1985# 08

Kindergartenjahr feierlich beendet
Hunderdorf.
Zum Abschluß des Kindergartenjahres versammelten sich die Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen und Angehörigen zu einem Gottesdienst in der Pfarrkirche. Nach einigen Worten von Pfarrer Högner sangen und spielten die Vorschulkinder die Geschichte vom „Blinden Bartimäus“, der durch Jesus wieder sehend wurde. Zum Schluß verteilten die Kinder Blumen an ihre Mütter.
Anschließend traf man sich im Kindergarten zur Verabschiedung der Schulanfänger. Nach einem Kreisspiel richtete Elternbeiratsvorsitzende Marianne Klar das Wort an die scheidenden Mädchen und Buben und wünschte ihnen viel Glück und Erfolg auf ihrem neuen Lebensweg. Als Dank für die große Mühe wurden den Erzieherinnen im Namen der Entlaßkinder Geschenke überreicht (unser Bild).
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1985


SEINEN 80. GEBURTSTAG feierte Alfons Schmidbauer von Staudach, Gemeinde Windberg, im Kreise seiner Familie. Der Jubilar konnte an diesem Ehrentag viele Gratulanten in seinem Haus begrüßen. Bürgermeister Schmidbauer überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und überreichte einen Geschenkkorb. Zu den Gratulanten gehörten auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Windberg sowie der Pfarrgemeinderat, die ebenfalls ein Präsent überreichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1985


Wappen der Herren auf Steinburg
Hanns von Murach

Der Stammsitz der Adelsfamilie von Murach war die Burg Murach im Landkreis Oberviechtach. Sie waren die Nachfahren der einstigen Ministerialen der Grafen von Sulzbach. Außer auf den Besitzungen Haibach, Haunkenzell, Stallwang und Höhenstein sind die Muracher auch auf vielen anderen Gütern nachweisbar. Die Burg Murach ist jetzt eine Ruine. Nur die klotzigen Türme und Mauern stehen heute noch.
1549 erscheinen Georg u. Hanns von Murach im Besitz von Steinburg, denen Hanns Christoph von Fux 1579 folgte. Albrecht von Murach heiratete in zweiter Ehe eine Ursula Fuxin.
Ein Grabstein der Muracher ist in Steinburg nicht bekannt.
Im Wappen der Muracher ein Zickzackbalken.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Gemeinschaftsversammlung
Bei der kürzlich im Verwaltungsamt Hunderdorf stattgefundenen Gemeinschaftsversammlung wurde die Jahresrechnung 1984 mit 476.547 DM festgestellt.
Desweiteren wurde der Ankauf eines Kopiergerätes beschlossen, und Personalangelegenheiten behandelt.
Eingangs gab Gemeinschaftsvorsitzender und Bürgermeister Heinrich Lobmeier (Neukirchen) den Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 1984 durch den Rechnungsprüfungsausschuß bekannt. Die Rechnungsprüfung hatte, so Lobmeier, keinerlei Beanstandungen erbracht. Sodann wurde einstimmig von der Gemeinschaftsversammlung die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 1984 festgestellt in den bereinigten Solleinnahmen und Sollausgaben im Gesamthaushalt von 476.547 DM. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 421.668 DM und auf den Vermögenshaushalt 54.879 DM.
Dann wurden verschiedene Personalangelegenheiten behandelt. Hierbei wurde unter anderem beschlossen, den jetzigen Auszubildenden nach bestandener Prüfung in das Angestelltenverhältnis zu übernehmen. Gleichzeitig wurde festgestellt, daß heuer keine weitere Ausbildungsstelle zur Verfügung gestellt werden kann. Der Gemeinschaftsvorsitzende und Geschäftsleiter wurden beauftragt, die Arbeitsverteilung im Geschäftsverteilungsplan festzulegen. Beraten wurde auch über die Benennung einer Sondermüllsammelstelle. Dabei wurden die drei Bürgermeister von der Gemeinschaftsversammlung beauftragt, einen geeigneten Standort abzusprechen und dem Zweckverband Abfallbeseitigung mitzuteilen. Zu entscheiden hatte die Gemeinschaftsversammlung auch über den Ankauf eines neuen Fotokopiergerätes für die Verwaltung. Die entsprechenden eingeholten Angebote wurden zur Kenntnis gegeben. Nach Beratung wurde einstimmig beschlossen der Ankauf eines neuen Minolta-Gerätes bei der bisherigen Wartungsvertragsfirma aus Straubing.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Anna Reichhardt wurde 80 Jahre
Hunderdorf. Ihren achtzigsten Geburtstag konnte am Montag Anna Reichhardt aus Hofdorf, Gemeinde Hunderdorf feiern. Neben Verwandten und Bekannten stellte sich auch Bürgermeister Egon Weinzierl ein. Er übermittelte die Glückwünsche und einen Geschenkkorb der Gemeinde Hunderdorf. Für Pfarrer Högner und den Pfarrgemeinderat wünschte PGR-Mitglied Martha Hofmann alles Gute und erfreute ebenso mit einem Geburtstagspräsent. Die Gratulanten wünschten noch viele frohe Lebensjahre.
Anna Reichhardt erblickte am 15.7.1905 in Hofdorf das Licht der Welt. Sie war die jüngste von sechs Geschwistern. Gleich nach der Schule arbeitete sie bei den Bauern, um sich ihr Brot zu verdienen. Hart arbeiten hat Anna Reichhardt bei ihren Bauerndiensten schon müssen, dennoch sagt sie, daß es „früher recht schön war.“ Zum Hopfenzupfen fuhr sie öfters in die Hallertau und fünf Jahre ging sie auch in die Fabrik. Drei Kindern schenkte sie das Leben und heute ist sie Oma von zwei Enkelkindern. Ein Sohn ist verstorben. Die Jubilarin kann sich alles in allem noch guter Gesundheit und Rüstigkeit erfreuen und ist auch im Alter recht humorvoll geblieben. Ihren Haushalt versorgt sie noch selbst. Bei ihrem Neffen und dessen Familie hat die Jubilarin eine gute Aufnahme und liebevolle Betreuung gefunden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Rammersberger Kirta am 4.8.
Rammersberg. Das traditionelle Rammersberger Kirtafest findet heuer am Sonntag, dem 4.8. statt. Diesmal ist nur am Sonntag ab 12.00 Uhr Festbetrieb, wobei die Gastwirtschaftsfamilie Gierl für das leibliche Wohl der Gäste sorgen wird. Der Bierzeltbetrieb entfällt heuer.
Ab 12.00 Uhr Festbierausschank und Gelegenheit zum Mittagstisch, ab 14.00 Uhr sorgen die „Pepidos“ aus Bodenmais für zünftige Unterhaltung – bei schlechter Witterung im Saal -.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Gratulation für Klara Schötz
Hunderdorf / Schafberg. Im Kreise von zahlreichen Verwandten und Bekannten konnte am Freitag die Bäckermeisterswitwe Klara Schötz, wohnhaft in Schafberg, Gemeinde Hunderdorf ihr achtzigstes Wiegenfest feiern. Zwölf Kinder, 21 Enkelkinder und vier Urenkel konnten der Schötz-Oma bzw. Uroma recht herzlich gratulieren. Als Gratulant stellte sich auch Bürgermeister Egon Weinzierl ein. Er überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde Hunderdorf und einen Präsentkorb. Für die Zukunft wünschte Weinzierl der Jubilarin alles Gute. Zum Ehrentag gratulierte auch Pfarrer Anton Högner. Für den Pfarrgemeinderat übermittelte PGR-Mitglied und Seniorenbetreuerin Martha Hofmann die besten Segenswünsche und erfreute ebenso mit einem Geburtstagsgeschenk.
Klara Schötz, eine gebürtige Hofmann, erblickte am 19.7.1905 in Kalkofen b. Zenching (Bayer. Wald) das Licht der Welt. Dort wuchs sie auch mit fünf weiteren Geschwistern auf. Nach der Schulzeit arbeitete sie im elterlichen Betrieb und später nahm sie eine Stelle im Haushalt an, wobei sie der Weg an den Kochelsee führte. Am 27.2.1927 ehelichte sie der Bäckermeister Alois Schötz aus Blaibach. Im Jahre 1929 erwarben die Eheleute das Bäckereianwesen in Schafberg. 1933 brannte die Bäckerei ab und wurde von den fleißigen Eheleuten wieder aufgebaut und weiterbetrieben. Vierzehn Kindern, wovon zwölf am Leben blieben, schenkte Klara Schötz das Leben und war ihnen eine liebevolle Mutter. 1977 konnten die Eheleute Schötz auch das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. 1981 verschied der Ehegatte. Viel gearbeitet hat die Jubilarin nahezu zeitlebens. Sie verrichtete die Arbeiten in der Bäckerei mit, führte den großen Haushalt und darüber hinaus wurde die kleine Landwirtschaft betrieben. Der Bäckereibetrieb wurde vom ältesten Sohn Alois übernommen und weitergeführt. Bei ihm und seiner Familie verbringt sie auch den wohlverdienten Lebensabend, und erfährt liebevolle Betreuung. Bis auf das Gehwerk, das halt nicht mehr so mitmachen will, ist die Jubilarin noch gesund und geistig auf der Höhe.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


SV Hunderdorf, Abt. Fußball
Der SVH hat sich in den Vorbereitungsspielen bis jetzt sehr gut gehalten.
Am 13. Juli 1985 gewann die I. Mannschaft 2:0 gegen Neukirchen-Balbini (A-Klasse), die II. Mannschaft verlor mit 3 : 5.
Auch gegen den SN Neukirchen (A-Klasse) am 21. Juli 1985 hatten sich beide Mannschaften gut bewährt. Die I. Mannschaft konnte mit einem verdienten 4:4 Unentschieden zufrieden vom Platz gehen, auch die II. Mannschaft konnte mit einem 2:2 Unentschieden ihre Stärke beweisen.
Am Sonntag, dem 28.7 85 erwarten wir den Bezirksliga-Absteiger, TSV Bogen. Anstoß der II. Mannschaft ist um 15.30 Uhr und der I. Mannschaft um 17.15 Uhr auf den Sportplatz in Hunderdorf.
Voranzeige:
4.8.85 Freundschaftsspiel in Mariaposching
11.8.85 Beginn der Saison in der B-Klasse Straubing ,1. Spiel in Oberschneiding
18.8.85 Punktspiel gegen DJK Leiblfing auf den Sportplatz in Hunderdorf
25.8.85 Punktspiel beim FSV Straubing
Es spielen jeweils die I. + II. Mannschaft.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


VdK-Ausflug in die Schlierseer Berge
Der diesjährige Tagesausflug des VdK-Ortsverbandes Hunderdorf/Windberg, ist für Sonntag, den 4.8.85, nach Oberbayern eingeplant. Die Busreise geht über Landshut – Wasserburg zum Tatzelwurm, wo eine kleine Pause vorgesehen ist. Die erste Station ist der Tatzelwurmwasserfall. Die Rast kann von den Ausflüglern zur Besichtigung des Naturschauspiels genutzt werden. Man wird sich dabei überzeugen, daß der Tatzelwurm zu den schönsten Wasserfällen Deutschlands zählt.
Anschließend geht es hinauf zum Sudelfeld, zu einem der meistfrequentierten Skigebiet Oberbayerns. Auf der Südseite fahren wir auf der bekannten Serpentinenstraße wieder hinunter ins Tal zum Luftkurort Bayrischzell. Hier ist nochmals eine kurze Rast vorgesehen.
Auf der „Deutschen Alpenstraße“, vorbei an Jägerkamp und Brecherspitze, geht es ein zweites Mal steil bergan. Eine wildromantische Gebirgswelt begleitet uns entlang auf der Spitzingstraße.
Gegen Mittag werden wir den Spitzingsee erreichen, der in 1128 Meter Höhe liegt. Hier ist Gelegenheit zum Mittagessen und ein längerer Aufenthalt, der erst einmal zu einer Verschnaufpause und zu Spaziergängen genutzt werden kann. Wer gut zu Fuß ist, kann sogar einen Rundgang um den malersichen See wagen, der immerhin einem Umfang von ca. fünf Kilometer hat.
Zur anschließenden Kaffeepause bzw. Bootsfahrt wird der Schliersee angefahren.
Über Miesbach – Weyarn steuern wir, nach den vielen Eindrücken, wieder die heimatlichen Gefilde an.
Anmeldung zu dieser Fahrt bei VdK-Kassiererin Anna Heilmann, Friedenstr. 12, Hunderdorf, Tel. 2763, beziehungsweise bei der Vorstandschaft. Mit Entrichtung des Fahrgeldes wird zugleich der Sitzplatz reserviert. Wegen der begrenzten Platzzahl wird frühzeitige Anmeldung empfohlen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Leichtathletik-Club Tanne SV Hunderdorf
Einladung und Ausschreibung zum Staffellauf
Der LC Tanne im SV Hunderdorf veranstaltet am Samstag, dem 31.8.85 den 8. Staffellauf auf der Ortsrunde. Alle Sportvereine, insbesondere deren Fußballmannschaften, alle Vereine und Betriebe der Verwaltungsgemeinde Hunderdorf und alle leichtathletiktreibenden Vereine sind zur Teilnahme willkommen.

Allgemeines: Die Staffeln sollten in einheitlicher Sportkleidung antreten. Staffelstäbe stellt der Veranstalter. Wechselraum (10 m vor und hinter der Start- u. Ziellinie) ist gekennzeichnet. In dieser Zone von 20 m muß die Übergabe erfolgen. Der jeweils zum Wechsel anstehende Läufer darf erst kurz vor der Stabübergabe die Laufstrecke betreten. Beim Wechsel dürfen andere Läufer nicht behindert werden. In einem Wettbewerb darf kein (e) Läufer (in) zweimal laufen.
Laufstrecke: Asphaltierter 600 m-Rundkurs in der Ortsmitte Hunderdorf. Für die Dauer der Wettbewerbe sind die Zufahrtsstraßen gesperrt. Start und Ziel Nähe Sparkasse.
Anmeldung: Mit Angabe der Staffel-Nr. und Verein/Betrieb usw. bis 25.8.85 an LC TANNE Hunderdorf (Herrn Kraus, Schafberg 37 1/2, 8447 Hunderdorf) schriftlich oder fernmündlich (09961/560). Nachmeldungen möglich bis 30 Min. vor der Disziplin bei Startnummernausgabe.
Startnummernausgabe: Ab 13.30 Uhr am Start und Ziel gegen Entrichtung der Startgebühr. Startgebühr DM 3.00 pro Teilnehmer (in).
Umkleide- Und Duschräume: Im Sportheim am Sportplatz Hunderdorf (pflegliche Behandlung der Einrichtung und Räume erbeten).
Auszeichnungen: Wanderpokal für die Siegerstaffeln. Die jeweils drei ersten Staffeln erhalten Ehrenpreise. SL I erhält nur Ehrenpreise.
Siegerehrung: Ab 18.00 Uhr im Sportheim.
Anmerkung: Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Für Unfälle und Diebstahl übernimmt der Veranstalter keine Haftung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Schule Hunderdorf
Hauptschüler trainieren Mofafahren

Verkehrswacht Bogen nahm zwei neue Mofas in Betrieb — Erster Einsatz an der Volksschule

Das Bild zeigt die Schüler der 9. Klasse zusammen mit Polizeihauptmeister Hammer, Schulleiter Czerwenka und Verkehrswachtsvorsitzenden Kremhöller (v.r.)

Hunderdorf. In Anwesenheit des 1. Vorsitzenden der Verkehrswacht Bogen, Kremhöller, PHM Hammer, Rektor Czerwenka und Lehrer Pannermayr von der Volksschule Hunderdorf sowie Xaver Kern von der Gemeindeverwaltung Hunderdorf wurden in dieser Woche zwei nagelneue Mofas ihrer Bestimmung übergeben.
Wie Kremhöller ausführte, wurden diese Fahrzeuge aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen der Verkehrswacht finanziert, um sie den Schülern

Start zum Mofa-Parcuor, auch Mädchen bewiesen ihr Können

im Rahmen des Fachs Verkehrserziehung zur Verfügung zu stellen. Der Redner ging auf den hohen Prozentsatz ein, mit dem Jugendliche an Verkehrsunfällen beteiligt seien und meinte, gerade in dem Alter in dem der junge Mensch zum ersten Mal eine Maschine führen darf, muß er besonders sorgfältig ausgebildet werden. Er erhoffe sich von dem Einsatz der beiden Fahrzeuge eine positive Auswirkung auf die Fähigkeit

Verschiedene Parcour-Aufbauten waren zu bewältigen, hier war ein Kreisel zu fahren

der Schüler, mit einem Mofa sachgerecht umgehen zu können. Die Jugendlichen seien Darsteller und Mahner im Straßenverkehr, so Kremhöller. Rektor Czerwenka bedankte sich anschließend bei der Verkehrswacht und freute sich darüber, daß seine Schule durch die Initiative von Verkehrslehrer Pannermayr die erste war, an der die Schüler die Gelegenheit hatten, mit den Mofas zu trainieren.
Danach ging man zur Praxis über, und die Mädchen und Burschen der beiden 9. Klassen hatten zwei Tage Zeit, unter Anleitung des Verkehrslehrers all das zu verwirklichen, was der Lehrplan fordert und was in den Tagen vorher bereits theoretisch erarbeitet worden war. Man sprach zunächst einmal über die technischen Einrichtungen und die Funktionsweise eines Mofas, dann wurde die unterschiedliche Bedienung eines Automatik- und eines Gangmofas demonstriert, und schließlich hatte jeder Gelegenheit im Schonraum, abseits des öffentlich des Straßenverkehrs, individuell zu üben. Anfahren, beschleunigen, kurvenfahren, einhändig lenken, abbiegen, vorbeifahren, überholen, bremsen und anhalten waren die einzelnen Übungsteile, die einzuschulen waren.
Zum Schluß der gesamten, Übungseinheit hatte jeder Teilnehmer die Möglichkeit, selber zu überprüfen, wie es um sein Fahrkönnen steht. Nach den Regeln des ADAC-Jugendturniers „Mofa-Moped-Meister“ wurde ein Parcours aufgebaut mit Spur- und Schrägbrett, Kreisel, Achter, Slalom, Tordurchfahrt usw. Hier kam es in erster Linie darauf an, die Strecken fehlerfrei zu passieren. Erst bei gleicher Punktezahl wurde die gefahrene Zeit gewertet. Als beste Fahrer stellten sich dabei heraus:
Bei den Knaben: 1. Jürgen Müller, 2. Armin Sigl, 3. Christian Schlecht, 4. Robert Zitzlsberger, 5. Klaus Grüneisl, 6. Martin Hartmannsgruber (alle 0 Fehler).
Bei den Mädchen: 1. Monika Rinkl, 2. Roswitha Wanninger, 3. Evi Wieser, 4. Regina Kuffner, 5. Marion Aumer, 6. Roswitha Steckler.
Groß war die Freude bei den Erstplazierten, als sie bei der Siegerehrung wertvolle Sachpreise, u.a. zwei Sturzhelme, in Empfang nehmen konnten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


SV Windberg feierte den 10. Geburtstag
Windberg: Zum 10jährigen Bestehen des Vereins konnte der 1. Vorstand Rudolf Joachimsmeyer neben vielen Vereinsmitgliedern noch die geladenen Ehrengäste H. H. Pfarrer Ephrem, H. H. Prior, vom Kloster Windberg, stellvertr. Landrat Deschl von Bogen, VG-Vorsitzenden u. Bürgermeister v. Neukirchen, H. Lobmeier m. Gattin, H. Gegenfurtner, Kreisvorsitzender des BLSV, Dr. Ploner, Stellv. Vors. des Skigaues Bayerwald im BLSV Hr. Brummer, Kreisvorsitzender vom Eisstockkreis 105, die Vorstände der Ortsvereine, Helmut Haimerl vom Schützenverein Windberg und Otto Häusler von der KSK, sowie Bürgermeister Schmidbauer von Windberg begrüßen.
Nach der kurzen Begrüßung lud der 1. Vorstand zunächst zum eingeplanten Essen ein, damit die nachfolgenden Ansprachen besser aufgenommen werden können. Anschließend erfolgte dann ein großes Danken für die verflossenen 10 Jahre. Der Dank richtete sich an alle Mitglieder des Vereins, wo jeder auf seine Weise seinen Beitrag zum Vereinsleben erbrachte, um den SV Windberg heute zu seinem 10jährigen Gründungsgeburtstag zu verhelfen. Ganz besonders sei jedoch den Mitgliedern gedankt, die zu jeder Runde bereit sind, über das normale Mitglied-Sein hinaus noch viele freiwilligen Arbeitsstunden (Freizeitstunden) für das Vereinsleben aufzubringen, sei es Turniere zu planen, auszurichten, die eigenen Stockbahnen in Schuß zu halten und noch manche Arbeiten mehr, die hier und heute nicht alle einzeln aufgezählt werden können, aber unbedingt für ein reges Vereinsleben notwendig sind, so Joachimsmeyer. Hier seien aber auch die Stunden erwähnt, die unsere Eisstockschützen auf vereinsfremden Turnierplätzen verbringen beim Turnierschießen. Dasselbe gilt auch für die Tischtennisspieler. Dank gilt auch jenen, die sich allgemein um den Sport bemühen und den Vereinen in jeden Lagen mit Rat und Tat zur Seite stehen und sich somit auch für unseren Verein einsetzen. Gedacht sei hier an den Bayer. Landessportverband (BLSV) mit seinen Fachabteilungen, dem Land Bayern, dem Bezirk Niederbayern, dem Landkreis, der Gemeinde Windberg mit der Verwaltungsgemeinschaft in Hunderdorf und den ortsansässigen Vereinen.
Aber auch den Sportlern fremder Vereine mit ihren Funktionären, die mit uns in fairer Weise schon viele unterschiedliche Turniere austrugen, sei an dieser Stelle gedankt.
Der Rückblick auf die Geburtsstunde, die schon etwas länger zurückliegt, machte Vorstand Joachimsmayer mit folgenden Worten kund. „Am 30.9.1972 trafen sich im damaligen „Cafe Hamberger“ ca. 60 Windberger Bürger um den Sportverein Windberg zu gründen und aus der Taufe zu heben. Die damalige Vereinsführung wurde ebenfalls sofort beschlossen mit Gustav Hamberger als 1. Vorstand, Sebastian Mayer als Stellvertreter und Kassier Adolf Bielmeier und Schriftführer Helmut Hartmannsgruber. Die damalige Gründung hatte aber mehr den Gedanken des Fußballsports. Nachdem aber auf diesem Gebiet keine Fortschritte erzielt werden konnten, kam eine sehr ruhige Zeit, sogar so ruhig, daß auch keine Beiträge mehr kassiert wurden und somit die Vereinskasse schon am Hungertuch nagte. Im Jahre 1973 machten sich einige Mitglieder auf und besuchten verschiedene Wandertage schon mit dem Gedanken eine Wanderabteilung zu gründen. Was dann auch geschah. Im Jahre 1974 wurde dann in Windberg der eigene Wandertag abgehalten und somit war die Abt. geschaffen, die dann 1979 nach dem 6. Wandertag wieder einschlief. Im Januar 1975 kam durch die gegründete Eisstockabt. Wieder Leben in den Verein unter Abteilungsleiter Walter Hornberger sen. Als der 1. Vorstand Gust Hamberger wegzog, wurde Sebastian Mayer zum 1. Vorstand erwählt. Unter seiner Hand, in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Franz Kleikamp und dem damaligen Gemeinderat kam dann der Bau der Asphaltanlage zustande und die Abt. nahm dadurch einen großen Aufschwung. Leider verstarb unser Vorstand Seb. Mayer schon sehr bald nach Fertigstellung der Bahn (13.3.1978). Walter Hornberger sen. übernahm das Amt des 1. Vorstandes und Abteilungsleiters für die Eisschützen wurde Adolf Auerbacher, der diesen Posten noch heute ausführt in Zusammenarbeit mit dem Mitglied Hermann Schwarzensteiner als 2. Abteilungsleiter. Denn diese Abt. erfordert mit derzeit über 50 Schützen sehr viel Arbeit.
Nach Walter Hornberger übernahm sein Sohn Walter die 1. Vorstandschaft. Ihm folgte Walter Schneider, der jedoch zurücktrat und heute führt Rudolf Joachimsmeyer den 1. Vorsitz. Jeder tat sein Bestes und somit steht der SV Windberg heute in seinen hoch jungen Jahren in bester Blüte.
Mit der Abt. Eisstock konnte auch noch der 1971 von Pater Thomas gegründete Tischtennisverein als Abt. in den SV übernommen werden mit der Wahl von Sigi Niedermeier zum Abteilungsleiter, der dieses Ehrenamt noch heute genauso eifrig führt wie zu Beginn und jederzeit für Nachwuchs in dieser Abteilung bestrebt ist. Der Fortschritt hielt nicht still und so wurde auch im Stockschießen eine Damenmannschaft angegliedert.
Auch dem Wintersport wurde seine Aufmerksamkeit geschenkt und eine Ski-Abt. ins Leben gerufen mit dem Abteilungsleiter Schmidbauer. Diese Abteilung obwohl die jüngste, hat es bereits zu einem Übungsleiter nämlich Armin Hiller gebracht. Auch steht sie den anderen Abteilungen nicht nach und sammelt bereits fleißig Erfolge.
Herr Bummer überbrachte die Glückwünsche des Kreises 105, dessen Obmann er ist. Er erwähnte wie gerne er dem heutigen Rufe gefolgt sei, war es doch schon bei der Gründung der Abt. hier in Windberg anwesend und konnte sich vom Werdegang des rührigen Vereins überzeugen. Er war es auch, der dem Abteilungsleiter Auerbacher Adolf einen Erinnerungsteller überreichte und für die bisherige gute Zusammenarbeit dankte und dies auch in Zukunft wünsche.
Stellvertr. Landrat Deschl aus Bogen überbrachte die Glückwünsche von Landrat Ingo Weiß (der wegen weiterer Verpflichtungen nicht in Windberg erscheinen konnte) und dem Kreistag des Großlandkreises. In sehr würziger Weise trug er seine Glückwünsche zum heutigen 10jährigen Bestehen vor. Er hob vor allem hervor, daß es überrasche, daß ein Sportverein wie Windberg, der nur auf Breitensport aufgebaut sei und keinen Fußballverein oder Abteilung habe, in dieser Weise mit so vielen Mitgliedern aufwarten könne. Jeder Sprecher überbrachte die Glückwünsche seiner Organisation und die Grüße an den Verein der als allgemein rührig hervorgehoben wurde.
Bürgermeister Schmidbauer dankte dem SN/ Windberg für sein 10jähriges Bestehen und sein gutes Vereinsklima und hofft, daß diese selbstlose Treue, seine freiwillige und idealistische Einstellung auch in Zukunft erhalten bleibe.
Herr Gegenfurtner vom BLSV überreichte zusammen mit dem Ehrenvorsitzenden Walter Hornberger des SV Windberg die Urkunden für 10jährige treue Mitgliedschaft und die Ehrennadel des BLSV.
In besonderer Weise wurden durch die Ehrung 4 sehr rührige (und immer im Einsatz für den Verein) Mitglieder hervorgehoben, nämlich Adolf Auerbacher, Helmut Auerbacher, Sigi Niedermeier und Walter Schneider. Sie erhielten noch zusätzlich zur Urkunde und Anstecknadel eine erst kürzlich herausgebrachte Ortsmedaille überreicht.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Marianne – Kerscher – Gedächtnisturnier beim SV Windberg
Der SV Windberg hat zum 3. Mal eingeladen zum Marianne Kerscher-Gedächtnis-Damensommerstockturnier auf der Asphaltanlage in Windberg. Teilgenommen haben 11 Damenmoarschaften. Den Wanderpokal holte sich die Moarschaft Rothammer Parkstetten mit 8 Punkten und Stocknote 1,3, die den schönen Pokal, der zum 3. Mal vergeben wurde nun endgültig mit nach Hause nehmen konnten. Die Freude war groß. Außerdem erzielten die Moarschaften EC Schönach (2. Platz ) Mitterfels (3), Haibach (4), Bogen (5), Eintracht Straubing (6), Fortuna Straubing (7), EC Straubing (8), Pilgramsberg (9), Falkenfels (10) und Steinburg (11).
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Jugend-Turnier des SV Windberg
Im Rahmen der 10-Jahresfeier des Vereins wurde ein Jugend-Asphalt-Turnier ausgetragen. Den Pokal hierzu konnte die Moarschaft des EC Falkenfels erringen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 02.08.1985


Martha Kalka wurde 85 Jahre alt
Hunderdorf.
Gesund und rüstig konnte am Montag Martha Kalka aus Hunderdorf ihren 85. Geburtstag feiern. Zu ihrem Ehrentag gratulierte neben Verwandten und Bekannten auch Bürgermeister Egon Weinzierl. Er wünschte im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates alles Gute und noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit. Für den Pfarrgemeinderat und Pfarrer Högner überbrachte Martha Hofmann die besten Glück- und Segenswünsche. Beide Gratulanten erfreuten je mit einem Geburtstagspräsent. Martha Kalka, eine gebürtige Motycka, wurde am 29. 7. 1900 in Großstrehlitz/Oberschlesien geboren. Sie arbeitete als Hausfrau und Landwirtin. Nach der Eheschließung im Jahre 1927 mit Isidor Kalka wurde von den Eltern des Ehemannes die Landwirtschaft übernommen. Sechs Kindern war Martha Kalka eine fürsorgende Mutter. Heute ist Martha Kalka Oma bzw. Uroma von neun Enkeln und sechs Urenkeln. Martha Kalka und ihre Familie erlebten eine schwere, harte Zeit durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges. Erst im Jahre 1966 kam sie mit der jüngsten Tochter im Wege der Familienzusammenführung vom unter polnischer Verwaltung stehenden Oberschlesien nach Hunderdorf, wo sie eine zweite Heimat gefunden hat. Hart waren die Zeiten des russischen Einmarsches und die Nachfolgezeit, in der manchmal die Not über den Kopf hinauswuchs. Der Ehemann starb vor acht Jahren. — Unser Bild zeigt die Jubilarin. mit Bürgermeister Weinzierl und Pfarrgemeinderätin Hofmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.08.1985


VdK-Ausflug in Schlierseer Berge
Hunderdorf/Windberg.
Seit Jahren gehören die VdK-Ortsverbandsausflüge zu den besten Programmpunkten. So konnte am Sonntag ein vollbesetzter Omnibus eingesetzt werden. Der diesjährige Tagesausflug ging über Landshut, Wasserburg, Brannenburg auf der mautpflichtigen Straße zum Tatzelwurm. Erste Station waren die grandiosen Wasserfälle am Rande des Sudelfeldes. Anschließend ging es hinauf zum Sudelfeld und auf der bekannten Serpentinenstraße wieder hinunter ins Tal nach Bayrischzell. Vorbei am Jägerkamp und Brecherspitz, ging es auf der „Deutschen Alpenstraße“ ein zweites Mal steil bergan zum Spitzingsee, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Der längere Aufenthalt konnte zu einer Verschnaufpause und zu Spaziergängen genutzt werden. Zur anschließenden Kaffeepause bzw. Bootsfahrten wurde der Schliersee angefahren. Nach so vielen schönen Eindrücken fuhr man wieder in Richtung Heimat.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.08.1985


Gemeinderat billigte Straßenbau
Grunderwerb muß ohne Ausnahme sichergestellt sein – Bodenaustausch bei Friedhoferweiterung?
Hunderdorf.
Bei der Sitzung des Gemeinderates wurde über die Straßenausbaumaßnahme Oberstetten Lintach — Hoch beraten. Die Jahresrechnung 1984 wurde im Gesamthaushalt mit 4 609 196 DM festgestellt, nachdem die Prüfung keine Beanstandungen erbrachte.
Eingangs gab Dipl.-Ing. Klaus Weber, Straubing, das Submissionsergebnis der Ausschreibung für die Straßenausbaumaßnahme Oberstetten — Lintach — Hoch bekannt. Nach Aussprache beschloß der Gemeinderat einstimmig, den Auftrag an den billigsten Angebotssteller zu vergeben. Voraussetzung der Mittelbereitstellung für die Maßnahme ist jedoch, daß der Grunderwerb ohne Ausnahme zum Abschluß gebracht wird. Die Auftragssumme beziffert sich auf rund 546 000 DM. Ist der Grunderwerb gesichert, so könnte mit der Ausbaumaßnahme bald begonnen werden.
Weiterhin beriet der Gemeinderat über die Straßeninstandsetzung Au vorm Wald und Ringstraße Der Gemeinderat entschied vorbehaltlich der Mittelbereitstellung, die Instandsetzung der Straße Au vorm Wald und die Neuteerung der Ringstraße öffentlich auszuschreiben. In diesem Zusammenhang soll auch eine Bachufersanierung beim Regenüberlauf der gemeindlichen Kanalisation an der Bahnhofstraße ausgeschrieben werden.
Dann gab der Vorsitzende des gemeindlichen Rechnungsprüfungsausschusses, Gemeinderat Breu, den Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 1984 bekannt. Prüfbeanstandungen erfolgten nicht. Einige Prüfanregungen sollen, so weit möglich, Berücksichtigung finden. Nachdem keine besonderen Beanstandungen vorlagen, beschloß der Gemeinderat einstimmig die Feststellung der Jahresrechnung 1984. Sie beziffert sich im Gesamthaushalt auf 4 609 196 DM.
Beraten wurde vom Gemeinderat auch die Instandsetzung der Löschwasserzisterne in Sollach. Der Bürgermeister unterrichtete den Gemeinderat über zwei Möglichkeiten, hier die Funktionsfähigkeit der Löschwasserzisterne wiederherzustellen. Der Gemeinderat entschied sich für den Vorschlag, die Zisterne bodenseits anzuzapfen und ein Rohr mit 20 Millimeter Durchmesser auszuführen und zum Straßenrand hin zu errichten, wo dann noch ein Ansaugschacht zu erstellen ist.
Kenntnis genommen wurde vom Gemeinderat vom Deckblatt Nr. 10 zur Änderung des Bebauungsplanes Wegern sowie vom Deckblatt Nr. 4 zur Änderung des Bebauungsplanes Bahnhofsiedlung Erweiterung III. Der Gemeinderat beschloß einstimmig die Änderungen des Bebauungsplanes entsprechend den Deckblattvorlagen als Satzung. Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat auch, daß der EC Steinburg am 29. 9. auf der Asphaltanlage in Hunderdorf eine Juniorenmeisterschaft für Deutschland und Österreich ausrichten kann. Bürgermeister und Gemeinderat sicherten bestmögliche Unterstützung der Gemeinde zu.
Einverstanden zeigte sich der Gemeinderat mit der Aufstellung eines Altpapiercontainers in Hunderdorf. Nachdem im Bahnhofsbereich bereits ein Altglascontainer aufgestellt ist, soll auch ein Sammelbehälter für Altpapier im dortigen Bereich aufgestellt werden.
In Kenntnis gesetzt wurde der Gemeinderat von den Behördengesprächen betreffend die Friedhoferweiterung. Hiernach wurde ein Bodenaustausch als beste Lösung angesehen. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, zunächst einmal den Bodenaustausch auszuschreiben.
Informativ berichtete Bürgermeister Weinzierl über die stattgefundene Versammlung in Rammersberg wegen der Kapelleninstandsetzung.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.08.1985


Schlechte Zeiten für Lehrer und Pfarrer
Das „Schulhaus in Apoig“

Das erste bekannte Schulhaus in Hunderdorf war das Mesnerhaus, das dem Lehrer Michael Fuchssteiner auch als Wohnung diente. Seine Stube soll auch das Schulzimmer gewesen sein. Da der Lehrer damals nicht vom Staate entlohnt wurde, war er auf die Hilfe der Gemeindebürger angewiesen. Mesnerdienst und das Spielen der Orgel waren zusätzliche Einnahmen des Schulmannes. Das Kloster Windberg versorgte ihn noch mit Naturalien und Brennholz. Das war zu Ende des 18. Jahrhunderts. Damals besuchten 150 – 160 Kinder die Schule in Hunderdorf. Nach der Säkularisation des Klosters 1803 kamen schlechte Zeiten für den Schulmeister, da er nun von Windberg keine Unterstützung zu erwarten hatte.
Das Schulhaus war klein, so daß keine ordentlichen Schulbänke

Unser Bild zeigt das Amann-Anwesen, das um 1960 abgebrochen und umgebaut wurde. Das obere, übertünchte Stockwerk aus Holz diente kurze Zeit als Notsaal für Unterrichtszwecke. Auf dem Bilde sind zu sehen von links nach rechts: Anna Amann, Fanny Traun, Anton Amann und Katharina Geiger.

aufgestellt werden konnten. In arbeitsreichen Monaten besuchten nur wenige Kinder die Schule, da sie zu Hause mithelfen mußten.
Am 23.12.1802 wurde durch den Kurfürsten Maximilian IV. die allgemeine Schulpflicht eingeführt. In den folgenden Jahren beklagten sich die Lehrer und Pfarrer immer wieder über den schlechten Besuch der Volks- und Feiertagsschule. Da die Eltern zur Entrichtung eines Schulgeldes an den Lehrer angehalten wurden, war diese Tatsache für den Lehrer in finanzieller Hinsicht sehr bitter. Lehrer und Pfarrer beklagten sich, daß die Feiertagsschüler lieber zum Tanz als zum Unterricht „pilgerten“.
1808 wurde das Schulhaus für baufällig erklärt. Das Landgericht Mitterfels mußte einschreiten, damit alle schulpflichtigen Kinder zum Unterricht kamen. Aber auch das wirkte nicht lange. 1810 besuchten 131, 1819  137 von 196 Kindern die Schule. Zwischen Eltern, der Schule, dem Pfarrer und den Behörden war keine gütliche Zusammenarbeit möglich. 1820 wird die Frage des Schulhausneubaues aufgeworfen, da der Umbau des alten Gebäudes nicht rentabel schien.
Als 1820 die Königliche Regierung einen Zuschuß bewilligte, konnte ein neues Schulzimmer errichtet werden, das jedoch auch nicht die steigende Zahl der Schulkinder aufnehmen konnte.
1835 wird ein Teil des Schlosses Au vorm Wald als Schulhaus eingerichtet, damit besuchten weniger Kinder die Schule in Hunderdorf. 1854 wurde mit dem Bau des unteren Schulhauses begonnen. Das obere Stockwerk, das aus Holz war, wurde 1855 auf das Amann-Anwesen in Apoig aufgesetzt (siehe Foto!), das kurze Zeit als Notunterkunft für die Schule diente. Da man damals auf die Trennung der Geschlechter in der Schule drängte, wurde 1884 das obere Schulgebäude (heute Gemeindeaus) errichtet.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


Der Landkreis Straubing – Bogen geht am 29. September 1985 auf Reisen ins mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber
Keine andere mittelalterliche Stadt in Deutschland ist so berühmt. Unvergeßlich prägt sich Besuchern die Silhouette ein: Tore, Türme und starke Mauern. Schönheit, die sich auf der Hochfläche oberhalb des Flusses entfaltet, 426 Meter über dem Meeresspiegel, in Franken, dem nördlichen Bayern. Hier ist Geschichte noch immer lebendige Gegenwart.
Staufischer Kaisersitz, Freie Reichsstadt, Bauernkrieg, Dreißigjähriger Krieg, seit 1802 bayerisch: Stationen deren bauliche Spuren bis auf den Tag im Bilde Rothenburgs erhalten blieben.
Vorläufiges Programm:
Der Sonderzug verkehrt wieder mit 2 Flügelzügen aus Richtung Steinburg und Neufahrn, die dann in Straubing vereint werden.
10.15 Uhr Ankunft in Rothenburg und kurzer Fußmarsch zum Marktplatz;
10:45 Uhr Empfang am Marktplatz vom Kellermeister und seines Töchterchens in historischen Trachten und dem Meisterhumpen, anschl. Stadtführungen in kleinen Gruppen mit Fremdenführern
Für den Nachmittag bieten sich folgende Möglichkeiten für die Programmgestaltung an:
– Besichtigung eines der vielen Museen (Kriminalmuseum, Puppenmuseum)
– Besichtigung des Tilman-Riemenschneider-Altars in der St. Jakobskirche
– Rundgang auf der alten Stadtmauer {ca. 3 km)
– Wanderung ins Taubertal nach Detwang mit Besichtigung der 1000jährigen St. Peter- und Paulskirche mit dem hl. Kreuz-Altar von Tilmann Riemenschneider
17.00 Uhr Rückfahrt des Sonderzuges nach Straubing, Neufahrn und Mitterfels.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


Das Landratsamt informiert:
Trinkwasseruntersuchung für Hausbrunnen

Straubing-Bogen. Die 1976 in Kraft getretene Trinkwasserverordnung ist eine der Regelungen, die die Lebensverhältnisse der Bevölkerung verbessern und einen erhöhten Gesundheitsschutz gewähren sollen. Zu diesem Zweck sieht diese Verordnung insbesondere eine regelmäßige Kontrolle des Trinkwassers in Bezug auf Krankheitserreger vor. Daneben muß das Trinkwasser frei sein von gesundheitsschädlichen Konzentrationen, chemischer oder radioaktiver Stoffe. Aufgrund dieser Zielrichtung der Trinkwasserverordnung, nämlich die Bevölkerung vor dem Genuß gesundheitsschädigenden Wassers zu bewahren, ist es selbstverständlich, daß jede Versorgungsanlage untersucht werden muß, aus der Trinkwasser entnommen wird. Die verschiedentlich geäußerte Meinung, daß nur Lebensmittelbetriebe der Trinkwasserverordnung unterliegen, ist falsch. Die Vorschriften der Trinkwasserverordnung gelten damit z.B. auch die Eigenversorgungsanlage eines Einzelgehöfts, wenn das Wasser allein den privaten Bedarf an Trinkwasser deckt und nicht für einen Lebensmittelbetrieb verwendet wird.
Angesichts der ständig steigenden Belastungen für die Umwelt ist es heute auch im Landkreis Straubing-Bogen keine Selbstverständlichkeit mehr, daß aus dem Boden sprudelndes Wasser uneingeschränkt und jederzeit zum menschlichen Genuß geeignet ist. Dies haben im Landkreis Straubing-Bogen auch schon annähernd 90 Prozent aller Betreiber von Hausbrunnen erkannt und ihre Anlage untersuchen lassen. Nicht wenige der Betreiber waren zunächst über die Untersuchungsergebnisse betroffen, weil ihre Brunnenanlage oder die Wasserqualität beanstandet werden mußte. Doch konnte das Landratsamt in Verbindung mit dem Gesundheitsamt in vielen Fällen einen Weg aufzeigen, wie die Mängel abgestellt und damit Gesundheitsgefährdungen beseitigt werden können.
Aufgrund dieser Erfahrungen hat sich der Vollzug der Trinkwasserverordnung für dringend erforderlich erwiesen. Das Landratsamt wird daher in nächster Zeit all diejenigen Brunnenbesitzer zur Untersuchung auffordern, die ihre Anlage bisher noch nie untersuchen ließen. Damit soll in erster Linie sichergestellt werden, daß die Benutzer dieser Anlagen nicht ahnungslos Wasser trinken, das ihre Gesundheit gefährden oder gar beschädigen kann. Nach den bisherigen Untersuchungsergebnissen ist dies leider auch im Landkreis Straubing-Bogen ohne Untersuchung nicht mehr auszuschließen. Daher fordert das Landratsamt Straubing-Bogen alle Brunnenbesitzer auch an dieser Stelle nochmals auf, ihre Hausbrunnen in ihrem eigenen Interesse, im Interesse ihrer Freunde und Bekannten, die sie besuchen, und vor allem im Interesse und zum Schutz der besonders empfindlichen Kinder untersuchen zu lassen.
Die Gewähr, daß das tägliche Nahrungsmittel Wasser keine gesundheitsgefährdenden Stoffe oder Bakterien enthält, sollte eigentlich jeder Familie die etwa 100 DM wert sein, die diese Untersuchung kostet. Sofern sich keine besonderen Erkenntnisse ergeben, braucht der teure , physikalisch-chemische Teil der Untersuchung auf absehbare Zeit überhaupt nicht mehr und der mikrobiologische Teil der Untersuchung erst wieder in 5 Jahren durchgeführt zu werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


Vom Gemeinderat Hunderdorf (Sitzung 29.7.1985)
Eingangs gab Dipl. Ing. Klaus Weber, Straubing, das Submissionsergebnis der Ausschreibung für die Straßenbaumaßnahme Oberstetten – Lintach – Hoch bekannt. Nach Aussprache beschloß der Gemeinderat einstimmig, den Auftrag an den billigsten Angebotssteller zu vergeben. Voraussetzung der Mittelbereitstellung für die Maßnahme ist jedoch, daß der Grunderwerb ohne Ausnahme zum Abschluß gebracht wird. Die Auftragssumme beziffert sich auf rund 546.000,– DM. Ist der Grunderwerb gesichert, so könnte mit der Ausbaumaßnahme bald begonnen werden.
Weiterhin beriet der Gemeinderat über die Straßeninstandsetzung Au vorm Wald und Ringstraße. Der Gemeinderat entschied vorbehaltlich der Mittelbereitstellung, die Instandsetzung der Straße Au vorm Wald und die Neuteerung der Ringstraße öffentlich auszuschreiben. In diesem Zusammenhang soll auch eine Bachufersanierung beim Regenüberlauf der gemeindlichen Kanalisation an der Bahnhofstraße ausgeschrieben werden.
Dann gab der Vorsitzende des gemeindlichen Rechnungsprüfungsausschusses, GR Breu, den Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 1984 bekannt. Prüfbeanstandungen erfolgten nicht. Einige Prüfanregungen sollen, so weit möglich Berücksichtigung finden. Nachdem keine besonderen Beanstandungen vorlagen, beschloß der Gemeinderat einstimmig die Feststellung der Jahresrechnung 1984. Sie beziffert sich im Gesamthaushalt auf 4.609,196,– DM.
Beraten wurde vom Gemeinderat auch die Instandsetzung der Löschwasserzisterne in Sollach. Der Bürgermeister unterrichtete den Gemeinderat über zwei Möglichkeiten, hier die Funktionsfähigkeit der Löschwasserzisterne wieder herzustellen. Der Gemeinderat entschied sich für den Vorschlag, die Zisterne bodenseits anzuzapfen und ein Rohr 200 mm Durchmesser auszuführen und zum Straßenrand hin zu errichten, wo dann noch ein Ansaugeschacht zu erstellen ist.
Kenntnis genommen wurde vom Gemeinderat vom Deckblatt Nr. 10 zur Änderung des Bebauungsplanes Wegern sowie vom Deckblatt Nr. 4 zur Änderung des Bebauungsplanes Bahnhofsiedlung Erweiterung III. Der Gemeinderat beschloß einstimmig, die Änderungen des Bebauungsplanes entsprechend den Deckblattvorlagen als Satzung.
Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat auch, daß der EC-Steinburg am 29.9. auf der Asphaltanlage in Hunderdorf eine Juniorenmeisterschaft für Deutschland und Österreich ausrichten kann. Bürgermeister und Gemeinderat sicherten bestmögliche Unterstützung der Gemeinde zu.
Einverstanden zeigte sich der Gemeinderat mit der Aufstellung eines Altpapiercontainers in Hunderdorf. Nachdem im Bahnhofsbereich bereits ein Altglascontainer aufgestellt ist, soll auch ein Sammelbehälter für Altpapier im dortigen Bereich aufgestellt werden.
In Kenntnis gesetzt wurde der Gemeinderat von den Gesprächen betreffend die Friedhoferweiterung. Hiernach werde ein Bodenaustausch als beste Lösung angesehen. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, zunächst einmal den Bodenaustausch auszuschreiben.
Informativ berichtete Bürgermeister Weinzierl über die stattgefundene Versammlung in Rammersberg wegen der Kappelleninstandsetzung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


4. Nachtragssatzung zur Änderung der Satzung über die Erschließungsbeiträge der Gemeinde Hunderdorf
Aufgrund des § 132 des Bundesbaugesetzes – BBauG – in Verbindung mit Art. 23 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern – GO – erläßt die Gemeinde Hunderdorf, Landkreis Straubing-Bogen, folgende Nachtragssatzung zur Satzung über die Erschließungsbeiträge vom 28.7.1977
§ 1
Änderung von Satzungsbestimmungen
1) § 5 Abs. 10 erhält folgende Fassung:
Werden in einem Abrechnungsgebiet (§ 4 Abs. 2) außer überwiegend gewerblich genutzten Grundstücken oder Grundstücken, die nach den Festsetzungen eines Bebauungsplanes in einem Kern-, Gewerbe- oder Industriegebiet liegen, auch andere Grundstücke erschlossen, so sind für die Grundstücke in Kern-, Gewerbe- und Industriegebiet sowie für die Grundstücke, die überwiegend gewerblich genutzt werden, die in Absatz 2 genannten Nutzungsfaktoren um je 50 v.H. zu erhöhen.
2) § 5 Abs. 14 wird aufgehoben.
§ 2
Inkrafttreten
Diese Satzung tritt am Tage nach der Bekanntmachung in Kraft.
Hunderdorf, den 23. Juli 1985
Gemeinde Hunderdorf
Weinzierl, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


Maria Schönauer feierte Achtzigsten
Hunderdorf. In guter körperlicher und geistiger Verfassung konnte vor einigen Tagen Maria Schönauer, wohnhaft in Hunderdorf, Am Sportplatz, ihr achtzigstes Wiegenfest feiern.
Maria Schönauer, eine geborene Stutz, erblickte am 2.8.1905 in Waidhofen an der Thaya, Niederösterreich, das Licht der Welt. Im Jahre 1932 heiratete sie Josef Schönauer in Oberplan/Böhmerwald, wo die Familie auch bis zur Vertreibung wohnte. Gerade in dieser harten, schicksalsschweren Zeit und den Folgejahren, war es für Maria Schönauer nicht leicht. Über Göppingen kam die Jubilarin 1966 nach Hunderdorf.
Sie wohnt im Hause ihres Sohnes, der ebenso wie der Enkelsohn mit Frau für das Wohl der Schönauer-Oma sorgt. Auch im betagten Alter ist Maria Schönauer noch recht reiselustig geblieben. Reisen und Ausflüge zählt sie zu ihrem liebsten Hobby. Der Ehemann verschied vor 3 Jahren.
Zum Ehrentag stellte sich bei der Jubilarin auch Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er wünschte im Namen der Gemeinde, des Gemeinderates, wie auch persönlich, alles erdenklich gute und noch viele frohe Lebensjahre. Weinzierl überbrachte einen schönen Geschenkkorb zum Geburtstagsfeste. Für Pfarrer Högner und den Pfarrgemeinderat Hunderdorf gratulierte PG R-Mitglied Martha Hofmann, die ebenso auch mit einem Geburtstagspräsent überraschte.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


Weizenauer Bertl ein rüstiger Jubilar
Hunderdorf/Rammersberg. Mit Bertl Weizenauer konnte am Mittwoch ein rüstiger Jubilar sein achtzigstes Wiegenfest feiern. Der Weizenauer Bertl ist auch heute noch mit dem Fahrrad unterwegs zu sehen. Er erblickte am 31.7.1905 in Hoch, Gemeinde Hunderdorf, das Licht der Welt. Nach der Schule diente er bei verschiedenen Bauern, um sich sein Brot zu verdienen. Später arbeitete er dann auswärts als Hilfsarbeiter, u.a. auch in Stuttgart.
Für die Gemeinde Hunderdorf überbrachte Bürgermeister Egon Weinzierl die besten Glückwünsche und einen Geschenkkorb. Für Pfarrer Högner und dem Pfarrgemeinderat gratulierte PGR Martha Hofmann und erfreute ebenso mit einem Geburtstagspräsent.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


Martha Kalka wurde 85 Jahre
Hunderdorf. Gesund und rüstig konnte am vergangenen Montag Martha Kalka, wohnhaft in Hunderdorf, Friedenstraße, ihr 85. Geburtsfest feiern. Zu ihrem Ehrentag gratulierte neben Verwandten und Bekannten auch Bürgermeister Egon Weinzierl. Er wünschte im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates alles Gute und noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit. Für den Pfarrgemeinderat und Pfarrer Högner überbrachte PG R-Mitglied Martha Hofmann die besten Glück- und Segenswünsche. Beide Gratulanten erfreuten je mit einem Geburtstagspräsent.
Martha Kalka, eine gebürtige Motycka, erblickte am 29.7.1900 in Großstrehlitz/Oberschlesien, das Licht der Welt. Sie arbeitete als Hausfrau und Landwirtin. Näch der Eheschließung im Jahre 1927 mit Isidor Kalka wurde von den Eltern des Ehemannes die Landwirtschaft übernommen. Sechs Kindern war Martha Kalka eine fürsorgende Mutter. Heute ist die Kalka-Oma bzw. Uroma von neun Enkeln und sechs Urenkeln. Martha Kalka und ihre Familie erlebte eine schwere, harte Zeit durch die Folgen des zweiten Weltkrieges. Erst im Jahre 1966 kam sie mit der jüngsten Tochter im Wege der Familienzusammenführung vom unter polnischer Verwaltung stehenden Oberschlesien nach Hunderdorf, wo sie eine zweite Heimat gefunden hat. Hart waren die Zeiten des russischen Einmarsches und die Nachfolgezeit, in der manchmal die Not über den Kopf hinauswuchs. Der Ehemann verschied vor acht Jahren.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


Vom Gemeinderat Windberg (Sitzung am 30.7.1985)
Bei dieser vor einigen Tagen in Windberg stattgefundenen Sitzung befaßte sich der Gemeinderat im öffentlichen Teil der Sitzung mit der Änderung der Erschließungsbeitragssatzung. Die Änderung ist aufgrund einer gerichtlichen Entscheidung redaktioneller Art. Vom Gemeinderat wurde die Satzungsänderung einstimmig angenommen, damit die vorhandene Erschließungsbeitragssatzung wieder den neuesten Rechtsstand aufweist.
Weiterhin befaßte sich der Gemeinderat mit dem Ankauf eines Grundstücks für ein neues Baugebiet an der Kreuzbergstraße im Bereich des Wasserbehälters. Nachdem im Zuge der Flächennutzungsplan-Aufstellung diesem Gebiet auch weitgehendst behördlicherseits zugestimmt wurde, soll dieses Gebiet verwirklicht werden. Bauinteressenten können sich bei der Gemeinde bzw. bei der Verwaltungsgemeinschaft in eine Vormerkliste eintragen lassen. Nach den Vorstellungen der Gemeinde soll 1986 die Weiterveräußerung der Bauparzellen und eine Erschließung bzw. Teilerschließung möglich sein.
Zur Kenntnis gegeben wurde vom Bürgermeister Schmidbauer ein Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen wegen der 3- auf die 5-Tonfolge. Der Gemeinderat vertrat den Standpunkt, daß die Umrüstung derzeit nicht erforderlich ist und Kosten seitens der Gemeinde nicht übernommen werden.
Zur Kenntnis gab der Bürgermeister auch ein Schreiben der Gemeinde Neukirchen und Hunderdorf, wonach sich diese bereiterklärten, falls im Zuge der Flurbereinigung Windberg die entsprechenden Straßen ausgebaut werden, daß auch die Nachbargemeinden in ihrem Bereich die Straßen weiterbauen würden, so daß dann echte Verbindungsstraßen geschaffen würden. Es handelt sich dabei zum einen um die Strecke Oberbucha – Untermühlbach und zum anderen um die Verbindungsstraße Sandweg – Starzenberg.
Ausführlich erörterte Bürgermeister Dietmar Schmidbauer auch das ausgearbeitete Programm des Besuchs aus der französischen Partnerschaftsgemeinde Abos. Der Franzosenbesuch erfolgt in der Zeit vom 11. bis 19. August.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


Schützen und Stammtischler auf froher Fahrt
Die Mitglieder und Freunde des Schützenvereins Großlintach und des Stammtisches Lintach-Hunderdorf waren kürzlich auf froher Fahrt. Der Zweitagesausflug führte nach Aich b. Schladming in Osterreich. Nach der Quartierzuteilung stand der Vormittag zur freien Verfügung, wobei man den Ort näher kennenlernte.
Am Nachmittag folgte die Weiterfahrt zum nahegelegenen Bodensee, einem kleinen hochgelegenen Bergsee (rd. 2.000 m ü. M.). Rundwanderungen und Bootsfahrten wurden hier unternommen. Nach dem gemeinsamen Abendessen gings zum gemütlichen Beisammensein zum Musikfestbetrieb des dortigen örtlichen Musikvereins. Am Sonntag-Mittag folgte die Abreise und am Wolfgangsee wurde weitere Station gemacht. Hier wurden wiederum Bootsfahrten und Spaziergänge unternommen. Nach einer Einkehr in Eggenfelden erreichten die 48 Reiseteilnehmer wohlbehalten den Heimatort.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985


VdK- Ausflug in die oberbayerischen Berge
Seit Jahren gehören die VdK-Ortsverbandsausflüge zu den besten Programmpunkten. So konnte am Sonntag ein vollbesetzter Omnibus eingesetzt werden. Der diesjährige Tagesausflug ging über Landshut — Wasserburg nach Brannenburg, wo eine kurze Rast zu einem Kaffeeplausch eingelegt wurde. Auf der mautpflichtigen Straße ging es weiter zum Tatzelwurm. Erste Station waren die grandiosen Wasserfälle am Rande des Sudelfeldes. Anschließend ging es hinauf zum Sudelfeld und auf der bekannten Serpentinenstraße wieder hinunter ins Tal nach Bayrischzell. Vorbei am Jägerkamp und Brecherspitz ging es auf der „Deutschen Alpenstraße“ ein zweites Mal steil bergan zum Spitzingsee, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Der längere Aufenthalt konnte zu einer Verschnaufpause und zu Spaziergängen genutzt werden. Zur anschließenden Kaffeepause bzw. Bootsfahrten wurde der Schliersee angefahren. Einige Ausflügler nutzten die Gelegenheit zu einer Schiffsfahrt über das blaue Wasser inmitten der Berge. Ein anderer Teil zog es vor, den Ort und den Stand des Sees zu Fuß zu entdecken. Nach so vielen schönen Eindrücken richtete man die Motorhaube des Busses wieder in Richtung Niederbayern. In einem bekannten Gasthof gab es noch auf der Rückfahrt eine gute Brotzeit, bevor man die heimatlichen Gefilde wieder erreichte.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 16.08.1985

Gruß aus Steinburg

Hunderdorf
Quelle: Bogener Zeitung, Volksfestbeilage 1985


Wurde in Glashütt einst Glas gefertigt?
Ein heimatkundlicher Rückblick von Rudolf Röhrl
St. Englmar – Glashütt. Die Ortschaft Glashütt — die Einheimischen betonen nicht die zweite, sondern die erste Silbe – liegt an einem ziemlich abschüssigen Hang im Osten des Dorfes Sankt Englmar, gleich dem Luftkurort auf einer Meereshöhe von 850 Metern. Eine am Hang laufende nunmehr neue Verbindungsstraße wird ab dem Bugl-Anwesen zur Dorfstraße des Orts, indem sie die Häuser in eine linke und rechte Zeile trennt. Sie endet am Parkplatz für das Schullandheim; von hier aus führen Waldwege hinauf nach Markbuchen, hinab nach Rettenbach, aber auch zur Ödwies und zum Hirschenstein, dem beherrschenden Berg der ersten Gebirgskette ab dem Donautal. Von diesem Parkplatz aus genießt man eine schöne Sicht zum ehemaligen Kloster Kostenz am Fuße des Schopf. Diese Sicht kann sich bei Föhn bis zu den Chiemgauer Alpengipfeln erweitern. Der Ort Glashütt zählt ungefähr zwei Dutzend Häuser, von denen fünf Bauernanwesen sind. Doch nur zwei werden wirklich landwirtschaftlich genutzt; diese beiden haben die Wiesen der anderen gepachtet. Außer ihrer Vieh- und Holzwirtschaft betreiben sie auch „Urlaub auf dem Bauernhof“, eine beliebte Variante des Fremdenverkehrs.
Ob in Glashütt einmal eine Glashütte betrieben wurde? Dafür gibt es keine exakten schriftlichen Hinweise aus der Vergangenheit, doch deutet der Ortsname unwiderlegbar darauf hin. Und wo sie wohl gestanden hat? Auch davon zeugen keine sicheren Anhaltspunkte. Auf einer Waldwiese, nördlich des Ortes in Richtung Predigtstuhl gelegen, wissen ältere Gemeindebürger von Grundmauern, die ihre Vorfahren als Reste einer Glashütte bezeichnet haben. Ein Schild, an einem Baum befestigt, sagt sogar folgendes aus: „Hier stand 1305 die älteste Glashütte des Bayerischen Waldes“. Andere Leute verweisen sie in die Nähe des Schießl-Hofes oder des Gasthauses. Nach Aussage von Glashütter Einwohnern sollen sich früher oberhalb des Bugl-Hofes Schlacken und Glasbruch gefunden haben.
Wo sie auch immer gestanden haben mag, kann es aber nur eine kleine Glashütte gewesen sein, die zudem auch nicht besonders lange in Betrieb war. Zur Glasherstellung brauchte man Holz und Wasser. Beides war in überreichem Maße vorhanden: Ergiebige Bäche sprudeln herab vom Predigtstuhl und vom Knogl und rauschen hinab in den Talgrund des Englmaribaches. Holz gibt es heute noch genug um Glashütt: Im Norden und Osten stehen große, meist noch unversehrte Waldbestände.
Jetzt fehlen nur noch Quarz und Kalk, und alles für die Glasherstellung wäre vorhanden. Nun, den Kalk konnte man vom Flachland herauf auf dem Rücken von Lasttieren heranschaffen. Aber Quarz, das wichtigste Mineral, woher kam dieses? Quarzgestein findet sich überall im Bayerischen Wald, also auch im Vorderwald, wenn auch in kleinen Mengen. Vielleicht gab es im Mittelalter mehr davon im Englmarer Waldgebirge.
Im Mittelalter? Natürlich — in späterer Zeit darf man eine derart kleine Glashütte kaum mehr in Betracht ziehen; später war der Bedarf ungleich größer und die Glasherstellung entsprechend umfangreicher. Für die Glasherstellung bei Sankt Englmar ist das Jahr 1305 in etwa kompetent. Warum? Weil man 1305 im Kloster Windberg zwei Neubauten aufführte, für deren Fenster man Glas benötigte. Außerdem bezeugt das Glashütten-Museum in Frauenau, daß bereits 1305 bei Sankt Englmar eine Glashütte gestanden habe.
Durch Sankt Englmar führte im Mittelalter ein vorgeschichtlicher Weg von der Donau herauf durch den Bayerwald hinein in den böhmischen Kessel, der uralte „Bayerweg“. Die gleichnamige Ortschaft, heute zur Gemeinde Sankt Englmr gehörig, deutet noch darauf hin. Das Gebiet um Sankt Englmar gehörte seit dem Jahre 1100 den Grafen von Bogen, die es 1142 dem Kloster Windberg verliehen. Die 1131 zu Ehren des Seligen Englmar erbaute Kirche ging ab 1255 als Filiale zum Kloster über, und am 17. Mai 1296 wurden Dorf und Kirche eine eigene Pfarrei mit einem selbständigen Pfarrer.
In der Baugeschichte des Klosters läßt sich zweimal ein möglicher Beweis für den Betrieb einer Glashütte entdecken: Um 1300 wurde im Klosterbereich eine Dreifaltigkeitskapelle errichtet, eine Stiftung des Heinrich von Ramsperger, der 1306 auf seinem Stammsitz in Altrandsberg starb. Etwa zur gleichen Zeit, zwischen 1306 und 1323, ließ Abt Theoderich eine Friedhofskapelle erbauen, für die man gleichfalls Glasfenster benötigte. Kapellenbauten und Glasfenster — hier treffen zwei Fakten zusammen, die relevant sein können. Außerdem dürfte es keineswegs abwegig sein anzunehmen, daß die Klöster wie so viele andere Techniken und Fertigkeiten auch die Kunst des Glasmachens verbreiteten. Nur sie allein verfügten über die Mittel und Möglichkeiten, Glas als Werkstoff zu verwenden. Die benötigten Glasmengen für die Fenster der ersten romanischen Klosterbauten waren sehr gering; davon zeugen noch heute die kleinen alten Rundbogenfenster der Klosterkirche: 20 Zentimeter breit und 100 Zentimeter hoch.
Somit erscheint es mehr als wahrscheinlich, ja fast sicher, daß in der Gemarkung der heutigen Ortschaft Glashütt einmal eine Glashütte stand, und daß das dort gewonnene Glas sowohl für das Kloster als auch für das 1331 erbaute Kirchlein zu Ehren des Seligen Englmar verwendet wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.08.1985


Ella Weithaler wurde 85 Jahre alt
Steinburg.
Am Samstag konnte Ella Weithaler ihren 85. Geburtstag feiern. Sie wurde am 17. 8. 1900 in Luditz/Sudetenland geboren. 1928 heiratete sie den Maurermeister Johann Weithaler. Leider wurden sie im Jahre 1946 aus ihrer Heimat vertrieben. In Ehrn/Steinburg fanden sie eine neue Bleibe und gründeten sich hier auch eine neue Existenz. Ella Weithaler arbeitete viele Jahre in der ortsansässigen Konservenfabrik und das Ehepaar konnte sich schließlich mit viel Mühe und Fleiß in ihrer neuen Heimat ein Haus bauen. Im Jahre 1975 verstarb Johann Weithaler. Seither verbringt seine Frau bei der Familie ihres Sohnes Bruno ihren Lebensabend. Ihr Urenkelchen Melanie bereitet ihr die größte Freude. Zum Ehrentag stellte sich auch Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde Hunderdorf, wünschte vor allem noch viele Jahre bester Gesundheit und überreichte Ella Weithaler einen schönen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und Pfarrgemeinderat Hunderdorf gratulierte Martha Hofmann und überreichte ebenfalls ein Geburtstagsgeschenk. — Unser Bild zeigt Ella Weithaler mit ihren beiden Enkeltöchtern und Urenkelchen Melanie sowie Bürgermeister Weinzierl und Martha Hofmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.08.1985


Hunderdorf. EC: Samstag, 24. 8., Ortsmeisterschaft auf Asphalt; Beginn 14 Uhr. Anmeldungen bei Josef Ammer, Tel. 09422/4570.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.08.1985


EC Sandbiller wurde Ortsmeister
Hunderdorf.
Zur Ortsmeisterschaft der Eisstockabteilung des SV Hunderdorf konnte Abteilungsleiter Josef Ammer bei herrlichem Sommerwetter zahlreiche Moarschaften auf der neu überzogenen Asphaltbahn begrüßen. Der Spielmodus war so ausgerichtet, daß jede Moarschaft gegen jede Mannschaft anzutreten hatte, was bis zum Turnierende einen spannenden Verlauf der Ortsmeisterschaften versprach. Dies stellte der Abteilungsleiter auch bei der Siegerehrung fest, wo er den Teilnehmern für das Erscheinen dankte. War der erste Platz dann ziemlich unumstritten vom EC Sandbiller erreicht worden, so mußte bei der weiteren Plazierung die Stocknote entscheiden. Dies sei ein Beweis für die Ausgeglichenheit der Mannschaften gewesen. Schiedsrichter Dieter Kricke hatte bei den fairen Auseinandersetzungen ein ruhiges Amt zu erfüllen. Nach der Pokalverleihung saß man in gemütlicher Runde beim Gartenfest zusammen. Die Reihenfolge der besten Mannschaften: 1. EC Sandbiller mit den Schützen Werner Beck, Ludwig Fuchs, Eugen Feldmeier und Emil Gerhardt, 2. Gasthaus Karl Solcher, 3. Skiclub Hunderdorf, 4. Riebl und Co., 5. Tischtennisabteilung. — Das Bild zeigt die Ortsmeister mit Abteilungsleiter Josef Ammer.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.08.1985


„Neukirchener Heimatbuch“ wurde vorgestellt
Konrektor Klar trug auf fast 300 Seiten Geschichte und Brauchtum des Ortes zusammen – Deshalb Heimatabend gestaltet
Neukirchen. „Etwas am Rande, und doch inmitten des Waldes liegt der schöne Ort Neukirchen. Am Eingang zum lieblichen Tale gegen Elisabethszell, umgeben von mächtigen, bewaldeten Bergen liegt der kleine Ort; im Sommer Erholungsstätte vieler Sommerfrischler,

Bürgermeister Heinrich Lobmeier (links) überreicht Kornel Klar als Verfasser des „Neukirchener Heimatbuches“ die Erstlingsausgabe und dazu einen Erinnerungsteller.

im Winter ein Ort der Wintersportler. Wer einmal das enge Tal des Perlbaches zwischen Schickersgrub und Steinburg durchwanderte, der wird gerne und immer wieder an das Rauschen dieses Flüßchens mit seinem klaren Wasser denken.“ Diese Zeilen finden sich im Vorwort des neuen von Konrektor Kornel Klar (Hunderdorf) geschriebenen „Neukirchener Heimatbuch“, das am Samstagabend im Rahmen eines Heimatabends einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Bürgermeister Heinrich Lobmeier freute sich zusammen mit dem gesamten Gemeinderat und der Bürgerschaft über dieses wirklich gelungene Werk. Den Verfasser überreichte er die Erstlingsausgabe und dazu einen hübschen Wappenteller als Dank für die große Mühe, die er sich mit dem Aufsuchen und Zusammenstellen vielfältiger Unterlagen gemacht habe.
Kornel Klar ging es vor allem um Neukirchens Vergangenheit und Gegenwart, um die Kirchengeschichte, um die Schulen, das Vereinsleben, um die Geschichte der Post und Eisenbahn, um


Im zweiten Teil des Abends erfreute der „Trachtenverein Neukirchen“ mit einem gelungenen Heimatabend.

bedeutende Persönlichkeiten der Gemeinde, um die Wappenbeschreibung von Neukirchen und Obermühlbach, um die Geschichte des Schlosses Haggn und Pürgl, um Orts- und Flurnamen, um Krieg und Unglücksfälle und noch vieles andere mehr. Das „Neukirchener Heimatbuch“ ist eine Fundgrube für Einheimische und Feriengäste und verdient eine weite Verbreitung, nicht zuletzt auch zur Verwendung in den Schulen.
Der große Saal im Gasthaus „Zum Bauern-Sepp“ war beim Heimatabend des Neukirchener Trachtenvereins voll besetzt, als Vorstand Siegfried Wagner die Gäste aus nah und fern willkommen hieß. Namentlich erwähnte er Bürgermeister Heinrich Lobmeier mit dem gesamten Gemeinderat, Konrektor und Heimatbuchverfasser Kornel Klar und die Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins, Feldmeier und Wühr. Auch Xaver Obermeier blieb nicht unerwähnt, der im zweiten Teil des Heimatabends gekonnt durch das Programm führte.
Dann war es Bürgermeister Heinrich Lobmeier, der betonte, im Mittelpunkt des Abends stehe die Herausgabe des „Neukirchener Heimatbuches“, das Konrektor Kornel Klar in mehrjähriger fundierter Arbeit zusammengestellt habe. Der Verlag Fischer, Geiselhöring, habe den Druck des Buches übernommen, erfuhren die Anwesenden weiterhin. „Der Gemeinderat hatte sich bereits vor einigen Jahren mit der Herausgabe eines Heimatbuches befaßt,“ fuhr der Bürgermeister fort. In einem eigenen Ausschuß, bestehend aus Kornel Klar, Alois Brunner, Hans Amann, Frau Bauer und Hans Kilger wurden die Weichen für das heutige „Neukirchener Heimatbuch” gestellt. Als dann das Bayerische Staatsarchiv nach mehreren Korrekturen seinen „Segen“ gegeben hatte, stand dem Druck nichts mehr im Wege. Das neue Heimatbuch umfasse fast 300 Seiten und sei eine außerordentlich interessante Lektüre für Einheimische, Schulen und ebenso auch für Feriengäste, sagte Heinrich Lobmeier. Dessen Dank galt vor allem Konrektor Kornel Klar, der unendlich viel Zeit für dieses Werk aufgewendet habe, nicht minder der Regierung und dem Bayerischen Staatsarchiv und auch der Sparkasse Bogen und der Raiffeisenbank Hunderdorf für die Hilfestellungen und für die gewährten Zuschüsse. Das Buch koste nur 20 DM und sei beim Verkehrsamt der Gemeinde Neukirchen ab sofort erhältlich.
Konrektor Kornel Klar ließ wissen, daß er von 1951 bis 1961 Lehrer in Neukirchen war und sich damals schon sehr für die Geschichte dieses Raumes interessierte. Durch Zufall fand er im Pfarrhof handgeschriebene geschichtliche Aufzeichnungen des früheren Pfarrers Peter Poiger, die er für das neue Heimatbuch verwenden konnte. Während seiner Neukirchner Zeit entstanden auch seine zwei Broschüren „Geschichtliche Streifzüge durch den Landkreis Bogen“ und „Sagen und Geschichten aus dem Landkreis Bogen“, die an die Schulen des Landkreises verteilt wurden, erzählte Kornel Klar. Seit 1982 arbeitete er auf Wunsch der Gemeinde Neukirchen nun an diesem neuen „Neukirchener Heimatbuch“, was ihm trotz großem Zeitaufwand viel Freude bereitet habe. Der Verfasser wörtlich: „Das Buch soll der Jugend die vergangenen Zeiten und die Gegenwart vor Augen führen, es soll den Urlaubsgästen das Kennenlernen unserer Heimat erleichtern, es soll aber auch allen Lehrkräften an der Volksschule eine Handreichung für den heimatgeschichtlichen und heimatkundlichen Unterricht sein. Die „gestandene“ Generation werde sich an viele Dinge aus der jüngeren Zeit erinnern, das Buch werde gewiß so manche Diskussion entfachen.“ Großer Beifall belohnte den Autor für seine Ausführungen und für sein in guter Aufmachung herausgegebenes Werk. Im zweiten Teil des Abends erfreute der „Trachtenverein Neukirchen“ unter Leitung von Siegfried Wagner mit einer Vielfalt an Darbietungen. Xaver Obermeier führte routiniert durch das Programm.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.08.1985


Staffelfest in Hunderdorf
Hunderdorf.
Der LC-Tanne Hunderdorf veranstaltet am Samstag, 31. August, um 14 Uhr sein 8. Staffelfest auf der Ortsrunde in Hunderdorf. Alle Sportvereine, insbesondere alle Vereine und Betriebe der Verwaltungsgemeinde Hunderdorf (laut Ausschreibung) sind zur Teilnahme willkommen. Siegerehrung ist beim anschließenden Gartenfest beim Sportheim.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.08.1985


Sportjugend Hunderdorf im Zeltlager
Hunderdorf.
Zum 3. Mal hat Schüler- und Jugendleiter Josef Zitzelsberger ein Zeltlager für den SV Hunderdorf organisiert und ohne Schwierigkeit abgewickelt. Das 8tägige Lagerleben auf dem Campingplatz „Monte Kaolino“ in Hirschau war für die Schüler und Jugendlichen wieder ein besonderes Erlebnis. An erster Stelle stand dabei natürlich das Fußballspielen. Das Freundschaftsspiel TuS Hirschau — SVH endete 3:0. Die Möglichkeiten zum Bergsteigen (Sandberg), Schwimmen, Tischtennis, Minigolf und Skifahren wurden rege genützt. Das zweite Fußballspiel endete zwischen den Jugendlichen und dem Betreuungspersonal 4:4, es waren auch Damen dabei! Das Elfmeterschießen gewannen die Kinder mit 11:10 Toren. Für das leibliche Wohl der Camper und für die gute Küche sorgten Sigi Jobst und Hans Greßler, die es hervorragend verstanden, das Lageressen schmackhaft zuzubereiten. Zum Abschluß des Lagerlebens durfte natürlich auch ein großes Lagerfeuer nicht fehlen. Zur Unterhaltung spielte Xaver Obermeier mit seiner Gitarre, wobei sich die jungen Leute mit den Betreuern nochmals zu einer netten Lagergemeinschaft versammelten. Mit netten Worten und kleinen Präsenten bedankten sich die Schüler und Jugendspieler bei Organisator Josef Zitzelsberger und den weiteren Mitstreitern. Zu Besuch kamen auch viele Eltern. Der 2. Vorsitzende des SV Hunderdorf, Hans Grill, richtete Dankesworte an den Organisator und seine Mithelfer für die gute Abwicklung dieses Zeltlagers.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.08.1985


Partnerschaft wurde gegründet
Steinburg besitzt jetzt einen namensgleichen Partner in Schleswig-Holstein
Steinburg. Vor kurzem besichtigte eine kleine Delegation des Heimat- und Fremdenverkehrs-vereins Steinburg e. V. den zweiten Ort Steinburg, der sich in Schleswig-Holstein befindet. Vater der Idee war Vorstandsmitglied Johannes Fuchs, der auch das

Bürgermeister Lindemann (1) und Johannes Fuchs (r) bei der Überreichung des Gemeindewappens.

Zusammentreffen organisierte. Bereits vor einem Jahr brachte Fuchs den Vorschlag, doch eine „innerdeutsche“ Orte-Partnerschaft zu versuchen, besonders deshalb, weil es in der Bundesrepublik Deutschland nur zwei Ortschaften mit dem Namen Steinburg gibt.
Nach einem ersten Schreiben an die Gemeindeverwaltung von Steinburg-Süderau antwortete der dortige Bürgermeister Lindemann persönlich und zeigte in seinem Brief einige historische, aber auch aktuelle Daten von „seinem“ Steinburg auf. Das im deutschen Norden liegende Steinburg hat den Namen von einer steinernen Burg, die jahrhundertelang als Residenz der dortigen Grafen diente, heute aber bis auf einen kleinen, bewachsenen Hügel verschwunden ist. Daß Steinburg mit seinen 770 Einwohnern früher sehr bedeutend war, wird dadurch belegt, daß der gesamte Landkreis heute den Namen Steinburg führt. Steinburg ist ein eigen-ständiger Teil der Verwaltungsgemeinschaft Süderau, die insgesamt neun VG-Teile umfaßt.
Nachdem in der Vereinsausschußsitzung des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins Steinburg e. V. beschlossen wurde, mit den „Nordlichtern“ erste Kontakte zu knüpfen und unser Bürgermeister Weinzierl diesem Vorhaben wohlwollend gegenüberstand, wurde der genaue Ablauf des Treffens vereinbart.
Mit einem angemieteten Kleinbus chauffierte Fuchs am frühen Freitagmorgen die Delegation von Steinburg nach Steinburg. Nach etwa 900 Kilometern kam man am frühen Nachmittag am Ziel an. Gemeinderat Hübner in Steinburg-Süderau empfing die Niederbayern im Hotel „Zur Steinburg“ und hieß sie herzlich willkommen. Am späten Nachmittag lud Bürgermeister Lindemann die Delegation zu sich ein, und nach einem „Begrüßungskaffee“ wurden die Quartiere zugeteilt. Am Abend, auf dem Gutshof der Familie Hanno, gab es ein echt holsteinisches Essen. Hier wurden auch die offiziellen Grüße ausgesprochen, kleine Präsente überreicht und von den beiden Ortschaften gleichen Namens berichtet. In Hannos „guter Stube“ wurden dann freundschaftliche Töne und Melodien laut, die Johannes Fuchs auf seinem Akkordeon begleitete.
Die Sehenswürdigkeiten des Ortes und des Landkreises Steinburg wurden am Samstag besichtigt. Vom Nord-Ostsee-Kanal, der Elbmündung, den großen landwirtschaftlichen Betrieben, dem Kraftwerk Brockdorf und von den sauberen, gepflegten Ortschaften waren die Besucher sehr beeindruckt.
Am Sonntagmorgen ging die Fahrt zurück in Richtung Heimat, allerdings mit dem Versprechen, daß noch in diesem Jahr ein Gegenbesuch zu erwarten ist. Nach einem kurzen Dankgebet auf dem Bogenberg kamen die Südbayern am späten Sonntagnachmittag wieder daheim an.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.08.1985


Besitzer der Schlösser Steinburg und Haggn
Das Geschlecht der Berchem

Freundlich und in frischen Farben erstrahlt seit Monaten das Schloß in Steinburg. Die neue Bedachung, der frische Verputz und die neuen Fenster verleihen dem Schloß eine imposante Fassade. In der Nordostecke des Schloßhofes steht die frühere Schloßkapelle,  die auch einer Renovierung unterzogen werden müßte.
1816 erwarb Freiherr Wilhelm von Berchem das Schloß Steinburg. Nachdem die alte Schloßkapelle eingestürzt war, ließ der neue Besitzer aus dem ehemaligen Pferdestall die jetzige Kapelle errichten. Rund 30 Jahre war das Schloß im Besitz der Familie Berchem. Eduard von Berchem – Königsfeld, der Käufer von Schloß Steinach, erbte vom Freiherrn Klemens von Berchem Niedertraubling und Steinburg.
Das Berchem´sche Edelgeschlecht hatte sein bürgerliches Stammhaus am Niederrhein, wurde aber in Bayern in den Adelsstand erhoben. Anton Berchem war Pflegerichter in Dingolfing und Teisbach, trat in den Dienst des Kurfürsten Ferdinand und erhielt 1677 Freiherrnbrief und Wappen.
Mit seiner Frau Anna Schalk hatte er drei Söhne und drei Töchter. Er gründete mit seinem Testament für seine Erben im Mannesstamme drei Majorate: Blutenburg bei München; Ergolding bei Landshut und Niedertraubling bei Regensburg. Im Verlauf von 230 Jahren brachten es die Berchemstämme zu einem Gesamtbesitz von 21 Schlössern und 45 Gütern. In den Edelsitz Steinach kam die freiherrliche Linie und ließ sich den Adelstitel „Berchem – Königsfeld“ verleihen.
Eduard von Berchem – Königsfeld (1839 – 1883) kaufte Schloß Steinach und war auch Herr von Niedertraubling und Steinburg. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts kaufte die Familie Berchem auch einen Teil des Klostergutes Windberg. 1845 ging Steinburg durch Kauf an Graf Otto von Bray in Irlbach über, der den Titel Graf von Bray-Steinburg annahm.
Seit 1920 ist Freiherr Otto von Berchem Besitzer des Schlosses Haggn. Die jetzige Besitzerin des ehemaligen Wasserschlosses, Frau Marilis Falck, ist eine geborene Freiin von Berchem.
Die Freiherrn und Grafen von Berchem sind ein seit 1491 beurkundetes kölnisches Rats- und Handelsherrngeschlecht. Im Jahre 1676 wurde ihnen die Edelmannsfreiheit in Bayern verliehen. Sie wurden 1683 in den Reichsfreiherrnstand und 1772 in den Reichsgrafenstand erhoben.
Während in Steinburg bzw. Hunderdorf kein Grabstein an berchem`sche Familien erinnert, finden wir im alten Friedhof von Neukirchen einige Grabmäler der Familie Berchem vom Schloß Haggn.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 30.08.1985


Weinüberwachung;
Diäthylenglykol in österreichischen und deutschen Weinen

Bei der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Zimmer 1, liegt nunmehr die Liste der bisher beanstandeten deutschen und österreichischen Weine, in denen Diäthylenglykol nachgewiesen wurde, auf. Die Bevölkerung kann in diese Liste Einsicht während der allgemeinen Dienststunden nehmen.
Presseberichten, Rundfunk – und Fernsehmeldungen zufolge hat der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit vor dem Genuß dieser Weine gewarnt, weil Überprüfungen der Landesuntersuchungsämter einen DEG – Gehalt bis zu 16 g/l ergeben haben.
Die Liste wird laufend aktualisiert.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 30.08.1985


Hinweise für Schwerbehinderte – Neuregelung des Freifahrtrechts
Ab 1.10.1985 ändert sich das Freifahrtrecht für Schwerbehinderte wie folgt:
– In den öffentlichen Personennahverkehr wird wieder der Verkehr mit Bundesbahnzügen einbezogen.
– Die Wertmarke wird nunmehr gegen Entrichtung eines Betrags von 120 DM für ein Jahr oder 60 DM für ein halbes Jahr ausgegeben (Eigenbeteiligung)
– Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Erstattung der nichtverbrauchten Eigenbeteiligung vorgesehen.
Durch die Änderung des § 59 SchwbG zählt nunmehr zum „Nahverkehr“ wieder der öffentliche Personenverkehr mit Zügen der Deutschen Bundesbahn in der 2. Wagenklasse im Umkreis von 50 km vom Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt des Freifahrtberechtigten. Für die Benutzung der Eisenbahn benötigt der Behinderte neben dem Ausweis und dem Beiblatt mit gültiger Wertmarke das erneut eingeführte Bundesbahn-Streckenverzeichnis. Es enthält alle Strecken, auf denen der Schwerbehinderte die o. g. Züge der Deutschen Bundesbahn entsprechend § 59 Abs. 1 Nr. 5 SchwbG benutzen darf.
Halbjahreswertmarke
Der Schwerbehinderte benötigt zu seinem Ausweis ein Beiblatt mit gültiger Wertmarke, bei Benutzung der Eisenbahn zusätzlich das Bundesbahn-Streckenverzeichnis. Durch die Änderung des Schwerbehindertengesetzes und der Ausweisverordnung ist nunmehr auch die Möglichkeit geschaffen worden, die entgeltliche Wertmarke wahlweise für ein ganzes Jahr (120 DM) oder für ein halbes Jahr (60 DM) zu erwerben.
Für Behinderte, die bereits eine Wertmarke besitzen, ist dies Neuregelung erst von Bedeutung, wenn die Gültigkeitsdauer der bisherigen Wertmarke abläuft; das Versorgungsamt wird diesen Berechtigten zu gegebener Zeit einen Kurzantrags-Vordruck mit Wahlmöglichkeit zusenden.
Erstattung der Eigenbeteiligung
Wird das Beiblatt vor Ablauf der Gültigkeitsdauer der entgeltlichen Wertmarke zurückgegeben, ist auf Antrag für jeden vollen Kalendermonat nach Rückgabe ein Betrag von 10.00 DM vom Versorgungsamt zu erstatten. Die Erstattung von Beträgen unter 30 DM entfällt.
Erweiterung des freifahrtberechtigten Personenkreises
Bisher erhielten unentgeltlich die Wertmarke, wer nachstehende Leistungen bezieht:
– Arbeitslosenhilfe
– laufende Leistungen für den Lebensunterhalt nach dem Bundessozialhilfegesetz
– laufende Leistungen für den Lebensunterhalt nach dem Jugendwohlfahrtsgesetz
– laufende Leistungen für den Lebensunterhalt nach den §§ 27 a und 27 d des Bundesversorgungsgesetzes – BVG (Kriegsopferfürsorge)
Nunmehr haben auch Schwerbehinderte, die gehörlos oder hilflos sind, Anspruch auf unentgeltliche Wertmarke, auch wenn sie nicht in ihrer Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt sind. Hilflose Schwerbehinderte (Merkzeichen H) erhalten auf Antrag ein Ausweis-Beiblatt mit unentgeltlicher Wertmarke.
Merkzeichen B
Sofern eine ständige Begleitung des Schwerbehinderten bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln erforderlich und dies im Ausweis eingetragen ist (Merkzeichen B), ist auch die Begleitperson des Schwerbehinderten unentgeltlich zu befördern, und zwar auch dann, wenn der Schwerbehinderte kein Ausweis-Beiblatt mit Wertmarke besitzt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 30.08.1985


Landratsamt Straubing – Bogen gibt Hinweise zur Genehmigungspflicht von Auffüllmaßnahmen
„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Obwohl diese Bestimmung in unserem Grundgesetz verankert ist, scheint sie doch verhältnismäßig unbekannt zu sein. Dabei hat sie in zahlreichen Gesetzen mit denen der Bürger in Berührung kommt, Eingang gefunden. Spätestens dann, wenn man sein Grundstück einem anderen als dem bisherigen Zweck zuführen will, wird man mit dieser Forderung konfrontiert. So auch in den Fällen, in denen durch Aufschüttungen und Auffüllmaßnahmen neues Bau- oder Ackerland entstehen soll. Da hierbei zum Teil erhebliche gesetzliche Einschränkungen bestehen, die allem Anschein nach in der Bevölkerung immer noch nicht ausreichend bekannt sind, gibt das Landratsamt Straubing- Bogen folgende Hinweise:
Nach den Baugesetzen sind alle Aufschüttungen oder Abgrabungen, die entweder höher als zwei Meter oder größer als 300 qm sind, baurechtlich genehmigungspflichtig. Wer also eine Geländeauffüllung von beispielsweise 0,50 m mit einer Fläche von 30 x 20 cm vornehmen will, muß dafür Bauanträge über die Gemeinde beim Landratsamt einreichen und deren Genehmigung abwarten, bevor der die Maßnahme ergreifen will. Dies ist der Grundsatz, von dem es einige Ausnahmen, und zwar weitere Einschränkungen, wie nachstehend aufgeführt, gibt.
Große Teile der Gemeinden des Landkreises Straubing-Bogen, die an der Donau liegen, befinden sich im sog. „eingedeichten Gebiet“ der Donau. Unter dieser etwas mißverständlichen Bezeichnung ist nicht das Gebiet innerhalb der Donaudämme zu verstehen, sondern grob gesagt das Gelände, das überschwemmt würde, wenn diese Dämme nicht vorhanden wären. In diesem Gebiet sind alle Maßnahmen, also auch kleinere Aufschüttungen und Abgrabungen, nach Art. 59 Abs. 1 des Bay. Wassergesetzes genehmigungspflichtig. Dies gilt auch für den 60 – m – Bereich verschiedener anderer Gewässer; in unserem Landkreis betrifft es die Bäche Aitrach, Große und Kleine Laaber und teilweise den Irlbach. Wer also in den Donauniederungen oder in der Nähe eines der angesprochenen Bäche eine Auffüllung gleich welcher Größe vornimmt, bedarf dazu der vorherigen wasserrechtlichen Genehmigung, die beim Landratsamt zu beantragen ist.
Auch sämtliche Veränderungen von oberirdischen Gewässern, z. B. Uferausbauten mit Bauschutt, Beseitigung von Entwässerungsgräben, Verrohrungen und so weiter, bedürfen ebenfalls einer wasserrechtlichen Genehmigung (Planfeststellung). Wird bei Abgrabungen Grundwasser angeschnitten, so ist auch dafür eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich.
Unabhängig von den bereits genannten Vorschriften wurde mit der Novellierung des Bayer. Naturschutzgesetzes vom 3.8.1982 noch ein weiterer gesetzlicher Schutz für bestimmte, ökologisch besonders wertvolle Feuchtgebiete geschaffen, die in diesem Gesetz auch bezeichnet sind. Der Art. 6 des Bayer. Naturschutzgesetzes unterwirft Maßnahmen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, nachhaltigen Störung oder Veränderung des charakteristischen Zustandes der betreffenden Feuchtflächen führen würden, einer Erlaubnispflicht. Es handelt sich hierbei um Flächen, die in der Regel nicht oder nur bedingt bewirtschaftbar sind, wie z. B. Verlandungsbereiche von Gewässern, Kleinseggensümpfe, und Großseggenriede, seggen- und binsenreiche Naß- und Feuchtwiesen, Mädesüß-Hochstaudenfluren, Pfeifengrasstreuwiesen, Zwergstrauchheiden, Borstgrasrasen und Bruchwälder. Unter die erlaubnispflichtigen Maßnahmen auf diesen Flächen fällt auch deren Entwässerung, Auffüllung oder Umwandlung in Ackerland. Dieser besonders gesetzliche Schutz wurde geschaffen, weil diese Feuchtgebiete landesweit durch verschiedenste Eingriffe stark zurückgegangen sind und mit ihnen auch die Pflanzen und Tiere, die auf diese Lebensräume existentiell angewiesen sind. Die Erlaubnis zur Veränderung oder Zerstörung dieser Feuchtgebiete wird aus diesem Grunde in der Regel nicht erteilt,
Landwirte, die solche Flächen aber unverändert in der bisherigen Form weiterbewirtschaften, können aber dafür den „Erschwernisausgleich“ beantragen. Falls also irgendwelche Maßnahmen in stark vernäßten Flächen geplant sind, empfiehlt es sich, sich vorher bei der Untersten Naturschutzbehörde des Landratsamtes Straubing-Bogen zu erkundigen, ob es sich um eine Feuchtfläche im Sinne des Art. 6 b Bayer. Naturschutzgesetz handelt.
Bedarf bei Berücksichtigung der bisher genannten Bestimmungen eine Aufschüttung keiner Genehmigung oder ist eine Genehmigung erteilt worden, so darf auch durch das Abfüllmaterial selbst keine Beeinträchtigung von Natur und Umwelt, vor allem der Gewässer, entstehen. Es ist deshalb nicht gestattet, Abfälle aller Art (z. B. Autoreifen, Sperrmüllgegenstände, Behälter und so weiter) zu Auffüllzwecken zu verwenden. Bei Auffüllungen mit Bauschutt ist darauf zu achten, daß dieser nicht mit Abfällen vermischt ist.
Wie die möglichen Verstöße gegen Gesetzbestimmungen zeigen, wird es sich, wie bereits angesprochen, oftmals empfehlen, vor Beginn einer Auffüllmaßnahme beim Landratsamt über eine etwaige Genehmigungspflicht nachzufragen. Dadurch kann der Betroffene vermeiden, daß ein Bußgeldverfahren gegen ihn eingeleitet wird. Der Verstoß gegen jede einzelne der angesprochenen Vorschriften bedeutet nämlich eine Ordnungswidrigkeit mit zum Teil erheblicher Bußgeldzumessung, da das festzusetzende Bußgeld den wirtschaftlichen Vorteil einer Maßnahme (z. B. den Wertzuwachs) überschreiten soll. Es lohnt sich also in keinem Falle, genehmigungspflichtige Auffüllungen ohne die erforderliche Genehmigung durchzuführen.
Bußgeldbescheide sollten jedoch die Ausnahme bleiben, meint Oberregierungsrat Ruttner, der zuständige Abteilungsleiter im Landratsamt. Für Natur und Umwelt sei es weitaus gewinnbringender, wenn der einzelne die vom Gesetz vorgegebenen Eigentumsschranken verstehe und danach handle. Wie die Umweltprobleme und -katastrophen, die fast täglich in den Massenmedien vorgeführt werden, mit Nachdruck aufzeigten, sei der Mensch drauf und dran, der Nachwelt ein Erbe zu hinterlassen, das gesunde Lebensbedingungen unmöglich mache. Bewußt handelnde Landkreisbürger sollen daher mit ihrem Verständnis für die Belange der Natur und Umwelt mithelfen, die noch verbleibenden Reste der Lebensgrundlage zu bewahren und den Nachkommen zu hinterlassen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 30.08.1985


Die Gäste aus der Partnergemeinde Abos sind wieder in der Heimat
Groß war die Beteiligung beim Abschiedsabend mit den franz. Gästen aus der Partnergemeinde Abos. Bürgermeister Schmidbauer bedankte sich für den zahlreichen Besuch der Windberger Bürger.
Sein besonderer Dank galt aber den stellvertr. Landräten Buchner und Deschl, Herrn Landstorfer, den Herren vom Kloster Windberg, Herrn Kremhöller, Herrn Lex und vielen Weiteren für Ihren Besuch in Windberg zum Abschiedsabend. Der Dank des Bürgermeisters richtet sich auch an das Kloster Metten, die ihre sehr zu Hilfe waren mit den Schriften in franz. Sprache.
Gegen 21 Uhr wurde dann ein stiller Fackelzug zum Kriegerdenkmal vorgenommen, wobei die Bürgermeister der Gemeinde Windberg und Abos je einen Kranz am Denkmal niederlegten zum Gedenken der Toten, die ihr Leben lassen mußten in unsinnigen Kriegen.
Gedenkrede des Bürgermeisters Schmidbauer:
„Wir sind hier zusammengekommen, um gemeinsam mit unseren franz.-Gästen der Toten beider Kriege zu gedenken. Im Anblick dieser Gräber schweift unser Blick über die Grenzen unseres Daseins hinaus und wir erkennen, daß unser Leben kurz ist im Vergleich zum ewigen Ablauf der Welt. Wir erkennen aber auch, daß wir diese kurze Spanne Zeit, die uns gegeben ist, nutzen müssen; das bedeutet, daß wir alles tun müssen, um einen Krieg zu verhindern.
Unsere Gedanken sind bei unseren Gefallenen, die überall in der Welt begraben liegen. Wir sind aber nicht zusammengekommen um zu klagen, oder anzuklagen, sondern wir wollen die Gefallenen der Kriege ehren. Indem wir der toten Kameraden gedenken, sprechen wir in ihrem Namen und bitten, um das, was unausgesprochen auf ihren Lippen gestanden hat.
Wir bitten um Frieden, um den Frieden in der Welt und um den Frieden der Seele. Sie haben im Krieg ihr Leben gelassen, ihre Sehnsucht aber galt dem Frieden, das soll auch unsere Sehnsucht bleiben. Als äußeres Zeichen legen wird diese beiden Kränze hier nieder.“
Der restliche Abend war dann einem geselligen Beisammensein gewidmet, das zur beiderseitigen Verständigung beitragen soll.
In der Hoffnung auf ein Widersehen im nächsten Jahr in Frankreich verabschiedeten sich unsere Gäste.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 30.08.1985


Kreismeisterschafts-Schießen
Windberg. Am Samstag, dem 21. September findet des 12. Kreismeisterschaftsschießen im Gewehrschießen der Reservisten und der Krieger- und Soldatenkameradschaften des Landkreises Straubing. Bogen auf der Standortschießanlage in Kreuzkirchen von 7.30 bis 14.00 Uhr statt.
Anmeldungen ab sofort bis spätestens 28.8. beim Schriftführer Johann Schmidbauer, Biehl.
Die Anmeldegebühr beträgt 5,00 DM.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 30.08.1985

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