1989-11

Abwasserkanal für Industriegebiet
Rathausprojekt besichtigt — 1990 wieder Gemeindevolksfest
Hunderdorf. Bei der Gemeinderatssitzung am Montag überzeugten sich Bürgermeister und Gemeinderat an Ort und Stelle über den Fortgang der Bauarbeiten am Rathausneubau. Mit Änderungen gebilligt wurde der Gestaltungsumgriff um den neuen Verwaltungsbau, wobei rund zehn Parkplätze erstellt werden sollen. Zur Erschließung des Gewerbe- und Industriegebietes Breitfeld, insbesondere für Firma Thyssen, wurde der Schmutzwasserkanal mit einer Auftragssumme von rund , 140000 Mark vergeben.


Architekt Homberger erläutert Bürgermeister und Gemeinderat die Bauausführung und künftige Raumeinteilung.

Zu Beginn der Sitzung hatten sich die Gemeinderäte beim Rathausneubau eingefunden. Architekt Walter Hornberger gab nähere Erläuterungen. Der Gemeinderat konnte sich beim Rundgang über die fortgeschrittenen Bauarbeiten überzeugen. Das Rathausprojekt soll noch heuer bezugsfertig werden. Architekt Walter Hornberger legte den Gemeinderat einen Gestaltungsentwurf bezüglich der Vorflächen beim neuen Rathaus vor. Eine kleinere Grünpflanzung wird vorgenommen und rund zehn Parkplätze werden festgelegt. Der Eingangs- und Parkplatzbereich wird mit Kopfsteinpflaster ausgeführt.
Mit dem Treppengeländer in der Grundschule, das nicht den Sicherheitsanforderungen entspricht, hatte man sich danach zu befassen. Der Gemeinderat entschied sich für die dritte Variante des Gestaltungsentwurfs des Architekten Hornberger und beschloß, eine beschränkte Ausschreibung vorzunehmen. Bekanntgegeben wurde auch das Ergebnis der Submission für den Bau des Schmutzwasserkanals für das Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld, womit das zukünftige Thyssen-Gelände erschlossen wird. Der Gemeinderat vergab den Zuschlag einstimmig an den billigsten Angebotssteller, die Firma Schuhbauer, Bogen bei einer Auftragssumme von rund 140000 Mark. Die Festlegung des Geltungsbereiches des Wasserzweckverbandes, wobei laut Feststellung des Rechnungsprüfungsverbandes eine konkrete Bereichsbenennung notwendig ist, wurde vertagt. Der Gemeinderat beauftragte aber die Verwaltung und den Zweckverband, eine Entwurfsvorlage zur nächsten Sitzung festzulegen. Zu einer Vorkaufsrechtsanfrage (der Vogelschutzbund erwirbt eine Fläche bei Hofdorf) wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nach dem Bundesbaugesetz nicht besteht.
Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat ein Schreiben der Flurbereinigung Neukirchen bezüglich einer Anwesenserschließung im Bereich Steinburg, wobei eine Kostenbeteiligung des Anliegers und der Gemeinde anfallen würde.
Der Gemeinderat stellte die Angelegenheit zurück. Gebilligt wurde der Abschluß einer Glasversicherung für den Rathausneubau. Für das vom 8. bis 11. Juni 1990 terminierte Volksfest sprach sich der Gemeinderat dafür aus, daß Josef Baier Festwirt ist. Zugleich wurde das Volksfest 1991 für 7. bis 10. Juni vorgesehen.
Im Grundsatz stimmte der Gemeinderat auch einem Verkauf des ehemaligen Schulhauses in Steinburg zu. Der Bürgermeister wurde beauftragt, mit dem Kaufinteressenten entsprechende Verkaufsverhandlungen zu führen. Ausgesprochen hat sich der Gemeinderat auch für den Druck einer ,Wanderkarte, die die über den Naturparkverein markierten Wanderwege enthält. Des weiteren soll ein innerörtlicher Wanderwegeplan Hunderdorf-Steinburg aufgelegt werden. Die Wanderwegekarten hat erfreulicherweise Konrektor a.D. Kornel Klar skizziert und die Markierungen zusammen mit dem Naturparkverein Bayerischer Wald vorgenommen. Der Naturparkverein trägt auch die Kosten der Beschilderung.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.11.1989


Neue Höchstzahl bei Mitgliedern
Steinburg.
Einen neuen Höchststand der Mitgliederzahl hat der Vorsitzende des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins, Johann Petzendorfer, bei der Jahreshauptversammlung am Samstag vermeldet. Im Beisein der beiden Bürgermeister Egon Weinzierl und Johann Feldmeier zog der Verein eine überaus positive Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres. Den Anfang machte Johann Hornberger mit seinem detaillierten Kassenbericht. In dessen positives Resümee fügte sich auch Geschäftsführer Johannes Fuchs ein, der das Aufstellen von Totenbrettern auf dem Buchaberg und die Beteiligung an der Landesgartenschau in Straubing als Höhepunkte herausstrich. Für das neue Geschäftsjahr kündigte Fuchs einen Ausflug zur Partnergemeinde Steinburg in Schleswig-Holstein an. Dort sollen die bereits bestehenden Kontakte weiter ausgebaut werden. Wichtigste Maßnahme innerhalb der eigenen Gemeinde soll die Fertigstellung des Naturlehrpfades werden. Weiterer Schwerpunkt, so der Geschäftsführer, werde die Verbesserung der Werbung sein: dies vor allem in Form eines aktualisierten Unterkunftsverzeichnisses.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.11.1989


Napoleon und die Umgestaltung unserer Heimat
Die Französische Revolution von 1789 sollte in der Folge auch in Bayern ihre Spuren hinterlassen. Der Geist der Aufklärung hatte besondere Nachwirkungen für die Kirche und den Staat. Vornehmlich in den Städten fand dieser neue Zeitgeist zahlreiche Anhänger, während in der Landbevölkerung zunächst diese »modernen« Ideen kaum einen Niederschlag fanden.

Graf Maximilian von Montgelas und seine Ämter: 1799-1817 Staatsminister des kgl. Hauses und Außenminister, 1803-1806 und 1809-1817 Staatsminister der Finanzen 1806-1817 Staatsminister des Innern, auch zuständig für Kultus und Unterricht. 57jährig wird er entlassen.

Als die Armeen Napoleons auch unser Land bedrohten, verbündete sich Bayerns Kurfürst mit den Österreichern gegen die Franzosen. Nach zwei Niederlagen blieb ihm schließlich nichts übrig, sich auf die Seite Napoleons zu stellen, um ein größeres Unglück abzuwenden. Außerdem stellte Österreich Anspruch auf Gebiete in Bayern. Dieser Wechsel brachte für Bayern Vor- und Nachteile.
Nach dem Tode des Kurfürsten Karl Theodor 1799 regierte Kurfürst Max Josef das Land, das damals viel kleiner war als das heutige Bayern. Es bestand nur aus den heutigen Regierungsbezirken Oberfranken und Niederbayern und aus der südlichen Oberpfalz. Nachdem sich Bayern mit Napoleon gegen die Österreicher verbündet hatte und diese besiegte, erhielt Bayern die Gebiete in Franken und Schwaben. 1806 wurde Bayern zum Königreich erklärt; ihr erster König war Max I. Schon 1799 amtierte Freiherr Maximilian von Montgelas als leitender Minister in Bayern. Dem kirchenfeindlichen Politiker verdankt das Land die Auflösung der Bettelordenklöster 1802 und ein Jahr später alle Klöster im Lande. Die Kirchenfürsten, zu denen auch die Vorster der Klöster zählten, hatten in den vergangenen Jahrhunderten eine Macht erreicht, die dem Staate ein Dorn im Auge war. Alle dieser Klöster besaßen erheblichen Besitz an bäuerlichem Grund und Boden. Als Grundherren geboten sie über Höfe und Dörfer in einem Maße, das nicht im Aufgabenbereich der Kirche stand.
Auf rücksichtslose Weise wurden in Bayern auf Befehl des Ministers Montgelas alle Klöster aufgehoben, die Mönche verjagt und Klostergut verkauft. Viele Kunstschätze und Bücher gingen auf diese Weise unwiederbringlich verloren. Dieses Schicksal er-litten auch die Klöster Windberg und Oberalteich. Die Mönche fand man mit Geld ab. Sie übernahmen zum Teil Pfarreien oder legten die Kutte ab. Nur das Franziskanerkloster Neukirchen-Heilig Blut im Bayerischen Wald blieb als Sammelstelle für obdachlose Mönche erhalten.
Mit der Auflösung der Klöster war auch die Aufhebung der geistlichen Grundherrschaft verbunden, die auch als »Bauernbefreiung« bezeichnet wurde. Die Bauern waren nun Grundholden des Staates und konnten durch Erwerb von Grund und Boden frei werden. Wegen der großen Armut bei diesen Menschen machten zunächst nur wenige Gebrauch davon. Die Grundherrschaft des Adels hatte noch bis 1848 Bestand. Diese übten weiterhin durch die Patrimonialgerichte Druck auf ihre Untertanen aus.
Viele Kirchen wurden in dieser Zeit abgerissen oderverkauft. Die Klosterkirchen wurden zu Pfarrkirchen, da sie meistens kostbarer ausgestattet waren als die Gotteshäuser der Pfarreien. In Windberg stand neben der Klosterkirche die Kirche St. Blasius aus dem Jahre 1158, die 1504 von Abt Paul Fischer von Grund auf neu errichtet wurde. Sie diente jahrhundertlang als Kirche des Nonnenklosters und als Pfarrkirche. 1849 wurde sie abgebrochen. Die Steine verwendete man zum Bau eines Nachbarhauses.
Die Kirche St. Georg in Gaishausen wurde 1792 und die Kirche St. Barbara in Sparr 1796 exsekriert.
Die Herrschaft Napoleons bewirkte aber auch Reformen auf kommunaler Ebene. 1808 wurde Bayern in 15 Kreise eingeteilt. Zwei Jahre später waren es nur noch 10 und 1817 acht Kreise (Regierungsbezirke).
1807/08 wurde eine Grundsteuer eingeführt, zu deren Durchführung die Landgerichte in Steuerdistrikte eingeteilt werden mußten. Zur gleichen Zeit kam eine Verordnung zur Bildung von Gemeinden heraus. Da die bestehenden Patrimonialgerichte und die Steuerdistrikte gebietsmäßig nicht übereinstimmten, wurde 1818 im zweiten Gemeindeedikt eine Neueinteilung durchgeführt. Diese Verordnung gab Städten, Märkten und Gemeinden das Recht auf Selbstverwaltung. Diesem Edikt verdankten die früheren Gemeinden Au, Gaishausen, Steinburg und Obermühlbach ihr Entstehen, zu denen sich die noch bestehenden Gemeinden Hunderdorf, Neukirchen und Windberg gesellten.
In den Befreiungskriegen 1912/13 stellte sich Bayern gegen Napoleon und kämpfte mit den neuen Verbündeten um die Freiheit des Landes.
Zur Zeit der Franzosenherrschaft wurden die Bäche unserer Heimat der vielen Bachmuscheln beraubt, die von den Soldaten Napoleons verspeist wurden. Für den Rußlandfeldzug Napoleons stellte Bayern 33 000 Mann Soldaten, von denen nur ein Zehntel wieder in die Heimat zurückkehrte. Im Wiener Kongreß 1815 wurden die neuen Grenzen Bayerns bestätigt, die bis heute fast unverändert bestehen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 03.11.1989


Jägerprüfung 1990 und eingeschränkte Jägerprüfung 1990
Die Regierung von Niederbayern teilt mit, daß nach der Bekanntmachung des Bayer. Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 26. Juli 1989 Nr. R 4 – 7931 – der schriftliche Teil der Jägerprüfung 1990 und der eingeschränkten Jägerprüfung 1990 gemäß der Verordnung über die Jäger- und Falknerprüfung (Jäger- und Falknerprüfungsverordnung – JFPO) vom 1.2.1983 (BayRS 792 – 7 – E) landeseinheitlich am Dienstag, den 23. Januar 1990 (Beginn 9.00 Uhr) stattfindet.
Prüfungsbewerber können sich bis spätestens 20. November 1989 unter Angabe von Vor- und Zuname, Beruf, Geburtsdatum und vollständiger Anschrift (einschließlich Postleitzahl) bei der Kreisverwaltungsbehörde (untere Jagdbehörde) schriftlich zur Prüfung anmelden, in deren Bereich sie ihre Wohnung haben. Anstelle der Kreisverwaltungsbehörden sind auch die Gemeinden zur Entgegennahme von Anmeldungen zur Prüfung zuständig.
Hat ein Bewerber keine Hauptwohnung in Bayern, so hat er sich innerhalb der gleichen Frist bei einer Kreisverwaltungsbehörde desjenigen Regierungsbezirkes anzumelden, in dem er die Prüfung ablegen will.
Der Anmeldung sind die nach § 4 Abs. 1 JFPO erforderlichen Unterlagen beizufügen:
1) der Nachweis über die Einzahlung der Prüfungsgebühr
2) ein Führungszeugnis, das nicht älter als 6 Monate
3) bei Minderjährigen die schriftliche Einverständniserklärung des gesetzlichen Vertreters,
4) der Nachweis über die jagdliche Ausbildung in Form einer Bestätigung, daß der Bewerber mindestens 120 Stunden an einem Ausbildungslehrgang im Sinne des § 6 JFPO teilgenommen hat (Mindestens 60 Stunden müssen dabei auf den praktischen Teil der Ausbildung entfallen. Dem Nachweis der praktischen Ausbildung über 60 Stunden steht gleich die Bestätigung über eine einjährige jagdliche Lehre bei einem bestätigten Lehrherrn),
5) von Bewerbern mit gewöhnlichem Aufenthalt außerhalb Bayerns die Zustimmung der zuständigen Behörde des Heimatlandes zur Teilnahme an einer Jägerprüfung und der Nachweis, daß Sie an den Prüfungsvorbereitungen teilgenommen haben, die den Anforderungen der Jägerprüfung entsprechen.
Für die Prüfung wird eine Gebühr von 240,– DM erhoben. Die Gebühr ist vor der Anmeldung zur Prüfung bei der Kasse der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde einzuzahlen. Ein Nachweis über die eingezahlte Prüfungsgebühr ist der Anmeldung beizufügen. Dies gilt auch in Fällen, in denen sich Bewerber statt bei der Kreisverwaltungsbehörde bei ihrer Gemeinde zur Prüfung anmelden. Fehlt der Nachweis über die eingezahlte Prüfungsgebühr, so muß die Anmeldung durch die Kreisverwaltungsbehörde zurückgewiesen werden.
Diese Bekanntmachung gilt auch für Personen, die zut Erlangung des Falknerjagdscheines die eingeschränkte Jägerprüfung ablegen wollen mit der Maßgabe, daß bei den Anmeldungsunterlagen zu Nr. 4 der Nachweis von Kenntnissen des Waffenrechts, der Waffentechnik und des Führens von Jagd- und Faustfeuerwaffen entfällt und die Prüfungsgebühr nur 160,– DM beträgt. Der Anmeldung haben diese Bewerber eine Erklärung beizufügen, daß sie an der eingeschränkten Jägerprüfung teilnehmen wollen.
Eine Ladung zur Prüfung ergeht rechtzeitig.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 03.11.1989


Aufruf zum Volkstrauertag
1989 sollte ein Jahr der Erinnerung an Zerstörung und unsagbaren menschliches Leid sein.
75 Jahren waren die Schüsse von Sarajewo Anlaß für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Zehn Millionen Menschen verloren in diesem furchtbaren Krieg ihr Leben, darunter zwei Millionen deutsche Soldaten. In der Gewißheit eines schnellen Sieges waren viele von ihnen unbekümmert und singend in den Krieg gezogen. Die meisten blieben auf den Schlachtfeldern Nordfrankreichs, Flanderns und Polens. Über 20 Millionen Menschen kehrten als Kriegsbeschädigte heim.
Nur 25 Jahre später begann mit dem von Hitler befohlenen Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg. Der stumme Appell der Toten des Ersten Weltkrieges an die Überlebenden und deren Nachkommen, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, den Krieg als Mittel der Auseinandersetzung zwischen den Völkern auszuschließen und den Frieden als höchstes Gut der Menschheit zu wahren, wurde nicht befolgt. 55 Millionen Tote und 35 Millionen Versehrte waren die unfaßbare Bilanz dieses mörderischsten aller Kriege und einer unmenschlichen Gewaltherrschaft.
Die Teilung der Welt in Ost und West, die uns Deutsche besonders trifft, hat immer neue Opfer gefordert: Opfer der Vertreibung, der politischen Verfolgung und der Staatsräson in den Ländern, die ihren Bürgern die Freiheit vorenthalten.
Wer kann begreifen, daß Krieg immer noch als Mittel der Politik angesehen wird? Seit 1945 hat es mehr als 160 neue Kriege gegeben. Bald wird die Zahl der Opfer dieser Kriege die des Zweiten Weltkrieges übersteigen!
Die Toten werden gezählt, bilanziert und aufgerechnet, wobei die nicht gezählten Opfer die Tragik dieses Sterbens vervielfachen. Eine Statistik kann das Trauma der Überlebenden, das Leid der unzähligen Angehörigen dieser Opfer beschreiben. Darum ist es unsere Aufgabe, aus Solidarität mit den Betroffenen und aus Verantwortung für die Lebenden, unaufhörlich zu erinnern. »Ohne Erinnerung gibt es keine versöhnende Zukunft«, formulierte Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
Der Volkstrauertag soll unsere Bevölkerung auf ihre immerwährende Verpflichtung gegenüber den Kriegstoten und deren Angehörigen hinweisen: Alles Unrecht, alle Intoleranz, Gleichgültigkeit und Unmenschlichkeit, die zu millionenfacher Unterdrückung, Verfolgung und Vernichtung führten, dürfen nicht vergessen werden, damit wir gemeinsam den Weg zum Frieden finden und gehen.
Hans-Otto Weber
Präsident des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 03.11.1989


Aus der Sitzung des Gemeinderates am 19.10.89
Bei dieser am Donnerstagabend stattgefundenen Sitzung behloß der Gemeinderat, sämtliche Bebauungspläne zu ändern, denen bisher bei Bauweise E + 1 der Dachgeschoßausbau unzulässig war. Instandgesetzt wird auch die Brücke in Hofdorf und zu verschiedenen Anträgen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wird eine Stellungnahme der Polizei eingeholt. Zur Kenntnis nehmen mußte der Gemeinderat, daß wegen der fehlenden wasserrechtlichen Erlaubnis, der Straßenbau Gaishausen heuer nicht mehr begonnen werden kann.
Eingangs nahm der Gemeinderat Kenntnis von einem Schreiben des Landratsamtes, wonach die Erstellung eines Gemeinschaftsprospektes »Bayerischer Wald« durch den Fremdenverkehrsverband Ostbayern und die sechs Landkreise des Bayerischen Waldes erfolgt. Dabei wurde den Gemeinden angeboten, die Gemeindeinformation ggf. mit einem Foto zu ergänzen bei entsprechender Kostenbeteiligung, je nach Anzahl der Fremdenverkehrsübernachtungen. Der Gemeinderat entschied, es beim Texteintrag ohne Foto zu belassen.
Dann befaßte sich der Gemeinderat mit der Instandsetzung der Brücke in Hofdorf, wobei eine überschlägige Kostenberechnung mit rund 8000 DM vorgelegt wurde. Der Gemeinderat entschied einstimmig, den Auftrag an die Fa. Altschäffl in Stippich zu erteilen. Die Maßnahme soll baldmöglichst durchgeführt werden und eine Brückenbelastung von maximal 30t sicherstellen. Dann befaßte sich der Gemeinderat nochmals mit der Änderung des Bebauungsplanes »Bahnhofsiedlung-Erweiterung II«, wozu das Landratsamt nochmals eine eingeschränkte Beteiligung oder ein Auslegungsverfahren aufgrund der vorgenommenen Änderung für notwendig erachtet. Der Gemeinderat faßte sodann den Beschluß, gleich ein neues Deckblatt zu beschließen, das auch weitere Bebauungspläne der Bahnhofsiedlung sowie des Baugebietes Apoig und Hochfeld-Süd ändert. Mit der beschlossenen Änderung wird die Festsetzung aufgehoben, wonach bisher bei der Bauweise »Erdgeschoß und Vollgeschoß« (E+ 1) der Dachgeschoßausbau unzulässig war. Die Verwaltung wurde beauftragt, das weitere Aufstellungsverfahren und die öffentliche Auslegung durchzuführen. Beraten wurde über den räumlichen Wirkungskreis des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe im Gemeindebereich Hunderdorf. Eine Entscheidung wurde zur nächsten Sitzung vertagt. Bezüglich des heuer eingeplanten Straßenausbaues Gaishausen wurde der Gemeinderat informiert, daß bisher die Ausschreibung und der Baubeginn nicht eingeleitet werden konnte wegen der immer noch fehlenden wasserrechtlichen Erlaubnis für diese Maßnahme. Der Gemeinderat entschied, nach Erhalt der entsprechenden Genehmigung, eine Ausschreibung etwa zum Januar 1990 vorzunehmen, so daß ein zügiger Baubeginn zum Frühjahr des nächsten Jahres möglich wird. Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat ein Schreiben der Regierung, wonach die bisherige Schutzbereichsanordnung für die Standortschießanlage Bogen verlängert werden soll, nachdem der bisher genehmigte 5-Jahreszeitraurn abläuft. Der Gemeinderat konstatierte hierzu: »Seitens der Gemeinde bestehen keine Einwendungen.« Dann befaßte sich der Gemeinderat mit verschiedenen Anträgen zur Verkehrssicherheit im Ortsbereich. Da ging es einmal um die Markierung des Quellenweges, eine 3,5 t-Beschränkung der alten Hochfeldstraße sowie um Maßnahmen zu reduzierter Geschwindigkeit in der weiterführenden Hochfeldstraße, wobei sich der Gemeinderat zur Fahrbahnmarkierung Quellenweg und ggf. Ausweisung einer 30 KMH-Zone im Baugebiet Hochfeld-Süd nicht abgeneigt zeigte. Eine Stellungnahme seitens der Polizei soll zu den Anträgen eingeholt werden. Beschlossen wurde der Verkauf des alten Feuerwehrfahrzeuges. Diskutiert wurde sodann das Hunderdorfer Volksfest 1990 und Vereinsgründungsfeste 1991, womit sich der Gemeinderat in der nächsten Sitzung ebenso nochmals befassen wird. Vergeben wurde vom Gemeinderat auch die Bepflanzung des Gewerbegebietes »Thananger Straße Erweiterung« bei einer Auftragssumme von knapp 40.000 DM, wozu die Gemeinde eine 70%ige Förderung erhält und die Grünordnungsfestsetzungen laut Bebauungsplan erfüllt. Informiert wurde der Gemeinderat auch über eine dringend anstehende Reparatur im Umkleide- und Hausmeistertrakt der Hauptschule, nachdem es hier beim Flachdach stark einregnet und die beantragte Generalsanierung nicht mehr abgewartet werden kann. Informiert wurde der Gemeinderat auch über anstehende Sicherheitsmaßnahmen am Treppengeländer bei der Grundschule, wozu noch Kostenangebote möglicher Lösungen zur nächsten Sitzung eingeholt werden. Abschließend konnte Bürgermeister Weinzierl dem Gemeinderat bekannt geben, daß seitens des Landratsamtes ein weiterer Kreiszuschuß von rund 1.900 DM für die Kostenerhöhung der Bolzplatzsanierung bewilligt wurde. Ferner wurde das Arbeitsprogramm der Flurbereinigung bekanntgegeben. Danach ist nunmehr die Anordnung der Flurbereinigung Gaishausen-Steinburg (Staatsstraße 2139 Umgehung Steinburg) zur Anordnung für 1991 vorgesehen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 03.11.1989


Gemeinde Windberg
Bebauungsplan

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 11.8.89 den Bebauungsplan Steinhöhe als Satzung beschlossen.
Der Bebauungsplan wurde dem Landratsamt Straubing-Bogen mit Schreiben vom 16.8.89 zur Genehmigung vorgelegt. Der Bebauungsplan ist mit Schreiben des Landratsamtes vom 5.10.89, Nr. IV/2 – 610 -, genehmigt worden.
In den Bebauungsplan samt Begründung kann ab Veröffentlichung dieser Bekanntmachung im Rathaus der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Zimmer Nr. 1, während der allgemeinen Dienststunden eingesehen werden.
Gem. § 12 BauG8 wird der Bebauungsplan mit der Bekanntmachung rechtsverbindlich.
Auf die Vorschriften des § 44 BauGB über die fristgemäße Geltendmachung etwaiger Entschädigungsansprüche für Eingriffe in eine bisher zulässige Nutzung durch diesen Bebauungsplan und über das Erlöschen von Entschädigungsansprüchen wird hingewiesen.
Gem. § 215 Abs. 3 BauGB wird nachstehend auf die Voraussetzungen für die Geltendmachung der Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften und von Mängeln der Abwägung sowie auf die Rechtsfolgen hingewiesen.
§ 215 Abs. 1 BauGB
(1) Unbeachtlich sind
1. eine Verletzung der in § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2 bezeichneten Verfahrens- und Formvorschriften und
2. Mängel der Abwägung, wenn sie nicht in Fällen der Nr. 1 innerhalb eines Jahres, in Fällen der Nr. 2 innerhalb von 7 Jahren seit Bekanntmachung des Flächennutzungsplanes oder der Satzung schriftlich gegenüber der Gemeinde geltend gemacht worden sind; der Sachverhalt, der die Verletzung oder den Mangel begründen soll, ist darzulegen.
§ 214 Abs. 1 Satz 1 und 2
(1) Eine Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften dieses Gesetzbuchs ist für die Rechtswirksamkeit des Flächennutzungsplans und der Satzungen nach diesem Gesetzbuch nur beachtlich, wenn
1. die Vorschriften über die Beteiligung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange nach § 3 Abs. 2 und 3, §§ 4, 13 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 Satz 2, § 22 Abs. 10 Satz 2 und § 34 Abs. 5 Satz 1 verletzt worden-sind; dabei ist unbeachtlich, wenn bei Anwendung der Vorschriften einzelne berührte Träger öffentlicher Belange nicht beteiligt oder bei Anwendung des §3 Abs. 3 Satz 2 oder des § 13 die Voraussetzungen für die Durchführung der Beteiligung nach diesen Vorschriften verkannt worden sind;
2. die Vorschriften über den Erläuterungsbericht und die Begründung des Flächennutzungsplans und der Satzungen sowie ihre Entwürfe nach § 3 Abs. 2, § 5 Abs. 1 Satz 2 Halbsatz 2 und Abs. 5, §9 Abs. 8 und § 22 Abs. 11 verletzt worden sind; dabei ist unbeachtlich, wenn der Erläuterungsbericht oder die Begründung des Flächennutzungsplans oder der Satzungen oder ihre Entwürfe unvollständig ist;
Hunderdorf, den 20.10.89
Schmidbauer, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 03.11.1989



Aufruf der VdK – Ortsverbände
Liebe Mitbürger!
In diesem Jahr führen wir zum 43. Mal in ganz Bayern unsere Hilfsaktion »Helft Wunden heilen« durch. Dank des gemeinsamen unermüdlichen Einsatzes aller Sammler konnte das Ergebnis der Hilfsaktion im vergangenen Jahr wieder gesteigert werden. Mit den Spenden haben wir individuelle Not gelindert und Fürsorgeaufgaben wahrgenommen, die sonst der Staat und die Allgemeinheit hätten erfüllen müssen. Gerade die ständig steigende Zahl der Menschen, die im Zuge der Sparmaßnahmen durch die immer größer werdenden Maschen unseres sozialen Netzes fallen, zeigt uns, wie dringend die Hilfe des Verbandes benötigt wird.
Immer mehr Mitbürger aus dem vom VdK betreuten Personenkreis werden zu Sozialhilfeempfängern, die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten hat eine alarmierende Höhe erreicht. Diesen Betroffenen gilt es, unbürokratisch zu helfen. Und genau das ist der Zweck unserer Hilfsaktion.
Weiterhin werden wir uns um folgende Anliegen besonders bemühen:
– die individuelle Hilfe in Notfällen, nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über;
– die Durchführung von Gemeinschaftsveranstaltungen und Hausbesuchen, um der zunehmenden Vereinsamung vieler schwerbehinderter und älterer Mitglieder entgegenzuwirken;
– der weitere Ausbau unserer Erholungsfürsorge. Auch im vergangenen Jahr wurden unsere VdK-Häuser modernisiert und verstärkt behindertengerecht ausgebaut.
– Rehabilitationsmaßnahmen für Behinderte wird der VdK sein besonderes Augenmerk widmen, wobei behinderte Kinder und Jugendliche nicht vergessen werden.
Wir wissen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, daß es nicht leicht ist, eine solche Sammlung durchzuführen. Die Vorbereitung und insbesondere die Tätigkeit als Sammler erfordern ein hohes Maß an persönlichem Engagement, ganz abgesehen von dem Verzicht auf Freizeit. Zusätzlich stößt die Sammlertätigkeit bei der Bevölkerung in verstärktem Maße auf Unverständnis und  Unwillen. Wir bitten Sie aber dennoch, sich nicht davon abhalten zu lassen, für diejenigen unserer Mitmenschen, die sich selbst nicht helfen können, wiederum von Haus zu Haus zu gehen und um Spenden zu bitten.
Helfen Sie alle mit, dann wird die 43. Landessammlung des VdK Bayern wieder »Wunden heilen« und somit ein voller Erfolg werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 03.11.1989


Preisgrasoberin der FDP
Der FDP-Ortsverband Hunderdorf veranstaltet am Dienstag, 21.11., 19.30 Uhr, im Gasthaus Deschl, Hofdorf, ein Preisgrasoberln. Hierzu sind alle Grasoberl-Spieler eingeladen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 03.11.1989


„Volkstrauertag ist Friedensdemonstration
Pfarrer und Gemeinde gedachten der Opfer von Krieg und Gewalt — Kranzniederlegungen
Hunderdorf.
Am Ehrenmal flackert das Mahnfeuer im Novemberwind, drei Böllerschüsse durchbrechen die Stille. Es ist Sonntag, 5. November. Die Pfarrei und die politische Gemeinde Hunderdorf gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt. Insbesondere den Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege. Mit ehrenden Ansprachen von FFW-Kommandant Anton Häusler in Steinburg und Bürgermeister Egon Weinzierl sowie VdK-Ortsvorsitzenden Rudolf Karl in Hunderdorf erinnerten die Redner an die 60 Millionen Toten der furchtbaren Kriege und betonten, die Gedenkstätten müssen ein Mahnmal für den Frieden sein.
Zunächst versammelten sich die Vereine (KuSK, VdK, FFW Hunderdorf, Steinburg, Au vorm Wald und Gaishausen, Jugendblaskapelle), Pfarrer Anton Högner und Bürgermeister mit Gemeinderäten am Kriegerdenkmal in Steinburg. Dort hielt FFW-Kommandant Anton Häusler eine ehrende Gedenkrede und legte einen Kranz nieder. Dann zog man gemeinsam in die Pfarrkirche in Hunderdorf, wo Pfarrer Högner den Gedenkgottesdienst zelebrierte. Nach dem Pfarrgottesdienst versammelten sich die Pfarrangehörigen, die Vereinsangehörigen und die Kommunalpolitiker am Ehrenmal in Hunderdorf. Am Mahnmal sprach Pfarrer Anton Högner Fürbitten und Gebete für die Opfer von Krieg und Gewalt, damit sie Gottes ewigen Frieden finden mögen.
Bürgermeister Egon Weinzierl sagte in seiner Rede zum Volkstrauertag: „In den dunkler werdenden Tagen des Novembers gedenke die Menschheit seit altersher ihrer Toten. So haben wir uns versammelt, um den Toten und Gefallenen zweier Weltkriege, der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Sie starben nicht nach einem erfüllten Leben, sondern wurden in der Blüte ihrer Jahre dahingerafft und aus der Mitte ihrer Lieben gerissen.“ Der Redner erinnerte daran, daß 60 Millionen Menschen, Soldaten, Zivilisten, Frauen und Männer, Kinder und Greise in den beiden Weltkriegen den Tod fanden. „Wer kann das Leid ermessen, daß sie erdulden mußten?“, fragte Weinzierl. „Unser Gedenken gilt hier heute insbesondere den Gefallenen und Vermißten der gesamten Gemeinde Hunderdorf.“ Unser Gedenken gilt ferner den Kriegstoten in aller Welt, den Millionen unschuldiger Opfer, den Opfern der Vertreibung und der uns aufgezwungenen Zonengrenze.“ Der Bürgermeister abschließend: „Ihr Schicksal mahnt uns, für Menschlichkeit und Frieden einzutreten. Das Ehrenmal ist zur Erinnerung und Ehrung unserer Toten, aber auch stete Mahnung für uns Lebende.“
VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl sagte in seiner Ansprache,, die vielen Opfer des letzten Krieges fordern uns auf, über die Ursachen solch furchtbaren Geschehens nachzudenken. „Der Toten in Ehrfurcht zu gedenken sei Pflicht der Lebenden“ so Karl wörtlich. Der VdK-Redner bezeichnete den Volkstrauertag als eindrucksvollste Friedensdemonstration. Für die älteren Menschen, damit sie nicht vergessen, für die Jugend, damit sie erfährt, was geschehen sei. „Wir können und dürfen uns mit individueller Trauer nicht zufrieden geben, sondern jeder möge prüfen, welchen Beitrag er persönlich erbringen kann, um der Mahnung der Toten gerecht zu werden“, so Rudolf Karl weiterhin.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1989


VdK: Rente nach Bruttolohn bemessen
Kreisgeschäftsführer referierte bei Ortsverband Hunderdorf — Langjährige Mitglieder geehrt
Hunderdorf/Windberg. Bei einer Versammlung des Verbandes der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderter und Sozialrentier (VdK) im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf befaßte sich Kreisgeschäftsführer Oswald Maier mit der Gesundheitsreform, der Situation m Rentenrecht und dem Schwerbehindertengesetz. Die VdK-Haus- und Listensammlung „Helft Wunden heilen“ findet vom 6. bis 15. November statt.

Die geehrten VdK.-Mitglieder‘ mit Ortsvorsitzendem Rudolf Karl (li.) u. 2. Vorsitzendem Xaver Hagn (re.), Bürgermeister Weinzierl und Kreisgeschäftsführer Oswald Meier (hinten)

Der Ortsvorsitzende Rudolf Karl begrüßte neben den Mitgliedern und Interessenten den Referenten und von der Verwaltungsgemeinde Hunderdorf Bürgermeister Egon Weinzierl. In der Verbandsarbeit habe neben der Mitgliederberatung und -aufklärung die Teilnahme an verschiedenen Verbandsarbeitstagungen auf dem Programm gestanden, sagte der Ortsvorstand in seinem Rückblick. Rudolf Karl erklärte n seinem Rechenschaftsbericht, der Ortsververband weise einen rückläufigen Mitgliederstand vor derzeit 121 Personen auf. Im abgelaufenen Verbandsjahr sei viel Wert auf die Betreuung der älteren Mitglieder gelegt worden. Im Kassenbericht wurde eine sachliche Kassenführung restgestellt. Außerdem wurde eine außerordentiche Kassen- und Belegüberprüfung im April durchgeführt. Karl dankte der Kassenverwalterin Anna Heilmann für ihre Arbeit.
In seinem Referat sprach Kreisgeschäftsführer Oswald Maier unter anderem über die Gesundheitsreform. Der VdK halte die Zuzahlungs- und Härtefallregelungen im Gesundheitsreformgesetz für unzureichend. Daß der VdK hier der Einführung des Gesetzes immer kritisch gegenübergestanden habe, werde dadurch dokumentiert, daß sowohl die Krankenkassenverbände als auch die Verwaltungen und Organisationen entsprechende Schreiben bzw. Anfragen an das zuständige Ministerium gerichtet haben und daß bereits jetzt, nach einer kurzen Anlaufzeit, Änderungen im Gesetz vorgenommen würden. Endlich sollten auch gesetzliche Bestimmungen geschaffen werden, die die Invaliditäts- und Alterssicherung von unentgeltlich tätigen Pflegepersonen hilfloser Beschädigter, gestaffelt nach Dauer und Schwere der Pflege, sicherstellen.
Wie der Sprecher weiter ausführte, habe man sich bis zum heutigen Tage geweigert, eine umfassende gesetzliche Regelung für -den Fall der Pflegebedürftigkeit einzuführen. Das Gesundheitsreformgesetz bringe zwar einige Ansätze dazu, den wichtigen Teil der Kostenüberlahme bei Heimpflege habe man aber ausgespart. Der VdK habe sich schon im Vorfeld des Gesundheitsreformgesetzes gegen die vorgesehenen Pflegeleistungen gewandt, weil sie zum einen viel zu niedrig seien, zweitens nicht der gesetzlichen Krankenversicherung zugeordnet werden könnten und zudem, weil zu befürchten sei daß damit eine umfassende gesetzliche Absicherung für den Fall der notwendigen Pflege auch bei Heimunterbringung auf nicht absehbare Zeit hinausgeschoben wird. Zum Rentenreformgesetz stellte der Referent fest, daß verschiedene Initiativen und und Vorschläge des VdK vom Gesetzgeber übernommen worden seien.
Insbesondere sollen die vorgezogene Altersgrenze für Schwerbehinderte mit Vollendung des 60. Lebensjahres sowie die Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente weiterhin Gültigkeit haben. Das heiße nach Auffassung des VdK, daß Rentenniveau müsse auch in Zukunft so hoch bleiben, daß ein sozialer Abstieg nach einem erfüllten Arbeitsleben vermieden wird. Zur Situation der Kriegsopferversorgung nach dem Bundesversorgungsgesetz führte Maier an, daß der VdK feststellen mußte, daß im 17. Anpassungsgesetz lediglich Änderungen erfolgten, der aber tatsächliche strukturelle Durchbruch nach den Vorstellungen des Verbandes nicht gelungen sei. In der gesetzlichen Unfallversicherung müßte nach seiner Auffassung auch analog zu anderen Gesetzesbereichen eine ,sogenannte Kannversorgung eingebaut werden.
Im Schwerbehindertengesetz zeigen die Fälle in der Praxis eindeutig, daß die vom Gesetzgeber gewollte Antriebs- und Ausgleichsfunktion in der Novelle 1986 zum Schwerbehindertengesetz vor allem die-Neueinstellung arbeitsloser Schwerbehinderter nicht den erhofften und gewünschten Erfolg bringt. Im Anschluß an seine Ausführungen zum sozialen Entschädigungsrecht  und -gesetz, kam Maier auf das Ausweiswesen im Schwerbehindertengesetz (SchwbG) zu sprechen, wobei er insbesondere die Zusammensetzung des Grades der Behinderung (GdB) und damit verbunden die Feststellung einer Schwerbehinderteneigenschaft und evtl. bestgehender Merkzeichen, im Sinne des SchwbG, aufzeigte. Er empfahl den Mitgliedern und allen Interessenten sowie Hilfesuchenden, bei den Auskunftstellen entsprechenden Rat einzuholen, damit nicht immer erst auf dem Rechtsweg eventuell zustehende Ansprüche erstritten werden müssen. Die Sprechtage des VdK Kreisverbandes Straubing/Bogen werden jeweils an einem Montag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr in Straubing und jeweils an einem Dienstag in der Stadtverwaltung Bogen von 8.30 bis 13 Uhr durchgeführt.
Nach einer Pause ehrte man langjährige verdiente Mitglieder. Die Treuenadel in Gold mit Besitzurkunde erhielten für 40 Jahre Mitgliedschaft: Hildegard Dorfner, Franz-Xaver Eichinger, Oswald Hüller, Theres Kaspar, Anna Knitsch, Erna Lindner, Else Lorenz und Karolina Plattetschläger. Die VdK-Nadel in Gold mit Urkunde für 30jährige Mitgliedschaft erhielten Josef Kern und Katharina Mauthner. Für zehnjährige Mitgliedschaft wurde die VdK-Nadel in Silber verliehen an Manfred Hiller, Hermann Honold, Xaver Niedermeier und Siegfried Schlecht. Anschließend wurden die freiwilligen Sammler für the Aktion „Helft Wunden heilen“ die bis 15. November stattfindet, eingeteilt. Für den Bereich der Gemeinden Hunderdorf und Windberg haben sich folgende Mitglieder zur Verfügung gestellt: Xaver Hagn (Windberg), Anna Kohlbeck (Hunderdorf, Ringsiedlung), Franz Gruber (Hochfeld-Süd), Josef Greppmeier (Lintach, Sollach), Ida Zitzelsberger (Hofdorf), Otto Rinkl (Thananger, Hoch) und für Apoig und Bahnhofssiedlung Agnes Buhl.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1989


Maria Fink zum 80. Geburtstag
Hunderdorf.
Ihren 80. Geburtstag konnte bei guter körperlicher und geistiger Rüstigkeit Maria Fink aus Hunderdorf, Hinterfeldstraße, feiern. Die Jubilarin, eine gebürtige Schacherl, wurde am 7. November 1909 in Großdrosen/Böhmerwald geboren. Seit der Jugendzeit arbeitete die heutige Jubilarin in der elterlichen Landwirtschaft mit bis zur Eheschließung mit Josef Fink im Jahre 1942, womit sie in das elterliche Anwesen des Mannes einheiratete und der 26 Hektar große Hof sodann übernommen wurde. Die Landwirtschaft wurde in harter und fleißiger Arbeit fortgeführt. In der Ehe wurden zwei Töchter und ein Sohn geboren. Im November 1946 traf die Familie ein harter Schicksalsschlag, denn es erfolgte die Vertreibung aus der Heimat. über ein Flüchtlingslager und nach 15jährigem Aufenthalt in der Gemeinde Rattenberg kam die Familie Fink 1961 nach Hunderdorf, wo sie eine zweite Heimat fand. Lange Zeit arbeitete die Familie bei der Familie Blasini, bei der sie auch 23 Jahre wohnte. Seit fünf Jahren verbringt die Jubilarin ihren Lebensabend im neuen Haus des Sohnes Josef mit Familie. Ihr Ehemann verschied im Jahre 1966. Zeitlebens hat Maria Fink hart gearbeitet und mußte die schwere Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges mitmachen und verlor auch ihr Heimatland. Der Fink-Oma bzw. Uroma konnten zu ihrem Ehrentag neben den Kindern mit Schwiegertochter und Schwiegersöhnen auch sechs Enkelsöhne gratulieren. Die Jubilarin versorgt ihren Haushalt eigenständig. Die Jubilarin zeigt sich für das Tagesgeschehen interessiert. Gerne und liebevoll verrichtet Maria Fink auch noch Arbeiten in ihrem Garten.
Zu ihrem Ehrentag stellte sich als Gratulant auch Bürgermeister Egon Weinzierl ein. Er übermittelte im Namen der Gemeinde Hunderdorf und des Gemeinderates die besten Glückwünsche und überreichte einen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und den Pfarrgemeinderat sprach Martha Hofmann Gratulationswünsche aus und überreichte ein Geburtstagsgeschenk. Am Ehrentag kamen auch zahlreiche Bekannte und Nachbarn zum Gratulieren, was zeigt, daß die Altersjubilarin beliebt und geschätzt ist. Die Gratulanten wünschten noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit.
Unser Bild (v. r.): Jubilarin Maria Fink, Bürgermeister Egon Weinzierl, die Schwester der Jubilarin, Aloisia Schacherl, und Martha Hofmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1989


Der Gemeinderat Hunderdorf tagt
Hunderdorf.
In der am Donnerstag, 16 November, 19 Uhr, stattfindenden Gemeinderatssitzung im Sitzungssaal Hunderdorf werden folgende öffentliche Punkte zur Sprache gebracht: 1. Vorstellung des Modellentwurfs für Sport- und Fitnessanlagen im Gewerbepark „Bayerischer Wald“ – evtl. Trägerschaft Gemeinde; 2. Kanalprojekt Gaishausen-Steinburg, Antrag vorl. Baubeginn; 3. Vereinbarungen mit Straßenbauamt wegen Ausbau der Einmündungen von Flurbereinigungswegen; 4. Instandsetzungsarbeiten jetziges Gemeindeamt; 5. Luftbild-Dokumentation; 6. Mauer bei Gütlhuber, Rammersberg; 7. Stimmbezirkseinteilung für Kommunalwahl und Bestellung des Gemeindewahlleiters; 8. Informationen/Sonstiges.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.11.1989


„Jeder soll sich selbst annehmen“
Dekan Möstl referierte über die richtige Lebensgestaltung beim Frauenbund
Hunderdorf.
Am Mittwochabend sprach Dekan Alois Möstl aus Bogen vor dem Frauenbund Hunderdorf zum Thema „Sag ja zu deinem Leben“. „Wie kann ich mein Leben richtig gestalten?“, fragten viele Menschen. Jugendliche veränderten sich, Ehen fingen an zu kriseln, ein geselliger Mensch isoliere sich plötzlich, ein Mensch sei selbst mit sich nicht mehr zufrieden. Das seien Störungen in unserem Leben, sagte Pfarrer Möstl. Er teilte das Leben in fünf verschiedene Altersbereiche ein.
Im Kind geschehen viele Veränderungen. Viel werde gefordert: Sprechen lernen, laufen lernen, essen lernen, sich in die Gesellschaft einordnen lernen und vieles mehr. Auch nach innen verändere sich das Kind sehr. Das alles wäre eine totale Überforderung, wenn das Kind alles ernst nehmen würde. Kinder vergessen jedoch sehr schnell. Vom Religiösen her gesehen bedeute das, daß Kinder nicht wirklich tief glauben können. Der Kern des Kindes werde vom Glauben nicht berührt. Deshalb seien Kindergottesdienste danach ausgerichtet, dem Kind etwas erleben zu lassen.
Zwischen jedem Abschnitt im Leben gebe es eine Krise, fuhr der Redner fort. Die Krise des Übergangs vom Kind zum Jugendlichen sei die Pubertät. Dieser Übergang bringe große Gefährdungen aber auch Chancen mit sich. In dieser Zeit seien die Mädchen den Jungen überlegen. Der Jugendliche habe einen neuen Rhythmus gefunden. Das Gefühl bei ihm sei sehr stark betont. Er lasse sich sehr schnell hinreißen oder lehne strikt ab. Das Vertrauen zu den Eltern krisele. Jugendliche kritisierten Überlieferungen und wollten sehr viel Freiheit. Die Eltern sollen dies auf keinen Fall als schlecht ansehen, betonte Pfarrer Möstl. Sie sollten das Verhalten akzeptieren und gut beeinflussen. Das Vertrauen zu den Kindern solle nicht zerstört werden. Die Jugend solle ernst genommen werden, auch wenn Argumente oft lächerlich seien. Die Eltern sollen aber auch den eigenen Standpunkt klar vertreten. Auch im bezug auf das Kirchegehen, sagte der Redner. Den Jugendlichen solle auch Verantwortung übertragen werden und man solle mit ihnen mit einem Schuß Humor sprechen.
In der jungen Erwachsenenzeit geschehe wieder eine Veränderung, sagte der Sprecher. In der Jugend habe man alles rosarot gesehen, plötzlich beginne der Ernst des Lebens. Diese Zeit sei eine totale Hinwendung zur Welt. Sinn des Lebens sei das Weiterkommen. Die Kirchenbesucher seien in diesem Alter relativ gering, stellte der Referent fest.
Im Erwachsenenalter habe man eine andere Sicht zur Welt. Was bisher sinnvoll erschien, sei erreicht, sagte Pfarrer Möstl. Die Kinder seien -groß, das Haus sei gebaut und eingerichtet, der Lebensweg sei also erreicht. Es fühle sich niemand alt, aber das Alter mache sich bemerkbar. Inzwischen könne jeder sagen, ob sein Lebensentwurf geklappt habe oder nicht. Panikstimmung komme auf: Man habe vieles im Leben versäumt, wollte neu anfangen, wollte Versäumtes nachholen. In diesem Alter komme die sogenannte Mitlife-Krise, so der Redner. Man habe sein Leben gelebt und könne nichts ändern. Die Menschen machten in dieser Zeit eine Lebensbilanz. Viele sehen ein, daß mit Willen nicht alles zu erreichen sei, es sei besser Geduld zu haben, zu vertrauen und die wahren Werte zu erkennen. In der Lebensmitte solle man nicht Eigenschaften eines Jugendlichen leben. Der Mensch solle erkennen, daß nicht alles mit Geld zu erreichen sei, sondern daß das meiste ein Geschenk sei. Das einzusehen sollte für einen Erwachsenen immer deutlich sein. Zeichen der Weisheit und Reife eines Erwachsenen sei, am Schicksal der anderen teilnehmen zu können und den Standpunkt des anderen zuerst bedenken zu können. Ein reifer Mensch könne sich auch entschuldigen, sagte Dekan Möstl.
Auch im Alter gebe es die typische Krise. Nämlich den Pensionsschock. Man solle jedoch das Alter von der positiven Seite sehen und nicht zu Menschen werden, die mißtrauisch seien, nicht glauben, es habe sich alles gegen einen gestellt. Durch die Lebenserfahrung sei das Herz des Menschen reif geworden. Der ältere Mensch solle jung bleiben im Herzen durch Güte, durch ein Lächeln, durch Freigebigkeit und auch durch Gottvertrauen.
Dekan Möstl sagte abschließend: „Wenn ich ja sage zum Leben, auch. zu den schweren Zeiten, dann werde ich nachher reifer.“ Jeder Mensch solle seinen Weg gehen, sich selbst annehmen, ja sagen zu sich selbst. „Denn wer sich selbst mag, so der Redner, kann auch
Quelle: Bogener Zeitung, 11.11.1989


Neues Löschfahrzeug für Feuerwehr
Pfarrer Högner erteilte kirchliche Weihe — Fahrzeug kostet 220 000 Mark
Hunderdorf. Einen freudigen Anlaß hatte die Feuerwehr Hunderdorf zu verzeichnen. Nach dem Abendgottesdienst erteilte Pfarrer Anton Högner dem neuen Löschfahrzeug (LF 8) den kirchlichen Segen.

Das neue Löschfahrzeug LF 8 der FFW Hunderdorf erhält die kirchliche Weihe (v.1.): Pfarrer Högner, Bürgermeister Lobmeier, Bürgermeister Weinzierl, dahinter Gemeinderäte. — Rechts neben dem neuen Fahrzeug stehen FFW-Mitglieder.

Gemeinde und Feuerwehr legten bei der Beschaffung des Fahrzeuges Wert auf gute Qualität, denn es solle bei den Brand- und Hilfeleistungseinsätzen keine technischen Pannen geben. Unter diesem Gesichtspunkt sei die Beschaffung des neuen Iveco-Magirus LF 8 Allrad zu sehen, das den Opel Blitz aus dem Jahre 1967 ablöse.
In seiner Ansprache bezog sich Pfarrer Högner auf den Spruch auf der Feuerwehrfahne, „Gott zur Ehr“, und meinte, des neue Fahrzeug solle dazu beitragen, diesen Ausspruch zu erfüllen. Beim Festakt im Gasthaus Baier-Edbauer begrüßte Bürgermeister Weinzierl insbesondere Pfarrer Anton Högner, Gemeinschaftsvorsitzenden Lobmeier (Neukirchen), Kreisbrandmeister Josef Jungmayer und die Lieferfirma Kilian. Eingangs seiner Ansprache dankte der „Gemeindechef“ an diesem für die FFW Hunderdorf bedeutenden Tag den Feuerwehrleuten für ihren selbstlosen und vorbildlichen Dienst.
Der Bürgermeister wörtlich: „Ihnen, meine Feuerwehrmänner, wäre jedoch schlecht gedankt, wenn die Gemeinde zwar von Solidarität und Gemeinschaftssinn reden würde, aber nichts dafür tun würde. Wir wissen, was wir unserer Feuerwehr und unseren Mitbürgern schuldig sind und deshalb sei von der Gemeinde dieses moderne neue LF 8 Allrad mit Gesamtkosten von 222 000 DM beschafft worden.“ Weinzierl ließ wissen, daß hierzu ein Staatszuschuß von 103 400 DM, von der Versicherungskammer eine Zuwendung von 15 500 DM und ein Landkreiszuschuß von 7 000 DM zu erwarten sei. Damit verbleibe der Gemeinde ein Eigenanteil von 96 100 DM. Weinzierl dankte den Gemeinderäten für die Beschlußfassung und den zuschußgebenden Stellen sowie den FFW-Führungskräften auf Landkreisebene, insbesondere auch KBR Wanninger, die diese Beschaffung befürworteten.
Kreisbrandmeister Josef Jungmayer gratulierte der FFW Hunderdorf zum neuen Fahrzeug. Die technische Hilfeleistung rücke neben der Brandbekämpfung immer mehr in den Vordergrund, konstatierte der Redner. Kommandant Horst Hagn bezeichnete es als Kommandantenaufgabe, für die Ausbildung und Ausrüstung zu sorgen. Die Gemeinde, so Hagn weiter, sei mit den vier Wehren nun bestens gerüstet, und dies sei für die Bürger beruhigend Kommandant Hagn bedankte sich bei der Gemeinde mit der Versicherung, „die Ausbildung mit dem Fahrzeug zu intensivieren, um den Einsatzwert zu erreichen, wie ihn das neue LF 8 biete und ermögliche“.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1989


Woher der Name Windberg kommt
Der auf einem Vorposten des Bayerischen Waldes gelegene Ort erhebt sich majestätisch über dem Donautale und ist weit in den Gäuboden hinein sichtbar. Der nach Süden und Westen offene

Bis heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, woher der Name Windberg kommt.

Bergrücken ist den Westwinden frei ausgesetzt und hat in der Vergangenheit so manchen Sturmschaden über sich ergehen lassen müssen. So liegt die Vermutung nahe, daß der Name Windberg eben einen Berg mit ausgesetzten Winden ausdrücken soll.
Studieren wir aber die Schreibweise des Ortes aus früheren Jahrhunderten, steht diese Annahme nicht gerade auf festen Füßen. Früher hieß Windberg, das wissen wir aus alten Urkunden, Windeberge, Winneberg, Winberg, Windiberg, Winnbergen, Winithberg, Wimberg usw.
Nach Vierling könnte der Name vom Personennamen Winid = Winidberg abgeleitet werden. Andere sind der Ansicht, daß Angehörige des slawischen Volksstammes der Wenden, die als Kriegsgefangene hier siedelten, dem Ort den Namen gegeben haben (Ventidunum = Wendenberg).
Eine weitere Erklärung muß in die Welt der Fabeln verwiesen werden, ist aber eine interessante Variante bei der Deutung des Namens. Danach soll er auf zwei Brüder namens Winith zurückzuführen sein.
Aus dem Sachsenlande kommend siedelte Winith auf der Anhöhe. Im Schlafe träumte ihm, er werde im Tal am großen Fluß einen Wanderer gleichen Namens finden, der sein verschollener Bruder sei. Er folge diesem Traumgesicht und fand tatsächlich im Heer König Ludwigs einen Mann seines Namens. Nach längerer Aussprache stellten beide fest, daß sie unweigerlich Brüder sein müßten. Aus Dankbarkeit hätten die Brüder in Windberg ein Kirchlein erbaut. Aus Winithberg sei der Sage nach der Name Windberg entstanden.
Nachweisbar jedoch ist, daß ein Verwandter der Grafen von Bogen, der Einsiedler Wilhelm, dort gelebt hat und daß Graf Albert über seinem Grabe eine Kapelle errichten ließ.
Die Gründungssage
Kundgemacht sei allen Gläubigen, jetzt und für alle Zukunft, wie ich Winith mit Namen, eine Kirche baute an dem Orte, der mir seinen Namen verdankt. Ich kam nämlich aus der Sachsenlande hierher als erster Ansiedler, und daher rührte der Name dieses Ortes. An berühmten Orte schlief sich ein und sah im Schlafe einen Adler, der durch das heftige Geräusch seines Fluges die Erde erschütterte und bis zu mir herkam, mich mit seinen Schwingen berührte und sprach: »Steh auf und walle an den großen Fluß, da werden dir Wanderer begegnen, frage sie, welcher von ihnen Winith heißt. Dieser Namensgenosse wird dein Mitarbeiter sein.« Ich tat nach diesen Worten, und das Eintreffen der Vorhersage krönte meinen Gehorsam. Ich forschte den sich Winith nennenden aus, aus welchem Lande, aus welcher Gegend, aus welchem Geschlechte er wohl sei. »Ich kam aus dem Sachsenlande mit dem Heere König Ludwigs« antwortete er, beifügend, daß die Hunnen ihn entführt hätten. Ich forschte weiter und sprach: »Welches ist deine Mutter daheim oder wer dein Bruder?« »Meine Mutter heißt Sophia« spricht er, und ich fiel ihm um den Hals, umarmte ihn und weinte vor Freude; denn ich erkannte in ihm nach der Erzählung, die mir meine Mutter gemacht hatte, meinen leiblichen Bruder. Da ich nämlich nach ihm geboren ward, erhielt ich denselben Namen, weil die Mutter ihn so sehr liebte und er ihr nun geraubt war. Ich eröffnete ihm dann nach langem Gespräche meinen Plan, eine Kirche zu gründen, wobei ich ihm mein Traumgesicht erzählte. – Und daß ich es kurz mache, wir erbauten eine Kirche zu Ehren unseres Herrn Jesus Christus, der seligsten Jungfrau Maria und aller Heiligen. Und wir armen Sünder erwarben Reliquien unten bezeichneter Heiligen und schlossen sie wohlverwahrt in Stein unter dem Beistand des Priesters Azelinus in den Altar ein.
Da dieser Sage jeglicher historischer Kern fehlt, kann sie wohl nicht zur Deutung des Ortsnamens verwendet werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Aus der Sitzung des Gemeinderates vom 30.11.1989
Bei der am Montagabend stattgefundenen Gemeinderatssitzung überzeugten sich Bürgermeister und Gemeinderat an Ort und Stelle über den Fortgang der Bauarbeiten am Rathausneubau. Mit Änderungen gebilligt wurde der Gestaltungsumgriff um den neuen Verwaltungsbau, wobei rund 10 Parkplätze erstellt werden sollen. Zur Erschließung des Gewerbe- und Industriegebietes Breitfeld, insbesondere für Firma Thyssen, wurde der Schmutzwasserkanal mit einer Auftragssumme von rund 140.000 DM vergeben.
Eingangs der Sitzung hatten sich die Gemeinderäte beim Rathausneubau eingefunden. Architekt Walter Hornberger gab hierzu nähere Erläuterungen. Der Gemeinderat konnte sich beim Rundgang über die fortgeschrittenen Bauarbeiten überzeugen. Das Rathausprojekt soll noch heuer bezugsfertig werden. Zur Kenntnis gab Architekt Walter Hornberger sodann den Gemeinderat einen Gestaltungsentwurf bezüglich der Vorflächen beim neuen Rathaus. Hier wird eine kleinere Grünpflanzung vorgenommen und rund 10 Parkplätze festgelegt. Der Eingangs- und Parkplatzbereich wird mit Kopfsteinpflaster ausgeführt. Dann befaßte sich der Gemeinderat mit dem Treppengeländer in der Grundschule, das nicht den Sicherheitsanforderungen entspricht, nachdem die Zwischenstäbe zu weit auseinander sind und in der Höhe 10 cm fehlen. Der Gemeinderat entschied sich für die 3. Variante des Gestaltungsentwurfs des Architekten Hornberger und beschloß eine beschränkte Ausschreibung vorzunehmen. Bekanntgegeben wurde sodann das Ergebnis der Submission für den Bau des Schmutzwasserkanals für das Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld, womit insbesonders das zukünftige Thyssen-Gelände erschlossen wird. Der Gemeinrat vergab den Zuschlag einstimmig an den billigsten Angebotsteller, der Firma Schuhbauer, Bogen bei einer Auftragssumme von rund 140.000 DM. Folglich diskutierte der Gemeinderat die Festlegung des Geltungsbereiches des Wasserzweckverbandes, nachdem hier laut Feststellung des Rechnungsprüfungsverbandes eine konkrete Bereichsbenennung notwendig ist. Der Gemeinderat vertagte eine Entscheidung nochmals und beantragte die Verwaltung und den Zweckverband, eine Entwurfsvorlage zur nächsten Sitzung festzulegen. Zu einer

Der Gemeinderat Hunderdorf bei der Besichtigung des Schutzraumes im neuen Rathaus.

Vorkaufsrechtsanfrage (der Vogelschutzbund erwirbt eine Fläche bei Hofdorf) wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nach dem Bundesbaugesetz nicht besteht bzw. nicht ausgeübt wird. Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat auch ein Schreiben der Flurbereinigung Neukirchen bezüglich einer Anwesenserschließung im Bereich Steinburg, wobei eine Kostenbeteiligung des Anliegers und der Gemeinde anfallen würde. Der Gemeinderat stellte die Angelegenheit zurück. Gebilligt wurde vom Gemeinderat der Abschluß einer Glasversicherung für den Rathausneubau. Für das vom 8. – 11.6.1990 terminierte Volksfest sprach sich der Gemeinderat dafür aus, daß Josef Baier Festwirt ist. Zugleich wurde das Volksfest 1991 für 7. – 10.06. vorgesehen und künftig soll jeweils Anfang Juni ein fester Volksfesttermin verbleiben. Im Grundsatz stimmte der Gemeinderat auch einem Verkauf des ehemaligen Schulhauses in Steinburg zu. Der Bürgermeister wurde beauftragt, mit dem Kaufinteressenten entsprechende Verkaufsverhandlungen zuführen. Ausgesprochen hat sich der Gemeinderat auch für den Druck einer Wanderkarte, die die über den Naturparkverein markierten Wanderwege enthält. Des weiteren soll ein innerörtlicher Wanderwegeplan Hunderdorf-Steinburg aufgelegt werden. Die Wanderwegekarten hat erfreulicherweise Konrektor a.D. Kornel Klar skizziert und die Markierungen im Benehmen mit dem Naturparkverein Bayer. Wald vorgenommen. Der Naturparkverein trägt auch die Kosten der Beschilderung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Steinburg im Wanderwegenetz
Nachdem das Wanderwegenetz für Windberg und Hunderdorf beschildert wurde, hat Wegewart K. Klar sen. auch einen Wanderwegeplan für Steinburg und Au vorm Wald erstellt. Auf 10 Wanderwegen, die als Rundwanderwege geplant sind, können ab Frühjahr 1990 die Feriengäste in diesem Raum unsere Heimat kennenlernen. Eine Wanderkarte und eine Kurzbeschreibung dieser Wanderwege werden von der Gemeinde in Druck gegeben und den Gästen zur Verfügung gestellt.
Jedes Gasthaus mit Feriengästen erhält darüber hinaus auch ausführliche Wegebeschreibungen. Die Wanderwege für den Raum Steinburg und Au v.W. werden mit rot-weiß-roten Markierungen und einer Kennzahl versehen und ausgeschildert. Damit ist der gesamte Raum der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf für den Fremdenverkehr mit ausreichenden Wanderwegen ausgewiesen, sicher zur Freude der wanderlustigen Urlaubsgäste.
Rundwanderwege im Raum Steinburg und Au vorm Wald –
Kurze Wegbeschreibung

Die Wanderwege für diesen Raum sind mit rot-weiß-roten Markierungen gekennzeichnet. Nur der Weg Nr. 6 ist mit rotem Kreis auf weißem Feld markiert
4 = Markierungszeichen
Wanderweg z.T. Weg 9/1:
Rechts vom Bergerbräu den Weg hinauf zum Schloß, rechts herum den Waldweg hinunter bis zum Tretbecken, weiter links des Baches, im weiten Bogen steil hinauf. Auf der Höhe schöner Blick auf Neukirchen. Am Waldrand entlang bis zum hohen Kreuz, den Waldweg hinunter, kurz vor dem Schloß den Weg rechts hinunter nach Steinburg zurück. Etwa 1 Stunde.
Wanderweg 2:
Von der Brücke ins Perlbachtal, nach leichtem Anstieg links ab in Richtung Neukirchen. Durch Rimbach und Schickersgrub, kurze Strecke auf der Hauptstraße bis zur Kreuzung, links ab über Dörnau und Birkhof zum hohen Kreuz. Von da an noch Steinburg wie bei 1. ca. 2 Std.
Wanderweg 3:
An der Brücke rechts des Baches ins Perlbachtal. Im weiten Bogen rechts den Berg hinauf. Auf der Höhe Blick auf Hl. Kreuz. Geradeaus weiter in den Wald bis zum Kreuz mit den Totenbrettern. Hinunter bis zum ersten Hof, dann im rechten Bogen hinunter in das Perlbachtal und links weiter nach Steinburg zurück. 100 bis 120 Minuten. Auch Weg 8/9
Wanderweg 4:
Anfangs wie bei 3 doch links ab zur Kapelle auf dem Buchaberg. Hinter der Kapelle links und dann rechts hinunter nach Oberbucha, nach Hl. Kreuz, Richtung Unterbucha bis zum Waldrand, links in den Wald zum Kreuz mit den Totenbrettern, hinunter nach Wegern und zurück nach Steinburg. Gute zwei Stunden: z.T. Weg 6
Wanderweg 5:
Von Steinburg nach Au vorm Wald, auf der Hauptstraße nach Hasenquanten, hinauf nach Starzenberg bis Sandweg, links ab nach Hl. Kreuz mit dem Wallfahrtskirchlein und dem Einsiedler, von da an über Unterbucha zurück nach Steinburg, wie bei 3 + 4 beschrieben. Rund 100 Min. z.T. Weg 8
Wanderweg 6:
Von Steinburg nach Au v.W., am Transformatorhaus vorbei, an der Kreuzung links, bei der Weggabelung nach links, an der Schreinerei vorbei. Vor dem Fabrikgelände (Weg Nr. 6 links und dann rechts ab, über die Hauptstraße, über Breitfeld nach Apoig, an der Straßenkreuzung rechts ab über die Brücke, an der Straßenkreuzung den Radweg nach rechts bis Thananger, von da zurück wie bei 7. 120 Min.
Wanderweg 7:
Von Steinberg nach Au v.W., am Transformatorhaus westwärts, an der Kreuzung links, bei der Weggabelung rechts, im linken Bogen hinter dem Fabrikgelände vorbei nach Hunderdorf, auf dem Radweg nach rechts bis Thananger, rechts abbiegen zur Drexlermühle, links ab auf einem Wiesenweg (Markierung Nr. 6 im weiten rechten Bogen bis zur Schotterstraße, rechts ab nach Au v. W. und Steinburg zurück. 100 Min.
Wanderweg 8:
Weg 4 bis Hl. Kreuz, weiter nach Windberg, (schöne Klosterkirche) zurück bis Sandweg, vorher links ab, über Starzenberg, Hasenquanten, Au v. W. zurück nach Steinburg. Große Wanderung, 2,5 bis 3 Stunden. z.T. Weg 8
Wanderweg 9:
Von Steinburg nach Au v. W., am Transformatorhaus zur Kreuzung, rechts ab auf der Schotterstraße geradeaus, über den Bogenbach nach Gaishausen, im Ort rechts ab nach Ehren, 300 m rechts ab auf der Straße, dann links ab an der Baumschule vorbei, nach weiteren 300 m rechts ab auf einem Wiesenweg hinunter bis zur Teerstraße, auf ihr nach rechts bis Steinburg. Rund 100 Min.
Wanderweg 10:
Von Steinburg auf der Straße nach Ehren, rechts ab nach Unterwachsenberg, durch den Ort, rechts weiter über Lohmühl bis zum Bach, rechts abbiegen nach Stippich und weiter nach Steinburg zurück. 100 Min.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Volkstrauertag ist Friedensdemonstration
Pfarrei und Gemeinde gedachte der Opfer von Krieg und Gewalt – Kranzniederlegungen
Die Pfarrei und die politische Gemeinde Hunderdorf gedachten am Sonntag, dem 5.11. der Opfer von Krieg und Gewalt, insbesondere der Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege. M ehrenden Ansprachen von FFW-Kommandant Anton Häusler, Steinburg und Bürgermeister Egon Weinzierl sowie VdK-Ortsvorsitzenden Rudolf Karl in Hunderdorf erinnerten die Redner an die 60 Millionen Toten der furchtbaren Kriege und betonten, die Gedenkstätten müssen ein Mahnmal für den Frieden sein.
Zunächst versammelten sich die teilnehmenden Vereine (KuSK,

Soldatenfriedhof Lommel/Belgien

VdK, FFW Hunderdorf, Steinburg, Au v. Wald und Gaishausen, Jugendblaskapelle) Pfarrer Anton Högner und Bürgermeister mit Gemeinderäten am Kriegerdenkmal in Steinburg. Dort hielt FFWKommandant Anton Häusler eine ehrende Gedenkrede und legte einen Kranz nieder. Dann zog man gemeinsam in die Pfarrkirche in Hunderdorf, wo Pfarrer Högner den Gedenkgottesdienst zelebrierte. Nach dem Pfarrgottesdienst versammelten sich die Pfarrangehörigen, die Vereinsangehörigen und die Kommunalpolitiker am Ehrenmal in Hunderdorf. Am Mahnmal sprach Pfarrer Anton Högner Fürbitten und Gebete für die Opfer von Krieg und Gewalt, damit sie Gottes ewigen Frieden finden mögen.
Bürgermeister Egon Weinzierl sagte in seiner Rede zum Volkstrauertag: »In den dunkler werdenden Tagen des Novembers denke die Menschheit seit altersher ihrer Toten. So haben wir uns versammelt, um den Toten und Gefallenen zweier Weltkriege der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Sie starben nach einem erfüllten Leben, sondern wurden in der Blüte ihrer Jahre dahingerafft und aus der Mitte ihrer Lieben gerissen«. Der Redner erinnerte daran, daß 60 Millionen Menschen, Soldaten, Zivilisten, Frauen und Männer, Kinder und Greise in den Weltkriegen den Tod fanden. »Wer kann das Leid ermessen, das sie erdulden mußten?«, fragte Weinzierl. Unser Gedenken hier heute insbesondere den Gefallenen und Vermißten der gesamten Gemeinde Hunderdorf.« Unser Gedenken gilt ferner den Kriegstoten in aller Welt, den Millionen unschuldiger Opfer, den Opfern der Vertreibung und der uns aufgezwungenen Zonengrenze. Wir gedenken ihrer voll Wehmut und Dankbarkeit. Der Bürgermeister abschließend: »Ihr Schicksal mahnt uns für Menschlichkeit und Frieden einzutreten. Das Ehrenmal ist zur Erinnerung und Ehrung unserer Toten, aber auch stete Mahnung für uns Lebende.«
VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl sagte in seiner Ansprache vielen

Die Gedenkfeier in Hunderdorf mit Bürgermeister Weinzierl (m) bei der Gedenkrede beim Kriegerdenkmal in Hunderdorf.

Opfer des letzten Krieges fordern uns auf, über die Ursachen solch furchtbaren Geschehens nachzudenken. »Der Toten in Ehrfurcht zu gedenken sei Pflicht der Lebenden,« so Karl wörtlich. Der VdK-Redner bezeichnete den Volkstrauertag als eindrucksvolle Friedensdemonstration. Für die älteren Menschen, damit sie nicht vergessen, für die Jugend, damit sie erfährt, was geschehen sei.
»Wir können und dürfen uns mit individueller Trauer nicht zufrieden geben, sondern jeder möge prüfen, welchen Beitrag er persönlich erbringen kann, um der Mahnung der Toten gerecht zu werden«, so Rudolf Karl weiterhin. Als äußeres Zeichen der Verbundenheit zu den Toten legten Bürgermeister Egon Weinzierl für die Gemeinde Hunderdorf, VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl für den VdK-Ortsverband sowie 1. Vorstand Johann Petzendorfer für die KuSK Hunderdorf jeweils einen Kranz am Ehrenmal nieder. Die Jugendblaskapelle Hunderdorf umrahmte die Gedenkfeier in Steinburg und Hunderdorf in würdiger musikalischer Form.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Neues Löschfahrzeug für die Blauröcke
Pfarrer Högner erteilte kirchliche Weihe – LF 8 kostet 220.000 DM

Einen freudigen Anlaß hatte die FFW Hunderdorf am Samstagabend (11.11.1989) zu verzeichnen. Nach dem Abendgottesdienst erteilte Pfarrer Anton Högner dem neuen Löschfahrzeug (LF 8) die kirchliche Segnung. Bürgermeister Weinzierl dankte der Feuerwehr für die selbstlose Einsatzbereitschaft und meinte, es wäre den Feuerwehrleuten schlecht gedankt, würde die Gemeinde nicht die erforderliche Ausrüstung stellen und das neue Fahrzeug mit modernster Technik sei Ausdruck der Solidarität. KBM Josef Jungmayer und die Hunderdorfer Wehr zeigten sich erfreut und gegenüber Bürgermeister und Gemeinderat dankbar für dieses LF 8.
Gemeinde und Feuerwehr legten bei der Beschaffung des Fahrzeuges Wert auf gute Qualität, denn es soll bei den Brand- und Hilfeleistungseinsätzen keine technischen Pannen geben. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Beschaffung des neuen Iveco-Magirus LF 8 Allrad zu sehen, das den Opel Blitz aus dem Jahre 1967 ablöst. Das kürzlich gelieferte moderne FFW-Fahrzeug erhielt am Samstag nach dem Abendgottesdienst, der den verstorbenen FFW-Mitgliedern, Kommunalpolitikern und Verwaltungspersonal gewidmet war, die kirchliche Segnung durch Pfarrer Anton Högner.
In seiner Ansprache bezog sich der Pfarrherr auf den Spruch auf der Feuerwehrfahne »Gott zur Ehr« und meinte, das neue Fahrzeug sollte mit beitragen, diesen Ausspruch zu erfüllen. Högner rief die Feuerwehrkameraden und die Gottesdienstbesucher dazu auf, »das Handeln, Tun und Leben so zu gestalten, daß es zur Ehre Gottes gereiche.« Die Weihe, so der Pfarrer, sei auch keine Versicherung, sondern solle zum Ausdruck bringen, dem Herrgott »Vergelt’s Gott« zu sagen. Die Worte »Gott sei Dank« sollen auch künftig nicht vergessen werden, sei es von der Feuerwehr, daß man helfen konnte, oder daß man wieder mit Mannschaft und Gerät unbeschädigt vom Einsatz zurückkomme, oder sei es vom Betroffenen, daß er gerettet werden konnte.
Beim Festakt im Gasthaus Baier-Edbauer begrüßte Bürgermeister Weinzierl insbesondere Pfarrer Anton Högner, Gemeinschaftsvorsitzenden Lobmeier (Neukirchen), Kreisbrandmeister Josef Jungmayer und die Lieferfirma Kilian. Eingangs seiner Ansprache dankte der Gemeindechef »an diesem für die FFW Hunderdorf bedeutenden Tag« den Feuerwehrleuten für ihren selbstlosen und vorbildlichen Dienst zum Schutz und der Sicherheit von Leib und Leben, Hab und Gut der Bürgerschaft. Der Bürgermeister wörtlich: »Ihnen, meine Feuerwehrmänner wäre jedoch schlecht gedankt, wenn die Gemeinde zwar von Solidarität und Gemeinschaftssinn reden würde, aber nichts dafür tun würde. Wir wissen, was wir unserer Feuerwehr und unseren Mitbürgern schuldig sind und deshalb sei von der Gemeinde dieses moderne neue LF 8 Allrad mit Gesamtkosten von 222.000 DM beschafft worden.« Weinzierl ließ wissen, daß hierzu ein Staatszuschuß von 103.400 DM von der Versicherungskammer eine Zuwendung von 15.500 DM und ein Landkreiszuschuß von 7.000 DM erhalten werden könne, womit der Gemeinde ein Eigenanteil von 96.100 DM verbleibe. Weinzierl dankte den Gemeinderäten für die Beschlußfassung und den zuschußgebenden Stellen sowie den FFW-Führungskräften auf Landkreisebene, insbesondere auch KBR Wanninger, die diese Beschaffung befürworteten.
KBM Josef Jungmayer gratulierte der FFW Hunderdorf zum neuen Fahrzeug und er freue sich mit der Wehr, mit diesem modernen LF 8 arbeiten zu können. Man habe, so Jungmayer, damit auch mehr Verantwortung und zur guten Ausrüstung gehöre auch unabdinglich die Ausbildung, denn neben der Grundausrüstung habe man auch Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung, mit der der FFW-Mann umgehen müsse und auch der Umweltschutz erfordere Kenntnisse. Der Kommandant sei besonders gefordert in Einsatztechnik und Menschenführung. Die technische Hilfeleistung rückte neben der Brandbekämpfung auch immer mehr in den Vordergrund, konstatierte der Redner, der abschließend Dankesworte an Bürgermeister und Gemeinderäte richtete »für die gute Ausrüstung der Wehr«.
Kommandant Horst Hagn bezeichnete es als Kommandantenaufgabe, für die Ausbildung und Ausrüstung zu sorgen. Erfreulicherweise sei von Bürgermeister und Gemeinderäten der vor etwa zwei Jahren gestellte Beschaffungsantrag positiv aufgegriffen worden und ein Allrad-LF nach neuestem Stand der Technik geschafft worden. »Die Entscheidung fiel auf Magirus, was auch Wunsch der Feuerwehr gewesen sei«, unterstrich Hagn. Die Gemeinde, so Hagn weiter, sei mit den vier Wehren bestens gerüstet und dies wissend, sei für die Bürger sicher beruhigend. Kommandant Hagn bedankte sich bei der Gemeinde mit der Versicherung, »die Ausbildung mit dem Fahrzeug zu intensivieren, um den Einsatzwert zu erreichen, wie ihn das neue LF 8 biete und ermögliche«.
VG-Gemeinschaftsvorsitzender und Bürgermeister Heinrich Lobmeier (Neukirchen) beglückwünschte die FFW Hunderdorf zu diesem Fahrzeug und wünschte, daß die Feuerwehrleute damit »ihren Mann stellen« sowie erfolgreichen Einsatz und unfallfreie Fahrt. Juniorchef Kilian, Zwiesel, dankte der FFW und Gemeinde für die Kaufentscheidung und wünschte mit dem neuen LF 8 viel Erfolg. FFW-Vorstand Josef Maier zeigte neben der LF-Neubeschaffung auf, daß die Wehr auch in den zurückliegenden Jahren gute Unterstützung der Kommune bei Ergänzungsbeschaffungen gefunden habe. Als Dank und Anerkennung für all das, was die Gemeinde für die FFW getan habe, stimmten die Blauröcke ihr eigenes Feuerwehrlied »Einer für alle« an.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Aus der Sitzung des Gemeinderates Windberg vom 27.10.1989
Bei der am Freitagabend stattgefundenen Sitzung des Gemeinderates wurde der Grafikentwurf des neuen Ortsprospektes gestellt und ebenso der Textentwurf hierzu. Nach Beratung und weiterer Bildauswahl für den Bereich Meidendorf und Irensfelden, billigte der Gemeinderat mit 8:1 Stimmen den Grafikentwurf. Dann nahm der Gemeinderat ein Angebot für Luftbilddokumentation zur Kenntnis. Hiernach werden Luftbilder vom Kleinformat bis Großformat in relativ günstiger Preislage angeboten. Der Gemeinderat war der Meinung, daß dieses Angebot auch der Bevölkerung zur Kenntnis gegeben werden soll und ggf. eine preisgünstigere Sammelbestellung erreicht werden könnte. Interessierte Bürger können die Fotos ab sofort in der VG-Geschäftsstelle Hunderdorf sowie bei den Mittwochnachmittags-Sprechstunden in Windberg einsehen und ggf. bestellen. Folglich wurde dem Gemeinderat der Flächennutzungsplan- und Bebauungsplanentwurf für das Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld der Gemeinde Hunderdorf zur Stellungnahme vorgelegt. Der Gemeinderat konstatierte hierzu, daß keine Einwendungen bestehen. Hergestellt wurde das gemeindliche Einvernehmen zu einem Baugesuch für den Anbau von Dachgauben und Wintergarten. Dann entschied sich der Gemeinderat mit keinem Inserat in der Neuauflage des Buches »Reisen in Deutschland« zu werben. Desweiteren wurde beschlossen, es beim Gemeinschaftsprospekt »Bayer. Wald« mit dem Gemeindeeintrag ohne Foto zu beteiligen. Gebilligt wurde die erstmalige Auflage einer Wanderkarte über Wanderwege im Bereich Windberg-Hunderdorf. Diese Karte wurde von Kornel Karl, Hunderdorf gezeichnet und enthält die im Zusammenwirken und Förderung des Naturparkvereins Bayer. Wald e.V. einheitlich beschilderten Wanderwege. Zugleich wurde beschlossen, diese Wanderwegetafel auch viermal im Gemeindebereich aufzustellen und zwar in Windberg, Heilig Kreuz, Irensfelden und Meidendorf.
Eine Förderung aus Naturparkmitteln ist zu beantragen. Dann nahm der Gemeinderat Kenntnis vom Planfeststellungsverfahren für die Auslegung von Fernmeldekabeln nach Windberg. Hierzu bestanden seitens der Gemeinde keine Einwendungen. Unter Vorbehalt vergeben wurden auch die Zimmererarbeiten für die Renovierung der Kirche »Heilig-Kreuz« sowie des Läutwerks. Zu zwei Vorkaufsrechtsanfragen wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht der Gemeinde nicht besteht bzw. nicht ausgeübt wird. Zur Kenntnis gab Bürgermeister Schmidbauer, daß vom Fernwasserzweckverband die Wasserbezugsgebühr ab 01.12.89 auf 1,20 DM zuzüglich Umsatzsteuer angehoben wird und daß seitens des Landratsamtes die Genehmigung des Bebauungsplanes Steinhöhe erfolgt sei. Bürgermeister Schmidbauer berichtete auch über die Flächennutzungs- und Landschaftsplangenehmigung, wobei jedoch das allgemeine Wohnbaugebiet im Bereich Meidendorf versagt wurde. Die Anfrage von Kindern und Jugendlichen, den Übungsplatz am Mühlgraben auch als Bolzplatz benützen zu dürfen, fand die einhellige Zustimmung der Gemeinderatsmitglieder, jedoch ist noch die Zustimmung seitens der Pfarrei einzuholen. Bekanntgegeben wurde auch ein Schreiben des Landkreises, wonach über den neuesten Stand zum Ausbau der Kreisstraße SR 49 bekanntgegeben wurde. Danach sind die Maßnahmen durch den Landkreis für 1992 ins Auge gefaßt. Erörtert wurde folglich im Gemeinderat die bereits teilweise eingeleitete Vermessung im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, daß – soweit ein Uferstreifen zum Gewässer gemessen wird – den bisherigen Anliegern das Nutzungsrecht verbleibt. In diesem Sinne will man bei der Flurbereinigung vorstellig werden. Ebenso wird die Restaurierung der Kreuzwegstation nach Heilig Kreuz bei der Flurbereinigung nochmals moniert.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Bürgerversammlung am 18.11.89
In der am Samstag, dem 18.11.89, 19.30 Uhr im Gasthaus Hüttinger, Windberg stattfindenden Bürgerversammlung am 18.11.89 stehen folgende Angelegenheiten zur Tagesordnung:
1. Bericht des Bürgermeisters
2. Wünsche und Anträge
Zur Erörterung gemeinsamer Angelegenheiten findet in der Gemeinde Windberg die diesjährige Bürgerversammlung zum o. a. Termin statt. Hierzu sind die Gemeindeangehörigen herzlich eingeladen.
Nach Art. 15 der Bayer. Gemeindeordnung können das Wort grundsätzlich nur Gemeindebürger erhalten, Ausnahmen davon kann jedoch die Bürgerversammlung beschließen. Empfehlungen der Bürgerversammlung müssen innerhalb einer Frist von drei Monaten vom Gemeinderat behandelt werden.
Schmidbauer, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Maria Fink feierte ihren 80. Geburtstag
Ihr achtzigstes Wiegenfest konnte bei guter körperlicher Lind geistiger Rüstigkeit Maria Fink aus Hunderdorf, Hinterfeldstr. feiern.
Die Jubilarin, eine gebürtige Schacherl, erblickte am 7. November 1909 in Großdrosen/Böhmerwald das Licht der Welt. Seit der Jugendzeit arbeitete die heutige Jubilarin in der elterlichen Landwirtschaft mit bis zur Eheschließung mit Josef Fink im Jahre 1942, womit sie in das elterliche Anwesen des Mannes einheiratete und der 26 Hektar große Hof sodann übernommen wurde. Die Landwirtschaft wurde in harter und fleißiger Arbeit fortgeführt. Der Ehe entstammen zwei Töchter und ein Sohn und Maria Fink war ihnen eine treusorgende Mutter. Im November 1946 traf die Familie ein harter Schicksalsschlag, denn es erfolgte die Vertreibung aus der Heimat. Über einem Flüchtlingslager und 15jährigem Aufenthalt in der Gemeinde Rattenberg kam die Familie Fink 1961 nach Hunderdorf, wo sie eine zweite Heimat fand. Lange Zeit arbeitete die Familie bei der Familie Blasini, bei der sie auch 23 Jahre wohnte. Seit 5 Jahren verbringt die Jubilarin ihren Lebensabend im neuen Haus des Sohnes Josef mit Familie. Der Ehegatte verschied im Jahre 1966.
Zeitlebens hat Maria Fink hart gearbeitet und mußte die schwere Zeit des ersten und zweiten Weltkrieges sowie den Verlust des Heimatlandes mitmachen. Der Fink-Oma konnten zu ihrem Ehrentag neben den Kindern mit Schwiegertochter- und Söhnen auch sechs Enkelsöhne recht herzlich gratulieren. Die Jubilarin ist noch recht gesund und rüstig. Sie versorgt ihren Haushalt eigenständig und freut sich über die Harmonie und Gesellschaft ihrer Schwester, die ebenso in der schönen Dachgeschoßwohnung lebt. Die Jubilarin zeigt sich für das Tagesgeschehen interessiert und freut sich auch besonders über die Monatszeitschrift der Heimatvertriebenen. Gerne und liebevoll verrichtet Maria Fink auch noch Arbeiten in ihrem Gartenrevier.
Zu ihrem Ehrentag stellte sich als Gratulant auch Bürgermeister Egon Weinzierl ein. Er übermittelte im Namen der Gemeinde Hunderdorf und des Gemeinderates die besten Glückwünsche und überreichte einen schönen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und den Pfarrgemeinderat sprach PGM Martha Hofmann herzliche Gratulationswünsche aus und erfreute mit einem netten Geburtsgeschenk. Am Ehrentag kamen auch zahlreiche Bekannte und Nachbarn zum gratulieren, was zeigt, daß die Altersjubilarin beliebt und geschätzt ist. Die Gratulanten wünschten noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Saisonabschlußfeier der Altherren
Altherrenbetreuer bester Torschütze

Kürzlich hielt die Altherren-Mannschaft des SV Hunderdorf ihre Saisonabschlußfeier 1989 ab. Betreuer Max Prommersberger wartete dabei mit einer umfassenden Rückschau auf das Fußballgeschehen auf. Mit Max Prommersberger, Klaus Hirtreiter und Josef Schlecht wurden die besten Torschützen ausgezeichnet. Grußworte sprachen 1. Vorsitzender Jürgen Tanne und Fußballabteilungsleiter Josef Ziesler.
Zu Beginn entbot Altherrenbetreuer Max Prommersberger neben den aktiven Altherrenfußballern besonders dem 1. Vorsitzenden des Sportvereins Jürgen Tanne, dem 2. Vorsitzenden Hans Grill, Hauptkassierer des Sportvereins Hunderdorf, Gerhart Scherz, Abteilungsleiter Josef Ziesler und den Spielerfrauen sowie Skiabteilungsleiter Max Leonhard besondere Willkommensgrüße. Prommersberger nahm die Saisonabschlußfeier zum Anlaß, mit einem ausführlichen Rückblick auf die Spielsaison einzugehen. Nach einer langen Saison, in der nicht weniger 30 Spiele durchgeführt wurden (davon 2 Pokalspiele), ist jeder Spieler froh, daß nun der Spielbetrieb beendet ist. Wir haben in den 30 Spielen 21 Siege errungen, 6 Unentschieden und nur 3 Niederlagen. Um die 30 Spiele durchführen zu können, mußten 27 Spieler eingesetzt werden, berichtete Prommersberger. Bei den 30 Spielen bestritten Bogner, Hirtreiter, Hassler, Prommersberger 26 Spiele; Schlecht, Riepl 25 Spiele und Ziesler 23 Spiele. In der Saison 1989 sind insgesamt 110 Tore erzielt worden. Mit 28 erzielten Treffern sei Prommersberger erster, gefolgt von Karl Hirtreiter mit 21 Toren und Josef Schlecht mit 15 Toren. Die besten Torjäger konnten vom Abteilungsleiter Josef Ziesler dieTorjägerauszeichnung in Empfang nehmen. Ziesler dankte der Familie Prommersberger sowie allen Helfern und Gönnern des Vereins. Frau Prommersberger überreichte Ziesler einen Blumenstrauß. Der 1. Vorsitzende Jürgen Tanne dankte dem Altherrenbetreuer und allen Fußballern im Namen des Gesamtvereins. Tanne hob die vielen Einsätze und das Engagement der Fußballer hervor und dankte den Spielerfrauen für die Aufgeschlossenheit und Unterstützung. Erfreut wertete der Gesamtvorstand, daß Max Prommersberger bereit gewesen sei, die Altherren zu trainieren und diese nicht leicht Aufgabe zu übernehmen, wofür besonderer Dank gebühre. Ein besonderes Dankeschön richtete Tanne auch an die weiteren Fußballfunktionäre und Mitstreiter. Nach dem gemeinsamen Essen verweilten die Sportler und Gäste noch lange in gemütlicher Runde bei der Saisonabschlußfeier.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


VdK für bruttolohnbezogene Rente
Zur Aufklärungsversammlung des Verbandes der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner, Ortsverband Hunderdorf/Windberg (VdK) hatten sich 49 Personen im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf eingefunden. Kreisgeschäftsführer Oswald Maier befaßte sich mit der Gesundheitsreform der Situation im Rentenrecht und Schwerbehindertengesetz. Die VdK-Haus- und Listensammlung »Helft Wunden heilen« fand vom 6. bis 15. Nov. statt.
Der Ortsvorsitzende begrüßte neben den Mitgliedern und Interessenten den Referenten und von der Verwaltungsgemeinde Hunderdorf Bürgermeister Egon Weinzierl. Eine Gedenkminute widmete man den im abgelaufenen Verbandsjahr verstorbenen sieben Mitgliedern: Johann Heinz, Elisabeth Schranz, Franz Schießl, Otto Knorr, Juliana Röhlig, Xaver Santl und Otto Unger. In der Verbandsarbeit habe neben der Mitgliederberatung und -aufklärung die Teilnahme an verschiedenen Verbandsarbeitstagungen auf dem Programm gestanden, sagte der 1. Ortsvorstand in seinem Rückblick. Beim Ganztagesausflug zum Simssee sowie einer Nachmittagsfahrt für die Senioren und Adventfeier sei die Kameradschaft und Freundschaft im Ortsverband gelegt worden. Rudolf Karl erklärte in seinem Rechenschaftsbericht, der Ortsverband weise leider einen rückläufigen Mitgliederstand von derzeit 121 Personen auf. Im abgelaufenen Verbandsjahr sei viel Wert auf die Betreuung der älteren Mitglieder gelegt worden. Im Kassenbericht wurde eine sachliche Kassenführung festgestellt. Damit alles in Ordnung ist, wurde eine außerordentliche Kassen- und Belegüberprüfung im April durchgeführt. Karl dankte der Kassenverwalterin Anna Heilmann für ihre gewissenhafte Arbeit.
In seinem Hauptreferat sprach Kreisgeschäftsführer Oswald Maier unter anderem über die Gesundheitsreform ab 1.1.89. Der VdK halte die Zuzahlungs- und Härtefallregelungen im Gesundheitsreformgesetz für unzureichend, daß der VdK hier der Einführung des Gesetzes immer kritisch gegenübergestanden hat, wird dadurch dokumentiert, daß sowohl die Krankenkassenverbände als auch die Verwaltungen und Organisationen entsprechende Schreiben bzw. Anfragen an das zuständige Ministerium gerichtet haben, und bereits jetzt nach einer kurzen Anlaufzeit Änderungen im Gesetz vorgenommen werden.
Endlich sollten auch gesetzliche Bestimmungen geschaffen werden, die Invaliditäts- und Alterssicherung von unentgeltlich tätigen Pflegepersonen hilfloser Beschädigter, gestaffelt nach Dauer und Schwere der Pflege, sicherstellen. Natürlich wissen wir, so Maier weiter, daß es kaum möglich sein wird, die Forderungen bzw. Veränderungen in einem Zuge zu bewältigen. Deshalb müßten nach Auffassung des VdK Stufenpläne in diesem Gesetz ausgewiesen werden.
Wie der Sprecher weiter ausführte, hat man sich bis zum heutigen Tage geweigert, eine umfassende gesetzliche Regelung für den Fall der Pflegebedürftigkeit einzuführen. Das Gesundheitsreformgesetz bringt zwar einige Ansätze dazu, den wichtigen Teil der Kostenübernahme bei Heimpflege hat man aber ausgespart.
Der VdK hat sich schon im Vorfeld des Gesundheitsreformgesetzes gegen die vorgesehenen Pflegeleistungen gewandt, weil sie erstens viel zu niedrig sind, zweitens nicht der gesetzlichen Krankenversicherung zugeordnet werden können, und drittens weil zu befürchten ist, daß damit eine umfassende gesetzliche Absicherung für den Fall der notwendigen Pflege auch bei Heimunterbringung auf nicht absehbare Zeit hinausgeschoben wird.
Einige Bundesländer, darunter auch Bayern, brachten eigene Gesetzentwürfe ein, die aber auch durch die Regelungen im Gesundheitsreformgesetz nicht zum Zuge kamen.
Zum Rentenreformgesetz stellte der Referent fest, daß verschiedene Initiativen und Vorschläge des VdK vom Gesetzgeber übernommen worden seien. Insbesondere soll die vorgezogene Altersgrenze als Schwerbehinderte mit Vollendung des 60. Lebensjahres sowie bei Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente weiterhin Gültigkeit haben. Es bleibe zu hoffen, daß die Reform der Rentenversicherung die zukünftigen Rentner nicht einseitig belastet. Das heiße nach Auffassung des VdK, daß Rentenniveau muß auch in Zukunft so hoch bleiben, daß ein sozialer Abstieg nach einem erfüllten Arbeitsleben vermieden wird.
Der VdK wird auch hier gefordert sein und seine Vorstellungen einbringen. Zur Situation der Kriegsopferversorgung nach dem Bundesversorgungsgesetz führte Maier hierzu an, daß der VdK feststellen mußte, daß im 17. Anpassungsgesetz lediglich Änderungen erfolgten, aber der tatsächliche strukturelle Durchbruch nach den Vorstellungen des Verbandes nicht gelang.
In der gesetzlichen Unfallversicherung müßte nach seiner Auffassung auch analog anderen Gesetzesbereichen eine sogenannte Kannversorgung eingebaut werden.
Im Schwerbehindertengesetz zeigen die Fälle in der Praxis eindeutig, daß die vom Gesetzgeber gewollte Antriebs- und Ausgleichsfunktion in der Novelle 1986 zum SchwbG vor allem die Neueinstellung arbeitsloser Schwerbehinderter nicht den erhofften und gewünschten Erfolg bringt. Im Anschluß an seine Ausführungen zum sozialen Entschädigungsrecht und Gesetz, kam Maier auf das Ausweiswesen in Schwerbehindertengesetz (SchwbG) zu sprechen. Wobei er insbesondere die Zusammensetzung des Grades der Behinderung (GdB) und damit verbunden die Feststellung einer Schwerbehinderteneigenschaft und evtl. zustehender Merkzeichen, im Sinne des SchwbG aufzeigte. Er empfiehlt den Mitgliedern und allen Interessenten sowie Hilfesuchenden bei den Auskunftsstellen entsprechenden Rat einzuholen, damit nicht immer erst im Rechtswege eventuelle zustehende Ansprüche erstritten werden

Ein Teil der geehrten Mitglieder mit Vorstand Rudolf Karl (links) und Xaver Hagn, 2. Vorstand (rechts), Bürgermeister Egon Weinzierl und Kreisgeschäftsführer Oswald Maier (hintere Reihe)

müssen. Die Sprechtage des VdK-Kreisverbandes Straubing/Bogen werden jeweils an einem Montag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr in Straubing und jeweils an einem Dienstag in der Stadtverwaltung Bogen von 8.30 bis 13 Uhr durchgeführt. Nach einer Pause ehrte man langjährige verdiente Mitglieder. Die Treuenadel in Gold mit Besitzurkunde erhielten für 40 Jahre Mitgliedschaft: Hildegard Dorfner, Windberg; Franz-Xaver Eichinger, Oswald Hüller, Therese Kaspar, Anna Knitsch, Erna Lindner, Hunderdorf; Else Lorenz und Karolina Plattetschläger, Windberg. Die VdK-Nadel in Gold mit Urkunde für 30jährige Mitgliedschaft erhielten Josef Kern, Lindfeld und Katharina Mauthner, Thananger. Für zehnjährige Mitgliedschaft wurde die VdK-Nadel in Silber verliehen an Manfred Hiller, Windberg; Hermann Honold, Hunderdorf; Xaver Niedermeier, Lintach und Siegfried Schlecht, Hunderdorf.
Anschließend wurden die freiwilligen Sammler für die Aktion »Helft Wunden heilen«, die bis 15. November stattfindet, eingeteilt. Für den Bereich der Gemeinde Hunderdorf und Windberg haben sich folgende Mitglieder zur Verfügung gestellt: Xaver Hagn (Windberg), Anna Kohlbeck (Hunderdorf, Ringsiedlung), Franz Gruber (Hochfeld-Süd), Josef Greppmeier (Lintach, Sollach), Ida Zitzelsberger (Hofdorf), Otto Rinkl Thananger, Hoch) und für Apoig und Bahnhofsiedlung Agnes Buhl. Man appellierte an die Bevölkerung der beiden Gemeinden, die Aktion zu unterstützen. Der VdK-Ortsverband hofft auf das Verständnis der Einwohner und ein gutes Sammelergebnis.
Ausflug und Advent bei VdK-Ortsverband
Der Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner (VdK), Ortsverband Hunderdorf/Windberg will am Sonntag, 3. Dezember die Adventsfeier mit einem Kleinausflug in den Bayerischen Wald verbinden. Abfahrt ist um 13.30 Uhr in Windberg und anschließend in Hunderdorf sowie bei den bekannten Haltestellen; Bärndorf, Hofdorf und Thananger.
Das Programm für die Nachmittagsfeier wurde in zwei Teile gegliedert. Die Vorstandschaft hat dazu folgendes Programm ausgearbeitet:
Adventlich besinnlicher Teil mit dem Laber-Duo
(1) Einstimmig mit besinnlichem Musikstück
(2) Begrüßung (zweiter Vorstand)
(3) Musikstück »Hirtenweisen«
(4) Weihnachten an der Ostfront (Sprecher, Franz Gruber
(5) Musik und Gedichte (De stade Zeit bricht wieda o)
Staad lustiger Teil
Durch das Programm spuit das Laber-Duo
1) »Jokely’s erster Kirchgang (Sprecherin, Martha Hofmann)
2) Musik und Sprüch
3) »Glückgehabt«
4) A bißl a Gaudi und Musik (White Chrismas)
5) Uns allen Glück und Frieden auf Erden (Schlußworte des Vorsitzenden)
6) Musikstück »Jingle Bells« und auf geht’s zur Heimfahrt!
Der Nachmittag soll mit einem gemütlichen Beisammensein auch wieder dazu beitragen, daß sich die VdK-Mitglieder Freunde des Ortsverbandes unter gleichgesinnten Mitmenschen wohlfühlen und Erinnerung austauschen.
Zu diesem Kurzausflug mit Adventfeier sind auch der, Bekannte und Freunde wieder eingeladen. Anmeldung bei der VdK-Ortsvorstandschaft bzw. Tel. Rudolf Karl, 3630; Anna Heilmann, 2763 und Resi Grimm, 3615. Interessierte bitte rechtzeitig melden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 17.11.1989


Kommt ein Sportcenter in den Gewerbepark?
Baufreigabe für Kanal Gaishausen-Steinburg beantragt.— Zuschuß für Trachtler bewilligt
Hunderdorf.
Kommen Tennishallen, Squash-Boxen, Fitnesstudio und Sauna/Solarium, Kegelbahnen mit einem Gastronomiebetrieb in den Gewerbepark Bayerwald? Diese Frage stellt sich dem Gemeinderat, denn Dobau-Bauträger-Chef Josef Doblinger unterbreitete am Donnerstag abend in der Sitzung diesen Modellentwurf. Der Gemeinderat nahm das Vorhaben zur Kenntnis und wird sich mit der Maßnahme und einer eventuellen offiziellen Bauträgerschaft in einer der nächsten Sitzungen näher damit befassen. Für die am 18. März stattfindenden Komunalwahlen wird auch der bisherige große Stimmbezirk Hunderdorf aufgeteilt, mit Wahllokalen in der Schule (wie bisher) und Pfarrheim (neu). Für die Wahlberechtigten heißt es deshalb „aufgepaßt“, welche Wahlbezirkszuteilung dann auf der Wahlbenachrichtigungskarte stehen wird.
Eingangs der Sitzung befaßte sich der Gemeinderat mit der Instandsetzung der Mauer am Ortseingang von Rammersberg. Nach Beratung sprach sich der Gemeinderat dafür aus, die Grundfrage eindeutig zu klären und bei einer etwaigen künftigen Instandsetzungsmaßnahme die Richtung der Mauer so vorzusehen, daß die Engstelle beseitigt wird. Ein Ingenieurbüro wird beauftragt, die entsprechenden Kosten zu ermitteln.
Dann folgte eine Anfrage der Dobau-Bauträgergesellschaft über die Errichtung von Tennis- und Fitnessanlagen im Gewerbepark Bayerwald.  Dobau-Geschäftsführer Josef Doblinger (Straßkirchen) stellte dabei sein geplantes Modell vor, wobei er eingangs die ersten Betriebsansiedlungen in seinem Gewerbepark darlegte. Es sei, so Doblinger, in erster Linie daran gedacht, vier Tennishallenplätze, sechs Squash-Boxen, Fitnesstudio, Sauna, Solarium, eine Doppelkegelbahn mit dementsprechendem Gastronomiebetrieb zu errichten, ebenso zwei Tennisfreiplätze. Ein entsprechendes Einzugsgebiet sei nach Meinung von Doblinger vorhanden, der den Gemeinderat auch darüber informierte, daß weitere Hallen als Ausstellungshallen für Messeveranstaltungen dienen sollen. Nach kurzer Diskussion wurde vom Gemeinderat festgestellt, daß eine Beratung in eine der nächsten Sitzungen erfolgen soll und hierzu auch noch vertragliche Auskünfte eingeholt werden sollen.
Sodann befaßte sich der Gemeinderat nochmals mit dem Antrag auf vorzeitigen Baubeginn für die Kanalisationsbaumaßnahme Gaishausen -Steinburg. Der Gemeinderat beschloß einstimmig, Bauabschnitt I einschließlich Teilkanal Au vorm Wald und Restabwicklung Ortskanalisation Gaishausen zur vorzeitigen Baufreigabe zu beantragen. Die Kosten für diese Bauabschnitte sind auf rund 1,7 Millionen Mark geschätzt. Zustimmung fanden vorbehaltlich der Genehmigung durch die Flurbereinigungsdirektion, Vereinbarungen mit dem Straßenbauamt bezüglich der Ausgestaltung der Einmündungsbereiche der künftigen Flurbereinigungswege in die Staatsstraße 2139 bei Hofdorf.
Ausgesprochen hat sich der Gemeinderat mich für die Instandsetzung des jetzigen Gemeindeamtes, das künftig vermietet wird. Die veranschlagten Kosten beziffern sich auf knapp 100 000 Mark. Für den Volksfestplatz am Bahnhof soll ein Bauantrag eingereicht werden; der entsprechende Entwurf des Architekten Hornburger wurde gebilligt. Vergeben wurden sodann für die Grundschule an die Firma Zwickenpflug, Staudach, und für den Rathausneubau an die Firma Härtenberger, Hunderdorf. Wegen veränderter Grundlagen wird die Bepflanzungsausschreibung beim Rathaus aufgehoben und der Architekt beauftragt, eine Neuausschreibung durchzuführen. Zum Gemeindewahlleiter für die Kommunalwahlen wurde Geschäftsleiter Xaver Kern bestimmt. Desweiteren wurde mit 9:4 Stimmen beschlossen, den großen Wahlbezirk Hunderdorf in zwei Stimmbezirke aufzuteilen. Als Wahllokale in Hunderdorf wird die Schule (wie bisher) und neu das Pfarrheim vorgesehen. Die mögliche Abgrenzung der Stimmbezirke wurde erörtert und für die Wahlberechtigten gilt es, die Angabe des Stimmlokals auf der Wahlbenachrichtigungskarte dann zu beachten.
Ausgesprochen hat sich der Gemeinderat auch für den Ankauf des Bahnhofgeländes in Steinburg vom Landkreis. Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat auch ein Zuschußgesuch des Trachtenvereins für den Neukauf von Trachten, wozu der Gemeinderat einen entsprechenden Zuwendungsbetrag bewilligte. Erörtert wurde auch das Volksfest 1991, nachdem sich zwei Ortsvereine für eine Verbindung ihres Gründungsfestes interessierten.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1989


Ehrung für drei Gründungsmitglieder
Jahreshauptversammlung des Eisstockclubs Steinburg mit Neuwahlen
Steinburg.
Am Samstagabend fand im Gasthaus Karl Solcher, Steinburg, die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des Eisstockclubs Steinburg statt. Zu Beginn sprach zweite Vorsitzende Hildegard Kricke auf die Führungskräfte Gerd Altmann, Heidi Altmann und Johann Feldmeier eine Laudatio.
Gerd Altmann war Mitinitiator bei der Gründung des Vereins. Er fungierte fünf Jahre lang als zweiter Vorsitzender und Spielleiter und ist seit 1984 ununterbrochen erster Vorsitzender. Mit seiner sportlichen Erfahrung habe er sich immer dem Verein gestellt und ihn optimal geführt, sagte die Sprecherin.
Heidi Altmann hat seit der Gründung des Vereins im Jahre 1979 das Amt der Schriftführerin inne. Sie ist im Verein außerdem „das Mädchen für alles“.
Johann Feldmeier führt ebenfalls seit der Gründung das Amt des Kassiers und bei jeder Hauptversammlung wird ihm höchstes Lob für seine Kassenführung ausgesprochen. Dafür gebühre den drei Vorstandsmitgliedern der Dank des Vereins und auch der Bayerische Landessportverband würdige diese uneigennützige Arbeit, sagte Hildegard Kricke und bat Bezirksobmann Ludwig Breu in Vertretung des Bayerischen Landessportverbandes die Auszeichnung mit der Verdienstnadel in Bronze und einer Ehrenurkunde vorzunehmen.
Nach der Ehrung fuhr die Rednerin mit dem Tätigkeitsbericht für das vergangene Vereinsjahr fort. Sie gab die Klasseneinteilungen der vergangenen Meisterschaften auf Asphalt und Eis bekannt und berichtete über Vereinsturniere und Vereinsmeisterschaften sowie über die einzelnen Veranstaltungen auf Vereinsebene. Vorsitzender Gerd Altmann berichtete noch er Schützen an 32 Turnieren teilgenommen hatten.
Schriftführerin Heidi Altmann verlas die Niederschriften über die letzte Jahreshauptversammlung und die Vorstandssitzungen und gab bekannt, daß der Verein derzeit 147 Mitglieder aufweisen kann.
Der umfangreiche und detaillierte Kassenbericht von Johann Feldmeier gab wieder eine Übersicht über die finanzielle Lage des Vereins. Kassenprüfersprecher Manfred Mauermayer bescheinigte auch in diesem Jahr dem Kassier eine einwandfreie und korrekte Kassenführung.
Bei den anschließenden Neuwahlen ergab sich keine Änderung. Gerd Altmann wurde mit 49 von 52 abgegebenen Stimmen wieder eindeutig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Das Amt des zweiten Vorsitzenden traf wieder Hildegard Kricke mit 51 Stimmen, Heidi Altmann wurde ebenfalls mit 51 Stimmen zur Schriftführerin bestimmt und Johann Feldmeier übernahm mit 50 Stimmen wieder das Kassenamt. In den Ausschuß wurden gewählt: Ludwig Schießl, Josef Schießl, Hans Kronfeldner, Bärbl Hanner, Hannelore Solcher, Erwin Kronberger. Ersatz: Erwin Hiendl und Manfred Mauermayer. Wolfgang Riepl wurde zum Sportwart ernannt. Als Kassenprüfer wurden wieder Manfred Mauermayer, Erwin Schötz und Bruno Rinkl verpflichtet. Bezirksobmann Ludwig Breu gratulierte dem neuen Vorstand im Namen des Kreises und des Bezirkes und gab noch Informationen des Deutschen Eissport-Verbandes. Zweiter Bürgermeister Johann Feldmeier dankte dem alten Vorstand im Namen der Gemeinde für die geleistete Arbeit und wünschte dem neuen Vorstand alles Gute und sportlichen Erfolg.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1989


Wieder zwei Skikurse eingeplant
Aktivitäten der Skiabteilung des SV Hunderdorf laufen jetzt an
Hunderdorf.
Für die Brettlfans herrscht jetzt wieder Hochsaison. Auch die Hunderdorfer Skifahrer starten mit Schwung in den kommenden Winter, wie Abteilungsleiter Max Leonhardt bei der letzten Mitgliederversammlung durch Bekanntgabe von zahlreichen Aktivitäten deutlich machte.
Zunächst gab Leonhardt einen kurzen Rückblick. Dabei begründete er auch, warum aus dem Ausflug und dem Hüttenfest nichts geworden sei. Zum einen seien die Anmeldungen zu spärlich gewesen, zum anderen habe es Probleme mit sich zum Teil überschneidenden Terminen gegeben. Die Skiabteilung habe auch an diversen Festen anderer Vereine teilgenommen. In den letzten Wochen seien viele Arbeiten in der Skihütte geschehen. So sei der Fußboden abgeschliffen und neu versiegelt worden. Dasselbe sei mit den Türen geschehen. Im Rahmen von zwei Arbeitseinsätzen habe man nun alle Wände verputzen und verbrettern können. Der Splitt- und Kieshaufen sei weggeräumt worden. Leonhardt zollte für alle Arbeiten den Helfern großes Lob und Anerkennung. Er gab auch seiner Hoffnung Ausdruck, daß die Hütte nun wieder an den Wochenenden für alle Mitglieder eine Stätte des Treffens werden möchte.
Die Skisaison läuft bereits wieder. Kinder, Jugendliche und Erwachsene bereiten sich in der Skigymnastik auf das Skifahren vor. Der Abteilungsleiter verwies auf den am Samstag, 25. 11., stattfindenden Skibasar. Die Sachen könnten an diesem Tag ab 8 Uhr ins Sportheim gebracht werden. Von 9 bis 13 Uhr stünden die Wintersportartikel und die Winterkleidungssachen zum Verkauf an. Die Kinder seien mit ihren Eltern am 2. 12. in die Skihütte eingeladen, wo sie der Nikolaus erwartet. Ab Sonntag 3. Dezember, sei auch die Skihütte geöffnet.
Für die Skilehrer und Übungsleiter gab Leonhardt eine Vielzahl von Terminen bekannt. Im Dezember soll unter der Leitung der DSV-Skilehrerin Decker, die auch Mitglied der Skiabteilung sei, eine interne Vorbereitungsschulung durchgeführt werden. Diese Schulung ziele auch auf die Skikurse für Kinder und Jugendliche ab. Diese Skikurse finden heuer wieder auf zwei Wochen verteilt statt. Die Termine sind: 26. 12. bis 30. 12. und 2. 1. bis 6. 1. Schriftliche Anmeldungen sind ab sofort möglich. Im Januar wird auch ein Kurs für Erwachsene durchgeführt. Für die Freunde des nordischen Skisports ist «ein Langlaufkurs geplant. Leonhardt wies jetzt schon auf die 20-Jahrfeier der Skiabteilung hin. Dieses Fest wird im Juni 1990 im Rahmen eines Hüttenfestes begangen. Der Abteilungsleiter lud alle Mitglieder zum Schluß seiner Ausführungen ein, wieder aktiv am Vereinsleben teilzunehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.11.1989


Kreis-JU spendet 1000 Mark an Antoniusheim
Summe ist Erlös aus dem traditionellen Schafkopfturnier — Anbindung an öffentliches Verkehrsnetz gefordert
Straubing-Bogen. Die Junge Union des Landkreises Straubing-Bogen überbrachte dem Antoniusheim in Münchshöfen den Erlös des traditionellen Schafkopfturniers in Höhe von 1 000 Mark. Die Leiterin

JU-Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer überreicht den Scheck über 1 000 Mark an die Oberin Antonie

des Hauses, Schwester Antonie, sowie die ehemalige Leiterin Schwester Amica erläuterten nach einem Rundgang durch das Haus die Entstehung des Heimes für körperlich und geistig behinderte ältere Mitbürger. Bürgermeister Böck aus Oberschneiding bedankte sich bei den Mitgliedern der Jungen Union.
JU-Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer wies darauf hin, daß die Junge Union den Erlös des Schafkopfturniers immer caritativen Einrichtungen in der Stadt oder im Landkreis gespendet habe, so dem Haus für das Leben in Straubing, der Behindertengruppe Dr. Gäch in Schwarzach, dem Kreiskinderhaus in Straubing, aber auch dem St. Johanneskinderheim in Kostenz. Die Junge Union möchte mit der Übergabe an das Antoniusheim in Münchshöfen ein Zeichen setzen, daß die Jugend verpflichtet sei, sich für die älteren Menschen einzusetzen, meinte Schedlbauer. Er wünschte der Einrichtung und der neuen Leiterin Schwester Oberin Antonie für die Zukunft alles Gute und einen reibungslosen Betrieb des Heimes. Schedlbauer gratulierte im Namen der Mitglieder der Jungen Union der ehemaligen Leiterin Schwester Amica zum Bundesverdienstkreuz, das sie vor kurzem erhalten hat. Schwester Amica wird in nächster Zeit das Antoniusheim in Münchshöfen verlassen.
Oberin Antonie bedankte sich bei den Mitgliedern der Jungen Union und den Teilnehmern des Schafkopftumiers für die Spende. Die Oberin freute sich, daß junge Menschen bzw. eine junge politische Gruppierung wie die Junge Union an das Antoniusheim gedacht haben. Die ehemalige Leiterin, Schwester Amica, wies darauf hin, daß das Heim bis zum Jahre 1930 ein Bad gewesen sei, daß vor allem bis zum Ersten Weltkrieg einen guten Besuch hatte. Ab 1930 sei die Einrichtung als Pflegeheim genutzt worden, das bis 1945 von Mainkofen verpachtet gewesen sei. Ab 1945 habe die Administration in Regensburg die Trägerschaft übernommen. Geleitet werde das Haus von Franziskusschwestern, deren Mutterhaus Vierzehnheiligen ist. Nach dem Um- und teilweise Neubau soll das Pflegeheim für geistig und körperlich Behinderte 113 Personen aufnehmen können. Mit dem Umbau soll auch eine Förderstation für jüngere Behinderte geschaffen werden.
Schwester Antonie wies darauf hin, daß im Heim mehrere ältere Mitbürger leben, die keine Besuche von Verwandten oder Angehörigen erhalten. Für diese Gruppe wäre es schön, wenn auch diese Besuche erhielten. Sie wies darauf hin, daß bereits vier Frauen aus Reißing einen Teil dieser älteren Heimbewohner besuchen. Sie brachte den Wunsch zum Ausdruck, daß mehr Mitbürger aus der näheren Umgebung dieses tun würden.
Bürgermeister Böck zeigte sich erfreut und bedankte sich bei der Jungen Union, daß diese den Erlös ihres Schafkopfturnieres dem Antoniusheim in Münchshöfen zufließen ließen. In der anschließenden Diskussion mit den Mitgliedern der Jungen Union wurde aufgegriffen, daß das Antoniusheim an das öffentliche Verkehrsnetz nicht angeschlossen ist. Dies würde sowohl den Behinderten als auch den Beschäftigten des Antoniusheimes eine wesentliche Erleichterung bringen. Von seiten der Jungen Union wurde die Forderung unterstützt.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.11.1989


Das Steuersystem weiter entwickeln
Kreistagskandidat Fuchs erläuterte SPD-Programm
Hunderdorf.
Am Freitag fand im Gasthaus Sandbiller eine öffentliche Versammlung des SPD-Ortsvereins statt. In seinem Referat erläuterte der Kreistagskandidat Fritz Fuchs aus Konzell das Steuerkonzept der SPD. Außerdem ging er kurz auf die aktuelle Entwicklung in der DDR ein. „Es gibt wohl keinen Zweifel darüber, daß die Entwicklung in der DDR insgesamt erfreulich ist. Warnen möchte ich davor, dieses Thema in die parteipolitischen Auseinandersetzungen hineinzuziehen.“ Mit diesen Worten leitete Fritz Fuchs sein Referat ein. Der Demokratisierungsprozeß müsse nach seiner Meinung auch finanziell unterstützt werden. Kein Verständnis habe er jedoch für die Auswüchse im Hinblick auf die Verlängerung der Ladenschlußzeiten und der Forderung, am 17. Juni für die DDR zu arbeiten.
Kurz kritisierte der Kreistagskandidat auch die Vorgänge um das WAA-Gelände. Dann leitete der Sozialdemokrat auf Rein zentrales Thema über. „Viele Leute wissen nur, daß Benzin teurer werden soll. Das ist aber nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus dem gesamten Programm.“ Fritz Fuchs verdeutlichte zu Beginn, daß das SPD-Steuerkonzept ein ganzes Maßnahmenbündel beinhalte. So z. B. die Erhöhung des Kindergeldes auf 200 Mark pro Kind. Außerdem solle der Weihnachtsfreibetrag von 600 Mark wieder eingeführt werden: Die soziale Umgestaltung der Förderung von Eigenheimen sowie eine kräftige Erhöhung der Sparerfreibeträge werde die soziale Komponente zusätzlich verstärken.
Folgendes betonte der Kreistagskandidat ganz besonders: „Nach unserer Ansicht ist neben der Friedenssicherung die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen die größte Herausforderung der neunziger Jahre. Deshalb steht die ökologische Weiterentwicklung des Steuer- und Abgabensystens im Mittelpunkt unserer Politik.“ Die SPD wolle die dynamischen und innovativen Kräfte der Marktwirtschaft nutzen und in den Dienst des Umweltschutzes stellen. Der Grundgedanke sei, über spürbare, marktwirtschaftliche Preissignale einen wirksamen Anreiz für umweltverträgliches Verhalten zu schaffen.
Bei der geplanten Maßnahme gehe es allerdings nicht um eine Mehrbelastung von Bürgern und Industrie. Vielmehr solle die Besteuerung der Arbeit gesenkt und auf eine höhere Energiebesteuerung verlagert werden. Zusätzlich würden auch deutliche soziale Akzente gesetzt werden. „Die Erhöhung des Grundfreibetrages ist eine sozial- und familienpolitische Leistung ersten Ranges. Sie bedeutet für jeden Ledigen 500 Mark, für Verheiratete 1000 Mark mehr pro Jahr in der Tasche, unabhängig von der Höhe des Einkommens.“ Mit diesen Worten leitete Fritz Fuchs seine Ausführungen zu den steuerentlastenden Maßnahmen ein. Familien mit zwei Kindern und einem Monatseinkommen bis zu 4000 Mark würden so völlig aus der Besteuerung herausfallen. Durch die Abschaffung der Kfz-Steuer würden Industrie und Verbraucher weitere neun Milliarden sparen.
In der regen Diskussion wurden noch viele weitere Punkte angesprochen. Schwerpunkte bildeten die DDR-Übersiedler und die Müllproblematik im Landkreis. Außerdem wurde das Für und Wider einer Einführung von Tempo 30 im Siedlungsgebiet behandelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1989

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