1921

Aus dem bayer. Walde, 28. Jan. (Zugverkehr Straubing-Miltach-Cham.) Seit Januar l. Jahres verkehrt der Abendzug von Straubing nach Cham, der früher bald nach 5 Uhr nachmittags, in der letzten Zeit schon nach 6 Uhr in Straubing abging, so spät, daß darüber allgemein Klage geführt wird. Während sonst der Zug von Straubing um ca. halb 8 Uhr abends den Höhepunkt in Konzell-Streifenau bereits erreicht hatte, also verhältnismäßig noch rechtzeitig die einzelnen Passagiere auf den Zwischenstationen Bogen bis Miltach an ihr Ziel brachte, geht jetzt der Abendzug erst um 7 Uhr 22 Minuten abends von Straubing ab. Diese späte Verlegung des Zuges ist für sämtliche Reisende auf den Zwischenstationen sehr unangenehm. Man ist gezwungen, von vormittags 9.10 Uhr an bis abends 9.10 Uhr fortzubleiben, was einen ganzen halben Tag ausmacht. Diese neue Anordnung ist wegen der Anschlüsse von Regensburg und Passau her wohl so gemacht worden und insofern gut gemeint für den Fernverkehr. Aber die Interessen der an der Bahn liegenden Stationen und deren Verkehrsbezirke von Bogen bis Miltach sind dadurch durchaus nicht gefördert, sondern geschädigt. Mancher hat in Mitterfels, Bogen, Straubing ein Geschäft zu besorgen oder bei Amt zu erscheinen, hat aber nicht Zeit, dafür einen halben Tag zu opfern. Abgesehen davon, daß durch diese Neuregelung der Verkehr auf den Zwischenstationen zurückgeht, ist doch auf die vielen Zwischenstationen billige Rücksicht zu nehmen. Wenn wir diese Tatsachen feststellen, darf es uns nicht verargt werden. Wir bitten die Oberpostdirektion Regensburg, es möchte doch der Abendzug von Straubing wieder um 5 Uhr oder längstens um 6 Uhr, wie früher, abgehen. Die vielen Gemeinden an der Bahnlinie haben doch mitgeholfen zum Zustandekommen der Waldbahn, die früher so gut frequentiert war. Ich spreche wohl im Namen von Tausenden, wenn ich hier die Bitte der Interessenten der Zwischenstationen zur allgemeinen Kenntnis bringe. Möge unser Wunsch baldige Gewährung finden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.02.1921


Hunderdorf, 30. Jan. (Silberne Hochzeit.) Am kommenden Mittwoch, 1. Februar, feiern die Bürstenmacherseheleute Hirtreiter von Steinburg im engeren Familienkreise das Fest der silbernen Hochzeit.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.02.1921


Hunderdorf, 15. Febr. (Besitzwechsel.) Herr Theodor Reiner, Privatier in Hoch, verkaufte sein Gütleranwesen mit 4 Tagwerk Grund samt lebendem und toten Inventar an Herrn Wurzer, Zimmererpalier in Röhrnau. Als Kaufpreis werden 18 000 Mark genannt. Notarielle Verbriefung ist bereits erfolgt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.02.1921


Hunderdorf, 21. Febr. (Oeffentliche Fernsprechstelle.) Am 22. ds. Mts. wird in Hunderdorf (Ort) eine an das Ortsfernsprechnetz Bogen angeschlossene gemeindliche öffentliche Fernsprechstelle und Unfallmeldestelle in Betrieb genommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.02.1921


Hunderdorf, 2. März. (Einbruchdiebstahl.) Gestern nachts wurde im Gasthause in Rammersberg eingebrochen. Die Diebe stahlen, nachdem sie durch ein Fenster in die Stallung und von da in die Wohnung eingedrungen waren, 35 Schilling Eier, mehrere Kleiderstoffe, Geld und Sonstiges im Gesamtwerte von ca. 4000 M. Die Täter konnten nicht ermittelt werden, obwohl man zur Ausfindigmachung derselben den Polizeihund „Blitz“ auf die Spur gelassen hatte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.03.1921


Hunderdorf, 18. März. (Brand.) Gestern nachmittags 4 Uhr brannte das Anwesen des Söldners Ignaz Kellermeier in Grabmühl vollständig nieder. Außer dem Vieh konnte fast gar nichts gerettet werden. Sämtliche Futtervorräte, alle, zum Teil erst neuangeschafften Maschinen und Baumannsfahrnisse, Kleider und Betten wurden ein Raub der Flammen. Der Brand entstand durch einen mit Zündhölzern spielenden Knaben des Kellermeier, während beide Eltern abwesend waren. Am Brandplatze erschienen die Feuerwehren Degernbach, Windberg und Hunderdorf. Kellermeier, der in ziemlich bescheidenen Verhältnissen lebt und Vater von 6 Kindern ist, ist nur gering versichert und erleidet daher einen empflindlichen Schaden. Mildtätigen Personen wäre hier Gelegenheit geboten, der schwerbetroffenen Familie ein Scherflein als Ostergabe zukommen zu lassen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.03.1921


Aus dem bayer. Walde, 23 März. (Personenzugsverkehr Straubing-Cham). Der „Verbesserungsvorschlag“ in Nr. 67 des „Straubinger Tagblatt“ vom 22. ds. Mts. kann nicht unwidersprochen bleiben. Nach dem letzt bestehenden Fahrplan ist die Strecke mit drei Zugspaaren und dem Pendelzug Straubing-Mitterfels ausgestattet. Der neue Vorschlag begnügt sich mit drei Zugspaaren und läßt den Nachmittagszug Cham-Straubing (dort an 5.37 nachmittags), der von Wichtigkeit ist wegen des Anschlusses in Richtung Neufahrn, Plattling und Regensburg fallen. Daß mit diesem Vorschlag jedermann zufrieden ist, wie der Herr Einsender glaubt, beruht wohl auf einer Täuschung. Ebenso die Annahme, daß der Kriegsfahrplan v. J. 1918 Anerkennung von sämtlichen Leidtragenden gefunden hat. Denn dieser wies gegenüber dem Friedensfahrplan mit seinen fünf Zugspaaren eine sehr empfindliche Verschlechterung auf. Auch ich, der ich die Bahn seit mehr als 20 Jahren benütze, glaube über die Wünsche der Bevölkerung unterrichtet zu sein und fasse zusammen: Wir haben nichts dagegen, wenn statt des Pendelzuges Straubing-Mitterfels der Frühzug von Cham nach Straubing (dort an 6.19 vormittags) eingeführt wird, wenigstens an Straubinger Markttagen ist er zweifellos ein Bedürfnis für die „hinter“ Mitterfels liegenden Gemeinden, auch nichts gegen die Früherlegung des jetzt in Straubing um 7.35 vormittags nach Cham abgehenden Zuges, aber dafür, daß der erwähnte Nachmittagszug Cham-Straubing wegfallen soll bedanken wir uns. Das wäre eine Spannung zwischen den beiden Zügen von 9 1/2 Stunden, vorausgesetzt, daß der letzte Zug ausnahmsweise einmal fahrplanmäßig in Straubing um 10.05 nachmittags eintreffen sollte. Wer diesen mit chronischer Verspätung behafteten Zug jemals benützen mußte, wird  sich seiner nicht mit Liebe erinnern.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.03.1921


Hunderdorf, 26. April (Meisterprüfung.) Herr  Xaver Klein von hier legte die Meisterprüfung im Schlossergewerbe mit sehr gutem Erfolge ab.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.04.1921


Hunderdorf, 27. April. (Besitzwechsel.) Das Oekonomieanwesen des Hrn. Feldmer in Ried ging durch Kauf mit lebendem und toten Inventar an Herrn Josef Dorfner, Oekonom in Schafberg über. Als Kaufpreis werden 40 000 M genannt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.04.1921


Hunderdorf, 27. April. (Brand.) Während einer Hochzeitsfeier im Deschl#schen Gastahsue in Hofdorf brach im Stadel des genannten Anwesens Feuer aus. Durch das rasche Eingreifen der Hochzeitsgäste gelang es, daselbe alsbald zu löschen, sodaß die Feuerwehr Hunderdorf nicht mehr einzugreifen brauchte. Brandstiftung wird vermutet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.04.1921


Hofdorf.
Am Pfingstmontag 16. Mai
großer Arbeiter-Ball
mit Sackhupfen.
Anfang halb 3 Uhr. Freundlichts ladet ein
Fanny Deschl
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.05.1921


Bogen, 21. Mai. (Pfingstverkehr.) Der heurige Pfingstverkehr in Bogen war ein außerodentlich starker, wozu auch das prächtige Frühlingswetter seinen Teil beigetragen hat. Von allen Seiten strömten riesige Menschenmassen herbei und mögen sich wohl 10 000 Personen von Nah und Fern eingefunden haben. Mit der Eisenbahn sowohl in Richtung Straubing-Bogen wie in Richtung Konzell-Bogen wurden schätzungsweise mindestens 5000 Personen befördert. Dazu kommen die Unmasse an Radlern und Radlerinnen, die zahllosen Ausflügler zu Fuß und zu Wagen usw. Heuer waren es 425 Jahre, daß die wackeren Holzkirchener ihren Bittgang zu unserer lieben Frau auf den Bogenberg machten. Die „lange Stange“ mußte – eine nicht geringe Leistung – stehend auf den steilen Berg zur Wallffahrtskirche getragen werden. Der ganze Bergrücken vom Aussichtsturme abwärts war wie besät von Meschen. Den Holzkirchener Wallfahrern wurde mittags 1 Uhr ein feierlicher Empfang bereitet. Sämtliche Vereine aus Bogen zogen mit Fahnen und Musik und der Statue der Gottesmutter den Pilgern bis zur Donaulände unterhalb dem hohen Steine entgegen und geleiteten dieselben nach dem Markt, wo die Wallfahrer Rast hielten. Nachmitags 2 Uhr bewegt sich ein imposanter Wallfahrtszug mit der Geistlichkeit betend nach dem Bogenberg, wo die übliche kirchliche Feier stattfand. Trotz des gewaltigen Andranges von Menschen ist kein Unfall zu verzeichnen. Der um halb 6 Uhr nachm. abfahrende Zug nach Straubing hatte 38 Wagen, darunter große Amerikaner-Wagen.Mit diesem Zug wurden mindestens an 3000 Personen befördert. Die Bahnverwaltung in Bogen hat ihre Pflicht im vollsten Maße getan und gebührt ihr volle Anerkennung. Daß bei diesem Riesenverkehr auch die hiesigen Geschäftsleute auf ihre Rechnung kamen, braucht kaum besonders betont zu werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.05.1921


Bärndorf, 15. Juni. (Die hiesige Tonwarenfabrik,) die seit dem vor 3 Jahren ausgebrochenen Brande den nicht mehr im Betriebe stand, ist nunmehr von der Aktiengesellschaft, welcher auch die Tonwarenfabrik Bogen gehörte, die in nächster Nähe der Bärndorfer Fabrik steht, erworben worden. Kaufpreis ist unbekannt. Seit etlichen Wochen ist der Betrieb dortselbst aufgenommen worden und ist dadurch für arbeistwillige Leute eine neue Quelle des Verdienstes geschaffen worden. Seit Herbst vorigen Jahres haben auch die Herren Dendl-Straubing im nahen Grabmühle ein Areal erworben, aus dem sie Mergel gewinnen. Auch dort findet seit einiger Zeit eine Anzahl Leute lohnende Beschäftigung als Erdarbeiter. Der Mergel wird per Fuhrwerk in die hiesige Bahnstation und von da mit der Bahn nach Straubing zur Gewinnung von Baumaterial geschafft.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.06.1921


Die Freude deiner Wiederkehr
War nicht vergönnt den Deinen
Und mögen auch, die dich geliebt,
Noch so sehr beweinen,
Du sankst dahin, wie Rosen sinken,
Wenn sie in voller Blüte stehen,
Und bittere heiße Tränen fließen,
Weil du so mußtest von uns geh’n.

Todes-Anzeige
Nach fünf Jahre langem, bangem Harren und Hoffen bringen wir allen teilnehmenden Verwandten und Bekannten die tieftraurige Nachricht, daß unser innigstgeliebter, unvergeßlicher Sohn, unser herzensguter Bruder, Schwager, Onkel, Vetter und Pate,
Jgl. Johann Dachs,
Gütlerssohn von Bauernholz,
Soldat im 13. Res.-Inft.-Regt., 3. Kompg.,
nach 13-monatlicher, treuer Pflichterfüllung am 29. März 1916 nach einem Gefecht in Malancourt bei Verdun infolge Verschüttung in einem Unterstand durch Granaten nachmittags 3 Uhr drin junges Leben aushauchte im Blütenalter von nahezu 21 Jahren, Ruhe sanft in Frieden! Um stilles Beileid in unserem herben Schmerzen bitten
Bauernholz, Mücnhen, Hunderdorf, Straubing u. Stetten, 18. Juni 1921.
Die tieftr. Eltern und Geschwister,
nebst übriger Verwandtschaft.
Der Trauergottesdienst findet am Freitag, 24. Juni 1921 vorm. halb 9 Uhr vom Hause aus statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.06.1921


Todes-Anzeige
Gestern abends 8 Uhr entschlief sanft im 76. Lebensjahr getröstet mit den hl. Sterbesakramenten unser lieber `Gatte, Vater, Schwieger- und Großvater und Vetter
 Herr Johann Eibauer,
Ausnahmsbauer in Apoig.
Um stilles Beileid bitten
Apoig, Weingarten, Steinburg, Hofdorf, 23.6.21
In tiefster Trauer: Katharina Eibauer, Gattin
Johann Eibauer, Sohn.
Marie Altschäffl, Kreszenz Kerscher, Anna Weinzierl, Helena Schröttinger, Töchter
Ludwig Weinzierl, Lorenz Altschäffl, Johann Kerscher, Josef Schröttinger, Schwiegersöhne
Beerdigung am Sonntag den 26. Juni vormittags 9 Uhr vom Hause aus nach Hunderdorf mit darauffolgendem Gottesdienst. Weitere Gottesdienste am Dienstag den 28. Juni vorm. 9 Uhr.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.06.1921


Hunderdorf, 22. Juni. (Besitzveränderung.) Der Oekonom Josef Heinrich in Ebenthann vertauschte sein ca. 70 Tagwerk umfassendes Anwesen gegen das Druxeissche Oekonomieanwesen in Sünching. Beim Letzteren sind noch 14 Tagwerk Grund und erhielt Heinrich einen Aufgabepreis von 125 000 M. Die beiden Besitzer haben bereits ihre neuen Heimstätten bezogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.06.1921


Hunderdorf, 25. Juni. (Besitzwechsel.) Hr. Hans Preis, Handelsmann in Breitenweinzier verkaufte seine dortige Villa mit Garten und erwarb in Hofdorf von dem Hofbesitzer Ludw. Maier neu erbautes Privathaus um den Preis von 13 000 Mark. – (Unfall.) Schreinerpalier Herr Hermann Härtenberger von hier geriet mit der Hand in die Hobelmaschine u. verletzte sich nicht unbedeutend. Er mußte sich in ärztliche Behandlung begeben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.07.1921


Hunderdorf, 17. Juli. (Diebstähle.) Die Erntezeit, während welcher das Landvolk auf den Feldern beschäftigt ist, wird bekanntlich von den Dieben ausgenützt, um ihrem unsauberen Handwerk nachzugehen. So wurden am vergangenen Donnerstag der Gütlersfrau Zankl in Rammersberg Kleidungsstücke u. a. im Werte von einigen Tausend Mark entwendet. Auch einem Bauern in der Nähe von Wetterfeld wurden, während die Hausbewohner mit Erntearbeiten beschäftigt waren, Schmucksachen im Werte von mehreren 100 Mark gestohlen. Bei der zur Zeit herrschenden Unsicherheit auf dem Lande dürfte es sich empfehlen, bei Erntearbeiten nicht alle Hausbewohner auf das Feld sich begeben, sondern eine Person immer zu Hause bleibt, zumal bei dem Einödsystem im bayer. Walde die Diebe in der Regel ungesehen entkommen können.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.07.1921


Todes-Anzeige
Im namenlosen Schmerze, bringen wir teilnehmenden Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß Dienstag abends 8 Uhr mein treuer Gatte, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Bruder und Schwager der ehrengeachtete
Herr Joseph Oischinger,
Mühlbesitzer in Steinburg,
nach längerem Leiden und öfteren Empfang der hl. Sterbesakramente im 64. Lebensjahre ruhig und gottergeben verschieden ist. Um stille Teilnahme bitten:
Steinburg, Sattelpeilnstein, Hunderdorf, Liepolding, Wachsenberg, Straubing, München, 27.7.21
In tiefer Trauer: Theres Oischinger,
nebst Kindern und übriger Verwandtschaft.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 29. Juli vormittags 1/2 10 Uhr mit darauffolgendem Gottesdienst in Hunderdorf statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.07.1921


Hunderdorf, 10. Aug. (Brandunglück.) Gestern abends 6 1/2 Uhr brach im Anwesen des Messerschmieds Anton Steckler dahier Feuer aus. Der Brand entstand auf ungeklärte Weise im angebauten Holzschuppen und griff mit rasender Geschwindigkeit auf das Wohnhaus über. In wenigen Minuten brannte der ganze Dachstuhl lichterloh. Auch das Stiegenhaus wurde schnell vom Feuer erfaßt, daß die Frau des Besitzers sich nur mehr durch das Fenster retten konnte. Die Ortsfeuerwehr war in kürzester Zeit am Platze, desgleichen die Feuerwehr von Windberg. Weiter erschienen noch die freiw. Feuerwehren von Neukirchen, Steinburg und Degernbach. Da das Haus am Bache stand, somit Wasser reichlich zur Verfügung stand, konnte der Brand bald niedergeschlagen werden. Es war ein Glück, daß Windstille herrschte, sonst wäre ein noch größeres Unglück unausbleiblich gewesen, da beim Hause große Streuhaufen lagerten. Steckler, der Vater von 7 kleinen Kindern ist und während des ganzen Krieges wegen Einberufung zum Militärdienst sein Geschäft schließen mußte, ist nur ganz gering versichert. Im wendet sich allgemeine Teilnahme zu. Nur ein Teil des Mobiliars konnte von beherzten Männer gerettet werden, das andere, sowie die meisten Schriftstücke des Darlehenskassenvereins, dessen Rechner der Brandleider war, sind dem verheerenden Element zum Opfer gefallen. Die schwerstbetroffene Familie ist nun auf die Hilfe  fremder Mensch angewiesen und ist edlen Menschenfreunden hier ein Feld christlicher Betätigung geboten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.08 1921


Hunderdorf, 1. Sept. (Der Gautag des Donaugauverbandes der kath. Burschenvereine) wurde hier am Sonntag, den 4. September durch den hiesigen Ortsverein, der in der Frühe Generalkommunion hielt, abgehalten. Es waren erschienen die Burschenvereine Leiblfing, Aiterhofen, Hankofen, Parkstetten, Aholfing, Rattenberg, Neukirchen bei Haggn und der kath. Gesellenverein Straubing mit ihren Fahnen und zahlreichen Mitgliedern. Nachmittags 1/2 2 Uhr war Festzug unter den Klängen der Musik zur Pfarrkirchen, wo der Gaupräses, H. H. P. M. Meier aus Straubing in der Festpredigt sprach über Klarheit im Denken, Festigkeit im Wollen und Stärke im Handeln. Eine kurze Andacht mit Lied beschloß den kirchlichen Teil. Hernach bewegte sich der Zug zum Kriegerdenkmal, wo in kurzem Gebet der verstorbenen Kameraden gedacht wurde, dann gings durch Dorf zum Vereinslokale. Gauvorstand Lermer-Leiblfing entbot freundlich Willkomm. Herr Sekretär Meier-Straubing forderte in seiner markigen Festrede die Burschen auf zur Opferwilligkeit und zur namhaften Tat. Herr Professor Lautenbacher-Straubing suchte die Burschenwelt zu begeistern für die Opfertat in der Caritas, in der Fürsorge für die zerstreut wohnenden Katholiken. Lieder und Musikstücke wechselten ab. Ein Mitglied des Burschenvereins Aiterhofen gab in launiger Weise zwei heitere Stücke zum Besten, so daß auch Humor und Freude auf ihre Rechnung kamen. Die Burschenvereinssache, die durch den Krieg etwas ins Stocken geraten war, macht in neuster Zeit wieder erfreuliche Fortschritte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.09. 1921


Hunderdorf, 6. Oktober. (Blühende Obstbäume.) Im Obstgarten des Scheidermeisters Schötz dahier steht ein Birnbaum, in jenem des Oekonomen Barth in Apoig ein Kirschbaum, ferner im Obstgarten des Oekonomen Xaver Greindl in Windberg ein Apfelbaum und bei Hrn. Johann Hornberger, Oekonom dortselbst ein Birnbaum in voller Blüte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.10. 1921


Hunderdorf, 14. Nov. (Besitzwechsel.) Das Herrn Kaspar Lehner gehörige Oekonomieanwesen in Lindach ging mit 10 Tagwerk Grund und dem gesamten lebenden und toten Inventar durch Kauf an Hrn. Jungtäubl in Breitenhausen über. Der Kaufpreis beträgt 65 000 M. Notarielle Verbriefung ist bereits erfolgt. – (Bürgermeisterwahl.) Nachdem Herr Bürgermeister Johann Diewald hier sein Amt niedergelegt, wurde an dessen Stelle Herr Möbelbauschreiner Karl Härtenberger von hier zum Bürgermeister gewählt. Derselbe wird sein Amt am 1. Januar 1922 antreten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.11.1921


Todes-Anzeige
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute mittags 11 Uhr meinen lieben Gatten, unseren guten, treubesorgten Vater, Schwiegervater und Bruder, den ehren geachteten
Herrn Johann Fuchs
Oekonom in Röhrnau, zul. Privatier in Hunderdorf,
nach 14-wöchentlichem, schweren Leiden und öfteren Empfang der heiligen Sterbsakramente in einem Alter von 73 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen.
Um stilles Beileid bittet
Hunderdorf, Rieglberg, Tiefenbach, Scheibelsgrub, Fremdstuhl, 26.11.21
Die tieftrauernde Gattin Theres Fuchs
und Tochter Marie
Die Beerdigung findet am Dienstag den 29. November vormittags 9 Uhr in Hunderdorf statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.11.1921

 

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