1983# 12

Hunderdorf. Evangelischer Altenclub: Heute, Donnerstag, 15 Uhr, Adventsfeier in der Kirch-wohnung mit Pfarrer Söllner. Abholung: Gaishausen 14.35 Uhr, Neukirchen 14.45 Uhr, Steinburg 14.50 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung,03.12.1983


Josef Michl wurde 75 Jahre alt
Hunderdorf.
Josef Michl aus Lintach, Gemeinde Hunderdorf, feierte kürzlich sein 75. Wiegenfest in rüstiger Verfassung. Der Jubilar erblickte am 27. 11. 1908 in Unternebling/Gemeinde Elisabethszell das Licht der Welt. Nach der Schulentlassung erlernte er das Schneiderhandwerk. Dann arbeitete er als Schneider und teilweise in der Landwirtschaft, um ein gesichertes Auskommen zu haben. Im Jahre 1940 wurde Josef Michl zum Kriegsdienst einberufen. 1944 geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er erst nach je einem zweijährigen Aufenthalt in Frankreich und in den USA in die Heimat zurückkehren- konnte. Am 19. 11. 1951 führte er Rosa Kraus zum Traualtar. 1951 wurde das Anwesen in Lintach erworben, das seither bewirtschaftet wird. Auch jetzt ist der „Michl-Schneider“ noch Landwirt mit Leib und Seele. Zu seinem Ehrentag gratulierten neben seiner Frau, Tochter und Schwiegersohn auch zwei Enkeltöchter. Zudem sandten die besten Glückwünsche auch Pfarrer Högner (vertreten durch PGR-Mitglied Martha Hofmann), Landrat Ingo Weiß und Bürgermeister Karl Härtenberger, worüber sich der Jubilar auch besonders freute.
Quelle: Bogener Zeitung,03.12.1983


Skikurse des EC Hunderdorf
Hunderdorf.
Wie alle Jahre, so finden auch heuer vom 26. 12. bis 30. 12. Skikurse für Schüler, Jugendliche und Erwachsene statt. In der Kursgebühr sind Omnibusfahrt und Verpflegung in der Skihütte zu Ahornwies enthalten. Bei schlechten Schneeverhältnissen wird der Kurs vom 2. 1. bis 6. 1. 1984 nachgeholt. Anmeldungen können bei Kaldonek oder bei Leonhardt getätigt werden. Bis Weihnachten findet in der Schulturnhalle eine Skigymnastik für Jugendliche und Erwachsene statt. Am Wochenende fahren die Skilehrer des SC Hunderdorf zur Schulung ins Stubaital nach Tirol. Am kommenden Samstag ist um 13.30 Uhr für die Kinder eine Nikolausfeier in der Skihütte. Der Ski-Club hat sich einen Kleinbus angeschafft, mit dem hauptsächlich Kinder zum Skilauf nach Ahornwies gefahren werden. Am 9. 12. findet ab 19.30 Uhr bei Sandbiller eine Christbaumversteigerung statt. Ab sofort ist jeden Sonntag von 10 Uhr an die Skihütte für Vereinsmitglieder geöffnet.
Quelle: Bogener Zeitung,03.12.1983


Lehrreicher Abend des VBW
Hunderdorf.
Die VBW-Außenstelle Hunderdorf veranstaltete mit Gärtnermeister Hiendl aus Mitterfels einen lehrreichen Abend über Weihnachtsbinderei, der auf großes Interesse stieß. Der Kursleiter und seine Helferinnen zeigten den Teilnehmern, wie man ohne größere Schwierigkeiten weihnachtliche Kränze aus den verschiedensten Materialien, festliche Tisch- und Wandgestecke sowie kleinere Adventsgestecke mit wenig Geld herstellen kann. Besonderen Zuspruch fand der Teil des Abends, in dem die Teilnehmer selbst — unter fachmännischer Anleitung — die ersten Steckarbeiten durchführen konnten. Viele waren erstaunt, aber auch erfreut über die hübschen Ergebnisse.
Quelle: Bogener Zeitung,03.12.1983


Entscheidung über Hausnummern zurückgestellt
Entwurf für neues Gemeindewappen — Gemeinderat vergab Zuschüsse und änderte den Flächennutzungsplan
Hunderdorf.
Bei der Sitzung im Verwaltungsamt hatte der Gemeinderat Hunderdorf eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen, so daß einige Punkte auf einen neuen Sitzungstag verlegt wurden. Beraten wurde über die Änderung des Bebauungsplanes Bahnhofsiedlung, die Straßenerschhießung des geplanten Truppenübungsplatzes, Zuschußanträge sowie über die Beitragsabrechnung der Erschließungsmaßnahmen „Gewerbegebiet Thananger Straße“ und Baugebiet „Apoig“. Ferner beschloß der Gemeinderat die Ortsabrundungssatzung für Thananger sowie die Beauftragung eines Heraldikers für die Wappenneugestaltung.
Eingangs gab Bürgermeister Härtenberger die Niederschrift der Wehrbereichsverwaltung VI, München, anläßlich einer Behördenbesprechung im Offizierskassino in Bogen bekannt. Es ging besonders um die Straßen für den Truppenübungsplatz im Bereich „Sollinger Loch“. Dabei wurde abschließend festgestellt, daß weder die Stadt Bogen noch die Gemeinde Hunderdorf an einem Straßenausbau-Vorhaben interessiert sind und so der Ausbau einer bundeseigenen Privatstraße vorgesehen ist. Die Landwirte, die in diesem Bereich Grundstücke bewirtschaften, sollen ein entsprechendes Fahrtrecht erhalten. Der Gemeinderat stimmte dem Erschließungsvorhaben gemäß der Besprechungsniederschrift zu. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für die Änderung des Bebauungsplanes „Bahnhofsiedlung-Erweiterung III“ aus.
Bürgermeister Härtenberger legte dem Gemeinderat ein Schreiben der Deutschen Bundesbahn vor, die der Gemeinde anbietet, die beiden bestehenden Gestattungsverträge für Kanalleistungsrechte mit je einem Pauschalbetrag abzulösen. Nach Beratung entschied sich der Gemeinderat dafür, die Gestattungsverträge abzulösen. Die jährliche Gestattungsgebühren entfallen dann. Der Heimat- und Volkstrachtenverein Hunderdorf sowie der LC Tanne im SV Hunderdorf erhielten Zuschüsse für ihre Arbeit.
Dann faßte der Gemeinderat die entsprechenden Beschlüsse für die Abrechnung der Erschließungsmaßnahmen „Gewerbegebiet Thananger Straße“ und Baugebiet „Apoig“. Dabei wurden die Straßen „Am Bauhof“ und. „Eichenfeldstraße“ zur Ortsstraße gewidmet sowie festgestellt, daß die entsprechenden Erschließungsstraßen hergestellt sind. Eine entsprechende Beitragserhebung soll folgen. Bürgermeister Härtenberger berichtete dem Gemeinderat über das Schreiben an 118 Haushalte wegen der Gemeinschaftsantennenanlage Steinburg, die einen verbesserten Fernsehempfang bringen könnte. Nachdem 20 Antwortfragebögen zurückgegeben wurden (davon 18 nicht interessiert, zwei interessiert) konstatierte der Gemeinderat, daß kein Interesse an der Anlage besteht und die Angelegenheit somit als erledigt betrachtet wird. Die Regierung von Niederbayern stimmt dem Kauf eines neuen FFW-Fahrzeuges für die FFW Gaishausen zu. Jedoch wurde bemerkt, daß über die Höhe und den Zeitpunkt des Zuschusses noch nichts ausgesagt werden könne.
Beschlossen wurde vom Gemeinderat die Änderung des Flächennutzungsplanes Steinburg. Danach wird die neben dem Schulhaus vorgesehene öffentliche Bedarfsfläche zum Teil in ein Mischgebiet geändert, was für den Wohnhausbau günstig ist. Bürgermeister Härtenberger stellte dem Gemeinderat den Entwurf eines neuen Gemeindewappens vor, mit dem auch die Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns einverstanden wäre. In dem Gemeindewappen wären dann die Symbole der ehemaligen Gemeinden Gaishausen und Steinburg aufgenommen. Der entsprechende Entwurf wurde vom Gemeinderat gebilligt, ein Fachmann mit der Wappenzeichnung beauftragt. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit erörtert, eine eigene Gemeindefahne zu schaffen.
Abschließend befaßte sich der Gemeinderat mit einem Entwurf zur Neunumerierung der Häuser im Bereich Gaishausen-Steinburg. Grundsätzlich, so der Gemeinderat, wäre die Neunumerierung im Bereich der ehemaligen Gemeinden Gaishausen. und Steinburg geboten. Die Vorschläge sollen in der nächsten Bürgerversammlung und die entsprechenden Argumente erörtert werden.
Quelle: Bogener Zeitung,05.12.1983


Aurelia Schellmann 90 Jahre alt
Hunderdorf.
Ihren 90. Geburtstag feierte am Sonntag Aurelia Schellmann aus Hunderdorf, Quellenweg. Zu ihrem Ehrentag gratulierten vertretender Landrat Franz Buchner, Bürgermeister  Karl Härtenberger, Pfarrer Anton Högner, PGR-Mitglied Martha Hofmann und für den VdK Ortsverband Vorsitzender Rudolf Karl, Hinterbliebenenbetreuerin Resi Grimm und Anna Heilmann. Die Jubilarin, eine gebürtige Bendel, wurde am 3. 12. 1893 in Oberebersdorf/Sudetengau geboren. Im Jahre 1919 heiratete sie Johann Schellmann, zwei Kinder brachte sie auf die Welt. Am 8. Mai 1946 wurde die Familie ausgesiedelt, kam dann nach Sankt Englmar und 1951 nach Hunderdorf, das zur zweiten Heimat wurde. Der Ehemann starb 1969. Die Jubilarin, die noch recht rüstig ist, strickt und liest gerne. Auch über sechs Enkel und neun Urenkel freut sich die Schellmann-Oma. Unser Bild zeigt die Jubilarin mit Franz Buchner und Bürgermeister Härtenberger.
Quelle: Bogener Zeitung,06.12.1983


Adventliche Weisen beim Bayerwaldverein
Hunderdorf.
Zur Advents- und Nikolausfeier des Bayerwaldvereins im Gasthaus Sandbiller begrüßte Vorsitzender Werner Schwarzensteiner besonders Pfarrer Anton Högner, Diakon Rolf Schrank und Bürgermeister Härtenberger. In ihren Ansprachen brachten Diakon Schrank und Pfarrer Högner Gedanken zur Advents- und Weihnachtszeit näher. In Vorbereitung und Erwartung des Festes solle auch die Begegnung mit Gott einbezogen werden. Bürgermeister Härtenberger dankte den Mitgliedern und der Vorstandschaft für die aktive Mitarbeit im öffentlichen Gemeindegeschehen, wünschte eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit so-wie viel Erfolg im kommenden Jahr. Auch der Nikolaus stattete dem Bayerwaldverein seinen Besuch ab, zur Freude von über 50. Kindern hatte er für jedes ein Päckchen voller Süßigkeiten mitgebracht. Die Vereinsjugend des Bayerwaldvereins gestaltete mit adventlichen Weisen diese Veranstaltung.
Quelle: Bogener Zeitung,06.12.1983


Junge Union votiert für Josef Breu
Aus der Mitgliederversammlung der Jungen Union
Hunderdorf.
Einmütig sprachen sich die Mitglieder der Jungen Union dafür aus, daß sich der CSU-Ortsvorsitzende Josef Breu als Kandidat zur Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr zur Verfügung stellen soll. Der JU-Ortsvorsitzende Franz Baumgartner bedauerte, daß Breu durch seinen Verzicht bei der CSU-Vorstandssitzung sich als Kandidat nicht zur Wahl stelle und bat ihn, diesen aus der momentanen Situation gefaßten Entschluß zu überdenken.
Baumgartner dankte den beiden Kreistagskandidaten, die aus den Reihen der JU Hunderdorf auf aussichtsreichen Plätzen kandidieren werden, Josef Breu und Kreisrätin Heidi Watzl, für ihren Einsatz, durch den sie sich um den Aufbau der Hunderdorfer JU Verdienste erworben hatten und bat sie um weitere Unterstützung der örtlichen JU-Arbeit. Er betonte, daß sich Heidi Watzl und Josef Breu durch jahrelange Arbeit im Kreisverband als Spitzenbewerber der JU bei der Kreistagswahl qualifiziert hätten und man ihnen daher auch die fachliche Kompetenz für dieses Amt zuerkennen müsse.
Der CSU-Ortsvorsitzende Josef Breu gab den JU-Mitgliedern die personellen Vorstellungen der CSU zu der kommenden Gemeindewahl bekannt. Bei der Listenaufstellung seien viele verschiedene Gesichtspunkte zu würdigen, die es nicht immer zuließen, die Wünsche der -Kandidaten hinsichtlich der Plazierung voll zu berücksichtigen Es sei daher von den Kandidaten ein hohes Maß an Kompromißbereitschaft gefordert, da es gelte, den Bürgern eine ausgewogene Auswahl von Kandidaten anzubieten. Neben Kandidaten aus allen Gemeindeteilen müsse dem Wähler eine akzeptable Mischung aus allen Berufssparten und Altersgruppen angeboten werden. Diesen Anforderungen hätten sich auch die Kandidaten aus den Reihen der JU zu unterziehen. Von den sechs Kandidaten aus der JU seien daher drei in der ersten und drei in der zweiten Hälfte der Liste von insgesamt 28 Bewerbern plaziert. Junge Kandidaten seien so berücksichtigt, wie es der Altersstruktur in der Gemeinde entspreche.
In der Diskussion zeigten die Mitglieder zwar Verständnis für die Schwierigkeiten bei der Listenaufstellung, brachten aber auch Anmerkungen, wie aus ihrer Sicht Korrekturen an der Liste angebracht seien. Breu verwies dazu darauf, daß der Wahlvorschlag endgültig erst bei der Wahlversammlung am 8. Dezember festgestellt werde.
Breiten Raum nahm die Diskussion um die Auseinandersetzung um die Aufstellung eines Bürge-meisterkandidaten ein. Kein Verständnis zeigten die JUler für die Umstände, die Breu zur Aufgabe seiner Bewerbung um das Bürgermeisteramt bewegten. Mit Nachdruck wurde gefordert, daß Breu sich trotzdem der Wahl stellen müsse, weil es für die bei der Wahlversammlung anwesenden Mitglieder eine Alternative geben müsse.
Quelle: Bogener Zeitung,07.12.1983


Selbstdarstellung des Josef Breu
Richtigstellung zur Mitgliederversammlung der Jungen Union: Als der zur Zeit amtierende JU-Vorsitzende möchte ich richtigstellen, daß der in der Bogener Zeitung am 7. 12. 1983 veröffentlichte Bericht „Junge Union votiert für Josef Breu“ nicht von mir verfaßt und befürwortet wurde. Dieser Artikel wurde von dem sich selbst darstellenden. Josef Breu als Bürgermeisterkandidat selbst verfaßt. Als Vorsitzender der. Jungen Union Hunderdorf werde ich aus diesem Anlaß meine Konsequenzen ziehen.
Franz Baumgartner
8447 Hunderdorf, Ebenthan
Quelle: Bogener Zeitung,08.12.1983


Hunderdorf. BRK: Freitag, 9. 12., 19.30 Uhr, Weihnachtsfeier im Cafe Weinzierl.
Quelle: Bogener Zeitung,08.12.1983


Hunderdorf. Seniorenclub: Samstag, 10. 12., 14 Uhr, Adventfeier bei Baier-Edbauer. Alle Senioren sind eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung,08.12.1983


Hunderdorf. Skiclub: Freitag, 9. 12., 19.30 Uhr, Christbaumversteigerung bei Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung,08.12.1983


Meidendorf. MSC: Freitag, 9. 12., 20 Uhr, Monatsversammlung im Gasthaus Hilmer in Irensfelden.
Quelle: Bogener Zeitung,08.12.1983


Windberg. Rotes Kreuz.. Freitag, 16. 12., 19.30 Uhr, nächster Dienstabend bei Mühlbauer.
Quelle: Bogener Zeitung,08.12.1983


Die schiache Luzier
Vergessenes Brauchtum. aus dem Walde

Neben dem hl. Nikolaus mit dem Klaubauf gehörte früher auch die schiache Luzier zu den Gestalten der Adventszeit, vor denen auch die wildesten Lausbuben einen beachtlichen Respekt hatten. Am Abend des 13. Dezember, wenn die Nacht sehr früh den Tag ablöste, erwartete man die schiache Lifzier, einen schlimmen Kinderschreck. Die Luzia, ein unholdes Weib mit eiserner Nase und einem langen geschliffenen Messer, mit dem sie den Bauch der schlimmen Kinder aufschnitt, und mit Steinen füllte, war das Gespräch der Erwachsenen, mit dem sie den kleinen Bösewichten Schrecken einjagen wollten. Vor den Türen hörte man ein Scharren und Wetzen, daß einem das Blut in den Adern stockte. Mit Ringelstrümpfen, einem zerrissenen Kittel und in Holzschuhen stand sie plötzlich in der Stub’n. Am Buckel trug das Scheusal eine Kirm mit Stroh, in den Händen zwei lange, rostige Messer. Wie gut, daß die Mutter mit einem Besen dieses Ungetüm bald vertrieb und die verängstigten Kinder allmählich beruhigt werden konnten.
Zahlreiche Volks-, Los- und Schenkbräuche zum Lucia-Fest am 13. Dezember sowie gewagte Spekulationen über die Wintersonnenwende und phantastische Vorstellungen über die Vorgänge beim Jahreswechsel sind in unserer aufgeklärten Zeit längst in Vergessenheit geraten. Leibhaftig tritt uns noch heute die schwedische Lussibrud, die Luciabraut, entgegen. Ein weißgekleidetes Mädchen mit einem Lichterkranz auf dem Kopf verkündet die Wiederkunft des Lichtes nach der längsten Nacht. Galt doch die Nacht vom 12. auf den 13. Dezember bis ins 16. Jahrhundert hinein als die längste des Jahres.
In Nordeuropa nimmt die Lichtträgerin Lucia schon immer eine besondere Stellung ein, leitet sie doch auf die „heiligen zwölf Nächte“ über. Dabei ist die Heimat der hl. Lucia der Süden, genau Syrakus, die alte griechische Gründung auf Sizilien. Wenn wir auch weitgehend auf legendäre Überlieferungen zurückgreifen müssen, so ist die Existenz der Heiligen durch die Wiederentdeckung der Lucia-Katakombe mit bezeugter Grablege doch historisch einwandfrei belegbar. Ähnlich der HI. Cäcilia soll sich Lucia als Braut Christi versprochen und verstanden haben. Von ihrem enttäuschten Bräutigam soll sie daher als Christin angeklagt und unter Kaiser Diokletian (284 – 305) schwer gefoltert und durch einen Schwertstich in den Hats getötet worden sein.
Ihr Name Lucia, „die Leuchtende“ oder „die vom Licht Erfüllte“ gab später Anlaß, sie als himmlische Helferin bei allen Augenleiden, bei organischer oder seelischer Blindheit anzurufen. Selbstverständlich wurde die hl. Lucia auch die Schutzheilige der Stadt und Region Syrakus. Ferner steht sie bei der Glasern, den Kutschern und den sizilianischen Bauern, ebenso den reuigen Dirnen. In der großartigen Basilika von Syrakus, die in einen antiken Tempel eingebaut ist, finden wir in einer Seitenkapelle eine gekrönte Silberstatue der Heiligen mit Palmzweig und Öllämpchen. Die meisten uns bekannten Bildnisse und Kunstwerke, welche die hl. Lucia darstellen, stammen erst aus dem späten Mittelalter. Sie wird überwiegend als Märtyrerin in Jungfrauentracht, mit einem Schwert in der Hand und auf eine blutende Halswunde deutend, dargestellt. Vielfach trägt sie auch eine Schüssel oder einen Teller mit einem Augenpaar darauf. Augen sind das Sinnbild des göttlichen Schauens, der Allwissenheit, des Lichtes in der Finsternis.
Teils als Nacht-, teils als Lichtgestalt erfuhr das Lucia fest in Ostbayern über Böhmen, Mähren bis nach Ungarn, Kroatien und Slowenien eine Personifizierung. Eine Luz, ein Lutscherl, eine Lutschka war ein häßliches, hexenhaftes Wesen, während an anderen Orten eine Lusija als freundliche Weiblichkeit Gaben verteilte, Strümpfe und Schuhe mit allerlei Süßigkeiten füllte, ähnlich dem Bischof Nikolaus.
Die Reliquien der hl. Lucia sind weit verteilt: Eine Rippe in Syrakus, ein Teil des Skeletts, in Konstantinopel und ein anderer Teil seit 1204 in Venedig, wo die Heilige in der Kirche S. Geremia auch heute noch hoch verehrt wird. Einige Gebeine sollen durch Vermittlung Kaiser Otto des Großen um 970 ins Vinzenzkloster von Metz gebracht worden sein. Eine Inschrift in der Giovanni-Katakombe in Syrakus erwähnt das Fest der hl. Lucia bereits um das Jahr 400. In unseren Tagen käme der Heiligen ein Patronat über jene Leute zu, die nicht schauen können, die nicht erkennen mögen, die nicht sehen wollen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Memoiren eines Steinburger Bürgers
23.
Im heimatlichen Lazarett

Ich war mittlerweile mit dem Lazarettzug nach Göppingen in Württemberg in ein deutsches Lazarett gebracht worden und fühle mich heute noch verpflichtet, den Stabsarzt, sowie dem Pflegepersonal des Feldlazaretts für die aufopfernde, hilfreiche Pflege in den langen und bangen Wochen meiner Hilflosigkeit aufrichtig und herzlich zu danken. Der Herr Stabsarzt, Schönberg hieß er, gab mit beim Abschied extra noch den Rat, in seinem Auftrag dem künftigen Arzt dahin zu informieren, bei etwaigen noch notwendig werdenden Eingriffen, auf mein schwaches Herz Rücksicht zu nehmen. Doch dazu bedurfte es, Gott sei es gedankt, nicht mehr. Nun war ich also wiederum in Deutschland und hatte damit das Schlimmste wohl schon hinter mir. Unvergeßlich blieb mir, als man mir in Göppingen den ersten Verband wechselte, wie die beiden Schwestern herzlich lachten, wofür ich sie sogleich zur Rede stellte. Schamrot erklärten sie darauf beide: „Entschuldigen Sie, wir lachen bestimmt nicht über Sie, sondern nur über den papierenen Verband, denn so etwas haben wir noch niemals gesehen“. Freilich war das eine mißliche Notlage im vierten Kriegsjahr. Mindestens so froh wie ich selber waren nun auch meine lieben Angehörigen daheim, besonders die liebe Mutter, sie brauchte nicht mehr so um mich zu bangen, könnte ich nun doch wieder selber liebe Grüße und sichere Wiedersehenshoffnung heimwärts schicken. Wenn es auch Trostzeilen sein sollten, war ich doch meist auch zum Schreiben auf dem Bette noch fast zu matt.
Nun war auch schon Juni, also Sommerzeit, was ich auch in meiner Erholung immer mehr schon spürte und sich auch der Appetit gut einstellte, wozu die gute Kost viel beitrug. Ich erholte mich tatsächlich zusehends. Das Lazarett war ein ehemaliges Krankenhaus mit schönen Gartenanlagen, geeignet zur Erholung. An einem schönen, sonnigen Nachmittag nun, als alle gehfähigen Kameraden im Garten spazierten und ich im dritten Stock von oben aus zusehen konnte, bat ich die behandelnde Schwester, ob sie nicht auch mich im Krankenwagen nach unten bringen dürfte, wozu sie auch von einem Unterarzt die Erlaubnis bekam. Nun wurde ich von ihr im Krankenwagen im elektrischen Aufzug in den Garten hinunter befördert. Sie stellte mich unter einen leichteren Baum in dessen Schatten und ging wieder ins Lazarett zurück. Über eine Weile nun sollte ich aber Wasserlassen. Da sich jedoch die gehfähigen Kameraden bei den Goldfischlein beim Wasserbassin aufhielten, dachte ich, das würde ich schon alleine fertig bringen und holte mein gutes Bein langsam aus dem Wagen heraus, um darauf zu stehen. Doch dasselbe versagte noch diesen anstrengenden Dienst, und ich sackte unwillkürlich neben dem Krankenwagen zu Boden. Dies sah gerade eine vom Straßeneingang des Krankenhauses kommende Frau, welche mir wieder in den Wagen half. Das mußte aber die gute Schwester vom dritten Stockwerk gesehen haben, denn sie kam angelaufen und brachte mich per Aufzug wieder in mein Bett zurück. So endete mein erster Ausflug ins Freie.
Während dieser mißlungenen Prozedur hatte sich die Sonne etwas verzogen und dafür ein leichterer kühler Luftzug eingesetzt, das mich zartes Pflänzchen bald zürn Frösteln gebracht hätte. An dem Tag schon bekam ich Schmerzen am Stumpfe, doch ertrug ich diese noch einen ganzen Tag lang, bis ich es am zweiten Tag nicht mehr aushalten konnte und es der Schwester sagte. Wie diese jedoch erbleichte, als sie den ausgewickelten, in allen Farben glänzenden und zum Platzen angeschwollenen Stumpf sah, werde ich zeitlebens nicht vergessen. Schnell holte sie den Unterarzt, der ebenfalls sehr erschrocken war, denn beide hatten ja auf mein Bitten hin den Ausflug aus dem Bett in den Garten erlaubt. Eiligst holte sich der Unterarzt ein etwa zwölf Zentimeter langes Messer, mit welchem er nach vorherigem Abtasten einen richtigen Stich in den Stumpf machte, der aber wohl nicht ausreichte, weil noch nichts herauskam. Ich konnte dabei ganz ruhig zusehen, wie er mit demselben zum zweiten Stich ansetzte, wobei er mit beiden Fingern in der Wunde landete. Nun aber ergoß sich ein großer Strahl Blut und Eiter in den von der Schwester untergehaltenen Teller, der sofort über den inneren Rand gefüllt war, worauf die andere Schwester mit demselben eiligst verschwand. Der Arzt stoppte nun mit der Pinzette einen ganz schönen Bauschen Watte ins ausgelaufene Wundloch. Vor dieser Prozedur hatte gerade mein nächster, auch junger Bettkamerad, Besuch von zwei jüngeren Frauen, welche vom Arzt aufgefordert wurden, einstweilen auf dem Gang draußen zu warten, bis diese Entleerung vorüber war. Als sie nun wieder zu uns hereinkamen, waren sie ganz erstaunt, weil ich schon wieder lachen konnte, war ich ja doch so schnell wieder von meinen gräßlichen Schmerzen befreit.
Zwei Tage später erhielt ich auch schon von diesen Frauen, durch den Bettnachbarn ein Päckchen Fressalien zur Erholung, war ich doch ein abgemagertes Bleichgesicht, fast noch keine Haare auf dem Kopfe, da mir diese wegen hohen Blutverlustes im Feldlazarett gänzlich ausgefallen waren. Es hat mich schon oft gereut, daß ich mich als solche Jammergestalt niemals fotografieren ließ, wohl würde man gezweifelt haben, daß ich das sei.
Nun ging die Zeit im Lazarett in Göppingen seinen Lauf, wobei ich noch berichten muß, daß der Unterarzt sowie die Schwester, geschätzt und geliebt von allen Kameraden waren, wegen meiner doch schwere Angst bekamen, als mich der Stabsarzt bei der nächsten Visite in ihrem Beisein fragte, ob mir etwas fehlen würde, weil ich so blaß sei. Mit keckem Benehmen antwortete ich ihm, mir fehle doch nichts, obwohl er an meiner Antwort zweifelte, hinterließ er nur zögernd eine Visitation des Stumpfes. Also sind beide wieder glücklich um diese Klippe herumgekommen.
Aus dieser neuen Wunde entwickelte sich jedoch eine nässende Fistel tief im Stumpfe, so daß der Arzt mit der Sonde immer noch bestimmt zwölf Zentimeter tief eindringen konnte. In diesem Zustand kam ich Mitte August hier weg, nach Landsberg am Lech, also wieder näher zur Heimat, darüber später.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Entwurf des neuen Gemeindewappens
Die Wappensymbole der ehemaligen Gemeinden Gaishausen und Steinburg werden mitaufgenommen, wobei die Darstellungen folgende Beziehungen haben:
Hunderdorf:
springender Windhund; er deutet auf die enge Beziehung Hunderdorfs zum Kloster Windberg hin, in dessen Wappen ein Windhund ausgewiesen ist.
Gaishausen:
Stufenkreuz; es weist auf die eng verbundene Geschichte mit der benachbarten Hofmark Steinburg hin und ist dem Wappen der am frühest nachgewiesenen Besitzer von Steinburg, den Herren von Steinberg, entnommen.
Steinburg:
Arm mit Pfeil; er stellt in der auf des Wesentliche zurückgeführten Form die Verbindung zum Wappen der Adelsfamilie im 18. Jahrhundert „Schuß von Peilstein“ dar und versinnbildlicht den engen Zusammenhang mit der geschichtlichen Entwicklung Steinburgs.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Vom Gemeinderat Hunderdorf (Sitzung am 28. und 30.11.1983)
Bundeseigene Straße für Truppenübungsplatz

Eingangs gab Bürgermeister Härtenberger die gemeinsame Niederschrift der Wehrbereichsverwaltung VI, München, anläßlich einer Behördenbesprechung im Offizierskasino in Bogen bekannt. Hiernach ging es insbesondere um die zukünftige Zuwegung und die entsprechende Bauträgerschaft für den Truppenübungsplatz im Bereich „Sollinger Loch“. Dabei wurde abschließend festgestellt, daß die Straßenerschließung insbesondere für den Truppenübungsplatz erforderlich ist und so weder die Stadt Bogen noch die Gemeinde Hunderdorf an einem Straßenausbauvorhaben interessiert ist und demnach der Ausbau einer bundeseigenen Privatstraße vorgesehen ist. Die Landwirte, die im entsprechenden Bereich dann noch Grundstücke bewirtschaften, sollen ein entsprechendes Fahrtrecht erhalten. Der Gemeinderat stimmte demnach dem Erschließungsvorhaben gemäß der Besprechungsniederschrift zu.
Bebauungsplanänderung „Bahnhofsiedlung – Erw. III“ und Gemeindegrenzänderung
Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für die Änderung des Bebauungsplanes „Bahnhofsiedlung – Erw. III“ durch Deckblatt Nr. 3 aus. Mit dieser Deckblattänderung wird für das Baugrundstück Fl.Nr. 1551/3 die Mindestgröße auf 500 qm festgesetzt, nachdem grundsätzlich nach den Bestimmungen des Bebauungsplanes eine Mindestgröße von 600 qm gefordert wurde.
Zustimmung seitens des Gemeinderates fand auch eine Änderung der Gemeindegrenzen zwischen der Stadt Bogen und der Gemeinde Hunderdorf im Bereich Sollach. Hierin werden einige kleinere Flurstücke umgegliedert. Insgesamt ergibt sich für das Gebiet der Stadt Bogen eine Flächenmehrung von 224 qm. Die Grenzänderung soll zum 1.1.1984 in Kraft treten. Bei dem entsprechenden Bereich handelt es sich um ein unbebautes und unbewohntes Gebiet.
Ablösung von Gestattungsverträgen und Zuschußgesuche
Bürgermeister Härtenberger legte dem Gemeinderat diesbezügliche Schreiben der Deutschen Bundesbahn, Generalvertretung Regensburg, vor. Hierin wird der Gemeinde angeboten, die beiden bestehenden Gestattungsverträge für Kanalleistungsrechte mit je einem Pauschalbetrag abzulösen. Nach Beratung entschied sich der Gemeinderat dafür, die Gestattungsverträge abzulösen, wobei dann die künftigen jährlichen Gestattungsgebühren entfallen.
Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat auch das Zuschußgesuch des Heimat- und Volkstrachtenvereines Hunderdorf sowie des LC Tanne im SV Hunderdorf. Es wurde jeweils ein angemessener Zuschußbetrag für die aktiven Ortsvereine bewilligt.
Erlaß einer Ortsabrundungssatzung sowie Abrechnung von Erschließungsmaßnahmen
Der Gemeinderat nahm nochmals Bezug auf ein Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen bezüglich des Erlasses einer Ortsabrundungssatzung für Thananger. Der Gemeinderat beschloß die entsprechende Satzung nach dem Bundesbaugesetz, wobei für die Gebietsabgrenzung der entsprechende Lageplan maßgebend ist.
Dann faßte der Gemeinderat die entsprechenden Beschlüsse für die Abrechnung der Erschließungsmaßnahmen „Gewerbegebiet Thananger Straße“ und Baugebiet „Apoig“. Dabei wurden die noch nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen „Am Bauhof“ und „Eichenfeldstraße“ zur Ortsstraße gewidmet sowie festgestellt, daß die entsprechenden Erschließungsstraßen erstmals endgültig hergestellt sind. Eine entsprechende Beitragserhebung soll noch im heurigen Jahr erfolgen.
Kein Interesse an Gemeinschaftsantennenanlage
Bürgermeister Härtenberger berichtete dem Gemeinderat über das Informationsschreiben an 118 Haushaltungen wegen der Gemeinschaftsantennenanlage Steinburg, die einen verbesserten Fernsehempfang bringen könnte. Nachdem 20 Antwortfragebogen zurückgegeben wurden (davon 18 nicht interessiert, 2 interessiert) konstatierte der Gemeinderat, daß kein Interesse an der Anlage bestehen dürfte und die Angelegenheit somit als erledigt betrachtet wird. Zudem konnte Härtenberger bekanntgeben, ein Schreiben der Regierung von Niederbayern. Hiernach wird die Zustimmung zur Beschaffung eines neuen F FW-Fahrzeuges für die FFW Gaishausen erteilt. Jedoch wurde bemerkt, daß über die Höhe und den Zeitpunkt der staatl. Zuschußgewährung noch nichts ausgesagt werden könne.
Neue Bundesbahnhaltestelle beantragt – Änderung des Flächennutzungsplanes
Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat eine Eingabe der Stadt Bogen wegen der Festlegung einer zusätzlichen Bundesbahnhaltestelle am Zeckenberg in Straubing. Der Antrag wird unterstützt, da neben dem Personal des Landratsamtes auch die Amtsbesucher und die weiteren Arbeitnehmer im dortigen Bereich eine bessere Fahrtmöglichkeit erhalten würden.
Beschlossen wurde vom Gemeinderat auch die Änderung des Flächennutzungsplanes Steinburg. Danach wird die neben dem Schulhaus noch vorgesehene öffentliche Bedarfsfläche zum Teil in ein Mischgebiet geändert. Damit wird einem Wohnhausbau „grünes Licht“ gegeben.
Annahme eines neuen Gemeindewappens
Bürgermeister Härtenberger stellte dem Gemeinderat den Entwurf eines neuen Gemeindewappens vor, mit dem auch die Generaldirektion der staatl. Archive Bayerns einverstanden wäre. In dem Gemeindewappen wären dann auch die Symbole der ehemaligen Gemeinden Gaishausen und Steinburg aufgenommen. Der entsprechende Entwurf wurde vom Gemeinderat gebilligt und der Heraldiker Reinhart aus Passau mit der Wappenzeichnung beauftragt. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit einer Annahme einer eigenen Gemeindefahne erörtert.
Neue Hausnummernvergabe Gaishausen – Steinburg vertagt
Abschließend befaßt sich der Gemeinderat mit einem Entwurf zur Neunumerierung der Hausnummern im Bereich Gaishausen – Steinburg. Grundsätzlich, so der Gemeinderat, wäre die Neunumerierung geboten. Nachdem jedoch im Zusammenhang mit einer angestrebten verbesserten Wegweisung für die Ortsunkundigen teilweise auch der Ortsteilsname einem anderen Ortsteil zugeordnet werden müßte, fällt der Gemeinderat keine Entscheidung bezüglich der Neunumerierung. Vielmehr sollen die Vorschläge in der nächsten Bürgerversammlung und die entsprechenden Argumente erörtert werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Widmung
I. Betr.: Ortsstraße „Eichenfeldstraße“

Die in der Gemeinde Hunderdorf neu gebaute Straße wird mit Wirkung vom 1.12.1983 zur Ortsstraße gewidmet.
Die gewidmete Strecke beginnt bei (km 0,000) Abzweigung von Breitfelderweg bei Fl.Nr. 1499/3 und 1499/26 und endet bei der Wendeplatte (Fl.Nr. 1499/16). (km 0,155).
Träger der Straßenbaulast ist die Gemeinde Hunderdorf
Hunderdorf, den 1.12.1983
II. Betr.: Ortsstraße “ Am Bauhof“
Die in der Gemeinde Hunderdorf neu gebaute Straße wird mit Wirkung vom 1.12.1983 zur Ortsstraße gewidmet.
Die gewidmete Strecke beginnt bei (km 0,000) Abzweigung von der Thananger Straße bei Fl.Nr. 304 und 257/2 und endet bei der Wendeplatte bei Fl.Nr. 257/1 (km 145).
Träger der Straßenbaulast ist die Gemeinde Hunderdorf.
Hunderdorf, den 1.12.1983
Straßenbaubehörde
Härtenberger
Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Gemeldete Veranstaltungen der Gemeinde Hunderdorf
9.12.83 Ski-Club : Christbaumversteigerung bei Sandbiller
10.12.83 Trachtenverein : Weihnachtsfeier um 18.30 Uhr bei Sandbiller
10.12.83 EC Steinburg : Weihnachtsfeier im Gasthaus Solcher, Wegern
11.12.83 IG-Bau-Steine -Erden, Ortsverband Hunderdorf: Weihnachtsfeier bei Sandbiller, 14.00 Uhr
11.12.83 Musikverein Hunderdorf : Weihnachtsfeier um 15.00 Uhr im Gasthaus Baier-Edbauer
16.12.83 Schützenverein Hunderdorf : Weihnachtsfeier mit Christbaumversteigerung im Gasthaus Deschl
17.12.83 Sportverein : Weihnachtsfeier im Gasthaus Sandbiller
1984:
1.01.84 FFW Steinburg : Christbaumversteigerung bei Berger-Höfelsauer
6.1.84 Stammtisch Hunderdorf- Lintach : Hausball bei Schlecht – Plötz
7.01.84 FFW Gaishausen, Ball bei Solcher, Ehren
13.01.84 Frauenbund : Pfarrball im Gasthaus Baier-Edbauer
14.01.84 Bayerwaldverein: Ball bei Berger-Höfelsauer
21.01.84 FFW Au vorm Wald : Ball bei Wagner-Freudenstein
28.01.84 FFW Hunderdorf: Ball bei Sandbiller
3.02.84 Trachtenverein : Interner Ball bei Baier-Edbauer
4.02.84 FFW Steinburg : Ball bei Berger-Höfelsauer
11.02.84 Sportverein : Ball bei Sandbiller
18.02.84 Bayerwaldverein : Interner Ball bei Sandbiller
18.02.84 EC Steinburg : Ball bei Wagner-Freudenstein
25.02.84 BRK Hunderdorf : Ball bei Wagner-Freudenstein
2.03.84 Trachtenverein : Faschingsball bei Berger-Höfelsauer
5.03.84 FFW Hunderdorf : Rosenmontagsball bei Baier-Edbauer
25.03.84 Trachtenverein : Generalversammlung
22.-25.6.84 FFW Steinburg : Gründungsfest sowie Kirchweihfest Steinburg, Festwirt : Gottfried Höfelsauer
3.-06.8.84 Volksfest Hunderdorf mit Festwirt Richard Weinzierl
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Vom Gemeinderat Windberg (Sitzung am 18.11.1983)
Wasserbestellmenge erhöht

Bürgermeister Kleikamp gab das Schreiben des Zweckverbandes Fernwasserversorgung Bayer. Wald bekannt. Hierin werden die Zwischenzählerstände bei den Abgabeschächten bekanntgegeben und mitgeteilt, daß die seitens der Gemeinde bestellte Wasserbezugsmenge überschritten wird. Seitens des Zweckverbandes wurde deshalb der Gemeinde empfohlen, die Bestellmenge entsprechend zu erhöhen, damit nicht Preisaufschläge anfallen. Nach Beratung beschloß der Gemeinderat einstimmig, die bisherige Wasserbestellmenge von 13.000 cbm um 2.500 cbm zu erhöhen.
Bestellung Naturparkführer – Behandlung von Bauanträgen
Vorgelegt wurden von Bürgermeister Kleikamp auch ein Exemplar des neuherausgegebenen Naturparkführers Bayer. Wald. Nachdem auch hierin die Gemeinde Windberg vorgestellt ist, bestand seitens des Gemeinderates mit der Abnahme von 50 Exemplaren Einverständnis. Beraten wurde auch über die Behandlung der Bauanträge. Bauvorlagen sind künftig dem Gemeinderat oder dem Bauausschuß zur beschlußmäßgen Stellungnahme vorzulegen. Gleichzeitig gab der Bürgermeister ein Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen bezüglich der Nachbarunterschriften bekannt. Hierin wird u. a. aufgeführt, daß bei entsprechenden Bauvorlagen auch bei Vorbescheiden die Nachbarunterschriften von den angrenzenden Grundstückseigentümern nicht fehlen dürfen, da ansonsten die Gemeinde die Bauvorlagen zurückgegen müßte.
Bezüglich der Neuregelung bei der Fahrzeugteilversicherung sprach sich der Gemeinderat für die Ergänzung des Versicherungsvertrages aus. Die Fahrzeugteilversicherung soll künftig ohne Selbstbeteiligung bestehen.
Gegenbesuch bei Partnerschaftsgemeinde
Bürgermeister Kleikamp informierte den Gemeinderat darüber, daß in der letzten Augustwoche 1984 der Gegenbesuch bei der südfranzösischen Partnerschaftsgemeinde stattfinden soll. Der Bürgermeister berichtete, daß lt. einem vorliegenden Informationsschreiben der Jugendaustausch in diesem Rahmen evtl. eine Förderung vom auswärtigen Amt erhalten könne. Die Gemeinde wird sich demnächst mit den Vereinen in Verbindung setzen, um näheres abzusprechen, da die evtl. Förderanträge bis zum 15.2 des kommenden Jahres gestellt sein müßten.
Förderung Straßenbau Irensfelden Oberbucha bewilligt
Abschließend unterrichtet Bürgermeister Kleikamp den Gemeinderat über die Behördenvorsprache im Bemühen für das Jahr 1984 den Ausbau der Verbindungsstraße Irensfelden-Oberbucha im Rahmen der Flurbereinigung zu erreichen. Es sei ggf. möglich, dieses Vorhaben 1984 gefördert zu bekommen, meinte Kleikamp.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Verdiente Lehrkraft Anna Kohlbeck verabschiedet
Konrektorin Anna Kohlbeck, die sich seit September 1983 in Ruhestand

Vorne: Anna Kohlbeck und Schulleiter Rektor Czerwenka, hinten: v. l. Pfarrer Anton Högner, Josef Kohlbeck, Anneliese Härtenberger, Bürgermeister Karl Härtenberger

befindet, wurde im kleinen Kreise verabschiedet. Seit 28 Jahren wirkte sie an der Volksschule Hunderdorf. Der Erzieherberuf war für sie Berufung, mit besonderer Hingabe und Gewissenhaftigkeit widmete sie sich dem Unterricht, die Liebe und Hinwendung zu den Kindern war ihr sehr wichtig.
Bürgermeister Karl Härtenberger, Pfarrer Anton Högner und Rektor Alois Czerwenka würdigten die Verdienste, der aus dem aktiven Schuldienst scheidenden Konrektorin, dankten für ihre erfolgreiche pädagogische Tätigkeit und wünschten viel Glück und Gesundheit für die kommenden Lebensjahre.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Jahresabschlußfeier des EC
Zur Jahresabschlußfeier des Eisstock-Clubs Hunderdorf konnte Abteilungsleiter Josef Ammer eine große Zahl von Mitgliedern mit ihren Frauen und Freundinnen begrüßen. Sein besonderer Gruß galt auch den Vereinsvorsitzenden Heinz Hentschirsch und Hans Grill. Im vergangenen Jahr konnte die Abteilung ihr 10jähriges Bestehen feiern. Zu diesem Anlaß wurde ein Turnier mit 33 Mannschaften abgehalten. Die Vereinsmeisterschaft fand mit 6 und die Ortsmeisterschaft mit 18 Mannschaften statt.
Bei einem Grillabend im Sportheim wurde besonders auch die Kameradschaft und die Geselligkeit gepflegt. In der vergangenen Saison waren die Eisschützen an 45 Turnieren beteiligt. Dabei wurden drei erste, zwei zweite, vier dritte, fünf vierte u. acht sechste Plätze belegt. Besonders lobenswert ist der 1. Platz der Jugend beim Bezirksjugendpokal.
Ludwig Buchs und Franz Primbs schossen bei 19 Turnieren, Gerhard Emil beteiligte sich an 15, Willi Schießl und Walter Erber an 14, Otto Sachs an 11 und Erwin Wild an 10 Begegnungen.
Vorstand Hentschirsch lobte die Aktivitäten und die Kameradschaft der Eisschützen ebenso wie die gute Zusammenarbeit zwischen dem Hauptverein und Abteilungsleiter Ammer. Er wünschte der Abteilung auch weiterhin erfolgreiches Wirken.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Flohmarkt der SV-Schüler ein Erfolg
Vom Erlös des Flohmarktes, der zugunsten der Schülerabteilung des Sportvereins im Oktober abgehalten wurde, konnte kürzlich eine komplette Schülerdreß gekauft werden. Desweiteren wurden 25 Freizeitanzüge bestellt, die mit etwa 60 % von der Schülerkasse bezuschußt werden können.
Beim Flohmarkt, der seinerzeit im Sportheim abgehalten wurde, wurden diverse Sportartikel, Bekleidung, Spielsachen, Schallplatten, Schuhe,

Viele Sachen wurden beim Flohmarkt der SV-Schülerabteilung feilgeboten

Elektrogeräte und vieles mehr feilgeboten. Außerdem gab’s Roßwürstl, Bier und Limo, Kaffee und Kuchen und Süßigkeiten für die Kindern.
Viele Besucher kamen zum Flohmarkt und ließen ihn zu einem schönen Erfolg werden, durch den der Grundstein zum Ankauf der Dreßgarnitur und der Trainingsanzüge geschaffen werden konnte. Etliche Gäste warteten auch mit einer Spende auf. Zu den ersten Besuchern zählte auch Pater Johannes Sinot aus Windberg.
Die Schülerleiter Sepp Zitzelsberger und Hans Hüttinger danken allen Helfern sowie allen Sach- und Geldspendern und Besuchern.
Namentlich sind besonders zu erwähnen : Sepp und Marille Zitzelsberger, Ludwig und Traudl Buchs, Sigi und Silvia Jobst, Brigitte Ehrl und Johanna Hüttinger.
Einen erfreulichen Abschluß des Flohmarkt-Tages setzten die Schülerspieler selbst. Sie gewannen ihr Punktspiel gegen Oberalteich klar mit 3:0 Toren.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Skikurse des EC Hunderdorf
Wie alle Jahre, so finden auch heuer vom 26.12. – 30.12.1983 Skikurse für Schüler, Jugendliche und Erwachsene statt. In der Kursgebühr sind Omnibusfahrt und Verpflegung in der Skihütte zu Ahornwies enthalten. Bei schlechten Schneeverhältnissen wird der Kurs vom 2.1. – 6.1.1984 nachgeholt.
Anmeldungen können bei Sport Kaldonek oder bei Leonhardt getätigt werden. Bis Weihnachten findet in der Schulturnhalle eine Skigymnastik für Jugendliche und Erwachsene statt.
Am Wochenende fahren die Skilehrer des SC Hunderdorf zur Schulung ins Stubaital nach Tirol.
Am kommenden Samstag ist um 13.30 Uhr für die Kinder eine Nikolausfeier in der Skihütte. Der Ski-Club hat sich einen Kleinbus angeschafft, mit dem hauptsächlich Kinder zum Skilauf nach Ahornwies gefahren werden.
Am 9.12.1983 findet ab 19.30 Uhr bei Sandbiller eine Christbaumversteigerung statt.
Ab sofort ist jeden Sonntag von 10 Uhr an die Skihütte für Vereinsmitglieder geöffnet.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.12.1983


Härtenberger kandidiert nicht mehr
Kontroverse um Nachfolge-Kandidat — Josef Breu aufgestellt
Hunderdorf.
Nachdem der amtierende Bürgermeistere Härtenberger nicht mehr kandidiert, kam es am Donnerstagabend bei der Nominierungsversammlung von CSU und JU im Gasthaus Baier-Edbauer zu einer unerwarteten Entwicklung um die Nachfolgekandidatur, als der CSU-Ortsvorsitzende Breu harte Worte zur Person des jetzigen 2. Bürgermeisters Egon Weinzierl, der als Kandidat zur Nominierung im Gespräch war, anführte und dieser sich daraufhin nicht mehr zur Wahl stellte und demonstrativ den Saal verließ.
CSU-Ortsvorsitzender Josef Breu bedauerte die Entscheidung von Bürgermeister Härtenberger, nicht mehr zu kandidieren. An Josef Zängl wurde daraufhin die Wahlleitung zur Nominierung der Kandidaten für das Bürgermeisteramt und der Gemeinderatsbewerber übertragen. Der CSU-Geschäftsführer erläuterte sodann die wesentlichen Teile der gesetzlichen Bestimmungen des Wahlverfahrens.
Daraufhin wurde für die Bürgermeisterkandidatur Egon Weinzierl vorgeschlagen. Auch Josef Breu stellte sich zur Wahl. Der CSU-Ortsvorsitzende Josef Breu führte aus, daß die Gemeinde in nahezu zwei Jahrzehnten unter Führung von Bürgermeister Härtenberger einen besonderen Aufschwung genommen habe. Hunderdorf habe sich emporgearbeitet, wobei die notwendigen Infrastruktureinrichtungen geschaffen wurden und Hunderdorf als Kleinzentrum ausgewiesen worden sei. Hunderdorf habe gute Entwicklungschancen für die Zukunft und es gelte, durch einen verantwortungsbewußten Bürgermeister und Gemeinderat das Erreichte zu bewahren und weiter auszubauen. Sodann referierte Breu über sein politisches Engagement im CSU- und JU-Orts- sowie Kreisverband und meinte, daß das Bürgermeisteramt in jüngere Hände gelegt werden soll. Zudem richtete Breu heftige Ausführungen an die Adresse des bisher im Gespräch gewesenen Bewerbers, 2. Bürgermeister Egon Weinzierl, insbesondere wegen der Hintergründe der internen Nominierungsgespräche und des persönlichen Leserbriefes des JU-Ortsvorsitzenden. Nachdem zuletzt nochmals der Wunsch auf seine eigene Kandidaturbewerbung u.a. von der JU an ihn herangetragen worden sei und unter den gegebenen Umständen sei er zum Entschluß gekommen, sich heute nicht mehr an seine damalige Kandidaturverzichtserklärung gebunden zu fühlen und er stellte sich deshalb der Nominierungswahl zum Bürgermeisterkandidaten der „CSU – Freien Wähler“.
Egon Weinzierl konstatierte sodann, daß er über 30 Jahre für die CSU gekämpft habe, jedoch die Angriffe von Breu gegen seine Person eine Gemeinheit seien und er deshalb hier nicht mehr für eine Kandidatur zur Verfügung stehe. Weinzierl verließ demonstrativ die Versammlung.
Nach kurzer Diskussion und Erörterung verschiedener angesprochener Punkte wurde dann die Abstimmung durchgeführt. Von 53 abgegebenen Stimmzetteln waren 48 gültig, wovon 29 Stimmen auf Josef Breu entfielen und 19 Stimmen dennoch für Egon Weinzierl votierten. Demnach wurde Breu auf der Liste CSU – freie Wähler zum Bürgermeisterkandidaten bestimmt.
Die Aufstellung der Liste über die Bewerber für den Gemeinderat wurde zurückgestellt, da einige vorgesehene Kandidaten ihre Nominierungserklärung unter den aufgetretenen Gegebenheiten zurückzogen. Abschließend äußerte CSU-Geschäftsführer Josef Zängl die Bitte, doch Einheit zu bewahren und bemüht zu sein, die Aufbauarbeit des Bürgermeisters Härtenberger fortzusetzen.
Quelle: Bogener Zeitung,10.12.1983


„Wie stehen Jugendliche zum Gauben?
Jahreshauptversammlung des Kuratoriums Jugendbildungsstätte – Vorstand im Amt bestätigt
Windberg.
Wie stehen Jugendliche zum Glauben und zu den kirchlichen Riten? — Diese Frage beschäftigte die Mitglieder des Kuratoriums Jugendbildungsstätte Windberg bei ihrer Jahreshauptversammlung am Montag im Kloster Windberg. Franz Gasteiger berichtete über das Ergebnis einer Umfrage zu diesem Thema. Demnach haben die jungen Leute zwischen 14 und 21 Jahren mehr Bezug zu Gottesdienst und Kommunion als ältere Gläubige, Beichte und Buße sind für Jugendliche dagegen recht unpopulär.
Nur etwa 20 Prozent der Katholiken gehen am Sonntag in die Kirche, ergab eine Umfrage von Mitarbeitern der Universität Regensburg in acht bayerischen Pfarreien verschiedener Größe. Das Ergebnis dieser Erhebung ist zwar nicht repräsentativ, bietet aber interessante Anhaltspunkte für die kirchliche Jugendarbeit und Seelsorge, sagte Referent Franz Gasteiger.
Religion sei bei der Jugend wieder zu Ehren gekommen. Allerdings praktizierten die Burschen und Mädchen eine neue Art von Glauben und Religiosität, die von anderen Gruppen oft nicht akzeptiert werde. So gehöre für die Jugend Musik zum Gottesdienst. Die Sehnsucht nach Frieden, einer gesunden Umwelt und einem „unverdorbenen Gott“ spiele eine wichtige Rolle im Leben junger Christen. Die Riten und Sakramente der traditionellen Kirche erscheinen vielen von ihnen leblos und starr, berichtete der Referent.
Verantwortungsbewußte Priester,, Gemeindeassistentinnen und Jugendpfarrer müßten sich also überlegen, wie sie den Gottesdienst und die Glaubensbotschaft zeitgemäß verkünden können, so daß auch Jugendliche den Weg Jesus Christus finden. Mit den Zahlen aus der Umfrage belegte Gasteiger seine Thesen.
Im weiteren Verlauf der Jahreshauptversammlung im Kloster Windberg gab Pater Roger van der Hejden den Kassenbericht bekannt. Demnach wurden von den Beiträgen der momentan 40 Mitglieder der Trägergemeinschaft und Spenden im letzten Jahr Bücher, Einrichtung für fir Zimmer in der Jugendbildungsstät und Zuschüsse für Praktikanten bezahlt. Ferner sollen eine Videoanlage und weitere Einrichtungsgegenstände gekauft werden.
Im Rückblick auf das abgelaufene Jahr ging Pater Thomas Handgrätinger auf die Kurse und Seminare für Schulen und Lehrlinge ein sowie auf den Windberger Thesenmarkt — Gesprächsrunden mit Fachleuten zu aktuellen Fragen. Die Mitarbeiter der Jugendbildungsstätte arbeiten auch in anderen Gremien wie etwa des BDKJ und des Bezirksjugendringes, mit. Die dritte Referentenstelle in Windberg wurde durch zwei Halbtagskräfte ersetzt.
Bei den Wahlen wurde der bisherige Vorstand mit Franz Schmidbauer als 1. Vorsitzenden, Pater Wolfgang Vos, 2. Vorsitzendem, und Schriftführer Günther Tischler für die Trägergemeinschaft sowie das Kuratorium im Amt bestätigt. Schwerpunkte für das kommende Jahr sollen so die Verantwortlichen, ein Seminar für junge Paare und eine Veranstaltung zur Kommunalwahl sein.
Musikalisch umrahmt wurde die Jahreshauptversammlung des Kuratoriums vom Streicherquartett des Collegium Musicum aus Straubing. -re-
Quelle: Bogener Zeitung,14.12.1983


Auch im Alter nicht vergessen!
Besinnliche Adventfeiern für Hunderdorfer und Neukirchener Senioren
Hunderdorf. Zu ein paar Stunden vorweihnachtlicher Besinnung gaben die Betreuerinnen der Hunderdorfer Senioren, Martha Hofmann, sowie die Rotkreuzgruppe Neukirchen alten Leuten

Die Mädchengruppe der Landjugend Hunderdorf.

Gelegenheit. Den Mitbürgern wurde dabei deutlich gemacht, daß sie auch im Alter nicht vergessen sind.
Im Gasthaus Baier-Edbauer in Hunderdorf fanden sich mehr als 90 ältere Mitbürger ein. Pfarrer Högner sagte, daß der Mensch im Dunkel nicht leben kann. Finsternis heiße, ohne Freude und Hoffnung sein, und jeder könne in die Finsternis etwas Licht bringen. Die Adventszeit soll auf dieses Licht aufmerksam machen. Christus, der Messias, werde kommen — er sei das Licht. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hentschirsch betonte, daß man sich auf den Geburtstag Jesu mit Freude im Herzen vorbereiten solle. Sie zitierte aus dem Paulusbrief: „Freut euch, denn der Herr ist nahe.“ Weiter sagte sie, daß Christen immer Grund zur Freude hätten, weil sie durch die Taufe, durch ihren Glauben und dessen Gemeinschaft immer mit Christus verbunden seien. Denn nur wer von innerer Freude erfüllt sei, könne gütig und freundlich mit anderen umgehen. Bürgermeister Weinzierl dankte der Seniorenbetreuerin und ihren Helfern. Die Feierstunde umrahmten Mitglieder des Trachtenvereins Hunderdorf. Sie trugen Gedichte vor und ein junger Akkordeonspieler begleitete die Weihnachtslieder. Eine Mädchengruppe der Katholischen Landjugendgruppe erfreute die Zuhörer mit dem musikalischen Vortrag der „Herbergssuche“ und anderen adventlichen Weisen. Die Legende vom Eselein und das Gedicht „Heilige Nacht“ vollendeten das Vortragsprogramm. Gerne sangen die Besucher bei altbekannten Weihnachtsliedern mit. …
Quelle: Bogener Zeitung,17.12.1983


Dorfmeisterschaft im Tischtennis
Hunderdorf.
Aktive und Hobbytischtennisspieler ermittelten in der Hunderdorfer Schulturnhalle den Dorfmeister. Ausrichter des Turniers war die Tischtennis-Abteilung des Sportvereins Hunderdorf. Abteilungsleiter Reisinger gab den Spielmodus bekannt. Anschließend wurden die Spieler in drei Klassen eingeteilt, und zwar Jugendliche, Gästespieler und aktive Tischtennisspieler. In der Gästerunde setzte sich nach spannenden Spielen Robert Neumeier durch und errang die Dorfmeisterschaft. Die weiteren Plätze belegten G. Pirsig, Albert Kellner und Heinz Hentschirsch. Bei den zahlreichen Jugendlichen siegte Werner Zitzelsberger. Die weiteren Plätze belegten Werner Neumeier, Alex Eberth und H. Käfer. Bei den aktiven Tischtennisspielern, die in der dritten Kreisliga zur Zeit auf Platz zwei punktgleich mit dem Tabellenführer stehen, gab es nach den angesetzten Spielen noch kein Ergebnis. Die Spieler Scherl, Solcher und Miedaner mußten weitere Spiele bestreiten, um den Vereinsmeister zu ermitteln. Im Endspiel setzte sich Scherl gegen den Vorjahressieger Miedaner durch und konnte damit den bereits zweimal gewonnenen Wanderpokal endgültig mit nach Hause nehmen. Die Plätze drei und vier belegten Solcher und Exner.
Quelle: Bogener Zeitung,17.12.1983


Weinzierl will die Suppe auslöffeln
Er ist Bürgermeisterkandidat der Freien Wählergemeinschaft Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen.
Hunderdorf/Steinburg/Gaishausen. Seit Sonntag ist Egon Weinzierl Bürgermeisterkandidat der Freien Wählergemeinschaft Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen für die Wahlen am 18. März 1984. Von 58 Stimmen erhielt Weinzierl 50 Ja-Stimmen. Die FWG wird am 6. Januar 1984 die Listenplätze für die Bewerber zur Gemeinderatswahl aufstellen. Aus dem Gebiet Gaishausen sollen sechs Kandidaten, aus Steinburg zehn Kandidaten und aus Hunderdorf zwölf Bewerber um Sitz und Stimme im Gemeinderat Hunderdorf berücksichtigt werden.
Im Namen der FWG Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen hieß Hans

Egon Weinzierl (links) noch CSU-Mitglied und 2. Bürgermeister der Gemeinde, ist jetzt Bürgermeisterkandidat der Freien Wählergemeinschaft Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen.

Feldmeier im Gasthaus Solcher in Wegern zahlreiche Besucher willkommen. Bereits vor einer Woche hatte sich die FWG in einer öffentlichen Versammlung mit Egon Weinzierl als Bürgermeisterkandidat beschäftigt und beschlossen, ihn als Kandidaten der FWG aufzustellen. Feldmeier betonte, daß der BM-Kandidat der Freien Wählergemeinschaft klipp und klar erklären müsse, ob er sein Parteibuch abgebe, wenn er die Ziele der Freien Wähler vertreten wolle. „Wenn’s gewünscht wird, dann würde ich mich voll für die Freien Wähler einsetzen“, erklärte Weinzierl, der ohne Polemik auf die Ereignisse in Hunderdorf einging und bekanntgab, aus der CSU auszutreten.
Von den abgegebenen 58 gültigen Stimmen erhielt Egon Weinzierl als Bürgermeisterkandidat 50 Ja-Stimmen und sechs Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen. Weinzierl nahm die Wahl unter den gestellten Bedingungen an. „Ich glaube nicht, daß die Suppe so dick eingebrockt ist, daß sie nicht auszulöffeln ist, wenn mit dem Schießen aufgehört wird“, stellte der frisch gewählte Bürgermeisterkandidat der FWG, Egon Weinzierl, fest. Ludwig Fellinger sagte, die FWG wolle einen demokratischen fairen Wahlkampf und keine Personen angreifen. Feldmeier betonte, daß es angesichts von möglichen Protestwählern gelte, gemeinsam in die Zukunft zu schauen.
Er bedankte sich beim Wahlausschuß und beim Kassier Kraus für die geleistete Arbeit. Bei der Erstellung der Kandidaten für die Gemeinderatswahlen am 18. März 1984 wurden die Ortsteile Gaishausen, Steinburg und Hunderdorf entsprechend berücksichtigt. Die Aufstellung der Listenplätze erfolgt am 6. Januar um 9 Uhr in einer weiteren öffentlichen Versammlung der FWG Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen im Gasthaus Solcher in Wegern.
Quelle: Bogener Zeitung,19.12.1983


„Trasse wird Anforderungen gerecht“
Raumordnungsverfahren für die Verlegung der St 2139 im Bereich Hunderdorf und Steinburg
Hunderdorf/Steinburg. Die Regierung von Niederbayern als höhere Landesplanungsbehörde hat das Raumordnungsverfahren für die vom Straßenbauamt Deggendorf geplante Verlegung der St 2139 zwischen Hunderdorf und Steinburg unter Würdigung und Abwägung aller im Anhörungsverfahren vorgebrachten Gesichtspunkte und unter Berücksichtigung der landes- und regionalplanerischen Ziele abgeschlossen. Sie ist in ihrer landesplanerischen Beurteilung zu dem Ergebnis gekommen, daß bei beiden Ortsumgehungen die Raumordnungstraße mit bestimmten Maßgaben den Erfordernissen der Raumordnung am besten gerecht wird.
Im Raumordnungsverfahren standen im Bereich Hunderdorf die

Die geplante Verlegung der St 2139 im Bereich Hunderdorf und Steinburg

Raumordnungstraße und eine Wahllinie zur Diskussion. Die Raumordnungstraße umgeht Apoig im Osten und kreuzt die bestehende St 2139 unmittelbar nördlich der Nolte-Werke, während die 50 Meter kürzere Wahllinie in der Talaue des Bogenbaches zwischen Hunderdorf und Apoig verläuft. Ein Ausbau der bestehenden St 2139 in Hunderdorf würde nach Auffassung des Straßenbauamtes bei einer in Zukunft ansteigenden Verkehrsbelastung die Lärmbeeinträchtigung in Hunderdorf nicht mindern und die Sicherheit und Zügigkeit des Verkehrs nur unwesentlich verbessern. Im Bereich Steinburg wurden die den Siedlungsbereich Steinburg/Au vorm Wald im Westen umgehende Raumordnungstraße sowie eine innerörtliche Verlegung in Steinburg untersucht.
Die raumordnerische Entscheidung zugunsten der Raumordnungstraße im Bereich Hunderdorf  stützt sich auf die in der Anhörung gewonnene Erkenntnis, daß diese Trassierung aus der Sicht der Wasserwirtschaft, der Fischerei, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Lärmschutzes, der Denkmalpflege und der Ortsplanung die eindeutig bessere Lösung darstellt. Nachteile lassen sich im Rahmen der Flurbereinigung und durch geeignete Schutzvorkehrungen für das Wild abmildern. Zusätzlich wurde durch eine Maßgabe bestimmt, daß die Raumordnungstraße erst dann gebaut werden kann, wenn nach Verkehrsübergabe der BAB A 3 in diesem Abschnitt und nach Fertigstellung der neuen Donaubrücke bei Hofweinzier mittels einer Verkehrszählung ein entsprechender Bedarf nachgewiesen werden kann.
Im Gegensatz dazu ist die Notwendigkeit einer Verlegung der St 2139 im Streckenabschnitt Steinburg bereits gegeben. Die im nördlichen Abschnitt der Ortsdurchfahrt besonders enge und unübersichtliche Linienführung (Unfallhäufungsstelle) sowie die derzeitige und künftige Belastung erfordern die baldige Realisierung einer Neubaumaßnahme. Bei der Entscheidung zugunsten der Raumordnungstraße wogen die Belange des Städtebaus, des Lärmschutzes und der verkehrlichen Eignung und Sicherheit schwer. Eine Lösung im Zuge der innerörtlichen Verlegung würde den Ortsteil Au von Steinburg abtrennen, den Abbruch von Gebäuden notwendig machen, die bauliche Entwicklung erheblich erschweren — der genehmigte Flächen-nutzungsplan enthält die Raumordnungstrasse —, die bisherige Lärmbelästigung in der Ortsdurchfahrt erhöhen, auf rund 0,8 km Länge weiterhin an ein- oder beidseitiger Bebauung vorbeiführen und eine äußerst unübersichtliche Kreuzung im Bereich Au beibehalten. Trotzdem wären die geschätzten Baukosten im Vergleich zur Raumordnungstrasse nur unbedeutend niedriger. Zur Entscheidung hat auch die bisherige straßenbauliche Entwicklung in Hunderdorf beigetragen. Hier wurde in den fünfziger Jahren eine Umgehungsstraße gebaut, die nach Auffassung der Straßenbauverwaltung den heutigen verkehrlichen Ansprüchen nicht mehr genügt, so daß eine ortsferne Umgehung angelegt werden soll. Diese Entwicklung könnte sich auch in Steinburg bei einer Realisierung der innerörtlichen Verlegung einstellen. Das Resultat wären dann zwei neue Straßen innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne mit den entsprechenden Folgen hinsichtlich Landverbrauch, Eingriffe in Naturhaushalt, Landschafts- und Ortsbild sowie, nicht zuletzt, eine Verdoppelung der Kosten. Die Entscheidung für die Raumordnungstrasse, die wegen der zu schützenden Belange des Naturschutzes, der Landwirtschaft sowie der Jagd mit Maßgaben verbunden ist, trägt auch der künftigen Funktion dieser Straße als Autobahnzubringer für den Mittleren Bayerischen Wald Rechnung; ihre Trassierung dürfte auch langfristig den gestellten Anforderungen gerecht werden.
Quelle: Bogener Zeitung,22.12.1983


200 Bausteine für Projekt Bühel
Straubing-Bogen.
Mit dem Erlös des JU-Kreiskegelturniers in Höhe von 500 Mark kann die Behindertengruppe Dr. Gäch in Schwarzach weitere 200 Bauziegel kaufen und ihr Zukunftsprojekt „Errichtung einer sozial-therapeutischen Siedlung in Bühel bei Schwarzach“ etwas schneller verwirklichen. Die Leiterin der Birkenhof-Gruppe, Angelika Rittich, begrüßte die Mitglieder des Kreisverbandsausschusses der Jungen Union Straubing-Bogen und stellte in einem Gespräch die Einrichtung sowie die damit zusammenhängenden Sorgen und Probleme vor. Insbesondere bedauerte sie die nach ihrer Meinung zu geringe staatliche Förderung derartiger Projekte, derartiger Solidar- und Wohngemeinschaften behinderter Mitmenschen. In einem anschließenden Rundgang konnten sich die Besucher von der guten Führung und Betreuung im Haus Schwarzach persönlich überzeugen. Die Betreuten selbst warteten dabei mit Weihnachtsliedern auf.
Quelle: Bogener Zeitung,23.12.1983


Zum Weihnachtsfest und Neujahr
Wieder geht ein Jahr zu Ende und wir blicken zurück auf die vergangenen zwölf Monate.
Jahrelang war uns die sichere Arbeit eine Selbstverständlichkeit. Heute blicken jedoch einige unserer Mitbürger mit Sorgen in die Zukunft. Ob die Dinge so verlaufen, wie Sie es sich gewünscht haben, ob dieses oder jenes gelungen ist, hierüber werden Sie selbst Rückschau hatten.
Dankbar können wir verzeichnen, daß unsere Heimat, unsere Gemeinden von größeren Naturkatastrophen und sonstigen schwerwiegenden Ereignissen verschont blieben, obwohl wir nicht verkennen wallen, daß sich auch in unseren Wäldern eine problematische Entwicklung abzeichnet.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, heute möchten wir allen danken, die im vergangenen Jahr zum Wohle unserer Gemeinde gearbeitet, die Arbeit der Gemeinde und ihrer Verwaltung unterstützt und gefördert haben. Unser Dank gilt auch allen, die tagtäglich in unserem Bereich an ihrem Arbeitsplatz mit großem Einsatz und Verantwortungsbewußtsein ihre Aufgaben und Pflichten erfüllten. Auch allen Vereinen und Organisationen für ihre Aktivitäten, durch die das örtliche Geschehen mitgeprägt wurde, vielen herzlichen Dank.
Auch Bürgermeister und Gemeinderat waren für die Gemeinde bemüht, den anstehenden Aufgaben und Problemen bestmöglich gerecht zu werden. Ohne Übertreibung kann doch festgestellt werden, daß wiederum eine positive Bilanz erreicht werden konnte für die Gemeinde und für ihre Bürger. Wir glauben, daß das Machbare erwirkt werden konnte.
Sicher wird es auch im nächsten Jahr an Aufgaben, Problemen und Verantwortung nicht fehlen. Wir bitten deshalb auch im nächsten Jahr um ein vertrauensvolles Miteinander. Möge auch der Stil der Auseinandersetzungen für die bevorstehenden Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen am 18. März 1984 der Besonnenheit des festlichen Jahresausklanges angepaßt werden.
In diesem Sinne nehmen wir die bevorstehenden Festtage und den Jahreswechsel gerne zum Anlaß, allen Bürgern und Familien unserer Gemeinden ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie im neuen Jahr Gesundheit und Glück in allen persönlichen Belangen zu wünschen.
Franz Kleikamp, 1. Bürgermeister, Windberg
Karl Härtenberger, 1. Bürgermeister, Hunderdorf, (Gemeinschaftsvorsitzender)
Heinrich Lobmeier, 1. Bürgermeister, Neukirchen, (stellvertr. Gemeinschaftsvorsitzender)
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


Älteste Gemeindebürgerin 90 Jahre alt
Ihr 90.stes Wiegenfest konnte am Sonntag Aurelia Schellmann, wohnhaft in Hunderdorf, Quellenweg, feiern. Zu ihrem Ehrentag gratulierte persönlich stellvertretender Landrat Franz Buchner, Bürgermeister Karl Härtenberger, Pfarrer Högner, PGR-Mitglied Martha Hofmann und für den VdK-Ortsverband Vorsitzender Rudolf Karl, Hinterbliebenenbetreuerin Resi Grimm und Kassiererin Anna Heilmann. Die Gratulanten übermittelten die besten Glückwünsche und jeweils ein Geburtstagspräsent.
Die Jubilarin, eine gebürtige Bendel, erblickte am 3.12.1893 in Oberebersdorf/Sudetengau das Licht der Welt. Im Jahre 1919 hatte sie mit Johann Schellmann die Ehe geschlossen, aus der zwei Kinder hervorgingen. Am 8. Mai 1946 wurde die Familie aus der Heimat ausgesiedelt, kam dann nach Sankt Englmar und 1951 nach Hunderdorf, das zur zweiten Heimat wurde. Der Ehemann verschied im Jahre 1969. Die Jubilarin, die noch recht rüstig und geistlich beweglich ist, strickt und liest noch gerne und informiert sich durchs Fernsehen. Auch über sechs Enkel und neun Urenkel kann sich die Schellmann-Oma erfreuen. Aurelia Schellmann ist mit ihren 90 Jahren die älteste Bürger in der Gemeinde Hunderdorf.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


Dorfmeisterschaft im Tisch-Tennis
Abteilungsleiter Reisinger konnte zur Dorfmeisterschaft im Tisch-Tennis heuer 25 Teilnehmer begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem 1. Vorsitzenden des Hauptvereins Heinz Hentschirsch und dem 2. Vorsitzenden Hans Grill. Die Leitung des Turniers stand wie seit Jahren in den Händen von Kornel Klar. Die Senioren ab 16 Jahren wurden in drei Gruppen eingeteilt, während die Jugend in einer Gruppe spielte. Es entbrannte an den fünf Tischen bald ein heißer Kampf und Sätze und Punkte. Für die Aktiven des Vereins war dies gleichzeitig auch die Vereinsmeisterschaft.
Die Ergebnisse:
Gruppe der Aktiven: 1. Ewald Scherl, 2. Karl Miedanner, 3. Klaus Solcher, 3. Herbert Exner.
Senioren der Gäste:
1. Robert Neumeier, 2. Gerold Piersig, 3. Albert Kellner, 4. Heinz Hentschirsch.
Jugend:
1. Werner Zitzelsberger, 2. Werner Neumaier, 3. Alexander Eberth.
Bei der anschließenden Ehrung überreichte Abteilungsleiter Reisinger an die Sieger Pokale, Medaillen und Urkunden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


Für die Skikurse vorbereitet
Skikurse des SC Hunderdorf – Mit vereinseigenem Bus können Kinder zum Skifahren kommen
Traditionsgemäß führt die Skiabteilung des SV Hunderdorf in den Weihnachtsferien Skikurse für Kinder und Jugendliche durch. Der fünftägige Kurs ist geplant in der Zeit vom 26.12. bis 30.12.1983. Sollten die Schneeverhältnisse zu dieser Zeit die Durchführung nicht zulassen, wird auf den Zeitraum vom 2.1. bis 6.1.1984 ausgewichen.
Anmeldungen können ab sofort bei Leonhardt (Tel. 3036) oder bei Hentschirsch (Tel. 3915) erfolgen. Die Kursgebühren enthalten die Fahrtkosten und die Verpflegung. Die Übungsleiter und sonstige Betreuungspersonen sorgen dafür, daß der Kurs für die Teilnehmer erfolgreich und angenehm wird. Die vereinseigene Skihütte bietet Platz für die Essenseinnahme und den Aufenthalt während der Pause. Der Kurs für die Erwachsenen findet an zwei Wochenenden im Januar statt.
Um für die Abhaltung der Skikurse gut vorbereitet zu sein, waren die Übungsleiter mit dem Kleinbus der Skiabteilung, den Skiclubmitgliedern Buchs, Zitzelsberger in uneigennütziger Weise in besten technischen Zustand gebracht hatten, nach Fügen gefahren. Unter der Anleitung von D. Leonhardt übte die Teilnehmer die verschiedenen Schwünge aus dem Skilehrplan und besprachen die methodischen Schritte beim Erlernen des Skilaufens vom Anfängerkurs bis zur Stufe des sportlichen Fahrens. Am Wochenende werden einige einen Lehrgang am Arber besuchen.
Der Kleinbus soll auch eingesetzt werden, um Kindern Gelegenheit zu geben, ins Skigebiet nahe der Skihütte zu kommen, wenn Eltern oder Erwachsene nicht dorthin fahren.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


Adventliche Weise beim Bayerwaldverein
Hunderdorf. Zur diesjährigen Advent- und Nikolausfeier des Bayerwaldvereins im Gasthaus Sandbiller hieß Vorstand Werner Schwarzensteiner insbesondere Pfarrer Anton Högner, Diakon Rolf Schrank und Bürgermeister Härtenberger willkommen.
In ihren Ansprachen brachten Diakon Schrank und Pfarrer Högner Gedanken zur Advent- und Weihnachtszeit näher. In Vorbereitung und Erwartung des Festes solle auch die Begegnung mit Gott einbezogen werden. Bürgermeister Härtenberger dankte den Mitgliedern und der Vorstandschaft für die aktive Mitarbeit im öffentlichen Gemeindegeschehen, wünschte eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit sowie viel Erfolg und Aktivität im kommenden Jahr. Auch der Nikolaus stattete dem Bayerwaldverein seinen Besuch ab. Abschließend hatte der Weihnachtsmann zur Freude von über 50 Kindern für jeden ein Päckchen voller Süßigkeiten mitgebracht. Die Vereinsjugend des Bayerwaldvereins gestaltete mit adventlichen Musikstücken, Liedern und Gedichten diese Veranstaltung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


Adventfeier der Trachtler
Hunderdorf. Zu einer Nikolaus- und Adventfeier fanden sich am Samstagabend im Gasthaus Sandbiller die Mitglieder des Heimat- und Volkstrachtenvereins ein. Der besondere Gruß des Trachtler-Vorstandes Ernst Sacher galt Diakon Rolf Schrank, Bürgermeister Härtenberger, Kreisrätin Heidi Watzl und Fahnenmutter Sofie Baier.
Sodann sagte Vorstand Ernst Sacher, daß für den Trachtenverein ein erfolgreiches arbeitsreiches Jahr zu Ende gehe und dankte allen Gönnern, der Gemeinde und den Mitgliedern für die Unterstützung bzw. Mitarbeit. Es sei, so Sacher fortfahrend, nicht immer leicht, in der heutigen schnellebigen Zeit insbesondere für den Trachtenverein den richtigen Weg zu finden, damit auch die Jugend mitmache und sich im Verein wohlfühle.
Diakon Rolf Schrank führte in seiner Ansprache aus, Advent bedeute Ankommen und wenn Advent gefeiert werde, so werde die Ankunft Jesu erwartet. „Machen wir die Tür unseres Herzens auf, denn „Christ der Retter ist da“, so der Diakon.
Bürgermeister Härtenberger begrüßte auch die Adventfeiern im Verein, denn durch sie werde auch der Gemeinschafts-Sinn vertieft. Der Gemeindechef dankte der Vorstandschaft und den Trachtlern für die Aktivitäten im örtlichen Geschehen. Sodann stattete noch der Nikolaus dem Trachtenverein einen Besuch ab, wobei er im allgemeinen nur Gutes berichten konnte. Zur Freude der anwesenden Kinder hatte der Weihnachtsmann für alle Buben und Mädchen ein Päckchen voller Süßigkeiten mitgebracht.
Weiterhin überreichte Bürgermeister Härtenberger an die Vereinsjugend die Erinnerungsurkunden vom Bayerischen Waldgau, die anläßlich des vierten Gau-Bezirks-Jugendtages 1983 in Steinburg verliehen wurden. Zudem überreichte Härtenberger an Betty Sacher für 25jährige Vereinszugehörigkeit die Vereinsnadel. Frau Sacher ist aktives Mitglied und langjährige Schriftführerin bei den Trachtlern. Die Jugend des Trachtenvereins gestaltete mit adventlichen Musikeinlagen und Gedichtvorträgen sowie nachdenklich-heiteren Sketchen, diese Adventsveranstaltung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


Besinnliche Weihnachtsfeier des Musikvereins
Hunderdorf. Eine besinnliche Weihnachtsfeier verband am Sonntagnachmittag im Gasthaus Baier-Edbauer viele Mitglieder und Freunde des Musikvereins Hunderdorf. 1. Vorstand Egon Weinzierl hieß insbesondere Musiklehrer Tony Niedermayer von der Musikschule Rieder, Kreisrätin Heidi Watzl und später noch Bürgermeister Härtenberger willkommen. Dann eröffnete die Akkordeongruppe unter Leitung von Tony Niedermayer den adventlichen Teil mit dem Musikstück „Leise rieselt der Schnee“, Gregor Niedermayer und Lothar Klein erfreuten anschließend mit vorweihnachtlichen Gedichten. Adventliche Mundartgedichte und Geschichten, vorgetragen von Klaus Bielmeier und Xaver Kern, sowie der Andachtsjodler, gesungen von Tony Niedermayer und einigen Vereinsjugendlichen stimmten weiterhin in die „staade Zeit“ ein. Dazwischen spielte die Akkordeongruppe weitere weihnachtliche Weisen. Ein brilliant-beschaulicher Diavortrag von Klaus Bielmeier, in dem auch Auftritte des Musikvereins zu sehen waren, rundete das Programm ab.
Bürgermeister Härtenberger bezeichnete es als eine gute Sache, wenn sich die Vereinsmitglieder auch in der Adventszeit zusammenfinden, was auch Gemeinschaftssinn zeige und fördere. Härtenberger dankte im Namen der Gemeinde dem Vorstand, allen Mitgliedern und besonders Musiklehrer und Dirigent Tony Niedermayer sowie den jungen Musikern und wünschte ein erfolgreiches Jahr 1984.
Auch erster Vorstand Egon Weinzierl dankte in seinen Schlußworten allen Mitgliedern für die Mitarbeit recht herzlich und überreichte an Tony Niedermayer, Ferdl Hartmannsgruber und Xaver Kern ein Präsent. Mit einem Buchgeschenk „Schönes Deutschland“ an alle aktiven Spielerinnen und Spieler des Vereins verband Egon Weinzierl ein besonderes Dankeschön und eine kleine Anerkennung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


Christbaumversteigerung gut besucht
Au v. Wald. Zahlreiche Mitglieder und Gönner der Freiwilligen Feuerwehr Au v. Wald konnte am vergangenen Sonntag der 1. Kommandant Johann Breu zur diesjährigen Christbaum-Versteigerung im Gasthaus Wagner-Freudenstein begrüßen.
Bereits am Samstag, zuvor fanden sich eine Reihe junger FFW’ler im Vereinslokal ein. Unter der Leitung von Kommandant Johann Breu galt es, die bevorstehende Veranstaltung vorzubereiten, um einen reibungslosen und zügigen Verlauf zu gewährleisten. Mit viel Geschick wurde dann innerhalb kurzer Zeit der Christbaum geschmückt, sowie die zahlreichen Sachspenden geordnet und aufgereiht. Wie schon in den Jahren zuvor konnte Breu auch heuer wieder viele Freunde und Gönner der FFW Au vorm Wald im geräumigen Tanzsaal des Gasthauses Wagner-Freudenstein begrüßen. Sein besonderer Gruß galt den Vertretern der Nachbarfeuerwehr Steinburg, Ecker und Häusler, der FFW Hunderdorf, der FFW Oberalteich, dem Spielmannszug Oberalteich, der FFW Schönstein, dem Eisstockclub Steinburg, dem Sportverein Neukirchen-Steinburg, den Sportfliegern, dem Stammtisch der Au’inger und dem Stammtisch Rammersberg.
Versteigerer Erwin Diermeier verstand es sodann in seiner gewohnt humorvollen Art und Weise die Besucher bei guter Laune zu halten und zum Mitbieten aufzufordern. Auch für die jüngsten Teilnehmer an der Veranstaltung hatten sich die Verantwortlichen der Au’inger Wehr etwas einfallen lassen: wie schon im letzten Jahr besuchte sie auch heuer wieder der Nikolaus, was für die Kleinen natürlich der Höhepunkt war. Nach der „Bescherung“ erzählte Nikolaus die Legende des Heiligen Nikolaus, die auf einer wahren Begebenheit beruht und sich vor langer Zeit in einem kleinen Hafenort in der Türkei abgespielt hat.
Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Kommandant Breu herzlich bei den Teilnehmern und seinen Helfern.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


Adventsgedenken
A jedes Jahr so im Advent,
wenn ma de erstn Kerzerl brennt,
boids draußn gfrorn is und ois weis,
na trifft ma se im kloana Kreis.
A bissl gsunga, gspuit muaß sei,
so stimmt ma se adventlich ei.
Da oane tragt a Verserl vor,
des geht ins Gmüat, net blos ins Ohr.
Ja, s’Gmüat, des kimmt in unsrer Zeit
oft vui zu kurz, i sags Euch, Leit !
Wenn ma die Welt a so betracht‘,
wia jeder rennt und hetzt und tracht‘,
wia jeds heit schuft‘ ums tägli Brot,
na merkst, s‘ is nimmer ois im Lot;
daß’s nimmer is de rechte Weis‘
auf unserm ganzn Erdnkreis.
Des große Fest steht vor da Tür
mit seiner Pracht und seiner Zier.
In dera Zeit, wanns draußn kalt,
wears Zeit, daß ma kurz Einkehr halt.
Schauts so a Weihnachtskerzn an,
wia schö und stad de brenna kann,
mit ihran warma, hella Schein
könnt de für uns a Beispui sein;
sie brennt ganz stad bis langsam stirbt,
so wiar a Mensch, der heimlich liabt.
Genau so wia da Kerznschein
so soll ma aa mir Menschn sein:
A bissl Liacht für andre Leit,
ganz bsonders zua da Weihnachtszeit,
des waar für uns ganz gwiß a Gwinn
und s‘ Fest hätt‘ erst an rechtn Sinn
A s’Christkind wolln ma bittn gar,
daß Friedn bleibt im nächstn Jahr !
Ludwig Hieninger
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.12.1983


„Christkindl“ für die Bürgermeister
Hunderdorf.
Die Raiffeisenbank Hunderdorf hatte kürzlich die Bürgermeister der Gemeinden in ihrem Einzugsbereich in das Geschäftsgebäude in Hunderdorf eingeladen. Dabei überraschte Raiffeisen-Geschäftsleiter Sebastian Biegerl die Bürgermeister mit Spenden für allgemein förderungswürdige Einrichtungen der Gemeinden. So erhielt Bürgermeister Karl Härtenberger, Hunderdorf, 1 000 DM für die Renovierung der Filialkirche in Hofdorf. Bürgermeister Heinrich Lobmeier, Neukirchen. konnte 1 000 DM für die ambulante Krankenpflegestation Neukirchen in Empfang nehmen. Ebenso erhielt der Windberger Bürgermeister Franz Kleikamp 1 000 .DM für die Renovierung der Wallfahrtskirche Hl. Kreuz. Bürgermeister Deschl, Stadt Bogen, bekam vom Raiffeisen-Geschäftsstellenleiter Müller in Bogen einen 1 000-DM-Spendenbetrag für das Jugendfreizeithaus überreicht. Die Bürgermeister freuten sich über die Spenden und versicherten, daß man diese zu den genannten Zwecken gut gebrauchen könne. Freude auch beim Kindergarten in Hunderdorf! Josef Länger, 2. Raiffeisen-Geschäftsleiter, überreichte an die Kindergartenleiterin Roswitha Häringer aus dem Erlös des Raiffeisen-Gewinnsparens den Betrag von 750 DM. Das Bild zeigt Raiffeisen-Geschäftsleiter Biegerl und die Bürgermeister Lobmeier, Härtenberger und Kleikamp (von links), die für ihre Gemeinden je einen Spendenbetrag in Empfang nehmen konnten.
Quelle: Bogener Zeitung,24.12.1983


CSU geschlossen hinter Josef Breu
Aus der Kandidatenversammlung von CSU und freien Wählern
Hunderdorf.
Einig und geschlossen stehen die Kandidaten des Wahlvorschlages „CSU und freie Wähler“ hinter ihrem Bürgermeisterkandidaten Josef Breu. Man ist fest entschlossen, in einem sachlich und fair geführten Wahlkampf die Bürger davon zu überzeugen, daß die Geschicke der Gemeinde auch künftig bei den Gemeinderäten der CSU in den besten Händen sind. Dieses Resümee zog der Ortsvorsitzende Josef Breu aus dem Verlauf der Versammlung.
Der Ortsvorsitzende ging in seinem Rückblick zu Beginn der Versammlung auf den Verlauf der öffentlichen Wahlversammlung am 8. Dezember ein. Er erläuterte die Hintergründe seines Verhaltens und bat die Versammelten um Verständnis für diese Situation. Weiter berichtete er vom Verlauf einer darauffolgenden Vorstandssitzung, bei der er sich persönlich bei seinem Mitbewerber Egon Weinzierl für die bei der Wahlversammlung erfolgten Angriffe entschuldigt habe und diese Entschuldigung von Weinzierl angenommen worden sei. Dadurch seien die persönlichen Vorbehalte, die gegeneinander bestanden hätten, ausgeräumt worden. Die CSU könne nun unbelastet von diesen Vorgängen daran gehen, einen fairen, ganz auf die Sache abgestellten Wahlkampf zu führen.
Mit Bedauern nahmen die Versammelten den in der Presse angekündigten Parteiaustritt des Mitbewerbers Weinzierl Kenntnis. Im Verlauf der Versammlung einigte man sich auf die Reihung der einzelnen Kandidaten. Hunderdorf habe sich immer mehr zu einer Arbeitnehmergemeinde entwickelt, sodaß man auf der Liste dem Wähler viele Arbeitnehmer anbieten werde. Aber auch die Selbständigen, die als die Gewerbesteuerzahler der Gemeinde gelten, seien ausreichend berücksichtigt worden. Die Altersschichten der Kandidaten spiegele die Altersverteilung in der Bevölkerung wider. Insgesamt könne man dem Wähler eine Liste anbieten, in der sich jeder Bürger vertreten fühlen könne.
Abschließend wurde noch ein Gremium gebildet, das für alle Maßnahmen verantwortlich zeichnet, mit der sich die CSU mittels Flugblätter oder über die Presse an die Öffentlichkeit wendet. Die öffentliche Versammlung zur endgültigen Verabschiedung des Wahlvorschlages wurde auf Donnerstag, den 5. Januar, um 19.30 Uhr, in das Gasthaus Baier-Edbauer gelegt.
Quelle: Bogener Zeitung,27.12.1983


Hunderdorf. Heimat- und Volkstrachtenverein: Heute, Donnerstag, 20 Uhr, Vereinsabend mit Volkstannrobe im Gasthaus Baier-Edbauer.
Quelle: Bogener Zeitung,29.12.1983


Landwirte kämpfen gegen eine neue Straße
Verlegung der Staatsstraße 2139 bei Steinburg und Hunderdorf völlig überflüssig —Von Politikern schwer enttäuscht
Steinburg. Die Grundstücksbesitzer von Steinburg und Umgebung sind stocksauer. „Was sich die Regierung bei der geplanten Verlegung der Staatsstraße 2139 erlaubt hat, ist nicht nur völliger Blödsinn, sondern auch noch eine bodenlose Frechheit“. Der Grund der Empörung kommt nicht von ungefähr. Ohne auf die zahlreichen Einwände von seiten der Landwirte, der Jäger, der Naturschützer und vieler anderer zu achten, wurde kürzlich das Raumordnungsverfahren für die vom Straßenbauamt Deggendorf geplante Verlegung der Staatsstraße zwischen Hunderdorf und Steinburg abgeschlossen und wird das Projekt weiterverfolgt. Die dabei vorgebrachten Argumente klingen in den Ohren der Landwirte und Grundstücksbesitzer, die um ihren Grund und Boden und damit zum Teil um ihre Existenz kämpfen, wie blanker Hohn. Sie wollen nicht für ein sinnloses, zumindest aber überflüssiges Projekt den Prellbock spielen und setzen sich dagegen mit aller Kraft zur Wehr.
Bisher wurde für die geplante Maßnahme noch kein Quadratmeter Grund zur Verfügung gestellt und doch tut die Regierung so, als wenn schon alles unter Dach und Fach wäre, erregt sich Adolf Ecker aus Brandstadt, ein Mitglied der Interessengemeinschaft gegen die Verlegung der Staatsstraße 2139, die schon vor zwei Jahren über 150 Unterschriften gegen diese Maßnahme sammelte. „Wir sind doch nicht im Kommunismus, wo einfach über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden wird! “
Wenn man die lange Unterschriftenliste sieht und die ablehnenden

Mit der großzügigen Verlegung der Staatsstraße 2139 (gestrichelte Linie) sind zahlreiche Grundstücksbesitzer nicht einverstanden. Ein Ausbau der Straße und eine Verlegung innerhalb des Ortskerns von Steinburg würde den Zweck, größerem Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, ebenso erfüllen.

Stellungnahmen des Bayerischen Bauernverbands, der Jagdgenossenschaft und des Naturschutzbundes liest, dann fragt man sich wirklich, wer eigentlich für die großzügige Umgehung von Steinburg ist, die zwischen 25 und 30 Grundstücksbesitzern wertvolles Land wegnimmt und dafür herzlich wenig verspricht.
Die jetzige Staatsstraße 2139 wäre nämlich durchaus ausbaufähig, so daß sie auch dann den Verkehr bewältigen kann, wenn durch die Donaubrücke bei Hofweinzier und die Fertigstellung des Autobahnstücks Straubing-Deggendorf das Verkehrsaufkommen größer werden sollte. Und ganz ohne Einsicht sind auch die Grundstücksbesitzer nicht. Sie haben Verständnis dafür, daß die Staatsstraße 2139 mit ihren engen Kurven innerhalb der Ortschaft Steinberg nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Diese Verlegung könnte nämlich auf einfachste Form erfolgen, wenn von Wegern – etwa in Höhe des Gasthauses Solcher die Umgehung gebaut und über den Perlbach zur Staatsstraße 2147, die von Mitterfels herführt, geführt würde. Damit wäre das Argument der Regierung, die kurvenreiche Straße berge Unfallgefahren, entschärft – ganz abgesehen davon, daß sich in den letzten 30 Jahren in Steinburg kein Unfall mehr ereignete.
Ebenso unglaubwürdig ist das vorgebrachte Argument, daß die großzügige Trasse kaum teurer käme als der kleine Schlenker von Wegern zur Staatsstraße 2147. „Entweder will uns dieg Regierung für dumm verkaufen oder beim Straßenbau spielt das Geld wirklich keine Rolle“, meinte dazu Max Schötz aus Au vorm Wald, ein weiteres Mitglied der Interessengemeinschaft. Er wie auch die anderen Mitglieder kommen sich regelrecht verschaukelt vor, denn daß sie sich nicht gerührt hätten, kann man ihnen nicht vorwerfen. Schon vor zwei Jahren, als die erste Ortsbesichtigung mit zahlreicher politischer Prominenz und den Oberbauräten Lazar und Kargl vom Straßenbauamt Deggendorf durchgeführt wurde, brachten sie ihre Einwände vor. Doch offensichtlich genügte der Hinweis von Bürgermeister Härtenberger, daß ihm die großzügige Trasse lieber wäre, um die Planer zu überzeugen. „Wir planen und bauen, wenn es die Gemeinde für gut hält“, soll damals ein Oberbaurat gesagt haben. Hat denn niemand den kleinen Grundstücksbesitzern zugehört, die vielleicht ihre Argumente nicht so wortgewaltig vorbringen konnten?
Im Frühjahr dieses Jahres, als das Straßenbauamt mit ersten Planungsvorschlägen anrückte, hielten die Betroffenen auch den Mund nicht, aber offensichtlich wieder ohne Erfolg. Mit Argumenten wurde damals Bürgermeister Härtenberger in die Enge getrieben und von ihm verlangt, er solle endlich darüber abstimmen. lassen, wer für und wer gegen diesen Straßenbau ist. Mit der Erklärung, daß nicht alle Gemeinderäte anwesend seien, wurde die Abstimmung abgebogen. Der mehr als fragwürdige Beschluß, der dann in der nächsten Gemeinderäte anwesend seien, wurde die Abstimmung abgebrochen. Der mehr als fragwürdige Beschluß, der dann in der nächsten Gemeinderatssitzung gefällt wurde, lautete sinngemäß: Die Gemeinderäte sind mit den Planungen des Straßenbauamtes einverstanden, egal, wie diese ausfallen. Was soll ein solcher Beschluß? Sind die Gemeinderäte von Hunderdorf nicht Manns genug, um zu wissen, was sie wollen? Auf alle Fälle plante dann das Straßenbauamt so, wie sich Bürgermeister Härtenberger – der sich im übrigen inzwischen ausder Angelegenheit raushält – das anfangs vorgestellt hatte: die große Umgehung mit der Hoffnung, später eine Kläranlage zu bauen, eventuell ein neues Baugebiet auszuweisen und die Flurbereinigung zu bekommen, die zudem der Großteil der Bürger auf keinen Fall haben will. In Hunderdorf wurde sie zumindest von 90 Prozent der Bevölkerung bei einer Abstimmung abgelehnt.
Enttäuscht sind die Mitglieder der Interessengemeinschaft auch von den Politikern. „Landrat Ingo Weiß, stellvertretender Landrat Franz Buchner und vor allem Bundestagsabgeordneter Ernst Hinsken stellten sich anfangs voll hinter uns“, berichtete Fratz Retzer aus Au vorm Wald. Auch sie hätten die großzügige Verlegung für überflüssig gehalten und versprochen, sich für die Interessen der Grundstücksbesitzer einzusetzen. Als sich dann aber Bürgermeister Härtenberger für die großzügige Verlegung ausgesprochen habe, hätten sie geschwiegen. Die Enttäuschung, derart im Stich gelassen worden zu sein, steht den Vertretern der Interessengemeinschaft ins Gesicht geschrieben, hatten sie doch geglaubt, daß sie mit Hilfe dieser Politiker ihre Interessen durchsetzen könnten. „Die Veröffentlichung über das abgeschlossene Raumordnungsverfahren im Straubinger Tagblatt vom 22. Dezember war wie ein Schlag ins Gesicht“, erklärten die Landwirte. Sie werden aber weiter kämpfen. Es ist auch nicht einzusehen, daß eine Straße, die keiner will und keiner braucht, gebaut wird, nur weil sie sich so schön planen ließ.
Renate Schmid
Quelle: Bogener Zeitung,31.12.1983

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