1972# 03-04

Oberaltaich/Großlintach. Bayerisches Rotes Kreuz: Monatsdienstbesprechung nicht Montagabend, sondern bereits am Samstag, 4. 3. 1972 um 19 Uhr bei Faistl.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1972


Großlandkreis auch Kirchenregion
Diözesanrat: Kirche nicht noch mehr aus gesellschaftlichem Bereich verdrängen
Windberg.
Die Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrates stand unter dem Thema „Syn-ode und pastorale Planung“. Vorsitzender Leo Mergel konnte dazu besonders die Referenten Dr. Wölfl und denVorsitzenden des Landeskomitees, Herrn Lillig aus München, begrüßen. Nicht verstanden hatten die Delegierten, daß kein offizieller Vertreter des Ordinariates anwesend war. „Wozu“, so fragte ein Teilnehmer, „opfern wir unsere Freizeit, wenn von oberster Stelle so wenig Interesse an diesem Gremium besteht.“ Der Ruf nach dem Laien auf der einen und sein Ernstnehmen auf der anderen  Seite stehen anscheinend in einem Mißverhältnis.
Die lebhaften Diskussionen nach beiden Referaten ließen ahnen, welchen Zündstoff die Vor-lagen der beiden Sachkommissionen IX und VIII bergen. Im Frühjahr und Sommer sollen alle Pfarrgemeinderäte und Dekanatskatholikenausschüsse an den Diskussionen über die Ergebnisse der Synode beteiligt werden, damit die Synodenpapiere nicht nur Produkt eines Spitzengremiums sind, sondern durch Mitarbeit des „ganzen Volkes Gottes“ entstehen.
Die Vollversammlung sollte dazu den Auftakt bieten. Am ersten Nachmittag referierte der Leiter des Seelsorgeamtes, Dr. Wölfl, über die
Arbeitsergebnisse der Kommission IX. Er versuchte ein Bild zu zeichnen über die Aufgaben der nächsten Jahre, pastorale Strukturen zu schaffen, die den heutigen Gegebenheiten gerecht werden. Dazu gehören Überlegungen über die immer stärker werdenden Trends von der Volkkirche zur Gemeindekirche, die Zusammenarbeit von Basispfarrei und Verbandspfarrei und das Verhältnis von Dekanat und Landkreis bzw. Region.
Die Diskussionen über den Gemeindebegriff ergaben, daß hier die Meinungen noch erheblich differierten. Hinsichtlich der Regionalgliederung wurde der Trend deutlich, den kräftigen Großlandkreis auch als kirchliche Region einzuführen. Die Zusammenarbeit mit den Behörden würde dadurch erheblich erleichtert. Die Vollversammlung wünschte, daß bei der organisatorischen Neuordnung die staatlichen Unterlagen zur Gebietsreform in die Planungen einbezogen werden.
Domkapitular Morgenschweis sprach am  Sonntag über die Vorlagen Sachkommission VIII. Hier sollen vor allm die Aussagen des Konzils ihren Niederschlag finden. Schwierigkeiten bestehen darin, einerseits das hierarchische Prinzip, das man aus der grundsätzlichen Sicht der Kirche nicht aufgeben kann. zu wahren, andererseits aber muß den Laien eine angemessene Mitwirkung nöglich sein. Die Räte können als Versuch auf diesem Wege gewertet werden. Sie bedürfen jedoch der Ergänzung oder Abänderung, um ein allzuvieles Nebeneinander zu verhindern. Veränderungen müssen mit dem Ziel gesehen werden, daß auch weiterhin die Möglichkeit besteht, in den „gesamtwirtschaftlichen Raum“ hinein zu sprechen. Die Laien sollten dabei als Kirche, aber nicht unbedingt im Auftrag der Kirche ihre Stimme erheben können. Der zunehmende Trend, die Kirche mehr und mehr aus dem gesellschaftlichen Bereich zu verdrängen, mache Gremien erforderlich, die dieser Entwicklung entgegenwirken. Dies sei sicher nichtmehr allein Aufgabe der Bischöfe.
Die Vollversammlung verabschiedete am Schluß eine Resolution zu den bevorstehenden Betriebsratswahlen, wonach die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit aufgefordert werden. Von den Gewerkschaften, so heißt es in der Entschließung erwartet der Diözesanrat eine entsprechende Vertiefung ihrer Verantwortung gegenüber dem Ganzen. An die Arbeitgeber wird die Aufforderung gerichtet, daß sie die Einrichtungen von Betriebsvertretungen positiv fördern.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1972


Sportverein fährt zum Länderspiel BRD – UdSSR
Hunderdorf.
Bei der letzten Spielerversammlung des SV Hunderdorf im Vereinslokal Sandbiller gab Vorstand Peschke den Spielplan für das laufende Jahr bekannt. Hiernach werden bis zum Beginn der Punktespielrunde Vorbereitungsspiele ausgetragen. Gegner aus anderen Klassen konnten verpflichtet werden, so daß spannende Spiele zu erwarten sind. Ferner gedenkt man, an Ostern ein Kameradschaftsspiel mit einer Fußballelf aus Leutershausen (Mittelfranken) auszutragen. Des weiteren ist die Teilnahme am Pokalturnier in Oberaltaich sowie die Abhaltung des Bugl-Toni-Gedächtnis-Pokalturniers in Hunderdorf vorgesehen. Voraussichtlich wird der SV Hunderdorf an Pfingsten einen Ausflug in die Schweiz unternehmen, der in Verbindung mit einem Freundschaftsspiel gegen eine namhafte Brauerei-Mannschaft in Zürich steht.
Weiterhin beabsichtigt der SV Hunderdorf am Freitag, 26. Mai, nach München zum Länderspiel BRD — UdSSR zu fahren. Da sich in der Spielerversammlung bereits 21 Personen an-meldeten, wurde beschlossen, daß bei genügender Beteiligung die Fahrt mit einem Omnibus stattfindet. Weitere Interessenten können sich umgehend im Vereinslokal oder bei Vorstand Peschke anmelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1972


Der Leser hat das Wort:
„CSU bezahlte den Schaukasten selbst“

Zu dem Leserbrief des Herrn Hornberger in der Bogener Zeitung vom Freitag, dem 18. Februar 1972, mit der Überschrift: „CSU bezahlte den Schaukasten selbst“ möchte ich folgendes mitteilen:
Der SPD-Ortsverein Hunderdorf hat nicht bezweifelt, daß die CSU ihren Schaukasten selbst bezahlt hat. Unglücklicherweise ist dem Berichterstatter in diesem Punkt ein Fehler unterlaufen. In der Diskussion tauchte nämlich die Frage auf, ob nicht auch die SPD ihren Schaukasten dort aufstellen könnte, wo der Kasten der Gemeinde Hunderdorf und der Schaukasten der CSU steht, und ob dazu ein Bauplan erforderlich sei, und wie hoch sich die Kosten dafür belaufen würden.
Was die Äußerung des CSU-Vorsitzenden Hornberger betrifft, ich hätte mir ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, da ich seit 1966 Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses bin, so möchte ich sagen: Herr Hornberger hätte diese Äußerung sicher nicht gemacht, wenn er 1966 das Vertrauen der Bevölkerung erhalten hätte und in den Gemeinderat gewählt worden wäre. Dann hätte er nämlich gewußt, daß der Rechnungsprüfungsausschuß nur stichprobenartig die Gemeindebücher überprüft. Und außerdem geben bekanntlich die Bücher der Gemeinde keinen Aufschluß über die Ausgaben der CSU.
Xaver Aumer, SPD-Gemeinderat
Hunderdorf
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1972


Hunderdorf. Sportverein: Freitag, 3. März, Pflichttraining für die Senioren- und Jugendspieler, Abfahrt 18.30 Uhr bei Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1972


Der Herr über Leben und Tod hat nach kurzem, schwerem Leiden am 29. 2. 1972 meine liebe Mutter, Schwester, Tante und Patin
Frau Katharina Falter
Rentnerin

im Alter von 79 Jahren, nach Empfang der hl. Sterbesakramente, abgerufen.
Lindfeld, Regensburg, Weidholz., Hübing, Oberstetten, den 1. 3. 1972
In stiller Trauer:
Tochter Hildegard
Johann Falter, Bruder mit Familie
Franziska Müller, Schwester mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Freitag, den 3. 3. 1972, um 15.00 Uhr, in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.03.1972


Steinburg/Bogen. Bergwacht: Freitag, 20 Uhr, Dienst- und Ausbildungsabend Brauereigaststätte Berger.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.03.1972


Steinburg. FFW: Samstag, 4. März, 19.30 Uhr, Jahreshauptversammlung im Gasthaus Berger
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1972


FFW in Au vorm Wald ist in guter Form
Au vorm Wald.
Am Sonntag fand im Vereinslokal Wagner-Freudenstein die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Au vorm Wald statt. 1. Vorstand Max Wagner konnte die zahlreich erschienenen Kameraden, BM Berger und einige Ehrenmitglieder begrüßen. Zugleich gedachte man des verstorbenen Mitglieds Paul Lehmann. 1. Kommandant Breu berichtete über die großen Leistungen der aktiven Mitglieder, von denen sich drei Gruppen im Jahre 1911 besonders ausgezeichnet haben. So gilt sein Dank für rege Mitarbeit bei der Ablegung der Prüfung zum bronzenen Leistungsabzeichen den zwei Gruppen der Wehr und einer Gruppe, die das Silberne erwarb. Damit verfügt die FFW Au vorm Wald über einen guten Ausbildungsstand, der auch heuer wieder durch Ablegung der Prüfung zum silbernen Leistungsabzeichen unter Kamerad Alois Schötz erneut unter Beweis gestellt werden soll. Daß auch die Wartung der Geräte dem besten Stand entspricht, zeigte sich bei der Abnahme der Feuerwehrgeräte durch den technischen Prüfdienst, der sechs Mal Note 1 vergab. Aber nicht nur die Geräte sind in Schuß, sondern auch die Finanzen des Vereins befinden sich nach dem Kassenbericht des Kameraden Schötz in bester Ordnung.
Als weitere Punkte wurden behandelt: Meldung zum Maschinisten-Wiederholungslehrgang in Mitterfels (2 Meldungen), Übungsplan 1972, Teilnahme an Veranstaltungen, Bericht von der Kommandantenversammlung, Spende für ein Feuerwehrheim in Bayer. Gmain und Wasser-versorgung in Schafberg und Brandstatt im Brandfall. Gerade dieser Punkt wurde rege diskutiert, da eine Lösung dieses Problems von höchster Bedeutung ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1972


Schlepper werden überprüft
Steinburg.
Die nächste Überprüfung der landwirtschaftlichen Schlepper wird am Dienstag, 14. Februar, von 8.00 bis 16.30 Uhr in Steinburg durchgeführt.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.03.1972


Neuer CSU-Kreisverband Straubing-Bogen steht
Kreisvorsitzender wurde MdB Alois Rainer aus Haibach – Stellvertreter sind Franz Buchner aus Aiterhofen und Josef Zellmeier aus Laberweinting – Eine regional und altersmäßig ausgewogene Mannschaft
Straubing. Der neue CSU-Kreisverband Straubing-Bogen hat sich am Samstagnachmittag im Hotel Heimer in Straubing in einer Mammutsitzung konstituiert und sich eine neue „regional ausgewogene, stark verjüngte“ (so Alois Rainer) Vorstandschaft gegeben. Von den 20 gewählten Vorstandsmitgliedern kommen neun aus Bogen, sechs aus Straubing, vier ans Mallersdorf und einer aus dem Raum Regensburg. Kreisvorsitzender wurde ohne Gegenkandidat MdB Alois Rainer aus Haibach. Seine gleichberechtigten Stellvertreter sind Franz Buchner aus

Die neue Vorstandschaft des CSU-Kreisverbandes Straubing-Bogen zusammen mit Bezirksvorsitzendem Alfred Dick (3. v. r). Unser Bild zeigt v. 1. n. r. Schatzmeister Fritz Eidenschink, stellvertretenden Kreisvorsitzenden Josef Zellmeier, Kreisvorsitzenden Alois Rainer, Dick, Schriftführer Xaver Hafner, stellvertretenden Kreisvorsitzenden Franz Buchner. Schriftführer Ludwig Fronauer, der ebenfalls zum engeren Kreisvorstand gehört, ist auf dem Bild nicht vertreten.

Aiterhofen und Josef Zellmeier aus Laberweinting. Bogens Landrat Xaver Hafner gehört ebenfalls der engeren Vorstandschaft als Schriftführer an. Zu dieser 20köpfigen Führungscrew gehören kraft Satzung auch der JU-Kreisvorsitzende Ernst Hinken und Geschäftsführer Josef Zängl. Der Vorstandschaft beigeordnet sind die Mandatsträger Dick, Krinner, Weiß und Lermer. Der neue Kreisvorsitzende Alois Rainer sprach sich für eine strikte Einhaltung des Terminplanes zur Vorbereitung der Kommunalwahlen aus, rief „zur Einigkeit, die uns in der Vergangenheit so prägte“ auf, forderte regionales Denken aufzugeben („wir wollen nur noch Landkreisbürger sein“), das christliche Gedankengut wieder mehr in den Mittelpunkt der politischen Aussage zu stellen und die Jugend noch mehr wie bisher zur Verantwortung heranzuziehen. Rainer kündigte als einen seiner ersten Schritte an, den bisherigen Kreisvorsitzenden von Straubing-Land, Baron Dr. Adalbert v. Poschinger zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen.
Staatssekretär Alfred Dick, der in seiner Eigenschaft als Bezirksvorsitzender die konstituierende Sitzung des neuen CSU-Kreisverbandes einberufen hatte, konnte unter den Delegierten und Gästen eine Reihe von Prominenz begrüßen, so neben MdB Alois Rainer die beiden Landtagsabgeordneten Ida Krinner aus Hadersbach und Ingo Weiß aus Mallersdorf, die Landräte Xaver Hafner, Bogen, Ludwig Meyer aus Mallersdorf, die stellvertretenden Landräte Schäffer, Niederwinkling, v. Poschinger, Irlbach, Zellmeier, Laberweinting und als Vertreter der Parteifreunde in der Stadt den CSU-Kreisvorsitzenden Friedrich Schmid.
Dick dankte allen Mandatsträgern und Parteifreunden, die während der Gebietsreform „drau-ßen die Schwierigkeiten und Mühsale, die die Gebietsreform brachte, durchstanden“. Dieses Durchstehen und der Mut, für eine unpopuläre Maßnahme einzutreten, hatten die Partei gestärkt. Den neuen Kreisverband mit über 1850 Mitgliedern bezeichnete der Bezirksvorsitzende als „respektabel“ und einen der stärksten Niederbayerns, ,,der sicherlich eine bedeutende Rolle einnehmen wird“.
Die Tätigkeitsberichte
Für Straubing-Land und Bogen trug Geschäftsführer Josef Zängl die Tätigkeitsberichte vor. Danach bringt der CSU-Kreisverband Bogen laut Stand vom 4.3. 72 genau 948 Mitglieder in den neuen Kreisverband, die in 22 Ortsverbänden organisiert sind. Obwohl Bogen durch den Tod von 30 Mitgliedern und den Verlust des Ortsverbandes Bernried an Deggendorf mit 24 Mitgliedern große Verluste hinnehmen mußte, konnte laut Zängl der Mitgliederstand durch 121 Neuzugänge weiter gesteigert werden. Stärkste Ortsverbände sind Bogen mit 146 und Haibach mit 114 Mitgliedern. Straubing-Land bringt 596 Mitglieder in den neuen Kreisverband, die in 22 Ortsverbänden organisiert sind. Der Verlust von 96 Mitgliedern durch die Gebietsreform wurde durch 108 Neumitglieder wettgemacht. Stärkste Verbünde sind Leiblfing (72) und Aiterhofen (51). Der stellvertretende Kreisvorsitzende von Mallersdorf, Josef Zellmeier, nannte in seinem Kurzbericht folgende drei Charakteristika für die verflossenen zwei Jahre. Die CSU konnte den Landratssitz durch Ludwig Meyer mit 62,66 Prozent der Stimmen zurückgewinnen. Bei der Landtagswahl konnten zwei Mitglieder des Kreisverbandes in den Landtag einziehen: Ingo Weiß als Stimmkreiskandidat und Ida Krinner über die Liste. Die Wahlen brachten einen Zugewinn für die CSU von zehn Prozent und einen Verlust für die SPD von 5,6 Prozent, wie Zellmeier ausführte. Schmerzlich – so Zellmeier – sei der Abschied von Lorenz Vilgertshofer gewesen, der nach vier Legislaturperioden nicht mehr kandidierte. Als drittes Charakteristikum der Mallersdorfer Parteiarbeit nannte Zellmeier die Steigerung der Mitgliederzahlen um 15 Prozent auf 521. Von den 18 Ortsverbänden des Kreises kämen zwölf mit 295 Mitgliedern (57 Prozent) zu Straubing. Von den sechs Ortsverbänden und 200 Mitgliedern der Jungen Union kämen vier mit 110 Mitgliedern zum neuen Kreisverband. Nachdem Sepp Deschl für Bogen und Andreas Ullmer für Mallersdorf die Kassenberichte gegeben hatten, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.
Die neue Vorstandschaft
Unter Leitung von Alfred Dick, der fünf Stunden lang Schwerstarbeit leistete, rollten die Wahlen ab, die insofern erleichtert waren, als in Vorgesprächen zwischen den einzelnen Kreisverbänden bereits ein Aufteilungsschlüssel für die 20köpfige Vorstandschaft gefunden worden war. Danach sollte Bogen den Kreisvorsitzenden und Straubing sowie Mallersdorf je den Stellvertreter stellen. Der für den Kreisvorsitz von Franz Buchner aus Aiterhofen vorgeschlagene Dr. v. Poschinger zog zurück. Blieb also als einziger Kandidat vom Kreisverband Bogen benannt, Alois Rainer, der mit 183 Stimmen bei 212 anwesenden wahlberechtigten Delegierten zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt wurde. Interessant beim Wahlgang war lediglich die Tatsache, daß sich Bogens Landrat Xaver Hafner bei der Wahl zum Schriftführer auf eine Kampfabstimmung gegen Alois Brandl aus Oberaltaich einließ, die er dann aber klipp und klar mit 121 zu 37 Stimmen gewann. Die neue Kreisvorstandschaft sieht folgendermaßen aus: Kreisvorsitzender: Alois Rainer (50), Haibach, MdB, Bürgermeister (BM), Kreisrat (KR), bisher Kreisvorsitzender von Bogen; Stellvertreter: Franz Buchner (42), Aiterhofen, KR, bisher stellvertr. Kreisvors.; Josef Zellmeier (41), Laberweinting, KR, stellvertr. Landrat, bisher stellvertr. Kreisvors.; Schriftführer: Xaver Hafner (59), Bogen, Landrat; Ludwig Fronauer (50), Sand, Ingenieur; Schatzmeister: Fritz Eidenschink (41), Bogen, Kreiskämmerer.
Weitere Mitglieder der Vorstandschaft: Ludwig Erl (46), Geiselhöring, Stadtrat; Leo Heinrich (38), Wallkoten, KR; Albert Rose (30), Pfaffenberg, JU-Schriftführer; Dr. AdaIbert v. Poschinger (59), Irlbach, stellvertr. Landrat, bisheriger Kreisvorsitzender, KR.; Fritz Pielmaier, Gundhöring, KR, Fraktionsvorsitzender; Josef Schneider (45), Steinach, BM; Frieda Schütz, Piering, KR; Josef Baumeister (35), Pondorf, BM; Alfons Schäffer (50), Niederwinkling, stellvertr. Landrat; Josef Deschl (52), Bogen; Heinrich Lobmeier (35), Neukirchen, JU-Kreisvorstandschaftsmitglied; Karl Härtenberger (45), Hunderdorf, BM; Franz Leibl (51), Wiesenfelgen, KR, BM; Alois Brandt (48), Oberaltaich. Kassenprüfer sind Walter Ritschl, Halbach, und Richard Thiem, Münster.
Vertreter zum Parteitag: Alois Rainer, Haibach, Rudi Landstorfer, Wiesenfelden, Alfons Schäffer, Niederwinkling, Gerd Schuhbauer, Bogen, v. Poschinger, Irlbach, Franz Buchner, Aiterhofen, Gerhard Schormann, Oberpiebing, Andreas Ullmer, Mallersdorf, Karl Huber, Hainsbach, und als Frau Frieda Schütz, Piering.
Vertreter zum Bezirksparteitag: Alois Rainer, Haibach, Xaver Hafner, Bogen, Ernst Hinken, Haibach, Karl Wieser, Rattenberg, Otto Holmer, Haunkenzell, Peter Faltl, Schwarzach, Alfons Kermer, Untergschwandt, Josef Gegenfurtner, Bogen, Ingo Weiß, Mallersdorf, Josef Zellmeier, Laberweinting, Ida Krinner, Hadersbach, Ludwig Erl, Geiselhöring, Josef Schneider, Steinach, v. Poschinger, Irlbach, Alfred Reisinger, Aiterhofen, Fritz Pielmaier, Gundhöring, Josef Lermer, Leiblfing, Josef Bugl, Straßkirchen, und als Frau Gerda Rainer, Haibach.
Rainer: Kein Kreis benachteiligt
Der neue Kreisvorsitzende Alois Rainer hob in seiner Dankrede die Lebendigkeit hervor, von der die Versammlung geprägt gewesen sei. Er versicherte, die neue Kreisvorstandschaft werde sich bemühen, Randbereiche des neuen Landkreises, die noch nicht gebührend berücksichtigt seien, entsprechend zu beachten. Als erstes kündigte er an, Baron v. Poschinger zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Dem Kreisverband Straubing-Land sei es hoch anzurechnen, daß er auf den Kreisvorsitz verzichtet habe, sagte Rainer. In der neuen Kreisvorstandschaft sei eine Auswahl getroffen worden, bei der sich kein Kreis benachteiligt fühlen könne. Da niemand an die Wand gespielt worden sei, habe man eine gute Ausgangsbasis für die künftige Arbeit. „Der gute Wille von heute soll uns auch bei der künftigen Arbeit begleiten“, forderte der neue Kreisvorsitzende. Rainer sprach sich gegen ein Aufschieben der Termine vor der Kommunalwahl aus. „Ich werde auf eine strikte Einhaltung der Termine achten und Jeder soll sich demokratisch den Vorstandsbeschlüssen fügen“, meinte Rainer. Eher werde man eine Sitzung mehr einberufen, „damit keiner sagen kam, er sei nicht genügend informiert gewesen“.
Optimistisch für die „Wahlen
Reiner forderte alle auf, im neuen Landkreis regionales Denken abzulegen. ,,Wir wollen alle nur noch Landkreisbürger sein, ganz gleich ob von Zinsenzelt oder Pfaffenberg“. Der neue Parteivorsitzende sprach sich für eine ehrliche und offene Sprache mit der Bevölkerung aus. Das sei von der CSU bisher so gehalten worden und werde auch weiterhin so sein. Die Parteifreunde sollten immer das Ohr am Pulsschlag der Bevölkerung haben ,,Wenn wir die Einigkeit in der Vergangenheit fortführen, dann werden wir auch die Kommunalwahlen gewinnen“, gab sich Reiner optimistisch. Als besonderes Merkmale des Kommunalwahlkampfes stellte Alois Rainer heraus, das christliche Gedankengut erhalten zu helfen und sich nicht zu scheuen, für es einzutreten. Volkstümlichkeit, Volkstracht und Volkshumor sollten zu neuem Leben erweckt werden, damit keine Entfremdung eintritt. Mit der Jungen Union wolle man im neuen Landkreis aufs Engste zusammenarbeiten. Der Wille dazu habe sich heute gezeigt: Die Vorstandschaft sei wesentlich verjüngt worden. Man werde sich auch weiterhin bemühen, junge Freunde in die Verantwortung hineinzuführen“. Es werde sich in einigen Jahren lobenswert auswirken, wenn man der Jugend in alten Bereichen Verantwortung übertrage Die Politik des CSU-Kreisverbandes solle gepaart sein mit der Reife und Erfahrung des Alters, dem Idealismus und der Initiative der Jugend, vereint mit der Zwischengeneration, meinte Rainer. In der verstärkten Mitarbeit der Jugend sieht er keine Gefahr, „denn die Jugend ist leichter zu bremsen als anzuschieben“.      -ps-
Quelle: Bogener Zeitung, 06.03.1972


Der Unfallfahrer flüchtete
Breitfeld.
Am Samstag gegen 20 Uhr überholte ein blauer VW-Käfer auf der Staatsstraße bei Breitfeld einen vor ihm fahrenden Personenwagen und streifte dabei eine am linken Fahrbahnrand gehende Fußgängerin. Die Frau wurde zu Boden geworfen und mußte mit einem Oberarmbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Fahrer des überholenden Personenwagens flüchtete nach dem Unfall in Richtung Steinburg, am Unfallort wurde später der abgebrochene Außenspiegel seines Fahrzeugs gefunden.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.03.1972


Nach Unfall geflüchtet
Hunderdorf/Steinburg
. Am Sonntag, um. 16.37 Uhr, überholte ein VW-Fahrer auf der Staatsstraße in der scharfen, unübersichtlichen Kurve in Höhe der Gastwirtschaft Solcher in Wegern einen anderen Pkw-Fahrer, der in Richtung Steinburg fuhr. Dabei streifte der überholende VW die linke Karosserieseite des anderen Fahrzeugs. Ohne sich um den Schaden zu kümmern, flüchtete der VW-Fahrer in Richtung Neukirchen. Das Kennzeichen seines Wagens wurde notiert. Die Landpolizei Bogen ermittelt wegen Unfallflucht.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1972


Pkw-Fahrer als Zeuge gebeten
Hunderdorf.
Zu der in der Montagausgabe gemeldeten Unfallflucht eines blauen Käfer-VW-Fahrers, der eine vorschriftsmäßig auf der linken Seite gehende Fußgängerin schwer verletzt hatte, bittet die Landpolizei Bogen den Fahrer als Zeugen, der von diesem blauen VW-Käfer am Samstag gegen 20 Uhr in Höhe der Tankstelle Elbinger (Breitenfeld) überholt worden war.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1972


Hunderdorf. Gesangverein: Dienstag, 7. 3.: 20 Uhr, Gesangprobe bei Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1972


Windberg. Rotes Kreuz: Freitag, 20 Uhr, Dienstabend bei Wagner.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1972


100-Jahrfeier der FFW in Vorbereitung
A. Häusler zehn Jahre Kommandant – Bürgermeister A. Berger 37 Jahre Vorstand
Steinburg.
Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Samstag im Gasthaus Berger, die zugleich wegen anstehender Neuwahlen Generalversammlung war, wurden eine Reihe wichtiger Punkte behandelt. So wählten die anwesenden Wehrmänner BM Alfons Berger erneut zum Vorstand, den er nun 37 Jahre lang einnehmen konnte, zeigten dem seit zehn Jahren fungierenden Kommandanten Anton Häusler durch einstimmige Wahl ihr Vertrauen und bestätigten und erweiterten die Vorstandschaft.
Eingangs wurde für den verstorbenen Kameraden Xaver Solcher eine Gedenkminute eingelegt. Kommandant Häusler wies in seinem Rechenschaftsbericht 1971 auf die Pflichtübungen und auf die vier Einsätze hin (zweimal Brandherde Schuttabladeplatz Steinburg/Schloß und Prünst, einmal Ölschadeneinsatz und einmal Vermißtensuche), die die vielseitigen Aufgaben einer Wehr heute deutlich zeigen. Adolf Ecker konnte er zur Maschinistenprüfung beglückwünschen. Es folgte der Bericht über die Prüfung der Geräte und die erfreuliche Mitteilung zweier Neuzugänge sowie Internes.
Im vierten Punkt der Tagesordnung folgte der Rückblick über Ereignisse und Anschaffungen der letzten zehn Jahre seit Häuslers Kommandantenzeit. Dabei brachte der Referent seinen Dank für geleistete Arbeit und Unterstützung durch Gemeinderat, Bürgermeister und Mitglieder zum Ausdruck. 18 Neuzugänge, drei Brände, drei Erste-Hilfe-Kurse, Bau des Kriegerdenkmals, fünf Leistungsprüfungen (viermal Bronze, einmal Silber) und Neuanschaffung einer TS 8/8 wurden angeführt. Der Kauf eines neuen Fahrzeuges solle vor allem die Schlagkraft der Wehr stärken.
Kassier Stoiber konnte dankbar auf Spenden verweisen, die vor allem bei der Neuanschaffung von Gedenktafeln am Kriegerdenkmal notwendigerweise zu begrüßen wären und legte auch eine einwandfreie Buchführung vor.
Die notwendigen Neuwahlen bestätigten Vorstand Berger, die erweiterte Vorstandschaft (Bielmeier J., Stoiber J., Altschäffl J., Schreiner J., Häusler M., Fuchs J., Ecker A., Oischinger X.) sowie Kommandant Häusler.
Vorstand und Kommandant dankten für das Vertrauen und brachten den Wunsch zum Ausdruck, daß jeder nach Kräften zur Vorbereitung des 100. Gründungsfestes der Freiw. Feuerwehr Steinburg beitragen möchte.
Abschließend beschloß man, diese Vorbereitungen tüchtig voranzutreiben. So steht heuer die Wehr vor einem arbeitsreichen Jahr.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1972


Nach Gottes hl. Willen verschied am 6. 3. 1972 mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa
Herr Thomas Lechner
früher Sudetenland

im Alter von 86 Jahren, selig im Herrn.
Hunderdorf, Lintach, Rottensdorf, Linz, den 7. März 1972
In stiller Trauer:
Maria Lechner, Gattin
Johann Lechner, Sohn mit Familie
Maria Baumeister, Tochter mit Familie
Franz Erhard, Sohn mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Donnerstag, 9. 3. 1972, um 15 Uhr in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Sterberosenkranz heute Mittwoch, 8. 3. 1972, um 16.30 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.03.1972


Hunderdorf. Trachtenverein: Vereinsabend am Samstag. 11. März, bei Baier-Edbauer.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.03.1972


Meidendorf. MSC: Freitag, 10. März, 20 Uhr Versammlung im Gasthaus Schießl.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.03.1972


Automatenmarder am Werk
Steinburg.
Bisher Unbekannte rissen den Doppelautomaten (Kaugummi und Spielzeug). Der an der Außenwand in Wegern bei Steinburg (Gasthaus Solcher) angebracht war, herunter und brachten ihn zum Waldrand, wo die Auffahrt zum Schloß Steinburg ist. Dort ließen sie ihn aufgebrochen liegen. Sie stahlen das Geld. Die Beute dürfte höchstens 5 DM gewesen sein, da der am Freitag, 3. März, aufgebrochene Automat erst am 29. Februar aufgefüllt worden war. Hinweise auf die Diebe, evtl. auch auf ein verdächtiges Fahrzeug erbittet die Landpolizei Bogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.03.1972


Ausgestopfte Großvögel locken Langfinger an
Steinburg.
In den letzten Ausgaben meldeten wir den Diebstahl von zwei ausgestopften Auerhähnen in Haselbach. Gestern berichtete uns die Landpolizei Bogen, daß am Montag. 6. März, gegen 20 Uhr ein präparierter Habicht, der in einem offenen Balkon eines Einfamilienhauses in Ehern bei Steinburg angebracht war, gestohlen worden war. Auch zu diesem Diebstahl werden von der Landpolizei Bogen vertrauliche Hinweise entgegengenommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.03.1972


Hunderdorf. Sportverein: Heute Pflichttraining. Abfahrt 18.30 Uhr bei Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1972


Windberg. FFW: Sonntag 8.30 Uhr Schulübung in Irensfelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1972


Josef Huber 70 Jahre alt
Windberg. Der Austragslandwirt Josef Huber von Irensfelden konnte im Kreise seiner Angehörigen seinen 70. Geburtstag feiern. Der Jubilar erfreut sich noch bester Rüstigkeit und wir wünschen ihm noch viele frohe und gesunde Lebensjahre.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.03.1972


Windberg: Fatima-Tag: Montag. 13. 3., Fatima-Feier in der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1972


Hunderdorf. Bayerwaldverein: Heute, 20 Uhr, Zusammenkunft im Cafe Weinzierl.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1972


Katholikenausschuß des Dekanates Bogenberg tagte
Windberg.
Am 8. März 1972 fand im Jugendzentrum Windberg eine Delegiertenversammlung des Katholikenausschusses des Dekanates Bogenberg statt. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden, Alois Kallus, und dem Schriftwort, verlesen durch Pfarrer Obermeier, wurden die anstehenden Tagespunkte diskutiert. Es wurden folgende Ergebnisse fixiert:
1. Für alle Pfarrgemeinderäte des Dekanates Bogenberg findet ein gemeinsamer Dekanatstag statt. Voraussichtlich ist er am 16. oder 24. April 1972 im Jugendheim Windberg. Als Thema ist vorgesehen: Pastorale Planung in der Kirche.
2. Zur nächsten Versammlung werden neben, den Delegierten auch die Pfarrherren eingeladen, um wichtige Probleme gemeinsam diskutieren zu können.
3. Den Delegierten des Katholikenausschusses werden auf Wunsch die Reisekosten zurückerstattet.
Zuletzt berichteten noch einige Delegierte von der Arbeit ihrer Pfarrgemeinderäte und gaben so allen Anwesenden wertvolle Erfahrungen weiter. Vorsitzender Kallus dankte am Schluß allen anwesenden Delegierten für die rege Mitarbeit und sprach die Hoffnung aus, daß die folgenden Versammlungen ebenso erfolgreich verlaufen mögen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1972


Morgen Jugend-Einkehrtag
Bogen/Hunderdorf.
Am morgigen Sonntag findet der bereits angekündigte „Jugend-Einkehrtag“ mit Militärpfarrer Tasler im Pfarrheim in Hunderdorf statt. Beginn 9 Uhr, Ende 16 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.03.1972


Im Februar überwiegend Sterbefälle
Aus der Monatsstatistik des Standesamtes Bogen
Bogen.
Die Februar-Statistik des Standesamtes Bogen bringt weit überwiegend Sterbefälle. Bei 16 Geburten und nur einer Trauung wurden im Rathaus 27 Todesfälle verzeichnet.
Geburten: Dietmar Josef Breu, Pfelling, Ortsteil Liepolding; Dietmar Karl Frankl, Windberg, Ortsteil Irensfelden … Andrea Schlecht, Hunderdorf, Ortsteil Lintach; Petra Wacker, Hunderdorf, Bahnhofstraße 35; Martin Scheitinger, Windberg … Bettina Maria Rita Bräu, Bogen, Frühlingsstr. 5 … Christian Obermeier. Hunderdorf, Hauptstraße 27 …
Gestorben sind: … Falter Katharina, Köchin., zul. Rentnerin,  Hunderdorf, Lindfeld 5, 78 …
Quelle: Bogener Zeitung, 13.03.1972


Wer kann Hinweise geben?
Steinburg.
Am letzten Freitag, zwischen 23.45 und 1.45 Uhr wurde ein auf der rechten Seite beim Gasthaus Berger abgestellter VW von einem Pkw oder einem leichten Lkw gestreift und beschädigt. Der schuldige Fahrer flüchtete. Die Landpolizei Bogen nimmt Hinweise auf den Flüchtigen entgegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.03.1972


Nach Gottes heiligem Willen verschied am 12. 3. 1972 mein lieber Gatte, unser guter Vater. Schwiegervater, Opa, Schwager, Onkel und Pate
Herr Anton Obermeier
Austragslandwirt von Zierholz
Kriegsteilnehmer 1914 – 1918

im Alter von 82 Jahren, selig im Herrn.
Zierholz, Aiterhofen. den 14. 3. 1972
In stiller Trauer:
Anna Obermeter, Gattin
Anton Obermeier, Sohn mit Familie
Fanny Groß, Enkelin mit Gatten
und übrige Verwandtschaft.
Sterberosenkranz am Dienstag, den 14. März, nachmittags 17 Uhr.
Trauergottesdienst am Mittwoch, den 15. März, nachmittags 15 Uhr, in der Pfarrkirche zu Hunderdorf, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1972


Im tiefen Graben gelandet
Hofdorf.
Ein 25jähriger Pkw-Fahrer aus dem Landkreis Bogen geriet am Sonntag gegen 15.30 Uhr mit seinem Fahrzeug mit erhöhter Geschwindigkeit auf der Staatsstraße 2139 nach rechts von der Fahrbahn ab, fuhr drei Begrenzungspflöcke und ein Verkehrszeichen um und landete in einem tiefen Graben neben der rechten Fahrbahn. Am Fahrzeug entstand ein Sachschaden von ca. 2 500 DM, an den anderen Gegenständen von ca. 150 DM. Der Fahrer wurde verletzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1972


Fünf Jahre Rotes Kreuz Meidendorf
Meidendorf/Windberg.
Am kommenden Freitag feiert die Rotkreuzgruppe Meidendorf ihr fünfjähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß findet am Abend eine kleine Feierstunde statt, zu der auch Landrat Hafner sein Erscheinen angekündigt hat. Das Festprogramm: 20 Uhr Begrüßung der Gäste, 20.15 Uhr Tätigkeitsbericht, 20.30 Uhr Ansprache der Gäste, 21 Uhr Ehrung der Mitglieder, anschließend Festessen.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.03.1972


2 000 Quatratmeter Fichtenpflanzung abgebrannt
Steinburg.
Am Dienstag gegen 12.30 Uhr wurde ein Feuer am Südwesthang hinter dem Schloß entdeckt. In kurzer Zeit waren die Feuerwehren aus der Umgebung und die Landpolizei Bogen mit Oberinspektor Kremhöller zur Stele. Das Feuer fand eine gute Nahrung im dürren Altgras, wo der Brand angefangen hatte. Ca. 2 000 Quadratmeter Fichtenpflanzung brannten nieder. Den schnellen und gut zusammenarbeitenden Wehren ist es gelungen, den Brand alsbald nach dem Eintreffen zu löschen und weiteren Schaden zu verhüten. – Wer hat zu dieser Zeit in der Nähe Personen gesehen? Oder ein Fahrzeug? Sachdienliche Hinweise nimmt die Landpolizei-inspektion Bogen entgegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.03.1972


Nur eine Scheunenecke abgebrannt
Hunderdorf.
Gestern, gegen 11.30 Uhr, wurden die Feuerwehren nach Hunderdorf gerufen, wo in der Nähe des Bahnhofs eine Scheune brannte. Das rasche Eingreifen der Wehren konnte größeren Schaden verhindern. Es brannte lediglich eine Ecke des Gebäudes ab. Der Sachschaden beträgt etwa 200 Mark. Die Brandursache war gestern noch nicht ermittelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.03.1972


Bildungsreferent Knappik stellt hohe Anforderungen
Beim „Musischen Arbeitskreis“ geht’s wieder aufwärts – 121 Mädchen und Burschen im Jugendzentrum Windberg.

Windberg.
Als wohl erster deutscher Verband leitet die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands einen Aktivierungsprozess mit Hilfe von erfolgreich in der Gmeinwesenarbeit erprobten Methoden ein, mit dem die Verwirklichung eines Willensbildungsprosesses von den Mitgliedern bis zur Bundesebene erreicht werden soll. Die Mitglieder der in der Katholischen Landjugendbewegung zusammengeschlossenen Gruppen sollen ihre eigene Situation erkennen und ihre Probleme bis in den politischen Bereich über die Verbandsebenen mit Hilfe anderer bewältigen erlernen. Die wirksame Vertretung der Jugend des ländlichen Raumes wird dann möglich sein, wenn die Betroffenen ihre Wirklichkeit erkannt haben, sie bekanntmachen und sich für die Veränderung einsetzen.
Dies in etwa war der Grundtenor der Arbeitskreistagungen der KLJB

Pressekonferenz in Windberg mit den Leitern der einzelnen Arbeitskreise. Sie müssen die größte Leistung erbringen.

des Landkreises Bogen im Jugendzentrum Windberg, an denen nicht weniger als 121 Mädchen und Burschen mit Eifer und Interesse teilnahmen. Hohe Anforderungen wurden insbesondere an die Mitglieder des Arbeitskreises „Vom Problem zur Aktion“ gestellt, wo sich der Bildungsreferent des KLJB-Landesverbandes, Franz Knappik, mit Fragen der Gruppenpädagogik auseinandersetzte. Erfreulich die Tatsache, daß sich der „Musische Arbeitskreis“ wieder gefestigt hat, und daß man gewillt ist, den verantwortlichen Leiter Alfons Frankl durch Arbeitsaufteilung entsprechend zu entlasten.
Kreisobmann Sepp Groß (Oberaltaich) freute sich über den überaus guten Besuch und bat die Diskussionsteilnehmer, in den folgenden zwei Stunden den „Problemen auf den Grund zu gehen“ und zu versuchen, auch heute wieder brauchbare Ergebnisse auf der. Tisch zu legen.
Daß dem so war, zeigte sich bei der abschließenden Pressekonferenz im „Kleinen Konferenzsaal“, bei der die Arbeitskreisleiter über ihre Arbeit berichteten.
Beim Arbeitskreis „Vom Problem zur Aktion“ stand auch diesmal wieder die Aktivierung der Jugendgruppen im Vordergrund. Franz Knappik führte aus, daß die heutige Begegnung die zwischenmenschlichen Beziehungen zum Inhalt hatte. Man ging insbesondere von den Spannungen in der Gruppe aus und von der Frage der Autorität und des autoritären Verhaltens. Spannung in der Gemeinschaft sei etwas grundsätzlich Gutes, meinte Franz Knappik, und auch etwas Notwendiges. Innerhalb der möglichen Spannungen gebe es auch Abstufungen, die aber klar zu erkennen sein müssen. Die primitivste Form sei das Selbstmitleid. Aus Spannungen erwüchsen verschiedene Verhaltensweisen, die aber vom Gruppenführer erkannt und beseitigt werden müssen, bzw. umzuformen sind auf einen guten Zweck.
In seinem Bericht beschäftigte sich Knappik auch mit den Begriffen „Autorität“ und „autoritär“. Während letzteres der Ausdruck von Machtausübung und behaupteter Autorität sei, verstehe man unter Autorität die Verwirklichung von echter Persönlichkeit und die Wertvermittlung an andere.
Die Überlegungen der Arbeitskreisteilnehmer gingen auch dahin, ob der Arbeitskreis als „Modellgruppe“ konstruiert werden soll, um die Erscheinungen in dieser Gruppe für die Gruppenarbeit draußen verwerten zu können. Bei der nächsten Tagung wolle man jedenfalls versuchen, diese Frage in die Praxis umzusetzen, meinte Franz Knappik abschließend.
Alfons Frankl konnte diesmal über die Arbeit des „Musischen Arbeitskreises“ wieder erfreulicheres berichten. Zu seiner eigenen Entlastung wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich künftig getrennt mit den verschiedensten Fragen beschäftigen wollen. Man kam überein, so Frankl, zu sondieren nach Instrumentalunterricht, Lied und Schlager, nach Volkstanz, rhythmischer Musik und Gesellschaftsspielen und schließlich nach künstlerischen Begabungen, die im Zeichnen, in der Grafik, im Modellieren usw. ihre Erfüllung finden sollen. Selbstverständlich sollen sich die Gruppen in bestimmten Zeitabständen zusammenfinden, sich gegenseitig ergänzen und so den Musischen Arbeitskreis mit Leben erfüllen. Bis zum nächsten Treffen wolle man sich bemühen. für die „Künstlerische Gruppe“ einen entsprechenden Fachmann zu gewinnen, führte Alfons Frankl aus.
Für den „Politischen Arbeitskreis“ sprachen Erich Seeber und Rudi Landstorfer. Die 31 Teilnehmer setzten sich auch diesmal nicht nur aus Bogenern zusammen, sondern mit einer größeren Anzahl von Freunden aus Straubing und Mallersdorf. (Der Großlandkreis wird also bei der KLJB schon praktiziert). Der bereits bei der letzten Zusammenkunft aufgestellte „Fragenkatalog für die Landratskandidaten“ wurde durch die Zusatzfragen der Mallersdorfer Freunde ergänzt. In der Diskussion um die Kommunalwahl ging es um die Frage, wie sich die Jugend dabei engagieren könne. Bei der nächsten Zusammenkunft soll bereits mit einen der bis dahin wohl nominierten Landratskandidaten über diesen Fragenkatalog diskutiert werden.
Für den „Religiosen Arbeitskreis“ sprach Pater Thomas vom Kloster Windberg. Den 16 Teilnehmern ging es wieder um die Frage einer Gottesdienstgestaltung für die Jugend, insbesondere auch darum, was dieser Gottesdienst beinhalten muß, um die Teilnehmer anzusprechen. Es wurden Untergruppen gebildet, die sich mit den Themenkreisen .,Gebete“, „Gesänge“ und „Predigt“ auseinandersetzten. Beim nächsten Treffen rechne man mit brauchbaren Ergebnissen, meinte Pater Thomas und man hoffe auch, den Termin für diesen Jugendgottesdienst bekanntgeben zu können.
Der „Grüne Arbeitskreis“ hatte es sich auch diesmal nicht leicht gemacht. AIs Sprecher dieses Gremiums brachte Franz Schmid zur Kenntnis, daß auch sie mehrere Freunde aus Straubing und Mallersdorf zu Gast hatten. Die 16 Teilnehmer setzten sich mit dem Fragenkomplex „Sozialhilfe in der Landwirtschaft“ auseinander. Die jungen Landwirte waren der Meinung, daß die Eingliederung in die ortsansässige AOK sinnvoller sei als die Versicherung bei der berufsständischen Krankenkasse. Im weiteren Verlauf ging es um die Frage des Altersgeldes in der Landwirtschaft, um die Beitragsaufbringung für sozial schwach gestellte Landwirte und um die Bezahlung von Kuraufenthalten durch die Landwirtschaftliche Alterskasse. Gerade diese Tatsache sei in der bäuerlichen Bevölkerung noch viel zu wenig bekannt, sagte Franz Schmid.
Dringend notwendig sei auch die Anstellung eines „Betriebshelfers“, wie das im Landkreis Mallersdorf schon lange der Fall ist. Dieser sollte dann zur Verfügung stehen, wenn der Betriebsleiter durch Krankheit und dergleichen ausfalle, um es nicht zu einem Ruin dieses Be-triebes kommen zu lassen. Bei der nächsten Arbeitskreistagung soll dieser Betriebshelfer aus Mallersdorf zu einem Gespräch eingeladen werden. Auch werde die landwirtschaftliche Fach-presse auf ihren Wesensgehalt hin „unter die Lupe“ genommen.
Kreisobmann Groß hatte auch diesmal allen Grund, den Arbeitskreisteilnehmern und insbesondere deren Leiter herzlich für ihre Mitarbeit zu danken. Gerade die Arbeitskreisleiter seien es, die durch Vorbereitung der Tagungen viel Freizeit opfern und mit einem gediegenen Wissen und Können aufwarten müssen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.03.1972


Hunderdorf. Heimat- und Volkstrachtenverein: Sonntag, 19. März, 15 Uhr, Familiennachmittag im Jugenheim. Jedermann ist herzlich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.03.1972


Nach Gottes hl. Willen verschied am 17. 3. 1972 unsere gute Mutter, Großmutter und Urgroßmutter
Frau Anna Christl
im Alter von 86 Jahren selig im Herrn.
Steinburg, Neu-Ulm, den 7. 3. 1972
In stiller Trauer:
Theres Hubel, Tochter m. Fam.
Franz Christl, Sohn m. Fam.
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Montag, den 20. 3. 72, um 15 Uhr in Hunderdorf, anschließend Beerdigung. Sterberosenkranz heute, 15.30 Uhr in Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.03.1972


Dienst an der Menschheit notwendiger denn ja
In Meidendorf wird wertvolle Rotkreuzarbeit geleistet – 26 aktive Mitglieder wurden geehrt

Meidendorf.
Im Rahmen einer gut vorbereiteten Feierstunde ehrte am Freitag Regierungsdirektor Karl Pösl in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes Bogen 28 aktive Helferinnen und Helfer der Rotkreuzgruppe Meidendorf für 10- und 5jährige Dienstzeit im Bayerischen Roten Kreuz der händigte die entsprechenden Urkunden und Borten aus. In seiner Festansprache meinte der Vertreter desBRK-Kreisverbandes, daß der sanitären und sozialen Hilfe, die das Wesen des Roten Kreuzes ausmache, eine tiefe Bedeutung zukomme. Das Rote Kreuz sei in jeder Hinsieht das Gewissen der Humanität und der Freund der Menschheit. Kreiskolonnenfühter Kornel Klar ,der Betreuer dieser Gemeinschaft, freute sich, daß die RK-Gruppe Windberg vor fünf Jahren einen so kräftigen „Ableger“ im

Sie wurden für 10- und 5jährige Rotkreuztreue geehrt.

Gemeindebereich bekommen habe. In dieser relativ kurzen Zeit wurde im Raum Meidendorf wertvolle Rotkreuzarbeit geleistet.
BRK-Zugführer Josef Wurm entbot einen besonderen Willkommgruß Pfarrer P. Ephrem, Regierungsdirektor Karl Bösl, Bürgermeister Anton Kittenhofer, Kreisgeschäftsführer Rudi Nowak, BRK-Instruktor Rupert Niedermeier, 2. Bürgermeister Rupert Feldmeier, BRK-Gruppenführer Alfons Frankl und nicht zuletzt Kreiskolonnenführer Kornel Klar, der für das Rotkreuzgeschehen in der Gemeinde Windberg verantwortlich zeichnet.
In seinem Rückblick zeichnete Kornel Klar zunächst ein Bild der Rotkreuzarbeit im Landkreis Bogen und fand anerkennende Worte für all die, die durch ehrenamtliche Mitarbeit ein lebendiges Zeugnis christlicher Nächstenliebe ablegten. Das Beispiel und die Leistungen der aktiven Frauen und Männer fanden nicht zuletzt ihre Anerkennung in einer steigenden Bereitschaft der Bevölkerung, durch ihr fördernde Mitgliedschaft dieses Werk der Nächstenliebe, der Völkerverständigung und der Friedenssicherung mitzutragen. Mehr denn je sei es heute notwendig, fuhr Klar fort, der Menschheit zu dienen, die ganze Geisteskraft dieses Dienstes in Freiheit zu setzen, unseren Blick auf den täglich sich weitenden Horizont dessen zu lenken, wessen die Welt in Wahrheit bedarf.
Auf die Jubiläumsgruppe Meidendorf überleitend meinte Klar, daß es vor fünf Jahren einem dringenden Bedürfnis entsprach, in Meidendorf eine eigene Rotkreuzgruppe ins Leben zu rufen, nachdem sich 62 Personen bereit erklärten, an einem Grundausbildungslehrgang für Erste Hilfe teilzunehmen. Bei der Gründungsversammlung konnten nicht weniger als 40 aktive und vier passive Mitglieder in diese neue Gemeinschaft aufgenommen werden. Die Gruppe zeichnete sich unter anderem darin aus, daß sie noch im gleichen Jahr zusammen mit der Gruppe Windberg einen beachtlichen 3. Platz im Sanitätswettbewerb erkämpfte.
Regierungsdirektor Pösl war von diesem imposanten Leistungsbericht sehr beeindruckt und dankte neben den Rotkreuzmitgliedern insbesondere Konrektor Kornel Klar für seine großen Bemühungen um diese starke RK-Gemeinschaft. Das Motiv für die Rotkreuzorganisationen war und sei auch weiterhin die Hilfe für den anderen, für den Nächsten, rief Pösl aus, der zunächst die herzlichsten Grüße und Glückwünsche des wegen eines Trauerfades in der Familie verhinderten Landrats und BRK-Kreisvorsitzenden Xaver Hafner übermittelte.
Weil die Arbeit im Roten Kreuz freiwillig sei, sei diese Institution unabhängig, neutral und befähigt weltweit zu wirken. Wer aber meine, daß Rotkreuzarbeit selbstverständlich sei, der irre. Nur durch die Mitarbeit unzähliger ehrenamtlicher Kräfte sei es möglich, diese große Aufgabe zu erfüllen. Deshalb sei es auch im Landkreis Bogen möglich gewesen, unendlich viel Rotkreuzarbeit zu leisten, fuhr Pösl fort und eine Aufbauleistung von über 800 Millionen Mark im Kreisgebiet zu erreichen.
Dann nahm Regierungsdirektor Pösl die Ehrung verdienter Mitglieder vor und händigte unter Assistenz von Kreisgeschäftsführer Nowak die Ehrenurkunden und Auszeichnungsborten aus:
Für 10 Jahre: Feldmeier Josef, Meidendorf; Feldmeier Helmut, Meidendorf; Wurm Josef, Meidendorf; Holmer Edmund, Irensfelden und Hartl Emma, Meidendorf.
Für 5 Jahre: Bauer Josef, Bauer Xaver, Brunner Heribert, Feldmeier Rupert, Hartl Isidor, Häusler Michael, Schmidbauer Josef, Decker Albert, Mühlbauer Ludwig, Staudinger Walter, Bauer Erna, Feldmeier Aloisia, Feldmeier Katharina, Feldmeier Rosa, Hilmer Erna, Staudinger Helga (alle Meidendorf), Hafner Xaver, Herrnbirket; Bielmeier Otto, Wolfessen; Lipp Heribert, Unterpichelsberg; Brunner Michael, Iglhaft und Holmer Helga, Irensfelden.
Pfarrer P. Ephrem freute sich mit seinen Pfarrkindern über dieses Rotkreuzjubiläum und wünschte, daß diese wertvolle Arbeit im Dienste der Mitmenschen ihre dauernde Fortsetzung finden möge. In ähnlichem Sinne sprach zu guter Letzt noch Bürgermeister Anton Kittenhofer, der das gute Verhältnis zwischen Gemeinde und BRK herausstellte.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.03.1972


Mit „Fahne“ Verkehr gefährdet
Bogen/Hunderdort.
Am Sonntag, gegen 15 Uhr, fuhr ein junger Mann in seinem Mercedes von Bogen nach Hunderdorf, nachdem er bei einer Versammlung über das Maß ,,getankt“ hatte. Bei der Kasernenausfahrt geriet er mit seinem Wagen über die Fahrbahnmitte und gefährdete einen Pkw-Fahrer, der nach ihm fuhr. Dieser stellte ihn in Hunderdorf und ließ die Polizei holen. Sie veranlaßte Blutentnahme und stellte seinen Führerschein sicher.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.03.1972


Hunderdorf. Fußball-Damenabteilung: Heute, 22. März, 17.15 Uhr, Training am Sportplatz.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.03.1972


Hunderdorf. Sportverein: Freitag, 24. März, 18.30 Uhr, Fußballtraining für Jugend- und Seniorenspieler am Sportplatz. bei schlechtem Wetter Abfahrt um 18.30 Uhr bei Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.03.1972


Erna Lange 92 Jahre alt
Hunderdorf
. Heute darf Frau Erna Lange (Bild), die Mutter des Lektors Paul Lange, auf 92 Lebensjahre zurückblicken. Als Tochter des Schmiedemeisters Baumann in Wiltschau bei Breslau geboren, verehelichte sie sich im 20. Lebensjahr mit dem Reichsbahnsekretär Paul Lange, mit dem sie eine über 45jährige glückliche Ehe führte. Ihr Mann starb kurz nach der Vertreibung aus der schlesischen Heimat in Burghausen bei Leipzig. Frau Erna Lange kam erst im Jahre 1954 im Zuge der Familienzusammenführung aus der DDR in den Westen, nachdem sie bis dahin bei einer Nichte in Laubusch gewohnt hatte. Sie zog dann zu ihrem Sohn Paul, der zu jener Zeit noch in Mitterfels wohnte. Erst 1965 zog das Ehepaar Lange mit der Mutter und Schwiegermutter nach Hunderdorf, wo man unmittelbar neben der dortigen Friedenskirche ein kleines Haus bezog. Hier verbringt Frau Erna Lange ihren Lebensabend. Sie nimmt, soweit es ihre Zeit erlaubt, noch immer regen Anteil an dem Zeitgeschehen. Ein wirklich geruhsamer Lebensabend ist ihr allerdings nicht vergönnt, denn nach dem kurz vor Jahresschluß 1971 erfolgten Tod ihrer Schwiegertochter Luzie, der Frau des Lektors Paul Lange, obliegt der häusliche Pflichtenkreis, dem sie auf opfernder Liebe nachkommt.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.03.1972


Gelungener Familiennachmittag
Hunderdorf.
Der 2. Vorstand des Heimat- und Volkstrachtenvereins, Gerd Klumbies, begrüßte zum Familiennachmittag im Jugendheim die Gäste, u. a. Pfarrer Ruhs und Bürgermeister Härtenberger. Klumbies bedankte sich bei Pfarrer Ruhs für die Bereitstellung des Jugendheimes und den Geschäftsleuten für die spenden, die es ermöglichten, auch für das leibliche Wohl der Anwesenden ausreichend zu sorgen. Jugendleiter Siegmund Wölfl gestaltete den Nachmittag mit der Jugendgruppe des Trachtenvereins und trug durch die Vorführung von Tänzen sehr zur Unterhaltung der Gäste bei. Des weiteren warteten zwei Sänger mit hübschen Heimatliedern auf, und Otto Hirtreiter und Siegmund Wölfl erfreuten mit schmissigen Musikeinlagen. Ferner richtete Bürgermeister Härtenberger und Pfarrer G. Ruhs nette Worte an die Anwesenden. Der gelungene Nachmittag mag für den Heimat- und Volkstrachtenverein Ansporn sein, wieder eine solche Veranstaltung abzuhalten.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.03.1972


Hunderdorf. Heimat- und Volkstrachtenverein: Samstag, 25. März, 20 Uhr, Vereinsversammlung im Gasthaus Deschl in Hofdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1972


Polit-Krimi bei der CSU: Hafner nach 2. Stichwahl Landratskandidat
Straubing.
Für einen Krimi, der selbst in den Reihen der Delegierten Begeisterung und Fieber aufkommen ließ, sorgte gestern abend die Delegiertenkonferenz des CSU-Kreisverbandes Straubing-Bogen. In der zweiten Stichwahl gegen MdB Alois Rainer aus Haibach setzte sich der Bogener Landrat Xaver Hafner (59), (unser Bild) mit 110:103 Stimmen als Landratskandidat durch. Die erste Stichwahl hatte unentschieden 107:107 geendet.
Zur. Wahl standen drei Kandidaten. Der Mallersdorfer Landrat Ludwig Meyer, der allerdings nur 37 Delegiertenstimmen aus seinem Heimatlandkreis bei 219 Delegierten mitbrachte, Bogens Landrat Xaver Hafner und MdB Alois Rainer aus Haibach. Von 213 gültigen Stimmen entfielen im ersten Wahlgang auf Meyer 44, auf Hafner 81 und auf Rainer 88.
Bei der ersten Stichwahl zwischen Hafner und Rainer wurden 216 Stimmen abgegeben, von denen 214 gültig waren. Es entfielen auf die beiden Konkurrenten je 107 Stimmen. Eine zweite Stichwahl mußte die Entscheidung bringen, ansonsten kündigte der Versammlungsleiter einen Losentscheid an. Der 2. Durchgang brachte dann die Entscheidung zugunsten des Bogener Landrats Xaver Hafner. Mit 110 von 213 gültig abgegebenen Stimmen gewann er die Wahl vor Alois Rainer, für den 103 Delegierte votiert hatten.
Der Landratskandidat der CSU, Xaver Hafner, dankte für das Vertrauen und viersicherte, daß er für alle Bürger des Landkreises da sein werde. Für Ihn gebe es künftig keine Bogener, keine Straubinger und keine Mallersdorfer mehr, sondern nur noch Landkreisbürger. Der im ersten Wahlgang ausgeschiedene Mallersdorfer Landrat Ludwig Meyer versicherte Hafner seine volle Unterstützung im Wahlkampf zu. MdB Alois Rainer meinte zum Ausgang, daß auf jeden Fall ein Ergebnis der CSU zustandegekommen sei. „Die Würfel sind gefallen, wollen wir jetzt zusammenstehen, damit wir die Wahl gewinnen“
-ps-
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1972


Schulverbands-Ausschußsitzung
Hunderdorf.
Am Dienstag, 28. März, 19Uhr, findet im Gemeindeamt Hunderdorf eine Sitzung des Schulverbandsausschusses statt. Die Tagesordnung sieht vor: 1. Rechnungslegung und Prüfung der Jahresrechnung 1971 2. Schulverbandshaushalt 1972, 3. Verschiedenes.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1972


Am Donnerstag Gemeinderatssitzung
Hunderdorf.
Am Donnersteg, den 30. März 1972, 19 Uhr, findet im Gerneindeamt eine Gemeinderatssitzung statt. Folgende Punkte (1-8 öffentlich) stehen auf der Tagesordnung:
1. Prüfung der Stellungnahmen für den Bebauungsplan „Bahnhofsiedlung-Erweiterung II“ 2. Bau von Blinklichtanlagen an den Bahnübergängen, 3. Änderung des Bebauungsplanes „Apoig“, 4. Abschluß eines Straßenbeleuchtungsvertrages mit der OBAG, 5. Zusatzvereinbarung mit der Bundesbahn, 6. Erweiterung der Ortsbeleuchtung, 7. Aufstellung eines Gemeindewahlleiters für die Kommunalwahlen 1972, 8. Verschiedenes, 9. Informationen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.03.1972


Gott, der Herr. über Leben und Tod nahm am 22. 3. 1972 unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel
Alfons Wurzer
v. Lintach, seit 12 Jahren in München

schnell und unerwartet, im Alter von 36 Jahren, zu sich in die Ewigkeit.
Lintach, München, Schönberg, 25. 2. 1972
In tiefer Trauer:
Elfriede Riedl, Schwester mit Fam.
Hilde Holzfurtner, Schwester mit Fam.
Renate Schmid, Schwester
Max Wurzer, Bruder mit Familie
Erwin Wurzer, Bruder
und Verwandtschaft
Sterberosenkranz am Montag, 27. März 1972,  um 17 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf.
Am Dienstag, 28. März 1972, um 15 Uhr Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Hunderdorf, anschließend Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.03.1972


Aus der Liebe Arm geschieden
aus dem Herzen nie.
Gott, der Herr über Leben und Tod, holte unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Urgroßmutter, Tante und Patin
Frau Anna Steinbauer
geb. Obermeier
Austragslandwirtswitwe

nach wiederholter, schwerer Krankheit, jedoch schnell und unerwartet, nach Empfang der hl. Wegzehrung, am Sonntag, im Alter von 80 Jahren, heim in sein ewiges Reich.
Hofdorf, Lindfeld, Haimelkofen, 27. März 1972
In tiefer Trauer:
Josef Steinbauer, Sohn mit Gattin
Maria Bugl, Tochter
Anni Limmer, Enkeltochter mit Familie
Josef, Xaver, Rosa und Robert, Enkelkinder
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Mittwoch, 29. 3. 72, um 15 Uhr in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.03.1972


Hunderdorf. Sportverein: Mittwoch. 29. Marz, 19.30 Uhr, wichtige Spielerversammlung im Vereinslokal Sandbiller. Samstag, 1. April. 17 Uhr, Empfang der Fußballfreunde aus Leutershausen, Ostersonntag, 13 Uhr und 14.45 Uhr Freundschaftsspiele gegen die Mannschaften aus Leutershausen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.03.1972


Bogen/Steinburg. Bergwacht: Donnerstag, 20 Uhr, Dienst- und Ausbildungsabend der Bergwachtbereitschaft Bogen in der Gastwirtschaft Berger in Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1972


CSU setzt wieder auf Härtenberger
Die letzten sechs Jahre brachten der Gemeinde viele Erfolge – Künftig JU in Hunderdorf
Hunderdorf.
Am Sonntagabend wurden im Gasthaus Edbauer-Baier in Hunderdorf der Bürgermeisterkandidat und die Gemeinderatsliste der CSU und der freien Wähler aufgestellt. Dabei wurde Bürgermeister Karl Härtenberger einstimmig wieder nominiert. Zuvor hatte der Bürgermeister in einem Rückblick auf die Arbeit der abgelaufenen sechs Jahre verwiesen und einen Ausblick auf die noch anstehenden Probleme gegeben. Er sagte. „ich fühle mich zur Übernahme einer erneuten Kandidatur verpflichtet, weil ich dazu bereit bin, das Begonnene zusammen mit den künftigen Gemeinderäten auch zu vollenden“.
Die Versammlung leitete der Ortsvorsitzende der CSU, Willi Hornberger. Die Wahlen leiteten CSU-Geschäftsführer Josef Zängl und der Wahlausschuß unter Leitung von Herrn Pollmann. Zängl gab eingangs seiner Freude Ausdruck, daß durch den Beschluß des Kreisvorstandes und der nunmehr vorhandenen Mitgliederzahl in nächster Zeit ein Ortsverband der JU in Hunderdorf ins Leben gerufen werden könne. Mit den Vorbereitungsmaßnahmen wurde Max Holmer beauftragt.
Die Wahlen zum Gemeinderat hatten folgendes Ergebnis: 1. Karl Härtenberger, Bürgermeister und Schreinermeister in Hunderdorf. 2. Willi Hornberger, Kaufmann, Hunderdorf. 3. Xaver Antleitner, 2 Bürgermeister, Hunderdorf. 4. Max Holmer, Krankenhaus-Angestellter, Hunderdorf. 5. Johann Schaubeck, Zimmerer und Gemeinderat, Hoch. 6. Franz Neumaier, Landwirt, Bauernholz. 7. Josef Steckler, Messerschmiedemeister und Gemeinderat, Hunderdorf. 8. Arnold Watzl, Elektroingenieur, Hunderdorf. 9. Otto Weinzierl, Landwirt und Gemeinderat, Hofdorf. 10. Karl Englmeier, Arbeiter, Hunderdorf. 11. Josef Baier, Metzger, Hunderdorf. 12. Ferdinand Hartmannsgruber, Hausmeister, Thananger. 13. Hans Altschäffl, Maurermeister, Lintach. 14. Ludwig Niedermeier, Angestellter, Hunderdorf. 15. Hans Hamberger, Bankkaufmann, Lintach. 16. Max Plötz, Straßenmeister, Hunderdorf. 17. Karl Hirtreiter, Bauhelfer, Thananger. 18. Jürgen Tanne, Maschinenbauer, Hunderdorf. 19. Gerd Klumbies, Zimmerer, Hunderdorf. 20. Hans Schönauer, Friseur, Hunderdorf. 21. Peter Helmbrecht, Maschinist, Bauernholz. 22. Hans Meier, Landwirt, Hofdorf. 23. Wilhelm Sagstetter, Facharbeiter und Gemeinderat, Lintach. 24. Hans Spranger, Landwirt, Hunderdorf. Ersatz: Frl. Fruhstorfer, Hofdorf.
Zum Vertrauensmann des Wahlvorschlages wurde Herr Pollmann bestimmt. Vertreter ist der Ortsvorsitzende Willi Hornberger.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1972


Polit-Krimi der CSU mit Nachspiel:
Hafners Nominierung nicht gültig
Straubing/Bogen.
Was seit drei Tagen alle Spatzen von den Dächern pfeifen, hat am Dienstagabend der Wahlausschuß der CSU-Kreisdelegiertenkonferenz bestätigt: Da bei der Wahl ein Verfahrensfehler begangen wurde, wird die Nominierung von Landrat Xaver Hafner zum CSU-Landratskandidaten vom vergangenen Freitag für „nicht gültig“ erklärt. Von den anwesenden sieben Mitgliedern des Wahlausschusses stimmten am Dienstagabend sechs so, während sich eines der Stimme enthielt.
Der Verfahrensfehler bei der Wahl soll dem Wahlausschuß in der ersten Stichwahl zwischen Xaver Hafner und MdB Alois Rainer unterlaufen sein. Die Stichwahl hatte bekanntlich unentschieden mit 107:107 Stimmen geendet. Nach Abschluß des Wahlganges, was lautstark verkündet wurde („der Wahlgang ist hiermit abgeschlossen“), wurde eine Stimme nachgereicht. Man sagt, es sei Hafners eigene gewesen. Hafner soll diese Nachreichung seiner Stimme einem Wahlausschußmitglied damit erklärt haben, daß auf das Podium, wo die Vorstandschaft (dazu gehört Hafner) Platz genommen hatte, kein Mitglied des Wahlausschusses zum Einsammeln der Stimmen gekommen sei.
Um einer möglichen Wahlanfechtung zuvorzukommen, hat der Wahlausschuß die Gültigkeit des Wahlvorschlages für die Landratswahl in der Mehrheit annulliert. Die CSU wird also noch einmal im April zusammenkommen müssen, um erneut ihren Landratskandidaten zu nominieren. Es besteht kein Zweifel, daß er wieder Xaver Hafner heißen wird, nachdem MdB Alois Rainer in einem Schreiben an die Mitglieder des CSU-Kreisverbandes und in einem Telefongespräch mit uns seine Absicht bekräftigt hat, nicht mehr zu kandidieren.
Rainer: „Ich stelle mich nicht mehr zur Verfügung. Ich bin der Meinung, daß der aufgestellte Kandidat unterstützt werden soll“. Von einem neuen Kandidaten, den man jetzt in einigen CSU-Kreisen zu präsentieren erwägt, weiß der Kreisvorsitzende nichts. „Das ist mir unbekannt, ich würde es auch nicht raten. Wir sollten auf den bereits Aufgestellten reflektieren und alles tun, damit wir die Wahl gewinnen“, sagt Rainer.
Am Dienstag nach Ostern wird nach Auskunft Rainers das Problem der Vorstandschaft vorgelegt, die einen neuen Termin für die Kandidatennominierung benennen wird. „Am Kandidaten Hafner wird sich nichts mehr ändern“, so Rainers Meinung.
-ps-
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1972


Nach Gottes heiligem Willen verschied am 28. 3. 1972 unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Tante und Patin
Frau Kreszenz Schötz
Austragslandwirtswitwe

im Alter von 87 Jahren selig im Herrn.
Au v. Wald, den 29. März 1972
In stiller Trauer:
Max Schötz, Sohn mit Familie
Kreszenz Schötz, Tochter
Maria Schötz, Tochter
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung heute, Donnerstag, um 15.00 Uhr in Hunderdorf.
Trauergottesdienst am Montag, den 3. 4. 1972, um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1972


Gasthof Bergerbrau, Steinburg
Ostersonntag, den 2. April 1972,
TANZ
Es spielt für alt und jung die beliebte Kapelle „The Blue Diamonds“.
Auf Ihren Besuch freuen sich:
Familien Berger-Höfelsauer.
Karfreitag: Forellen- und Karpfenessen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.03.1972


9. April: Orgelkonzert in Windberg
Windberg. Am Weißen Sonntag, 9. April, 14 Uhr, wird die noch jugendliche niederländische Organistin Dorthy de RooiJ auf der neuen und schönen Orgel der Windberger Pfarr- und Klosterkirche ein Konzert geben. Erst vor wenigen Jahren erhielt sie das Abschlußdiplom für Orgel auf dem Konservatorium in Amsterdam. Ihr hauptsächlicher Lehrer für Orgel war dort der international bekannte Organist Albert de Klerk, der in Nord- und Süddeutschland zahlreiche Schallplattenaufnahmen machte und zwar auf vielen historischen Orgeln, an denen unser Land so reich ist. Sehr bald danach holte sich Dorthy de Rooij am selben Konservatorium das Solistendiplom für Orgel, und dieses Jahr hofft sie, die höchste niederländische Auszeichnung auf diesem Gebiet – den „Prix d‘ excellence“ – zu bekommen.
Schon seit einigen Jahren ist Dorthy de Rooij Organistin an der Augustinerkirche in Einhoven. Trotz ihrer Jugend hat sie schon sehr viele Orgelkonzerte gegeben, von denen verschiedene vom Rundfunk aufgenommen und ausgesendet wurden. Vor kurzem spielte sie u. a. in Italien (Bolgna).
Auf dem Programm, das sie in Windberg spielen wird, stehen zwei nord- und zwei süddeutsche Meister, nämlich Buxtehude und J. S. Bach, Johann Pachelbel und Georg Muffat. Neben dieser Ehrung unseres Landes wir d sie auch Werke ihres großen Meisters Albert de Klerk spielen, zum Schluß die interessante Suite für Orgel des französischen Komponisten Jehan Alain.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.04.1972


Auszahlungen in der Gemeindekanzlei
Windberg.
Heute findet von 14 bis 15 Uhr die Auszahlung der Sozialhilfe, Pflegegelder und Pflegekindergelder in der Gemeindekanzlei statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.04.1972


Gemeinderatssitzung heute 18.30 Uhr
Windberg.
Heute, Dienstag, findet um 18.30 Uhr eine Gemeinderatssitzung statt mit folgender Tagesordnung: 1. Aufstellung eines Gemeindewahlleiters für die kommenden Gemeindewahlen. 2. Bericht über Abwasser, 3. Anschaffung für die Jungfeuerwehr, 4. Aussprache über Schulhaus, Schulbus, 5. Verschiedenes.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.04.1972


Haushalt des Schulverbandes für 1972
Für 1972 sieht die Haushaltssatzung Einnahmen und Ausgaben von 348 000 DM vor
Hunderdorf.
Zur Schulverbandausschußsitzung im Gemeindeamt Hunderdorf konnte der Vorsitzende des Schulverbandausschusses, Bürgermeister Härtenberger, die Bürgermeister und die weiteren Schulverbandsausschußmitglieder aus den Gemeinden Steinburg, Windberg, Gaishausen, Oberalteich, Neukirchen und Hunderdorf sowie Rektor Czerwenka begrüßen.
Härtenberger berichtete darüber, daß die Zahl der Kinder im Schulverband Hunderdorf nunmehr 707 beträgt. Folgende Schülerzahlen entfallen auf die Gemeinden: Hunderdorf (304), Windberg (129). Steinburg (103). Gaishausen (75), Neukirchen (64). Obermühlbach (24) und Oberaltaich (8).
Nach diesen Informationen gab Kassenverwalter Pollmann die Jahresrechnung 1971 bekannt. Die Schulverbandsrechnung 1971 schließt im ordentlichen Haushalt mit Einnahmen von 356 575,41 Mark gegenüber Ausgaben von nur 348 421,58 Mark ab. Dies bedeutet, daß Mehreinnahmen von 8 153,83 Mark zu verzeichnen waren. Einwendungen gegen diese Schulverbandsrechnung wurden nicht erhoben. Die anschließende Prüfung der Rechnung durch die Schulverbandsausschußmitglieder, die stichprobenweise durchgeführt wurde. brachte keinerlei Beanstandungen.
Der Schulverbandshaushalt für 1972 wurde beraten und konnte verabschiedet werden. Er sieht im ordentlichen Haushalt Einnahmen und Ausgaben von je 348 100 Mark vor. Er liegt somit je um 300Mark niedriger als im Vorjahr. Größere Ausgabebeträge bilden: Neuanschaffungen (2.5 000 Mark), Schulbuskosten (112 000 Mark), Schulhausmiete (55 200 Mark), Lehr- und Lernmittel und Lehrerbücherei (55 000 Mark), Schuldendienst (30 000 Mark). Demgegenüber können für die Schulbuskosten und Lernmittel wiederum staatliche Zuschüsse in Höhe von 80 Prozent, also insgesamt 123 100 Mark, verbucht werden.
Nach Aufteilung des ungedeckten Bedarfes für 1972, der 216 646 Mark in Anspruch nimmt, haben die Gemeinden pro Schüler 306,43 Mark an den Schulverband abzuführen. Dieser Haushaltsregelung wurde nach eingehender Erläuterung durch den Vorsitzenden Härtenberger von den Schulverbandsausschußmitgliedern einstimmig gebilligt. Von den anwesenden Bürgermeistern wurde begrüßt, daß sich die Schulverbandsumlage 1972 in einer erträglichen Höhe bewegt.
Bei der Debatte um die hohen Anschaffungkosten für Lehrmittel wies Rektor Czerwenka darauf hin, daß die Kinder heute sehr unkonzentriert in die Schule kämen und ein mündliches Einreden nicht mehr die gewünschte Wirkungskraft habe. Es sei daher notwendig, nach den neuesten Erkenntnissen mit entsprechenden Hilfsmitteln zu arbeiten. Nur mit Einsatz von interessanten Lehrmitteln, welche sehr hohe Anschaffungskosten verursachen, könne den Kindern das notwendige Rüstzeug mitgegeben werden. Czerwenka sprach sich auch dafür aus, daß im kommenden Jahr das Sprachlabor einigebaut wird, um alle Fachräume komplett ausgestattet zu haben. Bürgermeister Härtenberger räumte diese Möglichkeit ein, wies aber darauf hin, daß diese Anschaffung bewußt auf 1973 verschoben wurde, um den Finanzaufwand besser zu verteilen.
Abschließend wurde in nichtöffentlicher Sitzung über Entschädigung für die Beaufsichtigung der Schulkinder und Stundenlohn der beschäftigten Arbeiterinnen beraten.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.04.1972


Blinkanlagen kosten die Gemeinde 150 000 Mark
Bebauungsplan „Bahnhofssiedlung–Erweiterung II“ wurde behandelt – Aus der Hunderdorfer Gemeinderatssitzung
Hunderdorf.
In der letzten Gemeinderatssitzung bekräftigten die Gemeinderäte ihren Entschluß über die Beibehaltung der bestehenden drei Bahnübergänge in Hunderdorf und stimmten damit einem Kostenaufwand von 150 000 DM zu, welchen die Gemeinde als Anteil, für die Erstellung je einer Warnblinkanlage für die Übergänge aufzubringen hat. Die durch die Ortschaft Hunderdorf führende Bahnlinie Straubing – Konzell wirkt sich heute nicht nur hemmend auf die bauliche Entwicklung der Gemeinde aus, sie bietet auch eine große Gefahrenquelle für den zunehmenden Verkehr durch die drei Bahnübergänge und dürfte nach dem Beschluß des Gemeinderates, diese Übergänge zu erhalten, auch einen wesentlichen Kostenaufwand nach sich ziehen.
Die Bundesbahn hatte in einem Schreiben an die Gemeinde für die Stillegung des Überganges bei der Siedlung plädiert; dieser Antrag war jedoch aus begreiflichen Gründen bei den Geschäftsleuten in diesem Raum auf große Ablehnung gestoßen. Die Bundesbahn wollte, wie bereits berichtet, durch eine Parallelstraße entlang des Bahnkörpers von der Siedlung bis zum Bahnhof diese Überquerung — übrigens die gefährlichste in Hunderdorf — umgehen und am Bahnhof einen ausgebauten Übergang erstellen. Damit wären für die Gemeinde nur die Anteile von je einem Drittel der gesamten Baukosten für die zwei Warnblinkanlagen bei Härtenberger und dem Bahnhof in Frage gekommen. Nun aber wird der Bau einer Warnblinkanlage bei Härtenberger und am Bahnhof je 120 000 DM kosten, die Anlage bei der Siedlung (Betzlbacher) und der Ausbau des Überganges, der bei der Siedlung mit einer Stützmauer vorgesehen ist, ca. 210 000 DM. Das bedeutet, daß nach den vorliegenden Bestimmungen die Gemeinde je ein Drittel der Ausbaukosten zu übernehmen hat, also 150 000 DM. Allerdings, so Bürgermeister Härtenberger, sehe man sich bei der derzeitigen finanziellen Belastung der Gemeinde durch den Schulhausbau und durch die Kanalisation nicht in der Lage, dieses Projekt heuer zu finanzieren.
Für den Bebauungsplan „Bahnhofsiedlung -Erweiterung II“ lagen die Stellungnahmen der verschiedenen Behörden vor. Die OBAG fordert dazu einen neuen Standort für die Trafo-Station, der in dem Bauplan festzulegen ist und eine Verkabelung der Anschlußleitungen zu den Häusern. Das Wasserwirtschaftsamt erhebt dagegen keine Einwendungen, vorausgesetzt, die Abwasserbeseitigung ist gesichert. Auch die Bundesbahn hat keine grundsätzlichen Einwände, verlangt jedoch eine Einfriedung zum Bahnkörper hin und die Erstellung einer Blinkanlage mit Halbschranke am Bahnübergang. Auch die Regierung und das Straßenbauamt erheben gegen den neuen Bebauungsplan keine Einsprüche.
Einstimmig wurde vom Gemeinderat einem neuen Vertrag mit der OBAG zugestimmt, der die gegenseitigen Verpflichtungen mit der Straßenbeleuchtung regelt.
Im Anschluß daran trat der gesamte Gemeinderat ebenfalls für die Erweiterung der Straßenbeleuchtung vom Bahnhof zum Ortsende (Kvech) ein, wonach dieser Abschnitt mit Peitschenleuchten zu versehen ist. Die Maßnahme wird etwa 10 000 DM erfordern, wird aber für notwendig gehalten, da gerade diese Ortsstraße durchwegs auch abends und nachts mit großen Geschwindigkeiten befahren und so die Unfallgefahr erheblich vergrößert wird.
Die kommenden Gemeindewahlen bedürfen der Aufstellung eines Wahlleiters, da der derzeitige Bürgermeister Härtenberger wieder als Kandidat vorgesehen ist. Auf Vorschlag des 1. Bürgermeisters entschlossen sich die Gemeinderäte für die Nominierung des bisherigen Bürgermeisters X. Anleitner.
Auf Antrag wurde dem Brieftauben-Verein Hunderdorf für die Anschaffung eines Preises für besondere Leistungen ein Betrag von 30 DM zur Verfügung gestellt.
Ein besonderes Problem kommt auf die Gemeinde zu, wenn im Sommer dieses Jahres die derzeitige Leiterin des Kindergartens, Schwester Josefine, wegen Krankheit die Arbeit niederlegen wird. Es soll daher, wie bereits an anders Orten üblich, ein Kindergartenbeirat erstellt werden, der sich mit der künftigen Entwicklung und Weiterführung des Kindergartens beschäftigen wird. Als Vertreter der Gemeinde wurde die GR Aumer und Schaubeck bestimmt. Es ist zu hoffen, daß die Arbeit des Beirates positive Entscheidungen bringen kann, damit die wichtige Aufgabe, die der Kindergarten als vorschulische Erziehungssituation zu leisten hat, in Hunderdorf für die kommenden Jahre gewährleistet ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.04.1972


Meidendorf. BRK: Freitag, 20 Uhr. Versammlung im Gasthaus Schießl.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1972


Paul Lange ein Siebziger
Bogen/Hunderdorf.
Am heutigen Freitag darf der Lektor und Katechet Paul Lange (Bild), wohnhaft in Hunderdorf (bei der Friedenskirche), auf 70 Lebensjahre zurückblicken. — Geboren in Breslau am 7. April 1902, besuchte er dort die Volksschule und anschließend die Präparandie, erlernte den kaufmännischen Beruf, um dann ins Bankfach überzuwechseln. Seine erste Ehe schloß Paul Lange im Jahre 1927. Im Jahr 1948 starb seine Frau. Er verehelichte sich zum zweitenmal im Jahr 1950. Seine zweite Frau starb im Dezember des vergangenen Jahres. Seit 20 Jahren dient Paul Lange der evangelischen Diaspora Bogen als Katechet, davon 15 Jahre als Lektor. Auch nach Erreichung des Pensionsalters im Jahre 1967 setzte sich Paul Lange nicht zur Ruhe, sondern versieht nach wie vor seinen Dienst, trägt sich aber mit der Absicht, sein Amt als Katechet am Ende dieses Schuljahres aufzugeben und nur noch als Lektor tätig zu sein. Bis zum Jahr 1955 war Paul Lange Bürger von Mitterfels, um dann in Hunderdorf ansässig zu werden. Seit dem Tod seiner Frau Lucie betreut ihn seine fast erblindete und im 93. Lebensjahr stehende Mutter.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1972


19 Geburten und 19 Todesfälle!
Aus dem Bericht des Sfandesamtes Bogen für den Monat März 1972
Bogen.
Das Standesamt Bogen verzeichnete im März 19 Geburten, drei Eheschließungen und 19 Todesfälle.
Geburten: … Sonja Sachs, Hunderdorf, Sportplatz 3; Birgit Margarete Hornebrger, Windberg … Stephan Franz Hastreiter, Hunderdorf, Nolteweg 5 … Josefine Johanna Diewald, Hunderdorf, Dekan-Kiermeier-Straße 10 …
Gestorben sind: … Obermeier Anton, Austragslandwirt, Hunderdorf, Ortsteil Zierholz, 82 Jahre …
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1972


Hunderdorf. Heimat- und Volkstrachtenverein: Samstag, 8. April, 20 Uhr, Vereinsabend im Gasthaus Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1972


Windberg. FFW: Sonntag, Schulungsübung der Feuerwehr um 8.30 Uhr, beim Feuerhaus.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1972


Windberg. Jagdgenossenschaft: Sonntag, 15 Uhr, Jagdgenossenschaftsversammlung im Gasthaus Hilmer Irensfelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1972


CAJ bereitet „Internationale Aktion 1972“ vor
Diözesanausschuß tagte in Windberg – Albert Maier (Weiden) und Rita Kirschner (Metten) als Diözesanleiter gewählt

Windberg.
(Landkreis Bogen) Die CAJ (Junge Christliche Arbeitnehmer Deutschlande ist eine Aktionsgemeinschaft innerhalb der Jungen Arbeitnehmerschaft Deutschlands. In ihrem Apostolat unier der jungen Arbeitnehmerschaft arbeitet sie mit einem besonderen Auftrag der deutschen Bischöfe. Die CAJ will den Jungen Arbeitnehmern in einer ihrem Denken und Empfinden angepaßten Art helfen, von ihrem Leben aus sich ihrer Situation bewußt zu werden, ihre Fähigkeiten entdecken und zu entfalten, aufgeschlossen zu werden für die anderen und in

Der CAJ-Diözesanausschuß der Diözese Regensburg tagte im Jugendzentrum in Windberg (Landkreis Bogen)

Solidarität mit der gesamten Arbeitnehmerschaft die Gesellschaft mitzugestalten. Daß man sich in der christlichen Arbeitnehmerjugend bemüht, nach diesen markanten Grundsätzen zu handeln, zeigte sich wieder bei der Diözesanausschußtagung der Diözese Regensburg im Jugendzentrum, zu der sich die Mitglieder aus dem ganzen niederbayerisch-oberpfälzischen Raum versammelt hatten.
Neben der Erledigung zahlreicher Regularien ging es bei dieser zweitägigen Jugendveranstaltung auch um die Durchführung von Ergänzungswahlen für die Diözesanleitung und die Vorbereitung der „Internationalen Aktion der CAJ 1972.“ Hierbei will man sich in besonderer Weise der Probleme der Fernpendler sowie der ausländischen Arbeitnehmer annehmen. Die gut vorbereitete Arbeitstagung stand unter der Leitung von Peter Hermann und Rita Mittelmeyer. Diözesekaplan Peter Kubis zählte zu den Hauptinitiatoren. Aus den satzungsgemäßen Ergänzungswahlen gingen Albert Maier (Weiden) als Diözesanleiter,
Werner Mark (Krummennaab) als sein Stellvertreter und Rita Kirschner (Metten) als Diözesenleiterin hervor. Der Vorstandschaft gehören darüber hinaus Erika Wutz, Hans Marx, Robert Schien und Waltraud Wallner sowie Kaplan Peter Kubis an.
Dem Rechenschaftsbericht der Diözesanleitung war zu entnehmen, daß sie in letzter Zeit sowohl auf Diözesan- als auch auf Nationalebene sehr stark in Gesprächen und Überlegungen gefordert war hinsichtlich des Selbstverständnisses der CAJ und ihrer ganz persönlichen Einstellung hierzu. Diese Diskussionen hätten die deutsche CAJ zu einer ernsten Selbstbesinnung gezwungen, wurde ausgeführt.
Einen breiten Raum der Tagesordnung nahm die „Vorbereitung der Internationalen Aktion der CAJ 1972″ ein. Mitarbeiter und viele Mitglieder haben viele Fakten zusammengetragen, die deutlich machen, wie sehr Geld zum Maßstab im Zusammenleben der Menschen wurde und wieweit gerade in der Arbeitswelt Menschsein, menschliche Haltungen und Werte der Existenzsicherung bzw. der Ermöglichung eines sinnvollen Lebensstandards oder eines bescheidenen Luxus geopfert werden müssen.
Im Rahmen einer „internationalen Aktion“, die bisher mehr auf die Probleme der dritten Welt ausgerichtet war, will die CAJ in diesem Jahr an der Situation der ausländischen Arbeitnehmer und der Fernpendler exemplarisch untersuchen, wie sehr Menschen sich wirtschaftlichen Interessen unterordnen müssen, um ihre eigene und ihrer Familien Existenz zu sichern. Wenn auch ausländische Arbeitnehmer und Fernpendler sich auf den ersten Blick nicht in derselben Situation befänden, werde doch gerade an diesen Zielgruppen deutlich, daß „der Geld-Schein trüge“ und es nicht gut sein könne, wenn etwa Männer wochenlang oder noch länger von ihrer Familie getrennt seien, wenn Menschen die ihnen vertraute Heimat verlassen und dann zum Teil in miserabelsten Verhältnissen leben müssen. Die Vertreter der CAJ meinten, daß es für junge Christen nicht unwichtig sei, sich mit solchen Fragen zu befassen, auch wenn sie selbst nicht direkt betroffen sind. Wenn daraus auch keine umwälzenden Veränderungen sich ergeben können, so scheine der CAJ doch ein wenig mehr Sensibilität für die Situation der Mitmenschen notwendig.
Zur Unterstützung dieses Vorhabens werde am 6./7. Mai im „Haus der Jugend“ in Passau ein Wochenendkurs durchgeführt. Namhafte Fachleute hätten bereits ihre Mitarbeit zugesagt Es sollten insbesondere die Hintergründe der Situation aufgezeigt und genaue Überlegungen für die Durchführung der Aktion angestellt werden. Innerhalb der CAJ sollen zur Bewußtseinsbildung und als Finanzhilfe für die internationale CAJ Werbegegenstände verkauft werden.
Den Abschluß der Diözesanausschußtagung bildete der Punkt „Information“, bei dem es um die „Förderkreisaktion“, die „Internationale Aktion“, die „Bezirksleiterschulung“, die Betriebsratsjugendwahlen“, die „Priesterstudientagung“, die „Konkrete Aufgabenverteilung“, die „Religiöse Gestaltung“ und schließlich die „Pressearbeit“ ging.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1972


Ein orgelmusikalisches Erlebnis
Die erst 25jährige Dorthy de Rooij bekam viel Beifall und Blumen vor dem Gotteshaus

Windberg.
Als die zierliche, erst 25jährige Organistin an der Augustinerkirche in Eindhoven (Holland) mit Pfarrer P. Ephrem und ihrem Bruder aus dem Gotteshaus trat, hielten es die Besucher des

Die erst 25jährige Dorthy de Rooij gab in der Pfarrkirche zu Windberg ein großes Orgelkonzert

soeben zu Ende gegangenen Orgelkonzertes nicht für möglich, daß sie es war, die den musikalischen Hochgenuß beschert hatte. Als sie dann vom Pfarrherrn vorgestellt wurde, wollte der Beifall kein Ende mehr nehmen. Dazu gab es Sträuße herrlichster Frühlingsblumen …
In der Tat: Was Dorthy de Rooij in ihrem fast eineinhalbstündigen Orgelkonzert geboten hatte, war für die Zuhörer in Windberg einmalig. Sie hatte es sich in der Programmauswahl wirklich nicht leicht gemacht. Dietrich Buxtehude, Johann Pachelbel, Georg Muffat, Domenico Scarlatti, Johann Sebastian Bach, Albert de Klerk und Jehan Alain verlangten der jungen und hochbegabten Künstlerin einiges ab. Um so mehr ist ihre Ruhe zu bewundern. Im „Präludium und Fuge in e-Moll“ streikte plötzlich die neue Windberger Schleifladenorgel, die erst im Jahre 1971 anläßlich der 800-Jahrfeier fertiggestellt wurde. Pater Andreas erwies sich als der 14. Nothelfer, stieg in das Orgelgehäuse und beseitigte den Schaden. Dann spielte Dorthy de Rooij weiter, als wäre nichts geschehen.
Pfarrer P. Ephrem hieß zunächst die Gäste aus den Niederlanden sowie die Besucher des Kirchenkonzertes aus nah und fern herzlich in Windberg willkommen und freute sich, daß es dank des Entgegenkommens Dorthy de Rooijs möglich geworden sei, wieder eine orgelmusikalische Veranstaltung anzusetzen. Die junge Kirchenmusikerin sei seit mehreren Jahren bereits Organistin an der Augustinerkirche in Eindhoven. Trotz ihrer Jugend habe Dorthy de Rooij schon sehr viele Orgelkonzerte gegeben, von denen mehrere bereits über die Rundfunkanstalten ausgestrahlt wurden. Auch im italienischen Raum gab die junge Künstlerin bereits Proben ihren großen Könnens.
Dietrich Buxtehude (1637-1707), mit dessen Präludium und Fuge in e-Moll die junge Künstlerin das Windberger Orgelkonzert einleitete, ist eine der großen Gestalten im Bereich der Musik im Norden und steht als hervorragender Orgelmeister vor Johann Sebastian Bach. Seine reiche Produktion zeigt, was die Orgelwerke betrifft, eine geniale, stark phantasiebetonte Schöpferkraft, die diesen Werken eine Sonderstellung in der Orgelliteratur gegeben und den Namen Buxtehude über die ganze musikalische Welt bekannt gemacht hat.
Nicht minder eindrucksvoll interpretierte Dorthy de Rooij zwei Magnifikat-Fugen (Grave und Allegro moderato) von Johann Pachelbel (1653-1706), die wegen der engen Verwandtschaft ihrer Themen als geschichtliche Vorläufer von Bachs „Kunst der Fuge“ zu gelten haben. Als Vor- und Nachspiele von würdiger und geschmackvoller Haltung waren sie in diesem Konzert sehr willkommen.
Auch mit „Toccata Undecima“ von Georg Muffat (1653-1704) hatte die begnadete Orgelmeisterin keinerlei Schwierigkeiten. Wie die italienische Orgelmusik, von der sie beeinflußt ist (Muffat selbst war Schüler Bernardo Pasquinis), wurde die süddeutsche Orgelmusik des 17. Jahrhundert, auf zwei Systeme notiert. Das Pedal konnte demnach auch bei „Toccata Undecima“ sehr sparsam verwendet werden.
Von Domenico Scarlatti (1685-1757) erfreute Dorthy de Rooij mit den Sonaten ,.Allegro“ und „Andante comodo“, von dem man mit gutem Recht sagen kann, daß er als einer der originellen Klavierkomponisten des 18. Jahrhunderts gilt. Das „Präludium und Fuge in D-Dur“ von Johann Sebastian Bach spielte die junge Künstlerin mit einer ebenso großen Hingabe und mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Den Abschluß des Konzertes bildeten „Drei Fantasiae sup. themata gregoriana“ von Albert de Klerk, des großen Lehrmeisters Dorthy de Rooijs. Mit „Salutis humanae sator“, „Invicte Martyr, unicum“ und „Jesu corona Virginum“ spielte auch sie sich in die Herzen ihrer dankbaren und freudig gestimmten Zuhörer.
Noch einmal brauste die Orgel auf bei den Suiten „Introduction et variations“, „Scherzo“ und dem großen Choral von Jean Alains (1911-1940).
Der Beifall und das Danken vor dem großen Portal wollten kein Ende nehmen …
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1972


Windberg. Am Donnerstag findet in Hl. Kreuz bei Windberg wieder Fatima-Feier statt. Um 13.30 Uhr ist Fatima-Rosenkranz, um 14 Uhr hl. Messe zu Ehren der Muttergottes mit Predigt.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1972


Großlintach: Bayerisches Rotes Kreuz: Donnerstag, 13. 4. 72, 20 Uhr, Dienstabend im Gast-haus Schlecht.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.04.1972


Gott, der Herr, nahm am Dienstagabend nach langer, schwerer Krankheit meinen lieben, unvergeßlichen Gatten, unseren treusorgenden Vater, Opa, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel, Cousin und Paten
Herrn Josef Hafner
Austragslandwirt von Netzstuhl

Mitglied des Bauernhlifsvereins und der FFW Windberg
im Alter von 65 Jahren, nach Empfang der hl. Sterbesakramente, zu sich in sein Reich.
Netzstuhl, Windberg, Schwarzach. Meidendorf, Wegern, den 13, April 1972
In tiefer Trauer:
Cäcilia Hafner, Gattin
Willi Hafner, Sohn mit Familie
Josef Hafner, Sohn mit Familie
Richard Hafner, Sohn mit Familie
Berta Bauer, Tochter mit Familie
Rita Reichhardt, Tochter mit Gatten
Geschwister und übrige Verwandtschaft
Sterberosenkranz heute 18.00 Uhr in Windberg.
Trauergottesdienst am Freitag, den 14. April 1972, um 15.00 Uhr in der Pfarrkirche Windberg mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.04.1972


Meidendorf. MSC: Heute, 20 Uhr, Gasthaus Schießl, Versammlung.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.04.1972


Steinburg. Wahlversammlung: Sonntag, 16. 4., 14.30 Uhr, im Gasthaus Berger Aufstellung der 16 Gemeinderatskandidaten. Bürgermeister Berger stellt sich wieder als 1. Bürgermeister zur Wahl.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.04.1972


Wasserversorgung trotz Trockenperiode gesichert
Zweckverband Bogenbachtal bestand seine Bewährungsprobe – Gute Geschäftsführung im abgelaufenen Jahr 1971
Hunderdorf.
Auf der 13. ordentlichen Sitzung des Wasserzweckverbandes der Bogenbach-talgruppe konnte nicht nur eine gute Geschäftsführung für das abgelaufene Jahr 1971 vorgelegt werden, der Verband hat sich auch in der monatelangen Trockenperiode als leistungsfähiges Wasserversorgungssystem erwiesen, obwohl auch im Berichtsjahr wieder ein steigender Wasserverbrauch aufzuweisen war. Im Gasthof Sandbiller in Hunderdorf konnte Vorsitzender Härtenberger neben den Verbandsräten auch Regierungsdirektor Pößl vom Landratsamt Bogen sowie Baudirektor Klotz vom Landesamt für Wasserversorgung begrüßen.
Regierungsdirektor Pößl bestätigt in seinen Grußworten, daß während des ganzen Jahres keine Beschwerde an das Aufsichtsamt über den Verband ergangen ist und wertete das als Zeichen für die gute Führung und Arbeit im Verband. Die vergangene Trockenperiode habe gezeigt, daß Oberflächenwasser-Versorgung keine ausreichende Sicherheit in der Versorgung und im Hinblick auf hygienisch einwandfreies Wasser mehr bietet, daß nur die Versorgung aus Tiefbrunnen und durch leistungsfähige Verbundnetze die Gewähr gibt, auch lange Zeiten ohne Niederschläge gut durchzustehen.
Aus dem Bericht des 1. Vorsitzenden ging hervor, daß die Baumaßnahme Bonholz-Haselbach, für die bisher ca. 120 000 DM angelaufen sind, zu dem veranschlagten Preis von 130 000 DM durchzuführen sein wird. Im Berichtszeitraum wurde das neue Bad in Mitterfels angeschlossen, während sich der Anschluß Degernbach an das Verbundsystem der Bogenbachtalgruppe erübrigt, da Degernbach wegen seiner Eingemeindung in die Stadt Bogen von dort aus versorgt werden dürfte. Auch Gaishausen hat mittlerweile die Anschlußfrage entschieden und sich an das Versorgungssystem Steinburg angeschlossen. Die Anschaffung eines Sprechfunkgerätes für den Wasserwart hat sich besonders in den betriebsreichen Sommermonaten bestens bewährt. Auch der Vertrag mit der Fernwasserversorgung Bayerwald wurde unter Dach und Fach gebracht, und der Anschluß an dieses System dürfte auch in extremsten Notfällen die Versorgung des gesamten Einzugsgebietes des Zweck-verbandes der Bogenbachtalgruppe sichern.>
Mit einem ‚Verbrauch von insgesamt 280 723 cbm Wasser lag auch 1971 der Verbrauch wieder um 9 Prozent höher als im Vorjahr. Von dem geförderten Wasser, wovon 223 430 cbm aus den Tiefbrunnen und 57 293 cbm aus den Quellen in Buchet stammen, konnten 246 170 cbm verkauft werden, während 34:878 cbm als Wasserverlust abgebucht werden mußten. Der Verlust von 14 Prozent ist geringer als im Jahre 1970. Durch den trockenen Herbst und Winter war allerdings eine Steigerung der Stromkosten zu verzeichnen, die mit ca. 12 000 DM weit höher als bisher lagen. Beim Tiefbrunnen 2 ergaben sich erhebliche Schwierigkeiten, da, vermutlich durch die starke Inanspruchnahme, der Filter total verlegt war und man eine Firma mit der mechanischen Reinigung des Brunnens beauftragen mußte. Der Brunnen liefert nun wieder Wasser, wenngleich die Leistung von acht auf sieben Liter pro Sekunde abgesunken ist. Desgleichen wurde auch bei den übrigen Tiefbrunnen in Hunderdorf ein minimales Absinken der Förderleistung festgestellt. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob dieser Umstand auf die Trockenperiode und eine damit verbundene Absenkung des Grundwasserspiegels zurückzuführen war oder ob tatsächlich eine geringere Förderleistung eingetreten ist. Insgesamt ist die Förderung von 72 cbm auf 65 cbm pro Stunde zurückgegangen. Nachdem auch die Quellschüttung sehr nachgelassen hat, darf der Anschluß an die Fernwasserversorgung Bayerwald als richtige Entscheidung hingestellt werden.
Geschäftsführer Lang gab den Prüfungsbericht für die Jahre 1968-71 bekannt, worin bestätigt wurde, daß der Verband ordentlich geführt, die Buchhaltung in Ordnung und die wirtschaftlichen Verhältnisse gut sind. Bei einer befriedigenden Erfolgslage konnten der Geschäftsführung keine wesentlichen Beanstandungen nachgewiesen werden.
Auch die Darlegung der Jahresrechnung 1971 durch Geschäftsführer Lang wies eine recht befriedigende Bilanz auf, und die anschließend vorgebrachte Erfolgsrechnung für 1972 wurde einstimmig von der Verbandsversammlung angenommen.
Der Vorsitzende Härtenberger dankte dem Ehepaar Lang für die ordentliche und genaue Geschäftsführung und gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß es das Amt auch in den kommenden Jahren für den Zweckverband führen möchte.
Im letzten Punkt der Tagesordnung wurden die Baumaßnahmen und sonstigen Vorhaben für das Jahr 1972 angeschnitten. Der Ausbau des Bebauungsgebietes Mitterfels-Scheibelsgrub sei noch nicht gesichert, jedoch bestünden seitens des Zweckverbandes keine Einwendungen gegen dieses Vorhaben. Sollte die Gemeinde Mitterfels in der Lage sein, dieses Gebiet noch heuer zu. erschießen, so werde vom Verband aus die notwendige Vorarbeit geleistet. Die Anschaffung eines neuen Zweckfahrzeuges für den Wasserwart wurde nachträglich von der Verbandsversammlung gebilligt. In diesem Wagen ist auch die Unterbringung einer Werkbank gewährleistet. In einer knappen 7:9-Entscheidung lehnte schließlich die Versammlung den Antrag der Gemeinde Mitterfels ab, für das neue Freibad in Mitterfels einen billigeren Wassertarif zu gewähren. Der Abstimmung war eine heftige De hatte vorausgegangen, bei der einige Verbandsräte sich für einen billigeren Wassertarif für das Freibad Mitterfels einsetzten, da nicht nur die hohe Belastung der Gemeinde Mitterfels durch dieses Projekt gegeben sei, sondern damit auch eine soziale Maßnahme zugunsten der Gesamtbevölkerung und der Jugend eines Entgegenkommens bedurft hätte. Anschließend fand die Festversammlung zum 10jährigen Bestehen des Zweckverbandes statt, über die wir gesondert berichten werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.04.1972


Neue Maßstäbe für die Zukunft
Nachwuchsausbildung der Edeka-Jungkaufleute im Jugendzentrum Windberg.

Windberg.
Weltweite Zusammenarbeit, ständiger Wandel, steigende Kaufkraft und an-schwellende Warenströme kennzeichnen die Entwicklung unserer Wirtschaft. Für den Handel, der an der Nahtstelle von Produktion und Verbrauch steht, bedeutet diese Umstellung auf neue Größenordnungen eine Herausforderung für die aktiven jungen Leute unserer Zeit! Der Handel beschäftigt heute über drei Millionen Menschen. 260 000 junge Kräfte stehen hier in der Ausbildung am

Der Unterricht im Jugendheim Windberg wurde von den Ausbildungsleitern außerordentlich interessant und lehrreich gestaltet

Anfang vielversprechender Karrieren. Zum Beispiel im Lebensmittelhandel, der nach einer revolutionären Entwicklung zu einem der modernsten Wirtschaftszweige herangewachsen ist.
Neue Größenordnungen erfordern neue Maßstäbe für die Zukunft. In der Edeka, der größten Handelsgruppe Europas, hat diese Zukunft bereits begonnen. Diesen Eindruck konnten auch die Teilnehmer der Pressekonferenz im Jugendzentrum Windberg gewinnen, die zum Abschluß eines Wochenseminars für die Auszubildenden im Bereich der Edeka-Großhandelsbetriebe Cham, Passau, Regensburg und Straubing stattfand.
In der zu Ende gehenden Woche erarbeiteten pädagogisch geschulte, qualifizierte Ausbildungsleiter zusammen mit den angehenden Kaufleuten den gesamte Stoff der Lehrabschlußprüfung unter „Kammerähnlichen Bedingungen.“ Im Pressegespräch wurde eine umfassende Übersicht über das gesamte Ausbildungsprogramm das innerhalb der gesamten Edeka-Handelsgruppe zentralgesteuert ist, gegeben. Die Zielsetzung dieser Ausbildungskonzeption richtet sich nicht nur auf die gründliche und umfassende Unterrichtung des Nachwuchses auf der Grundlage der Ordnungsmittel, sondern auch auf die ständige Beratung und Unterstützung der Auszubildenden und der Ausbildungsbetriebe. Die überregionale, zentral gesteuerte Ausbildung baue auf fünf Schwerpunkten auf, nämlich der praktischen Ausbildung im Lehrbetrieb, der theoretischen Ergänzungsausbildung, den Wochenseminaren zur Prüfungsvorbereitung, den laufenden Kontrollmaßnahmen und der Beratung und Betreuung.
Mit diesem Ausbildungssystem werde jungen Nachwuchskräften die Möglichkeit zu einer entsprechenden Qualifikation geboten.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.04.1972


Kreisrunde bereitet Neuwahl vor
Programm festgelegt – Schon jetzt Zusammenarbeit mit Straubing und Mallersdorf
Bogen/Windberg.
Die Kreisrunde der Katholischen Landjugend des Kreises Bogen traf sich im Jugendheim Windberg zur Programmierung der Arbeit bis zur Sommerpause. Dabei ging es nicht nur um die im Herbst fälligen Neuwahlen, sondern auch um die Weiterführung der Arbeitskreise, die am 20. April zum siebten Male zusammenkommen.
Nach einer kurzen Meditation wurde vom Vorstand Josef Groß die Frage aufgeworfen, ob die Arbeitskreise in der bisherigen Form weitergeführt werden sollen. Sie treten am Donnerstag in der bisherigen Form zusammen, nur will man den musischen Arbeitskreis unterteilen. Die Arbeitskreise erfreuen sich zwar nach wie vor eines großen Zustroms, aber die Früchte lassen sich noch kaum innerhalb der Gruppen erkennen, so daß vielleicht nach den Sommerferien eine Änderung vorgeschlagen werden soll. Bis dahin sollen sie in der bisherigen Form durch-geführt werden.
Im Herbst dieses Jahres soll die Kreisrunde neu gewählt werden. Man ist übereingekommen, daß zunächst noch jeder Kreis wie bisher eine Kreisrunde haben soll, damit der Überblick nicht verloren geht, daß aber die Zusammenarbeit innerhalb der alten Kreise koordiniert werden soll durch ein Spitzengremium. In die Kreisrunde sollen nur solche Kräfte gewählt werden, die auch bereit sind, aktiv in Jugendarbeit sich einzusetzen.
Der nächste Programmpunkt betraf die Veranstaltungen der nächsten Zeit. Zunächst ist am Sonntag, 7. Mai, Jugendwallfahrt auf dem Bogenberg, wobei die Dekanate die Verantwortung tragen sollen. Um 10 Uhr ist Gottesdienst mit Predigt des Jugendpfarrers. Dabei singt der Chor des Westmünsterseminars in Regensberg. Im Kirchhof auf dem Bogenberg spielt anschließend die Blaskapelle des Studienseminars Straubing. Auch andere Vorführungen sind geplant. Der ganze Wallfahrtstag steht unter dem Motto „Verherrlicht Gott in eurem Leib!“ Am Nachmittag soll den Jugendlichen Gelegenheit gegeben werden zum Besuch des Liedertafelkonzertes in der Klosterkirche in Windberg. Am Abend des gleichen Tages halten die Kreisverbände Bogen und Straubing zusammen einen großen Maitanz in der Gäubodenhalle in Straubing.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.04.1972


Beispielhafte und krisenfeste Wasserversorgung
Wasserzweckverband Bogenbachtalgruppe beging sein zehnjähriges Bestehen – Die Festrede hielt Landrat Hafner
Hunderdorf.
Vor zehn Jahren hatten sich die Gemeinden Hunderdorf, Mitterfels und Haselbach zu einem Wasserzweckverband zusammengeschlossen. Der Rückblick zeigt, daß man damals die richtige Wahl getroffen hat. Die Bezuschussung des Projekts durch Bund und Land war mit ca. 90 Prozent einmalig und die Leistungsfähigkeit der Anlage bewahrte die Gemeinden bisher vor jeglicher Wassernot. Mittlerweile wurden auch noch andere Gemeinden und Gemeindeteile angeschlossen. Durch den Verbund mit der Fernwasserversorgung Bayerwald hat man den Zweckverband zusätzlich vor Krisen abgesichert.
Der Vorsitzende des Wasserzweckverbandes Bogenbachtalgruppe, Härtenberger, hatte – wie bereits kurz gemeldet – am Wochenende Verbandsräte, Bürgermeister sowie die Landräte Hafner (Bogen) und Binder (Regen), den Direktor des Landesbauamtes für Wasserversorgung, Klotz, den Geschäftsführer der Fernwasserversorgung Bayerwald, Direktor Pößl, und Oberinspektor Reichardt vom Landratsamt Bogen zu einer Feier anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Verbandes eingeladen. Härtenberger erinnerte an das Jahr 1962, in dem die Wassernot in den beteiligten Gemeinden katastrophale Ausmaße angenommen hatte. Damals hatte man sich nach einigen erfolglosen Anläufen zur Gründung eines Zweckverbandes entschlossen. Wesentlichen Anteil am Zustandekommen hatte damals Landrat Hafner. Er war nicht nur Initiator des Verbandes, sondern darüber hinaus auch ein eifriger Förderer dieser Art von Wasserversorgung aus Tiefbrunnen und Verbundnetzen. Heute zeigt es sich, daß nur diese Art der Wasserversorgung in der Zukunft bestehen kann. Im Landkreis Bogen war dieser Verband eine Pioniertat.
Drei Jahre lang dauerte der Bau der Netzanlage, der Pumpstationen, der Tiefbrunnen und der Hochbehälter, und rund 4,8 Mill. DM wurden investiert. Mit ca. 90 Prozent Zuschußleistung wurde das Projekt von allen beteiligten Stellen hervorragend gefördert. Am 10. 11. 66 konnte die Weihe dieser Anlage erfolgen, und heute zählt sie im gesamten Bereich 1 060 Anschließer, darunter auch einige Großabnehmer. Wenn 1963 noch 98 000 cbm verbraucht wurden, im Jahre 1971 aber 280 000 cbm gefördert wurden, dann läßt sich daraus die Steigerung des Wasserverbrauches in diesem Gebiet und die Notwendigkeit des Verbandes herauslesen. Obwohl die Anlage vor zehn Jahren großzügig angelegt wurde, ist sie heute voll ausgelastet und man hat im vorigen Jahr mit der Fernwasserversorgung Bayerwald einen Vertrag geschlossen, der die Einspeisung von zusätzlichem Wasser in das Gebiet des Zweckverbandes zu einem vernünftigen Preis ermöglicht. Die beteiligten Gemeinden haben rechtzeitig ihre Chance erkannt und sie durch entschlossenes Handeln genützt. So konnten auch die Kosten für die Anschließer und die Wasserverbraucher relativ niedrig gehalten werden. Heute ist nicht möglich, auch nur vergleichsweise so günstige Bedingungen in einem Wasserzweckverband zu schaffen. Härtenberger dankte besonders Baudirektor Klotz vom Landesamt für Wasserversorgung, Landrat Hafner, Landrat Binder, dem Vorsitzenden der Fernwasserversorgung Bayerwald, Regierungsdirektor Pößl, Oberinspektor Reichardt, den Verbandsmitgliedern, dem Werkaus-schuß, den Verbandsräten, dem Wasserwart sowie dem Kassier und dem Schriftführer für die geleistete Arbeit in den zehn Jahren.
In seiner Festansprache bezeichnete sich Landrat Hafner als Geburtshelfer des Verbandes. Seine Anerkennung galt der Entwicklung und der Arbeit des Verbandes und der Einsicht der beteiligten Gemeinden. Die Wasserversorgung, sagte Hafner, sei mit ein Teil, die Infrastruktur unseres Gebietes zu verbessern und damit die gesamtwirtschaftliche Lage in unserem Raum zu heben. Wie wichtig die Versorgung mit gutem Trink- und Gebrauchswasser sei, gehe schon daraus hervor, daß der Verbrauch pro Kopf der Bevölkerung stetig im Steigen begriffen ist. Moderne sanitäre Einrichtungen, die Ansprüche der rationalisierten landwirtschaftlichen Betriebe und die Industrie erfordern immer höheren Wasserverbrauch. Die Zeit der Wassernot habe gerade in diesem Raum bewiesen, wie sehr Gruppen-, Gebiets- und Fernwasserversorgungen solche Notstände überbrücken können.
Im Landkreis Bogen wurden bisher 50 Wasserversorgungsprojekte mit einem Kostenaufwand von en. 18 Mill. DM erstellt. Damit sind 75 Prozent des Kreisgebietes mit zentralen Wasserversorgungsanlagen versehen. Die schwierigen topographischen Verhältnisse und die starke Zersiedelung des Gebietes werden es jedoch kaum zulassen, daß alle Weiler, Einöden und Höfe erfaßt werden. Der Wasserzweckverband Bogenbachtalgruppe, meinte abschließend Landrat Hafner, habe Vorbildliches und Beispielhaftes geleistet.
Baudirektor Klotz bescheinigte gute Zusammenarbeit mit dem Landesamt. Er wies darauf hin, daß in der zurückliegenden Periode der Trockenheit 60 Gebiete im Bayerischen Wald eine Kontingentierung des Wasserverbrauches durchführen mußten, wovon vor allem die Versorgungsanlagen mit Oberflächenwasser getroffen wurden. Er sprach sich für Großverbundanlagen aus und verwies auf das Beispiel der Bogenbachtalgruppe, die rechtzeitig die Notwendigkeit einer zentralen Anlage erkannt und die günstigen Möglichkeiten zum Bau genützt habe.
Landrat Binder (Regen) überbrachte die Glückwünsche der Fernwasserversorgung Bayer-wald und stellte fest, daß man in dieser Großanlage etwa 40 bis 50 Gemeinden zusammenschließen wird. In den neun Jahren ihres Bestehens wurden bisher 100 Mill. DM verbaut, und im kommenden Finanzabschnitt sind weitere 90 Mill. für den Ausbau vorgesehen. Von Cham bis Wegscheid und über Deggendorf hinaus erstreckt sich diese Verbundanlage und sichert in diesem Bereich eine einwandfreie und ausreichende Wasserversorgung.
Härtenberger überreichte abschließend in seiner Eigenschaft als Vorsitzender Landrat Hafner ein Geschenk und überbrachte die Glückwünsche zum 60. Geburtstag des Landkreischefs. Im Namen der Verbandsmitglieder sprach 2. Bürgermeister Stahl (Mitterfels) dem Vorsitzenden Härtenberger den Dank aller an der Verbandsarbeit Beteiligten aus und wünschte auch für das zweite Jahrzehnt vollen Erfolg.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.04.1972


KLJ Hunderdorf erkämpfte sich den Wanderpokal
Zum 10. Male „Quiz für junge Staatsbürger“ im Landkreis Bogen – Der Titelverteidiger Oberwinkling auf dem 2. Platz

Bogen/Ascha.
Bei dem „10. Quiz für Junge Staatsbürger“ im Bruckbauer-Saal in Ascha konnte die Gruppe der Katholischen Landjugend Hunderdorf, bestehend aus Elfriede Stoiber, Max Kronfeldner und Willi Hacker, mit 140 von 140 möglichen Punkten den 1. Platz belegen und damit den heißbegehrten Wanderpokal des Landrats Hafner mit nach Hause nehmen. Einen beachtlichen 2. Platz belegte die Gruppe Oberwinkling, die den im Jahre 1971 gewonnenen Pokal nicht mehr erkämpfen konnte, doch mit 120 Punkten eine außerordentlich gute Leistung erbrachte. Der Schwierigkeitsgrad dieser „Olympiade des Wissens“ läßt sich auch daran erkennen, daß es das sogenannte, „Prominententeam“ nur auf 90 Punkte brachte. Zu dessen Ehrenrettung

Mit 140 von 140 möglichen Punkten belegte die KLJ-Gruppe Hunderdorf den 1. Platz

muß jedoch gesagt werden, daß man weder den Fragenkomplex kannte noch sich auf diese Ausscheidung vorbereiten konnte.
Kreisjugendringvorsitzender Rudi Landstorfer empfand es als eine besondere Ehre, daß auch sein Vorgänger und langjähriger Quizmaster, Pfarrer Josef Groß (Bodenwähr), nach Ascha gekommen war, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen und seine Verbundenheit mit der Jugend des Landkreises Bogen erneut unter Beweis zu stellen. Als Ehrengast wurde auch Landrat Hafner willkommen geheißen, der einige Grußworte an die Versammelten richtete.
Ein herzlich gehaltenes Grußwort richtete Rudi Landstorfer auch an die erschienenen Geistlichen Kammerer Ruß (Hunderdorf), Pfarrer Hofmeister (Ascha), Pfarrer Scheuer (Stallwang), Kreislandjugendseelsorger Trimpl sowie an Bezirksrat Willi Ammer, Kreisrat Peter Schmid als Vertreter der Gemeinde Ascha, Kreisvorsitzenden Ernst Hinsken (Junge Union) mit seinen beiden Stellvertretern Schormann und Steindl, die Vertretung der Landjugend Ittling (sie beteiligte sich außer Konkurrenz an diesem Wettbewerb) und nicht zuletzt die Jury mit Studienrätin Hertl, Direktor Merkl, Kaplan Trimpl und Jugendamtsleiter Lex.
Landstorfer dankte den Spendern der Preise: Landrat Hafner, Gemeinde Ascha, Raiffeisen-kasse Rattiszell, Kreissparkasse Bogen, Kreisverband der SPD Bogen und Kreisverband der Jungen Union. Sein Dank galt nicht minder Radio-Hofmann für die Gestellung der Lautsprecheranlage und der Musikkapelle „The Rockies“ für die musikalische Ausgestaltung dieser Großveranstaltung. Elf Teams hatten sich mit je sieben Fragen aus sieben Wissensgebieten, nämlich ,„Weltgeschichte ab 1945″, „Deutsche Bauwerke und ihre Baustile“, „Olympische Sommerspiele ab 1896″, „Operetten“, „Prominente Politiker“, „Politisches Tagesgeschehen“ und „Aktuelles aus der Katholischen Kirche“ auseinanderzusetzen.
Man darf den Mitgliedern der teilnehmenden elf Teams bescheinigen, daß sie sich sehr intensiv vorbereitet hatten und daß sechs von elf Gruppen über 100 Punkte für sich buchen konnten. Wenn Haselbach mit 35 Punkten als „Schlußlicht“ rangierte, dann deshalb, weil es sich erst vor wenigen Tagen auf Drängen zur Teilnahme entschlossen hatte und eine entsprechende Vorbereitung deshalb nicht mehr möglich war. „Außer Konkurrenz“ nahm auch die KLJ-Gruppe Ittling (Landkreis Straubing) teil, die es auf beachtliche 112 Punkte brachte. Nicht unerwähnt soll auch das „Prominententeam“ bleiben, bestehend aus Pfarrer Josef Groß, Bezirksrat Willi Ammer und Assessor Gerhard Schormann, das 90 Punkte errang. Zur Auflockerung wurden auch heuer wieder einige „Sonderaufgaben“ gestellt, z. B. die Herbeischaffung von Blumen, Büchern und nicht zuletzt eines Bürgermeisters, der alsbald in der Person des Josef Schneider, Steinach, erschien. In einem kleinen Interview gab das Steinacher Gemeindeoberhaupt einen Einblick in die Probleme einer Gemeinde.
Die Siegerehrung und Preisverteilung
1. Hunderdorf, 140 Punkte von 140 möglichen, 2. Oberwinkling, 120 Punkte, 3. Bogen (KJG), 118 Punkte, 4. Oberaltaich, 110 Punkte, 5. Waltendorf, 108 Punkte, 6. Degernbach, 106 Punkte, 7. Mitterfels, 82 Punkte, 8. Heilbrunn, 80 Punkte, 8. Ascha, ebenfalls 80 Punkte, 9. Rattiszell 52 Punkte, und 10. Haselbach, 35 Punkte. Die Teilnehmer durften neben hübschen Urkunden auch sehr wertvolle Buchprelse in Empfang nehmen. Die Siegergruppe Hunderdorf erhielt neben dem Wanderpokal auch eine wertvolle Tischtennisgarnitur. Stellvertretender Kreisjugendringvorsitzender Kaplan Trimpl dankte Rudi Landstorfer für seine großen Bemühungen um die Vorbereitung dieser Großveranstaltung und für seine Tätigkeit als „Quizmaster“. Er gab auch bekannt, daß die Jugoslawienreise abgesetzt und dafür eine Fahrt in die Schweiz geplant sei.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1972


Zum 70. Geburtstag
Brandstatt.
Heute kann Therese Maier ihr 70. Wiegenfest im Kreise ihrer Angehörigen feiern. Die Jubilarin erblickte in St. Englmar das Licht der Welt. Im Jahre 1930 verehelichte sie sich mit dem Landwirt Ludwig Maier von Brandstatt Wir gratulieren!
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1972


Alfons Berger Bürgermeisterkandidat
Steinburg.
Am Sonntag fand im Bergersaal in Steinburg eine Wahlversammlung der CSU und der Christlichen Wählergemeinschaft statt. Dabei wurde BM Alfons Berger erneut als Bürgermeisterkandidat aufgestellt. Außerdem mußten 16 Kandidaten für den Gemeinderat nominiert werden. Berger wurde einstimmig als Bürgermeisterkandidat bestätigt. Die Wahl der neuen Gemeinderäte brachte folgendes Ergebnis: 1. Feldmeier J. (36 Stimmen), 2, Schötz M. (31 Stimmen), 3. Hornberger J. (31 Stimmen), 4. Kronfeldner R. (30 Stimmen), 5. Bielmeier J. (30 Stimmen), 6. Häusler A. (29 Stimmen), 7. Söldner J. (28 Stimmen), 8. Sperl M. (28 Stimmen), 9. Dorfner O. (26 Stimmen), 10. Petzendorfer J. (24 Stimmen), 11. Hacker J. (24 Stimmen), 12. Pflügl A. (22 Stimmen), 13. Haimerl A. (22 Stimmen), 14. Glöckl L. (21 Stimmen), 15. Petzendorfer J. jun. (18 Stimmen), 16. Retzer J. (16 Stimmen).
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1972


Gemeinderäte werden nominiert
Hunderdorf.
Am Samstag, 22. April, findet um 19 Uhr im Gasthaus Sandbiller eine Versammlung der SPD und Parteilosen statt. Alle Bürger sind eingeladen. Es geht um die Kandidaten des Gemeinderates für die Wahlen im Juni dieses Jahres. Man strebt an, daß im neuen Gemeinderat alle Berufsstände und Ortschaften anteilsmäßig vertreten sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.04.1972


Bergwacht ihren Aufgaben bewachsen
Neukirchen/Steinburg.
Was die Bogener Bergwachtbereitschaft zu leisten vermag, bewies wieder einmal die dreistündige praktische Abschlußübung der Winterausbildung im großen Berger-Saal in Steinburg. Bereltschaftsleiter Lobmeier meinte in seinen Begrüßungsworten, daß die BRK-Bergwachtbereitschaft großen Wert auf eine gute gezielte praktische Ausbildung lege. Lobmeier konnte zu dieser Abschlußübung neben seinen getreuen Bergwachtskameraden auch BRK-Zugführer Karl Heitzer willkommen heißen.
Es waren mehrmals sechs „Verletzte“ mit mehreren „Verletzungen“ zu versorgen, wobei auf das Auffinden und die Kontaktaufnahme (Prüfen

Bergwachtskameraden bei der Versorgung eines Verletzten

des Pulses und der Atmung) sowie auf die Versorgung der „Verletzungen“ geachtet wurde. Diese Versorgung war bei den bestehenden Lichtverhältnissen keine leichte Aufgabe: Es war ein geisterhafter Anblick, im Schein der Stirn- und Taschenlampen die Bergwachtkameraden arbeiten zu sehen, jedoch früher als gedacht wurde man mit diesem Problem sehr zufriedenstellend fertig. Alle durchgeführten Aufgaben wurden vom stellvertretenden Bereitschaftsleiter Wühr und BW-Ausbilder Müller überprüft und auf die einzelnen, kleineren Feiler hingewiesen. Lobmeier als Bereitschaftsleiter dankte zum Schluß allen Kameraden für ihre rege Mitarbeit bei dieser Übung sowie bei den vielen Dienstabenden. Er konnte mit Stolz feststellen, daß diese Kameraden den Anforderungen in der Bergwachtarbeit und in der Ersten Hilfe voll gerecht werden, was auch durch den Erwerb der Leistungsabzeichen bewiesen wurde. Er meinte weiter, daß diese Übung gezeigt habe. daß die Bergwachtskameraden auch unter erschwerten Bedingungen sich in der Bergwachtsarbeit zurechtfinden. Als ehrenamtliche Helfer machten diese Bergwachtmänner nicht viel Aufhebens in der Öffentlichkeit. Der schönste Dank für sie sei das Vertrauen, das ihnen aus den Augen eines Verletzten entgegenstrahlt. Die BRK-Bergwachtbereitschaft Bogen stehe auch in Zukunft bereit zum uneigennützigen Einsatz.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.04.1972


Wer fährt, muß auch helfen können
Großlintach.
Beim Rotkreuzdienstabend im Gasthaus Schlecht ging es besonders um das richtige Verbalten der Verkehrsteilnehmer bei einem Verkehrsunfall. BRK-Kolonnenführer Rupert Niedermeler führte in seinem Referat aus, daß die Teilnahme am Straßenverkehr ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht erfordere. Damit sei auch der Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung kurz und bündig umschrieben. Von sofortiger Wichtigkeit sei bei einem Verkehrsunfall das sofortige Absichern der Unfanstelle mit Warndreieck, Leuchten, aufgeklappter Motohauben und Kofferraumdeckeln usw. Dann gelte es, die Verletzten sofort aus den Fahrzeugen zu retten und sie erstehilfemäßig entsprechend zu versorgen Bei lebensbedrohlichen Zuständen wie Verblutungsgefahr, Schock, Schädelbasisbruch, Atemstillstand usw. sei mit der Ersthilfe sofort zu beginnen. Versage der Ersthelfer in diesen entscheidenden Augenblicken, komme auch jede ärztliche Hilfe zu spät. Dann wurden die sogenannten „Rautekgriffe“ geübt mittels derer man die Verunglückten schonend aus dem Gefahrenbereich bringen kann. Der Referent kam ist seinen weiteren Ausführungen auch auf die Unfallmeldung zu sprechen und stellte hierfür besondere Merksätze heraus.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.04.1972


VdK fährt nach Passau
Hunderdorf.
Der Ortsverband Hunderdorf des VdK beteiligt sich am 12. Niederbayer. Kameradschaftstreffen am Sonntag, 7, Mai, in Desgendorf. Da die offizielle Veranstaltung gegen 12 Uhr beendet sein wird, soll die Teilnahme noch mit einem Kleinausflug nach Passau mit Besuch des Soldatenfriedhofs Hofkirchen verbunden sein. In Passau ist Gelegenheit zu einer Dreiflüssefahrt, Besuch im Oberbaus und der Stadt gegeben. Fahrpreis: 7 DM mit Omnibus Berger, Steinburg. Abfahrt 6.45 Uhr ab Hunderdorf. Anmeldungen bitten wir zu richten an Albert Schmidt, Hunderdorf, Friedenstraße 8, bei Entrichtung des Fahrpreises. Umgehende Anmeldung wird erbeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.04.1972


Windberg-Bogen. Kath, Landjugend: Heute, 20 Uhr, im Jugendhaus Windberg, Tagung der Arbeitskreise.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.04.1972


Vorstandschaft wurde wiedergewählt
Sachs Otto wurde Schützenkönig – Ein Jahr „Schützenkameradschaft Hunderdorf“

Hunderdorf.
Am 27. März 1972 war es genau ein Jahr her, seitdem die Schützenkameradschaft Hunderdorf besteht. Nach einem einjährigen Vereinsleben weist die Schützenkameradschaft unter Führung von Schützenmeister Hans Schönauer eine großartige Bilanz auf. Jetzt fand im Sportheim die erste Generalversammlung statt.

Die besten Hunderdorfer Schützen (v. l.): Siegfried Falk (3.), Otto Sachs (1.) und Xaver Anleitner (2.)

Schützenmeister Schönauer gab zuerst einen Rückblick auf das bisherige Vereinsgeschehen. Er wies auf die Gründung des Vereins am 27. März 1971 von neun Mitgliedern hin. Inzwischen hat sich die Mitgliederzahl auf das dreifache erhöht. Der Verein wurde dem Bayer. Schützenverband angeschlossen, was besagt, daß jeder mit dem Schützenausweis versichert bzw. berechtigt ist, bei anderen Vereinen zu schießen. Schönauer berichtete, daß der Verein im vergangenen Jahr finanziell und anderweitig Großartiges geleistet habe und dankte für die beträchtlichen Zuschüsse.
Schönauer gab dann die Einladung des Schützenvereins Edelweiß Ascha bekannt, der am 9. Juli 1972 sein 50jähriges Bestehen feiert. Xaver Anleitner, Schriftführer und Kassier des Vereins, wartete mit einem günstigen Kassenbericht auf. Danach gab Schönauer den Schützenkönig des ersten Vereinsjahres bekannt: Bei den Senioren war Otto Sachs mit 3 339 Ringen bester Schütze, dem auf Platz 2 Xaver Anleitner mit 2 927 Ringen und auf Platz 3 Siegfried Falk mit 2 701 Ringen folgte. Bei den Jungschützen wurde Ewald Scherl als Schützkönig ermittelt.
Bei der Neuwahl wurde die alte Vorstandschaft einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Sie setzt sich wie folgt zusammen: Schützenmeister Hans Schönauer; Kassier Xaver Anleitner; Schriftführer Freimuth Höber; Waffenwart Franz Primbs.
Dem Schützenverein kann man bescheinigen, daß er ein aufstrebender, gut funktionierender Verein ist, bei dem gute Kameradschaft und eine gemütliche Atmosphäre herrscht.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.04.1972


Am Montag Gemeinderatssitzung
Hunderdorf.
Am kommenden Montag, 24.4. 1972, findet um 19 Uhr im Gemeindeamt Hunderdorf eine Sitzung des Gemeinderates statt, bei der folgendes auf der Tagesordnung steht: 1. Rechnungslegung der Jahresrechnung 1971, 2. Bericht über Baumaßnahmen und 3. Bauplan.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Heute Impfung gegen Pocken
Hunderdorf.
Heute, Freitag. findet um 14.15 Uhr im Schulhaus die Pockenschutzimpfung statt. Kinder, die das 1. Lebensjahr noch nicht vollendeten, sind zur Impfung nicht vorzustellen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Ein dritter Wahlvorschlag?
Hunderdorf.
Interessenten, die über eine überparteiliche Wählergruppe in Hunderdorf einen dritten Wahlvorschlag einbringen möchten, können am Sonntag, 23. April. 20 Uhr, ins Gasthaus Deschl. Hofdorf, zu einer Aussprache kommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Zugmaschinen werden überprüft
Hunderdorf.
Am Dienstag, den 2. Mai, ist in Bogen von 8 bis 16.30 Uhr die nächste Überprüfung der landwirtschaftlichen Zugmaschinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Die Gemeinden des Landkreises Bogen an der Schwelle der Reform (25):
Hunderdorf trat aus der Anonymität heraus
Fast tausend Jahre ein unscheinbares Dorf – Bis zur Säkularisation in enger Beziehung zu Windberg – Die Industrie brachte der Gemeinde den großen Aufschwung – In zwanzig Jahren drei Siedlungsgebiete erschlossen – Voraussetzungen für zentralen Ansatzpunkt gegeben
Hunderdorf. Zwar erstrecken sich die 1 064 Hektar der Gemeinde Hunderdorf bereits mitten im Vorwald. Trotzdem aber liegt das Pfarr- und Gemeindedorf nur 15 Meter über dem Donautal, mit dem es in manchen Bereichen mehr Gemeinsamkeiten hat als mit dem Bayerischen Wald schlechthin. Die „Schuld“ daran trägt der Bogenbach, dessen Tal sich schon vor dem Dorf weithin zur großen Ebene zu öffnen beginnt. Mit seinem nassen Segen sorgt er dafür, daß der Boden um Hunderdorf noch relativ gute Ernten trägt. Aber nicht nur die Landwirtschaft um die Metropole des Bogenbachtales nimmt einen besonderen Platz im Kreisgebiet ein. Eine Spitzenstellung erlangte Hunderdorf im Bereich der Industrialisierung.
Die Ansiedlung des Möbelwerkes Nolte, um dessen Niederlassung sich die Gemeinde im Jahre 1951 unter 15 Bewerbern erfolgreich durchsetzte, begründete den Aufschwung Hunderdorfs nicht nur zu einer der bestentwickelten Gemeinden im Bogener Bereich, sondern inner-halb des gesamten künftigen Großlandkreises. Diese Entwicklung war aber kein Zufall. Hunderdorf hatte schon vor zwanzig Jahren das Glück, Männer an der Spitze der Gemeinde zu haben, die in der Lage waren, zukunftsorientiert zu recherchieren. Sie waren sich im klaren dar-über, daß dem Unternehmen alle Starterleichterungen, die möglich waren, geboten werden mußten, wenn es sich zum Segen für das ganze Umland auswachsen sollte. Ohne Übertreibung kann heute gesagt werden, daß ein über jedes Kirchturmdenken erhabener Gemeinderat und eine aufgeschlossene Unternehmensleitung Hunderdorf zu dem machten, was es heute ist: zur ersten Industriegemeinde des Landkreises.
Heute bietet das Werk in den ausgedehnten und modernen Anlagen rund 600 Arbeitern und Angestellten Dauerarbeitsplätze. Der Kräftebedarf kann allerdings von Hunderdorf allein nicht mehr gedeckt

Das lange Zeit unbedeutende Dorf entwickelte sich in den letzten 20 Jahren zur unbestrittenen Metropole des Bogenbachtales

werden. Aus zahlreichen Gemeinden des Landkreises und darüber hinaus werden Einpendler registriert. Der Industriebetrieb ist das finanzielle Rückgrat Hunderdorfs. Ohne die Steuerkraft des Werkes wäre die Gemeinde nicht in der Lage gewesen, die zahlreichen Projekte zu verwirklichen, mit denen heute der Weg des Fortschritts gesäumt ist. Daneben kann auch nicht übersehen werden, daß der Großbetrieb auch den Handels- und Gewerbebetrieben des Mittelstandes im Bereich der Gemeinde ungeahnte Impulse gab. Er ermöglichte es dem Bauerndorf von ehedem, aus einer fast tausendjährigen Anonymität herauszutreten.
Jahrhunderte im Schatten Windbergs
Die Entstehungsgeschichte Hunderdorfs dürfte etwa in das achte Jahrhundert zurückreichen. Die aus einer Reihe von Einzelgehöften bestehende Ansiedlung gehörte nach P. Fink um diese Zeit zur Hofmark Hutterhof, die im Besitz des Klosters Niederalteich war. Urkundlich ist Hunderdorf erstmals 1245 erwähnt, als eine Mathilde von Gmunden dem Kloster in Windberg ein Gut in Hunderdorf überläßt. Das Dorf selbst blieb über tausend Jahre klein und unscheinbar. Die Pfarrei dagegen, die seit „unvürdenklichen Zeiten“ schon eine Kapelle hatte, erstreckte sich bis weit hinein in den Nordwald.
Als 1598 Magister Hainricus, Pfarrherr zu Hunderdorff, „die Schuldt der Natur mit dem zeitlichen Tod bezahlt“, ist Hunderdorf noch eine selbständige Pfarrei. Nach einem Jahrzehnte währenden Prozeß kam Hunderdorf an das Kloster Windberg, das in der Pfarrei vielfach begütert war. Von 1616 bis 1817 waren Patres des Klosters Pfarrer von Hunderdorf. Das Pfarrwiddum wurde vom Kloster verwaltet, das einen Großteil seiner Einkünfte aus seinen Hunderdorfer Besitzungen bezog. Jahrhunderte stand Hunderdorf im Schatten des nahen Klosters, das nicht nur seinen geistigen Einfluß auf eine weite Umgebung ausübte. 1806 wurde die Pfarrei umorganisiert, 1808 das erste Gemeindeedikt erlassen, 1812 der erste Vorsteher gewählt, 1818 mit einem zweiten Edikt die Gemeinde gegründet. Damals hatte das Dorf 16 Häuser und die Gemeinde 961 Einwohner.
In der Blütezeit der Hofmarken und Klöster war das Hunderdorfer Gebiet stark zersplittert. Außer dem Kloster Windberg hatte auch das Kloster Oberalteich Besitzungen in Hunderdorf. In Hofdorf ist das Geschlecht der Hovendorfer bezeugt, die eine neue Burg auf dem Steinberg erbauten, die Steinburg. Stetten war ein adeliger Dienstmannensitz; ein Gezo de salaha hatte als Ministeriale ein Gut in Sollach, Hagano de Gezhusen in Gaishausen. Die wenigen dazwischenliegenden Anwesen, die als „frei und eigen“ bezeichnet sind, wurden von den Landgerichten verwaltet. Die niedere Gerichtsbarkeit wurde von den Klöstern bis 1803 und von den Patrimonialgerichten der adeligen Herren bis 1848 ausgeübt.
Baugebiete mit über 100 Wohneinheiten ausgewiesen
Der mit dem Übergang von der unbedeutenden Bauerngemeinde zum Industrieort verbundene Zuzug von Arbeitnehmern aus der näheren und weiteren Umgebung erforderte die großzügige Bereitstellung von Bauland. Derzeit bestehen in der Gemeinde drei Bebauungspläne. Der erste mit einer Größe von 3,81 ha und 36 Bauparzellen mit 40 Wohneinheiten wurde schon 1963 erstellt. Seine amtliche Bezeichnung ist „Bahnhofsiedlung“. Das Baugebiet „Apoig“ besteht seit 1968. Es umfaßt 22 Parzellen mit 23 Wohneinheiten Vor drei Jahren wurde der

Der enorme Aufschwung der Gemeinde wurde in erster Linie durch die Ansiedlung des Noltewerkes begründet

Bebauungsplan „Bahnhofsiedlung-Erweiterung“ erstellt. Er umfaßt 25 Parzellen mit 38 Wohneinheiten. Die drei Baugebiete umfassen zusammen mehr als 100 Wohneinheiten. Das bevölkerungsmäßig ungewöhnliche Wachstum, des Dorfes bringt es mit sich, daß bereits zwei weitere Bebauungspläne in der Planung sind. Es handelt sich um die Gebiete „Bahnhofsiedlung-Erweiterung II“ und „Bahnhofsiedlung-Erweiterung III“ mit einer Fläche von zusammen rd. 6 ha. Insgesamt werden dabei weitere 59 Bauparzellen mit 89 Wohneinheiten bereitgestellt.
Die Baugebiete sind als allgemeine Wohnbaugebiete ausgewiesen. Bei der Erschließung der Gebiete wird von der Gemeinde in der Form verfahren, daß mit Hilfe von Baulandbeschaffungsdarlehen die Grundstücke aufgekauft, parzelliert und dann an die Bauinteressenten weiterverkauft werden. Die Erschließungskosten werden mit 90 Prozent auf die Anlieger umgelegt, 10 Prozent trägt die Gemeinde.
Aber auch außerhalb der Baugebiete wurde in den letzten 20 Jahren eine rege Bautätigkeit verzeichnet. Insgesamt wurden seit dem Krieg in der Gemeinde 177 Wohngebäude erstellt. Sie umfaßt 427 Hausnummern, die sich auf folgende Gemeindeteile verteilen: Hunderdorf, Bauernholz, Berndorferholz, Brandstatt, Breitfeld, Egern, Eglsee, Grabmühl, Hoch, Hofdorf, Lindenbrunn, Lindfeld, Lintach, Oberhunderdorf, Oberstetten, Sollach, Starzenberg, Stetten, Stockwies und Thannanger. Die Einwohnerzahl nähert sich unaufhaltsam der 2 000-Grenze.
Kanalisierung ein vordringliches Projekt
Von wesentlicher Bedeutung für die Entwicklung, des Dorfes ist der Ausbau der Ortskanalisation. Seit zehn Jahren ist die Gemeinde um die Bezuschussung dieses umfassenden Projekts bemüht. Ein erster Kanalbauabschnitt wurde 1965 mit der Erschließung der Bahnhofsiedlung gebaut. 1969 war der Kanalbau für die Bahnhofsiedlung-Erweiterung an der Reihe. Vor sechs Jahren konnte zudem die provisorische Kläranlage in Betrieb genommen werden. Erste Zu-schüsse für den Kanalbauabschnitt I gab es im vergangenen Jahr. Damit erscheint ein zügiger Ausbau der Ortskanalisation einschließlich der Kläranlage gesichert.
Im vergangenen Jahr konnte der Kanal zur Schule verlegt werden. Gleichzeitig wurde auch ein Teil der Bahnhofstraße mit einem Hauptsammler versehen. Der vom Bund verfügte Bau-stopp verhinderte bisher den Bau der großen Kläranlage. Bei dieser Anlage wird es sich um ein weitsichtiges Projekt handeln, denn ihr Volumen soll auch für einen Anschluß der Gemeinde Windberg ausreichen. Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt werden sich auf 1,8 Millionen DM belaufen.
Die Wasserversorgung der Gemeinde wird vom Zweckverband der Bogenbachtalgruppe gesichert. Die Anlagen des Verbandes befinden sich in Hunderdorf. Früher war der Ort einige Zeit an die Windberger Wasserversorgung angeschlossen. Das rasche Wachstum Hunderdorfs erforderte aber bald eine Versorgungsanlage mit einem weitaus größeren Volumen.
Ein modernes Schulzentrum entsteht
Die Anfänge der Schule können in Hunderdorf bis in das Jahr 1793 zurückverfolgt werden. Ein Lehrer Fuchssteiner unterrichtete damals in einer Stube des Mesnerhauses. 1821 wurde das erste Schulhaus mit einer Schulstube erbaut. Das zweite Schulhaus, diesmal bereits mit zwei Klaßräumen, konnte 1855 erbaut werden. 30 Jahre später erbaute die Gemeinde das Mädchenschulhaus mit einem Klaßzimmer und einer Dienstwohnung. 1933 wurde die Mädchenschule um einen Unterrichtsraum erweitert.
Die Schulen Hunderdorf und Gaishausen bilden schon seit Jahrzehnten einen Verband. Im Rahmen der Schulreform wurde dieser Verband um die Schulen Steinburg und Windberg und um die Hauptschulklassen der Gemeinden Neukirchen und Obermühlbach erweitert.
Im Jahre 1958 baute die Gemeinde Hunderdorf ein für damalige Verhältnisse modernes Schulhaus mit acht Lehrsälen. Mit der Neugliederung aber reichten die Klaßräume bei weitem nicht mehr aus. Die Gemeinde bzw. der Schulverband mußte sich mit einem weiteren Neubau befassen. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten konnten vor zwei Jahren der Bau eines Klassentraktes und einer Turnhalle mit Lehrschwimmbecken in Angriff genommen werden. Die Klaßräume des nach modernsten Gesichtspunkten erstellten neuen Traktes konnten heuer im Januar bezogen werden. Neben den 13 Lehrsälen umfaßt der Neubau auch Spezialräume für Physik und Chemie, eine Schulküche, einen Werkraum, einen Handarbeitsraum, ein Sprachlabor, ein Fotolabor und eine Bücherei.
Die Turnhalle mit dem Lehrschwimmbecken steht zur Zeit im Rohbau.

Die früher etwas bescheidenen Ortsstraßen sind heute ein getreues Spiegelbild der vorteilhaften Wandlung des Dorfes

Die Fertigstellung hängt wesentlich von der Bezuschussung ab. Von den Gesamtkosten erhofft sich die Gemeinde einen Zuschuß von 70 Prozent. Der Rest muß durch Eigenmittel bzw. in Form von Darlehen aufgebracht werden. Bisher sind Zuschüsse in Höhe von 1,2 Mill. DM eingegangen sowie ein Darlehen von 500 000 DM. Die Gesamtkosten der neuen Anlage werden sich auf etwa 3,8 Millionen DM belaufen. Die Grund- und Hauptschule Hunderdorf ist heute in allen Klassen zwei-, teilweise sogar dreizügig gegliedert.
Eines der alten Schulhäuser wurde von der Katholischen Kirchenverwaltung übernommen und zu einem Kindergarten ausgebaut. Im anderen sind die Gemeindeverwaltung und eine Arztpraxis untergebracht.
Seit zehn Jahren aktiver Ausbau des Wegenetzes
Die Gemeinde Hunderdorf hat ein Straßen- und Wegenetz von etwas über 24 km Länge zu unterhalten. 19,4 km sind davon Gemeindeverbindungswege und 4,7 km Ortsstraßen. Für die Unterhaltung dieser Straßen müssen im Jahresschnitt etwa 24 000 DM aufgewendet werden. Mit dem gezielten Ausbau des Wegenetzes wurde vor zehn Jahren begonnen. Die erste Maßnahme war im Jahre 1961 die Ortsteerung, die durch freiwillige Spenden der Anlieger durch Hand- und Spanndienste mit Kosten von nur 53 000 DM durchgeführt werden konnte. Die weiteren Straßenbaumaßnahmen waren: 1962: Teerung der Apoiger Straße sowie der Eichen-feldstraße, Länge 450 m, Kosten 21 000 DM; 1963: Straße nach Lintach (2,3 km 240 000 DM); 1964: Quellenweg und Hochfeldstraße (900 m/47 000 DM); 1966: Errichtung von Bürgersteigen in der Bahnhofstraße (400 m/25 000 DM); 1967: Errichtung von Parkplätzen beim Feuerlöschteich und vor dem Gemeindeamt (8 000 DM); 1968: Bau der Straße nach Thannanger (1 km/249 000 DM); 1968: Bau der Industriestraße zur Fa. Nolte (200 m/109 000 DM); 1969: Anteil der Straße Bogen-Uttendorf (400 m/40 000 DM); 1969: Ausbau der Friedenstraße mit Teilausbau des Lindfelder Weges (600 m/205 700 DM); 1970: Bau der Straße nach Hoch (1,4 km/394 500 DM); 1971: Ausbau der Lärchenstraße, Erlenstraße und Birkenstraße sowie einer weiteren Teilstrecke des Lindfelder Weges (455 m/148 500 DM). Als nächste Maßnahme ist der Ausbau der Straße nach Sollach vorgesehen.
Ab 1. 1. 1972 hat die Gemeinde den Lintacher Weg über Bauernholz nach Lintach als Gemeindestraße übernommen. Zwei weitere Aufstufungsanträge werden derzeit geprüft. Es ist damit zu rechnen, daß auch der Weg von Hasenquanten nach Starzenberg und der Verbindungsweg zwischen der Fa. Nolte und dem Breitfelder Weg ab 1. Januar kommenden Jahres von der Gemeinde übernommen werden.
Stolze Bilanz der Pfarrgemeinde
Die Aufbau- und Modernisierungsleistungen der katholischen Pfarrgemeinde können sich ebenfalls sehen lassen. Allein in den letzten zehn Jahren wurde nahezu eine halbe Million DM in die Gebäulichkeiten der Kirche investiert. 250 000 DM wurden von dieser Summe durch Zuschüsse aufgebracht. Fast der gleiche Betrag kam aber auch durch die Opferbereitschaft der Pfarrgemeinde zusammen.
1962/63 wurden der Pfarrhof und verschiedene Nebengebäude mit einem Kostenaufwand von 100 000 DM umgebaut. Ein Jahr später war die Innenrenovierung der Pfarrkirche an der Reihe, wofür 42 000 DM aufgewendet wurden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch eine neue, sehr eindrucksvolle Kreuzwegstation angebracht. Der Leichenhausbau (1965) im neuen Friedhof kostete 30 000 DM. Ein langgehegter Wunsch der Pfarrjugend erfüllte sich im Jahre 1966 mit dem Bau des Jugendheimes St. Wolfgang auf dem Platz der ehemaligen Pfarrscheune. Einschließlich der Einrichtung kostete das Projekt 116 000 DM. 75 Prozent davon waren Zuschüsse. Mit einem Kostenaufwand von 13 000 DM erhielt die Sakristei vor fünf Jahren eine neue Ausstattung. 1968 war die Erneuerung des Kirchturmdaches notwendig geworden, die 5 000 DM erforderte. Mit 37 000 DM steht der im gleichen Jahre erfolgte Einbau einer Heizung in der Kirche zu Buche. Die Orgel-Renovierung vor drei Jahren kostete 10 000 DM. Im vergangenen Jahr erfolgte die Außenrenovierung der Kirche und die Erneuerung des Turmdaches. Der Kostenpunkt für diese Arbeiten liegt bei 83 000 DM.
Im Besitz der Gemeinde ist die Kapelle St. Edigna in Hofdorf. Diese Andachtsstätte steht unter Denkmalsschutz. Sie erfuhr vor zwei Jahren eine umfassende Außenrenovierung, wofür 29 000 DM aufgewendet wurden. 20 000 DM gingen dafür an Spenden ein, 9 000 DM gingen zu Lasten der Gemeinde.
Evangelische Gemeinde erbaute Friedenskirche
Mit den Heimatvertriebenen kamen in den ersten Nachkriegsjahren

Architektonisch etwas eigenwillig, aber trotzdem gelungen ist der Bau der evangelischen Friedenskirche

auch zahlreiche Bürger evangelischen Glaubens nach Hunderdorf. Es entstand eine evangelische Gemeinde, die von Straubing aus versorgt wurde. Durch das Entgegenkornen des katholischen Pfarramtes und der Eheleute Sandbiller konnten Gottesdienste in der Pfarrkirche, in der Kapelle in Hofdorf und im Sandbillersaal gehalten werden. Wegen der fehlenden Berufsmöglichkeiten waren viele Mitglieder der evangelischen Gemeinde wieder zum Abwandern gezwungen. Mit der Ansiedlung des Nolte-Werkes aber wurde die Abwanderung nicht nur gestoppt, sondern die Gemeinde sogar wieder gestärkt. Der Bau einer eigenen Kirche wurde dadurch immer dringender.
Am 22. September 1963 war es so weit, daß der Grundstein für die Friedenskirche gelegt werden konnte. Drei Monate später konnte das Gotteshaus in einem feierlichen Weiheakt seiner Bestimmung übergeben werden. Als Zeichen brüderlicher Verbundenheit stiftete die katholische Pfarrgemeinde das Kreuz für den schlichten Altarraum. Im Juni 1964 wurden in einem zweiten Bauabschnitt neben der Kirche der Pfarrsaal und die Mesnerwohnung erstellt. Im dritten Bauabschnitt erhielt das schmucke, von der Architektonik her etwas eigenwillige Kirchlein noch einen Glockenturm.
Reform bereitet keine Kopfzerbrechen
Mit Gelassenheit können die Hunderdorfer und ihr Bürgermeister Karl Härtenberger, mit dem die Gemeinde einen umsichtigen und zielstrebigen Steuermann auf dem Erfolgskurs der letzten Jahre hatte, in die Zukunft schauen. Das Feld für den Sitz einer Großgemeinde ist bereitet. Die öffentlichen Bedarfseinrichtungen, allen voran das Schulzentrum, die zahlreichen Gewerbebetriebe, der große Industriebetrieb, Bankfilialen, eine Arztpraxis, ein Kindergarten und das enorme Wachstum der Gemeinde während der letzten Jahre sind eine Fülle von Pluspunkten, die notwendig sind zur Bildung einer Großgemeinde. Offiziell wird zwar bei den zuständigen Stellen über das Aussehen der künftigen Karte einer Großgemeinde im Bereich von Hunderdorf noch hinter dem Berg gehalten. Niemand im Bogenbachtal zweifelt jedoch daran, daß Hunderdorf der Verwaltungssitz werden wird. Zu groß ist der Vorsprung gegenüber den anderen Gemeinden des Bereiches. Das lange etwas verschlafene Dorf hat sich zu einer Metropole des ganzen Tales entwickelt, die prädestiniert ist, zentrale Funktionen zu übernehmen.
Bürgermeister Härtenberger würde es aus diesem Grunde gern sehen, wenn sich die kleineren Nachbargemeinden zum baldigen Anschluß an Hunderdorf entschließen könnten. Er hat jedoch auch Verständnis dafür, daß die Aufgabe der Eigenständigkeit für eine Gemeinde ein Schritt von entscheidender Bedeutung ist. Trotzdem sollte seiner Meinung nach nicht übersehen werden, daß ein freiwilliger Anschluß heute noch große Vorteile bietet, die in wenigen Jahren dahin sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Hunderdorf. Sportverein: Heute, 18.30 Uhr, Training für Senioren- und Jugendspieler (anschl. wichtige Spielerversammlung im Vereinslokal). Bei schlechtem Wetter Abfahrt zum Training um 18.30 Uhr bei Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Hunderdorf. Heimat- und Volkstrachtenverein: Samstag, 22. April, 20.00 Uhr, Vereinsabend im Gasthaus Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Steinburg. (BRK Ortsgruppe: Heute, 20 Uhr. Gasthaus Berger Dienstabend.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Steinburg. FFW: Sonntag, 23. 4., 9 Uhr, dem Feuerwehrhaus Übung.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.04.1972


Dekanatstag im Jugendhaus Windberg
Windberg.
Am Sonntag. 23. 4., 14 Uhr, ist Dekanatstag im Jugendhaus Windberg. Domkapitular Stauffer spricht über „Mitarbeit und Mitverantwortung der Pfarrgemeinderäte in der Kirche“. Zum Abschluß, gegen 16 Uhr, ist Eucharistiefeier. Eingeladen sind alle Mitglieder der Pfarrgemeinderäte im Dekanat Bogenberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.04.1972


Auch Politiker bei den Arbeitskreisen der Landjugend
Groeben sprang für Landrat Wild ein – Fragen um die landwirtschaftliche Fachpresse – Jugend gestaltet Gottesdienste
Bogen-Windberg.
Zum siebtenmal trafen sich die Arbeitskreise der Katholischen Landjugend des Kreises Bogen im Jugendzentrum Windberg. Etwa 130 Jugendliche hatten sich wieder eingefunden, darunter auch Gäste aus den Kreisen Straubing und Mallersdorf, die vom Kreisvorstand Josef Groß besonders herzlich begrüßt wurden. Waren sie doch ein Zeichen dafür, daß man die Zusammenarbeit innerhalb des künftigen Großlandkreises auch ernst nimmt. Für den politischen Arbeitskreis hatte man diesmal im Hinblick auf die Kommunalwahlen Landrat Wild von Straubing eingeladen, der seine Zusage aber kurzfristig zurückzog. Für ihn sprang der SPD-Bürgermeisterkandidat von Bogen, Peter Groeben ein. Der Zustrom zu den Arbeitskreisen hält entgegen mancher Befürchtungen unvermindert an, ein Zeichen dafür, daß die Jugend vielseitig interessiert ist und das bisherige Angebot nicht enttäuscht hat.
Zunächst waren alle im großen Konferenzsaal versammelt, wo Vorstand Josef Groß nach der Begrüßung der Teilnehmer und der Arbeitskreisleiter noch etliche Termine bekanntzugeben hatte. Es betraf dies besonders den Jugendwallfahrtstag am Sonntag, den 7. Mai, auf den Bogenberg. Der Gottesdienst ist um 10 Uhr. Nachher wird auf dem Bogenberg ein umfangreiches Programm geboten. Am Nachmittag ist noch ein Standkonzert in Bogen vorgesehen, an-schließend besteht die Möglichkeit zum Besuch des Liedertafelkonzertes in Windberg. Der traditionelle Maitanz ist diesmal eine Gemeinschaftsveranstaltung des künftigen Großlandkreises am Abend des 7. Mai in der Gäubodenhalle.
Der Vorstand des Kreisjugendringes, Rudi Landstorfer, mußte bekanntgeben, daß die Jugoslawienfahrt des Kreisjugendringes wegen des Impfzwanges abgesagt wurde und stattdessen die Fahrt nach Italien mit Schwerpunkt Venedig geht. Eine ausführliche Unterrichtung erfolgt noch durch Rundbrief.
Die Teilnehmer der Arbeitskreise trennten sich nun. Es konnte festgestellt werden, daß die Teilnehmerzahl bei den einzelnen Arbeitskreisen keine so großen Unterschiede wie früher mehr aufzeigten. Bei der anschließenden Konferenz erstatteten die einzelnen Kreise einen Bericht.
Der Arbeitskreis „Vom Problem zur Aktion“ unter Leitung von Franz Knappik behandelte diesmal das Thema „Hemmungen“, ihre Ursachen, ihre Folgen und ihren Abbau. Er untersuchte, wo man im Leben Menschen mit Hemmungen begegnet und wie man solchen Menschen helfen kann. Beim nächsten Treffen will dieser Kreis das Fluchtverhalten der Menschen aus der Realität untersuchen.
Der musische Arbeitskreis teilte sich diesmal. Eine Gruppe mit dem Kunsterzieher Richard Kohlhäufl vom Ludwigsgymnasium in Straubing stellte sich zur Aufgabe, ein auffälliges Plakat für die Jugendwallfahrt zu entwerfen. Die zweite Gruppe, für die Lt. Komma vorgesehen war, übernahm HL Hans Hofmann und befaßte sich mit Heimspielen in der Gruppe und Gesang.
Pater Thomas stellte mit der Gruppe „Religiöser Arbeitskreis“ einen Jugendgottesdienst zusammen, wobei die Fürbitten, die Texte und die musikalische Gestaltung von den Jugendlichen erarbeitet worden waren. Dieser Jugendgottesdienst wird vor Beginn des nächsten Treffens der Arbeitskreise in Windberg praktisch durchgeführt. Für die Zukunft will dieser Arbeitskreis mehrere aktualle Themen aufgreifen wie Religionsunterricht in der Zukunft, Zeugen Jehovas, Jesus-People u. a. Das letzte Thema will man schon nächstes Mal behandeln.
Der „Grüne Arbeitskreis“ unter Leitung von Xaver Neumeier aus Hofdorf untersuchte die landwirtschaftliche Fachpresse, die sehr umfangreich, aber auch von unterschiedlicher Güte ist. Dieser Arbeitskreis will bis zum nächsten Treffen eine Liste der Fachzeitschriften mit den Schwergewichten der einzelnen Zeitschriften herausbringen. Zur nächsten Arbeitstagung wer-den von jeder Partei Kreistagskandidaten eingeladen, die zu landwirtschaftlichen Fragen Stellung nehmen sollen.
Im „Politischen Arbeitskreis“ unter Leitung von Lehrer Seeber war Landrat Wild von Straubing eingeladen, der auch für den Großlandkreis kandidiert und der von der SPD unterstützt wird gegen Landrat Hafner. Kurzfristig sagte aber Landrat Wild ab. Man lud dafür den Bürgermeisterkandidaten der SPD von Bogen, Peter Groeben ein. Im Hinblick auf die Ostverträge und auch auf die Änderung des § 218 stellte man die Frage, wie weit abgeordnete in solch entscheidenden Fragen ihrem Gewissen bzw. der Partei verpflichtet sind, warum die SPD den konservativen Landrat Wild unterstützt und was man sich von der Unterstützung letztlich erwartet.
Die Debatte war in sachlicher Form erfolgt undman kann auch das Argument der SPD verstehen, daß Landrat Wild alle Funktionen gleich gut von allen Vorgängen informiert und daß die SPD eben den Mann unterstützt, von dem sie sich das meiste erhofft.
Die Arbeitskreise werden bis zum Sommer in unveränderter Form weitergeführt. Im Juli und August tritt eine Ruhepause ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1972


Drei Eisenschienen gestohlen
Steinburg.
Bei Abbrucharbeiten im Schloß Steinburg wurden am 14. 4. drei Eisenschienen (je 7 Meter lang) gestohlen. Hinweise, die vertraulich behandelt werden, nimmt die Landpolizei Bogen entgegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1972


Hunderdorf. Junge Union: Dienstag, 25. April, 19.30 Uhr. Gründungsversammlung im Jugendheim Hunderdorf. Die Bevölkerung ist eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.04.1972


Eine unfallträchtige Morgenstunde
Großeinsatz der LPI Bogen: Zwei Tote bei drei Unfällen zu gleicher Zeit
Bogen.
Am Mittwoch früh gegen 7 Uhr, eilten Einsatzwägen der Landpolizeiinspektion Bogen und des Roten Kreuzes gleich zu drei Unfallstellen. In Oberalteich (Landkreis Bogen) war der 17jährige Maschinenlehrling Robert Krottenthaler aus Furth, (Landkreis Bogen) an der Unfallstelle gestorben. In Hunderdorf (Landkreis Bogen) verschied nach einem schweren Unfall auf dem Transport ins Kreiskrankenhaus die 17jährige Rosa Stegbauer, Banklehrling aus Elisabethszell (Landkreis Bogen). Ihre zwei Brüder hatten schwere Verletzungen erlitten. — Auf der Straubinger Straße in Bogen wurde eine Radfahrerin beim Zusammenstoß mit einem Pkw verletzt. Sie mußte ins Krankenhaus gefahren werden.

Vor 7 Uhr fuhren die drei Geschwister Stegbauer aus Elisabethszell, zwei Brüder und ihre Schwester, von Steinburg her in Richtung Hunderdorf-Bogen. In Höhe des Nolte-Werkes geriet der vom Achtzehnjährigen gesteuerte neue Fiat beim Überholen auf die linke Seite und prallte gegen einen Straßenbaum. Seine siebzehnjährige Schwester Rosa wurde so schwer verletzt, daß sie auf dem Transport ins Bogener Kreiskrankenhaus starb. Er und sein 14jähriger Bruder erlitten schwere Verletzungen. Sie wurden ins Krankenhaus gefahren. Das Auto hatte Totalschaden.

Quelle: Bogener Zeitung, 27.04.1972


Unfallzeugen werden gesucht
Hunderdorf.
Am Mittwoch, den 26. 4.72, ereignete sich gegen 7 Uhr auf der Strecke Steinburg-Hunderdorf, in Höhe der Einfahrt zum Werk Nolte, ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein Mädchen tödliche und die beiden Brüder schwere Verletzungen erlitten. (siehe auch Seite ,.Niederbayern/Oberpfalz“). Der Unfall ereignete sich während eines Überholmanövers von mehreren Fahrzeugen. Zur Klärung des Unfallherganges bittet die Landpolizei den Fahrer des roten Ford-Capri oder Taunus, der in Höhe der Unfallstelle von einem hellen Pkw überholt werden sollte, sich bei der Polizei zu melden. Außerdem alle Personen, insbesondere die zwei LKW-Fahrer, die der Polizei sachdienliche Angaben über den Unfallhergang machen können.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.04.1972


Mitarbeit und Mitverantwortung in der Kirche!
Zahlreiche Pfarrgemeinderäte beim Dekanatstag in Windberg – Domkapitular Stauffer hielt ein ausführliches Referat
Windberg.
Eine überraschend große Zahl von Pfarrgemeinderaten war der Einladung zum Dekanatstag in der Bildungsstätte Windberg gefolgt. Darin darf man wohl ein Zeichen für die Aufgeschlossenheit und das Interesse der Pfarrgemeinderäte an ihren Aufgaben erkennen. Wenn es auch erst in der 2. Wahlperiode die Institution Pfarrgemeinderat gibt, so ist die Bereitschaft deutlich zu spüren, Mitverantwortung in der Kirche wahrzunehmen. Der Vorsitzende des Katholikenausschusses Bogenberg, Alois Kallus, drückte in seinen Begrüßungsworten an die Pfarrgemeinderäte und die zahlreich erschienenen Pfarrer seine Freude darüber aus. Dieser Dekanatstag sei vom Katholikenausschuß angeregt worden, damit sich die Pfarrgemeinderäte besser kennen lernen, vor allem aber, damit die Arbeit der Pfarrgemeinderäte neue Impulse bekomme. Darin sehe der Katholikenausschuß eine seiner Aufgaben, Veranstaltungen auf Dekanatsebene anzubieten. Darüber hinaus wolle er in seinen Arbeitssitzungen durch die Berichte der Delegierten einen Erfahrungsaustausch ermöglichen, der zugleich Anregung bieten könne.
In einem klar gegliederten und inhaltsreichen Referat sprach Domkapitular Stauffer zu den Pfarrgemeinderäten. Er ging von der Synodenvorlage „Die Beteiligung des Gottesvolkes an der Sendung der Kirche“, die auf der Mai-Sitzung der Synode der Deutschen Bistümer zur Entscheidung ansteht, aus und stellte die kritische Frage: Soll der Pfarrgemeinderat in seiner Struktur geändert werden? Die Synodenvorlage integriert den Pfarrer als Leiter der Gemeinde in den Pfarrgemeinderat, möchte ihn sogar als Sprecher des Pfarrgemeinderates sehen. Der Referent sieht darin die Gefahr, daß die Entscheidungsfreiheit und die Selbständigkeit des Pfarrgemeinderates beeinträchtigt wird. Auch dem eigenständigen Amt und der Weihe des priesterlichen Gemeindeleiters werde diese Struktur nicht gerecht. Der Referent begründete dies aus der theologischen Sicht der Kirche als Volk Gottes: „Das ‚Volk Gottes‘ kann man nicht mit politischen oder gar nationalen Begriffen erfassen. Volk Gottes besagt — nach dem lateinischen Begriff ecclesia: Die Glieder der Kirche sind von Gott gerufen. Sie sind im Vollsinn Kirche, wenn sie den Ruf Gottes hören und ihn in ihrem Leben zu verwirklichen suchen. Vor allem in der Meßfeier ergeht immer neu der Ruf Gottes, geben die Versammelten Antwort, wird Kirche verwirklicht. Alles Tun, alle Verantwortung in der Kirche unterliegt dem Ruf Gottes — die Arbeit im Pfarrgemeinderat ist Erfüllung des Auftrags Gottes.“
Wie weitgespannt aus dieser Sicht die Aufgaben des Pfarrgemeinderates sind, zeigte der Referent an vielen konkreten Beispielen. Der Glaubenserfahrung der Jugend müsse der Pfarrgemeinderat Aufmerksamkeit widmen. Was an neuen Formen und neuen An- und Einsichten von der Jugend oft sehr schnell übernommen werde (z. B. bei Buße und Ehe), soll auf seinen Wert untersucht und eventuell übernommen werden. Von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen sollten wir uns nicht überrollen lassen, sondern sie sehen und zu bewältigen suchen. Änderungen in der politischen Gemeinde, im schulischen Bereich und nicht zu-letzt Bewegung in der Kirche sollen im Pfarrgemeinderat erörtert werden.
Für die anschließende Diskussion um die kleinen und großen Probleme, denen sich der Pfarrgemeinderat gegenübersieht, wurde die Zeit zu kurz.
Der Dekanatstag schloß mit der Eucharistiefeier, die durch den Kirchenchor Perasdorf einen festlichen Rahmen erhielt. In der Ansprache und In den Fürbitten klang das Thema des Tages nochmals an: Mitarbeit und Mitverantwortung in der Kirche.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.04.1972


Baumaßnahmen belasten Haushalt
Pro-Kopf-Verschuldung noch tragbar – Kein Anlaß zur Panik – Fast 2,4 Millionen Ausgaben
Hunderdorf.
Die Rechnungslegung für das Jahr 1971, sowie eine Vorschau für den Gemeindehaushalt 1972 in der letzten Gemeinderatssitzung zeigte, daß die Gemeinde durch Schulhaus- und Kanalausbau, die Erweiterung des Baugebietes im Bereich des Bahnhofes und die Fertigstellung einiger Straßenbaumaßnahmen immer stärker verschuldet. Trotzdem bleibt die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde noch in tragbaren Grenzen und gibt keinen Anlaß zur Panik. Als Mittelpunktgemeinde hat Hunderdorf außerdem Aufgaben zu erfüllen, die ihr im Zuge der Gebietsreform nicht erlassen werden können, wenn sie als ländliches Zentrum einen Aufschwung nehmen soll.
Zu Beginn der letzten Gemeinderatssitzung berichtete Gemeindekassier Pollmann über die Haushaltsrechnung 1971. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß sich teilweise die Einnahmen gegenüber den Voranschlägen gehoben, aber auch die Ausgaben im gleichen Maße vergrößert haben. Es gab folgende Einnahmeposten: Allgemeine Verwaltung 10 714 DM, Schulen 26 291 DM, Kultur 13 380 DM, Bau- und Wohnungswesen 21 939 DM, öffentliche Einrichtungen 13 194 DM, Finanzen und Steuern 595 936 DM. Auf der Ausgabenseite sind folgende Posten zu verzeichnen: Allgemeine Verwaltung 91 368 DM, Schulen 192 738 DM, Kultur 11 172 DM, Gesundheitswesen 436 DM, Bau- und Wohnungswesen 147 932 DM, öffentliche Einrichtungen 11 202 DM, Finanzen und Steuern 198 447 DM.
Brachte also der ordentliche Haushalt noch einen Überschuß, so gab es im außerordentlichen Haushalt ein Defizit von 68 072 DM. Hier war der Ausbau der Friedensstraße, die Erweiterung im Bebauungsgebiet, der Schulhausneubau, die Straße nach Hoch und die Kanalisierung zu verkraften und den Einnahmen von 2 304 309 DM standen 2 372 207 DM an Ausgaben gegenüber. In der Hauptsache waren diese Mehrausgaben auf die Mehrleistungen im Schul-hausbau zurückzuführen. Die Gesamtschulden der Gemeinde belaufen sich nunmehr auf 1 258 000 DM, wobei aber nur 525 000 DM eine tatsächliche Zins- und Tilgungsbelastung bringen, da die übrigen Schulden seitens des Staates und des Bundes getilgt werden. Die Verschuldung pro Kopf der Bevölkerung liegt mit 630 DM zwar über dem Kreisdurchschnitt, aber vergleichsweise zu anderen Gemeinden mit ähnlich hohen Investitionen noch recht günstig.
Im Rahmen von Punkt zwei der Tagesordnung erläuterte Härtenberger die anliegenden Baumaßnahmen der Gemeinde in den kommenden Jahren. Der Ausbau der Friedensstraße d. h. ihre Fertigstellung soll noch möglichst in diesem Jahre erfolgen. Das erweiterte Baugebiet der Bahnhofsiedlung kann ebenfalls aller Voraussicht nach in Einnahmen und Ausgaben abgeglichen werden. Für den Klassentrakt im Schulhaus wurden bisher 2,5 Millionen DM verbaut und für die Fertigstellung der Turnhalle und der Außenanlagen sind etwa 900 000 DM notwendig. Hier hat sich ein Engpaß ergeben, da, wie ursprünglich von Regierungspräsident Riederer zugesichert wurde, das Lehrschwimmbecken nun nicht bezuschußt wurde und so die Kosten des Rohbaues von der Gemeinde getragen werden mußten. Für dieses Jahr sind nun bereits 200 000 DM für den Ausbau der Turnhalle zugesagt und weitere Zuschüsse können wahrscheinlich im Laufe des Jahres erwartet werden. Die Aufnahme eines Darlehens von 300 000 DM wird sich aber für die Gemeinde kaum vermeiden lassen, wenn man den Ausbau der Turnhalle durchführen will. Die Kanalisation soll in diesem Jahr noch in der Apoiger Straße und zur Ortsmitte vorangetrieben werden. Für den zweiten Teil der Erweiterung des Baugebietes ist ebenfalls ein Darlehen notwendig, da hierzu etwa 430 000 DM notwendig sind. Diese Gelder dürften aber beim Verkauf der Grundstücke wieder in die Gemeindekasse zurückfließen. Da in Gaishausen und Windberg bereits ein Stop für Bebauungsgebiete veranlaßt wurde, muß die Mittelpunktgemeinde diesen Verhältnissen Rechnung tragen und ihrerseits Bauland zur Verfügung stellen. Hier, so meinte Bürgermeister Härtenberger, zeigten sich bereits die Auswirkungen der Gebietsreform. Abschließend befaßte sich der Gemeinderat mit einigen Anträgen, die private Baumaßnahmen und Entschädigungen durch die Gemeinde betreffen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.04.1972


Voranzeige
Am Samstag, 29. 4. 1972, findet im Berger-Saal, Stein-
burg, ein großer
MAITANZ
der Fußballer statt.
Auf Ihren Besuch freut sich:
Berger-Höfelsauer,               Sportverein Neukirchen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.04.1972


Windberg. Freie Christliche Wählergemeinschaft: Freitag, 19 Uhr, im Gasthaus Hüttinger, Versammlung. (Nominierung der Kandidaten für Bürgermeister- und Gemeinderatswahl.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.04.1972


Trachtler errichten Maibaum
Hunderdorf.
Am heutigen Freitag treffen sieh uni 17 Uhr die Trachtler zur Umlegung des alten Maibaumes. Am Samstag früh (Treffpunkt bei Sandbiller um 7 Uhr) ist die Einholung des neuen Maibaumes geplant, der anschließend mit den verschiedenen Handwerkszeichen geschmückt und in der Nähe der Raiffeisenbank aufgestellt wird. Am Sonntag findet um 19 Uhr die Versteigerung des alten Maibaumes im Gasthaus Sandbiller statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1972


„Die Junge Union hat ganz klare Vorstellungen“
Ortsverbandsneugründung in Hunderdorf – Max Holmer wurde Ortsvorsitzender – Ernst Hinsken sprach
Hunderdorf.
„Die Junge Union geht mit klaren Vorstellungen in die Zukunft, in die Kommunalwahlen und in den neuen Landkreis Straubing-Bogen. Dies zeigt ganz deutlich das von ihr in gemeinsamer Arbeit erstellte kommunale Sachprogramm, das klare Aussagen zu den wichtigsten Fragen und Problemen der Gegenwart und Zukunft enthält. Sie leidet auch in keiner Weise an Ideenarmut, wie dies der SPD-Vorsitzende Groeben glaubt, sondern hat eine ganze Reihe junger und fähiger Mitglieder, die in der Lage sind, realistische Ideen zu entwickeln. Schon die Arbeit in den letzten Jahren hat dies bewiesen.“ Diese Ausführungen machte der JU-Kreisvorsitzende Hinsken bei der Gründungsversammlung des JU-Ortsverbandes Hunderdorf, dem sich 18 Mitglieder anschlossen und die Max Holmer (Hunderdorf) zu ihrem Vorsitzenden wählten.
Eine erfreuliche Anzahl junger Leute und eine Reihe von Gästen hatten sich im Jugendheim Hunderdorf eingefunden, um die Gründung eines Ortsverbandes der Jungen Union in Hunderdorf vorzunehmen. Bürgermeister Härtenberger begrüßte einleitend die jungen Mädchen und Burschen und besonders auch Pfarrer Ruß, die CSU-Ortsvorstandschaft mit dem Ortsvorsitzenden Hornberger, den Kreisvorsitzenden der Jungen Union, Ernst Hinsken, und JU-Kreisschriftführer Rose. Härtenberger betonte, er sei erfreut, daß sich auch in Hunderdorf junge Leute finden, die sich politisch interessieren und dann auch bereit seien, Verantwortung zu übernehmen; denn die Jugend müsse die Arbeit in Zukunft einmal weiterführen.
JU-Kreisvorsitzender Hinsken überbrachte die Grüße des JU-Kreisverbandes und erläuterte die Ziele und Aufgaben der Jungen Union. Er betonte, die Junge Union sei eine Gemeinschaft junger Menschen, die eine staatliche und gesellschaftliche Ordnung nach christlichen und demokratischen Grundsätzen anstrebe. Sie wolle junge Menschen politisch schulen und bilden und zu aktiver Mitarbeit in allen Bereichen des öffentlichen Lebens gewinnen. Er ging dann auf die JU auf Kreisebene ein und erwähnte die Arbeit der verschiedenen Arbeitskreise und das erarbeitete „Kommunale Sachprogramm“, das klare Aussagen zu den Fragen wie Industrialisierung, Verkehr, Fremdenverkehr und Naherholung, Landwirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe, Wohnungswesen, Sozialwesen, Schulwesen, Kultur, Sport, Umweltschutz, Jugendschutz, Gemeindereform, Regionaleinteilung und Entschädigung für Ämterverlust trifft.
Besonders wies Hinsken auf die gute Zusammenarbeit mit der CSU hin, die es ermöglicht habe, daß auf der Kreistagsliste der CSU für die bevorstehenden Kommunalwahlen elf Kandidaten aus den Reihen der JU nominiert wurden. Hinsken ging dann auf die Landespolitik ein und sagte zur Änderung des Rundfunkgesetzes, immer wieder werde der Vorwurf erhoben, der Bayerische Rundfunk werde durch die Erweiterung des Rundfunkrates durch die Zuwahl weiterer Parlamentsmitglieder „politisiert“. Die SPD behauptete sogar, die Ergänzung des Rundfunkgesetzes sei deswegen verfassungswidrig. Sie behaupte es freilich nur in Bayern, denn beim Nordwestdeutschen Rundfunk und beim Westdeutschen Rundfunk, den beiden Anstalten, die zusammen 50 Prozent des ARD-Fernsehprogramms lieferten, würden die Kontrollgremien zur Gänze vom Parlament besetzt. Würde die SPD auch hier an eine Verfassungsklage denken? Mit Sicherheit nicht, denn sie hätte es ja längst tun können. Der Grund sei, daß die Rundfunkgesetze des NDR und WDR der sozial-liberalen Koalition in diesen Anstalten eine Mehrheit sicherten.
Hinsken schloß seine Ausführungen mit dem Hinweis, daß die erfolgreiche Arbeit der CSU in unserer Heimat gerade in der von dem bewährten CSU-Bürgermeister Härtenberger regierten Gemeinde Hunderdorf besonders deutlich zu erkennen sei.
Nachdem 18 junge Leute den Beitritt zur JU erklärten, schritt man zur Wahl einer Vorstandschaft. Für den Ortsvorsitzenden wurde Max Holmer (Bild) vorgeschlagen. Holmer Stellte sich kurz vor und erwähnte, daß er in Hofdorf geboren, das Wachszieherhandwerk erlernt und in seiner 12jährigen Tätigkeit bei der Bundeswehr das Examen als Masseur abgelegt habe und als solcher sei er nun im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Straubing tätig. Die geheimen Wahlen brachten dann folgendes Ergebnis: Ortsvorsitzender: Max Holmer, Stellvertreter: Jürgen  Tanne, Schriftführer: Heidi Watzl, Kassier: Hans Schötz und als Vorstandsmitglieder: Max Kronfeldner, Gerda Fruhstorfer und Paul Hornberger. Als Delegierte zur Kreisdelegiertenversammlung wurden gewählt: Jürgen Tanne, Gerda Fruhstorfer und Max Kronfeldner. Ersatzdelegierte Heidi Watzl, Elfriede Schaubeck und Marianne Weinzierl. Der neugewählte Vorsitzende Holmer betonte nach seinen Dankesworten, er wolle sich vor allem um eine gute Zusammenarbeit mit den Mitgliedern bemühen und ein gutes Verhältnis zum CSU-Ortsverband pflegen. Die Junge Union wolle besonders mit beitragen, daß die Kommunalwahlen am 11. Juni wieder zu einem Erfolg für die CSU werden. CSU-Ortsvorsitzender Hornberger wünschte namens des CSU-Ortsverbandes dem neuen Ortsverband der Jungen Union viel Erfolg für die weitere Arbeit und wies darauf hin, daß der Vorsitzende Holmer von der CSU bereits als Kandidat für den Gemeinderat aufgestellt wurde.
In der anschließenden Diskussion wurde mit dem Kreisvorsitzenden Hinsken das kommunale Sachprogramm der JU erläutert, wobei sich die Fragen vor allem um die Industriansiedlung, die Verkehrserschließung, die Anstellung eines Jugendpflegers, einer Dorfhelferin und eines Betriebshelfers bewegten.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1972


Hunderdorf. Sportverein: Freitag; 28: April; 18.30 Uhr, Training für Jugend- und Seniorenspieler am Sportplatz (anschl. Spielerversammlung im Vereinslokal); bei schlechtem Wetter Abfahrt zum Training um 18.30 Uhr bei Sandbiller. Am Samstag Arbeitseinsatz am Sporrplatz.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1972


Steinburg. BRK-Ortsgruppe: Samstag, 28.4., 14.30 Uhr, gemütliches Beisammensein älterer Gemeindebürger im Gasthaus Berger.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1972


Steinburg. FFW: Sonntag, 30. 4., 9 Uhr, vor dem Feuerwehrhaus Übung
Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1972


Der Maibaum

Überall im Bayernland
is da Maibäumbrauch bekannt,
jedes Dörferl hält was drauf,
stellt ganz gwiß an Maibaum auf.

Wochn vorher wird a gfällt
und vor allein dann sauber gschält.
Glei dann wird a guat vosteckt,
daß den Maibaum neamd daschmeckt.

Kimmt da Maitag näher dann,
macha ad dö Burschn dran:
Scho wird dort a Loch ausghobn,
fleißi sans, man muaß’s scho lobne.

Alle Deandln san scho gschickt
und scho wird da Maibaum gschmückt.
Junge Weiber, alte Flintn
helfa mit beim Kranzlbindn.

Also Manna, speibts in d‘Händ,
nehmts an Werkzeug,  Sapprament!
Seilruatn und Spieß und Stanga,
was a jeder kann daglanga.

Alle helfa s‘ jetza zam
und mit Gscbroa und vui Tamtam
steht da Baum nach kurzer Zeit,
grüaßt uns kilometerweit.

Scho sans dran dö Klettermaxn,
zeign was’s harn in ihre Haxn;
schau, da Nachbarsbua, da Franz
packt pfeigrad den dritte Kranz.

Doch dann kimmt dö schwerste Nacht,
denn da Maibaum ghört bewacht.
Woaßt, gar oft is scho passiert,
daß den Maibaum ham kassiert.

Dort bei dera Wirtshausmauer
san scho d‘ Burschn auf da Lauer,
sechs und siebn so Pappenheimer,
jeder mit an Wassereimer.

Gottseidank, is d‘ Nacht bald rum,
Vögerl pfeifn umadum.
Und da Maibaum, hoch und hehr
macht sei’m Heimatdörferl Ehr.

Quelle: Bogener Zeitung, 28.04.1972


Ein Tausender fiel nach Thananger
Hunderdorf.
Bei der monatlichen Raiffeisengewinnsparauslosung am 24. April in Abensberg fiel ein Hauptgewinn von 1 000 DM an eine Gewinnsparerin der Raiffeisenbank Hunderdorf. Der Vertreter der Raiffeisenbank Hunderdorf, Biegerl, konnte der treuen, langjährigen Gewinnsparerin, Frau Rosina Holmer, Hausfrau in Thananger, Gemeinde Hunderdorf, den an-sehnlichen Betrag mit den besten Glückwünschen der Raiffeisenbank Hunderdorf überreichen. Rosina Holmer, überrascht und erfreut über die Glücksbotschaft, meinte, daß der Gewinn zu notwendig werdenden Neuanschaffungen im Wohnhaus ganz gut zu gebrauchen sei.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1972


Xaver Aumer Bürgermeisterkandidat
Gemeinsamer Wahlvorschlag der SPD und Parteilosen Wähler
Hunderdorf.
Xaver Aumer ist Bürgermeisterkandidat der SPD und der Parteilosen Wählergemeinschaft, die in einer Versammlung einen gemeinsamen Wahlvorschlag aufgestellt haben. Die Gemeinderatskandidatenliste wurde unter Berücksichtigung der Berufe sowie auch altersmäßig und, soweit wie möglich, der einzelnen Ortsteile der Gemeinde Hunderdorf erstellt. Die Versammlung zeichnete sich durch den zahlreichen Besuch und die spontane Mitarbeit der anwesenden Gemeinderatskandidaten aus.
Gemeinderat Xaver Aumer eröffnete die Versammlung und begrüßte besonders die vielen Gemeindebürger und den Kreis- und Stadtrat Willi Scheitler (Bogen), der die Versammlung leitete. Da es sich um keine Parteiversammlung handelte, ging Scheitler die im Mittelpunkt der Versammlung stehende Aufstellung der Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl 1972 und die Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten an. Schon bei der Aufstellung des Bürgermeisterkandidaten gab es die ersten Meinungsverschiedenheiten — ist ein Bürgermeisterkandidat notwendig oder nicht? —, was aber demokratisch geklärt wurde. Von den Versammlungsteilnehmern wurden schließlich zwei Kandidaten zur Wahl empfohlen: Xaver Reiner und Xaver Aumer. Bei der schriftlichen und geheimen Wahl wurde der bisherige Gemeinderat Aumer mit einer Stimme Mehrheit gewählt. Xaver Aumer dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und nahm die Wahl an.
Bei der Wahl der Gemeinderatskandidaten ging es auch beileibe nicht piano zu. So wurde die vorgelegte interimistisch aufgestellte Kandidatenliste mit Stimmenmehrheit von den Versammlungsteilnehmern abgelehnt und der Vorschlag gebracht, über jeden einzelnen Kandidaten in schriftlicher geheimer Wahl abzustimmen. Nach der Durchführung der erforderlichen Wahldurchgänge ergab sich folgende Reihenfolge:
Xaver Aumer (51), Posthauptschaffner, Hunderdorf (Gemeinderat); Xaver Diewald, Vertreter, Hunderdorf; Ursula Kapfenberger (22), Friseurmeisterin, Hunderdorf (parteilos); Xaver Rainer (41), Elektromeister, Bauernholz; Gerd Peschke (34), Hauptfeldwebel, Friedenstr. 8 (parteilos); Hans Müller (47), Maurer, Hunderdorf; Rudi Karl (46), Angestellter, Hunderdorf (parteilos); Franz Söldner (25), Postbeamter, Sollach 7; Anny Wittmann (46), Hausfrau, Lintach 15; Josef Hanner (36), Arbeiter, Oberstetten (parteilos); Hermann Mühlbauer (36), Angestellter, Hoch Nr. 8 (parteilos); Xaver Neurnaier (61), Landwirt, Hofdorf; (Gemeinderat); Josef Weber (41), Landwirt, Hunderdorf, Thannangerstr. 5 (parteilos); Otto Schlecht (45), Schreinermeister, Hunderdorf,  Bahnhofstr. (parteilos); Georg Stadler (41), Vorarbeiter, Hunderdorf, Hochfeldstr. 1 (parteilos); Karl Wölfl jun. (36), Schichtführer, Hunderdorf, Bahnhofstr.; Klaus Müller (31), Betriebselektriker, Hunderdorf, Quellenweg 28 (parteilos); Johann Hastreiter (50), Zimmerer, Stetten; Karl Hagn (45), Arbeiter, Hunderdorf (parteilos); Katharina Scheibenthaler (51), Hausfrau, Hunderdorf, Apoigerstr.; Franz Primbs (44), Eisenflechter, Hunderdorf, Sportplatz, (parteilos); Xaver Wittmann (57), Arbeiter. Lintach 15 (parteilos); Georg Meinberger (37), Kraftfahrer, Hunderdorf. Bahnhofstr.; Karl Wölfl sen. (62) Rentner, Hunderdorf.
Die parteilosen engagierten Kandidaten legen Wert auf die Feststellung, daß sie über keine politische Farbe vertreten. Ihr Ziel sei es, Kandidaten ins Gemeindeparlament zu bringen,  die an der Lösung der (groß)gemeindlichen Probleme fortschrittlich und konstruktiv mitarbeiten.
Einmütig war man der Auffassung. daß nicht so sehr der Listenplatz für einen Wahlerfolg maßgebend sei. Hier handelt es sich um eine Persönlichkeitswahl, es liege also am Kandidaten selbst, das Vertrauen der Bürger zu gewinnen.
Nach den Feiertagen werden die gewählten Kandidaten zu einer Arbeitsbesprechung geladen, um sich auf die Aufgaben zu präparieren, dabei soll auch ein gemeinsames Wahlprogramm aufgestellt werden, was der Bevölkerung der Gemeinde Hunderdorf in nächster Zeit konkret vorgelegt werden kann.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1972

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