1952# 10-12

Hunderdorf. (Lichtfest) Nachdem die Arbeiten des Lichtanschlusses vom Ortsteil Hofdorf an das Überlandwerk beendet sind, wurde am Donnerstag im Rahmen einer Feier der Anschluß vollzogen. Außer den Arbeitern, die kostenlos bewirtet wurden, nahmen Bürgermeister Reiner, sein Stellvertreter und zwei Herren vom Überlandwerk an der Feier teil. Die Bevölkerung von Hofdorf brachte durch rege Anteilnahme an dem Fest ihre Freude zum Ausdruck. Die Musikkapelle Bugl sorgte für die beste Stimmung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1952


Windberg. (Die Bayerwald-Lichtspiele) zeigen am morgigen Donnerstag um 20 Uhr im Jugendheim den wunderschönen Gebirgsfilm „Der ewige Klang“ mit Olga Tschechowa, Rud. Prack u. a. Es ist der Kampf zweier Brüder um eine Geige, die jedem zum Schicksal wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1952


Windberger Quellwasser für Hunderdorf
Windberg.
Als vor zwei Jahren die Wasserleitung nach Windberg durch die Tatkraft des verdienten Vorstandes des Wasserbeschaffungsverbandes Windberg, Anton Kittenhofer, gebaut war, dachte man bereits an einen Anschluß Hunderdorfs, da die Ergiebigkeit der Quellen durch den Windberger Verbrauch bei weitem nicht ausgelastet wurde. Da der Plan in Hunderdorf Anklang fand, wurde nachmehreren Versammlungen seine Ausführung beschlossen. Schon seit einigen Wochen wird nun an der Leitung nach Hunderdorf gebaut. Die Grabarbeiten nehmen gute Fortschritte, obwohl sie durch den regen etwas gehemmt wurden. Bei der Überquerung des Baches in Apoig mußte dieser in der Gegend von Steinburg gestaut werden. Die Leitung des Unternehmens hat die Gemeinde Hunderdorf übernommen; Bauführer ist Peter Balhuber. In Hunderdorf sind bereits 36 Anschlüsse gemeldet worden. Zur Unterstützung der alten Quellen wurden im Windberger Quellegebiet drei neue Quellen durch eine Hangfassung erschlossen. Sehr erschwert werden hier die Arbeiten durch das äußerst steinige Gelände. Um den Druck durch den Höhenunterschied zwischen Windberg und Hunderdorf zu mildern, wird im Grund des Landwirts Förg in Ried ein Unterbrecher eingebaut. Es wäre aber äußerst wünschenswert, einen eigenen Hochbehälter zu errichten, da ohne ihn die Benützung eine s Hydranten nicht möglich ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1952


50 Jahre in treuer Gemeinschaft
Meidendorf.
Wenn man den 73jährigen Kaufmann Johann Wagner und seine 70jährige Ehefrau Kreszenz gestern betrachtete, wie sie in ruhiger Gelassenheit nebeneinander schritten u. sich dabei immer wieder gegenseitig ansahen, so hätte man wohl kaum geglaubt, daß dieses freundliche Paar schon 50 Jahre lang gemeinsam Freud und Leid getragen hat. Und doch ist es so. Denn gestern feierten sie ihr goldenes Hochzeitsfest.
Dicht gedrängt saßen und standen die Menschen in der kleinen Dorfkapelle in Meidendorf, als H. H. Pfarrer Andreas Ach die feierliche Aussegnung vornahm und das Ehepaar den Lebensbund erneuerte.
Die weltliche Feier fand im Gasthaus Grüneisl statt. Über 100 Hochzeitsgäste hatten sich zum Festmahl eingefunden. Bei Musik und Fröhlichkeit hielt die gute Stimmung bis zum Abend hinein an.
Johann Wagner wurde am 8. Juni 1879 in Irenzfelden und seine Ehefrau Kreszenz am 26. September 1882 in Schellenbach geboren. Im Jahre 1902 traten sie in Perasdorf in den Stand der ehe ein. Sie übersiedelten dann nach Meidendorf, wo sie ihre jetzige Krämerei mit Obsthandel und kleinen Anwesen erwarben. Das Jubelpaar hatte keine eigenen Kinder und nahm daher zwei Pflegekinder an. Eines davon starb schon frühzeitig, während die andere Tochter sich verheiratete und selbst zwei Kinder hat. Ein Sohn von dieser lebt mit seinen drei Kindern – den Urenkeln des Jubelpaares – bei seinen Großeltern, denen er in der Bewirtschaftung ihres Betriebes hilft. Dem Jubelpaar die besten Segenswünsche!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1952


Hunderdorf. (Weiterer Grunderwerb) Das Produktenwerk hat weitere neun Tagwerk Grund von Landwirt Xaver Rinkl erworben. Landwirt Rinkl tauschte mit dem Zimmermeister Jakob Dilger sein Hausgrundstück und übernahm such den Grund, der zu dem Dilgerschen Anwesen gehörte. Die Verbriefung sowie der Wohnungswechsel wurden bereits vorgenommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1952


Hunderdorf. (Standesamt) Im September registrierte das Standesamt vier Geburten (Johann Gmeinwieser, Helmut Ludwig Feldbauer, Elfriede Glöckl, Emmerich Alois Pfrogner-Diebl) und zwei Sterbefälle. Eheschließungen wurden nicht verzeichnet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1952


Hunderdorf. (Es gibt Geld) Am Montag zahlt das Gemeindeamt von 8-9 Uhr die Unterhaltshilfe und die Fürsorgeunterstützung aus.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1952


Hunderdorf. (Die Bayerwald-Lichtspiele) führen morgen im großen Baiersaal den Lustspielfilm „Schabernack“ vor. Die Mitwirkenden Hans Moser, Paul Hörbiger usw. versprechen den Besuchern zwei heitere Stunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1952


Bau des Blindenheimes
Windberg
. Auf Veranlassung des Blindenverbandes Niederbayern wird in Windberg, wie bereits gemeldet, zwischen Dambach und Windberg demnächst mit dem Bau eines Blindenheimes begonnen werden. Das Heim ist nicht als dauernder Wohnsitz für Blinde gedacht, sondern wird ihnen zur Erholung offen stehen. Den Anstoß gab der Windberger Blinde Jakob Stumhofer, der sich unermüdlich einsetzte, um die Genehmigung zum Bau zu erhalten. Die Leitung des Werkes wurde dem Baumeister Norbert Feldmeier übergeben. In den letzten Tagen wurde bereits der Wasseranschluß fertiggestellt. Der einen Leitungsweg von 300 m erfordert. Sehr erschwert wurden diese Grabungen durch das hügelige und unebene Gelände, wodurch man sich gezwungen sah, den Graben an manchen Stellen bis zu 2 m tief auszuheben. Diese Arbeiten wurden von Erwerbslosen der Gemeinde Windberg ausgeführt. Auch hier half Stumhofer unermüdlich, obwohl er blind ist, stand er doch wie die anderen im Graben und arbeitete mit Feuereifer mit.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1952


Windberg. (Einer guten Mutter letzter Gang) Am Mittwoch wurde unter zahlreicher Beteiligung Frau Karolina Obermeier, Ausnahmslandwirtsgattin von Kreuzberg bei Windberg, zu Grabe getragen. H. H. Pfarrer Ach nahm unter Assistenz von zwei Geistlichen des Klosters Windberg die Aussegnung vor und schilderte kurz das Leben der Verstorbene, die eine tief religiöse Frau und ihren Kindern eine gute Mutter war. Neun Kinder entsprossen dem Ehebund, zwei starben im zarten Kindesalter und 1940 mußte sie einer verheirateten Tochter ins allzufrühe Grab blicken. Groß war auch ihr Schmerz um einen in Rußland vermißten Sohn. Tiefe Tränen flossen am offenen Muttergrab, während der Kirchenchor ein ergreifendes Lied sang.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1952


Der schönste Brunnen im Bayer. Wald
Windberg.
Zu Windbergs Sehenswürdigkeiten gehören zweifellos der Wirts-, der Kloster- und der Blasiusbrunnen. Alle drei wurden in früheren Jahrhunderten von den Äbten des Prämonstratenserklosters Windberg errichtet und jeder ist ein Zeugnis einstiger Größe.
Vor der Tafernwirtschaft Deschl steht ein schmuckloser, aus Granitstein ausgeführter Ziehbrunnen, der früher das Trinkwasser für die ganze Ortschafft Windberg liefern mußte. Die Anlage ist verwittert und von Zeit und Wetter angegriffen. Der Holm trägt die Zahl 1718. Der Ausführung nach dürfte der Brunnen aber aus einem früheren Jahrhundert stammen und die Jahreszahl 1718 nennt wohl ein Restaurationsdatum.
Im östlichen Außenhof des Klosters steht der „Klosterbrunnen“, der aber als „Samariter-“ oder „Jakobsbrunnen“ bekannt ist. Diese spätgotische Anlage wurde 1513 vollendet. Der Bau wurde auf Veranlassung des Abtes Paulus errichtet. Der Abt selbst aber hat die Fertigstellung des Brunnens nicht mehr erlebt, da er in den letzten Tagen des Jahres 1512 aus dem Leben schied. Der Querstein trägt die Figuren Christi und der Samariterin, die ind er bürgerlichen Zeittracht des 16. Jahrhunderts gekleidet ist. Beide Figuren verleihen dem Brunnen einen besonderen Reiz. Dr. R. Guby bezeichnet den Samariterbrunnen „als den schönsten Brunnen des Bayerwaldes und zweifellos als einen der stimmungsvollsten Brunnen auf Altbayerns Boden“.
Der größte der drei Brunnen ist der „Blasiusbrunnen“ vor dem jetzigen Pfarrhof. Der „Brunnenkorb“, ein quadratisches Steinbecken, ruht auf einem zweistufigen steinernen Podest. Den Haupt- und Diagonalachsen sind starke Volutenpilaster vorgesetzt. In dem Mittelpunkt des Brunnenkorbes steht auf einer Steinsäule die Steinfigur des hl. Blasius. Eine Seitenblende auf der Ostseite des Brunnenkorbes trägt die Inschrift „S A A W 1633“ und besagt, daß Abt Sabinus Aigemann die Anlage im Jahre 1633 erbauen ließ. Der Brunnen dürfte kurz vor dem ersten Einfall der Schweden fertiggestellt worden sein. Aus der Steinsäule unterhalb des Blasiusbrunnens führten früher vier Rohre, aus welchen Wasser in den umfangreichen Brunnenkorb rieselte. Seit mehreren Jahrzehnten war diese Springbrunnenanlage nicht mehr in Gebrauch. Der Heimat- und Volkstrachtenverein „Dö gmütlichen Waldler“ hat im vorigen Jahr die Springbrunnenanlage wieder instand setzen lassen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1952


Transformator muß bezahlt werden
Windberg.
Am Samstag fand im Gasthaus Deschl eine mäßig besuchte Versammlung der Stromabnehmer Windbergs statt. Bürgermeister Karl Amann verlas ein Schreiben der OBAG. In diesem wird Bezahlung des leihweise überlassenen Transformators gefordert. Die Forderung beläuft sich auf 1360 DM, wovon  auf jeden Anschluß ein Durchschnittsbetrag von 20-22 DM entfallen würde. Im Jahre 1948, als die Anlage gebaut wurde, hatte die Baufirma keinen Transformator zur Verfügung und die Stromversorgungsgesellschaft überließ einen gebrauchten zum Einbau. Die Forderung kommt um so überraschender, als seit dem Einbau keinen Mahnung auf Bezahlung erfolgte. Ausschußmitglied Anton Kittenhofer erläuterte den Sachverhalt. – Ludwig Zitzelsberger erläuterte die Verwendung der Anschlußgebühren, die im Jahre 1948 restlos zum Bau der Leitung aufgingen. Es schloß sich eine lebhafte Diskussion an. Nach langer Beratung ging man ohne Ergebnis auseinander.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.10.1952


Windberg. (Den Bund fürs Leben) schlossen am Dienstag Josef Schmiedbauer aus Irenzfelden und Roswitha Länger aus Birka. Die kirchliche Trauung fand um 10 Uhr in der Pfarrkirche zu Windberg, die weltliche Feier im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.10.1952


Windberg. (Lichtbildervortrag) Der BVD unter dem Vorsitz von Frau E. Brettschneider lud am Montag abend zu einem Lichtbildervortrag im Saale des Jugendheimes ein. Lehrer Hampel aus Straubing schilderte in einem spannenden Vortrag seinen Studienaufenthalt in Amerika unter dem Titel „Amerika und seine Menschen, wie ich sie erlebte“. An Hand vieler schöner Farblichtbilder schilderte er Land und Leute in Amerika.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.10.1952


Hunderdorf. (Achtung, Heimkehrer!) Sämtliche Heimkehrer werden ersucht, sich am Sonntag von 8-9 Uhr in der Kanzlei (Vorzimmer) zu melden. Betrifft: Ausfüllen von Feststellungsbögen für eine spätere Entschädigung. Mitzubringen sind Entlassungsschein und Unterlagen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.10.1952


Windberg. (Aufklärungsversammlung) Im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden findet am Mittwoch eine Aufklärungsversammlung für die Landwirte über den Lastenausgleich statt. Beginn 15.30 Uhr. Mitzubringen sind alle erforderlichen Urkunden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.10.1952


Hunderdorf. (Aufklärungsversammlung) Der Bayerische Bauernverband hält am Mittwoch um 13 Uhr im Gasthaus Edbauer eine Aufklärungsversammlung über Selbstberechnung des Lastenausgleichs. Mitzubringen sind der Soforthilfeabgabebescheid und Unterlagen der Grund- und Hypothekenschulden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.10.1952


Hunderdorf. (Gemeinderatssitzung) In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Schulhaushaltsplan mit 4440 DM Einnahmen und 4440 DM Ausgaben vorgelegt und genehmigt. Die Schule besuchen 213 Schüler, davon entfallen auf die Gemeinde Hunderdorf 171, Gaishausen 41 und Oberalteich 1 Schüler. Der Anteil pro Schüler beträgt 13,70 DM. Die Hundesteuer für 1953 wurde pro Hund auf 6 DM festgesetzt, für den 2. Hund 8 DM. Der Beschluß über die Straßenbeleuchtung wurde auf einen anderen Termin verschoben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 13.10.1952


Steinburg. (Gemeinderatssitzung) In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Schulhaushaltsplan mit 2350 DM Einnahmen und 2350 DM Ausgaben genehmigt. 100 Schüler besuchen die Schule, davon von der Gemeinde Steinburg 76, Gaishausen 16, Hunderdorf 3, Windberg 4, und Neukirchen 1. Der Anteil pro Schüler beträgt 6 DM. Die Berufsschule besuchen 32 Schüler.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.10.1952


Besuchen Sie am Kirchweihsonntag, den 19. Oktober nachmittags um 14 Uhr die großen
Motorradrennen
auf der Grasrennbahn in
Bogen

Beste Grasbahnspezialisten Bayerns am Start
Erstmals Rennen für Beiwagenmaschinen und Bulldogs

Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.10.1952


50jähriges Ordensjubiläum
Windberg.
Diese Woche feiert der H. H, Pater Prior Michael van der Haagen das hohe Fest des 50jährigen Ordensjubiläums. Geboren im Jahr 1884 in St. Oedenrode in Holland, empfing er am 13. Oktober in der Klosterkirche der holländischen Abtei Berne/Heeswijk das Kleid des heiligen Norbertus. Anfänglich war er im Kloster Novizenmeister und Professor. Nach seinen Studien und Zürich und Utrecht promovierte er zum Doktor der Alt-Philologie. Als im Jahre 1924 die Klostergebäude in Windberg von der Abtei Berne für den Prämonstratenserorden zurückgekauft wurden, wurde er als Prior hierher versetzt, wo er sich einer schweren Aufgabe gegenübersah: Die Gebäude hatten seit der Säkularisation des Klosters im Jahre 1803 mehrfach den Besitzer gewechselt und wurden in eine Brauerei verwandelt. Dabei wurden viele Wände und auch wertvolle Deckengemälde durchbrochen und zerstört und schließlich befand sich das Kloster das 120 Jahre lang vernachläßigt wurde, in einem äußerst verwahrlosten Zustande. Doch unter seiner umsichtigen Leitung wurden die großen und vielen Schäden behoben und das Kloster wieder bewohnbar gemacht, so daß es sein segensreiches Wirken wie ehedem wieder entfalten konnte. Im Jahre 1948 wurde das Kloster Rot an der Rot in Württemberg von Windberg aus für den Prämonstratenserorden zurückgewonnen. Auch hier mußten die Gebäude mit großer Mühe wieder instandgesetzt werden. Das Kloster Rot ist zur Zeit das einzige Männerkloster in Württemberg. Dem H. H. Pater Prior, der sich große Verdienste um unsere Gegend erworben hat, unseren herzlichen Glückwunsch!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.10.1952


Windberg. (Einer guten Mutter letzter Gang) Unter zahlreicher Beteiligung wurde am Mittwoch Frau Maria Dittrich aus Windberg zu Grabe getragen. Den Sarg trugen Mitglieder der Christophergruppe Windberg, der auch ihr Sohn Thomas angehört H. H. Pfarrer Ach fand tröstende Worte am offenen Grabe. Frau Dittrich wurde am 18. Januar 19008 in Trautenau im Sudetengau geboren und verheiratete sich mit dem Hechelmeister Thomas Dittrich. Drei Kinder entsprossen dem Ehebund. Doch schon 1944 mußte sie ihrem Gemahl, der an den Verwundungen des ersten Weltkrieges starb, ins frühe Grab blicken. Groß war ihr Schmerz, als sie ein Jahr später die alte Heimat verlassen mußte. Seit vier bis fünf Jahren litt sie an einer Krebskrankheit, die sich in den letzten drei Jahren verschlimmerte und zu ihrem Tode führte. Viele Tränen flossen am offenen Grabe, während der Kirchenchor Windberg ein rührendes Grablied sang.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.10.1952


Wir leben dahin und nehmen’s nicht in acht
Die rätselvollen 42 Buchstaben – in Windberg wirkte ein Richter
Windberg.
Neben der romantischen Kirche und dem ansehnlichen Klostergebäude isz die Tafernwirtschaft des Josef Deschl, die ehemalige „Caupona“ des Prämonstratenserklosters, eines der ältesten und wertvollsten Gebäude des Klosterdorfes Windberg. Es dürfte daher auch nur selten vorkommen, daß es Besuche der Windberger Sehenswürdigkeiten versäumen, in der ehemaligen Klosterwirtschaft einzukehren, sei es, um dem altehrwürdigen Gebäude, das einer steinernen Tafel zufolge seinen Ursprung auf das Jahr 1175 zurückführt, die Ehre zugeben, oder um sich zu erquicken und von der Fülle der Eindrücke zu erholen. Der Stattliche Bau mit seinem steilen Satteldach zwischen zwei Treppengiebeln, seinen barocken Fenstern und spitzbogigen Eingang, ladet den Bescuher einfach freundlich zu einer gemütlichen Rast ein.
Beim Betreten des Gebäudes fällt dem Besucher an der linken Wand eine lange schwarze Brettertafel mit 42 weißen Buchstaben in die Augen. Der Besucher steht wie vor einem Rätsel und bemüht sich vergeblich, den Sinn zu deuten und das Rätsel zu lösen.
Das 1140 gegründete und vom Grafen von Bogen beschenkte Praemonstratenserkloster Windberg hatte im Mittelalter einen bedeutenden Grundbesitz. Neben Windberg selbst gehörten zu dem Kloster noch das Gut Sossau bei Straubing, die Pfarreien Hunderdorf, Degernbach, Perasdorf, Neukirchen b. Haggn, Englmar, Viechtach, Schüttenhofen, Albertsried usw. Der bedeutende Besitz der Abtei hat sich allerdings nach den Plünderungen durch die Schweden während des Dreißigjährigen Krieges stark vermindert. Immerhin hatte das Kloster bei der Säkularisation im Jahre 1803 noch etwa 700 Grunduntertanen. Bei dieser großen Zahl von Grunduntertanen hatte das Kloster, ähnlich wie auch die vielen Hofmarken, seine eigene niedere Gerichtsbarkeit und seinen eigenen Richter. Der Sitz des Klosterrichters war in Windberg, die Tafernwirtschaft Deschl war das Richteramtshaus, das Mesnerhaus, in dem das Jugendwohnheim jetzt untergebracht ist, war das Richterwohnhaus. Der Richter mußte die Streitfälle der Grunduntertanen schlichten. Vergehen und Verbrechen streng, aber doch gerecht bestrafen. Für den Klosterrichter mag es oft schwierig gewesen sein, den gerechten Spruch zu finden. Um den jeweiligen Richter an sein hohes Amt zu erinnern und ihm stets vor Augen zu halten, daß er auch selbst vor seinem Eingang in die Ewigkeit einen gerechten, aber strengen Richter finden wird, dienste folgender Spruch:
„Wie leben so dahin und nehmens nicht in acht, daß ein jeder Augenblick das Leben kürzer macht. – O Richter, richte recht, Gott ist der Herr und du bist Knecht; wenn du, o Richter, nicht recht richtest mich, so wird Gott recht richten dich. 1866“.
Die 42 weißen Buchstaben der Brettertafel sind die Anfangsbuchstaben der Wörter dieses schönen Spruches. Die Jahreszahl 1866 dürfte das Jahr angeben, in welchem die Brettertafel angefertigt worden ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.10.1952


Feuerwehr wird geschult
Hunderdorf.
Am Mittwoch nachm. 15 Uhr findet ein theoretischer und praktischer Schulungslehrgang für die Freiw. Feuerwehr von Hunderdorf und Windberg statt. Der Lehrgang wird von Feuerwehrfachschullehrern aus Amberg geleitet u. soll den Wehrmännern für ihre schwere Aufgabe das nötige Wissen und Können vermitteln. Persönlichkeiten aus dem Kreis Bogen werden dem Lehrgang beiwohnen. Abends 19 Uhr wird im Gasthaus Baier ein Lichtbildervortrag über das Feuerlöschwesen gehalten, zu welchem die Einwohner eingeladen sind.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.10.1952


Gaishausen. (Todesfall) Die Neubürgerin Frau Auguste Berger wurde am Hunderdorfer Friedhof zum ewigen Schlaf eingesegnet. Die Verstorbene stand im 68. Lebensjahr. Nach längerer Krankheit hörte ihr gütiges Mutterherz noch viel zu früh für Gatten und Kinder auf u schlagen. Möge der Verschiedenen, die stets das Heimweh nach der alten Heimat in sich trug, die fremde Erde leicht sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.10.1952


Kreisjugendring plant Wintersporttag
Vollversammlung soll anfangs November stattfinden
Windberg.
Unter dem Vorsitz von Pater Siard Meier fand am Freitag im Jugendheim Windberg eine Vorstandssitzung des Kreisjugendringes Bogen statt, auf der Tagesordnung eine Anzahl wichtiger Punkte stand.
Zu Beginn der Sitzung erstattete Pater Siard Meier einen Bericht über dien zweiten und dritten Bundesjugendplan. Die im Rahmen des zweiten Bundesjugendplanes zur Verfügung gestellten Mittel seien wie folgt verausgabt worden: 450 DM für die Anschaffung einer Jugendleiterbücherei, bestehend aus etwa 50 Unterhaltungs- und charakterbildenden Büchern; 450 DM für den Ankauf von zwei Viererzelten, die an die einzelnen Jugendgruppen ausgeliehen werden; 500 DM für die Beschaffung von Sportgeräten und 300 DM für die Finanzierung des Landjugendtreffens am Schopf am Christi-Himmelfahrtstag. Die Gesamtkosten des Treffens haben sich allerdings auf 550 DM belaufen, doch konnte die Differenz von 250 DM durch die Mitarbeit d. Jugendgruppen ausgeglichen werden. Aus dem dritten Bundesjugendplan, der nun anlaufe, seien folgende Zuschüsse beantragt worden: Für die Abhaltung des Wintersporttages 300 DM, für die Herstellung einer Notenausgabe des Bayerwaldliederbuches in Druck 400 DM, für die Durchführung von zwei dreitägigen Jugendleiterlehrgängen – sie sollen Ende Dezember und Ende Februar abgehalten werden – je 2 DM pro Tag und Teilnehmer und für die Anschaffung weiterer Jugendbücher 200 DM. Die Anträge seien bereits eingereicht worden. Pater Siard Meier gab ferner bekannt, daß der Kreisjugendring Bogen nun das Kulturfilmprogramm der HICOG übernommen habe. In nächster Zeit sollen die Vorstellungen in den Schulen ankaufen. Als Unkostenbeitrag sei eine Einhebung von 10 Pfg. pro Kind vorgesehen.
Eine längere Aussprache löste der von Rupert Deschl-Bogen vorgelegte Entwurf einer Satzung der Heimordnung für das Jugendheim Bogen aus. Bei der Aufstellung dieser Satzung steht dem Kreisjugendring eine beratende Stimme zu. Der Entwurf wurde im Prinzip gutgeheißen, doch schlugen die Vorstandsmitglieder die Aufnahme verschiedener Ergänzungen und Abänderungen vor, durch die die beratende Funktion des KJR bei der Verwaltung des Heimes und der Betreuung der Jugendlichen gewährleistet werden soll. Gegen die vorgesehene Heimordnung wurden keine grundsätzlichen Bedenken geäußert.
Die Aufstellung einer Geschäftsordnung für den Kreisjugendring soll in nächster Zeit erfolgen. Sie wird der anfangs November abzuhaltenden Vollversammlung zur Billigung vorgelegt werden. Diese soll auch über etwaige Neuaufnahmen entscheiden. Mit einem kurzen Bericht über den zur Zeit in Windberg laufenden Grundausbildungslehrgang für Holz, an dem 26 Buben aus den Kreisen Bogen, Straubing und Mallersdorf teilnehmen, schloß Pater Siard Meier die Sitzung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20.10.1952


Windberg. (Kennkartenaktion) Alle kennkartenpflichtigen Personen werden dringend gebeten, wenn sie ihre Paßbilder noch nicht eingereicht haben, diese sobald als möglich in die Gemeindekanzlei zu bringen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22.10.1952


Steinburg. (Trauung) Am Mittwoch wurde das Brautpaar Hornberger -Meier in der Kapelle Au v. W. zum gemeinsamen Lebensweg eingesegnet. Die weltliche Feier wurde im Gasthaus Wagner nach altem Brauch gehalten. Das junge Paar zog in sein neuerbautes Haus in Schafberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1952


Gaishausen. (Wegzug) Der Neubürger August Berger, der im Laufe der vorigen Woche seine Ehefrau durch den Tod verlor, wird, da er nun alleinstehend ist, die Gemeinde verlassen, um bei seiner Tochter in Westfalen liebevolle Aufnahme zu finden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1952


Herr Franz Greipl beigesetzt
Hunderdorf.
Was für große Wertschätzung dem verstorbenen Postschaffner a. D. Franz Greipl aus Ittling entgegengebracht wurde, bewies der überaus große Trauerzug am Freitag. Aus seinem Geburtsort Irensfelden u. seinem letzten Wohnort Ittling sowie aus der hiesigen Gemeinde, wo der Verstorbene viel Jahre treu und gewissenhaft den Postdienst versah, waren Bekannte, Freunde, Mitarbeiter und Vorgesetzte gekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Der Verschiedene, der hier ein Hausgrundstück besitzt, wollte seinen Lebensabend mit seiner Gattin, welche aus der hiesigen Gegend stammt, in Hunderdorf verbringen. Doch das Schicksal entscheid anders, nur die sterbliche Hülle fand hier eine Aufnahme in der geweihten Erde. Die Segnungen und einen ehrenden Nachruf spendete H. H. Dekan Kiermeier, assistiert von dem Kooperator Gschlößl. Der Kirchenchor umrahmte die würdige Trauerfeier.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.10.1952


Hunderdorf. (Die Auszahlung) der KB-Rente erfolgt am Dienstag von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr, die Auszahlung der Invaliden-, Witwen- und Waisenrenten am Donnerstag zur gleichen Zeit.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.10.1952


Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen am morgigen Donnerstag abends 20Uhr im Jugendheim das reizende Lustspiel „Francis, ein Esel – Herr General“. Sie werden sich köstlich amüsieren über einen sprechenden Esel, der seinem Leutnant zu ungeahnten Heldentaten verhilft.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.10.1952


Wasserleitungsbau weit vorgeschritten
Hunderdorf.
Trotz der ungünstigen Witterung ist der Wasserleitungsbau weit vorgeschritten. Die von den Firmen Schnellinger-Oberalteich und Fruhstorfer-Bogen übernommenen Arbeiten verlaufen planmäßig und zu rund zwei Drittel fertiggestellt. Die Arbeiten von Windberg bis Apoig sind bereits vollendet, mit Ausnahme der Verlegung durch den Bach, da dieser gegenwärtig Hochwasser führt. Der Ortsteil Hunderdorf wird diese Wochen in Angriff genommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1952


Hunderdorf. (Die Auszahlung) der Fürsorgeunterstützung und Unterhaltshilfe erfolgt am Donnerstag von 8-9 Uhr in der Gemeindekanzlei.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1952


Hunderdorf. (Vom Standesamt) Im Oktober wurden zwei Geburten (Franz Xaver Hagenauer u. Anna Maria Wittmann) registriert. Eheschließungen und Todesfälle waren keine zu verzeichnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1952


Steinburg. (Wegzug) Der Neubürger Walter Magelski siedelte mit seiner Familie nach Straubing um. Die Familie Emil Gafert zog nach Hunderdorf in das neuerbaute Haus des Sägewerksbesitzers Sperl.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1952


Windberg. (Beerdigung) unter zahlreicher Beteiligung aus nah und fern wurde am Freitag Fräulein Elisabeth Holzknecht aus Windberg zu Grabe getragen. H. H. Pfarrer Ach fand am offenen Grab tröstende Worte für die schmerzhaft gebeugten Eltern und schilderte kurz das Leben der allzufrüh Dahingeschiedenen. Sie wurde am 30. Juli 1933 in Langgrün (CSR) geboren. Im Alter von 6 Jahren erkrankte sie an einer Art Kinderlähmung, als deren Folge ihr ein schweres Herzleiden blieb, an dem sie immer zu leiden hatte. Und obwohl sie in Karlsbad und auch in der Klinik in Prag Heilung suchte, wurde sie doch nicht mehr von dem Leiden befreit. Im Jahre 1946 wurde die Familie aus der Heimat vertrieben und fand in Windberg eine neue Heimat. Allmählich stellte sich ein Leberleiden ein, zu dem auch noch die Geldsucht kam. Nach langem Leiden verscheid sie am Dienstag im Alter von 18 Jahren im Bogener Krankenhaus. – Ihr ruhiges liebenswürdiges Wesen wird allen, die sie kannten, immer in Erinnerung bleiben. Viele Tränen flossen am offenen Grab während der Kirchenchor Windberg ein rührendes Grablied sang.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1952


Der „Bogener Zeitung“ zum Geleit
mit den Lesern meines Landkreises freue ich mich über den Entschluß des „Straubinger Tagblattes“ ab November 1952 für unser Gebiet eine eigene Heimatzeitung zu schaffen. Dies ist ein Beweis mehr, daß es unserer heimatverbundenen Presse in erster Linie darum zu tun ist, dem Landkreis Bogen und der Förderung der Interessen seiner Bewohner zu dienen. Wir sind uns daher bewußt, daß die „Bogener Zeitung“ vor allem die Belange unseres in wirtschaftlicher Hinsicht besonders gelagerten Gebietes wahrt und so einen guten Beitrag bei der weiteren Aufbauarbeit unseres Landkreises leisten wird.
Der Aufbauwille der Bevölkerung, die seit Jahrhunderten ein eigenständiges Leben führt und eine reiche, festverwurzelte Tradition hat, verdient auch in besonderer Weise, von der Presse unterstützt zu werden.
In der Hoffnung, daß es der „Bogener Zeitung“ gelingt, den Landkreis Bogen in seiner Weiterentwicklung so zu fördern, wie wir es uns alle wünschen, wünsche ich einen guten Erfolg.
Hafner, Landrat

Die junge Stadt Bogen, aufs engste verbunden mit den Geschicken und den Verhältnissen des gesamten Landkreises, begrüßt den Entschluß des „Straubinger Tagblatt“, die seitherige Ausgabe für den Landkreis Bogen künftig als „Bogener Zeitung“ erscheinen zu lassen.
Ich wünsche diesem Vorhaben einen recht guten Erfolg und bin überzeugt davon, daß sowohl Stadt als auch Landkreis Bogen in der „Bogener Zeitung“ einen genauso warmen Fürsprecher und Verfechter der Belange unserer engeren Heimat haben werden, wie es seither bereits seit langen Jahrzehnten das „Straubinger Tagblatt“ war.
Neueder, 1. Bürgermeister
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1952


Deutscher Süßmost-Made in Windberg
700 Zentner Mostobst wurden in diesem Jahre verarbeitet
Windberg.
Mit tödlicher Sicherheit alljährlich wiederkehrende Absatzkrise an Früh- und Herbstobst veranlaßte vor ungefähr zwei Jahren den Spar- und Darlehenskassenverein, in Windberg eine Obstkelterei einzurichten. In einem großen Raum im Erdgeschoß des Lagerhauses fanden eine moderne Obst-Öldruckpresse, ein Sterilisierungsapparat, eine motorbetriebene Obstmühle und verschiedene kleiner Apparate wie Abfüllmaschine und Korkenmaschine Aufstellung. Ringsum an den Wänden stehen in Holzrahmen eine Anzahl 25-Liter-Glasballons, in der Süßmost vor der Abfüllung in die Flaschen geleitet wird, während draußen im Vorraum das angelieferte Mostobst auf die Verarbeitung wartet.
„Wir haben rund 700 Zentner, davon zwei Drittel Äpfel und ein Drittel Birnen, in diesem Jahr verarbeitet“, sagt Norbert Wurm – Geschäftsführer des Darlehenskassenvereins, Gemeindesekretär und Vorstand des Obstbauvereins in einer Person. „In eigener Regie stellten wir 5300 Liter Süßmost und 3500 Liter Apfelwein her, wobei wir pro Zentner Mostobst bis zu 4 DM bezahlten, was angesichts der schlechten Absatzlage wirklich als guter Preis angesehen werden kann. Wir sind natürlich bestrebt, den Betrieb noch zu erweitern und haben deshalb vor kurzem in Bogen, Hunderdorf und Meidendorf neue Obstannahme- und Mostverkaufsstellen eingerichtet. Obermühlbach soll noch folgen. Damit wird den Bauern eine große Erleichterung verschafft werden, denn sie können dann ihr Obst gleich dort abliefern und brauchen nicht besonders nach Windberg kommen.“
Außer der Verarbeitung in eigener Regie führt die Windberger Kelterei noch das Lohnmostverfahren durch. Die Bauern liefern ihr Mostobst an, zahlen eine Preßgebühr von 1,30 DM pro Zentner und nehmen den Süßmost wieder in Empfang. Etwa 400 Zentner Obst wurden auf diese Weise in der heurigen Preßperiode verarbeitet, davon je zur Hälfte zu Most und zu Apfelwein. Im nächsten Jahr soll außerdem das sogenannte Umtauschverfahren eingeführt werden, das den Bauern ermöglicht, gegen Abgabe von einem Zentner Obst 20 Flaschen guten Süßmostes zu erhalten, wobei zur Deckung der Auslagen eine Umtauschgebühr von 2 DM pro Zentner Obst erhoben wird.
Die mit Etiketten versehenen Süßmostflaschen der Windberger Kelterei sind nun überall schon im Handel zu haben. Und so mancher Mostfreund wird, wenn er sich ein Gläschen dieses gesunden und billigen Getränks unter die Nase führt, nicht nur seinen Wohlgeschmack anerkennen, sondern er wird dabei auch an das kleine Dörfchen im Bayerischen Wald denken, in dem dieses duftige „Säftchen“ hergestellt wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1952


Apfel- und Birnensüßmost das billigste und bekömmlichste Hausgetränk für jedermann, garantiert naturrein, empfiehlt zu niedrigsten Tagespreisen
Verkaufsstellen: Bogen: Georg Hochleitner, Bergstraße
Hunderdorf: Elisabeth Weigel, Kolonialwaren
Windberg u. Meidendorf: Genossenschaftslagerhaus
Raiffeisengenossenschaft Windberg
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1952


Windberg. (Den Bund für’s Leben) wollen schließen: Michael Hüttinger, Maurer aus Iglhaft, und Frl. Helene Hartmannsgruber, Hausangestellte in Windberg. Am Mittwoch, 12. Nov., findet die kirchliche Trauung in der Pfarrkirche Windberg statt. Die weltliche Feier begehen sie am gleichen Tage in der Gastwirtschaft Grüneisl in Meidendorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1952


Windberg. (Kino) Die bayerwaldlichtspiele zeigen am heutigen Mittwoch abends 20 Uhr im Jugendheim den wunderbaren Gebirgsfilm „Frau Sixta“ mit Gustav Fröhlich, Ilse Werner u. a.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1952


Wichtig für alle Leser!
Seit dem 1. November erscheint im Velrag des „Straubinger Tagblatt“ für Stadt und Landkreis Bogen  die
„Bogener Zeitung“
Damit Irrtümer vermieden werden, weisen wir nochmals darauf hin, daß es sich dabei lediglich um eine
Umbenennung der Ausgabe AB
des „Straubinger Tagblatt“ handelt. Durch diese Umbenennung soll die Eigenständigkeit und die Bedeutung des Landkreises Bogen auch nach außenhin hervorgehoben werden. Die Leser erhalten jedoch unter der neuen Bezeichnung ihre liebgewordene Zeitung im gleichen Umfang und in gleicher Gestaltung wie bisher die Ausgabe AB.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.11.1952


Gemeinderatssitzung
Windberg.
Am Sonntag findet vormittags acht Uhr im unteren Schulsaal eine Gemeinderatssitzung statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Festsetzung bzw. Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuerhebesätze; 2. Einführung der Feuerschutzabgabe; 3. Einführung der Getränkesteuer; 4. Aufstellung des Haushaltsplans für 1952.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1952


Hunderdorf. (Versammlung der Zuchtbullengenossenschaft) Heute abends 18 Uhr findet im Gasthaus Deschl für den Ortsteil Hofdorf eine Versammlung der Zuchtbullengenossenschaft statt. Ein Referent von der Zuchtbullengenossenschaft Rehen wird über die Vorteile der guten Zuchtviehhaltung Aufklärung geben.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1952


Es geht um die Anschlußgebühren
Hunderdorf.
Der größte Teil der Grundbesitzer des ersten Bauabschnitts für die Hausanschlüsse der Wasserleitung versammelte sich am Sonntag im oberen Schulhaus, um nähere Einzelheiten über die Anschlußgebühren zu erfahren. Bauleiter Böhm vom Wasserversorgungsamt München gab nach einer kurzen Einleitung bekannt, daß der Anschluß bei einer Entfernung von 25 m von der Hauptleitung 250 DM kostet, bei einer Entfernung von über 25 m betragen die Anschlußgebühren 280 DM. Der zuerst angesetzte Preis von ca. 200 DM kann nicht aufrecht erhalten werden, da das Material inzwischen im Preise bedeutend gestiegen ist. Wenn auch die Summe für den einzelnen hoch erscheint, so ist es doch, im ganzen gesehen, eine sehr günstige Gelegenheit, denn das Projekt beträgt ca. 100 000 DM; davon werden 60 000 DM vom Staat übernommen. Bei einem späteren Anschluß muß der Grundbesitzer mit einer Gebühr von 400 bis 500 DM rechnen, da dann jegliche Zuschüsse wegfallen. Die Wasserversorgung der Gemeinde aus eigenen Mitteln zu bestreiten, wäre nicht möglich gewesen. Diesen Vorteil nützen die Hauseigentümer aus und es gaben bereits 30 Grundbesitzer ihre Unterschrift für den Anschluß. Mit weiteren Interessenten wird noch gerechnet. Die Versorgung des Friedhofes mit Leitungswasser wurde ebenfalls aufgeworfen und wird noch näher behandelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1952


Neuwahl beim Trachtenverein
Windberg
. Der Heimat- und Volkstrachtenverein „Die gemütlichen Waldler“ hielt am Samstag im Vereinslokal Gasthaus Deschl die diesjährige Generalversammlung ab. Nach einer eindrucksvollen Totenehrung eröffnete der erste Vorstand Johann Auerbacher die Versammlung. Hieran schloß sich der Jahres- und Kassenbericht. Nach der Entlastung der alten Vorstandschaft ging man zur Neuwahl über. Als erster Vorstand wurde der bisherige Vorstand Johann Auerbacher wiedergewählt. Zweiter Vorstand wurde Josef Deschl. Zum Schriftführer der Vereinsmusiker wählte man Walter Hornberger, zur Kassiererin Frl. Rosina Hofmann, Georg Schneider, Hunderdorf, wurde zum ersten Vorplattler und Jugendleiter gewählt. Ein geselliges Beisammensein schloß sich an den offiziellen Teil der Versammlung an, die einen sehr harmonischen Verlauf nahm. Der Verein zählt z. Z. rund 40 Mitglieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1952


Windberg. (Melkkurs) Bei genügender Beteiligung (18 Personen) findet in der Gemeinde ein Melkkurs statt. Meldungen sind bis 16. Nov. erbeten an den Bürgermeister oder an die Gemeindekanzlei. Die Teilnahmegebühr beträgt 3 DM.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1952


Windberg. (Zuschuß) Alle Alandwirte, welche durch die Raiffeisengenossenschaft Staatgut bezogen haben, werden ersucht, zur Unterschrift in die Gemeindekanzlei zu kommen. Es handelt sich um den Zuschuß der Landwirtschaftsstelle.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1952


Der Not gehorchend: Steuererhöhung
Windberg.
Am Sonntagfand im unteren Schulsaal eine mäßig besuchte Gemeinderatssitzung statt. Bgm. Karl Amann begrüßte die Gemeindebürger. Gemeindeschreiber Norbert Wurm verlas den Haushaltsplan für 1952. Dieser Haushaltsplan wurde vom Landratsamt Bogen nicht genehmigt. Bgm. Amann verlas das diesbezügliche Schreiben. Es wird darin erklärt. Daß noch nicht alle Steuerquellen erschlossen seien und in diesem Falle seien etwaige Zuschußgesuche aussichtslos. Es handelt sich um die Einführung der Feuerschutzabgabe, die pro Person 4 DM beträgt. Befreit sind hievon alle Personen unter 18 und über 60 Jahre sowie die Schwerkriegsbeschädigten. Ferner handelt es sich um die Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuerhebesätze von 130 auf 150 bzw. 160 Prozent in Klasse A und B und um die Einführung einer Mindestgewerbesteuer für Kleinbetriebe. Das Landratsamt weist darauf hin, daß obwohl Windberg zu den ärmsten Gemeinden im Landkreis zählt, all diese Steuerquellen ausgeschöpft werden müßten, bevor man bei einem größeren Objekt auf einen Zuschuß rechnen könne. Eines der dringendsten Vorhaben ist der Bau eines Feuerhauses, zu dem vom Kloster Windberg bereits der Grund zur Verfügung gestellt wurde. Im Haushaltsplan sind keine Mittel für eine Rücklage vorhanden, die aber dringend erforderlich ist. Ein weiteres Projekt ist die Erneuerung der Straße von Irenzfelden nach Meidendorf. Bgm. Amann kündigte an, daß von der Gemeinde Englmar ein Steinbrecher leihweise zur Verfügung gestellt werde, durch den es möglich sei, billigen Schotter für den Straßenbau zu gewinnen. Die Frage der Steuererhöhung löste eine erregte Debatte aus. Gemeinderat Anton Kittenhofer wies darauf hin, daß man notgedrungen einer Steuererhöhung bzw. Einführung zustimmen müsse.
Zum Schluß regte Herr Auerbacher im Namen des Fremdenverkehrsverbandes die Erstellung eines Schneepfluges an, um im Winter die wichtigsten Straßen für den Verkehr freihalten zu können. Da der Gemeinderat nicht vollzählig erschienen war, wird er über diese Punkte bei seiner nächsten Sitzung abstimmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1952


Würdige Gedenkstunde
Hunderdorf.
Am Sonntag findet eine Gedenkfeier für die Gefallenen statt, an der Heimkehrerbund, die FFW, der VdK, Burschenverein und die Gemeinderäte teilnehmen werden. Der Gedenktag wird mit einem Gottesdienst um 9 Uhr mit Libera eingeleitet. Nach dem Gottesdienst findet beim Kriegerdenkmal eine Ehrung der Gefallenen mit einer Ansprache und Kranzniederlegung statt. Eine Musikkapelle und der gemischte Chor werden diese würdige Feier umrahmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1952


Hunderdorf. (Film) Am Samstag um 20 Uhr zeigen die Bayerwaldlichtspiele im Saal Baier den herrlichen Farbfilm „Ali Baba und die 40 Räuber“.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1952


Hunderdorf. (Neue Cafe´stube) Einen angenehmen Aufenthalt verspricht die gemütlich eingerichtete Cafe´stube des Herrn Josef Weinzierl in Apoig. Die Eröffnung findet am Samstag statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1952


Windberg. (Vom Schützenverein) Der Schützenverein „Almenrausch“ unter der rührigen Leitung seines verdienten Vorstandes Peter Faltl, Feiertaghof, beginnt nun wieder seine traditionellen Schießabende. Der erste Schießabend findet heute abend 7 Uhr im Vereinslokal Peter Hilmer, Irenzfelden, statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1952


Windberg. (Kino) Morgen Sonntag wird im Jugendheim Windberg abends 7.30 Uhr der Film „Antwort des Herzens“ gezeigt, eine filmische Sinfonie vom guten Willen. Der Erlös kommt der Cariats zugute. Eintrittspreise: Erwachsene 0,80 DM, Jugend 14-18 Jahre 0,50 DM, Kinder 0,30 DM.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1952


Windberg. (Verkauf) Herr Josef Kronfeldner, Landwirt aus Fischbehälter, Gde. Windberg, verkaufte dieser Tage sein Anwesen mit 9 Tagwerk Grund. Käufer war Herr Johann Kraus, Landwirt in Windberg. Die Verkaufsurkunden wurden bereits verbrieft.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1952


Windberg. (Kino) Die Bayerwald-Lichtspiele zeigen am heutigen Mittwoch um 20 Uhr im Jugendheim „Ali Baba und die vierzig Räuber“.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.11.1952


Der Bürgermeister und die erhöhten Steuern
werden den Gemeindefinanzen etwas auf die Beine helfen
Windberg.
Am Samstag fand sich der Gemeinderat zu einer Sitzung zusammen. Die Löhnung der Schulputzerin wurde auf 15 DM festgesetzt und die Stelle an Frau Theres Girl vergeben. Auch wurde die Aufwandsentschädigung des Bürgermeisters, Gemeindeschreibers und Gemeindedieners festgesetzt. Um die Äußerst gespannte Finanzlage der Gemeinde etwas zu entlasten, erklärte sich Bürgermeister Karl Amann bereit, auf die Hälfte seiner ihm zustehenden Aufwandsentschädigung und auf die Standesamtsgebühren zugunsten der Gemeinde zu verzichten. Die Feuerschutzabgabe wurde auf 4 DM für alle nicht befreiten Personen festgesetzt. Um den Anweisungen des Landratsamtes, das den Haushaltsplan abgelehnt hatte, nachzukommen, mußte man notgedrungen die Hebesätze der Grund- und Gewerbesteuer wie folgt erhöhen: Die Grundsteuer A um 20 Proz., in der Klasse B von 155 Proz. auf 170 Proz., die Gewerbesteuer von 200 Proz. auf 230 Proz. Der laufende Haushaltsplan schließt mit 2529 DM in den Ein- und Ausgaben ab. Außerdem stand die Wegeinstandsetzung zur Debatte. Da die Gemeinde Englmar den Steinbrecher zur Schottergewinnung zugesagt hat, konnte man bereits über die einzelnen Arbeitsgänge beschließen. Gemeinderat Landwirt Peter Faltl, Feiertaghof, stellt die erforderlichen Steine aus seinem Steinbruch unentgeltlich zur Verfügung. Insgesamt sind ungefähr 600 Tagschichten erforderlich, um rund 1000 cbm Schotter für den Straßenbau zu gewinnen. Ferner wurde die Anschaffung der benötigten Werkzeuge beschlossen. Zweiter Bürgermeister Norbert Feldmeier wurde mit der Leitung des Unternehmens betraut.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.11.1952


Hunderdorf. (Zusammenkunft der Heimatvertriebenen) Am Dienstag findet hier in der Gastwirtschaft Sandbiller für die Gemeinden Hunderdorf, Windberg, Steinburg und Gaishausen eine Flüchtlingsbesprechung statt. Es werden die Leiter des Lastenausgleichs- und Flüchtlingsamtes über alle Tagesfragen Aufklärung geben.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.11.1952


Falsch angewandtes Werbegeschenk
Als im Juli d. J. in Hunderdorf ein Werbevortrag über Wäschebehandlung durch eine bekannte Waschmittelfabrik stattfand und nach Beendigung desselben a, Saalausgang neben Wäschepulverprobepäckchen auch schöne große Waschkochlöffel als Erinnerungs- und Reklamestücke verteilt wurden, kam der verheirateten Emma L. und der ledigen Else H. der Gedanke, daß man mit diesen Wäschekochlöffeln nicht nur die häusliche Wäsche behandeln könnte, sondern daß sie sich auch trefflich dafür eignen würden, sonstige „schmutzige Wäsche“ zu „bereinigen“. Ein Opfer war bereits vorhanden, denn auch die ledige Lisbeth S. war Versammlungsteilnehmerin und mit der hatte man so wie so ein Hühnchen zu rupfen aus der Zeit einer Privatbeleidigungsklage her, bei der man den Kürzeren gezogen und aus diesem Grunde Rache geschworen hatte. Man beeilte sich also – trotzdem die beiderseitigen Heimstätten in entgegengesetzter Richtung lagen –, vor der Lisbeth am Eingang ihrer Wohnung angelangt zu sein, und verabreichte dieser in treuer Gemeinsamkeit eine gehörige Abreibung. Zwar sollen bei dieser die Werbegeschenke trotz ihrer handlichen Griffigkeit keine Rolle gespielt und nur die Handflächen und Fäuste in Betrieb gewesen sein, aber die Art der Verletzungen, die Dauer des Krankenhausaufenthalts- fast drei Wochen – und die Aussage der Mißhandelten lassen das Gegenteil als wahrscheinlicher vermuten. Die ergangenen Strafbescheide über je 50 DM Geldstrafe waren den beiden streitbaren Vertreterinnen des schwachen Geschlechts zu saftig, weshalb sie Einspruch erhoben und auch den Ermahnungen des Richters gegenüber, diesen Einspruch vor Eintritt in die Verhandlung im eigenen Interesse zurückzunehmen schwerhörig blieben. Später bedauerte man dies, denn aus der einfachen Körperverletzung wurde durch das Ergebnis der Beweisaufnahme eine Bedrohung mit anschließender gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung und aus den 50 DM Geldstrafe wurden – der Richter ging hierbei noch über den Antrag des Vertreters der Anklage hinaus – für Emma L. 2 Monate und 2 Wochen Gefängnis, für Else H. 2 Monate Gefängnis. Es wurde ihnen zwar bedingter Straferlaß bei Bewährung bis 1. Januar 1955 gewährt, darin eingeschlossen ist aber die Bedingung, daß sie bis zum 1. Januar 53 die Gerichtskosten und bis zum 1. Juli 1953 die Kosten und Auslagen der als Nebenklägerin zugelassenen mißhandelten Lisbeth bezahlt haben. Alles in allem ein Werbevortrag, der noch lange in die Erinnerung der Beteiligten haften bleiben wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1952


Bachüberquerung fertiggestellt
Hunderdorf.
Da infolge des Hochwassers die Rohrverlegung durch den Bach unmöglich war, wurde eine provis. Bachkreuzung angelegt. Diese wird den Winter über die Wasserversorgung ermöglichen und im Frühjahr neu verlegt. In den nächsten Tagen wird für den Ortsteil Apoig Apoig das Wasser bereist fließen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1952


Hunderdorf. (Rentenauszahlung) Die Auszahlung der KB-Rente erfolgt am 29. November in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 15 bis 17 Uhr. Die Invaliden-, Witwen- und Waisenrente wird am 29. November zur gleichen Zeit ausgezahlt.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1952


Windberg. (Den Bund fürs Leben) schließen: Franz Xaver Bugl, Landwirtssohn von Gottesberg, Gemeinde Windberg, und Fräulein Rosa Dietl, Landwirtstochter aus Haggn. Am Dienstag vormittag 11 Uhr findet die kirchliche Trauung in der Pfarrkirche Degernbach statt. Die weltliche Feier begehen sie am selben Tag in der Gastwirtschaft Greindl, Degernbach.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1952


Gaishausen. (Hochzeit) Am Dienstag wird der Landwirtssohn Josef Baumgartner mit der Landwirtin Maria Steckler den Bund fürs Leben schließen. Die kirchliche Trauung findet in Straubing statt, die weltliche Feier wird im Anwesen der Braut in Ellaberg gehalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1952


Todesanzeige
Gott der Herr über Leben und Tod, nahm am Samstag früh 5 Uhr unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Tante und Patin
Frau Rosina Kringschneider
geb. Obermeier
Ausnahmbauerswitwe von Hofdorf

nach langen Leiden und Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 66 Jahren zu sich in sein Reich.
Hofdorf, Furth b. Bogen, Bogen, 22. November 1952
In tiefem Schmerz:
Rosa Neumaier, Tochter
Anni Wallner, Pflegetochter
X. Neumaier, Schwiegersohn
mit Enkelkindern Roserl und Xaverl
Trauergottesdienst Dienstag 25. 11., vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1952


Trauerrede
für Frau
Rosina Kringschneider
Ausnahmbauerswitwe in Hofdorf

25. 11. 1952
R. I. P.

Gesprochen von H. H. Johann Kiermaier,
Pfarrer und Dekan in Hunderdorf.

Buchdruckerei Fritz Hartmannsgruber, Bogen

Christlich Trauernde!
Unter großer Anteilnahme legen wir heute die sterbliche Hülle einer lieben Mitschwester zu Grabe. Es ist die ehrengeachtete Frau Rosina Kringschneider, Ausnahmbauerswitwe in Hofdorf. Am lezten Samstag früh 5 Uhr gab sie nach öfterem Empfange der hl. Sterbesakramente unerwartet schnell ihre Seele zurück in die Hand ihres Schöpfers zur Rechenschaft über alle. Tage und alle Werke eines Lebens von 66 ½ Jahren. Geboren am 13. September 1886 als Tochter der Bauerseheleute Johann Obermeier und Maria Wagner, ehelichte die 26jährige Jungfrau am 25. Juni 1912 den Bauerssohn Josef Fruhstorfer von Hofdorf. Der erste Weltkrieg entriß ihn ihr schon nach 3 Jahren durch den Heldentod bei Arras am 9. Mai 1915 und nach zwei Jahren trat sie wieder an den Traualtar mit Rupert Kringschneider von Furth bei Oberalteich. Nachdem sie beide im Dez. 1942 ihr Anwesen der Tochter aus erster Ehe übergeben hatten, mußte sie das Jahr darauf auch ihrem zweiten Ehemann nachtrauern, den ein rascher Tod von ihrer Seite riß. Nun hat sie die letzten 10 Jahre ihres Lebens ausgefüllt, wie es eben gewöhnlich ist, mit der treuen Sorge und der großmütterlichen Wachsamkeit in der Erziehung ihrer beiden Enkelkinder. Ein großes Kreuz schleppte sie die letzten Jahre ihres Lebens darin mit, daß sie soviel wie gehörlos war.
Das ist in Kürze der äußere Lebenslauf unserer lieben Toten. Über dieses Leben aber möchte ich die Worte der hl. Schrift setzen: „Der Gerechte ist auch in seinem Tode getrost.“ Die treue Dienerin Gottes zitterte auch vor dem Tode nicht. Und wir können unserer entschlafenen Mitschwester über ihr Grab hinaus das Lob nicht versagen, daß sie dem Herrn eifrig diente und ihr Leben reichlich mit gottgefälligen Werken erfüllte. Die Tage ihres Lebens flossen ihr in Redlichkeit, Gottesfurcht und Frömmigkeit dahin. Ihr gläubiger Sinn erwarb ihr nicht nur im Leben die Freude im Herrn, sondern, was noch mehr ist, flößte ihr auch im Gedanken ans Sterben Trost und Starkmut ein und bereitete ihr schließlich ein sanftes und ruhiges Ende.
Sie war eine Witwe, welche die Ehrenkrone der grauen Haare auf dem Wege der Tugend erworben hat. Abgeneigt jenem Fehler, der dem Alter nicht selten auflebt und zur Unehre gereicht, der Schwatzhaftigfeit und schadenfrohen Tadelsucht, hatte sie vielmehr ihre Freude am Gebete, wohnte, solange es ihr immer nur möglich war, fleißig dem hl. Meßopfer bei und ging dabei regelmäßig jedesmal zur hl. Kommunion, suchte daheim den Ihrigen durch Rat und Tat nützlich zu werden, dachte aber stets daran, daß ihre zeitliche Laufbahn bald zu Ende gehen werde. Sie war deshalb auf den Abschied sich vorzubereiten immer beflissen. Ja sie war jene gottesfürchtige Witwe, der das Lob des Apostel gelten darf: „Witwen haltet in Ehren, die wahrhaft Witwen sind!“ Sie wird wohl auch jetzt den Lohn einer gottesfürchtigen Witwe vom lieben Gott empfangen dürfen. Sollte aber unsere Hoffnung sich noch nicht erfüllen, sollte ihre Seele noch der Reinigung bedürftig sein, so laßt uns für sie beten, daß ihr alsbald das ewige Licht leuchte und sie ruhen könne in Frieden bei Gott, dem Vater, der sie erschaffen, bei Gott, dem Sohne, der sie erlöst und beim Heiligen Geiste, der sie geheiligt hat.

Laßt uns für ihre Seelenruhe beten ein andächtiges Vaterunser und den englischen Gruß …


Schützenverein gegründet
Meidendorf.
Am Samstag abend wurde in der Gaststätte Grüneisl der Schützenverein „Kornblumenblau“ gegründet. Als Vorstand wurde einstimmig Josef Weiß gewählt. Schützenmeister wurde Alfons Hundhammer, Schriftführer Ludwig Mühlbauer, Kassier Fanny Kastmann und Zieler Max Helmbrecht. Der Verein umfaßt 32 Mitglieder. Wir wünschen ihm ein weiteres Gedeihen. Die Schießabende finden jeden Samstag statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1952


Weihe für die Siedlung
Hunderdorf.
Am Donnerstag um 15 Uhr wird die Einweihung der neuerbauten Siedlung durch H. H. Dekan Kiermeier vorgenommen. Bei der Einweihungsfeier werden Landrat Hafner sowie die Herren von der Regoerung Regensburg, Abtlg. Bauabschnitt und Flüchtlingswesen, teilnehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1952


Hunderdorf. (Beerdigung) Am Sienstag gab ein großes Trauergefolge der Ausnahmsbauerswitwe Rosina Kringschneider, geb. Obermeier von Hofdorf, das letzte Geleit. Sie stand im 66. Lebensjahr. Dekan Kiermeier zeichnete den Lebensweg dieser guten Mutter als den einer ehrenhaften Witwe. Zweimal in ihrem Leben ertrug sie das Los einer solchen. Die Verstorbene suchte Zuflucht im Gebet, pflegte die Zugehörigkeit zur Rosenkranzbruderschaft. Die daraus gewonnene Kraft gab sie bis zum Schluß an ihre Lieben weiter. Ein letztes Vaterunser, ein sinniges Grablied des Kirchenchors schlossen die würdige Trauerfeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1952


Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen am heutigen Mittwoch abends 8 Uhr im Jugendheim den Wiener Film „Der große Walzer“.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1952


Um die Autobahn Regensburg-Passau
Ihre Fertigstellung ist vom Grenzlandstandpunkt aus wichtiger als das Teilstück Nürnberg-Frankfurt. – Landrat Hafner wendet sich an den Wirtschaftsausschuß des Landtages.
Bogen.
Aus dem Bayerischen Landtagsdient vom 14. November war zu ersehen, daß der Wirtschafts- und Verkehrsausschuß des Bayerischen Landtags in der nächsten Zeit auf Grund des vorliegenden interfraktionellen Antrags des Projekt einer Autobahn Nürnberg – Frankfurt erörtern will. Des weiteren ging daraus hervor, daß der Frankfurter Oberbürgermeister durch die Autobahn Nord-Süd Bayern den Rang abgelaufen hat, da tatsächlich zunächst die Autobahn Nord-Süd zustande kommt.
In einer persönlichen Unterredung teilte uns Landrat Hafner mit, daß er voll und ganz einsehe, daß eine Nord-Süd- und Ost-West-Verbindung durch die Autobahn hergestellt werden soll und daher diese Frage auch eingehend besprochen wird. Nur wundere es ihn, daß die Autobahn von Regensburg nach Passau, die bereits trassiert, projektiert und mit deren Bau schon vor dem Krieg begonnen wurde, überhaupt nicht zur Debatte stand. Obwohl sie m niederbayrisch-oberpfälzischen Raum die einzige Autobahn darstellt. „Ich weiß nicht, ob nicht diese Straße Regensburg-Passau genau so wichtig ist, wie die Straße Nürnberg-Frankfurt, denn von Nürnberg nach Frankfurt ist straßenmäßig doch eine sehr gute Verbindung, wie ich mich persönlich überzeugen konnte, während die Straße von Regensburg nach Passau, die eine Bundesstraße sein will, den Anforderungen einer solchen aber keinesfalls entspricht. Abgesehen davon, würde diese Straße durch den vorderen Bayerischen Wald verlaufen und somit den gesamten Bayerischen Wald verkehrstechnisch mit den großen Wirtschafts- und Absatzzentren verbinden. Des weiteren würde der Bau der Autobahn die bereits chronisch gewordene Arbeitslosigkeit im Bayerischen Wald mit einem Schlag auf Jahre hinaus beseitigen.“ Wie uns Landrat Hafner weiter mitteilte, hat er aus Anlaß dessen an den Vorsitzenden des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses des Bayerischen Landtags, Staatssekretär a. D. und Landtagsabg. Hugo Geiger, ein Schreiben gerichtet, in dem er ausführlich zu dieser Frage Stellung nimmt und verlangt, daß die Frage der Fertigstellung der Straße Regensburg-Passau im Ausschuß besprochen und über ihr weiteres Schicksal Beschluß gefaßt werden soll. In dem Schreiben heißt es u. a.: „Man stellt heute so viele Programme zur Beseitigung der Not für die Grenzgebiete auf, wenn es sich aber um eine tatsächliche  Hilfe größeren Ausmaßes handelt, weiß man von den vielen Versprechungen und Beteuerungen, die gegeben und gemacht worden sind, nichts mehr. Ich bitte Sie daher, sehr geehrter Herr Staatssekretär, nachdem ich weiß, daß Sie immer warmherzig für die Belange des Bayerischen Waldes und der Grenzgebiete eingetreten sind, rechtherzlich, auch dieser Frage einmal anzuschneiden. Die Gründe, die für die Autobahn Nord-Süd und Ost-West ansprechen, dürften auch für die Autobahn Regensburg-Passau in demselben Ausmaß vorhanden sein.“
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1952


Hunderdorf. (Todesfall) Am Dienstag nacht verstarb im Bogener Krankenhaus die Jungfrau und Privateiere Maria Bayer im Alter von 57 ½ Jahren. Die Verstorbene, welche bis vor einem Jahr auf ihrem elterlichen Anwesen lebte mußte sich einer Operation unterziehen, an deren Folgen sie bis zum Tode litt. Die Verschiedene bewahrte sich ein jungfräuliches Herz, aber um so mehr brachte sie all ihren Nichten und Neffen mütterliche Gefühle entgegen; denn sie vertrat nach dem Tod ihrer Schwester in Sollach die Mutterstelle an 7 Kindern und erzog sie alle zu tüchtigen und ehrbaren Menschen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1952


Spatenstich im Regen – Einweihung im Regen
Wieder sechs Wohnblocks mit 48 Wohnungen ihrer Bestimmung übergeben
Hunderdorf.
Nach einer Bauzeit von nicht ganz einem halben Jahr wurden gestern nachmittag in einer schlichten Feier die sechs neuen Wohnblocks eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Neben Vertretern der Kirche, der Landkreisverwaltung, der Gemeinde und der Gemeinnützigen Baugenossenschaft für den Landkreis Bogen – dem Bauherrn dieses Projektes – hatten sich auch die bereits eingezogenen Mieter sowie die am Bau beteiligten Firmen zu der Feier eingefunden.
„Der erste Spatenstich im Regen, und nun auch die Einweihung im Regen“. Mit diesen Worten eröffnete der Geschäftsführer der Baugenossenschaft, Hubrich, seine Begrüßungsansprache. Die sechs Wohnblocks mit ihren 48 Wohnungen seien das bisher größte Bauvorhaben der Genossenschaft, erklärte der Redner, und dankte dann allen, die zum Gelingen dieses großen Werkes beigetragen haben. Er drückte die Hoffnung aus, daß die Bewohner dieser Häuser hier eine neue Heimstätte und ein glückliches Leben finden mögen.
Landrat Hafner betonte anschließend, daß es der Wunsch der Landkreisverwaltung sei, durch die Schaffung zusätzlichen Wohnraumes den Menschen eine bessere Zukunft zu geben. Mit der Errichtung dieser Häuser habe die Gemeinde Hunderdorf nicht nur weiteren Wohnraum erhalten, sondern die Wirtschaftskraft der Gemeinde werde gleichzeitig auch um ein Bedeutendes gestärkt, würden doch die rund 140 zusätzlichen Menschen – etwa ein Zehntel der heutigen Bevölkerung Hunderdorfs – den größten Teil ihrer Einnahmen auch wieder in der Gemeinde ausgeben. Außerdem sei es durch diesen Wohnungsbau möglich geworden, den schon lange notwendigen Bau einer Wasserleitung in der Gemeinde in Angriff zu nehmen. Zum Schluß dankte Landrat Hafner den 15 am Bau beteiligten Firmen für die gute Ausführung der Arbeiten sowie allen zuständigen staatlichen und privaten Stellen für die finanzielle und ideelle Unterstützung des Bauvorhabens. In kurzen Worten brachte dann Bürgermeister Reiner den Dank der Gemeinde für die Errichtung dieser Wohnblocks in Hunderdorf zum Ausdruck.
Während immer noch ein feiner Regen aus dem wolkenverhangenen Himmel herunterrieselte, vollzog anschließend H. H. Dekan Kiermeier den kirchlichen Weiheakt. Gesundheit und Frieden möge Gott den Bewohnern dieser Häuser geben, erklärte er in einer kurzen Ansprache, während sie selber wieder in treuer Befolgung der Gesetze leben sollen. Nachdem er erst den großen Vorplatz mit Weihwasser besprengt hatte, erteilte er dann, von Haus zu Haus schreitend, den einzelnen Wohnungen die kirchliche Weihe.
Nach Beendigung der offiziellen Feier begaben sich die anwesenden Gäste in das Gasthaus Edbauer zu einem gemütlichen Beisammensein.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1952


Dem allmächtigen Gott über Leben und Tod hat es gefallen, unsere liebe Tante und Großtante
Jungfrau
Maria Bayer
Privatiere aus Sollach

am Dienstag nacht nach längerem Leiden im Alter von 67 ½ Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, zu sich in ein besseres Jenseits abzurufen.
Sollach, Schönthal, Bogen, Deggendorf, Furth bei Bogen, Breitenweinzier, den 27. November 1952.
In stiller Trauer:
Familie Xaver Fruhstorfer
mit Brüdern u. Schwestern
Trauergottesdienst Samstag, 29.11., vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1952

Hunderdorf. (Kino) Die Bayerwaldlichtspiele zeigen am heutigen Samstag abends 20 Uhr im Saale Baier den Film „Endstation“.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1952


Hunderdorf. (Einwohnerzahl erhöht sich) Durch den Zuzug in den fertiggestellten Siedlungshäusern erhöht sich die Einwohnerzahl um 140 Personen, das entspricht 10 Prozent der Einwohnerzahl. 40 Haushaltungsvorstände kommen mit ihren Familienangehörigen von auswärts. 8 Familien von hier werden ebenfalls in die Neubauten einziehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1952


Besprechung der Flü-Beauftragten
Hunderdorf.
Nach längerer Ruhepause fand am Dienstag im Gasthaus Sandbiller eine gut besuchte Flüchtlings-Dienstbesprechung durch den Leiter des Flüchtlingsamtes, Navratil, statt. Als ersten Punkt gab der Sprecher bekannt, daß die gelenkte Umsiedlung auf eigene Initiative sowie die innerbayerische Umsiedlung weitgehendst gefördert. Der Leiter des Lastenausgleichamtes. Heizer, nahm zu dem meistinteressierenden Problem Hausrathilfe und Lastenausgleich Stellung. Voraussichtlich ist vor Weihnachten mit keinerlei Auszahlung von Hausrathilfe zu rechnen. Hinweise und Muster, welche die Anträge für den Lastenausgleich gebtrffen und vom Staatsministerium herausgegeben wurden, liegen in einem Büchlein in der Gemeinde zur Einsicht aus. Das Soforthilfegesetz wurde bis März 1953 verlängert. Der neue Leiter sprach in sehr gewinnender Form und bat um das größte Vertrauen. Wenn er auch kein Heimatvertriebener ist, wird er doch die Interessen dieser Personengruppe gerecht vertreten. Auf der anschließenden Diskussion gab der Referent jedem Fragesteller bereitwillige Auskunft und empfahl jedem, auch in zweifelhaften Fällen die Anträge zu stellen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1952


Hunderdorf. (Tod hält reiche Ernte) Schon wieder rufen die Glocken zu einer Trauerfeier. Man bettet die erst 24jährige Frau Anni Kagerbauer, geb. Wanninger, aus Apoig, zur ewigen Ruhe. Nach vierjähriger glücklicher Ehe mußte die gute Mutti ihre dreijährigen Söhnchens Abschied nehmen vom lieben Gatten, den besorgten Eltern und dem trauten Geschwisterkreis. Von elf Geschwistern war sie die Drittälteste. Wer die junge Frau kannte, schätzte ihr bescheidenes, zuvorkommendes, aufopferndes Wesen. Alle brachten ihr tiefes Mitleid entgegen in ihrer zweijährigen schweren Krankheit und viele wollten es nicht glauben, daß das junge, so kranke Herz trotz aller ärztlichen Kunst aufhörte, zu schlagen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.12.1952


Wieder großer Erfolg
Hunderdorf.
In einer Zeit, zu der ein Druck auf den Knopf genügt, um Musik hören zu können, hat es ein kleiner Verein wie unser Gemischter Chor, nicht leicht, zu bestehen. Aber doch wagte er sich am Samstag abend im Sandbillersaal mit einem Konzert an die Öffentlichkeit. Mit viel Eifer, Liebe und Geduld wurde von den Mitgliedern ein gutes und reichhaltiges Programm eingeübt und auf das beste bestritten.  Die vielen Musikfreunde und Gönner des Vereins, die der Einladung aus dem Umkreis so zahlreicht gefolgt waren, lauschten vertieft den schönen Chorliedern, den Duetten, Klaviervorträgen und Akkordeonsolis. Das vom Liedermeister Hösl zusammengestellte kleine Orchester, bei dem auch Bläser der Kapelle Bugl mitwirkten, trug wesentlich zum vielseitigen Programm bei. Der Abend brachte für die Zuhörer Entspannung und Genuß, für die Mitwirkenden die Genugtuung, daß es gelang, die Gäste zu fesseln und zu erbauen. Der langanhaltende Beifall war wohl der schönste Beweis für das Niveau, auf dem sich der gemischte Chor bewegt. Der Abend brachte wieder – wie nicht anders zu erwarten – ein großes Plus für den Verein und seine Leitung.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.12.1952


Hunderdorf. (Auszahlung) Fürsorgeunterstützung und Soforthilfe kommen am Freitag von 11 bis 12 Uhr in der Gmeindekanzlei zur Auszahlung. Gleichzeitig werden die Anträge für Kriegsschadenrente ausgehändigt.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.1952


Windberg. (Versammlung) Heute Mittwoch findet nachmittags 2 Uhr im Gasthaus Loibl in Windberg Versammlung der Flüchtlinge und einheimischen statt, die Soforthilfe empfangen. Wer bereits Soforthilfe bezog oder wer einen Antrag stellen will, sollte in seinem eigensten Interesse die Versammlung besuchen.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.1952


Hunderdorf. (Patrozinium) Am 6. Dezember, Tag des hl. Nikolaus, feiert die Pfarrgemeinde ihr Patroziniumsfest. In diesem Jahr wird die kirchliche Feier auf Sonntag 7. 12., verschoben. Der Samstag gilt als Werktag. Die Regelung ist nur für dieses Jahr bestimmt.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.12.1952


Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen am Dienstag, den 9. 12., abends 20 Uhr im Jugendheim den Gebirgsfilm „Gesetz ohne Gnade“.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.12.1952


Hunderdorf. (Neuer Ausstellungsraum) der freigewordene Raum, der durch den Auszug einer Familie in den Baracken geschaffen wurde, wird nun von dem Ofen- und Installationsgeschäft Fruhstorfer aus Bigen als Ausstellungsraum benutzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.12.1952


Windberg. (Zur letzten Ruhe) Unter zahlreicher Beteiligung wurde am Samstag Herr Josef Krebl aus Windberg zu Grabe getragen. H. H. Pfarrer Ach fand tröstende Worte am offenen Grabe. Am 1. Dezember 1876 erblickte Herr Krebl in Apoig das Licht der Welt. In seiner Kindheit erkrankte er an spinaler Kinderlähmung, als deren Folge ihm ein Fuß verkürzt blieb, so daß er sein ganze s Leben lang nur mit Hilfe einer Krücke gehen konnte. Infolge dieses Leidens konnte er das Schmiedehandwerk seines Vaters nicht erlernen und wandte sich dem Schneiderhandwerk zu, das er bis zu seinem Tode ausübte. Im Jahre 1898 verheiratete er sich mit Franziska Fuchs aus Staudach, Gemeinde Windberg. Aus dieser Ehe gingen 16 Kinder hervor, von denen 6 noch am Leben sind. Sehr früh trat Herr Krebl der Marianischen Männerkongregation bei, die dem Jubelsodalen mit ihrer Fahne das letzte Geleit gab. Im Jahre 1940 mußte er am Grabe seiner Gemahlin stehen. 1946 heiratete er Kreszentia Wurm, mit der er noch 6 Jahre in friedlicher Ehe leben durfte.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.12.1952


Herr Josef Engl beigesetzt
Windberg
. Unter zahlreicher Beteiligung wurde am Dienstag Herr Josef Engl aus Buchaberg zu Grabe getragen. H. H. Pfarrer Ach widmete dem Verstorbenen, der sich allgemeiner Hochschätzung erfreute, einen ehrenden Nachruf. Am 1. Dezember 1902 erblickte Herr Engl in Hining das Licht der Welt. Im Jahre 1931 verheiratete er sich mit Theres Zitzelsberger in Oberbucha. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor, die trauernd mit ihrer Mutter am Grabe des Vaters standen. Im Jahr 1943 wurde er nach Würzburg eingezogen, von wo aus er dann in Südfrankreich bei Marseille eingesetzt wurde. Hier kam er dann nach der Landung der Amerikaner in Gefangenschaft und mußte in einem Bergwerk in Calais arbeiten. 1946 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen. Im letzten halben Jahr machten sich immer mehr Krankheitserscheinungen bemerkbar, bis er in der Nacht zum Sonntag an Nierenkrebs verscheid. Als sich der Sarg in die geweihte Erde senkte, ertönten zum ersten Male seit 1945 die drei Schüsse der Böller, die dem Veteranen die letzte Ehre erwiesen. Durch die Bemühungen des Schußmeisters Linus Wirth, der dieses Amt schon von seinen Vätern erbte, wurde die Genehmigung hierzu wieder erteilt.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.12.1952


Windberg. (Adventfeier) Der BVD lädt am Sonntag die Flüchtlinge zu einer kleinen Adventsfeier ein. Die Feier findet im Gasthaus Deschl in Windberg statt und beginnt nachmittags 15.30 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.12.1952


Der jüngste Trachtenverein
Hunderdorf.
Im Gasthaus Baier wurde der Trachtenverein aus der Taufe gehoben. Er erhielt den Namen „Gemütliche Perlbachtaler“. Als Vorsitzender fungiert Georg Baier, zweiter Vorsitzender Willi Bauer, Schriftführer Willi Hornberger, Kassier Hans Schäfer und Vorplattler Siegfried Wölfl. Jeden Samstagabend finden sich die Mitglieder im Gasthaus Baier zum Übungsabend ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.12.1952


Adventfeier der Heimatvertriebenen
Windberg.
Der BVD hatte für Sonntag nachmittag zu einer kleinen Adventfeier im Gasthaus Deschl eingeladen. Zur Einstimmung las die Vorsitzende, Frau E. Brettschneider, eine kleine Adventsgeschichte. Die Tische waren mit Tannengrün geschmückt und kleine Kerzen mit ihrem flackernden Licht schufen eine traute, weihnachtliche Stimmung. Mit viel Geschick boten die Kinder kleine Adventgedichte und zwischendurch sangen die Versammelten alte und neue Advents- und Weihnachtslieder, die von Achim Brettschneider auf der Geige meisterhaft begleitet wurden. Als Höhepunkt der ganzen Feier entzündeten vier Kinder die Lichter des Adventkranzes, wobei jedes mit einem kleinen Gedicht seiner Herze eine besondere Deutung gab. Zum Schluß des Beisammenseins, das durch seinen familiären und vertrauten Ton alle ansprach, sangen die Teilnehmer Lieder ihrer alten Heimat. Die nächste Versammlung wurde auf Sonntag, 11. Januar 1953, festgesetzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.12.1952


Hunderdorf. (Weihnachtsfeier beim VdK) Wie alljährlich wird auch dieses Jahr in einer schlichten Feier der hiesige Ortsverband im Gasthaus Sandbiller am Sonntag 15 Uhr das fest der Liebe begehen. In unermüdlichem Eifer sammelte der Kassier Trawnik bei der hiesigen Bevölkerung Liebesgaben, um damit den Kindern der Mitglieder Freude zu bereiten. Auch die Mitglieder werden mit Kaffee und Kuchen bewirtet.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1952


Windberg. (Weihnachtsfeier) Der Heimat- und Volkstrachtenverein „Dö gemütlichen Waldler“ veranstaltet am Samstag seine Weihnachtsfeier. Die Feier findet im Vereinslokal Gasthaus Deschl in Windberg statt und beginnt um 19 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1952


Hunderdorf. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen am heutigen Samstag um 19.30 Uhr im Saal Baier den Film „Das Lied von Bernadette“.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1952


„Ich wünsche mir eine Mutti!“
Windberg.
„Stille Nacht, heilige Nacht“, bald wird das schönste aller Weihnachtslieder aus Tausenden Kinderkehlen erklingen, die im Kreise ihrer Eltern das Weihnachtsfest verbringen können. Mit strahlenden Augen werden die Kleinen auf das Christkind warten, ob es alle die Wünsche, die sie hatten, in Erfüllung gehen läßt. Doch wie viele Kinder gibt es, die keine Eltern mehr haben, für sie wird das Weihnachtsfest nicht so schön und innig sein. Die Not in unserem Lande ist groß, arme Kinder gibt es viele. All dies zu schildern ist unmöglich, nur Einzelschicksale können herausgegriffen werden, um dort Kummer und Herzeleid zu mildern. Wir wollen, wie im letzten Jahr, unseren Lesern das Schicksal eines armen Kindes vor Augen führen, das uns von den Behörden besonders empfohlen wurde, mit der Bitte, es möge zu Weihnachten nicht vergessen werden.
In einem sauberen Stübchen, in dem Armut und Sorge zu Hause sind, empfängt uns eine 74jährige Oma, neben ihr steht ein nettes kleines, aufgewecktes 10jähriges Mädchen, sein Name ist Anneliese. A, 3. 12. 42 wurde Anneliese in Trautenau/Sudetenland geboren. Schon 1944 starb der Vater, 1946 mußte sie mit Mutter und Oma ihre Heimat verlassen. Windberg wurde für die drei zur zweiten Heimat. Die Mutter der kleinen Anneliese war schon immer krank. Seit Dezember letzten Jahres konnte sie das Bett nichtmehr verlassen. Mit großer Liebe hing Anneliese an ihrer Mutti, saß jede freie Minute an ihrem Krankenbett, bis tief in die Nacht hinein. Am 12. Oktober d. J. ging Anneliese mit ihren Schularbeiten an das Bett der kranken Mutti, um ihr die Schulaufgaben zu zeigen. „Schau, Mutti, ich hab‘ sie si gut gemacht“, sprach sie; aber Mutti konnte nicht mehr sehen und hören. Drei Tage später mußte sie am Grabe ihrer Mutter stehen. Nun hat sie nur noch ihre alte Oma, mit der sie durch’s Leben geht. Das Alte Mütterchen, selbst kränklich, kann aber dem Kind kein Wegbereiter sein. Mit ca. 85 DM Rente kann auch die alte Frau dem Kind nichts anschaffen. Anneliese selbst wird monatlich 21 DM Fürsorge bekommen, so erfuhren wir vom Leiter des Fürsorgeamtes Bogen. Das Mittagessen bekommt die alte Oma von der Gastwirtin Frau Deschl geschenkt, Anneliese bekommt das Mittagessen vom Kloster Windberg. Hier war es auch Pater Siard, der seine schützende Hand über das Kind und seinen Bruder hält. Ein Bruder Annelieses, erst 24 Jahre alt, lebt in München. Pater Siard, so erfuhren wir, wird in Kürze Vormund der Kleinen werden. Noch eine Frau ist hierbei zu erwähnen – ihr Name ist Frau Hilde –, die, selbst Mutter zweier Kinder, in aufopfernder christlicher Nächstenliebe sich der beiden in der höchste Not annahm und heute noch dem Kind zur Seite steht. Als wir Anneliese fragten, was sie sich vom Christkind wünsche, kam zögernd die Antwort: „Eine Mutti möchte ich gerne haben. Auch wünsche ich mir etwas Kleidung und warme Unterwäsche. Meinem 17jährigen Bruder Thomas, der im Jugendheim wohnt, möchte ich gern etwas schenken.“ Werden diese Wünsche der kleinen Anneliese in Erfüllung gehen? Sollte es in unserem Leserkreise Vatis und Muttis mit helfenden Herzen geben, die dieser kleinen Anneliese ein Christkind bereiten möchten? Die Anschrift ist: Anneliese, Jugendheim Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1952


Windberg. (Die Bayerwaldlichtspiele) zeigen am Dienstag, 23. 1.2 abends 20 Uhr im Jugendheim den Film „Das goldene Edelweiß“.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.12.1952


Besinnlichkeit bei gmüatlichen Waldlern
Windberg
. Der Heimat- und Volkstrachtenverein „Dö gmüatlichen Waldler“ hatte für Samstag zu einer Weihnachtsfeier im Vereinslokal Deschl eingeladen. Fleißige Hände hatten den ganzen Saal mit weihnachtlichem Tannengrün festlich geschmückt. Vorplattler und Jugendleiter Georg Schneider eröffnete die Feier und konnte als Ehrengäste H. H. Pfarrer Ach und H. H. Pater Subprior vom Kloster Windberg sowie vor allem den verdienten Gründer und Ehrenvorstand des Vereins, Herrn Max Simmerl, begrüßen. Vorstand Johann Auerbacher dankte den Spendern und wies vor allem auf die Bedeutung Weihnachtens als des festes der Liebe hin. Als Gipfelpunkt der Feier wurden die Lichter des Christbaumes entzündet und gemeinsam erklang das alte, traute Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“. Herr Schneider erfreute alle Anwesenden mit reichlichen Geschenken. Hieran schloß sich ein fröhliches und gemütliches Beisammensein. Zu Ehren der Gäste zeigte eine Gruppe mehrere Plattlerstücke, wobei sie ihr großes und vollendetes Können unter Beweis stellte. Zwei Gäste vom Trachtenverein Bogen erfreuten durch herrliche Jodlereinlagen und Frau Rosina Hoffmann sowie der Michl Meier gaben durch ihre Lieder der Feier ein stimmungsvolles Gepräge. Der ganze Abend wurde von den Mitgliedern der Vereinskapelle Sagstetter wirkungsvoll umrahmt. Kleine fröhliche Versteigerungen gaben der Feier, die einen sehr harmonischen Verlauf nahm, einen schönen Abschluß. Ferner wurde beschlossen, der Anneliese Dittrich, über die in der Samstag-Nummer berichtet wurde, ein Geschenk zu überreichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.12.1952


Hunderdorf. (Film) Die Bayerwaldlichtspiele bringen heute Samstag abend den Gebirgsfilm „Schloß Hubertus“ nach einem Roman von L. Ganghofer zur Vorführung. In den Hauptrollen wirken mit Hansi Knotek und Paul Richter.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1952


Hunderdorf. (Der Trachtenverein Hirschenstein-Schwarzach) gastiert hier am Sonntag abend im Baier-Saal und bringt den Bauernschwank „Adams letztes Abenteuer“ zur Aufführung. Wie auch bisher, so wird auch diesmal von dem Verein alles aufgeboten, um mit dem Spiel zu erfreuen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1952


Hunderdorf. (Eine Weihnachtsfreude) bereitete unser junger Trachtenverein „Gemütliche Perlbachtaler“ indem er vor dem Kriegerdenkmal einen leuchtenden Tannenbaum aufstellte. Gestiftet wurde der Baum vom Vorsitzenden Baier. Die anderen Unkosten werden von der Vereinskasse bestritten.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1952


Hunderdorf. (Todesfall) In der Nacht zum 24. D. Mts. verstarb im Alter von 74 Jahren die Neubürgerin Frau Theresia Schweiner. Die Verstorbene wohnte erst kurze Zeit  in den Siedlungen und kam aus dem Lager Roding. Seit der Ausweisung aus dem Heimatort Grenau im Sudetengau verbrachte sie sechs Jahre im Lager. Ihren Ehemann mußte sie vor vier Jahren im letzten Wohnort zur letzten Ruhe betten. Ihre Freude über das neue gemütliche Heim, welches sie mit ihrer Tochter teilte, währte nur kurze Zeit. Nunmehr darf die gute Mutter von vier Töchtern ausruhen von all ihrem Erdenleid.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1952


Windberg. (Versammlung und Christbaumversteigerung) Morgen Sonntag findet um 14.30 Uhr im Gasthaus Hilmer in Irensfelden eine Versammlung des Bauernhilfsvereins statt. Anschließend hält der Schützenverein Almenrausch im gleichen Wirtshaus seine Christbaumversteigerung.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1952


Windberg. (Johannisfeier) Heute Samstag findet beim Schmiedwirt Johann Hartmannsgruber in Windberg eine Johannisfeier statt. Für beste Unterhaltung ist gesorgt.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1952


Steinburg. (Verstorben) Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde der im 70. Lebensjahr verstorbene Straßenwärter Peter Schmid aus Wegern in die Hunderdorfer Leichenhalle übergeführt, von wo aus am Sonntag die Beerdigung stattfindet.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1952


Bekommt Windberg ein neues Feuerhaus?
Drei hartnäckige Probleme könnten mit einem Schlage gelöst werden
Windberg.
Seit Jahren wälzt die Gemeinde Windberg drei große und hartnäckige Probleme: Den Bau eines Feuerhauses, die Schaffung einer Lehrerdienstwohnung und die Instandsetzung des Feuerlöschweihers. Jedes dieser Probleme ist in seiner Art von solcher Dringlichkeit, daß es sehr schwer ist, eine Prioritätsfrage für ihre Lösung aufzustellen. Nun ist aber seit einiger Zeit ein Plan aufgetaucht, der, wenn er zur Durchführung käme, mit einem Schlage alle drei Probleme beseitigen würde.
Während nämlich alle Versuche der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates zur Errichtung eines neuen Feierhauses und einer Lehrerdienstwohnung an dem Mangel an Baugrund scheiterten, hat sich nun das Kloster bereit erklärt, einen Teil des ihm gehörenden Feuerlöschweihers und ein kleines angrenzendes Wiesengrundstück für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Der Plan läuft nun darauf hinaus, durch den Weiher eine Abgrenzungsmauer zu ziehen, die eine Weiherhälfte mit Erde aufzufüllen und darauf ein modernes Feuerhaus mit einer Wohnung für den Lehrer, der zugleich auch Zeugwart der Feierwehr sein würde, zu erbauen. Denn das jetzige Geräte- und Spritzenhaus der Feuerwehr – es dient seit genau 15 Jahren diesem Zweck und war früher ein Backofen – es kann kaum mehr als räumlich ausreichend und seine Bestimmung erfüllend angesehen werden. Es befindet sich in sehr baufälligem Zustand – faustdicke Risse durchziehen schon das niedere Gewölbe – und liegt außerdem an einer äußerst ungünstigen Stelle. Sowohl das Einfahrtstor des Hauses als auch die Garteneinfahrt sind so eng, daß die Motorspritze gerade mit Mühe und Not durchgeschleust werden kann. Auch im Innern ist die Lage nicht besser, denn zwischen Wand und Spritze ist der Raum so schmal, daß sich kaum jemand umdrehen kann. Den Zustand des Schlauchtrockenturms zu schildern, erübrigt sich, wenn man erfährt, daß der Zeugwart der Feuerwehr die nassen Schläuche zu Hause an seinem Küchenofen trocknet, um auf keinen Fall das Risiko eines einstürzenden Trockenturms einzugehen. Das Paradoxe an der ganzen Situation ist dabei die Tatsache, daß die Windberger Feuerwehr eine der bestausgerüsteten im ganzen Landkreis ist.
Ähnlich ist die Lage auch beim Feuerlöschweiher. Sein Umfang hat im Laufe der Jahre durch die ständige Aushöhlarbeit der Gänse, Enten und des Wassers selbst erheblich vergrößert, so daß der Wasserspeigel immer mehr absank und der Weiher im Ernstfall für Feierlöschzwecke kaum mehr verwendet werden kann. Nach dem obigen Plan würde nun der Weiher auf die Hälfte reduziert, ausgebaggert und gesäubert und damit wieder voll verwendungsfähig werden.
Obwohl der Gemeinderat noch keinen endgültigen Beschluß darüber gefaßt hat. Steht er doch dem Plan im großen und ganzen positiv gegenüber. Sollte es gelingen, die Finanzierung dieser Maßnahmen mit Hilfe von Zuschüssen, Darlehen und einer gewissen Eigenleitung zu ermöglichen, so würde damit die Gemeinde Windberg ein für alle Mal von einigen ihrer schwersten Sorgen erlöst werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1952


Das neue Feuerwehrhaus wird Wirklichkeit
Windberg.
Am Freitag hatte sich der Gemeinderat zu einer wichtigen Sitzung zusammengefunden. Als 1. Punkt wurde die Bullenfrage geregelt. Auf Veranlassung des Tierzuchtamtes Regen und auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen muß das Körgesetz auch in der Gemeinde Windberg durchgeführt werden. Von den Landwirten Peter Hilmer, Irenzfelden, Peter Faltl, Feiertaghof, Josef Deschl, Windberg und vom Kloster Windberg werden Zuchtbullen angeschafft und unterhalten, die sei den Landwirten der Gemeinde zum Decken ihrer Rinder zur Verfügung stellen werden. Die Gebühr wurde auf 7 DM festgesetzt u. soll von den Bullenbesitzern jeweils sofort eingehoben werden. Das ganze Gemeindegebiet wird gemäß den 4 Bullenbesitzern in vier Zonen eingeteilt; die einzelnen Landwirte werden vor allem auf die schweren Folgen des Schwarzdeckens aufmerksam gemacht. Zur Aufklärung über diese Punkte wird am Sonntag, dem 4. Januar in Irenzfelden eine Generalsversammlung stattfinden.
Ferner stand die Reparatur des Dorfbrunnens zu Debatte. Da vor zwei Jahren dank der großen Bemühungen des Vorstandes des Wasserbeschaffungsverbandes Anton Kittenhofer die Wasserleitung nach Windberg gebaut wurde und somit die Wasserversorgung geregelt ist, lehnte der Gemeinderat die Deckung der Reparaturkosten für den Gemeindebrunnen (den sog. Wirtsbrunnen) einstimmig ab. Ein anderer Grund hierzu war auch, daß die Beschaffung des benötigten Grundwassers eine Angelegenheit der einzelnen Hausbesitzer ist.
Der wichtigste Punkt der Tagesordnung war wohl der Beschluß über den Bau eines neuen Feuerwehrhauses. Das alte Feuerlöschhaus befindet sich bekanntlich in einem äußerst unzureichenden Zustand und in diesem ehemaligen Backofen ist eine ordnungsgemäße Unterbringung der wertvollen Feuerlöschgeräte völlig unmöglich. Deshalb wurde nun der Neubau des Feierlöschhauses beschlossen. Das Kloster Windberg ist bereit, wie wir bereits berichteten, ein Grundstück am Weiher in Firm eines Erbbaurechtes zur Verfügung zu stellen. Der Maurermeister Rupert Feldmeier wurde beauftragt, im Einvernehmen mit dem Feuerwehrkommandanten Georg Wagner die Pläne hierzu anzufertigen. An die Gemeindebürger wird die Aufforderung ergehen, Hand – und Spanndienste für den Bau zu leisten.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.12.1952


Hunderdorf. (Generalversammlung) Am 11. 1. Hält die Freiwillige Feuerwehr ihre Generalversammlung im Vereinslokal Baier mit einem anschließenden Tanzkränzchen ab.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.12.1952


Hunderdorf. (Gesellenprüfung) Im Damenschneiderhandwerk legte Fräulein Doris Löffler aus Apoig die Gesellenprüfung ab. Sie bestand die theoretische und praktische Prüfung mit „sehr gut“. Die Lehrlingszeit absolvierte sie in München.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.12.1952


Hunderdorf. (Gastspiel) Der Trachtenverein Hirschenstein-Schwarzach brachte am Sonntag im Baier-Saal den bauernschwank „Adams letztes Abenteuer“ zur Aufführung. Die Mitwirkenden bereiteten durch ihr natürliches Spiel den überaus zahlreichen Besuchern einige heitere Stunden und ernteten starken Beifall.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1952


Hunderdorf. (Film) Am Samstag führen die bayerwaldlichtspiele im Bayersaal den Farbfilm „Drei Musketiere“ vor. Die Vorstellungen beginnen um 15 und 20 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1952


Anneliese wird wieder eine Mutti erhalten
Auf unsere Reportage meldeten sich 23 Eltern für Anneliese
Windberg.
Verklungen ist das Weihnachtsfest, übrig blieb nur noch das Strahlen der Kinderaugen. Auch aus allen Teilen unseres Leserkreises spielten Muttis, Vatis und Kinder das Christkind für die kleine Anneliese aus Windberg, die sich eine Mutti wünschte. An alles hatten unsere Leser gedacht. Kleider, Wäsche, Strümpfe, Spielsachen und Leckereien enthielten die Pakete. – Geldanweisungen kamen, sowie Telefonanrufe u. Briefe von Männern und Frauen, die für das Kind die Eltern ersetzen möchten. Hier einige Auszüge aus den Briefen: „… Dein Schicksal hat uns tief ergriffen, wir sind sehr kinderlieb, aber leider kinderlos und tragen uns schon lange mit dem Gedanken, ein Kind in unser Haus aufzunehmen und evtl. Zu adoptieren.“ – „… wenn Du Dir eine Mutterwünschst, ich hätte mich entschlossen, Dir einen gute Mutter zu ersetzen, denn ich weiß, wie es ist, wenn man die Eltern verliert.“ Eine Frau schreibt sogar: „… Deine Oma kannst Du auch zu mir mitbringen, für sie ist auch noch ein kleines Stübchen übrig!“
Auch briefliche Einladungen für den Hl. Abend und die Feiertage waren dabei. Doch Anneliese verlebte Weihnachten mit ihrer Oma. Sie schlug zum Hl. Abend – so erfuhren wir – die Hände über dem Kopf zusammen, als ihr die vielen, vielen Geschenke überreicht wurden. Die große Not für Anneliese ist zunähst einmal gebannt. Es hat sich in der Zwischenzeit vieles zu Gunsten des Kindes geändert. Pater Siard wurde ihr Vormund, der es auch erreichte, daß für das Kind statt 21 jetzt 40 DM Fürsorge monatlich ausgezahlt werden. Doch durch unsere Reportage hat Pater Siard auch eine sehr große Verantwortung bekommen; denn es meldeten sich 23 Eltern für die Anneliese. Zum Teil wollten sie das Kind noch vor Weihnachten mitnehmen. Wir glauben, sagen zu dürfen, daß Pater Siard für die Kleine die richtigen Eltern auswählen wird.
In Windberg trafen wir Anneliese nicht an, sie war auf Grund einer brieflichen Einladung in Straubing, Viktualienmarkt. Die 13jährige Ilse Schmidt hatte Anneliese zu sich eingeladen und sie wird bis zum Schulanfang bei ihrer neuen Freundin in Straubing bleiben, da es ihr sehr gut gefällt. Anneliese selbst vermag uns kaum zu schildern, was ihr alles geschenkt wurde. Auf die neue Mutti, die hoffentlich bald gefunden wird, freut sie sich jetzt schon sehr. Auch wir freuen uns mit Anneliese darüber, daß sich in unserem Leserkreis so viele Kinder und Erwachsene mit guten, helfenden Herzen fanden.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1952


18 Knaben und 17 Mädchen der Pfarrei eine feierten am 18. Mai ihre erste heilige Kommunion.
Am 29. Mai spendete H. H. Erzbischof Buchberger 273 Firmlingen in unserer schönen Pfarrkirche das hl. Sakrament der Firmung. Es war dieser Tag, wie H. Pfarrer Kiermeier in seiner Begrüßungsansprache erwähnte, der gleiche Tag an dem Seine Exzellenz vor 15 Jahren … [die Kirche weihte] Quelle: Chronik der Pfarrei Hunderdorf für das Jahr 1952

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