1942

Au v. Wald. (Standesamtliches) Im Jahr 1941 wurden beim Standesamt Au v. W. eingetragen: Geburten: Ludwig Altschäffl von Steinburg, Karl Altschäffl von Steinburg, Erich Höpfl von Hoch, Karl Alfred Wagner von Dörnau, Ingrid Elfriede Bachmeier von Ehrn, Maria Feldmeier von Riegelberg, Frieda Haimerl von Schafberg, Maria Mühlbauer von Hochholz.  Ernst Siegmund von Ehrn, Elisabeth Kuchler von Haggenberg, Maria Gierl von Schafberg, Anton Schiederer von Rammersberg, Arno Gerhardt von Hoch, Elfriede Holmer von Rimbach, Adolf Willibald von Schafberg, Ottilie Hammer von Steinburg, Norbert Hastreiter von Ebenthann, Hildegard Stettmeier von Ellaberg, Mathilde Groß von Ehrn, Elfriede Karolina Bielmeier von Steinburg, Josef Rudolf Obermeier von Au v. W., Franz Xaver Kerbl von Rimbach, Wilhelm Alfons Schweizer von Ellaberg. – Sterbefälle: Austragslandwirt Josef Kraus von Steinburg, Landwirtssohn Ludwig Altschäffl von Steinburg, Landwirtswitwe Maria Holzapfel von Schafberg, Schütze Karl Feldmeier von Wegern, Bierbrauer Johann Berger von Steinburg, Austragssöldner Josef Petzendorfer von Schafberg, Inwohnerin Maria Weinzierl von Steinburg, verwitweter Austrägler Josef Fleischmann von Gaishausen, Rentnerswitwe Anna Zachmann von Rimbach, Söldnersehefrau Maria Kronfeldner von Au v. W., Landwirtssohn Karl Altschäffl von Steinburg, Landwirt Franz Xaver Wagner von Rimbach, Austragslandwirtin Katharina Baumgartner von Grub, Elfriede Karolina Bielmeier von Steinburg, Wolfgang Pfeffer, Austragsschmiedmeister von Steinburg. – Heiraten: Soldat Schütze Ludwig Fuchs von Rammersberg, zur Zeit beim Militär, mit Monika Bielmeier, Landwirtstochter von Steinburg; Automechaniker Gefr. Franz Xaver Solcher, zur Zeit beim Militär, mit Hausgehilfin Maria Schreiner von Hunderdorf; verwitweter Landwirt Rupert Kronfeldner, au v. W., mit Bauerstochter Katharina Eibauer von Weingarten, Gemeinde Mitterfels, Landwirt Kanonier Josef Feldmeier von Rammersberg, zur Zeit bei der Wehrmacht, mit Hausgehilfin Brigitta Lehner von Rammersberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt 30.01.1942


Hunderdorf, 25. Februar. (Lichtbildervortrag) Am Samstag und Sonntag fanden in Hunderdorf und Windberg Lichtbildervorträge über „Deutschlands Europäische Sendung“ statt. Beide Veranstaltungen waren sehr gut besucht. Es sprach Pg. Wallis vom KLV Lager Windberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.02.1942


Hunderdorf. (Schuhkurse) Vergangene Woche wurden hier zwei Schuhkurse abgehalten, die gut besucht waren. Unter Leitung von Pgn. Vollmann-Oberalteich lernten die Teilnehmerinnen aus alten Stoffen die schönsten Hausschuhe zu fertigen. Vergangenen Sonntag wurden die Schuhe in einem hiesigen Laden ausgestellt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.02.1942


Wintersporttag in Steinburg

Steinburg. Punkt 12 Uhr trat die gesamte Belegschaft der Konservenfabrik an, um die vorgeschriebene Wanderung am Wintersporttag durchzuführen. Betriebsführer Stephan begrüße den Kreiswalter der Deutsche Arbeitsfront Henning, den KDF-Wart Grimm, beide aus Bogen, sowie den Kreissportwart Fuchs aus Straubing, der in Vertretung des Gausportlehrers Frisch-Bayreuth erschienen war. Pg. Fuchs eröffnete den Wintersporttag mit einem Wort des Führers: „Es ist herrlich, in einer Zeit zu leben, die ihren Menschen große Aufgaben stellt!“ Der Betriebsführer konnte eine 100prozentige Teilnahme melden; sogar die Frauen über 60 Jahre machten die Wanderung mit Begeisterung mit. Ein herrlicher Tag und eine prachtvolle Winterlandschaft machte das Wandern, das nach Windberg ging, genußreich. Dort angekommen wurden die Wanderer vom KLV-Lagerführer empfangen und ihnen das Lager der Hamburger Jungens gezeigt. Im Gasthaus Deschl gab es Kaffee und Kuchen. Eine große Ueberraschung gab es, als am Ortsausgang die Hamburger Jungens warteten und allen Rodelschlitten zur Verfügung stellten. In rascher Fahrt erreichten die Teilnehmer den Bahnhof Hunderdorf, wo eine kleine Schneeballschlacht die Wanderung beendete. Dort war Betriebsführer Karl Jahn mit seiner Sportgruppe aus Straubing eingetroffen und alle wußten, der anschließende Betriebsabend im Gasthof Solcher werde noch allerhand Ueberraschungen bringen. Kreissportwart Fuchs als Obmann des Kampfgerichtes konnte feststellen, daß alle Teilnehmer den Wintersporttag durchgeführt haben und bei 100prozentiger Teilnahme des Betriebes 100 Punkte erhalten hat.
Der Betriebsführer, Herr Stephan, eröffnete den KDF-Abend für seine Betriebskameradinnen mit einem Gruß an den Führer und sodann entwickelte sich ein reichhaltiges Programm, das durch Mitwirken der Sportgruppe der Firma Jahn-Straubing noch weiter verschönert wurde. Einige Mädel der Konservenfabrik trugen richtige bayerische Gedichte und Lieder vor, die von den Geschwistern Ettl-Zwiesel sehr gut bekannt waren. Besonderen Beifall ernteten die Volkstänze, die von den Mädels der Betriebsportgruppe vorgeführt wurden. In der Pause nahmen alle ein gemeinschaftliches Abendessen ein und anschließend wurde ein schöner Film gezeigt. Zum Schluß des Betriebsabends dankte Kreissportwart Fuchs-Straubing dem Betriebsführer und gab den Arbeitskameradinnen die Parole mit, daß sie von morgen an wieder freudig an die Arbeit gehen sollen. „Ich weiß, daß es für viele von Euch ein Opfer bedeutet, jeden Tag und bei jedem Wetter pünktlich bei der Arbeitsstätte zu sein, nachdem viele ein, zwei und auch mehr Stunden zu gehen haben. Doch auch hier gilt der Ausspruch des Führers: „Was die Front opfert, das kann durch nichts vergolten werden, aber auch was die Heimat opfert, muß vor der Geschichte dereinst bestehen können!“ Mit den nationalen Liedern klang der schöne sportliche Kameradschaftsabend aus.
Quelle: Straubinger Tagblatt 28.02.1942


Von der Burg der Grafen von Bogen

Obiges Bild ist in den Kunstdenkmalen Bayerns Bd. 20 S. 442 mit dem Beifügen erwaähnt, daß es sich hiebei um „Bogenberg und Windberg“ handle.
Daß auf dem Bilde in der Mitte des Hintergrundes der Bogenberg zu sehen ist, steht außer allem Zweifel. Es sind die bekannten Umrisse der bald 500 Jahre alten Wallfahrtskirche. Daß aber das schloßähnliche Gebäude links davon Windberg sein soll, dürfte aus verschiedenen Gründen nicht richtig sein.
Windberg liegt nicht nur mehr als eine Wegstunde hinter dem Bogenberg, sondern auch im Tale des Bogenbaches so tief, daß es von den Donauufern – dort wäre der Standpunkt des Betrachters anzunehmen – überhaupt nicht sichtbar ist. Auf dem Bilde ist es aber in unmittelbarer Nachbarschaft des Bogenberges gezeichnet das verrät deutlich die gleichheitliche Schraffierung der beiden Hügel. Es kann sich also nur um ein Schloß neben dem Bogenberg, nämlich auf dem sogenannten Schloßberg oberhalb der Marktmühle handeln.
Wir haben deshalb sehr wahrscheinlich die lang schon gesuchte Ansicht des Schlosses der Grafen von Bogen vor uns. Auch wäre dadurch endgültig festgestellt, daß das Schloß nicht auf der obersten Kuppe gestanden hat.
Die Zeichnung ist aus einem Wirtschaftshefte des Klosters Windberg v. 1541 enthalten, das im Besitz des bayer. Nationalmuseums in München ist. Der Zweichner war allerdings kein großer Künstler. Vielleicht war es der Kloster-Oekonom, der in einer Musestunde die Zeichnung machte. Im Vordergrund glaubt man Bogen und Straubing sehen zu können. Auf dem Bilde ist nur ein Teil der ganzen Zeichnung wiedergegeben.
Das Bogener Schloß ist mit nicht weniger als 5 Türmen und einem turmartigen Tor ausgestattet, also in einer Form, die der Berühmtheit alter Bogener Grafen nur angemessen ist. Sie sollen allerdings auch in Windberg ein Schloß bezw. ein Jagdschloß besessen haben. Hievon ist allerdings nur soviel überliefert, daß es 1125 den Prämonstratensern zwecks Gründung des jetzt wieder bestehenden Klosters geschenkt wurde. Dessen Einweihung fand 1142 statt, so daß die Erbauung in der Zeit von 1125 bis 1142 stattgefunden haben wird. Entsprechend dem Ordensgedanken ist das Kloster jedenfalls nicht schloßartig mit einer Anzahl von Türmen, sondern einfach erbaut worden, wie es sich heute noch zeigt.
Sehr wahrscheinlich hat der Verfertiger der Zeichnung die damals in ihrer größten Blüte stehende Wallfahrt Bogenberg und daneben das Stammschloß des Geschlechts der Grafen von Bogen wiedergeben wollen, deren Andenken als Stifter des Klosters auch noch drei Jahrhunderte später hoch in Ehren gehalten worden sein wird.
Es ist auch möglich, daß 1541 das Grafenschloß in der obigen Gestalt nicht mehr bestand. Es soll einmal durch Feuer zerstört worden sein, wann und durch wen das geschah, konnte noch nicht ermittelt werden. Dadurch wäre es möglich, daß die Zeichnung nur mehr ein Bild der Erinnerung oder irgend einer Ueberlieferung ist. Jedenfalls aber stellt es viel sicherer einen Bau auf dem Bogener Schloßberg und nicht einen auf dem Windberger Hügel dar.
R. S. [~ Richard Seefried] Quelle: Straubinger Tagblatt 26.02.1942


Hunderdorf. (Verpflichtungsfeier) Wie im ganzen Reiche erstmalig in feierlicher Form die Verpflichtung der 14jährigen Jungen und Mädel einheitlich durchgeführt wurde, so fan dauch in Windberg im großen Saal des KLV-Lagers in Verbindung mit den einheimischen Einheiten der HJ und des BDM eine Feier zur Uebernahme in die Hitler-Jugend und in den Bund Deutsche Mädel statt. Der festlich geschmückte Saal gab der Feierstunde ein eindrucksvolles Gepräge. Unter Führung des Pg. Frankenberger nahm die Hunderdorfer Hitler-Jugend an der Veranstaltung teil. Die Leitung der Windberger Einheiten übernahm Hauptlehrer Pg. Binder. Nach dem Fahneneinmarsch nahmen die 70 zu verpflichtenden Jungen und Mädel unter Führung der einzelnen HJ-Führer und BDM-Führerinnen Platz. Die würdige Feier wurde eingeleitet durch das Allegro aus der 5. Symphonie von Ludwig von Beethoven. Nach den beiden gemeinsamen Liedern: „Deutschland, heiliges Wort“; „Nichts kann uns rauben“ und den beiden Sprechern aus dem KLV-Lager folgte die Ansprache des Hoheitsträgers. Lagerleiter Pg. Wallis wies in dieser Rede die Jungen und Mädel auf die an sie herantretenden verantwortungsvollen Aufgaben, die gerade sie als kommende Generation im gewaltigen Aufbau des Deutsche Volkes zu lösen haben, hin. Weiter ging er im Verlaufe seiner eindrucksvollen Ansprache auf die Bedeutung der Verpflichtungsfeier, die zugleich die Schulentlassung der Jungen ist, ein. Das gemeinsame Lied „Heilig Vaterland“ beschloß die richtungsweisende Ansprache. Die Verabschiedung der Schulentlassenen nahm Pg. Binder vor. Der DJ-Führer Gierl übergab die 14jährigen Jungen und Mädel mit ein paar kurzen Worten der HJ. Die Uebernahme erfolgte durch den Lagermannschaftsführer Kalderach, der in kurzen markanten Worten auf die zu erfüllende Pflicht in der HJ hinwies. Daraufhin nahm er ihnen das Gelöbnis ab, allzeit ihre Pflicht zu tun und in der Treue zum Führer und zur Fahne zu stehen. Nach dem Lied: „Vorwärts, Vorwärts“ wurden den 70 Jungen und Mäfeldn ihre Gedenkblätter ausgehändigt. Mit der Führerehrung durch Pg. Wallis und den Nationalhymnen schloß die eindrucksvolle Feier, die allen Beteiligten in dem mehrere Hundert fassenden Saal des KLV-Lagers Windberg einen tiefen Eindruck hinterließ.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.03.1942


Hunderdorf. (Reiche Ernte) hält der Schnitter Tod. Vergangene Woche hat man den an Wundstarrkrampf gestorbenen Maschinisten Josef Bugl von Au v. W. und den Schulknaben Wolfgang Ecker von Brandstatt, zur letzten Ruhe bestattet. Nun öffnen sich diese Woche schon wieder drei Gräber. Am Dienstag wurde Ludwig Obermeier von Eglsee hier zur letzten Ruhe gebettet. Obermeier machte den Weltkrieg mit. Eine Abordnung der Wehrmacht sowie die Kriegerkameradschaften von Hunderdorf gaben dem toten Krieger das letzte Geleite. Pfarrer Kiermeier gedachte des toten Helden, der ein stiller, ruhiger und besonnener Arbeiter, ein guter Bürger und auch ein guter Hausvater war. Anschließend legte nach ehrenden Worten ein Vertreter der Wehrmacht Kränze am offenen Grabe nieder. Der Ortsgruppenleiter dankte dem ehemaligen SA-Kameraden ebenfalls durch ein Kranzgebinde. Eine tieftrauernde Gattin steht mit ihren Kindern am Grabe ihres Gatten und Vaters.
Quelle: Straubinger Tagblatt 30.09.1942


Oberalteich. (Trauerfeier) In der heiligen Pfarrkirche wurde für den im Osten gefallenen Obergefreiten Ludwig Bogner von Großlintach eine würdige Trauerfeier abgehalten. Am 30. September gab er im Alter von 30 Jahren sein Leben fürs Vaterland hin. Der Geistliche schilderte in seiner Traueransprache das Leben dieses tapferen Soldaten und tröstete die betagten Eltern, die mit ihrem Ludwig bereits den zweiten Sohn an der Ostfront verloren haben. Viele Volksgenossen wohnten der ergreifenden Feier bei. Das Lied vom guten Kameraden, gesungen vom Kirchenchor, beendete den Gedächtnisgottesdienst.
Quelle: Straubinger Tagblatt 27.11.1942

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