1998-08

Gemeinden können stolz auf Leistungen sein
Staatssekretär Hinsken, Abgeordnete und der Landrat besuchten die VG-Mitgliedsgemeinden
Hunderdorf/Neukirchen/Windberg. (xk) Parlamentarischer Staatssekretär Ernst Hinsken mit den Landtagsabgeordneten Herbert Ettengruber und Alfred Reisinger, Bezirksrat Franz Schedlbauer, Landrat Ingo Weiß und der Landkreiswirtschaftsreferent Erich Brunner informierten sich vor

Staatssekretär Hinsken mit den Besuchern im Electronicbetrieb Bernhard Risse.

Ort über die Gemeinde- und Betriebsentwicklungen. Neben geschaffenen Kommunaleinrichtungen zeigten dabei die drei Bürgermeister einige Problempunkte auf. Zugleich bedankten sie sich für die vielfältige Unterstützung bei den Politikern und erhofften sich weitere unterstützende Bemühungen.
Zunächst stand Neukirchen auf dem Besuchsprogramm. Bürgermeister Heinrich Lobmeier wies auf die aktuellen Großprojekte der Gemeinde mit Abschluß der Abwasseranlage 1997 und auf die Dorferneuerungsmaßnahmen hin. Bekrittelt wurde seitens des Bürgermeisters die Auflösung der Poststelle in Neukirchen nach über 100jähriger Posttradition, wobei man habe auch keine Agentur erhalten habe. Als weiteres wies der Bürgermeister auf die Mittelkürzung bei den Schülerbeförderungskosten und auf das Problem der Klärschlammentsorgung hin.
Ernst Hinsken konstatierte im Namen der anwesenden Politiker, daß Neukirchen mit Bürgermeister Lobmeier an der Spitze, unterstützt von einem aufgeschlossenen Gemeinderat und der Verwaltung, eine aufstrebende Gemeinde sei. Man stehe da auch gerne unterstützend zur Seite“, meinte Hinsken, der abschließend

Ferienjob bei der Firma Tanne – Staatssekretär Hinsken im Gespräch (Fotos: xk)

wünschte, daß die kontinuierliche Entwicklung anhalte.
Landrat Ingo Weiß würdigte die Leistungen der. Gemeinde in der Abwasserentsorgung. Die Gemeinden in diesem Gebietsbereich seien anderen teilweise voraus. Als nächstes wurde der bedeutende Electronicbetrieb von Bernhard F. Risse besichtigt. Mit 100 Beschäftigten ist er der weitaus größte Betrieb in der Gemeinde. Geschäftsführer Hans-Georg Rittscher und der technische Leiter Peter Simanowski zeigten die Entwicklung, Fertigung und Vertrieb der induktiven Bauelemente des 1984 gegründeten Betriebes auf. Es erfolge eine auftragsbezogene Fertigung für. rund 60 Kunden in Deutschland, den Nachbarländern und weltweit. Abgeschlossen wurde der Besuch mit einem Blick auf die Dorferneuerungsmaßnahmen Obermühlbach.
Windberg kann stolz sein
In Windberg stellte Bürgermeister Josef Wurm seine Gemeinde vor, in der die Amtshaussanierung durch die Gemeinde und Pfarrplatzgestaltung im Rahmen der Dorferneuerung zu einem schönen Ortsbild geführt haben. Als weitere Dorferneuerungsrnaßnahmen stünde die Dorfplatzgestaltung an, ebenso die Kanalbaumaßnahme Meidendorf-Irensfelden und der Neubau des Feuerwehrgerätehauses an. Im kurzen Rundgang mit Amtshausbesichtigung verwies Gemeinderat Pater Andreas auch auf das denkmalgeschützte sanierungsbedürftige Handwerkerhaus, für das man auch ein Nutzungskonzept suche, um die Sanierung und Finanzierung sicherzustellen.
Aufgrund der angespannten Finanzlage sei man für die Projekte auf eine besondere Förderung angewiesen. Staatssekretär Ernst Hinsken zollte der Gemeindearbeit, voran dem Bürgermeister und Gemeinderat Pater Andreas, ein besonderes Lob. Die Landtagsabgeordneten und der Bezirksrat sicherten auch bezüglich des vorzeitigen Baubeginnes für das FFW-Gerätehaus sowie bei den Bemühungen um Zuschüssen ihre bestmögliche Unterstützung zu.
In Hunderdorf empfing Bürgermeister Gerd Peschke. Peschke: „Wenn wir Probleme hatten, haben sie uns stets Unterstützung gewährt. Was uns besonders bedrückt ist die Ortsumgehung Steinburg.“, Die Gemeinde habe sich für die große Lösung ausgesprochen.
Ernst Hinsken sprach sich anerkennend über die Leistungen der Gemeinde, des Bürgermeisters, des Gemeinderates und der Verwaltung aus. Es sei viel geschehen. Hinsken, wie auch der Landrat, bestätigte zur Umgehung Steinburg, daß aufgrund der erheblichen Einwände im Bereich Landwirtschaft und Naturschutz die Planfeststellungsfähigkeit der großen Umgehung fraglich sei, da die alternativ untersuchte „kleine Lösung“ kostengünstig machbar sei und die Hochwassersituation sich eher verbessere. Der Gemeinderat, so die Information vom Straßenbauamt, solle nun entscheiden und der Bürgermeister befürchtet, „der Gemeinde wolle man wieder, den schwarzen Peter zuschieben“. Der Landrat meinte, wenn die kleine Lösung abgelehnt werde, dann sei es wohl mit einer Umgehung für die nächsten Jahre aus. Für MdL Reisinger, der sich zusammen mit MdL Ettengruber um ein Voranbringen der Maßnahme einsetzte, sei die Umgehung vordringlich. Erfreut konnten die beiden Landtagsabgeordneten noch mitteilen, daß aufgrund der gemeinsamen Bemühungen die Geh- und Radweganbindung Hunderdorf – zum Gewerbepark vorderste Priorität habe und mittlerweile die Finanzmittel mit 400.000 Mark zugesichert sind. Dann folgte abschließend die Besichtigung der Firma Tanne. Kreishandwerksmeister Jürgen Tanne mit der Frau Christa stellte den Betrieb im Gewerbegebiet Thananger Straße vor. Die Besuchsdelegation war überrascht über die mannigfaltige Produktpalette und die weltweiten Geschäftsverbindungen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1998


Regenrückhaltebecken ist bereits fertiggestellt
Umbau der Kläranlage schreitet weiter voran
Nachtragsangebot für Brunnentechnik gebilligt – Erste Aufträge für Grundschulsanierung erteilt
Hunderdorf. (xk) „Die mit 2,9 Millionen Mark veranschlagte Sanierung der Grundschule beginnt. Dafür wurden erste Bauaufträge mit einer Auftragssumme von gut 900 000 Mark vergeben. Die Arbeiten sollen noch diese Woche anlaufen“. Das ist das Ergebnis der Beschlußfassung des Gemeinderates bei seiner Sitzung im Rathaus in Hunderdorf. Zuvor besichtigten die Gemeinderäte die Kläranlagenbaustelle, wo sie sich über das

Bürgermeister Gerd Peschke erläutert dem Gemeinderat den Um- und Anbau des Kläranlagenbetriebsgebäudes mit Gesamtkosten von rund 960 000 Mark. (Foto: xk)

fertiggestellte Regenrückhaltebecken informierten.
Zunächst gab Architekt Walter Hornberger die Submissionsergebnisse der öffentlichen Ausschreibung bekannt. Anschließend wurden vom Gemeinderat jeweils an den billigsten Angebotssteller vergeben: die Baumeisterarbeiten an die Bauunternehmung Toni Niemeier, Waltersdorf, bei einer Auftragssumme von rund 697 000 Mark sowie die Fensterarbeiten an die Schreinerei Paul Hornberger, Hunderdorf, bei einer Zuschlagssumme von rund 211 000 Mark.
Unterricht im Keller?
Wie der Architekt ausführte, soll in der Grundschule heuer der Kellerbereich fertiggestellt werden, dann folgen im nächsten Jahr das Erd- und Obergeschoß. Für die Fortführung des Unterrichts müßten bereits die neuen Räumlichkeiten im Kellergeschoß in Anspruch genommen werden, so Hornberger. Eingangs der Sitzung besichtigten die Gemeinderäte die Kläranlagenbaustelle und informierten sich über das bereits fertiggestellte Regenrückhaltebecken, das mit Rückstaukanal rund 710 000 Mark kostete.
Als weiteres wurde der Fortgang der Um- und Anbauten beim Kläranlagenbetriebsgebäude in Augenschein genommen. Demnach ist der Umbau bereits weit vorangeschritten und die neuen technischen Anlagen weitgehend schon in Betrieb. Wie dazu Bürgermeister Gerd Peschke informierte, kostet der Umbau am Gebäude rund 440 000 Mark, die neue Rechenanlage schlägt mit 155 000 Mark zu Buche, die Sandfanganlage beansprucht rund 192 000 und die Außenanlagen erfordern Aufwendungen von rund 165 000 Mark. Zugestimmt wurde vom Gemeinderat einmütig einem Nachtragsangebot von knapp 12 000 Mark für die Brunnentechnik bei der Kläranlage.
Scheune wird Reifenlager
Zu den Baugesuchen auf Nutzungsänderung der bestehenden Scheune zu einem Reifenlager und Erweiterung der bestehenden Wohnung in Lintach 21 wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt, ebenso zum Bauplan für den Dachgeschoßausbau in der Fichtenstraße 5. Zugestimmt wurde auch einem Wohnhaus-Bauvorhaben in Kögel. Das Vorhaben ist in der Marktgemeinde Mitterfels, kommt aber etwa zur Hälfte auf das Gebiet der Gemeinde Hunderdorf. Die beantragte Gemeindegrenzänderung wurde vorerst nicht für notwendig erachtet. Bewilligt wurde im Rahmen der Jugendförderung für die Freizeitbuslinie ein Zuschuß von 300 Mark.
Als nächstes gab der Gemeindechef das Genehmigungsschreiben des Landratsamtes für den vorgelegten Flächennutzungs- und Landschaftsplan bekannt. Danach wurde der Bauleitplan mit der Maßgabe genehmigt, daß im Bereich Au vorm Wald ein Baugebiet (Dreieck) im südlichen Ortseingangsbereich sowie eine kleine Teilfläche östlich gegenüber der Staatsstraße herausgenommen wird und für das Baugebiet in Wegern entlang der Staatsstraße ein 40 Meter breiter Immissionsschutzstreifen ausgewiesen wird, so erläuterte Landschaftsarchitekt Gerald Eska dem Gemeinderat. Gleichzeitig ist noch eine geringfügige redaktionelle Änderung für ein Planzeichen vorzunehmen. Der Gemeinderat stimmte den Auflagen zu und die betroffenen Grundeigentümer werden von der Planänderung benachrichtigt. Danach kann der Feststellungsbeschluß gefaßt und der Plan wirksam in Kraft gesetzt werden.
Abschluß des Forstberatungsvertrages
Bürgermeister Peschke informierte über den Abschluß des Forstberatungsvertrages mit dem Forstamt Mitterfels, der aufgrund des geänderten Waldgesetzes notwendig wurde sowie die Kosteneinsparungen bei Heizöl- und Stromkosten durch die Generalsanierung der Hauptschule.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.08.1998


Ludwig Kern feierte 85.
Hunderdorf. (hk) Am Samstag feierte Ludwig Kern aus Rammersberg, Gemeinde Hunderdorf, seinen 85. Geburtstag. Ludwig Kern wurde am 1. August 1913 in Rammeisberg geboren und wuchs dort mit seinem Bruder auf dem landwirtschaftlichen Anwesen seiner Eltern auf. 1939 mußte er in den Krieg ziehen und kam 1944 in amerikanische Gefangenschaft nach Lousiana in Texas. Nachdem er in die Heimat 1946 zurückgekommen war, übernahm er

Ludwig Kern mit Bürgermeister Peschke, Pfarrer Pater Wolfgang und seinen Kindern. (Foto: hk)

das elterliche Anwesen. 1981 starb seine Ehefrau Anna, die er 1940 geheiratet hatte. Aus der Ehe gingen vier Kinder, drei Töchter und ein Sohn, hervor. Ludwig Kern weiß aus der Zeit seiner Gefangenschaft in Texas noch viel zu berichten. Er ist auch sehr am öffentlichen Geschehen interessiert und gartelt gerne. Seinen Lebensabend verbringt Kern bei seiner Tochter Anna, die das Elternhaus übernommen hat. Zu seinem Ehrentag, den er im Kreise seiner Kinder, acht Enkel und vier Urenkel feierte, gratulierten auch die Nachbarn und Bekannten und alle wünschten dem Jubilar noch viele Jahre bester Gesundheit und ließen ihm ein Ständchen aufspielen. Selbstverständlich gratulierte auch Bürgermeister Gerd Peschke im Namen der Gemeinde Hunderdorf und überbrachte einen Geschenkkorb. Auch Pfarrer Pater Wolfgang Vos ließ es sich nicht nehmen die Glück- und Segenswünsche der Pfarrei zu überbringen. Ebenso gratulierte die Freiwillige Feuerwehr Gaishausen, deren Mitglied Ludwig Kern nun schon seit 60 Jahren ist, durch Vorsitzendem Max Höcherl junior und Kommandant Dieter Kricke. Auch sie überreichten dem Geburtstagskind einen Geschenkkorb, verbunden mit den besten Glückwünschen.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.08.1998


Skiclub war „Mutter“ der Eisstockabteilung
Seit 25 Jahren Stockschießen im SV Hunderdorf – Otto Sachs ist seit 18 Jahren Funktionär
Hunderdorf. (ih) Die Eisstockabteilung des SV Hunderdorf feierte ihren 25. Geburtstag. Viele Gratulanten stellten sich ein und wünschten alles Gute und vor allem sportlichen Erfolg. Abteilungsleiter, Gründungsmitglieder, langjährige und verdiente Mitglieder wurden ausgezeichnet. In Grußworten wurden die Leistungen der Hunderdorfer Stockschützen und der Abteilungsleitung beim Festakt gewürdigt. Abteilungsleiter Otto Sachs kann auf eine 18jährige Funktionärstätigkeit bei der


Die Geehrten mit Schirmherrn Gerd Peschke und Abteilungsleiter Otto Sachs. (Foto: ih)

Eisstockabteilung des SV Hunderdorf zurückblicken. Pokalturniere und Dorfmeisterschaft waren in das Festprogramm eingebettet.
Abteilungsleiter Otto Sachs hielt eine Rückschau über die Vereinsgeschichte. Die Gründung einer Eisstockabteilung ist demnach dem Skiclub zu verdanken. Als 1973 wegen Schneemangels keine Skifahrten durchgeführt werden konnten, beschloß man, ein Eisstockturnier als Ortsmeisterschaft abzuhalten. Die Eisstockabteilung sei somit geboren worden.
Hauptinitiator waren Wenzel Schmidt, Georg Hagn, Xaver Anleitner, Josef Poiger, Franz Primbs und Kornel Klar gewesen. Am alten Sportplatz wurde ein Eisweiher erstellt. Als das Sportzentrum geplant wurde, wurde auch eine Asphaltanlage mit sieben Bahnen gehaut. Damit sei ein großer Wunsch für die Stockschützen in Erfüllung gegangen, so Sachs. 1985 urde die Anlage auf elf Bahnen erweitert. 1993 konnte das Vereinsheim eingeweiht werden. Sachs erinnerte an die Eigenleistungen vieler Mitglieder und die Unterstützung sonstiger Förderer.
Den größten sportlichen Erfolg habe die Jugendmannschaft verbucht, da diese sich für die deutsche Meisterschaft habe qualifizieren können. Zudem habe man in diesem Jahr den Aufstieg in die Bezirksliga feiern können, was den höchsten sportlichen Erfolg der Herrenmannschaften bedeute. Die Stockschützen zeichneten drei Merkmale aus: Aktivität, Zusammenhalt und Geselligkeit. Sachs würdigte die Arbeit der ehemaligen Abteilungsleiter Wenz Schmidt, Arno Gerhard und Josef Ammer. Für die Übernahme der Schirmherrschaft erhielt Bürgermeister Gerd Peschke einen Erinnerungskrug.
Schirmherr Gerd Peschke lobte, daß sich Skiclub war „Mutter“ der Eisstockabteilung Seit 25 Jahren Stockschießen im SV Hunderdorf – Otto Sachs ist seit 18 Jahren Funktionär die Eisstockabteilung in den 25 Jahren gut gemausert habe. Die Gemeinde habe in den EC investiert und diese Investition habe sich als richtig erwiesen, wenn man die Arbeit und Leistungen der Stockschützen betrachte. Der Hunderdorf sei überall anerkannt. Beispielhaft sei die Zusammenarbeit zwischen der Eisstockabteilung und der Gemeinde, so der Schirmherr.
Gemeinschaft wichtig
Der Vorsitzende des Gesamtvereins, Peter Henke, sagte, das Motto Verein bedeute Gemeinschaft, sei bei der Eisstockabteilung verwirklicht worden. Stellvertretend für alle Damen der Abteilung erhielt die Frau des Abteilungsleiters Otto Sachs einen Blumenstrauß.
Willi Zieglmeier, Obmann des Eisschützenbezirksverbandes Niederbayern, übermittelte die Glückwünsche des Bezirks. Die Eisstockabteilung könne auf die bisherigen Erfolge mit sichtlich in die Zukunft schauen. Der Kreisvorsitzende Xaver Eyerer sagte, daß das Sportbewußtsein in der Gemeinde Hunderdorf auf breiter Basis stehe, wozu auch die Stockschützen des SV Hunderdorf beitrügen. Die Eisstockabteilung sei bei allen Vereinen beliebt, für ihre Kameradschaft bekannt und eine feste Größe im Kreis 105. Eyerer zeichnete Sachs mit dem Ehrenzeichen in Bronze des Bayerischen Eisschützenverbandes aus.
Peter Schmid, stellvertretender Bezirksobmann und Schiedsrichterobmann, überbrachte die Grüße der Schiedsrichter. Das Auftreten der Hunderdorfer Eisschützen sei stets vorbildlich und fair gewesen. Zu besonderem Dank sei Schmid dem Hunderdorfer Schiedsrichter Hans Söldner verpflichtet.
Karl Lausser, Sportbeauftragter des Kreistages Straubing-Bogen, lobte, der EC Hunderdorf habe gute Arbeit geleistet. Lausser betonte such die Freundschaft zwischen dem SV Hunderdorf und seinem Verein, dem SV Pilgramsberg. Außerdem sprach er sich für den Eisschießsport aus, da es für diesen Sport altersmäßig keine Grenzen gebe.
Sepp Michlbauer von der Stockschützenunion St. Johann am Wimberg/Oberösterreich erinnerte an die jahrelange sportliche und freundschaftliche Verbindung zwischen Hunderdorf und St. Johann. Zwischen allen Rednern und Abteilungsleiter Otto Sachs wurden Erinnerungsgeschenke ausgetauscht.
Nun wurden die Ehrungen durchgeführt. Die Gründungsmitglieder erhielten eine Urkunde und eine Schnupftabakdose. Es sind dies: Xaver Anleitner, Xaver Diewald, Arno Gerhardt, Johann Grill, Ferdl Hartmannsgruber, Kornel Klar, Max Leonhardt, Rudolf Müller, Josef Osen, Gerd Peschke, Josef Poiger, Karl Riepl, Adolf Sandbiller sen., Oskar Schneider, Otto Weinzierl, Adolf Wenninger, Karl Zitzelsberger. Für 25jährige Mitgliedschaft wurden mit einer Urkunde und ebenfalls einer Schnupftabakdose ausgezeichnet: Alfred Artmann, Ewald Artmann, Josef Baier, Alfred Bugl, Paul Feldmeier, Erwin Feldmeier sen., Emil Gerhardt, Jakob Gierlinger, Hans Holmer, Bertl Höpfl, Klaus Klar, Josef Leidl, Georg Meinberger, Hans Riepl, Otto Sachs, Alois Scheibenthaler, Robert Schindler, Josef Schötz, Josef Troidl, Ludwig Wagner, Josef Zollner. Eine besondere Anerkennung wurde Hans Söldner zuteil. Hans Söldner habe sich um die Eisstockabteilung sehr verdient gemacht, so Abteilungsleiter Otto Sachs bei seiner Laudatio. Der stellvertretende Abteilungsleiter Ewald Bauer überreichte an Otto Sachs ein Präsent als Dank für die langjährige Funktionärstätigkeit, aber auch für die Mitgestaltung der 25-Jahrfeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1998


Hunderdorf. SVH/Tennis: Donnerstag, 6.8., 20 Uhr, Monatsversammlung im Tennisheim.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1998


Skiabteilung erringt den Meistertitel
Dorfmeisterschaft im Stockschießen — Bürgermeister war Schirmherr
Hunderdorf. (ih) 20 Mannschaften waren der Einladung der Eisstockabteilung des SV Hunderdorf gefolgt, um den Dorfmeister 1998 im Rahmen der sportlichen Veranstaltungen zum 25jährigen Bestehen der Stockschützenabteilung zu ermitteln. Nachdem die


Die Meister sind gefunden: Vorsitzender Peter Henke, Abteilungsleiter Otto Sachs, Günther Reisinger, Ludwig Buchs, Ewald Bauer, Johann Janker, Erwin Schießl, Josef Schröttinger, Hermann Klaschka, Hans Riepl und Schirmherr Gerhard Peschke (von links). (Foto: ih)

Mannschaften durch Losentscheid in zwei Gruppen aufgeteilt waren, ging es in den einzelnen Spielen unter der Leitung von Schiedsrichter Dieter Knicke recht spannend, aber fair um die Punkte.
Die jeweiligen Gruppenersten, Stammtisch Lintach und die Skiabteilung des SV Hunderdorf, bestritten das Endspiel. Die favorisierten „Stammtischler“ mit Josef Schröttinger, Hermann Klaschka, Hans Riepl und Erwin Schießl mußten sich allerdings dann Ludwig Buchs, Günther Reisinger, Johann Janker und Ewald Bauer 13:15 beugen, die für den Skiclub den Dorfmeistertitel holten und den grossen „Schirmherrenpokal“ gewannen.
Abteilungsleiter Otto Sachs, Schirmherr Bürgermeister Gerhard Peschke und Vorsitzender Peter, die jeweils sich über die rege Teilnahme freuten und dafür auch Dank aussprachen, nahmen die Siegerehrung vor. Jede Moarschaft wurde mit einem Pokal ausgezeichnet. Die Ergebnisse: Gruppe A: 1. Stammtisch Plötz Lintach 16:0 Punkte, 2. Gasthaus Sandbiller 14:2, 3. SV Tennisabteilung 11:5. — Gruppe B: 1. SV Skiabteilung 16:4 Punkte, Stocknote 3,96, 2. Fa. Willig 16:4, 1,86, 3. Schützenkameradschaft Hunderdorf 16:4, 1,60.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.08.1998


Laute Töne aus einem über drei Meter langen Holzrohr
„Wie ein Luftballon, dem die Luft ausgeht“
Zwei Alphornbläser im Landkreis Straubing-Bogen suchen Gefährten für ihr schwieriges Hobby
Straubing-Bogen. Weich und tief dröhnt ein gleichmäßiger Ton über die Felder hinweg. Langgezogen, leicht vibrierend. Ein zweiter, etwas höherer Ton mischt sich in den ersten. Oberhalb von Steinburg, auf der Brandstatt, stehen zwei Männer in Tracht im grünen Gras und blasen in meterlange Hörner. Alphörner im Landkreis Straubing-Bogen? „Ja, das hat uns halt interessiert, und da haben wir eben damit angefangen“,, erklärt Max Holmer aus Hunderdorf lapidar die Kuriosität. Seit Dezember letzten Jahres trifft er sich mit Adolf Ecker junior auf der Brandstatt einmal in der Woche zum Üben.
Vor ungefähr einem Jahr fing alles an. Da hatten Holmer, 50, Chiro-

In zwei Hälften geteilt, schaut ein Alphorn gleich Weniger imposant aus. (Fotos: tf)

und Heilpraktiker von Beruf, und Fuhrunternehmer Ecker, 38 Jahre alt, die Idee zu ihrem ausgefallenen Hobby. „Im Bierzelt in Konzell“ erinnert sich Max Holmer, faßten sie den Entschluß, sich Instrumente zu besorgen. Kurz vorher hatten sie zwei eidgenössische Alphornbläser bei Schweizer Wochen in einem Restaurant in Sankt Englmar gehört.
Frisch gewagt…
„Was die können, das können wir auch“, sagten sie sich und fuhren ins Allgäu, wo sie sich im Keller eines pensionierten Schreiners zwei Alphörner aussuchten. 1 600 Mark kostete eines der Instrumente – „ein Schnäppchen, denn die sind teilweise mehr als doppelt so teuer“, sagt Holmer, während er Notenblätter ordnet.
„Zehn bis zwölf Stücke“ können die zwei, die sich schon bald „Perlbachtaler Alphornbläser“ nannten, inzwischen auf ihren 3,60 Meter langen Instrumenten spielen. Ziemlich viel Luft brauche man dafür, sagt Holmer, mehr jedenfalls, als für das Tenorhorn, das er früher gespielt hat, oder die Trompete, die Adolf Ecker beherrscht. Außerdem macht nur der Mund die Musik, genauer: je fester der Druck auf, das Mundstück, desto höher der Ton, aus dreieinhalb Meter weiter vorne aus dem Trichter kommt. Holmer zieht ein Mundstück aus seiner Hemdtasche und macht es vor. „Das ist wie bei einem Luftballon, aus dem man die Luft ausläßt“, erklärt er das System und gibt mit seinem Partner eine Kostprobe.
Leichtgewicht
Dazu tragen die beiden ihre Instrumente ein Stück weiter in die Wiese hinein. Flott schultern sie die langen Hörner, die trotz ihrer Größe nur ungefähr ein Kilo wiegen. Holmer und Ecker blasen zwei kurze, zweistimmige „Rufe“, wie es im Fachjargon heißt, ehe

Langatmig: Max Holmer und Adolf Ecker junior beim Üben auf der Brandstatt oberhalb von Steinburg.

begeistertes Klatschen zu hören ist. Der Nachbar, der zehn Meter weiter Gras zusammenrecht, freut sich über die Gratisaufführung. Dafür gibt es gleich noch eine Zugabe von Max Holmer und Adolf Ecker, „damit er sich leichter rechert“. Apropos Zugabe: Auftritte hat das Duo auch schon hinter sich. Bei einer Maiandacht, Geburtstagen, Fahnenweihen haben Holmer und Ecker schon gespielt. „Die Leute sind meistens recht begeistert, wenn sie uns spielen hören“, freut sich das Duo. Holmer fügt hinzu, daß eine Frau sogar schon einmal vor Rührung geweint habe, als sie zugehört hat. „Kein Wunder“, sagt Holmer, „denn die meisten Stücke sind recht getragen und langsam.“
Während die beiden Musiker ihre Instrumente in zwei Teile zerlegen und in speziellen Tragetaschen verstauen – „die haben wir von einem pensionierten Schneider, der mit dem pensionierten Schreiner zusammenarbeitet“ -, erzählt Max Holmer voller Begeisterung, wie das Instrument gebaut wird.
„Es besteht nicht aus einem einzigen Stück, sondern aus vier Vierkanthölzern, die zu einem Block zusammengeleimt sind, der so dick ist wie die Biegung des Trichters vorne.“ Dann werde mit der Bandsäge die grobe Form bestimmt, das Holz in zwei Teile zersägt und anschließend das Innere herausgeschnitten. Übrig bleibe die dünne Seitenwand des Instruments, was das geringe Gewicht erklärt. Zum Schluß werden die Teile wieder zusammengefügt. Holmers Augen leuchten, als er die Machart seines Alphorns beschreibt, das auch noch mit Bast umwickelt ist, „weil’s schöner aussieht, wie ich finde“.
Kaum ein Echo
Nur zwei Wermutstropfen trüben die Freude der beiden Musiker an ihrem ungewöhnlichen Hobby: zum einen das fehlende Echo. Nur ganz selten, wenn es ganz windstill ist, kommt ein leiser Widerhall zurück.
Zum andern fühlen sich die beiden recht alleine mit ihrem Hobby. „Wir bräuchten noch ein paar Mann dazu“, sagt Holmer, und fügt hinzu, daß auch Frauen willkommen sind. Denn die meisten Stücke, die es für Alphörner gibt, sind dreistimmig. Einen Baßspieler bräuchte man auf jeden Fall noch. Natürlich kann das auch ein Neueinsteiger sein. Denn wie schnell man dieses schwierige Holzblasinstrument lernen kann, beweisen Max Holmer und Adolf Ecker. Auch wenn die beiden dafür oft üben müssen. Max Holmer nützt jede Minute. Sogar im Auto vor der Ampel übt er. Er kramt einfach sein Mundstück aus der Tasche, spitzt die Lippen und versucht, den richtigen Ton zu treffen… -tf

Instrument der Hirten
Das Alphorn galt jahrhundertelang als Standesinstrument der Hirten und war überall dort anzutreffen, wo Hirten in Gebirgsregionen und Hochtälern ihre Herden betreuten. In fast allen Gebirgsgegenden der Erde, beispielsweise in den Pyrenäen, in Skandinavien, Südamerika, im Kaukasus und im Tibet, findet sich das Alphorn in verschiedener Form wieder.
In ihrer Bauweise sind diese Blasinstrumente einander sehr ähnlich, in Ton und Abmessung teilweise jedoch sehr verschieden. Auch die Form ist unterschiedlich. Die meisten Alphörner sind lang und gerade. Es gibt aber auch Alphörner, die vorne aufgebogen, schneckenförmig aufgerollt oder trompetenförmig gebogen sind.
Die Hirten benutzten die Homer, die kilometerweit hallen, als Verständigungsmittel von Alp zu Alp. Verschiedenen Quellen zufolge besteht Grund zu der Annahme, daß das Alphorn aus dem „Heulrohr“ hervorgegangen ist, mit dem man unter anderem böse Geister vertreiben wollte.
Über 400 Jahre alte Abbildungen bezeugen, daß diese Instrumente auch im Allgäu schon früh benutzt wurden. In den letzten Jahrzehnten widmen sich immer mehr heimatverbundene Musiker wieder diesem Brauchtum.
Dem Alphorn ist bei einem Tonumfang von drei Oktaven ein bestimmter Grundton zu eigen, den Instrumenten von Max Holmer und Adolf Ecker beispielsweise das F. Deshalb können nur Melodien gespielt werden, die sich aus der Naturtonreihe ergeben. -tf-
Quelle: Bogener Zeitung, 08.08.1998


VG-Meisterschaft
Steinburg.
(hk) Am Samstag, 15. August, führt der Eisstockclub Steinburg auf der Asphaltanlage in Hunderdorf seine VG-Meisterschaft im Sommerstockschießen durch. Beginn ist um 13.30 Uhr. Startberechtigt ist jede Mannschaft mit Mindestens einem Stockschützen aus der VG Hunderdorf oder einem Mitglied des EC Steinburg. Es wird der Perlbach-Wanderpokal ausgeschossen. Die Siegerehrung findet unmittelbar nach dem Turnier im Vereinslokal Karl Solcher in Ehren statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.08.1998


Wertstoffhof geöffnet
Hunderdorf.
(xk) Wegen des Feiertages am Samstag, 15. August, ist der Wertstoffhof im gemeindlichen Bauhof bereits am Freitag von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.08.1998


Große Variante vom Tisch, kleine Lösung bedarf weniger Eingriffe in Natur
Kleine oder keine Ortsumgehung Steinburg
Keine Planfeststellung mehr wegen der Einwendungen – Eine Brücke von 30 Metern vorgesehen
Hunderdorf. (xk) „Die große Umgehung von Steinburg ist nicht mehr planfestellungsfähig.“ So brachte es leitender Baudirektor Norbert Baier vom Straßenbauamt Deggendorf am Dienstag abend bei der Gemeinderatssitzung im Rathaus Hunderdorf auf den Punkt. Zuvor war ausführlich das neue Gutachten für die kleine Variante erläutert worden. „Wir können allenfalls die kleine Umgehung bauen, wenn sich die Gemeinde dafür entscheidet.“ Bürgermeister Gerd Peschke befürchtet nun, daß die Gemeinde, die sich bisher für die große Umgehung ausgesprochen hatte, nunmehr wieder den „schwarzen Peter“ zugeschoben erhält.
Der Bürgermeister betonte, daß sich der Gemeinderat im Planfeststellungsverfahren eindeutig für die große Umgehung ausgesprochen hatte. Er dankte dem Straßenbauamt für die

Zu eng wird es in Steinburg wegen des ständig zunehmenden Durchgangsverkehrs. (Foto: Archiv)

Vorstellung des Gutachtens im Gemeinderat. Leitender Baudirektor Norbert Baier zeigte den Verfahrensgang auf, dessen Anfang in die 50er Jahre zurückgehe. 1983 wurde das Raumordnungsverfahren mit einer Entscheidung für die große Umgehung abgeschlossen. Nach Erhebungen wurden 1995 5 103 Fahrzeuge pro Tag im Jahresdurchschnitt ermittelt, davon zehn Prozent Schwerlastverkehr. Die Verkehrsprognose rechne mit rund 6 000 Fahrzeugen im Jahr 2015, so der Sprecher.
Einwendungen der Naturschützer
Nachdem 1994 der Planfeststellungsantrag bei der Regierung vorgelegt worden war, wurden 76 Einwendungen vorgebracht, wobei gewichtig insbesondere die der Naturschutzbehörden und -verbände sowie der Landwirtschaft waren. Insbesondere wurde von den Einwendungsführern auf die kleine Lösung verwiesen, die weit weniger Eingriffe in Natur und Landschaft bringe. So war es Auftrag, auch diese alternative Lösung näher zu untersuchen. „Das Gutachten hat ergeben, daß die kleine Umgehung gebaut werden kann, und damit ergibt sich, daß die große Variante nicht mehr planfeststellungsfähig ist und von der Regierung nicht mehr weiter verfolgt werde“, konstatierte der leitende Baudirektor. Die zuständige Abteilungsleiterin im Straßenbauamt, Baurätin z. A. Beatrix Lindinger-Hösl, informierte über die aktuelle Entwurfsplanung der kleinen Umgebung (Variante B). Danach zweigt diese rund 500-Meter-Umgehungsstrecke von der starken Kurve (vormals Gasthaus Solcher ) ab und kommt etwa in Höhe des Gasthauses Bahr wieder auf die alte Strecke. Hier seien Abbiegespuren nach Mitterfels und in den Ort eingeplant, aber auch ein Kreisverkehr denkbar.
Beim Bogenbach ist eine Brücke mit einer lichten Weite von 30 Metern vorgesehen, wobei die Straße auf einer Dammhöhe von maximal 2,40 Metern verläuft. Für den Geh- und Radverkehr ist ein Stahlrohrdurchlaß eingeplant. Für diese Variante würden nur 3,5 Hektar Grund einschließlich rund ein bis 1,5 Hektar Ausgleichsfläche benötigt, und damit wäre der Grundverbrauch erheblich niedriger als bei der großen Umgehung (rund 26 Hektar). Die Rednerin meinte, daß im Ortsbereich auf einem Teilstück der Verkehr entlastet werde und hier auch Lärmimmissionen gemindert würden. Der großen Umgehung stünden insbesondere auch Naturschutzbelange entgegen.
Später eventuell Hochwasserfreilegung
Anhand der umfassenden Hochwasserberechnungen zeigte Ingenieur Dr. Markus Ammer vom Ingenieurbüro Ammer, Straubing, die bestehende und künftige Hochwassersituation in Steinburg auf. Bei Realisierung der Variante B könne die Hochwassersituation von Steinburg durch den teilweisen Ausbau und die Verlegung des Bogenbaches verbessert werden. Teilweise Bachbegradigung und Sohlenvertiefungen (bei Brücke um rund einen Meter) würden den Bogenbach leistungsfähiger für den Wasserabfluß machen. Den Berechnungen liegt, wie vom Wasserwirtschaftsamt vorgegeben, das 160jährige Hochwasser zugrunde, wobei mit 80 Kubikmeter/Sekunde gerechnet wurde. Das Wasserwirtschaftsamt und die Regierung hätten diese Ergebnisse bestätigt. Darüber hinaus werden dadurch, so Ammer, auch Möglichkeiten für eine eventuelle spätere Hochwasserfreilegung geschaffen.
Von den anwesenden Anliegern an der Staatsstraße, die die große Umgehung befürworten, wurde befürchtet, daß die nunmehr favorisierte Variante B den Verkehr im Ortsbereich noch schneller mache. Wo steht der Stellenwert des Menschen, sein Schutz vor Lärm und Immissionen? Diese Frage wurde aufgeworfen, nachdem für die kleine Variante hauptsächlich Gründe des Natur- und Umweltschutzes (Pflanzen, Vögel, Amphibien) ausschlaggebend sein sollen. Es werden mit der kleinen Umgehung, die keine ist, sondern eine Verlegung, nur wenige Häuser entlastet, und die Anwohner und der große Teil der Bevölkerung hätten eine noch größere Verkehrsbelastung um rund 100 Fahrzeuge, wie die Prognose aufzeige. Das Dorf werde mit der B-Variante geteilt und die Entwicklung gehemmt, wie bei der Baugebietsausweisung mit Immissionsschutzstreifen von 40 bis 50 Meter.
Leitender Baudirektor Baier, räumte ein, daß er lieber die große Umgehung gebaut hätte, aber die könne jetzt nicht mehr gebaut werden. Die finanziellen Gründe seien nicht so ausschlaggebend, sondern die Einwendungen aus Natur und Landwirtschaft. Baier: „Wenn die Variante B nicht durchgeht, geschieht gar nichts. Wenn der Gemeinderat bei der großen Umgehung bleibt, wird nichts gebaut, ebenso nicht, wenn der kleinen Lösung nicht zugestimmt wird.“ So brachte es der Baudirektor unmißverständlich auf den ‚,Punkt und damit den Bürgermeister und die Damen und Herren des Gemeinderates in Zugzwang. Die Entscheidung wird in einer der nächsten Sitzungen fallen, so Bürgermeister Peschke, der die Informationen erst einmal überdenken will und befürchtet, daß man mehr oder weniger den schwarzen Peter der Gemeinde zuschieben will.

Aufträge für Schule und Kanalbau
Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag ging es neben, der Ortsumgehung Steinburg (siehe Bericht oben) auch um Aufträge für Schule und Kanalbau. Im folgenden wurden für die Grundschulsanierung die Elektro- und Blitzschutzarbeiten bei der Auftragssumme von 74 300 Mark vergeben, weiterhin die Sanitärarbeiten mit rund 87 500 Mark und die Heizungstechnik mit etwa 140 700 Mark. Die Anstrengungen auf dem Abwassersektor werden fortgesetzt. Mit dem Kanalbau Hoch wird die letzte anstehende Maßnahme im Rahmen des Gesamtkonzeptes angegangen, konstatierte Bürgermeister Peschke, der das öffentliche Ausschreibungsergebnis bekanntgab. Anschließend wurde einmütig der Bauauftrag an den wirtschaftlichsten Angebotssteller bei einer Auftragssumme von rund 500 000 Mark vergeben. Mit dem Baubeginn, ist zum September zu rechnen. Zugestimmt wurde der Vereinbarung mit dem Straßenbauamt über den Ausbau und die anteilige Kostenbeteiligung der Gemeinde. beim Ausbau des Geh- und Radweges von der Hauptschule bis zum Gewerbepark, der ebenso noch im September begonnen werden soll. Abschließend wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt zu den Baugesuchen auf Anbau eines Verkaufsraumes an das bestehende Wohnhaus in der Bahnhofstraße 15, Neubau einer Lagerhalle mit Werkstatt in Ehren 13, Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses in der Hauptstraße 13 sowie zum Abbruch des Gebäudes Lindfeld 27.
Weiterhin wurde dem Hauptbetriebsplan zum Tontagebau im Berndorferholz zugestimmt mit der Maßgabe, daß die Wasserschutzzonen und die Wasserversorgung nicht beeinträchtigt sind. Die Dachziegelwerke Bogen erweitern das bisherige Abbaugebiet, womit das Gebiet der Gemeinde Hunderdorf betroffen wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.08.1998


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