1997-06

Die Postfiliale wird aufgelöst
Schließung am 20. September — Postagentur in Tankstelle
Hunderdorf.
(xk) Am Montag hat Bürgermeister Gerhard Peschke von der Niederlassung der Deutschen Post AG in Passau einen Brief erhalten, der das „Aus“ für die jetzige Postfiliale in Hunderdorf bedeutet. In dem mit 27. Mai 1997 datierten Schreiben teilte die Deutsche Post AG mit, daß statt der bisherigen Postfiliale eine Postagentur betrieben wird. Die Filiale in Hunderdorf schließt am 20. September 1997. Am 22. September wird mit Roman Kiefl (der ab 1. Juli die Fina-Tankstelle in Hunderdorf übernimmt) als Agenturpartner in der Tankstelle an der Bahnhofstraße die Postagentur eröffnet.
Wie die Post AG ausführt, ist die Finale in Hunderdorf derzeit wöchentlich 22 Stunden geöffnet, obwohl für die Kundenbedienung nur 10,4 Stunden Grundarbeitszeit in Anspruch genommen wird. Eine weitere Kürzung der Öffnungszeit wäre unausbleiblich. Die neue Postagentur dagegen steht den Postkunden zu den Geschäftszeiten als Tankstelle, das sind voraussichtlich wöchentlich 85 Stunden, zur Erledigung der Postgeschäfte in gleich guter Geschäftslage zur Verfügung. Erfahrungsgemäß, so die Post AG, ist unter diesen Voraussetzungen eine Steigerung des Postumsatzes in Hunderdorf zu erreichen. Gleichzeitig unterstreichen die Postverantwortlichen, daß sich von der fach- und sachkundigen Betreuung durch den Agenturpartner und sein Personal die Bürger von Hunderdorf bald überzeugen können.
Bekanntlich hatten sich Bürgermeister Peschke und die Gemeinderäte für den Erhalt der Postfiliale in Hunderdorf eingesetzt und um eine Ausweitung der Dienstleistungen gebeten. Dazu wurden die örtlichen Abgeordneten des Bundes- und Landtages ebenso eingesetzt, trotzdem blieben die gemeinsamen Bemühungen ohne Erfolg. Aus wirtschaftlichen Gründen entschied sich das nunmehr private Unternehmen „Deutsche Post AG“ für die Fortführung der Postschalterdienste als Postagentur.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.06.1997


Sitzung des Gemeinderates
Hunderdorf.
(xk) Am Donnerstag, 5. Juni, findet um 19.30 Uhr im Rathaus Hunderdorf (Sitzungssaal) eine Gemeinderatssitzung mit folgenden öffentlichen Punkten statt: Besichtigung der Pumpstation Hofdorf, Besichtigung Garagengebäude/Kühlraum, Stellungnahme Flächennutzungsplan Stadt Bogen, Baupläne, Straßenbeleuchtung Sollacher Straße, Info/Sonstiges.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.06.1997


„Sollacher Straße“ bald fertig
Hunderdorf.
(xk) Derzeit sind die Bauarbeiten für die Erschließung des Baugebietes an der Sollacher Straße in vollem Gange. Seit 20. Mai wird von der von der Gemeinde beauftragten Firma an der Baustelle emsig gearbeitet. Die Abwasserleitungen (rund 150 Meter) mit Anbindung an den Kanal in der Dekan-Kiermaier-Straße sind bereits verlegt, auch der Wasserzweckverband Bogenbachtalgruppe hat die Wasserversorgung mit Hausanschlüssen bereits ausgeführt. Derzeitig wird der Unterbau der Straße und für die Gehweganbindung erstellt, wobei die Kabel für die Stromversorgung und Telekom noch einzulegen sind.
Die Erschließungsarbeiten sollen laut Bürgermeister Gerhard Peschke, der sich vor Ort über den Baufortschritt informierte und des öfteren auf der Baustelle zu sehen ist, zum Juli abgeschlossen sein. Auch die Aufparzellierung durch das Vermessungsamt ist bereits terminlich vereinbart, so daß ein Abschluß der Erschließungs- und Vermessungsarbeiten zum Juli vorgegeben ist. Das erste Wohnhaus-Bauvorhaben soll bereits umgehend noch Ende Juli begonnen werden.
Mit dem Baugebiet werden acht Bauplätze geschaffen, die bereits alle vergeben bzw. veräußert sind. Die Kosten für die Erschließungs- und Anschlußmaßnahmen beziffern sich auf rund 250.000 Mark. Gebaut wird eine sogenannte Stichstraße mit rund 105 Metern Länge mit einem mittigen begrünten Wendehammer. Die Straßenbreite ist 4,75 und vier Meter, zusätzlich ist ein etwa ein Meter breiter Wandstreifen mit Rasenfugenpflaster vorgesehen. Zugleich wird eine Fußweganbindung an der Sollacher Straße zur Dekan-Kiermaier-Straße geschaffen, ebenso rückwärtig entlang der Friedhofmauer. Für den Erschließungsweg standen die Mitglieder des Gemeinderates auch bereits Pate und bestimmten den Straßennamen „Wagnerweg“. Damit betitelt ist die alte Berufsbezeichnung „Wagner“, im süddeutschen/österreichischen Raum steht der Begriff für Wagenbauer, Stellmacher.
Mit der Namensgebung wird an den in der Gemeinde ausgestorbenen alten Beruf erinnert. Zugleich wird Bezug genommen auf den Erwerb des Baugeländes aus dem Helmbrecht-Anwesen. Josef Helmbrecht sen. (t) war „Wagner“.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.06.1997


Von den Problemen, nein zu sagen
Marianne Moosburger referierte beim Katholischen Frauenbund
Hunderdorf.
(hk) Der Katholische Frauenbund Hunderdorf hielt am Mittwoch einen Vortragsabend über das Thema „Sag nicht ja, wenn du nein sagen willst“ im Gasthaus Baier-Edbauer ab. Gymnasiallehrerin Marianne Moosburger aus Hahnbach referierte über 90 Minuten lang und hatte dabei interessierte Zuhörerinnen.
Marianne Moosburger wies zu Beginn auf Inserate hin, in denen die „Allround-Frau“ für „24 Stunden zum Nulltarif“ gesucht werde. Die Rednerin meinte, daß dies aber nicht immer so gewesen sei, und legte das „Nein“ in der Geschichte der Frau dar. Die Frauen seien mal mehr und mal weniger geachtet worden. Von den frühesten Matriarchaten über die Patriarchate bis hin zum Verhalten Jesu und den Briefen Paulus‘ zeige sich die recht unterschiedliche Lage der Frau auf, die von der „Göttin“ zum „Eigentum“ geworden sei und sich nun auf dem Weg zur gleichberechtigten Partnerin befinde.
Genauer ging die Referentin auf den Umbruch in der Gesellschaft um 1900 ein und zeigte den großen Wandel von einer geschlossenen Gesellschaft in eine offene Gesellschaft auf. Umbruch vollziehe sich auf verschiedenen Ebenen, sagte sie und machte begreiflich, warum erst wieder unsere Generation Probleme beim „Nein-sagen“ habe und die Selbstbehauptung so wenig von den Müttern lernen konnte. Das erste Zeichen im Umbruch zeige sich im äußeren Wandel: 1920 seien zum Beispiel die Hälfte der Menschen Knechte, Mägde und Gesinde gewesen. Hinzu komme der Bildungsaufschwung: Heute sei Bildung für Mädchen eine Selbstverständlichkeit. Die verlängerte Lebenserwartung spiele ebenfalls eine Rolle, und in einer wachsenden Mobilität werde die Gesellschaft immer multikultureller. Die Emanzipationsprozesse hätten ebenfalls zum Umbruch beigetragen. Man sei vom Schicksal zur Wahl übergegangen. Heute wolle man sich nicht mehr fügen, sondern selbst wählen. Indem man immer alles begründen müsse, stelle man einen gewissen Zwang zur Legitimation dar. Abt Pater Thomas Handgrätinger sagte: „Je mehr Anfänge ein Mensch setzen kann, umso mehr wird er Mensch.“
Inwieweit Schwierigkeiten bei der Selbstbehauptung auch aus der eigenen Geschichte herrühren können, explizierte Marianne Moosburger anhand der oft nicht richtig gelaufenen persönlichen Entwicklung. Auch ein mangelndes Bewußtsein der zustehenden Rolle sei oft für Defizite in der Selbstbehauptung verantwortlich. „Selbstbehauptung ist angemessenes Eintreten für sich selbst“, fuhr die Rednerin fort und zeigte, wie schwierig die Balance zwischen „geliebt-werden-wollen“ und „respektiert-werden-wollen“ ist. Sie behauptete: „Balance ist grundsätzlich das Wichtigste im Leben“ und empfahl, die Balance zu bewahren.
Die Eigenschaften für das Selbstbewußtsein des Menschen und das Ziel der Selbstsicherheit erreiche man, wenn man zum Beispiel in einer engen Beziehung stehe. Eine weitere Steigerung sei eine reife Persönlichkeit und auch das Bereitsein, die Persönlichkeit zu ändern. „Frauen wollen am liebsten immer alles recht machen“, sagte Frau Moosburger und zitierte Maria von Eschenbach: „Nichts macht uns feiger, als der Versuch, von allen geliebt zu werden.“ Die Rednerin stellte fest, daß die Sehnsucht der Frau nach dem „Geliebt-werden“ sie in den psychischen Ruin treibe.
In einer entspannenden Meditation lud die Referentin die Frauen ein, gute Langzeitziele zu setzen, ohne dabei die eigenen Grenzen zu mißachten und auch nach Mißerfolgen immer wieder aufzustehen. Anhand von konkreten Beispielen erarbeiteten die Zuhörerinnen dann „Nein-Antworten“, die Kürze, Klarheit, Festigkeit und Aufrichtigkeit enthalten sollten. Marianne Moosburger beendete ihr Referat mit den Worten von Michel Quoist: „Werde, der du bist!“
Vorsitzende Angela Söldner dankte abschließend der Referentin Marianne Moosburger sehr herzlich für den interessanten Vortrag, und die Zuhörerinnen bekundeten ihre Begeisterung mit Applaus.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.06.1997


Ein gelungener Auftakt des Volksfestes
Herrliches Wetter, gute Stimmung, großer Vergnügungspark – Heute klingt das Fest aus
Hunderdorf. (xk) „O’zapft is'“ verkündete Bürgermeister Gerhard Peschke am Freitagabend im Festzelt, und damit war das 42.

Ein schneidiges Standkonzert der „Bogenbachtaler“ war der Auftakt zum diesjährigen Volks- und Schützenfest.
Die Bedienungen beim Einzug auf den Volksfestplatz. (Foto: xk)

Hunderdorfer Volks- und Heimatfest offiziell eröffnet. Mit Festwirt Hans Gierl und den Brauereirepräsentanten Hornik und Scheifl stieß sodann der Gemeindechef auf einen guten Festverlauf an und überzeugte sich, daß die Karmelitenbrauerei wieder ein gutes Festbier gebraut hat. Rund ging’s auch bei dem recht gut beschickten Vergnügungspark.
Vorausgegangen war nach alter Tradition am Freitag ein zünftiges Standkonzert der „Bogenbachtaler“ Blasmusikanten am Schulhof zum Auftakt des diesjährigen Volks- und Heimatfestes. Von den schneidig aufspielenden Musikanten angeführt setzte sich danach gegen 18.30 Uhr ein stattlicher Volksfestzug in Marsch zum Festplatz am ehemaligen Bahnhofsgelände. Vorneweg mit dabei Festwirt Hans Gierl mit den feschen Bedienungen, die Brauereivertreter, dann Bürgermeister Gerd Peschke, Pfarrer Wolfgang Vos, Gemeinschaftsvorsitzender Bürgermeister Heinrich Lobmeier, die Hunderdorfer Bürgermeister-Stellvertreter und die Gemeinderatsmitglieder. Was wäre ein Auszug ohne die örtlichen

Mit einem Prosit auf die Gemütlichkeit eröffneten sie das Volksfest (v. I.): Brauereiverkaufsleiter Horst Scheifl, Bürgermeister Gerhard Peschke, Festwirt Hans Gierl und Karmelitenbrauerei-Direktor Hornik.

Vereine und Verbände! Sie waren mit ihren Mitgliedern recht zahlreich dabei und boten ein farbenfrohes Bild. Bei einem strahlend blauem Himmel und idealem Volksfestwetter war es so wieder ein Volksfestauftakt nach Maß. Im Festzelt angekommen, eröffnete Bürgermeister Gerhard Peschke das diesjährige Hunderdorfer Volks- und Heimatfest und hieß sodann auch im Namen der Festwirtsfamilie die Ehrengäste, darunter auch den Vorsitzenden des Hotel- und Gaststättenverbandes Heinrich Bauer, Straubing, die 15 teilnehmenden Vereine sowie alle Festbesucher willkommen.
In seinem kurzgehaltenen Grußwort erinnerte der Gemeindechef an die Volksfesttradition in Hunderdorf, die ihren Anfang in den fünfziger Jahren nahm durch die Festwirtsaktivitäten der Familie Josef Weinzierl. Nach einer Unterbrechung war es ein erfolgreiches Bemühen von Bürgermeister Egon Weinzierl, unterstützt vom Geschäftsleiter Xaver Kern und dem Musikverein, daß das Volksfest noch viel größer und schöner wieder einen festen Platz im Gemeindegeschehen einnimmt, so Bürgermeister Peschke. Die Musikkapelle „The Blizzards“ brachte Festzeltstimmung in das gutbesetzte große Bierzelt. Auch am Samstag-Abend kamen viele Festbesucher zum Festplatz. Die Original Kinsachtaler Musikanten sorgten für einen musikalisch-zünftigen Abend im Festzelt, wobei insbesondere die Freunde zünftiger Blasmusik auf ihre Kosten kamen.
Die Festwirtsfamilie Gierl hatte alles gut vorbereitet, was zu einem

Endlich einmal selbst am Steuer!
Brezen und Steckerlfisch gehören zum Volksfest.

zünftigen Fest gehört. Die Kellnerinnen brachten schwungvoll die frischen schäumenden Maßen zu den Tischen der Festzeltbesucher, die sich auch die diversen Wiesenschmankerl munden ließen. Die Schaustellerfamilie Zimmermann hatte wieder einen attraktiven Vergnügungspark aufgebaut, der gerne als willkommene Abwechslung angenommen wurde und für kleine und große Festbesucher Rummelplatzvergnügen bot mit einem tollen Kinderkarussell, die immer beliebte Schiffschaukel, großen Losstand, verschiedenen Schieß- und Wurfbuden, Spickerwerfen, Fadenziehen und Süßwaren. Der Autoscooter zog natürlich besonders die Jugend an.
Zum Festausklang des Volksfestes am heutigen Montag geht’s nochmals hoch her und in einem Rahmenprogramm wird nochmals für , jung und alt einiges zum Festvergnügen geboten. Ab 14 Uhr ist Kindernachmittag mit ermäßigten Preisen bei den Fahrgeschäften. Um 15 Uhr ist auch wieder eine große Freichip-Aktion. Zur gleichen Zeit treffen sich die Senioren der Pfarrgemeinde auf Einladung von Gemeinde, Pfarrei und Festwirt im Festzelt, um bei musikalischer Unterhaltung mit „Thomas Gürster“ vergnügliche Stunden im Festzelt zu verbringen. Abends zum Festausklang, dem „Tag der Gemeinden“, bringen die „Vaitl-Buam“ beste Stimmung in’s Festzelt. Für jede Maß gibt’s ein Freilos für eine Sachpreisverlosung im Verlauf des Abends.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.06.1997


Kanalisation Hofdorf in Betrieb genommen
Besichtigung der Pumpstation – Beregnungsanlage für Fußballplatz – Einwohnerzahl gestiegen
Hunderdorf. (xk) Das Rasenhauptspielfeld am Sportzentrum in Hunderdorf erhält eine Bewässerungsanlage. Das beschloß der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Der Kostenpunkt dieser automatischen Beregnungsanlage liegt bei rund 35 000 Mark, so Bürgermeister Gerhard Peschke in seinem Sachbericht. Zugleich wurde die Sanierung der 100-Meter-Laufbahn mit einem Kostenaufwand von etwa 15 000 Mark in Auftrag gegeben.
Wie der Bürgermeister weiter berichtete, ist weiterhin die Bewässerung der Sportplätze über eine Eigengewinnunsanlage vorgesehen, dazu werden noch weitere Angebote sowie die wasserrechtliche Erlaubnis eingeholt. Die Wassergewinnung aus einem vorgesehen Brunnen schlug fehl, so daß von Bürgermeister und Gemeinderat seit geraumer Zeit eine Art „ Zisternenlösung“ angestrebt ist, damit künftig die Sportplatzbewässerung nicht mehr mit dem Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserleitung erfolgen muß.
Mit Druckleitung zur Kläranlage
Eingangs der Sitzung hätten sich die Damen und Herren des

Bürgermeister und Gemeinderat bei der Besichtigung der Pumpstation Hofdorf.  (Foto: xk)

Gemeinderates in Hofdorf bei der Pumpstation getroffen. Klärwärter Franz Neumaier informierte damit über die Funktionsweise und einige technische Anlagenteile. Die Kanalisation Hofdorf mit Pumpstation wurde zum 2. Juni in Betrieb genommen. Damit werden künftig die Abwasser aus der Ortschaft Hofdorf mit rund 35 Häuser am Tiefpunkt in der Pumpstation gesammelt und dann per Druckluft in der etwa einen Kilometer langen Druckleitung zur zentralen Kläranlage in Hunderdorf befördert. Ebenfalls in Augenschein nahm der Gemeinderat das Garagen- und Kühlraumgebäude am Kirchplatz und beschloß einfache Instandsetzungsarbeiten.
In der Beratung im Sitzungssaal wurde zunächst der Flächennutzungs- und Landschaftsplanentwurf der Stadt Bogen ohne Einwände zur Kenntnis genommen. Lediglich der Ausbau der Kreisstraße SR 71 wird nicht befürwortet, da dadurch wohl noch mehr Durchgangsverkehr, auch Schwerlaster, ins Ortszentrum Hunderdorf geleitet würde.
Zu den eingereichten Bauplänen wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt: Einbau von Büros in die bestehende Lagerhalle im Werk Hunderdorf, Industriestraße 2, Vorbescheid auf Neubau eines Betriebsleiterwohnhauses in Öd, Tektur zur Erweiterung des bestehenden Wohn- und Betriebsgebäudes in Sollacher Straße 8, Umbau und Erweiterung des bestehenden Wohnhauses in Schafberg 12, Errichtung einer Fertiggarage in Bahnhofstraße 43 a, Abbruch und Neubau einer Scheune in Lindenbrunn 1.
Drei neue Straßenleuchten
Sodann erteilten die Mitglieder des Gemeinderates der OBAG den Auftrag zur Erstellung von drei Straßenleuchten im neuen Baugebiet an der Sollacher Straße bei einer Kostensumme von rund 4 500 Mark. Weiterhin gebilligt wurde der Abschluß einer Unfall- und Haftpflichtversicherung für die vier örtlichen Feuerwehren für deren Vereinstätigkeit. Die Kosten tragen die Feuerwehrvereine.
Bekanntgegeben wurde von Bürgermeister Gerhard Peschke sodann das Schreiben der Post AG über die Schließung der Postfiliale, wobei künftig ab 22. September die Postdienste über eine Postagentur in der FINA-Tankstelle abgewickelt werden. Erneut kritisiert wurde, daß bei einer vom Bayerwaldverein aufgestellt Ruhebank am Geh- und Radweg in Höhe des Modehauses Kaldonek es immer wieder zu Beschädigungen kommt. Dies werde nicht mehr hingenommen und die Gemeinde bittet um Hinweise für die Schadensverursacher . Sollten sich derartige Zerstörungsvorfälle wiederholen, so wird die Bank entfernt.
Kreisstraße wird neu asphaltiert
Weiterhin informierte der Gemeindechef über die Neuasphaltierung der Kreisstraße SR 71, die nunmehr auch im Ortsbereich über die Hauptstraße bis zur Einmündung in die Staatsstraße vorgesehen ist. Der Gemeinderat regte an, daß in diesem Zusammenhang bereits entsprechend der städtebaulichen Rahmenplanung im Interesse der Verkehrssicherheit die Vorfahrt bei der Einmündung Hauptstraße/Quellenweg geändert werden sollte. Aktuell berichtete Peschke über die auf 3 364 erhöhte Einwohnerzahl. Von 37 Städten und Gemeinden liege Hunderdorf nunmehr an siebter Stelle, bei den Gemeinden bereits an vierte Stelle.
Ausbildungsplätze bereitstellen
Weiterhin vorgelegt wurde dem Gemeinderat ein Schreiben vom Bundeswirtschaftsminister, über das Ausbilden im Verbund. Es enthält Tips und Anregungen für kleine und mittlere Betriebe aufgrund der schwierigen Situation im Lehrstellenmarkt, wobei es gelte, vermehrt Ausbildungsplätze bereitzustellen. Die Broschüre kann bei der Gemeinde von Betrieben angefordert werden. Abschließend vermerkte der Gemeindechef, daß Gipsabfälle ab sofort nicht mehr über den Bauschuttcontainer am Wertstoffhof entsorgt werden können und nur noch beim Wertstoffhof in Straubing, Schlesische Straße oder an der Bauschuttdeponie Agendorf angeliefert werden können.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.06.1997


Primiz und Pfarrwallfahrt
Hunderdorf.
(hk) Bei der Pfarrgemeinderatssitzung hielt Vorsitzender Josef Zollner einen kurzen Rückblick und ging dabei besonders auf die Fronleichnamsprozession ein. Es wurde darüber diskutiert, ob in Zukunft wieder eine Bewirtung nach der Prozession stattfinden solle. Man kam dabei zu dem Ergebnis, daß dabei vom Pfarrgemeinderat keine Aktivitäten ausgehen sollten.
Im weiteren Verlauf der Sitzung ging es hauptsächlich wieder um die Vorbereitungen für die Primiz. Die Vorsitzende des Frauenbundes, Angela Söldner, bat, dabei jetzt schon daran zu denken, daß für den Blumenteppich sehr viele, vor allem gelbe, weiße und blaue Blumen sowie Grünzeug benötigt werden, und daß die Pfarrangehörigen aufgerufen seien, wenn möglich, solche zur gegebenen Zeit zu spenden.
Für die Fahrt zur Priesterweihe am 28. Juni können sich die Interessenten bei Angela Söldner melden. Es wird um 7 Uhr in Hunderdorf weggefahren und bei Bedarf sind auch Zusteigemöglichkeiten in Gaishausen, Steinburg und Hofdorf. Nach Beratung einiger Vorschläge bezüglich der Kinderferienaktion wurde beschlossen, in die Westernstadt nach Eging zu fahren. Die Fahrt soll am 26. August stattfinden. Anmeldungen hierfür sollen bis 20. August in der Sakristei getätigt werden. Zollner wies auch noch auf die Pfarrwallfahrt zum Bogenberg am 28. September hin und gab für die Dekanatswallfahrt nach Bamberg den 20. September als Termin bekannt.
Beim Bericht der Sachausschüsse wurde von der KLJB mitgeteilt, daß diese einen Triduumsgottesdienst anläßlich der Primiz mit rhythmischen Liedern mitgestalten werde. Ansonsten mußte die Sprecherin berichten, daß zum Kennenlernabend der KLJB leider keine Besucher kamen, und daß man sich auch an der Jugendwallfahrt nur gering beteiligte. Vorsitzender Zollner gab dann noch bekannt, daß die Pfarrassistentin Sylvia Fuchs die Pfarrei Ende August wieder verläßt. Ob die Planstelle wieder besetzt werde, konnte noch nicht gesagt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.06.1997


Tarifverträge unter Dach und Fach
Flächenstreik konnte abgewendet werden – Gerhard Pirner referierte
Hunderdorf/Großlintach.
(rn) „Die Beschäftigten im Bauhauptgewerbe, in der Steine-Erden-Industrie Bayern und in der Bayerischen Ziegelindustrie erhalten wieder hundert Prozent Lohnfortzahlung im Krankheitsfall“, sagte der Geschäftsführer der IG Bau, Gerhard Pirner, im Rahmen der Ortsverbandsversammlung der „IG Bau-Agrar-Umwelt“, Ortsverband Hunderdorf, vor wenigen Tagen im Gasthaus Schlecht/Plötz in Großlintach bei gutem Mitgliederbesuch.
Ortsvorsitzender Hermann Krettenauer informierte über die Aktivitäten seit der Herbstversammlung im gleichen Hause. Der Verband verfüge gegenwärtig über 228 Mitglieder, erfuhren die Versammlungsteilnehmer. Besonders aufschlußreich sei die Herbstfahrt nach Berlin gewesen mit Besichtigung einer Reihe von Großbaustellen einschließlich der Gebäude für den Deutschen Bundestag. Hier hätte man feststellen können, daß nur das Gute vom Allerbesten verbaut werde, und daß Geld, das man den kleinen Leuten buchstäblich aus der Tasche ziehe, hier überhaupt keine Rolle spiele. Im weiteren Verlauf seines Berichtes machte Krettenauer deutlich, daß am 12. und 13. Juli 1997 eine berufskundliche Fahrt nach Tirol geplant sei, und zwar nach Mayerhofen im Zillertal. Da der Anteilsbetrag der Mitglieder sehr gering sei, rechne er, so der Vorsitzende, mit einer zahlreichen Beteiligung.
Gerhard Pirner, Geschäftsführer der „IG Bau“ informierte in seinem Referat, daß die Tariferträge in der Bauwirtschaft nunmehr unter Dach und Fach seien, und daß es gelungen sei, einen Flächenstreik abzuwenden. So erhielten die Beschäftigten im Bauhauptgewerbe, in der Steine-Erden-Industrie Bayern und in der bayerischen Ziegelindustrie wieder hundert Prozent Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Die Beschäftigten der Bauwirtschaft bekämen eine Lohnerhöhung von 1,5 Prozent. Zum Teil sei die hundertprozentige Lohnfortzahlung durch Abstriche beim zusätzlichen Urlaubsgeld und dem Weihnachtsgeld kompensiert worden. Nachdem im Bauhauptgewerbe und in der Steine-Erden-Industrie alle Zeichen auf Sturm gestanden hätten, hätte mit den Tarifabschlüssen ein Arbeitskampf abgewendet werden können. Darüber hinaus sei im Bauhauptgewerbe ein Tarifvertrag zur Nachfolge der Schlechtwettergeldregelung vereinbart worden. Dies sei notwendig geworden, nachdem im Winter 1996/97 400 000 Bauarbeiter arbeitslos gewesen seien.
Der neue Tarifvertrag, so Gerhard Pirner, sehe vor, daß die Beschäftigten des Bauhauptgewerbes 50 Stunden vor- oder nacharbeiten müßten, die ausschließlich im Schlechtwetterzeitraum (1. November bis 31. März) witterungsmäßig abzufeiern seien. Von der 51. bis zur 400. Stunde gebe es Schlechtwettergeld. Aus diesem Grund brauche im Winter kein Bauarbeiter mehr entlassen zu werden. In einem weiteren Referatsabschnitt erfuhren die Anwesenden einiges über die neuesten gesetzlichen Regelungen im Arbeits- und Sozialrecht. Die einschneidendsten Verschlechterungen im Bereich des Arbeitsförderungsgesetzes (Arbeitslosenversicherung) seien die Anrechnung von Abfindung auf das Arbeitslosengeld, die Erreichung der Anwartschaft auf das Arbeitslosengeld und die zu befürchtenden Sperrzeiten. Des weiteren informierte Gerhard Pirner über die Verschlechterung bei Leistungen im Gesundheitswesen, im Kündigungsschutzrecht sowie über die Problematik der Lohnfortzahlung.
Der Geschäftsführer rief zum aktiven Widerstand gegen die beabsichtigte Verschlechterung bei den Renten auf und gegen die extreme Jugendarbeitslosigkeit. Der Bezirksgeschäftsführer betonte, daß die Gewerkschaften zum Generationsvertrag stünden und diesen auch verteidigen würden. Zur Jugendarbeitslosigkeit vermerkte Gerhard Pirner, daß einer der Standortvorteile Deutschlands die qualifizierten Fachkräfte seien. Wenn man über Innovation spreche, müsse man dafür auch die Voraussetzungen schaffen, damit jeder junge Mensch auch einen Arbeitsplatz bekomme. In einer Gesellschaft, in der die Jugend keine Zukunft hätte, gebe es auch keine Zukunft.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.06.1997


Hunderdorf. SV-AH: Heute, Mittwoch, 18.30 Uhr, Training SV-AH-Damen. Donnerstag, 19 Uhr, Training für Spiel, Sonnwendfeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.06.1997


Windberg. FFW: Donnerstag, 12. 6., 19 Uhr, Dienstabend im Gerätehaus.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.06.1997


Ein schönes Fest klang zünftig aus
Volksfest war zünftig – Kinder- und Seniorennachmittag begeisterte
Hunderdorf. (xk) Am Montagabend klangen die vier Volksfesttage, an denen der- Bevölkerung aus nah und fern im Festzelt und am gutbestückten Vergnügungspark etliches geboten war, aus. Bürgermeister Peschke zollte dem Festwirt Hans Gierl und seiner Mannschaft Anerkennung, denn es gab bei idealem Volksfestwetter einen gutorganisierten Festverlauf.
Beim „Tag der Betriebe“ am Samstag dankte Bürgermeister Peschke den Firmen und Geschäften für die Beteiligung an der einmal im Jahr geplanten Werbegemeinschafts-Inserataktion, die für die Betriebe, für die Gemeinde und das Volksfest eine gute Reklame sei. Die Betriebe seien es auch, die Hunderdorf mit zum Aufschwung verholfen haben, so daß die Aussage von Altlandrat Hafner „Hunderdorf sei die Metropole am Bogenbach“ an Bedeutung gewonnen habe. Hunderdorf sei mit 3364 Einwohnern mittlerweile die viertgrößte Landkreisgemeinde.
Am Sonntag erfreuten die „Bogenbachtaler“ die zahlreich gekommenen Zeltbesucher mit zünftiger Blasmusik. Abends boten Winfried Stark und seine „Original Steigerwälder“, bekannt auch durch diverse Fernsehauftritte, ein ausgezeichnetes Musikprogramm mit zünftigen bayerischen Showeinlagen. Nachdem zum Festabschluß am Montag auch der Tag der Gemeinden angesetzt war, konnte Bürgermeister Gerhard Peschke zahlreiche kommunalpolitische Gäste, darunter Landratsstellvertreter Max Löw, verschiedene Vertreter von Behörden und Dienststellen, sowie Bürgermeisterkollegen und Gemeinderäte begrüßen.
Im vollbesetzten Festzelt gab es zum Abschluß nochmals regen Betrieb und die Festwirtsfamilie, die fleißigen Bedienungen und die Helfer hatten nochmals alle Hände voll zu tun, schmeckten doch das Karmeliten-Festbier und die Wiesenschmankerl vorzüglich. Die Musikkapelle „Vaitl-Buam“ sorgte für einen gemütlich-stimmungsvollen Abend. Zum Abschluß gab es dann auch noch eine Sachpreisverlosung.


Auch die Senioren trafen sich im Festzelt zum Volksfestvergnügen. (Foto: ps)

Bereits am Nachmittag gab es von 14 bis 18 Uhr beim Kindernachmittag ein reges Treiben bei ermäßigten Preisen bei den Fahrgeschäften und Schieß- und Wurfbuden. Die Kinder warteten schon auf die Freichip-Aktion, die von der Gemeinde und der Schaustellerfamilie Zimmermann initiiert worden war. Dabei hatten es Bürgermeister Gerhard Peschke, Pfarrer Wolfgang Vos und VG-Geschäftsleiter Xaver Kern nicht leicht, waren sie doch auf Schritt und Tritt von den Kindern umringt. Jeder wollte möglichst mehrere der Freikarten für Autoscooter, Schaukel, Karussell oder Süßwaren einheimsen. Zugleich trafen sich am Nachmittag die Senioren im Festzelt, um ebenso ein paar vergnügte Volksfeststunden zu verbringen. Pfarrer Wolfgang Vos und Bürgermeister Gerhad Peschke begrüßten die Senioren und wünschten ihnen gute Volksfest-Unterhaltung. Gemeinderätin und Frauenbundvorsitzende Angela Söldner kümmerte sich um den organisatorischen Ablauf anstelle der erkrankten Seniorenbetreuerin und Seniorenclubvorsitzenden Martha Hofmann. Der beliebte Musiker Thomas Gürster spielte in bewährter Weise mit dem Akkordeon auf und sorgte für beschwingte Unterhaltung. Gemeinde, Pfarrei und Festwirt Gierl bewirteten gemeinsam die über hundert anwesenden Senioren mit einer Maß und einem Essen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.06.1997


Großlintach. Stammtisch: Samstag, 14. 6., 4.15 Uhr, Abfahrt mit Bus beim Gasthaus Plötz-Schlecht zur Besichtigung des Gestüts des Stammtischmitglieds Helmut Niedermeier bei Dresden. Es sind noch einige Plätze frei. Anmeldung bei Plötz-Schlecht, Tel. 09422/1342.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.06.1997


Steinburg. FFW: Sonntag, 15. 6., 7.45 Uhr; Gerätehaus, Teilnahme am Gründungsfest FFW Steinach und der Schützen Neukirchen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.06.1997


Windberg. Trachtenverein: Freitag, 13. 6., 19.30 Uhr, Vereinsabend im Vereinslokal Dorfner.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.06.1997


Mitgliederkurve steigt weiterhin nach oben
Peter Henke als Vorsitzender des Sportvereins bestätigt – Langjährige Mitglieder geehrt
Hunderdorf. (ih) Der Vorsitzende und die Abteilungsleiter gaben bei der Jahreshauptversammlung des Sportvereins Hunderdorf ihre Tätigkeitsberichte ab, in denen von den sportlichen Erfolgen und geselligen Veranstaltungen zu hören war. Das Fest zum 30jährigen Bestehen des Vereins bewies eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Die Bandenwerbung am Sportplatz kommt gut an und hilft den Fußballern in finanzieller Hinsicht. Die Skiabteilung weist die meisten Mitglieder auf, deren Zahl insgesamt gestiegen ist. Der Hauptkassier Gerhard Scherz, der mit einem detaillierten Kassenbericht aufwartete, hat eine umfangreiche Arbeit in der Kassenverwaltung zu leisten. Natürlich standen auch die Neuwahlen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung. Eine Reihe von Mitgliedern wurde wegen langjähriger Vereinstreue geehrt.
Vorsitzender Peter Henke stellte an den Anfang seiner

Die Geehrten mit Vorsitzendem Henke und drittem Bürgermeister Diewald. (Foto: ih)

Ausführungen den Dank an alle für die, gute Zusammenarbeit und betonte, daß das ganze Umfeld stimme und so Erfolge erzielt werden könnten. Zu diesem Umfeld gehöre auch die Gemeinde, deren gesamte Unterstützung der SV Hunderdorf erfahren habe. Eine einwandfreie Arbeit bestätigte der Vorsitzende auch den Funktionären in Vorstand und Abteilungen. Ohne die Hilfe der Sponsoren und Gönner sowie der Freunde wäre finanziell ein Vereinsleben kaum mehr möglich.
Enormes Arbeitspensum
Im vergangenen Jahr wäre ein enormes Pensum an Arbeit zu bewältigen gewesen. Henke erinnerte dabei an das Fest zum 30jährigen Bestehen des Sportvereins. Hier habe eine erstklassige, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit stattgefunden. Ein Teil des Umsatzerlöses sei zur Erstellung eines Gedenksteines zur Ehre der verstorbenen Vereinsmitglieder verwendet worden. Ein weiterer Teil sei in den Kauf einer Zeltplane investiert worden. Damit sei nun allen Abteilungen die Möglichkeit gegeben, Feste und Veranstaltungen bei nahezu jedem Wetter abzuhalten. Als großen Erfolg könne man auch die Fertigstellung und Einweihung der neuen Tennisplätze bezeichnen.
Die Weihnachtsfeier sei gut besucht gewesen. Über die künftige Gestaltung müsse man sich allerdings Gedanken machen, so Henke. Der Sportlerball zeige, daß man auch gemeinsam feiern müsse, um einen Zusammenhalt in der Gemeinschaft zu erreichen. „Unser aller, gemeinsamer Verdienst ist es, daß der Hunderdorf er Sportlerball einer der bestbesuchten Faschingsbälle in der Gegend ist“, sagte Henke. In den Abteilungen seien erfolgreich Neuwahlen durchgeführt worden. Bei Josef Ziesler bedankte sich der Vorsitzende für die fast achtjährige Tätigkeit als Abteilungsleiter der Fußballer. Ziesler habe diese Aufgabe mit einem „übergroßen“ Einsatz aller seiner Möglichkeiten mehr als erfüllt. Auf die Mitgliederzahlen eingehend, sagte Henke, daß sich die Zahl der Mitglieder im letzten Jahr um 52 erhöht habe.
Großes Interesse wurde dem Bericht des Schatzmeisters Gerhard Scherz entgegengebracht. Er stellte die Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Dabei kam detailliert und deutlich zum Ausdruck, welche finanziellen Bewegungen im Hunderdorfer Sportverein abliefen. Es muß aber auch wirtschaftlich alles stimmen, um die Aufgaben erfüllen zu können.
Es folgten nun die Kurzberichte der einzelnen Abteilungen. Helmut Hainz, der neue Fußballabteilungsleiter, ging auf die Neuwahlen ein. Max Leonhardt war Berichterstatter von der Skiabteilung. Er sei mit dem abgelaufenen Jahr sehr zufrieden gewesen. Alle geplanten Veranstaltungen hätten durchgeführt werden können. Abteilungsleiter Otto Sachs von den Stockschützen bezeichnete die vergangene Saison als „guten Zeitraum“. Die „Eissportler“ hätten an 25 Asphaltturnieren und sieben Wettkämpfen auf Eis teilgenommen. Im nächsten Jahr solle das 25jährige Bestehen gefeiert werden.
Gemeinde unterstützt Sport
Helmut Waas wußte von Erfolgen einiger Aktiver der Leichtathleten zu berichten. Der Jedermannslauf habe auch in diesem Jahr seine Anziehungskraft bewiesen. Ewald Scherl berichtete von der Tischtennisabteilung, daß sich die momentane Aktivität auf das wöchentliche Jugendtraining beschränke. Es sei aber beabsichtigt, in die Rundenwettkämpfe einzusteigen. Kornelius Klar, Leiter der Tennisabteilung, bezeichnete die Einweihung der neuen Tennisplätze als wichtigstes Ereignis im letzten Jahr. Vier Mannschaften hätten sich am Rundenspielbetrieb beteiligt. Die Junioren und die Herren erreichten in der offiziellen Punkterunde Mittelplätze. Die Damen hätten zum zweiten Mal die Perlbachrunde gewonnen, während die Senioren in dieser Runde Vizemeister geworden seien. Klar berichtete auch von Erfolgen durch die Jugendlichen bei diversen Turnieren. Er zählte dann auch die momentane Situation, der am Spielbetrieb beteiligten vier Mannschaften auf. Das 20jährige Bestehen wolle man im nächsten Jahr entsprechend feiern. Die Mitgliederzahl entwickle sich positiv. Dritter Bürgermeister Xaver Diewald fand in seinem Grußwort Worte des Dankes und der Anerkennung für den Sportverein. Er lobte den Einsatz für die Bandenwerbung und meinte, daß der Sportverein für das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde viel unternehme. Als Maßnahmen, die von der Gemeinde in Sachen Sport ergriffen würden, nannte Diewald die Installation einer Bewässerungsanlage am Hauptspielfeld und die Sanierung der 100-Meter-Bahn.
Auch in Sachen Straßenbeleuchtung auf dem Weg zum Sportheim solle etwas unternommen werden. Diewald gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß alle Abteilungsleitungen besetzt werden konnten. Gemeinde und Gemeinderat seien bemüht, das Bestmögliche für den Sportverein zu tun.
Henke und sein Stellvertreter Klaus Hirtreiter nahmen die Ehrungen für zehn- und 20jährige Mitgliedschaft vor. Das Ehrenzeichen in Bronze und eine Urkunde für zehnjährige Treue eihielten Tim Brunnmeier, Alfred Bugl (Hofdorf), Claudia Englmeier, Kathrin Exner, Patrick Exner, Gerhard Greindl, Nicole Groß, Ilse Häusler, Harald Hagn, Christine Hainz, Dr. Michael Hartmann, Daniel Herrnberger, Otto Hirtreiter jun., Claudia Kammermeier, Cornelia Katzendobler, Tanja Katzendobler, Willi Knott, Rudolf Lenz, Armin Mauerer, Tobias Menauer, Stefan Müller, Stefan Myrtek, Thomas Myrtek, Leonhard Reiner, Kathrin Reisinger, Michael Reisinger, Dieter Schmidla, Lukas Schötz, Norbert Spranger, Anita Wiesgrill, Dominik Wiesgrill, Katrin Wiesgrill, Walter Wiesgrill.
Das Ehrenzeichen in Silber und eine Urkunde für 20jährige Treue bekamen Josef Ammer, Hermine Axinger, Josef Bauer, Hermann Fuchs, Willi Gütlhuber, Anita Helmbrecht, Eva Hentschirsch, Ingrid Hentschirsch, Ute Hentschirsch-Gall, Johann Höcherl, Franz Xaver Kahn, Josef Menacher, Christian Riedl, Günter Riedl, Werner Riedl, Thomas Schießl, Erwin Schuhbauer, Werner Schwarzensteiner.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Peter Henke, Stellvertreter Hans Freundorfer, dritter Vorsitzender Josef Zitzelsberger, Schatzmeister Gerhard Scherz, Schriftführer Heinz Hentschirsch, Überfachliche Frauenwartin Helga Hirtreiter, Überfachliche Jugendleiterin Daniela Scherz und Überfachlicher Jugendleiter Josef Schötz. Beisitzer: Xaver Neumaier, Rudi Englmeier und Roland Peschke. Chronist: Hans Grill.
Als Anerkennung für die Arbeit als 2. Vorsitzender erhielt Klaus Hirtreiter ein Präsent. Henke gab außerdem noch bekannt, daß für die Tennis-, Tischtennis- und Eisstockabteilung ein Zuschuß vom BLSV zur Anschaffung von Großgeräten von 2680 Mark gewährt wurde. Für die Vereinsverwaltung solle ein neues Computerprogramm angeschafft werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.06.1997


Johann Sebastian Bach in Reinkultur
Professor Weinberger (Detmold) spielte auf der Windberger Orgel

Professor Gerhard Weinberger spielte bereits zum fünften Male für den Orgelkreis Windberg. Er wurde als Meisterschüler von Franz Lehrndorfer auch dessen Nachfolger an der Musikhochschule in München, ging aber dann nach Detmold und lehrt nun seit Jähren künstlerisches Orgelspiel und Kirchenmusik an der dortigen Staatlichen Hochschule für Musik Westfalen-Lippe.
Beim zweiten Windberger Konzert 1997 spielte der Professor ausschließlich Werke von Johann Sebastian Bach. Man wäre fast geneigt, das Wörtchen „leider“ einzufügen; denn ein Konzert mit Beiträgen verschiedener Komponisten wirkt natürlich anregender, abwechslungsreicher und leichter akzeptabel.
Wir hörten also Bach in Reinkultur, aber auch weniger gehörte Bach-Werke vor allem im ersten Abschnitt. Der Organist spielte sie – wohlvertraut mit der Windberger Orgel – werkgerecht und technisch versiert. So ertönte zum Auftakt ein Präludium con Fuga-a-moll, bei dem die Fuge dem Vorspiel nicht folgte, sondern mit ihm verflochten war. Die Fantasia und imitatio h-Moll offenbarte fantasievolle Melodik (verstärkt durch den Tremolanten), imitatorisch fein ausgesponnen und durchsichtig dargeboten.
Besonders interessant wurde das „Concerto G-Dur nach Antonio Vivaldi“ BWV 973, das der Professor selbst für Orgel bearbeitet hat. Das Allegro zerfiel in Tutti- und Concertino-Phasen mit virtuoser Figuration, das Largo verlief schön cantabile mit einem flötenartigen Mischregister, und das schwungvolle Finalallegro bot dem Organisten Gelegenheit zu vielfältiger Virtnosität, weil reich an Lauftechnik. Eine etwas triste Fantasia c-Moll, endend jedoch in Dur, beschloß den ersten Teil des Konzerts.
Jetzt ließ Professor Weinberger sieben „Choralvorspiele aus dem Orgelbüchlein“ folgen: Gelegenheit zu wechselvoller und differenzierter Registeranwendung und verbrämung. Sowohl dem Kenner wie dem Laien wurde erneut kundig, wie sehr es Bach verstanden hat, die Choralmelodie mehr oder minder deutlich ins Vorspiel einzubinden, zu verflechten oder auch nur anzudeuten. Die Tremolo-Hervorhebung bei manchem Register wirkte allerdings nicht immer besonders angenehm. Im großen und ganzen aber durchzog die Reihe der Vorspiele auch eine stetige Steigerung (nicht bloß nach den BWV-Nummern); die letzten beiden erklangen mit besonderer Baß-Betonung.
Eine besonders eindrucksvolle und wohlgelungene Orgelinterpretation aber wurde das Abschlußwerk, Präludium und Füge e-Moll BWV 548. Kunstreiche Thematik im Fortissimo, in großartiger Durchdringung, in sauberer Pedaltechnik und sorgfältiger Verarbeitung zeichneten das Werk aus. Die Fuge, nicht minder erfindungsreich und lauftechnisch anspruchsvoll, beschloß das erhabene Werk, das uns Bach erneut in seiner Großartigkeit und Einmaligkeit auswies.
Rudolf Röhrl
Quelle: Bogener Zeitung, 17.06.1997


Straße wird geteert
Hunderdorf.
(ta) Die Staatsstraße 2139 erhält zwischen Hofweinzier und der Anschlußstelle Hunderdorf zur Bundesautobahn A3 und von Stippich bis Kreuzhaus (Abzweigung nach Obermühlbach) einen neuen Fahrbahnbelag. Die Gesamtkosten betragen rund 400 000 Mark. Die Bauarbeiten beginnen mit Vorarbeiten ab Donnerstag, 19. Juni, und sind je nach Witterung bis spätestens 17. Juli beendet, so die Mitteilung des Straßenbauamtes Deggendorf. Die Asphaltierungsarbeiten werden unter halbseitiger Sperrung mit Ampelregelung durchgeführt. Im Bereich zwischen Hofweinzier und der Abfahrt von der Staatsstraße 2139 nach Bärndorf wird während der Asphaltierungsarbeiten ganz gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Bogen/Bärndorf bzw. umgekehrt. Der Abschnitt zwischen Stippich und Kreuzhaus wird zuerst ausgeführt.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.06.1997


Abt spendet Firmsakrament
Hunderdorf.
(xk) Am Samstag, 21. Juni, 9 Uhr, spendet in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Hunderdorf das Sakrament der Firmung Abt Thomas Handgrätinger von der Kloster-Abtei Windberg. 100 Firmlinge aus den fünften, sechsten und siebten Schulklassen empfangen das Firmsakrament, nachdem sie sich im Religionsunterricht, bei drei Gottesdiensten, einem Filmabend mit Kreativelementen und einem Bußgottesdienst auf diesen Tag vorbereitet haben.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.06.1997


Sitzung des Gemeinderates
Hunderdorf.
(xk) Am Dienstag, dem 24. Juni, findet um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses Hunderdorf eine Gemeinderatssitzung mit folgenden öffentlichen Punkten statt: Freiflächengestaltungsplan Bauvorhaben Sandmann; Teerung Ortstraße Hofdorf; Baupläne; Informationen und Sonstiges.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.06.1997

„Seid besiegelt durch die Gabe des Hl. Geistes“
Abt Thomas Handgrätinger spendete Firmsakrament — Für den Heiligen Geist Schale sein
Hunderdorf. (xk) In der Pfarrkirche St. Nikolaus spendete Abt Thomas Handgrätinger von der Klosterabtei Windberg im Auftrag des Bischofs 102 Mädchen und Jungen aus der Pfarrei das Sakrament der Firmung. Der Abt salbte dabei die Firmlinge mit Chrisam und besiegelte durch Handauflegung ihre Aufnahme als vollwertige Glieder in der Gemeinschaft der Kirche mit den Worten „Seit besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“.
Unter dem festlichen Eingangslied „Die Erde ist schön“ zog Abt Thomas Handgrätinger mit den Mitkonzelebranten Pfarrer Wolfgang Vos und Pater Anselm, in die vollbesetzte Pfarrkirche ein.

Abt Thomas Handgrätinger zelebrierte den feierlichen Firmgottesdienst mit Pfarrer Wolfgang Vos (re.) und Pater Anselm (li.).

Pfarrer Vos wies darauf hin, daß in der Pfarrei seit rund 200 Jahren kein Abt des Klosters Windberg mehr das, Firmsakrament in Hunderdorf spendete. Damit nahm der Festtag der Freude für die Firmlinge, für die Familien und für die ganze Pfarrgemeinde seinen Lauf. Auf diesen Tag hatten sich die jungen Christen vorbereitet in drei Gottesdiensten, einem Film- und Kreativabend und einer Bußfeier sowie im Religionsunterricht. In seiner Firmpredigt nahm Abt Thomas Handgrätinger als Sinnbild Bezug auf einen Töpfer, der aus einem Klumpen Ton eine formvollendete Schale, oder einen Krug formt, alles Gefäße zum aufnehmen. Der Prediger verdeutlichte und zeigte auf , „daß wir Menschen ebenfalls Geschöpfe, vom Schöpfer Gott ins Leben gerufen und sorgfältig geschaffen sind. Gott ist der, der uns gemacht hat, der uns für dieses Leben bestimmt hat“. Der hohe Würdenträger weiterhin: „Wie ein Krug, wie eine Schale soll es uns heute ergehen. Unser Leben, wir selbst sollen aufnahmebereit sein für die sieben Gaben des Heiligen Geistes“. Der Abt wünschte abschließend, daß alle Christen in der Gemeinde den Weg der jungen Menschen begleiten mit der Kraft ihres Herzens, mit Gebet und guten Beispiel. „Heute spüren wir alle, die Firmlinge wie die Erwachsenen: sich den Gaben des Geistes zu öffnen, Schale zu sein, das ist eine persönliche Entscheidung, ein fortwährender Entschluß. Nur wer sein Herz offen und frei hält, kann erfüllt werden“.
Dann erneuerten die Firmlinge im eigenen feierlichen Versprechen das Taufsakrament, das einst die Taufpaten für sie ablegten, und damit für sich selbst die Vollendung der Taufe. Die 102 jungen Gläubigen aus der Pfarrei traten nun einzeln, von ihrem Paten oder Elternteil begleitet, zum Abt und nannten ihren Vornamen.

Das Firmsakrament spendete Abt Handgrätinger an 102 junge Christen. – (Foto: xk)

Der Abt zeichnete dem Firmling mit Chrisam das Kreuz auf die Stirn und sprach „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den heiligen Geist“. Damit wurden die gefirmten Christen als volle Mitglieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.  ie sind aufgerufen, lebendiges Glied für die Botschaft Christi zu sein. Die Spendung des Sakraments wurde begleitet durch auf die Firmung einstimmende Textbeiträgen, die Mütter der Firmlinge sowie Pfarrassistentin Silvia Fuchs vortrugen.
Mehrere Gefirmte beteiligten sich anschließend an den ganz auf diesen bedeutsamen Tag abgestimmten Fürbitten und brachten zur Gabenbereitung Kelch, Hostienschale, Wein und Wasser zum Altar. Dort zelebrierte Abt Thomas Handgrätinger feierlich die Eucharistiefeier mit Pfarrer Wolfgang Vos und Pater Anselm. Mit dem Pontifikalsegen des Abtes und dem Lobgesang „Laudato si“ wurde der Firmgottesdienst in Hunderdorf abgeschlossen. Er wurde rhythmisch begleitet von der Musik- und Gesangsgruppe „Fimare“. Firmung kommt vom lateinischen „fimare“ und die Gruppe hat sich zur Firmung gebildet aus Firmmüttern und der Pfarrassistentin. Weiterhin begleitete festliches Orgelspiel die Meßfeier. Zum Schluß überreichten Stefanie Dietl und Alexander Menath als Dank für die Spendung des Firmsakraments im Namen aller eine Pfarrkerze und einen Blumenstrauß an den Abt. Die Firmfeierlichkeit wird abgeschlossen mit einer Dankandacht am Mittwochabend (18 Uhr), bei der auch die Opfertüten für die Diaspora abgegeben werden. Ein Grillabend schließt sich an.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.06.1997


Forderungen besorgter Eltern haben nun offenbar Erfolg
Geh-, Radweg zum Gewerbepark zugesichert
Ortstermin mit MdL Reisinger, MdL Ettengruber und Landrat Weiß brachte gute Nachricht
Hunderdorf. (xk) Für viele Hunderdorfer, die wegen des enormen Verkehrsaufkommens auf Staats- und Hauptstraße in ständiger Angst um ihre Kinder leben (wir berichteten), geht nun offenbar ein Wunsch in Erfüllung. Bei einem Ortstermin am Montag hat Leitender Baudirektor Norbert Baier vom Straßenbauamt Deggendorf zugesichert, die Geh- und Radweganbindung mit Bau einer Brücke über den Bogenbach seitens des Straßenbauamtes anzugehen. Voraussetzung ist, daß der notwendige Grunderwerb uneingeschränkt von der Gemeinde sichergestellt werden kann. Der Ortstermin, dem eine gemeinsame Besprechung im Rathaus vorausgegangen war, brachte damit für die Gehweganbindung Hauptstraße bis Industrie- und Gewerbepark Bayerwald ein sehr positivem Ergebnis.
Bürgermeister Gerhard Peschke dankte zu nächst MdL Alfred

Vor Ort wurde die Trasse für die Geh- und Radweganbindung besprochen. (Foto: xk)

Reisinger, daß er diesen Termin in die Wege geleitet hatte. Neben Reisinger waren auch sein Landtagskollege Herbert Ettengruber, Landrat Ingo Weiß und Verkehrssachbearbeiter Heinrich Piermaier, vom Straßenbauamt Leitender Baudirektor Norbert Baier und Eugen Kargl gekommen, desweiteren war die Polizei Straubing mit dem Verkehrssicherheitsbeamten Urban vertreten. Alfred Reisinger meinte bezüglich der Geh- und Radweganbindung im Einmündungsbereich Staatsstraße/Hauptstraße (Höhe Steckler), daß nicht abgewartet werden sollte , bis etwas passiere. Die Frage sei auch, wie es mit der Geh- und Radweganbindung zum Gewerbepark und nach Steinburg weitergehe, so der Landtagsabgeordnete, der sich wie MdL Ettengruber und Landrat Ingo Weiß auch für den Stand der Ortsumgehung Steinburg interessierte, um weitere Bemühungen starten zu können. Je mehr Zeit vergehe, desto schwerer werde es, die Maßnahme in die Finanzierung einzubringen.
Bürgermeister Gerhard Peschke verwies darauf, daß seit Jahren die Gemeinde schon eine Geh- und Radweganbindung über das Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld mit Anbindung von Steinburg bis Neukirchen fordere. Zur großen Umgehung Steinburg verwies der Bürgermeister auf den nach wie vor eindeutigen Ge meinderatsbeschluß „pro große Umgehung“.
Was wird mit Umgehung Steinburg?
Norbert Baier nahm Bezug auf das von der Regierung eingeleitete Planfeststellungsverfahren für die große Umgehung von Steinburg. Aufgrund der Einwendungen, insbesondere von Naturschutz und Landwirten müsse für die Abwägungsentscheidung zunächst auch noch die kleine Variante näher untersucht werden, wobei insbesondere ein Augenmerk auf den Hochwasserabfluß zu legen sei. Nach den ersten vorliegenden Berechnungen, der einen geringen Rückstau vorsah, dürfe – wie bei einer Besprechung bei der Regierung deutlich geworden sei – kein Rückstau erfolgen. Es müsse deshalb eine direkte Hochwasserentlastung näher untersucht werden. Die ergänzende Planung sei in Auftrag, das Ergebnis erst im Oktober zu erwarten. Erst dann könne geklärt werden, inwieweit technisch und wirtschaftlich die kleine Variante in Frage komme. Wenn nicht, dann könnte die große Umgehung wohl weiter verfolgt werden. Ansonsten stünde ernsthaft die kleine Variante zur Diskussion, so Baier. Für ganz Bayern stünden nur 100 Millionen Mark in Projektmittel zur Verfügung.  Landrat Ingo Weiß forderte; „Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, daß das Projekt der großen Umgehung baureif wird, um gegebenenfalls bei der Finanzierung nachhaken zu können.“ Als weiteres Problem für die große Umgehung nannte Norbert Baier die notwendigen Ausgleichsflächen für die große Umgehung (etwa 17 Hektar) zu neun Hektar Straßenbaufläche. Reisinger und Ettengruber zeigten sich über den hohen Ausgleichsbedarf überrascht. Eine Bürgerinitiative unterstütze die große Umgehung, wurde mitgeteilt. Erst nach der kleinen Variantenuntersuchung läßt sich bei einem Regierungsgespräch die weitere Verfahrensrichtung abzeichnen , so das abschließende Fazit.
Als zweiter Schwerpunkt der Besprechung wurde die Geh- und Radweganbindung Hauptstraße, die entlang der Staatsstraße zum Gewerbegebiet und gegebenenfalls nach Steinburg weiterführt, aufgegriffen. Bürgermeister Gerhard Peschke plädierte für die Geh- und Radwegführung entlang der Staatsstraße. Hierzu brachte Baudirektor Baier ein durchweg erfreuliches Ergebnis. Das Straßenbauamt sicherte zu, von der Hauptstraße aus, etwa vom Grundstück Bergbauer beginnend, bis zur Einfahrt zum Gewerbepark der Geh- und Radweg zu planen und die Bauträgerschaft zu übernehmen. In die Maßnahme sei auch eine etwa 30 Meter lange, neue Brücke über den Bogenbach eingeschlossen. Ferner soll das bestehende Verkehrsdreieck an der Einmündung zur Hauptstraße entfernt und so die Einfahrt verändert werden. Der positive Aspekt dabei: Die Autofahrer könnten nicht mehr so schnell wie bisher die Einfahrt nehmen. Überdies hofft man, damit diese Stelle übersichtlicher zu gestalten.
Landrat: „Da schaut’s guat aus“
Bürgermeister Peschke muß allerdings seinen Teil zu dieser von einem Teil der Bürger seit langem geforderten Maßnahme erbringen: Er muß sich um den Grunderwerb kümmern. Kann dieser uneingeschränkt vom Straßenbauamt getätigt werden, dann gibt es praktisch „grünes Licht“ für diese Maßnahme in absehbarer Zeit. Der Landrat resümierte: „Dann schaut’s guat aus.“ Schließlich hatten sich auch einige Anlieger und Grundbetroffene zum Ortstermin gesellt und ihre Bereitschaft zur Grundveräußerung signalisiert. Und damit ist dann ein gewichtiger Beitrag im Interesse der Verkehrssicherheit und der Anlieger erreicht.
Die Weiterführung der Anbindung bis Steinburg erwies sich derzeit als nicht machbar, da erst die Fragen in Zusammenhang mit der Umgehung geklärt werden müssen. Hier solle vorerst der Wirtschaftsweg über Au vorm Wald in Anspruch genommen werden, hieß es. Problematisch zeigte sich auch das Anbindestück zwischen Einfahrt Gewerbepark und Industriestraße entlang des Mauersockels mit Straßenbeleuchtung. Der Bürgermeister wurde gebeten, Grundstücksverhandlungen zu führen, inwieweit ein Teilbereich aus dem Privatgelände erworben werden könnte. Grundsätzlich wäre hier das Straßenbauamt „bauwillig“.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.06.1997


Seit 125 Jahren Freiwillige Feuerwehr Hunderdorf
Vom 27. bis 30. Juni Gründungsfest mit Fahnenweihe – 88 Vereine haben ihr Kommen bereits angesagt
Hunderdorf. (xk) Die Freiwillige Feuerwehr Hunderdorf feiert in der Zeit vom Freitag, 27. Juni, bis Montag, 30. Juni, ihr 125jähriges Gründungsfest mit Weihe einer neuen Fahne. Der Festausschuß mit Josef Maier an der Spitze hat sich bemüht, ein umfangreiches und unterhaltsames Programm auf die Beine zu stellen, das sowohl den Verein würdig präsentiert und zugleich die Erwartungen der vielen geladenen Vereine, der zahlreichen Ehrengäste und der Bevölkerung erfüllt. Das vier Tage dauernde Fest steht unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister und Kreisrat Gerd Peschke.
Seit Monaten laufen die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten, um dem Jubelfest einen würdigen Rahmen bei hoffentlich sonnigem Wetter zu geben. Der Festgottesdienst in der Hunderdorfer Pfarrkirche wird von Pfarrer Wolfgang Vos zelebriert, der auch der neuen Fahne den kirchlichen Segen erteilen wird.
Nicht weniger als 88 Vereine haben ihr Kommen zugesagt und wollen mit den Hunderdorfern feiern. Für das Fest ist am Volksfestplatz in Hunderdorf ein Bierzelt aufgestellt.
Aus der Chronik
Die Freiwillige Feuerwehr Hunderdorf ist wohl eine der

Die Freiwillige Feuerwehr Hunderdorf im Jubiläumsjahr 1997 mit Schirmherrn Gerhard Peschke und mit Fahnenmutter Gaby Myrtek sowie Maria Fruhstorfer (Fahnenweihe 1972) (Foto: Eiglsperger)

segensreichsten Einrichtungen und man kann mit Genugtuung feststellen, daß es in Hunderdorf seit der Gründung nie an einsatz- und opferbereiten Männern gefehlt hat. 1872 wurde sie ins Leben gerufen. Grund dafür waren die vielen Brände der damaligen Holzhäuser. Deshalb gründete Josef Bosl die Feuerwehr und hatte auch 25 Jahre das Amt des Kommandanten inne.
Wer die heutige Hunderdorfer Wehr kennt, kann sich kaum vorstellen, wie primitiv ihre Ausrüstung durch Jahrzehnte hin war. Es wäre falsch zu glauben, daß es den früheren Wehrmännern an Einsatzmöglichkeiten fehlte und sie deshalb mit solch bescheidener Ausrüstung zu- frieden sein konnten. Im Gegenteil. Viel öfter als heute erscholl der Ruf: „Feuer!“ „Brenna tuat’s!“ Der erste Weg war dann zum Mesner und zum Kommandanten. Der Kommandant blies auf seinem Horn meistens aus einem Dachfenster heraus und rannte dann so schnell wie möglich zu dem Bauern, den es gerade zum Einspannen traf. Der Mesner läutete inzwischen Feuer, der Bauer, der Baierwirt oder der Edbauer, das waren die drei Pferdebesitzer im Dorf, ließ die Arbeit fallen, schirrte die Pferde, die Bäuerin rannte inzwischen um die Uniform, einer hatte schon das Spritzenhaus aufgesperrt, von allen Seiten kamen die Feuerwehrmänner, die Hilfsbereiten und die Neugierigen gerannt und auf ging es zum Brandplatz. War der Bach oder ein Weiher in der Nähe, wo die Spritzenschläuche Wasser fassen konnten, gelang es zu retten, was noch zu retten war, oder wenigstens das Übergreifen des Feuers auf umliegende Gebäude zu verhindern. Doch oft mußte man wegen der Wassernot dem Feuer tatenlos zusehen.
Aufruf zur Beflaggung
Anläßlich des Gründungsfestes bittet die Feuerwehr die Ortsbewohner die Häuser zu schmücken. Fähnchen können beim Hausmeister der Schule Hunderdorf abgeholt werden. Von der Gründung der Feuerwehr vor 125 Jahren wurde bis etwa 1900 mit einer Kübelspritze der Brand gelöscht. Diese stand in einem Zuber der mit Ledereimern mit Wasser gefüllt wurde. Von 1900 bis 1942

Die neue Fahne wird am Sonntag geweiht.

war die Wehr mit einer Handdruckspritze ausgerüstet, welche mit Pferden zur Brandstelle gezogen wurde. Das Gespann war damals von der Gemeinde gegen Unfälle versichert. 1942 wurde eine motorbetriebene DKW-Spritze angeschafft. Diese saugte dann schon selber an. Kurz darauf bemühte man sich um einen Schlepperanhänger, um das Schlauchmaterial sowie Strahlrohre und Verteiler gemeinsam mit der Pumpe zur Brandstelle zu befördern. Im Jahre 1959 wurde dann die TS 8/8 erworben, die heute noch im Einsatz ist und zuverlässig funktioniert. 1967 wurde sie in das damals neue LF 8 übernommen, das zusätzlich noch mit einer Vorbaukreiselpumpe ausgestattet war. Die Ausstattung der Feuerwehr wurde immer wieder verbessert. So wurde 1975 die Sirene auf Funkalarmierung umgerüstet, ein Fahrzeugfunkgerät beschafft, 1976 vier Atemschutzgeräte erworben, 1981 das jetzige Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 der Feuerwehr übergeben, 1989 das alte Löschgruppenfahrzeug durch ein neues ersetzt und 1996 ein Uberdruckbelüftungsgerät angeschafft. In den letzten Jahren wurden auch immer wieder Taschenmeldeempfänger erworben, so daß die Wehrmänner für kleinere Einsätze auch ohne Sirene alarmiert werden können.
Großer Fackelzug am Freitag
Am Freitag, 27. Juni, findet um 21.30 Uhr mit den Vereinen innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft ein Fackelzug statt. Dieser führt vom Festzelt zum Kriegerdenkmal und über den Quellenweg zum Festzelt zurück. Auch früher war die FFW Hunderdorf nicht nur bei Bränden aktiv. Geselligkeit gehörte immer schon dazu. Die erste Fahnenweihe wurde 1930 abgehalten. Auch damals war die FFW Gaishausen Patenverein. Damals dauerte aber die Festlichkeit nur zwei Tage und wurde in einer Gastwirtschaft abgehalten. 1955 war die FFW Windberg Patenverein beim Gründungsfest mit Fahnenweihe. Das 100 Jährige feierte die FFW Hunderdorf 1972 schon in einem Bierzelt. Patenverein war die FFW Gaishausen.
Stets hoher Leistungsstand
Auch der Ausbildungsstand der Wehrmänner wurde immer verbessert. Unzählige Leistungsprüfungen wurden von den Feuerwehrlern abgelegt, was ihnen auch bei den Einsätzen dann zu Gute kam. Der Zusammenhalt und die Kameradschaft werden bei den Hunderdorfern ebenfalls groß geschrieben. Wie sonst wäre es auch möglich, ein Fest wie das 125 Jährige so groß aufzuziehen. Unterstützt vom Festausschuß ist es dem Vorstand und Festausschußvorsitzenden Josef Maier gelungen, ein umfangreiches und attraktives Programm auf die Füße zustellen. Es beginnt am morgigen Freitag, um 18 Uhr, mit dem Standkonzert am Schulhof und dem um 18.30 Uhr anschließenden Auszug zum Festzelt. Bereits vor dem Festauftakt gedenkt die FFW intern den verstorbenen Mitgliedern. Um 21.30 Uhr findet der traditionelle Fackelzug statt. Der große Festtag am Sonntag beginnt um 6 Uhr mit dem Weckruf. Zum Höhepunkt zählt dann die Weihe der neuen Fahne und der nachmittägige Festzug. Auch am Montag herrscht dann nochmals Frohsinn und Heiterkeit im Bierzelt, da mit diesem Tag das Fest dann zu Ende geht.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.06.1997


Jüngste Gruppe bei Leistungsprüfung
Konzentriert und ohne Fehler gearbeitet – Dank an die Wehrmännern
Hunderdorf. (xk) Ohne einen einzigen Fehler und mit einer sehr guten Zeit legte die jüngste Gruppe der Feuerwehr Hunderdorf die Leistungsprüfung der Stufe I ab. Die jungen Wehrmänner waren bei den fachkundigen Prüfern, Kreisbrandinspektor Franz Zitzelsberger,

Die teilnehmenden Wehrmänner mit Ausbilder Karl Englmeier, zweitem Bürgermeister Hornberger, das Schiedsrichter-Team und Vorsitzendem Josef Maier (Foto: xk)

Kreisbrandmeister Paul Kanzelsperger sowie Kommandant und Schiedsrichter Horst Hagn, am gemeindlichen Bauhof in Hunderdorf angetreten. Dieses Ergebnis konnte nur erzielt werden, da die Floriansjünger sauber und konzentriert gearbeitet haben. In vielen Übungen hat zweiter Kommandant Karl Englmeier die Gruppe so auf die Leistungsprüfung vorbereitet, und das mitten in den Festvorbereitungen für das am kommenden Wochenende stattfindende 125jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe.
Kreisbrandinspektor Franz Zitzelsberger zollte den Wehrmännern Dank für die ausgezeichnete Arbeit bei der Leistungsprüfung. Dankesworte gab’s auch an die Gemeinde, die eine gute Ausrüstung der Feuerwehr zur Verfügung stelle. Kommandant Horst Hagn bat die Feuerwehrkameraden, ‚die für Leistungsprüfung viel Freizeit aufwendeten, stetige Einsatzbereitschaft zu zeigen. Zweiter Bürgermeister Hans Hornberger, der von Anfang an die Leistungsprüfung beobachtete, sprach im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates den Feuerwehrleuten Dank und Anerkennung aus für ihr Engagement zum Feuerwehrdienst, für den mit der Leistungsprüfung auch ein guter Ausbildungsstand unter Beweis gestellt wurde.
Dann überreichte Franz Zitzelsberger im Gasthaus Baier-Edbauer die Abzeichen an die Teilnehmer und rief dazu auf, auch weiterhin aktiv in den Reihen der Wehr mitzuhelfen. Die teilnehmenden Feuerwehrler waren: Myrtek Thomas, Schuhbauer Reinhold, Lehner Jürgen, Hornberger Peter, Spielbauer Günther, Attenberger Marcus, Reiner Leo, Lenz Rudi und Landstorfer Matthias.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.06.1997


Diakon Franz Baumgartner hat bereits seinen Wahlspruch:
„Liebe Gottes dem Nächsten weitergeben“
Morgen empfängt er die Priesterweihe – Feierliche Primiz in der Heimatgemeinde am 6. Juli
Hunderdorf. (xk) Bischof Manfred Müller weiht am morgigen Samstag, 8.30 Uhr, im Dom zu Regensburg den 32jährigen Diakon Franz Baumgartner aus Ebenthann, Gemeinde Hunderdorf, zum Priester. Nach dem Empfang in der Heimatgemeinde am Dienstag, 1. Juli, und Triduumsgottesdiensten an den drei nächsten Tagen feiert der Neupriester am Sonntag, 6. Juli, um 9.30 Uhr, seine Primiz in der

Franz Baumgartner (zweiter von links) mit Weihbischof Guggenberger bei der Diakonweihe am 22. Februar 1997. (Foto: xk)

Pfarrkirche Sankt Nikolaus in Hunderdorf. Dies ist für die Pfarrei und die Gemeinde ein herausragendes Ereignis, denn in Hunderdorf findet nach 72 Jahren erstmals wieder eine Primiz statt.
Am morgigen Samstag weiht Diözesanbischof Manfred Müller im Regensburger Dom neun Diakone zu Priestern. Einer davon ist Franz Baumgartner aus der Pfarrei Hunderdorf. Der Gottesdienst beginnt um 8.30 Uhr. Die Anrufung der Heiligen in der Allerheiligenlitanei leitet die unmittelbare Weihehandlung ein, wobei die Weihekandidaten als Symbol für die Ehrfurcht vor Gott und ihrer Ganzhingabe ausgestreckt am Boden liegen. Danach legt der Bischof den knieenden Diakonen schweigend einzeln die Hände auf und weiht sie damit zu Priestern. Danach folgen Riten, die das Geschehen der Weihe und den Auftrag der Priester veranschaulichen. Nach dem Empfang des Neupriester Franz Baumgartner in seiner Heimatpfarrei feiert er dann am Sonntag, den 6. Juli den Primizgottesdienst.
Erste heilige Messe des Neupriesters
Die Primiz ist nicht nur für den jungen Neupriester ein besonderer Festtag in seinem Leben, sondern es trägt zum Ansehen der Pfarrei bei und solle auch ein Fest der gesamten Pfarrgemeinde sein. Primiziant Franz Baumgartner und die Pfarreiverantwortlichen würden sich freuen, wenn die Primiz und die vorbereitenden Triduumsgottesdienste Anlaß für jeden Einzelnen wäre, dabeizusein und dem religiösen Leben wieder Schwung zu verleihen.
Das Wort „Primiz“ stammt aus dem lateinischen und ist bei der katholischen Kirche die Bezeichnung für die „Feier der ersten heiligen Messe“ durch den neu geweihten katholischen Priester. Die letzte Primiz fand am 7. Juli 1925 in Hunderdorf statt, die der Neupriester Maximilian Schedlbauer feierte. So ist es für die Pfarrei schon ein besonderer Freudentag, wenn bis auf einen Tag genau nach 72 Jahren mit Franz Baumgartner wieder ein Sohn aus der Gemeinde sein erstes heiliges Meßopfer feiern kann. Für diesen Tag haben Pfarrer Vos, der Pfarrgemeinderat und der Primizausschuß umfangreiche Vorbereitungen getroffen, um die Primizfeier zu einem eindrucksvollen Fest werden zu lassen. Viele Ortsvereine und freiwillige Helfer haben sich bereiterklärt, bei den Vorbereitungen und Durchführung der Primiz mitzuwirken.
Der Weg von Franz Baumgartner
Am 8. April 1965 wurde er als erster Sohn der Eheleute Ewald und Maria Baumgartner in Ebenthann, Gemeinde Hunderdorf, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und der Realschule schloß er die Groß- und Außenhandelslehre ab. Während der Schul- und Ausbildungszeit war er in der Pfarrei tätig als Ministrant, Mesner, Pfarrgemeinderatsmitglied, JU-Ortsvorsitzender und KLJB-Mitglied. Nach dem Besuch der Spätberufenenschule Sankt Matthias in Wolfratshausen legte er 1991 das Abitur ab. Dann folgte der Eintritt ins Priesterseminar und das Theologiestudium an der Universität Regensburg und Innsbruck, das er Anfang 1997 mit dem Diplom abschloß. Am 22. Februar 1997 erfolgte die Diakonweihe. Vom September 1996 bis März 1997 war in der Praktikumspfarrei Schierling.
Festprogramm der Primiztage
Am Dienstag, 1. Juli, erfolgt um 18.30 Uhr der Empfang des Primizianten am ehemaligen Bahnhof durch Pfarrer, Bürgermeister, Pfarrgemeinderat, die Vereine und die Bevölkerung. Danach gibt’s einen Kirchenzug mit anschließender Dankandacht. Anschließend pflanzt der Neupriester am Kirchenvorplatz seinen Primizbaum. Der Tag endet mit einem Stehempfang.
Dann folgen an den drei nächsten Tagen zur Vorbereitung auf die Primiz Triduurnsgottesdienste, zu denen die ganze Pfarrgemeinde erwartet wird. Am Mittwoch, 2. Juli, um 19 Uhr ist für die Jugend der erste Triduumsgottesdienst, der von Abt Thomas Handgrätinger zelebriert und von der KLJB mitgestaltet wird. Die zweite Meßfeier zu Ehren Marias hält am Donnerstag, 3. Juli, um 19 Uhr, Dekan Konrad Schmidleitner von Bogenberg. Am Freitag, 4. Juli, um 19 Uhr wird dann am „Tag der Pfarrgemeinde“ der dritte Triduumsgottesdienst mit Pfarrer J. Irlbacher aus Irlbach/Oberpfalz gefeiert; besonders wird um geistliche Berufe gebetet. Diesen letzten Gottesdienst gestaltet die Straßkirchener Musikgruppe.
Am Sonntag, 6. Juli, treffen sich ab 7.30 Uhr verschiedene Ehrengäste beim Elternhaus in Ebenthann. Die Bogenbachtaler Blasmusikanten spielen zum Standkonzert auf. Um 9 Uhr wird der Primiziant in Höhe der Firma Nokia an der Thananger Straße empfangen und mit den örtlichen Vereinen folgt der Kirchenzug zur Pfarrkirche. Um 9:30 Uhr ist der Primizgottesdienst von Franz Baumgartner, die Predigt hält Stadtdekan Alois Möstl (Regensburg, Sankt Wolfgang). Anschließend folgt gegen 12 Uhr für die geladenen Gäste das Primizmahl im Festzelt. Die sogenannte „Suppenpredigt“ hält ebenfalls Pfarrer Alois Möstl. Während dem nachmittägigen von Johannes Fuchs moderierten Unterhaltungsteil, der vom Kindergarten, Schule, Ministranten, Vereinsmitgliedern und vom Kirchenchor gestaltet wird, ist Gelegenheit, die Primizgeschenke zu überreichen. Eine Dankandacht um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche beschließt die Primizfeierlichkeiten.
Am Montag, 7. Juli, feiert Franz Baumgartner um 19 Uhr eine Messe für die verstorbenen Verwandten, Freunde und Pfarrangehörigen. Am Sonntag, den 13. Juli ist schließlich noch Nachprimiz in seiner Praktikumspfarrei Sankt Peter und Paul in Schierling.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.06.1997


„Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“
Franz Baumgartner über seine künftige Arbeit als Priester und über den Glauben
Hunderdorf.
(xk) Diakon Franz Baumgartner gab, nach seinen Beweggründen und seinen Zielen für seinen seelsorgerischen Dienst befragt, ganz offen Auskunft. In den Antworten des sympathischen Neupriesters spiegelt sich wider, woraus er seine Kraft schöpft, gemäß seinem gewählten Primizspruch (Psalm 18.30) „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“
Was war der Anlaß zum Priesterberuf?
Hier haben verschiedene Faktoren zusammengespielt. Zum einen haben mich die äußerlichen Faktoren eines Priesters fasziniert, zum anderen kamen religiöse Werte, die zu Hause, in der Schule und im gottesdienstlichen Bereich vermittelt wurden und die Begegnungen mit Priestern hinzu. Der Besuch des Bischofs bei der Altar- und Orgelweihe im Jahre 1982 und das mit ihm geführte Gespräch haben dann die entscheidende Rolle gespielt, daß ich mich für den Priesterberuf entschied.
Was sind die Schwerpunkte Ihrer priesterlichen Arbeit?
Ich will natürlich versuchen, für alle dazusein, vor allem für jene, die Not erleiden müssen. 1m Weiheversprechen wird ja eigens darauf eingegangen. Ferner wird ein Hauptarbeitsfeld die Spendung der Sakramente sein. Ich werde versuchen, Gott den Menschen näherzubringen, und ihnen ein Wegbegleiter sein.
Was wollen Sie im seelsorgerischen Dienst insbesondere. erreichen?
Ich möchte die Liebe Gottes, von der ich lebe und die mein Leben prägt, dem Nächsten weitergeben. Die Bereitschaft der Menschen, sich auf die Liebe Gottes einzulassen, möchte ich wecken und festigen. Es fehlt oft nur der notwendige Anstoß zum Zeugnis für Gott und die jeweilige Umsetzung im Alltag.
Wo ist Ihre künftige Wirkungsstätte?
Über meinen neuen Wirkungskreis kann ich noch nichts sagen. Erst in den Tagen um die Priesterweihe werde ich vom Generalvikar ein Schreiben erhalten, in dem mir dann eine Kaplanstelle zugewiesen wird.
Welche Hobbies haben Sie?
Am liebsten Radfahren, Schwimmen oder Wandern, sei es auf einen Berg oder durch eine schöne Landschaft. Die Freude am Wandern habe ich während des Studienaufenthalts in Innsbruck erfahren. Nebenbei lese ich gerne ein gutes Buch und im Winter fahre ich Ski.
Wie lauten die Kernaussagen Ihrer Diplomarbeit?
Meine Diplomarbeit im Fach Kirchenrecht behandelt die Thematik ,;Die Leitungsgewalt des Bischofsvikars in Abgrenzung zum Generalvikar“. Hier geht es hauptsächlich um das Arbeitsfeld der jeweiligen Personen. Beide Personen sind dem Diözesanbischof unterstellt, sind an seine Weisungen gebunden, haben Informationspflicht. Das Amt des Bischofsvikars gibt es erst seit dem zweiten vatikanischen Konzil und dient hauptsächlich der Unterstützung des Bischofs in seinen vielfältigen Aufgaben.
Wie sehen Sie das Problem, daß immer weniger dem Glauben die Treue halten ? Was kann die Kirche dagegen tun?
Die Welt ist in allen Bereichen sehr schnelllebig geworden nach dem Motto: „Was mir nicht mehr dient, lasse ich fallen.“ Materielle Werte haben einen hohen Rang eingenommen, so wichtig sie auch sind, dürfen sie aber nicht die ideellen Werte verdrängen.
Vielleicht ist dies alles bedingt durch die Zukunftsangst, durch die Angst um den Arbeitsplatz, um die Familie oder vom Drang, „ich möchte immer mehr und mehr als der andere“. Durch all das und manches mehr bestimmt der Glaube an Gott nicht mehr so sehr den Alltag. Ein Grund mag sein, daß manche von der Kirche enttäuscht sind oder ihre „Sprache“ nicht verstehen. Ein Problem mag auch sein, daß Glaube und Kirche oft verwechselt werden. Wenn der Glaube schwindet, geht die Treue verloren. Persönlich bedrückt mich dieses Erscheinungsbild sehr.
Vielleicht gelingt es allen Gliedern der Kirche, das Geheimnis der Eucharistie neu und tiefer aufzuschließen. Und wenn der zweifelnde Mensch es schafft, das Glaubenstief zu überwinden – Priester und Laienmitarbeiten bieten hierfür Hilfen an. Indem sich der Gläubige mehr auf den wirklichen Sinn seines Lebens konzentriert, auf das Eigentliche in seinem Leben, erscheint ihm auch die Sprache der Kirche nicht fremd und er erkennt den Wert der Frohbotschaft Christi für sein Leben.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.06.1997


Bauschuttcontainer vor Abzug.
Hunderdorf.
(xk) Am Mittwoch erhielt Bürgermeister Gerhard Peschke ein Schreiben, wonach der Bauschuttcontainer am Wertstoff in Kürze wieder abgezogen werden soll, nachdem immer wieder falsche Ablagerungen vorgenommen werden. Der Bürgermeister hat sich für einen Verbleib eingesetzt aber es liegt es an den Benutzern des Wertstoffhofes, nur zulässiges Bauschuttmaterial anzuliefern. Die Ablagerung darf nur mehr nach vorheriger Sichtkontrolle durch einen Wertstoffhofbetreuer in den Container vorgenommen werden.
Die Benutzer haben es somit selbst in der Hand, ob der vorteilhafte Container ortsnah auch weiterhin beibehalten wird. Zugleich wird auch um Verständnis gebeten, wenn der eine oder andere mit unzulässigen Materialien zurückgewiesen werden muß.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.06.1997


Wandern und das Panorama genießen
Zum 25. Mal organisiert der Bayerwaldverein seinen IVV-Wandertag
Hunderdorf.
(xk) Wandern und die Schönheiten der Natur und der Heimat kennenlernen, dazu tragen auch die IVV-Wandertage bei. Der Bayerwaldverein Hunderdorf richtet nunmehr seinen 25. Wandertag aus, und bietet an, die Heimat auf Schusters Rappen am Samstag, 5., und Sonntag, 6. Juli, zu durchwandern. Als Schirmherr bei diesem Jubiläumswandertag fungiert dritter Bürgermeister Xaver Diewald.
Der Schirmherr sagt in seinem Grußwort allen Wanderfreunden aus nah und fern ein herzliches Grüß Gott. „Das Wandern bringt uns die herrliche Gegend vor Augen und zugleich ist es ein Ausgleich von der alltäglichen Müh und Arbeit“ .Diewald dankt dem Vorsitzenden Werner Schwarzensteiner und seinen vielen Helfern für die alljährliche Organisation der Wandertage, die nunmehr zum 25. Male stattfinden.
Zum heurigen Jubiläumswandertag, der Sonntag fällt wegen der langen Vorplanzeiten und Verbandsabstimmung genau auf den Primiztag, haben die Vereinsverantwortlichen eine herrliche Panoramastrecke ausgewählt, die zehn oder 20 Kilometer durch die Vorwaldlandschaft führt. Start und Ziel befinden sich wiederum am gemeindlichen Bauhof. An den Start kann gegangen werden am Samstag von 16 bis 18 Uhr (nur für die Zehn-Kilometer-Strecke) und am Sonntag von 5.30 bis 11 Uhr.
Neben zahlreichen Wanderfreunden und auswärtigen Gruppierungen haben sich bisher sieben Ortsvereine beim Veranstalter angemeldet. Zum 25. Wandertag sind Anmeldungen noch möglich. Für Kurzentschlossene steht auch noch die Möglichkeit der Nachmeldung am Start offen. Gruppenanmeldungen und Informationsanfragen an Rosa Seifert, Tel. 09422/3804 oder an Konrad Groß, Tel. 09422/52 77 zu richten. Die Wanderveranstaltung findet bei jeder Witterung statt und wird auch für das internationale Volkssportabzeichen (IVV) gewertet.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.06.1997


Der Herr über Leben und Tod holte
Herrn Johann Gmeinwieser
* 29. 5. 1916    + 26. 6. 1997
Mitglied des KSK Hunderdorf, des Heimkehrerverbandes Bogen, des Bauernhilfsvereins Neukirchen und der Marianischen Männerkongregation
heim ins Reich.
Stetten, Bogen, Hunderdorf, Wörth, den 28. Juni 1997
Um ein stilles Gedenken im Gebet bitten:
Maria Gmeinwieser, Gattin
Franz Gmeinwieser, Sohn mit Zita und Sylvia
Hans Gmeinwieser, Sohn mit Frau
Zilli Gmeinwieser, Schwägerin mit Familie
Georg Schneider, Schwager mit Frau
Johann Bauer, Neffe mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Aussegnung Montag, den 30. 6. 1997, um 18.15 Uhr in Hunderdorf, anschließend Sterberosenkranz. Trauergottesdienst am Dienstag, den 1. 7. 1997, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf, mit anschließender Beerdigung.
Von Beileidsbezeigungen bitten wir Abstand zu nehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.06.1997


Ein glanzvoller Auftakt zum Jubiläumsfest
Hinsken: Ohne die freiwilligen Wehren wäre der Brandschutz für die Gemeinden unbezahlbar
Hunderdorf. (xk) Gleich zum Beginn des 125jähriges Gründungsfestes mit Fahnenweihe hatten sich Mitglieder der FFW Hunderdorf, Fahnenmutter, Festdamen und Begleiterinnen mächtig ins Zeug gelegt, um den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten gebührend zu begehen. Erste Höhepunkte waren dabei das

Ehrung der verstorbenen FFW-Mitglieder mit Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Standkonzert mit dem anschließenden Festausmarsch und dem Fackelzug durch die Ortshauptstraßen. Das Organisationsteam der FFW, voran Vorsitzender Josef Maier und des Festleiters Josef Zollner, hatten noch tagsüber ob des Regens besorgte Blicke gen Himmel gerichtet, aber kurz vor dem Festauftakt lichtete sich der Himmel. Die Jubelwehr hatte wohl in Sankt Florian einen Heiligen als Fürsprecher und so begleitete strahlender Sonnenschein die Festlichkeiten, bei dem Bürgermeister Gerd Peschke gewohnt rührig sich als Schirmherr zur Verfügung gestellt hatte.
Die Festlichkeiten wurden von der FFW Hunderdorf mit dem ehrenden Gedenken am Kriegerdenkmal in Hunderdorf eingeleitet. FFW-Vorsitzender Josef Maier: „Der Tod hat viele Kameraden aus unserer Mitte gerissen. Wir erneuern unseren Dank an die verstorbenen, gefallenen oder vermißten Feuerwehrmitglieder für ihre Treue und Einsatzbereitschaft. Wenn wir das 125jährige Jubiläum feiern, so seit ihr nicht vergessen“. Maier legte nach den Gebeten und Fürbitten von Pfarrer Wolfgang Vos am Mahnmal für die Wehr einen Kranz nieder. Neben Chorälen intonierte die Blaskapelle das „Lied vom guten Kameraden“.
Standkonzert und Festausmarsch
Dann spielten die Bogenbachtaler Blasmusikanten am Schulhof ein schneidiges Standkonzert und gaben damit den Auftakt zu den festlichen vier FFW-Tagen in Hunderdorf. Danach formierte sich der Festausmarsch. Angeführt von der Festkapelle „Bogenbachtaler“ folgten Brauereibesitzer Otto Klett und die Bedienungen, die Ehrenkutsche mit Pfarrer Wolfgang Vos und Ehrenfahnenmutter Maria Fruhstorfer.
Zu Fuß marschierten dahinter Schirmherr Bürgermeister Gerd

Ein imposanter Fackelzug bewegte sich durch die Ortsstraßen.

Peschke, Bürgermeister und Gemeinschaftsvorsitzender Heinrich Lobmeier (Neukirchen) und die Hunderdorfer Gemeinderäte. Farbenprächtig in ihren schmucken Kleidern kamen dann Fahnenmutter Gaby Myrtek, Festbraut Kathrin Schedlbauer, die Festdamen und Begleiterinnen, dann die zahlreichen Mitglieder der Jubelwehr und stark präsent war die FFW Gaishausen als Patenverein. Es folgten weitere Feuerwehren und sämtliche Ortsvereine mit reger Beteiligung ihrer Vereinszugehörigen beim Auszug. So gab es einen stattlichen Festauszug, für den viele Zuschauer schon Applaus spendeten.
Schirmherr zapfte gekonnt an
Im Festzelt angekommen war es Schirmherrn und Bürgermeister Peschke vorbehalten, daß erste Faßl anzuzapfen. Mit gekonnten drei Schlägen trieb er den Zapfhahn an die richtige Stelle und das süffige Festbier der Klett-Brauerei konnte fließen. Die Bedienungen hatten alle Hände voll zu tun, um die frischen Maß ’n an die Tische zu kredenzen. Auch die Wiesenschmankerl aus der Festküche Hiebl mundeten. Die Bogenbachtaler unterhielten zünftig mit Blasmusikklängen. Im Namen der Jubelwehr begrüßte Vorsitzender Josef Maier besonders den Schirmherrn, die Fahnen- und Ehrenfahnenmutter, sowie die weiteren Festgäste. Natürlich galt sein Gruß zudem den Vereinen, „die den Bierzelteinzug so zahlreich unterstützt haben“.
Ein bleibendes Erlebnis wurde sodann der bei Einbruch der Dunkelheit gegen 22 Uhr gestartete Fackelzug mit den örtlichen Vereinen und Festbesuchern. Angeführt von der Blaskapelle bewegte sich vom Festplatz über die Hauptstraße, Quellenweg und Lindfelderweg ein stattlicher Zug und das Lichtermeer der lodernden Fackeln gaben ein beeindruckendes Gesamtbild. Imposant zeigte sich zu diesem Fackelzug auch der Kirchturm, der von der Wehr mit Scheinwerfern angestrahlt wurde.
Lobende Worte des Schirmherrn
Der Samstag stand ab Mittag ganz im Zeichen des Einholens der

Die Festkutsche mit den Ehrengästen beim Festauszug unter den Klängen der Blaskapelle. (Fotos: xk)

Festdamen, der Festbraut, des Schirmherrn, des Patenvereins und der Fahnenmutter. Am Abend gab’s dann ein gemütliches geselliges Beisammensein im Festzelt unter den Klängen der „Original Rattenberger Musikanten“. Schirmherr Peschke sparte nicht mit Lob, hatten die Verantwortlichen doch -ein tolles Festprogramm ausgetüftelt. Ein besonderes Dankeschön zollte er den Wehrmänner n, die stet’s besondere Einsatzbereitschaft zeigten in verantwortungsvoller Arbeit im Dienst für den Nächsten, für Schutz und Sicherheit der Bürger. MdB Ernst Hinsken gratulierte der FFW zum 125jährigen Bestehen und zollte den Wehrmännern Dank und Anerkennung.
Der Bundestagsabgeordnete bezeichnete die Hunderdorfer als eine der größten Wehren im Landkreis und verwies darauf ; daß ohne die freiwilligen Wehren der Brandschutz für die Gemeinden unbezahlbar wäre. Der Sonntag war dann der Höhepunkt des Festes mit dem großen Kirchen- und Festzug (88 Vereine) und der Weihe der neuen Fahne durch Pfarrer Wolfgang Vos (in der Dienstagausgabe). Heute Montag, zum Tag der guten Nachbarschaft, gibt es einen stimmungsvollen Festausklang mit der bekannten Spitzenkapelle D’Sandler“.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.06.1997

Die Polizei meldet
Mit zuviel Promille gegen Säule
Hunderdorf.
Eine 35jährige Frau fuhr mit ihrem Auto am Freitag nachmittag in der Hochfeldstraße beim Herausfahren aus einer Grundstückseinfahrt gegen eine Steinzaunsäule. Ohne den Schaden zu melden, entfernte sie sich von der Unfallstelle. Zu Hause wurde sie von den Polizeibeamten angetroffen. Da sie unter Alkoholeinfluß stand, wurde sie einem Alcotest unterzogen. Ein Wert von über 1,1 Promille hatte eine Blutentnahme und die Sicherstellung ihres Führerscheins zur Folge.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.06.1997


Bischof Manfred Müller weihte Franz Baumgartner im Regensburger Dom zum Priester.
Liebe, Freude und Ausdauer als Kennzeichen
Jeder Priester solle ein Abbild der Liebe Gottes sein – Verkündigung aber keine leichte Aufgabe
Hunderdorf. (pdr) „Einen Dienst, der von Friede, Liebe und Ausdauer geprägt ist“, hat Diözesanbischof Manfred Müller den neun Neupriestern der Diözese Regensburg am Samstag bei der Priesterweihe in Regensburg gewünscht. Durch Gebet und Handauflegung des Bischofs empfing Franz Baumgartner aus Hunderdorf das Sakrament der Priesterweihe. In den Gemeinden Frieden zu stiften sei seit den Tagen des neuen Testamentes ein wesentlicher Dienst der Seelsorge. „Sucht unermüdlich Gerechtigkeit und Glauben, Liebe und Frieden“, stehe zum Beispiel

Franz Baumgartner aus Hunderdorf wurde von Diözesanbischof Manfred Müller am Samstag zum Priester geweiht.

im Titusbrief, sagte Müller in seiner Predigt. Dort werde den Gemeindeleitern empfohlen, auch die mit Güte zurechtzuweisen, die sich hartnäckig widersetzen. „Vielleicht schenkt ihnen Gott dann die Umkehr“, heiße es dort. „Friedliebend zu sein bedeutet freilich nicht, um des lieben Friedens Willen zu allem Ja und Amen zu sagen“, wandte sich der Bischof gegen eine unentschiedene Gleichgültigkeit. Irenäus von Lyon, der Heilige des Tages, sei im damaligen Streit um den richtigen Ostertermin ein gutes Beispiel für einen Ausgleich zwischen Grundsatztreue, Friedensliebe und Sorge um die Einheit der Kirche. „Im Notwendigen Einheit, in dem, was nicht unbedingt einheitlich festgelegt werden muß, die Freiheit, in allem aber die Liebe“, dieser Grundsatz des heiligen Augustinus solle das seelsorgliche Wirken der Neupriester in ihren Gemeinden prägen. Diese Bitte gab der Bischof den Neupriestern mit auf den Weg.
Boten der Liebe Gottes
„Meine Berufung ist die Liebe“, dieser Satz der Kleinen Therese von Lisieux gelte auch für jeden Priester, führte der Regensburger Bischof die Beschreibung priesterlichen Wirkens fort. Jeder Priester solle ein Abbild der Liebe Gottes sein, von der die Bibel spricht und die sie im Sakrament der Priesterweihe in besonderer Weise empfangen dürften. „Als Boten dieser Liebe Gottes sende ich euch heute aus“, wandte sich der Bischof an die Neupriester.
„Die Liebe ist das Kennzeichen, wodurch die Welt überzeugt werden soll daß wir an Jesus glauben“, dieses Wort der Regensburger Seligen Theresia Gerhardinger, bringe diese entscheidende Bedeutung der Liebe auf andere Weise zum Ausdruck, erinnerte der Bischof an die vor 200 Jahren geborene Gründerin der „Armen Schulschwestern“. Sie habe die entscheidende Bedeutung der Liebe sowohl für das Verhältnis der Menschen untereinander als auch für das Verhältnis zwischen Gott und Mensch griffig formuliert. Diese Liebe im Alltag der Pfarrseelsorge und der Schule glaubhaft zu verkünden, sei keine leichte Aufgabe und erfordere eine dritte Eigenschaft, die der Ausdauer, schloß der Bischof seine Predigt. Gerade große Menschen der Kirche, wie Theresia Gerhardinger, hätten die Erfahrung gemacht, daß sie unverdrossen auch nach Mißerfolgen immer wieder neu beginnen mußten. Den Weihegottesdienst gestalteten die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner mit Domorganist Franz-Josef Stoiber an der Orgel musikalisch mit Werken von Schütz, Gabrieli, Renner, Liszt und van Nuffel. Nach dem Mittagessen hatten die Neupriester in die Dominikanerkirche zu einer Dankandacht eingeladen, bei der sie auch den Primizsegen spendeten. Eine abendliche Vesper in der Seminarkirche St. Jakob beschloß den Tag der Priesterweihe liturgisch.
Liturgie der Priesterweihe
Die Anrufung der Heiligen in der Allerheiligenlitanei leitet die unmittelbare Weihehandlung ein. Dazu liegen die. Weihekandidaten als Symbol für die Ehrfurcht vor Gott und ihre Ganzhingabe ausgestreckt auf dem Boden. Danach legt der Bischof den knienden Diakonen schweigend einzeln die Hände auf und weiht sie damit zu Priestern. Mit dem Ritus der Handauflegung ist seit apostolischer Zeit die Geistbegabung und die Übertragung bestimmter Ämter verbunden. Im Anschluß an die Handauflegung des Bischofs legen als Zeichen der Gemeinschaft unter den Priestern alle anwesenden Geistlichen den Neupriestern die Hände auf. Darunter sind neben dem Domkapitel unter anderen die Heimatgeistlichen, die Professoren der Universität, die Priester, die mit der Ausbildung im Priesterseminar betraut waren, und die Praktikumspfarrer.
Danach folgen Riten, die das Geschehen der Weihe und den Auftrag der Priester veranschaulichen. Sie werden mit Stola und Meßgewand bekleidet und ihre Hände werden gesalbt. Für die Feier des Meßopfers überreicht ihnen der Bischof symbolisch Kelch und Hostienschale. Mit dem Friedensgruß, der Umarmung jedes Neupriesters durch den Bischof, endet die Weihe. Zusammen mit den neu geweihten Priestern feiert der Bischof dann die Eucharistie. Zum Abschluß des Weihegottesdienstes spenden die Neupriester zum ersten Mal den feierlichen Segen, den Primizsegen.
Bereits vor der Handauflegung durch den Bischof und dem Weihegebet, dem zentralen Ritus, erklären sich die Diakone bereit, das Priesteramt als getreue Mitarbeiter des Bischofs auszuüben und ihre Gemeinden gewissenhaft zu leiten. Ferner verpflichten sie sich gemäß der kirchlichen Überlieferung, die Sakramente zu feiern und das Evangelium zu verkünden. Außerdem versprechen sie, Armen und Kranken beizustehen und Heimatlosen und Notleidenden zu helfen. Darauf folgt das Gehorsamsversprechen gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.06.1997

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