Freud und Leid beurkundet
150 Geburten und 61 Todesfälle im Jahr 1959
Bogen. Im Dezember 1959 verzeichnete das Standesamt Bogen 15 Gbeurten und eine Eheschlie0ung und acht Todesfälle. – Geburten: … Robert Johann Hornberger – Schafberg. … Sylvia Langer – Hunderdorf, Siedlung. … Alfons Hornbegrer Steinburg. – Erwin Hornberger – Steinburg. – … Robert Schindler – Apoig, Gde. Hunderdorf. – … Gestorben sind: Xaver Kiefl – Anning, 50 Jahre. – … Alfons Hornberger – Steinburg, 1 Tag. – 1959 registrierte das Standesamt 150 Geburten, 61 Todesfälle, und 30 Eheschließungen. 1958 waren es 136 Gbeurten, 55 Todesfälle und 17 Eheschließungen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.01.1960
Nach Gottes hl. Willen verschied am Donnerstag mittag 11 Uhr mein lieber Gatte, unser guter Vater, Onkel und Pate
Herr Josef Haimerl
Landwirt von Meidendorf
nach Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 55 Jahren selig im Herrn.
Meidendorf, Oberpöring, Landau/Isar, Elisabethszell, Aicha, Dammersdorf, Regekmais, den 7. Januar 1960
In tiefer Trauer:
Anna Haimerl, Gattin
Rita, Anna und Amalie, Töchter
Theres Höcherl, Schwester
Zenta Lermer, Schwester
und übrige Verwandtschaft
Weggang vom Trauerhaus in Meidendorf um 8.30 Uhr. Um 9.30 Uhr Beerdigung mit darauffolgendem Gottesdienst in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.01.1960
Das erfolgreichste Jahr der Liedertafel
Wiederwahl der alten Vorstandschaft
Hunderdorf. Die Jahresversammlung der Liedertafel Hunderdorf vereinigte am Dienstag nicht nur fast alle aktiven und passiven Mitglieder im Sandbillersaal, sondern auch viele ehemalige Mitglieder, die schon seit Jahren nicht mehr in Hunderdorf wohnen. Auch heuer brachten der gemischte Chor und der Männer Chor einige Lieder zu Gehör. Vorstand Walter Lang dankte in seinem Rückblick für die treue Mitarbeit der Aktiven und die Vereinstreue aller passiven Sängerfreunde, die durch ihren Beitrag den Verein erhalten helfen. Als schmerzlichen Verlust bezeichnete er den Heimgang des langjährigen Herbergsvaters Josef Sandbiller, der den Verein mehr wart als ein Gastwirt, in dessen Lokal man sich zu den Uebungsabenden traf. Zu seinem Bedenken erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen. Die Schriftführerin Hanna Michalsky erstattete den Tätigkeitsbericht über eines der erfolgreichsten Jahre seit Bestehen der Liedertafel. Höhepunkt der Jahresarbeit boldete das Sängertreffen anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Liedertafel. Die Beteiligung auswärtiger Vereine, das gebotene Programm, sowie die Zahl der Zuhörer machten diesen Tag zu einem erfolgreichen Festtag des Vereins. Nicht minder gut wurde auch die interne Feier zum zehnjährigen Bestehen gestaltet. Die öffentliche Weihnachtsfeier war sehr gut besucht und die Anerkennung, die dabei der Liedertafel gezollt wurde, zeigte, daß von den Chören und vom Orchester gute Leistungen geboten wurden.
Der Rechenschaftsbericht der Vereinskassiererin Seel wies trootz der Anschaffungen an Notenmaterial, der Ausgaben für die Feiern, und des Zuschusses für den Ausflug der Sänger zum Chiemsee einen noch günstigen Stand nach. Nach der Kassenprüfung durch Walter Ritschel und Frau Hofmann wurde der Vorstandschaft die Entlastung ausgesprochen. Die Neuwahl ergab Walter Lang als 1. Vors., und Sepp Müller als 2. Vors., Schriftführerin wurde Gretl Worbs und 2. Schriftführer August Höhn.
Als Vereinskassier erhielten Elisabeth Seel und Gertraud Reichelt wieder das Vertrauen der Sänger. Auch die Notenwartin Alli Groß u. Anna Knietsch wurden in ihren Aemtern bestätigt. Als Erster Liedermeister und Dirigent des Orchesters wird Rektor Hösl weiter tätig sein. Zweiter Liedermeister wurde Lehrer Anleitner. Den Männerchor wird weiterhin Herr Unkrodt leiten. Im neuen Vereinsjahr wird man wieder einen Sängerball durchführen. Als Termin wurde der 13. Februar ausersehen. – Im Herbst ist heuer in Mitterfels ein großes Sängertreffen geplant, an dem sich auch der Hunderdorfer Chor beteiligen wird. Auch heuer wird es von großer Wichtigkeit sein, junge Sängerinnen und Sänger in die Reihen aufzunehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.01.1960
Windberg. (Todesfall) Am Donnerstag gegen 11 Uhr mittags, segnete der Landwirt Josef Haimerl von Meidendorf im Alter von 55 Jahren das Zeitliche. Die Beerdigung findet, wie bereits in einer Todesanzeige mitgeteilt, am Samstag statt. Weggang vom Trauerhause um 8.30 Uhr in Meidendorf. Um 9.30 Uhr ist die Beerdigung mit Gottesdienst in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.01.1960
Windberg. (Generalversammlung) Der Wasserbeschaffungsverband hält am Sonntag im Gasthaus Deschl Generalversammlung. Außer dem geschäfts- und Kassenbericht steht auch die Neuwahl des Vorstandes und des Wasserwartes auf dem Programm.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.01.1960
Steinburg. (Verkehrsunfall) Ein 75jähriger Mann, der in der Kurve vorschriftsmäßig auf der rechte Seite mit dem Fahrrad kam, wurde von einem Fiat aus Regensburg, der nach links gerutscht war, erfaßt und so verletzt, daß er ins Krankenhaus geschafft werden mußte. Am Auto entstand Sachschaden.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.01.1960
Lehrgang für Singen und Volkstanz
Windberg. Über 40 Burschen und Mädchen hatten sich am Wochenende im Jugendheim zu einem Lehrgang für Singen und Volkstanz eingefunden. Als Leiter konnte vom Kreisjugendring der Vorsitzende des Niederbayerischen Singkreises Hauptlehrer Hans Keim aus Deggendorf gewonnen werden.
Der gewinnenden Art Keims gelang es schnell, bei den jungen Leuten Interesse für das Volkslied zu wecken, und so wurde dieses Wochenende zu einem schönen Erlebnis. Von unserem bayerischen Mundartliedern, Liedern aus den verschiedenen Teilen Deutschlands, auch aus den Ostgebieten, spannte sich der Bogen zu den Liedern aus anderen Nachbarländern und sie ließen deutlich den vergänglichen Wert des echten Volksliedes erkennen, der heute leider vielfach verkannt wird. Sehr wertvoll waren dazu die Anregungen und Erklärungen von Lehrer Keim, die wesentlich dazu beitrugen, daß von diesem Wochenende an das Singen in den Jugendgruppen wieder mehr gepflegt wird.
Ebenso viel Interesse fand der Volkstanz, der heute auch auf dem Lande immer mehr in Vergessen gerät. Aber hier zeigte sich schon in letzter Zeit ein kleiner Umschwung. Verschiedene Jugendgruppen haben sich wieder dieser schönen alten Tänze angenommen, die jedem Vergleich mit den modernen standhalten. Der Volkstanz mit seinen harmonischen Bewegungen und Figuren zeigte deutlich den eigentlichen Sinn des Tanzes, Ausdruck zu sein für die innere Freude und das Liebeswerben. Die Begeisterung der Mädchen und Burschen auch beim Volkstanz zeigte, daß man der Jugend unrecht tut, wenn man sie als Jugend der Schlager und des Rock and Roll bezeichnet und daß sie das Echte doch mehr liebt, nur müßte sie mehr darauf hingewiesen werden. Hier ist wohl das größte Übel, daß es an geeigneten Leuten fehlt, die mit der Jugend leben und ihr den rechten Weg weisen – ihre Eltern kennen ja die Lieder und Tänze selbst nicht mehr – und darum gebührt den Wenigen, die sich darum bemühen besonderer Dank.
Zwischendurch hielten die H. H. Patres vom Kloster einige Kurzvorträge, wobei der Lichtbildervortrag über den Tagesablauf und das Leben im Kloster besondere Erwähnung verdient. Dieser Vortrag war besonders interessant. Mancher mußte dabei seine ganz falsche Vorstellung vom Klosterleben begraben.
Der Sonntag begann mit einer Gemeinschaftsmesse im Kapitelsaal des Klosters. Frohes Singen erscholl dabei aus den Herzen der jungen Leute.
Am Spätnachmittag ging der Lehrgang zu Ende. Es wurde trotz der Kürze der Zeit eine Fülle von Anregungen für Singen, Volkstanz und Jugendarbeit gegeben. Hierfür verdienen Dank Herr Lehrer Keim mit seinem Vortänzerehepaar. H. Pater Subprior, der sich als Vorsitzender des Kreisjugendringes besonders um das Zustandekommen dieses Kurses bemühte und der Klosterleitung, daß sie mit beiträgt in Windberg eine Bildungsstätte für die Jugend unseres Kreises zu schaffen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1960
Windberg. (Hochzeitsjubiläum) Ihr 40jähriges Hochzeitsjubiläum können heute die Rentnerseheleute Norbert und Maria Zöllner feiern. Das Ehepaar erfreut sich bester Gesundheit. Von den sechs Kindern, die dem Paar geschenkt wurden, leben noch fünf. En Sohn ist bei Stalingrad vermißt. Wir gratulieren zum Festtag und wünschen noch viele schöne gemeinsame Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1960
Hunderdorf. (Trachtlerball) Heute abend beginnt um 18 Uhr im Saale des Gasthauses Sandbiller der Faschingsball des Trachtenvereins „Die g’mütlichen Perlbachtaler“. Zum Tanz spielt eine beliebte Kapelle auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.01.1960
Windberg. (40jähriges Ehejubiläum) Am Mittwoch konnte das Ehepaar Norbert und Maria Zöllner in Windberg sein 40jähriges Ehejubiläum feiern. Frau Zöllner ist eine geborene Robl aus Neufahrn. Herr Zöllner war früher Eier- und Geflügelhändler und wurde dadurch sehr bekannt. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen ein Sohn in Rußland als vermißt gemeldet ist. Das Jubelpaar lebt bei seinem Sohn Michael. Acht Enkelkinder konnten dem Ehepaar Zöllner zu seinem schönen Fest gratulieren.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.01.1960
Hunderdorf. (Vom VdK-Ortsverband) In seiner letzten Ausschußsitzung beschloß die Vorstandschaft des VdK, am 6. Februar die Jahreshauptversammlung im Gasthaus Sandbiller abzuhalten. Kreisoberinspektor 1. Kreisvorsitzender F. Dachauer-Bogen, wird dabei langjährige Mitglieder ehren. Anschließend ist großer Maskenball mit Prämierung der besten Masken.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1960
80 Jahre alt
Windberg. Der Rentner und Kaufmann Josef Brenner von Windberg feiert am Dienstag seinen 80. Geburtstag. In jungen Jahren war er nicht bloß ein fleißiger, sondern auch ein unternehmenslustiger Mann. Durch seine Arbeit lernte er ganz Niederbayern, Oberbayern und Oesterreich kennen. Gerne erzählt der Jubilar heute von seinen Reisen und von seiner Arbeit. Aus seinen Worten spürt man, daß er die Welt gesehen und gute und schlechte Zeiten erlebt hat, die sein Urteil über Menschen und Menschentreiben geklärt haben. Dem überall beliebten und gerngesehenen Jubilar alles Gute für die Zukunft! Besonders wünschen wir ihm noch viele gesunde und rüstige Lebensjahre!
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1960
Windberg. (Bauernjahrtag verlegt) Der alljährlich im Januar stattfindende Bauernjahrtag des Bauernhilfsvereins Windberg und Umgebung wurde vom 25. Januar auf den 27. Januar verlegt.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1960
Gesundheitspflege – ein Anliegen der Schule
Hunderdorf. Das Wort vom gesunden Geist in einem gesunden Körper trifft genau den Kern der Ausführungen von Zahnarzt Hugo Kvech, der am Wochenende auf einer Elternversammlung in der Volksschule über die Wichtigkeit der Zahnpflege bei den Kindern referierte. Ausgehend von den Ergebnissen der schulzahnärztlichen Untersuchungen, die in Bayern bei rund 70 Prozent aller Schulkinder kariöse Zahnschäden ergaben, stellte er fest, daß gerade in den ländlichen Bezirken Bayerns dieser Prozentsatz noch überschritten wird. Allein in Niederbayern und der Oberpfalz sind nahezu 90 Prozent aller Schulkinder zahnkrank. Diese Tatsache beruhe nicht allein auf mangelnder Zahnpflege, unzureichender Ernährung oder Veranlagung, sie ist auch bedingt durch die Mißachtung kleiner Zahnschäden und auftretender Zahnschmerzen. Auch richtige Ernährung, vor allem Obst und Gemüse auch in der Winterzeit, kann hier eine vorbeugende Maßnahme sein, um die Zähne gesund zu erhalten. Anschließend wurden den Eltern noch ausgezeichnete Tonfilme gezeigt, die das Thema Zahnpflege eingehend erläuterten.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.01.1960
Steinburg-Au. (Vortragsabend) Das Landwirtschaftsamt Mitterfels veranstaltet am Mittwoch um 19 Uhr in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung einen Vortragabend in der Gastwirtschaft Max Wagner in Au vorm Wald. Das Programm des Abends ist sehr reichhaltig. Da im zweiten Teil des Abends auch Probleme der Gemeindeverwaltung zur Sprache kommen, ist es sehr erwünscht, eine große Zuhörerschaft begrüßen zu können.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.01.1960
Hunderdorf. (Der Trachtenverein) hält am Samstag um 8 Uhr im Gasthaus Baier wieder einen Vereinsabend, zu dem alle aktiven Mitglieder eingeladen sind. Es wird wieder mit den Proben der Plattlergruppen begonnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.01.1960
Windberg. (Waldbauernversammlung) Am Mittwoch findet im Gasthaus Loibl in Windberg eine Waldbauernversammlung der Gemeinde Windberg statt. Die Versammlung beginnt um 15 Uhr. Herr Kreisrat Ehring sowie ein Herr des Forstamtes Mitterfels sprechen über rationelle Waldwirtschaft. Alle Waldbesitzer der Gemeinde sind dazu eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.01.1960
Nach Gottes hl. Willen verschied am 19. 1. 1960 unsere liebe Großmutter, Tante und Schwester
Frau
Kreszenz Gstettenbauer
Austragslandwirtin in Irenzfelden
nach längerer Krankheit und Empfang der hl. Sterbesakramente im 81. Lebensjahr selig im Herrn.
Irenzfelden, 19. Januar 1960.
In tiefer Trauer:
Familie Martin Feldmeier
und übrige Verwandtschaft.
Beerdigung am Donnerstag, 21. 1. um 9.30 Uhr vom Leichenhaus in Windberg aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.01.1960
Hunderdorf. (Faschingsball der FFW) Zu einem weiteren Höhepunkt der Faschingssaison wird der Faschingsball der FFW führen, der am Sonntag bei Sandbiller stattfindet. Karten sind im Vorverkauf bei Kommandant Härtenberger zu bekommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.01.1960
Achtzigster Geburtstag
Steinburg. Einer der ältesten Bürger unserer Gemeinde, Johann Christl, kann am Freitag sein 8ß0. Wiegenfest feiern. Joh. Christl erfreut sich bester Gesundheit und geistiger Frische und dies wird wohl die größte Freude beim Jubilar, bei seinen Angehörigen, seinen Verwandten und auch allen Bekannten an dem seltenen Tage sein. Die Wiege unseres hochverdienten Jubilars stand in Heinrichsgrün im Sudetenland. Als erfahrener Schneidermeister sorgte er durch seiner Hände Arbeit für das Wohl der Familie. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges griffen auch entscheidend in sein Leben ein. In einem Alter, wo man der schaffenden Hand allenthalben Ruhe gönnt, wo man ausblickt auf einen ruhigen Lebensabend, zerstörte das Schicksal die Heimat. Wie Hunderttausende, so mußte auch Johann Christl mit seiner Familie die Heimat und alles Hab und Gut verlassen. Heimatlos kam er 1945 nach Steinburg. Vierzehn Jahre verstrichen seither und Johann Christl verwurzelte sich bei uns si fest, daß er aus der dörflichen Gemeinschaft nicht mehr wegzudenken ist. Jeden Tag kann man sehen, wie er flink und behende den steilen Schloßberg hinauf- und hinabgeht, um die alltäglichen Besorgungen im Dorf zu erledigen. Als nächster Nachbar des Schloßkirchleins in Steinburg hat er es als selbstverständlich empfunden, die Glocken zu läuten. Mit pünktlicher Genauigkeit ertönen sie nun um 12 Uhr und alle Arbeitenden, die sie hören, richten sich danach; denn die Zeit stimmt. Möge der Jubilar noch recht lange im Kreis seiner Lieben weilen dürfen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.01.1960
Hunderdorf. (Versammlung der Jagdgenossenschaft) am kommenden Sonntag (31. 1.) findet im Gasthaus Baier eine Versammlung der Jagdgenossenschaft statt, zu der alle Grundstücks- und Waldbesitzer eingeladen sind. Neben der Wahl des Jagdvorstehers und seines Stellvertreters muß auch eine neue Satzung, die der neuen Rechtslage entspricht, beschlossen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.01.1960
Hunderdorf. (Waldbauernversammlung) Am Donnerstag treffen sich die Waldbesitzer im Gasthaus Edbauer zu einer Versammlung. Vorstand Ehring wird die Waldbauern über die aktuellsten Fragen unterrichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.01.1960
Neu Vorstandschaft der SPD in Hunderdorf
Hunderdorf. Daß die SPD auch in Hunderdorf aktiv ist, zeigte wieder einmal die gutbesuchte öffentliche Aufklärungsversammlung in der Gastwirtschaft Sandbiller. Die Vorstandschaft mußte neugewählt werden, weil der bisherige Vorstand Max Grunert wegen Krankheit diese Arbeit nicht mehr leisten kann. Max Grunert wurde aber einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Dieser Mann war es nämlich, der für die SPD immer da war, und immer dafür kämpfte, daß sich die Mitglieder in Hunderdorf immer mehrten. Ein Beispiel dafür ist, daß Max Grunert seit 50 Jahren Mitglied dieser Partei ist, genau si auch 50 Jahre Mitglied der Gewerkschaftsbewegung. Ihm wurde in dieser Versammlung besonders gedankt, obwohl er wegen seiner Krankheit abwesend war.
Die neue Vorstandschaft setzt sich folgenermaßen zusammen: 1. Vorstand: Fritz Schmettlach, 2. Vorstand: Josef Lehner, Schriftführer Otto Schulmeister, Kassier Karl Wölfl. – Als Beisitzer fungieren: Anton Hainz und Ludwig Kapfenberger. Die Wahl, wie auch die Versammlung leitete der Unterbezirksleiter der SPD Hans Hofmarksrichter. Er sprach auch in einem kurzen Referat über den Werdegang der SPD. Anschließend befaßte sich Diplom-Braumeister Ueckermann mit den Wahlvorgängen der Gemeinde- und Kreistagswahlen, und sagte, daß es gerade auf dem Lande ganz wichtig sei, mit der SPD zu arbeiten und auch hier in Hunderdorf eigene Kandidaten aufzustellen.
Über die organisatorische Angelegenheit sprach Oberinspektor Well-Bogen. Sämtliche Versammlungsteilnehmer pflichteten den Ausführungen bei und es konnten daraufhin weitere Mitglieder geworben werden, so daß der Mitgliederstand des Ortsvereins der SPD in Hunderdorf wirklich ganz schnell in die Höhe gewachsen ist.
Als weiterer Punkt wurden die Kandidaten für die Kreistagswahlen aufgestellt: Ludwig Kapfenberger, Vorarbeiter und Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Nolte-Möbel; Hunderdorf; 2. Johann Hainz, 2. Vorsitzender des VdK-Ortsvereins Hunderdorf; 3. Otto Unger, Kreisgeschäftsführer des VdK, Hunderdorf.
Zur Aufstellung einer eigenen Liste für die Gemeinderatswahlen wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder eine Versammlung anberaumt.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.01.1960
Windberg. (Erste-Hilfe-Kurs) Das BRK hält einen Grundausbildungslehrgang in Erster Hilfe ab. Interessierte Personen wollen sich sofort in der Gemeindekanzlei melden. Der Kurs ist kostenlos und für alt und jung dringend notwendig. Nachdem der Lehrgang bereist Anfang Februar anlaufen soll, wird um Anmeldungen bis spätestens 5. Februar ersucht.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.01.1960
KAUFM. LEITER GESSUCHT
Herren zwischen 25 und 35 Jahren, die glauben, die Befähigung zuhaben, unsere kaufm. Abteilung zu leiten, werden gebeten, sich mit handgeschriebenen Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Lichtbild und Gehaltsansprüchen zu bewerben.
Geboten wird die Einarbeitung durch unseren Mitarbeiter, der diese Stelle jetzt inne hat und innerhalb unserer Werke versetzt wird,
Das Aufgabengebiet erstreckt sich auf die Leitung unseres Einkaufs, Verkaufs und die allgemeine Verwaltung.
Ferner suchen wir
HOLZINGENIEUR
ODER MASCHINEBAUINGENIEUR
zum Aufbau und späteren techn. Leitung unseres vollautom. Spanplattenwerkes. Ingenieurausbildung erwünscht, jedoch nicht Bedingung.
Herren bis zu 40 Jahren, die auf Grund ihrer Kenntnisse glauben in der Lage zu sein, einen vollautom. Betrieb leiten zu können, wird Gelegenheit geboten, sich spezielle Kenntnisse für die Materie Spanplatte in unserem Spanplattenwerk Rheda/Westf. anzueignen.
Bewerbungen mit handgeschriebenen Lebenslauf, Zeugnissen, Lichtbild und Gehaltsansprüchen erbitten wir an die Anschrift
NOLTE-MÖBEL G.M.B.H. & CO.
HUNDERDORF/BAYER. WALD
Quelle: Bogener Zeitung, 29.01.1960
Wer baut wo und was?
Beim Landratsamt Bogen sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Michael Häusler-Meidendorf, Gde. Windberg, Neubau einer Scheune, – Karl Böhm-Dammbach, Gde. Windberg, Anbau eines Futtervorratskellers. – … Rudolf Karl-Hunderdorf, Anbau einer Garage, – …
Quelle: Bogener Zeitung, 01.02.1960
Gott, der Herr, holte am Samstag nachmittag meinen lieben Gatten, unseren guten Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Georg Meier
Landwirt und Schuhmachermeister von Hunderdorf
versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 48 Jahren, heim in ein besseres Jenseits.
Hunderdorf, Regensburg, Probstzella, Od, Steinburg, München, Haunersdorf, Schwarzenstein, 30. Januar 1960
In tiefer Trauer:
Sophie Meier, geb. Schlecht, Gattin
Sophie Barth, Schwester
Hanni Müller, Schwester mit Familie
Helene Bachmeier, Schwester mit Familie
Barta Fischer, Schwester
Schiegermutter und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Dienstag, 2. Februar, 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.02.1960
Der Herr über Leben und Tod holte am 1. Februar 1960, um 4.30 Uhr früh, nach kurzer, schwerer Krankheit meinen lieben Gatten, unseren guten Vater, Schwiegervater und Großvater
Herrn Josef Drechsler
Maurer und Landwirt von Großlintach
versehen mit den hl. Sterbesakramenten im 80. Lebensjahr heim in sein ewiges Reich.
Großlintach, 1. Februar 1960
In tiefer Trauer:
Kreszenz Drechsler, Gattin
Anna Stettmeier, geb. Drechsler,
Tochter, mit Familie und Verwandten
Trauergottesdienst am Mittwoch, 3. Februar, 9 Uhr, in der Pfarrkirche Oberaltich mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.02.1960
Nach Gottes heiligem Willen verschied am Sonntag um 11 Uhr nachts mein lieber Gatte, unser bester Vater, mein guter Bruder
Herr Michael Häusler
Schneidermeister i. R.
im Alter von 80 ½ Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, selig im Herrn.
Irenzfelden, München, Weinberg, 31. Januar 1960.
In tiefer Trauer:
Cilli Häusler, Gattin
Maria, Anna, Irmgard, Töchter
Thekla Haimerl, Schwester
Beerdigung mit darauffolgendem Gottesdienst findet am Mittwoch um 9.30 Uhr vom Leichenhaus in Windberg aus statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.02.1960
Jahresversammlung des VdK
Hunderdorf. Am Samstag um 15 Uhr findet die Jahresversammlung des VdK statt. Gleichzeitig werden die Mitglieder für mehr als zahn Jahre Mitgliedschaft geehrt. Das Refarat über aktuelle Rentenprobleme hält Kreisvorsitzender Felix Dachauer (Bogen), der auch die Ehrung der Mitglieder durchführt. Ab 18 Uhr ist großer Maskenball. Die Vorstandschaft bittet alle Mitglieder, daran teilzunehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.02.1960
Georg Meier beerdigt
Hunderdorf. Eine große Trauergemeinde versammelte sich gestern am Grabe des Landwirts und Schuhmachermeisters Georg Meier. Schnell und unerwartet hatte der Tod den erst 48jährigen dahingerafft. Pfarrer Kiermeier knüpfte in seiner Grabrede an das schnelle Scheiden des allseits geachteten Landwirts an und gab den Trauergästen zu bedenken, daß der Tod zu jeder Stunde kommen kann. Den Verblichenen wird der Tod nicht unvorbereitet getroffen haben; hat er doch schon seit Jahren immer wieder Beschwerden gespürt und hat wohl um seinen Zustand gewußt. Die Feuerwehrmänner von Hunderdorf und Gaishausen trugen ihren ehemaligen Kameraden zu Grabe und Kommandant Härtenberger legte namens der Wehr einen Kranz nieder. Auch der Innungsmeister der Schuhmacher, Herr Petzendorfer, widmete dem Mitglied ehrende Worte und schmückte das Grab mit einem Kranz.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.02.1960
CSU gründet Ortsverband in Hunderdorf
Hunderdorf. In Anwesenheit des Landtagsabgeordneten Alois Rainer beschloß am Wochenende eine beachtliche Anzahl von Hunderdorfer Bürgern, nunmehr auch in der größten Landgemeinde des Landkreises einen CSU-Ortsverband zu gründen.
MdL Rainer begründete eingangs die Notwendigkeit der politischen Arbeit. Politik auf Landes- und Bundesebene könne nur dann auf die Dauer erfolgreich sein, wenn sie ihre Wurzeln in die breitesten Schichten des Volkes senke. Ebenso müsse heute wohl jeder einsichtige Bürger zugeben, daß die CSU als Regierungspartei im Bund und im Land Erfolge zu verzeichnen habe, an denen jeder Bürger irgendwelchen Anteil habe. Aehnlich sei auch die Situation im Landkreis. Hier setze sich der Kreistag ebenso in der Mehrheit aus Mitgliedern der CSU zusammen, die daher auch für die bisher geleistete Aufbauarbeit im Landkreis Bogen in erster Linie die Verantwortung zu tragen habe. Es sei daher nur eine natürliche Folgerung, wenn anstatt des heimlichen Wahlbekenntnisses zur CSU nunmehr Das öffentliche Bekenntnis trete.
H. Geistl. Rat Kiermeier begrüßte die Gründung eines CSU-Ortsverbandes in Hunderdorf und versicherte diesem seine volle Unterstützung.
Nachdem eine beachtliche Anzahl der Versammlungsteilnehmer ihren Beitritt zur CSU erklärt hatten, wurde in der anschließenden Wahl Johann Hornberger mit der Führung des jungen Ortsverbandes betraut.
Anschließend gab Lehrer Ritschl-Haibach Aufklärung über die technische Vorbereitung und Aufstellung von Wahlvorschlägen für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl.
Zum Schluß dankte der Ortsvorsitzende allen Teilnehmern für die harmonische Zusammenarbeit. Die Vorstandschaft werde in nächster Zeit über die Aufstellung der Wahlvorschläge beraten.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.02.1960
Hunderdorf. (Versammlung des BdK) Am Samstag, 7. Februar, veranstaltet der Bund der Kinderreichen um 14 Uhr im Gasthaus Sandbiller eine Versammlung, bei der Kreisvorsitzender Hans Hofmarksrichter sprechen wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.02.1960
Steinburg-Au. (Versammlung der Jagdgenossenschaft) Die Jagdgenossenschaft hält am Sonntag im Gasthaus Max Wagner in Au vorm Wald eine Versammlung ab. Die Versammlung ist nicht öffentlich. Tagesordnung: Neue Satzung und Wahl des Jagdvorstehers. Die Versammlung beginnt pünktlich um 15 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.02.1960
„Notstandsgebiet“ ist kein Dauerzustand
Stolze Leistungen in der Gemeinde Steinburg in den letzten Jahren
Steinburg. Am Sonntag fand eine Bürgerversammlung statt, die gut besucht war und an der auch Landtagsabgeordneter Alois Rainer, Haibach, und Landrat Xaver Hafner-Bogen teilnahmen. Nach der Begrüßung gab Bürgermeister Berger eine Tätigkeitsbericht über die vergangenen vier Jahre.
Mit einem Kostenaufwand von nahezu 20 000 DM wurden die Gemeindeweg instandgesetzt. Eine große Hilfe war, daß die Bundesbahn der Gemeinde 38 Waggon Schotter zur Verfügung stellte, so daß erhebliche Kosten für Materialbeschaffung wegfielen. Der Wasserleitungsbau mit zwei Bauabschnitten verursachte Gesamtkosten von 250 000 DM. Mehr als 90 Prozent aller Haushalte werden mit Wasser versorgt. Eine weitere große Maßnahme war der Neubau der Volksschule mit Gemeinderäumen. Hier belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 200 000 DM. Das moderne und neuzeitliche Gebäude ist der Stolz der ganzen Gemeinde. Das Lehrerwohnhaus steht im Rohbau und in nächster Zeit wird mit den weiteren Bauarbeiten begonnen werden, so daß das Haus im Herbst bezugsfertig sein wird. Die Schloßkapelle in Au vorm Wald wurde im Herbst gründlich instandgesetzt. Der Turm wurde neu erstellt und der Innen- und Außenputz wurde erneuert. Die Arbeiten wurden mit öffentlichen Mitteln und unter Mithilfe der Bevölkerung ausgeführt.
Landrat Hafner würdigte die Arbeit der Gemeindeverwaltung und stellte heraus, daß Wasser und Licht die Grundvoraussetzungen für jedes wirtschaftliche Leben einer Gemeinde seien. Der Begriff Notstandsgebiet dürfe kein Dauerzustand sein. Habe sich die Wirtschaftlichkeit des Landkreises gehoben und anderen Gebieten angeglichen, werde auch die Abwanderung aus dem Landkreis zurückgehen und mit der Zeit ganz verschwinden. Auch der Fremdenverkehr stelle eine wesentliche Förderung der Wirtschaftskraft einer Gemeinde dar.
Abgeordneter Rainer gab einen Bericht über die Arbeit im Landtag und Sprach über Kommunalpolitik. Er kündigte an, daß heuer wieder große Straßenbaumaßnahmen im Landkreis durchgeführt würden. Gute Straßen tragen wesentlich dazu bei, die Wirtschaft und den Fremdenverkehr zu fördern.
Zum Schluß sprach Schulleiter Müller über die Pflege des Heimatgedankens und die Förderung der Liebe zur Heimat. Die Arbeit sei große, größer und erfreulicher aber sei die Frucht. Wer mit Stolz an seine Gemeinde denkt, ist ihr auch in Liebe verbunden. Darum sollen alle zusammenhelfen und die Gemeindeverwaltung unterstützen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.02.1960
HUNDERDORF
Am Samstag, 6. Februar,
großer
Maskenball
im Gasthaus Sandbiller
Beginn 18 Uhr
Quelle: Bogener Zeitung, 05.02.1960
Bahnhof – Steinburg
Am Samstag, 7. Februar,
BALL
des Kath. Burschenvereins
Hunderdorf
Es spielen
„Die schwarzen Zigeuner“
Freundlichst laden ein:
Die Burschen und Cilli Solcher
Quelle: Bogener Zeitung, 05.02.1960
Stolze Bilanz der RK-Gruppe
Hunderdorf. Am Mittwoch hielt die junge Rot-Kreuz-Ortsgruppe ihre Generalversammlung im Cafe´ Weinzierl. Gruppenführer Niedermeier konnte neben zahlriechen Mitgliedern auch Bürgermeister Reiner und Kreisgeschäftsführer Novak begrüßen. In seinem Tätigkeitsbericht konnte Niedermeier von einer regen Arbeit des Vereines sprechen, der neben zahlreichen Übungs- und Einsatzabenden auch Veranstaltungen geselliger und sozialer Art durchführte. Frau Hofmann erstattete den Kassenbericht und konnte einen erfreulichen Kontostand mitteilen. Die Versammlung beschloß den Ankauf eines Verbandkastens K 50, von Tragbahren und Decken. Diese Anschaffung dürfte die Einsatzbereitschaft der Gruppe erhöhen. Der endgültige Termin für den neuen Kurs in Erster Hilfe wurde auf den kommenden Montag festgesetzt, Anmeldungen hierzu können noch beim Vereinsabend um 20 Uhr im Cafe´ Weinzierl berücksichtigt werden. – Kreisgeschäftsführer Novak sprach der jungen Ortsgruppe für die im verflossenen Jahre geleistete gute Arbeit seine Anerkennung aus und versprach, der Gruppe jederzeit mit seinem Rat zur Seite zu stehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.02.1960
Hunderdorf. (Die Generalversammlung) des Bundes der Kinderreichen findet nicht heute, sondern erst morgen um 15 Uhr im Gasthaus Sandbiller statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.02.1960
Windberg. (Wer helfen will, muß helfen können) Am Montag um 19.30 Uhr beginnt in der Gastwirtschaft Loibl ein Lehrgang in Ester Hilfe bei Unfällen. Es ergeht hiermit Einladung an alle hierfür interessierten Personen der Gemeinde Windberg. Der Kurs ist außerordentlich wichtig und zudem kostenlos.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.02.1960
Steinburg. (Ball der Burschen) Erstmals wird der kath. Burschenverein am Sonntag bei Solcher einen Ball veranstalten. Die Eröffnung mit einer Polonaise, das Erscheinen der Ballkönigin, sowie die Einrichtung einer Saalpost sollen diese Veranstaltung über das übliche Niveau hinausheben. Neben dem Tanz soll vor allem auch die gesellige Unterhaltung gepflegt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.02.1960
Wer baut wo und was?
Bogen: Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Max Höcherl – Grub, Gde. Gaishausen, Neubau einer Scheune – …
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1960
Kriegsopfer fordern energisch ihr Recht
VdK erwägt Marsch nach Bonn – Mitgliederehrung im Ortsverband Hunderdorf
Hunderdorf. Am Sonntagnachmittag konnte im Gasthaus Sandbiller der Vorstand des Ortsverbandes, Kam. Unger, die gut besuchte Versammlung des VdK eröffnen.
Das Hauptreferat des Tages hielt der Kreisvorsitzende Felix Dachauer über das Thema „Kriegsopferversorgung und aktuelle Rentenprobleme“. Er führte aus, daß unter den deutschen Kriegsopfern große Enttäuschung und Verbitterung um sich greifen, da die vorgesehenen höheren Leistungen erst mit einjähriger Verspätung wirksam werden sollen. Während auf allen anderen Gebieten des sozial. Lebens f. unser Volk spürbare Verbesserungen eingetreten sind, blieben die Kriegsopfer vom sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt ausgeschlossen. Die Mitglieder bejahen einen Marsch nach Bonn, wenn folgende Forderungen des VdK nicht verwirklicht werden: 1. Die neuen Rentenleistungen müssen spätestens ab Januar 1960 mit Erhöhung der Grundrenten in Kraft treten, 2. für Kriegsbeschädigte mit besonders schweren Schadensformen muß eine Schwerstbeschädigtenzulage eingeführt werden, 3. die Witwengrundrente muß mindestens auf 100 DM monatlich erhöht werden, 4. die Einführung des deutschen Kriegsopferrechtes an der Saar darf im Einzelfall nicht zu Leistungsminderungen führen.
Der VdK ist entschlossen, den bereits angekündigten Marsch nach Bonn durchzuführen, wenn der Gesetzgeber diese Mindestforderungen nicht erfüllt. Daß dies keine fröhliche Rheinfahrt werden wird, darüber sind sich die Kriegsopfer einig. Der VdK sieht sich gezwungen, zu diesem demokratischen Kampfmittel zu greifen, das schon von den amerikanischen, französischen und italienischen Kriegsopfern angewandt wurde.
Anschließend erfolgte die Auszeichnung der langjährigen Mitglieder Frau Martha Fischer, Windberg; Frau Maria Biermeier, Windberg; Frau Maria Fischer; Frau Maria Schulze, Frau Maria Künzel; Frau Karolina Meier, Hofdorf; Herrn Johann Bugl, Lindfeld; Herr Xaver Bauer; Herr Josef Steinbauer, Hofdorf und Herr Franz Stumhofer mit dem silbernen Ehrenzeichen des Verbandes. Weitere zehn Mitglieder, die ebenfalls auf eine Mitgliedschaft von zehn Jahren zurückblicken können, werden bei der Generalversammlung des Ortsverbandes im April mit der Überreichung der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Der Versammlung schloß sich am Abend der Maskenball des VdK an, der wie in den Vorjahren auch heuer wieder einen guten Besuch aufwies. Bei der Prämierung der besten Masken konnte ein Kosakenpaar den erste Preis in Form einer Flasche Schnaps und die übrigen Gewinner ebenfalls mit „flüssigen“ Preisen ausgezeichnet werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.02.1960
Burschenball war ein voller Erfolg
Steinburg. Erstmals seit seinem Bestehen hatte der Kath. Burschenverein Hunderdorf zu einem Ball in die Gastwirtschaft Solcher geladen und der gute Besuch zeigte, daß man diesem Ruf gerne folgte. Der Abend wurde mit einer Polonaise eröffnet, wobei Schriftführer Rudi Greipel mit der Ballkönigin Ursula Hofmann die Paare anführte. Vorstand Hans Neuberger führte die Gäste kurz in die „Spielregeln“ des Abends ein, der besonders dank der Einführung der Saalpost, die alle eifrig in Anspruch nahmen, eine recht nette und unterhaltende Seite belam. Stimmung und Bewegung verschaffte vor allem die Kapelle Gierster „Die schwarzen Zigeuner“ und so war für alle Teilnehmer das Fazit des Abends: Es war selten so schön.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.02.1960
Windberg. (Erste-Hilfe-Kurs angelaufen) Am Montag eröffnete das Bayerische Rote Kreuz in Windberg erstmals einen Grundausbildungslehrgang in Erster Hilfe. Eine stattliche Anzahl interessierter Leute hatte sich zusammengefunden. Insbesondere sind es Frauen und Mädchen, die sich in der Ersten Hilfe ausbilden lassen wollen. Es wäre aber dringend notwendig, daß sich auch die Männerwelt recht zahlreich an diesem Lehrgang beteiligt. Insbesondere ist dies wichtig für alle Kraftfahrer. Die nächste Unterrichtsstunde ist um 20 Uhr wieder im Gasthaus Loibl. Der Stoff der ersten Unterrichtsstunde wird zum größten Teil wiederholt, so daß auch neu hinzugekommene Schüler noch leicht mitkommen können.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.02.1960
Kinderreiche fordern Familienlastenausgleich
Hunderdorf. Der Bund der Kinderreichen hielt am Sonntag im Gasthaus Sandbiller eine Versammlung, zu der Vorsitzender Pater Meier, Windberg, neben den Zuhörern auch den Kreisvorsitzenden Hofmarksrichter begrüßen konnte. Dieser berichtete über die Situation der Familie mit Kindern in der heutigen Wirtschaftsordnung und forderte an Stelle unzureichender, ungezielter Einzelmaßnahmen, einen „echten Familienlastenausgleich“. Dieser gilt als Voraussetzung für jede soziale Neuordnung und bildet neben dem gerechten Lohn die Grundlage eines Lebensstandards. Mit einer Politik der kleinen Mittel ist es hier nicht getan. Der BDK verlangt eine Einkommensumschichtung und eine grundsätzliche Neugestaltung der Verteilungsordnung. In unserem Gebiet ist es so, berichtete Hormarksrichter weiter daß das Normaleinkommen dem Ledigen genauso zusteht wie dem Ernährer einer Familie. Das bedeutet, daß die Familie mit Kindern dem Lebensstandard eines Fürsorgeempfängers gleichkommt. Der BDK fordere deshalb die Zahlung des Kindergeldes für das zweite Kind in Kürze und einen wesentlich höheren Freibetrag ebenfalls für das zweite Kind. Das Kindergeld der Bundesrepublik zählt heute zu den niedrigsten der Welt, obwohl die Wirtschaftskraft der Bundesrepublik weit größer ist, als in anderen Ländern. Das Versäumnis eines Familienlastenausgleichs hatte in den letzten 50 Jahren einen gefährlichen Geburtenschwund zur Folge. Im Jahre 1902 gab es in Deutschland noch über zwei Millionen Geburten jährlich, 1033, bei einer um 14 Prozent höheren Bevölkerungszahl, nur noch 970 000 und heute rund 700 000. Die Bundesrepublik steht heute nach der internationalen Statistik über Geburtenentwicklung mit 15,5 Prozent an letzter Stelle. Die genau entgegengesetzte Entwicklung nahm der Anteil der über 65jährigen. Er ist von 4,8 Prozent im Jahre 1902 auf heute 10 Prozent gestiegen.
Wer soll einmal, bei ständigem Geburtenrückgang und ständigen Ansteigen der Zahl der alten Menschen, die Versorgung übernehmen? Nach den Erkenntnissen der Bevölkerungswissenschaft wird der zahlenmäßige Bestand der Elterngeneration erst dann in gleichem Umfange ersetzt, wenn jede überhaupt fruchtbare Ehe drei Kinder hat. Heute haben wir in der Bundesrepublik noch nicht einmal die Zahl von zwei erreicht. Frankreich gibt für familienpolitische Maßnahmen ein durchschlagendes Beispiel. Dort hat sich der Geburtenüberschuß seit 1932 verachtfacht, während die Bundesrepublik in der gleichen Zeit die Hälfte verloren hat.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.02.1960
Hunderdorf. (Wählerversammlung) In einer Wählerversammlung, die morgen Freitag um 19 Uhr im Gasthaus Sandbiller stattfindet, werden die Kandidaten der SPD für die Hunderdorfer Gemeinderatswahl aufgestellt und gewählt. Zuvor spricht Diplom-Braumeister Walter Ueckermann über die Bedeutung der Gemeinde- nd Kreistagswahlen im Landkreis Bogen und über die Politik und Ziele der SPD im Kreis und in den Gemeinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.02.1960
Hunderdorf. (Am Samstag Sängerball) Nachdem im Vorjahr der Gesangverein auf einen eigenen Ball verzichtete, startet er wieder einen Sängerball. Möge der Abend den Höhepunkt im Hunderdorfer Fasching bringen. Für eine gute Kapelle ist gesorgt. Karten im Vorverkauf bei Herrn Lang oder Frl. Seel.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.02.1960
Steinburg. (Beliebter Blumenzüchter gestorben) Es ist die Trauernachricht angelangt, daß der durch viele Jahre in Steinburg lebende und durch seine Blumenzüchtungen bekanntgewordene Dr. rer. Nat. Franz Bogner, Oberregierungs- und Gewerbeschulrat i. R. infolge eines schweren Herzleidens im 64. Lebensjahr gestorben ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.02.1960
Karl Reiner Bürgermeisterkandidat der SPD
Hunderdorf. Am Wochenende trafen sich die Mitglieder des SPD-Ortsverbandes Hunderdorf im Gasthaus Sandbiller, um die Kandidaten für die Gemeinderatswahl zu nominieren. Zweiter Vorstand Lehner konnte auch Kreisrat Oberinsp. Georg Well und Diplombraumeister Ueckermann begrüßen. Ueckermann sprach kurz über die Bedeutung der Gemeinde- und Kreistagswahlen und über die Politik und Ziele der SPD im Kreis und den Gemeinden. Anschließend berichtete KR Well über das neue Krankenkassengesetz.
Bei der Abstimmung wurde Bürgermeister Karl Reiner als Bürgermeisterkandidat der SPD gewählt. Als Kandidaten für den Gemeinderat wurden aufgestellt: Karl Reiner, Landwirt, Lindenbrunn; Xaver Aumer, Postschaffner, Hunderdorf; Josef Lehner, Gastwirt, Bauernholz; Ludwig Kapfenberger, Vorarbeiter, Hunderdorf; Fritz Eichmeier, Landwirt, Bauernholz; Walter Myrtek, Fuhrunternehmer, Hunderdorf; Fritz Schmettlach, Vorarbeiter, Hunderdorf; Otto Unger, Geschäftsführer, Hunderdorf; Johann Hainz, Schwerkriegsbeschädigter, Hunderdorf; Johann Schötz, Heizer, Thananger; Otto Schulmeister, Arbeiter, Hunderdorf; Karl Wölfl, Spengler, Hunderdorf; Xaver Reiner, Elektriker, Bauernholz; Anton Wanninger, Arbeiter, Apoig; Anton Hainz, Zimmerer, Hunderdorf; Johann Bauer, Schlosser, Hoch; Anton Bugl, Zimmerer, Apoig; Otto Wurm, Viehhändler, Apoig; Josef Zollner, Schmied, Apoig; Wenzel Schmied, Müller, Hofdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.02.1960
Hunderdorf. (Die Gemeindekanzlei) ist in dieser Woche an allen Nachmittagen wegen Wahlvorbereitungen geschlossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.02.1960
Hunderdorf. (Sängerball) Der außerordentlich gute Besuch des Sängerballs am Samstag zeigte den Verantwortlichen, daß sie mit der Wiederaufnahme einer alten Tradition vielen Wünschen gerecht wurden. Die Stimmung kletterte bald auf den Höhepunkt. Auch die Liedertafel Geiselhöring hatte sich eingefunden. Die Verleihung von Faschingsorden für verdiente Sänger löste große Heiterkeitsausbrüche aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.02.1960
Wer baut wo und was?
Bogen: Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Schneider Karl, Röhrnau, Gde. Gaishausen, Neubau eines Wohnhauses m. Schweinestall – Diewald Josef, ellaberg, Gde. Gaishausen, Anbau eines Abstellraumes – Bogner Jakob, Sollach, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Stalles – Wagner Max, Au v. Wald, Gde. Steinburg, Neubau eines Wirtschaftsgebäudes – … Bugl Johann, Lindfeld, Gde. Hunderdorf, Um- und Aufbau einer Scheune – Gmeinwieser Maria, Steten, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses – Bauer Johann, Hoch, Gde. Hunderdorf, Stallanbau und Bau eines Silos und Düngerstätte – …
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1960
Hunderdorf. (Faschingsabend) Der Ortsverband der Kinderreichen setzt am Samstag die Serie der Faschingsveranstaltungen mit einem großen Faschingsball im Sandbiller-Saal fort. Für gute Unterhaltung und flotte Tanzweisen sorgen die beliebten „Schwarzen Zigeuner“. Auch sind einige Tanzeinlagen vorgesehen, wobei die geschicktesten Tanzpaare mit Preisen bedacht werden. Beginn 19 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1960
Alfons Berger wieder Bürgermeisterkandidat
Steinburg. In einer Wahlversammlung der Gemeinde Steinburg wurden der Bürgermeisterkandidat und die Kandidaten des Gemeinderates aufgestellt. Neben den sehr zahlreichen Gemeindebürgern konnte Bürgermeister Alfons Berger wiederum den großen Gönner der Gemeinde, MdL Alois Rainer, Haibach, begrüßen.
MdL Rainer erklärte sich in seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender der CSU im Landkreis Bogen bereit, die Leitung der Wahl zu übernehmen. Er befaßte sich mit der Bedeutung der Kommunalwahlen und stellte die Wichtigkeit derselben für das Wohl der ganzen Gemeinde heraus. Hierbei zollte er dem jetzigen Bürgermeister mit seinen Gemeinderäten die größte Anerkennung für die bewundernswerte Arbeit in den letzten vier Jahren. Die Früchte ihrer Arbeit kommen jetzt allen zugute. Dafür soll die gesamte Gemeindebevölkerung dankbar sein und der Dank solle seinen Ausdruck darin finden, daß der jetzigen Gemeindeverwaltung wiederum das Vertrauen für die kommende Amtszeit geschenkt wird.
Die Wahl des Bürgermeisterkandidaten ergab eine fast 100prozentige Einstimmigkeit für den jetzigen Bürgermeister der Gemeinde, Alfons Berger.
Der Wahlvorschlag für die Gemeinderäte wurde ebenfalls von der größten Anzahl der Wähler gutgeheißen: Solcher Xaver, Fuhrunternehmer; Stoiber Josef, Landwirt; Wagner Max, Gastwirt; Hanner Karl sen., Landwirt; Hacker Josef, Landwirt; Schötz Max, Landwirt; Josef Solcher jun., Metzgermeister; Bielmeier Josef, Schneidermeister; Alfred Müller, Lehrer; Kronfeldner Johann, Vorarbeiter; Schindlmeier Anton, Landwirt; Schötz Alois sen., Bäckermeister; Retzer Josef sen., Landwirt; Lehmann Paul, Arbeiter; Petzendorfer Jakob, Schuhmachermeister; Kunz Roland, Angestellter.
Abschließend betonte Kreisvorsitzender Rainer noch den Vorteil der Gemeinde für die Kreistagswahl, denn sie habe selbst einen Bürger der Gemeinde auf der Vorschlagsliste, was der Gemeinde nur Vorteile bringen kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.02.1960
Josef Steckler Bürgermeisterkandidat der CSU
Hunderdorf. Mitglieder und Anhänger des CSU-Ortsverbandes trafen sich im Gasthaus Edbauer, um die Kandidaten für die Kommunalwahl zu bestimmen. In Vertretung des CSU-Kreisvorsitzenden Abg. Rainer war Herr Lehrer Ritschel erschienen, der nach Bekanntgabe der Wahlordnung und der einschlägigen Bestimmungen auch die Abstimmung leitete. Die CSU-Mitglieder gingen bei der Aufstellung ihres Bürgermeisterkandidaten und der Kandidaten für den Gemeinderat von dem Grundgedanken aus, daß es wichtig ist, eine Reihe namhafter Persönlichkeiten auch aus den jüngeren Jahrgängen zu berücksichtigen, die ganz besonders die Gewähr bieten, daß sie auch in der nächsten Wahlperiode alle gewiß äußerst schwierigen Probleme mit Schwung, Initiative, Weitblick und Geschick gleichmäßig vorantreiben, wobei besonders die Wasserversorgung, der Straßenbau, die Kanalisation, die Erschließung von Baugelände und nicht zuletzt die Kreditamortisation an erster Stelle stehen.
Die geheime Wahl ergab folgende Reihenfolge der Kandidaten: Bürgermeisterkandidat ist Josef Steckler. Für den Gemeinderat kandidieren Josef Steckler, Messerschmiedemeister; Otto Edbauer, Gast- und Landwirt; Karl Härtenberger, Schreinermeister; Johann Hornberger, Landwirt; Ludwig Schmiedbauer, Bäckermeister; Xaver Hagn, Arbeiter; Xaver Anleitner, Schuhmacher; Xaver Neumaier, Landwirt, Hofdorf; Alois Schöfer jun., Landwirt, Sollach; Ludwig Hornberger, Landwirt; Xaver Fuchs, Landwirt, Lintach; Johann Pollmann, Gemeindeangestellter, Egern; Josef Plötz, Straßenwärter; Otto Sachs, Kaufmann, Lintach; Peter Helmbrecht, Landwirt, Bauernholz; Edgar Henke, Kaufmann; Josef Schlappe, Arbeiter; Johann Spranger, Landwirt, Grabmühle; Johann Schroll, Landwirt, Oberstetten; Otto Bugl, Landwirt und Fleischbeschauer, Hoch.
Bereits in den nächsten Tagen will die CSU-Ortsgruppe eine öffentliche Wahlversammlung einberufen, auf der die Partei ihre Aufgaben für die kommunale Wahlperiode näher erläutern will.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.02.1960
„Parteilose“ ermittelten Kandidaten
Windberg. In der Gastwirtschaft Huber in Meidendorf fand eine Versammlung der Wählergruppe „Parteilos“ statt, bei der die Aufstellung eines Wahlvorschlags für die Bürgermeister- u. Gemeinderatswahl erfolgte. Nach einer Aufklärung über die technische Durchführung der Wahl und der Bekanntgabe der wichtigsten Bestimmungen durch Norbert Wurm wurde ein Wahlausschuß gebildet, dem Rupert Feldmeier jun., Werner Klöckner, Josef Huber und Norbert Wurm angehörten. Bürgermeister Karl Amann konnte fast sämtliche Stimmen auf sich vereinigen und ist damit wieder Bürgermeisterkandidat. Als Gemeinderäte kandidieren: Rupert Feldmeier jun. Meidendorf; Josef Huber, Landwirt, Irenzfelden; Anton Kittenhofer, Schuhmachermeister, Windberg; Alfons Frankl, Angestellter, Ried; Peter Faltl, Bauer, Feiertaghof; Johann Schmidbauer, Zimmerermeister, Biehl; Alfons Hilmer, Landwirt, Meidendorf, Josef Schmidbauer, Maurer, Windberg; Peter Hilmer, Gastwirt, Irenzfelden; Xaver Förg, Landwirt, Ried; Johann Kraus, Landwirt, Irenzfelden; K. Amann jun., Windberg; Heinrich Greipl, Schmiedmeister, Irenzfelden. Man beschloß, am 19. März eine Aufklärungsversammlung im Gasthaus Loibl abzuhalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.02.1960
Windberg. (Erste-Hilfe-Kurs) Der für heute angesetzte Rotkreuz-Lehrgang beginnt bereits um 19.45 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.02.1960
Gemeindebürger zeigen Opfersinn
Windberg. Der Wirtschaftswegebau Windberg-Irenzfelden-Meidendorf ist von allen anliegenden Ortschaften mit größter Genugtuung aufgenommen worden. Darüber hinaus bewiesen aber auch die Gemeindebürger durch ihr eifriges Zupacken, daß ihnen wirklich daran liegt, der finanzschwachen Gemeinde alle unnötigen Kosten zu ersparen. Während der 1. Bauabschnitt Meidendorf-Irenzfelden bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt werden konnte, ist nun der Abschnitt Windberg-Irenzfelden ausgehoben und wartet auf die Rollierung. In der Rekordzeit von 49 Tagen wurden dazu in freiwilligen Arbeitsleistungen ca. 2000 cbm Steine gebrochen und zugerichtet. Besonderer Dank gebührt dabei auch dem Bauer Faltl, der seinen Steinbruch billig zur Verfügung stellte und damit der Gemeinde viel Geld ersparte. Auch die letzte Zeit wurde eifrig genützt und es wurden mehr als 1000 cbm Steine verladen und auf das neue Straßenbett gefahren. Täglich stellten sich 25-30 Mann zur Verfügung, um diese Arbeit zu leisten. Angesichts solcher Tatkraft müßte selbst der Neid zugeben, daß die Gemeinde diese neue und für sie so wichtige Verbindungsstraße voll und ganz verdient, und Bürgermeister Amann ist mit Recht stolz auf diese Leistung seiner Bürger.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1960
Kinder spielen für Erwachsene
Hunderdorf. Am Freitag werden die Kleinen des Kindergartens am Nachmittag für ihre Eltern ein Spiel mit dem Kasperl aufführen. Nachdem sie nun schon seit Wochen mit den Schwestern übern, darf man gespannt sein, was sie alles bieten werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.02.1960
Gemeinde am Montag geschlossen
Hunderdorf. Wegen besonderer Arbeiten ist die Gemeindekanzlei am kommenden Montag ganztägig geschlossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.02.1960
Hunderdorf. (Oeffentliche Holzarbeiterversammlung) der IG Holz am Sonntag um 9 Uhr im Gasthaus Solcher in Steinburg. Referent: Bezirksleiter Josef Knöferl – München. Themen: „Was bringt das Jahr 1960 in wirtschaftlicher Hinsicht?“, „Wie werden sich Löhne und Preise entwickeln?“, „Was tun die Gewerkschaften, um eine Verschlechterung der Krankenversicherung zu verhindern?“, „Wie lauten die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes?“.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.02.1960
Hunderdorf
Teppich-Ausstellg.
heute und morgen
Gasthaus Sandbiller
R. Schilling, Bad Tölz
Quelle: Bogener Zeitung, 26.02.1960
Steinburg-Bahnhof
Samstag, 27. Februar 1960
Hausball
mit der beliebten Kapelle „Die roten Teufel“.
Es ladet freundlichst ein:
Cilly Solcher
Quelle: Bogener Zeitung, 26.02.1960
Ein schöner Lehrgang ging zu Ende
Windberg. Nicht alle Tage erlebt man einen so schönen Kursabschluß, wie es in Windberg der Fall war beim Abschluß des Lehrganges für die Erste Hilfe. 19 Personen aller Altersstufen machten diesen Kurs mit und haben zum großen Teil auch weiteste Anmarschwege nicht gescheut. Und das darf ganz besonders herausgestellt werden, nicht ein einziger Kursteilnehmer hat auch nur eine einzige Stunde gefehlt. Schon daraus ist das große Interesse zu ersehen, das die Bevölkerung diesen Rotkreuz-Kursen entgegen bringt. Dieser sehr wertvolle Kurs wurde angehalten von den ehrenamtlichen Rotkreuzausbildern Rupert Niedermeier und Rudi Novak, die sich beide viel Mühe gegeben haben, um den Teilnehmern in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum all das zu vermitteln, was man unbedingt wissen muß, um an einer Unfallstelle wirklich Erste Hilfe leisten zu können. Beim Kursabschluß konnte Ausbildungsleiter R. Niedermeier neben den vollzählig anwesenden Schülern auch eine Anzahl Gäste willkommen heißen. Die Gemeindeverwaltung war durch H. B. Wurm vertreten. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß sich auch Herr Dr. Miller von Bogen in den Dienst der guten Sache gestellt hat und einen Teil des theoretischen Unterrichts übernommen hat. Der Kursleiter ging in seiner Ansprache noch einmal kurz auf die Wichtigkeit der Ersten Hilfe bei Unfällen ein und empfahl den Kursteilnehmern die Gründung einer Rotkreuz-Gemeinschaft hier in Windberg, damit das im Kurs erlernte erweitert und vervollkommnet werden kann. Spontan erklärte sich der größte Teil der Schüler zur Mitarbeit im Roten Kreuz bereit.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.02.1960
Aus dem Gemeinderat
Steinburg. In der Sitzung am Freitag befaßte sich der Gemeinderat mit der Ortsbeleuchtung im Bereiche der Ortschaften der Gemeinde. Ein Antrag des 2. Bürgermeisters Jakob Petzendorfer, auch im Ort Schafberg eine Lampe aufzustellen, wurde vom gesamten Gemeinderat angenommen, so daß nun 13 Leuchtkörper um rund 4 200 DM Gesamtkosten aufgestellt werden. Da aber andere Baumaßnahmen und Forderungen die finanziellen Mittel der Gemeinde ganz beanspruchen, wurde Bürgermeister Berger vom Gemeinderat gebeten, mit der OBAG in Landshut betreffs einer längeren Zahlungsfrist zu verhandeln. Sollte die OBAG dem Antrag der Gemeinde nicht zustimmen, sieht sich der Gemeinderat derzeit nicht in der Lage, die Ortsbeleuchtung jetzt schon durchführen zu lassen, auch wenn für den späteren Zeitpunkt der Ausführung Mehrkosten entstehen würden. Es soll auch noch der Landkreis um einen Zuschuß gebeten werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.02.1960
Teerstraßen und Wasserbeschaffung die Hauptanliegen
Teerung der Ortstraße beschlossen – Auch die Hochfeldsiedlung soll geteert werden – Beitritt zum Zweckverband Wasserversorgung zurückgestellt – Neue Erschießungsgebühren
Hunderdorf. Eine äußerst umfangreiche Tagesordnung hatte die Gemeinderäte auf ihrer letzten Sitzung am Donnerstag zu erledigen. Nachdem bisher das Projekt Ortsteerung nur durch die Interessengemeinschaft in einer Versammlung mit den Vertretern des Landkreises erörtert worden war, kam nun dieses Problem auch innerhalb des Gemeinderates zur Aussprache. Es lag ein Antrag der Siedler am Hochfeld (Hastreiter-Siedlung) vor, mit dem Ersuchen, die Zufahrtsstraße von Greipl bis Gaschler und von dort bis Thoma zu teeren. Die Anlieger hatten dazu ebenfalls eine Kostenbeteiligung von 2 250 DM gezeichnet. Der Sprecher der Interessengemeinschaft, Rudi Karl, wies darauf hin, daß von den Siedlern m letzten Jahr ca. 2 500 Mark an Erschließungsgebühren aufgebracht wurden und bei der Teerung noch heuer 2 000 Mark an Erschließungsgebühren zu erwarten wären. Die Anlieger der Zufahrtstraße erklärten sich außerdem bereit, die notwendige Kanalisierung auf ihre Kosten zu veranlassen, so daß auch hier der Gemeinde keine Auslagen erstehen. Die Gemeinde stellte sich diesem Antrag wohlwollend gegenüber und wird bereits in den nächsten Tagen um die Erstellung eines Kostenvoranschlages für diesen ca. 350 m lange Wegstück beim Kreisbauamt nachsuchen.
Einstimmig wurde die Teerung der Ortsstraße vom Bahnübergang Betzelbacher bis Steckler Messerschmied und bis zum Friedhof beschlossen. Das ca. 100 m lange Wegstück von Beck bis zum Friedhof wurde noch mit einbezogen, da es sich bei der Teerung der Straße zum neuen Friedhof um ein öffentliches Bedürfnis handelt und die von den Anliegern aufgebrachten Spenden mehr als zwei Drittel der Ausgaben decken. Nach diesem 1. Bauabschnitt der Ortsteerung soll nach Möglichkeit – entscheidend wird hier der Kostenvoranschlag sein – in einem 2. Abschnitt mit der Teerung der Zufahrtsstraße und der Siedlung am Hochfeld begonnen werden. Sollte wider Erwarten die Teerung dieser Straßen zu hoch kommen, so wird die Gemeinde wenigstens in diesem Jahr die Kurve gegenüber dem Grundstück Klar aufschottern und ausbauen lassen. Bereits am kommenden Dienstag werden im gemeindeeigenen Steinbruch in Hofdorf Sprengungen vorgenommen, um das notwendige Material zu erhalten.
Schon auf einer Bürgerversammlung im März 1958 wurde in Anwesenheit von Landrat Hafner der Wirtschaftswegebau Hunderdorf – Lintach besprochen und als aussichtsreiches Projekt hingestellt. Leider haben immer andere Aufgaben diese Maßnahme verdrängt. Nun will aber die Gemeinde gleichsam als Ausgleich für die geplante Ortsteerung auch für die übrigen Ortschaften der Gemeinde den Bau dieser Straße im Auge behalten. Neben den Verhandlungen mit den Angrenzern über Grundstücksabtretungen wird auch die Planung dieses Wirtschaftsweges in Auftrag gegeben. Man will hier vor allem versuchen, Mittel auf dem „Grünen Plan“ flüssig zu machen, um das Projekt finanzieren zu können.
Eine umfangreiche Aussprache kam auch über den Beitritt zu dem geplanten Zweckverband zur Wasserversorgung der Gemeinden Hunderdorf, Mitterfels und Steinburg zustande. Nachdem die Gründung dieses Zweckverbandes von höherer Stelle aus die Einbeziehung der bereits bestehenden Wasserversorgungsanlagen der betreffenden Gemeinden vorgeschlagen wurde, hat die Gemeinde Steinburg auf der letzten Gemeinderatssitzung eine Zusammenschließung einstimmig abgelehnt und die Gemeinde Mitterfels möchte ebenfalls ihre bestehende Wasserversorgung aus dem Verband heraushalten. Unter diesen Umständen konnten die Gemeinderäte noch keinen endgültigen Beschluß über einen Beitritt abgeben. Man will erst die Ausführungen der beteiligten Stellen bei der Gründungsversammlung des Zweckverbandes am 2. März in Hunderdorf abwarten. Bisher wurde für die Durchführung dieser Maßnahme, bei der ein Anschluß Hofdorfs, Lindfelds, Eglsees, Rammersberg, Mitterfels und Steinburg vorgesehen ist, ein Beitrag von über einer halben Million Mark angegeben. Eingeschlossen in diesen Beitrag ist auch der Ausbau des Tiefbrunnens. Gerade für solche Maßnahmen sind Zuschüsse bis 60 Prozent der Gesamtsumme zu erwarten und der Restbetrag müßte auf die angeschlossenen Gemeinden umgelegt werden. Es ist fraglich, ob die beteiligten Gemeinden, wenn dieser Zweckverband nicht zustande kommt, später mit dem gleichen Geldaufwand die Kapazität ihrer Anlagen so ausbauen können, daß sie ausreichend mit Wasserversorgt sind.
Unbehagen wegen der zu erwartenden Mehrkosten bereitete den Gemeindevätern die Bauschlußkontrolle des Kreisbauamtes beim Hunderdorfer Schulhaus. Neben der Beseitigung des Wassereintritts in den Heizraum ist vor allem die Auflage zur Errichtung eines Geländers an der Böschung zum Angrenzer Hastreiter und die Verkleidung der Böschung mit einer Bruchsteinmauer mit größeren Kosten verbunden. Auch die Einfriedung des Grundstückes zur Straße hin wird dabei empfohlen und muß als notwendig zur Hebung des Gesamteindrucks anerkannt werden.
Immer wieder auftretende Schwierigkeiten mit Bauherrn und die großen Kosten zur Erschließung neuen Baugeländes machten schließlich auch die Neufestsetzung der Erschließungsgebühren notwendig. Dafür die Bauwilligen neues Siedlungsgelände mit Straßen, Kanalisation und Wasserleitungen erschlossen werden muß, wurde die Erschließungsgebühr auf 0,50 D-Mark pro Quadratmeter Grundstücksfläche und 1,50 DM pro cbm umbauten Raumes festgelegt. Da noch nicht bekannt ist, ob die Gemeinde mit diesen Beiträgen die Erschließungskosten im neuen Baugelände durchführen kann, haben die Bauwilligen mit der Gemeinde einen Vertrag zu unterzeichnen, der eine endgültige Abrechnung der Gemeinde mit den Bauherrn erst nach Fertigstellung der wirklichen Anschlußgebühren gewährleistet. Diese Maßnahme ist für die Gemeinde unbedingt notwendig, wenn sie einigermaßen mit den künftig anfallenden Kosten für Baulanderschließung Schritt halten will.
Im weiteren befaßte sich der Gemeinderat mit dem Bebauungsplan Haselquanten. Man stellte fest, daß die Gemeinde durchaus nicht – wie in dem Bericht aus Steinburg vom 23. Februar hervorging – die Baugenehmigung in Frage stellt. Es handelt sich hier vielmehr um eine Baulanderschließung mit Straßenbau und Kanalisationsanschluß, die augenblicklich wegen der großen Schwierigkeiten auf diesem Sektor in Hunderdorf selbst nicht auch noch getragen werden kann. Die Gemeinde hat durchaus keine Einwendungen, wenn der Zufahrtsweg von den Angrenzern selbst gebaut wird – wie das auch bereits schon in Hunderdorf geschah – und das Kreisbauamt hierzu die Genehmigung erteilt. Eine Kanalisierung dieses Geländes kann augenblicklich nicht vorgenommen werden. Bis zu einer weiteren Aussprache mit dem Kreisbauamt, der Gemeinde Steinburg und den Grundstückseigentümern muß daher dieser Antrag zurückgestellt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.02.1960
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Otto Bergbauer – Breitfeld, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Garage – …
Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1960
Der Kasperl kam in den Kindergarten
Hunderdorf. Unter dem Motto „Froh zu sein bedarf es wenig“ luden am Freitag die Erw. Schwestern des Kindergartens die Eltern und Schulkinder zu Faschingsvorstellungen ein. Die Kleinen waren alle lustig kostümiert und erwarteten mit Stolz und freudiger Erwartung den Besuch der Väter und Mütter, um ihnen zu zeigen, was sie in den letzten Wochen gelernt hatten. Bald wurden dann auch die Zuhörer vom Kasperl nach Afrika versetzt und dort klagte er über seine Grete, die ihn in der Fastenzeit in seinen leiblichen Bedürfnissen so vernachlässigt. Gerade aber, als er sich sein „organisiertes“ Mahl gut schmecken läßt, kommt der Teufel und als der Kasperl, die Grete und das Negerlein, die Stätte fluchtartig verlassen, macht sich der Bösewicht über die Speisen. Da naht aber vom nahen Nil ein Krokodil und frißt den schlimmen Störenfried auf. Nachdem nochmal alles gut abgelaufen ist, sind der Kasperl und sein Gefolge froh, daß sie nun schnell nach Hause kommen.
Dem Spiel der Kleinen folgte noch ein Kasperlspiel, das die beiden Kinderschwestern auf der Kasperlbühne aufführten und bei dem die Kinder mit Begeisterung mitgingen. H. H. Geistl. Rat Kiermeier dankte den Schwestern für die große Mühe, die sie sich hier wieder gemacht hatten und würdigte den unendlichen Fleiß, der hinter solchen Aufführungen steht. Leider, so führte H. H. Pfarrer Kiermeier aus, sei aber in letzter Zeit der Besuch des Kindergartens nicht mehr so gut wie im Herbst. Sollte dieser geringe Besuch auch weiterhin anhalten, so ist die Existenz des Kinderhortes in Frage gestellt, da seine Rentabilität nichtmehr gewährleistet ist. Auch das Schwesternhaus würde dann bei einem auftretenden Schwesternmangel zuerst diese Ordensschwestern zurückziehen, deren Existenz nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Diese Maßnahmen würde gewiß viele Eltern treffen, die ihre Kinder hier gut versorgt wissen und es wäre sehr bedauerlich, wenn der Kindergarten in Hunderdorf wieder seine Pforten schließen müßte.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1960
Nach Gottes hl. Willen verschied heute, Montag, nachm. 17.45 Uhr, nach längerer Krankheit mein lieber Vater, Schwiegervater und Bruder
Herr Michael Meier
Rentner in Windberg
versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 78 Jahren selig im Herrn.
Windberg, Kolnberg, 29. Februar 1960
In tiefer Trauer:
Michael Meier, Sohn, mit Familie
und Schwester
Beerdigung am Donnerstag, 3. März, um 9.30 Uhr vom Leichenhaus in Windberg aus; anschließend Trauergottesdienst.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1960
Vom Standesamt
Bogen. Beim Standesamt Bogen wurden im vergangenen Minat 11 Geburten, eine Trauung und 10 Todesfälle registriert. Geburten: … Werner Hilmer, Windberg 9; …Paul Peter Meier, Ried; … Todesfälle: Cäcilia Breu, Hoch, Gde. Hunderdorf, 75 Jahre; … Josef Obermeier, Windberg, 68 Jahre; …
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1960
4 Hühner gestohlen
Hunderdorf. In der Nacht zum Sonntag wurden in Thananger bei Hunderdorf aus zwei Hühnerställen ca. 23 Hennen und ein Hahn gestohlen. Ein Teil der Hühner wurde von den Dieben getötet. Die Polizei setzte einen Suchhund ein, der zunächst die Spur verfolgte. DF aber die Täter vermutlich mit einem Kraftwagen weitergefahren waren, konnte der eingesetzte Hund keine weitere Spur verfolgen. – Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mitfahndung. Mitteilungen und Hinweise, die vertraulich behandelt werden, nimmt die Landpolizei Bogen entgegen. Sie warnt zugleich vor Ankauf von Hühnern, wenn der Verdacht des Diebesgutes bestehen könnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1960
Hunderdorf. (Es gibt Geld) Die Auszahlung der Gelder für die Fürsorge und Unterhaltshilfe wird heute von 8 bis 10 Uhr vorgenommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1960
Steinburg. (Jahresversammlung des Bienenzuchtvereins) Am Sonntag hielt der Bienenzuchtverein Steinburg seine Jahresversammlung in der Brauerei Berger. Vorstand Karl Hanner begrüßte neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern vor allem den Bezirksvorsitzenden Freudenstein-Deggendorf-Seebach. Dieser sprach zum Thema „Wie erzeugt man guten Honig?“. Eingangs streifte der Redner die Absatzschwierigkeiten. Eingehend auf die Preisgestaltung auf dem Honigmarkt führte der Redner aus, daß der deutsche Honig ein Qualitätshonig sei und von den Käufern bevorzugt werde. Auf alle technischen Einzelheiten eingehend, erläuterte der Redner die Einwinterung und die Abfütterung der Bienen. Die Königinnenzucht ist ein wesentlicher Bestandteil der Auslese. Hier haben es die Imker von Steinburg und Umgebung besonders gut, denn der Imkermeister Gall – Gaishausen ist ein weit bekannter und erfolgreicher Züchter, und es ist immer vorteilhaft, eine Königin einzusetzen, die das Klima gewöhnt ist. Ein große Augenmerk ist aber auch der Drohnenzucht zu widmen, denn eine schlechte Drohne vererbt schlechte Anlagen. Die im Frühjahr äußerst wichtigen Pollen kann der Imker durch Anpflanzung von Bienenweiden den Bienen bereitstellen. – Unter diesem Punkt kann der Redner auch auf die Flurausräumung und auf die Verödung der Landschaft zu sprechen. Zum Abschluß ermahnte Freudenstein die Imker, Wissen und Erfahrungen auszutauschen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1960
Straßensperre infolge von Frostaufbrüchen
Hunderdorf. Ab sofort müssen infolge der Frostaufbrüche die Gemeindestraßen von Stetten nach Lintach, Hunderdorf – Thananger und Thananger – Bauernholz für Kraftfahrzeuge über 1,5 to gesperrt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.03.1960
Hunderdorf. (Fleißige Sparer) Bei der ersten Sparkassenentleerung des Jahres konnte wieder der stattliche Betrag von 1620 DM auf die Sparbücher der Volksschüler gutgeschrieben werden. Rund 100 Buben und Mädchen hatten sich an der Sparaktion beteiligt.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.03.1960
Im goldenen Hochzeitskranz
Hunderdorf. Am Samstag kann das Ehepaar Anna und Karl Reichelt auf fünfzig Jahre gemeinsamen Lebensweg zurückblicken. Ihre Ehe, die sie in ihrer Breslauer Heimat schlossen, führte sie zusammen durch viel Freud, aber auch das Leid mußten sie kennenlernen, als sie 1944 aus ihrer Heimat fliehen mußten und zunächst in Gaishausen wieder eine Wohnung fanden. Seit zwei Jahren leben sie nun in Hunderdorf, wo auch ihr Sohn ansässig ist. Eine Tochter lebt in Mainz-Castell. Ihr Jubelfest, das sie morgen mit der Einsegnung in der evangelischen Kirche in Bogen beginnen, können beide noch in großer körperlicher und geistiger Rüstigkeit feiern. Den Gratulationen, die ihnen von allen Seiten dazu gebracht werden, schließt sich auch unsere Zeitung an mit den Wünschen für recht viele und gesunde Lebensjahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1960
Max Grunert gestorben
Hunderdorf. Ueberraschend verschied gestern der Heimatvertriebene Herr Max Grunert. Zwar hatte ihn kurz nach seinem goldenen Hochzeitsjubiläum im Oktober vorigen Jahres eine Krankheit ans Bett gefesselt, doch gerade jetzt, als man eine Besserung erwartete, raffte ihn der Tod hinweg. Herr Grunert, der im Jahre 1946 nach einer Aussiedlung aus Breslau seine Frau und die Kinder in Hunderdorf wieder fand, hat sich hier bald die Sympathien aller erworben. Als Vorstand der Arbeiterwohlfahrt war er jederzeit zur Hilfe bereit. Besonders gerne wandte man sich an ihn, wenn man einen Rat in gärtnerischen Dingen brauchte, war er doch mit Leib und Seele in seiner Freizeit bei dieser Arbeit. Mit seiner Frau trauern drei Töchter und ein Sohn um den geliebten Vater.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.03.1960
Schulungstag der Kathol. Landjugend
Windberg. Die Kathol. Landjugend im Kreis Bogen hält am morgigen Sonntag im Jugendheim Windberg ihren diesjährigen Schulungstag ab. Beginn 13 Uhr. Auf dem Programm stehen Fragen der praktischen Arbeit in den Gruppen und Pfarreien. Es wird auch die Runde der Verantwortlichen gezeigt und das neue Tonbild „Wird es Nacht über‘m Dorf?“ vorgeführt. Alle Verantwortlichen der kath. Jugend sind dazu eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.03.1960
Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag um 19.30 Uhr findet im Vereinslokal Geisler (Deschl) eine wichtige Besprechung für sämtl. Mitglieder und Gönner statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.03.1960
Nach Gottes heiligem Willen verschied am Donnerstag, 3. März 1960, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Max Grunert
Kriegsteilnehmer 1914-18
nach Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 75 Jahren selig im Herrn.
Hunderdorf, Hamburg, Hardt, Deggendorf, den 3. März 1960
In tiefer Trauer:
Maria Grunert, Gattin
mit Tochter Hilde
Kurt Grunert, Sohn
Edith Wuttke, Tochter
Lotte Feller, Tochter
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst und Beerdigung am Sonntag um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.03.1960
Hunderdorf. (Max Grunert beerdigt) Eine große Zahl von Trauergästen gab am Sonntag dem Heimatvertriebenen Max Grunert das letzte Geleite. Einheimische und Heimatvertriebene hatten sich um das offene Grab versammelt und bezeugten die Beliebtheit und das Ansehen, das der Verblichene in seiner Wahlheimat genossen hatte. H. H. Geistl. Rat Kiermaier widmete ihm einen ehrenden Nachruf und der Kirchenchor umrahmte die Trauerfeier mit Liedern. Vertreter der Ortsverbände u. des Kreisverbandes der AW und der SPD legten ihrem Mitglied Kränze nieder und in den Grabreden kam immer wieder zum Ausdruck, mit welchem Eifer und mit welcher Selbstlosigkeit Max Grunert diesen Organisationen seit Jahren gedient hat. Nie stellte er seine Arbeit in das Licht der Oeffentlichkeit, doch nimmermüde war seine Tätigkeit in sozialer Hinsicht. Auch der Vertreter der Gewerkschaft Holz, sowie der Vorsitzende des Vorstandes der LKK Bogen legten ihrem Mitarbeiter als Zeichen des Dankes Kränze nieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1960
Hunderdorf. (Burschenversammlung) Am Donnerstag findet im Gasthaus Baier eine Versammlung des Kath. Burschenvereins statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1960
Landjugendführer trafen sich
Windberg. Am Sonntag trafen sich im Jugendheim Windberg Vertreter der Kath. Landjugend des Kreises zu einer Schulung. Die Leitung lag in den Händen von Rupert Sagmeister-Degernbach. Zusammen mit einigen Burschen und Mädchen seiner Gruppe führte er den zahlreich erschienenen Teilnehmern zuerst eine „Runde der Verantwortlichen“ vor, wie sie sich in Degernbach bereits gut bewährt hat. Diese Runde solle in möglichst vielen Orten die Initiative in der Jugendarbeit ergreifen. In gewissen Zeitabständen treffen sich die Führer und Verantwortlichen des Ortes. Sie besprechen die Arbeit der nächsten Wochen und arbeiten Themen für die Zusammenkünfte aus. Den ersten Teil der Schulung beendete eine lebhafte Diskussion, bei der Jugendseelsorger Pramps und zwei Vertreter der Landwirtschaftsschule Mitterfels wertvolle Hinweise gaben. Interessant waren die Berichte der Vertreter der einzelnen Pfarreien über den Stand ihrer Jugendarbeit, wobei auch die Mängel offen dargelegt wurden. Es zeigte sich, daß im Landkreis die Landjugendbewegung keineswegs eingeschlafen ist. Das Tonbild „Wird es Nacht über’m Dorf“ wies auf mansche Gefahren hin, die dem Dorf drohen und zeigte Auswege auf, Die Teilnehmer waren begeistert von der freien Form der Veranstaltung.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1960
Kasperltheater für die Schule
Hunderdorf. Der Schreinermeister Paul Hornberger hat der Schuljugend ein Kasperltheater geschreinert und kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit aber auch mit dem Spiel gleich begonnen werden kann, hat er auch noch einige Kasperlköpfe gestiftet. Damit ist die Schule um eine Spielmöglichkeit bereichert worden, für die Lehrer und Schüler in gleichem Maße dankbar sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.03.1960
Alle Gemeindesteuern um 40 Prozent erhöht
Eine schwerwiegende Entscheidung des Gemeinderates / August Höhn als Gemeindeschreiber berufen
Hunderdorf. Wenn ein Gemeinderat kurz vor den Neuwahlen die Steuersätze der Gemeinde durchweg um 40 Prozent erhöht, dann müssen dazu zwingende Gründe vorhanden sein; denn diese Maßnahme ist natürlich in keiner Weise geeignet, sich die Sympathie der Gemeindebewohner zu erringen. Der Gemeinderat Hunderdorf hat diese Steuererhöhung am Sonntag und Montag in ziemlich stürmisch verlaufenen Sitzungen beschlossen und damit die Grundsteuer A für Landwirte aug 200 Prozent, die Grundsteuer B für Hausbesitzer auf 220 Prozent und die Gewerbesteuer auf 280 Prozent geschraubt. Mit diesen neuen Steuermeßbeträgen ist die Gemeinde Hunderdorf, die seit Jahren unter dem Kreisdurchschnitt lag, nun plötzlich eine der höchstbesteuerten Gemeinden des Landkreises.
Daß diese unpopuläre Maßnahme für den Gemeinde rat zwingend war, geht daraus hervor, daß die Erhöhung der Steuern kurz vor der Wahl und unbeachtet des eventuell ungünstigen Einflusses auf die Stimmenverteilung für die bisherigen Gemeinderäte erfolgte. Die Gründe hierfür liegen teils in den unvorhergesehenen Ausgaben der Gemeinde, die beim Bau der Wohnbaracke in Eglsee ca. 17 0000 DM, beim Ausbau der Lehrerdienstwohnung ca. 6 000 DM und beim Ausbau der Straßenkreuzung vor dem neuen Friedhof ca. 6 000 DM aufbringen mußte, eine Summe, die nicht eingeplant war und zu den noch offenen Schulden für den Schulhausbau ein Defizit im Gemeindehaushalt verursachte, das augenblicklich nur durch Zuschüsse und Darlehen ausgeglichen werden kann. Diese Zuschüsse und Darlehen sind aber angesichts der bisher bestehenden niedrigen Hebesätze nicht mehr zu erhalten und wurden für Hunderdorf von höherer Seite gesperrt. So bitter diese Maßnahme im einzelnen sein wird, sie ist im Hinblick auf die augenblicklich sehr schlechte finanzielle Lage der Gemeindekasse nicht mehr zu umgehen. Natürlich wird die Reaktion der Bevölkerung auf diese Maßnahme nicht besonders freundlich sein und es wird viele Stimmen geben, die energisch Aufklärung fordern; doch vielleicht mag diese Maßnahme manche aus ihrer Uninteressiertheit für die Probleme der Gemeinde reißen und dazu führen, daß man mehr als bisher an den öffentlichen Sitzungen des Gemeinderats teilnimmt.
Im weiteren Verlauf der Sitzung galt es, für die erkrankte Gemeindeschreiberin Frau Anna Bugl, die augenblicklich durch Frau Pollmann vertreten wird, einen Nachfolger zu finden. Dazu hatten sich Herr August Höhn und Herr Rudi Karl um diese Stelle beworben. Der Gemeinderat entschied sich mit fünf zu drei Stimmen für Herrn Höhn, da dieser bereits in seiner Heimat längere Zeit als Bürgermeister amtierte und auch durch seine Zugehörigkeit zum jetzigen Gemeinderat schon mehr in die Materie eingeweiht ist. Herr Höhn wird bereits jetzt seinen Dienst aufnehmen, da Frau Pollmann in Kürze ausscheidet.
Einem Antrag der FFW auf Anschaffung von neuem Schlauchmaterial konnte nicht stattgegeben werden, da es die gegenwärtige finanzielle Lage der Gemeiunde nicht zuläßt, weitere Ausgaben irgendwelcher Art zu machen.
Ein Lob verdienen bei diesem Anlaß alle Gemeinderäte, die für diese Entscheidung sich einsetzten, weil sie nicht bis nach der Wahl die Erhöhung der Steuern hinausschoben und nicht den Gemeindebürgern Sand in die Augen streuten.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1960
Windberg. (Wählerversammlung) Die angekündigte Wählerversammlung findet am Sonntag, 20. März, im Gasthaus Loibl statt. Sie beginnt um 15 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1960
Zwei Gemeinderatsmitglieder antworten
Offener Brief zu dem Bericht vom Mittwoch, den 9. 3. 1960 „Alle Gemeindesteuern um 40 Prozent erhöht“.
Daß es kein Geheimnis ist, daß eine Steuererhöhung in Hunderdorf nichtmehr zu umgehen war, muß zugegeben werden. Aber daß man hierfür Gründe angibt z. B. Wohnbaracke 17 000, Lehrerdienstwohnung 6 000 DM usw. das wird wohl manche Gemeindebürger vor den Kopf stoßen. Noch dazu wo man 6 000 DM für den Abu der Lehrerdienstwohnung sparen hätte können, denn die Lehrkraft, die in diese Wohnung eingezogen ist, Hatte den Antrag gestellt, diese Wohnung selbst finanziell herrichten zu dürfen. Es wären also schon 6 000 DM gespart gewesen. Genau so steht die Angelegenheit mit der Wohnbaracke in Eglsee, statt für diese Baracke 17 000 DM auszugeben hätte wirklich was Günstigeres gefunden werden können. Wir glauben eher, daß es an dem Schulhausneubau liegt, daß wir nun mehr Steuern zahlen müssen. Nun Hunderdorf brauchte ein neues Schulhaus, aber daß hier Leute ans Werk gingen, die einfach Zuschüsse und Darlehen verstreichen haben lassen, die nie wieder zu bekommen sind, das ist unverantwortlich. Aber das Interessanteste das noch in dieser Ausschußsitzung am Montag zu Tage getreten ist, war wohl die Sache „Gemeindeschreiber“. Was am Vortage den Gemeinderäten immer wieder ans Herz gelegt wurde, nämlich sparen wo es geht, war auf einmal vergessen. Schwerkriegsbeschädigter, Herr Rudi Karl, hatte sich ja bekanntlich um diesen Posten beworben, er brachte seine Gehaltsansprüche vor und diese lagen wirklich weit unter denjenigen des Gegenbewerbers. Warum also ist man hier nicht gleich wieder auf den Sparwillen weitergegangen und hat Herrn Karl nicht zum Gemeindeschreiber berufen, noch dazu, wo er seine Gesundheit geopfert und diesen Verdienst wirklich hätte brauchen können. Oder ist es heute auf dem Lande noch genau so wie es vielleicht früher war, daß also Bekanntschaft oder Verwandtschaft das rennen macht, wenn das auch teuer kommt. Wir haben aber einen Trost, daß uns die Wahl, die ja vor der Türe steht, andere Männer und frischen Wind bringt.
gez. Ludw. Kapfenberger
gez. Fritz Schmettlach
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1960
Nach Gottes hl. Willen verschied am 11. 3. 1960 mein lieber Gatte, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Josef Schießl
Landwirt und Kriegsteilnehmer 1914/18
im Alter von 70 ½ Jahren selig im Herrn.
Steinburg, Emmerich (Rheinland), München, Puchheim, Irensfelden, Frechenrieden, Schwarzach, den 11. 3. 1960.
In tiefer Trauer:
Theres Schießl, Gattin
Johann, Karl, Xaver, Adolf, Willi, Söhne, m. Fam.
Maria, Theresia, Kreszenz, Anneliese, Notburga
Töchter, mit Familien
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Montag, den 14. 3. 1960, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.03.1960
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: Weinzierl Willi, Apoig, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses; Hornberger Therese, Starzenberg, Gde. Hunderdorf, Umbau des Obergschosses; Hastreiter Anton, Lindfeld, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Scheune; … Sieber Mina, Thananger, Gde. Hunderdorf, Umbau des Wohnhauses und Anbau eines Abstellraumes mit Waschküche; … Kittenhofer Anton, Windberg, Neubau einer Garage mit Hühnerstall; …
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1960
Hunderdorf muß im Kreistag vertreten sein
Wahlaufklärung der SPD
Hunderdorf. In einer Wahlaufklärungsversammlung der SPD sprach Kreisrat Amtmann Well – Bogen. Er erklärte u. a., daß auf der Kreistagsliste der SPD für Hunderdorf – als zweitgrößtem Ort des Landkreises – fünf Kandidaten aus allen Volksschichten aufgestellt seien, während die CSU nur einen Hunderdorfer Kandidaten aufgestellt habe, der zudem noch fast am Schluß der Liste stehe. Jedem Hunderdorfer Wähler solle das zu denken geben. Die Position Hunderdorfs im Kreistag könne nur gestärkt werden, wenn die Liste der SPD von allen Wahlberechtigten unterstützt würde. Gerade in Hunderdorf zeige sich ganz klar, daß es keine Unterschiede mehr gebe zwischen dem Kleinlandwirt, dem Gewerbetreibenden, dem Arbeiter oder dem Angestellten; im Hunderdorfer Industriebetrieb schaffen sie nämlich alle zusammen am gleichen Fließband. Im übrigen habe sich das Programm der SPD grundlegend geändert; es gebe heute keine Standesunterschiede mehr.
Vom Referenten wurde das Kreistags- und Gemeindeprogramm seiner Partei eingehend durchgesprochen und es fand allgemein Zustimmung. Die Kandidaten der SPD-Gemeinde- und Kreistagsliste seien unabhängig, ob Rentner, Gewerbetreibende, Arbeiter, Angestellte oder Landwirte, daher ohne Eigeninteresse – nur das Gemeinwohl stehe ihnen vor Augen. Eindringlichst machte Georg Well auch auf das Wahlrecht der Frauen aufmerksam. Der Redner führte dann noch aus, daß bei Einschränkung der Rüstung etliche Milliarden dem Steuerzahler zugutekämen; man solle sich das schon jetzt bei den Gemeindewahlen überlegen.
Nachdem im Landkreis Bogen nur noch zwei große Parteien und der BHE für den Kreistag Listen aufgestellt hätten, müßten sich die Wähler schon jetzt klar sein darüber, daß die SPD einem Notstandsgesetz und einer Alleinherrschaft ablehnend gegenüberstehe. Führende Persönlichkeiten der BHE-Kreistagsliste kandidieren zugleich auf den Gemeinderatslisten der CSU – und damit sei auch klar, wohin die in den Kreistag gewählten BHE-Kandidaten sich nach der Wahl schlagen würden.
Abschließend erläuterte der Referent noch, wie gewählt wird. Auf der Kreistagsliste seien 35 Bewerber aufgestellt. Somit habe jeder Wahlberechtigte für diese Liste 35 Stimmen zu vergeben. Die Stimmenzahl dürfe aber nicht überschritten werden, sonst sei der Stimmzettel ungültig. Es sei aber auch verfehlt, zu wenig Stimmen abzugeben. Ganz dasselbe gelte für die Gemeinderatsliste. Auch dort dürften nur so viele Stimmen abgegeben werden, als Bewerber auf der Liste stehen.
Abschließend wurden noch die örtlichen Probleme von allen Anwesenden diskutiert. wkg
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1960
Hunderdorf. (Sängerabend) Da das Vereinslokal durch einen Nähkurs belegt ist, findet der heutige Uebungsabend im Cafe´ Weinzierl statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.03.1960
Werkzeugschränke und Hobelbänke gespendet
Hunderdorf. Der Werkunterricht wird nun den Jungen der Oberstufe nochmal so viel Freude machen; denn vor wenigen Tagen traf von der Firma Nolte ein Werkzeugschrank ein, der nun alle Schüler zu dem vorhandenen Eifer auch mit genügend Werkzeug versorgen wird. Dieser Schrank, der ca.1 000 DM kostete, und von der Firma Nolte zur Einrichtung des Werkraumes gespendet wurde, bietet nun endlich für alle Schüler die Möglichkeit zu gleicher Zeit ihre Arbeiten mit Papier, Holz oder Metall zu gestalten. Je zwei Schüler besitzen ein Werkzeugfach, das mit Schere, Zangen, Papiermesser, Sägen, Feilen, Bohrern und Schraubenzieher ausgestattet ist. Im Schrank befinden sich dann noch Zangen, Zwingen, Holz- und Eisensägen, Metallbohrer und weiteres Werkzeug, das vor allem für schwierigere Arbeiten geeignet ist.
Zu dem großen Werkzeugschrank wurde auch noch ein weiterer Schrank geliefert, der für di e Unterbringung der Werkzeuge der Schüler gedacht ist. Zwei fast neuwertige Hobelbänke vervollständigen die Arbeitsmöglichkeiten für den Werkunterricht. Der besondere Dank der Lehrkräfte und Schüler richtet sich an Herrn Nolte, sowie an Betriebsleiter Herrn Schäfer und Herrn Lang, die sich bei der Beschaffung dieser Werkeinrichtung einsetzten, als Rektor Hösl das Ansuchen an die Firma stellte. Nicht zuletzt dürfte die Beschaffung des Werkzeuges sich auch einmal günstig für die Möbelfabrik selbst auswirken, wenn manche Junge aus der Schule entlassen werden und schon mit handwerklichen Vorkenntnissen in den Betrieb eintreten können. Die Geschenke stellen einen Wert von 1500 DM dar.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.03.1960
Erfolgreiches Jahr der Feuerwehr Hunderdorf
Hunderdorf. Im Gasthaus Baier fand die gutbesuchte Generalversammlung der FFW statt, die von Kommandant Härtenberger eröffnet wurde. In einem kurzen Rückblick auf das abgelaufene Jahr gedachte man der verstorbenen Mitglieder Alois Sieber und Georg Meier. Als einziger Ernstfall war der Brand in der Töpferei Feldmeier – Thananger zu verzeichnen, bei dem der schnelle Einsatz der Wehren größeren Schaden verhindern konnte.
Karl Zollner konnte in seinem Kassenbericht trotz der hohen Ausgaben, die durch die Mithilfe bei der Anschaffung der neuen Motorspritze und durch die Neubeschaffung von kleineren Ausrüstungsgegenständen entstanden sind, mitteilen, daß der Kassenstand des Vorjahres erhalten werden konnte.
Kommandant Härtenberger dankte der Vorstandschaft und seinen Feuerwehrmännern für die treue Mitarbeit und die Unterstützung, die man ihm bei seiner Arbeit angedeihen ließ. Er führte aus, daß neben den regulären Uebungen des Jahres noch zusätzlich Uebungsstunden eingeschoben werden mußten, um die Gruppen auf das Leistungsabzeichen vorzubereiten. Für diese Mühe erhielten die jungen Wehrmänner das Leistungsabzeichen bei der Einweihung der neuen Motorspritze. Im Herbst dieses Jahres gedenkt die Wehr eine Ehrung verdienter Mitglieder durchzuführen, bei der voraussichtlich ein Mitglied für 50jährige und 16 Mitglieder für 25jährige Treue geehrt werden.
Den Stand der Löschgeräte bezeichnete der Kommandant als noch nicht befriedigend, da noch vor allem B-Schläuche fehlen. Ziel der FFW wird es sein, noch mindestens 200 m B-Schläuche zu beschaffen, mit Hilfe derer dann die Ortsfeuerwehr unter Zuhilfenahme der beiden Motorspritzen auch bei angelegenen Häusern selbst die Versorgung mit Löschwasser aufrechterhalten könnte, ohne in der ersten Zeit des Einsatzes eine Nachbarwehr zu benötigen. Obwohl der Antrag auf Beschaffung dieses Schlauchmaterials gegenwärtig zurückgestellt werden mußte, will man im Laufe des Jahres noch versuchen, die Ausrüstung zu ergänzen.
Im Hinblick auf die schlechte Alarmierungsmöglichkeit der Wehr in Ernstfällen, die noch mit einer Handsirene geschehen muß, wies er auf die Möglichkeit hin, im Zusammenhang mit dem Bundesluftschutzamt ein elektrische Sirene zu erstellen. Als neuer Fahnenjunker wurde Karl Zollner wurde Karl Zollner jun. aufgestellt. Zum Schluß der Versammlung gab Kommandant Härtenberger noch den Uebungsplan bekannt. Gruppen 1, 2, 3 20.3. 7.30 Uhr Schulungsübung; Gruppen 1 und 2 3. 4. 7.30 Uhr Schulungsübung; Gruppen 1, 2, 3 am 24. 4. 13 Uhr Einsatzübung; Gruppen 1 und 2 am 8. 5. um 7.30 Uhr Unterricht; Gruppen 1, 2, 3 am 4. 9. um 7.30 Uhr Unterricht; Gruppen 1 uns 2 am 18. 9. um 7.30 Uhr Schulungsübung; Gruppen 1, 2, 3 am 2. 10. um 13 Uhr Einsatzübung; Gruppen 1 und 2 am 16. 10. um 7.30 Uhr Unterricht.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1960
teinburg. (Die Omnibuslinien der Firma Berger von Krieseszell nach Straubing und von Elisabethszell nach Straubing werden ab sofort wieder an den üblichen tagen befahren. Die Einschränkungen, die wegen der Frostaufbrüche in den letzten Wochen notwendig waren, sind weggefallen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1960
Hunderdorfs zweiter Bürgermeister antwortet …
… auf den Artikel vom Freitag, 11. März, „Alle Gemeindesteuern um 40 Prozent erhöht“
Es ist nicht Gepflogenheit, daß eine Gemeinde ihre Sorgen öffentlich in die Zeitung bringt; aber der vorgenannte Artikel ist so voller sachlicher, vielleicht auch bösartiger, Fehler, daß es einer Richtigstellung bedarf.
1. Es ist richtig, daß eine Mitfinanzierung der Lehrerdienstwohnung angeboten wurde, aber zu Bedingungen, denen der Gemeinderat nicht zustimmen konnte. Jedenfalls ist gegenwärtig die Finanzierung derselben auf die Hälfte der vorgeschlagenen Zeit möglich, das ist Ersparnis!
2. Die Wohnbaracke war zu einem Kostenvoranschlag von 4000 DM plus 2000 DM Baukosten veranschlagt. Das hat der Gemeinderat auch genehmigt. Nach Fertigstellung wurde mitgeteilt, daß sie tatsächlich aber 17 000 DM kostete.
3. Das Schulhaus war im ordentlichen Haushalt eingeplant. Vorstehende Maßnahmen aber nicht. Sie kommen auf das Konto „Außerordtl. Haushaltsplan“. Daß ein Bau in Höhe von einer halben Million auch von den Gemeindebürgern Opfer verlangt, ist klar. Die Leute, welche aber Zuschüsse und Darlehen verstreichen ließen, sind uns unbekannt; denn der Unterfertigte war wegen des Schulhausbaues achtzehnmal bei der Regierung und siebenmal bei den zuständigen Ministerien vorstellig, um Zuschüsse zu erreichen. Auch der Landrat ist von einem Verstreichenlassen von Geldgelegenheiten nichts bekannt. Im Gegenteil, erst in jüngster Zeit wurden wieder Vorstöße unternommen.
4. Der Gemeinderat sah sich veranlaßt, eine Aushilfskraft nicht wie falsch behauptet einen Gemeindeschreiber!) einzustellen. Ausdrücklich wurde das dem kommenden Gemeinderat überlassen. Die beiden Gemeinderäte Kapfenberger und Schmettlach waren bei der Sitzung anwesend. Warum wird in dem Artikel das verdreht? Beide Bewerber sind Kriegsbeschädigte, keiner allerdings schwerbeschädigt! Da eine Kraft zur Einarbeitung nicht zur Verfügung steht, wurde der Bewerber genommen, der hier schon Erfahrung besitzt. Die Gehaltsansprüche legen bei beiden gleich! Eine Unverschämtheit stellt die Behauptung mit einer Verwandtschaft oder Bekanntschaft dar. Gerade Herr Kapfenberger ist mehr als sieben Monate den Gemeinderatssitzungen ferngeblieben, und ausgerechnet hier kam er, weil es um seinen Freund (einen der Bewerber!) ging. Also trifft seine Behauptung auf ihn selber zu!
5. Der „Trost“ mit der Wahl zeigt uns, daß es ein billiges Wahlmanöver darstellt. Man muß sich aber Tatsachen aussuchen, die einen nicht selbst treffen. Vor nicht langer Zeit stellte Herr Schmettlach mit anderen Gemeinderatsmitgliedern fest, daß die gegenwärtige Periode des Gemeinderats sehr harmonisch gewesen sei, da jeder ohne Anfeindungen seine Meinung sagen konnte. Allerdings gab es die Pflicht der Geheimhaltung von nichtöffentlichen Sitzungen. – Das scheint nun nicht mehr der Fall zu sein, da man den Betroffenen alles mitteilt, ja sogar die Presse damit beschäftigt. Sollte das der neue Wind sein, so müssen die Wähler solche Keute berufen, die verhindern, daß aus diesem Wind ein Orkan wird; denn für die Arbeit eines Gemeinderates ist Ueberlegung wichtiger als Wind.
gez. Hermann Maier, 2. Bürgermeister
i. A. der Mehrheit des Gemeinderates
Quelle: Bogener Zeitung, 17.03.1960
Wahlversammlung der CSU
Hunderdorf. Am Sonntag um 15 Uhr findet im Gasthaus Baier eine Wahlversammlung des CSU-Ortsverbandes statt. Es sprechen Landtagsabgeordneter Alois Rainer und Kreisoberinspektor Felix Dachauer – Bogen. Unsere Bürger und Wähler werden bei dieser Versammlung über die jetzige Lage der Gemeinde sowie über das Arbeitsprogramm der CSU aufgeklärt. Die Bevölkerung ist hierzu eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1960
Hunderdorf. (Den Bund der Ehe) schlossen der Hilfsarbeiter Franz Pleyer von Hoch und die Rentnerin Else Achtnichts von Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1960
Hunderdorf. (Versammlung des Trachtenvereins) Heute Abend treffen sich die Mitglieder des Trachtenvereins um 20 Uhr im Gasthaus Baier zu einem Vereinsabend. Da Plattler und Volkstänze probiert werden, wird um vollständiges Erscheinen aller aktiven Mitglieder gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1960
Landjugend auf der Bühne
Windberg. Der Kath. Burschenverein tritt wieder mit einem Theaterstück vor die Oeffentlichkeit: „Der Wurzlsepp hat’s g’sagt …“, ein Volksstück mit ernsten und heiteren Szenen wurde ausgewählt und inzwischen eifrig geübt. Voran geht der lustige Zweiakter „‘s Hexenstückl“. Die ersten Aufführungen sind an Josefi um 20 Uhr und am Sonntag um 15 Uhr und 20 Uhr im Jugendheim Windberg. Die Kasse wird am Sonntag nachmittag erst nach Beendigung der Kreuzwegandacht geöffnet.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.03.1960
Gott, der Herr, holte am Samstag, 19. 3. 1960, meinen lieben Gatten, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager, Onkel und Paten
Herrn
Xaver Obermeier
Kriegsteilnehmer 1914/18, Mitglied des VdK
im Alter von fast 65 Jahren heim in ein besseres Jenseits.
Bauernholz, Wiesbaden, Hunderdorf, Hofdorf, Lintach, Sigmaringen, 19. März 1960
In tiefer Trauer:
Gretl Obermeier, Gattin
Xaver Obermeier, Sohn, mit Familie
Alfons Obermeier, Sohn, mit Familie
Adolf Obermeier, Sohn, mit Frau
Lotte Lehner, Tochter, mit Familie
Mina Nickel, Tochter, mit Familie
Anni Spierhansl, Tochter, mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung und Gottesdienst am Dienstag, 22. März, 9 Uhr, in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1960
Begeisterung um den „Wurzelsepp“
Windbberg. Der Katholische Burschenverein konnte mit seinem Theaterstück „Der Wurzlsepp hat’s g’sagt“ am Sonntag großen Beifall erzielen. Dies war wohl der schönste Lohn für alle Mühen bei den Proben und der Vorbereitung. Die Zuschauer waren am Anfang bis zum Ende von dem zwischen lautem Spaß und verhaltenen Ernst wechselnden Spiel gefangen. – Die Ausgangsfiguren des Geschehens, der selbstbewußte Höllhofbauer und die Firnhofbäuerin waren mit den Geschwistern Liesl und Otto Schötz gut besetzt. Die Kinder beider Familien wurden von Rita Hafner, Willi Karliczek und Josef Ammer dargestellt. Ein Brand im Forsthaus bringt auch den Förster (Josef Engl), seine Tochter Hannerl (Traudl Ammer) und den Forstgehilfen Moosinger (Josef Plager) in die Handlung. Karl Kräh war ein humorvoller Wirt. Norbert Haimerl gestaltete den Studenten Hubert und Heribert Liebl den Knecht auf dem Firnhof. Ein besonders farbenfrohes Spiel lieferte aber der Wurzlsepp selbst, den Willi Hafner mit viel Geschick meisterte. Seine bessere Hälfte Afra verkörperte Martha Hornberger. – Der langanhaltende Beifall der zufriedenen Besucher galt nicht zuletzt auch H. Präses Pater Aphraim, der das Spiel leitete und als Heimleiter immer mit Rat und Tat bei den Proben beistand. Die Einstudierung hatte Josef Plager übernommen. Erwähnt werden muß noch das heitere Vorspiel, das immer wieder den Saal in schallende Heiterkeit versetzte.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.03.1960
Steinburg-Au. (Wahlaufklärung) Die Wahlleitung der Gemeinde Steinburg lädt für Donnerstag alle wahlberechtigten Bürger zu einer allgemeinen Aufklärungsversammlung im Gasthaus Brauerei Berger, Steinburg ein. Der Beginn der Versammlung ist auf 19.30 Uhr angesetzt. Es liegt im Interesse des einzelnen Wählers selbst, sich Aufklärung zu holen, damit seine Wahlhandlung richtig ist und er keinen ungültigen Wahlschein abgibt. Aus diesem Grunde werden alle Wahlberechtigten zu der Versammlung eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.03.1960
Gemeindebürger fordern Rechenschaft
CSU-Großversammlung mit MdL Rainer und Kreisrat Dachauer in Hunderdorf
Hunderdorf. Über 100 Personen füllten am Sonntag den Saal des Gasthauses Sandbiller in Hunderdorf, als der Ortsvorsitzende der CSU, Herr Hornberger, die Versammlung eröffnete.
Kreisrat Dachauer setzte sich sodann mit dem Gebaren der SPD in diesem Wahlkampf auseinander. Der Redner bedauerte, daß die SPD in ihren bisherigen Versammlungen keine sachliche Kritik übe, sondern mit Wahlschlagern, wie der Krankenkassenreform u. a. aufwarte, an den gemeindlichen Problemen aber vorbeigehe. Was aber die SPD auf der Landkreisebene heute fordere, das habe die CSU in den letzten acht Jahren bereits getan und sei daran, es zu vollenden. Ebenso wies er die Behauptung zurück, daß die CSU in ihrer Bewerberliste f. d. Kreistag zuviel Rücksicht auf bestimmte Interessengruppen nehmen mußte. Das Gegenteil sei der Fall. Die Kreistagskandidaten kommen aus 28 Gemeinden des Landkreises, während auf der SPD-Liste nur 18 Gemeinden vertreten seien.
Auch mit dem Grundsatzprogramm befaßte sich der Redner. Ziel dieses Programmes sei der Einbruch der SPD in die katholische Arbeiterschaft, von der sich nur etwa 40 Prozent zur SPD bekannt hätten. Die CSU habe den Beweis schon erbracht, daß sie auf sozialem Gebiete nicht nur rede, sondern auch etwas leiste.
Abgeordneter Rainer erklärte, die CSU wolle keine gehässige Parteipolitik und sie hätte in diesem Wahlkampf am liebsten überhaupt auf Wahlversammlungen verzichtet, nachdem in allen Gemeinden die Kandidaten persönlich bekannt seien, und sich überall der Bessere und Tüchtigere durchsetzen werde, ganz gleich welcher Partei er angehöre. Nachdem aber in den letzten 14 Tagen seitens der SPD laufend Kritik an der CSU geübt worden sei, müsse man sich wehren. Weder auf der CSU-Versammlung mit Staatssekretär Junker in Bogen, noch auf dem Flugblatt der CSU sei bisher die SPD überhaupt erwähnt worden. Was unserer Heimat nützen würde, wäre gemeinsame Arbeit zum Wohle aller, aber keine unsachliche Kritik, die nur aus parteipolitischen Gründen erfolge. Wenn man Propaganda mit dem Notstand der Kleinlandwirte treibe, auf der anderen Seite den „Grünen Plan“ aber ablehne, so streue man damit gerade diesem Berufsstand nur Sand in die Augen, denn 90 Prozent der Mittel aus diesem Plan seien bisher von den Kleinlandwirten ausgeschöpft worden.
Auf den Finanzausgleich des Bayer. Staates eingehend, betonte der Redner, daß dieser in erster Linie den Landgemeinden und den Landkreisen zugute komme. So werde als spürbaren Beweis auch die Gemeinde Hunderdorf in diesem Jahre rund 20 000 DM mehr an Schlüsselzuweisungen erhalten. Staatssekretär Junker habe daher keine leeren Versprechungen in Bogen abgegeben, sondern die dort genannten Zahlen entsprächen den Tatsachen. Diese Hilfen werde jedoch nur der zu schätzen wissen, der nicht nur als Parteifunktionär Forderungen stelle, sondern der, der die Sorgen einer Landgemeinde unmittelbar selbst zu tragen hat.
Auf dem Gebiete der Arbeitsplatzbeschaffung, gerade im Landkreis Bogen, insbesonders aber in der Gemeinde Hunderdorf seien sichtbare Erfolge erzielt worden. Jeder Arbeiter sollte sich einmal Gedanken machen, wer ihm diesen Arbeitsplatz geschaffen habe. Hunderdorf hat schon schwierige Probleme gemeistert, zuletzt hab erst der Schulhausbau die Gemüter erhitzt. Es sei ein Verdienst des 2. Bürgermeisters, Herrn Oberlehrer Meier, gewesen, der sich mit äußerster Tatkraft für die Regelung der Schuldenlast eingesetzt habe.
In der anschließenden äußerst lebhaften Diskussion wurden verschiedene örtliche Probleme angeschnitten, doch stand der Schulhausbau immer wieder im Mittelpunkt. Oberlehrer Meier konnte die zahlreichen Anfragen ausführlich beantworten. Stürmisch wurde immer wieder die Abhaltung von Bürgerversammlungen gefordert und es zeigte sich, daß die Bürger an einer Unterrichtung über die Gemeindeprobleme sehr interessiert wären. Daß aus dieser Wahlversammlung fast eine Bürgerversammlung wurde, beweist diese wiederholte Forderung.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.03.1960
SPD will fairen Wahlkampf
Hunderdorf. Bei der Wahlversammlung der SPD im Gasthaus Sandbiller sprach sich Kreistagskandidat Hofmarksrichter für einen fairen Wahlkampf aus. Der Referent forderte den Ausbau der Ortsstraßen, eine weitere Industrialisierung, die Regulierung des Bogenbaches, den Hochwasserschutz und Wohnungsbau für kinderreiche Familien.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.03.1960
Windberg. (Rotkreuzversammlung) Die erste Monats-Dienstbesprechung für die Rotkreuz-Gemeinschaft Windberg findet morgen um 19.45 Uhr um Dienstzimmer bei Loibl statt. Alle RK-Mitglieder sowie die ehemaligen Kursteilnehmer wollen erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.03.1960
Hunderdorf. (Beerdigung) Am Dienstag wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung der Rentner Xaver Obermeier von Bauernholz zu Grabe getragen. Geistl. Rat Kiermeier schilderte den Lebensweg des Verstorbenen, der aus dem ersten Weltkrieg als Invalide zurückkehrte. Im Namen des VdK-Ortsverbandes legte Rudi Karl einen Kranz nieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1960
Steinburg-Ehren. (Vor Ankauf wird gewarnt) Am Sonntag gegen 21 Uhr befand sich in der Vorhalle des Bahnhofes Steinburg ein zweijähriges Schaf. Das Schaf wurde von einer älteren männlichen Person, begleitet mit einem 8 – 12 Mädchen, vom Bahnhof Steinburg in Richtung Mitterfels getrieben. Das Schaf lief dem Sägewerksbesitzer Beuche Erhard in Steinburg davon.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1960
Windberg. (Vom Trachtenverein) Heute abend Vereinsabend im Vereinslokal. Auf der Tagesordnung stehen Besprechung der Festlichkeiten, Fahrt nach Oesterreich und Plattlerprobe.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.03.1960
Die SPD
ist eine fortschrittliche und demokratische Partei!
Jeder kann sich zu ihr bekennen!
Sie ist eine Partei mit 700 000 Mitgliedern!
Ihre Politik ist unabhängig und von Interessenverbänden nicht beeinflußt!
Sie will Lebensbedingungen schaffen, unter denen alle Menschen sorgenfrei leben können!
Sie achtet alle Konfessionen und Religionsgemeinschaften!
Sie hat von jeher für das Wahlrecht der Frauen gekämpft und es 1918 eingeführt!
Sie befürwortet jeden Neubau von Schulen!
Sie betrachtet den Straßenbau als vordringliche Aufgabe!
Sie befürwortet die Ansiedlung von Industriebetrieben zur Hebung der Wirtschaftskraft!
Sie verlangt einen wirklich sozialen Wohnungsbau vor allem für Kinderreiche und Jungverheiratete!
Sie hat für den Kreistag Bogen 35 Kandidaten aufgestellt, die sich zusammensetzen aus allen Schichtend er Bevölkerung!
Es sind Ihre Kandidaten!
Es sind Ihre politischen Freunde! – Denn:
Es sind die Kandidaten der SPD!
Sie können elf Kandidaten je drei Stimmen geben und einem Kandidaten zwei Stimmen!
Sie können 17 Kandidaten je zwei Stimmen geben und einem Kandidaten eine Stimme!
Wählen Sie Ihre politischen Freunde!
Den Sie sind:
christlich – sozial- demokratische – tolerant und unabhängig
1 Hofmarksrichter Johann, Oberwinkling, Geschäftsführer
2 Walter Ueckermann, Dipl.-Brau,eister, Fachlehrer
3 Unger Otto, Hunderdorf, Kreisrat, Geschäftsführer
4 Muhr Bernhard, St. Englmar, Maurermeister
5 Well Georg, Bogen, Kreisrat, Amtmann
6 Baumgartner Johann, Bernried, Schreinermeister und Gastwirt
7 Lankes Johann, Ascha, Landwirt und Schmiedemeister
8 Krauskopf Matthias, Schwarzach, Maurer
9 Baumgartner Josef, Haiderhof, Bauer, Gemeinderat Konzell
10 Wittmann Max, Neukirchen, selbständiger Schlosser
11 Janker August, Bogen, Polizeimeister
12 Kapfenberger Ludwig, Hunderdorf, Vorarbeiter
13 Haese Heinz, Oberalteich, Schwerkriegsbeschädigter
14 Schmidbauer Jakob, Mitterfels, Installateur
15 Bäumer Josef, Landwirt, Falkenfels
16 Lehrmund Theodor, Wiesenfelden, Dentist, Augen-Laboratorium
17 Hafner Josef, Mitterfels, Bürgermeister, Kaufm. u. Tankstellenbesitzer
18 Maindorfer Georg, Grandsberg, staatl. Forstarbeiter
19 Hörtreiter Johann, Neurandsberg, Gastwirt und Lebensmittelgeschäft
20 Brielbeck Xaver, Ascha, Landwirt und Fuhrunternehmer
21 Baier Johann, Mühlberg, Landwirt
22 Reiner Karl, Hunderdorf, Bürgermeister und Landwirt
23 Mühlbauer Ludwig, Bogen, Kraftfahrer und Angestellter
24 Graßl Paul, Degernbach, Zimmerer und Hausbesitzer
25 Zistler Johann, St. Englmar, Kreisrat, Landwirt
26 Baumgartner Karl, Bernried, Maurer, Bauunternehmen
27 Kopp Karl, Degenberg, Schreiner und Lebensmittelgeschäft
28 Märkel Kurt, Mitterfels, Steuerhelfer a. D.
29 Maes Josef, Bogen, Schreinermeister, Bau- und Möbelschreinerei
30 Sporrer Eugen, Loham, Spengler und Hausbesitzer
31 Wagner Matthäus, Bogen-Schönthal, Landwirt und Maurer
32 Guhr Richard, Rattiszell, Maschinist
33 Pfannenstiel Max, Konzell, Straßenwärter und Landwirt
34 Aumer Xaver, Hunderdorf, Postschaffner
35 Hainz Johann, Hunderdorf, Kriegsbeschädigter
Unsere Kandidaten sind keine politischen Wandervögel und bieten die Gewähr dafür, daß sie auch nach der Wahl nicht die Partei oder die Fraktion wechseln!
Wissen Sie das auch von den Kandidaten der anderen Parteien und Wählergruppen?
Die im Jahre 1956 gewählten vier Kreistagsmitglieder der sog. „Parteilosen Wählergruppe“ des Landkreises Bogen gingen unmittelbar nach der Wahl unter Aufgabe ihrer Fraktion zu der CSU über und verhalfen auf diese Weise dieser Fraktion zur absoluten Mehrheit im Kreistag! – So waren also schon vor der Wahl die Stimmen der gutgläubigen Wähler dieser „parteilosen“ Gruppe verschachert worden! – Wie wird es mit den künftigen Kreistagsmitgliedern des GB/BHE werden? – Der Schwarzacher Kreistagskandidat Hans Puls ist nicht der einzige Kandidat, der auf der Kreistagsliste des GB/BHE steht, bei der Gemeinderatswahl in Schwarzach aber bereist auf der Liste der CSU zu finden ist! Er ist also in Schwarzach schon bei der Partei gelandet, die er 1956 noch als seinen schlimmsten Feind bezeichnete, der unbedingt bekämpft werden müsse!
Schaut Euch deshalb erst die Kandidaten genau an und dann geht hin und
Wählt SPD – Liste 2
Quelle: Bogener Zeitung, 26.03.1960
Die Bürgermeister des Landkreises Bogen
Albertried: Nadler Fridolin
Ascha: Gigler Max (CSU)
Bärnzell: (Simmel (CSU)
Bernried: Kartmann Karl (CSU)
Bogen-Stadt: Neueder Xaver (CSU)
Dachsberg: Rainer Alois (CSU) neu
Degernbach: Meier Albert (CSU)
Englmar: Schmelmer Ludwig (CSU)
Falkenfels: Waas Josef (CSU)
Gaishausen: Gall Albert (Freie Wählergruppe) neu
Gittensdorf: (Zollner (CSU)
Haibach: Rainer Alois (CSU)
Haselbach: Mandl (CSU)
Haunkenzell: Lindl Georg (CSU)
Heilbrunn: Weber (CSU)
Hunderdorf: Reiner Karl (SPD)
Irschenbach: Schmid Peter (CSU)
Konzell: Schwarzer Heinr. (CSU)
Landasberg: Edenhofer Stefan (CSU)
Landorf: Aumer Ludwig (CSU)
Loitzendorf: Engl Adolf (CSU)
Mariaposching: Berger Josef (CSU)
Mitterfels: Hafner Josef (Chr. Wählerg.)
Niederwinkling: Schäffer Alfons (CSU)
Oberalteich: Landstorfer Josef (CSU)
Obermühlbach: Edbauer Ludwig (Parteilos)
Perasdorf: Edenhofer Georg (CSU)
Pfelling: Wieser Xaver (CSU)
Prünstfehlburg: Huber Josef (CSU)
Rattenberg: Miedaner Hans (Parteilos)
Rattiszell: Zaglmann Max (CSU)
Saulburg: Wolf Alois (CSU)
Schönstein: Prommersberger
Schwarzach-Markt: Wanninger Fridolin
Siegersdorf: Schedlbauer Johann
Stallwang. Aumer Josef
Steinburg: Berger Alfons
Waltendorf: Faltl Adolf
Wiesenfelden: Leibl Franz, neu
Windberg: Stichwahl zwischen Amann (CSU) und Kittenhofer (Christl. Wählergemeinschaft)
Zinzenzell: Artmann Nikolaus
Elisabethszell: Santl Alois (CSU-bürgerliche Wählervereinigung)
Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl von Gossersdorf … lag bei Redaktionsschluß um Mitternacht nocht nicht vor.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.03.1960
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Salzberger Fritz, Straubing, Inn. Frühlingstraße 19, Neubau eines Wochenendhauses in Ried, Gde. Windberg, … Mühlbauer Alois, Hochholz, Gde. Gaishausen, Anbau eines Schuppens an die Scheune, …
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1960
CSU – SPD 6:4
Hunderdorf. Mit klarer Mehrheit konnte der bisherige Bürgermeister Kalr Reiner (SPD) mit 542 Stimmen gegenüber seinem Gegenkandidaten Josef Steckler (CSU) mit 344 Stimmen als Sieger hervorgehen. Der neue Gemeinderat setzt sich aus sechs Kandidaten der CSU und vier Kandidaten der SPD zusammen: Von der CSU wurden gewählt: Otto Edbauer (744), Jos. Steckler (663), Karl Härtenberger (629), Johann Hornberger (553), Xaver Neumeier (530), Xaver Fuchs (498), und von der SPD Otto Unger (663), Xaver Aumer (508), Walter Myrteck (507) Fritz Schmettlach (436). Obwohl die CSU 8126 Stimmen gegenüber 6789 Stimmen der SPD auf sich vereinigen konnte, ist der Stimmenzuwachs der SPD im Vergleich zu den letzten Wahlen sehr stark angestiegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1960
Dreijähriges Kind angefahren
Hunderdorf. Am Freitag abend übersah in Apoig ein Kraftfahrer, als er mit seinem Pkw wegfuhr, daß vor dem Auto ein dreijähriger Bub spielte. Das Hinterrad erfaßte das Kind und verletzte es, so daß es ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1960
Stichwahl um Bürgermeisterposten
Windberg. Bei den Wahlen am Sonntag gelang es Bürgermeister Karl Amann nicht, die absolute Mehrheit von den abgegebenen 399 gültigen Stimmen auf sich zu vereinigen, obwohl er als einziger Kandidat nominiert war. Er erreichte mit 157 Stimmen etwas über 39 Prozent. Die meisten Stimmen erzielte Anton Kittenhofer (188 = 47 Prozent). Beide Kandidaten für die Stichwahl gehören – entgegen der anderslautenden Kurzmeldung vom Montag – keiner Partei oder Liste an. Als Gemeinderäte wurden gewählt: Frankl Alfons, Angestellter (384), Faltl Peter, Landwirt (383) Kittenhofer Anton, Schuhmachermeister (382), Huber Josef, Landwirt, (381) Hilmer Alfons, Landwirt (378) Schmiedbauer Johann, Zimmerermeister (375), Feldmeier Rupert jun. (373), Kraus Johann, Landwirt (361). Als Ersatzleute folgen Förg Xaver, Landwirt (360) und Hilmer Peter, Gastwirt (352). Es ist zu erwarten, daß als Termin für die Stichwahl der Palmsonntag angesetzt wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1960
Ramersberg. (Klauenpflege-Lehrgang) Der in Ramersberg angesetzte Klauenpflege-Lehrgang beginnt am Donnerstag um 12 Uhr. Alle Gemeldeten und weitere Interessenten finden sich im Gasthaus ein. Melklehrer Neidl hält mit den Teilnehmern eine kurze Vorbesprechung. Der Kurs dauert von Donnerstag bis Samstag. Die Gebühr beträgt 5 DM.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1960
Die neue Gemeindeverwaltung
Steinburg. Die Gemeinde hatte 360 Wahlberechtigte. Davon machten 308 von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Mit 299 von 308 abgegebenen Stimmen wurden dem Bürgermeisterkandidaten Brauereibesitzer Alfons Berger ein überwältigender Vertrauensbeweis ausgesprochen. Die Wahl der Gemeinderäte zeigte folgendes Ergebnis: Josef Stoiber, Landwirt (246), Alfred Müller, Schulleiter und Lehrer (229), Retzer Josef, Landwirt (207), Bielmeier Josef, Schneidermeister und Landwirt (206), Hacker Josef, Landwirt (206), Petzendorfer Jakob, Schuhmachermeister und Landwirt (205), Schötz Max, Landwirt (200), Hanner Karl, Landwirt (188). Auf der Ersatzliste stehen: Max Wagner, Gast- und Landwirt (182), Kronfeldner Johann, Arbeiter (181), Solcher Josef, Metzgermeister und Gastwirt (179), Solcher Xaver, Fuhrunternehmer (173), Schindlmeier Anton, Landwirt (164), Schötz Alois, Bäckermeister und Landwirt (157), Kunz Roland, Angestellter (157), Lehmann Paul, Arbeiter (138). Der Wahlvorschlag für Bürgermeister und Gemeinderat stand unter dem Kennwort CSU.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1960
Endergebnis der Kreistagswahl im Landkreis
Bogen. Die 35 Sitze im Kreisparlament werden in den kommenden vier Jahren von 25 CSU-Mitgliedern, acht SPD-Mitgliedern und zwei BG/BHE-Kreisräten belegt sein. Dem vergangenen Kreisrat gehörten 17 Mitglieder der CSU, drei der SPD , drei dem BG/BHE, fünf der Bayernpartei, vier der Überparteilichen für Heimat und Kreis und vier der Parteilosen Wählergruppe an. Da sich bei der letzten Wahl nur drei Parteien: Die CSU, die SPD und der BG/BHE beteiligten, ist die Stimmenzunahme auf die zwei erstgenannten Parteien übergegangen. Die CSU konnte diesmal 312 050 Stimmen (70,58 Prozent), die SPD 99 327 (22,47) und der BG/BHE 30 705 (6,95) auf sich vereinigen. Bei der Wahl 1956 hatte die CSU 202 172 (43,76), die SPD 41 980 (9,06) und der GB/BHE 38 342 (8,28) Stimmen. Die übrigen 38 Proz. der Stimmen waren den übrigen Parteien gegeben worden.
Von den 22 671 Wahlberechtigten des Kreises und der Stadt Bogen wurden 18 575 Stimmzettel, davon 16 785 gültige, abgegeben. Die Wahlbeteiligung betrug 81,93 Prozent. …
Die neuen Kreisräte
Die CSU-Kreisräte: Rainer Alois, Bürgermeister, MdL, Gastwirt, Haibach (16 623 Stimmen; Dr. Josef Schmid, Dipl.-Landwirt, Wiesenfelden (12 065), Dachauer Felix, Kreisoberinspektor, Bogen (10 380); Schäffer Alf., Bauer, stellv. Landrat, Niederwinkling (10 245); Wurm Mich., Bürgermeister, Stallwang (10 088); Artmann Nikolaus, Bürgermeister, Kaufmann, Landw., Zinzenzell (10 035); Samhuber Kasp., Pfarrer, Rattenberg (9669); Ehring Julius, Landwirt, Degernbach (9607); Mandl Alois, Bürgermeister, Haselbach (9416); Schleinkofer Xaver, Landwirt, Haibach (9300); Schwarzer Heinrich, Bürgermeister, Gärtner, Konzell (9224), Prommersberger Johann, Bürgermeister, Wetzelsberg/Schönstein (9110); Eibauer Josef, Brauereibesitzer, Schwarzach (9200), Henle Anton, Molkereileiter, Niederwinkling (9077) Santl Alois, Sattlermeister, Elisabethszell (8928); Welnhofer Maximilian, Pfarrer, Loitzendorf (8726); Schmid Karl, Schreinermeister, Mitterfels (8714); Heindl Alois, Landwirt, Jägershöfen/Wiesenfelden (8582); Späth Josef, Landwirt, Hötzelsdorf/Heilbrunn (8621); Waas Josef, Wagnermeister, Falkenfels (8532); Primbs Jakob, Landwirt, Hilm/St. Englmar (8361); Müller Alfred, Lehrer, Au v. Wald/Steinburg (8302); Schuhbauer Hans, Bauingenieur, Bogen (8286); Schmid Peter, Landwirt, Roßhaupten (8042); Deschl Josef, Stadtoberinspektor, Bogen (7989).
Die SPD-Kreisräte: Unger Otto, angestellter, Hunderdorf (4322); Hofmarksrichter Joh., Geschäftsführer, Oberwinkling (4148); Hafner Jos., Kaufmann, Bürgermeister, Mitterfels (4172); Uckermann Walter, Dipl.-Braumeister, Bogen (3784); Well Georg, Amtmann, Bogen (3625); Muhr Bernhard, Maurermeister, St. Englmar (3551); Lankes Johann, Schmiedemeister, Landwirt, Ascha (3506); Schmidbauer Jakob, Installateur, Mitterfels (3285).
Die BG/BHE-Kreisräte: Puls Hans, Reg.-Angestellter, Schwarzach (3613); Scheitler Willi, Reg.-Sekretär, Bogen (3362).
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1960
Bindermeister Wühr 84 Jahre alt
Au vorm Wald. Am 30. März feiert der weit über die Grenzen der Heimat hinaus bekannte Bindermeister Martin Wühr, genannt „Binda-Martin“, in seltener, begnadeter Frische seinen 84. Geburtstag. Der Jubilar erfreut sich in seinem Dorfe, in der Gemeinde und in der ganzen Umgegend der größten Hochachtung. Seine körperliche und geistige Frische erlaubt es ihm, noch regen Anteil am öffentlichen Geschehen zu nehmen, und jede Gesellschaft freut sich, wenn der „Binda-Martin“ mit am Tisch sitzt.
Der Jubilar ist am 30. März 1876 in Prünst, Gemeinde Neukirchen, geboren. Der Vater arbeitete als Taglöhner auf den umliegenden Bauernhöfen, und der Mittagstisch sah viele hungrige Mäuler. Darum mußte er auch schon mit neun Jahren „zu den Bauern hinaus“, um sich das Brot selbst zu verdienen. Sein größter Wunsch, einen Beruf zu erlernen, wurde erfüllt, als er mit 16 Jahren bei dem Bindermeister Auer in Straubing in die Lehre kam. Sein Vater kaufte in Pürgl, Gde. Neukirchen, ein Haus, in welchem der Geselle eine Werkstätte errichten und einen selbständigen Betrieb gründen konnte. Mit voller Kraft widmete sich der Jubilar seinem Geschäft. Bald war er in der ganzen Gegend als hervorragender Binder bekannt und es mangelte nicht an Arbeit. Nachdem er die Meisterprüfung abgelegt hatte, konnte er nur mehr wenig Zeit in der eigenen Werkstatt verbringen, denn die Brauereien der ganzen Umgegend schätzten die meisterliche Arbeit. So zog er oft wochenlang von einer Brauerei zur Anderen. Gerne erzählt der Jubilar aus dieser Zeit. 1903 verehelichte sich der Jubilar mit der Landwirtstochter Veronika Eckl aus Englmar. Im gleichen Jahr erwarb er ein landwirtschaftliches Anwesen in Au vorm Wald. Es war ein schwerer Anfang. Fleiß und Sparsamkeit machten es möglich, daß 1911 mit dem Bau eines neuen Hauses und der notwendigen Wirtschaftsgebäude begonnen werden konnte. Die Ehefrau konnte aber sich nicht mehr lange an dem neuen Heim erfreuen. Im Sommer des Jahres 1912 stürzte sie tödlich vom Scheunengerüst. Mit drei kleinen Kindern mußte der Jubilar der Frau und Mutter in das offene Grab schauen. Zwei Jahre lang versorgte er Kinder, Landwirtschaft und Beruf allein. Im Jahr 1913 verheiratete er sich wieder. Der erste Weltkrieg begann und 1915 kam die Einberufung. An der Westfront wurde Wühr schwer verwundet. Über ein Jahr lang lag er im Lazarett und wurde dann entlassen. Die schweren Verwundungen machten eine Ausübung des Berufes unmöglich und der Jubilar konnte nur mehr in der eigenen Landwirtschaft tätig sein. 1945 stand er am Grabe seiner Frau und zu diesem Schmerz gesellte sich auch noch die Trauernachricht, daß sein Schwiegersohn, dem er das Anwesen übergeben wollte, in Rußland vermißt sei. So konnte sich der Jubilar nicht einen ruhigen Lebensabend leisten, denn die Arbeit wartete. Mit seiner Tochter Veronika bewirtschaftete er den landwirtschaftlichen Betrieb weiter, unterstützt von der Enkelin Gertraud, die den Großvater überaus liebt. So arbeitet heute noch der Jubilar auf Feld und Wiese. Sein großer Stolz ist das stattliche Vieh. Der Geburtstag wird nicht vorübergehen, ohne daß nicht alle Vereine und alle Freunde herzlich gratulieren. Auch unserer Zeitung, die der Jubilar seit 60 Jahren liest, schließt sich der Gratulation an und wünscht alles Gute.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1960
Funkenflug vernichtet Kesselhaus
Gaishausen. Ein Feuer brach am Dienstagmorgen um 3.15 Uhr im Sägewerk Steinburg aus und vernichtete das Kesselhaus, wobei ein Schaden von ca. 25 000 DM entstand. Durch das schnelle Eingreifen der Wehren Mitterfels, Gaishausen und Steinburg konnte größerer Schaden verhindert werden. Als Entstehungsursache dieses Brandes wird Funkenflug vermutet. Die Ermittlungen führt die Kripo-Außenstelle Straubing. Foto: W. Fischer
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1960
Versuchsbohrung in Hunderdorf angelaufen
Tiefbrunnen soll die Wassernot der Gemeinde beseitigen – Versuchsbohrung bis 100 Meter Tiefe
Hunderdorf. Seit ungefähr zwei Wochen ist die Firma PREUSSAG auf dem freien Gelände am Verbindungsweg zwischen Hunderdorf und Hofdorf mit den Bohrungsarbeiten für einen Tiefbrunnen beschäftigt. Hier haben die Geologen den für diesen Zweck günstigen Platz festgelegt und nun muß das Ergebnis der Bohrung zeigen, ob hier genügend Grundwasser gefunden wird. Sollte hie die Bohrung, die auf ca. 60 000 DM kommen wird, keine Fündigkeit zeigen, so ist ein zweiter Versuch auf dem Gelände zwischen der Möbelfabrik Nolte und Au vorm Wald vorgesehen.
Sollte schon bei geringerer Tiefe sich genügend Wasser einstellen, dann wird die Bohrung entsprechend billiger kommen, was nur zum Vorteil für den späteren bau der Anlage sein könnte. Für den Bau ist vom Staat ein hoher Zuschuß zu erwarten. Auch im Fall eines erfolglosen Unternehmens hat die Gemeinde mit einem Zuschuß zu rechnen, der den größten Teil der Kosten decken wird. Da gegenwärtig täglich fast 2 m gebohrt werden können, ist damit zu rechnen, daß in ca. 2 Monaten die Versuchsbohrung abgeschlossen ist; Voraussetzung dafür ist allerdings, daß sich keine größeren Schwierigkeiten einstellen, welche die Bohrung vor allem in sehr harten Erdschichten verzögern.
Auf jeden Fall aber werden für die Gemeinde noch weitere Probleme auftauchen. Da man auch die Ortschaften Hofdorf, Eglsee, Thannanger anschließen will, muß mit einer Erweiterung des Hochbehälters gerechnet werden. Die Kosten für diese Erweiterung und für die notwendigen Zuleitungen und Hauptstränge werden noch erhebliche Summen ausmachen. – Jedoch auch hier kann die Gemeinde mit einer Unterstützung durch die zuständigen Stellen rechnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1960