Steinburger Kirchweihfest
Steinburg. Am Samstag und Sonntag begeht die Gemeinde Steinburg wieder ihr altherkömmliches Kirchweihfest. Es soll wieder ein großes Fest für jung und alt werden, darum wurden auch umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Auf dem Festplatz hat die Brauerei Berger ein großes Festzelt erstellt und eine schmissige Stimmungskapelle verpflichtet. Im Festzelt ist eine Tanzdiele erstellt worden, die den jungen Festbesuchern die Möglichkeit bietet, das Tanzbein zu den Klängen einer großen Kapelle zu schwingen. Vor dem Zelt ist ein reichhaltiger Vergnügungspark aufgebaut und viele Fieranten werden ihre Waren anbieten. – Das Fest beginnt am Samstag abend mit einer Einstimmung, bei welcher auch die Bierprobe gemacht werden kann. Am Sonntag um 10 Uhr ist der Kirchweihgottesdienst in der Schloßkapelle zu Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.07.1960
Hunderdorf. (RK-Dienstabend) Am Montag findet um 20 Uhr im Cafe´Weinzierl ein Dienstabend der RK-Gruppe statt, zu der alle die Dienstbücher mitbringen sollen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.07.1960
Windberg. (86. Wiegenfest) am 1. Juli feierte Frau Magdalena Amann von Windberg, als „Böhm-Bäuerin“ bekannt, ihren 86. Geburtstag. In Hof bei Windberg geboren, heiratete sie 1898 Johann Amann von Windberg, der 20 Jahre lang als Bürgermeister die Amtsgeschäfte des Dorfes leitete. Acht Kindern schenkte sie das Leben. Sechs von ihnen starben im Kindesalter. Das Anwesen überschrieb sie ihrer ältesten Tochter Helena, die Herrn Johann Hartmannsgruber, den „Schmied-Wirt“ geheiratet hat. Bei ihr verbringt sie ihren Lebensabend. Trotz des hohen Alters hilft sie noch fleißig im Anwesen mit. Ihre jüngste Tochter Maria ist in Bogen verheiratet. Wir wünschen der Jubilarin weiterhin beste Gesundheit und gratulieren herzlich.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.07.1960
Windberg. (Gottesdienstordnung) Am Sonntag, 3. Juli wird das Fest vom kostbaren Blute gefeiert. Deswegen finden in der Windberger Pfarrkirche nur um 6.30 Uhr der Frühgottesdienst und um 8 Uhr der Konventgottesdienst statt. Der Festgottesdienst wird um 9 Uhr in der Wallfahrtskirche Hl. Kreuz gefeiert. Auch die Nachmittagsandacht um 14 Uhr wird dort gehalten. Anschließend wird der Kreuzpartikel zum Küssen gereicht.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.07.1960
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Schmidt Wenzel, Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses in Apoig; Helmbrecht Peter, Bauernholz, Gde. Hunderdorf, Stallumbau und Anbau; …
Quelle: Bogener Zeitung, 04.07.1960
Vom Standesamt
Bogen. Beim Standesamt wurden im vergangenen Monat 21 Geburten, vier Eheschließungen und sechs Todesfälle registriert. – Geburten: Aloisia Bachmeier, Hörabach; … Christa Adam, Stockwies; … Gerda Liebl, Stetten; … Elfriede Härtenberger, Hunderdorf; Roswitha Hagn, Hunderdorf; Harald Hagn, Hunderdorf; …
Quelle: Bogener Zeitung, 04.07.1960
Würdiges Programm für „100 Jahre Volksfest“
Zehn festliche Tage stehen bevor – Ausgezeichnete Zusammenarbeit im Volksfestausschuß
„Tag der offenen Tür“ in den Kasernen – Der „stärkste Mann des Landkreises“ wird gesucht
Bogen. (Eig. Bericht) Im Jahre 1860 wurde erstmals in dem damaligen Markt Bogen ein Volksfest abgehalten. Diese Tatsache war und ist Grund genug, um die Vorbereitungen zum diesjährigen Volksfest, für das die Tage vom 12. bis 22. August vorgesehen sind, besonders intensiv zu betreiben und ein Programm aufzustellen, das sich der 100-Jahr-Feier würdig erweist. Bürgermeister Neueder hatte für Freitag abend im Gasthaus „Zur Brücke“ den Volksfestausschuß zusammengerufen, nachdem die Unterabteilungen dieses Ausschußes schon wiederholt getagt und gute Vorarbeit geleistet haben. Bei der umfassenden Aussprache stellte sich heraus, daß das Programm für die zehn festlichen Tage in seinen Grundrissen nicht nur schon feststeht, sondern daß es auch von den hierfür Verantwortlichen schon so vorberietet ist, daß es eigentlich nur noch der Klein- und Feinarbeit bedarf, um es abrollen zu lassen. Aus Erfahrung weiß man aber, daß es gerade diese Klein- und Feinarbeit ist, die noch manches Kopfzerbrechen verursachen und sicherlich auch in dieser oder jener Beziehung noch mehr oder weniger unangenehme Ueberraschungen bringen wird. Gerade im Hinblick auf diese Momente war es auch mehr als berechtigt, daß Bürgermeister Neueder am Schluß der Sitzung, an der als Vertreter der Bundeswehr auch Major Loos und Hauptmann Pentner teilnahmen, an alle diejenigen, die in irgend einer Art und Wiese mit den Vorbereitungen zum Volksfest zu tun haben, den Appell und die Bitte richtete, in ihrem Anstrengungen nicht nachzulassen und alles zu tun, um dem Fest einen würdigen Ablauf zu sichern.
Zu beginn der Sitzung gab Bürgermeister Neueder das Geschehen der einzelnen Tage bekannt, beginnend in althergebrachter Weise mit dem Auszug zur Festwiese, dem Faßanstich und der Bierprobe am Freitag, 12. August, um 18 Uhr. Der Samstag bringt um 10 Uhr die offizielle Eröffnung des Volksfestes, von 10-12 Uhr den Leistungsentscheid in der Waldarbeit, um 14 Uhr die Vorführung der Zuchttiere und um 16 Uhr den Aufmarsch der Jägerschaft vom Bahnhof zur Festwiesemit anschließendem Beginn des Niederbayerischen Tontaubenschießens, das auch den Sonntag über anhalten wird und erst am Montag, dem Feiertag Mariä Himmelfahrt, sein Ende findet. An diesem Feiertag steigt auch der große Volksfestzug, über dessen Zusammenstellung wir bereits berichtet haben. Für den vorausgegangenen Sonntag und für dem montägigen Feiertag ist auch eine große Illumination der Stadt vorgesehen, und jeder, der die erste Illumination aus Anlaß der Stadterhebung im Jahre 1952 miterlebte, wird dieses Vorhaben sicher begrüßen, um so mehr, als zwischenzeitlich due Stadt Bogen „in die Höhe gewachsen“ ist, und in ihrer Beleuchtung ein noch viel erhabeneres Bild bieten wird als damals. Der Dienstag, 16. August, bringt am Abend das Treffen der Vereine und Betriebe im Bierzelt. Den Kindern ist der Mittwoch vorbehalten. Dafür hat die Bogener Lehrerschaft bereits sehr gut vorgearbeitet. Viele Kinderfestzugsgruppen sind vorgesehen, wie Schneewittchen, Dornröschen, Schmetterlinge, Blumenkinder, Puppenmütterchen, Cowboys usw., und hat nit Bedacht solche Gruppen gewählt, die ohne große Mühe undohne Kostenaufwand bereichert und vergrößert werden können, so daß vor allem auch den Kindern aus dem Landkreis Gelegenheit gegeben ist, sich an diesem Zug zu beteiligen. Sie können z. B. mit geschmückten Rollern, mit Kinderfahrrädern, Dreirädern, in dem mit Blumen geschmückten Auto des Vaters usw. teilnehmen und damit dem Zug noch eine besondere Note geben. Die Kinderbelustigung auf der Festwiese wird den Kindernachmittag beschließen und außerdem den Kindern noch Preise und Geschenke bescheren.
Kommunalpolitische Tagungen, eine Sitzung des Kreistags mit Bürgermeistertagung und einem Referat eines Vertreters des Bayerischen Gemeindetages bringt der Donnerstag und ein Städtetreffen der Freitag, an welchem Tag auch ein Kompanieabend im Bierzelt stattfindet, der als „Treffen alter und junger Kameraden“ unter Beteiligung der Bundeswehr, der Krieger- und Veteranenvereine, des Heimkehrerverbandes und des VdK gedacht ist. Mit etwas Humor wird der Samstag in Erscheinung treten; denn er wird ein Radrennen der Bäcker- und Metzgerlehrlinge des ganzen Landkreises auf dem Programm haben. Als „Tag des Sports“ und „Tag der offenen Tür“ figuriert der zweite Volksfestsonntag. Er bringt ein Preisfischen, dazu noch die Ausspielung des Pokals des Regierungspräsidenten von Niederbayern. Hierbei stehen sich die Städtemannschaften von Regensburg, Straubing, Bodenmais und Bogen gegenüber. Auch werden an diesem Tag voraussichtlich die Niederbayerischen Tischtennismeisterschaften in der Bogener Turnhalle ausgetragen. Die Bundeswehr wartet mit Vorführungen im Kasernenbereich auf, wobei für alle Besucher Gelegenheit ist, die Unterkünfte usw. zu besichtigen. Ein Standkonzert auf dem Stadtplatz und ein Konzert im Kasernengelände, ausgeführt durch die in Bogen gutbekannte Bundeswehrkapelle aus München, werden diesem tag noch eine besondere Note geben. Offiziell findet dieser Sonntag seinen Abschluß mit einem großen Brillantfeuerwerk in der Nähe des Festplatzes, in diesem Jahr ausgeführt von der Firma Drogerie Bauer in Bogen. – „Bier macht stark!“ Ausgehend von dieser bekannten Tatsache soll der letzte Tag des Volksfestes, der Montag, 22. August, nach dem vorausgegangenen umfassenden neuntägigen Training, mit der Suche nach dem stärksten Mann des Landkreises abgeschlossen werden, der durch einen Wettkampf im Gewichtheben ermittelt werden wird.
Eine Reihe von Nebenveranstaltungen, wie Gewerbeausstellung, Freilandausstellung der Baywa auf der Festwiese usw., sind außerdem noch vorgesehen. Daß die Abende im Festzelt der Brauerei Gebr. Deindl (Festwirt Bertl Preller) zusätzlich noch durch Darbietungen von Künstlern von Film und Funk bereichert werden, daß man die bekannte Deggendorfer Volksfestkapelle Karnahl für die Dauer des Volksfestes verpflichtet hat, daß der neue Festplatz selbst mit einer Reihe ausgezeichneter Attraktionen beschickt wird, das alles wurde von den Volksfestausschußmitgliedern mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis genommen, die überdies in der anschließende Aussprache noch weitere wertvolle Hinweise zur Ausgestaltung des Festes geben konnten. wkg
Quelle: Bogener Zeitung, 04.07.1960
Schlechtes Wetter beeinträchtigte Schulsportfest
Hunderdorf. Das heurige Schulsportfest stand durch das kühle und unfreundliche Wetter unter keinen besonders günstigem Stern. In den drei Pflichtübungen, Weitsprung, Lauf und Schlagballwurf, machte sich das kalte und windige Wetter empfindlich bemerkbar und drückte auf die Leistungen. Nur die Schülerinnen Eichinger Evi (55,5) Looß Evi (56) und der Schüler Hans Stahl (59) konnten die nötige Punktezahl zum Empfang einer großen Siegerurkunde erhalten.
Mehr als 40 Punkte erreichten die Schüler Bugl Alfred, Klar Kornel, Schneider Georg, Engl otto, Hornberger Paul, Helmbrecht Josef, Schlecht Josef, Lauschner Reinhard, Aumer Xaver, Hanner Rudolf, Paukner Alois, Lichey Horst, Kagerbauer Ernst, Thal Max, Hofmann Hans, Bauer Albert, Erber Max, Feldmer Albert, Söldner Franz, Böhm Oswald, Malchartzeck Wolfgang, Obermeier Karl, Hastreiter Hans, sowie die Mädchen Obermeier Annemarie, Schlecht Anna, Fries Elisabeth, Stettmeier Maria, Baierl Theresia, Schaubeck Elfriede, Bogner Erna, Pauer Brigitte, Mager Elisabeth, Englberger Rita, Gleixner Melitta, Bugl Christa, Weinzierl Brigitte, Hastreiter Franziska, Fronauer Gerda, Schäfer Marianne und Hofmann Marga. Sie werden für ihre Leistung eine kleine Urkunde erhalten.
Nach Schulschluß ist ein gemeinsames Sportfest mit den Schulen Steinburg, Windberg, Degernbach geplant, bei dem dann vor allem in Mannschaftskämpfen um den Sieg gerungen wird. Gerade dieses Sportfest mit den Nachbarschulen hat bei den Kindern immer größten Eifer und Ehrgeiz ausgelöst und viele Zuschauer angezogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.07.1960
Im Kindergarten wird es immer schöner
Hunderdorf. Die heißen Sommertage haben nun auch für den Kindergarten ihren Schrecken verloren, wurde doch heuer ein Planschbecken erbaut, in dem sich nun die Kleinen bei der größten Mittagshitze tummeln können. Die Begeisterung, mit der sie dabei bei der Sache sind, wird noch dadurch verstärkt, daß einige große Schwimmtiere angeschafft wurden, die man eifrig strapaziert. Schon zeigten sich bei den ausgiebigen Planschreien die verschiedensten Temperamente; während einzelne sich ohne Hemmungen an den Wasserschlachten beteiligten, stehen andere noch etwas scheu am Rande und drehen und winden sich ängstlich, um keinen Spritzer abzubekommen. Gleich neben dem Planschbecken wurde auch ein großer Sandkasten betoniert, der den Kleinen zu unbeschwerter Bautätigkeit zur Verfügung steht. Bereits in den nächsten Tagen wird ein neuer Kletterturm für die Kinder angebracht und durch den Ankauf von weiteren 20 Liegestühlen wird für alle Kinder die Möglichkeit bestehen, sich nach dem Toben und Treiben auf dem Spielplatz, im Planschbecken oder am Sandhaufen wieder bei einem kleinen Schläfchen zu erholen. Zu den Neuanschaffungen trug erfreulicherweise auch die Caritas mit einem nennenswerten Beitrag bei.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.07.1960
Hunderdorf. (Ausflug der Pfarrjugend) Ihre Tradition fortsetzend, unternimmt die Pfarrjugend auch heuer wieder einen Ausflug. Erstmals wird man dabei zwei Tage reisen, u. zwar über Passau, Schärding, Linz und Steyr nach Admont. Dort ist für Übernachtung in einer Jugendherberge gesorgt. Der Rückweg führt über Bad Aussee, Bad Ischl, Gmunden Ried und Schärding. Anmeldungen für die Fahrt, die am 30. und 31. Juli stattfindet, sind sofort an Vorstand Neuberger oder Kassier Greipl zu richten. Der Fahrpreis beträgt 15 DM. Präses Kooperator Krothenthaler wird die Leitung der Fahrt übernehmen,
Quelle: Bogener Zeitung, 07.07.1960
Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag treffen sich im Vereinslokal die Mitglieder und Gönner des Vereins zur Besprechung der Fahrt nach Hengersberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.07.1960
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Herbert Künzel, Eglsee, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses in Bogen-Schönthal. – Rupert Hornberger, Lintach, Gde. Hunderdorf, Umbau des Wohnhauses mit Stallung. – Anton Bugl, Apoig, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 07.07.1960
Schulschlußfeier
Hunderdorf. Am Mittwoch finden sich nach dem Schulschlußgottesdienst, der diesmal um 7.30 Uhr als Choralamt zelebriert wird, alle Schulkinder mit ihren Lehrkräften in der Schulhalle ein, um den Schulschluß und die Entlassung der Schüler zu begehen. Die Knaben und Mädchen der Oberstufe werden anläßlich der 200. Wiederkehr des Geburtstages von Johann Peter Hebel den Lebenslauf des Dichteers, sowie Fabeln, Gedichte und ein kurzes Spiel vorbringen. Nach der Verteilung der Ehren- und Siegerurkunden für die besten Sportler wird auch heuer wieder durch ein Buchgeschenk der Schulbesuch jener Kinder anerkannt, die im Laufe des Jahres kein Versäumnis aufzuweisen hatten. Zur Schulschlußfeier sind neben den Eltern auch die Gemeinderäte und die Mitglieder der Schulpflegschaft eingeladen. Nach der Schlußfeier ist allen Besuchern Gelegenheit gegeben, die Werk- und Handarbeitsausstellung zu besichtigen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.07.1960
Ein zähes Ringen zwischen den Schulen
Hunderdorf. Nach kurzer Pause wurde heuer wieder der Sportwettkampf zwischen den Schulen Au, Windberg und Hunderdorf aufgenommen. Nach gemeinsam gestalteten Freiübungen wurden Mannschaftskämpfe zwischen den drei Schulen ausgetragen. Beim Staffellauf konnten zunächst die gemischten Staffeln aus Windberg und Au vor den beiden Hunderdorfer Staffeln gewinnen. Auch im Völkerballspiel setzte sich die versierte Mädchenmannschaft aus Au gegen Hunderdorf II durch und schließlich konnte nach hartem Kampf auch die Mannschaft aus Windberg Hunderdorf I knapp besiegen. Im Endkampf gab es eine von den Zuschauern mit Spannung verfolgte Auseinandersetzung zwischen Au und Windberg, welche die Mädchen aus Au für sich entscheiden konnten. Das Tauziehen der Knaben war eine klare Angelegenheit der Hunderdorfer Mannschaften und nachdem überraschend leicht die Mannschaften aus Au von Hunderdorf II und die Mannschaft von Windberg durch Hunderdorf I geschlagen war, setzte sich schließlich in der Schlußpartie Hunderdorf I durch. In einem Fußballwettspiel zwischen Windberg und einer 2. Mannschaft aus Hunderdorf waren zwar die Hausherren lange Zeit überlegen, doch knapp vor Schluß glückte den Gästen aus Windberg der vielumjubelte Führungstreffer, der das Endergebnis darstellte, Fang- und Ballspiele wurden zwischen die Hauptwettkämpfe eingestreut und brachten neben den mit Ehrgeiz betriebenen Wettkämpfen wieder eine ruhigere sportliche Betätigung auf den Platz.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.07.1960
Straßeneinweihung
Windberg. Am Donnerstag, den 14. Juli wird der 2. Bauabschnitt Irenzfelden – Windberg der Straße Meidendorf – Windberg eingeweiht und dem Verkehr übergeben. Der Festakt findet in Windberg um 16 Uhr am Dorfeingang statt. Die Bevölkerung wird zur Einweihung und Uebergabe der Straße freundlich eingeladen. Es schließt sich eine kleine Fier im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden an.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.07.1960
Gefahrenstelle beseitigt
Hunderdorf. Ein Straßenbautrupp des Kreises hat in diesen Tagen den Brückenbelag auf der Brücke am Ortsausgang nach Steinburg ausgebessert und damit eine Gefahrenstelle beseitigt, die seit längerer Zeit die Verkehrsteilnehmer beunruhigte. Der Teerbelag hatte sich dort so zusammengeschoben, daß kleine Bodenwellen entstanden, welche besonders die Fahrzeuge, die mit größerer Geschwindigkeit die Brücke passierten, in Schleudergefahr brachten. Außerdem wurde bei der Reparatur auch das überhöhte Profil aus der Kurve etwas fortgesetzt, so daß der Übergang zum Dachprofil des Brückenbelages nichtmehr so kraß ist und dadurch eine größere Sicherheit erreicht wurde. Die vorgenommene Kaltteerung dürfte der Beanspruchung nun besser gewachsen sein, als die bisherige Teerdecke.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.07.1960
87 Jahre alt
Hunderdorf. Wohl eine der ältesten Einwohnerinnen unserer Gemeinde, die Heimatvertriebene Frau Berta Ukatz, konnte gestern ihren 87. Geburtstag begehen. Die Jubilarin ist zwar augenblicklich durch eine Krankheit ans Bett gefesselt, doch wir wünschen und hoffen, daß sie bald wieder ihre Gesundheit erlangen möge und im Kreise ihrer Lieben noch recht glückliche Tage ihres Lebensabends verbringen kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.07.1960
Hunderdorf. (Vom Burschenverein) Auf der Versammlung des Burschenvereins morgen Donnerstag um 20 Uhr im Gasthaus Baier wird der geplante Ausflug nach Österreich besprochen. – Am Sonntag wird um 15 Uhr im Gasthaus Baier der Tonfilm „Ein Mann aus Afrika“ gezeigt, der das Leben und Leiden eines Missionars in diesem Erdteil schildert. Die gesamte Bevölkerung ist hierzu eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.07.1960
Generalversammlung des VdK
Hunderdorf. Am Samstag findet um 19.30 Uhr im Gasthof Sandbiller die Generalversammlung des VdK Hunderdorf statt, zu der alle Mitglieder eingeladen sind. Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor: 1. Geschäfts- und Kassenbericht, 2. Neuwahl der Vorstandschaft, 3. Referat des Kreisgeschäftsführers Kamerad Unger: „Was bringt das Neuordnungsgesetz in der Kriegsopferversorgung ab 1. 6. 1960“, 4. Verschiedene Ortsverbandsfragen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.07.1960
Jahrtag des Krieger- und Veteranenvereins
Irenzfelden. Am Sonntag hält der Krieger- und Veteranenverein seinen Jahrtag. Die Mitglieder treffen sich um 8 Uhr im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden und marschieren mit Musik nach Windberg. Hier schließen sich die Ortsvereine an. Um 9.30 Uhr findet in der Windberger Pfarrkirche der Gedenkgottesdienst statt. – Anschließend wird am Kriegerdenkmal eine Gedächtnisfeier zu Ehren der Gefallenen und Vermißten gehalten. Nachher geleitet die Musikkapelle die Mitglieder wieder nach Irenzfelden zurück. Nach dem Festmahl im Gasthaus Hilmer und einem geselligen Beisammensein am Nachmittag wird abends getanzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.07.1960
Schlußfeier an der Volksschule
Hunderdorf. Auch heuer war die Schlußfeier der Volksschule mit einer Handarbeits- und Bastelausstellung verbunden.
Eine Akkordeongruppe eröffnete mit einem Marsch die Feier, zu der auch H. Geistlicher Rat Kiermaier und Bgm. Reiner erschienen waren. Der Schulchor unter Leitung von Oberlehrerin Opalka brachte mehrstimmige Lieder zum Vortrag.
Mittelpunkt der Abschlußfeier bildete ein Lebensbild des Dichters Johann Peter Hebel, dessen Geburtstag in diesem Jahr zum 200. Male wiederkehrt. Mädchen und Knaben der 7. Und 8. Klasse trugen den Lebenslauf vor, und die Knaben der Oberstufe spielten das Stück vom „Wohlfeilen Mittagessen“ mit Bravour. Viel Beifall erhielt auch das von der 6. Klasse aufgeführte „Gleichnis vom Spazierritt“.
Rektor Hösl überreichte sodann allen Kindern, die in diesem Jahr kein Schulversäumnis aufzuweisen hatten, einen kleinen Preis und bedachte die Schüler, die seit Jahren keinen Schultag versäumten, mit einem Buchgeschenk. Besonders zu würdigen war hierbei die Leistung des Schülers Franz Söldner, der in sechs aufeinanderfolgenden Jahren trotz seines weiten Schulwegs nicht ein einziges Mal fehlte. OL Maier verteilte anschließend die Urkunden an die besten Sportler der Schule und konnte dabei drei Schüler mit der Ehrenurkunde des Bundespräsidenten und weitere 42 Schüler mit der kleinen Urkunde auszeichnen.
Ein kurzer Rückblick auf das vergangene Schuljahr leitete die Ansprache des Schulleiters ein. Er verglich dabei den Lebensweg mit einer Bergbesteigung, zu deren Durchführung jeder Bergsteiger nicht nur die beste Ausrüstung, sondern auch der besten und zuverlässigsten Begleiter bedarf. Er forderte die zehn Jungen und zehn Mädchen, die heuer die Schule verlassen, auf, sich auch nur die treuesten Begleiter und die brauchbarste Ausrüstung für ihren Lebensweg zu suchen, damit sie ihr Ziel erreichen. Nach der Zeugnisverteilung dankte eine Sprecherin der 8. Klasse den Lehrkräften für ihre Mühe und Arbeit, die sie sich im Laufe der Schulzeit um sie machten. Mit dem Bayern- und dem Deutschlandlied fand die Feier ihren Abschluß.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.07.1960
Vom 30. Juli bis 1. August Volksfest
Hunderdorf. Auch heuer wird wieder für einige Tage in Hunderdorf das Volksfest jung und alt auf die Beine bringen. Festwirt ist wie im Vorjahr Herr Weinzierl, auf dessen Grund auch das Bierzelt, der Glückshafen und ein reichhaltiger Vergnügungspark errichtet werden. Am Samstag nachmittag ist Auszug auf die Festwiese mit Anstich durch Bgm. Reiner und Bierprobe. Am Abend ist dann im Bierzelt großes Treffen der Heimatvertriebenen. Am Sonntag wird der bekannte Meisterjodler Fritz Bauer mit Liedern und Gstanzln zur Unterhaltung beitragen. Der Ausklang des Festes wird am Montag abend im Bierzelt noch eine Verlosung mit vielen schönen Preisen bringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1960
Hunderdorf. (Die Volksbücherei) ist an den kommenden drei Sonntagen geschlossen. Sie wird erst wieder am 7. August Bücher ausleihen. Sämtliche Benützer der Bücherei werden gebeten, an diesem Sonntag dann ihre Bücher abzugeben. Besonders diejenigen Benützer der Volksbücherei, die schön seit längerer Zeit Bücher ausgeliehen haben, werden ersucht, diese zurückzugeben, da sonst mit einer Nachgebühr zu rechnen ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1960
Windberg. (Vom Trachtenverein) Am Samstag um 19.30 Uhr Versammlung der Mitglieder im Vereinslokal zur Besprechung des Gaufestes in Hengersberg. Am Sonntag Jahrestag des Veteranen- und Kriegervereins, Beteiligung des Trachtenvereins erwünscht.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1960
Die Wasserfrage ist noch nicht gelöst
Hunderdorf. In diesen Tagen erreichte die Versuchsbohrung nach Grundwasser die vorgesehene größte Tiefe von 100 Metern. Man erwartete bis zu dieser Tiefe die nötigen Kiesschichten zu finden, die genügend Grundwasserführen. Diese Hoffnung hat sich nun nicht ganz erfüllt, denn man stieß der Bohrung bisher nur auf geringe Sandschichten, die zwar Wasser führen, deren Fündigkeit aber noch einer genaueren Untersuchung bedürfen, bevor man weitere Schritte unternehmen kann. Augenblicklich werden Schöpfversuche durchgeführt. Die Ergebnisse sind nun zur Auswertung weitergeleitet worden. Es ist anzunehmen, daß sich die geförderten Wassermengen an der Grenze der Rentabilität bewegen und in nächster Zeit noch Pumpversuche durchgeführt werden müssen, die erst einen endgültigen Schluß auf die Ergiebigkeit des Tiefbrunnens zulassen. Die derzeitige Wasserzulaufmenge dürfte pro sec. Ca. 5 Liter betragen, da es sich hierbei jedoch hauptsächlich um Oberwasser handelt, dürfte diese Menge keinen sicheren Anhalt bieten und die Verwendbarkeit noch nicht als gesichert betrachtet werden können. Die endgültige Entscheidung wird vermutlich erst erst in einigen Wochen fallen können und bis dahin ist nur zu wünschen, daß die Ergiebigkeit des Tiefbrunnens groß genug sein wird, um die heikle Wasserfrage in Hunderdorf ein für allemal zu lösen.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1960
Idyllische Straße dem Verkehr übergeben
Windberg. Ein langgehegter Wunsch der Windberger Gemeindebürger ging in Erfüllung, als am Donnerstag der zweite Bauabschnitt Irenzfelden – Windberg des Wirtschaftsweges Meidendorf- Windberg eingeweiht und dem Verkehr übergeben wurde. Eine stattliche Anzahl von Gemeindebürgern hatte sich um 16 Uhr am Dorfeingang von Windberg eingefunden, um die feierliche Straßeneinweihung und Straßenübergabe mitzuerleben.
Mit gut vorgetragenen Liedern und Gedichten umrahmten die Windberger Schulkinder die Feier und trugen so zum guten Gelingen bei. Bürgermeister Kittenhofer eröffnete die Feier und begrüßte die erschienenen Gäste, vor allem Herrn Landrat Xaver Hafner, die Herren der Baufirma Wanninger (Cham), die Herren vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, die Herren vom Arbeitsamt Straubing, die Geistlichkeit, die Arbeiter, Schulkinder und die teilnehmende Bevölkerung. H. H. Pfarrer Ach nahm die kirchliche Weihe vor. Anschließend übergab Landrat Hafner die Straße ihrer Bestimmung. Die drei Redner brachten ihre Freude über das gute Gelingen dieses Wirtschaftsweges zum Ausdruck, der in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht eine unbedingte Notwendigkeit war. Sie betonten, alle Verkehrsteilnehmer sollten sich dessen bewußt sein, daß sie nicht durch Leichtsinn ihr und das Leben anderer Menschen gefährden.
Bei strahlendem Sonnenschein wurde die neue Straße begangen. Bei einem kleinen Festmahl im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden begrüßte Bürgermeister Kittenhofer den Landtagsabgeordneten Alois Rainer und stattete seinen Dank allen ab, die mit Kopf und Hand zum Gelingen dieses großen Werkes beigetragen hatten. Oberbaurat Füssl betinte, daß die Männer vom Ge meinderat Mut, Initiative und Vertrauen besitzen mußten, um dieses Vorhaben zu verwirklichen, da gerade diese Strecke mit besonderen Schwierigkeiten gesegnet war. Beide Bauabschnitte verschlangen eine Summe von 315 000 DM. Wenn auch 76 Prozent Zuschüsse gegeben wurden, so mußte die Gemeinde immerhin die beachtliche Summe von 40 000 DM durch Hand- und Spanndienste abarbeiten. Abg. Rainer brachte zum Ausdruck, daß die Gemeinde diese Kosten nicht gescheut habe und auch nicht davor zurückgeschreckt sei, ein Darlehen aufzunehmen. Wenn nun viel geschenkt wurde, so sollte dies in dankbarer Weise anerkannt werden, da sich dieses Straßenstück wirklich idyllisch in die Landschaft einfügt und sicher viele Fremde anziehen wird. Ein Vertreter des Arbeitsamtes Straubing nannte die 15 500 DM Zuschuß, die sie für den zweiten Bauabschnitt zur Verfügung stellten, als gut angelegt, da sich hier ein kleines Paradies des Bayerischen Waldes erschlossen habe. Er selbst wolle mit seinen Angehörigen den nächsten Betriebsausflug hierher starten. Viel Geld, so erklärte er, sei von ihnen in den letzten Jahren in unseren Landkreis geflossen: 1946/52 750 000 DM, 1953/57 1 450 000 DM, 1958/59 116 282 DM, zusammen also 2 317 282 DM. Landrat Hafner erklärte, hier sei ein Werk entstanden, bei dem wirklich der Gemeinschaftsgeist zum Ausdruck gekommen ist. Er sprach deshalb der Gemeinde seinen Dank aus, vor allem den Männern, die durchgehalten hatten, dieses Projekt zu verwirklichen. Große Verdienste erwarb sich hier der zweite Bürgermeister Huber, der in steten Einsatz sich um alle Belange kümmerte, die den Straßenbau betrafen. Immer konnte man ihn auf der Straße oder im Steinbruch mitarbeiten sehen. Auch der Gemeindediener Grotz holte unermüdlich die Arbeiter herbei. Nicht vergessen darf Altbürgermeister Amann, der im Einvernehmen mit den Behörden dieses Vorhaben förderte. Landtagsabg. Rainer verwendete sich immer wieder für die Zuschüsse bei höheren Dienststellen. Vielfach wird behauptet, so stellte Landrat Hafner fest, daß unsere Leute im Bayerischen Wald die fleißigsten Arbeiter seien. Wenn dem so ist, so dürfen sie beim Anschluß an das sogenannte Wirtschaftswunder auch nicht vergessen werden. Wenn dieses Werk nun vollendet ist, so bleibt doch der Gemeinde die Sorge um die Erhaltung der Straße. Freundlicher Weise stellt der Landrat bei Bedarf kostenlos den kreiseigenen Teertrupp zur Verfügung, um kleinere Schäden in Zukunft gleich ausbessern zu können. Er erinnerte an andere Aufgaben, welche die Gemeinde noch in Angriff nehmen muß: Teerung der Straße Windberg – Hunderdorf, Elektrifizierung und Wasserversorgung auch des letzten Hauses und den Schulhausneubau. Bürgermeister Kittenhofer bat die Straßenbenützer, schonend mit der neuen Straße umzugehen. Ein frohes, geselliges Beisammensein beschloß die Feier.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.07.1960
Unfallhilfsstellen im ganten Landkreis
Steinburg. Der Rotkreuz-Kreisverband Bogen hat sich in den vergangenen Jahren bemüht, die Bevölkerung in den Grundbegriffen der Ersten Hilfe und auch in der Häuslichen Krankenpflege auszubilden und ein möglichst dichtes Netz von Unfallhilfsstellen im Landkreis zu errichten. Die Gemeinden, die für den Unfallschutz und den Gesundheitsdienst die Verantwortung tragen, haben die Arbeit des Roten Kreuzes dadurch schon erheblich unterstützt, daß sie Unfallhilfsstellen oder wenigstens kleiner Verbandkästen angeschafft haben. Die Straße Hunderdorf-Steinburg-Neukirchen-Elisabethszell-Haselbach-Mitterfels-Oberalteich bis Bogen ist in dieser Beziehung besonders gut betreut. Es kommt nicht immer darauf an, daß überall große Rotkreuz-Gemeinschaften diesen Unfalldienst versehen; wichtiger ist, daß überall wenigstens ein paar hilfsbereite Menschen sind, die sich zu helfen wissen, wenn Menschen verunglücken oder plötzlich erkranken.
Die Rotkreuz-Ortsgemeinschaft Steinburg unter Führung von Kurt Schröter und Hildegard Pflügl gehört mit zu den Gruppen, die zwar im Stillen, aber trotzdem nicht minder eifrig am Werk sind und sich weiterbilden in dem, was sie im Erste-Hilfe-Kurs einstmals gelernt haben. Kreisgeschäftsführer Rudi Nowak konnte sich beim letzten Dienstabend davon überzeugen und sprach den RK-Mitgliedern seinen und des Kreisverbandes Dank für den großen Eifer im Dienst der Allgemeinheit aus. Die Unfallhilfsstelle Steinburg, die von der Brauereibesitzersgattin Marie Berger betreut wird, ist ständig stark in Anspruch genommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.07.1960
Otto Unger bleibt VdK-Vorsitzender
1 goldene Jubiläumsnadel und 12 silberne Treuenadeln beim Ortsverband Hunderdorf verliehen
Hunderdorf. Zahlreiche Mitglieder des VdK-Ortsverbandes hatten sich am Samstag im Gasthaus Sandbiller eingefunden, als Vorstand Unger die Generalversammlung eröffnete. Sein besonderer Gruß galt den Gästen aus Bogen, Kreiskassier Schotte und Hiele. Nach einem kurzen Kassenbericht des 1. Vorsitzenden (die Verbandskasse weist einen Betrag von 539 DM und die Fürsorgekasse 79 DM auf) folgte der Bericht über die abgelaufene Amtsperiode. Innerhalb der letzten drei Jahre hat sich die Mitgliederzahl trotz 10 Todesfällen und 4 Austritten auf 218 erhöht. Somit ist der Ortsverband einer der gräten im Kreisverband Bogen. Rund 200 D-Mark wurden in dieser Zeit vom Verein an Beihilfen für bedürftige Mitglieder gewährt. Der Ortsverband beteiligte sich am Kriegsopfer-Grenzlandtreffen in Simbach, an der VdK-Fahnenweihe in Mitterfels und bei der Fahnenweihe des Trachtenvereins Hunderdorf.
Nachdem der Vorstandschaft die Entlastung erteilt worden war, gingen bei der Neuwahl Otto Unger als 1. Vorsitzender und Johann Heinz als 2. Vorsitzender hervor. Schriftführer wurde wieder Karl Rudolf, das Amt des Vereinskassiers übernahm Albert Schmidt. Als Beisitzer fungieren in den kommenden drei Jahren E. Sacher, für Windberg und Otto Schulmeister für Hunderdorf. Für die Hinterbliebenenbetreuerin Frau Maria Schäfer, die aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat, wurde Theresia Grimm gewählt. Kreisgeschäftsführer Unger referierte ausführlich über das Neuordnungsgesetz in der Kriegsopferversorgung, das am 1. 6. 1960 in Kraft trat. Das erste Neuordnungsgesetz ist ohne Zweifel ein Fortschritt, aber noch keine Ideallösung, es weist eine Reihe von Härten auf, die beseitigt werden müssen. Dieser Kampf hat den VdK viel Geld gekostet, eine Berufung wegen einer Rentenstreitsache kostet den Verein 150 DM, so daß eine Beitragserhöhung kaum zu umgehen ist. Man soll deswegen jedoch dem VdK nicht den Rücken kehren, denn gerade jetzt ist der Verband wichtiger denn je.
Zum Schlusse wurden einige Mitglieder geehrt. Für 25jährige Mitgliedschaft erhielt Anton Bugl von Hofdorf das goldene Treueabzeichen. Für 10jährige Treu erhielten das silberne Abzeichen Kreszenz Hagn, Hunderdorf; Franziska Mandlinger, Hunderdorf; Anna Friß, Hunderdorf; Josef Sandbiller, Apoig; Maria Pfennig, Hunderdorf; Martha Fischer, Windberg; Lina Pflügl, Meidendorf; Cäcilia Holmer, Hunderdorf; Rosina Schaubeck, Thannanger; Martha Kalizki, Hofdorf und Maria Schäfer, Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.07.1960
Jahrestag festlich begangen
Windberg. Am Sonntag beging der Krieger- und Veteranenverein Windberg seinen Jahrestag. Um 8 Uhr sammelten sich die Mitglieder in Irenzfelden und marschierten nach Windberg. Die Musikkapelle Bugl begleitete sie mit flotten Weisen. In Windberg schlossen sich die Ortsvereine an. Beim Gedenkgottesdienst in der Windberger Pfarrkirche wurde die Schubertmesse aufgeführt. H. Kammerer Ach ermahnte die Veteranen, nicht zu vergessen, daß wir im Jahr des Eucharistischen Weltkrongresses leben. Anschließend wurde am Kriegerdenkmal durch ein Gedicht der gefallenen und vermißten Mitglieder gedacht. Vorstand Hilmer von Irenzfelden legte einen Kranz nieder. Böllerschüsse und das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ erinnerten ergreifend an das tragische Schicksal der Vermißten und Gefallenen. Mittags trafen sich die Vereinsmitglieder im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden und verbrachten dort einen geselligen Nachmittag und Abend.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.07.1960
Ferienkinder eingetroffen
Windberg. 33 Knaben und 2 Betreuer kamen aus Saarbrücken in das Jugendheim Windberg, um sich hier bis 2. August zu erholen. Ihnen folgt eine 2. Gruppe Ferienkinder, die bis 20. 8. Hierbleibt. Spiel, frohes Wandern, nette Kameradschaft und die reine, würzige Waldluft schenken den Ferienkindern sicher die Erholung, die sie sich erträumen.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.07.1960
Im Tanzsaal arbeiten 95 Frauen
Das Zweigwerk der Fa. Walker-Straubing in Steinburg wurde besichtigt
Steinburg. Landrat Xaver Hafner besichtigte im Zuge der Betreuung von Industriebetrieben am Donnerstag das Zweigwerk Steinburg der Fa. R. G. Walker G. m. b. H., Straubing. Seit Herbst letzten Jahres besteht im Tanzsaal der Brauerei Berger, Steinburg ein gut eingerichte ter Textilverarbeitungsbetrieb, der in seiner, nach einer gewissen Anlaufzeit ca. 95 Frauen aus Steinburg und Umgebung Arbeit und Brot gibt. Der Betrieb ist mit modernen Maschinen ausgerüstet. Landrat Hafner konnte sich von dem guten Betriebsklima überzeugen und hat dies auch in der Aussprache mit den Vertretern der Fa. Walker zum Ausdruck gebracht.
Die Entwicklung dürfte, so meinte Landrat Hafner, noch lange nicht abgeschlossen sein, denn das Ziel müsse die Errichtung eine eigenen Fabrikgebäudes auf eigenem Grund und Boden sein. Dieses Ziel zu erreichen, sei in den nächsten Monaten Aufgabe der Betriebsführung, der Gemeinde und nicht zuletzt des Landratsamtes Bogen. Den Ausführungen von H. Walker und Dr. Fichtner war zu entnehmen, daß sie ebenfalls mit dem Arbeitswillen und der Leistung der Beschäftigten sehr zufrieden sind. Der Firma ist es mit der Unterstützung des Landrats in letzter Zeit gelungen, größere, öffentliche Aufträge – dank der Standortlage im Grenz- und Sanierungsgebiet – zu erhalten. Der Landrat versicherte, daß er und der Kreistag alles tun würden, um die Seßhaftmachung des Betriebes zu unterstützen.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.07.1960
Zuchtgenossenschaft zog Bilanz
Steinburg. Die Zuchtgenossenschaft Hunderdorf hielt im Gasthaus Sandbiller in Apoig die Jahreshauptversammlung ab. Vorstand Zollner konnte zahlreiche Mitglieder begrüßen u. sprach über die gute Entwicklung und die Arbeit der noch jungen Genossenschaft. Er dankte vor allem der Raiffeisenkasse Hunderdorf, die der Genossenschaft als Anerkennung für ihre Aufbauarbeit einen Zuschuß von 200 DM zum Kauf eines Jungstiers gewährte. Kassier Feldmeier aus Steinburg gab en Rechenschaftsbericht, der einen Vermögensstand von 228 DM ausweist. Die Mitgliederzahl ist von fünf im Frühjahr 1957 auf gegenwärtig 21 angewachsen. Zuschüsse vom Tierzuchtamt Regen und vom Landkreis Bogen haben die Arbeit der Genossenschaft wesentlich gefördert.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.07.1960
Auf zum Volksfest nach Hunderdorf!
Hunderdorf. Volksfest – das bedeutet für den sonst so genügsam lebenden Dorfbewohner schaumbekränzte Maßkrüge und dudelnde Blasmusik, bruzelnde Schweinswürstl und Brathendl, das heißt Kavalier sein am Lebkuchenherzstand und an der Schießbude, das verpflichtet zu Großzügigkeit am Glückhafen. Die Markln sitzen locker wie zu keiner anderen Zeit. Ein richtiges Volksfest ist Gesprächsstoff für das ganze Jahr und man läßt sich nicht lumpen in diesen Tagen. Groß ist die Vorfreude auf dieses Fest, und wenn es in Hunderdorf auch lange nicht ein Fest von den Ausmaßen der Gäubodenstadt ist, so freu’n sich doch alle darauf; denn es ist ihr Volksfest.
Festwirt Weinzierl hat auch heuer wieder alles unternommen, um seine kleinen und großen Gäste zufriedenzustellen. Das Riesen-Bierzelt, die Brathendln und Schweinswürstl, die Zuckerl- und Lebkuchenstände sind den kulinarischen Genüssen vorbehalten, während die Blasmusik und Gstanzln, die Schießbuden, Schiffsschaukeln und Wurfbuden anderen Freuden zugedacht sind. Jeder kann also, wenn er nicht gerade ein „Grantler“ oder ein „fades Weiberleit“ ist, hier auf seine Rechnung kommen. –
Am Samstagnachmittag ist der Auszug auf die Festwiese und anschließend wird Bürgermeister Reiner wieder den ersten Banzen anzapfen und die Bierprobe einleiten. Am Abend ist dann großes Treffen der Heimatvertriebenen im Bierzelt. Am Sonntag bringt der bekannte Meisterjodler Fritz Bauer aus Griesbach einige Einlagen und am Montag findet zum Ausklang des Festes eine große Verlosung statt, bei der ein Spanferkel, eine Armbanduhr, eine Steige Bier und weitere Preise zu gewinnen sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.07.1960
Oberalteich-Hunderdorf. (Rotkreuz-Ausflug) Der wiederholt angekündigte Rotkreuz-Ausflug an den Königssee findet am Sonntag statt. Abfahrt von Hunderdorf bei Frau Hofmann um 4 Uhr, Abfahrt von Furth bei Gastwirt Bauer um 4.15 Uhr. Es sind noch sechs Plätze frei. Anmeldungen können noch bei Frau Hofmann in Hunderdorf oder bei R. Niedermeier in Furth getätigt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.07.1960
Der „Stadtturm“ darf beim Volksfest nicht fehlen
Pioniere bauen einen „Werbe“-Stadtturm
Bogen. Man muß es den Mannen vom Stadtturmbauverein, und insbesondere dem Vorsitzenden Jakob Katzendobler, lassen: Sie weichen keinen Schritt von Ihrem Ziel. – – Alle Besucher des Volksfestes 1958 werden sich noch an die Attrappe erinnern können, die damals an der Brücke bei der künftigen Umgehungsstraße aufgestellt war. – Man hatte damals einen dort aufgestellten Zementsilo raffiniert als Stadtturm getarnt und dadurch die Neugier der Volksfestbesucher erweckt, die kamen und sich den neuen Bogener Stadtturm beschauten. Viele betrachteten sich die Attrappe, wurden von den „diensthabenden“ Männern des Stadtturmbauvereins bereitwilligst über den Zweck und die Ziele des Vereins aufgeklärt und dieser oder jener trat als Mitglied dem Verein bei.
In diesem Jahr will man anläßlich des Jubiläumsvolksfestes vom 12. bis 22. August etwas ganz besonderes starten und damit vor allem erreichen, daß man auch finanziell dem Ziel des Vereins, nämlich dem Bau eines Stadtturms, etwas näher kommt. Zwar errichtet man wieder eine Attrappe, aber da gerade kein passender Zementsilo in greifbarer Nähe des Volksfestplatzes vorhanden ist, stellen den Stadtturm diesmal unsere Pioniere auf, die sich gerne und freudig für diesen guten Zweck zur Verfügung gestellt haben. Aber man ist diesmal noch einen Schritt weiter gegangen: Von einem Foto (siehe Bild), das die Stadtturm-Attrappe des Jahres 1958 zeigte, hat man Postkarten herstellen lassen, die der Stadtturmbauverein während des diesjährigen Jubiläumsvolksfestes als sogen. „Bausteine“ zum Verkauf anbietet und dabei hofft, Tausende dieser „Bausteine“ an den Mann (und an die Frau) zu bringen. Die Idee ist nicht schlecht und wir zweifeln nicht daran, daß dem Verein damit ein gewisser Erfolg bescheiden sein wird. Auf alle Fälle wünschen wir ihm einen solchen und hoffen, daß die Besucher des Volksfestes in Bogen neben den realen Genüssen, die sie dort erwarten, auch einen kleines Obolus für das Ideelle übrig haben, um so mehr, als die Erreichung dieses Ideals unserer Stadt nur zur Ehre gereichen würde! wkg
Quelle: Bogener Zeitung, 30.07.1960
Firma Hans Hieninger in neuen Räumen
Hunderdorf. Seitdem Hunderdorf zu einem Industrieort geworden ist, steigt die Zahl der Bevölkerung und damit verbunden auch die Notwendigkeit neuer Einkaufsquellen und Geschäfte. Bereits im Jahre 1956 eröffnete Elektromeister, Radio- und Fernsehmechaniker Hans Hieninger in Lindfeld bei Hunderdorf sein Geschäft. Wenn auch seine Niederlassung etwas abseits gelegen war, bald war sie jedem bekannt.
Die fachmännische Beratung in allen Elektro-, Rundfunk- und Fernsehangelegenheiten verschaffte dem jungen Meister bald einen guten Namen. So zählt er heute einen weiten Kreis zu seinen Kunden. Alle Geräte werden vom Meister selbst aufgestellt und angeschlossen, im Notfalle ist er sofort zur Hand. Heute präsentiert sich sein Geschäft in neuen Räumen in Hunderdorf an der Straße Bogen – Steinburg. Zwei große Schaufenster geben den Kunden Einblick in die reiche Auswahl seiner ausgestellten Geräte und Maschinen. Quelle: Bogener Zeitung, 30.07.1960
Abschied von P. Roger van der Heyden
Bogen. Nach 6monatigem Wirken als Pfarrkooperator in Bogen scheidet heute H. Pater Roger van der Heydn und kehrt wieder in das Prämonstratenserkloster nach Windberg zurück. Pater Roger hatte seit 1. 2. 1960 die durch den Wegzug des früheren Koop. Franz Pickl verwaiste Pfarrkooperatorenstelle inne. Vielseitig und umfangreich waren die Aufgaben, die in kurzer Zeit bewältigt werden mußten. Pater Roger van der Heyden ist gebürtiger Niederländer. Er trat in seiner Heimat in de Prämonstratenserorden ein. Seit mehreren Jahren wirkt er nun im Seelsorgebereich des Klosters Windberg. Nicht nur die Pfarrgemeinde Bogen verliert wieder einen liebenswürdigen und aufgeschlossenen Führer, auch die Kolpingfamilie sieht schweren Herzens ihren Präses scheiden. Pater Roger hat es verstanden, die festgefügte Gemeinschaft der Kolpingfamilie Bogen zu fördern und ihr in der verhältnismäßig kurzen Zeit wertvolle Winke auch für die Zukunft zu geben. Die allwöchentlichen Zusammenkünfte waren jedesmal gut besucht. Mit einem Bericht und Lichtbildervortrag verschaffte Pater Roger den Kolpingsöhnen einen Einblick in die Lebensgewohnheiten und das Klosterleben seiner niederländischen Heimat. Die Lichtbilderfolge wurde im folgenden erweitert durch Reiseerlebnisse des Ks. Aswin Kaiser und Fredi Zollner. Die organisatorischen Vorbereitungen für den Kolpingball, Höhepunkt des Bogener Faschings, wurden bereits am 22. Februar eingeleitet. Der 2. Teil des Winterprogramms hatte Schulungskurse auf Schloß Spindelhof, Besprechungen mit Kolpingsfamilien des Donauhaues und die Kommunalwahlen zum Ziel. Am Fest des Hl. Josef sprach bei der abendlichen Festversammlung im Vereinslokal der Bezirkspräses und hielt einen Lichtbildervortrag über die heutigen Probleme der Jugend. Der Ausgang der Kommunalwahlen wurde am runden Tisch diskutiert. Ks. Josef Lex wußte über das Thema „Jugendkriminalität“ Interessantes zu berichten. Einkehrtage lösten einander ab. Altsenior Zurl berichtete über den Schulungskurs für Altsenioren, der in Köln-Deutz stattgefunden hatte. Geistl. Rat Bogenberger berichtete in drei Folgen von der „Geschichte Bogens“. Das Tonbildband „Wächst Gras darüber“ sollte gerade den jüngeren Jahrgängen eine Belehrung über den Ungeist des Nationalsozialismus geben.
Der in Bogen bekannte Pädagoge Dr. Utz, Straubing, referierte am 20. Juni mit dem Thema: „Der Mensch in der heutigen Zeit“ über aktuelle Tagesereignisse. Ein Lichtbildervortrag über die „Eucharistie“ aus Anlaß des „Eucharistischen Weltkongresses in München“ von Pater Roger rundete das umfangreiche Programm, das in letzter Zeit noch mit Wanderungen und Ausflügen beschickt war, in geistlicher Hinsicht ab.
Für die geleisteten Dienste, die H. H. Pater Roger van der Heyden seinen Bogener Pfarrkindern angedeihen ließ, sei an dieser Stelle ein herzliches „Vergelts Gott“ gesagt.
Die Kolpingfamilie Bogen versammelt sich heute Montag um 20 Uhr im Vereinslokal „Gasthaus zur Brücke“ zu einer Abschiedsfeier, wozu an alle Einladung ergeht.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1960
Bruder und Schwester im gemeinsamen Kampf
Bogen. Eine wacklige Bank war am 20. September vergangenen Jahres bei einer Tanzveranstaltung in Bärndorf der Grund einer handfesten Rauferei. Die Geschwister X. G. und A. G. aus Eglsee saßen nebeneinander Auf dieser wackligen Bank, bis es dem X. zu bunt wurde mit der Schaukelei. Er bezichtigte einen hinter ihm sitzenden Burschen der störenden Bewegungen. Dieser gab kontra; ein Wort ergab das andere und X. forderte den vermeintlichen Urheber auf, den Saal mit ihm, dem X., zu verlassen, um auf dem Gang das Duell auszutragen. X. schlug zu, der andere parierte; dann griff die Schwester des X., die A., in das Getümmel ein und unterstützte ihren Bruder mit wohlgezielten Haken, die der Gegner des Bruders unsanft zu spüren bekam. Schließlich wurden die drei Kampfhähne getrennt und der Gastwirt packte den X. beim Krawattl und setzte ihn vor die Tür. Doch der X. Schlich hinterher, packte den Gastronomen, seinen neuen Widersacher, am Bein, daß er zu Boden flog, wobei er sich verletzte. Zu guter Letzt gab es außerdem einige Bißwunden. – Wegen zweier Vergehen der einfachen Körperverletzung wurde am Montag der X. zu 40 DM und zu 60 DM, bzw. acht und zwölf Tage Gefängnis verurteilt. Für seine Schwester sprangen bei der Urteilsverkündigung wegen eines Vergehens der gefährlichen Körperverletzung 20 DM Stra0e, ersatzweise vier Tage Gefängnis heraus.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.08.1960
70 Jahre alt
Windberg. Frl. Helene Greipel vollendet am 3. August ihr 70. Lebensjahr. In Irenzfelden geboren, wuchs sie mit mehreren Geschwistern als Schmiedstochter auf. Ihr Leben führte sie später als stets dienstbaren Geist an verschiedenen Stellen. Doch die Krone setzte sie ihrem Leben auf, indem sie volle 14 Jahre (seit Kriegsschluß) das Wallfahrtskirchkein Heilig Kreuz als Mesnerin betreute. Was sie dort in stiller Treue leistete und durch eigenhändige Sammlungen zuwege brachte zur Verschönerung der Kirche, wird ihr der Herrgott einmal lohnen. Das Kirchlein verwaltete sie mit großer Sauberkeit und die Hebung der Wallfahrt war ihr persönliches Anliegen. Seit Herbst vorigen Jahres wohnt sie bei ihren Schwestern in Windberg, weil ja die Wintermonate auf der Höhe des Kreuzberges besonders anstrengend sind. Das soll aber nicht heißen, daß sie ihr Kirchlein auf dem Berg vergessen hat. Immer wieder findet sie sich dort ein, um in alter Treue nach dem Rechten zu sehen. Möchte sie noch manches gute Jahr in ihrer liebwerten Bescheidenheit erleben. Dies wünschen ihr alle, die sie gerne haben.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.08.1960
Wollte ein Einundzwanzigjähriger ein elfjähriges Mädchen mißbrauchen?
Hunderdorf. Am Sonntagabend gegen 20 Uhr kam es in Hunderdorf hinter dem Bierzelt, das anläßlich des Volksfestes aufgestellt war, zu einer handfesten Schlägerei zwischen einem älteren Mann und einem 21jährigen Burschen. Der Mann behauptete, was Zeugen gesehen haben wollen, daß der 21jährige seine Tochter, ein elfjähriges Mädchen, mißbrauchen wollte. Der Mann schlug so heftig auf den am Boden Liegenden ein, daß dieser später ins Krankenrevier eingeliefert werden mußte. Gegen den jungen Burschen herrschte Lynchstimmung.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.08.1960
Vom Standesamt
Bogen. Beim Standesamt Bogen wurden im Juli 16 Geburten, drei Eheschließungen und sechs Todesfälle registriert. Geburten: Ludwig Kern, Lintach, Gemeinde Hunderdorf … Franz Xaver Häusler – Hofdorf, Gde. Hunderdorf … Klaus Heinrich Winklmeier, Lintach, Gde. Hunderdorf … Roswitha Cäcilie Diewald, Hunderdorf – Renate Juliane Stettmeier, Großlintach, Gde. Oberalteich … Todesfälle: … Karl Heinz Ertl, Hunderdorf … Josef Elbinger, Stippich … Geheiratet haben: … Konrad Wanninger und Notburga Sagstetter.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1960
Volksfest dauert bis Samstag
Hunderdorf. Wie viele Städte, so hat auch der Ort Hunderdorf mit seinem Volksfest Pech. Wegen des schlechten Wetters wird daher das Volksfest bis Samstag verlängert. Die Verlosung beginnt heute um 16 Uhr. Zu jeder Maß Festbier gibt es ein Freilos.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1960
Sie ließ ihre kleinen Kinder im Stich
Bogen. Es zeugt nicht gerade von großer Mutterliebe, wenn man seine zwei kleinen Kinder im Alter von zwei und drei Jahren eine Woche lang zu Hause allein läßt und sich während dieser Zeit mit einem Freund amüsiert. Es war am30. März als Frau A. aus Thannanger eine Nachbarin bat, sie möchte einige Stunden, bis zum Abend, auf ihre Kinder aufpassen. Die Nachbarin versprach dies. Sie ließ jedoch keinen Zweifel darüber offen, daß sie nur bis zum Abend desselben Tages aufpassen könne. Frau A. versprach, bis abends zurück zu sein, da sie, wie sie sagte, nur nach Straubing fahre. Sie fuhr weiter, und zwar bis nach Kaiserslautern zu einem Freund. Eine Woche blieb sie dort. Sie dachte sich wohl nichts dabei, wie es ihren Kindern in dieser Zeit ergehe. Die Nachbarin alarmierte mittlerweile das Jugendheim, da sie sich als ältere Frau niht ständig um die Kinder kümmern konnte. Als die Fürsorgerin kam, um die Kleinen abzuholen, bot sich ihr ein unbeschreibliches Bild. In einer vollkommen verwahrlosten und verschmutzten Wohnung hausten die Kinder in zerrissenen Kleidern. Brotreste lagen auf der Erde. Die Betten strotzen vor Schmutz. Die Kinder waren verlaust. Die Wäsche war derartig zerlumpt und verdreckt, daß die Fürsorgerin fest nichts passendes zum Anziehen fand. Schuhe fand sie überhaupt nicht. Die Kinder wurden sofort ins Bezirkskinderheim nach Bogen gebracht, wo sie jetzt noch in guter Obhut sind. Die Frau wurde angezeigt und der Richter sprach das letzte Wort. Wegen zweier Vergehen der Vernachlässigung ihrer Kinder wurde Frau A. zu zwei Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt. Als Buße muß sie 40 DM ans Kinderheim zahlen. Sie hat außerdem die Verfahrenskosten zu tragen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1960
So nimm denn meine Hände …
Windberg. Den Bund fürs Leben schlossen am 8. August Xaver Bauer und Frl. Erna Heigl, beide aus Meidendorf. H. Pfarrer Ach aegnete ind er Pfarrkirche den Bund ein. Die weltliche Feier fand im Gasthaus Grüneisl statt. – In dieser Woche wird in Windberg schon wieder ein Paar an den Altar treten: Herr Heinrich Geiger von Apoig und Maria Kininger von Breitfeld, Gde. Hunderdorf. Nach der Trauung ind er Windberger Pfarrkirche am 13. August wird die Feier im Gasthaus Deschl sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1960
Hunderdorf. (Beerdigung) Am Montag wurde Frau Josefine Hainz zur letzten Ruhe gebettet. Erst im 35. Lebensjahre stehend, wurde sie von einer heimtückischen Krankheit hinweggerafft. Drei unmündige Kinder trauerten am Grabe ihrer Mutter, die viel zu früh von ihrer Seize gerissen wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1960
Hunderdorf. (Die Volksbücherei) ist ab kommenden Sonntag wieder von 10 bis 11 Uhr geöffnet, Da wieder neue Bücher angeschafft werden konnten, dürften die Bücherfreunde ans lesen gehen. Ausstehende Bücher müssen, wenn Nachgebühren vermeiden werden wollen, ebenfalls in den nächsten Tagen abgegeben werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1960
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Josef Blasini – Apoig, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Wagenremise mit Kohlenlager – Rosa Baier – Hunderdorf, Einbau eines Ladens – Franz Altmann – Röhrnau, Gde. Steinburg, Wohnhaus-Neubau in Steinburg – Thomas Gürster – Wegern, Gde. Steinburg, Garagen-Anbau … Rüpert Betzlbacher – Apoig, Ge. Hunderdorf, Wohnhaus-Anbau … Hans Liebl, Meidendorf, Gde. Windberg, Neubau eines Kamins – Roland Schäfer – Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses mit Garage … Xaver Diewald – Bogen-Eichelberg, Einfriedung des Grundstücks …
Quelle: Bogener Zeitung, 12.08.1960
Heute kommt der Klausner
Windberg. Viele Windberger und die meisten Wallfahrer wissen es nu mehr vom Hörensagen, daß in der Klause beim Kirchlein Heilig Kreuz ein Eremit wohnte. Und doch war Heilig Kreuz durch Jahrhunderte der Sitz eines Klausners. Ursprünglich stand die Klause südlich der Kapelle auf einer Wiese, ein kleines, schlichtes Holzhaus. Der letzte Klausner in diesem Haus, Frater Marcian Bundkirch, starb 1797. Die Klause war dann unbewohnt und wurde rasch baufällig. Trotzdem wurde daraus ein Wohnhaus, das erst um 1900 abgebrochen wurde.
Wie lange die Klause schon bestand, ist ungewiß. Schon 1695, so ist zu lesen, sei Fr. Johann Josef Fischer, „Eremita ad Sanctum Crucem“ gestorben. Der Initiator der Wallfahrt, Dekan Seidenbusch, besuchte 1692 zum ersten Mal den Berg, so daß man annehmen kann, daß es schon bei der Erbauung der Kapelle einen Eremiten hier gab. Die jetzige Klause ist an die Wallfahrtskirche angebaut. Seit etwa 1930 ist sie unbesetzt, während der letzten 14 Jahre bewohnte sie Fräulein Helene Greipl, die sich in rührender Weise um die Kirche annahm und sogar deren völlige Renovierung bewerkstelligte.
Heute nun ist der Tag, an dem wieder ein „echter“ Einsiedler auf dem Kreuzberg einziehen wird. Der bisherige Altvater im Mutterhaus der Eremiten in Frauenbründl bei Bad Abbach, Bruder Konrad Brückl trifft heute, Samstag in Windberg ein. Er wird begleitet vom neuen Altvater des Ordens, H. Herr Pfarrer Ach wird sie begrüßen und den neuen Klausner in seine Wirkungsstätte einführen. Wir wünschen Bruder Konrad, daß er sich an seinem neuen Wirkungsort recht wohlfühlen möge.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.08.1960
Windberg. (Patrozinium) Die Pfarrkirche Windberg feiert am Montag, am Feste Maria Himmelfahrt, ihr Patrozinium. Die feierlichen Gottesdienste sind um 6.30 Uhr als Pfarrgottesdienst, 8 Uhr als Jugendgottesdienst und 9.30 Uhr als Konventgottesdienst des Klosters.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.08.1960
Der Herr über Leben und Tod holte am Freitag 6.30 Uhr früh meinen lieben, treusorgenden Vater, Großvater und Schwiegervater
Herrn Johann Fuchs
Austragslandwirt von Thannanger
Kriegsteilnehmer 1914/18
nach längerem Leiden und Empfang der hl. Sterbesakramente im 75. Lebensjahr heim in sein ewiges Reich.
Thannanger, 12. August 1960.
In stiller Trauer:
Josef Fuchs, Sohn, mit Familie und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Sonntag, 14. August, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.08.1960
Neue Kirchturmuhr notwendig
Hunderdorf. Wer sich in den letzten Wochen die Zeit von der hiesigen Kirchturmuhr holen wollte, der mußte des öfteren feststellen, daß diese Uhr ebenso unzuverlässig ist wie etwa der diesjährige Sommer. Auch wiederholte Reparaturen konnten das mehr als hundertjährige Werk nicht mehr richtig in Schwung bringen und auch die fehlenden Ersatzteile sind nicht mehr zu bekommen. H. H. Geistl. Rat Kiermeier hat daher die Neuanschaffung einer Kirchturmuhr in Aussicht gestellt. Da sich moderne, vollautomatische Kirchturmuhren jedoch mit der Montage auf mehrere tausend DM belaufen, hat er die Pfarrgemeinde zu einer Kollekte aufgerufen. Man darf wohl erwarten, daß die Pfarrgemeinde dieses Opfer bringt; denn schließlich wohl doch jeder wissen, wieviel es geschlagen hat.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.08.1960
Familienvater tödlich verunglückt
Sollach. Der 47jährige Bauer Franz Xaver Fruhstorfer aus Sollach fuhr am Sonntagabend mit seinem Leichtmotorrad bei strömenden Regen eine Frau an. Er stürzte dabei und starb kurze Zeit später an den erlittenen Verletzungen. Die Frau wurde lebensgefährlich verletzt.
Der Unfall ereignete sich gegen 20 Uhr auf der Straße zwischen Schafberg und Steinburg. Franz Xaver Fruhstorfer war mit seiner NSU-Quick 98 ccm von Sollach nach Obermühlbach gefahren. Bei Verwandten wollte er Geschirrteile holen, um damit seine Pferde zum Bogener Volksfestzug zu schmücken. Auf der Rückfahrt regnete es in Strömen und die Sicht war dadurch stark behindert. Er streifte mit seinem Krad die 58jähr. Rentnerin Maria Häusler aus Schafberg, die vorschriftsmäßig auf der linken Straßenseite entgegenging. Der Zusammenprall war so heftig, daß die Rentnerin in den linken Straßengraben geschleudert wurde. Fruhstorfer flog mit dem Krad auf die geteerte Fahrbahn und zog sich durch den Sturz einen Schädelbasisbruch zu. Frau Häusler erlitt einen doppelten komplizierten Schenkelbruch rechts und eine Armverletzung. Beide Verletzten wurden von einem zufällig des Weges kommenden Geschäftsmann aus Hunderdorf mit dessen PKW ins Bogener Krankenhaus gebracht. Bei Fruhstorfer war jede Hilfe umsonst, er starb gegen 23.40 Uhr. Der Zustand von Frau Häusler ist bedenklich. Fruhstorfer hinterläßt seine Frau und zwei Kinder im Alter zwischen 12 und 16 Jahren. Die Ermittlungen führte der Unfalltrupp Bogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.08.1960
Gott, der Herr über Leben und Tod, hat am Montag vormittag meine liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Patin
Frau Fanny Deschl
Austragslandwirtswitwe von Hofdorf
nach kurzer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im 78. Lebensjahr in ein besseres Jenseits abberufen.
Hofdorf, Asham, den 15. August 1960
In tiefer Trauer:
Georg Deschl, Sohn, mit Familie
und die übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Donnerstag, den 18. 8. 1960, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.08.1960
Warum es soviel Leiden,
so kurzes Glück nur gibt.
Warum denn immer scheiden,
das man so sehr geliebt?
Weil man es leicht vergißt,
daß diese arme Erde
nicht unsere Heimat ist.
Rasch und unerwartet traf uns die traurige Nachricht, daß infolge Unglücksfalls mein lieber, guter Gatte, unser herzensguter Papi, Bruder, Schwager, Schwiegersohn, Onkel und Pate
Herr Franz Xaver Fruhstorfer
Bauer von Sollach
nach Empfang der Letzten heiligen Ölung im Alter von fast 47 Jahren selig im Herrn verschieden ist.
Sollach, Schönthal, Bogen, Hunderdorf, Breitenweinzier, Furth bei Oberalteich, Obermühlbach, den 15. August 1960
In tiefer Trauer:
Maria Fruhstorfer, geb. Wintermaier, Gattin
mit Kindern, Gerda und Xaver
Josef Fruhstorfer, Bruder, mit Frau
Anton Fruhstorfer, Bruder, mit Frau
Max Fruhstorfer, Bruder, mit Frau
Cilly Deschel, Schwester, mit Familie
Berta Meier, Schwester, mit Familie
Otto und Therese Wintermaier, Schwiegereltern
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Mittwoch, den 17. 8.1960, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.08.1960
Xaver Gmeinwieser 81 Jahre alt
Hunderdorf. Es sind nur noch wenige in unserer Gemeinde, die auf ein Alter von achtzig Jahren zurückblicken können, umsomehr dürfen wir dem Austragslandwirt Xaver Gmeinwieser zu diesem seltenen Wiegenfest Glück wünschen. Seit seinem 2. Lebensjahr lebt der Jubilar, der in Kreuzkirchen bei Mitterfels geboren wurde, in Hoch. Sein Lebensweg war von Arbeit und manch schwerem Schicksalsschlag gezeichnet. 1907 kaufte er das Anwesen, auf dem er heute bei einem seiner Söhne im Austrag lebt. 1911 ehelichte er Frl. Hedwig Arnold aus Lintach, die ihm 9 Kinder schenkte; zwei davon starben bereits im Kindesalter und der Krieg nahm ihm von seinen 5 Söhnen noch drei. Er selber erlitt im Ersten Weltkrieg eine schwere Verwundung, wobei er das rechte Augenlicht verlor. Neben seinem Beruf als Landwirt übte er auch noch das Zimmererhandwerk aus, bis ihn die Folgen der Kriegsverletzung und sein Gesundheitszustand zum Ausruhen zwangen. Wo es geht, macht er sich aber auch noch heute nützlich. Gerne liest er seine Heimatzeitung, die ihn täglich noch über die Geschehnisse in der Umgebung informiert, die er selber leider nicht mehr aufsuchen kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.08.1960
Xaver Fruhstrofer wurde beerdigt
Hunderdorf. Tiefste Bestürzung herrschte am Sonntag, als die Nachricht von dem tödlichen Unfall des erst 47jährigen Bauern Franz Xaver Fruhstrofer bekannt wurde. Gestern wurde er unter überaus großer Beteiligung der Bevölkerung aus nah und fern zur letzten Ruhe gebettet. H. H, Geistl. Rat Kiermaier schilderte den Verstorbenen als lieben, ernsten und verantwortungsvollen Familienvater und Bauern, dessen Arbeit und Sorge ganz den Seinen galt. – Abordnungen der FFW, der Raiffeisenkasse, des Bauernhilfsvereins und des Tierzuchtverbandes gedachten des Verstorbenen mit ehrenden nachrufen und Kränzen. Der Kirchenchor umrahmte die Trauerfeier mit ergreifenden Grabliedern.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.08.1960
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt wurden nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Salzwedel Franziska, Straubing: Neubau eines Wohnhauses in Steinburg … Schlecht Ludwig, Großlintach: Neubau eines Wohnhauses … Schlecht Otto, Apoig: Neubau einer Schreinerwerkstätte … Lehner Maria, Hoch, Gde. Hunderdorf: Neubau eines Wohnhauses … Brenner Josef, Windberg: Einbau einer Waschküche mit Bad und Kamin in die Werkstatt …
Quelle: Bogener Zeitung, 20.08.1960
So war es vor hundert Jahren, so ist es heute!
Erstes Volksfest im Markt Bogen im Jahre 1860 – Die Maß Bier kostete 6 Kreuzer
Aus einer alten Chronik
Bogen. Gerade noch zur rechten Zeit entdeckten wir im Kreismuseum in der Obhut seines Leiters und Betreuers, Hauptlehrer Zeuner – Bogenberg, ein Dokument aus einer alten Chronik, das in trefflicher Weise den Verlauf des ersten Volksfestes im damaligen Markt Bogen schildert. Wir wollen den Wortlaut dieses Dokuments unserer Leserschaft schon deswegen nicht vorenthalten, weil er zeigt, daß sich im großen und ganzen am Aufbau dieser Feste kaum etwas geändert hat. Darüber hinaus abe rleifert dieser Bericht den Beweis, daß die junge Stadt Bogen mit Recht ihr diesjähriges Volks- und Heimatfest unter dem Motto „100 Jahre Volksfest Bogen“ gestellt hat. – Es heißt in dieser Chronik:
„Dieses Jahr 1860 brachte Bogen ein Fest, wie noch keines in diesem Markt gefeiert worden ist. Es erscheint daher sachgemäß, dasselbe näher zu beschreiben:
Der kgl. Landrichter Herr Josef Mayer als Vorstand des Bezirks-Comites vom landwirtschaftlichen Verein beabsichtigte ein Bezirksfest zu veranstalten und dieses zu einem Volksfest zu erheben, wie dieß auch anderwärts zu geschehen pflegt. Er wandte sich an den Bürgermeister, aber wie allenthalben und zu allen Zeiten ein solch Unternehmen Widerstand findet, so fehlte es auch hier nicht an Opposition. Die Klugheit und Beharrlichkeit des genannten Herrn siegte, der bessere Geist unter den Gemeindemitgliedern erwachte. Es wurde ein eigenes Festkomitee ernannt und manche Opfer gebracht. In der Flurgewanne Kottau, hauptsächlich auf den Wiesen der Bürger Georg Burgl, Schuhmacher, des Fragners Martin Stöger und der Bierbrauer Xaver Münsterer und Xaver Leeb wurde der Festplatz eingerichtet und in einem großen Kreise geräumige Buden erbaut, obenan die schön gezierte Festtribüne in der Mitte ein hoher Flaggenstock mit der Flagge in den Landesfarben. Am Sonntage, 16. September, fand Gottesdienst in der Marktskirche, Versammlung der Mitglieder des landwirtschaftlichen Vereins, dann Besichtigung des vorgeführten Viehes statt. Nachmittags erfolgte vom Rathaus aus der Festzug nach der Festwiese, den wir zu erwähnen uns verpflichtet fühlen, da er bei Gästen aus der Nähe und Ferne allgemeines Wohlgefallen erregte.
Durch den Markt, dessen Häuser mit Fahnen, Laub- und Blumengewinden verziert waren, begab sich der Zug auf der Straße in der Allee nach der Wiese. Voran die halbe Landwehrkompanie, dann in einem netten Wagen mit 2 Ponnis bespannt die Pflegetochter des Fragners Stöger Anna und Ludwig, Sohn des Bräuers Sollinger, ein liebliches Paar. Diesen folgte ein vierspänniger Wagen mit Musik, dann im Wagen Herr Landrichter Mayer als Vorstand des landwirtschaftlichen Bezirksvereins, das Pferderenngericht beritten.
Hierauf kamen in der früheren Bürgertracht die Träger und Trägerinnen mit den Preisfahnen für das Pferderennen, dann in bäuerlicher Tracht jene mit den Preisfahnen des landwirtschaftlichen Vereins und endlich die Schützenfahne, welcher die Träger und Trägerinnen der Preisfahnen für das Festschießen folgten. Jede der drei Abteilungenvier Paare jugendlicher Leute enthaltend.
Diesen folgten 2 Wägen mit den Mitgliedern des Festkomitees aus dem Markte, ein anderer mit den Schützenmeistern, dann 5 Festwägen, von denen 2 die Verrichtungen verschiedener Gewerbe, einer die der dahier lebhaft betriebenen Dachplatten-Erzeugung, ein vierter die der Gärtner und ein fünfter die der Landwirtschaft vorstellte. Das preiswürdige Vieh machte den Schluß.
Auf dem Festplatz stellte sich der Zug vor der schön verzierten, mit dem Bildnisse des Königs geschmückten Festtribüne auf, die beiden Komitees nahmen dieselben ein und der kgl. Landrichter wurde mit einem entsprechenden Gedicht begrüßt, das die oben bezeichneten beiden Kinder vortrugen. Er selbst hielt eine gemütlich gefaßte Ansprache an die versammelte Menge und vertheilte die landwirtschaftlichen Preise. Daß es dabei an den in Bayern bei freudigen Anlässen nie fehlenden allgemeinen Lebehochrufen auf den geliebten König nicht mangelte, bedarf keiner Versicherung.
Die freudig erregte Menge zerstreute sich dann in den verschiedenen Schenklokalitäten des Festplatzes, wo es überall reich und gut bewirtet wurde, versuchte sein Glück bei den mit besonderer Bewilligung Sr. Majestät des Königs für den Armenfond errichteten Glückshafen, besuchte ein Wachsfigurenkabinett und belustigte sich auf einem russischen Karußel.
Groß war die Menge der von nah und ferne herbeigeeilten Theilnehmer und bis spät in die Nacht währte die Freude, von keinem Unfall, von keinerlei Exzeß betrübt.
Abends war der Festball bei Bierbrauer Peter Sollinger.
Andern Tages, Montag, 17. September, zogen morgens 8 Uhr vom Rathause die Schützen unter Vortragung ihrer Fahne mit Musik auf den Festplatz, wo das Scheibenschießen sogleich begann und zwei Tage dauerte. Nachmittags fand für die Jugend ein Wettfahren mit Schubkarren und eine Wettlaufen oder sogenanntes Sackhupfen statt und gegen 4 Uhr abends zogen die Rennpferde aus dem Markte mit den Renngerichte aus.
Es wurde die im Kreise um den Festplatz ausgesteckte Rennbahn von 4/8 Stunden Länge viermal im Trabe umritten und dann erfolgte die Preisverteilung.
Am Dienstag, 18. September, endete das Festschießen mit der Preisverteilung und mit dem abends bei dem Bierbrauer Peter Krää abgehaltenen Schützenball endete das Fest, das vom Anfang bis zum Schlusse aus weiterer Umgebung besucht war, vieles Geld in Umlauf brachte, durch keinerlei Unfall oder Exzeß getrübt wurde und lange in der Erinnerung der Teilnehmer bleiben wird.“
(Anschließend ist aufgeführt, daß das Jahr 1860 ein überreiches Obstjahr war, viele Schiffe von Bogen aus mit Obst beladen stromauf- und -ab fuhren und in diesem Jahr durch „Untertahnen, welche in der kgl. Armee in Aschaffenburg, Frankfurth oder der Pfalz dienten“ die Bereitung des Apfelweins in die Gegend gebracht wurde. Der Apfelwein fand guten Absatz, da das Bier alljährlich höhere Preise hatte und in diesem Winter die Maß 6 Kreuzer kostete.)
Mit dieser Feststellung schließt die Chronik und damit auch der Bericht über das erste Bogener Volksfest im September 1860. Mag inzwischen sich auch manches gewandelt haben – geblieben ist die altbayerische Lust zum Feiern und zum verdienten kurzen Ausspannen nach getaner harter Arbeit! wkg
Quelle: Bogener Zeitung, 22.08.1960
Nach Gottes hl. Willen verscheid am Samstag unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante
Jgfr. Therese Kalm
von Stetten
im Alter von 78 Jahren selig im Herrn.
Stetten, Bogen, Sand, den 21. 8. 1960
In stiller Trauer:
Die Hinterbliebenen
Gottesdienst und Beerdigung am Dienstag, den 23. 8. 1960, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.08.1960
Silberne Hochzeit
Windberg. Heute Samstag darf das Ehepaar Therese und Johann Auerbacher aus Windberg das Fest der „Silbernen Hochzeit“ begehen. Frau Auerbacher, eine geboren Karl, stammt aus Oberbucha. Herr Auerbacher aus Buchaberg. Aus der glücklichen Ehe gingen die Kinder Therese, Adolf und Helmut hervor, zu denen sich als Gratulanten die beiden kleinen Enkelkinder gesellen. Herr Auerbacher ist Vorstand und Leiter des Windberger Heimat- und Volkstrachtenvereins. So werden sich sicher die Trachtler gerne den Gratulanten anschließen. Auch wir wünschen dem Förderer des Heimatgedankens alles Gute!
Quelle: Bogener Zeitung, 27.08.1960
Nun beginnt der Ernst des Lebens
Erstmals Entlassfeier im Kindergarten
Hunderdorf. Zum letztenmal trafen sich am Samstag früh die sechsjährigen Zöglinge im Kindergarten, die nunmehr am 1. September in die Volksschule aufgenommen werden, mit den Schwestern den Gottesdienst den Gottesdienst und anschließend hatte Schwester Josefine schon Kaffee und Kuchen bereit, den die Kleinen an schöngeschmückten Tischen einnahmen. Neben den Eltern hatte sich auch H. Geistl. Rat Kiermaier eingefunden, als dann Schwester Adolfine ihre kleinen Schützlinge, die ihr im Laufe des vergangenen Jahres sichtlich ans Herz gewachsen waren, verabschiedete. Ein hübsches Gebetbüchlein und außerdem für jedes Kind noch eine kleine Schultüte mit Süßigkeiten bekamen sie mit auf den Weg, auf dem sie nunmehr den Ernst des Lebens kennenlernen werden.
Leider hinterläßt der Austritt dieser zehn Kinder nun eine große Lücke im Kindergarten, da die Neuanmeldungen nicht sehr viel sind und so immer noch die Gefahr besteht, daß der Kindergarten wegen seiner geringen Rentabilität eines Tages die Pforten schließen muß. Das wäre nicht nur im Interesse der Kinder, die hier schon eine günstige Vorbildung für die Volksschule erhalten, sondern auch im Hinblick auf die Sorge, die sich H. Geistl. Rat Kiermaier und die beiden Schwestern um die Erhaltung des Kinderhortes machen, sehr schaden.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.08.1960
Jeder rätselt an der Inschrift herum
Windberg. Der hochgelegene Ort Windberg, heute auch wieder ein geistiges Zentrum, lockt besonders im Sommer viele Menschen an. Ein Teil kommt der schönen Landschaft und Aussicht wegen, andere wallfahren nach Heiligkreuz; wiederum andere betrachten ehrfurchtsvoll und mit Kennerblicken die alten kunsthistorischen Stätten, die Zeugnis ablegen von vergangener Zeit und ihrem Können und Wollen.
Wenn dann, des Wanderns und des Schauens müde, in ein Gasthaus einkehrt, wird gut bewirtet und versorgt. Wer seine Schritte in das Gasthaus Deschl lenkt, befindet sich im ehemaligen Richteramtshaus, das schon im 18. Jahrhundert als Gasthaus verwendet wurde. Ueber den Türscheitel ist eine rundbogige Flachnische mit fast vollrund herausgearbeiteten Bildniskopf und der Jahreszahl 1502. Im Hausflur über der Tür zur Gaststube befindet sich eine kleine Steintafel mit der Inschrift: Erbauet von Fundament Ao. 1175 Erneuert 1728. Eine andere Flurtüre, in einem Nebenraum führend, hat ein spätgotisches, im Spitzbogen schließendes Profilgewände. Im Obergeschoß befindet sich der ehemalige Gerichtssaal, der aber im heutigen Zustand ohne Interesse ist.
Das Richterhaus ist wohl auf romansicher Grundlage errichteter Neubau von 1502 mit spätbarocken Veränderungen. Die ziemlich gute Erhaltung des spätgotischen Habitus in der allgemeinen äußeren Erscheinung verleiht der Anlage eine selbständige künstlerische Bedeutung. Im Hausflur des Erdgeschosses befindet sich eine einfache, brettartige Inschrifttafel, die offenbar Sentenzen aus der Zeit des alten Klosters überliefert mit der geheimnisvollen Inschrift:
W. L. S. D. U. N. N. I. A. D. E. J. A. D. L. K. M. – O. R. R. R. G. I. H. U. D. B. K. W. D. O. R. N. R. R. M. S. W. G. R. R. D. 1806
Nach der Tradition lautet die Auflösung: „Wir leben so dahin und nehmens nicht in acht, daß ein jeder Augenblick des Leben kürzer macht. – O Richter, richte recht, Gott ist der Herr und du bist Knecht; wenn du, o Richter, nicht recht richtest mich, so wird Gott richten dich.“
Quelle: Bogener Zeitung, 29.08.1960
Hunderdorfer Tischtennisspieler verloren gegen Mitterfels
Hunderdorf. Die junge Tischtennisriege von Hunderdorf war am Wochenende beim TTC in Mitterfels zu Gast und mußte sich nach spannenden Kämpfen knapp mit 9:7 geschlagen geben. Damit hat die Mannschaft aus Hunderdorf nach längerer Pause wieder ein Match bestritten. Im ersten Durchgang gab es im einzelnen folgende Ergebnisse: Troidl-Kvech – Holmer-Pöschl 0:2; Tschentke-I-Tzschentke II – Kuhn-Schmatz 2:0; Tzschentke I – Kuhn 0:2; Kvech – Kuhn 0:2; Triodl – Holmer 2:0; Schopf – Holmer 2:0. Im zweiten Durchgang fiel die Mannschaft aus Hunderdorf in ihrer Leistung etwas ab, so daß Mitterfels die nötigen Punkte für den Gesamtsieg sammeln konnte. Leider fehlt es bei dem Hunderdorfer Team an einer geeigneten Uebungsmöglichkeit. Die eine Platte, die im alten Schulsaal neben der Gemeindekanzlei zur Verfügung steht, ist für ca. 30 begeisterte Spieler zu wenig. Am Wochenende soll bereits das Rückspiel gegen Mitterfels in Hunderdorf erfolgen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.08.1960
Hunderdorf. (Neubauten) In den vergangenen Tagen konnten die Bauherrn Thoma und Weindl das Richtfest an ihren Einfamilienhäusern in Hunderdorf feiern. Auch in Apoig wurde auf das Mehrfamilienhaus von Weinzierl das Richtbäumchen gesetzt. Weitere zwei Wohnhäuser in Hofdorf erstanden im Rohbau.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.08.1960
Vom Standesamt
Bogen: Im vergangenen Monat verzeichnete das Standesamt in Bogen 14 Geburten, neun Sterbefälle und eine Eheschließung. Geburten: … Franz Xaver Bugl, Gottesberg, Gemeinde Windberg; … Hedwig Weinzierl, Apoig, Gemeinde Hunderdorf; … Albert Hastrieter, Hunderdorf; … Isolde Plattenschläger, Windberg; … Hans Dieter Kühn, Hunderdorf. – Sterbefälle: … Josefine Hainz, Eglsee, Gemeinde Hunderdorf, 35 Jahre; Franz Xaver Fruhstorfer, Sollach, Gemeinde Hunderdorf, 47 Jahre; …
Quelle: Bogener Zeitung, 02.09.1960
Hunderdorf. (40 Abc-Schützen) 15 Mädchen und 25 Buben kamen gestern erstmals mit ihren Müttern zur Schule. Stolz, schüchtern, skeptisch und forsch hatten sie ihre gur bepackten Schultüten umklammert und trugen ihr Ränzlein auf noch zarten Schultern. Rektor Hösl und Klasslehrerin OLin Beck gaben Müttern und Kindern noch gute Ratschläge für die kommende Zeit, und dann war auch schon bald der erste Schultag gut vorbei, der ursprünglich so viel Kopfzerbrechen und Sorgen bereitet hatte.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.09.1960
Der neue Einsiedler – ein echter Waldler
Windberg. Für die Windberger und für alle Wallfahrer, die zum Kirchlein Heilig Kreuz pilgern, bedeutet es eine große Freude, daß in der stillen Klause beim Kirchlein wieder ein Eremit wohnt, nachdem sie lange Zeit verwaist war. Es bedeutet überhaupt Freude, daß man die Eremitage nicht eingehen ließ; denn auch sie ist ein Stück katholischen Kulturgutes.
Frater Konrad Brückl fühlt sich an seinem neuen Wirkungsort schon recht wohl; und in der Tat: er versteht die Leute und die Leute verstehen ihn.
Dies verwundert nun weniger, wenn man weiß, daß Frater Konrad ein echter Waldler ist; seine Wiege stand in der Nähe von Cham. Nach seinem Eintritt in die Eremiten-Bruderchaft kam er 1935 an seine erste Stelle in Paring bei Eggmühl. Der Krieg zwang ihn, die Wirkungsstätte zu verlassen; die folgenden Jahre führten ihn durch ganz Europa: Zuerst stand er im Partisaneneinsatz in Rußland, dann in Serbien, Dänemark, Griechenland, Balkan usw. Vieles hat er hier erlebt und gelegentlich erzählt er von seinen Abenteuern. Nach einer kurzen Gefangenschaft ging Frater Konrad wieder nach Paring zurück; einige Zeit war er auch in der Klause von Allersdorf bei Abensberg und in Vilshofen. Im Frühjahr 1952 rief ihn der Orden ins Mutterhaus nach Frauenbründl bei Bad Abbach und er wurde Altvater, wie der Eremitenorden seinen Oberen nennt. Es unterstanden ihm während der Amtszeit alle Klausner, von denen einzelne bis weit über die deutschen Grenzen hinaus stationiert sind. Nach Ablauf dieses verantwortungsvollen Amtes ging Frater Konrad gleich in die Klause bei Windberg und er sagte uns: „Ich bin wirklich gern hier!“
Seither betreut er die Wallfahrtskirche – sie ist jetzt immer ganztägig geöffnet. Großer Beliebtheit erfreut sich schonnach kurzer Zeit die feierliche Rosenkranzandacht mit Weihelitanei, die jeden Sonn- und Feiertag um 14 Uhr gehalten wird. Jeden Freitag um 7 Uhr ist Wallfahrtsmesse. Darüber hinaus hat Frater Konrad noch ein besonderes Anliegen: er plant eine feierliche Fatimafeier an jedem 13. Tag des Monats (dem Gedenktag der Erscheinung in Fatima). Sie soll beginnen, sobald er einen Stifter für ein würdiges Bild gefunden hat.
Sicher werden jetzt mehr noch als bisher von nah und fern viele zum Heiligtum auf dem Kreuzberg pilgern.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.09.1960
Heuer wieder viel Obst – viel Sorgen
Bogen. Der Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Windberg und 1. Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Windberg, Herr Norbert Wurm, hatte am Donnerstag die Vorstandschaft und den Ausschuß der beiden Vereinigungen zu einer ernsten Besprechung über die Probleme des heurigen Obstabsatzes und der Obstverwertung eingeladen. Als Gäste waren noch erschienen, Kreisfachberater Kilger und der Leiter der Baywa Bogen, Zirngibl. Wurm gab zunächst bekannt, daß die großen Bemühungen der Raiffeisenkasse Windberg im Jahre 1958 um den Absatz des heimischen Obstes mit einem gewissen Verlust, statt mit einem Gewinn geendet habe. Anders sei es mit der Kelterei, doch habe man dort erneut erhebliches Kapital zur Verbesserung und Vergrößerung investieren müssen. Das Jahr 1960 bringe noch schlechtere Aussichten für den Obstabsatz als das Jahr 1958; denn schon jetzt ist der Markt völlig verstopft mit Weintrauben, Pfirsichen, Aprikosen, Edelpflaumen, Tafelbirnen und zuletzt mit Tiroler Gravensteiner Äpfeln usw. In München laufen wöchentlich Tausende von Waggons italienischer und anderer ausländischer Früchte ein. Die heimische Ernte ist zudem infolge des vielen Regenwetters vom Schorf schwer befallen und somit auf dem Markt unverkäuflich. Die Raiffeisenkasse dürfte aber nur sortiertes und nach dem Handelsklassenbesetz gekennzeichnetes Obst auf den Markt bringen, was ganz große Schwierigkeiten mit den Bauern bringen würde. Es fehle auch an Arbeitskräften heutzutage, um noch Sortierungen durchführen zu können. Wurm hält es für unmöglich, angesichts dieser Sachlage noch einen großen Obstaufkauf zu betreiben, sondern erklärte auch äußerstenfalls noch bereit, zu treuen Händen angeliefertes Obst nach bestem Können weiterzuvermitteln oder der Kelterei zuzuführen. Kreisfachberater Kilger unterstützte Wurm und wies darauf hin, daß fast alle Genossenschaften auf der Welt die Ware erst bezahlen, nach dem sie dieselbe wieder verkauft haben. Das sei zwar in unserer Gegend ungewohnt, aber einmal müsse auch damit der Anfang gemacht werden. Die große Masse des Obstes müsse und werde heuer den Weg in die Kelterei suchen; denn dies sei im Hinblick auf die Qualität und die wenigen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tatsächlich die beste Lösung. Zirngibl wurde dringend gebeten, für Windberg wieder einen Waggon Schüttelobst bei der Wolfra unterzubringen. Im Hinblick auf die Kelterei mußte Wurm auch von einigen Sorgen zu berichten. Es habe jetzt schon einen großen Teil der unverkäuflichen Frühsorten aufgenommen und dabei verschiedentlich schon Wintersorten und schlechtes Fallobst nageliefert bekommen. Gegen solche Anlieferer muß in Zukunft mit Ablehnung der Ware vorgegangen werden. Wenn so wenig Verständnis bei den Obstbauern für die Schwierigkeiten des Absatzes bestehe, dann könne auch keine Hilfe erwartet werden. Vorerst dürfen bis auf weiteres nur noch folgende Herbstsorten angeliefert werden: Jakob Lebel, Jakob Fischer, Apfel aus Croncels, Gravensteiner, Geflammter Kardinal, Danziger Kantapfel oder Roter Herbstkalvill und ähnl. Auch müssen die Anlieferer einen Teil ihrer Herbstsorten „lohnmosten“ lassen und statt Geld Apfelsaft zurücknehmen, wie das im Frühherbst fast in allen Keltereien geschieht. Es ist mehr als bedauerlich, daß ausgerechnet Obstbauern des bayerischen Waldes von der Möglichkeit des Lohnmostens so wenig Gebrauch machen, während häufig Nichtlandwirte große Mengen Obst kaufen, um es keltern zu lassen. Unsere Obstbauer geben offensichtlich das Geld lieber für andere teuere Getränke aus und lassen ihren eigenen Rohstoff Obst verfaulen. Wer in Zukunft also Obst bei der Raiffeisenkasse Windberg anliefern will, muß sich erst anmelden und über die Möglichkeiten verhandeln. Kreisfachberater Kilger berichtete noch, daß im ganzen Bundesgebiet und besonders im Landkreis Bogen die Leistung der Keltereien stark erhöht wurde (Neubau einer Kelterei in Steinburg), daß aber trotzdem sehr viel Disziplin und Vernunft bei den Obsterzeugern notwendig sei., wenn nicht wieder der ganze Schüttelobstabsatz vorzeitig zusammenbrechen soll. Die wichtigste Aufgabe ist die Zurückhaltung aller Wintersorten bis in den Spätherbst (Ende November, Anfang Dezember), da sogar 1958 um diese Zeit günstige Absatzmöglichkeiten eingetreten sind. Vor Mitte bis Ende September ist nicht damit zu rechnen, daß die Großkeltereien ihren Betrieb aufnehmen, weil der Zuckergehalt um diese Zeit die vorgeschriebene Mindestzahl von 45 Grad-Öchsle erreicht.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.09.1960
Hunderdorf. (RK-Uebungsabend) Heute abend findet um 20 Uhr im Cafe´ Weinzierl ein Dienstabend der RK-Ortsgruppe statt, zu dem alle Mitglieder erscheinen müssen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.09.1960
Hunderdorf. (Vom Gesangverein) Am Dienstag beginnen erstmals nach den Ferien wieder die Probenabende des Gesangvereins.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.09.1960
Heuer wird der Friedhof fertig
Hunderdorf. Gestern haben die Arbeiten am Friedhofsneubau wieder begonnen. Mit einer Planierraupe wird das Gelände geebnet. Ein Schaufelbagger hebt das Bett für die Wege aus. Nach Fertigstellung dieser Arbeiten wird um den Friedhof eine Thujahecke gepflanzt, die an der Straßenseite durch eine bereits errichtete Natursteinmauer angeschlossen wird. Im Mittelteil des Friedhofes wird ein Kreuz errichtet. Die Planung sieht auch noch ein Leichenhaus vor, dessen Bau aber vorläufig zurückgestellt wird. Wie wir vom Geistl. Rat Kiermaier erfahren, soll der Friedhof noch heuer vollendet und eingeweiht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.09.1960
Frau Haentsch beim Roten Kreuz
Hunderdorf. Nicht nur für die Ortsgruppe Hunderdorf, auch innerhalb des Kreisverbandes war die Einladung einer Hebamme zu einem Dienstabend des RK eine Neuigkeit. Frau Hofmann hatte die Hebamme Haentsch aus Bogen gebeten, vor den Mitgliedern erste Hilfemaßnahmen zu erläutern, die einer unvorhergesehenen Geburt zu treffen sind. Besonders für die anwesenden Frauen war es wichtig, zu erfahren, wie man sich dabei zu verhalten hat. Frau Haentsch konnte hier ihren Zuhörern manch wichtigen Hinweis geben. Der Beifall verriet, wie sehr die Frauen der Referentin zu Dank verpflichtet sind, da es ja in abgelegenen Ortschaften und Einöden auch heute noch nicht immer leicht ist, bei plötzlich auftretenden Fällen schnell einen Arzt oder eine Hebamme zu bekommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.09.1960
Viele Probleme warten auf ihre Lösung
Gesamtplanung in der Kanalisation liegt vor – Straßenteerung in der Siedlung liegt der Gemeinde am Herzen – Schwacher Trost für Eglseer
Hunderdorf. Nach längerer Pause hat der Gemeinderat am Dienstag wieder eine Sitzung absolviert, die nicht nur zeitlich gesehen übermäßig war, sondern auch im Hinblick auf die Vielzahl der zu behandelnden Punkte eine Rekordhöhe aufwies.
Zunächst galt es, den Dienstvertrag zwischen dem Hausmeister der neuen Schule und der Gemeinde unter Dach und Fach zu bringen. Nachdem durch Schulleiter Rektor Hösl bereits die Unterlagen beschafft waren, kam man hier, einen Punkt ausgenommen, bald zu einer Einigung. Auch der 2. Punkt der Tagesordnung stand im Zusammenhang mit der Schule. Die Interessengemeinschaft Tischtennis hatte hier in einem Schreiben an die Gemeindeverwaltung uns an die Schulleitung um Überlassung des Turnraumes für ihre Übungsabende gebeten. Wenn auch die Aufstellung einer solchen Sportgruppe durchaus erfreulich und ihre Bestrebungen unterstützungswürdig sind, so mußte Rektor Hösl doch darauf hinweisen, daß eine Benützung des Schulturnraumes durch eine Sportgruppe immer verschiedene Probleme mit sich bringt, da ja bei den Übungszeiten das Schulhaus geöffnet sein muß, der Raum bei Wettkämpfen auch einen größeren Zuschauerkreis offensteht, andere Gruppen dann ebenfalls um eine Benützung ersuchen, usw. Aus diesen und ähnlichen Gründen mußte der Interessengemeinschaft Tischtennis ein negativer Bescheid erteilt werden.
Erfreulich war für die Schule der nächste Punkt, bei dem die Gemeindeväter den Ankauf einiger Quadratmeter Grund zum Schulhaus befürworteten. Vor der Südseite des Schulhauses ist nämlich so wenig Grund vorhanden, daß man mit einem Lastwagen derzeit ohne die Zustimmung des Angrenzers weder zum Kohlenschacht, noch zum Sportplatz hinter dem Schulhaus kann. Der Angrenzer erklärte sich hierbei grundsätzlich bereit, einen schmalen Streifen seines Grundes an die Gemeinde abzutreten, doch konnte man bisher keine Einigung über den Kaufpreis erzielen.
Als Vertreter der Gemeinde in der Schulpflegschaft wurden der 1. Bürgermister Reiner und Gemeinderat Hans Hornberger gewählt. Der Vertreter von Gaishausen ist noch zu wählen.
Ein heikler Punkt der Tagesordnung bildete die Beratung über die Trinkwasserversorgung von Eglsee. Nachdem das dortige Brunnenwasser nur in abgekochten Zustand genießbar ist, muß für Abhilfe gesorgt werden. Eine Verlängerung der Wasserleitung, die auf halben Weg von Hunderdorf nach Eglsee zu Plötz führt, ist nicht möglich, da der Querschnitt des Leitungsrohres zu gering ist, um für die dort wohnenden Einwohner genügend Wasser zu liefern. Es muß daher der Ortsteil Eglsee so lange vertröstet werden, bis die Leitung nach Lindfeld einmal gebaut wird. Das ist zwar ein schwacher Trost für die Eglseer, aber im Hinblick auf die augenblicklichen Verhältnisse ist nichts anderes zu machen. Die Baugenossenschaft beantragt die Teerung der Ringstraße in der Siedlung, die Gemeinde soll sich an den Kosten beteiligen. Grundsätzlich kann die Gemeinde einen solchen Antrag nur begrüßen, bei dem sich ein erster Geldgeber findet, doch auch hier zwingt die finanzielle Lage und die Vordringlichkeit anderer äußerst wichtiger Projekte die Gemeinde zu einer vorläufigen Aufschiebung dieser Maßnahme. Auch wurde in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß die Gemeinde bisher schon große Summen beim Bau der Siedlungsstraßen investierte und daß der Gemeinde Gelder verloren gingen, da durch die Baugenossenschaft keine Anliegerkosten gezahlt wurden und auch bisher für die Siedlung noch keine Kanalbenutzungsgebühren erhoben wurden.
Positives konnte Bürgermeister Reiner von einem Hauptprojekt in Hunderdorf berichten, nämlich in der Kanalisation. Hier liegt bereits die Gesamtplanung vor, die am Sportplatz eine Kläranlage vorsieht. Drei Hauptstränge sollen bald in Angriff genommen werden. Die erste Leitung wird das neue Siedlungsgelände südlich des Bahnhofs erfassen, die zweite den Ortsteil Apoig nördlich der Bahnlinie und ein weiterer Hauptstrang soll das neue Siedlungsgebiet hinter Hastreiter und den oberen Ortsteil von Hunderdorf anschließen.
In allen Problemen zeigte sich der Gemeinderat dem Fortschritt und der Weiterentwicklung sehr aufgeschlossen, doch bildet immer wieder die leidige Geldfrage den großen Hemmschuh.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.09.1960
Trachtenverein spielt Theater
Hunderdorf. Heute um 20 Uhr treffen sich die Mitglieder des Trachtenvereins im Gasthaus Baier. Da geplant ist, zu Weihnachten ein Theaterstück aufzuführen, sollen die Stücke ausgewählt und die Verteilung der Rollen vorgenommen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.09.1960
Hunderdorf. (Mopedkurs) Bei Teilnahme von mindestens 20 Interessenten würde die Landpolizei Bogen auch in Hunderdorf einen Schulungs- und Lehrkurs für Mopedfahrer durchführen. Die Bescheinigung über die Teilnahme an diesem Lehrgang ersetzt dann den Führerschein Kl. V, der für Mopedfahrer zur Pflicht gemacht wird. Interessenten wollen sich sofort in der Gemeindekanzlei melden.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.09.1960
Windberg. (Burschenversammlung) Nach der Pause, die durch die Ernte- und Urlaubszeit bedingt war, versammelt sich der Kath. Burschenverein heute Samstag um 19.45 Uhr im Jugendheim.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.09.1960
Ewige Profeß bei den Prämonstratensern
Windberg. Für das Windberger Prämonstratenser-Kloster war der gestrige Sonntag ein gro ßer Tag: Zum ersten Mal seit der Wiedergründung trat ein Sohn des Bayerischen Waldes in das Kloster ein. Der Administrator, Pater Superior Callixtus von Veghel, nahm die ewige Profeß von Frater Englmar Holzer aus Rattenberg entgegen. Viele Verwandte und Bekannte des neuen Ordensmitgliedes und viele Windberger wohnten dem feierlichen Hochamt in der Pfarr- und Klosterkirche bei. Frater Englmar studierte in Rom und Passau; er wird nächstes Jahr zum Priester geweiht.
Vorher hatte bereits im Kapitelsaal Frater Johannes, ein gebürtiger Holländer, die Kleine Profeß abgelegt, die für die dreijährige Vorbereitungszeit gültig ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.09.1960
Nach Gottes heiligem Willen verschied am Dienstagfrüh ½ 9 Uhr mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Karl Feldmeier
Landwirt in Schafberg
Kriegsteilnehmer 1914/18
Mitglied der Marian. Männerkongregation Straubing
nach längerem Leiden, jedoch schnell und unerwartet, infolge Operation, im Alter 66 Jahren selig im Herrn.
Schafberg, Perasdorf, den 13. 9.1960
In tiefer Trauer:
Maria Feldmeier, Gattin
Maria Baumgartner, Tochter
Hermann Baumgartner
Schwiegersohn m. Enkel Alfred
Johann Feldmeier, Bruder
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst Donnerstag, den 15. 9.1960, 9 Uhr in Hunderdorf, anschließend Beerdigung vom Leichenhaus aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.09.1960
Hunderdorf. (Schulpflegschaft) Am Sonntag findet um 14.30 Uhr in der Halle des Schulhauses die Wahl der Elternvertreter zur Schulpflegschaft statt. Wahlberechtigt sind alle Erziehungsberechtigten, die Kinder in der Schule haben. Es werden sechs Elternvertreter und sechs Ersatzleute gewählt.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.09.1960
Windberg
Samstag, 17. September 1960
TANZ
Beginn 18.30 Uhr. Hierzu laden
freundlichst ein:
Familie Geisler
Trachtenverein Windberg
Quelle: Bogener Zeitung, 15.09.1960
Windberg. (Abschiedsfeier) Morgen um 20 Uhr versammeln sich die Mitglieder des Katholischen Burschenvereins im Jugendheim Windberg zu einer Abschiedsveranstaltung für die Mitglieder, die in den nächsten Wochen zur Bundeswehr eingezogen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1960
Windberg. (Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz) feiert nach dem Patrozinium das Fest der Kreuzerhöhung. Am Sonntag ist um 9 Uhr der feierliche Festgottesdienst. Um 14 Uhr ist Kreuzesfeier. Hierbei trägt der Priester in feierlicher Prozession das Kreuz um den Kirchberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1960
Hunderdorf. (Todesfall) Am Mittwoch verscheid nach längerer Krankheit schnell und unerwartet der Landwirt Josef Obermeier von Rammersberg auf dem Weg zum Krankenhaus Bogen. Der erst Achtundvierzigjährige hinterläßt Frau und drei Kinder.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1960
Goldenes Hochzeitsjubiläum
Steinburg. Am Samstag, 17. September, wird in dem Jägerhäuschen des Schlosses Steinburg ein seltenes Fest gefeiert. Eine fröhliche, aber auch besinnliche Festgesellschaft wird dem Jubelbrautpaar Johann und Anna Christl zum 50. Hochzeitstag herzliche Glückwünsche aussprechen. Vor 50 Jahren reichte sich das Jubelpaar in der Pfarrkirche zu Heinrichsgrün im Sudetenland die Hand zum Lebensbund.
In einer bescheidenen Wohnung in Heinrichsgrün begann der gemeinsame Lebensweg. Herr Johann Christl, von Beruf Schneidermeister, arbeite von früh bis spät, um seine Familie auf guten wirtschaftlichen Boden zu stellen. Die Ehe war mit zwei Kindern gesegnet, welche heute als die dankbarsten Gratulanten um den Festtisch versammelt sind. Der Sohn ist in einem Industriebetrieb in Ulm beschäftigt, während die Tochter mit ihren Kindern bei den Eltern in Steinburg wohnt.
Mit armseliger Habe ausgestattet, fanden sie nach 1945 in Steinburg eine Unterkunft. Heute ist dem Jubelpaar das schöne Dörfchen zur weiten Heimat geworden. Jeden Tag läutet Herr Christl die Glocken der Schloßkapelle und ruft so die Bewohner zur Arbeit und zum Gebet. Alle sind ihm für diesen uneigennützigen Dienst dankbar.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1960
Der Herr über Leben und Tod holte am Mittwoch nachmittags 2.30 Uhr meinen lieben Gatten, unseren guten Papa, Bruder, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Josef Obermeier
Landwirt von Rammersberg
im Alter von 48 Jajren heim in ein besseres Jenseits.
Rammersberg, Freyung, München, Dortmund und Höh, den 15. Sept. 1960
In tiefer Trauer:
Kathi Obermeier, Gattin
Xaver, Seppi und Otto, Söhne
und übrige Verwandtschaft.
Gottesdienst und Beerdigung am Samstag, 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1960
Der Herr über Leben und Tod holte am 15. September morgens 9 Uhr meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn Josef Schröttinger
Landwirt in Apoig – Kriegsteilnehmer 1914/18
im Alter von 79 Jahren nach Empfang der hl. Sterbesakramente heim in sein ewiges Reich.
Apoig, Bernried, Gepmannszell, Albertsried, Aschenau, Windberg, Pittsburg (USA), im September 1960
In tiefer Trauer:
HELENE SCHRÖTTINGER, Gattin
Josef Schröttinger, Sohn
Therese Löffler, Tochter, mit Familie
Kreszenz Prommersberger, Tochter, mit Familie
Helene Holmer, Tochter, mit Familie
Maria Hartl, Tochter, mit Familie
Kreszenz Loibl, Schwester
Karl Schröttinger, Bruder
nebst übriger Verwandtschaft
Beerdigung Samstag, den 17. September 1960 um 9.30 Uhr in Windberg vom Leichenhaus aus mit darauffolgendem Gottesdienst.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1960
Gründung einer eigenen Ortsverwaltung der Gewerkschaft Holz
Hunderdorf. Daß bei der Gewerkschaft Holz im Raume Hunderdorf riesige Erfolge im Rahmen der Organisation dieser Gewerkschaftsbewegung erzielt wurden, kommt darin zum Ausdruck, daß schon nach ein paar Jahren seit Bestehen des Betriebes der Nolte-Möbel GmbH. eine eigene Verwaltungsstelle gegründet werden kann. Diese Gründung der neuen Verwaltungsstelle für Hunderdorf gilt nicht bloß für den Ort Hunderdorf, sondern für den gesamten Landkreis Bogen.
Es war einfach der Ortsverwaltung Straubing der Gewerkschaft Holtz nicht mehr möglich, die Betreuung der Mitglieder in Hunderdorf zu übernehmen. Daran ist nicht zuletzt der gewaltige Mitgliederanstieg schuld. Diese neue Verwaltungsstelle betreut also nicht bloß den Betrieb der Firma Nolte-Möbel in Hunderdorf, wo die meisten Mitglieder zu verzeichnen sind, sondern sämtliche Betriebe des Landkreises Bogen der Holzverarbeitungs- und -bearbeitungsindustrie sowie des Schreinerhandwerks.
Die Gründungsversammlung findet am 16. 9. 60, 9 Uhr vormittags in der Gastwirtschaft Solcher, Bahnhof Steinburg statt. Zu dieser Versammlung sind außer den organisierten Kolleginnen und Kollegen auch alle anderen Arbeitnehmer freundlichst eingeladen. Diese Versammlung wird von dem Bezirksleiter der Gewerkschaft Holz, Bezirk Südbayern, dem Kollegen Knöferl, München geleitet, der ein Referat über die neuen Lohn- und Gehaltserhöhungen der Gewerkschaft Holz halten wird. Wegen der Abstimmung werden Mitglieder der Gewerkschaft Holz gebeten, ihr Mitgliedsbuch mitzubringen. Das Versammlungslokal kann von Richtung Bogen und Mitterfels günstig mit den jeweiligen Zügen erreicht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.09.1960
Eine rüstige Altersjubilarin
Hunderdorf. In körperlicher und geistiger Frische kann morgen Sonntag Frau Maria Fuchs aus Lintach ihren 86. Geburtstag begehen. Auf dem gleichen Anwesen, auf dem sie als Austräglerin lebt, erblickte sie das Licht der Welt. Im Jahre 1900 heiratete sie den Landwirt Xav. Fuchs aus Rammersberg und sie übernahm das Anwesen ihrer Eltern. Der Ehe entsprangen 5 Kinder, 2 Buben und 3 Mädchen. Ein Sohn ist vermißt, der älteste bewirtschaftet das Anwesen. Im Jahre 1952 verlor sie ihren Mann und 5 Jahre später mußte sie auch einer Tochter ins Grab blicken. Trotz ihres hohen Alters ist sie noch erstaunlich rüstig und am liebsten würde sie noch auf dem Felde mitarbeiten. Die Zeitung liest sie noch ohne Brille und die behauptet noch nie so gesund gewesen zu sein, wie jetzt. Wir wünschen der rüstigen Jubilarin noch viele gesunde und glückliche Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.09.1960
Müller Hobmeier ist 84 Jahre alt
Hunderdorf. Man muß sich wundern, wie erstaunlich jung der Müller von Apoig, Herr Josef Hobmeier, trotz seines 84. Lebensjahres, das er heute Montag vollendet, noch immer ist. Krank war er fast nie und er meint, daß die Doktoren ein schlechtes G’schäft mit ihm g’macht hätten. Seit 1908 ist er Müller in Apoig, denn im selben Jahr hat er, der selber aus der Panzermühle bei Neufahrn stammt, die Tochter des damaligen Müllers auf der Apoiger Mühle geheiratet. Er hatte dort einen großen und bekannten Vorfahren, den „Mühl-Hiasl“, der auf dieser Mühle schon gearbeitet hat. Leider ging es ihm wie so vielen Mühlenbesitzern: vor wenigen Jahren hat auch er den Betrieb eingestellt. Das wäre bestimmt nicht der Fall gewesen, wenn sein Sohn, der 1942 gefallen ist, wiedergekommen wäre. Von den zwei noch lebenden Töchtern versorgt ihm eine das Haus, während die andere seit Jahren in Mailand verheiratet ist. Er selber ist immer noch fleißig bei der Arbeit. Zum Feierabend gönnt er sich gerne eine Maß und eine gute Virginia. Zu seinem Jubelfest wünschen wir ihm noch recht glückliche und gesunde Erdenjahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.1960
Schulgrundstück wird vergrößert
Hunderdorf. In der Gemeinderatssitzung gestern vormittag beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Ankauf eines ca. 50 qm großen Grundstücks an der Südseite des Schulhauses. Dieser Ankauf war notwendig, da das Nachbargrundstück so nahe an das Schulhaus heranführt, daß von der Straße aus weder eine Zufahrt zum Kohleschacht, noch zum rückwärtig gelegenen Sportplatz hatte. Den Verhandlungen über den Kaufpreis wohnte auch Schulleiter Rektor Hösl und der Grundstückseigentümer Hastreiter bei. Nach längeren Verhandlungen entschloß sich der Gemeinderat zu diesem notwendigen Grunderwerb. Man will im Laufe des nächsten Jahres das Schulgrundstück hier mit einer Bruchsteinmauer abschließen und den Platz vor dem Eingang in einen besseren Zustand versetzen.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.1960
Hunderdorf bekommt erste Frauengruppe der SPD
Stimmenanteil der SPD in Hunderdorf von 18 auf 42 Prozent angestiegen
Ueber 50 Neuaufnahmen
Hunderdorf. Zum Wochenende hatte der SPD-Ortsverein Hunderdorf zu einer Mitgliederversammlung ins Gasthaus Sandbiller eingeladen. Bei der der Vorsitzende Fritz Schmettlach ein große Anzahl Mitglieder begrüßen konnte, u. a. auch als Gast den Unterbezirksvorsitzenden Hans Hofmarksrichter. In seinem Referat stellte dieser den großen Erfolg der SPD bei den letzten Kommunalwahlen heraus und sprach besonders dem Hunderdorfer Ortsverein Dank und Anerkennung aus für seinen großen Erfolg, der sich in einem Ansteigen des Stimmenanteils von 18 auf 42 Prozent auswirkte. Damit ist Hunderdorf zur Hochburg der SPD im Landkreis Bogen geworden, was sich auch darin zeigte, daß seit der Wahl die Zahl der Mitglieder des SPD-Ortsvereins sich um mehr als 50 Personen vermehrte. Als ein besonders erfreuliches Omen bezeichnete es Hofmarksrichter, daß auch viele Frauen der SPD in Hunderdorf beigetreten seien, was dazu führen würde, daß in nächster Zeit in Hunderdorf die erste Frauengruppe ins Leben gerufen werde. Gerade in der Frauenarbeit sei innerhalb der Partei höchste Aktivität geboten. Müsse doch auf diesem Sektor vieles nachgeholt werden, was seit der Einführung des Frauenwahlrechts durch die Initiative der SPD im Jahre 1918 versäumt worden sei.
Als befremdend und mindestens sehr eigenartig bezeichnete Hofmarksrichter die Tatsache, daß ein Mitglied des Gemeinderates – in diesem Fall GR Xaver Aumer – zu den beiden letzten Sitzungen des Gemeinderates überhaupt keine Einladung bekommen habe und bei einer dritten Sitzung derselbe Gemeinderat durch den Gemeindeschreiber unter dem falschen Datum eingeladen worden sei. Gegen diese Art der Einladungen, die zudem gegen die Gemeindeverordnung verstoße, wurde von Seiten der Mitglieder schärfstens protestiert. Als schuldiger Teil an diesem „Versehen“ wurde Gemeindeschreiber Höhn festgestellt.
In der Diskussion konnte Betriebsratsvorsitzender Kapfenberger über eine zweiwöchige Gewerkschaftstagung in Berlinberichten, bei der den Delegierten auch Gelegenheit geboten war, mit dem Regierenden Bürgermister Willy Brandt und den Parteivorsitzenden Ollenhauer zu sprechen. Unterbezirksvorsitzender Hofmarksrichter wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, daß am 1. Und 2. Oktober in Regensburg der Bezirksparteitag der SPD stattfinden werde, bei dem auch der SPD-Kanzlerkandidat Willy Brandt und der stellvertretende Parteivorsitzende Herbert Wehner anwesend sein werden.
Zum Abschluß der Versammlung, die durchaus harmonisch verlief, wurde, um die Arbeit im SPD-Ortsverein Hunderdorf auf eine breitere Grundlage zu stellen, der Posten eines Organisationsleiters geschaffen und als solcher GR Xaver Aumer gewählt.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.1960
Der Herr über Leben und Tod holte am Samstag früh 4 Uhr unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Kreszenz Hornberger
geb. Baier, Austragslandwirtswitwe
im Alter von 62 Jahren, nach Empfang der heiligen Sterbesakramente, heim in ein besseres Jenseits.
Hunderdorf, Straubing, den 18. September 1960
Die tieftrauernden Söhne
Johann Hornberger mit Familie und
Paul Hornberger mit Familie,
Kuni Brunner, Schwester
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Dienstag, den 20. September 1960, um 9 Uhr mit anschlie0ender Beerdigung in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.1960
Bayerisches Fernsehen machte Aufnahmen
Bogen. Der Landfunk, der im Frühjahr einen Hörbericht über den Obstbau im Landkreis Bogen gebracht hat, veranlaßte jetzt dankenswerterweise das bayerische Fernsehen, Aufnahmen über die derzeitige Lage der heimischen Obstwirtschaft zu machen. Unter Führung von Kreisfachberater Hans Kilger wurden in verschiedenen Betrieben aufnahmen über die drei Themen gemacht: a) über den gewaltigen Obstbehang an den Bäumen, b) wie die Aepfel ungesammelt unter den Bäumen liegen, c) wie das Obst sogar verfüttert wird, weil es eben nicht verkauft werden kann. – Wann die Aufnahmen gesendet werden, wird noch rechtzeitig in der Tagespresse bekannt gegeben werden. Am Tage vor diesen Aufnahmen hatte der Fernsehtrupp eine Hopfenversteigerung in der Hallertau aufgenommen, bei der es wegen zu niedrigen Angebotes zum Abbruch der Versteigerung kam.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1960
Windberg. (Der Schröttinger-Vater beigesetzt) Eine große Trauergemeinde versammelte sich am Samstag auf dem Windberger Friedhof, um den allseits geachteten und beliebten Josef Schröttinger von Apoig die letzte Ehre zu erweisen. H. H. Pfarrer Ach übergab den Sarg der geweihten Erde und widmete dem Verstorbenen einen ehrenden Nachruf. Herr Schröttinger wurde am 27. Februar 1881 in Apoig geboren. Er nahm am ersten Weltkrieg teil. 1906 heiratete der Fräulein Therese Eibauer von Gaishausen. Schon nach wenigen Jahren mußte er am Grabe seiner jungen Gattin stehen. 1913 heiratete er deren Schwester Helene. Aus der harmonischen Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen jedoch schon drei ihren Vater in die Ewigkeit vorausgingen. Die übrigen vier Kinder standen trauernd am Grabe ihres guten Vaters. Der Windberger Kirchenchor sang ein würdiges Grablied. Den Hinterbliebenen unsere Teilnahme.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1960
Die älteste Einwohnerin der Gemeinde feiert Geburtstag
Hunderdorf. Heute Dienstag vollendet Frau Josefa Weishart, geb. Wanninger, von Hofdorf ihr 88. Lebensjahr. Im Jahre 1901 schloß sie dem Landwirt Martin Weishart den Bund fürs Leben. Der Ehe entsprangen 2 Kinder. Die Tochter verlor sie im blühenden Alter von 20 Jahren. Im Jahre 1951 starb ihr Mann, mit dem sie nach überaus glücklicher Ehe im selben Jahr ihr goldenes Hochzeitsjubiläum hätte feiern können. Den Lebensabend verbringt die Jubilarin bei ihrem Sohn und sie nimmt auch heute noch ihrer Schiegertochter im Hause sie manche Arbeit ab. Jetzt noch kann sie ohne Brille schreiben und lesen. Sie würde gerne noch auf dem Felde mitarbeiten. Wir wünschen der ältesten Einwohnerin der Gemeinde zu ihrem Geburtstag noch recht viele gesunde und glückliche Jahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1960
Schulpflegschaft wurde gewählt
Hunderdorf. Unter geringer Beteiligung der Elternschaft wurde am Sonntagnachmittag im Schulhaus die Wahl der Elternvertreter zur Schulpflegschaft vorgenommen. Bürgermeister Reiner und Schulleiter Rektor Hösl begrüßten die Eltern. Als Elternvertreter wurden Schaubeck Hans, Hoch; Kern Ludwig, Rammersberg; Fruhstrofer Maria, Sollach; Procksch Gertraud, Hunderdorf; Lauschner Margarete, Apoig und Groß Xaver, Hofdorf, gewählt. Ersatzleute sind Bugl Josef, Gaishausen; Kern Xaver, Lintach; Scheibenthaler Katharina, Apoig; Riepl Johann, Thannanger; Schütz Waltraud, Hunderdorf und Frieß Elisabeth, Hunderdorf. Als Gemeindevertreter gehören bereits Bürgermeister Karl Reiner, Hans Hornberger und Albert Gall, Gaishausen, der Schulpflegschaft an. Als Ersatzleute der Gemeindevertreter wurden Härtenberger Karl, Hunderdorf; Aumer Xaver, Apoig und Fuchs Alois, Gaishausen, gewählt. Die Lehrervertreter werden noch im Laufe dieser Woche ermittelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1960
Hunderdorf. (Frau Kreszenz Hornberger gestorben) Nach längerer, schwerer Krankheit verscheid am Samstag die Austragslandwirtswitwe Kreszenz Hornberger. Schwere Schicksalsschläge, die der erst 62jährigen schon früh die Lebenskraft nahmen, fügte ihr das Leben zu. 1948 starb ihr Mann, der nach dem Kriege das Amt des Bürgermeisters versah. Bis heute ist das Schicksal ihres dritten Sohnes noch unbekannt, der im Krieg als vermißt gemeldet wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1960
Gründungsversammlung der Gewerkschaft Holz
Ludwig Kapfenberger Erster Vorsitzender, sein Stellvertreter Martin Laumer
Hunderdorf. In einer Gewerkschaftsversammlung, die der Vorsitzende der Verwaltungsstelle Straubig, Michael Reng, leitete, sprach der Bezirksleiter Knöferl der Gewerkschaft Holz zu folgenden Punkten: „Was bringt die Gründung einer neuen Ortsverwaltung für Aufgaben?“ Im zweiten Punkt sprach er über die Lohn- und Gehaltserhöhungen.
Knöferl erläuterte, welche Beschlüsse der Gewerkschaftstag in Berlin gefaßt hat. Er machte allen Anwesenden deutlich klar, daß es ohne eine gewerkschaftliche Organisation auf keinen Fall zu diesem Lebensstandard der arbeitenden Menschen kommen würde; wäre nicht eine gewerkschaftliche Macht zustande gekommen. Die immer wieder versucht, die steigenden Preise einzuholen und somit die Lebenshaltungskosten mit den jeweiligen Preisen auf eine Ebene zu bringen.
Bei der Wahl der örtlichen Vorstandschaft wurde Ludiwg Kapfenberger mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden, Martin Laumer zum Zweiten Vorsitzenden gewählt. Schriftführer wurde der technische Angestellte Hans Geiger. Erster Kassier wurde Xaver Diewald. Revisoren sind Christa Reimann, Josef Lehner und Karl Heigl. Als Beisitzer dieser Verwaltungsstelle fungieren: Willi Steckler, Willi Ruhs, Hans Hastreiter, Hans Schötz, Alois Fixl, die Kolleginnen Duschl, Petzold und Wenninger. Als Jugendleiter dieser Verwaltungsstelle wurde der kaufmännische Lehrling Hermann Schlecht gewählt.
Daß diese Gründungsversammlung ein imposanter Erfolg wurde, geht schon daraus hervor, daß der große Saal der Gastwirtschaft Solcher bis auf den letzten Platz gefüllt war. Bei dieser Versammlung konnten allein 54 Neuaufnahmen für die Gewerkschaft Holz getätigt werden. Es wäre zu wünschen, daß bei der nächsten Versammlung, die die neue Verwaltungsstelle Hunderdorf startet, mehr Kolleginnen erscheinen würden. Gerade für die Frauen, die immer mehr in die Industrie mit hineingezogen werden, ist es notwendig, daß sie sich dementsprechend aufklären lassen, welche Rechte sie innerhalb der Holzwirtschaft in Anspruch nehmen können.
Zum Abschluß der Gründungsversammlung dankte der neue Vorsitzende der Verwaltungsstelle Hunderdorf, Ludwig Kapfenberger, für das zahlreiche Erscheinen der Kolleginnen und Kollegen und dem Kollegen Knöferl für sein Bemühen, daß diese Ortsverwaltung in Hunderdorf so schnell gegründet werden konnte.
Ludwig Kapfenberger ist 29 Jahre alt, bei der Firma Nolte-Möbel in Hunderdorf als Vorarbeiter tätig. Er ist seit acht Jahren in diesem Betrieb bei einer 600köpfigen Belegschaft Betriebsratsvorsitzender. Kapfenberger ist zugleich Vorsitzender sämtlicher innerbetrieblichen Ausschüsse. In der Gewerkschaft Holz ist er Delegierter beim Bezirkstag Südbayern und war Delegierter beim Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Holz, der heuer in Berlin stattfand. Als Mitglied der Hohen Tarifkommission der Gewerkschaft Holz ist er an der Lohnbewegung in der Holzindustrie maßgeblich beteiligt.
Auf politischem Gebiet kann gesagt werden, daß Kapfenberger langjähriges Mitglied der SPD ist. Er war in der letzten Amtsperiode Mitglied des Gemeinderats Hunderdorf, ist Mitglied der Vorstandschaft der SPD des Ortsvereins Hunderdorf, wobei er den Ortsverein der SDP vielseitig unterstützt.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1960
Hunderdorfer Bahnhof wird ausgebaut
Bundesbahn erfüllt einen langehegten Wunsch der Hunderdorfer
Hunderdorf. Gestern haben die Arbeiten zum Bahnhofsumbau in Hunderdorf begonnen. Die Tage des kleinen und armseligen alten Bahnhofsgebäudes sind gezählt. Schon seit Jahren sind die jetzt noch vorhandenen Räume, der Lager-, Dienst- und Warteraum, nur mehr als Provisorium zu betrachten, denn mit der zunehmenden Einwohnerzahl des Ortes konnten sie weder im Güterverkehr noch im Personenverkehr den steigenden Bedürfnissen Rechnung tragen. Immer wieder wurden die Unzulän
glichkeiten des Hunderdorfer Bahnhofs aufgezeigt. Nun will die Bundesbahn endlich diesen Bitten nachkommen. Dabei muß den maßgebenden Stellen der BB allerdings bescheinigt werden, daß die Notwendigkeit eines Um- oder Neubaues schon bekannt war, daß jedoch das hinlänglich bekannte Defizit der BB den Plan immer wieder verschob.
Die Hunderdorfer allerdings, in Anliegen des öffentlichen Verkehrs und der örtlichen Verhältnisse schon recht bescheiden geworden, freuen sich, daß nun endlich einer ihrer großen Wünsche erfüllt wird. Besonders in den Wintermonaten werden es viele Arbeiter, Angestellte, Fahrschüler und Reisende begrüßen, wenn sie bei grimmiger Kälte nicht mehr bis zur Ankunft der Züge im Freien und hinter dem Bahnhofgebäude warten müssen, sondern endlich ein Dach über dem Kopf haben. Der neue Bahnhof erfährt aber nicht nur eine großzügige Erweiterung des Warteraumes, auch der Dienst- und Lagerraum werden vergrößert, so daß bald nichts mehr von dem primitiven Einheitsstil der Bahnstation übrig sein wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1960
2 .Stottererkurs im Jugendfeim Windberg
Windberg. Vom 16. Bis 26, Oktober findet im Jugendheim Windberg bei Bogen wieder ein Stottererkurs unter Leitung des bekannten Professors Oskar Firt aus Wien statt. Der erste Kurs im Mai zeitigte schöne Erfolge, soweit die Teilnehmer das Gelernte durch fleißiges Üben verwerten. Anmeldungen und Auskunft bei der Caritas-Zentrale in Regensburg, Von-der-Tann-Straße 7.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.09.1960
Kirchturm wird repariert
Hunderdorf. Seit einigen Tagen sind Maurer damit beschäftigt, den Mörtel des alten Zifferblattes an der Kirchturmuhr abzuschlagen, damit ein neuer Anwurf mit Quarzsand aufgezogen werden kann. Auch das Werk der alten Uhr wird von Fachleuten durch ein neues ersetzt und damit dürften die Hunderdorfer in absehbarer Zeit wieder eine genaue Zeit vom Kirchturm ablesen können.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1960
Hunderdorf. (PS-Sparer) Da diesmal die Auslosung Prämiensparen bereits am 5. Oktober erfolgt, gibt die Sparkasse bekannt, daß die PS Lose bis spätestens 26. September gekauft werden müssen, wenn sich die Sparer noch an der Auslosung beteiligen wollen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1960
Hunderdorf. (Der Holunder blüht) Im Garten des Zimmerermeisters Jakob Dilger fing eine Holunderstaude wieder an zu blühen. Die zwei schönen, großen Dolden reichen gerade aus für schmackhafte „Hollerküchl“.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1960
Hunderdorf. (Die Schutzimpfung) gegen Maul- und Klauenseuche wird heute und mirgen in der Gemeinde Hunderdorf durchgeführt.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1960
Windberg. (Maul- und Klauenseuche-Impfung) Heute und morgen findet im Gemeindegebiet die Impfung gegen die Maul- und Klauenseuche statt. Es ist notwendig, daß in jedem Anwesen eine Person zuhause bleibt.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1960
Führerschein auf Lebenszeit verloren
Zwei andere trinkfreudige Kraftfahrer müssen auf ihre Fahrerlaubnis längere Zeit verzichten
Bogen. Am Montag räumte Amtsgerichtsrat Tautz mit Trinkern am Steuer von Kraftfahrzeugen energisch auf. In allen drei Gerichtssitzungen hatten sich Männer aus dem Kreis Bogen zu verantworten, die im angetrunkenen Zustand Kraftfahrzeuge fuhren und in zwei Fällen sogar Verkehrsunfälle verursachten, wobei unschuldige Menschen erheblich verletzt wurden. Während zwei der Angeklagten mit Geldstrafen und Führerscheinentzug bis zu zwei Jahren davonkamen, muß der 35jährige Pf. Aus der Gemeinde Steinburg neun Monate ins Gefängnis; eine Fahrerlaubnis darf ihn nie mehr erteilt werden.
Der 35jährige Automechaniker Pf. Hatte am 25. Juni dieses Jahres in mehreren Gaststätten ausgiebig gezecht. Auf der Heimfahrt von Windberg in Richtung Steinburg übermannte ihn am Nordrand von Hunderdorf der Alkohol. Pf. War nicht mehr ganz Herr seiner Sinne, als ihm aus entgegengesetzter Richtung ein VW aus Straubing, der mit vier Personen besetzt war, entgegenkam. Pf., der während der Fahrt seinen Kopf nach unten hängen ließ, geriet auf die linke Fahrbahnseite. Als der VW entgegenkam, rief ihm noch seine neunjährige Tochter zu „Vater, da kommt ein Auto entgegen!“ Doch da war es bereits zu spät. Der DKW des Pf. Krachte mit dem Volkswagen frontal zusammen und zwar so heftig, daß beide Autos erheblich beschädigt wurden. Alle Insassen des VW wurden verletzt. Eine Frau und ein Kind mußten mit Gehirnerschütterungen, Schnittwunden usw. für 11 Tage ins Krankenhaus. Dem Kind, einem Mädel, bleiben von dem Unfall Narben für immer im Gesicht zurück. Auch die Tochter des Angeklagten erlitt Verletzungen. Nur Pf. Blieb unverletzt. Pf. Hatte bereits 1953 einen Verkehrsunfall gebaut, nachdem er ca. 18 Glas Bier getrunken hatte. Sein Führerschein war damals zwei Jahre sichergestellt worden. Eine Gefängnisstrafe hatte er ebenfalls in Kauf nehmen müssen. Nun verurteilte ihn der Richter wegen fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung in Tateinheit mit vier Vergehen der fahrlässigen Körperverletzung zu neun Monaten Gefängnis ohne Bewährung und zum Entzug des Führerscheins auf Lebenszeit. Die Verfahrenskosten kommen hinzu.
Johann H. aus Stetten ist bei der Firma Nolte in Hunderdorf beschäftigt. Er feierte am 24. Juni seinen Namenstag wohl zu ausgiebig. Von 16 bis 21.30 Uhr zechte er in der Werkskantine, mehr wohl dem Alkohol als dem Namenspatron zuliebe. Dann machte er sich mit seinem Roller auf die Heimfahrt in Richtung Sollach. Auf der schlechten Straße streifte er noch in der Nähe von Hunderdorf einen Fußgänger, der auf der rechten Straßenseite ging. Beide kamen zu Fall. Während sich der Angeklagte verletzte, kam der Fußgänger mit dem Schrecken davon. Bei der Blutprobe wurden 1,70 Promille Alkohol festgestellt. Wegen fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung wurde H. zu 200 DM Strafe, ersatzweise zu 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde der Führerschein für sechs Monate sichergestellt.
Der Bauer X. W. aus Pfelling holte sich draußen auf der Wiese einen pfundigen Rausch. Er fuhr zum Heuen und wegen der Hitze nahm er vermutlich schon zu Hause etliche Halbe zur Erfrischung zu sich. Auf der Wiese trank er munter weiter und merkte wahrscheinlich gar nicht, daß das normale Maß erheblich überschritten war. Er fuhr mit seinem Bulldog zunächst in einen Graben, verstauchte beim Bulldog die Lenkung und wollte nun zur Reparatur fahren. Wäre er nicht im Zickzackkurs gefahren, hätte es die Polizeistreife, die zufällig an ihm vorbeifuhr, vielleicht gar nicht bemerkt, was für ein „blauer“ Mann da am Steuer saß. So nahm man sich seiner an, brachte ihn mit dem Bulldog ins nächste Dorf und ließ sein Blut anzapfen. Und siehe und staune – der gute Bauer hatte 2,23 Promille Alkohol im Blut. Der Richter sah sich gezwungen, dem Bauern X. W. wegen einer Übertretung des Fahrens in angetrunkenem Zustand 125 DM Strafe, ersatzweise 25 Tage Gefängnis aufzubrummen. Der Führerschein kommt für zwei Jahre in Sicherheit. Nur die bisherige Straffreiheit kam dem Bauern bei dem verhältnismäßig milden Urteil zugute.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1960
Nach Gottes heiligem Willen verscheid heute um 6.30 Uhr früh mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Pate
Herr Johann Hartl
Wagnermeister in Meidendorf – Kriegsteilnehmer 1914-18
schnell und unerwartet, infolge Schlaganfalls, nach Empfang der heiligen Sterbesakramente, im 65. Lebensjahr selig im Herrn.
Meidendorf, Makofen, München, 21. September 1960
In tiefer Trauer:
Maria Hartl, geb. Artmeier
Isidor, Johann, Otto, Söhne
Resi Häusler
Emma Hartl, Töchter
Michael Häusler, Schwiegersohn
Enkelkinder u. übrige Verwandtschaft
Beerdigung Samstag, 24. Sept. 1960, 9.30 Uhr vom Leichenhause Windberg aus, anschließend Trauergottesdienst.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.09.1960
Windberg. (Wahl der Schulpflegschaft) Die Eltern der Windberger Schulkinder wählen am Sonntag um 14.30 Uhr im unteren Schulsaal die Mitglieder der Elternpflegschaft. Wahlberechtigt und wählbar sind alle Erziehungsberechtigten, deren Kinder die Volksschule besuchen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1960
Windberg. (Ehrlicher Finder) Glück im Unglück hatte die Trägerin unserer Heimatzeitung, Frau Rosina Hofmann aus Windberg. Auf dem schlechten Straßenstück bei Apoig verlor sie ihre Geldtasche. Der Verlust hätte sie schwer getroffen. Um so mehr erfreut war Hofmann, als ihr die Tasche wieder gebracht wurde: Der Kreisfachberater Hans Kilger hatte sie gefunden und sofort für ihre Rückgabe gesorgt.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1960
Windberg. (Zur letzten Ruhe) Gestern versammelte sich auf dem Windberger Friedhof eine große Trauergemeinde um das offene Grab von Herrn Franz Weinzierl von Apoig. H. H. Pfarrer Ach übergab den Sarg der geweihten Erde und richtete an die Hinterbliebenen trostreiche Worte. Weinzierl wurde am 14. Oktober 1878 in Apoig geboren. Von seinen vier Geschwistern gingen ihm drei in die Ewigkeit voraus; zusammen mit seiner Schwester Therese bewirtschaftete der Verstorbene lange Jahre das Anwesen. Er erfreute sich eines guten Rufes und großer Beliebtheit. Trotz seines hohen Alters half Herr Weinzierl bis zu seinem letzten Lebenstag in der Landwirtschaft mit. Auf dem Acker erlitt er einen Herzschwächeanfall und verscheid noch am selben Tage. Der Windberger Kirchenchor sang ein schönes Grablied.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1960
Xaver Hainz wurde 75 Jahre alt
Hunderdorf. Gestern konnte der Rentner Xaver Hainz von Thannanger in erstaunlicher geistiger und körperlicher Frische sein 75. Wiegenfest feiern. Das Licht der Welt erblickte der Jubilar in Steinburg. Nach seiner Verehelichung zog er nach Oberhunderdorf. Dort baute er sich mit seiner Ehefrau 1939 ein eigens Heim. Den Ersten Weltkrieg machte er von Angang bis zum Ende mit und auch den Zweiten Weltkrieg stand er im feldgrauen Rock; allerdings im Heimatdienst. Von seinen elf Kindern starben vier bereits in jungen Jahren. Ein Sohn ist schon vermißt. Besondere Treue erwies der Jubilar der FFW, von der er für seine 50jährige Mitgliedschaft mit einer Ehrennadel ausgezeichnet wurde. Auch dem Veteranenverein gehörte er lange Jahre an. Seinen Lebensabend widmet Xaver Hainz seinen Enkelkindern, die ihren Opa eine Anhänglichkeit bezeigen. Zu den kleinen Freuden seines Lebens gehört auch heute noch eine Prise guten Tabaks. Den zahlreichen Wünschen für einen gesunden und langen Lebensabend schließt sich auch seine Heimatzeitung an.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1960
Auf der neuen Straße … zum Gottesacker
Windberg. Zum drittenmal innerhalb von acht tagen trauert die Pfarrgemeinde Windberg um einen Mitmenschen. Mitten aus einem arbeitsreichen Leben wurde Johann Hartl aus Meidendorf in die Ewigkeit abberufen. H. Pfarrer Ach schilderte am offenen Grabe das Leben des treusorgenden Familienvaters. Hartl wurde 1895 in Aschenau bei Schwarzach geboren. Er erlernte das Wagnerhandwerk. 1913 zum Kriegsdienst eingezogen, machte er den ganzen Weltkrieg mit. Aus der Ehe mit Maria Artmeier aus Meidendorf gingen acht Kinder hervor, von denen jedoch schon drei zum großen Schmerz ihrer Eltern starben. – Schwere Unglücksfälle haben Johann Hartl heimgesucht. Zuletzt wurde er mitten in der Arbeit beim Dreschen vom Gehirnschlag getroffen. Er starb kurze Zeit darauf. Eine große Freude war dem Verstorbenen dir Fertigstellung der neuen Straße Windberg-Meidendorf; oft hörte man ihn kurz vor seinem Tode sagen: „Wer wird wohl der Erste sein, den man da nach Windberg bringt?“ Den Hinterbliebenen auch unser Mitgefühl!
Quelle: Bogener Zeitung, 26.09.1960
Leserbriefe:
Gemeindeschreiber Höhn antwortet auf den Artikel „Hunderdorf bekommt erste Frauengruppe der SPD“
„In der Montag-Ausgabe erschien ein Artikel über eine SPD-Versammlung vom Sonntag. In diesem Bericht wurde auch ich namentlich erwähnt. Dieser Teil des Artikels erhielt aber soviel unrichtige Angaben, daß ich dieselben nicht unwidersprochen lassen kann. In diesem Absatz muß beim unbefangenen Leser der Eindruck entstehen, als hielte der Gemeindeschreiber bewußt einen Gemeinderat von den Sitzungen fern. Dieser Gedanke ist an sich so absurd, daß jegliche Polemik darüber unterbleiben könnte. Eine sachliche Richtigstellung scheint wir aber doch erforderlich:
Laut Gemeindeordnung lädt der 1. Bürgermeister zu den Gemeinderatssitzungen ein. Er allein bestimmt Form und Inhalt der Einladung und setzt die Punkte der Tagesordnung fest. Wenn er nun die letzten beiden Sitzungen zur Geschäftserleichterung durch den Gemeindeboten mündlich einladen ließ, konnte ich es nur persönlich begrüßen, aber Einfluß auf diese Einladung hatte auf diese Einladung nicht. Es kann mir deshalb auch nicht über die versehentliche Nichteinladung eines Gemeinderates Vorwurf gemacht werden. Etwas anderes ist es mit der von mir verfaßten schriftlichen Einladung zu einer Gemeinderatssitzung, bei der vom Bürgermeister und mir ein Tippfehler beim Datum übersehen wurde. Da aber diese Einladung zweimal, mit je 5 Durchschlägen geschrieben wurde, erhielten das falsche Datum 5 Gemeinderäte zugestellt. Vier davon sind aber lt. Protokoll trotzdem zur richtigen Zeit erschienen, weil die Unmöglichkeit der Datumsangabe klar ersichtlich war. Ich selbst betrachte den betroffenen Herrn als ein sehr achtbares Mitglied des Gemeinderates und hätte gar keinen Grund, etwas derartiges gegen ihn zu unternehmen. Wenn die Versammlung glaubte, in schärfster Form protestieren zu müssen, so ist dieser Protest bei mir durchaus falsch angebracht du ich kann und will sie nicht daran hindern. Der kürzeste und korrekteste Weg einer Beschwerde über einen Gemeindeangestellten ist immer der beim Bürgermeister oder beim Gemeinderat.
Höhn, Gemeindeschreiber.“
Quelle: Bogener Zeitung, 26.09.1960
Windberg. (Der Raiffeisenverein) beschloß heuer noch eine Generalversammlung abzuhalten. Sie wird am Kirchweihmontag, 17. Oktober, im Gasthaus Grüneisl in Meidendorf stattfinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1960
Windberg. (Die Elternvertreter) in der Schulpflegschaft wurden am Sonntag gewählt, und zwar: Alfons Frankl-Ried; Josef Brenner-Windberg; Max Zeitlhöfer-Kreuzberg; Lotte Hornberger-Windberg; Maria Wanninger-Windberg; Veronika Schötz-Ried. Stellvertreter wurden: Elisabeth Diewald-Irenzfelden; Anna Haimerl-Windberg; Amalie Bugl-Hohenthann; Xaver Förg-Ried; Michael Zöllner-Windberg; Josef Ammer-Klostermühle. Die beiden Vertreter der Gemeinde wird der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung bestimmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1960
Die Schulpflegschaft der Volksschule gewählt
Steinburg-Au. Für Sonntag hatte der Bürgermeister und die Schulleitung zu einer Elternversammlung und zur Wahl der Schulpflegschaft eingeladen. Der Bürgermeister fungierte als Wahlleiter. Worte über Sinn, Zweck und Aufgabe der Schulpflegschaft bildeten die Eröffnung. Bei der Bekanntgabe der Wahlmöglichkeiten entschied sich die Elternschaft einstimmig für die mündliche Wahl, was vom Wahlausschuß dankbar angenommen wurde. Die Namen der Wahlvorschläge wurden dann an die Tafel geschrieben. Die Abstimmung zeitigte folgendes Ergebnis: Weinzierl Egon, Landwirt, Röhrnau; Fuchs Johann, Schmiedmeister, Steinburg; Kronfeldner Johann, Landwirt, Au vorm Wald; Heigl Karl, Arbeiter, Schafberg. Als Ersatzleute wurden gewählt: Baumgartner Hermann, Arbeiter, Schafberg; Schneider Karl, Landwirt, Röhnrau; Mauermayer Hedwig, Hausfrau, Schafberg und Schröter Maria, Hausfrau Schafberg. In der Gemeinderatssitzung am gleichen Tage bestimmte der Gemeinderat Steinburg einstimmig die Herren Gemeinderäte Josef Stoiber und Max Schötz als Gemeindevertreter für die Schulpflegschaft. Als Lehrervertreter fungieren Lehrerin Cäcilie Naimer und Schulleiter Alfred Müller. Schulleiter Müller erörterte die Arbeit mit modernen Lehrmitteln und führte sie auch praktisch vor. Die Eltern gaben ihrer Freude darüber Ausdruck, daß die Gemeinde in vorbildlicher Einstellung für die Schule und für die Erziehung der Kinder sorgt.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.09.1960
Steinburg. (Schutzimpfung gegen Maul- und Klauenseuche) Am Donnerstag wird in der Gemeinde Steinburg die Schutzimpfung gegen die Maul- und Klauenseuche durchgeführt. Die Landwirte werden gebeten, auch die Einspanntiere bereit zu halten und selbst auf dem Hofe anwesend zu sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.09.1960
Die Obstverwertung hat eingesetzt
Bogen. Der große Alpdruck mit dem vielen Mostobst hat nachgelassen. Neben der Raiffeisenkasse Windberg und der Lohnkelterei Dilger in Haibach hat nun am 22. September auch die neue Kelterei der Konservenfabrik Steinburg die Verarbeitung mit neuesten Maschinen und neue Räumen begonnen, so daß der Absatz im Landkreis Bogen fühlbar entlastet wird. Während in ganz Niederbayern und teilweise auch schon wieder im Landkreis Bogen den Erzeugern nur mehr 2.50 DM pro Zentner geboten wird, erhalten Obstbauern von den drei heimischen Keltereien einen Mindestsatz von 3.1 DM pro Zentner. In dankenswerter Weise hat das Lagerhaus Steinburg, Besitzer Herr Marian Kurosczyk, auch in den Randgemeinde des Landkreises wie Saulburg, Wetzelsberg und Bernried usw. Erfassungseinrichtungengeschaffen; denn in diesen Gemeinden war bisher fast überhaupt nichts abzusetzen. Das „untere“ Kreisgebiet wird von Lagerhausverwalter Beier in Niederwinkling, der „obere“ Kreis vom Lagerhaus Steinburg direkt betreut. Damit haben die langjährigen Bestrebungen von Landrat Hafner und Kreisfachberater Hans Kilger zu einem guten Ende geführt, denn die Herren Philipp-Hengersberg und Kurosczyk-Steinburg haben ihr Wort gehalten und einen Betrieb erstellt, der immerhin in der Lage ist, 10 000 bis 12 000 Ztr. Obst zu verwerten.
Mit besonderem Nachdruck werden alle Obstbauern noch einmal auf die günstige Möglichkeit des Lohnmostens in den heimischen Keltereien aufmerksam gemacht, besonders auf die bargeldlose Form. Das Obst braucht daher nicht mehr zu verfaulen und es muß auch nicht unbedingt verfüttert werden. Ein Lob haben sich die Obstbauern des Landkreises Bogen insofern schon verdient, als sie heuer vernünftig handeln und das Obst am Baume lassen, bis es richtig reif ist. Der Baum ist und bleibt der beste Aufbewahrungsort. Eine Panik ist dann so gut wie ausgeschlossen, wenn die Obstbauern diese vernünftige Haltung beibehalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.09.1960
Straubinger Volksfest vor dem Bogener Stadtrat
„Unschönes Verhalten gegenüber einem Patenkind“ – Nachtragshaushalt angenommen
Positiver Beschluß wegen der Baulandsteuer
Bogen. (Eig. Bericht) … Sehr betroffen zeigten sich die Bogener Stadträte von der Absicht der Nachbarstadt Straubing, das seither in zweijährigem Turnus abgehaltene Straubinger Volksfest für die Folge alljährlich stattfinden zu lassen. Man bedauert diese Absicht und hofft, daß sie im Interesse von Bogen nicht zum Beschluß erhoben wird. Das freundnachbarliche Verhältnis der Stadt Straubing mit seinem Patenkind Bogen hat bislang durch das in stetem Wechsel durchgeführte Abhalten des Volksfestes in Straubing und Bogen keine Trübung erfahren, würde aber durch einen Beschluß Straubings, alle Jahre ein Volksfest abzuhalten, getrübt werden; denn dem Patenkind Bogen wäre es dadurch unmöglich gemacht, sein Volksfest, das traditionell immer im August stattfindet, abzuhalten. Vertreter der einzelnen Stadtratsfraktionen wollen nun zusammen mit der Stadtverwaltung in Straubing vorstellig werden, um in gütlicher Aussprache eine Klärung der Angelegenheit auf einer beide Teile zufriedenstellenden Basis herbeizuführen. …
Quelle: Bogener Zeitung, 29.09.1960
Ein großer Schritt vorwärts zur Sicherung des Obstsegens
Neue Keltereianlage in Steinburg in Betrieb genommen – 250 Zentner Äpfel werden täglich in Most umgewandelt
Fuhrenweise fahren die Bauern ihr Obst an
Steinburg. Vorgestern nachmittag erlebte die in kürzester Zeit aus dem Boden gestampfte Kelterei ihre inoffizielle Einweihung. Landrat Hafner, ORR Dr. Osthelder, Kreisfachberater Kilger und Vertreter des WWA Deggendorf besichtigten den Betrieb eingehend. – Zur Debatte stand eine der Hauptschwierigkeiten, die anfangs nicht ausreichende Wasserversorgung. Da in einem Obstverwertungsbetrieb verhältnismäßig viel Wasserbenötigt wird, mußte schon rechtzeitig an die Lösung dieser Frage gedacht werden. Diese Möglichkeit ergab sich 1958/59, als in der Gemeinde Steinburg eine öffentliche Wasserleitung errichtet wurde. Der Zusammenarbeit zwischen dem Lagerhaus Steinburg und der Geschäftsleitung der Konservenfabrik gelang es, mit Unterstützung von Landrat Hafner, den Anschluß an die gemeindliche Wasserleitung Steinburg zu erreichen, wobei zu Gunsten der Gemeinde Steinburg beträchtliche finanzielle Opfer durch die Konservenfabrik und das Lagerhaus Steinburg gebracht wurden. Auch die Erstellung der Gebäude und die Bereitstellung des Baugrundes hat in dankenswerter Weise der Besitzer des Lagerhauses Steinburg, Marian Kurosczyk, übernommen. Ohne dessen Initiative hätte das Unternehmen zu einem so frühen Zeitpunkt kaum mehr starten können.
Die Vorgeschichte des jetzt vollendeten Baues geht weit zurück. Schon vor zehn Jahren war geplant, die Kelterei, die an sich schon seit Inbetriebnahme der Konservenfabrik durch die jetzigen Inhaber im Jahre 1938 eingerichtet wurden war, auszubauen. Die Pläne konnten aber infolge des Krieges und wegen der Nachkriegsverhältnisse und zuletzt wegen der Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung nicht verwirklicht werden. Im Hinblick auf den gelegentlichen Obstreichtum im Landkreis Bogen wurde es aber immer dringlicher, einen leistungsfähigen Verarbeitungsbetrieb zu errichten, der im Fall einer Riesenernte wie heuer wirklich eine Entlastung bringen kann. Der erste Schritt ist nun vollzogen. Die maschinelle Einrichtung gestattet die Verarbeitung auch großer Mengen. Zur Zeit werden täglich ca. 250 Zentner Aepfel vermostet. Der Betrieb wird daher für die Unterbringung der diesjährigen Obsternte von großem Nutzen sein. Eine Vergrößerung des Tankraumes ist aber notwendig und auch eingeplant, damit auch eine noch größere Obsternte reibungslos im Landkreis untergebracht werden kann. Die Ausweitung der Einlagerungskapazität ist deshalb für die Obsterzeuger im Landkreis Bogen außerordentlich wichtig. 36 Tanks, die je 8000 Liter fassen, werden vorerst den Most aufnehmen. Täglich wird so ein großer Behälter gefüllt.
Der Steinburger Betrieb wird in diesem Herbst Aepfel verarbeiten, jedoch wird ab Frühsommer 1961 die Verarbeitung auch auf Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, rote und schwarze Johannisbeeren sowie Sauerkirschen sowie Sauerkirschen ausgedehnt. Uebrigens geht der Ursprung des Steinburger Betriebes auf das Jahr 1922 zurück, wobei sich allerdings die damalige Konservenfabrik „Fruchtia“ nicht lange halten konnte. – Nach verschiedenen Unterbrechungen übernahm dann die Bayerwald-Früchteverwertung Wilhelm Philipp K. G. in Hengersberg den Steinburger Betrieb im Jahre 1938 und baute ihn im Laufe der Zeit zu einem modernen und guteingerichteten Verarbeitungsbetrieb aus, in dem heute neben den typischen Erzeugnissen des bayerischen Waldes wie Pfifferlinge, Steinpilze, Heidelbeeren, Himbeeren und Preiselbeeren auch noch andere Obst- und Gemüseerzeugnissen hergestellt werden; be sonders Gurken- und Sauerkrautkonserven, die von Steinburg aus über das ganze Bundesgebiet gestreut und nach allen fünf Erdteilen exportiert werden. – Der größte Teil des Versandes erfolgt durch eigene Fernlastzüge, die die Waren nach allen Teilen des Bundesgebietes und zur Verschiffung nach Uebersee bringen. Alle hergestellten Produkte werden im ganzen Bundesgebiet verkauft und erfreuen sich unter den Marken „Bayerwald“ und „Donauperle“ steigender Beliebtheit.
Wie werden die Aepfel entsaftet?
Der Rundgang durch die neue Kelterei beginnt beim Apfel-Silo. Es ist eine flache, mit Zementwänden umgebene Fläche für die Lagerung von etwa 600-800 Zentnern Aepfel, was dem voraussichtlichen Bedarf von etwa zwei tagen entspricht. Die Fuhrwerke fahren direkt an den Silo heran und die Aepfel werden vom Fuhrwerk aus auf einem Förderband in den Silo hineinbefördert. Mittels eines Skrappers werden anschließend die Aepfel zu dem ersten Wasch- Elevator geschoben, wo die erste gründliche Reinigung der Aepfel mittels Schneckenelevators erfolgt. Die Aepfel fallen auf ein Sortierband, wo sie durch eine Frau nochmals genau durchgesehen und alle schlechten Aepfel entfernt werden. Auf dem Band laufen die Aepfel weiter in einen zweiten Waschelevator, wo sie nochmals gründlich durchgewaschen und mittels eines weiteren Schneckenelevators senkrecht in die Höhe und auf eine schnellaufende Obstmühle befördert werden. Die Leistung der Obstmühle liegt bei 80 bis 100 Zentnern in der Stunde. Wenn die Aepfel feingemahlen sind, fallen sie aus der Obstmühle in einen Behälter, der sich über einer Maischepumpe befindet. Diese Pumpe ist so eingestellt, daß sie ein bestimmtes Quantum Maische nach Auslösung eines elektrischen Druckschalters zur Packpresse befördert. Die Packpresse wird von zwei Personen bedient, die die gemahlenen Aepfel in die bereitliegenden Packtücher einschlagen und durch Zwischenlegen von Packrosten auf dem Biet einen Stapel errichten. Sobald der Stapel die notwendige Höhe erreicht hat, wird das Biet ausgeschwenkt und auf die Presse gesetzt. Das weitere besorgt dann die Presse, indem sie die Stapel mit der Apfelmaische auspreßt. Für 100 Liter Apfelsaft werden etwa 140 bis 150 kg Aepfel benötigt. Die Presse entwickelt dabei einen Druck von 30 kg je qcm, so daß der Gesamtdruck der Presse etwa 300 000 Kilogramm beträgt. Der aus der Presse ausgelaufene Saft wird in einem Behälter aufgefangen, aus dem der Saft mittels einer elektrischen Pumpe in einen Vorlaufbehälter gepumpt wird, der einen Fruchtsaft-Seperator modernster Bauart speist. Im Seperator wird der Saft von allen festen Bestandteilen sowie den übrigen noch vorhandenen Kernen, Schalenteilchen und Trübstoffen befreit und läuft dann in einen weiteren großen Behälter. Aus diesem Behälter wird der Saft mit einer weiteren Pumpe durch einen Plattenerhitzer geleitet, wobei der Saft in Sekunden auf eine hohe Temperatur gebracht und anschlie0end sofort wieder zurechtgekühlt wird. Dieser Plattenerhitzer arbeitet vollautomatisch, d. h. die Temperaturen werden genauestens eingehalten und jede Schädigung des Saftes durch übermäßiges wird vermieden. Aus dem Plattenerhitzer läuft der Saft in die großen Tanks, wo er dann bis zum weiteren Verbrauch lagert. Alle Leitungen im Betrieb bestehen aus rostfreiem Stahl und versilberten Rohren und während des ganzen Arbeitsprozesses wird der aus der Presse laufende Saft von Menschenhand nicht mehr berührt. Der fachliche Leiter der Kelterei ist H. Hans Kilger, der Sohn des Kreisfachberaters Kilger. Er ist 24 Jahre alt, Staatl. Geprüfter Süßmoster. Er arbeitete zuletzt fast fünf Jahre in einer großen Kelterei in Westfalen.
Aufruf an die Obstbauern
Da das meiste Obst industriemäßig verarbeitet werden muß und die Verarbeitungsbetriebe in ihrer täglichen Kapazität begrenzt sind,, wird dringend empfohlen, das Obst nur allmählich von den Bäumen zu schütteln und mit den Abnehmern (Keltereien und Obsthändlern) bestimmte Vereinbarungen über den Abnahmetermin zu treffen. Nur dann ist die zweckmä ßige Verarbeitung gesichert und die Ablieferung des Obstes wird zu keinen Störungen und Verlusten wie im Jahr 1958 führen.
Alle Obsterzeuger werden darauf hingewiesen, daß mit zunehmender Reife die Qualität besser wird und daß bei großem Angebot die Verarbeitungsbetriebe begreiflicherweise auf qualitativ gutes Obst besonders schauen. Je reifer der Erzeuger das Obst auf den Markt bringt, desto leichter wird er es auch verkaufen können; deshalb auch aus diesem Grunde vorher die Absprache über den Anlieferungstermin mit den in Frage kommenden Keltereien und Händlern treffen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.09.1960
Wer baut wo und was?
Bogen. Beim Landratsamt sind folgende Baugesuche eingereiht worden: … Xaver Neumeier – Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Neubau einer Jauchegrube … Jakob Petzendorfer – Stockwies, Gde. Hunderdorf, Anbau einer Garage an das Wohnhaus …
Quelle: Bogener Zeitung, 30.09.1960
Hunderdorf. (Der Kindergarten) eröffnet nach fast vierwöchiger Pause am Montag wieder seine Pforten. Schwester Josephine nützte die Ferien zu einem Schulungskurs und zur eigenen Erholung nach der Arbeit eines guten Jahres.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.09.1960
Hunderdorf. (Vom Trachtenverein) Morgen findet um 20 Uhr in der Gastwirtschaft Baier eine Versammlung des Trachtenvereins statt, in der die Teilnahme an der Gauversammlung besprochen wird. Anschließend ist Plattlerprobe.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.09.1960