit 29 Jahren sein Besitztum. Dabei war er seiner Ehefrau ein herzensguter Gatte, seiner Familie der beste Vater um den Dienstboten ein geachteter und geliebter Dienstherr, bei dem sich gerne blieben.
Der einzige Sohn aus der glücklichen Ehe wendete sich dem Studium der Wissenschaften zu und erwählte sich den Priesterberuf. Der sorgsame, christliche Vater scheute keine Mühe und Sorge, kein Opfer und Geld, um dem Sohne die Erreichung seines idealen Ziels zu ermöglichen. Groß war daher seine Freude als der Sohn wirklich zum Priester geweiht war und als Primiziant ins Elternhaus einzog. Vater Radlbeck gedachte noch eine Zeitlang weiter zu wirtschaften; dann aber wollte er seine alten Tage in Ruhe bei seinem geistlichen Herrn Sohn zubringen und darauf freute er sich wieder. Allein die göttliche Vorsehung hat es anders gefügt; sie hat ihn zur ewigen Ruhe und zur himmlischen Freude berufen.
Obschon der verstorbene Mitbruder seit einigen Tagen sich nicht mehr recht wohl fühlte, ging er doch am vergangenen Sonntag noch zum Gottesdienst in die Kirche, die er sonst auch so gerne besuchte. Am gleichen Tage zeigten sich Anzeichen der unheimlichen Krankheit der sog. span. Krippe; am Mittwoch ließ er den Pfarrgeistlichen zu sich rufen und empfing mit Andacht die hl. Sterbsakramente. Dabei richtete er sich nochmals auf um dieselben möglichst ehrerbietig und würdig zu empfangen; in der darauffolgenden Nacht verschied der christliche Ehemann, ruhig und sanft, wie sein Leben war sein Tod.
Christliche Trauerversammlung! Was wir im Leben unseres dahin geschiedenen Mitbruders besonders schätzenswert erschien, das war seine tiefe religiöse Überzeugung, seine große natürliche Herzensgüte und Friedfertigkeit und sein fester Charakter. Daß der Verstorbene ein treuer überzeugter Christ war, der seine Religion liebte und übte, dafür ist Beweis sein Leben und seine Taten; daß er ein herzensguter Vater und friedfertiger Mann war, dass bezeugen die Familienmitglieder und all jene, die im Leben mit ihm etwas zu tun hatten und als Charakter zugleich ward er bekannt und geehrt.
Christliche Leidtragende! Dies möchte ich bloß andeuten nicht um des Dahingegangen und nicht der Menschen wegen, sondern der Ehre Gottes wegen, damit auch wir das Gute am verstorbenen Mitbruder nachahmen. Der Verstorbene selbst erhält seinen Lohn von Gott dem gerechten Richter, die er ihm alle Mühe und Arbeit, alle Liebe und Sorge für die Seinigen, namentlich für seinen priesterlichen Sohn vergelten.
Das mag für die nun alleinstehenden trauernde Witwe und für den Sohn der beste Trost sein. Als Vorstand der hiesigen Pfarrgemeinde aber möchte ich den soeben beerdigten Mitbürger und Mitbruder noch eine Danke ins Grab nachrufen, nämlich den Dank dafür, daß er allen Pfarrkindern und besonders den Männern ein so gutes Beispiel gegeben hat – gute Beispiele brauchen wir besonders in heutiger Zeit – und sodann den Dank dafür das der lebende Vater – wie einst Abraham – seinen einzigen Sohn Gott geweiht und der Kirche zum Dienste gegeben hat. Unseren Dank gegen den Verstorbenen Mitbruder werden wir am besten dadurch abstatten, daß wir seiner öfter und gerne gedenken im Gebete; besonders wird Priester wollen beim hl. Meßopfer seiner nicht vergessen und öfter dem Ablaß des Altarprivilegs für ihn zu gewinnen suchen, jetzt aber wollen wir sogleich am offenen Grabe für seine Seelenruhe beten: ein andächtiges Vaterunser und den englischen Gruß!
R. I. P.
[am 15.11.1918] 1918-11-15# Trauerrede für Xaver Radlbeck von Oberhunderdorf


Hunderdorf, 13. Oktober. (Ueberfahren.) Der Landsturmmann Xaver Seindl, Gütler von Hoch war gesten nach beendeten Urlaub zu seinem Truppenteil nach Heidelberg abgereist. Auf der Fahrt nach dorthin geriet er aus bisher unbekannter Ursache unter die Räder des Zuges, wurde überfahren und sofort getötet. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe und fünf kleine Kinder.
Quelle: Straubinger Tagblatt 16.10.1918


Hunderdorf, 10. Nov. (Aufruf!) Bayern, niederbayer. Landsleute! verkauft doch nicht in der jetzigen Zeit so zahlreich, wie man dies bisher gesehen, euren Hof und Besitztum an norddeutsche Geldleute (Junker, Fabrikbesitzer und Kriegsgewinnler). Ihr schädigt in der Regel euch selbst, schadet dem bayerischen Bauernstand und dem Volksstaat, der nicht will, daß bloß die Geldleute alles besitzen und der auf einen guten tüchtigen Bauernstand angewiesen ist.  Ohne dringende Not kein solcher Verkauf! Laßt euch durch Geld nicht verlocken! Verkauft wieder an Oekonomen und Soldaten, die jetzt zurückkehren.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.11.1918


Arbeiter & Arbeiterinnen
finden sofort dauernde Beschäftigung
Bayerische Tonwarenfabrik Bogen
G. m. b. H.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.11.1918


Danksagung
Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme u. die überaus zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse und an den Trauergottesdiensten für unseren nun in Gott rughenden lieben Gatten, Vater, Bruder, Schwager, Vetter und Onkel,
Herrn Frz. Xaver Radlbeck,
Oekonom in Oberhunderdorf,
sprechen wir hiermit allen Verwandten und Bekannten von Nah und Fern unseren innigsten Dank aus. Besonders danken wir auch dem verehrlich. Veteranenverein Hunderdorf für die Erweisung der letzten Ehre. Wir bitten, des teurenVerstorbenen auch ferner im Gebete gedenken zu wollen.
Oberhunderdorf, Bärnau, Obermühlbach, Straubing, Hofdorf, Eben, Stefling, Irenzfelden, 19. Nov. 1918
Die tieftrauernde Gattin Maria Radlbeck
nebst Sohn Xaver, Kooperator, und übrige Verwandtschaft.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.11.1918


Todes-Anzeige
Tieferschüttert in namenlosem Schmerze bringen wir allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß am 22. Oktober in Belgien mein unvergeßlicher, gelibeter Gatte, Vater, Bruder und Schwiegersohn,
Herr Georg Schindlmeier,
Sergeant im 20. Res.-Inf.-Regt.,
nachdem er seit Kriegsbeginn dem Vaterlande treu gedient hatte, im Alter von 31 Jahren gefallen ist. Um stilles Beileid bittet
Au i. Wald, München, Wasserbrug, Zachenberg u. Ludwigshafen, den 23. Nov. 1918
Die tieftraurnde Gattin mit ihren 2 Kindern.
Der Trauergottesdienst findet Mittwoch, 27. November vorm. 12 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf statt. Vom Hause aus wird gebetet.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.11.1918


Hunderdorf, 6. Dez. (Besitzwechsel.) Die Kunstmühle des Herrn Xaver Baier in Stegmühle ging mit 35 Tagwerk Grund samt lebenden und totem Inventar in den Besitz des Darlehenskassenvereins Hunderdorf über. Als Kaufpreis wurden 75 000 M genannt. Notarielle Verbriefung ist bereits erfolgt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 12.12.1918


Hunderdorf, 9. Dez. (In Gefangenschaft.) Nach hier eingetroffener Nachricht befindet sich der Infanterist Johann Baier, Gastwirtssohn von hier, seit September in französicher Gefangenschaft.
Quelle: Straubinger Tagblatt 12.12.1918


Hunderdorf, 27. Dez. (Krieger-Empfangsfeier.)  Gestern bereitete die Pfarrgemeinde Hunderdorf ihren heimgekehrten Kriegern eine schlichte, aber würdige Empfangsfeier. Kanonendonner verkündete schon am frühen Morgen die Bedeutung des Tages. Vormittags 9 Uhr war Dankgottesdienst in der Pfarrkirche. Nachmittags 2 Uhr fand Kirchenparade statt, woran sich auch der Burschenverein und die freiwilligen Feuerwehren von hier und Steinburg durch Fahnensektionen beteiligten. Diesen schlossen sich dann sämtliche Krieger der Pfarrei an, unter ihnen auch Hochw. Herr Pfarrer L. Hirtl von hier in der Uniform eines Feldgeistlichen. Nach einer erhebenden Ansprache durch H. H. Pfarrer Hirtl gings im Festzuge, geführt von Vizefeldwebel G. Solcher, zurück zum Baierschen Gasthause, woselbst Herr Bürgermeister als Vorsitzender des Komitees die Krieger begrüßte. Schreinermeister Härtenberger hieß. nachdem verschiedene Prologe gesprochen, die Krieger der Pfarrei mit markigen Worten willkommen. Sehr wirkungsvoll gestalteten sich die 2 lebenden Bilder „Kriegers Heimkehr“ und „Heldentod“. Beim ersten Bilde spielte die Musik das Lied „Nach der Heimat möcht ich wieder“, beim zweiten eine Trauerchoral, wobei sich gar manches Auge mit Tränen füllte. Verschiedene ernst und heitere Gedichte, ferner Toaste und Musikstücke füllten den Abend aus. Heute früh fand Requiem für die gefallenen Krieger der Pfarrei, annähernd 60, statt, wobei wieder sämtliche Vereine mit Fahnen vertreten waren.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.12.1918


Hunderdorf, 27. Dez. (Versammlung.) Vorgestern fand dahier eine Versammlung der Bayer. Volkspartei statt. Herr Zottmeier von Straubing legte in klaren Zügen das Programm dieser Partei dar. Nachdem auch einige Diskussionsredner gesprochen hatten, wurde die Versammlung, die vollständig ruhig verlief, geschlossen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.12.1918


Hunderdorf, 27. Dez. (Bürgerwehr.) Dahier hat sich zur allgemeinen Sicherheit eine Bürgerwehr gebildet, die 35 Mann stark ist. Auch für die umliegenden Ortschaften, Sollach, Stetten, Hofdorf und Lintach wurden einzelne Gruppen gebildet, die an die hiesige Wehr angeschlossen sind. Eine dementsprechende Anzahl Gewehre und 2 Maschinengewehre sind bereits angefordert worden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.12.1918


Hunderdorf, 28. Dez. (Postschmerzen.) Während früher in der Richtung nach Straubing und Cham je zwei Postzüge verkehrten, hat man seit Frühjahr h. Js. in Richtung Straubing einen Postzug für unsere Agentur gestrichen und gerade in der Richtung, nach der von hier aus der größte Verkehr geht. Hat sich diese willkürliche Verschlechterung schon während des Krieges empfindlich bemerkbar gemacht, umso mehr jetzt, wo die Krieger zurück sind, wo Handel und Gewerbe wieder neu aufleben sollen; wo rasche Beförderung der Postsachen dringend notwendig wäre. Wie schlimm es in dieser Hinsicht steht, geht aus Folgendem hervor: Wirft man nachmittags nach 2 Uhr einen Brief in den Ortsbriefkasten, so kommt derselbe am darauffolgenden Tage abends 9 Uhr, wenn er in Richtung Straubing geht, weg. Dieser Zug hat aber regelmäßig Verspätung oft bis zu 3 Stunden, so daß auch das Postpersonal, trotzdem ein Zug ausgefallen ist, nichts profitiert hat. Es wäre deshalb für einen Postbezirk von mehr als 2000 Einwohnern nicht zuviel verlangt, wenn in beiden Richtungen wieder zwei Postzüge verkehren würden und zwar in Richtung  Straubing Zug 80 und 84, in Richtung Cham Zug 81 und 83. Ferner wäre zu wünschen, daß auch der Briefkasten im Orte selbst nicht bloß beim Dienstgang des betreffenden Briefträgers, sondern vor jedem abgehenden Zug geleert wird. Bisher geschah dies nur beim Briefkasten, der bei der Agentur angebracht ist und letzterer liegt außerhalb der Ortschaft selbst. Durch gleichmäßige Einteilung des Dienstes der beiden hier angestellten Briefträger ließe sich diese Forderung leicht erfüllen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 01.01.1918

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