1986# 09

Grundgesetzänderung keine Lösung
Asylbewerber, Kernenergie und Arbeitslosigkeit Themen des SPD-Frühschoppens in Großlintach
Großlintach.
Als nicht praktikabel bezeichnete MdL Fritz Geisperger eine Grundgesetzänderung zum Asylrecht. Das Verfahren würde selbst bei einstimmigem Beschluß aller Parteien mindestens eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Die notwendige Zweidrittel-Mehrheit werde es in absehbarer Zeit auch nicht geben. Die CSU versuche, die emotionale Betroffenheit der Bevölkerung zu billigen Wahlkampfzwecken zu mißbrauchen, statt wirklich eine Lösung in der Asylantenproblematik anzustreben, meinte er weiter.
Der SPD-Ortsverein hatte zu einem politischen Frühschoppen in das Gasthaus Plötz in Großlintach geladen. Vorsitzender Georg Berleb konnte dabei neben dem Referenten, Landtagsabgeordnetem Fritz Geisperger, Bezirkstagskandidaten Peter Groeben, Landtagslistenkandidat Manfred Meindl, Stadtrat Hans Kohlhofer, Ortssprecher von Pfelling Franz Gegenfurtner sowie den langjährigen Stadtrat Well begrüßen. Außerdem war, wie der Verlauf der Versammlung zeigen sollte, ein diskussionsfreudiges Publikum erschienen.
In seinem Referat befaßte sich MdL Geisperger mit dem derzeit die politische Bühne beherrschenden Thema der Asylproblematik. Der CSU und Strauß komme diese Diskussion sehr gelegen, da sie damit ihre Versäumnisse der Vergangenheit auf allen politischen Feldern vergessen machen könne. Geisperger wies darauf hin, daß das Ausländergesetz schon heute sehr weitreichende Möglichkeiten biete, den Zustrom von Asylanten zu bremsen. Außerdem forderte er intensivere Gespräche mit der DDR und eine umfangreiche Aufklärungsarbeit in den Herkunftsländern. Den Hauptansatz sieht Geisperger in der Beschleunigung der Asylverfahren und in der Änderung, der Abschiebepraxis.
Daß man nicht immer nur Parolen und Vorurteilen nachlaufen sollte, sondern dem menschlichen Drama, das hinter Asylbegehren stehe, auch Beachtung geschenkt werden sollte, machten Versammlungsteilnehmer deutlich, die aus ihren Erfahrungen mit Asylanten berichteten.
Im weiteren befaßten sich die Versammelten mit Kernenergie und Arbeitslosigkeit. Wer, so Geisperger, nach Tschernobyl nicht bereit sei umzudenken, handle verantwortungslos. Auch wenn für ihn kein sofortiger Ausstieg möglich sei, müsse man jeden Weg nutzen, von dieser offensichtlich nicht beherrschbaren Technik wieder loszukommen, denn die ungeheuren Folgen eines Unfalls fänden nichts Vergleichbares auf der Welt. Deshalb müsse auch die Bundesrepublik eine Vorbildfunktion übernehmen in Sachen Ausstieg.
Ein völliges Versagen in der Wirtschaftspolitik warf der Referent der CSU vor. Am Beispiel „Industriegebiet Sand“ lasse sich das besonders deutlich aufzeigen. Die CSU habe verschlafen, bereits genehmigte Gelder aus Bundesfördermitteln abzurufen. Die 1985 aufgenommene Aktivität sei ebenfalls wieder zum Stillstand gekommen, so daß zu befürchten sei, daß die nur noch bis 1988 erhältlichen Fördermittel gar nicht mehr angefordert werden könnten.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.09.1986


„Junge Generation setzt sich ein“
Vorstandsmitglieder der JU verabschiedet — Terminplanung und Grillfest
Straubing-Bogen. Zu einer wichtigen Kreisverbandsausschußsitzung trafen sich die Vorstandschaft und die Ortsvorsitzenden des JU-Kreisverbandes Straubing-Bogen in Haigrub, zu der auch der frühere Kreisvorsitzende Alfred Reisinger erschienen war. Im zweiten Teil des Abends wurden das Vorstandschaftsmitglied Heidi Watzl und der stellvertretende Kreisvorsitzende Josef Breu aus Altersgründen aus den Reihen der Jungen Union verabschiedet.
In kurzen Zügen konnte Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer die

Von links: JU-Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer mit den verabschiedeten Mitgliedern Kreisrätin Heidi Watzl und Kreisrat Josef Breu.

organisatorischen Punkte erledigen. Dabei ging es um die JU-Tanzschiffahrt auf der Donau am 5. September. Als erfreulich bezeichnete er es, daß diese Veranstaltung, zusammen mit der JU Straubing Stadt organisiert, ausverkauft sei. Mit dieser Großveranstaltung möchte die JU Straubing-Bogen, so Schedlbauer, eine JU-Aktivwoche für den kommenden Wahlkampf eröffnen. Weiter findet am Montag, 8. September, tun 19 Uhr im Gasthaus Bergbauer in Sand ein Informationsgespräch über das Industriegebiet Straubing-Sand statt. Für den 12. September lädt die JU Straubing-Bogen um 19.30 Uhr nach Hunderdorf ins Gasthaus Baier-Edbauer zum achten großen JU-Preisschafkopfturnier unter der Schirmherrschaft von Alfred Reisinger ein. Der Erlös dieser Veranstaltung ist für das Antoniusheim in Münchshöfen bestimmt, wie er bekanntgab.
In seinem Grußwort ging Bezirkstagslistenkandidat Alfred Reisinger auf die Bedeutung der Jungen Union ein. Dabei hob er besonders hervor, daß sich die junge Generation verstärkt für die Probleme dieses Raumes einsetzen müsse. Reisinger würdigte abschließend noch die Verdienste von Heidi Watzl und Josef Breu für die Junge Union Straubing-Bogen. Angesprochen wurden besonders Jugendarbeit und Jugendpolitik, Familie, Wirtschafts- und Schulsituation, liberaler Rechtsstaat, Umwelt und Energie, Landwirtschaft und Gesamtsituation in Bayern.
Mit der Verabschiedung der aus Altersgründen ausgeschiedenen JU-Mitglieder Heidi Watzl und Josef Breu schloß der offizielle Teil des Abends. In einer kleinen Laudatio und mit einem Erinnerungsgeschenk entließ Kreisvorsitzender Schedlbauer beide aus der JU. Es schloß sich ein gemütlicher Teil mit Grillfest an. Hans Schedlbauer konnte mit seinem Akkordeon zur Stimmung beitragen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.09.1986


25000 Mark Zuschuß für Pfarrkirche
Hunderdorf unterstützt Restaurierung – Stellungnahmen zum Gewerbegebiet gebilligt
Hunderdorf.
Bei der kürzlich im Sitzungssaal Hunderdorf abgehaltenen Sitzung behandelte der Gemeinderat die eingegangenen behördlichen Stellungnahmen zum „Gewerbegebiet Thanangerstraße-Erweiterung“, gegen das keine grundsätzlichen Bedenken vorgebracht wurden. Weiterhin vergab der Gemeinderat die Schreinerarbeiten für die Kapelle Rammersberg und bewilligte der Pfarrei einen höheren Zuschuß für die Kirchenrenovierung.
Eingangs nahm der Gemeinderat Kenntnis von einem Antrag auf Einziehung des Fußweges über den Bogenbach bei der Apoiger Mühle. Der Gemeinderat entschied, den im Bestandsverzeichnis als beschränkt öffentlichen Fußweg eingetragenen Weg nicht zu streichen, da der Weg auch in verschiedenen Wanderwegebeschreibungen aufgeführt ist.
Dann gab Architekt Walter Hornberger die im Zuge der vorgezogenen Behördenbeteiligung eingegangenen Stellungnahmen zum „Gewerbegebiet Thanangerstraße-Erweiterung“ bekannt. Von sieben Dienststellen wurde mitgeteilt, daß keine Einwendungen bestehen. Seitens der Ortsplanungsstelle wurde angeregt, einen Gehweg in die Planung mit einzubeziehen, die mögliche Erschließungsstraße anders einzuplanen und die Dachneigung auf mindestens 15 Grad festzulegen. Seitens des Landratsamtes wurde weiterhin auch die Aufstellung eines Grünordnungsplanes gefordert. Nach Beratung beschloß der Gemeinderat einstimmig, die vorgebrachten Anregungen bezüglich einiger Änderungen und Ergänzungen zu berücksichtigen. Für die Aufstellung des Grünordnungsplanes wurde der Bürgermeister beauftragt und ermächtigt, Honoraraufstellungen anzufordern und den Auftrag an den annehmbarsten Planer zu vergeben. Die Gemeinderatsmitglieder waren sich einig, daß die Aufstellung des Bebauungsplanes und des Grünordnungsplanes rasch weitergeführt werden solle, um auch die letzte Hürde für ansiedlungswillige Betriebe zu nehmen. Die Gewerbegebietserweiterung an der Thananger Straße umfaßt rund einen Hektar Fläche.
Dann nahm der Gemeinderat Kenntnis von den eingeholten Kostenangeboten für die Schreinerarbeiten der Kapelle Rammersberg. Es wurde beschlossen, den Zuschlag zu erteilen an die Schreinerei Paul Hornberger, Hunderdorf, bei einer Auftragssumme von rund 6 200 Mark. Vorgelegt wurde von Architekt Walter Hornberger auch nochmals der Bauplanentwurf für das FFW-Gerätehaus Steinburg. Der Gemeinderat entschied sich nunmehr dafür, daß ein Treppenaufgang im Inneren des Gebäudes eingeplant werden sollte. Die äußere Treppe soll entfallen, jedoch soll hier eine Öffnungsluke an der Giebelseite eingeplant werden, damit auch längere Materialien auf dem Dachboden abgelagert werden könnten.
Zur Kenntnis gab Bürgermeister Weinzierl auch ein Zuschußgesuch der katholischen Pfarrei Hunderdorf für die Restaurierungsarbeiten an der Pfarrkirche Hunderdorf. Aufgrund der besonderen Situation beschloß der Gemeinderat, den bisher zugesicherten Zuschuß von 8 000 auf 25 000 Mark aufzustocken.
Zur Kenntnis gegeben wurde dem Gemeinderat vom Bürgermeister auch das Schreiben des Ingenieur-Büros Sehlhoff bezüglich des Leistungsumfangs und der Kosten der Studie zur Abwasserbeseitigung Gaishausen-Steinburg sowie ein Antrag auf Neuzuteilung von Hausnummern für den Bereich Steinburg. Hierzu wurde festgestellt, daß die Angelegenheit in einer der nächsten Sitzungen nochmals behandelt werden wird. Abschließend gab der Bürgermeister bekannt, daß der Musikverein im kommenden Jahr das Hunderdorfer Volksfest in Verbindung mit dem fünfjährigen Gründungsfest ausrichten würde, wobei als Termin der 17. bis 20. Juli in Aussicht genommen wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.09.1986


Freiwillige Feuerwehr Ortsmeister
Hunderdorf.
Zur Ortsmeisterschaft auf Asphaltbahnen konnte Josef Ammer, der Leiter der Eisstockabteilung des SV Hunderdorf, 13 Moarschaften mit Schützen aus dem VG-Bereich in Hunderdorf begrüßen. In dem Turnier, bei dem jeder gegen jeden anzutreten hatte, zeigte sich zunächst kein Favorit. So entschied sich die Meisterschaft erst in den letzten Spielen. Oberschiedsrichter Kricke hatte bei den fairen Wettkämpfen kein schweres Amt. Bei der Siegerehrung erhielt jede Mannschaft einen Pokal. Abteilungsleiter Josef Ammer nahm die Gelegenheit wahr, um allen Helfern und Teilnehmern zu danken. Mit besonderer Freude nahmen die Schützen der FFW Hunderdorf den Siegerpokal entgegen. Die FFW trat mit Ferdl Hart-mannsgruber, Arno Gerhardt, Paul Feldmeier und Franz Primbs an. Sie waren allerdings nur um drei Hundertstel in der Stocknote besser als die „Holzhacker“ mit Dieter Lehmann, Franz Hanner, Hans Meergans und Rainer Malanin. Der Titelverteidiger Gasthaus Sandbiller (Hans Söldner, Werner Beck, Ludwig Buchs, Rudi Wagner) mußte sich mit dem dritten Platz begnügen. Die Plätze vier und fünf belegte „Die flotte Vier“ und Gasthaus Karl Solcher.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.09.1986


CSU-Kandidaten eine Chance geben
Landrat Weiß: Pongratz der richtige Mann in München
Hunderdorf.
„Unsere Kandidaten sind in der Lage, unsere Anliegen im Landtag und Bezirkstag nachhaltig zu vertreten. Mit Anton Pongratz hat die CSU den richtigen Mann für München nominiert, der Staatsminister Alfred Dick in der Interessenvertretung für Stadt und Landkreis am besten unterstützen kann.“ Mit diesen Worten forderte Landrat Weiß die Zuhörer bei der Wahlversammlung der CSU im Gasthaus Wagner-Freudenstein in Au vorm Wald auf, am Wahltag für die gemeinsame Zukunft zusammenzuhalten und den CSU-Kandidaten eine Chance zu geben. Ortsvorsitzender Kreisrat Josef Breu begrüßte dazu Bürgermeister Weinzierl, Kreisrätin Heidi Watzl und rund 40 Zuhörer. Landrat Weiß widmete sich zu Beginn des Referates der Arbeitsplatzsituation im Landkreis und schilderte die Bemühungen um den Erhalt der Arbeitsplätze speziell in der Gemeinde Hunderdorf, die nur durch große Investitionen zu halten seien, wozu die Unterstützung des Freistaates sicher sei. Große Erfolge könne man bei der Ansiedlung neuer Firmen in unserem Raum verzeichnen, wodurch wieder viele neue Arbeitsplätze geschaffen würden, so daß es bereit Schwierigkeiten bereite, ausreichend qualifiziert Arbeitskräfte zu finden. In Gesprächen mit Vertretern ansiedlungswilliger Firmen bestätige sich immer wieder, daß man nach Bayern gehen wolle, weil hier, im Gegensatz zu SPD-regierten Ländern stabile politische Verhältnisse und ein investitions- und wirtschaftsfreundliches Klima herrsche.
Bezirkstagslistenkandidat Alfred Reisinger sagte, daß sich der Wechsel der Regierung in Bonn wirtschaftlicher Hinsicht gelohnt habe. Bei einem Wirtschaftswachstum von drei Prozent seien eine halbe Million neuer Arbeitsplätze geschaffen, die Zahl der offenen Stellen verdoppelt und der rapide Anstieg der Arbeitslosigkeit gebremst worden. Im sozialen Bereich habe die jetzige Bunderegierung den finanziellen Spielraum für die Familie erweitert. So habe sie unter anderem das Erziehungsgeld, die Anrechnung der Erziehungszeiten und Freibeträge für Kinder bei der Steuer eingeführt.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.09.1986


Von Wirtshäusern und Gaststätten
Der Bayerische Wald findet immer mehr an Bedeutung im Hinblick auf den Fremdenverkehr. Es ist die noch unberührte Natur, die die Fremden aus den Großstädten anlockt. Der Fremdenverkehr wäre aber ohne Gaststätten nicht denkbar, denn zu jeder Zeit wollte der Gast neben einer guten Unterkunft auch einen gut gedeckten Tisch vorfinden. So war für den Fremdenverkehr auch eine angemessene Gastronomie Voraussetzung für den Zulauf der Fremden aus nah und fern. Erst nach dem letzten Krieg gewann der Fremdenverkehr in unserem Raum wesentlich an Bedeutung. Zwar setzte dieser schon nach der Errichtung der Eisenbahn an der Jahrhundertwende ein, es waren damals aber nur wenige, die regelmäßig auf „Schusters Rappen“ den Bayerischen Wald zum Ziele hatten.
Wenn heute Neukirchen und die umliegenden Ortschaften ein deutliches Plus bei den Übernachtungen verzeichnen können, so ist dies nicht zuletzt ein Verdienst der gut funktionierenden Gastronomie. Für jeden Gast ist neben einer bequemen Unterkunft ein gut gedeckter Tisch Voraussetzung für sein persönliches Wohlbefinden. So ist es auch nicht verwunderlich, daß in den letzten Jahrzehnten viele Gasthäuser in unserem Raum ihre Pforten öffneten. In der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf finden wir nicht weniger als 30 Gaststätten und Gasthäuser, von denen viele erst in den letzten Jahren eröffnet wurden: Au v.W. 1, Au b. Neuk. 1, Haggn 1, Hoch 1, Hofdorf 1, Hunderdorf 4, Irensfelden 1, Neukirchen 3, Meidendorf 1, Obermühlbach 3, Pürgl 3, Rammersberg 1, Sparr 1, Steinburg 3, Untermühlbach 1, Windberg 4.
Manche dieser Gasthäuser tragen seltsame Namen: Rutschnwirt, Eisenkramer, Buchaberg, „Ferien vom Ich,“ Richterschenke, Kirchenwirt, Schmiedwirt, „Alte Schule“ und Kirchenwirt.
Pfarrer Peter Poiger hat im Jahre 1924 in seiner heimatkundlichen Sammlung auch einen Beitrag über die Wirtshäuser in der Pfarrei hinterlassen, den wir hier auszugsweise wiedergeben wollen:
Im Gebiet des jetzigen (1924) Deutschland kannte man in den ersten christlichen Jahrhunderten weder Wirtshäuser noch öffentliche Herbergen. Der Reisende war einzig und allein auf Gastfreundschaft angewiesen. Diese fand er auch überall, wohin er kam, denn durchreisende Fremde bei sich aufzunehmen, war eine Pflicht, die jedem Bürger durch das Gesetz des Volksrechts auferlegt war. Wo ein Kloster in der Nähe war, kam die Gastfreundschaft eines Bürgers nicht in Betracht, weil der Reisende in jedem Kloster ohne weiteres Unterkunft fand.
Erst im Mittelalter entstanden bei uns Gasthäuser, die aber in jeder Hinsicht vieles zu wünschen übrig ließen. Es waren dunkle und dumpfe Räume, in denen sich oft auch allerhand recht zweifelhaftes Volk herumtrieb; Abenteuerer und Weibsbilder von schlechtem Rufe, sodaß der ehrsame Bürger solche Gasthäuser lieber mied. Der Fremde, der jedoch gezwungen war, in einer solchen Herberge Unterkunft zu suchen, war froh, wenn er mit heiler Haut wieder herauskam.
Geistlichen war der Besuch von Gasthäusern jahrhundertelang überhaupt verboten.
Solche Wirtshäuser gab es im 9. und 10. Jahrhundert zahlreich, aber der immer mehr voranschreitenden Kultur genügten diese mehr als einfachen Herbergen bald nicht mehr.
In manchen Städten errichtete der Rat der Stadt einige Trinkstuben oder Keller für die Bürger, und diese gemütlichen Ratstrinkstuben und Ratskeller haben sich bis auf den heutigen Tag erhalten, da sie sorgfältig geführt und viel besser ausgestattet waren. So fanden sie viel Zuspruch und reizten zur Nachahmung. So entstanden nach und nach auch Gasthäuser durch Privatleute, die ihren Gästen einen gemütlichen Aufenthalt boten. Diese alten deutschen Gasthäuser waren natürlich keine Hotels oder Gasthöfe in unserem heutigen Sinne, die besonders auch den Reisenden Unterkunft und Bequemlichkeit bieten. Sie waren in erster Linie als gemütliche Eß- und Trinkgelegenheit für die einheimischen Bürger gedacht. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts begann man die Gasthäuser nach und nach dem Fremdenverkehr anzupassen (beachte: „Gasthaus zur Post“). Um ein Gasthaus den Fremden als solches erkenntlich zu machen, diente der sog. „Bierzeigel“, in Gestalt von zwei ineinandergeschobenen Dreiecken (auch als Stern deutbar) aus Schmiedeeisen.
Von den Märkten und Städten gingen die Wirtshäuser bald auf das Land über. Namentlich gab es an regen Verkehrsstraßen Straßenwirtshäuser mit großen Fremdenstallungen, die besonders von den Fuhrleuten frequentiert wurden. In diesen Häusern ging es dann häufig „hoch“ her, weil die Fuhrleute gut verdienten.
Die Errichtung von Gasthäusern war von jeher an behördliche Genehmigung gebunden. Wo das Schloß, die Hofmark eines Adeligen sich befand, wurde nur diesem ein zu Hof gehörendes, sog. Hofwirtshaus erbaut, das vom Gutsherrn in Pacht gegeben wurde.
In der gegenwärtigen Pfarrei Neukirchen gab es ehedem nur zwei Gastwirtschaften, sog. Tafernen mit Realrechten, den Schloßwirt in Haggn und in Pürgl.
In der Sterbematrikel befinden sich folgende Einträge:
1648 starb Georg Meinfurtner, Hofwirt in Haggn
1653 starb Schleich, hospes in Haggn
1657 starb Roll, hospes in Pürgl
Das Bier bezogen diese Wirtshäuser früher wohl alle aus Bogen, wo es eine große Anzahl angesehener Bräuhäuser gab. Die Brauerei in Steinburg ist erst neueren Datums, ebenso die Brauereien in Sparr und Obermühlbach (heute, 1982, alle nicht mehr in Betrieb). Diese Tafern- und Realitätenbesitzer hatten das alleinige Recht der Fremdenbeherbergung und Abhaltung von Hochzeiten, Taufschmaus, Leichentrunk und Tanzbelustigungen. Alte Wirtschaften genossen auch immer besondere Rechte. Bei Errichtung einer neuen Gastwirtschaft muß das Bedürfnis einer solchen streng geprüft werden. Die beiden alten Gastwirtschaften in Haggn und Pürgl hatten das Recht, in der Ortschaft Neukirchen Kellerschenken zu unterhalten, da es keine Tafernen gab. Das gegenwärtige Feldmeiersche Gasthaus (heute Laschinger) hieß der Pürgler Keller oder Metzgerkeller und das Fendelsche Gasthaus (heute Hiebl) der Haggner Keller. Diese Kellerschenken durften nur geöffnet werden bei einem besonderen Bedürfnis in Folge eines größeren Menschenzusammenschlusses in Neukirchen. Z. B. bei kirchlichen Veranstaltungen, Kirchweihfest an hohen Festtagen, großen Leichenbegängnissen, Bittprozessionen mit nachmittäglicher Vesper usw.
1799 erfolgte in Bayern durch Kurfürst Max IV. Joseph die Aufhebung des Bier- und Brotzwanges in Gasthäusern.
Vorher wurde in Neukirchen im Pfarrhof an Honoratioren Bier vom Faß abgegeben. Auch in Degernbach, wo es kein Wirtshaus gab, bekam man im Pfarrhof Bier. — Bierschenke im Pfarrhof —

Wirtshäuser und Gaststätten in der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf 1986
Ort   Name   Besitzer/Pächter
Au vorm Wald Gastwirtschaft Max Wagner
Au b. Neukirchen Buchaberg Willi Schober
Haggn Hiebl-Wirt Maria Hiebl
Hoch Discothek Hoch Johannes Risakotta
Hofdorf Deschl-Wirt Artmann
Hunderdorf Gasthaus Sandbiller Adolf Sandbiller, Baier/Edbauer Josef Baier, Cafe Weinzierl Richard Weinzierl, S & G Baier S & G Baier
Irensfelden Gaststätte Hilmer Erwin Mühlbauer
Neukirchen Gsth. „Zum Bauern-Sepp“ Rud. u. Ren. Meyer, Eisenkramer Karl Liebl, Gasthaus Laschinger Josef Laschinger
Meidendorf Quetschenwirt Josef Pauli
Obermühlbach Gasthaus Hacker Sepp Josef Schötz, Brauerei Edbauer Georg Edbauer
Gasthaus Alte Schule Fam. Rothmeier-Mennacher
Pürgl Ferien vom Ich Fam. Feisel, Gasthaus Josef Niedermayer
Rammersberg Gasthaus Johann Gierl
Sparr Gasthaus Schleinkofer Erwin
Steinburg Berger-Bräu Höfelsauer, Rutschn-Wirt Wieser, Gastwirtschaft Karl Solcher
Untermühlbach Gasthof Perl Perl
Windberg Gastwirtschaft L. u. W. Amann, Richterschänke Josef Dorfner, Kirchenwirt Schmid/Heitzer, Schmiedwirt Michael Hüttinger
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Fahrplanwünsche für den Reisezugverkehr und für den Linienverkehr mit Omnibussen der Deutschen Bundesbahn
Die Deutsche Bundesbahn stellt Jahresfahrpläne auf, die sich in einen Sommerfahrplan (Erprobungsphase 4 Monate) und einen Winterfahrplan (8 Monate) gliedern. Für den Jahresfahrplan 1987/88 im Reisezugverkehr und im Linienverkehr mit Omnibussen der Deutschen Bundesbahn bittet die Regierung, Vorschläge bis spätestens 15. Oktober 1986 bei der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde in 3-facher Fertigung einzureichen. Hierfür ist das Formblatt zu verwenden, das im Regierungsamtsblatt Nr. 12/82 vom 9. Juli 1982 veröffentlicht wurde Die Formblätter können bei den Kreisverwaltungsbehörden angefordert werden.
Die eingegangenen Änderungswünsche sind von den Kreisverwaltungsbehörden zu sammeln, zu koordinieren und bis 31. Oktober 1986 der Regierung in 2-facher Fertigung vorzulegen.
Da die Deutsche Bundesbahn bei der Fahrplangestaltung zeitlichen Zwängen unterliegt, sind die gesetzten Termine unbedingt einzuhalten.
Die zuständigen Bundesbahndirektionen werden dann zu einer regionalen Fahrplanbesprechung voraussichtlich im Monat Februar 1987 einladen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Die unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter im öffentlichen Personenverkehr
von Leitendem Ministerialrat Dr. Hugo Zanker
Vielen unserer Mitbürger ist bekannt, daß zahlreiche Schwerbehinderte gegen Vorzeigen eines besonderen Ausweises von den Verkehrsunternehmern unentgeltlich befördert werden. Nicht so bekannt sein dürfte die Tatsache, daß den Verkehrsunternehmen die durch die unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter entstehende Fahrgeldausfälle durch den Bund und die Länder erstattet werden. Allein in Bayern sind hierfür im vergangenen Jahr insgesamt 25,5 Mio DM aufgewendet worden. 3,6 MioDM entfielen auf den Bund, 21,9 Mio DM auf das Land. Zusätzlich muß der Bund z.B. die Fahrgeldausfälle der bundeseigenen Unternehmen, wie Deutsche Bundesbahn und Deutsche Bundespost, erstatten. Aus dem Verkauf von Wertmarken konnten im gleichen Zeitraum 13,7 MioDM erzielt werden; davon mußten 4,5 Mio DM an den Bund abgeführt werden. Diese Größenordnungen rechtfertigen es, das Recht der unentgeltlichen Beförderung Schwerbehinderter auch Außenstehenden anschaulich zu machen.
Wer ist anspruchsberechtigt?
Anspruchsberechtigt sind „Schwerbehinderte, die infolge ihrer Behinderung in ihrer Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt oder hilflos oder gehörlos sind“ (§ 57 Abs. 1 Satz 1 des Schwerbehindertengesetzes-SchwbG-). In seiner Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt ist, wer infolge einer Einschränkung des Gehvermögens, auch durch innere Leiden, oder infolge von Anfälle oder von Störungen der Orientierungsfähigkeit nicht ohne erhebliche Schwierigkeiten oder nicht ohne Gefahren für sich oder andere Wegstrecken im Ortsverkehr zurückzulegen vermag, die üblicherweise noch zu Fuß zurückgelegt werden. Hilflose oder Gehörlose gehören auch ohne diese Voraussetzung zum anspruchsberechtigten Personenkreis. Die Einbeziehung der Gehörlosen war mit dem besonderen Kommunikationsbedürfnis dieser Personen, die Einbeziehung der Hilflosen mit einer entsprechenden Regelung im Kraftfahrzeugsteuergesetz begründet worden. Auch Schwerkriegsbeschädigte und ihnen gleichgestellte Personen, deren schädigungsbedingte Minderung der Erwerbstätigkeit seit 1. Oktober 1979 wenigstens 70 v.H. beträgt, können die Freifahrt unabhängig von einer „erheblichen Beeinträchtigung der Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr“ im Rahmen einer Besitzstandsregelung in Anspruch nehmen.
In Bayern leben derzeit rund 800 000 Schwerbehinderte. Hiervon erfüllen rund 464 000 (= 58 v.H.) Schwerbehinderte die Voraussetzungen für die unentgeltliche Beförderung: Sie wird von rund 210 000 (= 45 v.H.) Schwerbehinderten in Anspruch genommen; die Kraftfahrzeugsteuervergünstigung wurde von rund 81 500 (= 18 v.H.) Schwerbehinderten gewählt.
Wie ist die Anspruchsberechtigung nachzuweisen?
Die Anspruchsberechtigung ist nachzuweisen durch „Vorzeigen eines entsprechend gekennzeichneten Ausweises“. Dieser Ausweis in der Grundfarbe grün ist durch einen halbseitigen orangefarbenen Flächenaufdruck gekennzeichnet. Hierzu ist außerdem ein Beiblatt mit einer gültigen Wertmarke erforderlich, es sei denn, die unentgeltliche Beförderung beschränkt sich auf die Begleitperson oder das Handgepäck u. ä. Für die unentgeltliche Beförderung einer Begleitperson genügt eine Eintragung mit dem Merkzeichen „B“ im Ausweis. Zuständig für die Ausstellung dieses Ausweises und für die Ausgabe des Beiblattes mit der Wertmarke sind die Versorgungsämter. Die Wertmarke kann i. d. R. nur gegen Entrichtung eines Betrages von 120 DM (für ein Jahr) oder von 60 DM (für ein halbes Jahr) erworben werden; in bestimmten Fällen wird sie kostenlos ausgegeben. Sie wird nicht ausgegeben, solange Kraftfahrzeugsteuerermäßigung in Anspruch genommen wird. Wegen weiterer Einzelheiten wird auf die nachstehende Übersicht hingewiesen.
Was umfaßt die unentgeltliche Beförderung?
Unentgeltlich befördert werden
1. im Nahverkehr der Schwerbehinderte, sofern er Inhaber eines Ausweises mit orangefarbenem Flächenaufdruck und eines Beiblattes mit einer gültigen Wertmarke ist.
2. im Nah- und Fernverkehr
a) die Begleitperson eines Schwerbehinderten, sofern der Schwerbehinderte Inhaber eines Ausweises mit orangefarbenem Flächenaufdruck und dem Merkzeichen „B“ (Nachweis der Notwendigkeit ständiger Begleitung) ist
b) Das Handgepäck, der mitgeführte Krankenfahrstuhl soweit die Beschaffenheit des Verkehrsmittels dies zuläßt,
sonstige orthopädische Hilfsmittel und der Führhund, sofern der Schwerbehinderte Inhaber eines Ausweises mit orangefarbenem Flächenaufdruck ist
Was ist Nahverkehr? Was ist Fernverkehr?
1. Nahverkehr ist der öffentliche Personenverkehr mit
a) Straßenbahnen und Omnibussen im Sinne des Personenbeförderungsgesetzes
b) Kraftfahrzeugen im Linienverkehr nach den §§ 42 und 43 des Personenbeförderungsgesetzes auf Linien, bei denen die Mehrzahl der Beförderungen eine Strecke von 50 km nicht übersteigt, es sei denn, daß bei den Verkehrsformen nach § 43 des Personenbeförderungsgesetzes (Berufsverkehr, Schülerfahrten, Marktfahrten u. ä. ) die Genehmigungsbehörde auf die Einhaltung der Vorschriften über die Beförderungsentgelte nach § 45 Abs. 4 des Personenbeförderungsgesetzes ganz oder teilweise verzichtet hat.
c) S-Bahnen in der 2. Wagenklasse
d) Eisenbahnen in der 2. Wagenklasse in Zügen und auf Strecken und Streckenabschnitten, die in ein von mehreren Unternehmen gebildetes, mit den unter den Buchstaben a), b) oder g) genannten Verkehrsmitteln zusammenhängendes Liniennetz mit einheitlichen oder verbundenen Beförderungsentgelten einbezogen sind
e) der Deutschen Bundesbahn in der 2. Wagenklasse in Nahverkehrs-, Eil- und D-Zügen im Umkreis von 50 km um den Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt des Schwerbehinderten; hierzu wird vom Versorgungsamt ein Streckenverzeichnis der Deutschen Bundesbahn ausgegeben; tarifmäßige Zuschläge bei der Benutzung zuschlagspflichtiger D-Züge müssen durch den Schwerbehinderten entrichtet werden.
f) sonstigen Eisenbahnen des öffentlichen Verkehrs im Sinne §§ 1 und 2 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes in der 2. Wagenklasse auf Strecken, bei denen die Mehrzahl der Beförderungen eine Strecke von 50 km nicht übersteigt (in Bayern z.B. Kahlgrundbahn, Regentalbahn, Chiemseebahn, Zugspitzbahn auf dem Streckenabschnitt Garmisch-Grainau)
g) Wasserfahrzeugen im Linien-, Fähr- und Übersetzverkehr, wenn diese der Beförderung von Personen im Orts- und Nachbarschaftsbereich dient und Ausgangs- und Endpunkt innerhalb dieses Bereiches liegen; diese Voraussetzungen sind z.B. bei der Staatlichen Seenschiffahrt auf dem Ammersee, dem Königssee, dem Starnberger See und dem Tegernsee nicht gegeben.
Der Wohnsitz des Schwerbehinderten ist nur für den Verkehr nach Buchstabe e) von Bedeutung. Die übrigen Verkehrsmittel können deshalb z.B. auch außerhalb Bayerns benutzt werden.
2. Fernverkehr
Ist der öffentliche Personenverkehr mit
a) Kraftfahrzeugen im Linienverkehr nach § 42 Personenbeförderungsgesetz
b) Eisenbahnen mit Ausnahme des Sonderzugverkehrs
c) Wasserfahrzeugen in, Fähr- und Übersetzverkehr, sofern keine Häfen außerhalb des Geltungsbereiches des Schwerbehindertengesetzes angelaufen werden,
soweit der Verkehr nicht Nahverkehr ist.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Verordnung über die Einführung der mitteleuropäischen Sommerzeit für die Jahre 1986, 1987 und 1988
Auf Grund des § 3 Abs. 1 des Zeitgesetzes vom 25. Juli 1978 (BGBl. I S. 1110) verordnet die Bundesregierung:
§ 1
Für die Jahre 1986, 1987 und 1988 wird die mitteleuropäische Sommerzeit (§ 1 Abs. 4 des Zeitgesetzes) eingeführt.
§ 2
(1) Die mitteleuropäische Sommerzeit beginnt im Jahre 1986 am Sonntag, dem 30. März, im Jahre 1987 am Sonntag, dem 29. März und im Jahre 1988 am Sonntag, dem 27. März um 2 Uhr. Im Zeitpunkt des Beginns der Sommerzeit wird die Stundenzählung um eine Stunde von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt.
(2) Die mitteleuropäische Sommerzeit endet im Jahre 1986 am Sonntag, dem 28. September, im Jahre 1987 am Sonntag dem 27. September und im Jahre 1988 am Sonntag, dem 25. September um 3 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Im Zeitpunkt des Endes der Sommerzeit wird die Stundenzählung um eine Stunde von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.
§ 3
Von der am Ende der Sommerzeit am 28. September 1986, am 27. September 1987 und am 25. September 1988 doppelt erscheinenden Stunde von 2 Uhr bis 3 Uhr werden die erste Stunde als 2 A und die zweite Stunde als 2 B bezeichnet
§ 4
Diese Verordnung gilt nach § 14 des Dritten Überleitungsgesetzes in Verbindung mit § 5 des Zeitgesetzes auch im Land Berlin.
§ 5
Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Vom Gemeinderat Hunderdorf
(Sitzung 28.8.1986)

Eingangs nahm der Gemeinderat Kenntnis von einem Antrag auf Einziehung des Fußweges über den Bogenbach bei der Apoiger Mühle. Der Gemeinderat entschied, den im Bestandsverzeichnis als beschränkt öffentlichen Fußweg eingetragenen Weg nicht zu streichen, da der Weg auch in verschiedenen Wanderwegebeschreibungen aufgeführt ist Folglich gab Architekt Walter Hornberger die im Zuge der vorgezogenen Behördenbeteiligung eingegangenen Stellungnahmen zum „Gewerbegebiet Thanangerstraße – Erweiterung“ bekannt. Von sieben Dienststellen wurde mitgeteilt, daß keine Einwendungen bestehen. Seitens der Ortsplanungsstelle wurde angeregt, einen Gehweg in die Planung mit einzubeziehen, die mögliche Erschließungsstraße anders einzuplanen und die Dachneigung auf mindestens 15 Grad festzulegen.
Seitens des Landratsamtes wurde weiterhin auch die Aufstellung eines Grünordnungsplanes gefordert Nach Beratung beschloß der Gemeinderat einstimmig, die vorgebrachten Anregungen bezüglich einiger Änderungen und Ergänzungen zu berücksichtigen. Für die Aufstellung des Grünordnungsplanes wurde der Bürgermeister beauftragt und ermächtigt, Honoraraufstellungen anzufordern und den Auftrag an den annehmbarsten Planer zu vergeben. Man war sich einig, daß die Aufstellung des Bebauungsplanes und des Grünordnungsplanes rasch weitergeführt werden soll, um auch die letzte Hürde für ansiedlungswillige Betriebe zu nehmen. Die Gewerbegebietserweiterung an der Thananger Straße umfaßt rund 1 ha Fläche.
Dann nahm der Gemeinderat Kenntnis von den eingeholten Kostenangeboten für die Schreinerarbeiten der Kapelle Rammersberg. Es wurde beschlossen, den Zuschlag zu erteilen an die Schreinerei Paul Hornberger, Hunderdorf bei einer Auftragssumme von rund 6.200 DM.
Vorgelegt wurde von Architekt Walter Hornberger auch nochmals der Bauplanentwurf für das FFW-Gerätehaus Steinburg. Der Gemeinderat entschied sich nunmehr dafür, daß ein Treppenaufgang im Inneren des Gebäudes eingeplant werden sollte. Die äußere Treppe soll entfallen, jedoch soll hier eine Öffnungsluke an der Giebelseite eingeplant werden, damit auch längere Materialien auf dem Dachboden abgelagert werden könnten.
Zur Kenntnis gab Bürgermeister Weinzierl auch ein Zuschußgesuch der Kath. Pfarrei Hunderdorf für die Restaurierungsarbeiten an der Pfarrkirche Hunderdorf. Aufgrund der besonderen Situation beschloß der Gemeinderat, den bisher zugesicherten Zuschuß von 8.000 DM auf 25.000 DM aufzustecken.
Zur Kenntnis gegeben wurde dem Gemeinderat von Bürgermeister auch das Schreiben des Ing. Büro Sehlhoff bezüglich des Leistungsumfangs und der Kosten der Studie zur Abwasserbeseitigung Gaishausen-Steinburg, sowie ein Antrag auf Neuzuteilung von Hausnummern für den Bereich Steinburg. Hierzu wurde festgestellt, daß die Angelegenheit in einer der nächsten Sitzungen nochmals behandelt werden wird.
Abschließend gab der Bürgermeister bekannt, daß der Musikverein im kommenden Jahr das Hunderdorfer Volksfest in Verbindung mit dem 5-jährigen Gründungsfest ausrichten würde, wobei als Termin der 17. bis 20.7. in Aussicht genommen wurde.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Vom Gemeinderat Windberg
(Sitzung am 2.9.1986)

Windberg: Bei dieser kürzlich im Sitzungssaal Windberg stattgefundenen Sitzung entschied der Gemeinderat, einen Landschaftsplan aufzustellen unter der Bedingung daß dadurch das Genehmigungsverfahren für den Bebauungsplan Steinhöhe nicht verzögert wird und parallel zum Flächennutzungsplan läuft. Befaßt hat sich der Gemeinderat auch mit einem Grundstückskaufangebot im Anschluß an das Baugebiet „Steinhöhe“. Für einen etwaigen Spiel- und Bolzplatz.
Eingangs gab Bürgermeister Schmidbauer die Schreiben des Ing.Büro Ing-plan, MdB Hinsken und des Landrates sowie den Aktenvermerk der Regierung bezüglich der Forderung der Regierung, zum Flächennutzungsplan auch einen Landschaftsplan aufzustellen, bekannt. Nachdem die Regierung die Vorlage eines Landschaftsplanes zur Genehmigung des Flächennutzungsplanes fordert und sich hier eine andere Lösung laut der eingegangenen Schreiben nicht anbietet, beschloß der Gemeinderat nach eingehender Beratung, einen gemeinschaftlichen Landschaftsplan aufzustellen und diesem aus dem landschaftlichen Begleitplan der Flurbereinigung zu entwickeln. Voraussetzung für den Aufstellungsbeschluß ist, daß dadurch das Genehmigungsverfahren des Bebauungsplanes „Steinhöhe“ nicht verzögert wird und parallel zum Flächennutzungsplan/Landschaftsplan läuft. Trotz geäußerter Bedenken entschied sich der Gemeinderat einstimmig für den Aufstellungsbeschluß„ da sonst Zuschüsse verfallen und man auch nicht mit dem Baugebiet „Steinhöhe“ weiterkommt. Vorbehaltlich der Zustimmung der Regierung wurde auch ein Planungsbüro für die Aufstellung des Landschaftsplanes in Aussicht genommen.
Folglich erläuterte der Bürgermeister nochmals kurz den Bebauungsplan „Steinhöhe“ und ein hierzu mögliches Grundstückskaufangebot im Anschluß daran für die evtl. Anlegung des Spielplatzes und des Bolzplatzes. Dieser Tagesordnungspunkt wurde im nichtöffentlichen Teil weiter diskutiert und anschließend zurückgestellt. Vorher hatte der Gemeinderat beschlossen, dem Blindenbund Kreisgruppe Straubing für die Unterstützung seiner gemeinnützigen Arbeit, einen Zuschuß von 100 DM zur Verfügung zu stellen.
Bekanntgegeben wurde dem Gemeinderat auch ein erneuter Antrag des Trachtenvereins auf Zuwendung für die vorgenommene Instandsetzung von Totenbrettern. Hierzu wurde entschieden, den Antrag zurückzustellen und vorerst noch eine Anfrage an das Landratsamt wegen der Zuschüsse für kulturelle Zwecke zu stellen.
Bekanntgegeben wurden vom Bürgermeister die Einladungen zur Landkreisfahrt am 28.9. sowie für Sonntag, den 21.9. zum Treffen der Donaugemeinden anläßlich der Brückeneinweihung in Hofweinzier.
Weiter berichtete der Bürgermeister über die gelungene Frankreichfahrt, deren Abrechnung demnächst vorgelegt werden kann. Der Gegenbesuch der französischen Partnerschaftsgemeinde in der Zeit vom 30.7. – 7.8.1987 erfolgt. Der Bürgermeister wurde beauftragt, Übernachtungsmöglichkeiten im Ort zu erfragen.
Unter Bezugnahme auf die Bürgermeisterversammlung unterrichtete der Bürgermeister den Gemeinderat über die durch das Landratsamt vorgesehene dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern in den Gemeinden. Nach Beratung konstatierte der Gemeinderat, daß in der Gemeinde keine geeigneten Wohnungen bekannt seien, die Gemeinde aufgrund der fehlenden Infrastruktur für die Aufnahme von Asylbewerbern nicht eigne und somit keine Asylantengruppe übernommen werden könne. Auf Antrag zeigte sich die Gemeinde auch bereit, den Weg zur Kapelle Oberbucha instand zu setzen und entsprechendes Material einzubringen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Einen 2-Tagesausflug mit dem Ziel „Wendelstein“ unternahmen vor einiger Zeit 16 Mitglieder und Freunde des Kegelclubs Hunderdorf. Zur Mitteralm, wo man übernachtete und vorher in geselliger Runde beisammensaß, wurde mit der Seilbahn gefahren, der Rückweg erfolgte zu Fuß. Eine vierstündige Wanderung wurde auch zur Breitenberg-Hüttn vorgenommen.
Den Fahrtteilnehmern hatte es gut gefallen. Die Kegler dankten Ernst Sacher jun., der sie im Wendelsteingebiet geführt und die Ausflugsfahrt mit organisiert hatte.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Musik kennt keine Grenzen
Musikverein in Österreich — Freundschaftliche Bande gestärkt
Auf Einladung des Musikvereins und der Gemeinde St. Johann am Wimberg/Oberösterreich, spielte die Jugendblaskapelle Hunderdorf am vergangenen Sonntag beim 2. Petersberger Feuerwehrfest. Mit der Musikkapelle aus St. Johann und Musikverein Hunderdorf besteht seit dem Vorjahr eine besondere Freundschaft, als die Hunderdorfer bei der dortigen Wappenverleihung mit Heimatabend auftraten und sich in die Herzen der Österreicher spielten.
Heuer war die Musikkapelle aus St Johann beim SVH-Jubiläumsfest zu Gast in Hunderdorf. Am Sonntag starteten die Hunderdorfer gleich mit drei Bussen und rd. 120 Personen, davon 33 Jungbläser, gegen 5.45 Uhr in Richtung St. Johann/Österreich. Mit dabei war Bürgermeister und Vereinsvorstand Egon Weinzierl und eine Abordnung der FFW Hunderdorf. Bei der Ankunft wurde die Reisegruppe von der Musikkapelle St. Johann und Bürgermeister Radler herzlich begrüßt und zum Frühstück eingeladen. Dann ging’s ab zum zweiten Petersberger Feuerwehrfest. Hier umrahmte die Jugendblaskapelle Hunderdorf die dortige Zeltmesse und ab Mittag spielte man gemeinsam mit einer Teilgruppe der Österreichischen Musikfreunde im Festzelt zünftig auf. Die Stimmung war gut und viel Beifall die verdiente. Anerkennung für die jungen Musiker. Eine Reisegruppe unternahm am Nachmittag eine Rundfahrt in der Gemeinde St Johann, die rd. 900 Einwohner zählt und 19 Quadratkilometer groß ist Der dortige Bürgermeister Radler stellte dabei seine Gemeinde vor und gab nähere Erläuterungen. Gegen 18.00 Uhr trat die Hunderdorfer Reisegruppe die Heimfart an. Sie wurde von Bürgermeister Radler, Musikkapelle mit Obmann Rudi Dorner und dem dortigen Feuerwehrkommandanten mit Freundlichkeit verabschiedet Man war sich einig, daß die Kontakte nicht abreißen sollen und man sich wieder bei entsprechenden Anlässen besuchen wolle. Die Skiabteilungen der beiden Orte wollen die Verbindung auch auf den sportlichen Bereich ausdehnen. Für die Jugendblaskapelle war der Auftritt ein schöner Erfolg und insgesamt wurden die freundschaftlichen Bande zwischen Hunderdorf und St Johann gestärkt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Umweltschutz geht alle an!
Kostenlose Anlieferung von Problemabfällen aus Haushalten
Sammelstelle:
Hunderdorf Bauhof Samstag, 20. Sept 1986 (11.30-14.30 Uhr)
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Im einzelnen Haushalt ist der Anteil der Problemabfälle im Verhältnis zum übrigen Hausmüll mengenmäßig meist sehr gering.
Sehr hoch dagegen ist deren Schadstoffgehalt in Unkenntnis oder mangels umweltschonender Beseitigungsmöglichkeiten werden diese Problemstoffe oft in die Kanalisation gespült oder in die Mülltonne geworfen. Sie belasten damit Müllverbrennung, Deponien und Kläranlagen. Luft, Boden und Wasser können gefährdet werden.
Um dem wirkungsvoller als bisher entgegenzuwirken, führt der Zweckverband Abfallbeseitigung Straubing Stadt und Land in der Stadt Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen eine kostenlose Problemmüllsammelaktion zur Entgiftung des Hausmülls durch.
Folgende Problemabfälle können abgeliefert werden:
– Altlacke, Altfarben, Holzschutzmittel, Abbeizmittel, Leim und Klebemittelabfälle, Rostschutzmittel, Imprägniermittel Wachse, Fette und Öle, Ölfilter
– Lösungsmittelgemische, Verdünner, Terpentin, Waschbenzin, Kaltreiniger, Fleckenentferner, Spiritus, Tri, Aceton, Glyzerin, Frostschutzmittel
– Säuren, Laugen, Salze, Metallputzmittel, Herdputzmittel, Backofenreiniger, WC-Reiniger, Abflußreiniger, Entkalker, Salmiakgeist, Waschmittelreste
– Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel
– Altmedikamente, Kosmetika
– Trockenbatterien, Knopfzellen, Flachbatterien und Monozellen (z.B. aus Polaroid Filmbox), Autobatterien
– Chemische Abfälle aus Heimlabors, Fixierbäder, Bleichbäder, Entwicklungsbäder
– Altöl
– Quecksilber (u-B. Schalter und Thermometer), Leuchtstoffröhren, Glühbirnen, Spraydosen mit Inhalt usw.
Machen Sie von unserem Angebot Gebrauch!
Bringen Sie bitte die Abfälle möglichst in ihren ursprünglichen Behältnissen. Schütten Sie nichts zusammen, damit Sie keine chemischen Reaktionen auslösen, die gefährlich werden könnten.
Nicht abgegeben werden können: Munition, Sprengkörper, pyrotechnische Artikel (z.B. Feuerwerkskörper), Druckgasflaschen, Abfälle aus Gewerbe und Industrie, Altreifen.
Wohin mit dem Problemmüll während des Jahres?
Problemabfälle aus Haushalten: Annahmestelle bei der Gesellschaft zur Beseitigung von Sondermüll in Bayern mbH (GSB), Imhoffstr. 97, 8440 Straubing, bis 10 kg kostenfrei (Telefon 09421/60409)
Medikamente: bei allen Apotheken
Batterien aus Elektro- und Kleingeräten: bei sämtlichen Schulen im Verbandsgebiet stehen Batteriesammelbehälter für wiederverwertbare Knopfzellen und sonstige Rund- und Flachbatterien, die regelmäßig geleert werden. Kleinbatterien deshalb den Schulkindern mitgeben!
Problem- und Sondermüll von Gewerbe und Betrieben: bei der Annahmestelle der GSB in Straubing.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Keine Angst vor den Hornissen!
Sinnlose Vernichtung führt zu besorgniserregendem Rückgang des Insekts
Für viele ist die Hornisse, das größte staatenbildende Insekt unserer heimischen Tierwelt, leider noch immer ein „Horrorwesen“, gefürchtet und verfolgt. Ihre rigorose Vernichtung durch den Menschen hat zu einem besorgniserregenden Rückgang dieses Insekts geführt. Dabei sind die weit verbreiteten überlieferten Schilderungen über die besondere Angriffslust der Hornisse sowie über ihre schädliche Wirkung auf Forst- und Obstkulturen falsch. Sehr oft ist völlig unbekannt: Hornissen füttern ihre Nachkommenschaft mit frisch erbeuteten Insekten und deren Larven. Dabei erfüllen sie eine wichtige Regulationsaufgabe. Wird die Hornisse weiter ausgerottet, vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit einer Massenvermehrung für den Menschen schädlicher Insektenarten. Die Hornissen müssen deshalb stärker geschützt werden, sinnlose Vernichtungsaktionen müssen unterbleiben. Deshalb ist es auch notwendig, zu wissen:
Die Ansicht, drei Hornissenstiche könnten einen Menschen töten, ist ein widerlegter Aberglaube. Kritische Situationen können allein bei solchen Personen auftreten, die speziell überempfindlich auf das im Giftsekret enthaltene Fremdeiweiß reagieren. Nach Hornissenstichen müssen aber auch – falls überhaupt erforderlich – keine anderen Maßnahmen als nach Stichen von Bienen ergriffen werden.
Hornissen, die außerhalb des Nestbereiches (weiter als ca. vier Meter vom Nest entfernt) auf der Suche nach Beute oder Baumaterial umherfliegen, weichen Störungen oder Bedrohungen durch die Flucht aus. Von Bedeutung ist auch, daß Hornissen bei der Nahrungssuche nicht wie die lästigen Wespenarten den Menschen anfliegen. So findet man auch keine Hornissen am Kaffeetisch oder an Limonadenflaschen. Mütter müssen deshalb auch nicht befürchten, daß ihre Kinder belästigt werden. Da Hornissen selbst in der Dämmerung ausfliegen, können sie zuweilen nächtliche Lichtquellen anfliegen, aus deren „Bann“ sie sich dann nicht mehr zu lösen vermögen. Auch diese Tiere sind, da abseits vom Nest, selbst bei Störungen niemals angriffslustig. Durch Löschen des Lichtes, so daß die Hornissen sich wieder orientieren und abfliegen können, rechtzeitiges Schließen der Fenster vor dem Anschalten des Lichtes oder durch den Gebrauch von Fliegendraht lassen sich bei etwas Verständnis für die Biologie dieser Tierart solche Situationen leicht entschärfen.
Die Hornissen sind unter der Gefährdungsstufe 2 b in die „Rote Liste bedrohter Tiere in Bayern“ aufgenommen. Wie alle wildlebenden Tiere unterliegt auch die Hornisse den Bestimmungen über den allgemeinen Artenschutz. Danach ist es verboten, wildlebende Tiere unnötig zu beunruhigen, zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Ihre Eier, Nester, Baue oder andere Wohnstätten dürfen nicht unnötig entnommen, beschädigt oder zerstört werden. Angesichts der heutigen Beurteilung der Hornissen und der Möglichkeit, entweder Absicherungsmaßnahmen oder Umsiedlungen vornehmen zu können, sind Vernichtungsaktionen gegenüber diesen Tieren in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle unnötig und somit als Verstoß gegen den Art. 16 des Bayer. Naturschutzgesetzes anzusehen. Solche Verstöße können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Die Regierung von Oberbayern als höhere Naturschutzbehörde bittet die Bevölkerung, aufgefundene Homissenvölker zu schonen und den Fund der Unteren Naturschutzbehörde bei den Landratsämtern oder kreisfreien Stadt zu melden.


Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.09.1986


Spaß bei Staffellauf und Kegelstoßen
Kinderferienaktionen fanden viel Anklang — Am Sonntag Pfarrwanderung
Hunderdorf. Auch in diesem Jahr boten die Mitglieder des Pfarrgemeinderats Hunderdorf an drei Tagen in der zweiten Ferienhälfte den Kindern ein Programm. So startete man bei der ersten Veranstaltung zu einer Wanderung nach Mitterfels. Dort waren die Kinder von den Sehenswürdigkeiten des Heimatmuseums beeindruckt.
Nicht so gut meinte es Petrus mit den Hunderdorfern, als bei der zweiten Aktion der vollbesetzte Bus zum Nationalpark Bayerischer Wald aufbrach. Trotzdem ließen sich die Ausflügler nicht beirren und warteten bei ihrem Marsch durch den Naturpark oft lange auf das Erscheinen von Fuchs oder Stachelschwein.

Etwa 60 Kinder nahmen am Spielenachmittag teil.

Strahlender Sonnenschein beglückte die Kleinen schließlich bei der dritten Unternehmung. Etwa 60 Kinder warteten auf dem Hunderdorfer Sportgelände auf den Beginn eines lustigen Spielenachmittages. Eingeteilt in Altersgruppen, organisierten die Spielleiter Heinz Hentschirsch und Kornelius Klar für sie Wettkämpfe und viele heitere Spiele wie Staffeln, Kegelstoßen und ähnliches. Bei der anschließenden Siegerehrung erhielten die drei Ersten jeder Gruppe schöne Preise, aber auch die übrigen Teilnehmer sollten nicht leer ausgehen, und so bekam jedes Kind als Trostpreis ein Schleckerl. Zum Abschluß dieses Nachmittags betätigte Pfarrgerneinderatsvorsitzender Wolfgang Schmeller, unterstützt von Th. Schießl und I. Hent-schirsch, sich als Grillmeister, und so konnten die Kinder mit Bratwürsteln ihren durch sportlichen Eifer entstandenen Hunger stillen.
Ein weiterer vorgesehener Ausflug zum Museumsdorf Tittling mußte wegen schlechter Witterungsverhältnisse abgesagt werden.
Der Pfarrgemeinderat hält am Sonntag, 21. September, eine Pfarrwanderung für die Großen und die Kleinen der Pfarrei ab. Ein Bus wird um 10.30 Uhr am Schulhof und anschließend bei Bus Berger in Steinburg die Wanderfreudigen abholen. Die Fahrt führt zum Kranzberg, von wo die Wanderung über den Hirschenstein, Ödwies und Markbuchen zur Skihütte des Sportvereins Hunderdorf in Ahornwies beginnt. Dort können die Wanderer eine Kaffeepause einlegen, während für die Mittagsrast die Brotzeit mitgenommen werden muß. Um 18 Uhr wird ein Omnibus die Teilnehmer wieder nach Hunderdorf zurückbringen. Anmeldeschluß für diesen Pfarrfamilienwandertag ist Freitag, 19. September, um 18 Uhr. Die Meldestellen sind das Pfarrbüro, I. Hentschirsch, Th. Schießl und W. Schmeller. Der Unkostenbeitrag für die Busfahrt beträgt drei Mark, Schulkinder sind frei.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1986


Hunderdorf/Windberg. VdK-Ortsverband: Sonntag, 5. 10., Nachmittagsfahrt ins ostbayerische Grenzland. Anmeldung bei Anna Heilmann, Friedenstr. 12, Hunderdorf, Tel. 2763, bzw. bei der Vorstandschaft.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1986


Hunderdorf. Pfarrei: Heute, Dienstag, 19.30 Uhr, Besprechung im Pfarrhaus für alle Lektoren und für den Lektorendienst Interessierte.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1986


Antrag auf staatliche Förderung
Gemeinderat Hunderdorf will ins Wirtschaftsprogramm — Kein Wohnraum für Asylanten
Hunderdorf.
Der Gemeinderat Hunderdorf stellte auf seiner letzten Sitzung Antrag auf Aufnahme in das Förderprogramm zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur. Ferner sprach sich der Gemeinderat gegen eine dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern in den ländlichen Orten aus.
Eingangs gab Bürgermeister Weinzierl das fünfseitige Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen bezüglich der Unterbringung von weiteren Asylbewerbern im Landkreis Straubing-Bogen bekannt. Nach eingehender Diskussion faßte der Gemeinderat einstimmig den Beschluß, eine dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern in den ländlichen Gemeinden abzulehnen, um gerade in kleineren und kleinen Orten Spannungen zu verhindern. Außerdem könnte die Gemeinde keine freien Wohnungen zur Verfügung stellen, auch Privatvermieter seien nicht bekannt.
Einstimmig beschloß der Gemeinderat zu beantragen, daß Hunderdorf als Mitort zum C-Schwerpunktort Bogen im Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ ausgewiesen wird. Dies würde nach Auffassung der Gemeinde für bereits angesiedelte und neuanzusiedelnde Firmen eine bessere Förderungsvoraussetzung von staatlicher Seite bedeuten.
Zur Kenntnis gegeben wurden dem Gemeinderat die Kostenvoranschläge für die Dachziegel der Kapelle in Rammersberg. Den Zuschlag erhielt die Zimmerei Dilger, die auch die Eindeckung vornimmt. Auftragssumme rund 2 500 Mark.
Der Gemeinderat befaßte sich auch mit dem Grundpreis für das Baugebiet „Hochfeld-Süd-Erweiterung“ und setzte den Kaufpreis fest. Sobald der Bebauungsplan unverändert angenommen werden kann und der derzeitig erschließbare Bereich mit dem Ingenieurbüro abgesprochen ist, können die vorgemerkten Bewerber die entsprechenden Bauparzellen aussuchen und erwerben. Bürgermeister Weinzierl unterrichtete den Gemeinderat über eine Architektenanfrage bezüglich eines Grundstücks zur Errichtung eines Kaufhauses in Hunderdorf. Nach Beratung entschied der Gemeinderat einstimmig, ein derartiges Vorhaben mit Rücksicht auf die vorhandenen Geschäfte von vornherein abzulehnen.
Zur Kenntnis brachte Weinzierl auch seine Gespräche, die er wegen der Widmung des Weges Starzenberg-Brandstatt geführt hatte. Unter der Voraussetzung, daß die Wegeverbreiterung, wie besprochen, möglich ist und die entsprechende Umstufungsvereinbarung von den Anliegern unterschrieben wird, entschied der Gemeinderat, den bisher als öffentlichen Feld- und Waldweg eingestuften Weg zur Gemeindeverbindungsstraße mit Wirkung zürn 1. 1. 1987 aufzustufen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.09.1986


Neue Donaubrücke wird eingeweiht
Kirchliche Segnung am Freitag — Bevölkerung ist eingeladen — Vier Tage Festzeitbetrieb
Bogen. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Mit der Einweihung und offiziellen Übergabe der neuen Donaubrücke, die den Namen „Brücke am Bogenberg“ trägt, geht am Freitag ein

Die neue Donaubrücke wird am Freitag eingeweiht

langgehegter Wunsch nicht nur der verantwortlichen Kommunal- und Staatspolitiker, sondern auch einer breiten Schicht der Bevölkerung diesseits und jenseits der Donau in Erfüllung.
Aus Anlaß der Brückeneinweihung wurde ein viertägiges Festprogramm zusammengestellt, das mit der kirchlichen Segnung am Freitag, dem 19. September, um 10 Uhr seinen Anfang nimmt. Die Dekane Möstl (Bogen) und Schubert (Regensburg) werden Gottes Segen auf das nun glücklich vollendete Werk herabrufen. Die Verkehrsfreigabe vollziehen Staatsminister Alfred Dick und Landrat Ingo Weiß. Nach der Enthüllung der Brückenplastik durch akademischen Bildhauer Rieser findet gegen 11.30 Uhr der Festakt im Festzelt bei Hofweinzier seine Fortsetzung. Sowohl zur Brückeneinweihung als auch zum Festakt ist die gesamte Bevölkerung eingeladen.
Gegen 13.30 Uhr findet ein großer Festzug über die Brücke unter dem Motto „Eine Brücke für alle“ statt, an dem sich etwa 70 Festwägen und Fußgruppen beteiligen werden. Ab 18 Uhr lädt Festwirt Hiendl die Bevölkerung ins etwa 600 Personen fassende Festzelt bei Hofweinzier ein, wo auch für musikalische Unterhaltung bestens gesorgt ist.
Nachstehend das Festprogramm im Detail:
Freitag, 19. September: 10 Uhr: Feierliche Segnung und Verkehrseröffnung auf Brücken-mitte. 13.30 Uhr: Großer Festzug über die Brücke unter dem Motto: „Eine Brücke für alle“. 18 Uhr: Musik für jung und alt im Festzeit mit den Vaitl-Buam.
Samstag, 20. September: 14 Uhr: Zeltbetrieb in Hofweinzier. 15 Uhr: Wasserskivorführungen bei der Brücke. 20 Uhr: die Vereine beiderseits der Donau treffen sich im Festzelt. Es singt und spielt das Englmeier Sextett.
Sonntag, 21. September: 10 Uhr: Frühschoppen im Bierzelt. 14 Uhr: Die Bogener Schulen singen und musizieren im Zelt. 19 Uhr: Die Donaugemeinden treffen sich im Zelt. Es singen und spielen die Vaitl-Buam.
Montag, 22. September: 17 Uhr: Zeltbetrieb, 17.30 Uhr: Fußballspiel auf dem Sportplatz Bogen. Rautenkicker gegen Landratsamt. 19 Uhr: Bogenberg — Bogen und Airibrach – Hermannsdorf treffen sich im Zelt. Die Vaitl-Buam singen und spielen zum Ausklang.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.09.1986


Für guten Zweck gekartelt
Junge Union spendet den Erlös des Schafkopf-Turniers dem Antoniusheim in Münchshöfen
Hunderdorf. Zum neunten Preis-Schafkopfturnier der Jungen Union (JU) in Hunderdorf traten 60 Teilnehmer an. Der Kreisvorsitzende der JU Straubing-Bogen, Franz Schedlbauer, erinnerte als Veranstalter des Turniers daran, daß der Erlös auch heuer wieder einer caritativen Einrichtung zugute kommt. Diesmal dem Antoniusheim in Münchshöfen.
Franz Schedibauer, begrüßte als Veranstalter des Preis-Schafkopfturniers im Gasthaus Baier-Edbauer, Hunderdorf, über 60

Schirmherr Alfred Reisinger (2. v. rechts), Turnierleiter Josef Breu (rechts) und JU-Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer (links) bei der Preisverleihung.

Teilnehmer. Sein besonderer Gruß galt dem Turnierleiter, Kreisrat Breu aus Hunderdorf sowie den Schirmherrn und Bezirkstagskandidat Alfred Reisinger, Bürgermeister Adalbert Böck, Oberschneiding, Bürgermeister und Kreisrat Karl Wanninger, Kirchroth, und dem Oberschneidinger Kreisrat Georg Franz. Bürgermeister Böck bedankte sich im Namen der Gemeinde Oberschneiding dafür, daß die JU den Erlös des Turniers dem Antoniusheim in Münchshöfen spendet. In den vergangenen Jahren hatte die JU die Turniererlöse dem „Haus für das Leben“ in Straubing und der Behindertengruppe Dr. Gäch in Schwarzach überlassen.
Sieger des Schafkopf-Turniers wurde Alfred Pfeiffer aus Hunderdorf (57 Punkte). Auf die Plätze zwei und drei kamen Hans Schimml aus Geiselhöring (42 Punkte) und Erich Kräh, Windberg (34 Punkte).
Quelle: Bogener Zeitung, 18.09.1986


Sonniger Tag und frohe Menschen
Bunter Festzug über die neue Donaubrücke — 70 Gruppen und Wagen waren dabei
Bogen.
Schöner hätte der erste Festtag anläßlich der Einweihung

„Arnleut“ waren auch mit von der Partie.

der neuen Donaubrücke nicht ausgehen können. Bei herrlichstem Sonnenschein fand am Nachmittag ein wunderschöner Festzug von Hofweinzier in Richtung Ainbrach statt, der mit viel Beifall bedacht wurde. Niemand hätte es für

In der Festkutsche saßen Staatsminister Alfred Dick, Altlandrat Xaver Hafner, MdB Ernst Hinsken und Landrat Ingo Weiß.

möglich gehalten, daß sich an einem Freitagnachmittag so viele Bürger bereiterklären würden, das viertägige Donaubrückenfest mit ihrem Mittun zu bereichern.
Angeführt wurde der Festzug von einer Reitergruppe, der eine Menge von Schulkindern der Grund- und

Der Niedermeier-Wastl mit einem Oldtimer-Taxi.

Hauptschule als Pilzesammler, Kinderwagenfahrer, Musikanten, Rollschuhfahrer und noch vielem anderem mehr folgte. Viel Freude bereitete das riesige Tandem der Alten Liga Bogen. Den „Singbergmusikanten“ unter Leitung von Hans Kolmsee folgte die Festkutsche des Hans Haimerl mit Staatsminister Dick, MdB Ernst Hinsken, Landrat Weiß und

Auf dem Hochrad fuhr dieses Mitglied der Bogener Reservisten.

Oberbürgermeister Scherl. Zünftig beieinander waren auch die Bogener Kleingärtner, der Trachtenverein, die Schäferhundler und die Petrijünger.
Mit von der Partie waren aber auch die Bogener Sportschützen, die Akkordeongruppe Baumann, die Wasserwacht und das Rote Kreuz und die Bogener Reservisten, die sich als Hochradfahrer betätigten.
Die Landfrauen präsentierten sich als „Arnleut“, der „Oasiedl vo

Ein seltenes Bild: Ein Ochensgespann mit einem Pflug aus Großvaters Zeiten.

Bogn“ feierte fröhliche Urständ und dann folgten eine Menge von alten und neuen Landwirtschaftsgeräten, wobei auch ein echtes Ochsengespann mit

Eine Reitergruppe führte den großen Festzug an.

einem Ackerpflug von damals nicht fehlen durfte.
Die zweite Gruppe führten die „Felsnstoana“ aus Elisabethszell an. Ihnen folgten eine Menge von Oldtimerfahrzeugen, zusammengestellt vom Niedermeier-Wastl und der Berufsschule


Auch der „Oasiedel vo Bogn“ feierte fröhliche Urständ.

Bogen. Die „Blaskapelle Hunderdorf“ zeigte sich ebenfalls von ihrer allerbesten Seite, wie auch die Mitglieder der Werbegemeinschaft Bogen und des Deutschen Gewerbeverbandes, die mit ihren geschmückten Fahrzeugen auf die Leistungsfähigkeit der Bogener Geschäftswelt aufmerksam machten. Erfreulich war, daß sich auch viele Gruppen südlich der Donau an diesem gelungenen Festzug beteiligten und damit


Eine gelungene Idee: Die Alte Liga Bogen kam auf einem riesigen Rad angereist.

kundtaten, daß die neue Donaubrücke wirklich zu einem Bindeglied zwischen hüben und drüben geworden ist. Mit vertreten war aber auch die Bogener Bundeswehr, die in einer eigenen Abteilung


Die Bundeswehr war mit einer Vielzahl ab Fahrzeugen vertreten.

Kradfahrer, Iltis, Kranwagen, Don-tons, Motorboote und Panzerfahrzeuge im Festzug mitführte.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.09.1986


Windberg überprüfte Wegverzeichnis
Klassifizierung im Gefolge der Flurbereinigung — Ehrennadeln für treue Urlaubsgäste
Windberg.
Auf seiner letzten Sitzung befaßte sich der Gemeinderat Windberg mit der Widmung, Umstufung sowie Einziehung von öffentlichen Feld- und Waldwegen und Gemeindestraßen, die im Zuge der Flurbereinigung ausgebaut werden. Außerdem will der Gemeinderat zukünftig an treue Urlaubsgäste Ehrennadeln überreichen. Der Gemeinde-Unimog soll vorerst nicht verkauft werden.
Eingangs gab Bürgermeister Dietmar Schmidbauer ein Schreiben der Flurbereinigungs-Direktion bekannt. Danach sollte die Gemeinde Stellung nehmen zur Klassifizierung der Wegebaumaßnahmen im Zuge der Flurbereinigung. Der Gemeinderat nahm ein diesbezügliches Straßenverzeichnis und den dazugehörenden Plan zur Kenntnis. Sämtliche eingetragenen Wege wurden vom Gemeinderat geprüft und dabei einige Wege als Gemeinde-Verbindungsstraßen eingestuft Nach dieser zeitraubenden Überprüfung beschloß man einstimmig, den im Anlagenverzeichnis, Teil B, eingetragenen Widmungen, Umstufungen und Einziehungen zuzustimmen, und zwar unter Berücksichtigung der vorgenommenen Ergänzungen.
Seine treuen Urlaubsgäste will die Gemeinde Windberg in Zukunft ehren. Die Gäste sollen eine Urkunde mit Ehrennadel erhalten. Dem Gemeinderat wurden entsprechende Muster von Anstecknadeln vorgelegt und die Kosten erläutert. Man beschloß einstimmig, von zwei Anbieterfinnen verbindliche Angebote einzuholen. Beabsichtigt ist die Abnahme von 250 Stück, wobei je 100 Stück in Bronze und Silber sowie 50 Stück einen Goldrand erhalten sollen. Bei einer Gegenstimme entschied man sich, die Ehrung der Urlaubsgäste folgendermaßen vorzunehmen: Fünf Urlaube in Windberg sollen mit der Bronzenadel, zehn Urlaube mit der Silbernadel und gar 15 Urlaube mit der Goldnadel belohnt werden.
Bürgermeister Schmidbauer berichtete außerdem vom Kaufangebot für den gemeindeeigenen Unimog sowie über den Neupreis eines derartigen Kommunalfahrzeuges. Nach Beratung beschloß der Gemeinderat einstimmig, derzeitig den gemeindlichen Unimog nicht zu verkaufen, insbesondere nicht zum angebotenen Preis.
Angesprochen wurde vom Gemeinderat auch die Aufstellung von Verkehrszeichen an den neugebauten Flurbereinigungsstraßen. Hierzu will man entsprechende Angebote einholen. Ferner kamen verschiedene Mängel, die von Straßenbaufirmen hinterlassen wurden, zur Aussprache. Auch die Errichtung von Löschweihern im Zuge der Flurbereinigung wurde moniert. Hier wird die Gemeinde nochmals aktiv werden müssen. Auch über die Instandsetzung des Feuerwehr-Gerätehauses wurde geredet. Zuletzt billigte der Gemeinderat einen Hydranten im Bereich Biehl instandzusetzen. Beide Maßnahmen sollen im Benehmen mit dem Wasserwart des Zweckverbandes Bogenbachtalgruppe ausgeführt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1986


Martha Hofmann erhielt Staatsmedaille
Hunderdorf.
Für die lange und aufopferungsvolle Pflege ihres Ehemannes, der aufgrund einer Kriegsbeschädigung stark gehbehindert ist und der Hilfe in vielfältiger Weise bedarf, wurde Frau Martha Hofmann aus der Hand des Staatsministers Franz Neubauer die Medaille für soziale Verdieste verliehen. Der Minister sprach Frau Hofmann, die sich seit 45 Jahren mit großer Einsatzbereitschaft im Bayerischen Roten Kreuz engagiert und tatkräftig als Sozialdienstleiterin im Kreisverband Straubing-Bogen mitwirkt, seine besondere Anerkennung aus. Darüber hinaus leitet die Geehrte in vorbildlicher Weise den Seniorenclub der Gemeinde Hunderdorf und leistet im Sozialhilfeausschuß des Landkreises Straubing-Bogen wertvolle Arbeit. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für das vielschichtige Wirken von Frau Hofmann ehrte sie der Staatsminister mit der Staatsmedaille für soziale Verdienste.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1986


Musikantentreffen beim Quetschenwirt
Meidendorf.
Bei herrlichem Spätsommerwetter fanden sich am letzten Sonntagnachmittag viele Besucher beim Quetschenwirt in Meidendorf ein, um im Rahmen eines Gartenfestes das Musikantentreffen mitzuerleben. Dabei zeigten eine ganze Reihe von Musikanten aus nah und fern Proben ihres umfangreichen Könnens. Auch nach dem Alter waren die Musikanten gut gemischt, denn es traten sowohl ganz junge Nachwuchskräfte auf, als auch erfahrene und seit langem eingespielte Gruppen. Josef Pauli begrüßte die vielen Besucher und Musikanten, ehe er dann die einzelnen Gruppen bei ihrem Auftritt vorstellte. Als Jüngsten konnte er dabei den 10jährigen Günther Zollner aus Haselbach ankündigen, der dann schneidig auf der „Steierischen“ aufspielte und viel Beifall erhielt. Aber ihm stand nicht viel nach der 11jährige Andreas Enger aus Deggendorf, der ebenfalls auf der Steierischen aufspielte. Als Nachwuchsmusikanten aus Irensfelden präsentierten sich das Trio Klaus Bauer (Akkordeon), Florian Bielmeier (Bariton) und Ludwig Wagner (Klarinette) mit heimatlichen Weisen. Zu den Nachwuchsmusikanten zählten auch die Jugendblaskapelle Perasdorf unter der Leitung von Anna Bielmeier und die Bogenbachtaler Musikanten unter der Leitung von Otto Bugl, die jeweils mit schneidiger Blasmusik die Zuhörer erfreuten. Akkordeonklänge gab es dann wieder beim Duo Willi Greil und Rupert Angerer aus Plattling, ebenso beim Duo Irene Ebner und Fritz Badersdorfer aus Pilsting. Mit Gitarre und Harmonika spielten dann auf das Duo Max Schuller, Schwarzach, und Erwin Schwarzensteiner, Kirchroth, sowie das Duo Manfred Mühl und Adam Hader aus Schweinhütt, die auch noch mit Gesang und Gstanzln aufwarteten. Weiter spielten noch auf der Steierischen auf Erich Pauli aus Freyung, das Duo Albert Simeth und Adolf Brunner aus Deggendorf, das Quartett Hans Hausbauer, Toni Janker, Sebastian Dominik und Toni Käser aus Pilsting sowie Erich Pauli. Alle Musikanten erhielten Erinnerungsurkunden vom Wirt und viel Beifall von den Besuchern.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1986


Josef Schießl wurde Vereinsmeister
Hunderdorf. Mit der Vereinsmeisterschaft im Mannschafts- und Einzelschießen fand die Saison auf Asphalt der Hunderdorfer Stockschützen ihren offiziellen Abschluß. Aus den 24 Teilnehmern, die Abteilungsleiter Josef Ammer begrüßen konnte, wurden sechs

Unser Bild zeigt die Sieger der Einzelmeisterschaft.

Mannschaften durch ein Losverfahren zusammengestellt. Die Mannschaft Josef Hagn jun., Werner Beck, Hans Aumer und Ludwig Buchs holte sich mit 8:2 Punkten die Vereinsmeisterschaft, während Gerd Altmann, Erwin Feldmeier, Emil Gerhardt und Hans Söldner durch die bessere Stocknote vor Josef Schießl, Wolfgang Greil, Karl Zitzelsberger und Thomas Scharmach den 2. Platz erreichten.
Nach der Mannschaftsmeisterschaft ging es zum. „Maßen“, Stock- und Plattlschießen, um den Vereinsmeister in dieser Kombination zu ermitteln. Wer das beste Gefühl für das „Maßen“ und die größte Treffsicherheit bewies, konnte die meisten Punkte sammeln und so den Titel erringen. Mit großem Vorsprung sicherte sich Josef Schießl, 103 Punkte, den Meistertitel. Auf den Plätzen folgten 2. Thomas Scharmach 92, 3. Wolfgang Riepl 92, 4. Rudi Wirth 90, 5. Ludwig Buchs 90, 6. Josef Hagn jun. 90, 7. Heinz Hentschirsch 88, 8. Gerd Altmann 88, 9. Hans Söldner 88, 10. Alfons Niedermeier 85.
Bei der Siegerehrung im Sportheim überreichte Ammer die Ehrenpreise. Mit einem Essen und einem gemütlichen Beisammensein fand der Abend seinen Ausklang.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1986


Weiß: Feuerwehr heute „Mädchen für alles“
Der Landrat nahm die Mitgliederehrung bei der FFW Gaishausen anläßlich des 60jährigen Bestehens der Wehr vor
Gaishausen. Die FFW Gaishausen beging ihr 60jähriges Bestehen mit Mitgliederehrung an einem Festabend im Gasthaus Karl Solcher, Ehrn. Vorsitzender Johann Dietl begrüßte dazu besonders Landrat Weiß, Pfarrer Högner, Bürgermeister Weinzierl, Bürgermeister Feldmeier, Kreisrätin Watzl und Kreisrat Breu, Kreisbrandrat

Die Geehrten der FFW Gaishausen zusammen mit Landrat, Bürgermeister und Frau, Pfarrer Högner, Kommandant Kricke, Kreisbrandrat Wanninger, KBI Pellkofer, KBM Leidl und Löw.

Wanninger, Kreisbrandinspektor Pellkofer, Kreisbrandmeister Leidl und Kreisbrandmeister a. D. Löw sowie Fahnenmutter Emilie Weinzierl, die Jagdpächter Dr. Hirsch und Beckmann, denen er für die Spende anläßlich des Jubiläums dankte.
Kommandant Dieter Kricke sagte bei seinem Rückblick auf die Geschichte der FFW Gaishausen, daß in den 60 Jahren seit der Gründung der Wehr am 12. September 1926 viel Arbeit auf dem Gebiet der Dienstleistung und des Schutzes und der Sicherheit der Bürger geleistet worden sei, und daß die Gerätschaften auf den neuesten Stand gebracht worden seien. Der damalige Bürgermeister Josef Weinzierl habe es seinerzeit für notwendig gehalten, eine ortseigene Feuerwehr zu gründen. Am Josefitag 1926 habe Gemeindediener Johann Schedlbauer mit der Mitgliederwerbung begonnen und bald hätten sich rund 50 Männer bereit erklärt, bei der FFW Gaishausen Dienst zu tun. Von den Gründungsmitgliedern lebt nur noch Josef Venus aus Röhrnau. Josef Weinzierl war Vorstand, Franz Wurm Kommandant und Karl Fendl Kassier. Kricke nannte dann die Höhepunkte des Vereinsgeschehens: So war am 16. Juni 1929 die erste Fahnenweihe, in den dreißiger Jahren wurde das erste Feuerwehrhaus in Gaishausen errichtet und eine Handdruckspritze mit dreifacher Wirkung wurde angeschafft. 1954 erhielt die Wehr einen Einheitstransportwagen und 1956 war die erste Mitgliederehrung. Anfangs der sechziger Jahre konnte die Wehr mit einer Tragkraftspritze ausgerüstet werden. 1969 wurde schließlich eine neue Fahne angeschafft. 1973 konnte endlich ein umgerüstetes Tragkraftspritzenfahrzeug aus eigenen Mitteln der Wehr und aus Spenden angeschafft werden. 1979 wurde ein neues Feuerwehrgerätehaus eingeweiht und schließlich ging 1985 ein langgehegter Wunsch der Wehr in Erfüllung, nämlich die Anschaffung eines FW-Löschfahrzeugs.
Nach dem Essen sagte Landrat Weiß: „Daß die Feuerwehr heute nicht nur für Brände. zuständig, sondern vielmehr ‚Mädchen für alles‘ geworden ist, zeigen die 90 000 Einsätze allein in Bayern. Die Feuerwehrmänner verrichten ihren Dienst oftmals unter Einsatz ihres Lebens.“ Er dankte den Feuerwehrmännern für die unzähligen Stunden, in denen sie sich haben ausbilden lassen, um immer und für alle Einsätze bereit zu sein. „Diese Männer haben sich aber auch zu vielen geselligen Anlässen getroffen und den Zusammenhalt und den Gemeinschaftssinn gerade in einem kleinen Ort wie Gaishausen gefördert“, sagte der Landrat. Dann nahm er die staatliche Ehrung der 33 langjährigen Mitglieder im Auftrag des Bayerischen Innenministers Hillermeier vor.
Für 40 Jahre aktiven Dienst erhielten das Vereinsabzeichen in Gold: Josef Venus (Röhrnau), Johann Dietl sen. (Gaishausen), Johann Wittmann (Irlach), Josef Bugl sen. (Gaishausen), Johann Lehner sen. (Rieglberg), Alois Höcherl (Ellaberg), Karl Schneider sen. (Röhrnau), Egon Weinzierl sen. (Röhrnau) und Richard Schedbauer (Hoch).
Für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten das Verdienstabzeichen in Silber: Ludwig Kern (Rammersberg), Jakob Feldmeier (Rieglberg), Alois Feldbauer (Gaishausen), Max Fendl sen. (Gaishausen), Georg Höcherl (Rammersberg), Max Höcherl sen. (Grub), Xaver Neuhierl (Gaishausen), Willi Solcher (Ehrn), Heinrich Schreiner (Irlach), Karl Hastreiter (Ebenthann), Johann Maier (Rammersberg), Alois Fuchs (Gaishausen), Ludwig Bugl (Gaishausen), Johann Dietl (Gaishausen), Johann Schlecht (Ehrn), Ewald Baumgartner sen. (Ebenthann), Xaver Bergbauer (Gaishausen), Johann Höcherl (Rammersberg), Josef Schuhbauer (Rammersberg), Josef Ostermeier (Gaishausen), Alois Mühlbauer (Weinberg), Xaver Neuberger (Irensfelden), Jakob Kronberger (Ehrn).
Kreisbrandrat Wanninger beglückwünschte die Geehrten und forderte sie auf, weiter Dienst zu tun und das Gelernte an die Jugend weiterzugeben. „Gut gepflegte Geräte, eine gute Mannschaft, die mit den Geräten umgehen kann, und gute Führungskräfte gehören zusammen“ , sagte Kreisbrandinspektor Pellkofer. Er wünschte der Wehr auch für die Zukunft kameradschaftliches Zusammensein und gute Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren. Kreisbrandmeister Leidl dankte den Führungskräften der Wehr dafür, daß sie sich sehr engagieren, um immer wieder junge Menschen für die Feuerwehr zu gewinnen. Er dankte auch der Gaishausener Wehr, daß sie anläßlich des 60jährigen Bestehens eine Chronik erstellt hat und somit die Geschichte der Wehr festgehalten ist.
Bürgermeister Egon Weinzierl übermittelte die Glückwünsche der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf und sprach ebenfalls seinen Dank an die Feuerwehrmänner für ihre langjährige Dienstzeit aus. Vorsitzender Johann Dietl ernannte dann Bürgermeister Weinzierl „als großzügigen Gönner und Förderer der Freiwilligen Feuerwehr Gaishausen“ mit Beschluß des Vorstandes als langährigen Kommandanten und Vorsitzenden zum Ehrenvorsitzenden der Wehr und überreichte ihm die Ernennungsurkunde. Auch seiner Frau Emilie dankte er, war sie doch schon Fahnenmutter und Festfrau der FFW Gaishausen. Aus diesem Anlaß übergab Dietl noch eine Floriansfigur dem Ehepaar Weinzierl.
Der Abend endete mit einem gemütlichen Beisammensein, das die Kapelle „Die Bogenbachtaler“ musikalisch umrahmte.
Pfarrer Högner zelebrierte in der Pfarrkirche in Hunderdorf noch einen Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder der FFW Gaishausen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1986


Pfarrwanderung fand großes Echo
Hunderdorf.
Auch in diesem Jahr lud der Pfarrgemeinderat Hunderdorf zu einer Herbstwanderung ein. 120 Personen nahmen teil. Mit zwei Bussen fuhr die frohe Schar der großen und kleinen Wanderer zum Grandsberg. Von dort ging der Marsch zum Hirschenstein, wo später eine Mittagsrast eingelegt wurde. Weiter führte die Route über Ödwies zum Predigtstuhl, und viele Wanderlustige wurden sich gerade auf dieser Strecke der Naturschönheiten unserer nahen Heimat bewußt. Bereits am frühen Nachmittag trafen die ersten Wanderer — unter ihnen PGR-Vorsitzender Wolfgang Schmeller und Pfarrer Anton Högner bei der Skihütte in Ahornwies im Pröllergebiet ein. Erfreulicherweise stellte die Vorstandschaft des Hunderdorfer Skiclubs die vereinseigene Hütte der Pfarrei an diesem Tag zur Verfügung. Hier war die Endstation der mehrstündigen Wanderung, und viele fleißige Hände hatten schon die Vorbereitungen für eine gute Bewirtung getroffen. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Wanderfreunde vor der Hütte in froher Runde verweilen (unser Bild), ehe sie gegen 17 Uhr wieder mit den Bussen nach Hunderdorf zurückgebracht wurden.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.09.1986


Wie Hunderdorf die letzten Tage des Krieges erlebte.
Aus der Chronik der Volksschule Hunderdorf, geschrieben von der damaligen stellvertretenden Schulleiterin Reitberger, entnehmen wir den nachstehenden Bericht über das Ende des letzten Krieges, wie es die Bewohner von Hunderdorf 1945 erlebten:
“ Am 18. April 1945 wurde Straubing schwer bombardiert. In den folgenden Tagen näherte sich der Kriegsschauplatz immer mehr unserem Dorfe. Die Tieffliegergefahr war so groß, daß die Schulleitung auf eigene Verantwortung hin am 21. April die Schule schloß. Am 25. kamen gegen 16 Uhr die Panzerspitzen von Steinburg her nach Hunderdorf gefahren. Das Dorf hißte weiße Flaggen und ergab sich dem heranrückenden Feind. Am frühen Morgen des nächsten Tages weckten schwere Schüsse und Detonationen die Bevölkerung. In Bogen und Straubing wurden alle Brücken von der SS gesprengt. Gegen 8 Uhr rückte die amerikanische Besatzungstruppe im Dorf ein. Eine Menge Panzer und Lastautos flutete auf der Straße von Steinburg heran. Am Nachmittag mußten die meisten Leute aus ihren Wohnungen heraus. Diese wurden von den Amerikanern beschlagnahmt. Die ganzen nächsten Tage fuhren Autos und schwere Panzer durch den Ort in Richtung Bogen. Das war ein atemberauschendes Schauspiel für jung und alt !
Am 28. April gegen 18 Uhr verließ die Besatzungstruppe unser Dorf wieder. Die Leute konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Trotz mancher Verluste von Wert- und Gebrauchsgegenständen konnte die Bevölkerung dem Himmel dankbar sein, daß der Feind so gnädig verfuhr, daß das Dorf ohne Beschuß und Zerstörung erhalten blieb. Wenn sich Bogen und Straubing nicht auch ergeben hätten, wäre ihm allerdings Schweres bevorgestanden, da es im Schußfeld der Artillerie gestanden hätte. In Apoig waren ja bereits die schweren Geschütze gegen Bogen in Stellung gebracht worden. Einige Schüsse brachten auch der Gartenmauer des Pfarrhofes auf dem Bogenberg Schäden bei. In den folgenden Tagen und Wochen setzte eine große Jagd auf von ihren Truppenteilen abgesprengte und flüchtig gegangene Wehrmachtsangehörige und besonders SS – Leute ein, welche sich in den umliegenden Wäldern versteckt hielten. Mancher, der sich nicht gefangen geben wollte, mußte sein Leben lassen.
Am 10. Mai traf gegen 15 Uhr eine Truppe amerikanischer Soldaten in Hunderdorf ein., welche sich für Monate in den beiden Schulhäusern einzurichten begannen. Die Schulräume wurden mit Klappen, die teilweise erst von den Amerikanern angefertigt wurden, eingerichtet, vor dem oberen Schulhause wurde ein großes Zelt für Munition und Waffen errichtet, im unteren Schulhaus eine Krankenstation eingerichtet. Schon am 18. Mai wurde die Truppe plötzlich abgerufen und verließ Hunderdorf wieder. Die Schulhäuser galten noch auf einige Zeit für beschlagnahmt, es folgte aber keine Besetzung mehr nach. Auf 8 bis 10 Tage schlugen dann nochmals die im Dorf und in der Umgebung arbeitenden Polen im oberen Schulgebäude ein Lager auf, kehrten aber bald wieder zurück. Im unteren Schulhaus wurden die Lehrsäle noch einmal Unterschlupf von Flüchtlingen, die nicht in ihren bisherigen Unterkünften verbleiben wollten.
Anfangs September erging vom neuen Schulrat H. Groll von Waltendorf die Anordnung, drei Lehrsäle für die Unterklassen in Ordnung zu bringen. Am 26. Sept. begann für den 1., 2. und 3. Schülerjahrgang der Unterricht durch zwei Lehrkräfte, die als Sudetendeutsche aus ihrer Heimat ausgewiesen worden waren und nun in Bayern mit vielen anderen zur Erleichterung ihres harten Loses die Posten der Lehrkräfte einnehmen durften, welche als Parteigenossen von 1935 an von der amerikanischen Militärregierung für entlassen erklärt wurden. Dazu gehörten in Hunderdorf die erkrankte Lehrerin v. Hueb und  Reitberger. Lehrer Hösl, ehemaliger Schulleiter und Ortsgruppenleiter war noch nicht zurückgekehrt aus der Gefangenschaft. Lehrer Deinböck, der erst 1937 zur Partei ging und darum weiterarbeiten durfte, wurde nach Pfelling versetzt „.
Niedergeschrieben am 26.9. 1945 von der Lehrerin Reitberger.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Abstimmungsbekanntmachung
1. Am Sonntag, den 12.10. 1986 findet die Wahl zum Landtag und zum Bezirkstag statt. Die Wahl dauert von 8.00 bis 18.00 Uhr.
2. Die Gemeinden sind in folgende Stimmbezirke eingeteilt:

In den Wahlbenachrichtigungen, die den Stimmberechtigten in der Zeit vom 15.09.1986 bis 21.09.1986 zugestellt worden sind, sind der Stimmbezirk und der Wahlraum angegeben, in dem der Stimmberechtigte zu wählen hat.
Der Briefwahlvorstand tritt zur Ermittlung des Briefwahlergebnisses um 17.00 Uhr in Hunderdorf, Grundschule, Briefwahlraum zusammen.
3. Jeder Stimmberechtigte kann nur in dem Wahlraum des Stimmbezirks wählen, in dessen Wählerverzeichnis er eingetragen ist. Die Stimmberechtigten haben ihre Wahlbenachrichtigung und ihren Personalausweis zur Wahl mitzubringen.
Jeder Wähler hat 2 Stimmen für die Landtagswahl und 2 Stimmen für die Bezirkstagswahl. Gewählt wird mit amtlichen Stimmzetteln. Die Stimmzettel zur Landtagswahl sind weiß, die Stimmzettel zur Bezirkstagswahl sind grün.
Der kleine Stimmzettel ist für die Wahl eines Stimmkreisbewerbers, der große Stimmzettel für die Wahl eines Wahlkreisbewerbers bestimmt.
Die Stimmzettel werden amtlich hergestellt. Der Wähler kennzeichnet durch Kreuz in den hierfür vorgesehenen Kreis auf dem Stimmzettel mit den Stimmkreisbewerbern, welchen Stimmkreisbewerber, und auf dem Stimmzettel mit den Wahlkreisbewerbern, welchem Wahlkreisbewerber er seine Stimme geben will. Auf jedem Stimmzettel darf der Wähler nur einen einzigen Bewerber seine Stimme geben.
Der Stimmzettel muß vom Wähler in einer Wahlzelle des Wahlraums gekennzeichnet und mehrmals gefaltet werden.
4. Die Wahlhandlung und die Ermittlung des Wahlergebnisses sind öffentlich. Jedermann hat Zutritt, sowie das ohne Beeinträchtigung des Wahlgeschäfts möglich ist.
5. Stimmberechtigte, die einen Wahlschein haben, können an der Wahl
a) durch Stimmabgabe in einem beliebigen Stimmbezirk des auf dem Wahlschein bezeichneten Stimmkreises oder b) durch Briefwahl teilnehmen.
Wer durch Briefwahl wählen will, muß sich von der Verwaltungsgemeinschaft folgende Unterlagen beschaffen:
1 Merkblatt für die Briefwahl
je 1 Stimmzettel mit den Stimmkreisbewerbern für die Landtagswahl ( weiß) und die Bezirkswahl ( grün)
je 1 Stimmzettel mit den Wahlkreisbewerbern für die Landtagswahl ( weiß) und die Bezirkswahl ( grün),
2 Wahlumschläge ( weiß und grün) und
1 hellroten Wahlbriefumschlag mit der Anschrift an die der Wahlbrief zu übersenden ist.
Diese Unterlagen werden ihm von der Verwaltungsgemeinschaft, die den Wahlschein ausgestellt hat, auf Verlangen auch noch nachträglich ausgehändigt.
Bei der Briefwahl muß der Stimmberechtigte den Wahlbrief mit den Stimmzetteln und dem Wahlschein so rechtzeitig an die auf dem Wahlbriefumschlag angegebene Stelle einsenden, daß der Wahlbrief dort spätestens am Wahltag bis 18.00 Uhr eingeht. Er kann auch bei der auf dem Wahlbriefumschlag angegebenen Stelle abgegeben werden.
Nähere Hinweise darüber, wie der Stimmberechtigte die Briefwahl auszuüben hat, ergeben sich aus dem Merkblatt für die Briefwahl.
Hunderdorf, 17.September 1986
Kern, Geschäftsleiter
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Vom Gemeinderat Hunderdorf
(Sitzung am 11.9. 1986)

Eingangs gab Bgm. Weinzierl das fünfseitige Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen bezüglich der Unterbringung von weiteren Asylbewerbern im Landkreis Straubing-Bogen bekannt. Hiernach wird die Gemeinde gebeten, rd. 10 Asylanten unterzubringen. Nach eingehender Diskussion faßte der Gemeinderat den Beschluß, wonach eine dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern in den ländlichen Gemeinden abgelehnt werde, da gerade in kleineren und kleinen Orten unnötig Spannungen herausgefordert werden. Im übrigen wurde konstatiert, daß keine freien Wohnungen in der Gemeinde vorhanden und auch Privatvermieter nicht bekannt seien. Es solle eine zentrale Unterbringung der Asylanten in größeren Städten erfolgen. Einstimmig faßte der Gemeinderat auch den Beschluß, Antrag zu stellen, daß die Gemeinde als Mitort zum Schwerpunktort Bogen im Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ ausgewiesen wird. Dies würde nach Auffassung der Gemeinde für bereits angesiedelte und neuanzusiedelnde Firmen, sowie deren Nachfolgeinvestitionen eine bessere Förderungsvoraussetzung von staatlicher Seite bringen.
Zur Kenntnis gegeben wurde dem Gemeinderat auch die Kostenvoranschläge für die Dachziegel für die Kapelle in Rammersberg. Der Zuschlag wurde einstimmig an die Zimmerer Dilger vergeben, der auch in Regie die Eindeckung vornimmt. Auftragssumme rund 2.500 DM.
Befaßt hat sich der Gemeinderat auch mit dem Grundpreis für das Baugebiet „Hochfeld- Süd – Erweiterung“. Nach Gegenüberstellung der bisherigen Kosten der erworbenen Grundstücksflächen wurde der Kaufpreis festgelegt. Sobald der Bebauungsplan unverändert angenommen werden kann und der derzeitig erschließbare Bereich mit dem Ingenieurbüro abgesprochen ist, können dann die vorgemerkten Bewerber die entsprechenden Bauparzellen aussuchen und erwerben. Bgm. Weinzierl unterrichtete den Gemeinderat über eine Architektenanfrage bezüglich eines Grundstücks zur Errichtung eines Kaufhauses in Hunderdorf. Nach Beratung entschied der Gemeinderat einstimmig, ein derartiges Vorhaben mit Rücksicht auf die vorhandenen Geschäfte von vorneherein abzulehnen.
Zur Kenntnis gab der Bgm. auch die geführten Gespräche bezüglich der Widmung des Weges Starzenberg-Brandstatt. Unter der Voraussetzung, daß die Wegeverbreiterung wie besprochen möglich ist und die entsprechende Umstufungsvereinbarung von den Anliegern unterschrieben wird, entschied der Gemeinderat, den bisher als öffentlichen Feld- und Waldweg eingestuften Weg zur Gemeindeverbindungsstraße mit Wirkung zum 1.1. 1987 aufzustufen.
Verschiedene Anträge, wie z. B. Verkehrsspiegel in Gaishausen und Wegeaufstufung der Seitenstraße der Bahnhofstraße, wurde zur Besichtigung an den Bauausschuß verwiesen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Vom Gemeinderat Windberg
(Sitzung am 16.9. 1986)

Windberg: Bei dieser kürzlich im Sitzungssaal Windberg stattgefundenen Sitzung befaßte sich der Gemeinderat mit der Widmung, Umstufung und Einziehung von öffentlichen Feld- und Waldwegen und Gemeindestraßen, die im Zuge der Flurbereinigung ausgebaut werden. Desweiteren entschied sich der Gemeinderat, dafür, an treue Urlaubsgäste Ehrennadeln zu überreichen.
Eingangs gab Bgm. Dietmar Schmidbauer ein Schreiben der Flurbereinigungsdirektion bekannt. Hiernach ist die Gemeinde zur Zustimmung zu der Klassifizierung der Wegebaumaßnahmen im Zuge der Flurbereinigung aufgefordert. Der Gemeinderat nahm Kenntnis von einem diesbezüglichen Straßenverzeichnis und einem dazugehörigen Plan. Sämtliche vorgetragenen Wege wurden vom Gemeinderat geprüft und die Klassifizierung von einigen eingetragenen Wegen ergänzt zu Gemeindeverbindungsstraßen. Nach dieser zeitraubenden Überprüfung wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, den von der Flurbereinigungsdirektion vorgelegten Anlageverzeichnis Teil B eingetragenen Widmungen, Umstufungen und Einziehungen zuzustimmen, unter Berücksichtigung der vorgenommenen Ergänzungen.
Seine treuen Urlaubsgäste will auch die Gemeinde Windberg in Zukunft ehren. Beabsichtigt ist die Überreichung einer Urkunde mit Ehrennadel. Dem Gemeinderat wurden entsprechende Musterangebote von Anstecknadeln vorgezeigt und die etwaigen Kosten bekanntgegeben. Nach Aussprache beschloß der Gemeinderat einstimmig, verbindliche Angebote einzuholen von zwei Anbieterfirmen. Beabsichtigt ist die Abnahme von 250 Stück, wobei je 100 in Bronze und Silber und 50 Stück einen Goldrand erhalten sollen. Gleichzeitig entschied sich der Gemeinderat bei einer Gegenstimme dafür, die Ehrung der Urlaubsgäste wie folgt vorzunehmen: 5-maliger verbrachter Urlaub – Bronzenadel, 10-mal Silber und bei 15-mal Gold.
Weiter berichtete der Bgm. über das Kaufangebot für den gemeindlichen Unimog sowie über Neupreise eines derartigen Kommunalfahrzeuges. Nach Beratung beschloß der Gemeinderat einstimmig, derzeitig den gemeindlichen Unimog nicht zu verkaufen, insbesondere nicht für den angebotenen Preis.
Angesprochen wurde vom Gemeinderat auch die Aufstellung von Verkehrszeichen an den neugebauten Flurbereinigungsstraßen. Hierzu wurde konstatiert, entsprechende Angebote einzuholen. Ferner wurden verschiedene Mängel, die von Straßenbaufirmen hinterlassen wurden, angesprochen. Auch die Errichtung von Löschweihern im Zuge der Flurbereinigung wurde moniert. Hier wird die Gemeinde nochmals an. die Flurbereinigung herantreten. Auch die Instandsetzung des Feuerwehrgerätehauses wurde vorgebracht. Abgesprochen wurde auch noch die Instandsetzung eines Hydranten im Bereich Biehl sowie der Einbau des Druckminderers im Bereich Irensfelden, die vom Gemeinderat gebilligt wurden und im Benehmen mit dem Wasserwart des Zweckverbandes Bogenbachtalgruppe ausgeführt werden sollen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Aus Der Schule Hunderdorf
Im neuen Schuljahr 1986 / 87 hat sich einiges an der Volksschule Hunderdorf verändert. Ende Juli sind mit Rektor A. Czerwenka und den Oberlehrerinnen G. Weingärtner und A. Kielkamp drei Lehrkräfte ausgeschieden.
Die Schulleitung wurde bis zur späteren Ernennung eines neuen Rektors Konrektor K. Klar übertragen. Die verwaiste 3. Klasse unterrichtet nun Reinhard Dietz, der aus München nach Hunderdorf versetzt wurde. Die Klasse 5 a führt die im letzten Jahr für Frau Weingärtner eingesetzte Lehrerin H. Leidl. Zwei neue Fachlehrerinnen, Christine Czymara und Magdalena Hummel und der Fachlehrer Leonhard Eder unterrichten Textilarbeit, Werken und Hauswirtschaft bzw. Werken und Technisches Zeichnen. Gemeindeassistentin Anna Ebner übernimmt einige Stunden Religionsunterricht.
Die Klassengliederung:
la W. Holzapfel Knaben 12 Mädchen zus. 24
lb A. Fuchs 12 Knaben 12 Mädchen zus. 24
2a G. Fuchs 9 Knaben 11 Mädchen zus. 20
2b M. Knockl 10 Knaben 11 Mädchen zus. 21
3a J. Spandl 12 Knaben 10 Mädchen zus. 22
3b R. Dietz 10 Knaben 12 Mädchen zus. 22
4 H. Schötz 12 Knaben 11 Mädchen zus. 23
5a H. Leidl 9 Knaben 14 Mädchen zus. 23
5b J. Aigner 9 Knaben 14 Mädchen zus. 23
6a E . Suttner 15 Knaben 10 Mädchen zus. 25
6b W. Diewald 13 Knaben 11 Mädchen zus. 24
7a R. Kolfhaus 9 Knaben 10 Mädchen zus. 19
7b A. Frankl 10 Knaben 9 Mädchen zus. 19
8a J. Stierstorfer 10 Knaben 7 Mädchen zus. 17
8b U. Pannermayr 9 Knaben 8 Mädchen zus. 17
9a R. Knockl 8 Knaben 12 Mädchen zus. 20
9b H. Berger 9 Knaben 9 Mädchen zus. 18
Ohne Klassenführung K. Klar.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Ortsmeisterschaft im Stockschiessen
Bei idealen Witterungsverhältnissen konnte der Eisstockclub Hunderdorf seine Ortsmeisterschaft im Stockschießen durchführen. 13 Mannschaften begrüßte Abteilungsleiter Josef Ammer. Ein Kampf um Punkte entbrannte und erst beim letzten Durchgang konnte der Ortsmeister 1986 ermittelt werden.
Bei der Siegerehrung erhielten die Meister einen Pokal und Urkunden, alle übrigen Mannschaften nahmen schöne Pokale in Empfang.
Ergebnisliste:
1. FFW Hunderdorf mit den Schützen Ferdinand Hartmannsgruber, Arno Gerhardt, Paul Feldmeier und Franz Primbs. Sie erreichten 18 : 6 Punkten und eine Stocknote 1,79.
2. Die Holzhacker (18 : 6 – 1,76),
3. Fa. Sandbiller, (16 : 8)
4. Die Flotten Vier( 14 : 10),
5. Fa. Solcher Karl ( 13 : 11)
6. Imkerei Kronberger ( 12 : 12 – 1,1)
7. Schreinerei Schießl ( 12 : 12 – 0,99)
8. Schützen Hunderdorf ( 12 : 12 – 0,92)
9. Ski – Club Hunderdorf ( 10 : 14)
10. tammtisch Lintach ( 9 : 15)
11. Fa. Riepl ( 8 : 16- 0,90)
12. Evis Fleisch- und Wurstladen ( 8 : 16 – 0,68)
13. Fa. Schneider ( 6 : 18)
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Staffellauf der Leichtathleten
Am 6.9. 1986 führte der LC – Tanne Hunderdorf seinen schon zur Tradition gewordenen 9. Staffellauf durch. Auf einer 600 Meter langen Dorfstrecke erforderte das letzte Stück wegen seines Anstiegs von den Läufern viel Kraft und Kondition. Heuer waren im Vergleich mit früheren Jahren nur wenige Mannschaften am Start, da für viele der Termin etwas unglücklich gewählt war.
Bei den Schülerinnen bis 12 Jahren belegte die Mannschaft des LC – Tanne den ersten Platz in der Zeit von 15 : 26,06 Min.
Bei den Schülern siegte die gemischte Staffel des SV Hunderdorf, Abt. Fußball in der Zeit von 14 : 54,8 Min., den 2. Platz belegte die Mannschaft des LC – Tanne in der Zeit von 17 : 51,6 Min.
Bei den Sportvereinen war der Schützenverein Hunderdorf in der Zeit von 11 : 14,8 Min. vorne.
Bei den Vereinen und Betrieben siegte der Stammtisch Au v. Wald in der Zeit von 11 : 55,01 Min.
Bei der Leichtathletik Hauptklasse konnte die Mannschaft des LC – Tanne den 1. Platz in der Zeit von 10 : 35,0 Min. belegen.
Die Siegerehrung fand beim Gartenfest des LC – Tanne statt.
Mit dem gut besuchten Fest fand das 9. Staffeltest einen sehr harmonischen Ausklang.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Ungewöhnliche Ernte
Johann Lobmeier von Hunderdorf, Hobbygärtner im Nebenberuf, konnte heuer eine ungewöhnliche Ernte verzeichnen.
Ein Kohlrabikopf erreichte eine Größe von 20 cm im Durchmesser und wog nicht weiniger als 9 Pfund und 50 Gramm.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Der Veitl auf St. Pauli
Da Veitl fahrt auf Hamburg nauf
Er suacht do drobn sein Jüngst’n auf
Für den hots do koa Arbat gebn:
Jetzt muaß er bei dö Preißn lebn !
Die Heike is vier Jahr sei Wei‘
Und Kinda hams fei aa scho drei !
Sie hausen gor im zwölft’n Stock
Von einem Riesenhäuserblock
Ganz lüfti‘ gehts mitn Aufzug nauf;
Vo drobn segst auf Sank Pauli drauf
Da Veit gang gern auf d‘ Reeperbahn
Do, wo dä gwiss’n Weiba san !!
„Doch, wenn mei Zenzl dös aufgeht ?
Denkt er si dann – und traut si net !
A mit der Sprach, do is‘ a Graus
Da Veitl kennt si gor net aus
Im Metzgerlodn, da wollt der Veitl
A Salami und an Negerbeitl
Dö Lodnerin sogt : “ Ich nix verstehn !
Du schnell in türkisch Laden gehen
„Glei fahr i hoam, wenn i bloß kannt !
I bin koa Türk, Koa Asylant ! “
Schimpft do der Veit! und is froh
Wia er dann wieda hoamfahrn ko !
Fidel pfeift er beim Außigeh:
„Bei uns dahoam, im Woid, is schee ! “
Zum Buam sogt schließli‘ no da Veit:
„Auf d‘ Weihnacht nimmst na deine Leit
Und fahrst zu uns hoam – Sappradi !
In Bayerwald, do ghörst du hi !
Do lernst dei Hoamat wieda schatzn
Und brauchst net owei preißisch schmatzn
Rudi Schambeck
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


Der Landkreis Straubing-Bogen besucht zum 100. Todestages Ludwig II. den Chiemsee am Sonntag, 28. Sept. 1986
In der langen Reihe der Wittelsbacher, die 1180 die Regierung Bayerns übernahmen, begegnen uns Persönlichkeiten, die einander mitunter sehr ähnlich sind, aber auch Gestalten einmaliger Prägung.
Unter den Särgen in der Gruft der St. Michaeliskirche in München erinnern drei an besonders profilierte Herrscher:
Herzog Wilhelm V., er war der frömmste, sein Sohn Kurfürst Maximilian I. war der politisch bedeutenste, König Ludwig II. aber war unumstritten der volkstümlichste.
Dem schönen und geheimnisvollen König, der im März 1864 mit noch nicht 19 Jahren den Thron bestieg, sah man nicht an, daß durch unglückliche genealogischer Verkettungen, Erbanlagen verhängnisvoll sich häuften.
Am 13. Juni 1886 findet der Bayernkönig mit seinem Leibarzt Dr. von Gudden im Starnberger See den Tod, also vor genau 100 Jahren endete das noch junge Leben des Märchenkönigs auf tragische Weise. Die “Straubinger“ nehmen die hundertste Wiederkehr des Todestages zum Anlaß, dem Märchenkönig „Referenz zu erweisen“ und auf Herrenchiemsee eines seiner Lieblingsschlösser zu besuchen.
Hier wurde aus vorgenanntem Anlaß ein neuer Flügel der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Fahrplan des Sonderzuges

Reisepreis
Der Reisepreis beträgt für Erwachsene 36,- DM, Kinder von 4 bis 12 Jahren zahlen den halben Fahrpreis!!
In diesem Preis ist enthalten:
– Fahrt mit dem Sonderzug nach Prien und zurück
– Fahrt mit der Bahn nach Stock
– Schiffahrt auf dem Chiemsee zu den einzelnen Inseln
– Eintritt ins Schloss Herrenchiemsee
– Reiseleitung und Reiseversicherung
– Beistellung eines bewirtschafteten Gesellschaftswagens
Programm
10.05 Uhr Ankunft in Prien
10.20 Uhr Fahrt mit dem „Feurigen Elias“, einem Dampfzug, nach Stock zur Schiffsanlegestelle.
11.00 Uhr Von Stock aus fährt uns ein Sonderschiff nach Herrenschiemsee. Die Herreninsel ist zu zwei Drittel mit Wald bedeckt. In ihrer Mitte erhebt sich das Schloß König Ludwig II., umgeben von buntblühenden Blumenbeeten mit figurenreichen Darstellungen aus der antiken Sagenwelt. Nach der Besichtigung des Schlosses besteht die Möglichkeit im Gasthof auf der Insel das Mittagessen einzunehmen. Für die Sonderzugteilnehmer sind hier Plätze reserviert.
14.15 Uhr Weiterfahrt mit dem Schiff zur Fraueninsel. Das Kloster der Benediktinerinnen hat die Fraueninsel berühmt gemacht. Ins Auge sticht die Kirche mit dem romanischen Portal und dem Glockenturm, das Wahrzeichen des Chiemgaus. Auf der verträumten Insel liegt aber auch ein altes Fischerdorf in ländlicher Idylle.
16.15 Uhr Fahrt mit dem Schiff wieder zurück nach Stock und
17.00 Uhr Rückfahrt mit der Kleinbahn von Stock zum Bahnhof Prien.
17.20 Uhr Abfahrt unseres Sonderzuges zur Heimfahrt.
Fahrkarten erhalten Sie bei den Bahnhöfen Straubing, Bogen und Neufahrn sowie beim abr Straubing.
Gruppen können sich Plätze reservieren lassen unter Tel. 0941/500394
Auf Ihre Mitfahrt freut sich:
Ingo Weiß, Landrat des Landkreises Straubing – Bogen
und die Generalvertretung der Bundesbahn i Bahnhofstr. 20, 8400 Regensburg
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.09.1986


„Für die Arbeitslosen nichts getan“
SPD-Bezirkstags-Kandidat Reinhard Schwarz und Gemeinderat Xaver Diewald sprachen
Hunderdorf.
SPD-Ortsvorsitzender und Gemeinderat Xaver Diewald sowie Kreisrat und Bezirkstags-Kandidat Reinhard Schwarz sprachen auf einer Wahlversammlung Hunderdorf. Die-wald kritisierte scharf die Streckenstillegung der Bundesbahn. Schwarz setzte sich mit der Politik der Bundesregierung auseinander und ging hart mit der CSU ins Gericht.
Xaver Diewald übte scharfe Kritik an der Streckenstillegung der Bundesbahn ab 1. 12. 1986. Nicht nur für alte und behinderte Mitbürger sei das Umsteigen auf den Busbetrieb mit Schwierigkeiten verbunden. Als Schildbürgerstreich werde die Autobahnüberführung in die Geschichte eingehen. Dem Münchner Verkehrsverbund würden Steuermittel in großer Höhe zugebuttert, während sich in dieser Region Land und Bund aus der Verantwortung stehlen. Das ehemalige Bahnhofsgebäude mit der eingezäunten Fläche sei mit zaunhohem Unkraut überwuchert und somit eine Schande für die Bundesbahn sowie ein Schandfleck für die Gemeinde Hunderdorf.
Bezirkstagskandidat Reinhard Schwarz beschäftigte sich mit örtlichen Problemen. Arbeitsplatzabbau sowie Benachteiligungen und finanzielle Einbußen des kleinen Mannes seien heute an der Tagesordnung. Für die Arbeitslosen habe diese Regierung nichts getan. Firmenpleiten seien, so Schwarz, in einem Maße gestiegen wie nie zuvor. Anderslautende Äußerungen von Kanzler Kohl und von Bundestagsabgeordnetem Hinsken müßten als dumm und töricht bezeichnet werden.
Eine freie Gesellschaft, so Schwarz weiter, setze freie Gewerkschaften voraus. Die Änderung des Streikparagraphen 116 Arbeitsförderungsgesetz sei nur der Anfang von weiteren vorgesehenen Maßnahmen zur Einschränkung der Gewerkschaftsfreiheit. Die Änderung des Jugendschutzgesetzes zugunsten der Arbeitgeber, die Schwächung der Betriebs- und Personalräte usw., dies alles seien Maßnahmen gegen den kleinen Mann. Wie Hohn müsse es jedem in den Ohren klingen, wenn gerade diese Regierung nach freien Gewerkschaften wie zum Beispiel in Polen schreie. Die Arbeiter, so sagte Schwarz, seien noch nie so „verkohlt“ worden wie unter dieser Bundesregierung. „Unverblümt“ würden soziale Besitzstände weggenommen die Abgabelasten der Arbeitnehmer wurden immer höher bei sinkenden Einkommen.
Das Hauptwahlthema der CSU, das Asylanten-Problem, könne man nur als schamlos bezeichnen. Hier zeige sich am eindeutigsten ihr Versagen. Statt nach eher Änderung des Grundgesetzes zu schreien, hätte man die vorhandenen Ausführungsbestimmungen anwenden sollen. Drei Jahre wären Zeit genug zum Handeln gewesen. Doch statt dessen versuche die CSU jetzt, ein paar Wochen vor den Landtagswahlen, mit ihrem Geschrei von den eigentlichen Problemen abzulenken. Nicht zu vergessen seien, so Schwarz, die Einkommensverluste unserer Landwirte, die schlechte Agrarpolitik und die Versäumnisse in der Umwelt- und Energiepolitik. Ein Ausstieg aus der Atom- und Plutoniumswirtschaft wäre nicht erst nach Tschernobyl angezeigt. Tschernobyl habe gezeigt, wie gefährlich Atomkraftwerke seien. Zur WAA in Wackersdorf könne jeder verantwortliche Bürger daher nur „nein“ sagen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1986


Hunderdorf. KLJB: Heute, Samstag, 8 Uhr, Start zur Altkleidersammlung im Schulhof; Sonntag, 28. 9., nach dem Gottesdienst Probe für das Schattenspiel im Jugendheim.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1986


Hunderdorf. KuSK: Sonntag, 28. 9., Teilnahme an der Soldatenwallfahrt auf den Bogenberg. Die Wallfahrer sammeln sich ab 12.30 Uhr in der Bahnhofstraße/Bogen. Mitfahrgelegenheit ab 12 Uhr beim Gasthaus Edbauer/Baier, Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1986


Hunderdorf. Landfrauen: Sonntag, 5. 10., Badefahrt nach Grießbach. Abfahrt, 10 Uhr, Hauptschule Hunderdorf. Zusteigemöglichkeit in Steinburg, Mitterfels und Degernbach an den üblichen bekannten Stellen. Telefonische Anmeldung bei R. Hornberger, Tel. 09422/3017.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1986


BEI STRAHLENDEM SONNENSCHEIN starteten die Senioren aus Hunderdorf unter der Leitung von M. Hofmann zu einer Herbstfahrt. Ziel dieses Ausfluges war das Marstallmuseum des Fürsten von Thurn und Taxis zu Regensburg, der Hauptstadt der Oberpfalz. Nachdem sich Pfarrer Anton Högner bei einer Stadtrundfahrt wieder bestens als Fremdenführer bewährt hatte, schloß sich die Besichtigung des genannten Museums an. Die Besucher waren von den Sehenswürdigkeiten wie alten Wagen, Tragsesseln, Schlitten und Gala-Geschirren beeindruckt. Ganz besonders gefiel die fürstliche Hochzeitskutsche. Bevor man die Heimreise antrat, stärkte man sich im Kneitinger-Biergarten. — Unser Bild zeigt die Reisegruppe mit Pfarrer Högner.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.09.1986


„Was wird aus dem Pfarrheim?”
Gemeinsame Diskussion von Gemeinderat, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat Hunderdorf
Hunderdorf.
Kürzlich fand eine gemeinsame Beratung mit Pfarrer Högner, dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung im Gasthaus Baier-Edbauer statt. In der Diskussion ging es insbesondere um die Situation des Pfarrheims. Nachdem im geplanten Rathaus-Neubau eine Unterbringung von Pfarrei-Räumen aus Platzgründen schlechthin möglich ist, zeigte sich der Gemeinderat abschließend bestrebt, aus dem jetzigen Verwaltungsgebäude einen Teilbereich für Pfarr-Räume zur Verfügung zu stellen.
Eingangs hieß Bürgermeister Weinzierl insbesondere Pfarrer Anton Högner, Architekt Walter Hornberger sowie die Mitglieder des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung willkommen. Danach erläuterte Pfarrer Högner die Situation des Pfarrheims in Hunderdorf, wobei er die anstehenden Instandsetzungskosten des jetzigen Pfarrheims mit rund 250 000 DM für die kleine Sanierung und für die große Sanierung mit etwa 450 000 DM bezifferte. Eine weitere Möglichkeit, die auch seitens der Pfarrei begrüßt würde, wäre der Anbau von Pfarr-Räumen an das geplante Rathaus, wobei zumindest zwei Räume mit jeweils 50 Quadratmetern sowie ein Nebenraum benötigt würden. Das jetzige Pfarrheim könnte dann abgerissen werden. Als weitere Möglichkeit stünde zur Debatte der Neubau eines Pfarrheims im Pfarrgarten, wobei das jetzige Pfarrheim ebenso abgebrochen und der Platz neu gestaltet werden könnte.
Architekt Walter Hornberger stellte den Entwurf des Rathaus-Neubaus vor sowie zugleich die maximale Auslegung eines Pfarrheim-Neubaus im Pfarrgarten. Hornberger meinte, daß eine Integration der zwei genannten Pfarräume in den Rathausbau schlecht möglich ist, da bereits der Verwaltungsbau einen großen Umriß habe. Man würde ziemlich nahe an das Pfarrhofgebäude herankommen.
Nach eingehender Aussprache wurde als Ergebnis zusammengefaßt: Der Anbau der gewünschten Pfarräume an das Rathaus ist nicht zu verwirklichen. Die Gemeinde ist bestrebt; das jetzige Verwaltungsamt oder einen Teilbereich für Pfarräume zur Verfügung zu stellen, wenn der Rathaus-Neubau bezogen wird. Die Pfarrei versucht als Übergangslösung, mit geringen Mitteln die Benutzbarkeit des Pfarrheims herzustellen und dieses zu beheizen.
Zur Kenntnis gegeben wurde dem Gemeinderat auch ein Vorschlag zur Bildung der drei Wahlvorstände sowie des Briefwahlvorstandes für die bevorstehende Landtagswahl. Mit dem Vorschlag bestand Einverständnis.
Beraten wurde auch über die Vergabe der Ingenieur-Leistungen im Gebiet Hochfeld-Süd-Erweiterung. Hier wurde eine Entscheidung vertagt. Vergeben wurde die Bepflanzung für den Friedhof, wobei der Zuschlag an die Firma Wolfgang Schwahn in Langholz fiel.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.09.1986


Die Polizei im Einsatz:
Ein Schwerverletzter und ein Leichtverletzter sind die Bilanz eines Unfalls, der sich am Samstag, 6.20 Uhr, auf der Kreisstraße zwischen Bogen und Hunderdorf ereignete. Ein Auto wollte nach links in einen Parkplatz einbiegen, als es von einem weiteren Fahrzeug überholt wurde. Es kam zum Zusammenstoß. An beiden Fahrzeugen entstand Schaden in Höhe von 14 000 Mark. Der Abbieger wurde schwer verletzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.09.1986

Helena Petzendorfer 80 Jahre alt

Unser Bild zeigt die Jubilarin Helena Petzendorfer (Dritte von links) zusammen mit Enkelsohn Gerhard, Schwiegertochter Elisabeth und Bürgermeister Hans Feldmeier, der der Jubilarin die Glückwünsche der Gemeinde Hunderdorf überbrachte und ein Präsent überreichte.

Steinburg. Am Samstag konnte Helena Petzendorfer in Schafberg im Kreise ihrer Angehörigen ihren 80. Geburtstag begehen. Der noch rüstigen Jubilarin gratulierten drei Kinder, fünf Enkelkinder und zwei Urenkel. Im Namen des Pfarrgemeinderats gratulierte Frau Hoffmann, im Auftrag der Gemeinde zweiter Bürgermeister Johann Feldmeier, der der Jubilarin Gesundheit, Glück und Segen wünschte und auch die Glückwünsche von Bürgermeister Egon Weinzierl übermittelte.
Die Geehrte bedankte sich bei allen Gratulanten herzlich und konnte dann sehr viel aus ihrem arbeitsreichen Leben erzählen. Die in Hofdorf (Gemeinde Hunderdorf) geborene Helena Karmann erzählte aus ihrer Dienstbotenzeit im Landkreis, wobei sie mit einem gewissen Stolz an das Geleistete erinnerte. Leider lebt Jakob Petzendorfer, ihr 1985 verstorbener Ehemann, nicht mehr, mit dem sie seit 1930 verheiratet war.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.09.1986


EC Steinburg auf Schlösserfahrt
Steinburg.
Der Eisstockclub Steinburg unternahm am Wochenende einen zweitägigen Ausflug an den Bodensee und zu den Königsschlössern Ludwigs II. Die Fahrt ging am Samstagfrüh über München, Mindelheim, Memmingen nach Lindau, wo ein kurzer Aufenthalt eingeplant war. Von Lindau aus ging es weiter nach Unteruldingen, wo man eingeschifft und zur Insel Mainau übergesetzt wurde. Hier hatten die Steinburger den ganzen Nachmittag Zeit, um die Blumeninsel im nordwestlichen Teil des Bodensees zu besichtigen. Das Barockschloß mit der Kirche St. Martin, erbaut um 1735, ist der höchste Punkt der Insel. Gleich unterhalb dem Schloß ist ein herrlicher Rosengarten im italienischen Stil angelegt. Jetzt, im Herbst, ist die Zeit der Dalien auf der Insel. Mit diesem Blütenfeuerwerk und der Wahl der Dalienkönigin erreicht das Blumenjahr auf Mainau seinen Höhepunkt. Um die exotischen Pflanzen und eine unübersehbare Blütenpracht heranzuziehen, bedarf es einer jahrelangen gärtnerischen Erfahrung, mit der es gelingen konnte, die Insel Mainau zu einem der berühmtesten Gärten der Welt zu machen. Nach der Rückfahrt ans Festland brachte der Bus die Ausflügler nach Limpach, wo man das Nachtquartier bezog. Am Sonntag ging die Fahrt weiter auf der Deutschen Hochalpenstraße, entlang an den Allgäuer Alpen, über Immenstadt, Wangen und Füssen zu den Königsschlössern Ludwig II. von Bayern, Neuschwanstein und Hohenschwangau. Hier teilten sich die Fahrtteilnehmer in zwei Gruppen, wobei eine mit der Seilbahn zu einem der schönsten Aussichtsgipfel im bayerischen Alpenraum, dem Tegelberg, fuhr und die andere eine kleine Wanderung zum Schloß Neuschwanstein, der Märchenburg mit vielen Erkern und Türmchen unternahm. Mit der Heimreise über Weilheim, Starnberg und München ging das erlebnisreiche Wochenende bei herrlichem Herbstwetter zu Ende. — Unser Bild zeigt die Fahrtteilnehmer.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.09.1986

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