1962# 11-12

Dienstabend des Roten Kreuzes
Windberg.
Am Donnerstag findet um 20 Uhr bei Wagner die Monatsversammlung des Roten Kreuzes statt. Auf der Tagesordnung stehen: Abhaltung einer Weihnachtsfeier für alte Leute, Einteilung zum Krankentransport, Gründung einer JRK-Gruppe u. a. dienstliche Angelegenheiten. Um vollzähliges Erscheinen wird gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1962


Beleidigter und Angreifer stachen zu
Hunderdorf.
Ein junger Bursche stach einem anderen mit einem Taschenmesser in den linken Oberarm, nachdem er beleidigt und angegriffen worden war. Zudem schlug dessen Vater den Gestochenen und einen anderen Burschen mit einem Gummiknüppel. Die Polizei ermittelte und erstattete Anzeige wegen Körperverletzung. – In einem anderen Falle versetzte
ein Bursche einem anderen auf dem Heimgang vom Gasthaus nach Meinungsverschiedenheiten einen Faustschlag ins Gesicht, so daß dieser mit dem Hinterkopf auf einen Randstein fiel, bewußtlos liegenblieb und vom BRK ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Auch hier erstattete die Polizei Anzeige wegen Körperverletzung.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1962



Gegen geschlossene Bahnschranke
Steinburg.
Ein Pkw-Fahrer bremste zu dicht an der geschlossenen Bahnschranke, rutschte dann angeblich vom Bremspedal ab und durchbrach die Schranke.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1962


Nach Gottes heiligem Willen verscheid unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
Jungfrau Maria Greipl
Rentnerin von Windberg

nach kurzem, schweren Leiden und Empfang der heiligen Sterbesakramente im Alter von 75 Jahren.
Windberg, Irensfelden, Hunderdorf, 3. November 1962
In tiefer Trauer:
Xaver Greipl, Bruder, mit Familie
Anna Greipl, Schwester
Helene Greipl, Schwester
Ottilie Schlecht, Schwester, mit Familie
Therese Greipl, Schwägerin, mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung am Dienstag, 6. November, um ½ 10 Uhr vom Leichenhaus aus mit darauffolgendem Gottesdienst in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Johann Fuchs, Hoch, Gde. Gaishausen, Neubau einer Garage und einer Futterkammer …
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1962


Erfolgreich abgelegte Meisterprüfung
Hunderdorf.
Vor dem Prüfungsausschuß der Handwerkskammer von Regensburg und Oberpfalz bestand Xaver Bauer, Sohn des Fabrikarbeiters Xaver Bauer von hier, seine Meisterprüfung mit sehr gutem Erfolg. In Sünching trat der strebsame junge Mann bei dem damaligen Kehrbezirksinhaber Michael Bauer in die Lehre. Dem jungen Meister zu dem Erfolg unseren Glückwunsch und den Eltern zu ihrem tüchtigen Sohn.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1962


Gang durch die neue Kelterei in Steinburg
Eine Million Liter Saft können gelagert werden
Steinburg. Kürzlich berichteten wir über die Besichtigung der neuen

Die 1000 Zentner fassende Anschütte

Kelterei anläßlich der Versammlung des Kreisverbandes für Obst- und Gartenbau. Der Besitzer dieser Anlage, Herr Philipp, konnte dabei seinen Besuchern den Betrieb zeigen, von dessen moderner und technischer Ausstattung alle überrascht wurden.

Die „Fertigware“ vor dem Versand

Auf einer betonierten „Anschütte“ wird das Obst nach dem Abwiegen zunächst gelagert. Das Fassungsvermögen der Anschütte beträgt ca. 1000 Zentner. Von Dort aus werden die Aepfel mit einem elektrisch betriebenen Schieber oder Schubkarren in die Wäscherei geschoben, um dann weiter über ein Sortierband zu laufen, an welchem angefaulte oder schlechte Früchte ausgelesen werden. Nach dem Waschen geht es nach dem Fließbandprinzip weiter zur hoch unter der Decke angebrachten Obstmühle, die das Obst zerreißt (nicht zerquetscht), was eine höchstmögliche Saftausbeute bewirkt. Je nach Bedarf wird das „Mahlgut“ über eine Rohrleitung zur Obstpresse geführt, die mehr als zehn Zentner auf einmal fassen kann und hydraulisch-elektrisch arbeitet. Der ablaufende Saft, der in dieser trüben Form am besten schmecken würde und auch am gesündesten wäre, muß nun einen weiten Weg antreten, bis er hell und „steril“ geworden ist. Mittels Pumpen wird er zunächst in einen großen Vorklärbehälter gebracht, um dann von einer großen Zentrifuge – ähnlich wie bei der Milch – ausgeschleudert zu werden. Durch die ungeheure Schwungkraft werden die Trübstoffe vom reinen Saft getrennt.
Der Saft durchwandert nun den Plattenerhitzer, der die Hitzegrade anzeigt und einen Kontrollstreifen führt. Wie schon bisher, läuft der erhitzte Saft im Gegenstrom zum kalten unter Luftabschluß zum Lagertank. Diese Lagertanks mit 10 000 und mehr Litern Fassungsvermögen erregte das besondere Erstaunen der Besucher. Von diesen Tanks aus erfolgt der Versand oder Verkauf an große Abfüllbetriebe, da in Steinburg eine eigene Abfüllanlage noch nicht vorhanden ist.

Die riesigen Lagertanks der Kelterei

Der Betrieb kann heute in einer Saison mehr als 20 000 Zentner Aepfel verarbeiten und wir dnach dem Eintreffen weiterer Tanks etwa 30 000 Zentner verarbeiten, bzw. 1 Million Liter Saft lagern können. Der Betrieb verarbeitet außer Aepfeln auch Johannisbeeren, Holunderbeeren, Sauerkirschen, Heidelbeeren und Brombeeren. Soweit im Inland diese Fruchtarten nicht käuflich zu erwerben sind, muß Rohware aus dem Ausland eingeführt werden.
Die Kelterei und die schon seit langem bestehende Konservenfabrik stellen jene erwünschte Industrie dar, die einerseits heimische Erzeugnisse verarbeitet und gleichzeitig den heimischen Arbeitern Verdienst bietet. Neben Herrn Philipp ist daher auch Landrat Hafner stolz auf diesen Betrieb. Der technische Leiter der Kelterei ist Hans Kilger jun.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1962


Maria Greipl beerdigt
Windberg.
Gestern, Montag versammelte sich auf dem Windberger Friedhof eine sehr große Trauergemeinde, um Fräulein Maria Greipl die letzte Ehre zu erweisen. Pater Ephraim übergab den Sarg der geweihten Erde. Maria Greipl wurde vor 75 Jahren in Irenzfelden in einer kinderreichen Familie geboren. Pater Ephraim würdigte ihre dienende Liebe, die sie die sie schon früh im Elternhaus gelernt habe. Über ihren ganzen Leben sei der Satz gestanden: „Ich bin für Gott“. Die Verstorbene war 11 Jahre Helferin im Windberger Kloster. Am offenen Grabe sang der Kirchenchor unter Leitung von Herrn Ungrut ein schönes Grablied.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.11.1962


Übungsabend der RK-Ortsgruppe
Hunderdorf.
 Am kommenden Montag treffen sich die Mitglieder der RK-Ortsgruppe um 20 Uhr im Gasthaus Sandbiller zu einem Übungsabend. Vor allem werden die Mitglieder der Theatergruppe um ihr Erscheinen gebeten. Künftig wird die Spielgruppe jede Woche zur Probe zusammentreffen.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1962


Frau Maria Frankenberger 85 Jahre alt
Hunderdorf.
In geistiger und körperlicher Frische kann heute die Kaufmannswitwe Maria Frankenberger ihre 85. Geburtstag feiern. – In Niederviehbach erblickte sie als Tochter der Schuhmacherseheleute Berger das Licht der Welt. 1905 heiratete sie den Kaufmann Alois Frankenberger. Das Ehepaar erwarb zunächst in Windberg ein Geschäft. Wenige Jahre später übernahmen sie das Geschäft an der Hunderdorfer Friedhofspforte. Da früher die Kirche noch am alten Friedhof stand und alle Kirchgänger dieses im Friedhofstor gelegene Geschäft passieren mußten, nannte man den Laden auch „das goldene Löchl“. Im Jahre 1911 errichtete die Familie Frankenberger dann ein großes Geschäftshaus neben dem Pfarrerweiher an der Straße nach Bogen. Von den vier Kindern, die aus der Ehe hervorgingen, kehrte ein Sohn nicht mehr aus Rußland zurück. Der Ehemann der Jubilarin, der als angesehener Geschäftsmann auch jahrelang das Amt des Bürgermeisters bekleidete, starb 1952. Vor wenigen Tagen verlor Frau Frankenberger auch ihren zweiten Sohn.
Heute lebt sie bei ihrer Tochter in Lindfeld und hilft gerne auch im großen Geschäftshaushalt ihrer zweiten Tochter aus. Wenn es die Gesundheit erlaubt, fehlt sie keinen Tag in der Frühmesse. Zu ihrem Jubeltag wünschen wir Frau Frankenberger einen recht gesunden und glücklichen Lebensbend.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1962


Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag Vereinsabend im Lokal. Am Sonntag Beteiligung beim Heldengedenktag. Treffpunkt Vereinslokal 8 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 29. 10. – 2. 11. 62 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Nächster Rudolf, Windberg, Neubau eines Wohnhauses; Dietl Johann, Gaishausen, Neubau einer Mähdreschergarage.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1962


Vom Standesamt der Stadt Bogen
Bogen.
Das Standesamt der Stadt Bogen verzeichnete in der Oktober-Statistik 29 Geburten, fünf Trauungen und elf Todesfälle.
Geburten: … Franz Xaver Obermeier, Bauernholz (Gemeinde Hunderdorf); … Herbert Franz Xaver Wirth, Hofdorf 65 (Gemeinde Hunderdorf) … Franz Josef Schopf, Hunderdorf 161 … Ludwig Friedrich Schlecht, Großlintach … Josef Bauer, Hunderdorf.
Gestorben: … Dietmar Helmut Obermeier, Eglsee (Gemeinde Hunderdorf), 7 ½ Wochen …
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1962


Fatimafeier in Heilig-Kreuz
Windberg.
Am Dienstag ist wieder Fatimafeier in Heilig-Kreuz. Von 8 Uhr morgens ab Beichtgelegenheit, um 9 Uhr Gottesdienst, nachmittags um 2 Uhr Predigt und Fatimafeier. Zu recht zahlreichem Besuch wird freundlich eingeladen, zumal, da jetzt die Arbeit ruhiger wird und andererseits in diesen schweren Zeiten das Gebet notwendiger als jetzt ist. „Nur den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern aufzuhalten“. Aus diesem Grunde finden die Fatimafeiern auch in den Wintermonaten statt. Während des Winters entfällt die Prozession von Windberg nach Heilig-Kreuz. So können die Wallfahrer in Gruppen oder einzeln nach Heilig-Kreuz pilgern und beten.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1962


München zog die Firma Nolte an
460 Mitglieder der Belegschaft Nolte auf Betriebsausflug – Das Deutsche Museum und der Tierpark Hellabrunn waren Ausflugsziele – Unterhaltungsabend mit Elfi Pertramer und den Geschwistern Fahrnberger in Geiselhöring
Hunderdorf.
Am Wochenende lud die Firmenleitung der Möbelfabrik Nolte ihre Belegschaftsmitglieder zu einem Betriebsausflug ein, der alle Beteiligten auf ihre Rechnung kommen ließ.
Zwölf Omnibusse nahmen am frühen Morgen Arbeiter und Angestellte auf und brachten sie in die Landeshauptstadt. Die Tierliebhaber besichtigten den Tierpark Hellabrunn, während sich die technisch Interessierten im Deutschen Museum einfanden. Obwohl heute im Zeitalter der billigen und weitverbreiteten Gesellschaftsreisen diese Reiseziele immer wieder angeboten werden und München fast vor der Nase liegt, war es erstaunlich, wie viele bisher diese Sehenswürdigkeiten nur vom Hörensagen kannten.
Nachdem man für einen Stadtbummel eine gebührende Pause eingelegt hatte, sammelte man sich am Nachmittag zur Weiterfahrt nach Geiselhöring. Dort stand schon das Abendessen im Erl-Bräu und im Geiselhöringer Hof bereit. Anschließend spielten im Geiselhöringer Hof „Die roten Teufel“ aus Viechtach auf und die Geschwister Fahrenberger begeisterten die Zuhörer mit ihren Volksliedern und den Weisen auf der Zither. Der Star des Abends, die von Funk und Fernsehen bekannte Schauspielerin Elfi Pertramer war durch den starken Nebel am rechtzeitigen Eintreffen verhindert, aber um so größer war die Freude, als sie schließlich doch angesagt werden konnte. Ihr Sketch „Eine Perle wird gesucht“, der das Dienstmädchen-Problem in allen Varianten glossiert, trug dazu bei, die Stimmung auf den Höhepunkt zu bringen. Das Bewußtsein, Gast bei einer großzügigen Firma zu sein, die Erlebnisse des Tages und die ausgezeichnete Unterhaltung des Abends, bei der auch die Tanzhungrigen auf ihre Kosten kamen, fanden in einer großartigen Stimmung Ausdruck. Der Ausflug war dazu angetan, zwischen Angestellten, Vorgesetzten und Arbeitern bestes Einvernehmen zu schaffen.
Betriebsratsvorsitzender Kapfenberger hatte mit Herrn Piening den Betriebsausflug organisiert. Wenn ein kleiner Wermutstropfen die Freude des Festes trübte, so empfanden dies nur die der Belegschaft angehörenden Fußballer des Nachbarvereins, die am Sonntag noch so sehr im Geiste dem Ausflug verbunden waren, daß sie als hohe Favoriten die besten Chancen vergaben und Punkte und Sieg lassen mußten
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1962


Wasserleitungsbau nach Mitterfels hat begonnen
Rund fünf Kilometer Hauptleitung notwendig – In Haselbach, Mitterfels und Hunderdorf werden ebenfalls Nebenleitungen erstellt
Hunderdorf.
Während bisher von dem Vier-Millionen-Projekt des Wasserzweckverbandes der Bogenbachtalgruppe nur Arbeiten in Hunderdorf ausgeführt wurden, ist man nun auch dazu übergegangen, die Verbindung von Hunderdorf nach Mitterfels und Haselbach in Angriff zu nehmen. An der Wegkreuzung bei Lindfeld wurde am Dienstag der Anschluß an die Hauptleitung hergestellt. Die Firma Klug hebt mit einem Bagger den Rohrgraben aus und der Bautrupp legt sofort die schweren Gußrohre ein. Die ca. 6 m langen Rohre werden. rund 1,5 Meter tief verlegt und in verschiedenen Abständen Druckproben unterzogen. Herr Bauer vom Landesamt für Wasserversorgung hat die Bauaufsicht des: Projektes übernommen. Noch im Laufe dieses Jahres will man- die 200 Millimeter starke Hauptleitung bis Hoch verlegen. Dort wird dann im kommenden Jahr der Hochbehälter entstehen.
Die Strecke wurde schon ausgepflockt und an geeigneten Plätzen werden die schweren Gußrohre, die aus der Luitpold-Hütte stammen, deponiert.
In Haselbach wird von einem weiteren Bautrupp der Firma Klug derzeit das Leitungsnetz für die neue Siedlung in einer Länge von ca. zwei Kilometer gelegt. In Mitterfels wird an den notwendigen Anschlüssen gearbeitet. Auch in Hunderdorf wurde die Bahnhofssiedlung mit einem Hauptstrang versehen. Noch in diesem Jahr will man die Leitung nach Lindfeld und Eglsee ausbauen. Wenn das Wetter günstig bleibt, darf man erwarten. daß diese für raschen Weiterbau im nächsten Jahr notwendigen Arbeiten planmäßig ausgeführt werden können.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1962

Hunderdorf erwartet den neuen Pfarrherrn
Pfarrhof wird umgebaut – Installation des neuen Pfarrers für den 8. Dezember vorgesehen
Hunderdorf.
Seit einigen Wochen ist der Pfarrhof erfüllt vom emsigen Treiben der Handwerker. Der rund 130 Jahre alte Bau, der seit seinem Erstehen kaum eine bedeutende Änderung erfuhr, wird bis zum Erscheinen des neuen Pfarrherrn in seinen unteren Räumen umgebaut. In mehreren Räumen werden neue Fußböden gelegt, ein neuer Kamin eingerichtet, die Lichtanlage neu installieren, neue sanitäre Anlagen angebracht und im ganzen Untergeschoß die alten morschen Fenster durch Drehkippflügel ersetzt.
In diesem Jahr soll nur das Erdgeschoß bezugsfertig gemacht werden und auf Anordnung des Landbauamtes, das auch die Kosten für diesen dringend notwendigen Umbau bereitstellt, sollen im nächsten Frühjahr die stark in Mitleidenschaft gezogene Außenfront und das erste Stockwerk noch umgebaut werden. H. Pfarrer Ruß, der Nachfolger von H. Geistlicher Rat Kiermaier, will so bald als möglich die Pfarrei Hunderdorf übernehmen. Bereits in der kommenden Woche wird er, wenn auch die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, die Pfarrei übernehmen. Die Installation wird voraussichtlich am 8. Dezember erfolgen. Pfarrer Ruß, gebürtiger Oberpfälzer, hat mehr als 30 Jahre in Niederbayern zugebracht und in Metten studiert. Bei seinem letzten Besuch versicherte er, daß er sich auf die Arbeit in der Pfarrei Hunderdorf freut und daß er sein Amt sobald als möglich hier antreten wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1962 


Wahlversammlung
Hunderdorf.
Heute findet um 20 Uhr in der Gastwirtschaft Georg Baier eine Wahlversammlung der CSU statt, auf der Landrat Hafner und MdL Rainer über die Arbeit der CSU in der abgelaufenen Wahlperiode und über die Zeile und Aufgaben der Partei sprechen wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.11.1962


Wasserleitung wird gespült
Hunderdorf.
Am Samstag wird in der Zeit zwischen 20 und 22 Uhr die Wasserleitung des Hunderdorfer Ortsnetzes gespült. In dieser Zeit ist es nicht empfehlenswert, Trink- oder Waschwasser aus der Leitung zu entnehmen. Die Spülung ist notwendig, da das stark eisenhaltige Wasser aus dem Tiefbrunnen starke Niederschläge in den Leitungsrohren hinterläßt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.11.1962


Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag ist ein Vereinsabend mit Besprechung der Weihnachtsfeier des Trachtenvereins im Vereinslokal.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.11.1962


Wahlversammlung der Gesamtdeutschen Partei
Hunderdorf.
 Morgen, Sonntag, um 20 Uhr, findet im Gasthaus Sandbiller eine Wahlkundgebung der Gesamtdeutsche Partei (DP/BHE) statt. Es sprechen die Kandidaten Hans Puls, Schwarzach, Egon Freiherr von Schuster, Straubing, und Hauptlehrer a. D. Hermann Steiner, Ruhmannsfelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1962


Windberg. (Den Bund fürs Leben) schließen: Agnes Sandl, Hausangestellte, Bogen, und Josef Schötz, Mechaniker, Dambach b. Windberg. Die Trauung findet am Samstag, 24. 11., in der Windberger Pfarrkirche statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1962


Fatimafeier in Heilig-Kreuz
Windberg.
Der Fatimatag wurde wieder im Geiste von Fatima, mit Gebet und Buße in Heilig Kreuz begangen. Vormittags las P. Norbert Backmund die heilige Messe. Die Beichtgelegenheit wurde eifrig genützt. Nach den Mittagsstunden kamen Wallfahrer oft aus stundenweiter Entfernung gepilgert, um den Ehrentag der Gottesmutter zu feiern. Um 2 Uhr war die Kirche schon gesteckt voll. In seiner Predigt schilderte P. Norbert eindringlich das Leben des Menschen von heute in seinen Höhen und Tiefen und zeigte, daß bloß der religiöse Mensch den rechten Weg erkennt, daß der Marienverehrer die Klippen des Lebens überwindet und in Demut durch die Mutter des Herrn dem Herrn dient. Die Weihelitanei, der sakramentale Segen und ein Marienlied beendeten die schöne ergebende Feier. Erfreulich ist es festzustellen, daß immer mehr den Ernst der Zeit erkennen und zu dem einen greifen, was allein uns helfen kann, Gebet und Buße. „Nur den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern aufzuhalten“.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1962


Windberg
Am Samstag, den 17. November 1962
TANZ
im Gasthaus Deschl
Es spielt die Kapelle Helmbrecht. Beginn 19 Uhr.
Hierzu laden freundlichst ein
Schützenverein Windberg    Josef Wagner, Gastw.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1962


Letzte Gelegenheit zum Obstpressen
Windberg.
Wie in früheren Jahren, hat sich auch heuer die Obstverwertungsanlage der Raiffeisenkasse Windberg als gute Hilfe gezeigt, für den Obstbauern den Absatz ihrer Produkte zu sichern. Aus großer Entfernung kamen oft die Wagen mit ihrer reichen Ernte dieses Jahres. Anna Haimerl und ihre Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Sämtliche Flaschen und Tanks sind jetzt mit Most voll gefüllt. Deshalb kann die Kelterei nur noch diese Woche bis einschließlich Donnerstag Mostobst zum Umtausch für Apfelsaft annehmen. Ab Donnerstag wird nicht mehr gepreßt.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.11.1962


Sicherheit der Arbeitsplätze u. der Landwirtschaft
CSU-Aufklärungsversammlung mit MdL Rainer und Bezirkstagskandidat Lautenschlager – Landrat Hafner: „Standesbewußt wählen!“
Hunderdorf.
MdL Rainer nahm in einer CSU-Versammlung im Gasthaus Baier Stellung gegen einige Punkte des SDP-Wahlprogramms. Es wies vor allem auf die Notwendigkeit des Fortbestandes der kleinbürgerlichen Betriebe hin. Eine Enteignung oder Auflösung wäre der größte Raub, den unsere Heimat erleiden könnte. Er selber, so führte der Sprecher aus, habe vor seiner Berufung in den Landtag keine großen Wahlversprechungen gemacht, er habe sich aber immer, ohne auf die Parteizugehörigkeit der Person zu achten, für die gerechten Wünsche und Forderungen unserer einheimischen Bevölkerung eingesetzt. Wenn es galt, Probleme des Landkreises zu lösen, sei er jederzeit dazu bereit gewesen. Es ist daher auch notwendig, einen Heimat-Abgeordneten zu wählen, der unsere eigenen Anliegen am besten vertreten kann. „Meine bisherige Tätigkeit dürfte darüber entscheiden, ob sie mir weiterhin ihre Stimme und damit ihr Vertrauen geben“. Gerade für Hunderdorf, so führte Rainer aus, habe er bisher schon viel geleistet.
Landrat Hafner sagte, es habe den Anschein, als würde es uns allen zu gut gehen, denn wir sind zum größten Teil sehr unzufrieden. Übermäßige Forderungen aber, die nicht im Einklang mit der Leistungsfähigkeit und Rentabilität unseres Wirtschaftsgefüges stehen, könnten allzu leicht einen Niedergang unseres Volkes herbeiführen. Es ist daher gerade bei dieser Wahl notwendig, wieder verantwortungsbewußt zu wählen. Der Arbeitsplatz von 22 Millionen Arbeitnehmern, für welche die Regierungspartei Arbeit und Brot gesichert hat, steht auf dem Spiel. Auch im Landkreis Bogen wurden durch die Ansiedlung von 14 Industriebetrieben neue Verdienstmöglichkeiten geschaffen. Dieser Fortschritt darf nicht übersehen werden. Uns muß es darum gehen, diese Bedingungen zu erhalten und die Arbeitsplätze zu sichern. Sicherheit ist auch notwendig für die landwirtschaftlichen Betriebe.
Als Beispiel für die positive Aufbauarbeit konnte Landrat Hafner gerade die Gemeinde Hunderdorf nennen. Während noch 1950 nur 8 345 DM an Schlüsselzuweisungen gegeben wurden, waren es in diesem Jahr bereits 82 828 DM und das Steueraufkommen hat sich in diesem Abschnitt ebenfalls ganz erheblich verbessert. Rund 5 Millionen DM sind bisher als Aufbaugelder zu Sanierungs- und Aufbaumaßnahmen in die Gemeinde geflossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.11.1962


Windberg. (Gemeindeamtliches) In diesen Wochen sollen in der Gemeinde die Anträge für die neue Kennkarte gestellt werden. Dies ist bei allen nötig, deren Kennkarten im Jahre 1952 ausgestellt wurden. Im Zweifelsfalle erteilt die Gemeinde gerne Auskunft. – Die Lohnsteuerkarten liegen in der Gemeinde zur Abholung bereit.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.11.1962


Die Gemeinde gedenkt der Toten am Totensonntag
Hunderdorf.
Am kommenden Sonntag wird in der Gemeinde Hunderdorf in einer Feierstunde der Toten der beiden Weltkriege gedacht. Um 9 Uhr stellen sich die Vereine mit ihren Fahnen vor der Gastwirtschaft Baier zum Kirchenzug auf. Nach dem Gedenkgottesdienst begeben sich die Vereine und die Bevölkerung zum Kriegerdenkmal, wo Vertreter der drei Gemeinden Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen Kränze niederlegen werden. Die Bevölkerung wird zur Teilnahme an dieser Feier eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1962


Wahlversammlung der Bayernpartei
Hunderdorf.
Morgen Freitag findet um 20 Uhr in der Gastwirtschaft Edbauer eine Versammlung der BP statt, bei der Landtagskandidat Brauereibesitzer und Diplomingenieur Bruckmaier von Drachselsried und Bezirkstagskandidat Stapf – Mitterfels sprechen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 12. 3 16. 11. 1962 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt Bogen sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Reichersdorfer Hans, Neukirchen, Neubau eines Wohnhauses in Thannanger, Gde. Hunderdorf … Niedermeier Franz, Birkhof, Gde. Steinburg, Neubau eines baufälligen Kamins …
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1962


Der Herr über Leben und Tod, hat Dienstag abend, unsere geliebte Mutter und Schwiegermutter, unsere gute Großmutter, Urgroßmutter und Tante
Frau Ida Wünderlich
Lehrerswitwe
in die Ewigkeit abgerufen. Sie erreichte ein gesegnetes Alter von 87 Jahren und 3 Monaten.
Bogen, 21. November 1962
In tiefem Schmerz:
Johanna Wünderlich, Tochter
Hermann Wünderlich mit Familie
Martin Wünderlich mit Familie
Johanna Wünderlich, Schwiegertochter
Beerdigung: Samstag, 24. November, um 14 Uhr auf dem Stadtfriedhof.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1962


Für die Sänger
Hunderdorf.
Die Liedertafel beteiligt sich am Sonntag an der Totengedenkfeier. Alle Mitglieder des gemischten Chores möchten sich daher um 10.30 Uhr am Kriegerdenkmal einfinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1962


Moped gestohlen
Hunderdorf.
Am Donnerstag wurde im Fahrradabstellraum im Noltewerk ein Moped (blaue Farbe, Marke „Rixe“, Pol.-Kennzeichen 510 NBE) entwendet. Um zweckdienliche Hinweise bittet die Landpolizei Bogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1962


Wegverhältnisse legten Wassertransport lahm
Tankfahrzeug der Bundeswehr kippte um – Zu gefährlicher Wassertransport
Mitterfels.
Heiße Diskussionen löste während der vergangenen Monate häufig in Mitterfels das Thema „Wasserversorgung“ aus, hatte doch der Wettergott in diesem Jahr keinerlei Einsehen mit den geplagten Mitterfelser Bürgern. Man versuchte zwar besonders von seiten des Wasserzweckverbandes immer wieder, die Wassernot zu steuern, man engagierte die Bundeswehr und das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr aus Bogen, die sich in dankenswerter Weise selbstlos zur Verfügung stellten. Eine endgültige Abhilfe konnte bis heute nicht geschaffen werden. Während die Bauarbeiten an der Verbindungsleitung zwischen Hunderdorf und Mitterfels auf Hochtouren liefen, wurde die Lage in Mitterfels aussichtsloser und trieb der Katastrophe zu. In der vergangenen Woche gebar die Not einen neuen Plan. Es war in der Hauptsache Kreisbrandmeister Clement Lang, Mitterfels, der die Idee verfolgte, Haibacher Überwasser mit Hilfe der Feuerwehren von Straubing, Mitterfels und Haselbach in den Sammelbehälter im Quellgebiet Buchet zu pumpen. Aber die Aufsichtsbehörde meldete Bedenken an, da die Schläuche der Feuerwehren evtl. Bakterienträge sein könnten.
Am Dienstag konnte Landrat Hafner bewogen werden, nochmals bei der Bundeswehr vorstellig zu werden. Großzügigerweise stellte sich die Bundeswehr zum abermaligen Wassertransport zur Verfügung. Vor allem zeigten Major Banasch und Major Strohmeier für die von Landrat Hafner überbrachte Mitterfelser Bitte Verständnis.
Aber nun spielte der frühzeitige Winteranfang einen bösen Streich. Nachdem drei Tankfahrzeuge der Bundeswehr am Donnerstag vormittag ihre kostbare Fracht in den Hochbehälter entleert hatten, kam eines von ihnen auf der Rückfahrt auf dem schneeglatten und abschüssigen Weg ins Rutschen und kippte schließlich um. Personen kamen bei dem Unfall glücklicherweise nicht zu Schaden und auch das robuste Fahrzeug wies keine erheblichen Beschädigungen auf. Da nicht verlangt werden kann, daß die Bogener Soldaten bei der ungünstigen Witterung Leib und Leben aufs Spiel setzen, wurde der weitere Wassertransport sofort eingestellt. Ein erneuter Einsatz kann erst wieder bei zufriedenstellenden Wegeverhältnissen erfolgen. Das verunglückte Fahrzeug wurde in den Abendstunden mit Hilfe eines Bergepanzers wieder flott gemacht.
Die Mitterfelser Bevölkerung dankt trotzdem allem dem Landrat für seine Bemühungen, den Offizieren der Bundeswehr für ihr Verständnis und den Besatzungen der Tankfahrzeuge für ihren Einsatz.
Im Zusammenhang mit dem Unfall taucht besonders eindringlich die Frage auf: Wann wird der wichtige Wirtschaftsweg über Uttendorf – Buchberg- Rammersberg – Lintach ausgebaut? Er muß täglich vom Milchauto benützt werden und auch Arzt, Hebamme, Tierarzt und die Buchberger Bauern sind auf ihn angewiesen. Wie dem schweren Tankfahrzeug der Bundeswehr, könnten die mangelhaften Wegeverhältnisse auch einmal einem anderen Fahrzeug zum Verhängnis werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1962


Frau Ida Wünderlich beerdigt
Bogen.
Am Samstag nachmittag wurde die im 85. Lebensjahr verstorbene Frau Ida Wünderlich auf dem Stadtfriedhof zur letzten Ruhe geleitet. Die stille, bescheidene Frau, die ihren Ehemann vor einigen Jahren verloren hatte, fand in ihren letzten Lebensjahren in ihrer opferbereiten Tochter eine liebe, treue Lebensbegleiterin, besonders in den letzten Wochenihrer Krankheit. H. Pfarrer Sommer würdigte die Verstorbene als eine vorbildliche, fromme Christin, als eine liebe, aufopfernde Mutter und Ehefrau. Ihre Dankbarkeit bewies sie allen, die in ihren schicksalsreichen Leben ihr halfen und sich für sie opferten. Nach der Vertreibung fand sie zuerst in Hunderdorf, dann in Bogen eine zweite Heimat. Der Kirchenchor sowie der Posaunenchor der Erlöserkirche verschönten die Trauerfeier. H. Pfarrer Sommer betete für die Tote und segnete sie ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1962


Wahlergebnisse des Landkreises Bogen
Landkreis Bogen.
 Gesamtstimmberechtigte: 23 465; Wähler: 17 167; CSU 11 759 – 9640 / 64%; SPD 2 633 – 3 349 / 18%; GDP 625 – 870 / 4%; BP 1 414 – 1 696 / 9%; FDP 173 – 320 / 2,5%; DG 0 – 30; Ndb. Bauern- u. Mittelstandsbund 76 – 104; DFÜ 556 – 51. …
Gaishausen. Gesamtstimmberechtigte: 265; Wähler: 173; CSU 120 – 97; SPD 18 -29; GDP 5 – 8; BP 17 – 20; FDP 2 – 3; DG 0 – 1; Ndb. Bauern- u. Mittelstandsbund 3 – 1. …
Hunderdorf. Gesamtstimmberechtigte: 1 174; Wähler: 798; CSU 480 – 384; SPD 214 – 238; GDP 40 – 44; BP 40 – 43; FDP 5 – 18; DG 0 – 4; Ndb. Bauern- u. Mittelstandsbund 2 – 4; DFU 4 – 14. . …
Steinburg. Gesamtstimmberechtigte: 394; Wähler: 294; CSU 203 – 157; SPD 39 – 63; GDP 13 – 11; BP 24 – 29; FDP 6 – 13; DG 0 – 1; DFU 1 – 0. …
Windberg. Gesamtstimmberechtigte: 521; Wähler: 362; CSU 245 – 204; SPD 58 – 70; GDP 26 – 28; BP 25 – 32; FDP 7 – 6; DG 0 – 1; Ndb. Bauern- u. Mittelstandsbund 0 – 1; DFU 0 – 1. …
Vergleichsziffern zur Landtagswahl 1958
Gaishausen:
CSU 89, SPD 27, BO 27, BHE14, FDP 3. …
Hunderdorf: CSU 363, SPD 139, BP 120, BHE 44, FDP 14. …
Steinburg: CSU 120, SPD 19, BP 46, BHE 18. …
Windberg: CSU 145, SPD 32, BP 81, BHE 33, FDP 6. …
Gesamt: CSU 8063, SPD 1853, BP 3919, BHE 1151, FDP 253.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1962


Windberg bekommt ein neues Schulhaus
Die Pläne wurden genehmigt – Der Bau, der in wenigen Monaten beginnen soll, kostet 580 000 Mark
Windberg. Seit vielen Jahren bedrückt die Gemeinde Windberg  die Sorge um den Schulhausneubau. Denn schon lange entsprach die alte Schule nichtmehr den Erfordernissen eines modernen Unterrichts und der steigenden Schülerzahl. Der keine Bau wurde im vorigen Jahrhundert auf engem Platz zwischen dem Friedhof und der Mesnerwohnung, dem jetzigen Jugendheim gebaut. So steht praktisch kein Schulhof mehr zur Verfügung, auf dem sich die Kinder in den Pausen erholen können; unmöglich ist ein sinnvoller Turnunterricht. Dankenswerterweise hat vor einigen Jahren die Pfarrei den kleinen Hof des Jugendheims geöffnet, so daß wenigstens vorübergehend etwas Abhilfe geschaffen war. Bei schlechtem Wetter wind die Kinder auch während der Pause auf die Klassenzimmer angewiesen, den n außer ihnen birgt das Haus nur noch die kleine und schmale Treppe. Die beiden Schulsäle zwingen bei einem Schülerstand von 145 Kindern zum Schichtunterricht mit all seinen Nachteilen. Dazu kommt, daß die Klassen überfüllt sind; oft sitzen drei Kinder in einer Bank, die nur für zwei bestimmt ist, behindern sich gegenseitig beim Schreiben und auch sonst ist das Unterrichten dadurch viel schwieriger. Viele der Kinder haben einen weiten Schulweg. Bei schlechtem Wetter ist kein Platz vorhanden, wo man die nassen Mäntel und Schuhe ablegen könnte. Diese unhaltbaren Zustände und der herrschende Lehrermangel bergen auch die Gefahr in sich, daß es nach einiger Zeit schwierig sein würde, für Windberg noch die benötigten Lehrkräfte zu bekommen.
Jedoch war der Schulhausneubau nicht die einzige Sorge für die Gemeinde. Der Straßenbau Windberg – Irenzfelden – Meidendorf war lange Jahre ebenfalls ein Problem. Die beiden Orte hatten keinerlei Straßenverbindung zum Pfarr- und Gemeindeort Windberg und so war der Gemeinderat zu dem Entschluß gekommen, zuerst eine Straße zu bauen. Man begründete diesen Entschluß mit dem Umstand, daß rund die Hälfte der Schulkinder aus den betroffenen Orten kommen und ihnen eine gute Schule wenig nütze, wenn diese im Winter wegen der schlechten Wegverhältnisse nicht erreichbar ist. Der Straßenbau war für die Gemeinde eine große Belastung. 1956 beschloß der Gemeinderat, die alte Schule vorerst so zu restaurieren, daß ein Schulbetrieb aufrecht erhalten werden kann. 1959 wurde ein neues Klosett eingebaut; der Schulhausneubau blieb aber immer ein drängendes Anliegen. Den Männern des jetzigen Gemeinderates mit seinem tatkräftigen Bürgermeister Anton Kittenhofer an der Spitze muß die Gemeinde dankbar sein, daß sie energisch das Wohl der Kinder im Auge behielten. Sie fanden wohlwollende Hilfe in Landrat Hafner, Kreisbaumeister Kraus und seinen Sachbearbeiter Herrn Lex. Vor allem zeigte sich auch Landtagsabgeordneter Alois Rainer großes Verständnis für dieses Anliegen der Gemeinde.
Die neue Schule wird am Nordende des Ortes im sogenannten „Hochgarten“ gebaut. Hier erwarb die Gemeinde von Josef Hafner, Windberg ein Tagwerk Grund. Der Bauplatz liegt etwas erhöht über Windberg, das fröhliche Treiben der Kinder wird keinem Anlieger lästig werden können. Der Plan wurde von Ingenieur Karl Schmid in Regensburg entworfen. Er ist von den zuständigen Stellen genehmigt worden, so daß mit dem Bau schon im Frühjahr begonnen werden kann. Im Laufe des Jahres soll der Rohbau vollendet werden. Die Kosten des Bauvorhabens werden sich auf 580 000 DM belaufen.
Die drei Klassenräume sind nebeneinander im Erdgeschoß untergebracht, an den dritten Raum ist noch ein Ausweichraum angeschlossen. Durch die Fenster wird von Süden her der Kirchturm in alle Zimmer grüßen. Der breite Flur trennt die Unterrichtsräume vom Hof im Norden. Unter anderem ist in diesem Stockwerk noch ein Lehrerzimmer eingeplant; bisher konnte sich eine Lehrkraft nirgends aufhalten, wenn beispielsweise gerade der Religionslehrer unterrichtete. Im Untergeschoß werden eine Schulküche, ein Mehrzweck- und Werkraum und ein Gymnastikraum eingerichtet, dazu noch einige kleinere Nebenräume.
Nicht zuletzt freuen sich die Windberger Schulkinder schon sehr auf eine helle, schöne und geräumige Schule; der Gemeinde kann für ihr höchstes Gut, die Kinder, nichts zu teuer sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1962


Windberg. (Bester Windberger) im Ballonwettfliegen des Roten Kreuzes wurde Walter Reinhold. Sein Ballon landete in Tirol und legte eine Entfernung von 230 km zurück. OL Klar konnte ihm hierfür eine schöne Mappe als Geschenk des RK überreichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.11.1962


Windberg. (Generalversammlung) Die Raiffeisenkasse Windberg will am Sonntag, 9. Dezember, die ordentliche Generalversammlung abhalten. Sie beginnt um 14.30 Uhr in der Gastwirtschaft Wagner in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.11.1962


Die Opfer des Krieges mahnen zum Frieden
Eindrucksvolle Gedenkfeier zum Totensonntag in Hunderdorf
Hunderdorf.
Daß die Toten der Weltkriege in der Gemeinde nicht ganz vergessen sind, zeigte am gestrigen Sonntag die Feierstunde, welche den Opfern des Krieges gewidmet war. Voran die Kapelle Bugl und die Fahnenträger der Vereine und Verbände bewegte  sich der Kirchenzug zum Gasthaus Baier.
H. Pfarrprovisor Vos ermahnte in seiner Predigt alle Teilnehmer des Krieges und alle Eltern, die Erinnerung an jene furchtbare Zeit an die Jugend weiterzugeben und ihr das Grauen und den Schrecken  des Krieges aufzuzeigen, auf daß sie nicht durch eine Verherrlichung des Kampfes, wie das leider durch Buch und Film so manchmal geschieht, eine falsche Vorstellung dieser schrecklichen Zeit erhalten. Den Toten der Kriege aber gebührt unsere Dankbarkeit und unser ehrendes Gedächtnis. Nur der Glaube kann uns über den Verlust unserer Gefallenen und Verstorbenen trösten, sagt er uns doch, daß sie die Heimat in Gott gefunden haben, die wir ja letztlich alle suchen.
Nach einem Libera am Kriegerdenkmal sprach VdK-Kreisgeschäftsführer Otto Unger. Für uns Hinterbliebene, so führte er aus, gibt es drei Gebote. Das ehrliche Andenken für unsere Soldaten, Mütter und Kinder, die auf den Schlachtfeldern, in den Bombennächten des Krieges, auf der Flucht oder in den Lagern der Verfolgten ihr Leben lassen mußten. Weiter sind wir verpflichtet, den lebenden Opfern des Krieges ihr Los zu erleichtern und ihr Unglück, das sie durch den Verlust ihrer Liebsten traf, zu lindern. Die Versorgung der Kriegsopfer muß uns daher zu einem vordringlichen und herzlichen Anliegen werden. Zuletzt aber sind uns diese Opfer aus den beiden Weltkriegen Verpflichtung zum Frieden und zur stetigen Mahnung, solches Unglück nicht wieder geschehen zu lassen. Man möchte wünschen, daß die Herren der Welt ihre Konferenzen auf die Friedhöfe der Gefallenen verlegen und sich dort angesichts der stillen Zeugen vergangener Kriege um den Frieden der Welt bemühen. In dankbarer Erinnerung legte er für den VdK einen Kranz nieder. Namens der Gemeinden Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen legten die Vertreter der Gemeinden Kränze nieder. Die Fahnen der Wehren senkten sich, als die Kapelle Bugl das Lied vom „Guten Kameraden“ intonierte. Die Liedertafel Hunderdorf umrahmte die Feier mit Liedern.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.11.1962


Wird ein Veteranenverein gegründet?
Hunderdorf.
Die Interessengemeinschaft des Krieger- und Veteranenvereins der Pfarrei Hunderdorf ladet alle ehemaligen Soldaten beider Weltkriege zu einer Gründungsbesprechung am Samstag, den 1. Dezember, um 20 Uhr, ins Cafe Weinzierl ein,
Quelle: Bogener Zeitung, 30.11.1962


Hunderdorf erhält evangelische Kirche
Einsturzgefahr für die Glaswand des neuen Schulhauses – Die bisherige Bebauung  weist viele Sünden auf
Wie es besser machen in Zukunft?
Hunderdorf. Zur Gemeinderatssitzung am Mittwoch konnte Bürgermeister Reiner neben Pfarrer Sommer – Bogen Oberbaurat Rost und Kreisbaumeister Kraus begrüßen. Zunächst trug Pfarrer Sommer das Anliegen der evangelischen Gemeinde Hunderdorf vor, die im nächsten Jahr eine Kirche bauen will. Bisher wurde als Baugrund ein Platz zwischen der Nolte-Siedlung und dem angrenzenden Ackerland von Blasini ausgewiesen, da aber die geplante Kirche mit ca. 60 Sitzplätzen, einer Sakristei und einem anschlie0enden raum mit 40 Sitzplätzen nur ein Bauwerk von bescheidener Größe sein wird, ist zu befürchten, daß die naheliegenden großen Wohnblöcke das Gotteshaus verschwinden lassen würden. Pfarrer Sommer hat daher ein weiteres Grundstück in der Bahnhofssiedlung  ins Auge gefaßt und die maßgebenden Behörden werden nun nach Begutachtung beider Plätze die endgültige Wahl treffen. Die neue evangelische Kirche soll kein Provisorium, sondern ein fester Bau werden. Wenn Grundstücksverhandlungen und die notwendigen Planungsarbeiten rechtzeitig abgeschlossen werden, darf man im nächsten Jahr mit dem Baubeginn gerechnet werden. Voraussichtlich im Jahr 1964 wird das Gotteshaus eine Weihe empfangen können.
Bebauungsprobleme
Anschließend referierte Oberbaurat Rost von der Ortsplanungsstelle der Regierung über die Bestimmungen des neuen Bundesbaugesetzes. – Danach soll für alle Gemeinden einen Flächennutzungsplan aufgestellt werden, der eine weitschauende Planung im Hinblick auf die Ausweisung von Baugebieten, Gemeindebedarfsplätzen, Straßen, Wasserleitungen, Gewerbegebieten usw. regelt. Unter Berücksichtigung der Anforderungen der zuständigen Stellen wie Wasserwirtschaftsamt, Gesundheitsamt, Eisenbahn, Bauamt usw. soll später die örtliche mit der überörtlichen Planung abgestimmt werden. Oberbaurat Rost hatte auf einer Gemeindekarte von Hunderdorf bereits die in Frage kommenden neuen Bebauungsgebiete eingetragen und dem Gemeinderat zur Stellungnahme vorgelegt. Es wies darauf hin, daß die bisherige bauliche Entwicklung des Ortes nicht sehr günstig verlaufen sei. Besonders ungünstig wirke sich aus, daß die Staatsstraße und die Eisenbahn mitten durch den Ort gehen und daher eine Reihe von gefährlichen Verkehrsmomenten heraufbeschworen werden. Ebenfalls ungünstig erscheine die strahlenförmige Bebauungsweise entlang der Straße nach Hunderdorf und Windberg. Es ist danach zu trachten, daß in baulicher Hinsicht ein geschlossenes Ortsbild erreicht wird, damit einerseits die Entfernungen zu den öffentlichen Bauten kurz gehalten werden und andererseits die Gemeinde durch die damit verbundenen geringeren Erschließungskosten leichter ihren öffentlichen Ausgaben nachkommen kann.
Sportplatz

Unsere Bilder zeigen das Gelände für den neuen Sportplatz

Im Anschluß an den Schulhof sieht der Plan eine Grünanlage vor, die als Sportplatzausgebaut werden kann. Für den neuen Friedhof müssen rund 8000-10 000 qm Bodenfläche zur Verfügung gestellt werden und in diesem Rahmen wird eine anderweitige Bebauung nicht mehr erfolgen dürfen. Die im Gemeindebereich vorhandenen zahlreichen Streusiedlungen fallen bei der Wegeerschließung und dem geplanten Wasseranschluß ebenfalls sehr nachteilig ins Gewicht und belasten den Gemeindehaushalt schwer. Aus diesem Grunde muß künftig jede Streusiedlung vermieden werden, wenn die bauliche Entwicklung des Ortes geschlossen werden soll. Bereits bestehende Baugebiete und neu zu erschließendes Baugelände sollen dies erreichen.
Reparatur am neuen Schulhaus

Die Glaswand, welche neu gefaßt werden muß

Im weiteren hatten sich die Gemeinderäte mit einer dringenden Reparatur am neuen Schulhaus zu befassen. Wie Kreisbaumeister Kraus dazu mitteilte, habe er bei seiner letzten Besichtigung an der Holzrahmenkonstruktion der Hallenglaswand Schäden festgestellt, die unbedingt in nächster Zeit beseitigt werden müssen. Eindringendes Regenwasser hat dazu geführt, daß die Balken an verschiedenen Stellen morsch wurden und keine genügende Sicherheit für die schweren Glasfenster mehr bieten. Es bedarf noch einer Untersuchung, wieso es zu diesem schnellen Verfall kam und worauf dies zurückzuführen ist. Mit einer Erneuerung der Holzrahmenkonstruktion oder einer dauerhaften Fassung in Eisen oder Stahlbeton muß gerechnet werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.1962


Theaterabend der RK-Ortsgruppe
Hunderdorf.
Am Samstag um 20 Uhr und am Sonntag um 15 und 20 Uhr findet im Saal der Gastwirtschaft Sandbiller eine Theateraufführung der BRK-Ortsgruppe statt, zu der alle Einwohner eingeladen sind. Es kommt das Lustspiel in vier Akten „Der Sündenfall“ von Sepp Faltermeier zur Aufführung. Der Eintrittspreis beträgt 1 DM.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1962


Kloster übernimmt die Pfarrei
Windberg.
Die Seelsorge der Pfarrei Windberg wurde vom Bischof Dr. Rudolf Graber der Prämonstratenser-Abtei Windberg übertragen. Mit Zustimmung des Oberhirten wurde der bisherige Pfarrprovisor H. P. Ephrem van Helvoirt aus Berlicum-Holland mit der Verwaltung der Pfarrei beauftragt. Der neue Pfarrer wurde am 11. September 1930 geboren und legte am 17. September 1952 die Profeß ab. Am 5. August
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1962


Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag ist im Vereinslokal Vereinsabend.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1962


Vom Standesamt
Schwarzach. Im November wurden bei Standesamt Schwarzach folgende Geburten registriert: Girlanda Ida Schötz, Obermühlbach; Petra Isolde Mühlbauer, Meidendorf; …
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1962


Krieger- und Veteranenverein gegründet
Hunderdorf.
Am Samstag trafen sich im Cafe Weinzierl zahleiche Kriegsteilnehmer, um für Hunderdorf und Umgebung einen Krieger- und Veteranenverein zu gründen. Es ist der Initiative von Leo Gaschler zu danken, daß sich gleich zur Gründungsversammlung nahezu 50 ehemalige Soldaten und Frontkämpfer einfanden, um die einstige Kriegerkameradschaft zu erneuern. Gaschler sprach eingangs über Zweck und Aufgaben des Vereins und die begeisterte Zustimmung der Anwesenden zeigte deutlich, daß großes Interesse für einen Zusammenschluß besteht. In einer Schweigeminute wurde der Gefallenen und vermißten Kameraden gedacht, und anschließend die Vorstandschaft gewählt. Einstimmig wurde Leo Gaschler zum 1. Vorstand und Ludwig Meier von Hofdorf zum 2. Vorstand gewählt. Als Schriftführer wird Roman Kaldonek-Hunderdorf wirken und Xaver Aumer-Apoig wurde 1. Kassier. Zum 2. Kassier wurde Josef Blasini-Apoig bestellt. Zu den Ausschußmitgliedern wurden folgende Mitglieder gewählt: Jakob Bugl-Lindfeld, Karl Zollner-Hunderdorf, Johann Hainz-Hunderdorf, Paukner Alois-Oberhunderdorf, Jakob Petzendorfer- Steinburg und Alfons Pfügl-Steinburg. Nach der Wahl, welche in sehr kameradschaftlicher Form vor sich ging, blieb man noch einige Stunden gesellig beisammen. Zur ersten Arbeitstagung wurde durch den Vorsitzenden die Vorstandschaft und die Ausschußmitglieder für den Samstag um 20 Uhr ins Gründungslokal Weinzierl eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1962


Vom Standesamt Bogen
Bogen,
 Im November verzeichnete das Standesamt Bogen elf Geburten, sieben Todesfälle und vier Trauungen. – Geburten: Lydia Franzsika Schneider, Anning, Gde. Pfelling; Ulrike Beck, Hunderdorf … Franz Xaver Wanninger, Muggenthal; Gerlinde Maria Exner, Hunderdorf; Jochen Gerhard Peschke, Hunderdorf … Sigrid Maria Wagner, Schafberg; Gertraud Elisabeth Michl, Ehrn; Dieter Joachim Schneider, Apoig, Gde. Hunderdorf. Gestorben sind: … Oda Wünderlich, Bogen, Hartwig-Straße 22, 87 Jahre …
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.1962


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 26. bis 30. 11. eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Ludwig Meier, Brandstatt, Gde. Hunderdorf, Keller- und Waschküchenanbau …
Quelle: Bogener Zeitung, 10.12.1962


Fleischbeschau
Hunderdorf/Windberg.
 Ab sofort wird die Fleischbeschau bei Hausschlachtungen in Hunderdorf nur mehr vormittags durchgeführt. Am Nachmittag wird für Windberg der Fleischbeschauer zuständig sein, Am Samstagnachmittag und am Sonntag muß die doppelte Gebühr erhoben werden. Anmeldungen sind in der Gemeinde Hunderdorf an den Fleischbeschauer Otto Bugl selbst, in Windberg mindestens zwei Tage vorher an die Raiffeisenkasse zu richten. Diese Regelung gilt bis Weihnachten.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.1962


Auch die Jugend will helfen lernen
In Bogen, Oberalteich und Windberg bestehen bereits Jugendrotkreuzgemeinschaften
Oberlehrer Hans Hofmann, Heilbrunn, verantwortlich für diese Gemeinschaften
Windberg.
 Nach wochenlangen Vorbereitungen konnte am Samstag im Jugendheim in Windberg der Jugendrotkreuzgemeinschaft im Landkreis Bogen gegründet werden.  In den Gemeinden Bogen-Breitenweinzier, Oberalteich und Windberg-Hunderdorf haben fast 50 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren zu sogenannten Jugendrotkreuzgemeinschaften zusammengefunden, die bereit sind, sich im Laufe einer längeren Zeit, all die Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, die sie als hilfsbereite junge Menschen im Leben brauchen. Welch großer Wert fiesen Jugendrotkreuzgemeinschaften beigemessen wird, ist schon allein daraus zu ersehen, daß selbst Landrat Hafner dieser Gründungsversammlung beiwohnte, und zu den Versammelten richtungsweisende Worte sprach.
Der Leiter des Jugendrotkreuzes im Landkreis Bogen, Lehrer Josef Illner begrüßte besonders Landrat Hafner, den Referenten für das Jugendrotkreuz in den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz, Rogowski und die Rot-Kreuz-Vertreter des Landkreises.
Der Bezirksbeauftragte Rogowski definierte zunächst den Begriff Gemeinschaft und meinte, daß es nichts Schöneres geben könne, als daß sich gleichgesinnte Menschen zusammenschließen und die gesetzten Ziele gemeinsam verfolgen. Der Refernt schilderte das reichhaltige Programm, das im Laufe einer längeren Zeit bewältigt werden müsse. Die drei Wesensmerkmale des Jugendrotkreuzes sind: die eigene Gesunderhaltung, dem Mitmenschen helfen und dadurch mitbeitragen, an der Völkerverständigung.
Rogowski gab schließlich seiner großen Freude darüber Ausdruck, daß im Landkreis Bogen das Roze Kreuz si schöne Erfolge verbuchen könne. Dies sei nur möglich, weil sich eine ganze Reihe von Persönlichkeiten für die Rotkreuzarbeit ehrenamtlich und uneigennützig zur Verfügung stellen. Landrat Xaver Hafner war ebenfalls sichtlich überrascht, über den so zahlreichen Besuch dieser Gründungsversammlung und sagte, daß der Eifer und das Interesse der Jugendlichen auch die Erwachsenen und die für das Rote Kreuz im Landkreis Verantwortlichen wieder ansporne und ihnen neuen Mut für ihre verantwortungsvolle Aufgabe gebe. In einer richtungweisenden Ansprache an die Jugend erläuterte der Landrat den Sinn und Zweck des Roten Kreuzes.
Der für die neugegründeten Gemeinschaften und auch für die noch zu gründenden Gruppen im Landkreis verantwortliche Oberlehrer Hans Hofmann beschäftigte sich mit den Programmen, die schon in nächster Zeit abgewickelt werden sollen. Er versprach, sich mit voller Kraft dafür einzusetzen, erbat sich aber auch die Mitarbeit sowohl der Kreisvorstandschaft des RK-Kreisverbandes als auch der Jugendlichen selbst. In Kürze werden die einzelnen Gruppen in ihren Gemeinden selbst zusammenkommen und ihre eigenen Führungskräfte wählen, die ihrerseits wieder die Verantwortung für die Kleinarbeit in ihren Gemeinschaften tragen. Rogowski zeigte anschlie0end Farblichtbilder über die Jugendarbeit. Ausbildungsleiter Niedermeier führte schließlich zwei Filme vor, „Schwarzwaldwinter“ und „Weihnachten im Bayerischen Wald“.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.12.1962


Aus dem Polizeibericht
Bogen.
Ein Mann aus einer Landgemeinde zahlt seit 14. 9. 60 nicht mehr für seinen Sohn, der sich in der Lehre befindet, obwohl er zu einer Unterhaltspflicht von 50 DM monatlich verurteilt worden ist. Sein Aufenthalt ist z. Z. unbekannt. Eine Anzeige wegen Verletzung der Unterhaltspflicht ist ergangen. – Des Betruges machte sich ein Ehepaar aus dem Landkreis schuldig. Der Ehemann hatte 114,75 DM bestellte Textilien und sie für 60.10 DM Textilien nicht bezahlt. – Wieder beschädigten unbekannte Täter durch Zerkratzen der Motorhaube eine OKW auf dem Parkplatz der Noltewerke in Hunderdorf. Da sich diese Boshaftigkeit bereits an anderen Autos zum Schaden der Besitzer ausgewirkt hat, bittet die Landpolizei Bogen um Hinweise zur Feststellung der Täter.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.12.1962


Windbergs Raiffeisengenossenschaft hat Sorgen
Die Hauptbelastung stellt die Kelterei dar – Vereinigung mit der Nachbarkasse notwendig
Windberg.
Die Versammlung der Genossen der Raiffeisenkasse Windberg am Sonntag im Gasthaus Wagner war wohl die lebhafteste seit vielen Jahren. Der Saal war bis auf den letzten Stehplatz gefüllt, als Vorstand Gg. Schranz die Mitglieder begrüßte. Revisor Hensler trug den Kassenbericht für 1961 vor. Hierbei zeigte sich, daß auch dieses Jahr wieder einen Verlust brachte, das Gesamtdefizit stieg dadurch auf rd. 25 000 DM. Die Mitglieder beschlossen, den Verlust des Jahres 1961 auf die neue Rechnung 1962 vorzutragen. Ohne Gegenstimme wurden dann Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung entlastet.
Ferner hatte sich die Versammlung mit den Neuwahlen für die turnusmäßig ausgeschiedenen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder zu beschäftigen. Einstimmig wurde Vorstand Georg Schranz von Dambach wiedergewählt, ebenso vom Aufsichtsrat Johann Kraus von Dambach. Josef Ammer von Klostermühle war krankheitshalber nicht anwesend und konnte daher nicht gewählt werden. Deshalb fand der Vorschlag Zustimmung, den Aufsichtsrat um einen Sitz zu verkleinern.
Zur Kassenlage sprach Raiffeisenverbandsbezirkssekretär Gerstle. Die Hauptbelastung sei durch die Kelterei entstanden. Dies sei in Windberg kein Einzelfall, die meisten der in den letzten Jahren entstandenen Obstkeltereien hätten ihren Betrieb wieder eingestellt. Da jedoch das Gebiet auf Obstbau festgelegt sei, könnte man die Kelterei noch drei Jahre versuchsweise weiterführen. Bei der Annahme der gestellten Bedingungen sei die Baywa, die Raiffeisenzentralkasse und der Raiffeisenverband bereit, das Defizit zu übernehmen. Die Bedingungen sind im wesentlichen: Die Raiffeisenkasse Windberg muß sich vergrößern und sich mit einer Nachbarkasse vereinigen; beide Orte erhalten je eine Geschäftsstelle mit einem hauptberuflichen Fachmann. Die Obstkelterei muß eingestellt werden. Die noch ausstehenden Mitgliederpflichtanteile müssen eingezogen werden.
An den gestellten Bedingungen entzündete sich eine lebhafte  Diskussion, die überschattet war von der Dringlichkeit der Bedingungen: „Wenn sie nicht wollen, müssen sie bezahlen“. Alle Teilnehmer an der Diskussion waren sich einig im Vertrauen zu der bisherigen Vorstandschaft und Geschäftsführung. Es wurden verschiedene stichhaltige Gründe gegen die gestellten Bedingungen vorgebracht. Eine Entscheidung wird allerdings erst bei der nächsten Generalversammlung fallen, wenn die jetzt zur Diskussion gestellten Fragen zur Entscheidung gestellt werden. Es bleibt zu hoffen, daß die Beteiligten in der Zwischenzeit zu einer für alle tragbaren Lösung kommen. Es steht außer jeden Zweifel, daß die Raiffeisenkasse Windberg durch ihren Lagerbetrieb und durch die Kelterei sowie ihre anderen Einrichtungen einen großen Beitrag zur wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung geleistet hat. Sekretär Gerstle schilderte die Zweit um 1908, als Windbergs Genossenschaft gegründet wurde. Die seitherige Entwicklung habe einen Zusammenschluß zu größeren Gemeinschaften gefordert, der schon mancherorts vollzogen sei.
Auch Bürgermeister und Mitglied Anton Kittenhofer sprach über die Schwierigkeiten des Verbandes. Er betonte unter anderem besonders die Bedeutung der Kelterei. Viele Zentner des sonst unverkäuflichen Obstes seinen von kleinen Leuten mit dem Schubkarren und Handwagen angefahren worden; vor allem diese Leute würden durch die Aufhebung schwer geschädigt werden. Die Kelterei ist die einzige Möglichkeit, das Obst zu verwerten. Man war sich von Anfang an bewußt, daß diese Anlage keine großen Gewinne bringen würde. Aber die Hilfe an den wirtschaftlich Schwächsten ist eine Aufgabe, die dem Gedanken Raiffeisens würdig ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.12.1962


30 000 DM Kreiszuschuß für FFW gefordert
Jahreshauptversammlung der Feuerwehrkommandanten – Keine Einigung über den Stellvertreter des Kreisbrandinspektors – Anlage von Feuerlöschteichen eine vordringliche Aufgabe
Hunderdorf.
Am Samstag trafen sich im Cafe Weinzierl in Hunderdorf die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises zu ihrer Jahreshauptversammlung. Kreisbrandinspektor Baier konnte neben den fast vollzählig erschienenen Kommandanten auch den Außenstellenleiter für das Feuerwehrwesen bei der Regierung von Niederbayern, Herrn Bohmann, sowie als Stellvertreter des Landrates Herrn Mulach begrüßen. In einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr konnte KBI Baier feststellen, daß wieder viele Aufgaben gemeistert werden konnten. Für die planmäßige Ausbildungsarbeit, die in den Gemeinden geleistet wurde, sprach er den Kommandanten seinen Dank aus und bat um eine ebenso gute Mitarbeit im kommenden Jahr.
Der Kreisbrandinspektor gab ferner eine Übersicht über die Brände des Jahres 1962. In Gaishausen fiel eine Scheune, in Menach ein Hühnerhaus, in Bärnzell ebenfalls eine Scheune und in Lintach ein Wohnhaus den Flammen zum Opfer. Der Brandschaden belief sich auf rund 80 000 DM. In einem Brandfall war mit Sicherheit Brandstiftung die Ursache, während bei einem weiteren Brand mit großer Wahrscheinlichkeit Brandstiftung angenommen werden mußte. An Zuschüssen wurden vom Staat ca. 22 000 DM gegeben. In der Hauptsache wurden die Gelder für die Anschaffung von Ausrüstungsmaterial, für den Bau von Gerätehäusern und Löschteichen verwendet. Besonders erfreulich war die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges bei der FWF Bogen. Auch der Kreis beteiligte sich mit Zuschüssen in Höhe von 14 000 DM am Ausbau des Feierlöschwesens.
Zur Ausbildung der Wehren erklärte Baier, daß bisher von 27 Gruppen das Leistungsabzeichen abgelegt wurde und damit der Ausbildungsstand der Wehren anstieg. Die Kreisbrandmeister Löw und Pellkofer haben sich der Schiedsrichterprüfung unerzogen und können künftig bei der Abnahme der Leistungsprüfungen als Schiedsrichter fungieren. Brandmeister Löw schlug vor, künftig vor den Prüfungen die Gruppen zu besichtigen, damit noch vorher Fehler aufgezeigt und beseitigt werden können und nicht erst bei der Prüfung entscheidende Mängel sichtbar werden. Den Oberstufenlehrgang in Regensburg hat Feuerwehrkamerad Freundorfer aus Oberalteich-Furth mitgemacht und damit als einziger Feuerwehrkommandant diesen Lehrgang absolviert. Bei der Aufstellung des Übungsplanes für das kommende Jahr müssen alle Wehren mit Motorspritzen 8 Übungen ansetzen, während die letzten 2 Wehren, die noch eine Handspritze haben, nur 6 ansetzen müssen. KBI Baier ersuchte die Kommandanten, die Einsatzübungen gründlich durchzuführen und bei den Feuerwehrmännern auf einen guten Besuch dieser Übungen zu drängen. Leider hat sich schon bei überraschenden Besuchend er Übungen durch den Kreisbrandmeister herausgestellt, daß in einigen Orten nicht genügend Leute anwesend waren, um eine Einsatzgruppe zu bilden.
Außenstellenleiter Bohmann von der Regierung referierte über die Löschwasserversorgung in den Landgemeinden. Vielfach besteht in den abgelegenen Orten kein ausreichendes Reservoir an Löschwasser. In Brandfällen kann das zu Katastrophen führen. Mehr als bisher muß deshalb Wert auf die Anlage von Löschteichen gelegt werden. Nicht immer aber ist es den Gemeinden möglich, betonierte Löschwasserentnahmestellen zu errichten, da die Kosten erfahrungsgemäß ziemlich hoch liegen. Es muß daher in starkem Maße auf die Errichtung von einfachen Anlagen zurückgegriffen werden. Mancher alte Löschteich läßt sich durch eine Ausbaggerung wieder in eine Wasserreserve für Brandfälle verwandeln und die Kosten sind dabei gering. Der Staat gibt außerdem bis zu 30 Prozent Zuschüsse für Neuanlagen, und die Gemeinden sollten diese Chance nutzen. Für Schlauchmaterial gibt es künftig keine Zuwendungen mehr, es sei denn, daß größere Posten angeschafft werden. Auf diesem Sektor hat sich vor allem der gummierte Schlauch mehr und mehr durchgesetzt, da er haltbarer und leichter zu pflegen ist. Bei synthetischen Schläuchen ist jedoch beim Ankauf auf die amtliche Überprüfung des Materials zu achten.
Besonders betonte der Referent die Wichtigkeit der technischen Überprüfung von Fahrzeugen und Motospritzen. Bei einigen Wehren konnte diese Überprüfung noch nicht stattfinden. Deshalb wird bis Weihnachten der Prüfdienst noch einmal im Landkreis erscheinen. Der Sprecher wies darauf hin, daß künftig keine Zuschüsse mehr an Wehren gegeben werden, wenn die von der Prüfungskommission beanstandeten Mängel nicht beseitigt werden. Die Aufstellung von Sirenen wird in Zukunft mit den Luftschutzstellen veranlaßt. Da aber diese Warnanlagen in erster Linie bei Landesgefahr zentral eingeschaltet werden, müssen die Gemeinden Steuerungssysteme einbauen lassen, die es ermöglichen, auch bei örtlichen Katastrophen die Bevölkerung zu verständigen. Sammelbestellungen solcher Steueranlagen sind daher zu empfehlen.
Kreisbrandmeister Lang wies auf die Notwendigkeit von Alarmplänen hin, die in jeder Feuermeldestelle ausgehängt werden sollen. Wenigstens soll eine Notruftafel mit den Telefonnummern der umliegenden Wehren, der Polizei, des nächsten Arztes und des RK angebracht sein. Außerdem soll bei Einsatzübungen nicht immer dieselbe Stelle gewählt werden, sondern allmählich das ganze Gemeindegebiet in Betracht gezogen werden.
Der Sachbearbeiter des Feuerschutzwesens im Landratsamt, Herr Mulach überbrachte der Versammlung die Grüße von Landrat Hafner. Er wies darauf hin, daß mit 30 000 DM im kommenden Jahr der bisher größte Betrag für das Feuerschutzwesen in den Kreishaushalt eingeplant wurde. Damit kommt gleichzeitig zum Ausdruck, daß den Feuerwehren eine weit größere Rolle als bisher im zivilen Schutzdienst zukommt. Die Anschaffung von Tanklöschfahrzeugen und die Anlage von Löschteichen unterstreichen diese Aufgaben. Es muß versucht werden, zwischen den Bürgermeistern und den Feuerwehrkommandanten eine bessere Zusammenarbeit herzustellen, soweit dies noch nicht erfolgt ist. Jeder Kommandant soll nach seiner Wahl möglichst bald eine Kommandantenschule besuchen.
Für die anschließende Wahl des stellvertretenden Kreisbrandinspektors standen zwei Kandidaten zur Verfügung. Die Empfehlung war bei der letzten Versammlung auf Stefan Mühlbaue rgefallen. Da in der Zwischenzeit aber Kamerad Mühlbauer aus dienstlichen Gründen den notwendigen Lehrgang nicht besuchen konnte, bat er von einer Ernennung abzusehen. Für die Bestätigung des Kam. Freundorfer als stellv. KBI ergab sich bei einer Abstimmung keine genügende Mehrheit, so daß KBI Baier die Ernennung auf die nächste Versammlung verschieben mußte. Aus Zeitmangel konnte der angekündigte Lichtbildervortrag über den Brand der Burg Trausnitz nicht mehr stattfinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.12.1962
 


Fatimafeier in Heilig Kreuz
Windberg.
Im Unterschied zum letzten Winter ist bei den Fatimafeiern in Heilig Kreuz diesmal auch im Winter jeweils am Dreizehnten eine feierliche Andacht mit Predigt vorgesehen. Sie beginnt am Donnerstag um 14 Uhr. Da erfahrungsgemäß der Winter am Zustrom der Pilger wenig ändert, hat Frater Konrad Vorsorgegetroffen, daß die Kirche jeweils geheizt ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.12.1962


Pater Ephraim ab 1. 1. 1963 Pfarrvikar in Windberg
Windberg.
Der bisherige Pfarrprovisor, Pater Ephraim van Helvoirt, wurde, wie bereits berichtet, als neuer Pfarrvikar für Windberg bestellt. Pater Ephraim wird am 1. Januar des neuen Jahres in den Pfarrhof einziehen.
Die Nachricht, daß Pater Ephraim der neue Pfarrer wird, kam größtenteils unerwartet und überraschend, da bis zuletzt Pater Norbert Backmund als Kandidat aufgestellt und allgemein vom Kloster genannt worden war. Die Gründe, die im Regensburger Ordinariat für die Entscheidung sprachen, sind noch nicht bekannt. Zweifellos hat sich der neue Pfarrer in den letzten Jahren in Windberg ebenfalls großes Ansehen erworben. – Pater Ephraim ist seit dem Weggang Pater Siards 1959 Kooperator in Windberg und seit Sommer 61 auch der Pfarrstellvertreter. In dieser Zeit haben die Windberg ihn kennen und schätzen gelernt. Eingeweihte Kreise wollen wissen, daß Bestrebungen im Gange sind, das Kloster Windberg zur Abtei zu erheben. Vielleicht hängt damit die Entscheidung zusammen. Zum mindesten dürfte aber maßgebend sein, daß P. Norbert Backmund für größere Aufgaben in dieser entscheidungsvollen Zeit vorgesehen ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.12.1962


Der „Sündenfall“ fand viel Anklang
RK-Theatergruppe unterhielt ihre Besucher köstlich – Gelungene Besetzung der Einzelrollen
Hunderdorf.
Die theaterfreudigen Hunderdorfer kamen am Samstag und Sonntag voll auf ihre Rechnung. Das Theaterstück der „Sündenfall“ von Sepp Faltermeier, das die RK-Ortsgruppe im Sandbiller-Saal auf die Bühne brachte, erfüllte alle Erwartungen. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Bürgermeister-Hias, ein kleinherziger und engstirniger Moralist, der sich zum Sittenapostel der Gemeinde aufwirft. Als ihm aber beim Schützenfest inmitten seiner geschwollenen Rede der Faden abreißt, da tröstet er sich mit dem guten Festbier. Weil er aber gar zu tief in den Maßkrug schaut, vergafft er sich auch noch in die hübsche Nichte der Baroneß, die zur Sommerfrische im Ort weilt. Als er aber dabei unsanft abblitzt, steigert das seinen Zorn und er „verirrt“ sich auf dem Heimweg. Zu allem Unglück fällt er bei seinem „Ausflug“ vom Balkon des Hauses, in dem die Baroneß mit ihrer Nicht wohnt. Daraufhin ist, da der Baroneß die Zusammenhänge nicht ganz klar werden, beim örtlichen Polizeivorsteher eine Anzeige wegen Einbruchs fällig. Der Bürgermeister, der am nächsten Morgen von dem Geschehen erfährt, hat keine Ahnung mehr von seinem nächtlichen Unternehmen und fordert eine exemplarische Bestrafung des Täters. Nun beginnt jeden komische Verwicklung, die hin und wieder das Leben, häufiger aber die Bühne bringt. Toni, der Landpolizist, dargestellt von Heinz Ritschel, setzt sich mit aller Energie um die Aufdeckung des Falles ein. Als er auch noch als corpus delicti einen Schuh findet, ist er nichtmehr zuhalten. Der Gemeindediener Wandinger (Franz Baumgartner), der den Bürgermeister nach seinem „Sündenfall“ nach Hause gebracht hat, will seinen Chef von der Verfolgung des Täters abbringen, sagt ihm aber zunächst noch nicht, daß er im Bilde ist, weil er ja gerne seinen Sohn Schorsch (Leo Gaschler) mit der Tochter des Bürgermeisters Anni (Ursula Hofmann) verheiraten will. Auch die Nicht der Baroneß, Frl. Gabriele (Erika Ritschel), gibt d. Bürgermeister (Reichard Walter) zu verstehen, daß er besser daran täte, das Verfahren nicht so aufzubauschen, aber ohne Erfolg. Ratlos steht die Frau des Hias (Thea Greipl) den Vorgängen gegenüber. Schließlich verdichten sich die Verdachtsmomente so stark, daß auch der Bürgermeister merken muß, daß er sich in den eigenen Schlingen gefangen hat und niemand anderer als er selbst der Täter ist. Nun wird der rechthaberische Popanz zur kläglichen Figur und als ihm nun der schlitzohrige Wandinger seine Hilfe anbietet, da ist er bereit, seine Einwilligung zur Heirat von Schorsch und Anni zugeben. Er verspricht außerdem noch eine Wallfahrt unter erschwerten Umständen und, wenn alles gut geht, die Stiftung einer Glocke. Zum Schluß lösen sich dann doch die Probleme wie es das Lustspiel verlangt und einen glücklichen Ausgang steht nichts im Wege. Der große Beifall war berechtigt und die guten Leistungen der Darsteller, die ausgezeichnete Rollenbesetzung und die Einstudierung, die Herr Neuberger übernommen hate.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.12.1962


Eis und Kälte hielten die Pilger nicht ab
Windberg.
Den Wünschend er vielen Pilger wurde erstmals in diesem Jahr in Heilig Kreuz Rechnung getragen. Der Dreizehnte wird den ganzen Winter über begangen. Der Zustrom ist ein sicherer Beweis, daß es Menschen gibt, die wirklich Opfer bringen wollen. Die Marienverehrer kamen aus bis zu zweieinhalb Wegstunden Entfernung trotz der vereisten Wege. Windbergs neuer Pfarrer, Pater Ephraim, begrüßte die Pilger, die dichtgedrängt die Kirche füllten. Maria zeige besonders im Advent den Menschen den Weg zu Christus; ihr adventliches „Siehe, ich bin eine Magd des Herrn“, ihre Bereitschaft zum Leiden, zum Opfer, die sie bis unters Kreuzgeführt habe, müsse seinen Widerhall finden in der Bereitschaft des Menschen zu einem vorbehaltlosen „Herr, da bin ich“. Besonders im Advent müsse der Mensch um den Frieden mit Gott und den daraus entstehenden Frieden zum Mitmenschen bemühen, damit er würdig wird, mit Maria an Weihnachten an der Krippe zu knien. Bei der Marienfeier sang der Windberger Kirchenchor. Frater Konrad hatte mit viel Liebe und Mühe die Kirche geschmückt.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.12.1962


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Im Alter von 88 Jahren starb in der letzten Woche Frau Cilli Wagner von Windberg. Am Mittwoch versammelte sich eine große Trauergemeinde auf dem Windberger Friedhof, um ihr das letzte Geleite zu geben. Pater Ephraim übergab den Sarg der geweihten Erde und widmete der Verstorbenen, die zuletzt jahrelang kränklich war, einen ehrenden Nachruf. Der Windberger Kirchenchor sang ein schönes Grablied.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1962


Weihnachtsfeier der Sänger
Hunderdorf.
Heute abend treffen sich die aktiven und passiven Mitglieder der Liedertafel zu einer Weihnachtsfeier im Gasthaus Sandbiller. Interessenten, die sich gerne dem Gesangverein anschließen wollen, sind höflichst eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1962


Frohe Stunden für die ältesten Windberger
Oberlehrer Klar organisierte eine Weihnachtsfeier für die Alten
Windberg.
Einige schöne Stunden bereitete am Sonntag die Windberger Gruppe des Roten Kreuzes älteren und einsamen Menschen. Als im Frühjahr der Erste-Hilfe-Kurs beendet worden war, schlossen sich überraschend viele Teilnehmer zu einer Ortsgruppe zusammen. Wenn vielleicht einige  dem neuen Verein nur ein kurzes Leben voraussagten, so mußten sie sich inzwischen eines Besseren belehren lassen. Am Sonntag trat die Gruppe mit der vorweihnachtlichen Feier erstmals an die Oeffentlichkeit.
Mit bewundernswerte, Eifer wurden die alten Menschen von den Mitgliedern mit vielen Fahrzeugen auf den vereisten Straßen selbst von den entlegensten Orten abgeholt. In der großen Gaststube bei Wagner in Windberg hieß Oberlehrer Kornel Klar alle Gäste willkommen. Trotz seiner 94 Jahre war auch der älteste Gemeindebürger, der noch recht rüstige Johann Haimerl von Gottesberg, gekommen. Ein liebevoll und sorgfältig vorbereitetes Programm brachte für alle Beteiligten einige frohe Stunden. Renate Frankl trug einen Weihnachtsprolog vor. Eine besondere Ueberraschung war das musikalische Auftreten von Oberlehrer Klar mit seinen zehn und zwölfjährigen Söhnen Robert und Kornel, die sich als gut eingespieltes Trio mit Geige, Harmonika und Akkordeon vorstellten. Ihnen zur Seite stand Alfons Frankl mit seinem Akkordeon. Freudig sangen die Gäste die Weihnachtslieder mit. Dann erfreuten Ingrid Wagner und Michael Plager die Alten mit dem Gespräch darüber, wie schön es wäre, jetzt ein Christbaum zu sein. Aufmerksam besorgt um das leibliche Wohl der Gäste waren die Mitglieder des Jugendrotkreuzes in ihren schmucken neuen Uniformen, die immer wieder Kaffee und Tee brachten. Gruppenleiter Klar überreichte allen Gästen eine große Tüte mit Gebäck und anderen Süßigkeiten. Bürgermeister Anton Kittenhofer dankte im Namen der Beschenkten allen Mitgliedern und besonders Herrn Klar für seine Mühe. Den schönsten Dank aber sagten die Eingeladenen selbst mit ihrem „Vergelt’s Gott, Herr Lehrer“ und „Recht schee is gwen“. Anna Ammer sprach das abschließende Gedicht. Mit dem Lied „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ wurde die Feier beendet.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1962


Weihnachtsfeier der Sänger
Hunderdorf.
Der Tradition des Vereins entsprechend, hatte auch heuer die Vorstandschaft der Liedertafel seine aktiven und passiven Mitglieder zu einer Weihnachtsfeier ins Gasthaus Sandbiller geladen. Jeder Besucher mußte den Sängern bescheinigen, daß sie durch die Wahl der Vorträge, der Lieder und Musikstücke wieder dazu beitrugen, in die Hast der vorweihnachtlichen Zeit einige Stunden der Besinnung zu bringen.
Der gemischte Chor eröffnete den Abend mit Weihnachtsliedern und jüngere Mitglieder des Vereins trugen Advents- und Weihnachtsgedichte vor. Die „Weihnachtslegende“ von Thoma, lche die Geburt Christi wunderbar in die altbayerische Mundart und das heimische Milieu übersetzt, wurde in Abschnitten gelesen. Das Quartett Hösl-Kellner-Watzl-Unkrodt bereicherte den Abend mit musikalischen Darbietungen.
In einer kurzen Weihnachtsansprache stellte Vorstand Lang heraus, daß heute der Weihnachtsfeier in den Vereinen größere Bedeutung zukomme als je, da das Weihnachtfest fast immer mehr zu einem Fest des Gebens und Nehmens werde. „Die Vereine, als große Familie gleichgesinnter Menschen, versuchen daher in ihren Feiern das eigentliche Geschehen der Christnacht in den Mittelpunkt zu stellen und zusammen in einer besinnlichen Stunde das Fest zu begehen.“
Quelle: Bogener Zeitung, 21.12.1962


Radioantenne gestohlen
Thananger.
Von einem VW, der auf einem Feldweg hinter Thannanger zur Nachtzeit abgestellt worden war, wurde die Radioantenne entwendet.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.12.1962


Der erste Aussiedlerhof des Landkreises
Der Bauer Hans Hornberger siedelt im kommenden Jahr an den Ortsrand – Im Rohbau fertig
Hunderdorf.
Ortsfremde mögen wohl auf dem Weg nach Hunderdorf nach Hoch den Eindruck bekommen, daß links der Straße ein kleiner Industriebetrieb im Entstehen ist; denn so, wie sich der Rohbau des ersten Aussiedlerhofes des Landkreises präsentiert, denkt keiner an einen neuen Bauernhof. Das Wirtschaftsgebäude ist daran am auffallendsten. Der langgestreckte Flachbau wird Stall und Scheune unter einem Dach vereinen. Bei der Scheune, die noch am meisten an die herkömmliche Form erinnert, vermißt man die Tenne. Zwischen Scheune und Stallung läuft die gante Länge des Baues ein Gang durch und stellt so eine durchgehende Verbindung zwischen Stall und Scheune her. Die Fütterung wird dadurch zeit- und arbeitsersparend. Der Stall selber bietet mit seinen großen Fenstern viel Luft und Licht und wird sicherlich den konzentrierten Stalldunst, der einem meistens aus alten Ställen entgegenschlägt, entbehren.
Auch das Wohnhaus konnte bereits im Rohbau erstellt werden. Auch hier vermißt man den Stil eines Bauernhauses von früher. Nur die Unterbringung von Garagen im Kellergeschoß und ein Anbau für die Wirtschaft deuten auf die Bestimmung des Hauses hin.
Bauer Hornberger hat diese Aktion nicht leichten Herzens durchgeführt, bleibt man doch gerne auf dem Anwesen der Väter. Doch Platzmangel in seinem früheren Hof, die günstigen Möglichkeiten, die heute bei dem Aussiedlungsprogramm geboten werden und schließlich eine weitschauende Planung haben ihn dazu bewogen, an den Rand des Ortes auszusiedeln. Durch eine durchdachte Planung und Rationalisierung wird nicht nur Arbeit und Zeit gespart beim Tagewerk des Bauern und der Bäuerin, sondern auch der immer größer werdende Dienstbotenmangel überwunden und schließlich der bäuerliche Familienbetrieb bei einer zunehmenden Konkurrenz durch die EWG existenzfähig und rentabel gehalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.12.1962


Der Niklo bei den Sängern
Hunderdorf.
Die Sänger feierten auch heuer wieder im Kreise ihrer großen Familie recht stimmungsvoll das Weihnachtsfest. Nach Darbietungen des gemischten Chores und des kleinen Orchesters kam der Nikolaus um den Sängerfreunden ihre Pflichten ins Gewissen zu rufen. Er hatte auch nicht vergessen, für die eifrigen Sängerinnen und Sänger ein kleines Geschenk zu bringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.12.1962


Rotes Kreuz betreut 60 alte Leute der Gemeinde
Hunderdorf.
Am Sonntag führt die Rotkreuzgemeinschaft Hunderdorf um 15 Uhr im Gasthaus Sandbiller eine Weihnachtsfeier für 60 alte Gemeindebürger durch. Hierzu sind neben den aktiven Mitgliedern auch die fördernden Mitglieder höflich eingeladen. Die an der Feier mitwirkende Liedertafel wird gebeten, um 15 Uhr anwesend zu sein. Die aktiven Helferinnen und Helfer treffen sich bereits um 14 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.12.1962


Brauerei Berger
Steinburg
Silvestertanz
am 31. Dezember 1962. Hierzu
ladet freundlichst ein:
Familie Alfons Berger
Beginn: 19 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.12.1962


Der Sommer trieb den Winter aus
Alter Brauch – Weihnachten bei den „Gmütlichen Waldlern“
Windberg.
Der Heimat- und Volkstrachtenverein „Dö gmütlichen Waldler“ fand sich am Tag vor dem Heiligen Abend in der Gastwirtschaft Amann zu einer Weihnachtsfeier ein. Mit viel Sorgfalt war der Saal geschmückt. Vorstand Gg. Schneider konnte zur allgemeinen Freude auch eine Abordnung des Bogener Trachtenvereins begrüßen. Er gedachte der Verstorbenen des Vereins und gab einen kurzen Überblick über das Vereinsleben im vergangenen Jahr. Mit ernsten Worten leitete er auf Weihnachten über, der Christbaum wurde entzündet und die alten, vertrauten Weihnachtslieder erklangen. Mit Freude wurde der Nikolaus begrüßt, der sich sogar in wohlgesetzten Versen mit den Mitgliedern befaßte. H. Pfarrer Pater Ephrem sprach über das Weihnachtsgeheimnis und bezeichnete es als Aufgabe des Vereins, das religiöse und volkstumhafte Erbe zu hüten.
Altvorstand Johann Auerbacher eröffnete eine kleine Tombola, die schöne Gewinne brachte. Viele Freizeitstunden hatte Vorstand Georg Schneider geopfert, um für das leibliche Wohl der Versammelten zu sorgen. Viel Beifall ernteten die Einlagen und Vorträge der Mitglieder. Besonders zu nennen ist der immer seltener werden Brauch, das Auftreten von Winter und Sommer, der mit der Austreibung des Winters endet. Max Simmerl und Josef Bauer waren die Darsteller. Mit lustigen Liedern und Gedichten gefielen besonders Rosl Hofmann und Resl Mauthner.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1962


Meinen verehrten Kunden und
die besten Neujahrswünsche
Mitarbeitern
Rupert Feldmeier
Bauunternehmen
Meidendorf
Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1962

 

 

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