1864

Bekanntmachung.
Wir Haben uns in der unterm 11. Januar l. Js. stattgehabten ordentlichen Kreiscomite-Sitzung über die Wirksamkeit der in hiesiger Dr. Wimmer’schen Kunstdünger- und chemischen Produkten-Fabrik erzeugten Düngerpräparate Vortrag erstatten lassen uns die Ueberzeugung gewonnen, daß dieselben bei entsprechender Anwendung (bei regnerischer Witterung) in Feld, Garten und Wiese, namentlich auf Getreide, Reps, Runkelrüben, Klee, Hopfen, Kartoffeln und beim Bohnenbau als vorzüglich wirksam sich erwiesen haben, weßwegen wir die genannten Fabrikate hiemit öffentlich zur Anwendung bestens empfehlen.
Landshut, 1864.
Das Kreis-Comite des landwirthschaftlichen Vereins für Niederbayern.
Der I. Vorstand: v. Schilcher.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.01.1864


Bevölkerungs-Anzeige.
In der Stadtpfarrei St. Peter.
… Getraut.
Den 6. Dez.: Georg Scheitinger, Wechselwärter bei der k. priv. Ostbahn dahier, mit Gertraud Eder, Häuslers-Tochter von Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.01.1864


Dienstesnachrichten.
Gemäß Regierungs-Verfügung wurde der Schulprovisir Jof. Niedermaier von Au v. W., B.-A. Bogen, zum Schullehrer alldort befördert; …
Quelle: Straubinger Tagblatt, 20. Jan . 1864


Gesuch
Ein gebildetes, solides Frauenzimmer, passend für den selbständigen Betrieb eines schönen Ladengeschäftes, wird gegen Caution unter Zusicherung sehr anständiger Behandlung zu engagiren gesucht. Gefällige Adressen unter Chiffre M. G. 418 werden in der Expedition d. B.. erbeten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22. Januar 1864


… 7. Am 24. Dezember 1862 kam zum Schreiner Peter Truen von Hunderdorf ein Bursche, den er schon öfter mit Knechten des Dampfsägebesitzers in Maibrunn hatte fahren sehen, gab sich als der Sohn des Sägebesitzers aus, bestellte für seinen angeblichen Vater einer Anzahl Meubles und brachte schließlich vor, er brauche zur Reparatur einer Winde 18 fl., die er noch erhielt.  …
Quelle: Passauer Zeitung, 29.01.1864


Anzeige und Empfehlung.
Ich ergebenst Unterzeichnete beehre mich, den verehrlichen Bewohnern Straubings und Umgebung anzuzeigen, daß ich vom wohllöblichen Stadtmagistrate
eine Lizenz zum Mägdeverdingen
erhalten habe und gebe zugleich bekannt, daß bei einem bedungenen Jahreslohn bis zu 20 fl. der Verdingungslohn auf 24 kr., bis zu 30 fl. auf 30 kr., bis zu 40 fl. auf 42 kr., bei jedem höheren Lohne auf 1 fl. festgesetzt ist.
Die zum Ziele Lichtmeß frei werdenden Dienste sowie Dienstboten beliebe man gefälligst anzuzeigen bei:
Magdalena Lermer,
Packträgerinstituts-Schittmeisters-Gattin,

Bernauergasse Nr. 59
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.01.1864


Bekanntmachung.
Pummer c. Schreiner wegen Versprechens.
Im Auftrage des kgl. Landgerichts Bogen versteigere ich am Freitag den 12. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr, im Wirtshause zu Hunderdorf 2 braune Pferde im Schätzungswerthe von 400 fl., wobei der Zuschlag an den Meistbietenden sofort erfolgt, wenn mindestens 3 Viertheile des Schätzungswerthes erreicht sind.
Bogen, am 1. Februar 1864.
J. Fr. Pfeiler.
k. Notar.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.02.1864; Landshuter Zeitung, 04.02.1864; Regensburger Morgenblatt, 04.02.1864


Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Rathschlusse gefallen, unsere innigstgeliebte Gattin, Mutter und Schwiegermutter
Frau Maria Brandstetter,
Gastwirtin in Gschwendt,
nach langem schmerzlichen Krankenlager, in einem Alter von 54 Jahren, versehen mit den heiligen Sakramenten, in ein besseres Jenseits abzurufen.
Diese Trauerkunde melden mit der Bitte, der Theueren im frommen Gebete zu gedenken, allen Verwandten und Bekannten
Gschwendt, den 7. Februar 1864
die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Lorenz Brandstetter, Gastwirth in Geschwendt,
Josef Brandstetter, Oekonom in Parkstetten,
Karolina Häuslbetz, geb. Brandstetter, Gastwirthin in Haselbach,
Johanna Rothammer, geb, Brandstetter,
Ludwig Brandstetter, Bauer in Roggendorf,
Katharina Fischer, geborene Brandstetter,
Rupert Brandstetter,
Wolfgang Brandstetter, Kinder der Verstorbenen
Joh. Rothammer, Handelsmann in Haslbach,
Eduard Fischer, Metzgermeister in Steinach, Schwieger-Söhne.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 9. Februar und hernach der erste Leichengottesdienst in Steinach statt. Der Siebente und Dreißigste wird am Mittwoch den 10. Februar abgehalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.02.1864


 

Schwurgericht für Niederbayern zu Straubing
vom 15. Februar bis 10. März 1864.
Verhandlungen

10. Fall. Donnerstag und Freitag den 25. Und 26. Februar: Joseph Pangerl, 49 Jahre alt, led. Inwohnerssohn von Feßmannsdorf, k. Bez.-A. Kötzting, bereits früher zweimal zu 6 und einmal zu 8 Jahren Arbeitshaus wegen Betrugs verurtheilt, ist angeklagt, in der Zeit vom 21. Oktober 1862 bis 10. April 1863 15 Betrugshandlungen an 1) dem Frhr. v. Berchem’schen Gutsverwalter Karl Rothe zu Steinach, 2) dem Klosterbraumeister Michael Eckl in Metten, 3) der Häuslerswitwe Ther. Zach zu Zandt, 4) dem Bauern Johann Dietl zu Rugenhof, 5) dem Grafen Philipp Hundt zu Offenberg, 6) dem Bauern Georg Bachl von Bärndorf, 7) dem Schreiner Peter Trumm von Hunderdorf, 8) dem Benefiziaten Jakob Haßlöcher zu Zandt, 9) dem Straubinger Bothen Clement Gsellhofer zu Cham, 10) dem Söldner Andreas Silberbauer zu Arrach, 11) dem Franz Xaver Hamberger Wasenmeister zu Pfatter, 12) dem Pfarrer Michael Piendl zu Wetzelsberg, 13) dem Pfarrer Joseph Greindl zu Wiesenfelden, 14) dem Pfarrer Martin Graf zu Geiersthal, 15) dem Pfarrer Georg Weber zu Oberalteich, welchein ihrem Zusammenfluße ein Verbrechen des Betruges bilden, verübt zu haben. Staatsanwalt: Der k. II. Staatsanwalt Rothenfelder. Verteidiger: Concipient Rödel.
11. Fall:
Quelle: Donau-Zeitung, 16.02.1864


In Steinburg, Bezirks-Amts Bogen, wurde eine ledige Inwohnerstochter dieser Tage von Drillingen – drei Knaben – glücklich entbunden, welche aber bald nach der Geburt wieder starben.
Quelle: Donau-Zeitung, 28.02.1864


Oeffentliche Sitzungen
des königl. Bezirksgerichts Landshut.
Freitag, den 11. März.
Vormittags 8 Uhr: Untersuchung gegen Michael Rampl von Achdorf wegen Diebstahls.
Vormittags 10 Uhr: Untersuchung gegen Raimund Wilhelm von Hunderdorf wegen Diebstahls.
Quelle: Kurier für Niederbayern, 11.03.1864


11.03.1864 Tod König MaximilianTelegramm.
München, 10. März, 4 Uhr 20 Min. Nachmittags.
Se. Majestät, unser allgeliebter König Max ist Mittags 11 ¾ Uhr zum großen Schmerze aller Unterthanen mit Tod abgegangen. Der Kronprinz ist als König Ludwig II. verkündet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.03.1864

 


Oeffentliche Sitzungen des k. Bezirksgerichts.
am 10. März 1864.
Verurtheilt wurden: 1) …
Am 12. März 1864.
4) Johann Härtl, Dienstknecht von Vohburg, wegen Körperverletzung in eine Gefängnißstrafe von 6 Monaten.
5) Georg Früchtl, Sattlermeister von Kleham, wegen Diebstahls an Michl Beck, Bierbrauer von Landshut, in eine Arreststrafe von 14 Tagen.
6) Raimund Wilhelm, Taglöhner von Hunderdorf, wegen dreier realkonkurrierender Diebstähle in eine Arreststrafe von 42 Tagen.
7) …
Quelle: Kurier für Niederbayern, 18.03.1864


Oeffentl. Verhandlungen beim k. Bezirksgerichte Passau.
Mittwoch den 27. April 1864.

Vorm. 10 Uhr. Anschuldigung gegen Heigl Stephan, Bräulehrling von Hunderdorf, wegen Vergehens des Diebstahls. …
Quelle: Passauer Zeitung, 25.04.1864


Ein großer schwarzer Metzgerhund, der auf den Ruf „Faßan“ geht, kam Montags abhanden. Um abgabe desselben gegen Belohnung ersucht
Joseph Stahl, Wirth
in Hofdorf, Ldg. Bogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.04.1864


Das Minaralbad Münchshöfen
wird heuer am 17. Mai eröffnet. Die Heilkräfte der Quelle, Lage u. s. w. sind vielfach bekannt. Der Verkehr ist durch die Nähe der Station Straßkirchen an der Ostbahn, sowie durch Stellwagen- und Omnibus-Fahrten von Straubing über Oberschneiding nach Landau und retour gegen früher erleichtert.
Zu zahlreichen Besuche ladet ergebenst ein:
Münchshöfen, am 1. Mai 1864.
Joseph Rabl, Gutsbesitzer.
Dr. m. Scheglmann, Badearzt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.05.1864


Urtheile des k. Bezirksgerichte Passau vom 27. April l. Js.

Stephan Heigl Bräuerlehrling von Hunderdorf, wurde wegen Diebstahls zu 3jähriger Gefängnisstrafe verurtheilt und dessen Stellung unter Polizeiaufsicht nach erstandener Strafe für zulässig erklärt. …
Quelle: Passauer Zeitung, 03.05.1864


Bekanntmachung.
Der dießjährige Heu- und Grumet-Fahnd auf den herrschaftlichen Oeberauer Wiesen wird am
Montag den 6. Juni, Vormittags 9 Uhr, loco Oeberau,
öffentlich an den Meistbietenden parzellenweise verpachtet.
Wer vom Vorjahre noch Rückstände hat, kann nicht pachten; desgleichen werden die Wiesenparzellen, welche auf eine mehrjährige Dauer verpachtet sind, wenn hiwfür der betreffende Rückstand nicht bezahlt ist, einer neuerlichen Versteigerung unterstellt werden.
Steinburg, den 19. Mai 1864.
Gräfl. v. Bray-Steinburgische Rentenverwaltung.
Bauer.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.05.1864


Verhandlungen des k. Bezirksgerichts Straubing.
Verurtheilt wurden,
und zwar wegen Körperverletzung: Wilhelm Loibl, Bauernknecht von Oberalteich, zu 8 Monaten, Jos.Dirigl, Schreiner von Leiblfing, zu 4 Monaten, Xaver Pfreundtner, Schmidsohn von Breitenweinzier, zu 1 Monat, dann Quirin Wols, led. Häuslerssohn von Steinburg, wegen Körperverletzung und Schlägerei zu 10 Monaten und Franz Kirnberger, Inwohnerssohn von Hunderdorf, wegen Theilnahme an einer Schlägerei, zu 1 Monat Gefängniß. Wegen Diebstahls wurde …
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.05.1864


Landshut, 22. Juni. (Fortsetzung der 8. Öffentlichen Landraths-Sitzung.) … Im Zusammenhange mit dem Voranschlage der Kreisausgaben pro 1864/65 steht der Vortrag des zweiten Ausschusses über das Gesuch um Unterstützung zur Erbauung steinerner Brücken zu Apoig und Hofdorf. Da der Landrath unmöglich die Nothwendigkeit jedes einzelnen Bedürfnisses so genau feststellen zu können glaubt, so hat derselbe von jeher eine Pauschalsumme für solche Zwecke bewilligt. Da auch noch Herr Niedermaier erklärt, daß er einem Distrikt angehöre, welcher eine Brücke mit einem Kostenaufwand von 10.000 fl. zu erbauen hat, ohne hierfür spezielle Zuschüsse aus Kreisfonds zu erhalten, wird dieses Gesuch nach dem Ausschußantrage, obwohl Herr Wurm dasselbe eindringlich befürwortet, abgelehnt.
Quelle: Passauer Zeitung, 27.06.1864 und Kurier für Niederbayern, 25.06.1864 und Passauer Zeitung, 27.06.1864


Aus Niederbayern. In dem Straubinger Tagblatte dand sich neulich die Nachricht, daß 3 Weibspersonen eine Mannsperson „gedengelt haben“. – So schwer es ankommt, über solche Unthat wieder zu berichten, so ist doch die Ehre des Getödeten und eine Berichtigung Veranlassung, darauf zurückzukommen. Derselbe ist ein Martyrer des Fleißes und der Anhänglichkeit geworden, nicht etwa ein unsittlicher Mensch gewesen, wie sich aus der kurzen Erzählung allenfalls annahmen ließe. Am Samstag vor seinem Tode hatte er von seinem Dienstherren die Aufgabe, aus dem Felde mit einem zweiten Knechte und einer Dirne Steine wegzubringen, wie diese im bayerischen Walde häufig zu finden sind. Der 2. Knecht und die Dirne weigerten sich, die Steine, welche der Knecht noch wegzubringen beantragte, fortzuschaffen, weil am Samstag die Arbeit früher zu beenden sei, faßten miteinander den unmenschlichen Entschluß, und theilten denselben der Ausnahmsbäuerin und einem dritten Knechte mit. Diese Letzteren willigten ein. Sofort wurde dem Unglücklichen ein Sack über Kopf und Arme gebracht, um ihn widerstandslos zu machen und die Operation durch den Knecht und die Dirne ausgeführt. Der Gemarterte ging hierauf noch nach seinem Heimathsorte und litt 4 Tage unter den fürchterlichsten Schmerzen, bis der Brand am 5. Tage seinem Leben ein Ende machte. Zu bemerken ist, daß die Bauers-Eheleute und der Ausnahmsbauer an jenem Samstage nicht zu Hause waren und der Ort der Unthat die Einöde Sollach, Landgerichts Bogen, ist. …
Quelle: Kurier für Niederbayern, 03.12.1864


Bekanntmachung.
Pflegschaft über Joseph, ill. Der Monika Maceder, Inwohnerstochter von Hofdorf betr.
Alle untern Gerichte und Polizeibehörden werden ersucht, behufs Ermittlung des Aufenthaltes des ledigen Häuslerssohnes Joseph Probst von Sämmersdorf, Landgerichts Mitterfels, welcher in der Umgebung von München als Eisenbahnbauarbeiter beschäftigt sein soll, Erhebungen pflegen zu lassen und ein etwaiges günstiges Ergebniß sofort anher mittheilen zu wollen.
Bogen, am 28. November 1864.
Königliches Landgericht Bogen.
Seelus
, k. Landrichter.
Quelle: Königlich-bayerisches Kreis-Amtsblatt von Oberbayern (Münchner Intelligenzblatt), 20.12.1864


22. Dez. (17. Fall.) Präs. Hr. Appell.-Ger.-Rath Gmeiner. HH. Bez. Ger.-Räthe: Eras, Rabe. Ass.: Frhr. v. Zobel, Ott. Herr II. Staatsanw. Rothenfelder. Verth.: Hr. Conc. Leeb. Geschworene: Neumaier Fr., Kellner, Gober, Stadler Cai., Ertl. Angeklagt ist Raimund Wilhelm, 28. J. a. Taglöhnerssohn von Hunderdorf, Ldgr. Bogen, ein sicherheitsgefährlicher, wegen Bettels, Landstreicherei, Desertion und Diebstahls bereits mehrfach abgestafter Bursche, wegen Diebstahlsverbrechens, dadurch verübt, daß er am 20. Juli 1864 Abends von der Altane des Johann Schuhischen Anwesens zu Bibelbach 6 Hemden im Werthe von 6 fl. entwendete und sich zur Verübung dieser That mit einem Terzerol versehen hatte, in Concurrenz mit 3 weiteren, am 29. Mai zum Schaden des Hirten Pinzinger zu Bruckbach, am 8. August zum Schaden des Maurergesellen Höflmaier zu Schmatzhausen und am 18. Juli l. J. an dem Dienstknechte Georg Frankl von Breitenhausen verübten Diebstahlsvergehen. Nach der Anklage von den Geschwornen unter Obmann Pröll für schuldig erklärt, wurde Wilhelm zu 8 Jahren Zuchthaus verurtheilt.
Quelle: Donau-Zeitung, 24.12.1864

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