Festtag des Kirchenpatrons
Hunderdorf. (ih) Am Freitag, 6. Dezember, dem Namenstag des heiligen Nikolaus, feiert die Pfarrei Hunderdorf ihr Kirchenpatrozinium. Dieser Tag wird von den Pfarrangehörigen in besonderer Weise gefeiert. Bereits ab 8.30 Uhr werden die Kranken der Pfarrei von Pfarrer Herbert Gerstl und Gemeindereferentin Hildegard Stanglmayr die Krankenkommunion empfangen.
Nach einem Wortgottesdienst für die Schulkinder um 15 Uhr wird in der Pfarrkirche St. Nikolaus die Aussetzung des Allerheiligsten erfolgen. Um 16 Uhr sind die Senioren der Pfarrei zu einer Anbetungsstunde eingeladen. Um 17 Uhr ist stille Anbetung für jedermann. Ab 18 Uhr werden die Frauen in einer Anbetungsstunde das Allerheiligste verehren. Ein feierliches Rorateamt mit Chorgesang um 19 Uhr zu Ehren des heiligen Nikolaus bildet den Abschluß dieses Festtages.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.12.1991
„Marion’s Haarstüberl“ eröffnet
Hunderdorf. (ta) Am nächsten Dienstag ist es soweit! Am 17. Dezember eröffnet Marion Scholz „Marion’s Haarstüberl“ im Hause Hofmann in der
Hauptstraße 10 in Hunderdorf. Im Augenblick ist die Inhaberin mit ihrer Mitarbeiterin Brigitte dabei, den früheren „Salon Hofmann“ in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Marion Scholz möchte, daß sich ihre Kunden, ganz gleich ob weiblich, männlich oder Kinder, in ihrem Haarstüberl wohlfühlen und gerne wiederkommen.
Ausbildungsmäßig ist die junge Friseurmeisterin allen Anforderungen gewachsen. Von 1983 bis 1986 im Straubinger „Salon Stolze“ bestens ausgebildet, wechselte Marion Scholz in den „Salon Christine“, ebenfalls in Straubing, über, wo sie bis 1991 bei Christine Ertl ihr Wissen und Können vervollkommnen konnte. Ihr weiteres Berufsziel, nämlich die Ablegung der Meisterprüfung im Friseurhandwerk, erreichte Marion Scholz am 30. November dieses Jahres.
Am kommenden Dienstag eröffnet sie ihr eigenes Geschäft und ist damit selbständige Friseurmeisterin. In Brigitte Klugbauer verfügt sie über eine hochqualifizierte Mitarbeiterin. Allergrößten Wert legt die Friseurmeisterin auf die Verwendung umweltfreundlicher Präparate für die Haarpflege. Diese werden selbstverständlich auch zum Kauf angeboten, damit die Kundschaft ihr Haar auch daheim weiterbehandeln und pflegen kann. Auch die Beratung der Kunden liegt Marion Scholz sehr am Herzen.
Aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildung ist sie, ebenso Mitarbeiterin und Friseurgehilfin Brigitte, in der Lage, alle gewünschten Schnitte, also auch die jeweiligen Trendfrisuren, auszuführen. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, wäre die junge Meisterin für vorherige Anmeldungen dankbar.
Geöffnet ist „Marion’s Haarstüberl“ von Dienstag bis Freitag, jeweils von 8 bis 17 Uhr und an den Samstagen von 8 bis 13 Uhr. Am Montag ist das Geschäft geschlossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.12.1991
Rosa Riepl feierte 90. Geburtstag
Hunderdorf. (xk) Auf ihren 90. Geburtstag konnte am Donnerstag die Jubilarin Rosa Riepl aus Steinburg mit zahlreichen Gratulanten anstoßen Zu dem hohen Wiegenfest stellte sich neben vielen Verwandten und
Bekannten auch der Stellvertreter des Landrats, Max Löw, ein. Er überbrachte die besten Glückwünsche im Namen von Landrat Ingo Weiß und des Landkreises und erfreute mit einem Geschenkpaket. Zum Ehrentag gratulierte auch Bürgermeister Egon Weinzierl. Er übermittelte die besten Glückwünsche der Gemeinde sowie des Gemeinderates Hunderdorf und überreichte einen Präsentkorb. Für Pfarrer Gerstl und den Pfarrgemeinderat sprach PGM Martha Hofmann die besten Glück- und Segenswünsche aus. Die Gratulanten wünschten der Jubilarin noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit.
Rosa Riepl, eine gebürtige Mauritz, erblickte am 12. Dezember 1901 in Wallern/Böhmerwald das Licht der Welt. Dort verbrachte sie ihre Kinder- und Jugendzeit und arbeitete bis zu ihrer Eheschließung am 27. November 1934 mit Pius Riepl im Elternhaus, zu dem ein Drechslerbetrieb mit kleinem landwirtschaftlichen Anwesen gehörte. Anfang der 30er Jahre hatte der Ehegatte eine Bäckerei gegründet, die nun mit Fleiß und Unternehmergeist gemeinsam fortgeführt wurde. Die Ehegatten Riepl traf dann am 8. März 1946 der schwere Schicksalsschlag der Vertreibung aus der Böhmerwald-Heimat und, man kam nach Geisenheim bei Rüdesheim. Noch im Vertreibungsjahr zog man dann nach Straubing-Ittling und dort wurde 1950 eine Bäckerei mit Kolonialwarenhandlung eröffnet.
Seit vier Jahren wohnt die Jubilarin nunmehr in Steinburg, Gemeinde Hunderdorf, wo sie von der Familie des Neffen Franz Mauritz liebevoll betreut und umsorgt wird. Der Ehegatte starb im Jahre 1988.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1991
Nach Gottes heiligem Willen verschied schnell und unerwartet mein Stiefvater, Schwiegervater, Opa, Uropa, Bruder Schwager, Onkel und Pate
Herr Josef Kern
Kriegsteilnehmer 1940/44 — Mitglied der KSK Hunderdorf
geb. 8. 1. 1911 gest. 14. 12. 1991
Hunderdorf, Hillstett, Lintach, Lörrach, den 16. 12. 1991
In stiller Trauer:
Albert Poiger, Stiefsohn mit Frau Rosa
Rosi Reindl, Enkelin mit Familie
Margit Poiger, Enkelin
Herta Poiger, Schwiegertochter mit Familie
Xaver Kern, Bruder mit Frau
Xaver, Hans und Konrad Kern, Neffen mit Familien
Paula Gruber, Nichte mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Aussegnung morgen, Dienstag, 17. 12. 1991, um 18,15 Uhr in Hunderdorf; anschließend Sterberosenkranz.
Trauergottesdienst am Mittwoch, 18. 12. 1991, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1991
Für gesundes Bauen und Wohnen
ÖDP-Stammtisch informierte sich über Grundzüge der Baubiologie
Hunderdorf. (jg) Mitglieder der ÖDP befaßten sich in Hunderdorf bei ihrem monatlichen Stammtisch mit dem Thema: „Gesundes Bauen und Wohnen“. Man traf sich deshalb im Naturfarben-und Naturbaustoffe-Geschäft von Brigitte Reiner, um sich in Theorie und Praxis von Franz Reiner die Grundzüge der Baubiologie erläutern zu lassen. Gerade durch die bessere Wärmedämmung der Gebäude kann die Schadstoffbelastung der Raumluft in der Wohnung um ein Vielfaches höher liegen als im Freien, wenn mit baubiologisch bedenklichen Materialien gearbeitet wird.
Als Dämmaterial des Baubiologen kommen vor allem Kork, Kokosfaser, Holzwolle, Schafwolle, Zellulose und Schilfrohr in Betracht. Alle diese Wärmedämmstoffe besitzen, nach den Ausführungen von Franz Reiner, eine hohe Dämmwirkung und bieten außerdem noch einen beachtlichen Schallschutz. Sie bestehen aus erneuerbaren Rohstoffen und schonen die Ressourcen. Sie werden mit geringem Energieaufwand hergestellt und entlasten auch in diesem Punkt die Umwelt.
Auch in Sachen Holzschutz, erklärte Reiner, stünden für jeden Zweck Imprägnierungen, Lasuren und Balsame aus Baumharzen, Pflanzenöle, Bienenwachs und anderen Naturstoffen als biologische Alternative zu den herkömmlichen Produkten zur Verfügung. Sie schützen und pflegen Holz sowohl innen als auch außen und bilden wasserabweisende, dampfdurchlässige, leitfähige Flächen und unterstreichen damit die von Natur aus positive Ausstrahlung dieses Baumaterials. Auch Produkte mit dem blauen Umweltsiegel können baubiologisch bedenklich sein.
In der anschließenden Diskussion ging es vor allem um die von der ÖDP geforderte Verwendung der Konzessionsabgabe der Gemeinden für die Förderung von Solaranlagen und Energiesparmaßnahmen. Als „Schildbürgerstreich“ wurde von der ÖDP empfunden, daß nur ein beheizbarer Wintergarten steuerlich gefördert wird, obwohl ausreichend bekannt ist, daß nur ein nicht beheizter Wintergarten die Funktion einer Energieeinsparung erfüllt. Ebenfalls wurde das Auslaufen der steuerlichen Förderung der Heizungsmodernisierung vom 31. Dezember kritisiert.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.12.1991
Senioren in Weihnachtsstimmung
Hunderdorf. (ih) Zahlreich waren die Senioren der Pfarrei Hunderdorf der Einladung der Seniorenbeauftragten im Pfarrgemeinderat zu einer Adventfeier im Gasthaus Baier-Edbauer gefolgt. In diesem Jahr übernahmen die Senioren die Gestaltung ihrer Feierstunde selbst. So trugen Seniorenbetreuerin Martha Hofmann und Sofie Primbs, Mitglied des Seniorenkreises, die „Niederbayerische Weihnacht“ vom Ponzauner Wigg vor. Zwischen den einzelnen Stationen der Geschichte sangen die Senioren selbst passende Weihnachtslieder. Emi Ostermann begleitete mit ihrem Akkordeon.
Pfarrer Herbert Gerstl stellte bei seiner Ansprache das Buch „Wenn Du Deine große Liebe triffst“ von Ruth Pfau vor. Diese Ordensfrau und Ärztin habe die Erfüllung ihres Lebens bei Leprakranken gefunden und diesen im Abseits stehenden Menschen all ihre Liebe geschenkt, sagte der Geistliche. Auch ältere Leute sollten nie aufhören nach der großen Liebe, nämlich der Liebe zu Gott, zu suchen.
Bürgermeister Egon Weinzierl brachte den Senioren frohe Weihnachtsgrüße von der politischen Gemeinde und sicherte auch weiterhin finanzielle Unterstützung zu. Es sei bemerkenswert, so das Gemeindeoberhaupt, wie gut Seniorenbetreuerin Hofmann es verstünde, durch regelmäßige Seniorentreffs und Veranstaltungen das ganze Jahr über die älteren Mitbürger anzuspornen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ingrid Hentschirsch erfreute die Anwesenden mit der Geschichte „Xaverl und der liebe Gott“. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende dankte am Schluß ihrer Rede Martha Hofmann für ihre Mühen mit einem Präsent.
Erich Jakobi, aus der Reihe der Senioren, ließ in gekonnter Weise in Versform das Geschehen im Seniorenclub Revue passieren. Gespannt lauschten die Zuhörer seinem Beitrag, der so vieles wieder in Erinnerung brachte.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.12.1991
Aussiedlerfamilien in Pfarrei zu Gast
Hunderdorf. (ih) Eine besondere Freude bereitete der Pfarrgemeinderat Hunderdorf den Aussiedlerfamilien aus der Gemeinde. Sie waren zu einer vorweihnachtlichen Feierstunde in der Pfarrkirche St. Nikolaus eingeladen worden. Auch viele Pfarrangehörige und auswärtige Gäste waren zu diesem Adventskonzert gekommen.
Ortsansässige Gesangs- und Instrumentalgruppen und Solisten boten den Zuhörern ein abwechslungsreiches Programm. Das Liedgut und die Texte waren auf die Advents- und Weihnachtszeit abgestimmt. Mit Werken von Bach, Beethoven, Brahms, Händel un Reger kamrn die Freunde der klassischen Musik auf ihre Kosten, doch auch den Liebhabern der Volks- und Hausmusik wurde einiges geboten.
Nach dieser Stunde der Besinnung trafen sich die Mitwirkenden des Adventskonzertes; Pfarrgemeinderäte und Aussiedlerfamilien im Pfarrheim. Dort war Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch gegeben. Die Familien der Aussiedler, die aus Rußland und Rumänien kommen, hatten bei Punsch und Weihnachtsgebäck die Möglichkeit, mit den Einheimischen über ihre Probleme zu sprechen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ingrid Hentschirsch übergab den Kindern der Aussiedlerfamilien zum Schluß allerlei Spielsachen, die Spenden entstammten. — Unser Bild zeigt die Gäste und die Gastgeber.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.12.1991
Kanalgebühren steigen zum Januar
Auch Anschlußbeiträge angehoben — Industriegebiet wird erweitert
Hunderdorf. (tk) Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates Hunderdorf wurde die Aufstellung des Deckblattes Nr. 3 zum Flächennutzungsplan Steinburg beschlossen, dem später der Bebauungsplan folgen sollte. Der Entwurf beinhaltet insbesondere die Erweiterung des Industriegebietes Breitfeld, mit einer Fläche von rund 1,9 Hektar. Der Gemeinderat billigte den entsprechenden Deckblatt-Entwurf und beschloß die vorgezogene Bürgeranhörung und Behördenbeteiligung vorzunehmen. Des weiteren wurde der Gemeinderat über die geplante Baugebietserweiterung Hochfeld-Süd informiert. Eine Anfrage beim Landratsamt hat ergeben, daß aufgrund der aktuellen Wohnungssituation nach dem Wohnungsbauerleichterungsgesetz das Gebiet auch über dem Flächennutzungsplan hinaus geplant werden könnte. Nach den Vorstellungen der Gemeinde soll das Baugebiet deshalb um rund eine Zeile erweitert werden. Mit dem neueren überarbeiteten Bebauungsplanentwurf wird sich der Gemeinderat voraussichtlich im Januar des nächsten Jahres befassen können.
Im Gemeinderat wurde auch die Grünordnungsplanung für die neugebaute Gemeindeverbindungsstraße Gaishausen erörtert. Es müssen noch verschiedene Bäume gepflanzt werden. Der Gemeindetrat war der Ansicht, die vorgesehenen Pflanzflächen müssen ermittelt werden und die Maßnahme solle in Eigenregie erledigt werden. Zustimmung fand eine Vereinbarung mit dem Straßenbauamt Deggendorf zum Ausbau der Einmündung der Erschließungsstraße ins Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld mit dem Bau einer Links-Abbiegespur. Einverständnis bestand seitens des Gemeinderates auch mit den Anträgen für ABM-Maßnahmen 1992. Es sollen wieder vier Arbeiter beantragt werden.
Breiten Raum nahm auch die Erörterung über die Neufassung der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung ein. Aufgrund der langjährigen gleichbleibenden Beitrags und Gebührensätze, hielt es der Gemeinderat einstimmig für notwendig, die entsprechenden Beiträge und Gebühren aufgrund einer neuerlichen Kalkulation zum Januar 1992 anzupassen. Die Satzung bedarf nun noch der Genehmigung der Rechtsaufsichtsbehörde. Der Beitragssatz, bezogen auf die Geschoßfläche, steigt auf 17 Mark und bezogen auf die Grundstücksfläche, auf 3,30 Mark. Allerdings ist dort künftig ein Teilbetrag für den Hausanschluß enthalten. Die laufende Kanalbenützungsgebühr beträgt künftig 1,25 Mark zuzüglich einer monatlichen Grundgebühr von 6 Mark, bei einem größeren Wasserzähler auch entsprechend mehr.
Vom VdK-Ortsverband wurde für die Altenbetreuung ein Zuschußbetrag bewilligt. Zu einer Anfrage der Stadt Bogen wegen des Ausbaues des Weges Grabmühl-Waltersdorf wurde festgestellt, daß eine Teerung in den Flurbereinigungsmaßnahmen bereits vorgesehen ist. Zur Kenntnis genommen wurde auch ein Schreiben des Landratsamtes, wonach für den Bau der Ortsumgehung Steinburg eine Unternehmensflurbereinigung angeordnet werden soll. Desweiteren wurde über ein Arbeitsprogramm der Flurbereinigung informiert, wonach für den Bereich Gaishausen-Steinburg die Flurbereinigung für 1994 vorgesehen ist. Einstimmig wurde auch der Vorschlag des Landratsamtes zur Neuberufung der Mitglieder des Verwaltungsausschusses beim Arbeitsamt Deggendorf gebilligt.
Abschließend befaßte sich der Gemeinderat mit der Schneeräumpflicht auf den Gehwegen, die grundsätzlich bei den Grundstückseigentümern liegt. Inwieweit hier eine anderweitige Regelung oder ein Entgegenkommen möglich ist, soll noch näher geprüft werden. Man war sich jedoch einig, daß eine Neuordnung für diesen Winter wohl kaum mehr zu erwarten ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.12.1991
„Vieles wurde in der Gemeinde bewältigt“
Erstmals 3000 Einwohner – Viele Planungen 1992 – Große Investitionen im neuen Jahr nötig
Hunderdorf. (xk) Am Dienstagabend fand im Gasthaus Freudenstein in Au vorm Wald die Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates Hunderdorf statt. 1m Rückblick auf das Jahr 1991 faßte Bürgermeister Egon Weinzierl zusammen: „Wir können in diesem, Jahr wieder mit einer klaren Bilanz aufwarten, die davon spricht, daß wir die schwierigen Herausforderungen angenommen und vieles mit vereinten Kräften bewältigt haben“. Aber auch im neuen Jahr wird es nach den Worten des Bürgermeisters an Aufgaben und Problemen nicht fehlen.
Die Statistik ergibt, so Weinzierl, folgende Zahlen: Geburten 55 (1990: 43), Sterbefälle 29 (32), Eheschließungen 30 (23), Einwohner 3 030 (2961), womit man erstmals die Dreitausender-Grenze überschritt. Baugesuche 72 (73). Anschließend führte Egon Weinzierl die wichtigsten Investitionen auf, die die Gemeinde aufzuweisen hat. An der Spitze steht die Baugebiet-Hochfeld-Süd-Erweiterung mit Ausgaben von 488 500 Mark, der Einnahmen mit 676 300 Mark gegenüber stehen, gefolgt von der Teilfinanzierung des Straßenbaus Gaishausen zu Engl/Diewald mit 194 200 Mark in den Ausgaben, wobei Kfz.-Mittel-Zuschüsse des Landkreises von 20 000 Mark zu Buche stehen.
Der Kinderspielplatz im Baugebiet beanspruchte bisher 132 000 Mark. Für den Rathausneubau, für den bisher 2,4 Millionen Mark aufgewendet werden mußten, war noch ein Betrag von 140 000 Mark aufzubringen, wobei 30 000 Mark FAG-Zuschüsse eingenommen wurden. Für den Ausbau von Flurbereinigungsstraßen standen Ausgaben von 66 300 Mark an, bei vereinnahmten Kfz.-Zuwendungen von 45 700 Mark. Weiter ließ Bürgermeister Weinzierl wissen, daß sich die Pro-Kopf-Verschuldung in diesem Jahr von 1 056 auf etwa 958 Mark senkte.
Im Jahre 1991 mußten keine Kredite aufgenommen werden, da die Maßnahme „Hauptschulsanierung“ noch nicht in Angriff genommen werden konnte und die Maßnahme „Kanalisation Steinburg BA 06″ erst im November begonnen wurde. Als wichtigste Beschlüsse, die in den Gemeinderatssitzungen des vergangenen Jahres behandelt wurden, führte Bürgermeister Weinzierl an: die Neubeschaffung eines FFW-Fahrzeuges für die Feuerwehr in Au vorm Wald mit Kosten von rund 192 000 Mark, den Grundsatzbeschluß zur Ausschreibung, die Vergabe der Kanalbaumaßnahme Steinburg/Bahnhofstraße/Mühlhiaslweg und den Aufstellungsbeschluß für die Erweiterung des Bebauungsplanes Hochfeld-Süd-Erweiterung III. Ferner konnten auch Billigungsbeschlüsse für den Bebauungsplan Gewerbegebiet „Thananger Str.-Erweiterung“ gefaßt werden. Der Erlaß einer neuen Erschließungsbeitrags- und Entwässerungssatzung und Beitrags- und Gebührensatzung hierzu wurde beschlossen.
Auch mußte der Planentwurf für das Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld nochmals geändert werden. In einer Sondersitzung des Gemeinderates wurden von der Fa. Thyssen die für die Gemeinde erfreulichen – Erweiterungsabsichten in Hunderdorf vorgestellt, wobei in der Endausbauphase 200 bis 300 Arbeitsplätze vorgesehen sind. „In den kommenden Jahren werden große Baumaßnahmen, wie die Generalsanierung der Hauptschule, die Kanalisation Steinburg BA 06, Erschließung der Gewerbe- und Industriegebiete, die Gemeindefinanzen weiterhin voll in Anspruch nehmen“, resümierte der Bürgermeister.
Gewichtige Maßnahmen im Jahr 1992
An schwierigen Aufgaben, so Weinzierl, wird es auch im Jahr 1992 nicht fehlen. Als einige wichtige Aufgaben für das kommende Jahr führte der Bürgermeister in seinem Ausblick an: die Fortführung des Kanalbauabschnittes Steinburg, eventuell auch Au vorm Wald, die Straßen und Kanalerschließung im Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld mit Linksabbiege-Spur an der Staatsstraße. Ferner die Planung und Erschließung des weiteren Baugebietes Hochfeld-Süd-Erweiterung III und die Generalsanierung der Hauptschule Hunderdorf, Bauabschnitt I.
Eine weitere Aufgabe stellt sich mit der Fortführung der Flächennutzungs- und Bebauungsplanung und Grundabwicklung für die weiteren Industrieflächen der Fa. Thyssen und die endgültige Fertigstellung des begonnenen Kinderspielplatzes Hochfeld-Süd. Es steht auch noch die Restabwicklung der Straßenbaumaßnahme Gaishausen und die Restfinanzierung verschiedener Straßen im Zuge der Unternehmensflurbereinigung Hofdorf-Sollach an.
Weiter führte Weinzierl an: Die Planungsmaßnahmen für einen neuen Flächennutzungs- und Landschaftsplan und die Durchführung der ersten Verfahrensstuf en, der Einleitungsbeginn der städtebaulichen Rahmenplanung für die Ortsentwicklung Hunderdorf, sofern eine Zuschußbewilligung erwirkt werden kann. Zum Schluß der Aufgabenreihe nannte der Bürgermeister noch die Erschließung und den Grunderwerb für das Gewerbegebiet Thananger Straße-Erweiterung II.
„Diese anstehenden Investitionen in einer Größenordnung von mehreren Millionen Mark erfordern es, Prioritäten zu setzen und Vorrangiges ist vom Aufschiebbaren zu trennen“, bilanzierte Weinzierl aufgrund der vorhandenen knappen Finanzmittel. Zum Schluß seiner Ausführungen dankte der Bürgermeister allen, die mit der Gemeinde zusammengearbeitet und sie unterstützt haben. Anschließend sprachen noch zweiter Bürgermeister Gerd Peschke und Geschäftsleiter Xaver Kern Dankesworte für die gute Zusammenarbeit.
Pfarrer Gerstl dankte dem Bürgermeister für seine Initiative beim Rundfunk, daß das Zwölf-Uhr-Läuten aus Hunderdorf im Dezember gesendet wurde und stellte die Glocken der Pfarrei als „Glaubensmahner“ vor.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1991
BEI DER JAHRESABSCHLUSS-SITZUNG der Gemeinde Hunderdorf dankte Bürgermeister Egon Weinzierl Katharina Scheibenthaler (Bild oben) für die 40jährige Tätigkeit als Leichenfrau in der Gemeinde Hunderdorf. Bei über 1 000 Sterbefällen stand sie mit Rat und Hilfe den Trauerfamilien bei. Weinzierl überreichte als Anerkennung dieses Dienstjubiläums einen Geschenkkorb. Als Chronist der Gemeinde Hunderdorf überreichte Konrektor a. D. Kornel Klar dem Bürgermeister eine über 1 000 Seiten umfassende Sammlung „Geschichtliche Streifzüge durch den Landkreis Straubing-Bogen“, die er seit vielen Jahren gewissenhaft und mühsam zusammengetragen (Bild unten). „Diese Heimatgeschichte-Sammlung in drei Bänden gibt es nur in zwei Ausfertigungen“, so Klar. Bürgermeister Weinzierl dankte Klar besonders herzlich für dieses informationsreiche Geschenk an die Gemeinde.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1991
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Die Gemeinde Hunderdorf im Jahresrückblick
Text und Fotos: Xaver Kern
Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1991