1980# 06

Geschichte Windbergs
Die Geschichte Windbergs ist die Geschichte des Klosters

Die auf einem Ausläufer des Bayerischen Waldes liegende und weit in

Prämonstratenser-Abtei Windberg (Nach einem Kupferstich von Michael Wening aus dem Jahre 1710)

den Gäuboden sichtbare Siedlung Windberg mit dem mächtigen Bau des Klosters und der Klosterkirche ist weit über die Grenzen des Landkreises bekannt. Die Herkunft des Namens ist noch nicht eindeutig geklärt worden. Sagenhaft mutet die Deutung an, daß die Anhöhe früher “Winithberg” geheißen haben soll. Diesen Namen erhielt es um das Jahr 900 von zwei Brüdern aus Sachsen, die Winith hießen. Um der Welt zu entfliehen, hätten sie hier nach weiter Flucht eine Einsiedelei errichtet.
Eine andere Deutung könnte vom Wort “Wind” kommen; die Anhöhe wird stets von leichten Winden umweht.
Andere wollen Windberg von Ventidunum = Wendenberg ableiten. Die Überführung der Reliquien des hl. Ulrich und Wendcelslaus aus dem Wendenland (Böhmen) in die Kirche zu Windberg müssen für diese Annahme herhalten. Wie gesagt, eine eindeutige Klärung ist nicht möglich.
Die eigentliche Geschichte des Ortes beginnt zu Anfang des 12.

Stahlstich von 1846 im Reiseführer von Adalbert v Müller Romanische Kirche des 1142 gegründeten Klosters Windberg

Jahrhunderts. In dem damals noch wenig erschlossenen Waldland links der Donau bauten die Grafen von Bogen in mühseliger Kleinarbeit, Schritt für Schritt einen geschlossenen Herrschaftsbereich auf und gründeten als sehr wichtige Kulturzentren zwei Hausklöster, Windberg und Oberalteich.
Demnach stand zu Ende des 11. Jahrhunderts in Windberg das Stammschloß der Grafen von Bogen. Diese hatten ursprünglich keinen festen Wohnsitz in ihrem “Donaugau”, ließen sich aber später in Windberg nieder. Wahrscheinlich unter dem Einfluß des hl. Norbert, der um 1125 in Regensburg war, kam es zur Eingliederung der Priester dem Orden der Praemonstratenser. Schon im Jahr 1110 starb der Eremit Wilhelm, dem der Ruf der Heiligkeit vorausging in diesem Raum.
Auf seinem Grabe wurde eine Kapelle erbaut, wohl das erste Gotteshaus in Windberg. Graf Albert von Windberg-Bogen überließ schließlich den im Schloß wohnenden Geistlichen seinen Besitz und zog nach Bogen. Diese Weltpriester faßten schließlich den Entschluß, sich zu einem klösterlichen Leben zusammenzuschließen. 1146 erfolgte die päpstliche Bestätigung des neuen Klosters, das seit 1147 auch eine Schwesternabteilung hatte. Von der Tätigkeit der Schwestern des Zweiten Ordens ist wenig bekannt. Der Orden wurde gegen 1400 wieder aufgelöst.
Erster Abt des Praemonstratenserordens wurde Gebhard von Bedburg bei Köln. Im Jahre 1140 begann man mit der Errichtung der heute noch stehenden Klosterkirche. Drei Jahrzehnte wurde daran gebaut. Bischof Johann von Olmütz weihte die Kirche am 28.11.1167 ein. Fast hundert Jahre später, 1250, stand auch der Turm. Der damaligen Zeit entsprechend wurde die Kirche im romanischen Stil als dreischiffige Basilika errichtet.
Zum Bau der Klosterkirche benötigte man auch Glas, das in der damaligen Zeit sehr schwer zu bekommen war. Um diesen Bedarf decken zu können, wurde bei Englmar, im heutigen Glashütt, eine Glasbläserwerkstatt eingerichtet. Diese im Jahre 1160 gegründete Glasindustrie legte den Grundstein für weitere Glasbläsereien im Walde.
Abt Gebhard war ein Mann der Wissenschaft und ließ unter anderem die Psalmen übersetzen. In der Münchner Staatsbibliothek stammen von den 159 kostbaren Windberger Handschriften viele aus seiner Zeit. Windberg wurde zum geistigen Mittelpunkt der niederbayerischen Klöster. Abt Gebhard ließ seine Mitbrüder emsig in ihren Zellen wertvolle Bücher abschreiben und auch selbst verfassen.
Eine Hauptaufgabe des Ordens war es, die umliegenden Orte seelsorglich zu betreuen. Die Urpfarrei konzentrierte ihre Arbeit in das

Federzeichnung von 1541 Ein Grundholde des Klosters liefert den Geldzehnten ab. Links Abt Job. Thalmaier, hinten der Klosterschreiber, rechts vielleicht der Klosterrichter.

Gebiet des noch wenig kultivierten Waldes. Viechtach, das zu den bedeutendsten Pfarreien des Klosters gehörte, wurde 1616 gegen die Pfarrei Hunderdorf eingetauscht. Neukirchen wurde lange Zeit von Windberg aus seelsorglich betreut. In Sossau besaßen die Mönche einen Klosterhof, aus dem auch eine Pfarrei hervorging. Weitere Pfarreien, die vom Kloster übernommen wurden, waren Albertskirchen, später Eschlkam, Arnschwang, Straßkirchen, Mariaposching und Schwarzach.
Der 30jährige Krieg ging auch an Windberg nicht spurlos vorüber. Die Schweden hausten im Kloster wie die Vandalen. Auf der Suche nach Gold und anderen Schätzen plünderten sie das Kloster völlig aus und scheuten auch nicht, die Mönche zu quälen und zu ermorden. Die Gräber der Äbte wurden geschändet. Die Patres Urban Mittmayr und Norbert Höcht ließen ihr Leben für ihren Glauben. Abt Michael Fuchs wurde verschleppt und erst nach Zahlung einer hohen Lösesumme wieder freigelassen. Nach der letzten Schlacht bei Rammersberg zogen die Reste des Schwedenheeres ab, nachdem sie eine empfindliche Niederlage einstecken mußten.
Nun begann wieder der Aufbau des von den Schweden zerstörten Klosters unter Abt Michael Fuchs und seinen Nachfolgern. Es folgte eine arbeitsreiche Blütezeit des Klosters. Unter Abt Bernhard Strelin (1735 – 1777) bekam die mittelalterliche Klosterkirche ihre heutige Gestalt. Laienbruder Fr. Fortunat Simon schuf die herrlichen Einlegearbeiten, die noch heute bewundert werden. Dem Straubinger Stuckateur Matthias Obermeier verdankt die Kirche die Seitenaltäre und Kreuzwegumrahmungen. Ab 1777 leitete Abt Joachim Eggmann das Kloster. In zwanzig Jahren verwirtschaftete er alles, was in mühevoller Arbeit Jahrzehnte erwirtschaftet wurde. Er mußte abdanken. Sein Nachfolger Abt Ignatz Breu, der seit 1799 das Kloster leitete, konnte in den vier Jahren bis zur Säkularisation nicht mehr viel ausrichten. Schließlich mußten die Patres das Kloster verlassen. Nun begann das große Verkaufen und Versteigern. Darüber haben wir schon an dieser Stelle berichtet.
(Quellen: Berichte im “Straubinger Tagblatt” – “100 Jahre EFW Windberg” – Kunstführer Nr. 473: Prämonstranserabtei Windberg“)
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Röntgenreihenuntersuchungen
Die Röntgenschirmbildstelle der Regierung von Niederbayern hat mitgeteilt, daß im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf demnächst die Röntgenreihenuntersuchung ansteht. Der Untersuchungspflicht unterliegen Personen ab dem 14. Lebensjahr. Die Standorte und Untersuchungszeiten sind wie folgt festgelegt worden:
Neukirchen, Schule, am 11. August
Hunderdorf, Verwaltungsamt, am 12. und 13, August
Windberg, Schule, am 13. August
Die untersuchungspflichtigen Einwohner erhalten etwa 10 Tage vor dem Untersuchungstermin eine Vorladungskarte mit Angaben der Untersuchungszeit, so daß besondere Wartezeiten nicht auftreten werden. Bei der Untersuchung werden weiterhin Teststreiten zur Früherkennung der Zuckerkrankheit (Diabetes) ausgegeben.
Näheres über die Röntgenreihenuntersuchung wird in diesem Informationsblatt zu gegebener Zeit mitgeteilt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


„Vom Gäu in‘ Woid”
Die Schallplatte „Vom Gäu in’ Woid” stellt Volksmusik und Volksmusikgruppen im Landkreis Straubing-Bogen vor. Die Gruppen, unter ihnen so bekannte wie der Haselbacher Viersang und Blaskapelle Konzell, bringen niederbayerisch-oberpfälzer Sing- und Musiziergut. Auffällig ist die ”Glachtermusi”‘; sie verwendet ein “Hölzernes Glachter“ (Vorform des Xylophons – verschieden lange Fichtenholzbrettchen auf Strohbündeln werden mit zwei Holzschlägeln angeschlagen).
Die Schallplatte ist ab sofort bei allen Banken im Landkreis sowie bei der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Kirchgasse 8, erhältlich.
Verkaufspreis 15.00 DM.
Die Platte kann auch direkt beim Landratsamt Straubing-Bogen zum Preis von 15.00 DM, zuzüglich Versand kosten, bezogen werden.
Anschrift: Landratsamt Straubing-Bogen, Dienststelle Straubing, Postfach, 8440 Straubing
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Kinderfreizeitmaßnahmen des Kreisjugendringes/Kreisjugendamtes
Die ausgeschriebenen Kinderfreizeitmaßnahmen des Kreisjugendringes Straubing/Bogen, die in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt/Jugendpfleger in den großen Ferien durchgeführt werden, geben uns Anlaß, Sie darauf aufmerksam zu machen und Sie zu bitten, Eltern, Kinder und Jugendliche auf die Ferienaktion im Schullandheim Glashütt/St. Englmar, im Jugendheim Frasdorf am Chiemsee, im Jugendheim Seekirchen in Österreich/Salzburger Land und auf das Zeltlager in Falkenstein hinzuweisen.
Diese Maßnahmen werden aus den freiwilligen Leistungen des Landkreises an den Kreisjugendring im Rahmen der Jugendpflegemittel finanziell gefördert, darüber hinaus gibt das Kreisjugendamt je nach den wirtschaftlichen Verhältnissen der betreffenden Familie einen Zuschuß.
Nähere Auskünfte erteilt der KJR, Straubing/Bogen, Stadtplatz 21, 8443 Bogen. Die Betreuung erfolgt in kleinen Gruppen, es ist die Gewissheit gegeben, daß die Kinder sicher und gut betreut werden. Es werden je nach Meinung der Kinder versch. Spiele, Wanderungen, Sportwettkämpfe, Besichtigungen, Ausflüge und Badetage angeboten.
Damit soll den Kindern während einem Teil der Ferien ein Freizeitangebot gemacht werden, das in den letzten 5 Jahren immer mehr Anklang gefunden hat.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Schöne Heimat
In Steinburg, an der Brücke über den Bogenbach, steht diese herrliche Figur St. Nepomuk. Der hl. Joh. von Nepomuk war Domherr in Prag (1330-93), er gilt als Schutzpatron Böhmens und wurde auf Befehl König Wenzels in der Moldau ertränkt. Seither finden wir ihn gerne an Brücken aufgestellt.
Das steinerne Bild des Heiligen ist ein selten schönes Beispiel der Bildhauerkunst. An seinem Sockel entdecken wir ein herrliches Wappen. Es stammt von den im 18. Jahrhundert auf Schloß Steinburg lebenden Herren Schuß von Peilnstein. Bei genauem Hinsehen fällt auf, daß das jetzige Wappen von Steinburg diesem Wappen entnommen wurde. Die beiden pfeiltragenden Arme deuten darauf hin, daß Steinburg einst Hofmark mit niederer Gerichtsbarkeit war.
Der Finger auf dem Mund soll sagen: alles sehen, alles hören, aber so wenig wie möglich darüber reden. Bekanntlich hatte Nepomuk sich geweigert, das Beichtgeheimnis zu verletzen, weshalb er den Märtyrertod erleiden mußte. Auf seinem rechten Arm trägt er ein Kruzifix. Die Jahreszahl 1740 dürfte neueren Datums sein und ist im Zusammenhang mit dem Wappen zu sehen.   K. Klar
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Vom Gemeinderat Windberg (Sitzung vom 20.5.1980)
Bei der stattgefundenen Sitzung des Gemeinderates Windberg standen wieder eine Reihe Tagesordnungspunkte zur Behandlung an. Eingangs wurde das Schreiben des Heraldikers Reinhardt vom 7.5.1980 zur Kenntnis genommen. Hiernach ist noch die ministerielle Zustimmung zur Führung des Gemeindewappens einzuholen. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, in diesem zu beantragenden Zustimmungsverfahren auch die Führung einer eigenen Gemeindefahne bewilligen zu lassen, wobei das neue Gemeindewappen hierbei mitaufgenommen würde.
Straßenbau geht weiter
Desweiteren befaßte sich der Gemeinderat mit dem vorläufigen Zeitplan für den Ausbau von Gemeindestraßen. Wie Bürgermeister Kleikamp zudem berichtete, habe eine Ortsbesichtigung mit dem Landratsamt ergeben, daß es sich bei der Erschließingsstraße „Schmiedfeld“ um eine beitragspflichtige Erschließungsstraße handle. Der Gemeinderat stellte hierzu fest, daß das Ingenieurbüro Sehlhoff überschlägig die Kosten des Straßenausbaues getrennt nach Abschnitt I und II ermitteln soll.
Nach Vorliegen der entsprechenden Kostenanschläge soll eine Informationsversammlung mit den betroffenen Grundstückseigentümern erfolgen. Ferner war der Gemeinderat dafür, die Planung des Straßenausbaues Oberbucha – Obermühlbach demnächst in Auftrag zu geben. Entsprechende Honorarangebote sind einzuholen. Nach Vorliegen der Projektierung soll dann die Bezuschussung eingereicht werden.
Müllplatz wird aufgelassen
Dem Gemeinderat wurde ein Vereinbarungsentwurf des Zweckverbandes Abfallbeseitigung Straubing Stadt und Land über die Rekultivierung des Müllplatzes in Windberg vorgelegt. Wie hierzu Bürgermeister Kleikamp ausführte, sei die Mülldeponie in Windberg künftig nicht mehr als Bauschuttdeponie zugelassen. Ein diesbezüglicher Widerspruch sei bisher ohne Erfolg geblieben. Aufgrund dieses Sachverhaltes stimmte der Gemeinderat den Vereinbarungen zu. Festgelegt wurde, daß die Rekultivierungsarbeiten in Eigenregie der Gemeinde durchgeführt werden. Die Kosten sind mit maximal 11.000 DM veranschlagt, wobei 80 % dieser Kosten förderungsfähig sind und ein Zuschuß in Höhe von 50% (= 4.400 DM) erwartet werden kann. Die Sanierung des Platzes soll bis zum 15. August 1980 abgeschlossen sein. Für den Bereich Windberg und Hunderdorf wird somit die nächstgelegene Inertdeponie im Bereich Bogen/Großlintach sein.
Flächennutzungsplan in Auftrag gegeben
Der Gemeinderat nahm Kenntnis vom Kostenangebot der IPG ing-plan GmbH in Bogen betreffend das Honorar für die Erstellung eines Flächennutzungsplanes der Gemeinde Windberg. Der Gemeinderat stimmt dem Planungsauftrag an das vorgenannte Ingenieurbüro auf der Grundlage der Angebotspreise einstimmig zu. Die Angebotssumme beläuft sich auf rd. 13.000 DM + Nebenkosten. Die ing-plan GmbH hat auch bereits den Auftrag für den Flächennutzungsplan der Gemeinde Neukirchen erhalten.
Desweiteren wurde der Gemeinderat Windberg darüber informiert, daß bei der bevorstehenden Bundestagswahl am 5.10.1980 die Bildung eines gemeinsamen Briefwahlvorstandes für die Gemeinden Hunderdorf, Neukirchen und Windberg vorgesehen ist.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Kirchenverwaltung/Pfarrgemeinderat:
Am Dienstag, dem 10. Juni abends 19.30 Uhr, im Pfarrheim 1. Stock, findet eine gemeinsame Sitzung der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates statt, wozu alle Mitglieder herzlich eingeladen sind.
Hauptpunkte: Kirchenrechnung 1979, Haushaltsplan 1980, Pfarrfest, Verschiedenes.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Pfarrei Windberg
900 Jahre Norbert von Xanten (1080 – 1980)

In diesem Jahr finden an mehreren Orten Feierlichkeiten anläßlich des 900. Geburtsjahres des hl. Norbert von Xanten statt.
Er ist der Gründer des Prämonstratenserordens und hat als solcher für die Geschichte des Klosters und der Pfarrei Windberg eine große Bedeutung. Weil aber das genaue. Geburtsjahr nicht bekannt ist — es dürfte zwischen 1080 und 1085 liegen — und da zudem bereits 1984 das 850. Todesjahr des hl. Norbert begangen wird, ist für Windberg erst dann eine größere Gedenkfeier geplant. Trotzdem darf das diesjährige Jubiläum im Pfarrbrief nicht unerwähnt bleiben.

Hl Norbert

Norbert stammt aus dem Adelsgeschlecht der Herren von Gennep an der Maas. Vielleicht hier oder in Xanten am Niederrhein ist er geboren, Als nachgeborener Sohn wird er schon früh für den geistlichen Stand bestimmt und in das Xantener Sankt Viktor-Stift aufgenommen. Der junge Kleriker führt ein seiner adeligen Herkunft entsprechendes Leben. Er ist reich und prunkliebend und steht im Ruf eines unbekümmerten Genießers. Er knüpft Verbindungen zum kaiserlichen Hof und wird in den damaligen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst ein Parteigänger des Kaisers.
1115 — Norbert ist knapp 30 Jahre alt – kommt es zur Bekehrung dieses unfrommen Klerikers. Ein Sturz vom Pferd während eines Gewitters soll nach der Legende der Anlaß gewesen sein. Norbert gerät unter den Einfluß von Kreisen, die für die Erneuerung der Kirche arbeiten. Er zieht sich ins Kloster Siegburg bei Köln zurück und läßt sich an ein und demselben Tag zum Diakon und Priester weihen. Er veräußert seine persönlichen Besitzungen und verzichtet auf seine kirchlichen Einkünfte. Barfuß und mit einem Bußgewand bekleidet zieht er als Wanderprediger durch die Lande und weiß hoch u. niedrig anzusprechen. Sein Hauptanliegen ist, Frieden zu stiften. Zur gleichen Zeit sucht Norbert nach einer ihm gemäßen Form des religiösen Lebens. Er lebt eineZeitlang als Einsiedler und pflegt Kontakte mit mehreren Reformklöstern. Norbert sucht vor allem seine Standesgenossen, die Geistlichen an den Dom- und Stiftskirchen, für ein gemeinschaftliches Leben in Armut und Buße zu begeistern. Als er dabei wenig Erfolg hat, gründet er 1120 auf Drängen des Bischofs von Laon (Nordfrankreich) eine eigene Gemeinschaft von Priestern, die die Seelsorge mit einem klösterlichen Leben verbinden. Nach dem Gründungsort Premontre heißt dieser Orden „Prämonstratenser-Orden“.
Der neue Orden breitet sich rasch aus. Norbert bleibt aber auch jetzt noch der Wanderprediger, der von Ort zu Ort zieht und zur Buße aufruft, bis er 1126 zum Erzbischof von Magdeburg gewählt wird. Bei seinem Bemühen um eine grundlegende Erneuerung seines Bistums gerät er in Gegensatz zu reformfeindlichen Kreisen und verliert bei einem Aufstand beinahe sein Leben. Als Erzbischof wird Norbert zu immer neuen Aufgaben in Kirche und Reich herangezogen. Auf einer Italienreise, die er zusammen mit dem Kaiser unternimmt, holt er sich eine schwere Krankheit, an der er am 6. Juni 1134 in Magdeburg stirbt.
Der hl. Norbert ist ein unbequemer Heiliger. Ihm fehlen die Ausgeglichenheit und die Liebenswürdigkeit eines hl. Franz von Assisi. Norberts Leben zeigt viele Risse und Brüche, ja sogar Widersprüche. Es schwankt hin und her zwischen leidenschaftlicher Hingabe und Entäußerung, die ihn zum „Armen Christi” und Streben nach Macht, das ihn zum leidenschaftlichen Kämpfer für das Gottesreich macht. Das alles Verbindende und Auslösende in seinem Leben ist aber sicher seine tiefe Liebe zu Jesu, sein dauerndes Suchen, diesem Jesus kompromißlos nachzufolgen und sein ruheloses Trachten, anderen Menschen diesen Jesus nahezubringen. Der hl. Norbert hat sich, nach seinem Verständnis und mit seinen Möglichkeiten, unerschrocken und energisch für das Reich Gottes eingesetzt. Darum verdient er auch heute noch unsere Anerkennung und Verehrung. Er möchte uns aufwecken aus einem müden, faden Christentum und hinführen zu einem schwungvollen, radikalen Leben aus dem Glauben. Norbert ist ein Heiliger wider die Resignation.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Die Heimat beim Wandern entdecken
Unter diesem Motto stand der 2. Wandertag der hiesigen Volksschulklassen. Bei sommerlichem Wetter unternahmen die Kinder mit ihren Lehrern Wanderungen in die nähere Umgebung von Hunderdorf. Das Ziel der Grundschulklassen lag in Hl. Kreuz, Windberg, Irensfelden und im Perlbachtal bei Steinburg.
Die Hauptschule wagte sich etwas weiter. Untermühlbach, Schwarzach, Elisabethszell, Maibrunn und der Bogenberg waren Zielorte. Bei kurzer Rast erfuhren die wanderlustigen Kinder von ihren Lehrern auch etwas aus der Geschichte unserer Heimat. Erst durch solche Wanderungen, bei der jede Hast vermieden wird, lernen die jungen Menschen die Schönheiten unserer Heimat kennen. Viele Erwachsene könnten sich daran ein Beispiel nehmen, das „Stahlroß“ zu Hause lassen und auf „Schusters Rappen“ einmal ein Ziel ansteuern.
Unsere Bilder zeigen zwei Klassen im Perlbachtal und bei Hl. Kreuz.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


VdK — Ausflug zum Ammersee
Hunderdorf. Bei der letzten Arbeitsbesprechung des Ortsverbandes wurde u.a. auch der Wunsch mehrerer Mitglieder, einen Tagesausflug zu unternehmen, besprochen. Deshalb hat sich die Vorstandschaft des Ortsverbandes der Kriegs- und Sozialrentner Hunderdorf/Windberg entschlossen, am Dienstag, dem 17, Juni eine Omnibusfahrt zum Ammersee durchzuführen. Weitere Anfahrtspunkte sind das Benediktinerkloster Andechs und das Olympiagelände in München. Interessenten können sich bei der Vorstandschaft bzw. bei der VdK-Kassiererin Anna Heilmann, Hunderdorf, Tel, 2763 anmelden, wobei sie auch nähere Auskunft über die Abfahrt, Fahrpreis und Reiseroute erhalten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Neuwahlen bei der BRK Ortsgruppe
Gruppenführer Dieter Kühn konnte zur Jahreshauptversammlung der BRK Ortsgruppe Hunderdorf neben zahlreichen Mitgliedern auch Kolonnenführer Franz Rosenhammer und Sozialdienstleiterin Martha Hofmann begrüßen.
Gruppenführer Dieter Kühn konnte in seinem Bericht, der die letzten vier Jahre umfaßte, beachtenswerte Leistungen der Ortsgruppe nennen.
So seien 43 Dienstabende abgehalten worden. An freiwilligen Stunden der Helferinnen und Helfer seien rund 800 im Sanitätsdienst und am Sportplatz geleistet worden. 120 Stunden hätte die Altenbetreuung umfaßt und achtzigmal hätte man Erste Hilfe geleistet.
Die Lehrgänge seien von den Mitgliedern der Hunderdorfer Ortsgruppe ebenfalls recht eifrig und erfolgreich besucht worden. Sechzehn Mitglieder machten den Sanitätslehrgang und vierzehn legten die Prüfung Stufe 2 mit dem Silbernen Abzeichen der Leistungsprüfung für den Sanitätsdienst ab. Zum Schluß seines Berichtes dankte Dieter Kühn allen, die sich im Namen des Roten Kreuzes für andere einsetzten. Des weiteren lobte er auch die gute Zusammenarbeit innerhalb der Ortsgruppe. Der Kassenbericht von Hans Greßler wurde in Ordnung befunden.
Kolonnenführer Franz Rosenhammer dankte in seinen Worten der Gruppenführung für die geleistete Arbeit. Sein besonderer Dank richtete sich an den Gruppenführer Dieter Kühn, der über 10 Jahre diese Tätigkeit in vollster Zufriedenheit ausführte. In gleicher Weise sprach er dem Stellvertreter Hans Schötz und dem Ausbilder Ludwig Niedermeier seine Anerkennung aus. Martha Hofmann dankte im Namen des Kreisverbandes und des Vorsitzenden Landrat a.D. Xaver Hafner, allen für ihren Einsatz. Sie meinte, daß es bei den freiwilligen Leistungen der Gruppe, nur zu bedauern sei, daß die Gemeinde so wenig Interesse für diese Gruppe zeige. Sie schlug auch vor, in Zukunft auch eine Gruppenführerin zu wählen.
Nachdem die Gruppenführung entlastet worden war, wurden die Neuwahlen durchgeführt. Diese brachten folgendes Ergebnis: 1. Gruppenführer: Werner Fischer, 2. Gruppenführer: Peter Henke, Gruppenführerin: Cilli Lehner, Kassier: Klaus Müller, Schriftführer: Hermine Axinger.
Wahlleiter Rosenhammer gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß alle Gewählten ihre Ämter ohne Bedenken annahmen und wünschte der Gruppe für die kommenden Jahre viel Erfolg und gute Zusammenarbeit.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Erfolg beim internationalen Pfingstturnier

Die in Tracht spielende Festkapelle

Drei Tage weilte der Fußballverein Hunderdorf im Alpendorf Alpbach in Tirol, wo er als Gast beim internationalen Fußballturnier teilnahm. Acht Mannschaften aus Bayern, Österreich und der Schweiz kämpften in spannenden Spielen um die Punkte. Hunderdorf konnte sich wacker schlagen und erreichte den beachtlichen 2. Platz.
Abteilungsleiter Hentschirsch empfing bei der Siegerehrung einen schönen Pokal.
Neben dem sportlichem Erfolg war dieser Pfingsturlaub auch ein gesellschaftliches Ereignis. Die Sportler und ihre Frauen und

Die Reisegesellschaft beim Abschied von Alpbach

Freundinnen erlebten drei herrliche Pfingsttage. Die Spielpausen wurden zu Spaziergängen, Wanderungen und geselligem Beisammensein genutzt. Für so manchen Disco-Fan wurde die Nacht etwas kurz. Die herrliche Bergwelt der Tiroler Alpen mit ihren schneebedeckten Gipfeln, die Eigenart der Trachten und Holzhäuser wirkten faszinierend auf alle Beteiligten. Etwas wehmütig trat man am Pfingstmontag die Heimreise an. Am Tegernsee wurde noch eine längere Pause eingelegt, ehe man die Reise nach Hause endgültig antrat.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Anläßlich unseres 70 jährigen Bestehens „Gasthaus Solcher“ Volksfest vom 13. Juni bis 22. Juni in
Steinburg- Bahnhof
Tanzlokal Solcher

Programm
Freitag, den 13. Juni 1980, 18 Uhr, Standkonzert am Bahnhofsplatz mit Blaskapelle „Weiß-Blau Königstreuen” Konzell, anschließend Einzug ins Bierzelt.
Samstag, den 14. Juni 1980, Betriebsfest der Fa. Nolte Möbel Hunderdorf. Geschlossene Gesellschaft.
Sonntag, den 15. Juni 1980, 15 Uhr Festbetrieb. 19 Uhr,10 Jahre Bavarian-Flippers und den Windberger-Buam.
Montag, den 16. Juni 1980, 19 Uhr mit den Grassel-Buam.
Dienstag, den 17. Juni 1980, 14 Uhr, Kindernachmittag mit verbilligten Preisen. 18 Uhr spielen die Fidelen – Steirer.
Mittwoch, den 18. Juni 1980, 15 Uhr, Seniorennachmittag mit billigten Preisen, für Stimmung sorgen die Fidelen Steirer.
Donnerstag, den 19. Juni 1980, 19 Uhr Bierzeltbetrieb mit den Fidelen Steirer.
Freitag, den 20. Juni 1980, 18 Uhr Großes Musikfestival.
Samstag, den 21. Juni 1980, 19 Uhr, 70 Jahre GASTHAUS SOLCHER, 50 JAHRE ARCO-BIERE, große Verlosung.
Sonntag, den 22. Juni 1980, 10 Uhr, 20 jähriges Gründungsfest G. H. K. Hunderdorf, Anschließend Bierzeitbetrieb mit den Fidelen Steirer zum Festausklang
Süffiges Arco-Festbier, Hendel vom Grill, Käse vom Laib, Wurstwaren, Schweinswürstel, Fische usw.
REICHHALTIGER VERGNÜGUNGSPARK
Auf Ihren Besuch freut sich Festwirt: Karl Solcher
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 06.06.1980


Haushalt 1980 fast fünf Millionen
Maßnahmen im Vermögenshaushalt beanspruchen Finanzen — Wenig Gewerbesteuereinnahmen
Hunderdorf.
Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates Hunderdorf erfolgte die Haushalts-beratung für das Haushaltsjahr 1980. Bürgermeister Härtenberger trug die Ansätze des Haushaltsplanentwurfes vor. Nach Beratung beschloß der Gemeinderat einstimmig die Haushaltssatzung für das Jahr 1980 auf der Grundlage des Haushaltsplanes. Das Gesamtvolumen in Einnahmen und Ausgaben beläuft sich auf 4 858 970 DM. Die Steuerhebesätze wurden unverändert beibehalten.
Wie Bürgermeister Härtenberger erläuterte, sei infolge von Gewerbesteuerausfällen die Finanzsituation angespannt und die Aufgabenbewältigung könne nur mit der Aufnahme von Überbrückungsdarlehen erfolgen. Aufgrund der Mindereinnahmen aus der Gewerbesteuer erhöhten sich jedoch nach zwei Jahren die staatlichen Schlüsselzuweisungen, so daß hier wieder eine Darlehensablösung möglich werde. Desweiteren beschloß der Gemeinderat das Finanz- und Investitionsprogramm für die Jahre 1979 bis 1983.
Die wichtigsten Zahlen im Haushalt 1980 sind im Verwaltungshaushalt in Einnahmen die Miete für das Schulhaus mit 151 200 DM, der ABM-Zuschuß mit 95 000 DM, das Kfz.-Steueraufkommen für Straßenunterhaltung mit 103 400 DM, die Grundsteuer A mit 35 000 DM, die Grundsteuer B mit 140 000 DM und die Gewerbesteuer mit 60 000 DM. Desweiteren kann mit einem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer in Höhe von 673 000 DM, mit einer Schlüsselzuweisung vom Land von 291 480 DM sowie mit einer Bedarfszuweisung von 400 000 DM gerechnet werden.
Die größten Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt stellen dar die Schulverbandsumlage mit 305 000 DM, die Arbeiterpersonalausgaben einschl. ABM mit 172 400 DM, der Straßenunterhalt einschließlich Winterdienst und Fahrzeughaltung mit 47 000 DM, die Gewerbesteuerumlage mit 73 000 DM sowie die Kreisumlage an den Landkreis in der Höhe von 1 081 800 DM. Ferner sind zu zahlen die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft mit 115 230 DM sowie die Zinsausgaben mit 176 600 DM. Es verbleibt trotz dieser großen Ausgabebeträge noch eine Zuführung zum Vermögenshaushalt mit 436 595 DM. Als größere Maßnahmen im Vermögenshaushalt sind veranschlagt die Restabwicklung der Sportanlage einschl. Sportheim, die noch Ausgaben von 138 795 DM erfordert, wozu noch Einnahmen aus Zuschüssen des Landes in Höhe von 180 000 DM und des Bundes von 22 900 DM erwartet werden. Desweiteren wird der Unimog mit 139 000 DM zur Zahlung fällig. Die Abwicklung der Wirtschaftswegebaumaßnahme Lintach-Starzenberg bringt noch Zuschußeinnahmen von 64 700 DM. Für die Straßenbaumaßnahme Grub-Ellaberg sind Ausgaben von 370 000 DM veranschlagt, wozu Zuschüsse aus Kfz-Mitteln des Landkreises in Höhe von 170 900 DM erwartet werden. Der Gehwegausbau in Steinburg erfordert Ausgaben von 35 000 DM.
Der Erschließungsstraßenbau im Baugebiet „Hochfeld-Süd“ beansprucht Ausgabemittel von 170 000 DM, wozu Einnahmen aus Erschließungsbeiträgen mit 115 000 DM vorgesehen sind. Der Kanalbauabschnitt II ist mit Ausgaben von 710 500 DM veranschlagt. Die Einnahmen hierzu sind mit Anliegerbeiträgen von 219 000 DM sowie Zuschüssen des Landes mit 190 000 DM eingeplant. Der Kanalbau im Baugebiet „Hochfeld-Süd“ erfordert Ausgaben von rd. 115 000 DM, wogegen Kanalanschlußbeiträge von 40 000 DM zu Buche stehen. Für die Planung der Kläranlage und der Kanalisation Steinburg-Gaishausen sind Ausgaben von 20 500 DM notwendig. Ferner ist für die Planung der Wasserversorgung Steinburg-Gaishausen ein Ausgabebetrag von 20 000 DM im Haushaltsansatz. Die Tilgung für Darlehen ist mit Ausgaben von 144 600 DM eingeplant.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.06.1980


Die Prophezeiungen des Mühlhiasl
Je undurchsichtiger die Zeiten sind, desto eher neigen die Menschen alten Prophezeiungen ein Gehör zu schenken und sie wieder in

Gemeindehaus steht an der Stelle an der es Mühlbiasl angedeutet hat.

Erinnerung zu bringen. Immer wieder hört man: „Das hat schon der Mühlhiasl prophezeit!” Den ältesten schriftlichen Aufzeichnungen über die Weissagungen des Waldpropheten entnehmen wir nachstehende Zeilen. Bemerkenswert ist festzustellen, daß die meisten Prophezeiungen des Matthias Lang, wie der Mihlhiasl mit bürgerlichem Namen hieß, damit enden, daß er ein „Weltabräumen” also eine Art Katastrophe, vorhersagt. Viele dieser Zukunftsdeutungen scheinen sich erfüllt zu haben, wenn man auch seine Worte oft auf vielfältige Art auslegen und deuten kann.
Pfarrer Landsdorfer von Oberalteich hat sich vor einem halben

An dieser Stelle kennzeichnete er den Verlauf des Schienenstranges

Jahrhundert eingehend mit der Lebensgeschichte des Mühlhiasl befaßt und seine Zukunftsvisionen niedergeschrieben und veröffentlicht.
„Eine Zeit kommt, wo die Welt abgeräumt wird und die Menschen weniger werden”. Um diese Aussage gruppieren sich viele seiner Weissagungen. „Wenn d’Bauern mit gewichsten Stiefeln (Gummistiefeln?) in die Miststatt hineinstehen; wenn sich d’Bauernleut g’wanden wie die Städtischen und die Städtischen wie die Narren; wenn die Mannerleut rote und weiße Hüte aufsetzen — nachher is nimmer weit hin.” Denken wir an die Vielfalt der Mode der letzten Jahrzehnte, so ist ein wenig Wahrheit in dieser Aussage.
„Wenn d’ Leut nichts mehr tun als fressen und saufen, wenn d’Bauernleut lauter Kuchen fressen, wenn Bauernleut d’Hendl und Gäns selber fressen — wenn Bauern alle Awanter (Grenzraine) umackern und alle Stauern (Hecken) aushauen, wenn Bauern alle politisieren, nachher is nimmer weit hin.” Daß es uns allen recht gut geht, was die Ernährung anbelangt, ist nicht zu leugnen. Ob er auch auf die überall durchgeführte Flurbereinigung hinspielte?
Viele seiner Zukunftsdeutungen zielen auf die Entwicklung des Verkehrs: „Wenn die schwarze Straß von Passau heraufgeht, wenn die schwarze Straß über die Donau herüberkommt und ins Böhm neinläuft, wenn der eiserne Hund in der Donau heraufbellt, wenn d’Leut in der Luft fliegen können, wenn d’Wagen ohne Roß und Deichsel fahren, wenn die meisten Leut mit zweiradeligen Karren fahren, so schnell, daß kein Roß und kein Hund mitlaufen kann — nachher stehts nimmer lang an.” Zu diesen Aussagen, sollten sie wirklich vom Mühlhiasl stammen, braucht man wohl nichts hinzufügen. In Hunderdorf zeigte er genau jene Stelle an, an der später die Eisenbahnlinie erbaut wurde: „Bis hierher und nicht weiter.”
Auch über die Besiedlung unseres Raumes machte er Aussagen. „In der Stadt werden fünf- und sechsstöckige Häuser ’baut, überall werden Häuser baut, Häuser werden baut wie d’Schlösser und d’Pfarrhöf. Schulhäuser werden baut wie Paläst.” Wenn wir die moderne Art zu bauen betrachten, könnte der Mühlhiasl gar nicht Unrecht gehabt haben. ”In Lintach wird alles voller Häuser und Lehmhütten angschlöttet, aber nachher wachsen einmal Brennessel und Brombeerndörn zu’n Fenstern außer”. Am früheren Weiher von Eglsee zeigte er genau die Stelle an: „Da wird ein Haas baat”. Dort steht heute das Gemeindehaus. Schwer zu deuten ist nachstehende Weissagung. War mit ihr das Haus in Breitfeld oder das lange Zeit unverputzte Noltewerk gemeint? „Da wird ein Haus baut, wird aber zuvor nicht aus’baut, wenn’s gleich schon lange ‚baut ist.”
Über die Religion sagte er voraus: „Zuerst kommen die vielen Jubiläen. — Überall wird übern Glauben gepredigt, überall sind Missionen. Kein Mensch kehrt sich dran. D’Leut werd’n erst recht schlecht. D’Religion wird noch so klein, daß mans in ein’ Hut hineinbringt. Der Glaub’n wird so dünn, daß man ihn mit der Geißl abhauen kann. Der Glaub’n wird so wenig, daß man ihn mit’m Geißelschnappen vertreiben kann. Übern katholischen Glauben spott’n am besten die eigenen Christen.”
Auch über die Wirtschaft wußte er zu berichten: ”sGold geht zu Eisen und Stahl. Um ein Goldstück kann man noch einen Bauernhof kaufen. — ’s Holz wird so teuer wie der Zucker, aber g’langen tuts. Ob hier die zur Zeit herrschende Energiekrise herhalten muß? — „Einerlei Geld kommt auf. Geld wird gemacht, so viel, daß mans gar nimmer kennen kann, wenns gleich lauter Papierflanken sind (Inflation nach dem 1. Weltkrieg? ), kriegen die Leut nicht genug daran. Auf einmal gibts keins mehr”.
Daß dem Mühlhiasl nachträglich Dinge als „geweissagt” unterschoben werden, die er gar nicht gesagt hat, ist verständlich, denn wir Menschen werden immer unsere Deutungen, unsere Angst und Befürchtungen hineinlegen, aber auch unsere Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit. (Quellen: Bayerwaldheft 1960) K. Klar
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Achtung Landwirte
Hinweise zur Gasölverbilligung:
Die Gasölverbilligung wird als Vorauszahlung gewährt. Wer sich vor Rückzahlungen der Verbilligungsbeträge zuzüglich Zinsen schützen will, muß folgendes beachten:
Landwirte, die einen Hof durch vertragliche Hofübergabe oder durch Erbschaft übernehmen, müssen dies spätestens bei Abgabe des darauffolgenden Antrages auf Gewährung der Gasölverbilligung (15. Februar) dem zuständigen Amt für Landwirtschaft gesondert schriftlich anzeigen und nachweisen.
Bei Übernahme durch Pacht, auch innerhalb der Familie, oder durch Kauf, muß unverzüglich Antrag auf Anerkennung der Verbilligungsberechtigung gestellt werden.
Amt für Landwirtschaft, Straubing-Bogen, Zimmer 206/11.Stock, Kolbstr. 5, 8440 Straubing, Tel. 09421/6024.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Gewährung von Ausgleichszulagen in Berg- und Kerngebieten für das Kalenderjahr 1980
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat das Amt für Landwirtschaft Straubing-Bogen beauftragt, nach den geltenden Richtlinien die Anträge auf Gewährung einer Ausgleichszulage in den Kerngebieten der benachteiligten Agrarzone zu bearbeiten.
Das Hauptziel der Förderung ist, die Weiterbewirtschaftung von ungünstigen Ertragslagen auch in Zukunft zu gewährleisten. Die Abwicklung der Förderungsmaßnahme in den zurückliegenden Jahren hat gezeigt, daß die Ausgabe, sowie die Entgegennahme der Anträge über die örtliche Gemeindeverwaltung mit den geringsten Schwierigkeiten verbunden ist. Aus diesem Grund sollen, im Interesse aller Beteiligten die Anträge umgehend ausgegeben und dann geschlossen alsbald oder bis spätestens 15, Juli 1980 am Amt für Landwirtschaft Straubing-Bogen, Straubing, Kolbstr. 5, Zimmer 209, II. Stock, abgegeben werden, Später eingereichte Anträge können wegen der gebotenen Ausschlußfrist nur bis 1. August direkt beim Amt für Landwirtschaft abgegeben werden!
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Erläuterungen zum Antrag auf Gewährung einer Ausgleichszulage für das Kalenderjahr 1980
1. VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE FÖRDERUNG
WER IST ANTRAGSBERECHTIGT?
Antragsberechtigt sind landw. Unternehmer als Einzelunternehmer oder als Mitglied von Kooperationen, Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen, sofern sie zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens 3 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche in den für die Förderung abgegrenzten Berg- oder Kerngebieten bewirtschaften und Rindvieh, Schafe oder Ziegen halten (landw. Kleinbetriebe bis zu 3 ha, die keine Ausgleichszulage erhalten, können evtl. eine Förderung über das Bay. Alpen- und Mittelgebirgsprogramm beantragen. Auskunft durch die Abteilung L. 3 beim Amt für Landwirtschaft.)
WER ERHÄLT KEINE AUSGLEICHSZULAGE?
Unternehmer, die landw. Altersgeld oder eine Landabgaberente beziehen.
2. ALLGEMEINES
Antragsschluß = 1. August 1980 — Ausschlußfrist!
Kto,Nr. und Bankleitzahl angeben
Anträge sind vom Antragsteller persönlich zu unterschreiben
Stichtag für die Flächen- und Viehausstattung ist der 3. Juni 1980.
GEMEINDE HUNDERDORF
Anträge können ab sofort bei der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf während der allgemeinen Dienststunden gestellt werden.
GEMEINDE WINDBERG: Antragstellung ab sofort jeden Mittwoch von 13.30 — 17.00 Uhr in Windberg (Schule)
GEMEINDE NEUKIRCHEN:
Zeiten für Antragstellung werden noch gesondert in der Tageszeitung bekanntgegeben.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Amtliche Bekanntmachung über die öffentliche Auflegung der Haushaltssatzung nach Beschlußfassung durch den Gemeinderat
Die in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats vom 9.6.1980 beschlossene Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 1980 liegt mit ihren Anlagen gemäß Art. 65 Abs.2 der Gemeindeordnung eine Woche lang in der Zeit vom 19.6. bis 26.6.1980 in der Gemeindekanzlei 8441 Hınderdorf, Kirchgasse 8, Zimmer Nr. 1, innerhalb der allgemeinen Geschäftsstunden öffentlich zur Einsichtnahme auf.
Während der Auflegungsfrist können Gemeindeangehörige und Abgabepflichtige (Art. 21 Abs. 2 und 3 GO) Einwendungen erheben.
Über Einwendungen beschließt der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung.
Hunderdorf, den 10.6.1980
gez. Härtenberger, 1. Bürgermeister

Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Der gemeindliche Haushalt umfaßt 1980 4,8 Mill.DM
Bei der am 9.6. im Verwaltungsamt Hunderdorf stattgefundenen Sitzung des Gemeinderates Hunderdorf war Hauptpunkt die Haushaltsberatung für das Haushaltsjahr 1980. Nach eingehender Beratung beschloß der Gemeinderat einstimmig die Haushaltssatzung für das Jahr 1980, die ein Gesamtvolumen in Einnahmen und Ausgaben von 4.858.970. DM beinhaltet. Die Steuerhebesätze- wurden unverändert beibehalten. Infolge von Gewerbesteuerausfällen ist jedoch die Finanzsituation sehr angespannt und die Aufgabenbewältigung kann nur mit der Aufnahme von kurzfristigen Darlehen erfolgen. Aufgrund der Mindereinnahmen aus der Gewerbesteuer erhöhen sich jedoch nach zwei Jahren die staatl. Schlüsselzuweisungen, so daß hier wieder eineDarlehensablösung möglich wird, betonte Bürgermeister Härtenberger.
Die wichtigsten Zahlen im Haushalt 1980 sind:
VERWALTUNGSHAUSHALT EINNAHMEN
Mieteinnahmen, Verwaltungsgebäude 7.000 DM
Feuerschutzabgabe 6.300 DM
Miete für Schulhaus 151.200 DM
Lohnkostenzuschuß, Arbeitsamt 14.000 DM
ABM-Zuschuß 95.000 DM
Kfz.-Steueraufkommen für Straßenunterhaltung 103.400. DM
Kanalbenützungsgebühren 56.100 DM
Bestattungs- und Grabplatzgebühren 30.000 DM
Wassergebühren 25.000 DM
Mieteinnahmen Schule und Gemeindehaus 15.000 DM
Grundsteuer A 35.000 DM
Grundsteuer B 140,000 DM
Gewerbesteuer 60.000 DM
Gemeindeanteil an der Einkommensteuer 673.000 DM
Hundesteuer 4.100 DM
Schlüsselzuweisungen vom Land 291.480 DM
Bedarfszuweisung 400.000 DM
Anteil am Grunderwerbsteueraufkommen 25.000 DM
VERWALTUNGSHAUSHALT — AUSGABEN
Die größeren Ausgabeposten stellen dar:
Aufwendungen für Gemeindeorgane einschl. Ehrensold 58.500 DM
Aufwendungen für Brandschutz 21.900 DM
Schulverbandsumlage 305.000 DM
Sonderschulumlage 14.400 DM
Personalkosten, Zuschuß für Kindergarten 20.000 DM
Aufwendungen für Sportstättenunterhaltung 19.000 DM
Arbeiterpersonalausgaben 172.400 DM
Straßenunterhalt und Winterdienst 31.000 DM
Haltung von Fahrzeugen 16.000 DM
Straßenbeleuchtung 12.500 DM
Kläranlagenbetrieb 20.450 DM
Bestattungsausgaben 16.800 DM
Gewerbesteuerumlage 73.000 DM
Kreisumlage an Landkreis 1.081.800 DM
Umlage an die Verwaltungsgemeinsch. 115.230 DM
Zinsausgaben 176.600 DM
Zuführung zum Vermögenshaushalt 436.595 DM
EINNAHMEN UND AUSGABEN IM VERMÖGENSHAUSHALT
Der Bau der Löschwasserzisterne ist mit Ausgaben von 15.000 DM gegenüber Zuschußeinnahmen von 3.900 DM veranschlagt.
Die Renovierung der Kapelle in Au sieht Ausgaben von 10.000 DM gegenüber Einnahmen von 5.000 DM aus Zuschüssen des Landes vor. Die Sportanlage einschl. Sportheim erfordert noch Ausgaben von ca. 138.795 DM, wozu jedoch noch Einnahmen aus Zuschüssen des Landes in Höhe von 180.000 DM und des Bundes von 22.900 DM erwartet werden.
Der Erwerb von Grundstücken im Baugebiet „Hochfeld-Süd” ist mit 224.000 DM eingeplant, wobei aus der Veräußerung von Baugrundstücken 204.000 DM wieder vereinnahmt werden.
Des weiteren wird der Kaufpreis des Unimogs mit 139.000 DM zur Zahlung fällig. Die Restabwicklung der Wirtschaftswegebaumaßnahme Lintach-Starzenberg bringt noch Zuschußeinnahmen von 64.700 DM gegenüber Ausgaben von 600 DM. Der Quellenweg ist eingeplant mit Erschließungsbeiträgen in Höhe von 140.000 DM als Einnahme und mit Ausgaben von 17.000 DM für Grundstückserwerb, Für die Straßenbaumaßnahme Grub-Ellaberg sind Ausgaben von 370.000 DM veranschlagt, wozu Zuschußeinnahmen aus Kfz.-Mitteln des Landkreises in Höhe von 170.900 DM erwartet werden. Die Vermessung und der Grunderwerb für den Gehweg an der Hauptstraße sind mit 15.000 DM an Ausgaben festgesetzt. Der Gehwegausbau in Steinburg erfordert Ausgaben von 35.000 DM. Der Erschließungsstraßenausbau im Baugebiet „Hochfeld-Süd” erfordert Ausgaben von 170.000 DM, wobei Einnahmen von Erschließungsbeiträgen mit 115.000.DM vorgesehen sind. Der Kanalbauabschnitt II ist mit Ausgaben von 710.500 DM veranschlagt, die Einnahmen hierzu sind im Haushaltsansatz mit Anliegerbeiträgen von 219.000 DM sowie Zuschüssen des Landes mit 190.000 DM eingeplant. Der Kanalbau im Baugebiet ”Hochfeld-Süd’” erfordert Ausgaben von rd. 115.000 DM, wogegen Einnahmen aus Kanalanschlußbeiträgen mit 40.000 DM zu Buche stehen. Für die Planung der Kläranlage und der Kanalisation Steinburg-Gaishausen sind Ausgaben von 20.500 DM notwendig. Des weiteren ist für die Planung der Wasserversorgung Steinburg-Gaishausen ein Ausgabebetrag von 20.000 DM im Haushaltsansatz. Die Tilgung für die Kredite ist mit Ausgaben von 144.600 DM eingeplant. Desweiteren beschloß der Gemeinderat einstimmig die Finanzplanung und den Finanzplan für die Haushaltsjahre 1979— 1983. Hierin sind die vorläufigen geplanten Maßnahmen dieser Jahre enthalten sowie die etwaige Finanzierung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Vollzug der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)
VERKEHRSBESCHRÄNKUNGEN IN DER GEMEINDE HUNDERDORF
1. Aus Gründen der Sicherheit und Ordnung des Verkehrs erläßt die Gemeinde Hunderdorf als zuständige Straßenverkehrsbehörde nach §§ 44 und 45 StVO in Verbindung mit Art. 1 des Gesetzes zum Vollzug der StVO vom 28.4.1978 (GVBl und § 24 Straßenverkehrsgesetz (StVG) folgende
ANORDNUNG:
§ 1 Für die Gemeinde Hunderdorf werden die nachstehenden Verkehrsbeschränkungen angeordnet:
Halteverbot auf der Hauptstraße, gehwegseits vom Anwesen Kuffner (unmittelbar vor der Hofzufahrt) bis zur Einmündung der Siedlungsstraße
Beschilderung durch Zeichen 283.
§ 2 Diese Anordnung tritt mit der Aufstellung der amtlichen Verkehrszeichen in Kraft und endet mit deren Beseitigung.
§ 3 Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden nach § 24 StVG in Verbindung mit § 17 OWiG mit Geldbuße von 5,— bis 1.000,— DM geahndet.
Härtenberger, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980

Hallenbad wieder geöffnet
Hunderdorf.
Das Schulhallenbad ist ab Freitag, in der Zeit von 18 — 21 Uhr wieder für den öffentlichen Badebetrieb geöffnet.
Desweiteren besteht ab montags von 19.00 bis 21.00 Uhr Bademöglichkeit für Erwachsene.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Schöne Heimat
An Straßen, Kreuzungen, draußen in freier Flur stehen sie: Feldkreuze und Kapellen als Zeichen religiöser Frömmigkeit. Unsere Vorfahren haben sie meist aufgestellt. Verschiedene Anlässe haben dazu

Kapelle in Sollach

beigetragen: Oft war es nur fromme Sprache des Gemüts, manchmal wurden sie als Gedenkstätten für einen zu früh Verstorbenen oder Verunglückten errichtet. Sie stehen unter oder zwischen Bäumen. Manche werden regelmäßig erneuert, andere verrosten, verfallen, stehen windschief, und es ist unschwer abzuschätzen, wann sie auf einer Müllhalde landen. Es wäre schade, wenn diese Flurdenkmäler einmal ganz verschwinden würden. Heimatvereine sollten sich dieser Kulturdenkmäler annehmen und sie der Nachwelt erhalten.
Die abgebildete Kapelle steht an der Straßeneinmündung bei Sollach. Am Giebel ist eine Tafel angebracht, auf der zu lesen ist: Erbaut im Jahre 1925 von Josef und Rosina Rothammer.

Feldkreuz vor dem Hause Poiger in Hunderdorf

Die Vorhalle wird von zwei Rundsäulen abgestützt und ist mit einem Eisengitter eingefaßt. Das Innere des halbrunden Raumes schmücken ein einfaches Kruzifix, Blumen und zwei Kerzenleuchter. An der Decke finden wir ein Fresko: Die Heiliggeisttaube wird von vier Engelsköpfen umrahmt. Ein Holzgitter schließt den Raum ab.
Früher stand eine wertvolle Holzfigur St.Josef mit dem Jesuskinde am Arm darin, eine Rokokoschöpfung um 1750-60; Höhe etwa 1,40. m.
Auf dem 2 km langen Weg von Hunderdorf nach Sollach stehen allein 5 Feldkreuze und eine Kapelle. Man geht an ihnen vorbei und sieht sie kaum. Nur wer mit offenen Augen die Natur bewandert, wird sie entdecken, stehen bleiben und sie bewundern.
K. Klar
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Vom Gemeinderat Windberg (Sitzung am 3. Juni 1980)
Vor der Sitzung hatte sich bereits der gemeindliche Bauausschuß eingefunden. Dabei wurde besichtigt der Pfarrplatz, wobei die entsprechenden Instandsetzungsarbeiten an Ort und Stelle abgesprochen wurden. Um den Ortsbereich zu verschönern, wurde festgelegt, daß auf der Breite des Zuganges zur Kirche ein Kopfsteinpflaster verlegt wird. Desweiteren werden Hochborde gesetzt sowie eine Begrünung vorgenommen. Ferner wurde eine Ortseinsicht beim Müllplatz vorgenommen und die notwendigen Rekultivierungsmaßnahmen abgesprochen.
In der folgenden Sitzung des Gemeinderates Windberg im Sitzungssaal wurde die Planung der Straße Oberbucha — Gemeindegrenze Obermühlbach vergeben. Dabei wurden die entsprechenden Planungskostenangebote zur Kenntnis gegeben. Nach eingehender Aussprache beschloß der Gemeinderat mit 7 gegen 1 Stimme, dem Ingenieurbüro Sehlhoff in Bogen den Zuschlag für die Planung des vorgenannten Straßenausbaues zu erteilen. Bei der Vergabe wurde insbesondere zugrundegelegt, daß die Zusammenarbeit und die technische Abwicklung von Maßnahmen auf einer guten Basis stand.
Desweiteren informierte Bürgermeister Kleikamp den Gemeinderat über ein Schreiben des Ingenieurbüros Sehlhoff vom 27.5.80 bezüglich des Ausbaues der Siedlungsstraße im Baugebiet Schmiedfeld. Dabei wurde auch die überschlägige Kostenschätzung bekanntgegeben, die vorsieht, für die Straße westlich ca.) 140.000 DM und für die Straße südöstlich 100.000 DM. Einige ausschlaggebende Kostenfaktoren müßten jedoch noch an Ort und Stelle abgesprochen werden. Als nächstes soll ein überschlägiger Kostenbeitrag errechnet werden und zu gegebener Zeit dann mit den betroffenen Anliegern eine Informationsversammlung abgehalten werden. Ob die Straße tatsächlich ausgebaut wird, hängt wahrscheinlich auch größtenteils von der Einstellung der Anlieger ab.
Desweiteren gab Bürgermeister Kleikamp die Niederschrift des Ingenieurbüros Sehlhoff bezüglich der Vorabnahme der Wasserversorgungsbaumaßnahme Irensfelden-Meidendorf bekannt. Hier sind noch verschiedene Mängel festgestellt worden, die von seiten der Baufirma umgehend zu beheben sind.
Desweiteren befürwortete der Gemeinderat für die Garagenbauvorhaben der HoBi-Bau GmbH im Baugebiet „Hochgarten-Riedfeld” die Erteilung einer Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes hinsichtlich der Garagenhöhe aufgrund des vorgegebenen Geländes.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Wasserversorgung „Meidendorf—Irensfelden”
WANN WIRD DAS FERNWASSER FLIESSEN?
Obwohl die Gemeinde die gemeindliche Wasserversorgungsmaßnahme im Jahre 1979 abgeschlossen hat, fließt auch derzeitig noch kein Fernwasser zur Sicherstellung der Wasserversorgung. Die Anlage könnte jederzeit in Betrieb genommen werden, jedoch der Zweckverband Bayerischer Wald läßt mit der Fertigstellung der Fernleitung auf sich warten.
Seinerzeit wurde verlautet, daß auch der Zweckverband ggf. seine Maßnahme noch 1979 oder Anfang 1980 abschließt. Mit einiger Enttäuschung mußten die Gemeinde und die betroffenen Bürger feststellen, daß auch derzeitig die Bauarbeiten noch nicht vollendet sind.
Mit Schreiben vom 20.5.1980 haben sich Bürgermeister und Gemeinderat an den Zweckverband Fernwasserversorgung Bayerischer Wald gewandt, wobei mit Nachdruck ein beschleunigter Abschluß der Fernwasserleitungsbaumaßnahme gefordert wird. Die Gemeinde hat dafür Verständnis, daß die betroffenen Bürger ungeduldig werden, denn gerade jetzt in der kommenden trockenen Jahreszeit wäre eine ausreichende Wasserversorgung vonnöten. Desweiteren haben die Anschlußpflichtigen bereits nahezu den gänzlichen Anschlußbeitrag entrichtet und haben trotzdem nunmehr nahezu nach einem Jahr noch nichts vom Fernwasserbezug. Im Interesse einer gesicherten Wasserversorgung wurde von seiten der Gemeinde gefordert, die Fernwasserleitung spätestens im Juni d. J. abzuschließen, so daß eine Wasserlieferung zum 1.7.1980 aufgenommen werden könnte.
Nach dem jetzigen Stand scheint es jedoch so, als wenn der Zweckverband die Maßnahme nicht zu diesem Zeitpunkt fertigstellen kann und so ein weiteres Warten der Gemeinde und der Anschlußnehmer erforderlich wird, bis das Fernwasser endlich fließt. Voraussichtlich soll die Wasserlieferung jedoch noch in den Sommermonaten aufgenommen werden können. Derzeitig wird mit drei Baukolonnen gearbeitet.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Pfarramt Hunderdorf
DER „PRANGERTAG”

Unser Bild zeigt die Fronleichnamsprozession in Hunderdorf

Auch heuer begingen die christlichen Gemeinden in feierlicher Weise den „Prangertag”, wie die Fronleichnamsprozession im Volksmund bezeichnet wird. Am Umzug beteiligten sich alle Verbände und Vereine mit ihren Fahnen, der Kindergarten, die Schulkinder und Erstkommunikanten mit ihren Lehrkräften und natürlich auch die Bürgermeister mit den Gemeinderäten und die christliche Gemeinde.
Der Prozessionsweg war mit jungen Birken und Fähnchen festlich geschmückt. An vier angestammten Plätzen waren die vier Altäre aufgestellt. Zum lauten Beten der Prozessionsteilnehmer gesellte sich der Klang der Kirchenglocken. So präsentierte die Prozession dieses Tages in Dorf und Stadt in einer großartigen Weise das ganze Gemeinwesen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Am Sonntag, dem 29. Juni 1980 Gemeindeausflug der Evang.-Luth. Gemeinde
Bogen. Es geht in das Oberbayerische Seengebiet, zum Ammer- und Starnberger See; in Ickling Gottesdienst, anschließend Besichtigung des Klosters Schäftlarn.
Eine Schiffsfahrt auf dem Starnberger See, Besuch der Evangelischen Akademie Tutzing und anderes stehen auf dem Programm. Die Fahrpreise ohne Schiff betragen: Für Einzelteilnehmer DM 15,-—, für Ehepaar mit Kind 32,— DM und für Ehepaar mit 2 Kindern 36,— DM. Jugendliche bis 9. Klasse und Bläser zahlen 8,— DM.
Die Teilnehmer aus Neukirchen Steinburg und Hunderdorf werden abgeholt.
Anmeldungen an das Evang.-Luth. Pfarramt Bogen, Tel.1243; oder an Frau Lange, Hunderdorf, Tel. 1816 oder an Bruder Tepp, Hunderdorf, Tel, 1964.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Drei Vizemeister bei den Senioren
Der Fußballverein Hunderdorf verzeichnete im vergangenen Spieljahr

Das Foto zeigt die 1 Mannschaft nach dem Spiel gegen St. Englmar in Haibach

drei beachtenswerte Erfolge, denn alle drei Mannschaften belegten bei Saisonende den 2. Tabellenplatz. Während die Reserve und die 3. Mannschaft ungefährdet diesen Platz einnahmen, mußte die 1. Mannschaft gegen die punktgleiche Elf von St. Englmar ein Entscheidungsspiel austragen. Auf dem neutralen Platz, für kurze Zeit von einem Wolkenbruch unterbrochen, zeigte die Elf von Hunderdorf wenig Respekt vor dem Gegner und ging mit 3:1 Toren in die Pause. Nach dem Wechsel erhöhte sie das Ergebnis sogar auf 5:1 Tore. Erst jetzt wurde Englmar etwas gefährlicher und konnte mit weiteren 2 Treffern das Ergebnis auf 5:3 verbessern. Nun muß die EIf weiter Spiele um einen eventuellen Aufstieg in die B-Klasse bestreiten. — Bemerkenswert ist noch die Tatsache, daß die 1. Mannschaft seit Ende Oktober 1979 ungeschlagen blieb und nur einen einzigen Punkt abgeben: mußte. Der Sturm von Hunderdorf schoß auch die meisten Tore in der C-Klasse Bogen.
Auch die Alten Herren ließen aufhorchen. Mit 1:0 gegen Degernbach und 3:0 gegen Neukirchen gewannen sie das AH-Turnier in Neukirchen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Abteilungsleiter Dieter Klug vom LC Tanne und der Gemeinde verabschiedet
KLUG WAR DER INITIATOR DES LEICHTATHLETIKSPORTS — VIELE ERFOLGE VERZEICHNET.
Hunderdorf. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Sportheim wurde von der Leichtathletikabteilung LC Tanne im SV Hunderdorf der bisherige Abteilungsleiter Dieter Klug verabschiedet, Klug war der Gründer der LA-Abteilung im Jahre 1974 und hat mit Hunderdorfer Sportlern an zahlreichen auswärtigen Leichtathletikveranstaltungen teilgenommen, aber auch mit gut organisierten eigenen Wettbewerben in Hunderdorf aufgewartet, die eine große und namhafte Beteiligung erfuhren. Insbesondere aus beruflichen Gründen verläßt Dieter Klug den Verein.
Mit Dieter Klug verliert der LC Tanne und somit der SV Hunderdorf seinen wohl aktivsten Abteilungsleiter. Klug war 1974 Initiator zur Gründung der Leichtathletikabteilung, Mit bewundernswert unermüdlichem Einsatz und bisher nicht gekannter Ausdauer führte er die junge Abteilung, bei der sich auch nach und nach viele beachtliche Erfolge einstellten. Dies war insbesondere dem persönlichen Engagement Klugs und dem Mitmachen der aktiven Sportler zuzuschreiben. Klug war insbesondere auch ein Förderer der Jugend, denn die Jugendarbeit wurde immer ”groß” geschrieben. Was für den Nachwuchs getan wurde, bleibt unvergessen und wohl unerreicht.
Klug hinterläßt durch seinen insbesondere beruflich bedingten Wegzug eine Lücke im LC Tanne, die sich sicherlich nicht gänzlich schließen lassen wird. Der Nachfolger Jürgen Tanne mit Kassier Greipl wird mit Unterstützung der Aktiven Lupzig, Rießer, Lehner, Ring und Biendl nunmehr den ”Lauf” des LC Tanne bestimmen und dieses Team wird sicher die neue Aufgabe mit Ehrgeiz und Verpflichtung angehen. Sicher ein Einsatz, wie ihn Dieter Klug an den Tag brachte, kann nach menschlichem Ermessen nicht erwartet werden.
Bei der Verabschiedung sagte SV-Vorsitzender Joachim Kaldonek, Klugs Einsatz sei für die LA-Abteilung unvergeßlich. Er verdiene Anerkennung und Bewunderung, Klug, so Kaldonek, sei mit Leib und Seele Sportler und Organisator bei der LA-Abteilung gewesen und habe dabei so manche finanzielle und familiäre Nachteile in Kauf genommen. Unnachahmlich bleiben, so der Vorsitzende weiterhin, auch die zahlreichen Aktivitäten für die Schüler- und Jugend. Kaldonek sprach abschl. dem scheidenden Abteilungsleiter Klug besonderen Dank aus und überreichte einen Zinnteller als Erinnerung an den SV Hunderdorf.
2. Abteilungsleiter Jürgen Tanne, in dem Abteilungsleiter Klug einen Förderer des LA-Clubs gefunden hatte, zeigte in einem Rückblick die zahlreichen Höhepunkte im aktiven Vereinsgeschehen auf. Dabei nannte Tanne insbesondere die Abhaltung von vier Straßenläufen (darunter eine süddeutsche Altersklassenmeisterschaft) die Organisation von drei Staffelfesten, Crossläufen (darunter eine bayer. Meisterschaft) und Gemeindemeisterschaften im Crosslauf und Dreikampf.
Desweiteren erfolgte die Teilnahme an Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet wie z. B. in Mainz, Nürburgring, Berlin, Stetten am kalten Markt und beim Olympia-Marathon-Lauf in Griechenland. Allgemein würden solche Sportveranstaltungsfahrten mit Bildungsfahrten für die Jugend kombiniert. Desweiteren wurden Trainingslager in Hinterwies, Bernhardshöhe und in Dänemark abgehalten. Die größten Erfolge waren als aus dem LC Tanne Athleten als Kreismeister, Niederbayer. Meister und sogar als Bayer. Meister hervorgingen, sagte Tanne ferner. Abschl. übermittelte der Sprecher an Klug Worte des Dankes und übergab als Erinnerungsgeschenk einen „Zinnkrug”.
Bürgermeister Härtenberger betonte, die Gemeinde sei stolz und erfreut gewesen auf die rührige LA-Abteilung mit seinem unermüdlichen Abteilungsleiter Dieter Klug. Härtenberger führte aus, die LA-Abteilung habe den Namen ”Hunderdorf” weit hin in Bayern und über die Landesgrenzen hinausgetragen, bekanntgemacht und mit gutem Erfolg vertreten. Hierfür gebühre Anerkennung und Dank. Mit einem bayer. Staatssappenteller und einem Heimatbuch der Gemeinde Hunderdorf wurde Dieter Klug vom Gemeindeoberhaupt verabschiedet.
Desweiteren übergab die LA-Jugend an Dieter Klug ein Erinnerungspräsent. Auch Rosemarie Pilarsky, aktive Läuferin und in der Jugendarbeit tätig, verläßt den LC Tanne. Ihr wurde für die Mitarbeit gedankt und Erinnerungsgeschenke überreicht von SV-Vorstand Kaldonek, Jürgen Tanne und der Jugendgruppe.
Dieter-Klug bedankte sich für die ehrende und Anerkennung bringende Verabschiedung. Langer Applaus zeigte ihm, daß seine Arbeit gewürdigt sei und er nicht so schnell vergessen werde.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Dieter Klug leistete Pionierarbeit
SPORTPLATZ- UND STAFFELFEST DES LCTANNE — DIETER KLUG VOM LANDKREIS VERABSCHIEDET
Der LC Tanne im Sportverein Hunderdorf hielt sein 3. Staffelfest in Verbindung mit einem Sportplatztest im neuen Sportzentrum ab. Es stand zum letztenmal unter der Regie von Abteilungsleiter Dieter Klug, der aus seinem Amt ausschied und aus dienstlichen Gründen den Landkreis Straubing-Bogen verläßt. Er wurde von verschiedenen Personen aus diesem Grunde mit Dank und Anerkennung bedacht.
Die sportlichen Wettkämpfe wurden mit der Vereinsmeisterschaft im Dreikampf auf der neuen Sportanlage eingeleitet. Für viele Mitglieder bot sich da die erste Gelegenheit auf der eigenen Anlage, das leichtathletische Können im Laufen, Springen und Werfen bzw. Stoßen zu zeigen. Die Ergebnisse waren beachtlich: Schüler C: 1. Schießl Thomas, 2. Tanne Martin, 3, Ziesler Thomas.
Schüler B; 1. Kraus Martin, Schülerinnen B: 1, Schlecht Rosi, 2, Schießl Silvia
Schüler A: 1. Kraus Stefan, 2, Lichte Jörg, 3, Neumaier Robert, 4. Kietzke Rar, 5, Tanne Markus, 6. Stoiber Helmut, 7. Schießl Josef.
Schülerinnen A: 1. Wunder Kathrin, 2; Schlecht Rita
Jugend A: 1. Hüttinger Herbert, 2, Rieser Johannes, 3. Höpfl Thomas
Jugend B: 1, Hofbauer Willi, 2, Greipl Christian
Männer: 1. Klar Kornelius, 2, Fellinger Hermann, 3, Riepl Wolfgang,
Männer AK: 1. Ziesler Josef.
Die Siegerehrung nahm Kreisrat Ernst Hinsken vor. Hinsken war als Sportbeauftragter des Landkreises Straubing-Bogen nach Hunderdorf gekommen, um hier für den verhinderten Landrat Ingo Weiß Dieter Klug

Kreisrat Hinsken und Dieter Klug (links)

zu verabschieden. Er begrüßte dazu auch den 1. Vorsitzenden des Sportvereins Joachim Kaldonek, Gemeinderat Xaver Anleitner, Kreissportwart Schlegel, den Mäzen der Leichtathletikabteilung Tanne, Hinsken hob das große Engagement von Dieter Klug hervor. Es könne ihm nicht genug gedankt werden. Er habe für die Leichtathletik im nördlichen Landkreis Pionierarbeit geleistet. Hinsken stellte Klug auch als leuchtendes Beispiel und Vorbild für die Jugend hin. Man habe nach den Worten von Ernst Hinsken alles unternommen, um Dieter Klug im Landkreis zu halten. Denn er sei wirklich schwer zu ersetzen, wenn man auch das alte Wort heranziehe, daß jeder Mensch zu ersetzen sei.
Im Auftrag von Landrat Ingo Weiß ehrte Hinsken dann Rosemarie Pilarski als Bayerische Meisterin. Für die Geehrte, die aus persönlichen Gründen nicht anwesend sein konnte, nahm ihr Mann ein Geschenk entgegen. Dieter Klug selber bekam das Landkreiswappen, um stets eine Erinnerung an den Landkreis Straubing-Bogen zu haben. Den Nachfolgern Klugs wünschte er für die kommende Arbeit alles Gute.
Klug bedankte sich für die ehrenden Worte und für die Form der Verabschiedung. Er müsse eben aus beruflichen Gründen seine Wirkung hier in Hunderdorf aufgeben. Es komme aber nun eine Mannschaft nach, die den LC Tanne schon in der richtigen Weise weiterführen wird, wie er zuversichtlich meinte. Dieter Klug bedauerte aber doch etwas, daß die Arbeiten und Opfer von ehrenamtlichen Mithelfern zum Schluß doch ohne Lohn blieben, weil viele Sportler bald wieder aufhörten. Er habe aber ganz gerne seine Arbeit getan. Er müsse sich bei denen bedanken, die stets zu ihm gehalten hätten und die mit ihm für das Wohl der LA-Abteilung gearbeitet hätten.
Kreissportwart Helmut Schlegel versprach im Namen der Kreisvorstandschaft im Rahmen seines Dankes den Nachfolgern von Dieter Klug, diese jederzeit tatkräftig zu unterstützen.
Der zweite sportliche Höhepunkt war am folgenden Tag das Staffelfest, welches auf der traditionellen Hunderdorfer Dorfrunde durchgeführt wurde. Allein der MTV Ingolstadt hatte über 60 Teilnehmer an den Start geschickt. Aber auch aus den umliegenden Ortschaften und von Hunderdorf selber hatte sich manche Staffel zusammengefunden, um neben dem Leistungssport auch den Breitensport zum Zuge kommen zu lassen. Die Siegerehrung und eine Ehrung von Aktiven nahm der BLV-Beauftragte Heinrich Pflügl vor. – So wurde Gabi Diewald als niederbayerische Waldlaufmeisterin und die Jugendstaffel für den Titel eines Bayerischen Crossmeisters 1979 geehrt.
Die Ergebnisse der Staffelwertbewerbe: Jugend männlich: 1.SV Fußball, 2. MTV Ingolstadt, 3. LC Tanne Sportvereine: 1. Jugendgruppe Mitterharthausen, 2. SV Hınderdorf Frauen: 1. MTV Ingolstadt II, 2, LC Arnstorf, 3, MTV Ingolstadt I 4. LC Tanne, 5 Landjugend Hunderdorf
Betriebe und Vereine: 1. FFW Au, 2, Stammtisch Au, 3. Firma Tanne
Senioren-Klasse: 1. TSV Straubing, 2. LC Tanne, 3. MTV Ingolstadt, 4 TSV Straubing II, Hauptklasse Männer: 1. MTV Ingolstadt I, 2. TSV Straubing, 3. MTV Ingolstadt II, 4. LC Tanne, 5. LAC Arnstorf.
Unterdessen fand das Sportplatzfest regen Zuspruch. Die Gäste wurden ausgezeichnet bewirtet. Das Fußballspiel zwischen einer Mannschaft der LC Tanne im Sportverein Hunderdorf und einer Jugendgruppe aus Mitterharthausen litt unter den widrigen Witterungsverhältnissen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Einladung zum 100-jährigen Gründungsfest vom 27. bis 30. Juni 1980 der Krieger- und Soldatenkameradschaft Hunderdorf unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Karl Härtenberger
FESTPROGRAMM
Freitag, 27. Juni 1980, 19.00 Uhr Einmarsch ins Festzelt mit Bieranstich durch den Bürgermeister und Kreisrat Karl Härtenberger
Samstag, 28. Juni 1980 16.00 Uhr Einholung des Patenvereins, der Festdamen und der Ehrengäste, 20.30 Uhr Fackelzug und Heldenehrung
Sonntag, 29. Juni 1980  8.00 Uhr Einholung der Vereine, 9.30 Uhr Aufstellung zum Kirchenzug, 10.00 Uhr Festgottesdienst, 13.30 Uhr Festzug, Festakt und Bänderverleihung
Montag, 30, Juni 1980 18.00 Uhr Beginn des Zeltbetriebes, Tag der Gemeinden, Vereine und Betriebe
Änderungen im Programm vorbehalten!
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 20.06.1980


Die Fußballer hielten Rückschau
SV Hunderdorf erreichte 1979 drei zweite Plätze — Zahlreiche Ehrungen
Hunderdorf. Zur Saisonabschlußfeier der Fußballabteilung des SV Hunderdorf war eine große Anzahl von Mitgliedern erschienen. Abteilungsleiter Heinz Hentschirsch konnte dazu mit dem 1. Vorsitzenden Joachim Kaldonek die gesamte Vorstandschaft des Hauptvereins, die Abteilungsleiter von Ski- und Tennisabteilung Illmann und Klar jun. sowie die Gemeinderäte Johann Schaubeck und Xaver Diewald begrüßen.
In seiner Rückschau auf die abgelaufene Spielsaison gab

Die Abteilungsleitung mit 1. Vorsitzendem Kaldonek und den Geehrten.

Hentschirsch über Einsatz von Spielern, Punkte- und Torverhältnisse in einem Zahlenspiegel Aufschluß. Die 1. Mannschaft erreichte in der B-Klasse Bogen mit 36:8 Punkten und 93:38 Toren Platz zwei und verfehlte nur knapp die Meisterschaft. Insgesamt seien 21 Spieler eingesetzt worden, wobei Greil Wolfgang, Kalischko Adolf und Riepl Karl in allen Spielen zum Einsatz kamen. Die meisten Tore erzielte Bergbauer Paul mit 29 Treffern. Hirtreiter brachte es auf 20, und Klar auf 15 Tore. Die 2. Mannschaft wurde ebenfalls Vizemeister. Sie beschloß mit 37:7 Punkten und 94:35 Toren die Saison in der Reserverunde. Die Zahl der eingesetzten Spieler betrug 26. Englmeier, Kern und Schaubeck waren dabei immer mit von der Partie. Torschützenkönig der „Zweiten“ wurde Schaubeck mit 18 vor Bergbauer Otto mit 16 und Hainz Manfred mit 15 Treffern.
Während sich 1. und 2. Mannschaft erst in den letzten Spielen die Vizemeisterschaft sicherten, stand dieser Titel bei der 3. Mannschaft schon länger fest. Insgesamt 36 Spieler mußten an Samstagen und Sonntagen die Fußballstiefel schnüren, um mit 34:10 Punkten und 76:41 Toren diesen Erfolg der älteren Truppe in der Abteilung zu sichern. Walter Menacher (38 Jahre alt) und Ziesler Josef wirkten an allen Spielen mit. Auf 30 Treffer brachte es Max Prommersberger. Je 6 Treffer erzielten Hentschirsch und Ziesler. Die Jugendmannschaft schnitt in der Punkterunde mit Platz 4 ab, während die Schüler noch einen Mittelplatz hielten.
Nach diesem Rückblick wurden die aus ihren Ämtern ausscheidenden Schülerleiter Schaubeck und Scherz sowie der Jugendtrainer Klar Kornelius mit einem Präsent bedacht. Sie hätten sich, so der Abteilungsleiter, der Jugend- und Schülerarbeit aufopferungsvoll gewidmet. Diese Arbeit sei in der heutigen Zeit nicht immer leicht, da es für die Spieler dieser Altersgruppe auch noch andere Möglichkeiten gäbe, ihre Freizeit zu verbringen. Als eifrige Platzkassiere wurden Mauthner und Diewald Xaver bezeichnet. Ein Teller sollte hier als Anerkennung und Dank für die zeitraubende Mühe stehen. Ein Platzwart müsse, so meinte Hentschirsch, seinen Aufgabenbereich pünktlich, sorgfältig und gewissenhaft erfüllen. Dafür sei Hermann Fellinger als bestes Beispiel hinzustellen. Heinz Gertitschke habe sich als Manager der dritten Mannschaft bestens bewährt und sich große Verdienste erworben. Auch diesen beiden überreichte der Abteilungsleiter einen Keramikteller. Nicht zuletzt aber sollte der Trainer als verdienstvolles Glied in einer kontakten Führung genannt sein, betonte der Redner. Carlo Reinhardt habe es mit seiner ruhigen Art verstanden, die Spieler zu motivieren. Mit einem Handschlag wurde Reinhardt für ein weiteres Jahr als Trainer der Senioren verpflichtet. Im Namen der Aktiven überreichte der Spielführer der ersten Mannschaft, Kalischko Adolf, eine Erinnerungsgabe, während die Fußballabteilung die Mühe mit einem Geschenkorb würdigte.
Zum Schluß seiner Ausführungen dankte Hentschirsch allen, die mitgeholfen haben, die Saison gut über die Runden zu bringen. Dabei nannte er noch vor allem seinen Stellvertreter und den Betreuer der Senioren Hans Grill und Schriftführer und Kassier Wolfgang Greil.
Einen besonderen Höhepunkt stellte wie jedes Jahr die Auszeichnung der Torschützenkönige dar. Den „Goldenen Schuh“ für den Torschützenkönig in den Pflichtspielen holte sich Bergbauer Paul mit insgesamt 36 Toren. Den „Silbernen Schuh“ konnte Max Prommersberger mit 33 Treffern in Empfang nehmen, während Jugendschützenkönig Geiger Heini bei 25 Zählern mit dem Schuh in Bronze belohnt wurde. Ein gemütliches Beisammensein, dem ein Essen und ein Diavortrag vorausging, rundeten die harmonische Saisonabschlußfeier ab.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.06.1980


27.06.1980

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