1937

Hunderdorf, 2. Jan. (80. Geburtstag) Gestern feierte im Kreise seiner nächsten Angehörigen der Austragsbauer Anton Poiger dahier seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 1. Januar 1857 zu Stallwang geboren, kam als 6-jähriger Knabe mit seinen Eltern auf den Stettenerhof, den er dann 1892 übernahm. Seine aktive Militärzeit leistete er beim schweren Reiteregiment in Landshut. Seinen Bauernhof hat er mustergültig bewirtschaftet, sämtliche Gebäude neuererbaut. 1823 starb seine Gattin. Seinen Hof hat er 1929 an seinen 2. Sohn übergeben. Bald darauf zog er zu seiner ältesten Tochter, wo er liebevolle Aufnahme und Pflege fand. Poiger war längere Jahre Gemeinderatsmitglied und Feuerwehrkommandant. Er ist noch gesund und rüstig und macht jeden Tag seinen Spaziergang. Möge der allseits beliebte Mann in gleicher Rüstigkeit auch den 90ger erleben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02./03.01.1937


Hunderdorf, 6. Jan. (Einstandsfeier) Am 1. Januar hat der Gastwirtssohn Georg Baier die Gastwirtschaft mit Oekonomiebetrieb seines im Dezember verstorbenen Vaters übrnommen. Der junge Besitzer hat den Metzgereibetrieb bereits vergrößert und will ihn weiter ausbauen. Am 3. Und 4. Januar fand die Einstandsfeier statt, die einen regen Besuch zu verzeichnen hatte. Küche und Keller boten dabei ihr Bestes.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.01.1937


Hunderdorf, 14. Jan. (Verschiedenes) Herr Lehrer Hans Engelhartdt, der zu einer dreimonatlichen Militärübung eingerückt war, ist nun wieder zurück und hat an der hiesigen Volkshauptschule seinen Lehrdienst wieder übernommen. – Zur Ehe sind hier aufgeboten: Josef Penzkofer, Maurer von Irlbach, mit Fanny Baier, Bauerstochter von Hofdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.01.1937


Gottesdienst der Woche
Pfarrei Hunderdorf
Sonntag: 2 Uhr Dreißiger mit Namen-Jesu-Litanei.
Montag: 7 Uhr hl. Messe der Kreszenz Schmidt f. d. vers. Ehemann; 7,30 Uhr hl. Amt Johann Maier von Grub für die verst. Eltern.
Dienstag: 7,30 Uhr hl. Messe z. E. d. hl. Sebastian für Hunderdorf und Oberhunderdorf; in Au hl. Messe des Johann Wagner für verst. Bruder und Schwester.
Mittwoch: 7 Uhr hl. Messe der Maria Loibl für den verst. Ehemann; 7,30 Uhr hl. Amt der Maria Schalk für die verst. Mutter,
Donnerstag: 7 Uhr hl. Messe der Maria Radlbeck für die verst. Mutter und Schwester; 7,30 Uhr hl. Messe des Karl Fendl von Gaishausen für die verst. Ehefrauen u. Eltern.
Freitag: 7 Uhr hl. Messe des Alois Schlecht für Franziska Königbauer; 7,30 Uhr hl. Messe des Gesch. Baier von Hofdorf für die verst. Eltern.
Samstag: 7 Uhr hl. Messe des Johann Blasini für die verst. Tante Kreszenz Feldmeier; 7,30 Uhr hl. Messe des Ludw. Lipp von Steinburg für die verst. Tochter Rosa; 2 Uhr und 4,30 Uhr Beichtgelegenheit.
Sonntag: 5,30 Uhr Beichtgelegenheit (Frauen und Mütter); 6,30 Uhr Pfarrmesse; 9 Uhr Hauptgottesdienst als hl. Messe d. Hochw. Herrn Pfarrers Gruber für Johann Baier von Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23./24.01.1937


Hunderdorf, 28. Jan. (Aufgeboten) sind hier Maximilian Knoll, landw. Arbeiter von Hunderdorf, Gemeinde Amselfing mit Maria Steinl, Dienstmagd von Sollach.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23./24.01.1937


Hunderdorf, 22. Jan. (Vom Winterhilfswerk) Gestern kamen hier Kohlen zur Verteilung; jede Haushaltung erhielt einen Zentner zugewiesen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23./24.01.1937


Gaishausen, 22. Jan. (Aus Amerika zurück.) Der vor ungefähr 15 Jahren nach Amerika ausgewanderte Landwirtssohn Josef Maier von Grub ist mit seiner Fau, einer Amerikanerin, hier eingetroffen und gedenkt drei Monate in seiner Heimat zu bleiben. Hernach wird er die Reise über das große Wasser wieder antreten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23./24.01.1937


Lintach, 26. Jan. (Ball) Vergangenen Sonntag hielt Gastwirt Schlecht seinen diesjährigen Mahlball ab, der einen ungemein regen Besuch aufzuweisen hatte. Am Mahn lahmen 125 Personen teil. Der Tanzsaal war dermaßen überfüllt, daß es mehr ein Drücken als ein Tanzen war. Die Tanzlustigen hielten aber trotzdem bis zum Ende aus. Die Musik stellte die Musikkapelle Klein-Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.01.1937


Hunderdorf, 28. Jan. (Ins Krankenhaus) Vor 6 Wochen erkrankte die Bäuerin Maria Poiger von Stetten. Nun mußte sie zur Operation ins Krankenhaus nach Straubing gebracht werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.01.1937


Kleinlintach (Schwer betroffen) Der Landwirt und Kriegsinvalide Holzinger mußte vor einigen Tagen seine einzige Kuh notschlachten. Trotzdem das Fleisch noch verwendet werden konnte, entsteht Holzinger ein enormer Schaden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.01.1937


Hunderdorf, 31. Jan. (Aus dem Krankenhaus entlassen.) Die vor acht Tagen ins Krankenhaus nach Straubing verbrachte Bäuerin Maria Poiger von Stetten konnte nach geglückter Operation wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.02.1937


Hunderdorf, 31. Jan. (Modellbaukurs.) Am Donnerstag abends fanden sich in hiesiger Kreisschule 20 Lehrer zu einem Modellbaukurs ein, der unter der Leitung des Lehrers Hösl von Haunkenzell stand. Der Kurs, für den drei Tage vorgesehen waren, mußte wegen der historisch. Gedenkstunde am Samstag auf zwei Tage beschränkt werden. Die Tagesstunden wurden eifrigst ausgenützt, der Abend galt der geselligen Unterhaltung. Die gefertigten Modelle werden den einzelnen Schulen zugewiesen. Im Monat März wird voraussichtlich ein zweiter Kurs abgehalten werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.02.1937


Hunderdorf. (Verunglückt) Am Freitag rutschte der bei dem Bauern Bogner in Sollach beschäftigte Ludwig Weinzierl aus und fiel in eine Axt, wobei ihm ein Finger von der Hand abgetrennt wurde. Er mußte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.02.1937


Gaishausen, 31. Jan. (Todesfall.) Vor 6 Wochen wurde der Bauer Josef Stegbauer von Riglberg nach Straubing ins Krankenhaus gebracht, wo er Heilung von einem schweren Magenleiden erhoffte. Doch war alle ärztliche Kunst vergebens. Gestern wurde nun Stegbauer in hoffnungslosen Zustand nachhause gebracht, wo er noch am Abend verschied. Der Verstorbene war erst 31 Jahre alt. Eine Gattin mit einem Sohn stehen nun an der Bahre des so früh entschlafenen Gatten und Vaters.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.02.1937


Hunderdorf, 3. Febr. (Beerdigung). Ein großer Leichenzug bewegte sich gestern von Riglberg aus zum hiesigen Friedhof, um den im Alter von 31 Jahren verstorbenen Bauern Josef Stegbauer zur letzten Ruhe zu betten. Die Freiw. Feuerwehren von Gaisgausen, Steinburg und Hunderdorf sowie die Musikkapelle Klein marschierten im Trauerzuge mit. H. H. Koop. Herzog nahm die Einsegnung der Leiche vor und widmete dem Verstorbenen einen ehrenden Nachruf. Ein erhebendes Grablied vom Kirchenchor gesungen, zwei Seelengottesdienste und Libera beendeten die Trauerfeier. Der Verstorbene hinterläßt die Gattin mit einem Kinde sowie den hochbetagten Vater. Möge ihm die Erde leicht sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.02.1937


25 Jahre Sparverein Hunderdorf
Generalversammlung des Darlehenskassenvereins Hunderdorf
Hunderdorf, 9. Febr. Der Spar- und Darlehenskassenverein Hunderdorf hielt am Sonntag im Gasthaus Baier seine ordentliche Generalversammlung ab, die vom Vorstand Fuchs mit dem deutschen Gruß eröffnet wurde. Revisor Krug gab die Tagesordnung und den Revisionsbericht bekannt. Das Einheitsstatut wurde einstimmig angenommen, dasselbe wird jedem Mitglied ausgehändigt werden, Geschäftsordnung und Dienstanweisung für Vorstand, Aufsichtsrat und Rechner werden eingeführt. Die Bekanntmachungen des Vereins erfolgen im Wochenblatt der Bauernschaft. Die letzte Buchprüfung dauerte 21 1/2 Tage. Geprüft wurden der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht für 1933, 1934 und 1935. Der Prüfungsbericht umfaßt 18 Seiten und 2 Anlagen mit 19 Seiten. Die Mitgliederzahl beträgt 97. Die Kündigungsfrist ist auf zwei Jahre festgesetzt. Die Höhe des Geschäftsanteils ist 100 RM, die Pflichteinzahlung 25 RM. Der Mitgliederstand setzt sich zusammen aus: 8 Bauern, 54 Landwirten und Pächtern, 8 Handwerkern und Gewerbetreibenden und 27 Sonstigen. Die Aktiven betrugen am Jahresschluß 1935 35168,– RM, die Passiven 35 020,– RM, der hauptbuchmäßige Wertumsatz betrug 24 315,– RM, der Umsatz aus Nebenbetrieb 860,– RM, die Zahl der Schuldner 67 mit 16 822,– RM Kapital. Die alten Kredite haben sich um 1221,– RM vermindert. Verluste und Verlustgefahren sind mit 241,– RM verzeichnet. Als Deckungsmittel stehen zur Verfügung die Geschäftsguthaben der Mitglieder mit 2473,– RM, Reserven 3505,– RM, Rückstellungen 36,– RM  und unverteilter Gewinn 147,– RM. Der Betriebserfolg weist 867,– RM aus, der Betriebsgewinn ist mit 325,– RM verzeichnet. Die ordentlichen Ausgaben betrugen 180,– RM, die außerordentl. 286,– RM. Die Aktiv-Kreditgrenze beträgt für den Vorstand allein 500,– RM und bei Zustimmung des Aufsichtsrates 1000,– RM, die Passivkreditgrenze 30 000,– RM. Hervorgehoben wurde, daß der Verein bisher einen Kredit bei der Zentrale noch nicht beanspruchen brauchte. Die Bilanz wurde einstimmig genehmigt und Vorstand, Aufsichtsrat und Rechner Entlastung erteilt.
Eine kleine Debatte löste die Aufwertungsfrage aus. Einer Aufwertungssumme von 132 000 Goldmark stehen 3500,– RM Aufwertungsfonds gegenüber. Angesichts der unbedeutenden Entschädigung wurde deshalb beschlossen, den Aufwertungsfonds auf den Reservefonds zu überweisen und nicht aufzuwerten. Aus diesem Betrag sollen dann wirklich in Not geratene Sparer eine Zuweisung erhalten.
Herr Verwalter Baier von Bogen berichtete über den im Herbst getätigten Ankauf einer neuen Dreschmaschine „Teutonia“, der die Genehmigung der Mitglieder fand. Herr Baier sprach auch noch im Rahmen des Vierjahresplanes über zweckmäßige Düngung zur intensiveren Bewirtschaftung und empfahl den Bauern, mehr Flachs zu bauen, da die hiesigen Böden hiezu besonders geeignet sind.
Die Neuwahl ergab folgendes Resultat: Vorstand Johann Fuchs-Rammersberg, Xaver Hien-Hunderdorf und Wolfgang Geiger-Apoig; Aufsichtsrat: Karl Härtenberger-Hunderdorf, Wolfgang Bergbauer-Breitfeld, Xaver Gmeinwieser-Hoch, Josef Ecker-Schafberg, Josef Feldmeier-Wegern und Josef Blasini-Apoig. Die Bilanz von 1936 wird bis zum Sommer erstellt werden. Die folgende Generalversammlung wird dann Jubiläumsversammlung und in festlicher Weise abgehalten werden. Die Spar- und Darlehenskasse Hunderdorf kann bereits auf ein 25jähriges Bestehen und Herr Fuchs auf eine 25jährige Tätigkeit als Vorstand zurückblicken. Mit den Worten des Dankes an die beiden Redner und einen Gruß an den Führer wurde die harmonisch verlaufene Generalversammlung geschlossen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.02.1937


Hunderdorf, 11. Febr. (Glück im Stall) Dem Landwirt Joh. Poiger in Lindfeld brachte eine Kuh zwei kräftige Kälber.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13./14.02.1937


Hunderdorf. (Verunglückt) Das 3jährige Söhnchen des Jakib Holmer von Hofdorf fiel von einer Bank und biß sich die Zunge in ihrer ganzen Breite durch. Ein aus Bogen gerufene Arzt war rasch zur Stelle und nahm sich des unglücklichen Knaben an.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13./14.02.1937


Hunderdorf, 11. Februar. (Neuer Betrieb) Der Bäcker Xaver Kalm erwarb von dem Landwirt Josef Groß 10 Dezimal Grund, auf dem er einen größeren Neubau mit moderner Bäckerei errichten wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13./14.02.1937


Hunderdorf, 16. Febr. (Gemeindeversammlung) Vergangenen Sonntag fand im oberen Schulhause Gemeindeversammlung statt, in der Bürgermeister Wittmann insbesondere über die Milchleistungsprüfung sprach und betonte, daß diese seit Neujahr bei jedem Landwirt durchgeführt werden muß, der 3 und mehr Milchkühe besitzt. Dieser Anordnung darf sich kein Viehbesitzer widersetzen. Im zweiten Teil forderte der Redner die Bauern auf, ihr übriges Getreide noch in diesem Monat abzuliefern.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.02.1937


Hunderdorf, 19. Febr. (Aufgebot) An der Amtstafel sind zur Ehe aufgeboten: Ernst Söldner, landw. Arbeiter von Egern, mit der ladw. Arbeiterin Kreszenz Wurzer von Elisabethszell.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20./21.02.1937


Hunderdorf, 19. Febr. (Todesfall) Gestern früh verstarb nach halbjährigem Leiden der Binder Georg Fuchs, vulgo Bindergirgl, von Lintach im Alter von 64 Jahren.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20./21.02.1937


Hunderdorf, 22. Febr. (Beerdigung) Unter großer Anteilnahme von Trauergästen wurden gestern die sterblichen Ueberreste des Binders Georg Fuchs von Lintach der Grabesruhe übergeben. Auch der Kriegerbund Hunderdorf gab seinem Mitglied durch zahlreiche Beteiligung die letzte Ehre. Als Landsturmmann machte der Verstorbene auch den Weltkrieg mit. Unter den Klängen des Fahnenmarsches und dem Donner eines Ehrensaluts wurde der Tote ins Grab gesenkt. Fuchs, der zu den Hagestolzen zählte, erreichte ein Alter von 64 Jahren. Ein hartnäckiges Leberleiden zwang ihn 6 Monate aus Krankenbett, dem er dann am Freitag früh erlag. Vier Geschwister standen trauernd an seinem Grabe. Möge ihm die Erde leicht sein!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22.02.1937


Hunderdorf, 1. März. (Generalversammlung) Die Kriegerkameradschaft Hunderdorf I hielt gestern im Baierschen Gasthaus ihre ordentliche Generalversammlung ab. Vorstand Hornberger begrüßte die sehr zahlreich erschienenen Mitglieder und gab die Tagesordnung bekannt. Auch gedachte er der im Vorjahre verstorbenen 6 Kameraden, deren Andenken die Mitglieder ehrten. Nach Erstattung des Jahresberichtes sowie des Kassenberichts wurde dem Kassier Entlastung erteilt. Da der Schriftführer des Vereins Alfons Steckler mit Tod abgegangen ist, war eine Neuwahl nötig; der Kassier Härtenberger wurde als Schriftführer und für ihn Privatier Xaver Weinzierl als Kassier gewählt. Der Ausschuß wurde durch Zuwahl ergänzt: Johann Fuchs von Rammersberg und Xaver Gmeinweiser von Hoch. Verschiedene interne Angelegenheiten fanden glatte Erledigung. Dem Privatier Franz Mühlbauer von Hochholz wurde das Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedschaft verliehen. Mit einem dreifachen Sieg-Heil wurde die Generalversammlung geschlossen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.03.1937


Hunderdorf, 2. März. (Generalversammlung) Am Sonntag hielt der Kriegerbund Hunderdorf in der Bahnhofrestauration seine diesjährige Generalversammlung ab. Vereinsführer Schöfer eröffnete dieselbe mit dem deutschen Gruß und gab die Tagesordnung bekannt. Kassenführer Wittmann erstattete den Kassenbericht, der mit Befriedigung aufgenommen wurde. Dem Kassier wurde Entlastung erteilt. Nachdem noch verschiedene Vereinsangelegenheiten besprochen wurden, konnte der Vereinsführer die einmütig verlaufene Generalversammlung schließen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.03.1937


Baronin Poschinger 60 Jahre alt
Irlbach.
Am 16 März vollendet Elisabeth Josefine Marie Freifrau von Poschinger auf Schloß Oberfrauenau ihr 60. Lebensjahr. Baronin Posching wurde geboren am 16. März 1877 zu Belgrad als Tochter des Grafen Hippolyt Bray-Steinburg von Schloß Irlbach bei Straubing, Kgl. Bayer. Kämmerers, erbl. Reichsrates der Krone Bayern, Kaiserl. Deutschen Wirkl. Geh. Rates, außerordentlichen Gesandten und Bevollmächtigten Ministers z. D., Ehrenritters des Maltheser-Ordens usw. und dessen Frau Anna Guise, geb. Gräfin von Nedem, Kgl. Bayer. Palastdame. Mütterlicherseits stammt die Jubilarin in gerader Linie von der hl. Elisabeth (1207-1231), Landgräfin von Thüringen, ab. Das Geschlecht der Bray ging hervor aus einer alten normannischen Adelsfamilie der Picardie. Es wanderte nach Deutschland aus, erhielt 1813 den bayerischen Grafenstand und 1848 die Bezeichnung Bray-Steinburg nach dem Majorat Steinburg-Irlbach bei Straubing, das heuet ein Bruder der Baronin Poschinger innehat. Der Urgroßvater der Jubilarin Franz Gabriel von Bray (Geboren 1765 zu Rouen, gestorben 1832 zu Irlbach) war bayer. Gesandter in Berlin, Petersburg, Paris und Wien. Er schrieb „Aus dem Leben eines Diplomaten alter Schule“ (1901) und „Memoiren“ (1911). Ein verdienter und berühmter bayer. Staatsmann war der Großvater der Baronin Poschinger Otto Graf von Bray-Steinburg (Geboren zu Berlin 1807, gestorben zu München 1899). Er war zuerst bayer. Minister des Auswärtigen und ging als Gesandter nach Berlin und Wien. Im März 1870 wurde er an Stelle des Fürsten Hohenlohe bayer. Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen und schloß als solcher am 23. November 1870 den Vertrag über Bayerns Eintritt ins Deutsche Reich und mitunterzeichnete 1871 den Friedensvertrag von Versailles. Im Juli 1871 trat er von seinem Amte zurück. 1871-1896 war er wieder bayer. Gesandter in Wien. Seine „Denkwürdigkeiten“ erschienen 1901. So sind reiche und bedeutsame geschichtliche Erinnerungen mit dem angesehenen Geschlechte der niederbayerischen Grafen von Bray-Steinburg verbunden.
Baronin Poschinger vermählte sich am 13. Mai 1902 auf Schloß Königstetten (Oesterreich) mit Eduard Georg Benedikt Freiherrn von Poschinger auf Schloß Oberfrauenau, kgl. beyer. Kammerer, erbl. Reichsrat der Krone Bayern, Major und Esk.-Chef, Fideikommißherr auf Frauenau und Moosau, dem Besitzer der ältesten deutschen Glashütte und eines umfangreichen Gutes mit großen Forsten in Frauenau. Die Poschinger, niederbayerischem Blute entsprossen, sind das älteste Industriegeschlecht der Bayerischen Ostmark. Seit 1520 ist die Familie nachweisbar, als Glashüttenbesitzer seit 1568. 1605 ging die Glashütte in Frauenau, heute die größte Glasfabrik des Bayerischen Waldes, in den Besitz der Poschinger über, die sich im Laufe der Jahrhunderte in mehrere Zweige spalteten, engstens mit unserer Heimat verbunden sind und dem Wirtschaftsleben, dem Heer und Staat eine reihe verdienter Männer gaben. Baronin Poschinger, eine echte deutsche Edelfrau, schlicht, liebenswürdig und eine große Wohltäterin der Armen, schenkte Ihrem Gemahl vier Kinder. Der in allen Kreisen hochgeschätzten edlen Frau auch unsere besten Wünsche.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.03.1937


Hunderdorf, 17. März. (Züchterischer Erfolg) In der vergangenen Woche fand in Donauwörth die Vorschau der zur Ausstellung des Reichsnährstandes in München angemeldeten Tiere statt, wobei eine Anzahl bekannter Züchter aus den Bezirken Straubing und Bogen mit schönen Exemplaren vertreten waren. Da nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Ausstellungstieren zugelassen wird, ist die Auswahl eine besonders strenge. Aus ganz Bayern werden beispielsweise nur sechzig Kühe zur Reichsnährstandsschau in München angenommen. Aus den Bezirken Bogen, Straubing ist eine Kuh des Bauern Geyer in Muckenwinkling ausgemustert, was als besonderer züchterischer Erfolg anzusprechen ist und Zeugnis gibt von demhogen Wert seines Viehbestandes. Herr Gwyer ist nicht nur ein erstklassiger Viehzüchter, sondern auch ein musterhafter Getreidebauer. Seit vielem, vielen Jahren ist er Vorstand des Ackerbauvereins Oberalteich, eine Organisation, wie sie weit und breit nicht mehr zu finden ist; er leistet dabei in bezug auf Kunstdüngerbestellung, Saatgutwechsel, Brennstoffversorgung und Absatz von Getreide in vollkommen uneigennütziger Weise trotz manchem Undank für die ganze Umgebung wirklich segensreiche Arbeit, weil er selbst ein ganz hervorragender Getreidebauer ist. Durch seinen aufrichtigen offenen Charakter und seine etwas derbe Ausdrucksweise ist er in der hanzen Gegend geachtet und beliebt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.03.1937


Hofdorf, 18, März. (Todesfall) Im Alter von 82 Jahren starb am Dienstag der Ausnahmssöldner Herr Johann Greindl von hier, der sich weit und breit der größten Beliebtheit erfreut.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.03.1937


Hunderdorf, 19. März. (Der älteste Mann gestorben.) Am Dienstag früh starb, wie bereits gemeldet, nach mehrwöchentlichem Leiden der Austragsbauer Johann Greindl von Hofdorf im Alter von 87 Jahren. Er war der älteste Mann der Pfarrei. Bei Abschluß des deutsch-französischen Krieges wurde er zu den Gahnen gerufen und so machte er seine aktive Militärzeit bei den deutschen Besatzungstruppen in Frankreich mit. Gestern wurde seine sterbliche Hülle unter sehr zahlreicher Anteilnahme von Trauergästen zu Grabe getragen. Der Kriegerbund Hunderdorf erwies seinem Mitglied die letzte Ehre. Unter den Klängen des Fahnenmarsches und dreifachen Ehrensaluts wurde der Sarg ins grab gesenkt. Der hochw. Herr Offiziator schilderte den Heimgegangenen, der eine zahlreiche Kinderschar hochgezogen hatte, als christlichen Haus- und treubesorgten Familienvater. Nun schlummert er an der Seite seiner ihm vor ein paar Jahren vorausgegangenen Gattin einer ewigen Auferstehung entgegen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20./21.03.1937


Steinburg. (Eheaufgebot.) An der Anschlagtafel sind aufgeboten: der Maurer Karl Hilmer von Rimbach mit der Landwirtstochter Ottilie Breu von Unterwachsenberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20./21.03.1937


Hunderdorf, 4. April. (Erstkommunion) Die Feier der Erstkommunion fand hier in festlichem Rahmen statt. Nach Einzug der Erstkommunikanten im Gotteshaus zelebrierte H. H. Pfarrer Kiermeier die hl.Messe. In seiner Festpredigt wies er auf die Bedeutung des Tages hin und forderte von der Jugend, dem Heiland zeitlebens die Treue zu halten. 16 Knaben und 23 Mädchen schritten dann zum Tisch des Herrn. Ihnen schlossen sich die Eltern, eine große Zahl Angehöriger, sowie die übrige Schuljugend an.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.04.1937


Gaishausen, 11. April. (Vom Zug erfaßt) Wie in Nr. 83 des Strb. Tgblt. berichtet wurde bei Kilometer 1838 der Bahnstrecke Straubing-Cham ein Ochsenfuhrwerk von einem Arbeitszug erfaßt und beschädigt. Der Bauer Papp von hier fuhr mit seinem Gespann ins Feld und achtete nicht darauf, daß ein Arbeitszug heranfuhr. An dem unbeschrankten Wegübergang wurde der hintere Teil des Wagens vom Zug erfaßt und vollständig zertrümmert. Fuhrwerkslenker und Tiere blieben unbeschädigt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.04.1937


Hunderdorf, 11. April. (Kircheneinweihung) Die im Vorjahre erbaute Pfarrkirche dahier wird am Sonntag, den 30. Mai durch den Hochwürdigsten Herrn Bischof von Regensburg eingeweiht werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.04.1937


Hunderdorf, 15. April. (Hochzeitsfeier.) Gestern fand in unserer Pfarrkirche die Trauung des Herrn Johann Engl von Wollersdorf mit der Anwesensbesitzerin Margarete Altschäffl von Gaishausen statt. Die weltliche Feier war im Gasthaus Baier. Am Hochzeitsmahl nahmen 81 Personen teil. Am Abend war das sogenannte Schenken, wobei so manches lustige Gstanzl zum Besten gegeben wurde. Bei den flotten Weisen der Kapelle Klein wiegten sich die jungen Leute im Tanze. Dem jungen Paare viel Glück im Ehestand!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.04.1937


Hunderdorf, 22. April. (Ungebetener Gast.) Heute vormittags erschien im Pfarrhof eine geistig verwirrte Frauensperson, nahm in der Küche neben dem Ofen Platz und war zum Verlassen nicht zu bewegen. Alle Bemühungen der Haushälterin waren vergebens. Erst als der Pfarrer herbeigeholt wurde, gelang es diesem, sie zum Verlassen des Pfarrhofes zu bewegen. Darauf flüchtete sie in die Kirche, wo sie solange bewacht wurde, bis der inzwischen herbeigerufene Arzt erschien und die Bedauernswerte mit dem Auto ins Krankenhaus Bogen brachte. Sie scheint schon länger umhergeirrt zu sein, da ihre Kleider sehr durchnäßt und beschmutzt waren. Wie verlautet, soll sie aus der Gegend von Mitterfels stammen und dürfte wahrscheinlich aus einer Anstalt entwichen sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.04.1937


Hunderdorf, 22. April. (Unglück im Stall) Der Bauer Xaver Barth von Apoig mußte eine schöne Kalbin notschlachten lassen, wodurch ihm empfindlicher Schaden erwächst.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.04.1937


Hunderdorf, 22. April. (Abgestürzt) Der Landwirt Wolfgang Bergbauer von Breitfeld erhielt die telegrafische Nachricht, daß sein in Mainz als Gärtner beschäftigter Sohn Johann bei einer Bergpartie an einer steilen Felswand abgestürzt sei. Der Verunglückte brach sich das linke Bein und erlitt schwere innere Verletzungen, so daß er in hoffnungslosem Zustand ins Krankenhaus Bad Kreuznach geschafft wurde. Inzwischen ist eine leichte Besserung im Befinden des Verunglückten eingetreten, so daß Aussicht auf Genesung beseteht. Wir wünschen dem strebsamen Burschen baldige Wiederherstellung seiner Gesundheit.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.04.1937


Bogen. (Aufgeboten sind:) Der Bäckermeister Franz Xav. Kalm in Sollach, Gemeinde Hunderdorf, mit der Kaufmannstochter Berta Frankenberger von Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.04.1937


Hunderdorf, 23. April. (Aufgebote) An der Kirchentafel sind zur Ehe aufgeboten: Anton Breu, Bauer von Unterwachsenberg mit Therese Schneider, Bauerstochter von Röhrnau; Xaver Kalm, angehender Bäckermeister mit Berta Frankenberger, Kaufmannstochter, beide von Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.04.1937


Hunderdorf, 26. April. (Sprechabend) Die Ortsgruppe der DAF hielt am Samstag abend im Gasthaus Deschl in Hofdorf einen Sprechabend, der gut besucht war. Pg. Lehrer Englhardt sprach in längeren Ausführungen über das Winterhilfswerk, wofür ihm reicher Beifall zuteil wurde. Mit einem Gruß an den Führer konnte der auch mit Humor gewürzte Sprechabend geschlossen werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.04.1937


Hunderdorf, 26. April. (Hohes Alter) Die Landwirtswitwe Frau Schlecht von Lindenbrunn konnte dieser Tage ihren 90. Geburtstag feiern. Sie ist die älteste Person der Gemeinde.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.04.1937


Hunderdorf, 26. April. (Meistertitel) Der Zimmermann Jakob Dilger von Bauernholz hat an der Gewerbeanstalt Landshut die Meisterprüfung mit Erfolg bestanden und sich damit den Meistertitel erworben. Dem strebsamen Meister die beste Gratulation.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.04.1937


Steinburg, 28. April. (Beförderung) Der Hilfspostschaffner Max Bernhard (genannt der Binder Max, der alte Bergkraxler) wird mit Wirkung vom 1. Mai in etatmäßiger Weise zum Postschaffner bei gleicher Agentur befördert.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.04.1937


Hunderdorf, 27. April. (Ortsverschönerung) Im Zuge der Ortsverschönerung werden auch hier einige Projekte durchgeführt werden. So hat der Gastwirt Baier seine das Ortsbild beeinträchtigende Kegelbahn abgebrochen, Dafür wird an anderer Stelle eine neue errichtet werden. Auch der unansehnliche Stadel beim unteren Schulhaus wird in der nächsten Zeit verschwinden und dafür an anderer Stelle neuerbaut werden. Wo der Stadel jetzt steht, wird ein sauberer Turnplatz angelegt. Zwei weitere Projekte wären im Interesse der Ortsverschönerung noch durchzuführen. Da käme vor allem der Abbruch der alten Kirche in Betracht. Hier wäre es notwendig, daß die ganze Pfarrgemeinde zusammenhilft, um diese Arbeit zu bewältigen. In schlechter Verfassung ist die Bahnhofstraße hier und da wäre es ebenfalls notwendig, daß sie gründlich umgestaltet würde.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.04.1937


Hunderdorf, 2. Mai. (Tag der nationalen Arbeit.) Der Tag der nationalen Arbeit wurde hier programmgemäß gefeiert. Am Vorabend wurde in Anwesenheit der gesamten Jugend der Maibaum aufgestellt. Er ist ein Geschenk des Bauern Rupert Kringschneider von Hofdorf.  An der Spitze prangt ein mächtiges Hakenkreuz, unten sind die Wappen der Handwerksberufe angebracht. Mittags 12 Uhr war Gemeinschaftsempfang der Führerrede in der Bahnhofrestauration. Der Abend vereinigte die Jugend in der Bahnhofrestauration Steinburg und im Gasthaus Deschl in Hofdorf zu fröhlichem Maitanz.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.05.1937


Amtsgericht Bogen
Sitzung vom 3. Mai 1937
2. Fall.
Am 28. Januar war Musterung der älteren Jahrgänge, welche sich zum größten Teil in einer Gastwirtschaft einfanden zur gemütlichen Unterhaltung. Darunter waren auch der 43-jährige A. Schl. von Großlintach und der 24-jähr. H. K. von hier und der 37-jährige J. Schr. Von Eglsee kam dazu. Alle drei sind wegen Körperverletzung angeklagt. Jeder erhielt einen Strafbefehl, gegen den sie Einspruch erhoben. Der mitangeklagte J. Schr. ging in der Wirtschaft an mehreren Tischen herum und belästigte Gäste; er kam auch an den Tisch der beiden Angeklagten Schl. u. K., dabei gab es Sticheleien, die in ein Geräufe außerhalb der Wirtschaft ausarteten. In der Wirtschaft wurde ihm weiderholt Ruhe geboten. Nach Aussagen der beiden Angeklagten seien sie für kurze Zeit aus der Wirtschaft gegangen und da fiel Schr. den Schl. an. Die beiden schlugen gleich auf Schr. als den Angreifer ein und mißhandelten ihn und gingen wieder in die Wirtschaft. Nach längerer Zeit gingen die beiden Angeklagten A. Schl. und H. K. heim. Da lauerte der J. Schr. mit einem Messer auf beide. Der A. Schl. erwischte das Messer gleich und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Dann prügelte der K. auf den Messerhelden tüchtig ein. Der Angeklagte Schr. ist als gefährlich bekannt, seine Strafliste weist verschiedene einschlägige Einträge auf. Den beiden Angeklagten Schl. u. K. konnte Notwehr nicht voll angerechnet werden, da sie zu weit gingen in ihrer Mißhandlung. Das Gericht verurteilte K. und Schl. wegen gemeinsam verübter gefährlicher Körperverletzung zu je 10 RM Geldstrafe event. 2 Tagen Haft und zu den treffenden Kosten; den mitangeklagten Schr. wegen verbotenen Waffenangriffes zu 14 Tagen Haft und Kosten. Das Messer wurde eingezogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.05.1937


Aiterhofen. (Aufgebote) An der hiesigen Amtstafel sind aufgeboten: Johann Kerscher, landwirtschaftlicher Arbeiter in Hofdorf, mit der landwirtschaftlichen Arbeiterin Frieda Gegenfurtner in Hofdorf,  …
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08./09.05.1937


Steinburg. (Aufgebot) An der Gemeindetafel in Au v. Wald sind aufgeboten: der ledige Zimmermann Xaver Niedermeier von Au v. Wald mit der Landwirtstochter Anna Stumbeck von Brandstadt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08./09.05.1937


Bogen. (Eheaufgebot.) Der Fabrikarbeiter Josef Fruhstorfer von Sollach Gemeinde Hunderdorf mit Karoline Ziegler ohne Beruf von Bogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08./09.05.1937


Hunderdorf, 11. Mai. (Körung) Heute Mittag war hier Körung für die Gemeinden Hunderdorf, Windberg, Gaishausen, Steinburg und Au angesetzt, wozu 22 Bullen und 3 Eber vorgeführt wurden. Die Bullen waren durchwegs gutes Material. Anschließend hielt Herr Tierarzt Dr. März-Bogen einen interessanten Vortrag und gab das Ergebnis der Körung bekannt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.05.1937


Hunderdorf, 12. Mai. (Trauung) Heute fand hier die Trauung des Zimmermannes Frz. Xaver Niedermeier von Au mit der Anwesensbesitzerin Anna Stumbeck von Schafberg statt. Das Hochzeitsmahl wurde im Hause der Braut eingenommen. Anschließend macht das Brautpaar eine Hochzeitsreise. Den Neuvermählten viel Glück.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.05.1937


Hunderdorf, 12. Mai. (Hochzeitsfeier) Gestern wurde hier der Bäckermeister Frz. Xaver Kalm mit der Kaufmannstochter Berta Frankenberger getraut. Die weltliche Feier fand im Gasthaus Baier statt. 95 Hochzeitsgäste nahmen an dem Festmahl teil. Beim Danken am Abend gingen viele lustige Gstanzl vom Stapel, so daß allgemein fröhliche Stimmung herrschte. Währenddessen wiegte sich das junge Volk im Tanze, so daß alt und jung auf ihre Rechnung kamen. Dem Brautpaar die besten Glückwünsche.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.05.1937


Hunderdorf, 11. Mai. (Unfall) Der Knecht des Bauern Rupert Kringschneider von Hofdorf für die Tochter seines Herrn, sowie die Landwirtstochter Theres Geiger von dort zur Hochzeitsfeier des Bäckermeisters Kalm nach Hunderdorf. Vor der Baierschen Gastwirtschaft ging das Pferd durch, wodurch die drei Mitfahrenden vom Fuhrwerk geschleudert wurden. Die Tochter Rosa kam ohne Verletzung davon, während die Geiger schwere Wunden an den Füßen davontrug. Der Knecht blieb unverletzt. Das Pferd blieb stehen, als der Wagen umkippte. Die Theres Geiger wurde ins Krankenhaus nach Bogen verbracht.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.05.1937


Hunderdorf, 13. Mai. (An Wundstarrkrampf gestorben) Der 14jährige Knabe des Bürstenmachers Max Hirtreiter von Hoch vergnügte sich mit Pfeilschißen. Dabei traf er sein 10jähriges Schwesterchen am Auge, wodurch es eine leichte Verletzung erlitt. Nach einigen Tagen stellte sich Starrkrampf ein, an dessen Folgen das Mädchen heute verschied.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.05.1937


Hunderdorf, 13. Mai. (Silberhochzeit) Gestern feierte der Gastwirt und Schmiedmeister Michl Schiederer von Rammersberg mit seiner Gattin Kreszenz das Fest der silbernen Hochzeit. Am Festmahl nahmen 50 Personen teil. Am Abend war Tanz, dem das junge Volk in ausgiebiger Weise huldigte. Möge dem Jubelpaare auch das 50jährige Ehejubiläum zu erleben beschieden sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.05.1937


Hunderdorf, 14. Mai. (Aufgebot) Zur Ehe aufgeboten sind: Josef Fruhstorfer, Fabrikarbeiter von Sollach mit Karolina Ziegler ohne Beruf von Bogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.05.1937


Hunderdorf, 15. Mai. (Bautätigkeit) Die Kegelbahn des Gastwirts Baier ist soweit fertiggestellt, daß sie am Samstag in Betrieb genommen werden konnte. Der Bauer Gg. Bielmeier in Stetten erbaut einen neuen Stadel, der in den nächsten Tagen fertiggestellt wird. Der Landwirt Johann Fuchs von Hoch erbaut ebenfalls einen neuen Stadel, mit den Arbeiten ist bereits begonnen worden. Der Landwirt Johann Falter in Lindfeld läßt ein neues Wohnhaus erstehen. Das Material ist schon angefahren. Auch beim Landwirt Josef Schuhbauer in Rammersberg wird ein neuer Stadel aufgestellt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15./16.17.05.1937


Hunderdorf, 19. Mai. (Gemeindeversammlung) Am Pfingstmontag hielt der Bürgermeister Wittmann im Gasthaus Edbauer eine Gemeindeversammlung ab. Er gab bekannt, daß jetzt für die Landwirte die günstige Gelegenheit gegeben ist, zweckmäßige Jauchegruben und Düngerstätten anzulegen. Durch unsachgemäße Behandlung dieser Anlagen gehen der deutschen Landwirtschaft alljährlich unberechenbare Mengen dieses wertvollen Stickstoffes verloren. Bei Neuherstellung von Jauchegruben wird ein Zuschuß von 6 bsi 6,50 Mk., je nach Stückzahl des Viehbestandes, für den Kubikmeter Rauminhalt gewährt, bei Düngerstätten für den Quadratmeter Fläche 2.50 Mk. Im zweiten Teil wurde der Abbruch der alten Pfarrkirche besprochen, ein positives Resultat aber konnte hierin nicht erzielt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.05.1937


Hunderdorf, 25. Mai. (Firmung) Am kommenden Samstag, den 29. Mai findet die Firmung für die Pfarreien Hunderdorf, Neukirchen und Windberg statt. Aus unserer Pfarrei werden 165, insgesamt über 300 Kinder das Sakrament der Firmung empfangen. Der Hochwürdigste Herr Bischof wird am Freitag abends gegen 3/4 6 Uhr hier eintreffen. Am Samstag abends 5 Uhr beginnt die Feier der Konsekration unserer neuen Pfarrkirche, die dann am Sonntag früh 8 Uhr ihren Fortgang nimmt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.05.1937


Hunderdorf. (Mit dem Rad verunglückt) Die Schwägerin des Bäckermeisters Hastreiter fuhr mit dem Rad nach Hause. Sie führte eine Flasche mit sich, welche in Trümmer ging. Ein ziemlich großer Splitter drang ihr dabei so in den Fuß, daß sie sofort zu einem Arzt zur Behandlung gebracht werden mußte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29./30.05.1937


Hunderdorf, 28. Mai. (Beerdigung) Im gottbegnadeten Alter von 82 Jahren verscheid am Mittwoch abend infolge Herzlähmung der Rentner Josef Weindl von Hofdorf. Durch seiner Hände Arbeit hat er sich redlich durchs Leben geschlagen und sechs Kinder großgezogen. Ein Sohn starb den Heldentod, den ältesten Sohn und eine Tochter verlor er auf tragische Weise. Unter zahlreicher Anteilnahme wurde heute seine sterbliche Hülle ins Grab gesenkt. H.H. Koop. Herzog spendete den Hinterbliebenen Worte des Trostes. Ein erhebendes Grablied schloß die Trauerfeier. Eine hochbetagte Gattin und 3 Töchter beweinen den Tod des sorgenden Gatten und Vaters. Möge ihm die Erde leicht sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29./30.05.1937


Hunderdorf, 30. Mai. (Firmung und Kirchenkonsekration) Am Freitag abends 6 Uhr traf der Hochwürdigste Herr Bischof Dr. Buchberger hier ein, wobei die Pfarrkinder sich in sehr großer Anzahl eingefunden hatten. H. H. Pfarrer Kiermeier entbot den Willkommensgruß. Am Samstag wurden mehr als 300 Kinder aus den Pfarreien Hunderdorf, Neukirchen und Windberg gefirmt. Die Predigt hielt dabei H. H. Pfarrer Lanzl von Neukirchen. Am Samstag abends 5 Uhr begann die Konsekration der neuen Pfarrkirche, die dann am Sonntag früh ihren Fortgang nahm. Nach den üblichen Zeremonien fand Pontifikalmesse statt. Anschließend sprach der Hochwürdigste Herr Bischof väterliche Worte an seine Diözesanen. sprach allen, die am Kirchenbau mitgewirkt und dazu Opfer gebracht haben, den innigsten Dank aus. Insbesondere gedachte er des Erbauers, des H. H. Pfarrers Betthausen, der dabei Gesundheit, Vermögen, ja sogar sein Leben geopfert hat. Das „Großer Gott“ schloß die würdig verlaufene Feier.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.05.1937


Hunderdorf, 13. Juni. (Richtfest.) Gastwirt Otto Edbauer erbaut zur Zeit einen größeren Stadel, der am Freitag und Samstag aufgestellt wurde. Der Abend vereinigte die gesamten Bauarbeiter zur üblichen Hebefeier.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.06.1937


Hunderdorf. (Sportwettkampf des Jungvolk-Fähnleins) Am Samstag traf sich das Jungvolk hier auf dem Sportplatz, um sein sportliches Können zu zeigen. Nach der Flaggenhissung traten die Jungen zu den Kämpfen an. Von 248 Teilnehmern kann der Musikzug Bogen als erster Sieger durch. Als zweiter Sieger ging die Jungenschaft Hunderdorf hervor. Von 37 Einzelsiegern war erster Ludwig Schmittbauer mit 255 Punkten. Nach Beendigung der sportlichen Wettkämpfe fand die Siegerehrung durch Kreisleiter Alzinger statt. Dann folgte unter Vorantritt der schmissigen Jungvolkkapelle ein Propagandamarsch durch unsere Ortstraßen. In den Gesichtern der Jungen konnte man den stolzen Eindruck wahrnehmen, da Jugend u. Eltern stolz sind auf die körperlichen Leistungen. Für die Jugend ist das deutsche Jugendfest ein besonderer Freudentag.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.06.1937


Hunderdorf, 23. Juni. (Beerdigung) Am Montag starb infolge Herzlähmung der ledige Inwohner Michael Rauschendorfer von Steinburg im Alter von 70 Jahren. Er war nie mit Glücksgütern gesegnet. Auch seine Figur ließ ihn nie zum vollwertigen Arbeiter werden. Doch hat er sich so recht und schlecht durchs Leben geschlagen. Solange es ihm möglich war, verhausierte er Brot und war allseits unter dem Namen „Brot Michl“ bekannt. Heute wurde der Verblichene, der keine näheren Angehörigen mehr besitzt, zur letzten Ruhe bestattet. Die kirchlichen Funktionen nahm H. H. Kooperator Herzog vor. Ein Traueramt beschloß die schlichte Leichenfeier.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.06.1937


Steinburg, 25. Juni. (Todesfall.) Nach schwerer Krankheit verschied heute Frau Maria Huber, geb. Deschl, Förstersgattin, im Alter von 61 Jahren. Die Beerdigung ist am Sonntag 8.30 Uhr vom Hause aus in Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.06.1937


Hunderdorf, 25. Juni. (Hoher Besuch) Gestern nachmittags besuchte der Hochwürdigste Herr Weihbischof Höcht von Kostenz kommend unseren Ort. Der hohe Gast besichtigte die neue Pfarrkirche und sprach sich sehr lobend aus über das mächtige Werk, das man hier geschaffen hat. Von hier weg fuhr er nach Bogen um die dortige Kirche zu besichtigen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26./27.06.1937


Hunderdorf, 24. Juni. (Aufgebot) An der Amtstafel sind zur Ehe aufgeboten: Rupert Herrnberger, Hilfsarbeiter von Oberhunderdorf mit Maria Hunger, Landwirtstochter von Lintach.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26./27.06.1937


Hunderdorf, 27. Juni. (Am Grabe einer Mutter.) Am Freitag früh erlöste nach dreijährigem Leiden der Tod die gräfl. Förstersgattin Frau Maria Huber von Wegern im Alter von 61 Jahren. Heute wurde die Verblichene unter ungemein zahlreicher Anteilnahme von Trauergästen der Grabesruhe übergeben. Die Rosenkranzbruderschaft und der kath. Begräbnisverein gaben ihr das letzte Geleite. Aus der Grabrede des H. H. Koop. Herzog war zu entnehmen, daß die Verstorbene 34 Jahre als treue Gefährtin an der Seite ihres Gatten gestanden hat. Zwei Söhne und und eine Tochter hat sie großgezogen. Doch ging ihr jüngster Sohn im Alter von 17 Jahren in die Ewigkeit voraus. Ordnung und Reinlichkeit waren bei ihr bekannt. Doch vergaß sie bei aller Sorge für die Ihrigen nicht, auch Werke für die Ewigkeit zu sammeln. Ein ergreifendes Grablied beschloß die Trauerfeier. Bei dem anschließenden Seelenamt war die große Pfarrkirche dichtgefüllt von den Beerdigungsteilnehmern. Möge die gute Mutter in Frieden ruhen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.06.1937


Milcheinzugsgebiet der Molkerei Steinach
Nach einer Anordnung des Milchwirtschaftsverbandes Bayern vom 30. 6. 37 wurde für die Molkerei Steinach ab 16. Juli 1937 ein Milcheinzugsgebiet festgelegt.
Das Milcheinzugsgebiet umfaßt: Von der Gemeinde Agendorf die Ortschaften: Wolferszell – Pellham – Agendorf  Bruckmühle – Rotham – Kindlasberg – Trudendorf – Muckenwinkling – Hoerabach;
von der Gemeinde Ascha die Ortschaften: Ascha – Au – Mühlau – Grünberg – Ramling – Höfling;
von der Gemeinde Bärnzell die Ortschaften: Bärnzell – Unterniedersteinach – Oberniedersteinach – Thanhof – Hagnzell – Kienberg – Willisberg – Edenhofen;
von der Gemeinde Gschwendt die Ortschaften: Gschwendt – Pielhof – Weingraben;
von der Gemeinde Mitterfels die Ortschaften: Weingraben – Wollersdorf – Zackenberg – Oberhartberg – Dunk – Aign – Pürstenberg – Aichmühle – Straßhof – Höfling – Auhof – Hörmannsberg – Engelberg – Einfürst – Großkohlham – Unterholzen – Miething – Spronhüttling – Schoppül – Hochfeld – Reinbach – Kastenfeld – Höllmühle – Steinrißl – Mitterfels – Kreuzkirchen;
von der Gemeinde Münster die Ortschaften: Münster – Berghof;
von der Gemeinde Oberalteich die Ortschaften: Oberalteich – Furth – Niedermenach – Weidenhofen – Obermenach – Vorderschieda – Mitterschieda – Hinterschieda – Stegmühle – Lenach;
von der Gemeinde Saulburg die Ortschaft: Aufroth;
von der Gemeinde Steinach die Ortschaften: Steinach – Wolfsdrüssel.
Die in genannten Ortschaften ansässigen Milcherzeuger haben sämtliche in ihren Betrieben gewonnenen Milch- und Rahmmengen, soweit diese nicht in der eigenen Wirtschaft verwertet oder mit Genehmigung des Milchwirtschaftsverbandes Bayern zur Deckung des Ortsbedarfes verwendet werden, an die Molkerei Steinach zu liefern.
Dadurch ist die Herstellung von Landbutter und Butterschmalz zum Zwecke des Verkaufes an Händler und Verbraucher untersagt.
Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden mit Ordnungsstrafen bis zu RM. 10 000 für jeden Einzelfall geahndet.
Die Zuwiderhandlungen haben außerdem strafrechtl. Verfolgung zu gewärtigen, wobei auf Gefängnis und auf Geldstrafe bis RM. 100 000.– oder auf eine dieser Strafen erkannt wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.07.1937


Hunderdorf, 8. Juli. (Blitzschlag) Beim vorgestern hier durchziehenden Gewitter schlug der Blitz in die elektrische Anlage des Lederwarenfabrikanten Jakob Hirtreiter in Apoig und demolierte dieselbe sowie den angeschlossenen Radio. Sonstiger Schaden entstand nicht.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.07.1937


Hunderdorf, 8. Juli. (Bautätigkeit) Der Landwirt Johann Gütlhuber von Hoch hat auf sein Wohnhaus ein Stockwerk aufgebaut; es ist bereits unter Dach. — Der Landwirt Xaver Klein in Thannanger baut einen neuen Stadel; die Hebefeier konnte schon stattfinden. — Der Kaufmann Josef Hornberger baut ein schönes Wohnhaus mit geräumigen Laden. Mit den Maurerarbeiten wurde bereits begonnen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.07.1937


Tödlich verunglückt
Hunderdorf, 11. Juli.
Gestern vormittags ereignete sich beim Ortsausgang ein eigentümlicher Unfall, dessen Opfer die 64jährige Schmiedsgattin Maria Rieger, ehedem verwitwete Kiefl, von Bauernholz wurde. Ein Bauer holte für die Verunglückte Holz, dessen Fuhrwerk dieselbe begleitete. Bis fast zur Ortschaft her nahm sie auf dem Wagen Platz, hernach ging sie neben dem Fuhrwerkslenker her. Beim Ortsausgang begegnete ihnen eine Radlerin, die vorschriftsmäßig auswich. Dieser stolperte die Rieger ins Hinterrad, so daß diese vom Rad geschleudert wurde. Ohne daß es der Fuhrwerkslenker oder die gestürzte Radfahrerin bemerkten, geriet die wahrscheinlich vom Schlage Getroffene unter den Wagen, so daß ihr ein Hinterrad über den Kopf ging und der Tod sofort eintrat. Arzt und Gendarmerie waren alsbald zur Stelle. Um die Verunglückte, die von ihrem zweiten Manne getrennt lebte, trauern sechs erwachsene Kinder.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.07.1937


Hunderdorf, 12. Juli. (Jahresfest) Der Kriegerbund Hunderdorf hielt gestern sein Jahresfest ab. Vormittags war Kirchenparade und Gottesdienst für die Gefallenen und verstorbenen Mitglieder. Anschließend Gefallenenehrung am Kriegerdenkmal. Nachmittags war gesellige Unterhaltung im Vereinslokal.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.07.1937


Hunderdorf, 12. Juli. (Trauerfeier) Heute wurde unter zahlreicher Anteilnahme von Trauergästen die am Samstag durch Unglücksfall aus dem Leben geschiedene Frau Maria Rieger im hiesigen Friedhof beerdigt. Die kirchliche Einsegnung nahm H. H. Koop. Herzog vor. Ein Seelenamt beschloß die Trauerfeier. Drei Söhne und drei Töchter betrauern den jähen Tod ihrer Mutter.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.07.1937


Das Mädelzeltlager in Steinburg
– ein Stück Paradies
Steinburg, 19. Juli.
Wohl kein idealeres Plätzchen hätte man finden können, als es das Mädelzeltlager hat. Die sogenannte Birkbauernwiese, ehedem zum Birkhof gehörend, heute im Besitz des Grafen von Bray-Steinburg, ist dazu wie geschaffen. Umgeben von dunklem Tannenwald, durchzogen vom rauschenden Perlbach und überdacht vom azurblauen Himmel, glaubt man ein Fleckchen Paradies vor sich zu haben. Von der Straße rechts abzweigend ist es in 10 Minuten leicht erreichbar. Wenn man den Bach auf einem eigens angelegten Steg überschreitet, kommt man zur Küchenbaracke. Am oberen Ende der Wiese stehen im Halbrondell zahm Lagerzelte, für je 10 Mädel bestimmt.
Das Lager war diesmal mit 90 Mädel, zum Teil Jungmädel belegt. Lagerführerin ist Pg. Reitmeier.
Die Diensteinteilung ist durch Anschlag bekannt gegeben. Früh 6.30 Uhr ist Wecken, dann Zeltordnen, Waschen und Frühsport, 7.45 Uhr Fahnenhissung, 8 Uhr Frühstück. Der Vormittag wird ausgefüllt durch Unterricht, Singen Sport und Spiel. Nach dem Mittagsessen folgt Zeltruhe, denn wieder Sport, Schwimmen und Spiel. Nach dem Abendessen wird die Fahne eingeholt und um 9 Uhr herrscht Lagerruhe. Ein Tag wird zu einem Ausflug benützt.
In gesundheitlicher Weise ist für die Mädels bestens gesorgt. Es ist eine Hausapotheke vorhanden und für ernstere Fälle ein Bogener Arzt bestellt. Mit Rücksicht auf das Mädellager war gestern früh in der alten Schloßkapelle dahier Gottesdienst angesetzt. Der schöne Sonntagnachmittag aber lockte eine Menge Volksgenossen an, das Lager zu besichtigen besonders zahlreich war die umliegende Jugend vertreten. Die Mädels führten verschiedene Spiele vor, u. a. eine Zirkusvorstellung, die viel Heiterkeit auslöste. Das Lager bleibt voraussichtlich vier Wochen bestehen und wird jede Woche von einer anderen Abteilung bezogen. Heute zog bereits die erste Besatzung wieder ab, um anderen Platz zu machen. Die Erinnerung an dieses schöne Stück Waldlandschaft wird allen unvergeßlich bleiben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.07.1937


Steinburg. (Bei der Arbeit verunglückt) Ein im Sägewerk Eiber beschäftigter Arbeiter kam der Transmission zu nahe und wurde erfaßt. Nur seiner Geistesgegenwart hat es der Unglückliche zu verdanken, daß er mit Quetschungen am rechten Arm davon kam.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.08.1937


Steinburg. (Verhelichungsgesuch) An der Gemeindetafel Au v. Wald sind zur ehe aufgeboten: Der Mechaniker Josef Dietl von Unterwachsenberg und die Bindermeisterstochter Veronika Wuhr von Au v. Wald.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.08.1937


Hunderdorf, 12. Aug. (Hoher Besuch) Gestern weilte der Hochwürdigste Herr Bischof Dr. Kumpfmüller von Augsburg dahier, um die neue Pfarrkirche zu besichtigen. Der hohe Herr sprach sich im allgemeinen sehr lobend aus über das mächtige Werk, das hier geschaffen wurde.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.08.1937


Radfahrer gegen Auto
Hunderdorf. 
Als am gestrigen Sonntag Herr Lehrer Maier mit seiner Frau nach Straubing fahren wollte, kamen gegen sein Auto am Ortsausgang von Hunderdorf zwei radfahrende Knaben. Der Fahrer des ersten Rades, der Sohn des Schuhgeschäftsinhabers Katzendobler von Bogen, hatte auf seinem Rade noch seinen Kameraden Hartmann sitzen. Obwohl ihn der nachfahrende Bruder des Hartmann gewarnt hatte, fuhr er den Berg gegen Hunderdorf mit Tempo. An der scharfen Kurve verlor er nun die Herrschaft über sein Rad und sauste gegen das Auto. Beide Knaben wurden zur Seite geschleudert. Die Windschutzscheibe des Autos war zertrümmert, die beiden linken Kotflügel eingedrückt und sogar das Dach noch beschädigt. Hartmann lag bewußtlos im Graben und Katzendobler konnte sich aus seiner Lage auch nicht befreien. Herr Lehrer Maier nahm sogleich den scheinbar sehr schwerverletzten Hartmann mit nach Bogen. Der herbeigerufene Arzt Herr Dr. Koller stellte einen Oberschenkelbruch, Schulterverletzungen und Hautabschürfungen im Gesicht fest. Eine Durchleuchtung muß erst die genauen Verletzungen ergeben. Wäre Frau Lehrer Maier  nicht ganz rechts gefahren und hätte sie den Wagen nicht aus der Fahrbahn gerissen, so wären bestimmt Tote zu beklagen. Herr Maier meldete den Unfall der Gendarmerie Bogen, welche am Tatort den Bestand auf. Der noch gut abgelaufene Unfall ist wieder eine ernste Warnung gegen den Unfug, daß zwei Kinder ohne Beisitz auf dem Rade fahren, wie auch gegen die Unsitte des Rasens auf unübersichtlichen Kurven und Straßen. Um Haaresbreite wären junge Menschen ums Leben gekommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.08.1937


Alte Kirche wird abgebrochen
Hunderdorf.
Durch den Neubau der Pfarrkirche ist die alte frei geworden. Da die alte Kirche das Ortsbild sehr ungünstig beeinträchtigt, beschloß die Kirchenverwaltung, dieselbe abzubrechen. Der Abbruch wird voraussichtlich auf zwei oder drei Winter verteilt werden. Zuerst wird das Presbyterium, dann das Schiff und zuletzt der Turm niedergelegt werden. Das Dach des Presbyteriums ist bereits abgenommen, in den nächsten Tagen wir der Dachstuhl folgen. Sehr schwierig wird sich der Abtransport des Abbruchmaterials gestalten, da die Kirche vom Friedhof umgeben und kein Abfuhrweg vorhanden ist. Das Altmaterial wird an Interessenten zu billigen Preisen abgegeben werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.12.1937

 

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