1934# 07-09

Hunderdorf, 3. Juli. (Unfall.) Am Montag abend geriet auf der Wegkreuzung beim Geschäftshaus Steckler ein Motorradfahrer aus Neukirchen mit dem radfahrenden Maurer Max Feldbauer zusammen. Feldbauer erlitt einen Schlüsselbeinbruch und verschiedene Quetschungen, sodaß er durch den Bogener prakt. Arzt Dr. Koller ins Krankenhaus Bogen überführt werden mußte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.07.1934


An die Ortspolizeibehörden und Gendarmeriestationen.
Uniform-, Abzeichen- und Sportverbot für konfessionelle Jugendverbände betr.
Das diesamtliche Ausschreiben vom 31.5.34 Nr. 3945 (Amtsblatt Nr. 19) wird dahin ergänzt, daß nach der E. der Regierung, K. d. Inn., vom 4. ds. Monats den konfessionellen Jugendverbänden und -Vereinen auch die oberpolizeilichen Vorschriften vom 29. 5. 1934 auch das Mitführen von Vereinsfahnen und Wimpeln verboten ist.
Hievon sind die Vereinsvorstände zu verständigen.
Bogen, den 8. Juni 1934.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 23, 3. Juli 1934


An die Gemeindebehörden und Gendarmeriestationen.
Gesetz zur Regelung des Arbeitseinsatzes betr.

Das Arbeitsamt Straubing teilt mit:
Nach dem Gesetz zur Regelung des Arbeitseinsatzes und der Anordnung hiezu des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, dürfen Personen, die am 18. Mai 1934 in der Landwirtschaft als landwirtschaftliche Arbeiter, ländliches Gesinde, Wanderarbeiter (Schnitter), Melker oder als Familienangehörige des Unternehmers in einer den vorbezeichneten Berufen gleichgearteten Tätigkeit beschäftigt waren, oder die als solche innerhalb der letzten drei Jahre vor Inkrafttreten der Anordnung wenigstens 52 Wochen beschäftigt waren, in Betrieben des Bergbaues, der Eisen- und Stahlgewinnung, der Metallhütten- und der Metallhalbzeugindustrie, des Baugewerbes und des Baunebengewerbes, der Ziegelindustrie und bei Bau- und Unterhaltungsarbeiten der Reichspost und der Groß- und Kleinbahnen nur mit vorheriger Zustimmung des Arbeitsamtes eingestellt werden.
Weibliche Personen, die zu den oben umschriebenen Personenkreis gehören, dürfen als Arbeitnehmerinnen oder Angestellte auch in Betrieben der Obst- und Gemüseverwertungsindustrie oder als Kellnerinnen, Köchinnen, Hotel- und Zimmermädchen, soweit als sonstige Arbeitnehmerinnen im Gast- und Schankwirtschaftsgewerbe nur mit vorheriger Zustimmung des Arbeitsamtes eingestellt werden.
Der Antrag auf Zustimmung ist vom Unternehmer (Arbeitgeber) beim Arbeitsamt zu stellen.
Wer vorsätzliche einen anderen entgegen dem Verbot als Arbeiter oder Angestellten einstellt oder beschäftigt, wird mit Geldstrafe oder mit Gefängnis bis zu 3 Monaten bestraft. Die gleiche Strafe trifft denjenigen, der sich vorsätzlich entgegen dem Verbot als Arbeiter oder Angestellter einstellen oder beschäftigen läßt. Wer die Tat fahrlässig begeht, wird mit Geldstrafe bis zu 150.- RM. bestraft.
Die Gemeindebehörden werden beauftragt, diese ortsüblich bekannt zu geben. Die Ortspolizeibehörden und Gendarmeriestationen haben die Einhaltung der Bestimmungen besonders auf den Baustellen zu kontrollieren und in den Fällen der Nichtbeachtung des Verbots Strafanzeige zu erstatten.
Bogen, des 6. Juli 1934.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 23, 3. Juli 1934


Windberg, 12. Juli. (Norbertifeier im Kloster Windberg.) Am Mittwoch fand im Kloster eine kirchliche Feier zu Ehren des hl. Norbert statt, die für die Umgebung ein Ereignis war. Um halb 9 Uhr wurde ein feierliches Konventamt gehalten, bei dem auch Geistliche benachbarter Pfarreien levitierten. Die Festrede hielt ein Pater aus dem Nachbarkloster Metten. Es besteht überhaupt eine große Freundschaft zwischen den beiden benachbarten Klöstern, die äußerlich durch Wechselbesuche zum Ausdruck kommt. Am Nachmittag um 2 Uhr war feierliche Vesper, bei der ein Frater selbstvertonte, herrliche Lieder vortrug. Außer den geistlichen Gästen nahm viel Volk andächtig an den kirchlichen Feiern teil.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.07.1934


Windberg, 13. Juli. (Todesfall.) Im gottgesegneten Alter von 82 Jahren starb der als Musikmeister weithin bekannte Xaver Klein. Herr Klein war in der letzten Zeit kränklich und dem Tode ging ein längeres Leiden sowie der wiederholte Empfang der hl. Sterbsakramente voraus. R. I. P.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.07.1934


Todesanzeige
Gott, dem allmächtigen, hat es gefallen, unserem herzensguten, edlen Vater, Großvater, Schwiegervater und Onkel, dem ehrengeachteten
Herrn Xaver Klein
Musikmeister und Mitglied dem Marian. Männer-Kongregation

nach längerem Leiden und öfteren Empfang der heiligen Sterbsakramente in 82. Lebensjahre zu sich zu nehmen.
In tiefer Trauer: Die Kinder
nebst über die der Verwandtschaft.
Windberg, den 13. Juli 1934
Die Beerdigung findet am Sonntag vorm. halb 10 Uhr mit darauffolgendem Gottesdienst vom Hause aus in Windberg statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.07.1934

Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.07.1934


Die Wahl der Zeitung steht jeden Deutschen frei
Unsere Regierung hat dafür gesorgt, dass niemand eine Zeitung wählen kann, die dem deutschen Volke schadet. Mit starker Hand hat sie das Gift der schlechten Presse dem Volk entzogen. Im Übrigen lässt sie jedem Staatsbürger
freie Hand in der Wahl seiner Zeitung
Das Straubinger Tagblatt unterrichtet schnell und zuverlässig seine Leser über alles. Es ist als Heimatblatt für die Bezirke Straubing, Bogen-Mitterfels sowie die weitere Umgebung von Straubing führend. Als einzige Tageszeitung wird es in Straubing gedruckt, sodaß die einlaufenden Nachrichten bis zum letzten Augenblick des Erscheinens aufgenommen werden. Ihren besteht das Geheimnis der schnellen Berichterstattung. Unsere Leser wissen, was sie am Straubinger Tagblatt haben. Die Leser den Straubinger Tagblatts haben ihrer Zeitung durch 74 Jahre die Treue gehalten und wir wissen, daß sie es auch in Zukunft tun werden. Wir selbst werden bestrebt sein, das Straubinger Tagblatt jederzeit so zu führen, daß es ein erstklassiges Heimatblatt ist, das seine Leser in jeder Weise zufriedenstellt.
Verlag des Straubinger Tagblatts.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.07.1934


An die Gemeindebehörden und Gendarmeriestationen.
Gesetz gegen Waldverwüstung betr.

Auf das Gesetz gegen Waldverwüstung vom 18. 1. 1934 (RGBl S 37) und die Vollz.-Bek. vom 15. 6. 34 (GVBl S. 279, Staatsanz. Nr. 139) wird aufmerksam gemacht. Darnach ist hinsichtlich aller nichtstaatlichen Waldungen, also für Privatwaldungen sowohl für die Gemeinde-, Stiftungs- und Körperschaftswaldungen verboten:
1. die Abholzung hiebunreifer d. s. solcher Nadelholzhochwaldbestände, die noch nicht 50 Jahre alt sind; auf die Größe der Waldfläche kommt es hierbei nicht an;
2. a) in Waldungen von über 10 bis 50 ha die Abholzung von mehr als 1/20,
b) in Waldungen von über 50 bis 100 ha die Abholzung von mehr als 1/30,
c) in Waldungen von über 100 ha die Abholzung von mehr als 1/40, der zu einer Betriebseinheit gehörenden Hochwaldfläche, ganz gleich, ob es sich um Nadelwaldungen, Laubwaldungen oder gemischte Waldungen handelt.
Als Abholzung in diesem Sinne gelten alle Eingriffe in einem Baumbestand, die mehr als 5/10 des normalen Vollbestandes entnehmen.
Ausnahmen von diesen Verboten sind nur beim Vorliegen besonderer Gründe mit vorheriger Genehmigung der Bezirkspolizeibehörde zulässig.
Anträge von Waldbesitzern oder Verfügungsberechtigten auf Entscheidungen im Vollzug dieses Gesetzes sind unter Beigabe der für die Beurteilung erforderlichen Unterlagen an das zuständige Forstamt zu richten; dies gilt insbesondere auch für Fälle, in denen zweifelhaft ist, ob ein Nadelholzbestand hiebreif ist oder ob eine Durchforstung einen verbotswidrigen Eingriff im Sinne dieses Gesetzes darstellen würde.
Zuwiderhandlungen gegen dieses Gesetz haben neben Freiheits- und Geldstrafen die Einziehung des verbotswidrig geschlagenen Holzes zur Folge.
Die Gemeindebehörden und Gendarmeriestationen haben bei Zuwiderhandlungen gegen vorstehenden Bestimmungen auf kürzestem Wege anher oder an das zuständige Forstamt Mitteilung zu machen.
Bogen, den 12. Juli 1934.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 24, 14. Juli 1934


Nr. 4942.
Bekanntmachung.
Instandsetzung und neuzeitliche Ausgestaltung von Gasthöfen im Bayer. Wald betr.

Das Staatsministerium für Wirtschaft hat für entsprechende Verbesserungen von Gasthöfen in besuchten Fremdenverkehrsorten des Bayer. Waldes Zuschüsse in beschränktem Umfange zur Verfügung gestellt. Es dürfte eine Zuschußgewährung von 20 – 25 % der Bauaufwendungen in Frage kommen. Voraussetzung ist, daß die Gasthöfe nach Durchführung der geplanten Arbeit billigen Anforderungen des Fremdenverkehrs genügen. Allenfallsige Anträge sind sofort spätestens aber bis 20. Juli unter Beigabe eines Kostenvoranschlages beim Bezirksamt einzureichen.
Bogen, den 14. Juli 1934.
Bezirksamt Bogen:
Dr. Böhmer.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 24, 14. Juli 1934


Windberg, 16. Juli (Beerdigung.) Ein ausnahmsweise großer Trauerzug bewegte sich gestern von Wassergraben aus unserem Friedhof zu. Einem Mann, der weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt war, wurde die letzte Ehre erwiesen. Es war der im Alter von 82 Jahren verstorbene Musikmeister Franz Xaver Klein. Der Hochw. Offiziator schilderte den Verblichenen als treubesorgten Vater, als überzeugten Christen und als tüchtigen Meister seiner Kunst. Von seinen neun erwachsenen Kindern sind bereits zwei in Tode vorausgegangenen, treu habe er stets seine Christenpflicht erfüllt und viele Jahre war er Chorsänger an hiesiger Pfarrkirche. Am Leichenbegängnisse beteiligten sich auch die freiw. Feuerwehr Windberg, der Vet.- und Kriegerverein Windberg und der Vet.- und Kriegerverein Hunderdorf. Herr Kommandant Loibl legte einen Kranz unter ehrenden Worten namens der freiwilligen Feuerwehr am Grabe des langjährigen Mitgliedes nieder, ebenso Herr Vereinsführer Greindl-Irensfelden für den Vet.- und Kriegerverein. Möge nun der Verstorbene von seiner langen Pilgerfahrt ausruhen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.07.1934


Hunderdorf, 16. Juni. (Jahresfest.) Sonntag hielt der Kriegerbund Hunderdorf seinen 24. Gründungsfest in feierlicher Weise ab. Vormittags fand Kirchenparade statt. Die Festpredigt hielt H. H. Pater Lambert vom Prämonstratenserorden Windberg, wobei er in hervorragender Weise der Helden des Weltkrieges gedachte. Nach dem Festgottesdienst gedachte man der Gefallenen des Weltkrieges am Kriegerdenkmal. Der Nachmittag vereinigte die Mitglieder in der Sandbiller‘schen Restauration zur geselligen Unterhaltung, wobei die Kapelle Klein konzertierte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.07.1934


Hunderdorf. (Prüfung bestanden.) Wie wir erfahren, hat unser Chorregent und Organist Herr Jos. Klein, am 7. Juli die durch die Reichsmusikkammer veranstaltete Prüfung der Musikkunst mit lobenswerter Note bestanden. Wir gratulieren dem jungen, tüchtigen, feinfühlenden Musikus!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.07.1934


Windberg, 20. Juli. (Kraftstation) Wie wir erfahren, ist beabsichtigt, eine Kraftstation für elektrisches Licht im Kloster zu errichten; diesbezügliche Besprechungen mit den Gemeindeangehörigen haben bereits stattgefunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.07.1934


Steinburg, 20. Juli. (Sturz) Bei der scharfen Kurve am Bräuhaus stürzte ein auswärtiger Anfänger auf einem Leichtmotorrad infolge Ausgleitens auch sandiger Stelle. Ein verstauchter Finger der rechten Hand, ein schmerzendes Bein und ein schöner Riß in der Hose waren die Folgen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.07.1934


Amtsgericht Bogen
Oeffentliche Sitzung des Forstrügegerichts.

1. Obermeier Ludwig und Obermeier Josef in Eglsee, Gde. Hunderdorf, wegen Forstfrevels durch Entwendung. Aus dem Walde des Hilmer in Oberwachsenberg wurde im Monat Dez. 1933 ein Quantum Holz in Ausmaße von etwa 1 ¾ Ster (Föhrenholz) zur Nachtzeit entwendet. Urteil: Geldstrafe von je 4,50 Mk., evtl. 1 Tag Haft und 3 Mk. Wertersatz.
2. Obermeier Ludwig, Obermeier Jos., Glöckl Ludwig, Gstettenbauer Xaver, Schleinkofer Josef und Schleinkofer Josef jun. wegen Forstfrevel durch Entwendung, begangen am 30. Jan. 1934 im Walde des Freihr. v. Berchem in Haggn. Das aus drei Fichten entstandene Holz wurde auf drei Schritten in der Nacht zum 30. 1. 34 vom Tatorte weg in Richtung gegen Hunderdorf gefahren. Dies bestätigte ein einwandfreier Zeuge, der aber, weil erst vor kurzem bedroht, seine der Gendarmerie gegenüber gemachten Angaben nicht mehr aufrecht erhalten wollte. In der Hauptsache mußte derselbe aber seine gemachten Angaben aufrecht erhalten. Die Beschuldigten verlegten sich aufs Leugnen. Sie wollten die Angaben des Zeugen, insbesonders diejenigen des Försters von Haggn und des Gend.-Wachtmeisters Antesberger nach Möglichkeit entkräften. Die Anklagebehörde (Forstmeister von Kötzing) verurteilte sie im Sinne des Strafmandats. Urteilsverkündung: 1. 8. 1934.
3. Die Angeschuldigten waren die Personen des vorhergehenden Falles. Zum Schaden des Schneider in Röhrnau bei Steinburg wurde drei bis vier Tage vorher Holz gefrevelt. Die Beschuldigten stellten auch in diesem Falle jede Schuld in Abrede. Es handelt sich in diesem Falle um eine gefrevelte Fichte mit einem Durchmesser von 36 bis 38 Zentimeter. Auch in diesem Falle wird das Urteil am 1. 8. 34 öffentlich bekannt gegeben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.07.1934


Hunderdorf, 26. Juli. (Todesfall.) Eine edles Mutterherz hat zu schlagen aufgehört. Heute nacht verstarb nach etwa halbjährigen Leiden die Landwirtsfrau Maria Schedlbauer von Rammersberg im Alter von 36 Jahren. Ein trauender Gatte und vier kleine Kinder beweinen den allzu frühen Heimgang von Gattin und Mutter. Ein tückisches Lungenleiden, an dem auch schon mehrere ihrer Geschwister sterben mußten, hat sie frühzeitig hinweggerafft. Möge sie ruhen in Frieden. – (Reicher Kindersegen.) Die Bauersfrau Anna Englmeier von Oberhunderdorf wurde von Zwillingen, einen Knaben und einem Mädchen entbunden. Der Knabe ist gestorben, während das Mädchen wohlauf ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.07.1934


Hunderdorf, 27. Juli. (Straßenbau.) Einem längst gehegten Wunsch wird jetzt Rechnung getragen durch den Umbau der Gemeindestraße von Hunderdorf über Apoig nach Hofdorf, sowie einem Teil der Straße von Apoig nach Windberg. Das letzte Stück, das bei Hochwasser stets überflutet war, wird so hoch gelegt, daß es auch beim höchstem Wasserstand wasserfrei bleibt. Die Straße wird im allgemeinen verbreitert und erhält gute Rollierung. Die Ausführung liegt in den Händen des Kulturbauamts Deggendorf. Durch diese Straßenverbesserungen können unsere Arbeitslosen für längere Zeit beschäftigt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.07.1934


Steinburg, 27. Juli. (Besitzveränderung.) Herr Leopold Bachmeier verkauft sein in Wegern gelegenes Besitztum, Haus mit 3 Tagwerk Grund, an den Landwirt Gierster von Au um den Preis von 5600 R. Herr Gierster zieht sich hier in den Ruhestand zurück, nachdem er sein Anwesen an seine Tochter übergeben hat. Herr Bachmeier hat sich in Wurmannsquick eine Gastwirtschaft mit Metzgerei gepachtet. Dem tüchtigen Metzgermeister viel Glück zu seinen neuen Geschäft!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.07.1934


Schafberg, 30. Juli. (Verkauf) Die Gütlerswitwe Frau Weininger von hier verkaufte ihr Anwesen mit 3 ½ Tagwerk Grund samt lebendem und totem Inventar an Herrn Gierl, Bauerssohn von Weigelsberg bei Viechtach. Als Kaufpreis werden 3 800 RM. genannt. Die notarielle Verbriefung hat stattgefunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.07.1934


Steinburg, 30. Juli. (Verschiedenes) Als Eiersammler wurde für die hiesige Ortschaft Herr Georg Zißler, Hausbesitzer in Apoig aufgestellt. – Der Metzgermeister und Hausbesitzer Herr Leopold Bachmeier von hier verkaufte sein 3 ½ Tagwerk umfassendes Anwesen mit dem gesamten lebenden und toten Inventar an Herr Gierster von Au v. W. Als Kaufpreis werden 5 800 RM. genannt. Herr Bachmeier, der als äußerst tüchtiger Geschäftsmann bekannt ist, übernimmt ab 1. August eine Gastwirtschaft mit Metzgerei in Wurmannsquick bei Eggenfelden. Herr Gierster behält 3 Tagwerk für sich und übergibt sein landwirtschaftliches Anwesen seiner Stieftochter Maria Haimerl, die sich in den nächsten Tagen mit dem Bauersohn Retzer von Walpersberg bei Degenbach verehelicht. Die notarielle Verbriefung hat bereits stattgefunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.07.1934


Hunderdorf, 6. Aug. (Unfall) Der 73jährige Sozialrentner Xaver Hirtreiter in Thananger kam vor einigen Tagen zu unglücklich zu Fall, daß er sich eine erhebliche Brustkorbquetschung zuzog und sofortige ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 06.08.1934


Irensfelden, 8. Aug. (Auf dem Weg der Besserung) Ddie Frau des Landwirts Schindlmeier, die in den letzten Tagen ganz plötzlich in geistige Umnachtung verfiel, sodaß man befürchtete, sie in einer Anstalt unterbringen zu müssen, erholte sich wieder. Ihr Zustand ist jetzt, wie Nachbarn erzählen, ein harmloser, sodaß man auf eine baldige Gesundung hoffen kann, was den braven Familie allseits gewünscht wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.08.1934


An die Ortspolizeibehörden.
Stiftung eines Ehrenkreuzes betr.

Der Reichspräsident hat zur Erinnerung an die unvergänglichen Leistungen des deutschen Volkes im Weltkrieg 1914/18 ein Ehrenkreuz für alle Kriegsteilnehmer sowie für die Witwen und Eltern gefallener, an den Folgen von Verwundung oder in Gefangenschaft gestorbener oder verschollener Kriegsteilnehmer gestiftet. Auf die Verordnung vom 13. Juni 1934 (RGBl. 1 S. 619) und auf die Durchführungsverordnung S. 620 und ff. wird zum Beachtung verwiesen.
Insbesondere wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Ortspolizeibehörden des Wohnorts der Antragstellung zur Entgegennahme der Anträge verpflichtet sind. Was dem Antrag beizufügen ist, ergibt sich aus Ziffer 5, 4 der Durchführungsverordnung.
Für jeweils sofortige Vorlage der Anträge mit kurzer Stellungnahme an das Bezirksamt (Ziffer 5, 5) ist zu sorgen.
Dies ist sofort ortsüblich bekannt zu geben.
Bogen, den 31. Juli 1934.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 26, 8. August 1934


Nr. 43 K.
Bekanntmachung.
Vereinigung der Landkrankenkassen Bogen um Mitterfels betr.

Mit Beschluss des Oberversicherungsamts Landshut vom 28. 5.1934 wurde die Landkrankenkasse Mitterfels mit der Landkrankenkasse Bogen vereinigt. Der Sitz der vereinigten Kassen ist Bogen. Auf Grund dieses Beschlusses werden vom 10. August 1934 ab die Geschäftsräume der Landkrankenkasse Mitterfels nach Bogen in die bisherige Geschäftsstelle der Landkrankenkassen Bogen verlegt. Von diesen Tage an sind alle schriftlichen und persönlichen Anträge usw. nur noch an die Landkrankenkasse Bogen zu richten.
Bogen, den 1. August 1934.
Versicherungsamt.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 26, 8. August 1934


Meidendorf, 9. Aug. (Vorsicht bei Verletzungen) Vor einigen Tagen verletzte sich der Landwirt Bauer vom Unterholzen bei Arbeiten mit einer Gabel ganz geringfügig am Fuß. Nun stellten sich vorgestern heftige Schmerzen ein, der Zustand des Verunglückten verschlimmerte sich derart, dass der Arzt gerufen werden mußte. Wie man hört, soll das Befinden des Bauern zu Besorgnis Anlaß geben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.08.1934


Hunderdorf, 10. August. (Arbeitsbeschaffung). Gegenwärtig werden auf der Straße Windberg-Hunderdorf-Hunderdorf Bahnhof größere Straßenbauarbeiten durchgeführt, wobei mehr als 20 Mann beschäftigt sind. Die Arbeiten, die in der Aufschüttung von zwei Meter hohen Dämmen bestehen, gelten vor allem der Hochwasserfreilegung. Außerdem wird die Straße Hofdorf-Hunderdorf-Bahnhof und der Straße Hunderdorf-Bahnhof-Ort Hunderdorf instandgesetzt. Genehmigt sind bereits 7700 Tagschichten, während für weitere 3000 Tagschichten der Antrag läuft. Wie wir erfahren, sollen zur dem unter Aufsicht des Kulturbauamtes Deggendorf auszuführenden Arbeiten noch weitere 20 Mann eingestellt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.08.1934


Hunderdorf, 10. Aug. (Trauerfeier.) Auch hier wollte man den großen deutschen Helden, Reichspräsidenten Hindenburg noch ehren. Deshalb trafen sich die nationalen Verbände zu einer Trauerfeier. Jungvolk und Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel und SA., ferner die freiwilligen Feuerwehren Hunderdorf, Windberg, Steinburg und Gaishausen, der Vet.- und Kriegerverein Hunderdorf, der Kriegerbund und der Vet.- und Kriegerverein Windberg, sowie die Gemeinderäte von Hunderdorf, Gaishausen, Au und Steinburg, versammelten sich im Wirtschaftsgarten der Restauration Sandbiller, wo ein Lautsprecher aufgestellt war. Nach der Rede des Reichskanzlers Hitler nahm der Ortsgruppenleiter der NSDAP., Herr Hauptlehrer Gramminger von Au das Wort, um kurz des verdienten Reichspräsidenten zu gedenken. Seine Worte klangen aus in einem dreifachen „Sieg Heil!“
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.08.1934


An die Ortspolizeibehörden.
Verunstaltende Reklame betr.

Soweit sich in Gemeindebezirk verunstaltende Reklameeinrichtungen befinden, ist alsbald gemäß dem Bekanntmachung vom 26. Juni 1928 über verunstaltende Reklame (Staatsanz. Nr. 147) zu verfahren.
Bogen, den 1. August 1934.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 27, 10. August 1934


Bekanntmachung über die Volksabstimmung.

Übersicht über die Stimmbezirke.

Stimmbezirk Zugehörige Gemeinden und Gemeindeteile Abstimmungsort und Abstimmungsraum Abstimmungszeit a) Abstimmungsvorsteher
b) Stellvertreter
1. …
3. Au v. W. Au v. Wald
Gaishausen
Steinburg
Schulhaus
in Au v. Wald
8 – 17 a) B. Schötz von
Au v. Wald
b) 2. B. Kronfeldner
von Au v. Wald
18. Hunderdorf Hunderdorf Ob. Schulhaus
Mädchenschule
unt. Schulsaal
8-18 a) 1. B. Frankenberger
b) 2. B. Wittmann
40. Windberg Windberg Schulhaus in
Windberg
7-15 a) 1. B. Loibl
2. 2. B. Wurm

Bezirksamt Bogen:
Dr. Böhmer.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 28, 14. August 1934


Steinburg. (Resultat der Heidelbeerernte im Bezirk Bogen). Als kurz zusammengefaßtes Ergebnis der diesjährigen Heidelbeerernte kann mitgeteilt werden, dass der nördliche Teil des Erfassungsgebietes mit dem Sammelpunkt Mitterfels eine mittelgute Erntelage mit guter Beschaffenheit zu verzeichnen hatte. Für das Pfund wurden durchschnittlich 8 – 9 Pfg. bezahlt. Im östlichen Teil mit dem Sammelpunkt Steinburg war das Ergebnis der Masse gut, die Beschaffenheit als recht gut anzusprechen. Hier kamen 9 Pfg. durchschnittlich zur Auszahlung. Von einem hiesigen Fachmann werden als noch besonders erwähnenswert die dieses Jahr strenger durchgeführten Erntevorschriften bezeichnet. Viele Volksgenossen haben durch die heurige Ernte wieder guten Verdienst gefunden. Auch beide Himbeerernte förderte die pflichtgetreue Tätigkeit der Kontrollorgane die Güte der abgelieferten Beeren.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.08.1934


Steinburg. (Steinpilzernte). Die fachtechnisch vorzüglich geleitete Konservenfabrik hat nunmehr Hochbetrieb durch die Anlieferung einer Masse von Steinpilzen, es ist deshalb auch für viele Arbeitskräfte Brot und Arbeit geschaffen worden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.08.1934

Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.08.1934

Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.08.1934


Die Ostmark hat gut gewählt
Unser Gau stimmte mit 92,2 % für Adolf Hitler – Der Wahlkreis Oberpfalz-Niederbayern brachte 91% Ja-Stimmen auf und steht damit über dem Reichsdurchschnitt und knapp unter dem bayerischen Durchschnitt von 91,6 % Ja-Stimmen
Wahlbezirk Bogen

Wahlort Au v. Wald Ja: 427 Nein: 27 Ungültig: 7 Abgegebene Stimmen 461

Wahlort Hunderdorf Ja: 574 Nein: 47 Ungültig: 8 Abgegebene Stimmen 629

Wahlort Windberg Ja: 381 Nein: 46 Ungültig: 10 Abgegebene Stimmen 437

Zusammen: Ja: 16729 Nein: 1026 Ungültig: 249 Abgegebene Stimmen 18004
Abstimmung Ja = 92,9 der abgegebenen Stimmen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.08.1934


Steinburg, 21. Aug. (Unfälle) Der bei der Dreschgarnitur des Herrn Niedermeier von Pürgl beschäftigte Einleger Anton Pflügl von Wegern wollte während des Betriebs einen Riemen am Dreschwagen auflegen. Dabei wurde ihm die rechte Hand, die ohnedies schon verstümmelt war, zerfetzt und am  Gelenk gebrochen. Herr Dr. Koller verbrachte ihn nach Anlegung eines Notverbandes ins Krankenhaus Bogen. – Der bei dem Bürgermeister Fendl in Gaishausen bedienstete Knecht kaum so unglücklich unter den Wagen, daß ihm ein Fuß abgedrückt wurde. Derselbe wurde ebenfalls von Dr. Koller ins Bezirkskrankenhaus Bogen eingeliefert.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22.08.1934


Hunderdorf. (Unfall.) Am Dienstag nachmittag hantierte Frau Buckl mit einem kleinen Taschenmesser. Dabei glitt ihr das Messer aus und verletzte sie derart, daß ein großer Blutverlust die sofortige Herbeiholung eines Arztes erforderlich machte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.08.1934


Windberg, 22. Aug. (25 jähriges Gründungsfest.) Der Veteranen- und Kriegerverein Windberg kan heuer auf ein 25jähr. Bestehen zurückblicken. Dieses Fest will man in feierlicher Weise begehen, verbunden mit der Weihe der neuen Fahne. Nachdem das Fest infolge Ablebens des Reichspräsidenten Hindenburg verlegt werden mußte, hat man neuerdings dem 2. September hiezu festgesetzt. An die geladenen Vereine ergeht nochmals Einladung zu recht zahlreicher Anteilnahme. Windberg, als beliebter Ausflugsort bekannt, bietet dem Besucher außer den Reizen der Natur auch manche historische Sehenswürdigkeit. Die altehrwürdige Prämonstratenserabtei, die bei der Säkularisation verstaatlicht wurde, ist vom gleichen Orden 1916 zurückgekauft worden und die dem Verfall geweihten Bauwerke sind wieder richtig instand gesetzt worden. Die Pfarrkirche hatte ihrem herrlichen Portal, ihrer herrlichen Stukkaturarbeit, den schönen Altären, den künstlerisch eingelegten Chorstühlen und Sakristeischränken, bleibt ein Schmuckstück der Pfarrgemeinde. Nicht weit entfernt liegt der bekannte Wallfahrtsort Heiligenkreuz, umsäumt von duftenden Tannenwäldern. Von hier aus genießt man eine wunderbare Aussicht auf den Gäuboden, ja, bei reiner Luft sogar bis ins Gebirge hinein. Kein Kriegervereinsmitglied, kein Naturfreund versäume deshalb, am 2. September nach Windberg zu gehen, um treue Waffenbrüder, die mit ihm durch Blut und Eisen zusammengeschweißt wurden, die Kriegsnot und Kriegsleid gemeinsam getragen haben, zu treffen und alte Erinnerungen auszutauschen oder aber sich der Schöpfungswerke der Natur zu erfreuen. Die Kameraden des Veteranen- und Kriegervereins Windberg werden bestrebt sein, ihren Festgästen den Aufenthalt dahier möglichst angenehm zu gestalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.08.1934


Schwarzach, 24. Aug. (Apfelernte.) Die diesjährige Obsternte verspricht einen guten Ertrag. Der Bezirksobstbaumwart Herr Kilger ist bemüht, den Absatz des Obstes in geregelte Bahnen zu bringen. Das Obst unserer Gegend hat in weitesten Kreisen eine guten Ruf. Früher war Regensburg die Hauptabnahmestelle. Ganze Schiffsladungen gingen von Pfelling dorthin auf dem Wasserwege. Gestern wurde in Steinburg der erste Waggon Grafensteiner Aepfel nach Hamburg verladen. In der kommenden Woche wird Wirtschaftsobst und später auch Mostobst zum Abtransport kommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.08.1934


Hofdorf, 28. Aug. (Feuerwehrball) Im gemütlichen Deschlschen Gasthaus fand am Sonntag der alljährliche Ball der Hunderdorfer freiwilligen Feuerwehr statt, der einen schönen Verlauf nahm.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.08.1934


Windberg. (Unfall.) Die Bauersfrau Gmeinwieser fiel am Mittwoch in der Frühe von einem Baum und zog sich schwere innere Verletzungen zu, zum daß der Arzt sofort herbeigerufen werden mußte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.08.1934


Windberg, 30. August (Fahnenweihe.) Geschäftige Hände sind eifrig bemüht, die Orte Windberg und Irenzfelden zu schmücken. Gilt es doch am kommenden Sonntag das 25-jährige Gründungsjubiläum verbunden mit Fahnenweihe unseres Vet. -und Kriegervereins zu begehen. Die kirchliche Feier findet in Windberg, die weltliche Feier jedoch in der Gastwirtschaft Greindl in Irenzfelden statt. Die Fahne stammt aus der Kunstanstalt Hans Rieder in Straubing.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.08.1934


Hunderdorf, 1. Sept. (Unfall) Am Donnerstag früh stürzte die Bauersfrau Rainer vom Lintach beim Verlassen des Hauses mit solcher Wucht zu Bogen, daß sie sich den rechten Knöchel brach und sofortige ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.09.1934


Steinburg, 3. Sept. (Todesfall) Von einem schweren Schicksalsschlag wurde die allseits beliebte Bürgermeistersfamilie Lipp-Steinburg getroffen. Ihre einzige Tochter Rosa, die seit mehreren Jahren in dem Konservenfabrik in Ehrn bei Steinburg beschäftigt war, musste vor einigen Tagen ins Krankenhaus eingeliefert werden, da sie heftige Schmerzen verspürte, die wohl durch Aufheben eines schweren Gegenstandes hervorgerufen worden war. Am Freitag wurde das arbeitsame Mädchen, das an einen Gallensteinleiden erkrankt war, nach Hause gebracht, wohl es in der Nacht zum Samstag starb. Fr. Lipp hatte ein Alter von 22 Jahren erreicht. R. I. P.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.09.1934


Windberg, 3. Sept. (25jähriges Gründungsjubiläum.) Der Veteranen- und Kriegerverein Windberg feierte gestern sein silbernes Jubiläum, verbunden mit Fahnenweihe. Ein Zapfenstreich am Vorabend leitete die Feier ein. Kanonendonner am frühen Morgen kündete der Umgebung, daß hier ein außerordentliches Fest gefeiert wird. Der Weckruf gab mannigfaches Echo in den umliegenden Wäldern, auch der Wettergott machte ein etwas freundlicheres Gesicht, wie am Tage vorher. Von 7 Uhr an war Empfang im Vereinslokal in Irenzfelden, für die Vereine von der Westseite her jedoch in Windberg. Um 10 Uhr war Festzug durch Windberg und anschließend Festgottesdienst. H. H. Pater Prior von Hagen nahm die Weihe der neuen Fahne vor und hielt anschließend die Festpredigt. Er schilderte die Bedeutung der Fahne für den Krieger und Soldaten gleichwie für den Vereinskameraden, insbesondere wenn sie die kirchliche Weihe erhalten hat. Nach dem Festgottesdienst sammelten sich die Vereine am Kriegerdenkmal. Frl. Hildegard Prebeck gedachte in sinnigem Prolog der toten Helden und überreichte ein Trauerband an die neu geweihte Fahne. Herr Bürgermeister Loibl hielt die Gedächtnisrede. Wohlgemut sind diese 38 Helden, die das Kriegerdenkmal ausweist, zum Kampfe ausgezogen mit der Hoffnung auf eine glückliche Wiederkehr, doch ihr Schicksal war anders bestimmt. Diese Helden, die dem Vaterlande ihr Bestes, ihr Leben geopfert haben, die nur Pflichterfüllung kannten, sollen der heutigen Jugend als Beispiel dienen. Am Schlusse intonierte die Kapelle Klein-Windberg das Lied vom guten Kameraden. Hierauf erfolgte Abmarsch zum Vereinslokal noch Irenzfelden. Dort begrüßte die Festjungfrau Frl. Emma Greidl von Irenzfelden im poetischen Worten die Festteilnehmer, worauf Schreinermeister Härtenberger-Hunderdorf die Festrede hielt. Ausgehend von der Gründung des Vereines, streifte er die Heldentaten der deutschen Armee von 1870-71, er wählte den gewaltigen Aufstieg Deutschlands bis 1914, wo dann in Sarajevo der Funken ins Pulverfass geworfen wurde. Redner streifte dann die gigantischen Leistungen unserer Truppen während des Weltkrieges. Er schilderde dann noch die Bedeutung der Fahne für den ehemaligen Soldaten, der die Fahne als höchstes Symbol betrachtet und als ehrlos galt, wenn er sie in Not und Gefahr verließ. Er schloß dann mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer. Es folgte das Horst-Wessellied, worauf Frl. Hermine Gierl einen weiteren Prolog zum Vortrag brachte. Unter entsprechenden Worten überreichte dann die Festjungfrau Emma Greindl ein schönes Fahnenband an die neugeweihte Fahne, desgleichen die Fahnenmutter Frau Rosina Greindl, Gastwirtsgattin von Windberg. Der Vorstand des Patenvereins Degernbach, Herr Peter Waller, betonte die enge Verbundenheit der beiden Vereine, Windberg und Degernbach, feierte die Kameradschaft in den Kriegervereinen und forderte die Jugend auf, stets wehrhaft zu sein. Den Dank für den festgebenden Verein brachte dann wiederum Herr Härtenberger zum Ausdruck, und zwar allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben durch finanzielle Opfer oder durch Schmückung der Häuser und Straßen. Ganz besonders aber dem kirchlichen Offiziator, der Fahnenmutter, den Festjungfrauen, dem Patenverein sowie allen übrigen Festteilnehmern. Zum Schlusse weihte er noch dem verblichenen Reichspräsidenten als Schirmherr der Kriegervereine ein stilles Memento. Ein gemeinsames Mittagsmahl im Gasthaus Irenzfelden vereinigte die Festteilnehmer. Bei frohen Musikweisen und geselliger Unterhaltung blieb man noch zusammen, bis die vorgerückte Zeit zum Aufbruch mahnte. Windberg hat seinen Doppelfest in schöner und würdiger Weise gefeiert und die Teilnehmer werden es noch lange in froher Erinnerung behalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.09.1934


Nr. 3945.
An die Ortspolizeibehörden und Gendarmeriestationen.
Uniform-, Abzeichen- und Sportverbot für konfessionelle Jugendverbände betr.

Die Regierung, K. d. I., in Regensburg hat mit E. vom 25. 8. 1934 Nr. 342 bb 27 auf Grund des Art. 44 a Abs. 2 PStGB. die Geltungsdauer der oberpolizeilichen Vorschriften vom 29. 5. 34 über Uniform-, Abzeichen- und Sportverbot für konfessionelle Jugendverbände (Staatsanz. Nr. 122/1934) bis auf weiteres verlängert.
Nach diesen Vorschriften ist das Tragen von einheitliche Kleidung, von uniformähnlichen Kleidungsstücken sowie von Abzeichen, durch welche die Zugehörigkeit zu einem konfessionellen Jugend- oder Jungmännerverband zum Ausdruck gebracht wird, verboten.
Den konfessionellen Jugendverbänden und -Vereinen wird jede sportliche, insbesondere gelände- und volkssportliche Betätigung verboten.
Unter das Verbot fällt auch das Mitführen von Vereinsfahnen und -Wimpeln.
Die Vereinsvorstände sind gegen Unterschrift, die binnen 3 Wochen anher vorzulegen ist, zu verständigen.
Bogen, den 28. August 1934.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 30, 8. September 1934


Nr. 6107.
An die Ortspolizeibehörden.
Obst- und Obstbaumfrevel betr.

Mit dem Herannahen der Obstreife werden die in den letzten Jahren häufig beobachteten Obstfrevel und die Klagen über böswillige und mutwillige Beschädigungen von Obstbäumen und über das Entwenden frisch gepflanzte Bäume wieder auftreten. Die Organe des Sicherheitsdienstes und des Feldschutzes sind daher schon jetzt zu besonderer Aufmerksamkeit in der erwähnten Richtung anzuhalten. Wegen der erforderlichen Maßnahmen ist mit den örtlichen Obstbauvereinen ins Benehmen zu treten. Die am Orte befindlichen Lehrkräfte sind um entsprechende Belehrung der Jugend anzugehen. (Bekanntmachung vom 23. Febr. 1922, RABl. Seite 73.)
Bogen, den 6. September 1934.
Quelle: Amts-Blatt des Bezirksamtes Bogen, Nr. 30, 8. September 1934


Gottesdienste der Woche
[vom 9. bis 16. September 1934] …
Pfarrei Hunderdorf
Sonntag: 2 Uhrandacht für Erhaltung und Verbreitung des hl. Glaubens, dann Versammlung für Jungfrauen und Jungmädchen.
Montag: 5.30 Uhr Bruderschaftsmesse für Johann Loibl; um 6.15 Uhr hl. Messe für Walburga Schleinkofer.
Dienstag: 5 Uhr 30 hl. Messe Rosa Obermeier für verst. Vater und Bruder. 6,14 Uhr hl. Amt Josef Drexler für verst. Braut Maria Stegbauer.
Mittwoch: 6.15 Uhr hl. Amt der Maria Schalk für verst. Mutter. In Au: 6.15 Uhr hl. Messe der Geschwister Feldmeier für verst. Mutter.
Donnerstag: 5.30 Uhr hl. Messe der Theresia Hirtreiter für verst. Mutter; 6.15 Uhr hl. Messe der Rosina Bachmeier für verst. Patenkind Rosa Lipp.
Freitag: 5.30 Uhr hl. Messe für Familie Ludwig Poiger für verst. Angehörige; 6.15 Uhr hl. Messe der Maria Stumhofer nach Meinung des Ingolst. Meßbundes.
Samstag: 5.30 Uhr Rosenkranzmesse für Johann Loibl; um 6.15 Uhr Rosenkranzmesse für Josef Simmel. 2 – 4 und 6 Uhr Beichtgelegenheit.
Sonntag: 16. Hauptfest der Herz-Mariä-Bruderschaft. 5 Uhr Beichtgel. (3 Beichtväter) 6 Uhr Pfarrmesse; 7.30 Uhr hl. Messe Schwester Silvestra für gef. Bruder; 8.30 Uhr feierl. Amt für die lebenden Bruderschaftsmitglieder. Zur Neuaufnahme in die Bruderschaft wird freundlichst eingeladen!

Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.09.1934


Hunderdorf, 17. Sept. (Herz-Mariä-Bruderschaftsfest) Zu einer außerordentlich gut besuchten religiösen Veranstaltung entwickelte sich das Fest der Herz-Mariä-Bruderschaft, das am Vormittag einen feierlichen Festgottesdienst, am Nachmittag eine Andacht mit Predigt, die der hochwürdige Pater Superior von Windberg hielt, aufzuweisen hatte. Eine feierliche Prozession, an der sich viele kirchliche wie weltliche Verbände beteiligten – dem Allerheiligsten voran schritten die Mitglieder der Bruderschaft – beendete die würdig verlaufene religiöse Veranstaltung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.09.1934


Windberg, 17. Sept. (In die Mission.) Am 11. Sept. nahmen im Kloster Ensdorf die Missionare der Salesianer Abschied von der Heimat. Unter den in die Mission entsandten Patres ist auch H. H. Alfons Kellermeier aus Windberg, der nach Siam geht und H. H. Georg Schwarz aus Landshut, dessen Tätigkeitsfeld in China liegt. Sie, die erst vor wenigen Wochen am Profeßaltar knieten, haben nun den Herrn auch das letzte große Opfer, Vaterland und Heimat, gebracht.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.09.1934


Hunderdorf, 24. September. (Feuerschutztag) Hier wurde der Haupttag der Feuerschutzwoche in entsprechender Weise gefeiert. Vormittags marschierten die 3 Wehren Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen unter den Klängen der Kapelle Klein zur Kirche. H. H. Pfarrer Betthausen hielt die Festpredigt, wobei er den rechten Feuerwehrmann als Helden der Nächstenliebe feierte. Nach Rückkehr ins Vereinslokal gab, Kommandant Baier den Jahresbericht des Bezirksverbandes bekannt. Nach einer vorausgegangenen Verwaltungsratssitzung wurde um halb 2 Uhr zur Uebung angetreten, die exakt durchgeführt wurde. Der Abend vereinigte die Mitglieder der Ortswehr im Gasthaus Baier zur geselligen Unterhaltung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.09.1934


Hunderdorf. (Berufung) H. H. Kooperator Alfons Beck ist zum Pfarrprovisor in Ascholtshausen bei Eggmühl Bez.-Amt Mallersdorf berufen worden, nachdem der dortige Pfarrherr, der bekannte Musiker und Vorstand des Diözesan-Cäcilienvereins Dr. Max Sigl seine Pfarrei verlässt. Während seines Hierseins hat H. Koop. Beck viele Freunde in allen Bevölkerungskreisen gewonnen und erfreute sich allgemeiner Beliebtheit; man sieht ihn nur ungern scheiden, obwohl man ihm andererseits die Berufung von Herzen gönnt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.09.1934

Aus alten Zeitungen und Druckwerken