1885

Vom bayer. Vorwalde, 13. Aug. Der unterm 11. ds. Mts. erfolgte Einzug des neune hochw. Herrn Pfarrers Rädlhammer von Hunderdorf gestaltete sich zu einer wirklich ganz erhebenden Feier, die Zeugniß dafür gibt, daß der Priester auf dem Lande stets gebührende Lieb und Wertschätzung genießt. Ein stattlicher Zug weißgekleideter Mädchen, Knaben mit Fahnen, 24 Ehrenreiter, die freiwill. Feuerwehr und der Krieger-Verein hob sich von der äußerst zahlreichen Volksmenge wesentlich ab und verlieh dem Ganzen ein sehr hübsches Gepräge von Freude auf den neune hochw. Herr Pfarrer.
Quelle: Straubinger Tagblatt  15.08.1885


Welchenberg, 13. Juli.  Unser einst so berühmtes Braugut, durch Zertrümmerung ruinirt, hat nunmehr in Herrn Rupert Buchner, ehemaligen Wirth von Windberg, der vor ein paar Jahren schon die Brauerei erwarb, einen Besitzer gefunden, der auch die Taferne und Oekonomie wieder zusammenkaufte.Besonders richtet Herr Buchner auf die Restaurirung des durch schöne Aussicht berühmten Bergkellers sein Augenmerk.
Quelle: Straubinger Tagblatt  15.07.1885


Die Pfarrei Hunderdorf (Bogen) ist erledigt. Seelnzahl 1778. Reinerträgniß: 1523 M., wovon bei Berechnung des Staatszuschusses kein Betrag in Abzug kommt. Oekonomie: 6 Tagwerk 62 Dezimalen; Nebenkirchen 3. Schulen 2. Die Cooperatur ist unbesetzt. Die Baupflicht des Staatsärars an den Pfarrgebäuden ist exclusive der kleinen Baufälle und der Hand- und Spanndienste anerkannt. Bei dem Naubaue des 1884 aufgeführten Oekonomiegebäudes wurde vom k. Staatsärare auch der Betrag für die Hand- und Spanndienste, jedoch vorbehaltlich des Ersatzes, übernommen. Processe bestehen nicht; Aussitzcapitalien sind nicht abzutragen, Auspfarrungsgesuche nicht angebracht.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.04.1885


Nachruf.
Die Pfarrkinder der Pfarrei Hunderdorf erachten es als eine heilige Pflicht, ihrem geliebten langjährigen Seelenhirten, dem hochwürdigen wohlgeborenen
Herrn Pfarrer Joh. Nep. Zeindl,
bei seinem Scheiden aus seiner Pfarrei auch auf diesem Wege der Oeffentlichkeit den innigsten und tiefgefühltesten Dank auszusprechen für alle jene so großen Wohlthaten, die derselbe in seinem heiligen Berufe sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen, in der Kirche, in der Schule und am Krankenlager seit 24 Jahren unermüdlich gespendet hat. Wie der hochwürdige Herr Pfarrer uns sein beständiges Gebet versprochen hat, so wollen auch wir demselben hinwiederum in kindlicher Liebe dasselbe Versprechen geben; und wenn auch in Zukunft örtliche Räumlichkeit uns trennt, so bleiben wir doch in Lieb‘ treu vereint, bis Hirt und Herde dort in jenem seligen Reiche sich wieder finden, wo weder Trauer noch Schmerz mehr sein werden. Dem scheidenden, unvergeßlichen Seelenhirten, der bei seiner Abschiedspredigt der ganzen Gemeinde viele Thränen entlockte und auch selbst zu Thränen gerührt wurde, ruft nochmals zu ein herzliches „Vergelt es Gott“ und wünscht für die noch übrigen Lebenstage Gottes reichsten Segen.
Hunderdorf den 20. April.
Die dankbare Pfarrgemeinde Hunderdorf.


Die Mundsemmel [heute: Kaisersemmel] wird eingeführt

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zur Einführung bringen werde.
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A. Schwarz, Bäckerei 170.


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