1878

Statistik der deutschen Volksschulen im Regierungsbezirke Niederbayern.
Landshut, 1878.

Der Regierungsbezirk Niederbayern enthält dermalen 766 Schulen, und zwar 762 katholische und 4 protestantische. An denselben sind aufgestellt: 734 katholische, 6 protestantische Schullehrer, 8 Schulexpositi, 33 Schulprovisoren, 225 Schulgehilfen, 30 weltliche Lehrerinnen und 41 weltliche Hilfslehrerinnen, dann 141 Lehrerinnen klösterlichen Verbandes.
Die Schulen sind eingetheilt in Stadtschulen-Commissionen und Distriktsschul-Inspektionen wie folgt:

  1. Stadtschulen-Comissionen.
Namen der Städte. 1 Landshut 2 Passau 3 Straubing
Zahl der Schulen
katholisch 4 7 7
protestantisch 1 1 1
Zahl der Lehrkräfte
wirkliche Lehrer 7 12 12
Schulverweser 3 5 2
Schulgehilfen 2
weltliche Lehrerinnen 3 3
weltliche Hilfslehrerinnen 2
klösterliche Lehrerinnen 13 9 7
  1. Distrikts-Schul-Inspektionen.
Num. Curr. 3 24 25
Distrikts-Schul-Inspektionen Bogen Mitterfels I Mitterfels II
Sitz in Bogenberg Neukirchen b. Haggn Neukirchen b. Haggn
Bezirksamt Bogen Bogen Bogen
Zahl der Schulen
katholisch 17 12 11
protestantisch
Zahl der Lehrkräfte
wirkliche Lehrer 16 12 11
Schulexpositus
Schulverweser
Schulgehilfen 8 8 4
weltliche Lehrerinnen 1
weltliche Hilfslehrerinnen 2 1
klösterliche Lehrerinnen

  1. Distrikt-Schul-Inspektionen.
  2. Bezirks-Amt Bogen.

Gemeinden.

b) Distrikts-Schul-Inspektion Mitterfels I u.II
Ascha, Schulsitz 400 Mitterfels
Au v. W., Sch. 190
Auggenbach 81
Bärnzell 256
Dachsberg 239
Eggerszell 150
Elisabethszell, Sch. 776
Englmar, Sch. 1352
Falkenfels, Sch. 707
Gaishausen 310
Geraszell 150
Gittensdorf 339
Gossersdorf, Sch. 585
Gschwendt 145
Haibach, Sch. 456
Haselbach, Sch. 550
Haunkenzell, Sch. 242
Heilbrunn, Sch. 159
Herrnfehlburg, Sch. 132
Irschenbach 286
Konzell, Sch. 850
Landasberg 270
Landorf 421
Loitzendorf, Sch. 414
Maiszell 287
Mitterfels 834
Neukirchen, Sch. 901
Obermühlbach, Sch. 434
Pilgramsberg 170
Prünstfehlburg 285
Rattenberg, Sch. 715
Rattiszell, Sch. 317
Saulburg, Sch. 736
Scheibelsgrub 157
Schönstein 594
Siegersdorf 647
 Stallwang, Sch. 478
Steinburg 241
Wiesenfelden, Sch. 1384
Zinzenzell 638

Beschreibung der Schulstellen

6. Hunderdorf, Pfarrdorf, am Perlenbach „Bogen“ und an der Distriktsstraße gelegen, zählt 257 Einw. und 43 Wohngebäude, darunter 2 Gasthäuser, 3 Krämer, 1 Metzger etc.

Nächste Postexpedition ist im Markte Bogen 1 ½ St. entfernt. ¾ St. vom Schulorte entfernt liegt das gräflich v. Bray-Steinburg’sche Schloß Steinburg.

Eingeschult: Apoig D. 1/8 St., Bauernholz W. 2/8 St., Berndorferholz W. 3/8 St., Breitfeld E. 2/8 St., Egern W. 4/8 St., Eglsee W. 2/8 St., Grabmühl E. 7/8 St., Hoch zerstr. H. 4/8 St., Hofdorf D. 3/8 St., Hunderdorf Pfd. –, Lindenbrunn E. 4/8 St., Lindfeld W. 2/8 St., Lintach zerstr. Häuser 4/8 – 5/8 St., Oberhunderdorf W. 1/8 St., Sollach W. 5/8 St., Stetten zerstr. H. 4/8 St., Stockwies W. 2/8 St., Thananger zerstr. H. 2/8 St., Ebenthan W. 3/8 St., Ellaberg W. 6/8 St., Gaishausen D. 5/8 St., Grub W. 4/5 St., Hoch zerstr. H. 5/8 St., Hochholz E. 6/8 St., Ramersberg D. 7/8 St., Weinberg E. 7/8 St.

181 Werktagschüler a` 2,88 M, 50 Feiertagschüler a` 1,44 M jährliches Schulgeld.

Die Schule ist mit 1 Schullehrer und 1 Schulgehilfen besetzt.

Das Schul- und Meßnerhaus im Jahre 1856 mit einem Kostenaufwande von 7030 M, ohne Einrechnung der Hand- und Spanndienste, massiv erbaut und mit Blitzableiter versehen, südöstlich gelegen und von der Pfarrkirche 35 Schritte entfernt, befindet sich in gutem Zustande.

Die Nebengebäude bestehen aus 1 hölzernen, mit Legschindeln gedeckten Stadel, einer in diesen eingemauerten Stallung für 4 Stück Rindvieh, 1 Holzlege, Back- u. Waschhaus unter einem Dache. Der Brunnen befindet sich in nächster Nähe des Schulhauses.

Das Schul- und Meßnerhaus nebst Nebengebäuden ist gemeinschaftliches Eigenthum der Pfarr- und Schulgemeinde, welchen beiden auch die Bau- und Unterhaltungspflicht obliegt.

Die beiden im 1. Stocke befindlichen Lehrzimmer sind geräumig und hell, von 3 Seiten mit je 2 Fenstern versehen, und ist das eine 9,07 m. l, 6 m, br. und 2,89 m. h., das andere 9,07 m.l., 5,9 m. br. und 2,83 m. h.

Die Lehrerwohnung zu ebener Erde besteht aus 1 geräumigen heizbarem Wohnzimmer , 8,81 m. l, 4,27 m. br. und 2,73 m. h., aus 1 heizb. Nebenzimmer , 5,83 m. l., 4,33 m. br. und 2,73 m, h., aus 2 weiteren unheizb. Nebenzimmern, Küche und Keller. Das im oberen Stocke zwischen den beiden Lehrzimmern befindliche Schulgehilfenzimmer ist heizbar und 4,86 m. l., 3,44 m. br. und 2,84 m. h.

Der Schulgarten zu 0,12 Tagw. vor dem Schulhause gehört zum Meßnerdienst und wird theilweise als Gemüse- und Blumengarten, theilweise als Baumschule benützt. Dienstgründe: 9,42 Tagw., Aecker und Wiesen; hievon sind 5,68 Tagw. Schuldienstgründe, 3,74 Tagw. gehören zum Meßnerdienst.

Einkünfte des Lehrers: 521,28 M Werktagschulg. , 72 M Feiertagschuldg., 98,86 M Geldanschl. für Dienstw. und Dienstgr., 534,37 M aus dem Kirchend., fassionsm. Lasten 192,53 M, Reineinkommen 1033,98 M; außerdem Einkommen als Gemeindeschreiber jährlich 85,72 M.

Einkünfte des Schulgehilfen: 180 M vom Lehrer, 36 M aus der Schulk., 144 M und 288 M Aufb. und Naturalverpflegungsb. aus Kreisf.; Gesammteinkommen 648 M

Zur Beheizung der beiden Schulzimmer liefert die Schulgemeinde jährlich 4 Klafter Buchenholz, 1 Klafter weiches Holz, 4 Schilling Reisigbürden. Das Beheizungs- und Reinigungsgeschäft ist dem Lehrer gegen eine jährliche Vergütung von 34,25 M übertragen.

11. Pfelling, Pfarrdorf, liegt 4 Km, vom Amtssitze Bogen entfernt, hart am linken Donauufer, an der Distriktsstraße Schwarzach-Bogen und zählt 27 Häuser und 191 Einwohner. In der kleinen, aber hübschen Pfarrkirche wird tägl. Gottesdienst gehalten. Der nahe „Pfellingerberg“, 125 m. hoch, bietet eine herrliche Fernsicht.

Nächste Postexpedition ist in Welchenberg, nächste Eisenbahnstat. in Straßkirchen, 1 ½ St. entf.

Eingeschult: Pfelling Pfarrdorf mit 1 Geistl., Aning W. 3/8 St., Liepolding W. 3/8 St., Stegholz E. 1/8 St., Lenzing E. 2/8 St., Entau W. 2/8 St.

56 Werktagschüler a` 2,88 M, 22 Feiertagschüler a` 1,44 .4 jährl. Schulgeld.

Die Schule ist mit 1 Schullehrer besetzt.

Das Schulhaus, zugleich Meßnerhaus, im Jahre 1871 mit einem Kostenaufwande von

12,086 M aus Ziegelsteinen neu erbaut und mit Ziegelplatten gedeckt, liegt mit der Hauptfront gegen Süden, am Ufer der nahen Donau, 25 Schritte von der Pfarrkirche entfernt, ist trocken und gesund und gemeinschaftliches Eigenthum der Schul- und Kirchengemeinde Pfelling, welchen auch die Bau- und Unterhaltungspflicht obliegt.

Das im obern Stocke befindliche, die östl. Hälfte des Hauses einnehmende Schulzimmer hat

gegen Ost 3, gegen Süd und Nord je 2 Fenster, ist 8,75 m, lang, 8,15 m. breit und 3,20 m. hoch, und bietet Raum für 100 Kinder.

Die Lehrerwohnung enthält im Erdgeschoß 1 heizb. Wohnzimmer, 5 m. l., 6,5m. t., mit 1 Fenster gegen Süd, 1 heizb. Schlafzimmer 4,5 m, l. und 5 m. tief, mit je 1 Fenster gegen Süd und Ost; 1 nicht heizb. Kinderzimmer , 4,5 m. l., 2 m. br., Küche, Speise, Holzlege, Waschgewölbe und Keller.; im obern Stocke 1 heizb. Gastzimmer , 4,5 m. l., 4 m, t.; dann 1 unheizb. Arbeitszimmer, Magdkammer.

Nebengebäude sind nicht vorhanden, dagegen 1 Schulbrunnen.

Das 20 m. vom Schulhaus entlegene Schulgärtchen zu 0,02 Tgw. befindet sich in sonniger Lage und wird zur Obstbaumzucht und zum Gemüsebau benützt. Die Schuldienstgründe zu 4,25 Tagw. Aecker und Wiesen sind z. Z. verpachtet ; Kirchendienstgründe sind nicht vorhanden.

Einkünfte des Lehrers: 161,28 M Werktagschulg., 31,68 M Feiertagschulg., 45,37 M Geldanschl. für Dienstw. u. Dienstgr., 194,83 M aus dem Kirchend., 20,04 M aus der Schulkassa, 180 M und 180 M Aufb. aus Kreisfds.; fassionsm. Lasten 3,20 M; Reineinkommen 810 M; außerdem Einkommen des Lehrers als Gemeindeschreiber 85,72 M.

Zur Beheizung des Schulzimmers liefert der Schulsprengel jährlich 4 Klftr. Buchenholz; für Besorgung des Beheizungögesc<häftes erhält der Lehrer eine besondere Entschädigung nicht; für Besorgung des Reinigungsgeschäftes eine solche von jährlich 12 M.

16. Windberg, Pfarrdorf, liegt auf einem die herrlichste Aussicht gewährenden Vorsprunge des bayerischen Waldes, 1 ¼ St. von Bogen und 1 ½ St. von Mitterfels entfernt, und zählt 46 Häuser mit 223 Einwohner. Dasselbe war früher Jagdschloß der Grafen von Bogen und wurde im Jahre 1125 von Albert I., Grafen von Bogen und Windberg, und seiner Gemahlin Hedwig in ein Prämonstratenserkloster umgeschaffen, welches im Jahre 1803 säkularisirt wurde. Die Klostergebäude bestehen in ihrem ganzen Umfange noch, sind Privateigenthum und wird in denselben jetzt eine bedeutende Brauerei betrieben. In der ehemaligen Kloster-, nun Pfarrkirche, einer im Jahrs 1122 – 1167 erbauten herrlichen Basilika, wird täglich Gottesdienst gehalten.

Die nächste Postexpedition ist in Bogen.

Eingeschult: Apoig 2/8 St., Böhmhöfl E. 4/8 St., Böhmhäuser W. 4/8 St., Bühel W. 2/8 St., Fahenloh E 2/8 St , Feiertaghof E. 6/8 St., Fischbehalter E. 1/8 St., Gartenhaus E. 1/8 St., Haidbühel W. 6/8 St., Herrnbirket 2/8 St., Hof E. 6/8 St., Hohenthan E. 3/8 St., Hl. Kreuz W. 6/8 St., Jaklhäusl E. 5/8 St., Irenzfelden D. 4/8 St., Klostermühle E. 1/8 St., Meidendorf D. 6/8 St., Netzstuhl W. 2/8 St., Ochsenweiher E. 1/8 St., Obenbucha E. 4/8 St., Ried E. 1/8 St., Sandweg E. 2/8 St., Staudach W. 2/8 St., Sternhäusl E. 1/8 St., Thanbach W. 1/8 St., Untenbucha E. 4/8 St., Untenbuchaberg E. 6/8 St., Wassergraben W. 2/8 St., Windberg Pfarrdorf mit 1 Geistl., Wolfessen W. 8/8 St.

87 Werktagschüler a` 2,88 M, 38 Feiertagschüler a` 1,44 M jährliches Schulgeld.

Die Schule ist mit 1 Schullehrer und 1 Schulgehilfen besetzt.

Das Schulgebäude, im Jahre 1873 mit einem Kostenaufwande von 7200 M neu aus Steinen erbaut und mit Schiefer gedeckt, liegt hart am Friedhofe, 36 m. von der Pfarrkirche und 11 m. von der Lehrerwohnung entfernt, und enthält 2 Lehrzimmer, von denen jedes 3 Fenster gegen Ost und 2 gegen Nord hat, und 8,66 m. l., 5,7 m. br. und 3,3 m, h. ist. Zu dem ersten Schulzimmer führt eine steinerne Freitreppe mit 10 Stufen, zu dem andern Lehrzimmer im Innern eint hölzerne Stiege mit 24 Stufen. Das Schulgebäude ist Eigenthum der Schulgemeinde und hat diese die Bau- und Unterhaltungspflicht. 9 m. von dem Schulhause entfernt befindet sich der Pumpbrunnen.

Die im ehemaligen Klosterrichterhaus befindliche Lehrerwohnung enthält im oberen Stoke 1 heizb. Wohnzimmer mit 3 Fenstern, 6,85 m. l., 5,3m. br., 3,5m. h., 1 heizb. Schlafzimmer mit 1 Fenster, 6,8 m. l., 2,25 m. br. und 3,5 m. h., Küchenzimmer, 1 weiteres heizb. Zimmer und 1 unheizb. Dachzimmer. Im Erdgeschoß befindet sich ein Kuhstall, Wasch- und Backhaus und Holzlege. Für den Schulgehilfen ist ein heizbares, auf der Südseite gelegenes Dachzimmer mit einem Fenster vorhanden. Das Wohnungsgebäude des Lehrers ist Eigenthum des Staatsärars und obliegt dem letzteren gemäß notariellen Vergleiches vom 20. Februar 1873 die Bau- und Unterhaltungspflicht.

Ein eigener Schulgarten ist nicht vorhanden; in dem Obst- und Grasgarten zu 0,51 Tagw. Sind jedoch 2 Beete für die Obstbaumzucht eingeräumt. Die Schuldienstgründe bestehen in 2 Wiesen mit zusammen 1,56 Tagw., welche z. Z. verpachtet sind.

Einkünfte des Lehrers: 250,56 M Werktagschulgeld, 54,72 M Feiertagschulgeld, 101,14 M Geldaufschlag für Dienstwohnung und Dienstgründe, 452,51 M aus dem Kirchendienst, 396 M ständiger Bezug aus Kreisfonds; fassionsm. Lasten 18,23 M. Reineinkommen 1236,70 M; außerdem Einkommen als Gemeindeschreiber jährlich 85,72 M.

Einkünfte des Schulgehilfen: 60 M aus der Schulkasse, 300 M und 288 M Aufbesserung und Naturalverpflegungsbeitrag aus Kreisfonds; Gesammteinkommen 648 M.

Zur Beheizung der beiden Schulzimmer liefert die Schulgemeinde jährl. 4 Klftr. weiches Scheitbolz und 3 Schilling Reisbürden. Das Beheizungsgeschäft besorgt der Lehrer ohne eigene Vergütung.

Die Reinigung der Schulzimmer geschieht durch eine Taglöhnerin gegen Bezahlung aus der Schulkasse.

b) Königl. Distrikts-Schul-Inspektion Mitterfels I.

1. Au v. W., Filialdorf zur Pfarrei Hunderdorf gehörig, an der Distriktsstraße von Bogen nach Englmar gelegen, zählt 17 Häuser und 91 Einwohner. In der Schloßkapelle wird zuweilen an Werktagen eine hl. Messe gelesen, der sonn- und feiertägige Gottesdienst hingegen in der ½ St. entfernten Pfarrkirche Hunderdorf abgehalten. Von Au ¼ St. entlegen, ist das sehr bedeutende Schloß- und Oekonomiegut Se. Excellenz des Herrn Grafen von Bray-Steinburg.

Nächste Postexpedition ist im Markte Bogen 2 St. entfernt.

Eingeschult: Au v. W. – Etz W., Hasenquanten E. 2/8 St., Schafberg D. 2/8 St., Irlach E. 4/8 St., Rieglberg W. 5/8 St., Rörnau W. 4/8 St., Brandstatt W. 3/8 St., Storzenberg W. 4/8 St., Oberwegern W. 2/8 St., Steinburg D. 2/8 St., Unterwegern W, 2/8 St.

57 Werktagschüler a` 2,88 M, 19 Feiertagschüler a` 1,44 M jährliches Schulgeld.

Die Schule ist mit 1 Schullehrer besetzt.

Das Schulhaus, mit der Hauptfront gegen Westen gelegen, ist theils aus Ziegel-, theils aus Bruchsteinen erbaut , und zur Hälfte mit Ziegelplatten, zur Hälfte mit Scharschindeln gedeckt. Dasselbe mit dabei befindlicher Kapelle ist Eigenthum der Schulgemeinde, welcher auch die Bau- und Unterhaltungspflicht obliegt. Der Schulbrunnen befindet sich im Schulgarten in unmittelbarer Nähe des Schulhauses.

Das im II. Stocke befindliche Lehrzimmer hat 5 Fenster und ist 11,5 m. l, 5,3 m. br. und 2,56m, h.

Die Wohnung des Lehrers enthält im Erdgeschosse 2 Gewölbe zur Aufbewahrung des Brennholzes, 1 unheizbare Stube zur Aufbewahrung von Gartenwerkzeugen und Hausgeräthen; im I. Stocke 1 heizbares Wohnzimmer, 4,8 m. lang, 4,8 m. breit, 2,3 m. hoch, 1 unheizbares Nebenzimmer 4,7 m. lang, 4 m. breit und 2,4 m. hoch; dann je 1 unheizbares Gemeinderegistratur- und Paramentenzimmer ; im II. Stocke 1 heizbares Gastzimmer, 5,1 m. l., 5,1 m. br. und 2,64 m. h., und 1 unheizbares Nebenzimmer.

Nebengebäude sind nicht vorhanden.

Der Schulgarten zu 0,13 Tgw., zunächst am Schulhause, ist gegen Süd Blumen- und Gemüse-, gegen West und Nord Obstgarten und wird zum Unterrichte der Jugend benützt; die Nutznießung ist dem Lehrer eingeräumt. Weitere Dienstgründe sind nicht vorhanden.

Einkünfte des Lehrers: 164,16 M Werktagschulgeld, 27,36 M Feiertagschulgeld, 21,97 M Geldanschlag für Dienstwohnung und Dienstgründe, 21 M aus der Schulkassa, 396 M aus Kreisfonds; fassionsmäßige Lasten 0,49 M; Reineinkommen 630 M; 180 M Aufbesserung aus Kreisfonds; Gesammteinkommen 810 M; außerdem Einkommen als Gemeindeschreiber jährlich 125,14 M.

Zur Beheizung des Schulzimmers liefert die Schulgemeinde jährlich 4 Klftr. weiches Scheitholz und 2 Schilling Stutzbürden ; für Besorgung des Beheizungs- und Reinigungsgeschäftes erhält der Lehrer eine jährliche Vergütung von 17,14 M.

Abkürzungen
Die am häufigsten vorkommenden Abkürzungen sind: D. = Dorf, E. = Einöde, M. = Mühle, W. = Weiler, Ortsch. = Ortschaft, z. zerstr. H. = zerstreute Häuser, Fabr. = Fabrik, geh. = gehörig, polit. = politischen, m. = Meter, 1. = lang, br. = breit, h. = hoch, St. = Stunden, ob. = oberen, unt. = unteren, entf. = entfernt entfernten, g. geg. = gegen, u. = und, Tgw. = Tagwerk, Dz. Dez. = Dezimalen, Osts. = Ostseite, Wests, = Westseite, Süds. = Südseite, Nords. = Nordseite, östl. = östlich, westl. = westlich , südl. = südlich, nördl. = nördlich, heizb. = heizbar, unh. unheizb. = unheizbar, Krsfds. == Kreisfonds, Schulk. = Schulkassa, Schulgem. = Schulgemeinde, Pfarrk. = Pfarrkirche, Kirchenstift. = Kirchenstiftung, Eigenth. = Eigenthum, Werktagschul . = Werktagschulgeld, Feiertagschulg. = Feiertagschulgeld.

Die bei jeder Schule angegebenen Werk- und Feiertagschülerzahlen sind das Ergebniß der Durchschnittsberechnung aus den Schuljahren 1871/72 – 1875/76 incl.

Quelle:  Statistik der deutschen Volksschulen im Regierungsbezirke Niederbayern. Landshut, 1878.


Kgl. Bezirksamt Bogen.
a. Disktrikts-Schul-Inspektion: Bogen
Dsiktrikts-Schul-Inspektor: Herr Albert Leismiller, kgl. Pfarrer in Bogenberg.

Schulort, Pfarrei, Einwohnerzahl (Postablage): Hunderdorf, Pfarrdorf. 257. (Bogen.)
Namen und Diensteigenschaft des Lehrpersonals: Friedl Franz, Sch., M. u. O.
Jahr und Ort der Geburt: 1812, 25/VIII. Plattling
Jahr der Seminar-Anstellungs-Prüfung: 1832
Jahr der Anstellungsprüfung: 1836
Jahr der Anstellung als Lehrer resp. Lehrerin: 1850
Werk- und Feiertag-Schülerzahl: 208, 50
Funktionsbezüge:
a. fassionsm. Einkommen: 1033 M. 98 Pf.
b. Aufbesserungen: -.-
c. Dienstalterszulagen:720 M.
Dienstgründe: Tgw.: 9,52
Bezüge aus widerruflichen Nebenfunktionen. Bemerkungen.: 82,72 M. als Gemeindeschreiber.
Namen und Diensteigenschaft des Lehrpersonals: Frankenberger Johann Schulgehilfe.
Jahr und Ort der Geburt: 1857, 6/XII. Wenig (Griesbach).
Jahr der Seminar-Anstellungs-Prüfung: 1876
Jahr der Anstellungsprüfung:
Jahr der Anstellung als Lehrer resp. Lehrerin:
Funktionsbezüge:
a. fassionsm. Einkommen: 360 M. — Pf.
b. Aufbesserungen: -.-
c. Dienstalterszulagen: 288 M.
Dienstgründe: Tgw.: —
Bezüge aus widerruflichen Nebenfunktionen. Bemerkungen.: —

Schulort, Pfarrei, Einwohnerzahl (Postablage): Windberg, Pfarrdorf. 223. (Bogen.)
Namen und Diensteigenschaft des Lehrpersonals: Lohr Martin, Sch., M. u. O.
Jahr und Ort der Geburt: 1820, 16/V. Wörth.
Jahr der Seminar-Anstellungs-Prüfung: 1838
Jahr der Anstellungsprüfung: 1841
Jahr der Anstellung als Lehrer resp. Lehrerin: 1853
Werk- und Feiertag-Schülerzahl: 95, 32
Funktionsbezüge:
a. fassionsm. Einkommen: 1236 M. 70 Pf.
b. Aufbesserungen: 70 M. — Pf
c. Dienstalterszulagen:540 M.
Dienstgründe: Tgw.: 2,07
Bezüge aus widerruflichen Nebenfunktionen. Bemerkungen.: 82,72 M. als Gemeindeschreiber.
Namen und Diensteigenschaft des Lehrpersonals: Schulgehilfe. (z. Zt. erlediget.)
Jahr und Ort der Geburt:
Jahr der Seminar-Anstellungs-Prüfung:
Jahr der Anstellungsprüfung:
Jahr der Anstellung als Lehrer resp. Lehrerin:
Funktionsbezüge:
a. fassionsm. Einkommen: 360 M. – Pf.
b. Aufbesserungen: 288 M. – Pf.
c. Dienstalterszulagen: —
Dienstgründe: Tgw.: —
Bezüge aus widerruflichen Nebenfunktionen. Bemerkungen.: —

b. Distrikts-Schul-Inspektion: Mitterfels I.
Distrikts-Schul-Inspektor: Herr Franz Seraph Holzner, k. Pfarrer in Neukirchen bei Haggn.
Schulort, Pfarrei, Einwohnerzahl (Postablage): Au, Dorf. 91. Hunderdorf. (Bogen.)
Namen und Diensteigenschaft des Lehrpersonals: Bremauer Michael, Schullehrer.
Jahr und Ort der Geburt: 1840, 9/VI. Velden
Jahr der Seminar-Anstellungs-Prüfung: 1857
Jahr der Anstellungsprüfung: 1861
Jahr der Anstellung als Lehrer resp. Lehrerin: 1867
Werk- und Feiertag-Schülerzahl: 61, 13
Funktionsbezüge:
a. fassionsm. Einkommen 630 M.
b. Aufbesserungen 180 M.
c. Dienstalterszulagen: 270 M.
Dienstgründe: Tgw.: 0,13
Bezüge aus widerruflichen Nebenfunktionen. Bemerkungen.: 125,14 M. als Gemeindeschreiber.

Abkürzungen: Sch. = Schullehrer, M. = Meßner, O. = Orgeldienst

Quelle: Schematismus des Lehr-Personals an den deutschen Volksschulen im Regierungsbezirke Niederbayern 1878

Link:  https://www.google.de/books/edition/Statistik_der_deutschen_Volksschulen_im/qiO2a3CVtqkC?hl=de&gbpv=1&dq=&pg=PA14&printsec=frontcover


München, 22. April. Se. Maj. Der König hat die durch Urtheil des Schwurgerichtsshofes von Oberbayern, d.d. 13. Febr. l. J. wegen des Verbrechens des Mordes gegen den Tischlergesellen Joseph Trum von Hunderdorf ausgesprochene Todesstrafe aus Gnade in eine lebenslängliche Zuchthausstrafe, ebenso die durch Urtheil des Schwurgerichtshofs von Niederbayern, d.d. 26. Februar l. j. 1) gegen die Söldnerswitwe Monica Stadleder wegen Verbrechens des Mordes ausgesprochene Todesstrafe, sowie 2) die dem ledigen Hafnergesellen Gg. Schäffer von Feldkirchen wegen Verbrechens der Theilnahme durch Anstiftung an einem Verbrechen des Mordes zuerkannte Todesstrafe für die beiden Verurtheilten aus Gnade in lebenslängliche Zuchthausstrafe zu mildern geruht.
Quelle: Allgemeine Zeitung, 24.04.1878


Bau des oberen Schulhauses in Hunderdorf
1878


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