1993-01

Meisterschaft zum Saisonauftakt
Acht Mannschaften bei Vereinsmeisterschaft auf Natureis

Die drei Erstplazierten der Vereinsmeisterschaft auf Natureis.

Steinburg. (hk) Der Eisstockclub Steinburgtrug am Sonntag auf seinem Vereinsweiher in Ehren die Vereinsmeisterschaft auf Natureis statt. Acht Mannschaften beteiligten sich an der Meisterschaft. Nach sportlich fairen Kämpfen siegten die Schützen Martina Riepl, Wolfgang Riepl, Franz Hanner und Thomas Scharrnach souverän mit 14:0 Punkten und holten sich den Vereinsmeistertitel auf Natureis 1993. Vizemeister wurde die Mannschaft nur den Schützen Willi Schießl, Franz Solcher jun., Gerd Altmann und Jürgen Kluge. Punktgleich mit dem Vizemeister, jedoch mit einer schlechteren Stocknote, mußten sich die Schützen Karl Riepl, Karl Helmbrecht, Ludwig Schießl und Kluge jun. mit dem dritten Platz begnügen. Alle Teilnehmer konnten bei der Siegerehrung im Gasthaus Karl Solcher, Ehren, aus der Hand des ersten Vorsitzenden Gerd Altmann Brotzeitpreise in Empfang nehmen. Mit einem geselligen Beisammensein endete der Wintersaison-Auftakt des EC Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.01.1993


Ortsmeisterschaft auf Eis
Großlintach.
(xk) Die EC-Abteilung des Stammtisches Lintach-Hunderdorf hält am Sonntag, 10. Januar, eine Ortsmeisterschaft auf der Natureisanlage in Bogen, Bogenau, ab. Teilnehmen kann jede Vereins-, Firmen- oder Privatmannschaft. Beginn ist um 13 Uhr, das Einschreiben erfolgt ab 12.30 Uhr. Voranmeldungen sind erwünscht bei EC-Abteilungsleiter Xaver Sporrer, Telefon 09422/4627.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.01.1993


Vereinsmeister auf Natureis
Windberg.
(ta) Der SV Windberg führte auf der Natureisanlage in Hirschenstein seine Vereinsmeisterschaft im Stockschießen durch. Abteilungsleiter Walter Auerbacher konnte sieben Mannschaften zu diesem Turnier begrüßen. Vereinsmeister auf Natureis 1993 wurden die Schützen: Hans Heilmann, Albert Decker, Herbert Edenhofer und Adolf Auerbacher. Zur Siegerehrung und zu einem gemütlichen Beisammensein traf man sich im Vereinslokal Amann in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.01.1993


Ein fairer Kampf auf Natureis
Gemeindemeisterschaft des Eisstockclubs — Freie Wähler siegten

Die drei Erstplazierten der Gemeindemeisterschaft auf Natureis, im Vordergrund die Mannschaft der Freien Wähler. (Foto: hk)

Steinburg. (hk) Der Eisstockclub Steinburg konnte am Heilig-Dreikönig-Tag, gerade noch rechtzeitig vor Einbruch der schlechten Witterung, seine Gemeindemeisterschaft auf dem Natureisweiher in Ehren durchführen. Vierzehn Mannschaften beteiligten sich an dieser Meisterschaft. Es wurde in zwei Gruppen geschossen, von denen dann in einem Endkampf die besten drei Sieger ermittelt wurden.
Nach sportlich fairen Kämpfen siegte im Endkampf schließlich die Mannschaft der Freien Wähler mit den Schützen Josef Schießl, Dieter Kricke, Max Höcherl jun. und Gerhard Kronfeldner mit 15:13 Punkten als Sieger der Gruppe B, wo sie 10:2 Punkte erreichten gegen die Sieger der Gruppe A Trachtenverein Hunderdorf mit den Schützen Wolfgang Riepl, Martina Riepl, Erwin Kronberger und Christian Huber, die als Gruppensieger 12:0 Punkte erreichten und in der Gesamtwertung somit den zweiten Platz belegten. Die Mannschaft der Freien Wähler wurde somit Gemeindemeister 1993 auf Natureis.
Den dritten Platz belegte schließlich die Mannschaft Tegelweiher, die sich im Endkampf mit 13:9 Punkten gegen die Mannschaft die lustigen Vier schlagen konnte, die somit den vierten Platz erreichten. Um Platz 5 und 6 kämpften die Mannschaft der „Vier Handler“ und die Mannschaft „Bayerische Bohrerwerke“. Bei der Siegerehrung im Gasthaus Karl Solcher, Ehren, dankte Vorsitzender Gerd Altmann allen Schützen für ihre Teilnahme und überreichte schöne Pokale.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.01.1993


Maria Herrnberger 80
Hunderdorf.
(hk) Am Samstag feierte Maria Herrnberger aus Lintach, Gemeinde Hunderdorf, im Kreise ihrer Familie ihren 80. Geburtstag. Frau Herrnberger, geborene Hunger, wurde am 9. Januar 1913 in Haselbach geboren. Mit fünf Jahren kam sie nach Lintach, wo ihre Eltern ein landwirtschaftliches Anwesen erwarben. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie auf dem Anwesen mit. 1937 heiratete sie Rupert Herrnberger aus Hunderdorf und bewirtschaftete mit ihm das Anwesen, nachdem es die Eltern übergeben hatten.
1940 mußte ihr Mann in die Wehrmacht und kam erst 1945 wieder heim von der Front. In dieser Zeit mußte Maria Herrrnberger die landwirtschaftlichen Arbeiten alleine verrichten und die inzwischen geborenen zwei Kinder erziehen. Das war nicht immer leicht für eine alleinstehende Frau. Nachdem Rupert Herrnberger aus dem Krieg zurückgekehrt war, wurden nochmals zwei Kinder geboren. Frau Herrnberger versorgte das Anwesen und den Haushalt mit den vier Kindern, und der Ehemann ging „in die Arbeit“. Nach einem arbeitsreichen Leben übergaben sie schließlich das Anwesen an Sohn Max.
1986 starb der Gatte der Jubilarin. Seither lebt sie alleine im Haus und versorgt auch ihren Haushalt selbst. Das Zeitgeschehen verfolgt sie durch interessiertes Lesen der Tageszeitung. Der rüstigen Achtzigerin gratulierten an ihrem Ehrentag neben ihren Kindern acht Enkel und drei Urenkel, von denen der jüngste gerade erst zwei Wochen alt ist.
Auch Bürgermeister Gerd Peschke überbrachte der Jubilarin im Namen der Gemeinde Hunderdorf die besten Glückwünsche und überreichte einen Geschenkkorb. Die Glück- und Segenswünsche Pfarrer Herbert Gerstl und des Pfarrgemeinderates überbrachte Martha Hoffmann. Auch sie überreichte ein Geschenk.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1993


Zuviel Promille im Blut
Hunderdorf.
In Hunderdorf fiel am Sonntag abend ein 34jähriger Pkw-Fahrer wegen überhöhter Geschwindigkeit auf. Bei der Überprüfung stellten die Beamten der Polizeiinspektion Bogen Alkoholbeeinflussung fest. Eine Blutentnahme wurde veranlaßt, der Führerschein ist sichergestellt worden.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.01.1993


SPD gegen Erhöhung der Kreisumlage
Jahresabschluß des Ortsvereins Hunderdorf — Rückblick und Vorschau
Hunderdorf.
(hj) Nahezu vollzählig fand sich der SPD-Ortsverein zum Jahresabschluß im Gasthaus Sandbiller ein. Ortsvorsitzender Xaver Diewald gab einen umfassenden Bericht über alle Veranstaltungen und Aktivitäten des abgelaufenen Jahres. Die SPD habe in der Kommunalpolitik der Gemeinde entscheidend mitgewirkt. Als herausragendes Ereignis bezeichnete er die außerordentliche Wahl des 1. Bürgermeisters. Erstmals in der Geschichte Hunderdorfs wurde ein SPD-Kandidat zum Bürgermeister gewählt. Trotz zwei Gegenkandidaten konnte Peschke im ersten Wahlgang fast 55 Prozent der abgegebenen Stimmen erzielen und ist nun der 2. SPD-Bürgermeister im Landkreis. Man dürfe aber nicht vergessen, daß eine Bürgermeisterwahl auch eine Persönlichkeitswahl sei, so Diewald, und warnte deshalb vor möglichen Fehleinschätzungen. Ah vier neu beigetretene Sozialdemokraten überreichte Xaver Diewald die Mitgliedsbücher.
Bürgermeister Peschke vermittelte mit seinem Referat einen klaren Überblick der derzeitigen Situation der Gemeinde, soweit es seine Verschwiegenheitspflicht zuließ. Er berichtete über den Flächennutzungsplan und Bebauungsplan, über den Stand der Betriebsansiedlung und Erweiterung der Firma Thyssen-Polymer. Im Hinblick auf die bevorstehenden und teilweise „von oben“ vorgeschriebenen Baumaßnahmen fehle das Geld an allen Ecken und Enden. Millionenbeträge verschlängen die Sanierung des Schulgebäudes, die Anschließung bestimmter Orte an den Kanal, die Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage usw. Diese Maßnahmen müssen zum Großteil von der Gemeinde vorfinanziert werden. Zeitpunkt und Höhe der zu erwartenden Zuschüsse seien noch völlig ungewiß. Die finanziellen Belastungen für die Gemeinde würden enorm ansteigen. Deshalb müsse bei bestimmten Maßnahmen, wie Straßenbau, um nur eine zu nennen, kurzgetreten werden.
In seinen Ausführungen warnte er scheinbar unbelehrbare Umweltsünder, die Müll an unerlaubten Stellen ablagern und dadurch unnütze Kosten verursachen. Nach einer Verwarnung und Kostenberechnung werden Wiederholungstäter angezeigt.
Der stellvertretende Vorsitzende Helmut R. Jakob, der zugleich Vorstandschaftsmitglied im SPD-Kreisverband ist, berichtete detailliert aus den Sitzungen und von den Veranstaltungen der Landkreis-SPD. Im Zusammenhang mit der Bürgermeisterwahl, bei der ein weiteres Gemeinderatsmandat hinzugewonnen werden konnte, appellierte er an die Mitglieder, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern alles zu tun, um dem Auftrag der Wähler gerecht zu werden. Die SPD und Parteilose Wählergemeinschaft müsse neben dem SPD-Ortsverein eine echte politische Kraft innerhalb der Gemeinde werden. Es reiche nicht aus, wenn man sich kurz vor der Wahl jeweils treffe und dann sechs Jahre lang nicht mehr. Die Parteilose Wählergemeinschaft müsse eine ständige Organisation sein, die kommunalpolitisch mitreden und mitwirken kann. Gemeinderat Xaver Neumaier, der aus dieser Wählergemeinschaft hervorging, steht einer solchen Entscheidung äußerst positiv gegenüber. Die Umsetzung in die Tat müsse vordringliches Ziel sein, betonte Jakob.
Von der viel zitierten Politikverdrossenheit sei in Hunderdorf nichts zu spüren, zumindest nicht kommunalpolitisch. Dies beweise die Wahlbeteiligung von mehr als 75 Prozent bei der Bürgermeisterwahl. Mit klarer, sachlicher und vor allem ehrlicher Politik würde auch künftig keine Politikverdrossenheit aufkommen.
Man legte sich auf verschiedene Termine für die kommende Zeit fest. Als erstes wolle man Wahlversprechungen einlösen und in der Fastenzeit kommunalpolitische Versammlungen in den einzelnen Orten abhalten. Die Veranstaltungen sind jeweils für Freitagabend geplant, damit auch Bürgerinnen Zeit und Gelegenheit fänden, daran teilzunehmen und so zu ihrem Mitspracherecht kämen.
In der Diskussion sprach man sich geschlossen gegen eine von der CSU-Kreistagsfraktion geplante Erhöhung der Kreisumlage aus. Die Gemeinden und somit der einzelne Bürger könnten nicht noch mehr belastet werden. Ausnahmslose Zustimmung fand die bevorstehende Nominierung von Heinz Ueckermann zum Landratskandidaten.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.01.1993


Den grauen Alltag vergessen
Traditioneller Senioren-Faschingsnachmittag der SPD Hunderdorf
Hunderdorf.
(jh) Auch heuer veranstaltete der SPD-Ortsverein Hunderdorf einen Faschingsnachmittag für die Senioren der Gemeinde, der immer regen Zuspruch findet. Beeindruckt zeigte sich Ingrid Geiger, die Seniorenbeauftragte der Landkreis-SPD, daß der Baier-Edbauer-Saal bis zum letzten Platz gefüllt war. Allgemein bedauert wurde, daß Pfarrer Gerstl wegen einer akuten Krankheit und Pater Wolfgang nicht teilnehmen konnten. Bei Kaffee und Kuchen unterhielt man sich angeregt, tauschte Erlebnisse und Erinnerungen aus. Wie alljährlich sorgte „Thomas“ für die musikalische Untermalung.
Ernst Jakoby stieg in die Bütt. Seine meisterlich vorgetragenen Verse über die derzeitige Situation in Bonn ließen kein gutes Haar an den Politikern. Ansonsten verlief der Nachmittag vollkommen unpolitisch. Dichtes Gedränge herrschte bei der Verteilung der vielen Preise der Tombola, die nicht auf die Erwirtschaftung eines Gewinnes abgezielt, sondern zur Deckung der Unkosten ausgerichtet war. Beifall erhielt die Seniorenbetreuerin der Pfarrgemeinde, Martha Hoffmann, für ihre in Mundart vorgelesenen wahnwitzigen Forderungen der Huberbäuerin von der Au an den Sohn, wenn sie „in Ausnahm gehe“.
Richtig in Stimmung kam man, als „Thomas“ zum Tanz aufspielte. Nachdem Bürgermeister Peschke mit seiner Frau den Tanz eröffnet hatte, schwang man kräftig das Tanzbein. Während den Tanzpausen unterhielt der stellvertretende Vorsitzende Helmut R. Jakob das Publikum gekonnt.
Ortsvorsitzender Xaver Diewald bedankte sich bei den Spendern der Tombolapreise und bei der Seniorenbeauftragten des Ortsverein, Kathi Scheibenthaler. Trotz Krankheit organisierte die Zweiundsiebzigjährige unter Mithilfe ihrer Schwiegertochter Irene, der Frauenbeauftragten des Vereins, die Veranstaltung. Der Nachmittag, der viel zu schnell vorüberging, war für alle Anwesenden ein echtes Erlebnis, das die Sorgen des grauen Alltages vergessen ließ.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.01.1993


Bücherei steht hoch im Kurs
6 177 Exemplare werden angeboten — Ausleihungen um vieles gestiegen

Einige Leser mit Neuerscheinungen.   (Foto: ih)

Hunderdorf. (ih) Die Volks- und Schülerbüherei Hunderdorf erfreut sich eines immer größer werdenden Zuspruchs. Vor allem sind es die Schulkinder vom ersten Lesealter an bis hin um 15. Lebensjahr, die sich des geistigen Schatzes der Bücherei im Hauptschulgebäude eifrig bedienen. Erfreulicherweise wird immer noch viel und gerne gelesen. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die vorhandene Kinder- und Jugendliteratur den Buchwünschen der Kinder in hohem Maße entspricht. Neben Erzählungen für jedes Lesealter, je mit Vorliebe gelesen werden, greifen die Kinder auch gerne zu informativen Sachbüchern, unterhaltsamer Lektüre und natürlich zu Comics aller Art.
Aber auch für die Erwachsenen besteht die Möglichkeit, sich Bücher zu besorgen. Für Reiselustige stehen herrliche Bildbände aus den verschiedensten Ländern zur Auswahl. Buchbände über Geschichte, Politik oder Werke religiösen Inhalts sowie Aktuelles aus den Bereichen Gesundheit und Naturwissenschaften kann man in der Bücherei finden.
Büchereileiterin Ingrid Hentschirsch ist bei der Buchauswahl stets bemüht, allen Interessen gerecht zu werden. Die Gemeindebücherei Hunderdorf wird außerdem von Anna Kohlbeck betreut. Die Bücherei verzeichnete im vergangenen Jahr 7 580 Entleihungen, davon beziehen sich 2 392 auf Sachbücher, 4 560 auf Kinderund Jugendbücher und 628 auf Romane. Die Statistik für das Jahr 1992 weist 428 Benutzer aus. Die Ausleihungen sind 1992 gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent gestiegen. Der derzeitige Buchbestand beläuft sich auf 6 177 Buchbände. Die jährliche Zuwendung für die staatliche Bücherei beträgt 6 000 Mark. Die Buchausleihe ist kostenlos, und die Bücherei ist außerschulisch vierzehntägig am Mittwoch in der Zeit von 16 bis 17.30 Uhr für die Gemeindebürger geöffnet.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.01.1993


Vhs aktuell
Hunderdorf.
Die Vhs-Außenstelle Hunderdorf führt an vier Abenden einen Nähkurs für Anfänger und Fortgeschrittene durch. Die weniger Geübten lernen dabei das Ändern und Ausbessern von Kleidungsstücken, die Fortgeschrittenen fertigen Kleidungsstücke nach Wahl. Der erste Treff ist am Montag, 25. Januar, um 19 Uhr in der Hauptschule in Hunderdorf. Die weiteren Termine sind am 28. Januar, 8. und 11. Februar. Interessenten sollen sich umgehend unter Tel. 2760 anmelden. Die Kursgebühr beträgt 40 Mark.
Das Mutter-Kind-Turnen der Vhs-Außenstelle findet wieder jeden Donnerstag von 16 bis 17 Uhr statt. Es werden nur Kinder bis vier Jahre angenommen. Die Kursgebühr beträgt 30 Mark. Anmeldungen sind bis spätestens Dienstag, 26. Januar, an den Außenstellenleiter (Tel. 2760) zu richten.
Am Dienstag. 26. Januar, ist der Beginn eines Maschinenschreibkurses für Anfänger geplant. Der Kurs erstreckt sich über zehn Abende und kostet 60 Mark.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.01.1993


Faschingshochzeit
Großlintach.
(xk) Für eine zünftige Faschingsgaudi besonderer Art sorgt am Samstag, 13. Februar, in Großlintach der Stammtischverein Lintach-Hunderdorf. Da steigt nämlich eine Faschingshochzeit und es geht lustig zu, wenn sich das ungleiche Paar Korbinian Pfandlflick und Afra Reamschneider faschingsgemäß das Ja-Wort geben. Stammtischvorstand  Hans Achatz und seine Mithelfer setzen alles daran, damit diese Faschingsheirat auch ein gehöriges Faschingsereignis wird. Um 13 Uhr ist zunächst ein fröhlich-bunter Faschingsumzug in Großlintach-Lintach (ab Gasthaus) mit rund zwölf Wagen geplant. Die urige Faschings-Trauungszeremonie beginnt dann um 13.30 Uhr im Hofe des Gasthauses Plötz-Schlecht. Für die geladenen Gäste folgt ein Hochzeitsprogramm im Saal mit Mahlbeginn um 14.30 Uhr. Auch das Brautstehlen; Danken und abendlicher Tanz fehlen nicht. Es wirken auch zwei bekannte Gstanzlsänger als Brautführer und Hochzeitslader mit. Sie sind sicher mit Garant für eine Mords- Gaudi und zünftiges Aussingen. Für das Paar dauert das Faschingsglück allerdings nicht allzulange, denn um 22 Uhr ist schon die Scheidung vorprogrammiert. Die Bevölkerung aus nah und fern ist zum Faschingszug und der Faschingshochzeit willkommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.01.1993


Aus der Gemeinderatssitzung Hunderdorf:
Bebauungspläne als Satzung beschlossen
Kanalisation Steinburg soll bald weitergebaut werden — Kein Geld für historischen Baierweg
Hunderdorf.
(xk) Bei der kürzlich stattgefundenen Sitzung konnte der Gemeinderat gleich drei Bebauungspläne als Satzung beschließen, darunter auch den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Thananger Straße – Erweiterung (bei Härtenberger). Von den Fachbehörden bestand Einverständnis mit der Planänderung gemäß Deckblatt Nummer II.
Landschaftsarchitekt Gerald Eska erläuterte die eingegangenen Stellungnahmen bezüglich der Industriegebiets-Erweiterung Breitfeld anläßlich der öffentlichen Auslegung. Die weiteren Anregungen und Bedenken des Bundes Naturschutz blieben unberücksichtigt. Ebenso die Anregung des Straßenbauamtes, eine Geh- und Radweganbindung über den Nolteweg/Flurweg herzustellen. Vielmehr forderte die Gemeinde, entlang der Staatsstraße eine Gehweganbindung Hunderdorf-Steinburg zu schaffen. Keine grundsätzlichen Bedenken, außer seitens des Bundes Naturschutz, bestanden gegen die Baugebietsausweisung Hochfeld-Süd – Erweiterung, dessen Bereich größtenteils in der erweiterten Wasserschutzzone liegt. Hier ist jedoch unter Beachtung der Richtlinien eine Bebauung nicht ausgeschlossen. Nach Abwägung und aufgrund des dringenden Wohnbaubedarfs wurden diesbezüglich Bedenken zurückgestellt und abschließend ebenso der Satzungsbeschluß gefaßt. Die Bebauungspläne werden nun dem Landratsamt Straubing-Bogen zur Genehmigung beziehungsweise zur Verfahrensprüfung vorgelegt.
Der Gemeinderat befaßte sich auch mit der Kanalisationsbaumaßnahme Steinburg-Gaishausen-Thananger. Nachdem der Zuwendungsantrag für die Gesamtmaßnahme noch einige Zeit in Anspruch nimmt, die Fortführung der Kanalisationsbaumaßnahmen jedoch seitens der Gemeinde im Frühjahr angestrebt wird, entschied sich der Gemeinderat dafür, für den Bauabschnitt im Bereich Steinburg einschließlich Teilstück Thananger den vorzeitigen Baubeginn zu beantragen, damit die Maßnahme dann umgehend ausgeschrieben werden kann. Zu den Baugesuchen: Wohnhausneubau mit Doppelgarage in Lindfeld 9, Anbau eines Wintergartens an das Wohnhaus in Thananger 21, Anbau eines Vordaches an das Wohnhaus in der Fichtenstraße 33. Das gemeindliche Einvernehmen wurde hergestellt. Dann gab der Bürgermeister Anträge auf Wegweisertafeln bekannt, und gemeindlicherseits wurde die Errichtung von Wegweisertafeln für die Apotheke sowie für Gitte’s Goldkeller gebilligt.
Der Gemeinderat nahm Kenntnis vom Lageplan für die geplante Trassenführung des historischen Baierweges, der insgesamt eine Länge von 200 Kilometer aufweisen und vom Landkreis Straubing-Bogen bis in das Gebiet der Tschechischen Republik führen wird. Der Gemeinderat zeigte sich mit der Trassenführung im Bereich Hunderdorf einverstanden. Sie führt über den Wanderweg Hofdorf nach Windberg und von dort über den Breitfelder Weg nach Au vorm Wald und über den Schloßberg nach Neukirchen. Anteilige Kosten will die Gemeinde allerdings nicht übernehmen.
Zur Kenntnis gab Bürgermeister Peschke auch ein Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen über den fünften Ausbauplan für Staatsstraßen. Hiernach ist die Verlegung bei Steinburg mit Dringlichkeitsstufe I und ein möglicher Ausbauzeitpunkt 1993 bis 2000 vorgetragen. Die Verlegung bei Hunderdorf ist als weiterer Bedarf nach 2010 unverbindlich enthalten. Der Gemeinderat erhob gegen diesen Zeitplan keinerlei Einwendungen, forderte aber nachdrücklich die Geh- und Radwegverbindung Hunderdorf-Steinburg.
Zur Kenntnis gegeben wurde dem Gemeinderat auch ein Schreiben der Volkshochschule des Landkreises Straubing-Bogen., wobei man sich für die bisherige Unterstützung der Vhs-Außenstelle Hunderdorf bedankt und um weitere Unterstützung beziehungsweise um Bereitstellung von entsprechenden Räumen bat. Vhs-Außenstellenleiter Kornel Klar wird in einer der nächsten Sitzungen auch einen kurzen Bericht über die Vhs-Arbeit vor Ort geben.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.01.1993


Blick für das Wahre geht verloren
Aktion-, Horror- und Sexvideos senken Hemmschwelle der Menschen
Hunderdorf.
Am Mittwoch abend sprach im Gasthaus Baier-Edbauer in Hunderdorf Wolfgang Folger aus Schwarzach vor den Landfrauen und dem Frauenbund über das Thema „Video – Gefahr oder Chance“. Folger sagte zu Beginn seines Referates, Fernsehen sei als technische Errungenschaft nicht verwerflich, es sei gut für Bildung, diene zur Information. Entscheidend aber sei, was wir Menschen mit der Technik tun.
Jeder zweite Haushalt habe mindestens einen Videorecorder, das seien 6,5 Millionen Geräte. Jeder fünfte Haushalt besitzt zwei oder mehrere Geräte. 1991 wurden sechs Milliarden Mark für Geräte und Videofilme ausgegeben, rechnete der Redner vor. Von den angebotenen Filmen seien 45 Prozent Action-, Horror- und Kriegsfilme und 15 Prozent erotische Filme, bei denen es um Kannibalismus, Zombies, Sex, Historie, Krieg, Massaker und Rocker gehe. Folglich seien über die Hälfte jugendgefährdend, führte der Sprecher weiter aus. Gewalt schlage auch in den Zeichentrickfilmen zu. Sie werden hier nur durch die witzige Darstellung verharmlost. Den Sprung vom Bild zur Wirklichkeit schaffen viele nicht mehr. Dies stelle eine besondere Gefahr für Kinder dar. Der Blick für die Wirklichkeit, das Wahre und das Echte, gehe dadurch verloren, stellte Folger fest.
Zum Videokonsum führen besonders bei Jugendlichen Mutprobeneffekte, Reiz für das Verbotene, Druck von der Gruppe, Langeweile und das Vorbildverhalten der Erwachsenen. Dies wirke sich auf aggressives Verhalten wie Ausländerfeindlichkeit aus. Zunehmend seien unmittelbar bei Schülern Schlafstörungen, gestörte Realitätsbezüge, Gewalt als Regelung von Konflikten, zweifelhafte Wertorientierungen feststellbar. Video-Krimis animierten schon zu tötenden Schüssen und anderen Aggressionen. Eine Studie zeigte auf, so der Redner, daß Kinder im Schnitt von Freitag bis Sonntag 20 bis 30 Fernsehstunden zusammenbrächten. Dies sei nicht nur in den Städten der Fall, allein mehr als zwanzig Fernsehprogramme werden durch Satellit, Kabel oder Antenne in die hintersten Einöden gebracht. Zusätzlich seien Videospiele heute der große Renner.
Im zweiten Teil seines Vortrages zeigte Folger anhand von Video-Filmausschnitten Beispiele der Brutalität solcher Filme. Anschließend stellten sich die Fragen: Was sind das für Leute, die diese Filme machen? Wie können Leute sich sowas ausdenken, wie kommt sowas in Umlauf? Folger meinte dazu, daß das große Geld der springende Punkt sei. Als weiteren Grund nannte er das Sinken der Hemmschwelle und der Scham unserer Gesellschaft „Wir leben in einer sehr unruhigen Zeit. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich“, sagte er.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.01.1993


Ländliche Neuordnung
Hunderdorf.
(ta) In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Teilnehmergemeinschaften die freiwillige Mit-Mach-Aktion „Mehr Grün“ im Rahmen der ländlichen Neuordnung mit viel „Erfolg durchgeführt. Auch heuer bietet die Flurbereinigung allen Teilnehmern, die an der Verschönerung und Bereicherung unserer Fluren und Dorfränder interessiert sind, die Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zur Erhaltung und Gestaltung unserer Heimat zu leisten. Die Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Hofdorf-Sollach stellt 1993 auf Antrag allen Mitgliedern kostenlos standortgerechte heimische Bäume und Sträucher zur Verfügung. Diese Gehölze sollen auf den privaten Abfindungsgrundstücken der Teilnehmer, die in der Feldflur oder am Ortsrand liegen, gepflanzt werden.
Auch die Kosten für Zäunungen, Baumpfähle, Baumschutz und anderes Material werden voll mit Landesmitteln gefördert. Da die Pflanz- und Pflegearbeiten nicht gefördert werden können, ist die Arbeitsleitung somit vom Antragsteller zu erbringen. In vertretbarem Umfang werden insbesondere gefördert: Pflanzungen in den Feldflur wie Einzelbäume, Baumgruppen, Schutzpflanzungen für den Ufer-, Wind- und Vogelschutz, für Wildhege und Imkerei, Feldgehölze (bis 1000 Quadratmeter), Obsthochstämme, Streuobstanlagen, Pflanzungen im Übergangsbereich Dorf-Landschaft (Ortsrandeingrünung), wie Erhaltung von Obstwiesen, Einbindung des Ortsrandes mit Großbäumen, freiwachsende Baum-/Strauch-Hecken.
Nicht unterstützt wird die Aufforstung von Grundstücken sowie die Neuanlage bzw. Bepflanzung von Hausgärten. Die Zuteilung von Obstbäumen darf nicht zu Rodungsaktionen am älteren Obstbaumbestand führen und wird nun zur Erhaltung und Verbesserung des Orts- und Landschaftsbildes gewährt. Die Anpflanzung von ausgesprochenen Zier- sowie Nadelgehölzen, von Gehölzen für Schnitthecken, von Beerensträuchern und Blütenstauden wird ebenfalls nicht unterstützt.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.01.1993

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