1991-03

Bisherige Wassermenge reicht nicht aus
Bestellmenge wird erhöht — Baugebiet Steinhöhe wird bepflanzt
Windberg.
(xk) Im Sitzungssaal der Gemeinde Windberg findet die zweite Gemeinderatssitzung dieses Jahres statt. Breiten Raum nahm eingangs die Beratung über den Flächennutzungs- und Landschaftsplan hinsichtlich der Streichung des allgemeinen Wohnbaugebietes (WA) Meidendorf ein. Bürgermeister Schmidbauer informierte über das Ergebnis der Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf und der Regierung von Niederbayern. Nachdem das Wasserwirtschaftsamt sich generell gegen die Einplanung des WA Meidendorf ausspricht, wird von seiten der Regierung nur eine Genehmigung des Flächennutzungs- und Landschaftsplan erteilt, wenn die genannte Fläche eine Grünfläche bleibt. Da nun einige Anlieger die Beibehaltung dieser bisher eingeplanten Wohnansiedlung wünschen, wird eine Beschlußfassung hinsichtlich des Wegfalls dieses Wohnbaugebietes Meidendorf zurückgestellt.
Da die bisherige Wasserbestellmenge vom Wasserversorgungsverband „Bayerischer Wald“ nicht mehr ausreicht, beschließt der Gemeinderat, diese Bestellmenge um 1 500 auf 17 000 Kubikmeter jährlich zu erhöhen.
Im dritten Tagesordnungspunkt wurde über Durchführung einer AB-Maßnahme für den Zeitraum vom April 1991 bis März 1992 und über die Einstellung eines vollbeschäftigten Gemeindearbeiters beraten. Einmütig sprachen sich die Anwesenden für die Einstellung eines vollbeschäftigten Gemeindearbeiters aus. Diese Stelle soll in Kürze ausgeschrieben werden. Bevorzugt werden Bewerber, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet, einen Handwerksberuf erlernt haben und den Führerschein der Klasse II besitzen. Durch die Einstellung dieses Arbeiters erübrigt sich die AB-Maßnahme.
Nachdem sich nun die Abgabesätze der Abwasserabgabe für Kleineinleiter stufenweise bis zum Jahre 1999 erhöhen, wurde die 2. Satzung zur Änderung der Satzung zur Erhebung einer Kommunalabgabe zur Abwälzung der Abwasserabgabe für Kleineinleiter genehmigt. Die Gemeinde ist gezwungen, diese Abgabesätze, zu erhöhen, da ansonsten der Mehrbetrag von der Gemeinde aufgebracht werden muß. Bisher betrug der Abgabesatz 20 Mark pro Person. Jetzt erhöht sich dieser Betrag stufenweise jeweils ab 1. Januar 1991 auf 25, 1993 auf 30, 1995 auf 35, 1997 auf 40 und 1999 auf 45 Mark.
Zugestimmt wurde auch der Bepflanzung des Baugebietes Steinhöhe in Eigenregie. Gepflanzt werden 30 Bäume und 200 Büsche bzw. Sträucher. Dem Zuschuß für die musikalische Umrahmung des Fronleichnamsfestes wurde am Ende des öffentlichen Sitzungsteiles zugestimmt. Im Anschluß daran berieten die Versammelten über einige nichtöffentliche Punkte.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1991


Wertstoffhof wird gut beansprucht
Hunderdorf.
(xk) Der Wertstoffhof Hunderdorf am Bauhofgelände, der jeden Samstag von 8 bis 12 Uhr geöffnet ist, findet immer mehr Anklang. Eine erfreuliche Tatsache, wenn nicht das Aufsichtspersonal wiederholt feststellen müßte, daß die Wertstoffabgabe teilweise noch unsortiert und ungereinigt erfolgt. In den Sammelcontainern werden Fremdstoffe vorgefunden, wodurch das sortenreine Wertstoffsammeln beeinträchtigt wird.
Deshalb weist die Gemeindeverwaltung nochmals auf die Sammelregeln zu den einzelnen Containern hin. Aluminium-Container: Saubere Alufolie, Becherdeckel (Quark/Joghurt), Alu-Grillschalen, Alu-Wannen von Fertigmenüs, unbeschichtete Fischkonservendosen (nicht magnetisch). Weißblech/Eisencontainer: Eisen, Gußeisen, vorgereinigte Konservendosen, ‚Getränkedosen, Kronkorken, Kondensmilchdosen, sortenreiner Schrott (Magnet muß haften!); PE-Foliencontainer: unverschmutzte Plastiksäcke und Plastiktüten; Achtung: Hier kein Hartplastik oder Kunststofflaschen (auch nicht mit der Kennzeichnung „PE“) einwerfen.
PP- und PS-Sammelbehälter: gereinigte Becher, ohne Deckel, sortiert nach der Kennzeichnung „PP“ und „PS“ (siehe Aufdruck seitlich oder am Becherboden!); Batterien-Sammelbehälter: für Batterien aller Art; Styropor-Behälter: saubere, weiße Formteile ohne Beklebung; Styropor-Chips-Behälter: für alle Farben von Styropor-Chips; Kork-Behälter: Naturkork, z. B. Weinkorken, Korkfliesen; Papier-Container: Hier können sämtliches sauberes Papier und Kartonagen eingeworfen werden; Glas-Container: getrennt nach Grün-, Braun- und Weißglas; Altkleider-Sammelcontainer: Nur guterhaltene Kleidung, Haushaltswäsche und Schuhe einwerfen für die Caritas-Kleiderspende. Eine Abfallfibel mit genauerer Beschreibung, was brauchbar ist oder nicht dazu gehört, ist in Vorbereitung und soll an alle Haushalte gehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.03.1991


Bürgeranhörung in Hunderdorf
Hunderdorf.
(rk) Der Gemeinderat hat beschlossen, für das Gebiet GE Thananger Straße, Erweiterung II, das wie folgt umgrenzt ist: südlich der Thananger Straße sowie nördlich des Geh, und Radweges einen Bebauungsplan aufzustellen. Mit der Erarbeitung des Planentwurfes ist Walter Hornberger, Bogen, beauftragt worden. Die Gemeinde wird die Planung am Donnerstag, 7. März, 17 Uhr, im Rathaus Hunderdorf, im Sitzungssaal darlegen und Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung geben. Die Planung kann in der Zeit vom 8. März bis 22. März im Rathaus Hunderdorf, Zimmer Nr. 4, eingesehen werden. Auf Wunsch wird die Planung erläutert. Gleichzeitig ist Gelegenheit zur Äußerung gegeben.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1991

Gemeinde ließ Abfallfibel erstellen
Zweifarbige Broschüre gibt praktische Müll-Tips — Touristikwerbung geplant
Hunderdorf.
(xk) Baugesuche wurden bei der Sitzung des Gemeinderates am Donnerstagabend als erstes behandelt. Zu den Vorhaben Nutzungsänderung von Montage- in Lagerhallen im Gewerbepark „Bayerwald“, Betriebsleiterwohnung in Ebenthaim und zwei Anträgen für Dachgauben wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt. Dann gab Bürgermeister Weinzierl ein Schreiben des Landratsamtes bekannt, wonach die zunächst gemeinsam erörterte Ortsabrundungssatzung für Au vorm Wald nunmehr doch wegen fehlender gesetzlicher Grundlage sowie aus Gründen des Naturschutzes und der Landschaftspflege abgelehnt wurde. Nach Erörterung wurde einmütig entschieden, keinen Einspruch einzulegen.
Dann stellte Geschäftsleiter Xaver Kern das von ihm erarbeitete Konzept für eine vom Gemeinderat angeregte Abfallfibel vor. Sie wird rund 16 Seiten umfassen und soll neben wichtigen Anschriften und Telefonnummern zur Abfallwiederverwertung und -entsorgung insbesondere praktische Sammeltips für verwertbare Wertstoffe und Entsorgungsmöglichkeiten von Problemabfällen und Sperrmüll enthalten. Der Gemeinderat war einhellig für den Vorschlag, der zweifarbig gedruckt werden soll. Eine Auflage, gegebenenfalls auf Ebene der Verwaltungsgemeinschaft, wurde angeregt.
Bezüglich der Aufsicht und Beratung im Wertstoffhof am Bauhof, wo auch die Möglichkeit besteht, verschiedene Recyclingstoffe in Eigeninitiative abzugeben, wurde festgelegt, daß diese von den Gemeindearbeitern vorgenommen werden soll. Erfreut konnte von einer regen Inanspruchnahme des Wertstoffhofes durch die Bürger berichtet werden. Erörtert wurde auch die weitere Aufstellung von Glas- und Papiercontainern im Gemeindebereich. Demnächst wird in Steinburg ein Glassammelbehälter aufgestellt werden.
Bei drei Anfragen zum Vorverkaufsrecht wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nicht besteht. Vorgelegt wurde dem Gemeinderat eine Vereinbarung für eine Fremdenverkehrswerbung beim Pilotprojekt an der Bundesautobahn. Bei dem neuen EDV-Infosystem kann sich die Gemeinde bei jährlichen Kosten von rund 1 000 Mark allgemein darstellen. Mit 13 gegen eine Stimme wurde für eine Beteiligung plädiert, sofern von örtlichen Gast- und Beherbergungsstätten mitofferiert wird.
Informiert wurde über die Zustimmung der Regierung von Niederbayern zur vorzeitigen Inangriffnahme der Landschaftsplanung, die mit der Überarbeitung des Flächennutzungsplanes einhergehen soll. Ebenso ein Schreiben des Landratsamtes, worin der Weiterbau des Geh- und Radweges von Gaishausen bis Unterwachsenberg mit Beginn der Bausaison im Frühjahr 1991 mitgeteilt wird. Kein Interesse bestand aufgrund der Kosten an Flugbildaufnahmen sowie an einem staatlichen Angebot für die Errichtung von Übergangswohnungen für Aussiedler, Kenntnis nahmen die Gemeinderatsmitglieder von anstehenden zusätzlichen Landwirtschaftserhebungen sowie von einem Kostenangebot für einen Feinstrechen in der Kläranlage.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.03.1991


Feuerwehrhaus muß hinten anstehen
FFW Hunderdorf im letzten Jahr aktiv — Kein Brandeinsatz im Gemeindebereich
Hunderdorf.
Vorsitzender Meier konnte zur Jahreshauptversammlung der FFW Hunderdorf eine stattliche Anzahl von FFW-Mitgliedern im Gasthaus Baier-Edbauer begrüßen. In seinem Bericht ließ er das abgelaufene Jahr Revue passieren. So sei die FFW Hunderdorf beim Florianifest, beim Volksfesteinzug, der Einholung des neuen Pfarrers und zwei Hochzeiten von FFW-Kameraden aktiv gewesen. Desweiteren organisierte sie einen Ausflug in den Schwarzwald und die Schweiz, das Herbstfest am Bauhof mit Fahrzeugschau und einen Kartenspielabend mit Spanferkelessen. Von den Chroniken der FFW Hunderdorf seien bereits 150 von 200 Stück verkauft worden.
Der Kommandant gab bekannt, daß die FFW keinen Brandeinsatz im Gemeindebereich zu verzeichnen hatte, jedoch zu zahlreichen Einsätzen und technischen Hilfeleistungen außerhalb der Gemeinde gerufen wurde. Prüfer Hieninger wurde eine ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigt und die einstimmige Entlastung gegeben. Schriftführer Zollner berichtete von fünf Vorstandschaftssitzungen im abgelaufenen Jahr.
Wichtiger Punkt der Tagesordnung war die Beitragserhöhung. Nach kurzer Diskussion stimmte die Versammlung einer Erhöhung von fünf DM auf zehn DM mit 29 Ja-Stimmen, 18 Nein-Stimmen und einer Stimmenthaltung zu. Bürgermeister Weinzierl meinte, daß das Problem mit der Sirene in nächster Zeit noch einmal diskutiert werden müsse, wenn nötig würde eine zweite Sirene aufgestellt. In Sachen Ausrüstung seien die Feuerwehren im Gemeindebereich sehr gut versorgt.
Beim Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ tauchte die Frage auf, ob ältere FFW-Kameraden im Einsatz noch versichert sind. Kommandant Hagn beantwortete sie mit ja. Zur Anfrage wie und wo das neue Gerätehaus der FFW Hunderdorf hinkommen soll, meinte BM Weinzierl, daß es auf keinen Fall in die angekaufte Bugl-Werkstätte komme.
Abschließend gab Vorstand Meier noch den Veranstaltungskalender für das kommende Jahr bekannt. So beteiligt sich die FFW Hunderdorf am Florianifest am 28. April, am Gründungsfest des Schützenvereins Hunderdorf im Juni, dem Kirchweihfest in Steinburg und am 25jährigen Gründungsfest des SV Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1991


Gruppenarbeit soll verstärkt werden
Ausbildung bei der Feuerwehr soll intensiviert werden — 1990 nur ein Einsatz
Steinburg.
(jf) Eine gutbesuchte Jahreshauptversammlung konnte Vorsitzender Adolf Ecker am vergangenen Samstag im Landgasthof Bergerbräu eröffnen. Die geleistete Arbeit der FFW Steinburg, so Kommandant Wolfgang Altmann in seinem Rechenschaftsbericht, war sehr ausgewogen. Der Bereich Brandschutz mit einem Einsatz, vier Übungen, mehreren Schulungsabenden und einer Gemeinschaftsübung stand verschiedenen Vereinsaktivitäten, wie Teilnahme am Florianstag, Fronleichnamsfest, Jubiläen von Ortsvereinen und internen Veranstaltungen gegenüber. Auch im neuen Arbeitsjahr wird die Schulung und Ausbildung in Sachen Brand- und Katastrophenschutz oberste Priorität haben. Um dies möglichst effektiv gestalten zu können, wird jede Löschgruppe für sich nach einem neuentwickelten Ausbildungsplan vorgehen. Einen sehr detaillierten Kassenbericht lieferte Johann Feldmeier, Die Finanzlage sei solide, wenn auch das neubezogene FFW-Gerätehaus immer noch Einrichtungsergänzungen benötige. Zuvor stellten zwei Kassenprüfer eine einwandfreie Kassenführung fest. Schriftführer Josef Lipp informierte die Versammelten über das wichtigste bei den Ausschußsitzungen. Künftig, so Lipp, sei es aus verschiedenen Gründen sinnvoller, die Vereinstermine durch die Tageszeitung bekanntzugeben. Nach eingehender Diskussion sprachen sich die FFW-Kameraden einstimmig für diesen Vorschlag aus. Mit zwei weiteren Abstimmungen wurde beschlossen, daß der Beitrag von bisher 5 Mark auf 15 Mark erhöht wird und daß die nächsten Leistungsprüfungen im Herbst stattfinden sollen. Schriftlich wurden Stefan Dorfner und Klaus Weninger als Kassenprüfer gewählt. Nachdem der Vorstand mit der Überreichung eines Vereinskrügels Alfons Miedanner, wegen Erreichung der Altersgrenze, in den passiven Dienst verabschiedete, gab er die anstehenden Vereinstermine bekannt. Die FFW Steinburg nimmt heuer unter anderem am Florianifest teil, ebenso an den Gründungsfesten des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins Steinburg, des Schützenvereins Hunderdorf und des Sportvereins Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.03.1991


Wichtig: Sich gegenseitig achten
Kreisbäuerin Ruth Ammer sprach vor Landfrauen über Generationsprobleme
Hunderdorf.
(nk) Mehrere Generationen unter dem Dach. — So lautete das Thema, über das Kreisbäuerin Ruth Ammer am Freitag abend im Gasthaus Baier-Edbauer bei einer Veranstaltung der Landfrauen Hunderdorf referierte. Sie wies dabei auf Schwierigkeiten des Zusammenlebens hin und gab Tips, es zu meistern.
Die Voraussetzung, unter einem Dach zu leben, sei jedoch nicht überall gegeben, so z. B. nicht in Stadtwohnungen, sagte Ruth Ammer. Eine Mehrgenerationenfamilie sei hauptsächlich im ländlichen Raume zu finden. Hier sei es immer schon so gewesen. Jeder habe seine übertragenen Aufgaben und Pflichten. Früher sei man oft auch finanziell aufeinander angewiesen gewesen. Das Familienleben habe sich in der Küche oder in der Stub’n abgespielt. Bei dieser räumlichen Enge wäre es ohne autoritäres Gehabe nicht gegangen, sagte Kreisbäuerin Ammer.
In der heutigen Zeit könne man besser auseinanderrücken, zumal es weniger Kinder gebe. Die Lebenserwartung sei jedoch in den letzten 100 Jahren um das Doppelte gestiegen. Während früher eine Mutter kaum das Erwachsenwerden ihres jüngsten Kindes erlebte, kenne man  auch wieder den Ausdruck Uroma. Jedes Kind erlerne heute einen Beruf und belaste dadurch den Hof oder das Geschäft nicht mehr. Wenn heute eine neue Generation gegründet werde, sei gut zu überlegen, ob die Generation in einer Familie bleiben oder ob sie getrennte Haushalte nehmen solle. „Diese Probleme gehören gemeinsam geklärt“, betonte die Kreisbäuerin.
Es erschien der Rednerin auch wichtig, daß jeder im Familienverbund seinen Aufgabenbereich bekomme. Die Fähigkeiten von älteren Generationen seien heute oft gar nicht mehr gefragt, weil die Technik schon viel abgenommen und die Arbeitsweise sich dadurch verändert habe. Die weichende Generation solle deshalb bereit sein, Neuerungen anzunehmen. Schweres Herzeleid, schlaflose Nächte und freudlose Tage, verbittertes und gehässiges Nebenherleben, seien oft die Folge großer Unnachgiebigkeit. Vorurteile gegen ein neues Familienmitglied und Eifersucht seien Satansgewächse und gehörten schon im Keime erstickt, betonte die Rednerin. Rückbesinnung auf sich selber helfe vielleicht.
Wenn es auch schwer sei, kürzer zu treten und die Verantwortung abzugeben, so sollte man sich doch freuen, daß junge Leute weitermachen. Der Wunsch jedes Menschen sei es, dort zu sterben, wo er gelebt und gewirkt habe. Ruth Ammer schlug abschließend vor, menschlich miteinander umzugehen, sich zu akzeptieren und zu achten und die Wohnstätte zum Hort des Friedens und der Freude werden zu lassen.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.03.1991


Schuldenerlaß für Trachtenverein
Gemeinde erkannte damit überörtliche Arbeit des Vereins an
Hunderdorf. (hk) Eine gute und eine schlechte Nachricht gab es bei der Jahreshauptversammlung des Trachtenvereins Hunderdorf am Samstag abend im Gasthaus Baier-Edbauer. Die gute Nachricht: Die Gemeinde erließ dem Verein in Anerkennung seiner Verdienste eine Schuld in Höhe von 2 500 Mark; die schlechte Nachricht: Die Jugendgruppe des Vereins konnte nicht mehr gehalten werden.

Der neue Vorstand des Trachtenvereins Hunderdorf mit den geehrten Mitgliedern und Bürgermeister Egon Weinzierl.

Betty Sacher gab den Schriftführerbericht, der Aufzeichnungen von der letzten Jahreshauptversammlung und von Vorstandssitzungen beinhaltete. Jugendleiter Wölfl mußte berichten, daß die Jugend trotz Bemühungen des Vereins nicht mehr gehalten werden konnte und nun nur noch eine Kindergruppe besteht. Der Kassenführerin Agnes Klumbis wurde von den Kassenprüfern Hans Hastreiter und Hans Paukner eine einwandfreie Kassenprüfung bestätigt.
Vorsitzender Sacher ließ das abgelaufene Vereinsjahr Revue passieren und berichtete von der Teilnahme an Waldgautagungen und Gauversammlungen. Dann nahm er die Ehrung für 25jährige Vereinszugehörigkeit zusammen mit Bürgermeister Egon Weinzierl vor und verlieh an Hermann Hastreiter sen., Bärbl Paukner und Elfriede Stahl die Ehrennadel. Bürgermeister Egon Weinzierl konnte dem Verein eine gute Nachricht übermitteln. Er teilte mit, daß die Gemeinde Hunderdorf die Schuld von 2 500 Mark, entstanden bei der Anschaffung von Volkstracht, dem Trachtenverein erlasse. Weinzierl betonte, daß die finanzielle Initiative des Trachtenvereins anzuerkennen sei und hob hervor, daß der Verein die Gemeinde Hunderdorf über die Landkreisgrenzen hinaus verkörpere. Er lobte die gute Leitung unter Vorsitzendem Ernst Sucher.
Nachdem der alte Vorstand entlastet war, nahm der Wahlausschuß, vertreten durch Bürgermeister Weinzierl, Gemeinderat Josef Breu und Gemeinderat Franz Hornberger, die Neuwahl vor. 1. Vorsitzender wurde wieder Ernst Sacher, dem man mit 34 zu sechs Stimmen volles Vertrauen schenkte. Zweiter Vorsitzender wurde Alfred Mauerer, er löste Sigi Wölfl ab. Lias Amt der Kassenführung blieb wieder in den bewährten Händen von Agnes Klumbis. Schriftführerin Betty Sacher wurde von Georgine Mauerer abgelöst. Zum Vortänzer wurde Jochen Käfer einstimmig benannt. Bärbel Paukner übernahm das Amt der Jugendleitung. Ihre Stellvertreterin wurde Frau Käfer. Zum Kulturreferenten wurde Hermann Hastreiter bestimmt. Beisitzer im neuen Vorstand sind Maria Wölfl und Elfriede Hastreiter. Fahnenträger ist wie der Ernst Sacher jun. Er wird vertreten durch Hans und Wolfgang Riepl. Das Amt der Kassenprüfer erhielten wieder die bewährten Mitglieder Hans Hastreiter und Hans Paukner.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.03.1991


VG-Haushalt beträgt 857 000 Mark
Pro-Kopf-Umlage beträgt 99,49 Mark — Bekanntgabe der Jahresrechnung 1990
Hunderdorf, Neukirchen, Windberg.
(xk) Bei der Haushaltssitzung der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf wurde das Rechnungsergebnis des vergangenen Jahres vorgelegt. Die Jahresrechnung schließt mit Einnahmen von 694 228,09 Mark und mit Ausgaben von 741 252,37 Mark ab. Es errechnet sich somit ein Fehlbetrag in Höhe von 47 024,28 Mark.
Anschließend wurde der Etat für das laufende Jahr erörtert. Das Gesamtvolumen beziffert sich auf 857 200 Mark. Dabei entfallen auf den Verwaltungshaushalt 778 200 Mark, auf den Vermögenshaushalt 79 000 Mark. Zur Deckung der laufenden Ausgaben werden Kreditaufnahmen von 60 000 Mark benötigt. Die Pro-Kopf-Umlage beträgt 99,49 Mark (Vorjahr 88,19 Mark). Folgende Umlagen entfallen auf die einzelnen Gemeinden: Hunderdorf 296 011,79 Mark, Neukirchen 169 547,49 Mark, Windberg 91 340,72 Mark.
Die größten Einnahmen sind die VG-Umlage mit 556 900 Mark, der Zuschuß nach Art. 7 FAG mit 155 300 Mark und die Verwaltungsgebühren mit 33 600 Mark. Die höchsten Ausgaben: Personalkosten in Höhe von 556 900 Mark, die EDV-Kosten mit 35 700 Mark, die Rathausmiete 90/91 mit 54 000 Mark und der Bürobedarf mit 24 700 Mark.
Nach einstimmiger Billigung des Etats schloß sich eine ausgiebige Beratung wegen der Anmietung des Rathauses Hunderdorf an. Man kam überein, daß eine Beschlußfassung erst möglich sein wird, wenn der Entwurf des Mietvertrages von höherer Stelle vorgeprüft worden ist.
Zu Punkt 7 der Tagesordnung beschloß man einmütig den Ankauf einer elektrischen Frankiermaschine. Abschließend informierte Geschäftsstellenleiter Kern über die Zukunft des Gemeindeboten „Aus dem Perlbachtal“. Da die Nachfrage sehr gering und die Kosten für die Zeitschriften zu hoch sind, erfolgt keine weitere Herausgabe des Gemeindeboten.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.03.1991


„Unternehmer bei Steuerreform begünstigt“
MdL Kobler referierte bei der Kreishauptversammlung der CSA — Vorsitzender Schwarzfischer wieder gewählt
Hunderdorf. (hk) Im Gasthaus Baier-Edbauer fand die Kreishauptversammlung der Christlich-Sozialen-Arbeitnehmer-Union (CSA) statt.
Der Referent des Abends, MdL Konrad Kobler, der auch Bezirksvorsitzender der CSA ist, sprach über die bayerische Sozialpolitik in dieser Legislaturperiode. Kobler sagte auch, daß die Wiedervereinigung ein enormer Gewinn gewesen sei, doch in den neuen Bundesländern der materielle Schaden immens hoch ist. Der Bezirksvorsitzende sprach auch die Ungehaltenheit der Bürger über die

Die Referenten des Abends; von links Alfred Reisinger, MdL Konrad Kobler und Georg Schwarzfischer.

Steuererhöhungen an. Er gab zu, daß diese unausgewogen seien. Die Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge wäre zu rechtfertigen, aber sie solle gleichmäßig verteilt werden. Auch die Mineralölsteuer müsse ausgeglichen werden. Die Erhöhung der Kilometer-Pauschale sei nicht vollwertig, sei aber zu rechtfertigen. Eine Ungerechtigkeit bestünde hier im Vergleich zum Unternehmer, der 100 Prozent als Betriebsausgaben anerkannt bekäme. MdL Kobler hob jedoch auch hervor, daß die Einführung des Erziehungsgeldes eine sagenhafte Leistung gewesen sei und daß auch die Gesundheitsreform in den meisten Bereichen ein Erfolg gewesen wäre.
Der Referent setzte den Schwerpunkt seiner Rede auf, die Altenpflege. Der Einstieg in die Absicherung des Pflegeeinsatzes sei bereits gemacht worden, so Kobler. Er betonte, daß in dieser Legislaturperiode erreicht werden müsse, daß der Bürger Sicherheit habe, wenn er ein Pflegefall wird. Die CSA Bayern sei die Triebfeder der gesetzlichen Absicherung, stellte Kobler heraus. Es nütze aber die beste Absicherung nichts, wenn Pflegeplätze und Einrichtungen nicht vorhanden seien.
Der Sozialbereich habe eine Steigerung von 18 Prozent in Bayern erfahren. Der größte Posten davon sei im Aussiedlerbereich. Für Aussiedler wurden 304 Mio. Mark gegenüber 82 Mio. Mark im Altenbereich für dieses Jahr geplant. „Da muß mehr soziale Gerechtigkeit her“, forderte der Bezirksvorsitzende. Er teilte mit, daß er die Einführung eines steuerbegünstigten Pfandbriefes im Auge habe.
Als Vertreter des CSU-Kreisverbandes Straubing-Bogen war Alfred Reisinger gekommen. Er betonte in einem kurzen Referat, daß die CSU in den letzten Jahren die Mehrheit im Kreistag genutzt habe, um Verbesserungen zu schaffen. Reisinger hob auch hervor, daß die Fachhochschule ebenso befürwortet werde, wie der Erhalt der Bundeswehrstandorte.
Im Anschluß verlas CSA-Kreisvorsitzender Georg Schwarzfischer den Rechenschaftsbericht. Er führte die verschiedenen Kreisvorstandssitzungen, CSA-Veranstaltungen mit aktuellen Themen, Krankenhausbesichtigungen und Maikundgebungen im Landkreis an. Kassenverwalterin Wilma Reitmeier gab den Kassenstand bekannt und Kassenprüfer Jochen Henle bestätigte eine gute Kassenführung.
Bei den Neuwahlen wurde Georg Schwarzfischer einstimmig wiedergewählt. Als seine Stellvertreter wurden Josef Ahartinger und Josef Zitzelsberger benannt. Schriftführer bleibt Johann Schäfer, Kassiererin Wilma Reitmeier. Zu Beisitzern wurden gekürt: Jochen Henle, Josef Breu, Manfred Krä, Paula Karl, Karl Englmeier und Heinrich Lobmeier. Delegierte für die Bezirksversammlung sind: Georg Schwarzfischer, Jochen Henle, Josef Breu, Alfred Reisinger, Josef Zitzelsberger, Paula Karl. Ersatz-Delegierte Josef Ahartinger, Manfred Krä und Heinrich Lobmeier. Delegierte für die Landesversammlung sind: Georg Schwarzfischer und Jochen Henle. Ersatzdelegierte Josef Zitzelsberger und Josef Breu. Georg Schwarzfischer soll zum stellvertretenden Bezirksvorsitzenden vorgeschlagen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1991


Kindergarten ist zu klein geworden
Pfarrgemeinderat plant Ausstellung — Ausflug nach Zwiesel
Hunderdorf.
(ih) Die Mitglieder des Pfarrgemeinderates Hunderdorf trafen sich zur Arbeitssitzung im Pfarrheim. Pfarrer Herbert Gerstl sprach über den hl. Josef, den Patron Böhmens, Bayerns und Österreichs sowie vieler Bistümer und Patron der Handwerker und Sterbenden. Beim Pfarrausflug nach Zwiesel am Sonntag, 14. April, wird um 8.45 Uhr am Schulhof gestartet. Um 10.30 Uhr findet in der St. Nikolauskirche in Zwiesel ein Gottesdienst statt. Am Nachmittag können Wanderfreudige die Gegend um Zwiesel erkunden. Auch der Besuch des Waldmuseums ist möglich. Anmeldeschluß für den Pfarrausflug ist der 1. April. Vorsitzende Ingrid Hentschirsch meinte, daß der Zwieseler Pfarrer über den Besuch hocherfreut sei.
Bei der Dekanatswallfahrt am 6. Juli ins Bistum Eger in der CSFR werden die „Glanzpunkte“ Marienbad, Karlsbad besucht.
An Ostern sind die Gottesdienstzeiten unverändert. Nach der Osternachtsfeier verteilt der Pfarrgemeinderat an die Kirchenbesucher Ostereier. Die Osterkerzen sind wie üblich an den drei Kircheneingängen erhältlich.
Sakrale Gegenstände aus dem Gebiet der Hunderdorfer Pfarrei sollen im Pfarrheim aus gestellt werden. Ein Wochenende im Oktober ist als Termin vorgesehen. Wer Ausstellungsstücke besitzt, kann diese im Pfarrbüro abgeben. Pfarrgemeinderat Dr. Michael Hartmann wird sich um einen Referenten bemühen, der dann bei einem Vortragsabend über das „werdende Leben“ spricht.
Da das Thema des Dekanatstages im Herbst „Kirche und Sport“ lautet, ,wird der Pfarrgemeinderat einen Vertreter des SV Hunderdorf zu einer der nächsten Sitzungen einladen.
Die Notwendigkeit, das Pfarrheim bei verschiedenen Festlichkeiten für Ortsvereine zur Verfügung zu stellen, sahen die Versammelten nicht. Da dieses Haus nur kirchlichen Zwecken zugedacht sei, könnten beim Benutzungsrecht keine Ausnahmen gemacht werden. Ferner sieht sich der Pfarrgemeinderat nicht in der Lage, die Trägerschaft für eine Laienspielgruppe zu übernehmen. Der Bitte des Autors des „Mühlhiasl-Spiels“ kann insoweit entsprochen werden, daß ein Aufruf an die Pfarrangehörigen erfolgt, sich als Mitspieler zu beteiligen.
Pfarrgemeinderat Josef Breu und Kindergartenleiterin Roswitha Häringer berichteten, daß im Herbst mindestens 20 Kinder im Kindergarten St. Nikolaus in Hunderdorf keinen Platz mehr bekommen könnten. Als Übergangs- und reine Notlösung sehen Häringer und Breu die Unterbringung einer Gruppe im Windberger Schulhaus an. Dies sei nur möglich, wenn das Landratsamt die Genehmigung erteilt.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.03.1991


Darts-Club wurde Ligameister
Hunderdorf.
(x.k) Der Darts-Club-Sunset aus Hunderdorf hat sich wieder erfolgreich bei der Dart-Liga Plattling 1990/91 bewährt. Bereits bei der letzten Liga 1989/90 schnitt der Club gut ab, aber dieses Mal übertrafen die beiden teilnehmenden Mannschaften alle Erwartungen. Die Mannschaft Sunset I, bestehend aus Franz und Harald Holmer, Werner Gackstatter, Peter Hartmannsgruber, Sepp Stauber und Xaver Schimpfhauser überzeugte mit besseren Nerven und großem Können und errang ohne eine einzige Niederlage den 1. Platz in der B-Liga, Spielart „301“Hier darteten Ewald und Michael Artmann, Dieter Schmidla, Gerhard Heigl, Karl-Heinz Hambach und Herbert Brandl.
Bei der Dart-Liga 1990/91 spielten acht Mannschaften aus der ganzen Region in der Bund C-Liga am Elektronik-Dart-Gerät. Die Clubs sind von Plattling und Straßkirchen über Geiselhöring, Mitterfels, Hunderdorf, Neukirchen bis nach Zwiesel und Grünbach im Bayerischen Wald verteilt.
Bei der Preisverteilung im Pils Pub Sunset in Hunderdorf trafen sich noch einmal alle Spieler. Liga-Sekretär Helmut Kilger gratulierte und überreichte die hart erkämpften Pokale, Urkunden und Geldpreise. – Unser Bild zeigt die erfolgreichen Darts-Club-Spieler aus Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.03.1991


Hunderdorf. CSU: Mittwoch, 27. 3., 19.30 Uhr, Gasthof Baier-Edbauer, Ortshauptversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes. Es spricht CSU-Kreisvorsitzender Ernst Hinsken, MdB.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.03.1991

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