1983# 08

Mit dem Wasser sparen!
Windberg.
Die sengende Hitze der letzten Woche gefährdet zunehmend die Wasserversorgung im Landkreis. Nach Konzell schlägt jetzt auch die Gemeinde Windberg Alarm. Ab sofort ist dort das Rasengießen und das Autowaschen verboten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1983


Bebauungsplanaufstellung beraten
Windberg.
Zu der Sitzung des Gemeinderates Windberg hieß Bürgermeister Franz Kleikamp insbesondere Regierungsoberrat Schmid (Landratsamt Straubing-Bogen) willkommen. In der anschließenden Beratung wurde insbesondere das mögliche Aufstellungsverfahren für einen Behauungsplan, in dem sechs Bauparzellen für Einheimische ausgewiesen werden sollen, erörtert. Nähere Einzelheiten sollten in der nächsten Sitzung abgesprochen werden, soweit es zum Planverfahren kommen sollte. Bürgermeister Kleikamp berichtete über die geänderte Gemeindeordnung, wonach auch bei Gemeinden unter 3 000 Einwohnern jetzt beschließende Ausschüsse gebildet werden können. Mit Mehrheit sprach sich der Gemeinderat für die Übertragung der Beschlußfähigkeit an den Bauausschuß aus. Diesbezüglich wurde auch die Änderung der Geschäftsordnung des Gemeinderates gebilligt. Kenntnis nahm der Gemeinderat auch vom Schreiben des Naturparkvereins Bayerischer Wald, wonach die Gemeinde gebeten wird, eine bestimmte Zahl des neu herausgegebenen Naturparkführers abzunehmen. Eine Entscheidung wurde vertagt. Der Naturparkverein soll gebeten werden, zunächst ein Exemplar des neuen Naturparkführers vorzulegen, damit man sich ein besseres Bild von dieser Handbuch-Neuauflage machen könne.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1983


Diskussion um Schülerbeförderung
Beförderungsentgelt angehoben — Windberg und Neukirchen haben nach Turnus Vorrang
Hunderdorf.
Eine Sitzung des Schulverbandsausschusses fand am Donnerstagabend im Sitzungssaal des Verwaltungsamtes Hunderdorf statt. Hauptpunkt der Sitzung war die Schülerbeförderung für das kommende Schuljahr. Schulverbandsvorsitzender, Bürgermeister Härtenberger, konnte dazu auch Schulleiter Alois Czerwenka begrüßen.
Eingangs informierte Schulverbandsvorsitzender Karl Härtenberger über die gesetzliche Neuregelung bei der Schülerbeförderung. Nach dieser Änderung bestehe für Hauptschüler ein — kostenloser — Beförderungsanspruch nur mehr bei einer Entfernung von drei Kilometern oder mehr. Für die Grundschüler bleibe nach wie vor das Limit von zwei Kilometern. Die Neuregelung, so wurde von den Ausschußmitgliedern festgestellt, könne aufgrund der ungünstigen Verkehrsverhältnisse eine besondere Härte bringen. Zudem können wohl keine bzw. höchstens einige Fahrten tatsächlich eingespart werden, nachdem die Schüler der Grundschule bei einer Entfernung von zwei und mehr Kilometern sowieso nach wie vor einen unentgeltlichen Beförderungsanspruch haben oder wegen dem Erreichen der Drei-Kilometer-Grenze trotzdem die Schulbuslinie befahren werden muß. Es wurde so vorerst keine Neuregelung durch den Schulverbandsausschuß getroffen, vielmehr will man die bisher noch nicht vorliegenden Ausführungsbestimmungen des Gesetzgebers abwarten, um sich dann nochmals konkret mit dieser Angelegenheit zu befassen.
Gebilligt wurde vom Verbandsausschuß auch eine Änderung des Schülerbeförderungsvertrages mit dem Busunternehmen. Aufgrund des Ausfalls der Dieselbeihilfe und unter Berücksichtigung der letztjährigen allgemeinen Kostensteigerungen wurde ein neues, höheres Beförderungsentgelt einvernehmlich festgelegt. Entsprochen wurde auch einem Antrag der Schülerverwaltung, den Fahrturnus zu ändern. Nachdem in den letzten Jahren der Schulbus nach Neukirchen fuhr, sollen nunmehr wieder zuerst die Schüler aus dem Bereich Windberg zurückbefördert werden. Im Sinne einer möglichen Gleichbehandlung wurde beschlossen, künftig jedes Schuljahr den Fahrplan zu wechseln, so daß ab dem neuen Schuljahr zunächst turnusmäßig Windberg, 1984/85 dann wieder Neukirchen, anschließend wieder Windberg angefahren werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1983


Gau-Bezirksjugendtag: „Wias da Brauch is“
Nahezu 150 Kinder und Jugendliche erfreuten mit Volksmusik, bayerischem Liedgut und Brauchtumstanz

Viel Anklang fand die Flötengruppe des Bogener Trachtenvereins.Steinburg. Das Brauchtum ist neben Kultur und

Gauvorstand Alwin Geiger führte durch das Programm.

Denkmälern mit das wichtigste Erbe, das der Heimat Identität und Charakter gibt. Daß das Brauchtum lebt, dokumentierte eindrucksvoll der Gau-Bezirksjugendtag am Samstagabend im Gasthaus Berger-Höfelsauer in Steinburg (Landkreis Straubing-Bogen). Dort erfreuten neun Trachtengruppen und vier Gesangs- und Musikgruppen Freunde der Volksmusik, des Volksliedes, des Volkstanzes und der bayerischen Mundart. Rund 150 Kinder und Jugendliche wirkten an der Veranstaltung mit.
Schirmherr Bürgermeister Karl Härtenberger betonte, daß die Heimat- und Volkstrachtenvereine nach dem Krieg mit viel Idealismus und unermüdlicher Arbeit die Tanz-, Musik- und Gesangsgruppen wieder aufgebaut hätten. Härtenberger freute sich über die große Anzahl junger Menschen, die sich dem Gesang, dem

Die Kindergruppe aus Hunderdorf eröffnete den Gau-Bezirksjugendtag mit dem „Salzburger Dreher“.

Tanz und der Musik verschrieben haben. „Sie beweisen hiermit auch die Liebe zu ihrer Heimat“, sagte Schirmherr Härtenberger. Er erklärte, im heutigen Zeitalter mit immer mehr Lebensqualität wären Brauchtum und Sitte ernsthaft gefährdet, wenn es nicht Idealisten gäbe, die sich dem Erhalt der überlieferten Werte annähmen. Bezirksjugendleiter Franz Rainer übermittelte die Grüße des Bayerischen Waldgaues und dankte allen teilnehmenden Vereinen. Der Vorstand des Bayerischen Waldgaues, Alwin Geiger aus Hohenwarth, rief die Vereine dazu auf, neue Wege zu finden und zu gehen, damit die Kinder und Jugendlichen nicht die Freude am Brauchtum verlören. Stellvertretender Landrat Franz Buchner

Schneidig und in fescher Tracht tanzte die Trachtlerjugend aus Elisabethszell.

wünschte den jungen Trachtlern weiterhin viel Freude an Volksmusik und Volkstanz.
Als ausrichtender Verein eröffnete die Kindergruppe des Heimat- und Volkstrachtenvereins Hunderdorf mit dem „Salzburger Dreher“ den Gau-Bezirksjugendtag 1983. Gaujugendleiter Franz Rainer führte durch das Programm. Die jungen Trachtler aus Windberg erfreuten mit den Tänzen „Schusterpolka“ und „Sternpolka“. Die Kindergruppe des Trachtenvereins Sankt Englmar führte den „Kikeriki-Tanz“ und die „Kreuzpolka“ auf. Die Wölfl-Deandln aus Hunderdorf bereiteten viel Freude mit ihren Liedern. Weiter gings mit der in besonders fescher Tracht gekommenen Kindergruppe des Trachtenvereins Elisabethszell. Nach einem kurzen Mundartgedicht zweier Trachtlerbuben beeindruckte die Kindergruppe des Trachtenvereins Weingarten mit Tanzeinlagen. Die jungen Trachtler aus Bernried gefielen mit dem „Ochsen-treiber- und Webertanz“. Gekonnt spielten daraufhin die Geschwister Hofmann aus Schwarzach die Musikstücke „Hopfakiam“ und den „Landler vom Guggensepp“ und dann tanzte die mitgliederstarke Kinder- und Jugendgruppe des Trachtenvereins Haibach. Weiterhin boten der Trachtlernachwuchs aus Bogen sowie die Kindergruppe des Trachtenvereins Schwarzach bayerische Tänze.
Zum Schluß der Aufführungen wartete die Hunderdorfer Trachtlergruppe mit dem „Mühlradl-Tanz“ auf. Die „Wagscheitlmusi“ spielte für die Kindertrachtengruppen die jeweilige Tanzmusik. Abschließend erhielten jede Teilnehmergruppe einen Erinnerungsteller und jeder einzelne Teilnehmer eine Urkunde.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1983


Rammersberger Kirta beginnt
Bierzelt und Vergnügungsparkbetrieb – Vier fröhliche Tage stehen bevor
Rammersberg. Das ländliche, überwiegend bäuerlich strukturierte Dorf Rammersberg in der Gemeinde Hunderdorf ist zum „Kirchweihfest“ gerüstet. Mit dem „Rammersberger Kirta“ stehen vier fröhliche Festtage mit Festzelt- und Vergnügungsparkbetrieb bevor. Die Festwirtsfamilie Gierl hat alle Anstrengungen

Die Ortsansicht von Rammersberg.

unternommen, um den Kirtagästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. So gibt es im Bierzelt süffiges Festbier und verschiedene Wiesenschmankerl. Ein Losstand, die Schiffschaukel und andere Vergnügungsbuden sind rundherum aufgebaut.
Morgen um 18.30 Uhr wird das „Rammersberger Kirchweihfest“ mit einem Standkonzert und dem anschließenden Einzug ins Festzelt eröffnet. Hierzu wird die über 40 Spielerinnen und Spieler zählende Jugendblaskapelle des Musikvereins Hunderdorf mit schmissigen Musikstücken aufspielen. Die Initiative zu diesem Fest hat wiederum Gastwirtsfamilie Gierl ergriffen.
Ältere Einwohner erinnern sich noch daran, daß die Kirchweihfeier früher ein „Waldfest“ war und beim ehemaligen „Falk-Hölz1″ veranstaltet wurde. In den letzten Jahrzehnten feierte man den Kirta beim Gasthaus Gierl, wo im Hofe unter den schattigen Kastanienbäumen Tische und Bänke aufgestellt wurden. Im Jahre 1973 und einige Jahre danach wurde das altherkömmliche Kirtafest mit einem Bierzelt- und Vergnügungsparkbetrieb ausgerichtet. Auch heuer soll der schon zur Tradition gewordene „Rammersberger Kirta“ zu einem kleinen Volksfest werden, bei dem jung und alt im Bierzelt oder beim Vergnügungspark zu ihrer Unterhaltung, zu ihrem Wohlergehen und Vergnügen kommen sollen.
Die Festwirtsfamilie hat alles vorbereitet, was zu einem zünftigen Kirchweihfest gehört. Neben Schiffschaukel, Schießbude, Wurfbude, Eis- und Gemüsestand darf natürlich auch ein Glückshafen nicht fehlen. Im Bierzelt werden neben der Jugendblaskapelle Hunderdorf, die anfänglich spielt, die Musikkapellen „Regentaler Musikanten“ (Freitag), die „Schloßberg Buam“ (Samstag), die Bernbachtaler Musikanten (Sonntag ab 10 Uhr) und das „Grenzland-Sextett“ (Montag) für zünftige Stimmung sorgen. Die Sturmbrauerei aus Straubing liefert Festbier und dazu gibt’s die herzhaften Wiesenschmankerl verschiedener Art.
Nach dem musikalischen Auftakt mit Bierzelteinzug wird am Freitagabend gegen 19 Uhr 2. Bürgermeister Egon Weinzierl das erste Bierfaßl anzapfen. Auch am Samstag ist ab etwa 17 Uhr Festzelt- und Vergnügungsparkbetrieb. Am Sonntag geht’s dann los mit einem zünftigen musikalischen Frühschoppen (ab 10 Uhr), dann folgt durchgehend bis in die Abendstunden der Festbetrieb. Es besteht die Gelegenheit, nach Belieben „Mittag“ zu machen. Am Montag schließlich folgt der Festausklang.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.08.1983


Vor 60 Jahren Wiedergründung des Klosters Windberg
Einzug der Prämonstratenser ins Kloster

Auf einem Bergrücken des Vorderen Bayerischen Waldes erhebt sich die Ortschaft Windberg. Sie wird von dem uralten Kloster gekrönt, daß anstelle des Schlosses der Grafen von Bogen entstanden ist. Wie so viele denkwürdige Kulturstätten, wurde auch dieses Kloster vom Wahnsinn der Säkularisation verheert und seiner Güter und kostbaren Bücherschätze und Sammlungen beraubt. Zerteilt, zertrümmert und jedem Eigennutz preisgegeben, fristete es 120 Jahre ein schattenhaftes Leben.
Mit der Säkularisation 1803 war das Ende des Klosters gekommen. Nun begann ein systematisches Verkaufen, Versteigern und Zertrümmern. Das Vermögen des Klosters beschlagnahmte der Staat. Die Frucht jahrhundertelanger, stiller emsiger Arbeit zahlreicher Mönche wurde mit einem Schlag aus Windberg fortgebracht und in Museen, Bibliotheken und Sammlungen gesteckt.
Die Klosterkirche blieb als Pfarrkirche erhalten. Der Ostflügel des Konventbaues wurde zur Brauerei gemacht, der Südflügel diente als Wirtshaus, aus den Zellen entstand ein Tanzsaal. Ende des 19. Jahrhunderts war das Gebäude in so schlechtem Zustand, daß man schon an einen Abriß dachte.
Nun trat Pfarrer Kugler auf den Plan. Er konnte nicht glauben, daß diese Stätte mönchischen Lebens für immer verschwinden sollte. Seinen Bemühungen ist es auch zu danken, daß man kirchlicherseits Interesse an der Wiedergründung eines Klosters hatte. Der Erste Weltkrieg mit seinen verheerenden Folgen stand jedoch einer Neubesetzung im Wege. Erst um 1920 wurde die Idee einer Klostergründung wieder aktuell.
In dieser Zeit wurden verschiedene aufgelöste Klöster in Deutschland wiedergegründet. So zogen die Prämonstratenser des Klosters Tepl in Böhmen in das Kloster Speinshart in der Oberpfalz. Pfarrer Kugler beschränkte seine Bemühung auf Klöster des Inlandes, bis 1922 Pater Albert Stara von Tepl an Pfarrer Kugler schrieb er wolle in Windberg 10 Tage Urlaub machen. Er machte an Pfarrer Kugler den Vorschlag, sich an mehrere ausländische Klöster zu wenden. Nach vielen abschlägigen Antworten fand er in Pater Lambert Winter vom Prämonstratenserkloster Berne in den Niederlanden einen begeisterten Mitstreiter. Im September 1922 trafen zwei Holländer in Windberg ein. Im Februar des darauffolgenden Jahres wurde die Genehmigung zum Kauf der verwahrlosten Klostergebäude erteilt. Chorherr Michael van der Hagen wurde erster Prior von Windberg.
Über den Zustand der Räume schrieb damals Prior Michael van der Hagen. Früher konnte man aus dem 1. Stockwerk des Klosters in die Kirche gelangen, jetzt ist der Gang vermauert. Eine Stiege führt in den 2. Stock, wo der Gang neuerdings vermauert ist. Durch einen schönen Saal kommen wir in eine Werkstätte, die man durch Niederreißen einer Zellenmauer geschaffen hat. Im großen Gang war es bitter kalt, denn auf einer Strecke von fünf Metern fehlt die Decke vollständig und man sieht durch die nackten Balken das abgerissene Dach und den Himmel. Auf der Treppe zum Dachboden und auf dem Dachboden hegt der Schnee in großen Mengen. Durch Niederlegen von drei Mauern hat man eine große Vorratskammer der Brauerei gebildet. In einer Zelle, die zum Taubenschlag gemacht wurde, liegt der Mist hoch an den Wänden schon Jahre lang. Die feinen, mit Nußbaumholz getäfelten Türen sind total vernichtet. Das erste Stockwerk und das Erdgeschoß gleichen in der Verfallenheit genau den früheren Räumen….
So erwachte nach mehr als hundertjährigem Schlafe das schon tot geglaubte Kloster zu neuem Leben. Ein mühsamer Aufbau begann, bei dem die angereisten Patres der Prämonstratenser selbst Hand anlegen mußten, denn das Mutterkloster Berne war auch nicht mit über flüssigen Schätzen gesegnet.
Aus Anlaß des 60.jährigen Gründungsfestes und im Hinblick auf den 850. Todestag des Ordensgründers Norbert fand im Kloster Windberg eine internationale Studientagung zum Thema „Prämonstratensische Spiritualität heute“ statt. Unter den Gästen waren Weihbischof Guggenberger von der Diözese Regensburg, der Generalabt des Prämonstratenserordens aus Rom, Dr. Marcel van de Ven, die Äbte aus Berne/Holland und Schlägl /Osterreich sowie Prämonstratenser aus zahlreichen Häusern des weltweit verbreiteten Ordens. Die Ziele der Tagung wurden in einigen Punkten formuliert:
Aussagen finden zu den Hauptpunkten heutiger Lebensweise und Erdarbeiten der Spiritualität: Communio, Contemplatio, Actio und Stabilitas;
Fragen nach Impulsen, die zur Spiritualität aus der Augustiner-Regel erwachsen;
Untersuchungen treffen wie wohl der Weg des hl. Norbert heute ausfiele;
die Studientagung und die Ergebnisse der Referate werden in Buchform einer breiten Öffentlichkeit bekannt gegeben. In Bayern bestanden vor der Säkularistation elf Abteien der Prämonstratenser, von denen später Ursberg und Roggenburg Reichsabteien wurden.
Das erste Kloster war Ursberg (1125 -1802).Es war das Mutterkloster von Roggenburg, Schäftlarn und Neustift. Es folgten Oberzell bei Würzburg , Osterhofen, Tückelhausen, Windberg (1140), Speinshart, Steingaden und St. Salvator, Windberg und Speinshart lagen im Bistum Regensburg. Der Kunstfertigkeit dieser Klöster verdanken wir die Säulenbasilika in Oberzell, die Kirche und den Kreuzgang in Steingaden, die Stiftskirche in Windberg und die ehem. Klosterkirche in Tückelhausen. Von den genannten Klöstern wurden nur die Klöster in Windberg und Speinshart wiedergegründet. Prämonstratenserkläster in Deutschland finden wir nur noch in Hamborn bei Duisburg und Stift Tepl in Villingen.
In der Gründungszeit schlossen sich den Männerklöstern bald auch Orden der Frauen an, und ein Teil der Prämonstratenserklöster war anfangs als Doppelkloster gegründet worden. Die Anordnung des Generalkapitels, daß die Nonnenklöster in gebührender Entfernung vom Männerkloster angelegt werden müßten, konnte aus räumlichen Gründen oft nicht eingehalten werden. So kam es bald zu einigen Auflösungen der Frauenkonvente. Bekannte Klöster der Prämonstratenserinnen waren in Unterzell, Sulz bei Dombühl, Hausen und Michelfeld bei Kitzingen, Prior P. Thomas schreibt zum Jubiläum des Klosters Windberg: Unter großen Anstrengungen haben die Mitbrüder damals versucht, das Klostergebäude bewohnbar zu machen und wieder ein geistliches Zentrum aufzubauen. Der Beginn der 20er Jahre brachte die Rückkehr der weißen Chorherren nach Deutschland. Sowohl in Speinshart wie in Windberg konnte der Orden an eine jahrhundertalte Tradition anknüpfen und Stätten frühesten prämonstratensischen Lebens und Wirkens wieder aktivieren.
Wenn die Prämonstratenser heuer darangehen, sich auf das große Norbertsjubiläum vorzubereiten, das im nächsten Jahr zum 850. Todestag des Ordenssttifters gefeiert wird, dann bekommt das lokale Ereignis des 60jährigen Wiederbestehens der Abtei Windberg einen besonderen Akzent. 60 Jahre Windberg bedeuten auf diesem Hintergrund eher einen Anstoß, sich auf das Erbe des hl. Norbert zu besinnen, sich neu zu orientieren an dieser großen Gründergestalt durch seine radikale Lebensweise und durch sein unermüdliches Wirken für damals und für heute Maßstäbe gesetzt hat.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Memoiren eines Steinburger Bürgers
15.
Im ersten Sturm verwundet!

Unser Erkundungsangriff war auf den 20. Februar 1918 früh ½ 6 Uhr angesetzt, also noch vor Tagesanbruch und war auf drei Stoßkeile verteilt, der linke und rechte Keil mit je 26 Mann sollten schon einige Minuten vor dem mittleren Keil aus dem ersten Graben vorstürmen, an den Flanken des feindlichen Vorpostens vorbei, um denselben auszuheben, der mittlere Stoßkeil hatte die Vorpostenbesatzung stirnseits anzugreifen, so sollte alles klappen, um dieselben kampfunfähig zu machen oder als Gefangene einzubringen. Dazu mußten, unsere Minenwerfer fünf Minuten vorher schweres Abwehrfeuer auf den feindlichen Drahtverhau und zurück auf dessen Stellung legen. Nach dieser Zeit, es waren alle Uhren gleich gestellt, treffen drei Blindgänger vorne ein, als Aufbruchzeichen zum Angriff, (so war es eingeplant). Doch schon ehe die Blindgänger eintrafen, schlug eine schwere Mine zu kurz ein und brachte schon schwere Verluste in unserer Abteilung, wieviel weiß ich nicht. Ich lag schon mit Gewehr, 6 Handgranaten am Leibriemen und einer geballten Ladung vorm Graben draußen, sprungbereit und auf gings nach vorne, nachdem die Blindgänger eintrafen. Im gleichen Moment, als wir aufsprangen, kam nochmals ein schwerer Volltreffer in unserer direkten Nähe zum Einschlagen, so daß die Erde bebte, und was nicht getroffen wurde, wurde verschüttet, denn eine 2-Zentnermine riß zimmertiefe Löcher in den Boden und wehe dem, der darunter kam. Ich war grade hochgesprungen, eine Finsternis umgab mich und nur mit Mühe konnte ich meine Füße aus dem umbrechenden Kot befreien. „Nur vorwärts jetzt“, war mein einziger Gedanke, Steine, Geschoßsplitter und Erdreich verlegten oder belegten mir den nur kurzen Weg bis zum feindlichen Drahtverhau. Dieser war schon außerhalb der Feuerwelle. Ich sah zurück, aber mutterseelenallein stand ich vorne vor dem feindlichen Drahtverhau, nicht ein Kamerad kam also glücklich durch. Vor mir hatte ich den anderthalb Meter hohen Stacheldraht und hinter mir eine undurchsehbare schwarze Wand. Auf demselben Strecklein konnte ich nicht mehr zurück (es waren wohl keine 100 Meter) vor mir feindlicher Graben, also lief ich außerhalb des Feindgrabens zum französischen Vorpostenbereich, dabei liefen gerade die Franzosen vom Horchposten in ihren Graben zurück. Uns trennten also nur 4 – 5 Meter. Schon wollte ich eine Handgranate zur Gegenwehr in den Graben werfen, als ich daran dachte: „Halt, Sepp, bist ganz allein hier“, und ließ sie vorbeirennen. Nach kaum 50 Metern hatte ich die Grabenberme, einer Schulterwehr erreicht (das ist die Erdmasse des Grabenaushubs, die feindwärts zur vertieften Deckung aufgeworfen war), da schrie mich einer an: „He, Kamerad, hilf mir den Verletzten zurückzubringen“. Ich ließ nun mein Gewehr und die geballte Ladung (das war ein Kisterl mit 4 Handgranatenkörpern, die mit einer Zündschnur zusammengefaßt waren, dessen Ende zum Losreißen außerhalb des Kistls war), am Platz zurück und beide fassten wir nun den Verwundeten, nach einer herzlichen Bitte von ihm, zum Rücktransport an. Der andere hatte ihn unter den Schultern und ich unter den Füßen, so schleppten wir ihn weg, wobei wir mit ihm öfter im granatdurchlöcherten und mit Drahtstücken gespickten Boden zusammensackten. Das gab der Verwundete nur mit Wimmern zu erkennen. Dabei erkannte ich, daß er bauchverwundet ist, weil der Waffenrock schwer blutbefleckt war. Der mitschleppende Kamerad, ein Infanterist, kannte das Gelände besser, wir legten nun unseren Verwundeten in einen tiefen alten Minentrichter, der Infanterist sagte nur ich kann nicht mehr, ich hole die Sanitäter, denn der mitgeschleppte Kamerad war ein größerer Mann als wir. Als er nun unseren spärlichen Drahtverhau schnell überschritt und in den Graben sprang, bekam er noch Maschinengewehrfeuer nachgeschickt. Ob es ihn erwischt hat, blieb mir unbekannt. Doch aus unserem Graben kam der Nachtpatrouillenruf „Fritz“, worauf ich erwiderte: „Fritz, Hilfe“. Doch es kam keine Hilfe, war auch keine mehr zu erhoffen, denn es dämmerte schon leicht der Morgen. Dann waren wir vom Feind nur zu gut eingesehen. Schon im nächsten Moment schlug wieder eine schwere Granate in der Nähe ein, diesmal vom Feind. Unser Verwundeter kauerte tief im Loche und ich neben ihm. Schon hörte ich einen Granatsplitter zu mir heranpfeifen und wie ich es ahnte, hatte er mich auch schon am linken Knie auf die andere Seite umgelegt, es war nur vermeintlich eine Prellung, wie von einem Hagel getroffen. Nun wollte ich aber schnell auf und ebenfalls übern Drahtverhau in unseren Graben springen, sank jedoch zusammen. Meine ersten Worte waren: „Blut, Himmel, Herrgott, Sakrament, jetzt hat es mich auch erwischt“. Die lieben Leser wollen nur das verzeihen, es war nur der erste kräftige Ausdruck der Feldtruppen, wenn uns etwas mißlang und faßten das nur als momentane Entladung über unseren Ärger auf. Waren uns doch nur lauter junge Burschen, aber in der Not eine verschworene Freundschaft. Während meiner Flucherei sprang ein weiterer, unverwundeter junger Infanterist zu uns in den Krater. Er war ganz erschreckt und schaute mich so furchtsam an, so daß ich es auch sofort bereute. Der vor mir liegende Schwerverwundete sagte sofort zu mir: „Auweh, Kamerad, nun sind wir verloren, es wird jetzt Tag. Wir sind vom Franzmann eingesehen, es kann uns niemand mehr helfen“ Bei diesen Worten wurde mit erst klar, in welcher verzwickten Lage wir uns befanden. Unverzüglich kam mir auch meine gute Erziehung zum Beistand und ich weiß heute nicht mehr, habe ichs gedacht oder gesagt: „Jetzt, liebe Himmelmutter vom Bogenberg, jetzt hilf (uns oder mir) noch. Ob ich diesen Hilferuf für mich nur oder für uns alle drei ausgestoßen habe, ist mir nicht mehr ganz in Erinnerung. Also kann uns nur Hilfe vom Himmel retten und so setzte ich auch volles Vertrauen darauf. „Nein, Kamerad“ sagte ich sofort zum Verwundeten, „ich kann noch kriechen und hole die Sanitäter zu Hilfe. Ich verabschiedete mich von ihm und kriechend arbeitete ich mich zum Minentrichteroberrand empor. Dort suchte ich wo ich die paar Meter unter unserem spärlichen Drahtverhau durchkommen könnte. Aber kaum hatte mich der Gegner, obwohl es nur ganz wenig heller wurde, erblickt, folgte mir auch schon eine Maschinengewehrsalve, unmittelbar am Kopf vorbei, jedoch ohne zu treffen. So schnell ich konnte, war ich wieder unten im Loche. Den beiden Kameraden wars erst recht schrecklich zu Mute, aber ich dachte mir richte, daß der Franzose seine Maschinengewehrmündungen sicher noch auf unserer Schützengrabenberme einvisiert hat.  Also kroch ich in der Mulde rechts ab und kam nach kurzem Bemühen auch bei einem Durchgangsloch durch unsere Grabenberme an. Leider war dieses Schlupfloch knapp so groß, daß ein Mann hindurch in unseren Graben gelangen könnte, wenn, ja wenn, die Holzbohlen feindwärts nicht mit Stacheldraht vernagelt gewesen wären. Also nochmals nichts.  Nun dachte ich mir jetzt bin ich vielleicht gute 100 Meter rechts vom ersten Versuch, probierst es noch einmal unterm Drahtverhau durchzukommen. Als ich jedoch den Kopf wieder in Höhe des oberen Grabenrandes hatte, bekam ich wiederum das feindliche Maschinengewehrfeuer um die Ohren, schnell kugelte ich wiederum zurück in Deckung. Nun hatte ich aber immer noch meinen Leibriemen mit sechs Handgranaten am Körper, ohne dabei der unmittelbaren Gefahr, durch einen Splitter oder ein Geschoß in Stücke gerissen zu werden, zu denken. Nun lag ich wieder vor dem Hoffnungsloch mit Ausguck in unseren rettenden Graben. Nun fing ich liegend mit der bloßen Hand am Stacheldraht zu reißen an, ohne Erfolg. Nun zog ich aber schon eine Handgranate aus dem Riemen und riß mit deren Haken drauflos, soviel Raum zu schaffen um durchkriechen zu können. Dabei hörte ich einen leisen Knack. Blitzschnell sah ich zum Granatstiel richtig hatte ich schon beim Reißen losgezogen und im Bogen schleuderte ich dieselbe von mir, gerade noch so weit, daß es mir noch glückte, am Boden Deckung zu nehmen, als diese auch schon krepierte.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Bekanntmachung der Haushaltssatzung
(durch Niederlegung in der Verwaltung der Gemeinde – Geschäftsstelle der Verwaltungsgemeinschaft u. Bekanntgabe der Niederlegung durch Anschlag an den für öffentliche Bekanntmachungen allgemein bestimmten Stellen (Gemeindetafeln) oder durch Mitteilung in einer Tageszeitung nach Vorlage bei der Rechtsaufsichtsbehörde)
I.
Der Gemeinderat Hunderdorf hat die Haushaltssatzung für das Jahr 1983 erlassen. Die Haushaltssatzung tritt mit dem 1. Jan. 1983 in Kraft. Die Haushaltssatzung mit ihren Anlagen wurde in der Gemeindeverwaltung – Geschäftsstelle der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Kirchgasse 8, 8447 Hunderdorf in Hunderdorf, Zimmer-Nr. 1 , niedergelegt.(Art. 26 Abs. 2 GO) und zur Einsicht während des ganzen Monats innerhalb der allgemeinen Geschäftsstunden bereitgelegt (§ 4 Abs. 2 Bekanntmachungsverordnung). Dort liegt auch der Haushaltsplan gemäß Art. 65 Abs. 3 der Gemeindeordnung vom 25. 7. 1983 bis einschließlich 1. 8. 1983 öffentlich auf.
II.
Die Haushaltssatzung enthält keine genehmigungspflichtigen Teile.
Hunderdorf, 15. 7. 1983
1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Ältester Gemeindebürger verstorben
Der am 24. Juli verschiedene Austragslandwirt Sebastian Schindlmeier aus Starzenberg, Gemeinde Hunderdorf, er war mit 96 ½ Jahren ältester Gemeindebürger, – wurde am Mittwoch, dem 27. Juli 1983, zu seiner letzten Ruhestätte im Gemeindefriedhof in Hunderdorf von einer großen Trauergemeinde begleitet.
Bis ins hochbetagte Alter konnte sich Sebastian Schindlmeier bester körperlicher und geistiger Rüstigkeit erfreuen. Auch bei seinem 95. Geburtstag am 8. Jan. 1982, bei dem sich u. a. als Gratulant Landrat Ingo Weiß und Bürgermeister Härtenberger einstellte, zeigte er sich noch recht rüstig, humorvoll und gesellig.
Der „Schindlmeier Wastl“ , wie er überall genannt wurde, erblickte am 8.1.1887 in Nesselbach, bei Degernbach, das Licht der Welt. In den Jahren 1917 und 1918 wurde er im ersten Weltkrieg zu den Waffen gerufen und in Frankreich eingesetzt. Zeitlebens hat Sebastian Schindlmeier hart gearbeitet, zunächst einige Jahre auch als Industriearbeiter, dann in der Landwirtschaft, bei dessen bergigen Nutzflächen besonders Hand angelegt werden mußte.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Vom Gemeinderat Windberg
(Sitzung am 29. 7. 1983)

Windberg— Zu der am Freitagabend im Sitzungssaal stattgefundenen Sitzung des Gemeinderates Windberg hieß Bürgermeister Franz Kleikamp insbesondere Regierungsoberrat Schmid (Landratsamt Straubing-Bogen) willkommen. In der anschließenden Beratung wurde insbesondere das mögliche Aufstellungsverfahren für einen Bebauungsplan , in dem sechs Bauparzellen für Einheimische ausgewiesen werden sollen, erörtert. Nähere Einzelheiten sollten in der nächsten Sitzung abgesprochen u. ggf. festgelegt werden, soweit es zum Planverfahren kommen sollte, wurde abschl. als Erörterungsergebnis vom Gemeinderat konstatiert.
Bürgermeister Kleikamp berichtete über die geänderte Gemeindeordnung, wonach auch bei Gemeinden unter 3.000 Einwohnern jetzt beschließende Ausschüsse gebildet werden können. Mit Mehrheit sprach sich der Gemeinderat für die Übertragung der Beschlußfähigkeit an den Bauausschuß aus. Diesbezüglich wurde auch die Änderung der Geschäftsordnung des Gemeinderates gebilligt.
Kenntnis nahm der Gemeinderat auch vom Schreiben des Naturparkvereins Bayer. Wald e.V., wonach die Gemeinde gebeten wird, eine bestimmte Mindeststückzahl des neu herausgegebenen Naturparkführers abzunehmen. Eine Entscheidung wurde seitens des Gemeinderates vertagt. Der Naturparkverein soll gebeten werden, zunächst ein Exemplar des neuen Naturparkführers vorzulegen, damit man sich ein besseres Bild von dieser Handbuch-Neuauflage machen könne.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


2. Satzung zur Änderung der Beitrags- und Gebührensatzung zur Wasserabgabesatzung der Gemeinde Windberg
Aufgrund der Art. 5, 8 und 9 des Kommunalabgabengesetzes erläßt die Gemeinde Windberg, Landkreis Straubing-Bogen, folgende mit Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen genehmigte 2. Änderungssatzung zur Beitrags- und Gebührensatzung zur Wasserabgabesatzung vom 13. 8. 1979.
§1
Änderung von Satzungsbestimmungen
§ 3 Abs. 2 erhält folgende Fassung:
„Wird eine Veränderung der Fläche oder der Bebauung des Grundstückes vorgenommen, die beitragsrechtliche Auswirkung hat, entsteht die Beitragsschuld mit dem Abschluß der Maßnahme“.
§ 5 Abs. 2 erhält folgende Fassung:
„Die Geschoßfläche ist nach den Außenmaßen der Gebäude allen Geschoßen zu ermitteln (einschl. Stallungen). Keller werden nur mit der Fläche herangezogen, soweit eine Nutzung Wohn- bzw. Gewerbezwecken erfolgt. Ausbaufähige Dachschosse werden mit der Hälfte einer vollen Geschoßfläche berechnet. Garagen und Gebäude oder selbständige Gebäudeteile, die nach Art ihrer Nutzung keinen Bedarf nach Wasserversorgung auslösen (Nebengebäude) werden nicht herangezogen. Balkone, Loggien und Terrassen bleiben außer Ansatz, wenn und soweit sie über die Gebäudefluchtlinie hinausragen“.
§ 5 Abs. 7 wird aufgehoben.
§ 6 erhält folgende Fassung:
(1) Der durch Beiträge abzudeckende Aufwand wird nach der Summe der Grundstücksflächen und der Geschoßflächen umgelegt.
(2) Der Beitrag beträgt
a) pro qm Grundstücksfläche DM 2,75
b) pro qm Geschoßfläche DM 9,90
Die Grundstücksfläche wird höchstens jedoch mit der 6fachen Summe der herangezogenen gesamten Geschoßflächen in Anrechnung gebracht.
§2
Inkrafttreten
Diese Änderungssatzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft.
Hunderdorf, den 29. Juli 1983
Gemeinde Windberg
Kleikamp
1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Wie Sie vielleicht schon wissen, hat der Landkreis Straubing-Bogen vertreten durch die Städte Bogen, Geiselhöring und die Gemeinde Windberg, im August 1982 ein Freundschaftsverhältnis mit Gemeinden aus dem südfranzösischen Raum begonnen. Diese Freundschaft wollen wir in diesem Jahr vertiefen.
Im vergangenen Jahr war eine Delegation unseres Landkreises, vertreten durch den Landrat und die drei Bürgermeister der oben genannten Gemeinde, in Frankreich. Heuer werden die Franzosen uns in der Zeit vom 20. August bis 28. August einen Gegenbesuch abstatten. Dieser Gegenbesuch gilt dem ganzen Landkreis Straubing-Bogen, wobei natürlich die Städte Bogen, Geiselhöring und die Gemeinde Windberg den Landkreis in besonderem Maß vertreten.
Unsere Freunde wohnen während ihres Besuches in der Jugendbildungsstätte Windberg. Sie kommen, wie oben bereits erwähnt, aus der Gegend von Pau am Fuß des Pyrenäengebirges in Südfrankreich, ca. 60 km nordwestlich von dem bekannten Wallfahrtsort Lourdes, ca. 80 km von der Atlantikküste und ca. 30 km von der spanischen Grenze entfernt. Sie sind überwiegend Landwirte aus einem Gebiet, das eine ähnliche Struktur wie das unsrige aufweist.
Nicht weit von Pau liegt das kleine Dörfchen Abos mit ca. 500 Einwohnern, mit dem wir Windberger ein partnerschaftliches Verhältnis eingehen wollen. Der Bürgermeister von Abos, die dortige Lehrerschaft und eine Folkloregruppe – mit unserem Trachtenverein vergleichbar – werden speziell unsere Gemeinde besuchen.
Wir wollen die Partnerschaft in Form eines Festabends am Sonntag, den 21. August begründen. Hierzu lade ich bereits heute die gesamte Gemeindebevölkerung ein. Unsere Delegation wurde im letzten Jahr in Frankreich von der gesamten Bevölkerung auf das herzlichste aufgenommen, und wir spürten alle, wie sehr es ihr daran gelegen war, unsere Freunde zu sein. Auch wir wollen heuer unseren Gästen zeigen, daß wir ebenfalls unseren Beitrag zur Völkerverständigung über die Grenzen unserer Heimat hinaus leisten wollen. Ich bitte Sie alle darum, unsere französischen Freunde mit wirklicher Herzlichkeit und Gastfreundschaft in unserer Mitte aufzunehmen. Schon heute bitte ich alle Vereine der Gemeinde Windberg, sich am 21. August am Festabend zu beteiligen. An die Vereinsvorstände werde ich in der nächsten Zeit noch herantreten. Ich darf Sie alle um Ihren Beitrag zu einem guten Gelingen bitten.
Franz Kleikamp
1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Schulnachrichten
Schulverbandsausschußsitzung am 28. 7. 1983

Schulverbandsvorsitzender Bürgermeister Härtenberger hieß zu dieser im Sitzungssaal des Verwaltungsamtes Hunderdorf stattgefundenen Sitzung insbesondere auch Schulleiter Alois Czerwenka willkommen.
Änderung der Beförderungsgrenzen
Vorsitzender Härtenberger informierte, daß ab 1.8. 1983 für die kostenlose Schulbeförderung neue Grenzen gelten. Die Hauptschüler können nur mehr ab einer Entfernung von 3 Kilometern kostenlos befördert werden. Aufgrund der ungünstigen Verkehrsverhältnisse im Schulverbandsgebiet Hunderdorf stellt diese Regelung eine unzumutbare Härte für die betroffenen Schüler dar. Der Verbandsausschuß sprach sich dafür aus, erst die Ausführungsbestimmungen zur Anwendung der neuen Reglung abzuwarten bevor weitere Schritte unternommen werden.
Kostensteigerung bei Schülerbeförderung
Nachdem die bisher gewährte Dieselbeihilfe für den Schulbusbetrieb nicht mehr gewährt wird und auch die Kosten für Löhne und Unterhalt der Busse gestiegen find, hatte der Verbandsausschuß über eine Erhöhung des Beförderungsentgelts zu beraten. Aufgrund der veranschlagten Kosten ergibt sich eine Erhöhung von ca. 8 Prozent. Der entsprechende Beförderungsvertrag mit der Firma Berger wurde gebilligt.
Beförderung nach Neukirchen und Windberg
Aus der Schülerverwaltung ging der Antrag ein die Fahrten nach Neukirchen und Windberg zu ändern. Nachdem in den letzten Jahren der Schulbus zuerst nach Neukirchen gefahren ist, wurde nunmehr der Antrag gestellt, zuerst die Schüler aus Windberg zu fahren. Im Sinne einer Gleichbehandlung wurde beschlossen, die Bedienung der Ortschaften Neukirchen und Windberg im jährlichen Turnus zu wechseln.
Gastschulbesuch
Der Schulverbandsausschuß hatte sich außerdem mit einem Antrag auf, Gastschulbesuch für die Grundschule in Neukirchen zu befassen. Aufgrund der vorgebrachten Gründe bestehen gegen diesen Gastschulbesuch keine Einwendungen von Seiten des Schulverbandes Hunderdorf.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983

Lehrer-Schüler 5:3
Im Anschluß an das Schulsportfest fand das traditionelle Fußballspiel Lehrer gegen Schüler statt. Trotz Überlegenheit der Pädagogen konnten die Schüler zweimal in Führung gehen, ehe sich die Lehrkräfte besannen und im Endspurt noch einen klaren 5:3 Sieg herausschießen konnten. Schützen bei den Lehrern waren Aigner (3), Vogl und Hentschirsch. Für die Schüler schossen Hilmer (2) und Schötz die Tore. Als Schiedsrichter fungierte Gerhard Scherz.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Verabschiedung der Entlaßschüler
Vergangenen Freitag versammelten sich abends die Entlaßschüler mit ihren Eltern und Lehrkräften zu einer schlichten Feier. Pfarrer Högner begann mit einer Bildmeditation . Gezeigt wurde das Wachstum einer Pflanze vom Boden eines Lichtschachtes durch ein hinderndes Gitter zum Sonnenlicht. Diese Bilder stellten symbolhaft das menschliche Leben dar bis zu seiner Vollendung.
Anschließend begrüßte R. Czerwenka die anwesenden Schüler, Lehrkräfte und Eltern recht herzlich. Er wies auf die Bedeutung dieses Tages im Leben der Jugend hinein, überblickte die vergangenen 9 Schuljahre, dankte den Lehrkräften für ihre verantwortungsbewußte Erziehungs- und Unterrichtsarbeit und ging dann auf den vor den Schülern liegenden Lebensabschnitt ein. Kurz beleuchtete er auch die Situation im Lehrstellenbereich und bat die Schüler, sich auch für unsere freiheitliche demokratische Verfassung und Lebensform stets einzusetzen.
Abschließend wünschte er im Namen aller Lehrkräfte allen scheidenden Schülern viel Erfolg im Berufsleben und das echte Glück der guten Augenblicke, der wahren Freunde und des festen Glaubens an den Sinn des Lebens.
Für die musikalische Umrahmung sorgten die Geschwister Wagner mit Harmonika und Klarinette.
Der Schulleiter verteilte dann noch Buchgeschenke an 6 Entlaßschüler, die sich durch eine besondere Leistung ausgezeichnet hatten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Meister auf zwei Rädern
Traditionelles Fahrradturnier mit Fahrradprüfung in Hunderdorf
Hunderdorf— Als Beitrag zur Verkehrserziehung wurde auch heuer wieder die Überprüfung aller Schülerräder durchgeführt. Dabei mußten an Grund- und Hauptschule ca. 40 % der Räder beanstandet werden, weil sie nicht verkehrssicher ausgestattet waren. Die Eltern dieser Fahrzeugbesitzer wurden benachrichtigt.
Wesentlich mehr Spaß fanden die Schüler an dem anschließend ausgetragenen Geschicklichkeitsturnier, bei dem es galt, möglichst fehlerfrei und doch zügig den Parcours mit Spurbrett, Achter, Slalom, Sandgrube, und Kreisel zu durchfahren.
Die geschicktesten Fahrer wurden mit Buchpreisen und Urkunden belohnt.
Jg. 72: Knaben
1. Schneitinger Martin, 2. Zerfowski Gerhard, 3.Obermeier Christian
Mädchen: 1. Diewald Josefine, 2. Hartmannsgruber Elke, 3. Wittmann Petra
Jg. 71: Knaben:
Zimmerer Alfons, 2. Hagn Marko, 3. Söldner Ulrich
Mädchen: 1. Feldmeier Sabine, 2. Gebhardt Doris, 3. Diewald Christian
Mädchen: 1. Gstettenbauer Eveline, 2. Kerscher Angelika 4. Wieser Evi.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Schnellste Alarmierung
über die Telefonnummer 112. Hier wird die Polizeiinspektion der Stadt Bogen verständigt, die über Funk die Sirenen der örtlichen Feuerwehren auslöst.
Die örtliche Sirene kann auch durch Knopfdruck am Feuermelder , der bei der Bäckerei Kalm installiert ist, ausgelöst werden.
Fähigkeiten der FFW
Die FFW ist nicht nur bei Brandfällen, sondern auch bei verschiedenen Hilfeleistungen einsetzbar. Diese umfassen zum Beispiel: Unwetterschäden, Keller auspumpen usw.
Scheuen Sie sich nicht, die Feuerwehr in Notfällen zu alarmieren.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Volksfestpokalturnier des SV Hunderdorf
Hunderdorf— Am vergangenen Wochenende führte der SV Hunderdorf – Abteilung Fußball im Rahmen des Hunderdorfer Volksfestes ein Pokalturnier durch. Zu diesem Turnier waren folgende Mannschaften gekommen:
ASV Elisabethszell, TSV Oberalteich und SV Pfelling und Gastgeber SV Hunderdorf. Die ersten ausgelosten Spiele am Samstag brachten folgende Ergebnisse: TSV Oberalteich – ASV Elisabethszell 4:1, SV Hunderdorf – SV Pfelling 3:0.
Am Sonntag bezwang im Spiel um Platz 3 dann der ASV Elisabethszell den SV Pfelling mit 4:1 Toren. Im Endspiel standen sich der TSV Oberalteich und der SV Hunderdorf gegenüber, wobei der Gastgeber nach langer Zeit gleichverteiltem Spiel durch Tore von Paul Bergbauer mit 2:0 die Oberhand behielt. Sämtliche Spiele fanden bei hochsommerlichen Temperaturen statt, weshalb man mit den gezeigten sportlichen Leistungen durchaus zufrieden sein konnte. Die Siegerehrung nahm anschließend 1. Vereinsvorsitzender Heinz Hentschirsch und Fußballabteilungsleiter Gerhard Scherz im Festzelt vor. Als Preise konnte jede Mannschaft einen schönen Fußball sowie einen Erinnerungsteller in Empfang nehmen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Nachbarduell der alten Garde zwischen dem SV Hunderdorf – SV Neukirchen
Am Volksfest -Freitag standen sich die Spieler des SVH und des benachbarten SVN in einem Freundschaftsspiel in Hunderdorf gegenüber. Die Neuauflage der früheren Spiele endete mit einem 2:0 Sieg für Neukirchen. Die Tore schossen Diewald S. und Retzer. Das Spiel leitete der Sportsfreund Länger Erwin.
Es spielten für SV Neukirchen: Länger F., Wühr, Wintermeier, Diewald , Sagstetter, Retzer, Pörtner J., Zervoski S., Niedergesäß, Ziesler, Exner, Zitzelsberger, Peschke.
Der SV Hunderdorf spielte mit Klar K., Schötz, Fendl, Buchs, Winklmeier, Osen, Gertitschke, Sinot Johannes, Aumer, Obermeier, Hirtreiter, Rückert, Bugl, Menacher, Peschke.
Die ältesten Spieler waren Fendl Wolfgang mit 62 Jahren Klar Kornel mit 58 Jahren und Sagstetter Hans mit 50 Jahren. Der ehemalige Abteilungsleiter Grill Hans hatte zu dem Spiel die Initiative ergriffen und die Organisation durchgeführt.
Nach dem Spiel dankte Grill dem Organisator Länger Erwin vom SV Neukirchen und überreichte ihm ein Präsent. Auch jeder Spieler erhielt ein Andenken von dem Freundschaftsspiel der alten Garde.
Vorstand Hentschirsch Heinz vom SV Hunderdorf dankte im Namen des Hauptvereins Grill Hans für die Durchführung. Es war ein Freundschaftsspiel der Nachbarduelle von früheren Zeiten. Mancher mußte feststellen, daß es nicht mehr so gut geht wie früher, meinte der Vorstand, aber es machte jedem Spaß nochmal mit dem runden Leder spielen zu können. Auch zu einem Rückspiel soll es noch kommen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983

SV Hunderdorf Abt. Fußball
Fußballer unter neuer Führung
Scherz Gerhard neuer Abteilungsleiter.
Bei den Fußballern des SV Hunderdorf standen bei der diesjährigen  Jahreshauptversammlung Neuwahlen an. Da sich Grill Hans nicht mehr zur Wahl stellte, wurde Scherz Gerhard neuer Abteilungsleiter. Das Amt des Trainers übernahm Hüttinger Helmut.
Die Neuwahlen liefen anfangs sehr schwierig ab und brachten dann folgendes Ergebnis:
1. Abteilungsleiter Scherz Gerhard
2. Abteilungsleiter Prommersberger Max
Schriftführer und Kassier: Höpfl Rudi
Jugendleiter: Wölfl Sigi und 2. Schiller Ernst
Schülerleiter: Zitzelsberger Josef und 2. Hüttinger Hans
Bambinosbetreuer: Bogner Anton und Heinz Josef
Platzkassier: Schötz Josef und Heinz Josef
Platzmeister: Artmann Alfred
Betreuer der I. u. II. : Hornberger Franz
Betreuer der III. und AH: Prommersberger Max
Abteilungsleiter Scherz dankte den Wahlausschuß für die Durchführung der Wahl und der Versammlung für das in ihn gesetzte Vertrauen. Er versprach allen Fußballern, sich um gute Zusammenarbeit bemühen zu wollen. Allgemeine Fragen beendeten die Versammlung.
Hüttinger Helmut neuer Spielertrainer
Die Vorbereitungsspiele der Fußballer unter unserem Spielertrainer Hüttinger Helmut belegten den 3. Platz im Degernbacher Pokalturnier.
Die Ergebnisse:
WSV St. Englmar— SVH I. : 4-2
RSV Inling — SVH I. : 1-3
ASV Degernbach — SVH I.: 4-4
Weitere Spiele:
10. 7. TSV Mitterfels — SVH I.: 1-3
15.7. SVH I. — SV Ascha: 3-1
15. 7. SVH II. — SV Ascha: 3-2
10. 7. TSV Mitterfels— SVH II.: 2-3
23. 7. SVH I.— SV Pfelling 3-0
24. 7. SVH I. — TSV Oberalteich 2-0
24. 7. SVH II.— TSV Ansbach 1-4
Die Fußballer spielen in der Saison 83/84 in der C-Klasse Straubing. Die Vorrunde beginnt am 7.8. 83, die ersten 3 Gegner sind:
SVH — Aholfing I. und II. 7. 8.
Saulburg — SVH I. 14.8.
SVH — Sel Straubing I. u. II 21. 8.
Spielertrainer Hüttinger Helmut und Abteilungsleiter Scherz Gerhard hoffen auf einen guten Saisonstart. Mit gutem Trainingsfleiß und Kameradschaft kann man viel erreichen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Jugendblaskapelle nimmt großen Aufschwung
Zahlreiche Auftritte – 42 Mann stark – Tony Niedermayer umsichtiger Dirigent
Hunderdorf – Große Fortschritte machte die Jugendblaskapelle des Musikvereins Hunderdorf e.V. Am 3. 1. 1982 trat die Kapelle mit 15 Spielern erstmals in der Pfarrkirche auf und umrahmte den Hauptgottesdienst. In der Zwischenzeit hat die Jugendblaskapelle großen Aufschwung genommen und zählt derzeitig schon 42 Spieler/innen. Auch die musikalische Ausbildung schritt stetig im Eiltempo weiter und bei den inzwischen zahlreichen Auftritten wurde das Erlernte eindrucksvoll bewiesen.
Maßgeblichen Anteil an dieser besonderen positiven Entwicklung hat die Musikschule Harald Rieder, Straubing mit Musiklehrer Tony Niedermayer, der es versteht, bei seinen Schützlingen Begeisterung zu erwecken und ihnen die richtigen Töne beizubringen. Mit Vorstand Egon Weinzierl steht beim Verein auch ein rühriger Vorsitzender an der Spitze, der viel auf seine Jugend hält.
Als besonders erfreulich für den Verein ist die Tatsache, daß Musiklehrer Tony Niedermayer seit dem heurigen Jahr offiziell auch als Dirigent der

Die Jugendblaskapelle Hunderdorf mit Dirigent und Musiklehrer Tony Niedermayer beim Auftritt ‚in Tännesberg.

Blaskapelle zur Verfügung steht. Tony Niedermayer hat sich auch bereiterklärt, die Akkordeongruppe des Vereins zu leiten, jedoch stehen für den Akkordeonkreis nicht so viele Auftritte an.
Wie Tony Niedermayer versicherte, ist sein Bestreben ,die Jugend für die Musik zu begeistern und zu gewinnen. Das Ziel sei eine sinnvolle Freizeitgestaltung für die Jugend und auch die Musikbegeisterung in die Gemeinde und darüber hinaus zu erwecken. Nicht ohne Stolz kann festgestellt werden, daß die mit flotten herzerfrischenden Tönen aufspielende Jugendblaskapelle unter bewährter Leitung von Tony Niedermayer überall viel Anklang gefunden hat. So besteht nicht nur Interesse an Auftritten im Gemeinde- und VG-Bereich, sondern auch aus anderen Gemeinden und Städten. Insbesondere auch die Verantwortlichen der Stadt Straubing sind von den Darbietungen angetan und man will auf die Jugendblaskapelle aus Hunderdorf bei passenden Anlässen zurückkommen.
Am 24. 7. 83 (Sonntag) war die Musikkapelle auf Einladung der Marktgemeinde Tännesberg bei dem traditionellen „St. Jodok-Ritt“, eine historische Pferdewallfahrt des Marktes und der Pfarrei Tännesberg, als Festzugkapelle dabei. Dabei wirkten u. a. die Hunderdorfer mit im vormittägigen feierlichen Prozessionszug, über Mittag kurz im Festzelt sowie am großangelegten Festzug am Nachmittag. Bei der Verabschiedung zollte der dortige Bürgermeister Robl der Jugendblaskapelle, die übrigens in Begleitung des 1. Vorsitzenden Egon Weinzierl und des 2. Vorsitzenden Bürgermeister Karl Härtenberger war, viel Lob. Insbesondere beeindruckt war man in Tännesberg auch von den während der Prozession gespielten Kirchenliedern. Bürgermeister Robl verband den abschließenden Dank mit der Einladung für das nächste Jahr, in dem man die Jugendblaskapelle wieder gerne dabei hätte.
Auch für den weiteren Rest des Jahres ist die Kapelle voll ausgebucht. So stehen noch verschiedene Standkonzerte bzw. Auftritte als Festzugskapelle bei Sportfesten, Kirchweih- und Volksfesten und anderen öffentlichen Festanlässen auf dem Programm, ebenso die musikalische Umrahmung von Gottesdiensten. Zudem ist von der Teilnahme an einem Musikertreffen/Musikeraustausch bei der Straubinger Partnerstadt Wels die Rede. Für die weitere Zukunft ist evtl. auch eine eigene Tonkassettenaufnahme vorgesehen und Vorstand Weinzierl bemüht sich zudem, ggf. eine Aufzeichnung im Bayer. Rundfunk zu sichern. Die Auftritte und Vorhaben sind – man merkt es den jungen Musikanten an – eine tolle Sache, die dadurch euch ganz besonders angespornt und motiviert sind.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


„Tag der offenen Tür“ bei der FFW Hunderdorf
Der Festtag begann mit dem sonntäglichen Hauptgottesdienst.
den Pfarrer Anton Högner für die verstorbenen Feuerwehrmänner der vier Feuerwehren im Gemeindebereich zelebrierte. Feierlich umrahmt

Beim Kirchenzug: Mit dabei 1. Bürgermeister Härtenberger, FFW-Vorstand Sepp Maier, 2. Bürgermeister Weinzierl, dahinter die Wehrmänner der FFW Hunderdorf.

wurde die Meßfeier von der Jugendblaskapelle des Musikvereins Hunderdorf unter Leitung von Tony Niedermayer.
Danach zog man in einem kleinen Festzug, angeführt von der Jugendblaskapelle zum Platz beim Feuerwehrgerätehaus in Hunderdorf. Dort hieß FFW-Vorstand Sepp Maier insbesondere 1. Bürgermeister Karl Härtenberger, 2. Bürgermeister Egon Weinzierl, 2. Bürgermeister Hans Amann(Neukirchen), die benachbarten Feuerwehren aus Gaishausen, Au vorm Wald, Steinburg, Windberg, Neukirchen, sowie die Werksleuerwehr Nolte und verschiedene örtliche Vereine und Verbände willkommen. Dank richtete Maier an die Kameraden, die sich für die Vorbereitung und Durchführung des Festes in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Dankesworte fand Maier insbesondere auch an die Gönner der Feuerwehr, die die Veranstaltung durch finanzielle Beiträge unterstützten.
Gleich zu Beginn spielte die Jugendblaskapelle Hunderdorf mit herzerfrischenden Tönen auf und ließ so von Anfang an beste musikalische Unterhaltung aufkommen. Tony Niederrmayer als Dirigent hatte dabei ebenso maßgeblichen Anteil. Auch die Akkordeongruppe des Musikvereins  sorgte zwischendurch für ausgezeichnete musikalische Unterhaltung. Neben dem Gartenfestbetrieb, bei dem das Arco-Festbier und die vielen Wiesenschmankerl köstlich mundeten, bot die Feuerwehr eine repräsentative Fahrzeug- und Geräteschau. So nutzten die vielen Besucher die Gelegenheit, sich einen guten Einblick in die Ausrüstung der Feuerwehr zu verschaffen.
Die Fahrzeug- und Geräteschau zeigte insbesondere eine alte

Die Geräteschau der FFW Hunderdorf.

Handsirene, eine Handdruckspritze aus den Jahren um 1900, einen Anhänger mit TS 8 um 1940, ein LF 8 Baujahr 1967 sowie das moderne TL 16, Baujahr 1981, das insbesondere reges Interesse fand. Zugleich verteilte die Feuerwehr kostenlos Notruf- Merkblätter und sonstige Hinweiszettel zur Schadens- und Brandverhütung. Insbesondere interessierten sich die Kinder auch für die alte intakte Handdruckspritze, mit der sie gerne hantierten und den Befehl „Wasser marsch“ gaben. Aber auch das Tanklöschfahrzeug mit seiner Ausstattung war zudem magnetischer Anziehungspunkt für die Kinder und Jugendlichen, denen die Fahrzeuge und Gerätschaften von den freiwilligen Helfern der Feuerwehr ausgiebig erläutert wurden. Die interessierte Einwohnerschaft konnte sich dabei von dem guten Ausbildungsstand bzw. Ausrüstungsstand der örtlichen Feuerwehr überzeugen. Diese kleine Attraktion wurde von den Kindern und Jugendlichen mit Begeisterung aufgenommen und viele konnten davon nicht genug bekommen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Fußballspiele beim Volksfest
Am Freitagabend spielten die „Ehemaligen „der Vereine Hunderdorf und Neukirchen in einem Freundschaftsspiel. Da Neukirchen nur 8 Mann auf den Rasen brachte, wurden drei Spieler bei Hunderdorf ausgeliehen. Nach torloser Halbzeit gelangen in der 2. Spielhälfte den Gästen zwei Treffer zum Sieg. Bei den Hunderdorfern waren Wolfgang Fendl mit 62 und Kornel Klar mit 58 Jahren die ältesten Spieler auf dem Platze. Organisator Hans Grille dankte anschließend den Akteuren und überreichte jedem Spieler eine Wachsplakette. Erwin Länger, der als Schiedsrichter fungierte, erhielt einen Glaskrug. Vorstand Hentschirsch entbot Grüße des Gesamtvereins.
Am Samstag trafen im Vorspiel die Schüler von Hunderdorf und St. Englmar aufeinander. Die neuformierte Elf des Gastgebers war den Gästen spielerisch und technisch überlegen und siegte mit 4:0 Toren.
Zu einem Pokalspiel erschienen neben dem Veranstalter die Mannschaften von Elisabathszell, Oberalteich und Pfelling. Im ersten Spiel trafen der TSV Oberalteich und der ASV Elisabethszell aufeinander. Die erste Hälfte war ausgeglichen, erst gegen Ende der Partie hatte Oberalteich Feldvorteile und gewann schließlich mit 4:1 Toren.
Das Spiel der Gastgeber gegen Pfelling verfolgten die Einheimischen mit besonderem Interesse, da der SV Hunderdorf mit einer neuen Formation auftreten mußte. Zunächst fand man in der vielbeinigen Abwehr der Gäste keine Lücke. Nach der Pause erlahmte der Widerstand der

Auf dem Foto die Endspielgegner.

Pfellinger und durch Tore von Paul Bergbauer (2) und Gütlhuber konnte ein verdienter 3:0 Sieg errungen werden.
Am Sonntag vormittag hatte die 3. Mannschaft die Grashopers Straubing zu Gast. Es war ein torreiches Spiel, denn das Endergebnis von 8:4 für Hunderdorf spricht eine deutliche Sprache.
Das Vorspiel am Nachmittag bestritten die Reservemannschaft des SV Hunderdorf und eine kombinierte Elf aus Mainleus (A-Klasse Kulmbach). Hunderdorf mußte sich den besseren Gästen mit 1:4 beugen.
Im Spiel um den 3. u. 4. Platz kam ASV Elisabethszell mit 4:0 Toren zu einem unerwartet sicheren Sieg über den SV Pfelling.
Das Endspiel bestritten der SV Hunderdorf und der TSV Oberalteich. Die Gastgeber gingen durch einen verwandelten Foulelfmeter bald in Führung. Dann verflachte das Spiel und außer vier Lattenschüssen für Hunderdorf war nichts Aufregendes zu sehen. Kurz vor Spielende konnte P. Bergbauer zum 2:0 Endstand einköpfen. Die vier teilnehmenden Mannschaften erhielten je einen schönen Spielball.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Ortsmeisterschaft im Stockschießen
Bei sengender Hitze wurde im Rahmen des Hunderdorfer Volksfestes auch die Ortsmeisterschaft im Stockschießen durchgeführt. Da sich 18 Mannschaften angemeldet hatten, mußte in 2 Gruppen geschossen werden. Die jeweiligen Gruppensieger traten zuletzt gegeneinander an. Ortsmeister wurde schließlich „Spartak Wegern“ mit Gerhard Altmann, Michael Erber, Otto Hambauer und Josef Hagn sen.
Im Bierzelt nahmen Bürgermeister Karl Härtenberger und Abteilungsleiter Josef Ammer die Siegerehrung vor und verteilten an die fünf ersten Mannschaften jeder Gruppe schöne Glaspokale. Die Gesamtsieger erhielten auch Urkunden. Die Plazierungen:
Gruppe A : 1. Spartak Wegern, 2. Vor der Bruck, 3. Stammtisch Sandbiller, 4. Ski-Club I, 5. FFW Au, 6. FFW Hunderdorf, 7. Stammtisch Lintach, 8. EC Damen Steinburg, 9. Schützenverein Hunderdorf.
Gruppe B: 1. Autozubehör Sachs Otto (Otto Sachs, Emil Gerhard, Rudi Müller und Hans Aumer), 2. Imkerei Kronberger, 3. Fußballverein Hunderdorf, 4. Landschaftsgärtnerei Wirth, 5. TT-Hunderdorf , 6. Tennis-Abteilung Hunderdorf, 7. Dynamo Steinburg, 8. Schreinerei Schießl, 9. Skiklub II.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Herzlich willkommen zum Rammersberger Kirchweihfest vom Freitag, 5. August bis Montag, 8. Aug. 83
Festprogramm:
Freitag, 5. August
18.30 Uhr Standkonzert und Einzug mit der schmissig aufspielenden Jugendblaskapelle des Musikvereins Hunderdorf
19.00 Uhr Bieranstich durch 2. Bürgermeister Egon Weinzierl anschl. Festbetrieb mit den „Regentaler Musikanten“
Samstag, 6. August
ab 17 Uhr Festzeltbetrieb; für beste Bierzeltstimmung sorgt die Kapelle „Schloßberg-Buam“
Sonntag, 7. August
ab 10 Uhr großer Frühschoppen im Festzelt; es spielen die „Bernbachtaler Musikanten“ auf anschließend durchgehender Festbetrieb bis in den Abend
Montag, 8. August(Tag der Vereine und Betriebe)
ab 19 Uhr Fröhlicher Festausklang mit dem „Grenzland-Sextett“
Zum Ausschank kommt gutes und süffiges Festbier.
Wiesenschmankerl aller Art- Reichhaltiger Vergnügungspark.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Räume der Poststelle Neukirchen erweitert und umgebaut
Familien Karl/Schroll verwalten seit 50 Jahren die Poststelle Neukirchen
Eingangs des Festaktes am Donnerstag, dem 28. 7. 83 in der Poststelle nahm der Amtsvorsteher des Postamtes Straubing, Postoberamtsrat Willi Schmidhammer die Begrüßung der geladenen Ehrengäste vor. Hierbei hieß der Amtsvorsteher u. a. Pater Englmar Holzer, Personalratsvorsitzenden Hans Hundshammer, Amtsstellenleiter Karl Neuberger, Franz, Baumgartner vom Postberatungsdienst, Bürgermeister Lobmeier, Poststellenleiterin Annelise Schroll, Posträumevermieter Willi Schroll, Posthaltervertreterin Kandler, Schulleiter Häusler und Gemeinderat Erwin Niedermayer willkommen. Bei der Feier fehlte auch die Postrchristl (Patrizia Schroll) nicht.
Dann gab Amtsvorsteher Willi Schmidhammer einen kurzen postgeschichtlichen Überblick über die mehr als 90jährige Geschichte der Poststelle Neukirchen. Bereits am 1. Oktober 1892, so der Redner, sei in Haggn an der Postroute Bogen-Englmar eine Postablage eröffnet worden, die drei Jahre später mit einer Telegrafenstation erweitert wurde. Am 9. Februar 1933 sei die Postagentur dann nach Neukirchen verlegt und Heinrich Karl, der Vater der jetzigen Poststellenleiterin, zum Postagenten ernannt worden. Anneliese Schroll war bereits in den Jahren 1939 bis 1945 und auch nach dem Krieg als Poststellenhilfe eingesetzt worden. Schmidhammer führte weiterhin aus, daß 1950 die Postdienststelle in einen Neubau neben dem alten Gebäude verlegt wurde. Nach der Zurruhesetzung ihres Vaters wurde Anneliese Schroll im Februar 1962 zur Posthalterin ernannt und seit 50 Jahren befinde sich somit die Leitung der Poststelle Neukirchen in den Händen der Fam. Karl/Schroll, sagte Amtsvorsteher Schmidhammer.
Er wies zudem auf die organisatorischen Neuerungen hin, in deren Zug die Poststelle Neukirchen 1971 einen weiteren Zusteller infolge der neuabgegrenzten Zustellbereiche erhielt und der Landzustellbezirk motorisiert wurde. Die jüngste Umorganisation erfolgte zum 1. 7. dieses Jahres, wo die Zustellbereiche den Gemeindegrenzen angepaßt wurden. Wegen der beengten Räumlichkeiten sei es erforderlich gewesen, die Poststellenräume zu erweitern. Postoberamtsrat Willi Schmidhammer: „Die Um- und Erweiterungsbauarbeiten sind jetzt abgeschlossen und sind als sehr gut gelungen zu bezeichnen. Der vergrößerte Schalterraum ist ansprechend gestaltet und auch die Zusteller verfügen jetzt über genügend Platz. Insgesamt stehen der Poststelle nunmehr Räume im Ausmaß von rd. 50 Quadratmetern zur Verfügung“. Der Amtsvorsteher dankte insbesondere Willi Schroll, dem Sohn der Posthalterin, für die weitere Überlassung der Diensträume und für die Durchführung der umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten. Die Bundespost, so informierte Willi Schmidhammer dann die Gäste, habe im Zuge der Poststellen-Erweiterung eine komplette neue Schalteranlage, eine neue Fernsprechzelle sowie weitere Ausstattungsgegenstände geliefert und eingebaut.
Hans Hundshammer, der Personalratsvorsitzende beim Postamt Straubing sprach herzliche Grußworte. Er führte aus, daß die Personalvertretung seit langem diese Vergrößerung gefordert habe und nach dem Motto „Was lange währt, wird endlich gut“ sei nun der Um- und Erweiterungsbau verwirklicht worden, der den heutigen Anforderungen gerecht werde. Hundshammer sprach den Wunsch auf eine gedeihliche Zusammenarbeit aus uns wünschte der Poststelle und den Postbediensteten in der Zukunft „alles erdenklich Gute“.
Bürgermeister Heinrich Lobmeier bemerkte dankbar, daß trotz der gesamten Postreformen und der neuen Zustellbezirkseinteilungen die Poststelle Neukirchen erhalten, ja sogar aufgewertet wurde. „Durch den Umbau haben sich die Räumlichkeiten geändert und vor allem verschönt. Dies werde sicher auch die Bürger und die jährlich etwa 25.000 Urlaubsgäste positiv ansprechen“, meinte der Gemeindechef. Er ergänzte: „Was hier geschaffen wurde, durch die Renovierung, aber auch in den 50 Jahren unter der Poststellenleitung der Familien Karl/Schroll, kann sich sehen lassen“. Zum Schluß sprach Bürgermeister Lobmeier Dank aus an Anneliese Schroll für ihre bisherige gewissenhafte und verantwortungsvolle Tätigkeit als Posthalterin sowie für ihre Arbeit und Investition, die sie und zuletzt auch ihr Sohn für die Postkunden auf sich genommen habe. Herzlich dankte Lobmeier auch für die bisherige gute Zusammenarbeit dem Postamt Straubing mit Amtsvorsteher Schmidhammer sowie der Poststelle Neukirchen.
Sodann nahm Pfarrer Pater Englmar Holzer die kirchliche Segnung der Räumlichkeiten und des Wandkreuzes vor. Anschließend folgte die Besichtigung der neugestalteten Postdiensträume. Daraufhin gab’s im Gasthaus „Zum Bauernsepp“ eine Imbiß-Stärkung und die Posthalterin Anneliese Schroll ließ es sich bei ihrem Familienjubiläum nicht nehmen, die Ehrengäste dann privat noch mit Kaffee, Torte und Hausmacher Gebäck zu bewirten.
Die Post hatte aber auch an die Kinder gedacht. So wurde beim Parkplatz vor der Poststelle am Nachmittag ein Ballon-Weitflug-Wettbewerb veranstaltet, wobei die weitesten Ballon-Flüge mit schönen Reisen (Postsparbücher, Taschenrechner, Taschenradios) honoriert werden. Zudem wurden im Schulhaus drei interessante Filme vorgeführt. die Einblicke in die vielfältigen Dienste der Deutschen Bundespost gaben. Weiterhin wurde in der Poststelle die Aktion „Schreib mal wieder“ durchgeführt, wobei auch eine Schirmverlosung erfolgte.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 05.08.1983


Hunderdorf. KuSK: Sonntag, 14. 8., 7.30 Uhr, Treffen bei Gasthaus Baier-Edbauer zur Abfahrt zum 100jährigen Gründungsfest der KuSK Teisnach.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.08.1983


Heidi Watzl und Josef Breu vorgeschlagen
Hunderdorf.
Bei der kürzlichen Mitgliederversammlung der CSU in Hunderdorf stand die Beratung der Vorschläge für die Kreistagswahl im Mittelpunkt. Dabei wurden Heidi Watzl und Josef Breu einstimmig als Kandidaten der Gemeinde Hunderdorf in den Kreistag vorgeschlagen. Ortsvorsitzender Breu erläuterte eingangs den Modus, nach dem die Kandidatenliste aufgestellt werden soll, und wie sich die einzelnen Kandidaten auf die Gemeinden verteilen. Nach diesem Modus stünden dem Ortsverband Hunderdorf zwei Vorschläge zu. Heidi Watzl erklärte, daß sie das Amt und die Aufgaben eines Kreisrates mit Freude und Engagement wahrgenommen habe, auch wenn ihr die Belastungen aus Beruf und Familie nicht immer die Zeit gelassen hätten, gerade allen sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Bürgermeister Karl Härtenberger schilderte die Stellung und den Verantwortungsbereich eines Kreisrates, die stets mit interessanten Aufgaben und Einblicken in Zusammenhängen verbunden seien, wie sie sich woanders nicht ergäben.
Mit Ablauf dieser Kommunalwahlperiode habe er sich nun 18 Jahre als Kreisrat zur Verfügung gestellt und wolle nun dieses Amt in jüngeren Händen sehen, zumal ihm die Führung seines Betriebes viel Zeit abverlange. Josef Breu gab das Ergebnis einer Abstimmung innerhalb des JU-Kreisverbandes bekannt, wonach er als erster Kandidat genannt werde und Heidi Watzl auf dem dritten Platz des Vorschlages der Jungen Union stünde. Nach einer eingehenden Erörterung beschloß die Mitgliederversammlung einstimmig, den Vorschlag der Jungen Union nachhaltig zu unterstützen mit der Forderung, Josef Breu unter den ersten zehn Plätzen und Heidi Watzl unbedingt in der ersten Hälfte der Liste zu plazieren.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.08.1983


Jacklhäusl 04″ wurde Ortsmeister
Windberg.
Die Abteilung Eisstock des SV Windberg veranstaltete am Sonntag die 7. Ortsmeisterschaft im Asphalt-Stock-Schießen. Es beteiligten sich dabei 17 Mannschaften. Sieger in Gruppe A wurde überraschend die Moarschaft „Jacklhäusl 04″. In der Gruppe B konnte sich erwartungsgemäß die Moarschaft vom Schützenverein Meidendorf durchsetzen. Das Endspiel brachte eine Sensation: Die Mannschaft von „Jacklhäusl 04″ mit den Schützen Brigitte Bauer, Karl-Heinz Bauer, Erwin Schießl und Adolf Bielmeier konnte gegen den haushohen Favoriten, die Mannschaft vom Schützenverein Meidendorf mit den Schützen Albert Decker, Hermann Schwarzensteiner, Josef Feldmeier und Helmut Feldmeier gewinnen und wurde damit Ortsmeister 1983. Die Siegerehrung wurde im Vereinslokal vom 1. Vorstand Hornberger und 2. Abteilungsleiter Schwarzensteiner vorgenommen. Jede Moarschaft erhielt einen Pokal. Unser Bild zeigt die siegreiche Mannschaft mit dem 1. Vorstand und 2. Abteilungsleiter.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.08.1983


JU gegen Streckenstillegungen
Einsparungseffekt zu gering— Zuerst alle Rationalisierungsmöglichkeiten nutzen
Straubing-Bogen.
„Streckenstillegungen in unserem strukturschwachen Raum sind kein geeignetes Mittel, die Bundesbahn zu sanieren“, dies war die einhellige Meinung einer Versammlung über die Streckenstillegungen, zu der die JU-Vorsitzende von Haibach, Elke Wirnhier, die Ortsverbände Rattenberg, Mitterfels und Hunderdorf eingeladen hatte.
Die JU-Vorsitzende berichtete, daß von einer konkreten Stillegung im Landkreis die Strecke Steinburg — Miltach betroffen sei. In diesem Streckenverkehr habe die Bundesbahn den Zugverkehr bereits 1981 „auf kaltem Wege“ stillgelegt. Danach seien nach den Ermittlungen der Bundes-bahn die Reisendenkilometer je Kilometer Strecke — dies seien Statistikgrößen der Bahn — von 165 im Jahr 1978 auf 35 im Jahr 1981, bzw. 30 im Jahr 1982gesunken. Es sei allen bekannt, daß seit 1981 nur mehr zwei Zugpaare auf der Strecke Steinburg Miltach verkehren, das erste am frühesten Morgen und das zweite am späten Abend, Stunden vor und nach dem allgemeinen Arbeitsschluß. Allein aufgrund dieser Zahlen sind Berechnungen der Wirtschaftlichkeit als zweckorientiert und „hausgemacht“ anzusehen nach dem Motto: „Zuerst lassen wir nur mehr Züge fahren, die wegen der ungünstigen Verkehrszeit ohnehin keiner benutzt, und dann legen wir die Strecke mangels Wirtschaftlichkeit still.“
Die Argumente des Landes Bayern, daß diese Strecke einen strukturschwachen, stark abwanderungsbedrohten Raum im Zonenrandgebiet erschließe, daß diese Strecke den Raum an überregionale Entwicklungsachsen anschließe und die Bahn selbst Teil einer regionalen Entwicklungsachse Straubing-Cham mit den Kleinzentren Konzell, Mitterfels und Hunderdorf sei, werde von der Bahn lediglich mit dem Hinweis beantwortet, daß sie zur Wirtschaftsführung nach kaufmännischen Grundsätzen gehalten sei. Auch Einwände nach der langfristig gesehenen Beeinträchtigung des Fremdenverkehrs in den betroffenen Gebieten mit einem Verlust von rund 30 Arbeitsplätzen im Fremdenverkehrsgewerbe bedeuteten der Bundesbahn nichts.
Stv. Kreisvorsitzender Josef Breu vermerkte dazu, daß bei strikter Anwendung der Grundsätze kaufmännischer Wirtschaftsführung kaum eine Gemeinde mehr eine Straße zu bauen bräuchte. Ebensogut könnte man staatlicherseits einen Zuschuß zu Straßenbauten davon abhängig machen, daß mindestens fünfzig Fahrzeuge je Kilometer Straßenlänge pro Tag fahren müßten. Für alle Aufgabenbereiche des Staates ließen sich wirtschaftliche Optimalzahlen errechnen, nach denen eine Gemeinde mindestens 5 000 Einwohner haben müßte, eine Schule nur mit mehr als 500 Schülern existenzfähig sei. Man habe sich in der Vergangenheit mit Erfolg gegen die Anwendung solcher Prinzipien gewehrt, da dies für die Entwicklung der Heimat schädlich sei und müsse es auch jetzt tun. Auch bei der Bundesbahn müsse gerade bei solchen Strecken ein Umdenken vom Wirtschaftlichkeitsdenken zum Erschließungsdenken erfolgen. Man dürfe Erschließungen gleich welcher Art nicht immer davon abhängig machen, daß sie sich wirtschaftlich bezahlt machen. Das Angebot gleicher Lebenschancen müsse im Vordergrund stehen.
Allgemein erschienen den JU-lern die errechneten Einsparungen als zu hoch angesetzt. So solle die Verlagerung des Verkehrs von der Schiene auf die Straße auf der Strecke Straubing — Miltach jährliche Einsparungen von mindestens 1,5 Millionen Mark bringen. Die Mehrbelastungen die dabei auf Land und Landkreis zukämen, betrügen dagegen rund 400 000 Mark im Jahr. Die JU sieht in der Verlagerung des Verkehrs auf die Straße keinen geeigneten Weg, da die Stillegung aller unrentabler Strecken allenfalls 10 Prozent des Bahnhaushalts ausmachten. Auf das Betriebsdefizit der Bahn bezogen würde die Stillegung der Strecke Straubing Miltach höchstens 0,03 Prozent ausmachen. Die JU fordert daher die Bahn auf, zuerst alle technischen Möglichkeiten der Rationalisierung zu untersuchen, und die betriebliche Effizienz zu steigern. Auch höhere Investitionen gerade auf gefährdeten Teilstrecken seien angebracht. So fahren auf den Strecken nur Schienenbusse aus den 50er Jahren. Ein Pkw aus dieser Zeit habe nur mehr Nostalgiewert. Ein Omnibusunternehmer mit 30 Jahre alten Bussen wäre sicher auch schon bankrott gegangen. Sicher lägen auch noch Reserven in einem besseren Fahrplanangebot, dem Einrichten eines Taktverkehrs, der Entbürokratisierung oder dem Beschleunigen des Güterverkehrs.
Die Versammlung beschloß zur Unterrichtung und Aktivierung der betroffenen Bürger Aufkleber herzustellen, um ihnen die Problematik der Streckstillegungen näher zu bringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.08.1983


Kinderferienaktion angelaufen
Hunderdorf.
Auch in diesem Jahr bietet der Pfarrgemeinderat Hunderdorf während der Ferien Kindern Ausflüge an. So trafen sich zu einer Wanderung in der näheren Umgebung rund 25 Kinder und vier Begleitpersonen am Bahnhof in Steinburg. Von dort führte der Fußmarsch über Unterwachsenberg, Mitterkogel und Autsdorf nach Sparr, wo Gelegenheit zur erholsamen Rast gegeben war. Nachdem sich die Schulkinder gestärkt und ausgetobt hatten, wanderte mag entlang des Perlbaches über die Hacklmühle hinauf nach Hochstraß und erreichte über Öd wieder den Ausgangspunkt. Diese Wanderung gefiel den sechs- bis vierzehnjährigen Schülern und Schülerinnen sehr gut. Die Kinder konnten dabei die Naturschönheiten der engeren Heimat kennenlernen. Am kommenden Mittwoch bietet der Pfarrgemeinderat nochmals eine Ausflugsfahrt nach Regensburg an. Die Besichtigung der Berufsfeuerwehr und des fürstlichen Schlosses stehen auf dem Programm. Die Abfahrt am 17. August erfolgt um 8.30 Uhr am Schulhof. Der Bus wird gegen 17 Uhr die Kinder wieder zurückbringen. Interessierte Eltern können ihre Kinder begleiten. Der Unkostenbeitrag beträgt für Kinder fünf Mark, für Erwachsene zehn Mark. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Diese kann bis Dienstag, 12 Uhr, bei Martha Hofmann, Tel. 09422/2110, erfolgen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.08.1983


Windberg. SV: Heute, Mittwoch, 19.30 Uhr, Wochenversammlung im Vereinslokal. Für den Ausflug am 27. und 28. 8. 83 nach Wien sind noch Plätze frei; auch für Nichtmitglieder. Anmeldung bei Walter Schneider. Sonntag, 21. 8., Teilnahme an deutsch-französischer Freundschaftsveranstaltung in Zivilkleidung. Treffpunkt 20.30 Uhr auf dem Dorfplatz.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.08.1983


Landrat besichtigt Baugebiete
Hunderdorf.
Interessiert zeigte sich Landrat Ingo Weiß anläßlich eines Besuches in Hunderdorf am Gemeindegeschehen. Zweiter Bürgermeister Egon Weinzierl informierte ihn über den Straßenbau Lindfeld, der auch aus Kraftfahrzeugmitteln des Landkreises gefördert wird sowie über das ausgewiesene Gewerbegebiet „Thananger Straße“, wo auch der gemeindliche Bauhof entsteht. Das besondere Augenmerk von Landrat Ingo Weiß galt dem neuen Baugebiet „Hochfeld-Süd“, bei dem rege Bautätigkeit herrscht, und dem bis auf. einige Lücken vollständig bebauten Baugebiet „Bahnhofsiedlung“.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.08.1983


50 Jahre Postagentur Karl/Schroll in Neukirchen
Von den Anfängen des Postwesens in unserem Raum
Vor wenigen Tagen wurde der Erweiterungsbau der Post in Neukirchen durch die kirchliche Weihe seiner Bestimmung übergeben. Die Familien Karl/Schroll feierten zur gleichen Zeit das Jubiläum der 50 jährigen Postleitung.
Vor Zeiten mag es in unserer Gegend mit dem Postwesen sehr primitiv zugegangen sein. Zu Mitteilungen und Sendungen bediente man sich der Privatpersonen, der Boten und Hausierer. Zwischen Straubing und Cham verkehrte um 1850 noch die sog. Ordinarspost. Der Ordinari-Bub beförderte auf einem zweirädrigen Karren die Post von Straubing zur nächsten Poststation nach Stallwang. Dort mußte man von Zeit zu Zeit anfragen, ob Post eingegangen sei. Später erschien alle zwei Tage ein Postbote, da auch das Zeitungswesen in Erscheinung getreten war. Dann kam auch schon um das Jahr 1860 der Postwagen auf. Zuerst verkehrte ein solcher, der auch bis zu 10 Personen mitnahm, zwischen Straubing und Cham. In Stallwang war ein großer Poststall mit Pferdewechsel. Von da zweigten Linien nach Konzell, Miltach und Kötzing ab.
Unsere Gegend war vor Jahrzehnten der Postexpedition Bogen unterstellt. Am 1. Oktober 1892 wurde in Haggn an der Postroute Bogen-Englmar eine Postablage eröffnet. Am 16. September 1895 erhielt Haggn eine Telegraphenstation. Bogen war vor der Erbauung der Eisenbahn mit Straubing mit einem Omnibus verbunden. Ein Postbote von Bogen brachte die Postsachen bis Haggn. Von dort aus mußte ein in Englmar ansässiger Postbote die Briefe nach Obermühlbach und Englmar bringen. Als die Eisenbahn Straubing-Konzell im Jahre 1897 erbaut und in Steinburg eine Postagentur errichtet wurde, teilte man Neukirchen und Obermühlbach dieser Poststation zu. Ein Postomnibus fuhr täglich nach Englmar. In Haggn wurde dann später eine Postagentur errichtet: Abends trug die Post eine Frau (Walburga Hilmer) in Haggn und Neukirchen aus. Haggn erhielt auch eine öffentliche Telephonstation. Die Postagentur stand in den Händen der Krämersfrau Rosina Schötz. So hatte Neukirchen täglich eine zweimalige Postzustellung: Vormittags durch einen Postboten aus Steinburg und abends von Haggn aus. Letztere Zustellung wurde aus Ersparnisgründen bald nach Kriegsausbruch 1914 eingezogen. Die Postagentur in Haggn bestand trotzdem weiter, doch mußten die Postsachen abgeholt werden. Geld und Pakete konnten abgegeben werden. Der Poststall wurde von Echinger in Englmar unterhalten.
Diesem Echinger, einem Abgeordneten des Landtags, war es zu danken, daß die Eisenbahn über Steinburg und nicht über Neukirchen, Taußersdorf und Grün nach Rattenberg erbaut wurde. Echinger befürchtete nämlich, durch den Bau der Eisenbahn die Poststelle mit dem Poststall zu verlieren, und so fand er Wege, die Eisenbahn über Grün zu verhindern.
Im Juli 1923 wurde die Postagentur aus Sparsamkeitsgründen eingezogen. Die Telephonstation übersiedelte in die Gastwirtschaft Hiebl. Bald folgte auch die Einstellung des Postverkehrs zwischen Steinburg und Englmar. Englmar erhielt von da an die Post von Perasdorf aus, von wo es täglich durch einen Postboten abgeholt wurde. Perasdorf holte die Postsachen aus Bärndorf. Früher hatte Echinger sogar für Englmar eine Postomnibusfahrt von Bärndorf über Perasdorf erwirkt.
Seit 1933 ist die Postagentur bei Heinrich Karl in Neukirchen eingerichtet. Die „kleine Post“, Briefe, Geldzustellung und Kleinpakete, wurden durch Briefboten per Fahrrad aus Steinburg zugestellt. Die „große Post“, große Pakete, wurde mittags mit einem Handwagen aus Steinburg zur Agentur nach Neukirchen gebracht und die eingegangene Post mitgenommen. Während des Zweiten Weltkrieges oblag die Postbeförderung einem Pater des Klosters Kostenz. Nach dem Kriege holte Posthalter Karl jahrelang selbst die Post vom Bahnhof Steinburg ab. Der ansteigende Postverkehr machte jedoch eine schnellere Beförderung notwendig. So brachte bald ein Postauto des Postamtes Straubing die Post nach Neukirchen.
Nachdem Posthalter Karl in den Ruhestand gegangen war, übernahm seine Tochter Anna Schroll die Verwaltung der Poststelle, die schon vorher im Postwesen gearbeitet hatte. Der alte Postraum bei Karl und später bei Schroll genügte den steigenden Anforderungen nicht mehr. Darum wurde 1962/63 eine neue Poststelle erbaut. Dies war umso dringlicher, als in den Sommermonaten sehr viele Urlauber in Neukirchen weilen. In den hellen und freundlichen Räumen befinden sich ein Schalterraum, ein Arbeitsraum und eine Telephonzelle. Ein Fresko an der Giebelseite der Poststelle zeigt eine gelbe Postkutsche aus einer Zeit, in der neben der Post auch Personen befördert wurden. In Angleichung an die kommunale Neuordnung wurden am 1.10.1981 einige Orte aus dem Zustellbezirk Obermühlbach der Poststelle Neukirchen angegliedert:
Angermühl, Buchaberg, Buchamühl, Feldhof, Fremdstuhl, Graben, Irlach, Irlmühle, Kager, Maulhof, Mitterberg, Obermühlbach, Öd bei Buchamühl, Plenthof, Radmoos, Schelnbach, Steg, Thannerhof, Untermühlbach und Untetwolfessen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 19.08.1983


Memoiren eines Steinburger Bürgers
16.
Mit einer Knieverletzung heimwärts

Nun wurde mir erst gewahr, in welcher Gefahr mit der Handgranatenumgürtung ich schwebte, als mich beim Kriechen öfter ein Steinchen oder ein Splitter streifte. Aber nun raus aus dieser Hölle, war mein Streben. Nun lag ich aller Waffen und Werkzeuge bar am Boden, durfte mich nicht höher aufrichten, das zerschossene Knie schmerzte beim Nachziehen, mit dem guten Fuß mußte ich mich liegend vorwärtsschieben. Nun war es in der Praxis gut, daß wir das alles in der Garnison so oft geübt hatten. Nur eines vergaß ich, daß ich nämlich durch dieses Loch um Hilfe in unseren Graben gerufen hätte. Den Leibriemen mit fünf Handgranaten hatte ich, so gut ich konnte, möglichst weit von mir weggeworfen. Die Detonation hatten die Kameraden gehört und auch den Leibriemen mit den übrigen wegfliegen sehen, sowie das Reißen am vernagelten Grabenloch vernommen, doch sie glaubten an einen Gegenstoß der Franzmänner und waren alle, die noch im Graben verteidigungsfähig waren, zum Grabenkampf gerüstet. Nun mußte ich wieder liegend den Stacheldraht vom Rahmen wegreißen und verbiegen, bis ich glaubte, hindurchkriechen zu können. Nun probierte ich es, kam mit der Schulter durch, doch schon blieb ich beim Einschieben der zweiten Schulter mit dem Waffenrock am Stacheldraht hängen. So, nun probierte ich rückwärts wieder rauszukommen. Aber beim Nachziehen des zerschossenen Knies war das leichter, weil da die Knochenenden auseinanderkamen, dagegen beim Rückwärtsschieben zusammenstießen, was erst grimmigen Schmerz verursachte. Also mußte ich mit dem guten Fuß den anderen unterfassen und mich zentimeterweise langsam wieder hinausschieben. Als ich nun die Schulter endlich heraus hatte, zog ich den Waffenrock wieder an und mußte nochmals das Auseinanderbiegen des Verhaues mit der Hand machen, welche bereits so zerschunden war. Nun probierte ich’s noch einmal, aber nicht ohne vorher die Hilfe der Gottesmutter anzurufen. Nun klappte es, ich kam mit blutenden Händen und zerrissenem Waffenrock vor dem Grabenausgang im Vorfeld an. Nun standen aber drei Gewehrläufe am Ausgangs-Sappenloch gegen mich herauf und der nächtliche Patrouillenruf „Fritz“ scholl mir als Erlösungswort entgegen, den ich fast gleichzeitig erwiderte. Nun waren auch die geladenen Gewehrläufe wieder weg, und ich kroch schwer blutend zu meinen Kameraden in den Graben. Ein Pionier, ein guter Kamerad und gebürtiger Viehhändlersohn namens Dippler aus Deggendorf, rief sogleich: „Jessas, der Feldmeier ist’s. Mensch, wie schaust denn du aus, hat’s dich an den Händen erwischt?“ „Nein“, gab ich zur Antwort, „aber am Fuß; ich kann weder gehen noch stehen“. „Nehmt ihn nur gleich“, sagte er zu den anderen, und tut ihn auf meinen Rücken, damit ich ihn zu den Sanitätern in den Unterstand hinunterbringen kann“, was auch geschah. Im Laufen kamen gerade drei Sanitäter durch den Graben. Ich schrie ihnen ein energisches „Halt“ entgegen und forderte sie auf, den verwundeten Kameraden draußen im Minenloch hereinzuschaffen. Erschreckt schauten sie sich an und sagten nur: „Das geht doch nicht mehr, jetzt wir schon Tag, und wir sind eingesehen.“ „Kreuz, Himmel, Herrgott‘ Wollt ihr ihn holen oder nicht? Ich werd euch sonst sofort melden, ich komme gerade von ihm her. Ihr braucht unbedingt eine Drahtschere, da müßt ihr euch das Sappenausgangsloch noch ganz freischneiden und dann sogleich rechts abbiegen. Aber ja die Köpfe nicht zu hoch heben, mehr kriechen, denn der Franzmann streicht mit Maschinengewehrfeuer unsere Grabenberme ab. Nur so könnt ihr ihn hereinbringen!“ Unschlüssig schauten sie sich gegenseitig an, aber sie sahen meinen trotzenden Ernst und machten sich dann zur Rettung auf. Nun erst ließ ich mich in den Unterstand bringen. Weil es aber diese Nacht noch Frost gab, etwa 8 – 10 Grad, hatte ich zur Vorsorge eine Unterhose, eine Drillhose und die Feldgraue angezogen. So hätte ich im Notfall auch längere Zeit im Freien ausgehalten. Als Stoßtruppenpioniere hatten wir zwecks schnelleren Laufens, statt der Stiefel Wickelgamaschen an den Beinen. Beim Abnehmen derselben, waren diese voll gestockten Blutes, vom Knöchel an bis zum Knie waschelte es bloß so. Die drei Hosen wurden mir vom Bein herabgeschnitten, und dann nahm ein Sanitäter die Wundstelle des Knies und preßte sie so zusammen, daß ein Blutstrahl einige Meter weit davonspritze, was ich wiederum mit einem richtigen Scheltwort quittierte. Weil mir der Sauhund noch das letzte Tröpferl Blut auspressen wollte schrie ich ihn an. Aber er hat es wohl aus Reinigungsgründen getan. Nun sah ich auch die Einschlagstelle, auf der Innenseite bis zur Außenseite des linken Knies war der Knochen (etwa 4 cm stark) durchschlagen, die Kniescheibe jedoch, sowie die Sehnen in der Beuge waren unverletzt, so daß ich die Zehen noch bewegen konnte. Also legte man mir den allerersten Notverband an. Darüber wurden Sandsackl gelegt und mit einer Schnur umwickelt und gebunden. So mußte ich etwa 2 Stunden im Unterstand liegen bleiben, weil der Franzmann unser Gebiet mit Gas eindeckte, das sich jedoch bald wieder verzogen hatte. Nun wurde ich in eine Zeltbahn gelegt, je 2 Enden zusammengebunden und mit einer starken Stange durchgesteckt aus dem Graben weggetragen. Erst auf einer vom Feind nicht eingesehenen Stelle des Vanquois Berges legte man mich auf eine Tragbahre. Mittlerweile kam mir der Appetit auf mein Frühstück. Ich zog aus meinem Brotbeutel ein Stück Salamiwurst und Kommisbrot, das wir Feldtruppen tags vorher als Gratisgabe erhielten, weil König Ludwig III in München goldene Hochzeit feierte. Nun zog ich auch meinen Mantel, den ich beim Einsatz aufgerollt als Sturmgepäck über der Achsel getragen hatte, wieder an. (Bei der Verwundung im Kriechen durch das Sappenloch mußte ich ihn ausziehen, man hat ihn mir aber gleich wieder in den Unterstand beim Verbinden nachgebracht. Kameradschaft wurde bei uns Feldtruppen ja immer großgeschrieben. Man trug mich nun auf der Bahre bis zur nächsten Verbandsstelle, wo die erste Feldlazarettstelle in einem seichten Hügel, der gänzlich unterminiert war, eingebaut war und von Pionieren weiter ausgebaut und befestigt wurde. Auf einmal hieß es auf der Baustelle: „Da schaut’s hinüber, an Feldmeier tragens grad vorbei! “ Ich machte gerade noch Brotzeit, winkte ihnen lebhaft zu mit den Worten: „Servus Kameraden! Jetzt gehts wieder nach Deutschland zurück!“ Sie hatten wohl schon von meinem Schicksal gehört und sahen uns bedauernd nach, solange sie mich sehen konnten. Nun wurde ich zum Feldarzt in diesem großangelegten Unterbau gebracht. Da wurde der Verband wieder abgenommen und die Wunde wiederum untersucht und behandelt. Dann bekam ich vom Arzt eine Spritze in die Brust, so daß mir sofort ein Kribbeln durch den Körper lief, wohl eine gegen Wundstarrkrampf. Auf dem Mantel wurde mir ein fünfeckiges starkes Papier mit zwei großen roten Streifen angeheftet, und nun gings wieder heimatwärts dahin, erst auf der Tragbahre, dann stand ein Sanitätswagen mit Gäulen bespannt bereit, uns Verwundete samt der Bahre in dieser „Staatskarosse“ (je 4 Tragbahren hineingeschoben) an die nächste Sammelstelle abzuführen. Diesen Transport auf eisenbereiften Rädern über Granatlöcher hinweggeschaukelt, so daß wegen Verwundungsschmerzen jeder glauben mußte, nun sei das letzte Stündlein schon angebrochen. Das vergeß ich nie. Wäre ein Feldgeistlicher in diesem Marterkasten gewesen, ich glaube, wir vier hätten bei ihm zugleich eine Lebensbeichte abgelegt, unsere Sündenbrocken hätts von selber aus unserem Herzen herausgeschüttelt. So mußten wir die Buße ohne Beichte hinnehmen. Das, liebe Leser; soll aber sicher kein religiöser Spott sein, es war schon so:
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 19.08.1983


Arbeiten beim Bauhof schreiten voran

Baustelle des gemeindlichen Bauhofes, bald ist der Rohbau fertig.

Emsig gearbeitet wird am Hochbauprojekt „gemeindlicher Bauhof“, das im Gewerbegebiet an der „Thananger Straße“ entsteht. Das von der Gemeinde Hunderdorf beauftragte Bauunternehmen Feldmeier, Gaißing, hat seit dem Beginn der Bauarbeiten die Fundamente, die Bodenplatten und die Stahlbetonstützen sowie die Tragmauern im Sozialtrakt erstellt. Derzeitig werden die Unterzüge für das Hallendach errichtet sowie die Deckenschalung im Sozial-Gebäudeteil (Aufenthaltsraum, Schreibraum, Sanitäranlagen u. ä.) vorgenommen. In etwa zwei Wochen kann Richtfest gefeiert werden. Für Bauabschnitt I, der im heurigen Jahr bauvollendet werden soll, sind Ausgaben von rd. 600.000,– DM zu tätigen. Zuschüsse erhält die Gemeinde für dieses Investitionsprojekt nicht, da es für Bauhöfe kein entsprechendes staatliches Förderungsprogramm gibt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 19.08.1983


Glückwünsche zur „Diamantenen Hochzeit“
Otto und Anna Hirtreiter schlossen vor 60 Jahren die Ehe – Landrat Weiß gratulierte
Am 9. August 1923 schlossen sie den Bund der Ehe in Hunderdorf: Otto Hirtreiter und Anna Rath. 60 Jahre sind seither vergangen, in denen das Ehepaar Hirtreiter Freud und Leid miteinander teilte. Nunmehr konnte das Jubelfest der „Diamantenen Hochzeit“ im Kreise der Kinder, Enkel- und Urenkelkinder und deren Familienangehörigen gefeiert werden. Als Gratulant war auch Landrat Ingo Weiß persönlich gekommen. Er übermittelte die herzlichsten Glückwünsche, auch im Namen des gesamten Landkreises und des Kreistages und erfreute mit einem Präsentpaket. Stellvertretender Bürgermeister Egon Weinzierl sprach die besten Glückwünsche für die Gemeinde Hunderdorf und des Bürgermeisters Härtenberger aus und überreichte einen Geschenkkorb. Dem Jubelpaar hatte auch Ministerpräsident Franz Josef Strauß einen Gratulationsbrief geschickt und eine „silberne Medaille“ als Festgabe beigefügt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 19.08.1983


Vollzug des Bundesleistungsgesetzes und des NATO-Truppenstatuts;
Manöver und andere Übungen der Bundeswehr und der Stationierungsstreitkräfte

Es werden folgende Übungstermine mitgeteilt:
Übungen der Bundeswehr:
1. In der Zeit vom 01.08. bis 27.09.1983 im Raum Ansbach – Regensburg – Berchtesgaden – Kempten.
2. In der Zeit vom 14. bis 24.09.1983 im Raum des Wasserübungsplatzes Bogen.
3. Am 29.08.1983 von 8.30 – 11.00 Uhr Hubschrauberaußenlandungen im Bereich Sankt Englmar.
4. In der Zeit vom 06. bis 08.09.1983 im Raum Tirschenreuth – Weiden – Cham – Regen – Passau – Schärding – Simbach a. I. – Heidenheim – Königsbronn – Steinheim.
Die Gemeinden werden ersucht, durch ortsübliche Bekanntgabe die Bevölkerung auf diese Übungen hinzuweisen und ihr nahezulegen, daß sie sich von den Einrichtungen der übenden Truppe fernhält. Hiervon sind insbesondere die Bewohner abgelegener Gemeindeteile und Gehöfte sowie die Jagdberechtigten zu benachrichtigen. Auf die Gefahren, die von liegengebliebenen militärischen Sprengmitteln (Fundmunition usw.) ausgehen und die Strafbarkeit des unbefugten Sammelns, Besitzens und Verkaufs dieser Gegenstände wird aufmerksam gemacht.
Etwaige Einwendungen oder einschränkende Bedingungen gegen diese Übungen (z.B. Beachtung von noch nicht befahrbaren Straßen usw.) sind umgehend dem Landratsamt mitzuteilen. Die Meldungen über Flurschäden bzw. Erstattungsanträge sind nach dem bekannten Verfahren binnen 5 Tagen dem Landratsamt vorzulegen. Die Erstattungsanträge können auch unmittelbar bei der Standortverwaltung, Geländebetreuungsstelle-Bogen eingereicht werden. Meldeformulare können beim Landratsamt, Dienststelle Bogen, Zimmer 17 (Ruf-Nr. 09422/961, Nebenst. 14) angefordert werden.
I. A. Wolf
KatS-Sachbearbeiter
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 19.08.1983


Zeltlager machte allen viel Freude
Schüler des SV Hunderdorf in Österreich – 3 Freundschaftsspiele
Viel Spaß, Freude, Sport und Spiel brachte 26 Schülern das diesjährige Zeltlager in Ulrichsberg/Oberösterreich. Erfreulich, daß durch die Initiative von Lagerleiter Sepp Zitzelsberger auch heuer wieder das Lagerleben zustande kam.
In erwartungsvoller Stimmung machten sich die 26 Jugendlichen – diesmal mit Privatautos chauffiert – zum Zeltlager nach Ulrichsberg auf. Begeisterung herrschte besonders auch bei den Jüngsten, war es doch für viele der erste Grenzübertritt und das erstemal, daß man an einem Zeltlager teilnehmen durfte. Ulrichsberg (mit den Ortsteilen ca. 3.000 Einwohner zählend) liegt im Mühlviertel in Oberösterreich, nahe dem Dreiländereck Deutschland/Österreich/Tschechoslowakei. In Ulrichsberg sind die Hunderdorfer im übrigen keine Unbekannten, denn seit 1974 wurde unter Leitung von Schülerleiter Hans Schönauer bereits dort ein Schüler- und Jugendzeltlager ausgerichtet und im Jahre 1982 wurde mit der Ulrichsberger Sportunion und dem SV Hunderdorf eine Sportfreundschaft gegründet. Als Lagerplatz diente das Gelände am Bad- und alten Sportplatz, das von der Ortschaft etwa 500 m entfernt liegt und für das Zelten ein idealer Platz ist. Erfreulich, daß das achttägige Lagerleben von dem heurigen Leiter Sepp Zitzelsberger und seinen eifrigen Helfern wieder gut über die Runden gebracht wurde und alle jungen Teilnehmer versicherten, daß das Lagerleben viel Spaß bereitet und wieder ein besonderes Erlebnis war.
Ausgefüllt war das Zeltlager, das aber auch reichlich Zeit für Spiel, Sport und Faulenzen ließ, mit verschiedenen Aktivitäten. So wurden drei Fußball-Freundschaftsspiele mit den Österreichern ausgetragen und die Hunderdorfer schlugen sich wacker bei diesen internationalen Vergleichen. Im ersten Spiel gewann die Schülermannschaft gegen Julbuch mit 1:0, verlor jedoch dann gegen die Sportunion Ulrichsberg mit 2:0. Die Bambino-Mannschaft gewann ihr erstes „Länderspiel“ dann mit 1:0 gegen Ulrichsberg. Desweiteren wurde eine Wanderung zum „Moldaublick“, einem herrlichen Aussichtspunkt in der dortigen Gegend, unternommen. Zudem gings zum Schwimmen dreimal ins Hallenbad und zweimal saß man beim Lagerfeuer in fröhlicher Runde. Auch SV Vorstand Heinz Hentschirsch kam zu Besuch ins Zeltlager nach Ulrichsberg. Beim Abschlußabend am Freitag gabs beim Lagerfeuer Würstl vom Grill, wieder – wie das Lageressen – von Sigi Jobst schmackhaft zubereitet. Im Verlauf des Abends sprach der ebenfalls anwesende Fußballabteilungsleiter Gerhard Scherz Worte des Dankes an die Verantwortlichen dieses Zeltlagers. Scherz betonte, daß es nicht einfach sei, dieses schon zu Tradition gewordene Zeltlager in Ulrichsberg zu organisieren. Der Abteilungsleiter dankte in diesem Zusammenhang im Namen des Sportvereins insbesondere der Familie Zitzelsberger, die heuer die Zeltlagerdurchführung in die Hand genommen habe, aber auch allen Mithelfern. Aberauch die Schüler selbst dankten dann in herzlicher Weise den Organisatoren. Sie warteten mit netten Sketchen auf und überreichten zudem an Sepp und Marille Zitzelsberger, Hans Greßler, Sigi und Silvia Jobst, Sepp Hinz, Brigitte Erl, Ludwig und Traudl Buchs und „Maic“ (Waldemar Rabies) hübsche Präsente. Am Samstag, dem Abreisetag, sprach auch Lagerleiter Sepp Zitzelsberger Dankesworte und übergab an seine eifrigen Helfer jeweils ein kleines Geschenk. Dann wurde letztmals gemeinsam Mittag gegessen und beim Abbau der Zelte war man sich darüber einig, daß das Lagerleben vom 30.7. – 6.8. für die jungen Teilnehmer wieder ein besonderes unvergeßliches Erlebnis geworden war. Mit Privatautos wurde dann die Heimreise angetreten und alle gelangten frohgemut in Hunderdorf an. Organisator Sepp Zitzelsberger dankt an dieser Stelle besonders auch nochmals allen freiwilligen Fahrern herzlich für die Unterstützung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 19.08.1983


Gau-Bezirksjugendtag 1983 in Hunderdorf – Steinburg
Volkstümliche Musik und Brauchtumstanz erfreuten
Im Namen des Heimat- und Volkstrachtenvereines Hunderdorf, dem Ausrichter des Gau-Bezirksjugendtages 1983, begrüßte Vorstand Ernst Sacher eingangs insbesondere die Ehrengäste: Schirmherr Bürgermeister Karl Härtenberger, stellvertretenden Landrat Franz Buchner, Gauvorstand Alwin Geiger mit Gattin, Gaubezirksjugendleiter Franz Rainer, Kreismusikpfleger Xaver Schötz und Kreisrätin Heidi Watzl.

Die Schusterpolka tanzte die junge Gruppe des Trachtenvereins Windberg

Schirmherr Bürgermeister Karl Härtenberger bekräftigte in seinen Grußworten, daß die Heimat- und Volkstrachtenvereine nach dem Kriege mit viel Idealismus und unermüdlicher Arbeit die Tanz-, die Musik- und die Gesangsgruppen wieder aufgebaut haben. Härtenberger wörtlich: „Wir freuen uns, daß wir heute vor einer so großen Anzahl von jungen Menschen stehen können, welche sich dem Gesang, dem Tanz und der Musik verschrieben haben. Sie beweisen hiermit auch die Liebe zu ihrer Heimat.“ Schirmherr Härtenberger erklärte, im heutigen Zeitalter von immer mehr Lebensqualität waren Brauchtum und Sitte ernsthaft gefährdet, wenn es nicht Idealisten gäbe, die sich dem Erhalt der überlieferten Werte annehmen. Die Heimat- und Volkstrachtenvereine , so Härtenberger, wollen dieses Erbe pflegen und schützen und auch die Gemeinden seien sich des Wertes solcher Vereine wohl bewußt. Der Schirmherr dankte abschließend allen, die sich um diese Veranstaltung verdient gemacht haben und richtete ein besonderes Dankeschön an alle Teilnehmergruppen.
Bezirksjugendleiter Franz Rainer übermittelte die Grüße des Bayer. Waldgaues und dankte allen teilnehmenden Vereinen. Der Vorstand des Bayerischen Waldgaues, Alwin Geiger (Hohenwarth) begrüßte insbesondere die „Buam und Deandl“ recht herzlich, die, so Geiger, heute

Die Ehrengäste: (v.l) Betty Sacher, Kreismusikpfleger Xaver Schötz, stellv. Landrat Franz Buchner, Kreisrätin Heidi Watzl, (r.) Vereinsvorstand Ernst Sacher, Gauvorstand Alwin Geiger mit Gattin, Bürgermeister Härtenberger.

Mittelpunkt seien. Geiger rief die Vereine dazu auf, den Nachwuchs frohgemut anzusprechen, neue Wege zu finden und zu gehen, damit die Kinder und Jugendlichen nicht die Lust verlieren. Dank richtete der Gauvorstand an die Ausrichter dieses Gau- Bezirksjugendtages.
Stellvertretender Landrat Franz Buchner übermittelte die herzlichen Grüße des Landrates Ingo Weiß und des Landkreises. Buchner gab seiner Freude Ausdruck darüber, daß sich die Trachtenvereine und Musikgruppen dem Brauchtum, dem Volkstanz und dem Volkslied widmen. Den jungen Trachtlern wünschte der Landrat weiterhin „viel Freude“.
Der Programmverlauf:
Musik: Wagscheitlmusi
Kindergruppe TV Hunderdorf: Salzburger Dreher (Tanz)
Kindergruppe TV Windberg: Schusterpolka (Tanz)
Kindergruppe TV St. Englmar: Kikeriki (Tanz)
Wölfl Deandl, Hunderdorf: Bauerndirn (Lied)
Kindergruppe TV Elisabethszell: Bauernmadl (Tanz)
Gedicht
Kindergruppe TV Weingarten: Die Mühle (Tanz)
Kindergruppe TV Bernried: Ochsentreiber (Tanz)
Geschwister Hofmann, Schwarzach: Hopfakiam (Musik)
Kindergruppe TV Haibach: Linzer Polka (Tanz)
Kindergruppe TV Bogen: Kirmstrick (Tanz)
Kindergruppe TV Schwarzach: Dö schö Marie (Tanz)
Flötengruppe TV Bogen: Neukirchner Bayerisch (Musik)
Pause
Kindergruppe TV Windberg: Sternpolka (Tanz)
Kindergruppe TV St. Englmar: Kreuzpölka (Tanz)
Kindergruppe TV Elisabethszell: Spinnradl (Tanz)
Kindergruppe TV Bernried: Webertanz (Tanz)
Wölfl Deandl, Hunderdorf: Hausierer (Lied)
Kindergruppe TV Weingarten: Münchner Polka (Tanz)
Kindergruppe TV Haibach: Einhänger (Tanz)
Geschwister Hofmann, Schwarzach: Landler vom Guggensepp (Musik)
Kindergruppe TV Bogen: Paschada 2-Schritt (Tanz)
Kindergruppe TV Schwarzach: Lunzer Bayerisch (Tanz)

Die Hunderdorfer Kindergruppe eröffnete den Bau-Bezirksjugendtag mit dem „Salzburger Dreher“.

Flötengr. TV Bogen: 44 Landler (Musik)
Kindergruppe TV Hunderdorf: Mühlradl (Tanz)
Besonders hervorzuheben ist noch die „Wagscheitlmusi“ (mit großer Baßgeige, Akkordeon und diatonische Harmonika) die den Kindertrachtengruppen die jeweilige Tanzmusik ausgezeichnet spielte.
Ein gelungener Gau-Bezirksjugendtag, der alle Freunde der Volksmusik, des Volksliedes, des Volkstanzes und der Bayerischen Mundart erfreute. Und man merkte es, die Kinder und Jugendlichen waren mit Freude und Eifer bei ihren Auftritten dabei. Ein gewiß herzerfrischender Veranstaltungsabend, bei dem abschließend jede Teilnehmergruppe einen Erinnerungsteller und jeder einzelne Teilnehmer eine Urkunde erhielt. Zudem überreichte Bezirksjugendleiter Franz Rainer an Schirmherrn Härtenberger und an Gauvorstand Geiger einen Andenkenteller.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 19.08.1983


Post modernisierte und erweiterte in Neukirchen
Der Erweiterungs- und Modernisierungsbau der Post in Neukirchen erhielt kürzlich im Rahmen eines kleinen Festaktes die kirchliche Weihe (Wir berichteten). Unser Bild zeigt die Gäste: v.l. Pfarrer Holzer, Amtsstellenleiter Karl Neuberger, Amtsvorsteher Willi Schmidhammer, Posthaltevertreterin Kandler, Poststellenleiterin Annelise Schroll. GR Erwin Niedermayer, Schulleiter Ludwig Häusler, Bürgermeister Heinrich Lobmeier, Postberater Franz Baumgartner, Personalratsvorsitzender Hans Hundshammer und Heinz Schroll.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 19.08.1983


Flurbereinigung neu geordnet
Bau des Truppenübungsplatzes abgelehnt – Neue Straßennamen
Hunderdorf.
Unter Vorsitz des zweiten Bürgermeisters Egon Weinzierl fand kürzlich im Gemeindeamt Hunderdorf eine Gemeinderatssitzung statt. Hierbei sprach sich der Gemeinderat dafür aus, daß im Bereich Hofdorf-Sollach, der nunmehr als verkleinertes Flurbereinigungsgebiet zur Anordnung vorgesehen ist, nur eine Unternehmensflurbereinigung nach Paragraph 87 des Flurbereinigungsgesetzes durchgeführt werden sollte. Ferner entschied der Gemeinderat, 50 neue Naturparkführer abzunehmen und die Straßenbezeichnung für das Gewerbegebiet mit „Am Bauhof“ festzulegen.
Eingangs legte zweiter Bürgermeister Egon Weinzierl das Schreiben der Flurbereinigungsdirektion im Juli vor, welches besagt, daß die Gemeinde gehört wird, nachdem seitens der Flurbereinigungsdirektion eine Verkleinerung des Flurbereinigungsgebietes auf dem Bereich Hofdorf-Sollach vorgesehen ist. Der Gemeinderat stellte fest, daß gegen die Änderung des Flurbereinigungsgebietes und die Aufhebung des Flurbereinigungsbeschlusses keine Bedenken bestehen. Einwendungen, so der Gemeinderat, bestehen insoweit, als für den verkleinerten Bereich eine Neu-bzw. Änderungsanordnung nicht nur als Unternehmensflurbereinigung erfolgt, sondern auch eine Teilflurbereinigung. Nachdem auch die betroffenen Grundstückseigentümer keinerlei Interesse an einer weitergehenden Flurbereinigung haben, forderte der Gemeinderat, daß im betreffenden Bereich nur die Unternehmensflurbereinigung durchgeführt wird. Ursächlich, so argumentierte der Gemeinderat, sei im Bereich Sollach-Hofdorf die Autobahn und der geplante Übungsplatz. Es sollten dann daher nicht die verschiedentlich bereits durch große Grundverluste betroffenen Landwirte auch noch mit zusätzlichen Kosten belastet werden. Zum Truppenübungsplatz im „Sollinger Loch“, für den nach dem Schreiben der Flurbereinigungsdirektion auch die Unternehmensflurbereinigung angeordnet werden soll, stellte der Gemeinderat fest, daß der Bau des Truppenübungsplatzes von der Gemeinde nach wie vor abgelehnt werde, da weitere erheblich gute landwirtschaftliche Ertragsböden beansprucht werden. Sollte die Errichtung des Übungsplatzes tatsächlich kommen, dann ist die Gemeinde nur mit dem erforderlichen Verfahren der Unternehmensflurbereinigung bei Entschädigung der betroffenen Landwirte in „Land“ einverstanden. Abschließend wurde festgestellt, daß in dem fraglichen Gebiet keine eigenen Planungen der Gemeinde bestehen oder beabsichtigt sind. Vorgelegt wurde dem Gemeinderat ein Schreiben des Naturparks „Bayerischer Wald“, wonach die Gemeinden gebeten werden, die neu herausgegebene Fremdenverkehrsbroschüre „Naturparkführer Bayerischer Wald“ abzunehmen. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, die vorgeschlagene Mindestabnahmemenge von 50 neuen Naturparkführern zu bestellen, nachdem auch die Gemeinde auf einer Seite in diesem Fremdenverkehrshandbuch vorgestellt sein wird. Befaßt hat sich der Gemeinderat auch mit der Benennung der neuen Erschließungsstraße im Gewerbegebiet „Thananger Straße“. Nach Beratung entschloß sich der Gemeinderat einstimmig, als Straßennamen ,Am Bauhof“ festzulegen. Vergeben wurden vom Gemeinderat auch die Maurerarbeiten für die Instandsetzung der Filialkirche St. Edigna in Hofdorf. Der Zuschlag wurde an die Firma Hans Altschäffl, Lintach, erteilt. Bauabschnitt I der Restaurierungsmaßnahme in Hofdorf soll im heurigen Jahr durchgeführt werden. Nachdem im Zuge der Dacherneuerung am Grundschulgebäude in Hunderdorf auch die schadhaften Dachrinnen ausgewechselt werden müssen, entschied sich der Gemeinderat für Kupferdachrinnen. Der Auftrag wurde an die Schlosserei Ludwig Schuhbauer in Hoch erteilt.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.08.1983


Die älteste Siedlung lag am Bayerweg
Die Geschichte des Schwarzacher Winkels, dargestellt an Hand der Ortsnamen (1) —Josef Fendl berichtet von Nachforschungen
Straubing-Bogen. Es war irgendwann im Jahre 1967 während meiner Ausbildung zum Lehrer für Geschichte, als ich in der Bayerischen Staatsbibliothek in München den Band XIII der Monumenta Boica durchblätterte und zu meinem nicht geringen Erstaunen fand, daß darin der Hof Penzkofen schon gegen Ende des 12. Jahrhunderts bezeugt war. Diese für mich damals überraschende Feststellung war für meine heimatgeschichtlichen Forschungen das, was die Psychologen (in anderem Zusammenhang allerdings) als Aha-Erlebnis bezeichnen. Im Verlauf meiner lokalhistorischen Studien erkannte ich dann nicht nur sehr bald, daß mit dem Ende des 14. Jahrhunderts wohl schon alle Orte unserer Gemeinde bestanden, sondern daß man aus ihren Namen nicht nur in etwa das Alter der Siedlung, sondern darüber hinaus auch eine Menge interessanter Fakten zur Frühgeschichte einer Gemeinde herauslesen konnte.
Die Ergebnisse meiner Untersuchungen möchte ich nun hier in gedrängter Form vorlegen. Beginnen wir mit dem einzigen echten -ing-Ort in dem zu untersuchenden Gebiet: GAISSING. (Etting, Wimpasing und Velling sind sog. unechte -ing-Orte; besonders deutlich ist dies beim letztgenannten zu sehen, denn 1423 hieß er noch „Am Felld“ und 1670 Veldtern.) Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei Gaissing um die kleine Siedlung eines Giso und seiner Gefolgsleute. Aber nun tauchen gleich zwei Fragen auf: Warum setzte sich dieser bajuwarische Häuptling des sechsten Jahrhunderts gerade hier in diesem bergigen Gelände fest? Und zweitens: Warum gehörte dieser Ort bis 1848 zum rund zehn Kilometer entfernten Pfarrdorf Mariaposching? Beide Fragen lassen sich aber mit einer einzigen Aussage beantworten. Nur muß dafür etwas weiter ausgeholt werden.
Es ist heute unbestritten, daß bereits in vorgeschichtlicher Zeit — dabei können wir durchaus an die Zeit um 3000 v. Chr. denken — Handelswege aus dem böhmischen Kessel an die Donau und von dort weiter nach Süden führten. Einer von ihnen lief über Viechtach und Markbuchen nach Mariaposching, d. h. zur keltischen Siedlung Wischlburg bzw. später zum benachbarten römischen Lager beim heutigen Steinkirchen am jenseitigen Ufer der Donau, wo er in andere Fernstraßen einmündete. Im Bereich unserer Gemeinde verlief dieser Bojerweg, vermutlich von Wetzstein und Einfürst kommend, über den Odenberg als Speckweg durch das Moos ging.
Als dann im achten Jahrhundert die beiden Donauklöster Niederaltaich und Metten von den agilolfingischen Herzögen und später von den karolingischen Kaisern mit entsprechen Grundbesitz im Donaugau und mit Rodungsgebiet im Nordwald ausgestattet wurden, bildete – und nichts lag näher — die Trasse dieses vorgeschichtlichen Weges die Grenze zwischen den beiden Interessensgebieten: im Osten kolonisierten die Mettener, im Westen die Niederaltaicher Mönche; die einen stellten ihr Rodungswerk unter den Schutz des fränkischen Reichsheiligen Martin, die anderen vertrauten dem (vermutlich von ihrem ersten Abt Eberswind mitgebrachten) burgundischen Patron Mauritius. So hat heute noch Schwarzach den einen Kirchenpatron, Welchenberg beispielsweise den anderen.
Gaissing — um den Ort ein letztes Mal zu nennen — lag westlich des Weges und gehörte deswegen zur niederaltaichischen Pfarrei Mariaposching und nicht zur (ursprüngllch) mettensischen Pfarrei Schwarzach. Erst 1848 wurden diese alten geschichtlichen Zuständigkeiten ad acta gelegt und wurde ein Art pfarrlicher Flurbereinigung durchgeführt. Möglicherweise ist die alte First-Funktion des Bojerweges auch noch aus dem Namen
EINFÜRST (1185 Ainvirst) herauszulesen, das übrigens logischerweise — weil ebenfalls westlich der Straße liegend — auch nicht zur Pfarrei Schwarzach gehören konnte.
Ein Beleg dafür, daß wir uns hier nicht im Bereich historischer Phantasterei bewegen, ist der Begriff HEUWISCH (bzw. mhd. hiwisk), der ein dem Fiskus gehörendes Gebiet umschreibt. Die Agilolfinger und später die Karolinger hatten dieses handelspolitische und möglicherweise auch militärische Interessensgebiet nicht aus der Hand gegeben. (In Mariaposching scheint z. B. schon vor der Gründung des Klosters Niederaltaich eine herzogliche Marienkapelle bestanden zu haben.) Prof. Karl Bosl, ein exzellenter Kenner solch früher Besitzverhältnisse, weist auch darauf hin, daß in der Nähe solchen Fiskalbesitzes stets königliche Forsten zu finden waren: eingegrenzte, aus der allgemeinen Nutzung herausgenommene Gebiete mit Feld, Weide und Wald. In unserem Fall ist es der LINDFORST, der zusammen mit dem Heuwisch diese wirtschaftsgeographisch/geschichtliche Einheit darstellte. (Im Bestimmungswort Lind steckt vermutlich ein keltisches lindum = weich, im bayerischen Dialekt noch als „lind“ erhalten.)
Um 700 dürfte dann die zweitälteste Siedlung unserer Gemeinde entstanden sein: PENZKOFEN, das mit großer Wahrscheinlichkeit älter ist als Schwarzach selbst. Ein freier bajuwarischer Bauer mit dem Namen Penzo o. ä. hat sich über dem Rohrmühlbach einen wehrhaften Hof angelegt. Steigende Haushalts-/Rüstungsausgaben des Herzogs bzw. des Kaisers machten aber eine harte Besteuerung dieser freien Höfe immer notwendiger, und manche bisher freie Bauern sahen wohl aus diesen oder ähnlichen Gründen keine andere Lösung des Problems, als ihren Hof einem Kloster zu schenken und ihn dann von dort als Lehen (wir würden heute sagen: pachtweise) zurückzuerhalten.
Auch für Penzkofen wird diese Annahme gerechtfertigt sein, weil gewisse Beziehungen des Klosters zu diesem Hof durch alle Jahrhunderte bis zur sog. Säkularisation andauern. Zu dieser Ansicht paßt auch das Vorkommen des Namen Penn() und Panzo im sog. Reichenauer Verbrüderungsbuch des Klosters Metten, in dem (im ersten Viertel des neunten Jahrhunderts) Wohltäter und andere zur „familia“ des Klosters gebürtige Personen genannt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.08.1983


Senioren besichtigten Naturpark
Hunderdorf.
Als Ziel für die zweite Sommerfahrt wählten die Senioren der Pfarrei die Umgebung von Grafenau. Nach einem Rundgang im Nationalpark wurden im neuerbauten Informationshaus interessante Auskünfte erteilt. Anschließend erholten sich die Senioren bei einer Kaffeepause in Neuschönau, dann wurde die Heimreise angetreten. Frau Hofmann erinnerte an die dritte Seniorenfahrt dieses Sommers, die im September abgehalten werde und Miltach zum Ziel habe.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.08.1983

Aus alten Zeitungen und Druckwerken