Hunderdorf. (Generalversammlung der Sänger) Morgen findet im Gasthaus Sandbiller die Generalversammlung des Gesangvereins statt, zu der alle aktiven und passiven Mitglieder eingeladen sind. Neben den Berichten über das abgelaufene Jahr, dem Kassenbericht und der Neuwahl der Vorstandschaft wird auch das Programm für 1958 besprochen und festgelegt.
Quelle: Bogener Zeitung 07.01.1958
40. Ehejubiläum
Windberg. Heute können die Eheleute Otto und Rosina Hofmann ihr 40. Ehejubiläum in voller Rüstigkeit und Gesundheit feiern. – Otto Hofmann – am 24. September 1895 in Windberg geboren – verehelichte sich mit der Rosina Ziehut aus Datting, Kreis Deggendorf, am 7. Januar 1918 in der Pfarrkirche Windberg. Gott schenkte ihnen neun Kinder, dich starben zwei im Kindesalter und zwei Söhne sind aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr zurückgekehrt. Seit Mai 1926 trägt das Jubelpaar die Heimatzeitung aus. Mit drei Exemplaren fing es an und die Stattliche Zahl von 77 haben sie bis jetzt erreicht. Seit 1935 führen sie auch noch die Zeitungsagentur. Wir gratulieren dem Jubelpaar! (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 07.01.1958
Windberg. (Bauernversammlung) Morgen um 15 Uhr findet im Gasthaus Loibl in Windberg eine landwirtschaftliche Versammlung statt. Es spricht Landwirtschaftsassessor Licht v. Landwirtschaftsamt Mitterfels über „Futterwerbung und -konservierung“. Die Bevölkerung ist eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung 07.01.1958
Gesund und rüstig mit 80 Jahren
Hunderdorf. Heute feiert Johann Sagstetter aus Lintach bei Hunderdorf in bester Gesundheit seinen 80. Geburtstag. Immer gut gelaunt, stets freundlich, verlebt der brave Jubilar seinen wohlverdienten Lebensabend bei Sohn und Schwiegertochter, von Liebe umsorgt – so wie es Vater Sagstetter verdient hat. Und noch immer erfreut ihn ein Spielchen beim Schafkopf. Weiter viel Glück dabei und unserer herzlichen Glückwunsch.
Quelle: Bogener Zeitung 08.01.1958
Generalversammlung der FFW
Windberg. Am Sonntag fand im Gasthaus Josef Deschl die Generalversammlung der FFW statt. Vorstand und Kommandant Wagner-Oberbucha begrüßte die sehr zahlreich erschienenen Kameraden und Mitglieder, besonders BM Mann und den Vorstand des Jagdausschusses Josef Huber von Irenzfelden. Anschließend gaben Vorstand Wagner den Jahresbericht bekannt. Wagner zollte der Jugendgruppe Lob für die guten Leistungen und das pünktliche u. vollzählige Erscheinen bei den Uebungen im Jahre 1957, so daß sie bei der Großeinsatzübung in Steinburg als die beste Wehr hervorging. BM Amann erklärte, daß die Gemeinde auch weiterhin die FFW unterstützen werde soweit es die Mittel gestatten. Auch der Vorstand des Jagdausschusses sprach in diesem Sinne aus.
Quelle: Bogener Zeitung 08.01.1958
Steinburg. (Zwei Autos stießen zusammen) Infolge Straßenglätte kam am Sonntag ein aus Richtung Hunderdorf fahrender PKW-Fahrer innerhalb der Ortschaft in einer Kurve auf die linke Straßenseite und stieß mit einem entgegenkommenden PKW zusammen. An beiden Fahrzeugen entstand ziemlicher Sachschaden – Personen wurden nicht verletzt. Der Unfalltrupp Bogen leitet die Ermittlungen.
Quelle: Bogener Zeitung 08.01.1958
Hunderdorf. (Beerdigung) Am Montag wurde der Landwirt Xaver Eidenschink im Pfarrfriedhof zur letzten Ruhe gebettet. H. H. Dekan Kiermeier erwies dem Verstorbenen, der im Alter von 79 Jahren im Kreiskrankenhaus Bogen verschieden war, die letzten kirchlichen Segnungen und widmete ihm einen ehrenden Nachruf.
Quelle: Bogener Zeitung 10.01.1958
Generalversammlung der Raiffeisenkasse Windberg
Windberg. Am Sonntag findet um 14.30 Uhr in Irenzfelden im Gasthaus Peter Hilmer die Generalversammlung der Raiffeisenkasse Windberg statt. Als Referenten werden erscheinen: Revisor Goppold, Molkereileiter Henle von Niederwinkling, Inspektor Gierster von Mitterfels, der über landwirtschaftliche Versicherungen spricht, und Verwalter Zirngibl von der Baywa Bogen. Alle Interessenten sind eingeladen. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 10.01.1958
Futterplätze wurden errichtet
Windberg. Am Dienstag fand im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden eine Versammlung des Jagdausschusses statt. Jagdvorsteher Josef Huber von Irenzfelden begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder, besonders Jagdbesitzer Erich Negele, Kinobesitzer in Straubing. Herr Negele erklärte, er habe zehn Futterkrippen aufgestellt, sowie sieben Futterplätze für Rebhühner und Fasanen errichtet und mit Futter versorgt. Der Jagdvorsteher sprach Herrn Negele für die Pflege des Wildes seinen Dank und die Anerkennung aus. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 10.01.1958
Bessere Düngung – bessere Erfolge
Windberg. Am Mittwoch fand im Gasthaus Loibl eine Bauernversammlung statt. Bürgermeister Amann begrüßte die Bauern und insbesondere Assessor Licht vom Landwirtschaftsamt Mitterfels. Assessor Licht legte den Bauern ans Herz, die Anbaufläche für Kartoffeln beizubehalten und sich durch bessere Düngung einen höheren Ertrag zu sichern. Auch der Schweinebestand sei zu vermehren. Durch bessere Düngung des Grünlandes erreicht man mehr und besseres Futter für die Rinder und kann wieder mehr Tiere füttern und die Milchleistung steigern. Anschließend zeigt Assessor Licht Lichtbilder über die Heuernte, von Schwedenreutern, Bockreutern und Silos aus dem Landkreis Bogen. Es entstand eine sehr rege Aussprache, die dann allmählich in Heiterkeit ausartete. Zum Schluß zeigte Gemeindeschreiber Norbert Wurm Bilder aus Windberg. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 10.01.1958
Windberg. (Wegzug) Am Mittwoch zog Herr Ludwig Amberger jun., zuletzt wohnhaft im Gasthaus Deschl, mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen nach Stuttgart, wo er bei seiner Arbeitsstelle eine passende Wohnung bekommen hatte. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 10.01.1958
Burschen wollen mehr Lichtbildervorträge
Hunderdorf. Zur Jahresversammlung trafen sich am Dienstag die Mitglieder des Katholischen Burschenvereins im Nebenzimmer der Gaststätte Baier. Nach der Begrüßung durch Präses Koop. Armann verlas Schriftführer Neuberger den Jahresbericht, aus dem hervorging, daß der Burschenverein auch im vergangenen Jahr recht aktiv gewesen ist. Vor der Neuwahl erinnerte Präses H. H. Armann noch an die Satzung des Vereins und las daraus die wichtigsten Punkte vor. Aus der Wahl ging der bisherige Schriftführer Hans Neuberger als Erster Vorstand hervor. Als Obmann und Kassier wird weiterhin Franz Neumeier fungieren. Mit dem Amt des Schriftführers wurde Greipl beauftragt. Im Anschluß an die Wahl besprach man noch das Jahresprogramm, in das man heuer auch wieder die Aufführung eines Theaterstücks einbeziehen will. Außerdem wurde vorgeschlagen, im Sommer einen Ausflug durchzuführen, dessen Ziel noch auf einer Monatsversammlung festgelegt werden wird. Auch Lichtbildervorträge sollen mehr als bisher eingesetzt werden.
Quelle: Bogener Zeitung 11.01.1958
Hunderdorf. (Landwirte) Am Samstag findet um 19.30 Uhr in der Gastwirtschaft Edbauer eine Filmvorführung statt, bei welcher der Einsatz von Traktoren in der Landwirtschaft gezeigt wird.
Quelle: Bogener Zeitung 11.01.1958
Erfolgreiches Jahr für den Gesangverein
Hunderdorf. Am Mittwoch traf sich die Liedertafel zur Generalversammlung im Gasthaus Sandbiller. Vorstand Höhn gab einen kurzen Rückblick auf das abgelaufene Vereinsjahr. Besonders erfreulich war die Entstehung eines kleinen Orchesters, das nunmehr einen Stamm von acht Spielern aufweist und das bereits einige Male an die Öffentlichkeit getreten ist. Bedauerlich jedoch ist, daß immer wieder Mitglieder der „alten Garde“ durch Wegzüge dem Verein entzogen werden und noch junge Mitglieder durch ihre Verheiratung ebenfalls Hunderdorf und damit den Verein verlassen. Schriftführer Lang berichtete dann über die wichtigsten Ereignisse aus dem abgelaufenen Vereinsjahr. Hervorstehende Veranstaltungen waren dabei vor allem der „Bunte Abend“, das Frühjahrskonzert, das Mitwirken bei der Fahnenweihe des Trachtenvereins und beim Heimatabend und die Weihnachtsfeier. Insgesamt wurden 42 Übungsabende abgehalten und 18 außerordentliche Zusammenkünfte veranlaßt. Der Mitgliederstand erhöhte sich bei den aktiven Mitgliedern von 30 auf 38 Sänger, so daß nun alle vier Stimmen eine gute Besetzung aufweisen. Der Kassenbericht der Kassiererinnen Frl. Seel und Fr. Reichelt, ergab einen guten Bestand, obwohl im letzten Jahr allerhand Notenmaterial gekauft wurde. Notenwartin Anni Groß erstattete über den Notenbestand und die Neuankäufe noch besonderen Bericht. Liedermeister F. Hösl gab in kurzen Worten ein Bild vom Verlauf der Chorleitertagung in Zwiesel, die er während der Weihnachtsferien besuchte. Die anschließende Neuwahl ergab die Wiederwahl des 1. Vorstandes August Höhn. Ebenfalls wurden der 2. Vorstand Sepp Müller und der 1. Liedermeister Rektor Hösl mit großer Stimmenmehrheit wiedergewählt. Für den bisherigen Schriftführer W. Lang, der wegen Arbeitsüberhäufung den Posten zur Verfügung stellen mußte, wurde Herr Troidl gewählt. 2, Schriftführer wurde Herr Michalsky. Anschließend wurde noch bestimmt, daß beim Sängerball, der Ende Januar bei Sandbiller stattfindet, die Kapelle Sattler, Straubing musizieren wird.
Quelle: Bogener Zeitung 11.01.1958
75 Jahre alt
Windberg. Morgen Donnerstag feiert Frau Kreszenz Greindl, geb. Reisinger, von Irenzfelden, in bester Gesundheit das 75. Wiegenfest. 1883 in Niedersunzing geboren, heiratete sie den Gastwirt Otto Greindl in Irenzfelden. Sie ist Mutter von acht Kindern, wovon zwei im Kindesalter starben. Ihr einziger Sohn fiel im zweiten Weltkrieg kurz vor Kriegsende. 1936 starb auch ihr Mann infolge einer Herzkrankheit. Die Jubilarin ist die letzte des alten Bauerngeschlechtes Greindl, das schon über 500 Jahre den Gasthof bewirtschaftet. Wir wünschen der Jubilarin, die jetzt bei ihrem Schwiegersohn Gastwirt Peter Hilmer in Irenzfelden lebt, weiterhin noch viele frohe und angenehme Lebensjahre. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 15.01.1958
Nach Gottes hl. Willen verschied am Samstag nachmittags 3 Uhr unsere liebe Tochter
Frl. Cäcilia Schröttinger
Bauerstochter von Apoig
nach schwerer Krankheit, im Krankenhaus Schwarzach, versehen mit den hl. Sterbesakramenten im Alter von 47 Jahren.
Apoig, Bernried, Geßmannszell, Albertsrief und Aschenau, 19. 1. 1958
In tiefer Trauer:
Joseph und Helena Schröttinger, Eltern
Jospeh Schröttinger mit Familie
Johann Schröttinger, Brüder
Theres Löffler mit Familie
Kreszenz Prommersberger mit Kindern
Helena Holmer mit Familie
Maria Hartl mit Familie, Schwestern
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung am Dienstag, den 21. 1. 1958, vom Leichenhaus aus in Windberg mit darauffolgendem Gottesdienst um ½ 10 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung 20.01.1958
Hunderdorf. (Versammlung verschoben) Die für diese Woche angekündigte Versammlung der Landwirte wird auf Mittwoch verschoben. Die Versammlung, auf der Landwirtschaftsassessor Licht sprechen wird, ist um 19.30 Uhr im Gasthaus Baier.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1958
Hunderdorf. (Aus der Gemeinde) Am Montag findet in der Gemeindekanzlei die Kontrolle der Invaliden- und Angestelltenversicherungskarten statt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß sich jeder, der der Vorladung keine Folge leistet, nach den Bestimmungen der RVO strafbar macht.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1958
Hunderdorf. (Mütterberatungen) in Hunderdorf am Mittwoch um 14 Uhr bei Edbauer; in Windberg am Mittwoch um 15 Uhr b. Loibl.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1958
Hunderdorf. (Tanzabend) der Bund der Kinderreichen wird morgen im Saal der Gaststätte Sandbiller einen Tanzabend veranstalten, zu der alle Mitglieder und Freunde eingeladen sind. Die Kapelle Bugl wird wie immer alle Wünsche befriedigen.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1958
Steinburg. (Erste-Hilfe-Kurs geplant) Das BRK beabsichtigt für die Gemeinden Steinburg und Gaishausen einen Grundausbildungslehrgang für die Erste Hilfe durchzuführen. Anmeldungen werden bei den Gemeindeverwaltungen Steinburg und Gaishausen entgegengenommen. Letzter Anmeldetermin1. 2.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1958
Neue Schulhäuser für Steinburg und Ascha
Regierungskommission fordert den Bau von neuen Schulhäusern und Schulsälen – Beim Wirtschaftswegebau dürfen auch Ortsdurchfahrten mitgebaut werden – Aus der Sitzung des Kreisausschusses
Bogen. In der Gemeinde Steinburg-Au muß unbedingt ein neues Schulhaus gebaut werden, erklärte eine Regierungskommission, die verschiedene Schulhäuser im Landkreis besichtigte und Abhilfemaßnahmen versprach. Die Regierungskommission hat, wie Landrat Xaver Hafner in der Kreisausschußsitzung mitteilte, die in Betracht kommenden Grundstücke besichtigt und wird in nächster Zeit hierüber eine Entscheidung treffen. Auch in der Gemeinde Ascha muß ein neues Schulhaus gebaut werden; der angebotene Platz wurde für passend erklärt.
In Falkenfels sind ebenfalls infolge der steigenden Schülerzahl noch zwei weitere Schulsäle notwendig. Man kam überein, einen entsprechenden Anbau auszuführen. Dasselbe ist auch in Zinzenzell der Fall.
In einer Vorsprache des Landrats im Bayer. Kultusministerium, wurde die Restfinanzierung des Schulhauses Hunderdorf besprochen. Auch das Ergebnis der Verhandlungen betr. Schullandheimverein und Schullandheim Englmar-Glashütt wurde bekannt gegegeben. Es scheint sich die Möglichkeit anzubahnen, daß die personellen Angelegenheiten geregelt werden können und für den Bau des Schullandheimes konnte in namhafter Zuschuß erreicht werden.
Im Grünen Plan wurden bisher die Wirtschaftswege Meidendorf-Irensfelden-Windberg I. Bauabschnitt und Englmar Glashütt eingeplant. Die Einplanung von weiteren Wegebauten im Reg. Förderungsprogramm ist vorgesehen. Der Antrag des Landrats, daß bei Wirtschaftswegebauten im Grünen Plan auch die Ortsdurchfahrten mitgebaut werden dürfen, wurde vom Kreisausschuß begrüßt.
Der Straßenrausch nach Englmar zwischen dem Land Bayern und dem Landkreis Bogen wurde nun endgültig genehmigt, so daß mit dem Ausbau dieses Straßenstücks auch bald gerechnet werden kann. Die Teerung der Straße in Richtung Konzell von Haselbach weg, wird ebenfalls weiter betrieben. Die Kinsachregulierung wird nun endgültig in Angriff genommen, um festzustellen, ob mit einer Genehmigung gerechnet werden kann.
Auch die Besprechungen des Landrats mit dem Bayer. Wirtschaftsministerium über Anerkennung von Bergbauerngemeinden im Landkreis Bogen, um dadurch höhere Zuschüsse zu erreichen, sind bisher günstig verlaufen. Entsprechende Anträge werden im Benehmen mit dem Landwirtschaftsamt Mitterfels in der nächsten Zeit dem Landwirtschaftsministerium vorgelegt.
Das Präsidium des Bayer. Roten Kreuzes in München wird dem mündlichen und schriftlichen Antrag des Landrats zum Kauf eines eigenen Gebäudes für das BRK Bogen zustimmen. Die Finanzierung konnte durch mehrere Verhandlungen sichergestellt werden.
Der Einbau einer Dampfheizung beim Arbeitsamt Bogen und der Anbau einer Wartehalle – damit die dort vorsprechenden Personen nicht jeder Witterung ausgesetzt sind – wurde bei den zuständigen Stellen vorangetrieben und es besteht Aussicht auf Erfolg.
An die Gemeinde Konzell wurde zu ermäßigtem Preis ein Filmvorführgerät zur Betreuung der dortigen Schule abgegeben. Der Kreisausschuß befaßte sich dann mit den Waschgebühren der kreiseigenen Wachanstalt und wird und wird dem Kreistag einen entsprechenden Vorschlag machen. Der Gastschulbeitrag bei der Kreisberufsschule Bogen wurde neu festgesetzt. Weiterhin regelte der Kreisausschuß die Entschädigung und Verpflegung des Aufsichtspersonals der Landwirtschaftsschule in der Internatsküche und die Bewertung der Sachbezüge des weiblichen Haus- und Küchenpersonals an derselben Schule.
Quelle: Bogener Zeitung 24.01.1958
Der „Lloyd“ im Schaufenster der Firma Berger
Steinburg. Zum zweitenmal innerhalb weniger Jahre hat die Firma Berger-Steinburg umgebaut und mit dem jetzigen Neubau einen sehr modernen Ausstellungsraum für den „Lloyd“ geschaffen. Die großen Glasfenster der Vorderfront können aufgeschoben werden und über eine Rampe gelangen die Wagen in den ca. 60 qm großen Ausstellungsraum. Auch bei Nacht gibt die von der Elektrofirma Hans Hieninger-Hunderdorf installierte Neonbeleuchtung genug Licht, um die ausgestellten Fahrzeuge genau zu betrachten. Die beiden Außensäulen des Frontschaufensters, die von der Bauschlosserei Hiendl-Straubing eingesetzt wurde, sind geschmackvoll mit Glasmosaik verziert und im Innenraumist ein Blumenbeet angebracht, das wesentlich zur Verschönerung des Raumes beiträgt. Die Bauarbeiten wurden von Bauunternehmer Altschäffl-Stippich ausgeführt.
Mit diesem Neubau, der gleichzeitig die Modernisierung der Tankstelle mit vollautomatischen Tanksäulen, einer Tankstellenüberdachung und die Anbringung von Einfahrtverboten an der Straße mit sich brachte, hat die Firma Berger, die nun seit Jahren für die Landkreise Bogen und Straubing die Lloydvertretung innehat, wohl einen der modernsten und schönsten Ausstellungsräume geschaffen. Dieses neue Gewand aber erforderte auch nicht zuletzt der neue Lloyd „Alexander 600“, der in seiner neuen und eleganten Ausstattung sowie durch seine Zuverlässigkeit immer mehr Freunde gewinnt.
Quelle: Bogener Zeitung 25.01.1958
Lloyd 600
1958
Ludwig Berger – Steinburg
Lloydvertragshändler
Telefon: Mitterfels 280
Quelle: Bogener Zeitung 25.01.1958
Ausführung der Elektroinstallation
Hans Hieninger
Elektromeister
Elektro – Radio- und Fernsehapparate
Ausführung von Reparaturen
Hunderdorf-Lindfeld
Telefon: Bogen Nr. 305
Quelle: Bogener Zeitung 25.01.1958
Hunderdorf. (Unfälle) In Steinburg stießen zwei PKW vor der Brauerei Berger zusammen. An beiden Autos entstand Sachschaden. – Ein Goggomobil aus Elisabethszell geriet bei Hofdorf ins Schleudern und stürzte über die Böschung. Die Insassen kamen mit dem Schrecken und einigen leichten Verletzungen davon, während das Auto stark beschädigt wurde.
Quelle: Bogener Zeitung 27.01.1958
Hunderdorf. (Bauern und Bäuerinnen) Zu der auf Mittwoch verschobenen landwirtschaftlichen Versammlung um 19.30 Uhr im Gasthaus Baier sind neben Bauern auch die Bäuerinnen eingeladen. Neben dem Thema „Futterwerbung und Futterkonservierung“ von Assessor Licht wird das Thema „Arbeitskleid der Bäuerin“ von Landwirtschaftslehrerin Martin behandelt werden.
Quelle: Bogener Zeitung 27.01.1958
Hunderdorf. (Sängerball) Am Mittwoch veranstaltet der Gesangverein im Sandbillersaal den Sängerball. Wie in den Vorjahren bedeutet dies auch heuer wieder den Höhepunkt im Hunderdorfer Fasching. Die Straubinger Tanzkapelle Erich Sattler wurde dazu verpflichtet.
Quelle: Bogener Zeitung 27.01.1958
Windberg. (Mopedfahrunterricht) In Windberg beginnt ein Mopedfahrkurs am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Gastwirtschaft Loibl. Mopedfahrer aus der näheren Umgebung Windbergs, die sich noch nicht gemeldet haben, sowie die Interessenten aus Haidbühl und Meidendorf, die sich bereits gemeldet haben, wollen sich in der Gastwirtschaft Loibl zur genannten Zeit einfinden.
Quelle: Bogener Zeitung 27.01.1958
Hunderdorf. (Theater der Zeit) die christliche Landesbühne Bayern führt am Donnerstag im Baier-Saal um 19.30 Uhr unter der Leitung von Friedrich Dauscher „Die Stunde der Hallonen“ von Dr. Walter Gutkelch auf. Das Spiel erzählt eine wahre Begebenheit aus Finnland, wo dem Waldmenschen Hallonen 47 Menschen zum Opfer fielen. Im Zuchthaus bringt die Gefangenenseelsorgering Mathilde Wrede den Tobenden zur Ruhe und vermag kraft ihres Glaubens dem gottlosen Verbrecher die Gnade Gottes spüren lassen. Die Veranstaltung findet auf Veranlassung des evang. Pfarrvikariats Bogen statt.
Quelle: Bogener Zeitung 29.01.1958
Windberg. Zu Grabe getragen) Gestern wurde der Austragsbauer Gottfried Obemeier vom Kreuzberg im 84. Lebensjahr auf dem Pfarrfriedhof beerdigt. Ein sehr großer Trauerzug gab dem strebsamen und gewissenhaften Bürger das letzte Geleit. Obermeier litt schon seit mehreren Jahren an einer schweren Krankheit und konnte sich in letzter Zeit nicht mehr von seinem Krankenlager erheben. H. H. Pfarrer Ach übergab die sterbliche Hülle der geweihten Erde. Der Kirchenchor sang ein Abschiedslied.
Quelle: Bogener Zeitung 29.01.1958
Der Hund schleppte ein Reh
Hunderdorf. Empört beobachteten einige Leute, wie ein großer Hund ein gerissenes Reh anschleppte. Der Köter bezog seine Prügel und sein Besitzer wurde zur Anzeige gebracht. Leider muß jeden Winter eine Anzahl Wild elend zu Grunde gehen, da manche Hundebesitzer so unvernünftig sind und ihre Hunde streunen und wildern lassen.
Quelle: Bogener Zeitung 31.01.1958
Hunderdorf. (Versammlung der Waldbauern) Am Dienstag wird um 19 Uhr im Gasthaus Baier der Vorstand der Waldbesitzervereinigung des Landkreises Bogen, Gutsbesitzer Ehring v. Haushof, über wichtige Waldbaufragen sprechen. Gleichzeitig wird ein Vertreter des Forstamtes Mitterfels anwesend sein. Bei dem Vortrag werden auch Lichtbilder gezeigt.
Quelle: Bogener Zeitung 31.01.1958
Hunderdorf. (Stimmung beim Sängerball) Zwar war der Besuch des Sängerballes nicht so gut wie in den Vorjahren, doch kam bei den flotten Weisen der Kapelle Sattler bald eine ausgezeichnete Stimmung in den Saal, die bis nach Mitternacht anhielt und für viele, auch zu diesem späten Zeitpunkt noch zu früh endete.
Quelle: Bogener Zeitung 31.01.1958
Windberg. (Beerdigung) Am Dienstag versammelte sich eine sehr große Trauergemeinde auf dem Friedhof in Windberg, um der im Alter von 47 Jahren gestorbenen Landwirtstochter Cäcilia Schröttinger von Apoig das letzte Geleite zu geben. Die Verstorbene litt schon längere Zeit an einer schweren Krankheit, so daß sie ihren Dienst hatte aufgeben müssen und in das Krankenhaus Schwarzach eingeliefert werden mußte, wo sie das Zeitliche segnete. H. H. Pfarrer Andreas Ach übergab die sterbliche Hülle der geweihten Erde, wobei der Kirchenchor ein Abschiedslied sang. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 31.01.1958
Windberg. (Silbernes Ehejubiläum) Heute können die Eheleute Josef und Rosina Feldmeier von Meidendorf das Fest der silbernen Hochzeit feiern. Es gratulieren die fünf Kinder und wünschen ihren Eltern noch viele frohe und gesunde Lebensjahre!
Quelle: Bogener Zeitung 31.01.1958
Windberg. (Versammlung) Am Montag findet um 15 Uhr im Gasthaus zum Schmiedwirt eine Versammlung des Wasserbeschaffungsverbands e. V. Windberg statt. Um vollzähloges Erscheinen der Mitglieder wird gebeten. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 01.02.1958
Windberg. (Generalversammlung) Am Sonntag ist um 14.30 Uhr im Gasthaus Peter Hilmer in Irenzfelden die Generalversammlung des Krieger- und Veteranenvereins Windberg. Nach dem Jahres- und Kassenbericht wird die Vorstandschaft neugewählt.
Quelle: Bogener Zeitung 01.02.1958
Steinburg. (Trachtlerball) Der Trachtenverein Hunderdorf „Dö lustigen Perlbachtaler“ veranstalten ihren großen Faschingsball heute im Saal der Brauerei Berger. Der Tanz, zu dem die Perlbachtaler Buam aufspielen, beginnt um 19 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung 01.02.1958
Tieferschüttert bringen wir allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß am 30. 1. 1958 mein lieber, guter Mann, unser herzensguter und treubesorgter Vater, Bruder, Onkel, Schwager und Pate
Herr Franz Neumaier
Bauer von Kleinlintach
nach einem Herzschlag im Alter von 55 Jahren schnell und unerwartet für immer von uns geschieden ist.
Kleinlintach, Hofdorf, Lam, Frahels, Egegrsberg, Altenmark, Törwang, Chicago/USA und Hunderdorf, 31. 1. 1958
In tiefer Trauer:
Maria Neumaier, Gattin
mit Kindern
und übriger Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Montag, den 3. 2. 1958, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 01.02.1958
‚Die Gehängten müssen sich selbst den Strick abschneiden‘
Liquidation der Arbeitsgemeinschaft „Notstandsgebiet Bayer. Wald“ – Aus der Arbeitsgemeinschaft wurde eine Notgemeinschaft – Liquidationssumme 50 000 DM
Auch die Unschuldigen müssen Blut lassen – 66 Schreiner rechtskräftig verurteilt – Der Gerichtsvollzieher voll Arbeit – Es drohen 1000 Prozesse, wenn die Solidarität unter den Schreinern zusammenbricht – Lieferungen für das Heer wurden anderweitig vergeben
Rattenberg. Im Gasthaus Max Miedaner in Wies, in der Breikreisecke Bogen – Kötzting – Viechtach wurde in einer Generealversammlung der Arbeitsgemeinschaft „Notstandsgebiet Bayerischer Wald“, die im Sommer 1956 von dem damaligen Vorsitzenden Anton Seidl, Haselbach, gegründet worden war, aufgelöst, nachdem das Ziel der Arbeitsgemeinschaft, Schränke an die Heeresbeschaffung zu liefern, vereitelt worden war. Als Liquidator wurde Rechtsanwalt Dr. Homma bestellt. Die Kernfrage drehte sich darum, daß jedes, der 67 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft eine Summe von zunächst 350 bis 500 DM aufzubringen hat, um die zunächst fälligen Beträge, die bereits von den Gerichtsvollziehern eingetrieben werden, abzahlen zu können. 66 Schreiner wurden in einem Falle bereits zu einer Summe von 10 539,52 DM rechtskräftig verurteilt, so daß es nicht mehr darum ging, wie der Bezirksobermeister Schröder von Deggendorf, der Vertreter des Landesverbandes Bayerischer Schreinermeister meinte, die Haftbarkeit abzustreiten und die Mitgliedschaft zu bezweifeln, sondern wie Rechtsanwalt Dr. Homma, der erst vor kurzem von einigen betroffenen Mitgliedern zur Beratung und zur Wahrung der Rechte gegen den bisherigen Leiter der Arbeitsgemeinschaft Anton Seidl beigezogen worden war, immer wieder erklärte, die Katastrophe abzuwenden, die darin besteht, daß einer den anderen auffrißt und 1000 Prozesse untereinander ausgetragen werden müssen. Die beste Lösung, betonte Landrat Rudolf Nemmer von Kötzting, ist hier die billigste. Erfreulich ist, daß sich die Landräte im Interesse des Handwerks ihrer Landkreise so entschieden für eine Klärung dieses mißlichen Dilemmas einsetzen. Noch erfreulicher erwies sich- wenigstens bei der Generalversammlung – die Solidarität der 66 verurteilten Schreiner, die offenbar eingesehen haben, daß sich in diesem Fall die Gehängten selbst den Strick abschneiden müssen.
Nach Auffassung der meisten Mitglieder ist der wirtschaftliche Zusammenbruch der Arbeitsgemeinschaft darauf zurückzuführen, daß ihr Leiter Anton Seidl, Waldhotel Mitterfels, zu eigenmächtig und selbstherrlich verfügt hat, große Bestellungen bei auswärtigen Firmen gemacht und darin den auswärtigen Gerichtsstand anerkannt hat. Das gelieferte Material soll mangelhaft gewesen sein, jedenfalls wurde der Großteil der Wehrmachtsschränke wegen Materialrüge nicht abgenommen. Daraufhin unterblieben Zahlungen an auswärtige Lieferanten, die nun in Detmold klagten. Der Prozeß ging verloren. Seit Jahren lagert an verschiedenen Stellen gekauftes Material für die Schränke, das nicht mehr verwendet werden konnte, weil der Auftrag entzogen worden ist.
Inspektor Bartsch vom Landratsamt Bogen verlas zunächst die Niederschrift der Versammlung vom 9. 1. 1958, aus der sich die Situation klar ergab. In jener Versammlung wurde die Feststellung der Aktiva und Passiva der Arbeitsgemeinschaft gefordert. Persönliche Unstimmigkeiten solle man vermeiden. Für 1 155 Schränke wurde das Material gekauft, erklärte damals Seidel. 423 Schränke wurden abgeliefert. Der Restauftrag wurde der Arbeitsgemeinschaft entzogen. Anton Seidl wurde in Viechtach im Okt. 1957 in einer Mitgliederversammlung seines Amtes enthoben. H. Seidel hatte eine Bestandsaufnahme des Materials für den 13. Jan. 1958 zugesagt, aber nicht abgegeben. Die Versammlung habe nicht die Absicht, die Auflösung auf gerichtlichem Wege zu betreiben, sondern wolle möglichst Kosten sparen. Die Forderungen der Gläubiger gilt es schnellstens zu erfüllen. Zu den 35 00 DM Passiva (Forderungen der Gläubiger, Liederanten) kommen 24 000 DM Arbeitslöhne, die den Schreinern selbst zukommen. 15 000 DM sind Aktiva vorhanden. Die Vollversammlung wurde beauftragt, einen Liquidationsausschuß zu bestellen. Die Frage, ob nur der Mitglied ist, der seinen Beitrag bezahlt hat, oder nur der, der unterschrieben hat, oder auch der, der Aufträge erhalten hat, beantwortete Dr. Homma mit dem Hinweis: „Wer die Statuten unterschrieben hat, aber auch der, der mitgetan hat, ist Mitglied.“ Zudem wurden beriets durch einen Prozeß mit einer Detmolder Firma sämtliche Mitglieder rechtskräftig verurteilt. Nachdem die Rechte und Pflichten der Mitglieder gleich sind, ist eine Belastung der Mitglieder zu gleichen Teilen die gerechteste Lösung, auch wenn es dabei in einzelnen Fällen zu überdurchschnittlicher Belastung und Härte kommt. Dr. Homma schlug vor, daß jedes Mitglied 300 DM zahlen soll und die Lasten gleichmäßig verteilt werden. Soweit der Bericht von Inspektor Bartsch.
Seidl wurde nicht verleumdet
Der Leiter des Abwicklungsausschusses Koeppele, Hohenwarth, nahm zu der Behauptung von H. Seidel Stellung, er sei brieflich im Bundesverteidigungsministerium als Betrüger und Urkundenfälscher verleumdet worden. Und deshalb hätte er keinen Auftrag mehr bekommen. Die Versammlung in Viechtach hatte beschlossen, das Bundesverteidigungsministerium über die internen Vorgänge zu verständigen. In den Briefen finde sich aber kein Wort, durch das Herr Seidel in den Dreck gezogen worden wäre. Das gleiche bestätigte aber auch Protokollführer Maes. Das Verteidigungsministerium wurde lediglich beauftragt, die Zahlungen an den Abwicklungsausschuß statt an Herrn Seidel zu leisten. Außerordentlich interessant war die Mitteilung, daß Anton Seidl die Frage nicht verneint hat, ob die ganze Sache mit den Vorgängern in Koblenz im Heeresbeschaffungsamt in Berührung steht.
Landrat Nemer: „Mitgefangen, mitgehangen“.
Der Landrat von Kötzting bedauerte, daß es gerade Handwerker sind, an denen diese Misere sich auswirkt. Um die Handwerker vor größerem Schaden zu bewahren, werde er gerne beratend mitarbeiten. Er bedauerte, daß er bis vor 14 Tagen nichts von dieser Katastrophe erfahren habe: Als Kernpunkt müsse man voranstellen: „Mitgefangen, mitgehangen“. Landrat Nemmer ragte an, unbedingt zu beschließen, diese Arbeitsgemeinschaft unter allen Umständen aufzulösen, und zu entscheiden, wie die Auflösung vor sich gehen soll. Die Gläubiger können einen Zahlungsbefehl an jeden Huber oder Meier schicken, der etwas besitzt. Sicher vor einem Zahlungsbefehl sei nur der frühere Leiter, der nicht Mit-Inhaber des Betriebes seines Vaters ist, weshalb bei ihm nichts zu holen ist. Aus der Arbeitsgemeinschaft „Notstandsgebiet“ wurde eine Notgemeinschaft.
„Alle für einen, einer für alle“.
Rechtsanwalt Dr. Homma wies darauf hin, daß die Teilnahme der drei Landräte Nemmer, Dr. Kauer u. für Landrat Hafner Regierungsrat Dr. Osthelder den Ernst der Lage deutlich bekunde. Die Arbeitsgemeinschaft, die zu 10 539,52 Mark in einem Prozeß mit einem Sperrholzwerk rechtskräftig verurteilt wurde, gilt als Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Es haften also alle für einen und einer für alle. Der Gläubiger kann das Geld gesamtschuldnerisch verlangen, er kann sich einen herausfischen und kann mehrere pfänden lassen. Es kommt eine Lawine auf uns alle zu und die Frage ist nur, wie kommen wir aus der Lawine heraus. Es kann ein Kampf alle gegen alle werden. Der Standpunkt „ohne mich“, ist absolut falsch. Dann wird eben der eine der zahlen muß, alle anderen verklagen. Dr. Homma warnte die Schreiner auch, den eigenen Betrieb noch schnell auf die Frau überschreiben zu lassen. „Betrachten sie die Arbeitsgemeinschaft als eine Pleite, für die sie jetzt alle aufkommen müssen. Es wird sie verhältnismäßig glimpflich treffen, wenn sie die Beträge zu gleichen Teilen aufteilen.“ Es wird darauf hinauskommen, daß jeder möglichst schnell 500 D-Mark auf den Tisch legt, damit die auswärtigen Gläubiger befriedigt werden können, und daß weitere gerichtliche Klagen verhindert werden. Sehr wichtig war die Mitteilung von Dr. Homma, daß Seidel erklärt habe, er werde das, was hier beschlossen wird, anerkennen, nachdem er seine Absetzung in Viechtach, wo er erpreßt worden sei“, nicht anerkannte.
Alle Mitglieder haften als Gesamtschuldner
Rechtsanwalt Dr. Schröter, Viechtach, teilte mit, daß 12 000 DM bereits durch den Gerichtsvollzieher beigetrieben werden. Sein Klient müsse dann entweder die anderen 65 Genossen in Anspruch nehmen, oder den Konkurs anmelden. Auch er bestätigte, daß alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft als Gesamtschuldner haften. Herr Seidl komme als Liquidator nicht in Frage, daß hieße den Bock zum Gärtner zu machen. Die erste Aufgabe des Liquidationsausschusses sei es, die Ansprüche der Arbeitsgemeinschaft gegen Seidel festzustellen und die Materialien sicherzustellen. Auch Landrat Dr. Kauer pflichtete bei, daß der Zweck der Gemeinschaft, Schränke für das Bundesverteidigungsministerium herzustellen, vereitelt worden sei. Landrat Nemmer betonte, daß im Betrieb dieser Arbeitsgemeinschaft der Kommerzienrat fehlte. Rechtsanwalt Dr. Schröter drückte die Situation drastisch aus: „Die Leiche ist bereits da, schauen wir, daß wir möglichst billig aus der Beerdigung herauskommen.“ Als Vertreter der Handwerkskammer Passau sicherte Herr Schmidt alle Hilfe zu, nachdem die Schreiner unverschuldet statt ins Geschäft in die Schulden gekommen sind. Wird die Arbeitsgemeinschaft nicht aufgelöst, so wachsen die Schulden zum Himmel empor.
Als Elefant im Porzellanladen
„Heute haben Sie eine Katastrophe hier“, erklärte Obermeister Schröder aus Deggendorf, der mit heftigen Vorwürfen aufwartete und damit als einziger aus der Reihe tanzte. Er verwickelte sich auch in eine Reihe von Widersprüchen indem er einerseits die Rechtskräftigkeit der Mitgliedschaft anzweifelte und andererseits forderte, daß die Unschuldigen für die Schuldigen zahlen müssen. „Seidl gehört nichts, er ist nicht rechtsfähig“, erklärte er. Schröder behauptete auch, die Generalversammlung in Viechtach hätte kein Recht gehabt, Seidl abzusetzen. Daruf hatten die Landräte, namentlich Landrat Nemmer und Rechtsanwalt Dr. Homma viel Mühe, die Grenzsteine wieder an die richtige Stelle zu rücken. „Hinter jedem von ihnen steht der Konkurs“, betonte Dr. Homma.
Auflösung der Arbeitsgemeinschaft
Die Entziehung der Geschäftsführung gegenüber Anton Seidel am 27.10.1957 in Viechtach wurde von der Generalversammlung einstimmig gebilligt. In einem zweiten Antrag wurde festgestellt, daß die Arbeitsgemeinschaft beendet ist, weil der vereinbarte Zweck nicht erreicht worden ist und das Erreichen dieses Zweckes unmöglich geworden ist. Auch dieser Beschluß wurde einstimmig angenommen.
Als Konkursverwalter wurden der alte Abwicklungssausschuß Koeppele, Greil, Feldmeier und Schriftführer Maes einstimmig berufen. Koeppele und Feldmeier lehnten wegen früherer Vorwürfe von Mitgliedern zunächst ab, ließen sich aber im Interesse ihrer Berufskollegen schließlich doch herbei, dieses Opfer zu bringen, nachdem die Vorwürfe von der Versammlung als unsinnig zurückgewiesen worden waren. Uebrigens wurde auch in diesem Zusammenhang dem Landratsamt Bogen volle Anerkennung ausgesprochen, für seine Mitarbeit in der Klärung dieser Sache. Dem Abwicklungssausschuß obliegt es, die Aktiva und Passiva festzustellen, sich zu bemühen, daß Termine unterbleiben, die Gläubiger bezahlt werden, und auch intern unter den Mitgliedern festzustellen, was jeder Schreiner zu bekommen hat, um einen Ausgleich herzustellen. Der Ausschuß hat als „Gläubiger-Ausschuß“ zu fungieren, hat zu prüfen, ob noch Forderungen an den ehemaligen Leiter zu stellen sind und diese auszuführen. Als Liquidator und Konkursverwalter der aufgelösten Arbeitsgemeinschaft wurde Dr. Homma gewählt.
Obwohl die Schreinermeister ein erstaunliche Solidarität und Sachlichkeit bei der Versammlung wahrten, schwebt über allen in der nächsten Zukunft das Damoklesschwert: Wir diese Solidarität trotz des Vorteils für jeden einzelnen in der kommenden Auseinandersetzung währen, als wahr erweisen und sich bewähren. Die ganze Kette ist nur so stark wie das schwächste (Mit)-Glied stark ist. Und wenn einer nicht zahlt, geht es allen an den Kragen, gibt es viel, sehr viel Arbeit für Rechtsanwälte, Richter und Gerichtsvollzieher.
Quelle: Bogener Zeitung 05.02.1958
Steinburg. (Lehrgang für Erste Hilfe beginnt) Der bereits angekündigte Grundausbildungslehrgang für Erste Hilfe in den Gemeinden Steinburg und Gaishausen beginnt am Mittwoch um 19.45 Uhr im Nebenzimmer der Brauerei Berger in Steinburg. Anmeldungen sind beim Kursbeginn noch möglich. Die Kursleitung hat Dr. Koller-Bogen übernommen.
Quelle: Bogener Zeitung 07.02.1958
Jahreshauptversammlung des VdK
Hunderdorf. Die Hauptversammlung des VdK findet heute um 15 Uhr im Gasthaus Sandbiller statt. Die Grundsatzforderungen des VdK zur Reform des BVG, Kriegsopferversorgung und Altersversorgung in der Landwirtschaft werden erörtert; Treueabzeichen für 10jährige u. längere Mitgliedschaft wird Kreisvorsitzender Dachauer verleihen.
Quelle: Bogener Zeitung 08.02.1958
Hunderdorf. (Beförderung) Der Bundeswehrfähnrich Josef Sandbiller wurde mit Wirkung vom 28. Januar zum Leutnant befördert und gleichzeitig als Berufsoffizier in den Wehrdienst übernommen. Dem jungen Offizier unseren Glückwunsch!
Quelle: Bogener Zeitung 08.02.1958
Hunderdorf. (Vom Standesamt) Im Laufe des Januar hatte der hiesige Standesbeamte sechs Geburten – Paul Bergbauer-Breitfeld; Anneliese Klara Härtenberger-Hunderdorf; Raimund Abstreiter-Apoig; Brigitte Wölfl-Apoig; Josef Lobmeier-Hunderdorf; Barbara Wanninger-Apoig – zu verzeichnen. Ferner wurde eine Eheschließung eingetragen.
Quelle: Bogener Zeitung 08.02.1958
Schulhaus soll noch heuer fertig werden
Hunderdorf. Das neue Schulhaus in Hunderdorf, das Ende des vergangenen Jahres im Rohbau erstellt wurde, soll nun doch noch im Laufe des Jahres vollendet werden. Augenblicklich wird die Wasserleitung installiert. – Ebenfalls in den Wintermonaten soll die Warmwasserheizung montiert werden. Auch die Schreinerarbeiten sind schon vergeben. Sie werden voraussichtlich im März vollendet werden.
Quelle: Bogener Zeitung 10.02.1958
Kriegsopfer wissen sich durch VdK vertreten
3 goldene Jubiläumsnadeln und 30 silberne Treuabzeichen verliehen
Hunderdorf. Das Gasthaus Sandbiller konnte kaum die zahlreichen Mitglieder fassen, als am Samstag der Ortsvorsitzende Otto Unger die Jahresversammlung des VdK Hunderdorf eröffnete. Aus dem Bericht des Vorsitzenden ging hervor, daß der VdK Hunderdorf nunmehr fast elf Jahre besteht und mit 211 Mitgliedern den größten Ortsverband im Kreise stellt. Dies zeigt deutlich, wie gut sich die Kriegsopfer und Hinterbliebenen durch den VdK vertreten wissen. In dieser Zeit hat der Ortsverband unter großen Opfern zusammen mit der Gemeindeverwaltung das Kriegerdenkmal erneuern lassen. Kreisvorsitzender Fel. Dachauer führte in seinem Referat über die Grundsatzforderungen des VdK aus, daß eine Reform des BVG unbedingt erforderlich ist. Dies ist umsomehr zu wünschen, als die Kriegsbeschädigten diejenigen sind, welche die schrecklichen Folgen der beiden Weltkriege noch heute am eigenen Leibe spüren müssen.
Anschließend zeichnete der Kreisvorsitzende drei Mitglieder der Vorstandschaft, Otto Unger, Hainz Johann und Rudolf Karl für zehnjährige Tätigkeit in der Ortsverbandsführung mit der goldenen Jubiläumsnadel aus. 30 Mitglieder erhielten das silberne Treueabzeichen des VdK.
Nach der Versammlung unterhielt Kamerad Rudolf Karl als Zauberkünstler die Teilnehmer bis zum Beginn des Faschingsballs und ließ für einen Amateur sehr beachtliche Leistungen sehen. Der Maskenball wies einen sehr guten Besuch auf. Ein Kaminkehrer-Trio aus Regensburg erhielt den 1. Preis. Besonderen Beifall erzielte das originelle Paar Bugl – Primbs. Unermüdlich waren die Tänzer bei den schmissigen Rhytmen der Kapelle Bugl und das Stimmungsbarometer erreichte einen heuer im Hunderdorfer Fasching noch nicht dagewesenen Höhepunkt.
Quelle: Bogener Zeitung 12.02.1958
Windberg. (Gemeinderatssitzung) Am Mittwoch findet um 14 Uhr im Gasthaus Loibl eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt. Es wird über die Grundabtretung zum Straßenbau Irenzfelden – Meidendorf gesprochen. Jeder Gemeindebürger ist eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung 12.02.1958
Motorradfahrer stürzte über einen Verunglückten
Steinburg. Am Montag gegen fünf Uhr früh stürzte kurz vor dem Bahnübergang beim Bahnhof Steinburg ein Arbeiter aus Scheibelsgrub mit seinem Moped, vermutlich infolge der Straßenglätte. Er befand sich auf dem Weg zur Arbeit nach Hunderdorf. Schwerverletzt lag er hilflos auf der Straße und rief um Hilfe. Seine Hilferufe wurden gehört von zwei Männern aus Steinburg, die sofort zur Unfallstelle eilten. Während die beiden dem Verletztennahten, stürzte ein Motorradfahrer, der aus Richtung Mitterfels kam, vermutlich infolge Sichtbehinderung durch Nebel über das auf der Straße liegende Moped und kugelte über den Verletzten hinweg. Die beiden hilfsbereiten Männer verständigten sofort den Arzt und die Polizei. Bis zum Eintreffen des Arztes versorgten sie den Verletzten, so gut sie konnten. Der Motorradfahrer kam mit leichteren Verletzungen davon; der Mopedfahrer mußte mit schweren Verletzungen ins Straubinger Krankenhaus geschafft werden. Der Unfalltrupp Bogen nahm den Sachverhalt auf. Die Fahrzeuge wurden beschädigt.
Quelle: Bogener Zeitung 12.02.1958
Im goldenen Kranz
Oberalteich. Die Eheleute Franz Xaver Weber und Helene, geborene Bielmaier, Großlintach, traten am Sonntag in der Klosterkirche in Oberalteich vor den Altar, um das vor 50 Jahren an der gleichen Stelle gegebene Eheversprechen zu erneuern. Die Jubelbraut stammt aus Großlintach, wo sie am 23. Februar 1882 geboren wurde und nach der Verehelichung mit dem am 4. Oktober 1882 in Sollach geborenen Franz Xaver Weber in Anwesen erwarb und bewirtschaftete.
Quelle: Bogener Zeitung 12.02.1958
Hunderdorf
Fastnachtsdienstag
im
Sandbiller-Saal
Kehraus
Es ladet ein:
Fam. Sandbiller
Quelle: Bogener Zeitung 15.02.1958
Hunderdorf. (Kinderfaschingszug) Gegen 250 Kinder nahmen gestern Aufstellung zum Faschingszug durch den Ort. Da konnte man nicht nur Kaminkehrer aller Größen, Cowboys, Hexen und Rot-Käppchen bewundern. Im Zuge marschierte auch der erste Arzt in Hunderdorf mit, der schon seit Jahren gewünscht wird. Auch Polizisten, die ebenfalls in Hunderdorf noch fehlen, waren vorhanden. Da die Ueberschwemmung in den Loh- und Krackerwiesen zu einem Dauerzustand geworden sind, hat sich auch ein Kapitän eingefunden, um die Schiffahrt zu organisieren. Viele Zuschauer standen an den Straßenrändern und spendeten den originellen Masken immer wieder Beifall.
Quelle: Bogener Zeitung 19.02.1958
Hunderdorf. (Stromabschaltung) Wegen dringender Arbeiten am Ortsnetz ist heute Mittwoch der elektrische Strom in der Zeit von 14 bis 17 Uhr abgeschaltet.
Quelle: Bogener Zeitung 19.02.1958
Hunderdorf. (Gemeinderatssitzung) Im Gasthaus Edbauer findet am Mittwoch um 19 Uhr eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt.
Quelle: Bogener Zeitung 19.02.1958
Oeffentliche Gemeinderatssitzung
Windberg. Um die Oeffentlichkeit an den Verhandlungen über die Grundablösung beim Straßenbau Meidendorf – Irenzfelden teilnehmen zu lassen, fand im Gasthaus Loibl eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt. BM Amann konnte neben dem vollzähligen Gemeinderat eine große Anzahl Zuhörer begrüßen, die mit großem Interesse an den Verhandlungen teilnahmen, Straßenbaureferent Kilger stellte noch einmal die Notwendigkeit dieses Wegebaues u. die Notwendigkeit der Opferbereitschaft eines jeden Gemeindebürgers heraus. Im Laufe der von BM Amann gesteuerten Aussprache ergab sich die berechtigte Hoffnung, daß alle noch ungelösten Fragen im besten Einvernehmen gelöst werden können und daß diejenigen, die von der Grundabtretung am schwersten betroffen werden, ein Ersatzgrundstück erhalten. Der Gemeinderat beauftragte schließlich den BM Amann, den 2. BM Feldmeier und den GR Huber-Irenzfelden mit der Führung weiterer Verhandlungen. Die Zuhörer regten mit Recht an, daß öfter uu so entscheidenden Sitzungen die Allgemeinheit eingeladen werde, damit jeder Gemeindebürger Einblick in die Arbeit des Gemeinderates bekomme. Unsachliche Angriffe und falsche Behauptungen in der Oeffentlichkeit würden dann von selbst aufhören. Zum Schluß befaßte man sich bereits mit der Linienführung der Straße Irenzfelden – Windberg und beschloß, durch das WWA Deggendorf die Projektierung vornehmen zu lassen. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 19.02.1958
Windberg. (Mopedprüfung) Die Lapo Bogen teilt mit, daß die Prüfung zur Erhaltung der Mopedkarten nicht schon am Aschermittwoch, sondern erst am 5. März im Gasthaus Loibl in Windberg stattfindet. Bei den bisherigen drei Abendkursen hatte die Lapo eine Teilnahme von über 30 Personen zu verzeichnen. Erfreulich ist, daß die Bevölkerung Windbergs und der Umgebung viel Interesse aufbringt. Die Abendkurse, die öfters über drei Stunden dauern, waren sehr gut besucht und mansche verzwickte Sache wurde diskutiert und geklärt. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 19.02.1958
Der Fasching endete mit einer Rauferei
Hunderdorf. Etwa 15-20 „blaue“ Gäste einer Tanzveranstaltung, darunter etliche sogen. Halbstarke, setzten kurz vor Beginn des Aschermittwochs dem Faschingstreiben ein dramatisches Ende, als sie plötzlich auf dem Höhepunkt der Stimmung aneinandergerieten. Statt Konfetti regnete es saftige Watschen, knallige Kinnhaken. Nach dem 20-Minuten-Gefecht, das so manchen Anzug kostete und von dem mancher blaue Fleck als Auszeichnung nach Haus getragen wurde, trennten sich die wackeren Helden. Obwohl nur die Fäuste (zum Glück keine Messer und steinernen Maßkrüge) als Waffen dienten, mußte eine Person mit einem Rippenbruch ins Bogener Krankenhaus transportiert werden. Die Gründe der Kriegserklärung werden von der Polizei untersucht.
Quelle: Bogener Zeitung 21.02.1958
Hunderdorf. (Erste-Hilfe-Kurs) Auf vielseitigen Wunsch der Bevölkerung wird in Kürze ein Grundausbildungslehrgang für Erste Hilfe abgehalten. Interessenten sollen sich umgehend, spätestens bis 28. Februar, in der Gemeindekanzlei melden.
Quelle: Bogener Zeitung 21.02.1958
Der Watschenbaum fiel um
Hunderdorf. Beim Faschingskehraus in Hunderdorf stand sich eine ganze „Division“ kriegerisch gegenüber und nun, knapp eine Woche später, klatschte es abermals, aber nicht aus Beifall, sondern ins Gesicht. Drei Hunderdorfer Kartenspielern fehlte „Der vierte Mann“. Sie schielten nach dem Nachbartisch, wo einige Straubinger Gäste saßen. Einer davon stellte sich auch zur Verfügung. Er wurde aber nicht mehr benötigt, da ein vierter Hunderdorfer auf die Bildfläche trat. Der Bruder Straubinger bestand trotzdem darauf, mitzuspielen, und grohte mit Watschen. Da der fünfte Spieler unter den Tisch gehört, wie es heißt, zog ein Hunderdorfer kurzerhand den ersten Trumpf und schmierte dem drohenden Straubinger eine Backpfeife. Der Angegriffene schlug zurück, dann klatschte es nochmals und das Spiel war unentschieden beendet. Auf Umwegen verließ ein Straubinger die Arena und verständigte die Polizei. Als diese eintraf, waren die Straubinger bereits verduftet.
Quelle: Bogener Zeitung 24.02.1958
Der Plan, der manchen beengt, schafft Platz
Zwei Baugelände warten auf ihre Erschließung – Annahme des Bebauungsplanes und Uebernahme der alten Landstraße Bogen-Hunderdorf
Hunderdorf. Verhältnismäßig gut besucht war die öffentliche Gemeinderatssitzung am Freitag im Gasthaus Edbauer. Nach Eröffnung der Sitzung durch Bürgermeister Reiner erläuterte der 2. Bürgermeister H. Maier den Bebauungsplan, der von Architekt Hans Kritschel Landshut ausgearbeitet wurde. Der neue Plan soll endlich einmal eine Linie in das Bebauungssystem der Ortschafts bringen. Zwei Schwerpunkte für die Wohnungsbauten sind dabei vorgesehen. Während das Gelände gegenüber des Bahnhofes noch unerschlossen ist, besteht bei dem 2. Baugelände zwischen Hastreiter und Gaschler wenigstens schon eine Zufahrtsstraße. Da bereits einige Baugesuche vorliegen, ist die Annahme des Bebauungsplanes vordringlich. Für das vorgesehene Siedlungsgebiet sind in dem Plan die einzelnen Bauparzellen schon eingezeichnet. Es können zwar im Einzelfall mehrere Parzellen gekauft werden, doch müssen sich die Bauherren an die Vorlage halten und können nur an den hier bestimmten Stellen die Häuser errichten. Um die Kosten für den Straßenbau und die Kanalisation zu decken, hat die Gemeinde beschlossen, Anliegerkosten einzuheben. Neben der unentgeltlichen Abtretung für den Straßenbau benötigten Grundes von den Anliegern muß auch bei Einreichung des Baugesuches auf der Gemeinde ein Vorschuß für die anfallenden Straßenanschlußkosten und die Kanalisation gezahlt werden. Sie betragen für den cbm umbauten Raumes 1 DM und für den qm Grund 0,10 DM. Dabei besteht aber die Möglichkeit, daß die Angrenzer beim Bau der Straße und der Kanalisation mitarbeiten und sich dadurch Kosten verringern. Die Gemeinde mußte sich zu diesem Schritt entschließen, da es unmöglich ist, durch den Bau von Verbindungsstraßen in diesem Siedlunsggebiet alle Gemeindebürger zu belasten und andererseits auch der Gemeinde die notwendigen Mittel fehlen, um diese Erschließungskosten selber zu tragen. Eine Ringstraße, die als Verlängerung der Straße zur Nolte-Siedlung bis zum Weg nach Lindfeld (bei Hastreiter) und von der dort auf der bereits bestehenden Straße zur Ortsmitte geführt wird, soll dieses Baugelände ganz in die Ortschaft einbeziehen.
Kreisbaumeister Kraus führte aus, daß in dem Siedlungsgebiet am Bahnhof zur Hebung des Gesamteindrucks auch eine Festlegung der Bauweise zu wünschen sei. Man würde hier durch zweigeschossige Bauten in der Nähe der Bahnlinie und durch dahinterliegende eingeschossige Häuser zweifellos ein geschlossenes Bild erreichen. Durch die Verschiebung der Baulinie könnte man etwas Auflockerung erzielen. Dem Gemeinderat gab er zu bedenken, ob man mit Billigung des Bebauungsplanes auch nicht gleich ein Baulinienverfahren durchführen will, verbunden mit einer Ortssatzung für die Errichtung einheitlicher Umzäunungen und Anbauten.
Bei der Abstimmung über die besprochenen Probleme sprach sich der GR einmütig für die Annahme des Bebauungsplanes aus und stellte die baldige Ausarbeitung einer Gemeindeverordnung hinsichtlich der Gestaltung der Bebauung in Aussicht. Dann kam ein heikles Kapitel zur Aussprache: Übernahme der alten Landstraße II. Ordnung Hunderdorf – Sollach – Bogen. Da der Landkreis nicht zwei Straßen gleicher Ordnung mit gleichem Ausgangs- und Zielpunkt unterhalten darf, muß diese alte Straße nach dem Neubau über Bärndorf an die Gemeinde Hunderdorf und die Stadt Bogen aufgeteilt werden. Hunderdorf hat damit ein Straßenstück von 3,057 km Länge zu übernehmen. Im Hinblick auf die schon zahlreich vorhandenen Gemeindewege, den Schulhausbau und den schlechten Zustand dieses Straßenstücks ist es für die Gemeinde eine fast untragbare Mehrbelastung. Als Ausweichstrecke bei Frostaufbrüchen, besonders für den Verkehr der Möbelfabrik Nolte und als Gemeindeweg für die Orte Sollach, Stetten, Lintach und Eglsee ist sie aber unentbehrlich. Die Gemeinde wird hier versuchen, durch eine Vorsprache beim Kreistag eine tragbare Lösung zu finden, um hier eine Härte zu vermeiden. In der Antwort auf die Frage der Agrargenossenschaft hinsichtlich der Industrialisierung konnte die Gemeinde eine befriedigende Antwort über den allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung geben. Lediglich die landwirtschaftlichen Betriebe haben es durch die bedingte Abwanderung der Arbeitskräfte in die Möbelfabrik schwerer, Arbeitskräfte zu bekommen.
Eine Anfrage, ob im neuen Schulhaus eine Rundfunk- und Uhrenanlage eingebaut werden soll, mußte zurückgestellt werden, da der Betrag von 5 600 DM hierfür augenblicklich nicht erübrigt werden kann. Einstweilen sollen jedoch Rohrleitungen eingebaut werden, um einen späteren Anschluß leichter durchführen zu können.
Quelle: Bogener Zeitung 24.02.1958
Omnibusverkehr geändert
Steinburg. Wegen der Frostaufbrüche ergibt sich eine Aenderung im Omnibuslinienverkehr Ludwig Berger. Für die Linie Krieseszell – Straubing, die montags, mittwochs und samstags gefahren wird, wurde die Fahrzeit ab sofort eine halbe Stunde vorverlegt. Krieseszell ab 6.38 Uhr. Die Linie Elisabethszell – Straubing wird ab sofort dienstags und donnerstags zweimal täglich gefahren. Abfahrt Elisabethszell 7 Uhr und 13 Uhr. Rückfahrt von Straubing 12 Uhr und 18 Uhr. Samstags fährt der Omnibus von Elisabethszell um 8 Uhr ab. Rückfahrt wie bisher um 13 Uhr ab Straubing.
Quelle: Bogener Zeitung 26.02.1958
Ließ das Koblenzer Beschaffungsamt die Schreiner hängen?
Der Geschäftsführer der Schreinerarbeitsgemeinschaft im Koblenzer Bestechungsprozeß vernommen – Belastungszeuge gegen Oberregierungsrat Dr. Mayer und Muggenthaler – Eine Gegendarstellung von Anton Seidl
In unserem ausführlichen Bericht über die Generalsversammlung der Schreinerarbeitsgemeinschaft „Notstandsgebiet Bayerischer Wald“ (vgl. „Die Gehängten müssen sich selbst den Strick abschneiden“ vom 5. Februar 1958) kam die Arbeitsgemeinschaft zu Worte. Obwohl die Schreinermeister dabei eine erstaunliche Sachlichkeit und Solidarität bewiesen und keineswegs alle Schuld auf den früheren Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Anton Seidl schoben, kam die „andere Seite“ nicht zu Worte, weil Seidl weder selbst erschienen war, noch einen Vertreter entsandt hatte. In seiner Gegendarstellung, die wir im folgenden veröffentlichen, bringt der frühere Vorsitzende interessante Argumente und Tatsachen vor, die noch mehr Licht in diese heikle Sache bringen. Vor allem ist auffallend die Rolle, die das Koblenzer Beschaffungsamt des Bundesverteidigungsministeriums, das durch den Bestechungsskandal hinlänglich bekannt geworden ist, in dieser Sache spielt. Anton Seidl hat, wie bereits in unserem Artikel mitgeteilt, die Frage nicht verneint, ob die ganze Sache mit den Vorgängen im Koblenzer Heeresbeschaffungsamt zu tun hat. Seidl wurde bereits vom Koblenzer Oberstaatsanwalt Manteuffel einvernommen und wird als Belastungszeuge gegen Oberregierungsrat Dr. Meyer und Muggenthaler auftreten. In seiner Gegendarstellung berichtet Anton Seidl:
„Im Herbst 1955 wurde die Schreinerarbeitsgemeinschaft im Notstandgebiet des Bayerischen Waldes von mir gegründet. Die Schreinerarbeitsgemeinschaft hatte es sich zum Ziele gesetzt, Aufträge zur Wiederbelebung der Wirtschaft des Bayerischen Waldes vom Bundesverteidigungsministerium zu erhalten. Dies gelang auch nach mehrmaligen Anfragen im Beschaffungsamt in Koblenz. So erhielten wir am 31. Mai 1956 den ersten Auftrag über 250 Mannschaftsschränke. Als Liefertermin wurde der 1. Juli 1956 vorgeschrieben. Die Verpflichtungserklärung habe ich selbst als Vorsitzender beim Beschaffungsamt Koblenz unterschrieben. Da wir die 250 Schränke nicht fristgerecht liefern konnten, haben wir zuerst 100 Stück zum genannten Termin fertiggestellt. Zehn Tage vor Ablauf der Liederfrist wurde das Beschaffungsamt davon verständigt, daß die Schreinerarbeitsgemeinschaft nur 100 Schränke zum Termin liefern wird. Bei einer Besprechung zu der ich telegraphisch nach Koblenz gerufen wurde, bat ich um Terminverlängerung von zehn Tagen. Dies gelang mir nach längeren Verhandlungen. Wegen des kurzen Termins mußte die Schreinerarbeitsgemeinschaft auf schnellstem Wege und um jeden Preis das Material einkaufen. Dieses Wurde im Auftrag des Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft bestellt. Bei den damaligen Besprechungen war es uns klar, daß der erste Musterauftrag mit einem Defizit enden wird.“
Von Pontius zu Pilatus
„Die ersten 100 Schränke mußten – wie vorgeschrieben – nach Mainz geliefert werden. Wir beförderten die Schränke mit Lastwagen der Bundesbahn. Als wir am Donnerstag abend in Mainz ankamen, erklärte uns die dortige Heeresstandortverwaltung, daß sie eine Abnahme der Schränke wegen Platzmangels ablehne. Am nächsten Tag wurden wir damit vertröstet, daß man uns einen neuen Lieferort zuteilen werde. Erst am darauffolgenden Montag im Laufe des Vormittags wurde uns erklärt, daß wir die Schränke im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums zur Heeresstandortverwaltung Kassel befördern müßten. Gegen 17 Uhr kamen wir in Kasel an und mußten feststellen, daß man auch hier zur Abnahme der Schränke wieder nichtbereit sei. Als Grund wurde auch diesmal wieder Platzmangel in der Kaserne angegeben. Man hat uns erklärt, daß die Schränke wahrscheinlich nach Hamburg weiterbefördert werden müßten. Nachdem wir bereits fast eine Woche unterwegs waren, haben ich dieses Ansinnen entschieden zurückgewiesen. Ich erklärte dem Herren der dortigen Standortverwaltung, daß ich unter allen Umständen die Schränke abladen werde. Man könne uns nicht zumuten, daß wir vielleicht wochenlang durch die Gegenden der Bundesrepublik mit unseren Schränken fahren.“
Beschaffungsamt hat Mehrkosten nicht bezahlt
„Bis heute hat das Beschaffungsamt des Bundesverteidigungsministeriums die Mehrkosten dieser Fahrt noch nicht erstattet. Es handelt sich um eine Summe v. 2 400 DM, auf die die „Arge“ bis heute noch wartet. Einige Herren des Beschaffungsamtes gaben mir den Rat, die Beträge auf dem Gesuchswege anzumahnen, was aber ebenfalls nicht möglich war. Man wies das Gesuch mit der Erklärung zurück, daß solche Mehrausgaben nicht im Vertrag verankert sind. Nachdem auch die restlichen 150 Schränke aus dem ersten Auftrag abgekiefert waren, habe ich mich im Beschaffungsamt des Bundesverteidigungsministeriums darüber beschwert, jedoch ohne Erfolg. Wir hörten zunächst überhaupt nichts mehr, obwohl wir uns laufend um Aufträge beworben haben, um so das Defizit der ersten Lieferung ausgleichen zu können. Ich betone ausdrücklich, daß vertraglich vereinbart war, daß die 250 Mannschaftsschränke in Mainz abgeliefert werden müßten.
Auch einige Abgeordnete der Christlich-Sozialen-Union haben wiederholt im Beschaffungsamt wegen weiterer Aufträge vorgesprochen. Diesen erklärte man, daß die Arbeitsgemeinschaft keine Aufträge erhalten werde, weil sie nicht termingemäß geliefert habe. Man hat uns auch auf verschiedene Mängel hingewiesen. Dem steht entgegen, was uns die Heeresstandortverwaltung Mainz, welche die zweite Lieferung erhalten hat, in einem Schreiben mitgeteilt hat, nämlich, daß die Schränke von hervorragender Qualität seien. Daß die Feststellungen des Beschaffungsamtes nicht zutrfaen, konnte man aus dem Schreiben klar ersehen. Später hat man die Heeresstandortverwaltung in Mainz darauf hingewiesen, daß sie nicht berechtigt sei, ein Gutachten über gelieferte Mannschaftsschränke auszustellen. Auf mein ständiges Drängen hin, wurde uns abermals vom Bundesverteidigungsministerium
ein neuer Auftrag über 1 122 Mannschaftsschränke
erteilt. Als Liefertermin setzte man den 30. März 1957 fest. Ein CSU-Abgeordneter hatte ein Schreiben an den Leiter der Abteilung XI gerichtet. In diesem Schreiben fragte er an, warum wir keinen Auftrag mehr erhalten würden. Plötzlich wurden wir eines Tages aus Koblenz angerufen und gefragt, ob wir einen größeren Auftrag über Mannschaftsschränke zum Preise von 219 DM übernehmen könnten. Da wir bei dem ersten Auftrag für den Schrank 249 DM erhalten haben, habe ich dieses Angebot abgelehnt. Man bat mich aber, gleichwohl nach Koblenz zu kommen. Es wurde (in Begleitung von Herrn Braun, Lam) einen ganzen Morgen verhandelt, ohne daß wir uns einig wurden. Oberregierungsrat Dr. Mayer schlug uns vor, uns die Sache über Mittag zu überlegen und ihm dann mitzuteilen, ob wir für 219 DM die Schränke liefern wollten. Gleichzeitig wurde uns aber eröffnet, daß wir im Falle iener Ablehnung weitere Aufträge nicht mehr erhalten würden. Am Nachmittag taten die Herren so, als ob es zweifelhaft wäre, daß wie überhaupt einen Auftrag bekämen. Wir sind dann sehr energisch geworden und haben erklärt, daß man uns nicht nach Koblenz rufen dürfe, um uns nachher keinen Auftrag zu geben. Nach langem hin und her haben wir dann eine Verpflichtung unterschrieben, daß wir bereit wären, 250 Schränke zum Preis von 219 DM zu liefern.“
Vom Güteprüfdienst freigegeben
„Nach unserer Rückkehr habe ich den Auschuß der „Arge“ (Arbeitsgemeinschaft) einberufen, um die Materialbestellung und die Auftragsausführung zu sichern. Drei Kostenvoranschläge wurden dem Ausschuß vorgelegt, der sich einmütig für das billigste Angebot entscheid. In einer Vollversammlung wurde ein Kontokorrentkredit aufgenommen und die Materialbestellung einstimmig gebilligt. (Tonband dieser Versammlung liegt vor). Das benötigte Sperrholz wurde bei einer norddeutschen Firma bestellt. Bei der Auftragsbestätigung wurde zur Bedingung gemacht, daß sämtliches Material den Bedingungen des Verteidigungsministeriums entsprechen müsse. Der Güteprüfdienst des Verteidigungsministeriums wurde von der ersten Lieferung des Sperrholzes in Kenntnis gesetzt und bei einer Werkskontrolle wurde das Holz vom Güteprüfdienst zur Produktion freigegeben. Nach Fertigstellung der ersten 423 Mannschaftsschränke gab es Schwierigkeiten bei der Oberflächenbehandlung. Nach sofortiger Reklamation bei der Lieferfirma kamen Vertreter des Sperrholzwerkes und des Ausschusses der Arge zusammen. Drei Besprechungen in den Werkstätten der einzelnen Betriebe und eine vierte Besprechung beim Landesinnungsverband der Schreinermeister in Nürnberg erzielten keine gütliche Einigung. Die Lieferfirma wälzte die Sache auf das Verteidigungsministerium ab mit der begreiflichen Begründung ab, das Verteidigungsministerium hätte das Sperrholz bei der Güteprüfung nicht freigeben dürfen. Die Schreinerarbeitsgemeinschaft hat daraufhin eine Forderung von ca. 14 000 DM für Mehrkosten und Mehrarbeit geltend gemacht. Dieser Forderung stand eine Restkaufschuld von 10 539,52 DM gegenüber, die in der Zwischenzeit eingeklagt wurde und bekanntlich wurden sämtliche Schreiner der Arbeitsgemeinschaft in diesem Zusammenhang rechtskräftig verurteilt. Die Lieferfirma hat jeden Schadenersatzanspruch der Schreiner abgewiesen, weil der Güteprüfdienst des Verteidigungsministeriums das Holz zur Verarbeitung freigegeben hatte.
Große Schwierigkeiten waren zu überwinden, bis endlich der Termin zur Abnahme d. Schränke am 6. Mai 1957 angesetzt war. Ich hatte die im eigenen Betrieb gefertigten Schränke am 6. Mai zur Abnahme gestellt, während die letzten Schreiner ihre Lieferpflicht erst zum 28. August erfüllt haben. In der Zwischenzeit sind hohe Zinsen für den beanspruchten Bankkredit angefallen, aber es war für mich unmöglich, die Leute zur schnelleren Erfüllung des Auftrages zu bewegen. Übrigens wurden die Schränke von zwei Mitgliedern das erstemal nicht abgenommen. Erst bei einer abermaligen Überprüfung erfolgt eine Abnahme.
Als dann die Arbeitsgemeinschaft der Kredit gekündigt wurde, war ich bestrebt, den Restauftrag unter allen Umständen auszuführen. Nachdem die „Arge“ mit der Sperrholzlieferung eine schlechte Erfahrung gemacht hatte, hat man mir die Zustimmung zur Abwicklung des Restauftrages vollkommen versagt.“
Prozeß ohne Akten
„Bei der Versammlung am 27. Oktober 1957 in Viechtach haben einige Mitglieder gegen mich Opposition gemacht und mit allen Mitteln versucht, mich von der Leitung der Arbeitsgemeinschaft auszuschalten, obwohl damals der Prozeß mit dem Sperrholzwerk schon in das Entscheidungsstadium getreten war. Man hat mich aufgefordert, die Akten der Arbeitsgemeinschaft herauszugeben, was ich abgelehnt habe. Anschließend hat man eine einstweilige Verfügung gegen mich erwirkt und zwar von vier Herren, die sich als Bevollmächtigte der Arbeitsgemeinschaft ausgegeben haben, nach meiner Meinung aber nicht dazu befugt waren. Das Amtsgericht Mitterfels erließ eine einstweilige Verfügung, wobei mir unter Strafandrohung verboten wurde, irgendwie für die Arbeitsgemeinschaft tätig zu sein. Die Akten der „Arge“ wurden einstweilig sichergestellt. Gegen den Beschluß des Amtsgerichts Mitterfels habe ich Einspruch erhoben und das Amtsgericht Straubing hat die einstweilige Verfügung formell aufgehoben. Die Akten blieben trotzdem in Verwahrung des Gerichtsvollziehers.
Nun kamen die entscheidenden Wochen des Prozesses mit dem Sperrholzwerk und ich konnte die von unserem Rechtsanwalt Dr. Klenner, Regensburg, der mit der Wahrung der Interessen der Arbeitsgemeinschaft beauftragt war, angeforderten, aber beschlagnahmten Unterlagen nicht mehr beibringen, obwohl bereist Termin zur Verkündigung einer Entscheidung angesetzt war. Das Gericht hat das Urteil gefällt und festgestellt, daß die Verkaufs- und Lieferbedingungen nicht sittenwidrig seien. Für unsere Schadenersatzansprüche gegenüber dem Sperrholzwerk hat sich das Landgericht für nicht zuständig erklärt. Die Schadenersatzansprüche wären in einer gesonderten Klage gegen das Sperrholzwerk geltend zu machen.
Das Urteil des Landgerichts den in Viechtach gewählten Auschußmitgliedern ausgehändigt. Diese haben es aber unterlassen, gegen das Urteil Berufung beim zuständigen Oberlandesgericht einzulegen. Es wurde weder eine Vollversammlung noch eine Ausschußsitzung einberufen, die hier eine Entscheidung hätten treffen können, obwohl ein Beschluß der Vollversammlung vom April 1957 vorliegt, daß gegen das Sperrholzwerk ein Prozeß geführt werden muß. In der Zwischenzeit ist das Urteil bereits rechtskräftig geworden.
Die in der Generalversammlung genannte Liquidationssumme von 50 000 DM entspricht meines Wissens überhaupt nicht den Tatsachen. Da 66 Schreiner der Arbeitsgemeinschaft rechtskräftig verurteilt sind, haben sie diesen vier angeblichen Bevollmächtigten zu verdanken. Zu dem Vorwurf, daß ich zu eigenmächtig und selbständig verfügt habe und große Bestellungen bei auswärtigen Firmen gemacht haben solle, gebe ich folgende
Richtigstellung:
Sämtliches Material wurde durch den Beschluß des Ausschusses und der Vollversammlung bestellt und es war damals dringend erforderlich, das gesamte Material bei einer Stelle zu kaufen, um Mengenrabatt in Anspruch nehmen zu können. Das Material für 699 Mannschaftsschränke liegt zum Großteil noch bei der Arbeitsgemeinschaft, da der Auftrag vom Bundesverteidigungsministerium zurückgezogen wurde und das Material nicht mehr verarbeitet werden konnte. Auch sind durch den ständigen Lieferverzug einzelner Mitglieder erhebliche Zinsen für den aufgenommenen Kontokorrentkredit angefallen. Der Güteprüfer mußte statt einmal, nicht weniger als elfmal zur Abholung der Schränke erscheinen und in einem Umkreis von 180 km eine Fahrt unternehmen, die selbstverständlich zu Lasten der Arbeitsgemeinschaft ging.
Die Verleumdungen gegen mich werde ich in einem gesonderten Verfahren beim Landgericht betreiben. Daß ich die Frage, ob das Scheitern der Arbeitsgemeinschaft mit den Vorgängen im Koblenzer Heeresbeschaffungsamt zu tun habe, nicht verneinen konnte, wird auch durch die Tatsache bekräftigt, daß ich im Koblenzer Bestechungsprozeß bereits von Oberstaatsanwalt Manteuffel in Koblenz vernommen wurde und als Belastungszeuge gegen Oberreg.-Rat Dr. Mayer und gegen den Möbelfabrikanten Muggenthaler auftreten werde. Daß Angestellte der Firma Muggenthaler in dem Bestechungsskandal verwickelt sind, ist bereits durch deren Verurteilung bekannt geworden.
Die Ausführungen des Herrn Landrats Nemmer entsprechen nach meiner Überzeugung nicht den Tatsachen. Hätte man am 27. Oktober bei der Versammlung in Viechtach die Sache anderswie geregelt, so hätten wie die Möglichkeit gehabt, das Material noch irgendwie unterzubringen. Statt Revision gegen das Urteil einzulegen, hat man Herr Rechtsanwalt Dr. Homma beauftragt, die Liquidation durchzuführen. Man kann nach meiner Meinung nicht Mitgliedern der „Arge“ zumuten, die mit den Schranklieferungen überhaupt nichts zu tun haben, große Beträge zu zahlen. Das wichtigste ist, daß die noch vorhandenen Materialien entweder an die Lieferanten zurückgegeben oder anderweitig veräußert werden. Die Richtigkeit der Ausführungen des Kreishandwerksmeisters Schröder muß ich bestreiten. Mir sind die engen Beziehungen des Herrn Schröder zu Herrn Muggenthaler bekannt. Ich finde es widersprechend, wenn Herr Schröder eine Erklärung abgibt, daß Muggenthaler keine Aufträge weitergegeben hat und wenn auf Schröders Initiative hin die Schreiner durch die Handwerkskammer aufgefordert wurden, sich umgehend mit Herrn Sebastian Muggenthaler in Verbindung zu setzen, wenn sie an Heeresaufträgen Interesse haben. Der Abwicklungsausschuß, dem die Generalversammlung einstimmig das Vertrauen ausgesprochen hat, ist es, der nach meiner Überzeugung den jetzigen Zustand verursacht hat. Ich werde entschieden sämtlichen Verleumdungen, die meine Person betreffen, entgegentreten.
Quelle: Bogener Zeitung 26.02.1958
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Quelle: Bogener Zeitung 01.03.1958
Windberg. (Mopedfahrer im Examen) Am Mittwoch findet um 19.30 Uhr im Gasthaus Loibl die Abnahme der Mopedprüfung statt. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 03.03.1958
Beim Rangieren in der Kurve krachte es
Steinburg. Der Schreck wird wohl der beste Lehrmeister für jenen „Rangiermeister“ sein, der am Samstag mittag, nachdem er mit seinem Wagen in die berüchtigte Linkskurve in Steinburg gefahren war, anhielt und aus der Kurve zurückzufahren versuchte, um umkehren zu können. Im selben Augenblick kam ein PKW aus Richtung Hunderdorf, der nicht mehr schnell genug bremsen konnte und den Rückwärtsfahrer unsanft aufhielt. Bei dem Zusammenstoß gab es zum Glück nur geringfügige Beulen an beiden Fahrzeugen.
Quelle: Bogener Zeitung 03.03.1958
50jähriges Gründungsfest
Windberg. Der Ausschuß des Krieger- und Veteranenvereins beschloß, am 18. Mai 1958 im Gasthaus Hilmer in Irensfelden das 50jährige Gründungsfest im engeren Rahmen abzuhalten. Es werden außer den Ortsvereinen nur die Nachbarvereine Mitterfels, Bogen und Perasdorf teilnehmen. Die Kosten trägt die Kameradschaft, gab Vorstand Peter Hilmer bekannt.
Quelle: Bogener Zeitung 05.03.1958
Der erste Schritt zur Hilfe ist der Helferwille
Steinburg. Immer wieder finden sich Menschen, die es als eine Herzensangelegenheit betrachten, dem Mitmenschen in ihrer Not zu helfen. Hierzu gehört die Hilfe bei Unglücksfällen in Haus und Hof und besonders auf der Straße. Wer aber richtig helfen will, muß neben dem guten Willen auch über ein ausreichendes „Fachwissen“ verfügen. Das BRK hat in unserer Gemeinde vom 12. Februar bis 3. März einen Grundausbildungslehrgang in Erster Hilfe durchgeführt. Zwanzig interessierte junge Menschen eigneten sich in diesem sechzehnstündigen Lehrgang die Kenntnisse der Ersten Hilfe sowohl in der Theorie als auch in der Praxis an. Dieses Wissen und Können wurde am Dienstag bei einer Abschlußprüfung gezeigt. Dr. Koller – Bogen stellte als Leiter des Lehrgangs die Prüfungsaufgaben und war sowohl mit den Antworten als auch mit den angelegten Verbänden sichtlich zufrieden. Für die praktische Verbandlehre zeichnete Frau Lisi Hopf – Bogen verantwortlich.
Als Gäste des Rot Kreuz-Verbandes Bogen waren der Kreisgeschäftsführer und der Ausbildungsleiter erschienen. Rupert Niedermeier überbrachte Gruß und Dank des Rotkreuzvorsitzenden Landrat Hafner und faßte in seinem Schlußreferat den gesamten Lehrgangsstoff in einige markante Grundsätze zusammen. Niedermeier bat die Kursteilnehmer, bei allen Hilfeleistungen dementsprechend zu verfahren. Der Referent fand auch herzliche Worte des Dankes für Dr. Koller, der keine Zeit und Mühe gescheut habe, um den Kursteilnehmern die Kenntnisse der Ersten Hilfe zu vermitteln.
Nachdem die Kursteilnehmer erkannt haben, daß eine Weiterbildung unbedingt notwendig ist, schlossen sie sich zu einer Rotkreuz-Ortsgemeinschaft zusammen. Als Versammlungstag wurde jeweils der zweite Donnerstag im Monat bestimmt.
Quelle: Bogener Zeitung 05.03.1958
Heute Bürgerversammlung mit Landrat Hafner
Hunderdorf. Heute um 18.30 Uhr findet im Saal der Gastwirtschaft Baier eine Bürgerversammlung statt, in der wichtige Aufgaben der Gemeinde zur Sprache kommen. Landrat Hafner wird anwesend sein und zu verschiedenen Problemen Stellung nehmen.
Quelle: Bogener Zeitung 08.03.1958
Hunderdorf. (Kurs in Erster Hilfe) Auf die Ausschreibung eines Kurses in Erster Hilfe haben sich in der Gemeindekanzlei bereits mehrere Interessenten zur Teilnahme gemeldet. Es ist sehr wahrscheinlich, daß noch im März der Kurs durchgeführt wird. Die Dauer der Ausbildung beläuft sich auf acht Doppelstunden und wird kostenlos durchgeführt. Es ist vorgesehen, daß im Anschluß an den Lehrgang in Hunderdorf auch eine Rotkreuz-Ortsgruppe gegründet wird.
Quelle: Bogener Zeitung 10.03.1958
Hunderdorf. (Waldbegehung) In der kommenden Woche wird in der Gemeinde eine Waldbegehung durchgeführt. Am Dienstag treffen sich die Teilnehmer um 14 Uhr zur Waldbesichtigung und am Mittwoch zur gleichen Zeit zur Waldbegehung im Gasthaus Deschl in Hofdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 10.03.1958
Ein Volk, das schafft und spart, baut an seiner Zukunft
Kapitalarmut und große öffentliche Lasten sind die Sorgen der Gemeinden – Große Aufgaben in der Gemeinde – Landrat Hafner gibt Vorschläge zur Hebung des Steueraufkommens im Landkreis
Hunderdorf. Wie sehr die Gemeindebürger an den Vorgängen in der Gemeinde interessiert sind, zeigte der Besuch der öffentlichen Versammlung am Samstag im Gasthaus Baier, die mit weit über hundert Teilnehmern für Hunderdorf einen Rekord darstellte.
Bürgermeister Reiner hob diese Tatsache hervor und hieß besonders Herrn Landrat Hafner herzlich willkommen. Als Sprecher des Gemeinderates berichtete dann 2. Bürgermeister H. Lehrer Meier über die Aufgaben der Gemeinde. Der Schulhausbau, der schon seit 1943 geplant wird, steht dabei im Vordergrund. Hier ergab sich für den Gemeinderat die Entscheidung entweder sparsam zu bauen und damit ein Risiko einzugehen, daß der Bau innerhalb einiger Jahre wieder veraltet ist, oder mit einem größeren Kostenaufwand ein Werk für die Zukunft zu schaffen. Für diesen Bau mußte die Gemeinde eine Hypothek von 200 000 DM aufnehmen, die sie jährlich mit 8000 DM belastet. Um den Bau aber fertigstellen zu können, ist aber noch mit weiteren Zahlungen zu rechnen. Um der Erhöhung der Steuersätze auszuweichen, schlug Lehrer Maier eine freiwillige Spendenaktion der Gemeindebürger vor. Bisher hat der 1. Bürgermeister auf eine ihm zustehende Gehaltsaufbesserung verzichtet, ebenso der 2. Bürgermeister auf seine ihm zustehende Entschädigung. Zimmermeister Dilger hat der Gemeinde für den Schulhausbau 900 DM und die ebenfalls am Bau beteiligten Schreinermeister Hornberger und Härtenberger 1200 DM gestiftet. Daß Hunderdorf mit rund 1700 Einwohnern nach Bogen die größte Gemeinde des Landkreises darstellt, ist letztlich ein Verdienst der Möbelfabrik, die viele Arbeiter anzog. Auch das Steueraufkommen in der Gewerbesteuer hat sich durch diesen Betrieb für die Gemeinde verdreifacht.
Trotzdem können aus Gemeindemitteln unmöglich alle die großen Aufgaben, die nun für Hunderdorf anfallen, bewältigt werden. Neben der Erstellung des Bebauungsplanes wartet nun auch als dringende Aufgabe die Projektierung der Kanalisation, schließlich die Erstellung eines öffentlichen Freibades, eines Kindergartens und der Ausbau der Gemeindewege. Wegen der hohen Verschuldung der Gemeinde im Schulhausbau wird es unvermeidlich sein, hier zunächst einmal die rentierlichen Aufgaben anzugreifen, um die anstehenden Lasten zu egalisieren.
In der folgenden Diskussion lag das Schwergewicht ausschließlich auf dem Wunsch nach besseren Wegeverhältnissen nach Lintach, die augenblicklich katastrophal sind, obwohl die Gemeinde im laufenden Rechnungsjahr bereist für 6000.- DM Ausbesserungsarbeiten geleistet und damit den Etat von 4000.- DM um die Hälfte überschritten hat. Es wurde auch an die Mitarbeit der Angrenzer appelliert, bei der Anfuhr von Schotter diesen wenigstens in ihrem Bereich richtig einzuplanieren. Es ist unumgänglich, durch die Aufstellung einer Satzung für Hand- und Spanndienste die einzelnen zum „Schabern“ zu verpflichten.
In einem groß angelegten Referat schilderte dann Landrat X. Hafner die Situation des Landkreises. Alle großen Projekte in den letzten Jahren konnten nicht allein mit kreiseigenen Mitteln durchgeführt werden, sondern sind das Ergebnis einer endlosen „Bettelei“ bei Regierung, Land und Bund. Allein der Ausbau der Straßen wird in den nächsten Jahren Millionen von Mark kosten. Alle die hiefür gebrauchten Zuschüsse sind aber abhängig von dem Steueraufkommen des Landkreises. So sieht auch Landrat Hafner seine vornehmste Aufgabe darin, die allgemeine Steuerkraft zu heben. In dem Ausbau des Fremdenverkehrs, einer größeren Industrialisierung, Im Verbleib der Kaufkraft bei der Bevölkerung innerhalb des Landkreises und in einer großzügigeren Zuteilung aus den Mitteln der Kraftfahrzeugsteuer für Landkreise mit schlechten Straßenverhältnissen bieten sich solche Möglichkeiten. Auch bei der Seßhaftmachung von Industrien spielt die Kapitalarmut wieder eine klägliche Rolle, denn andere Landkreise können solchen Betrieben auf mehrere Jahre hinaus eine Gewerbesteuerfreiheit bieten, während Bogen auf diese Steuereinnahmen nicht verzichten kann. Auch der Kasernenbau wird dazu beitragen, daß mit der vermehrten Kaufkraft auch die Steuerkraft steigt.
Für die Gemeinde Hunderdorf kündigte der Landrat an, daß der Wirtschaftswegebau nach Lintach als vordringliches Projekt in das Programm des Bayerischen Staates aufgenommen worden ist. Es ist zu erwarten, daß dieses Vorhaben vielleicht noch in diesem Jahr genehmigt wird. Auch im Hinblick auf die zu übernehmende alte Landstraße Hunderdorf – Sollach durch die Gemeinde sagte er die Unterstützung des Kreises zu. Leider hat es bisher die Gemeinde versäumt, Zuschüsse für den Gemeindewegebau aus den zwar beschränkten aber immer wieder gewährten Mitteln des Kreises anzufordern.
Die lebhafte, aber sachliche Diskussion kreiste wieder um den Straßenbau. Eine Anfrage aus der Zuhörerschaft befaßte sich noch mit dem Ladenschlußgesetz, dessen Durchführung gerade auf dem and auf große Hindernisse stößt. Hier konnte Landrat Hafner mitteilen, daß schon in absehbarer Zeit eine Aenderung möglich ist, da im Bundestag eine große Zahl von Abgeordneten eine Aenderungsantrag einreichen will. Eine Aenderung würde vor allem der Landwirtschaft zugute kommen, wenn sie wieder den Sonntag zum Einkauf benützen könnte.
Quelle: Bogener Zeitung 10.03.1958
Nach Gottes hl. Willen verschied am 9. März 1958 mein lieber Gatte, unser guter vater, Schwiegervater und Großvater
Herr Anton Kordick
Rentern von Röhrnau
fr. Landwirt in Fuchsberg, Kreis Markt Eisenstein
im 73. Lebensjahr.
Röhrnau, Schafberg, Mitterfels, Puchhof und München, den 9. März 1958
In tiefer Trauer:
ROSALIA KORDICK, Gattin
Franz, Emil, Josef (vermißt), Söhne
Josefa Thumbs, Theresia Graßl,
Barbara Altmann, Maria Schröter,
Anna Pellkofer, Töchter mit Familien
und übrige Verwandtschaft
Beerdigung und Gottesdienst am Mittwoch, 12. 3. 58, um 9 Uh rin Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung 10.03.1958
Die Jugend soll singen und spielen
Windberg. In dieser Woche hält sich eine Wanderlehrgruppe des BJR im Landkreis auf. Diese Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kulturelle Jugendarbeit und die Jugendleiterausbildung im Grenzland zu fördern. Ihre Mitglieder sind Fritz Herrgott und Elmar Götz. Sie senden sich an die Jugendleiter in Jugendleiterlehrgängen, an Lehrer und Erzieher bei Tagungen, Konferenzen, Lehrgängen und Fortbildungstagen, an die Jugendgruppen selbst und an alle Arten von Schulen (außer Volksschulen) sowie an Schülerheime und Anstalten für gefährdete Jugend.
Um auf dem großen Gebiet der kulturellen Arbeit zu wirklichen Erfolgen zu kommen, erfolgte eine Beschränkung auf einige Schwerpunkte. Hier ist einmal das Singen zu nennen. Gepflegt wird das Lied in der Gruppe. einfache Kanons und leicht zu singende mehrstimmige Lieder. Das besondere Augenmerk gilt dem landschaftsgebundenen Lied. In methodischen Uebungen und Anregungen soll gezeigt werden, wie ein Lied aufgenommen und weitergegeben wird. Auch die Bedeutung des Musikinstrumentes in der Gruppe wird behandelt. Wichtig ist auch das Spielen in der Gruppe; Heimspiele und Gruppenspiele sowie mimische und dramatische Spiele. Auch Tänze werden gepflegt. Das Schwergewicht liegt bei Volks- und Gemeinschaftstänzen, besonders beim landschaftsgebundenen Tanz. Nicht vergessen werden auch Anleitungen zur Heimabendgestaltung, zu Elternabenden und Bunten Abenden sowie zu Festen und Feiern.
Zur Erfüllung all dieser Aufgaben verfügt die Wanderlehrgruppe über eine zweckdienliche Ausrüstung: Ein Kombiwagen ermöglicht ihr den Besuch auch abgelegener Gruppen. Eine Bücherei mit 2000 Bänden, verschiedene Musikinstrumente und Spielgeräte geben den Führern Aufschluß über die Verwendung dieser Dinge in den eigenen Gruppen, Tonbandgerät, Plattenspieler, Bildwerfer und verschiedene Karteien vervollständigen die Ausrüstung.
Wie uns der Vorsitzende des KJR Bogen, Pater Siard Meier, der die organisatorische Vorbereitung dieser Jugendwoche übernommen hatte, mitteilt, führt die Wanderlehrgruppe diese Woche folgendes Programm durch: Lehrerkonferenzen in Bogen, Heilbrunn und Mitterfels, ein Besuch in der Land- und Hauswirtschaftsschule in Mitterfels, in den landwirtschaftlichen Berufsschulen Stallwang und Wiesenfelden, Dorfjugendabend in Stallwang und heute in Mitterfels, ferner ein Besuch im Jugendwohnheim Bogen. Von morgen 9.30 Uhr an bis Montag 9 Uhr kommen die Jugendführer im Jugendheim Bogen zu einem Jugendleiterlehrgang zusammen. Infolge der ungünstigen Wegverhältnisse ist für die Jungführer des nördlichen Landkreises in Heilbrunn eine eigene Schulung.
Diese Woche wird sicher der Jugendpflege im Landkreis weiteren Aufschwung geben. Dankenswerterweise erfolgte die Finanzierung durch Mittel, die Landrat Hafner und der Landkreis zur Verfügung stellten.
Quelle: Bogener Zeitung 14.03.1958
Jagdschilling von 400 auf 1600 Mark erhöht
Hunderdorf. Auch die Versammlung der Jagdgenossenschaft im Gasthaus Baier wies einen ausgezeichneten Besuch auf. Man hat den Eindruck, als wäre mit der Bürgerversammlung das Interesse der Gemeindebürger an öffentlichen Vorgängen erwacht. So verlief auch die ganze Versammlung ziemlich stürmisch und mit heftigen Diskussionen.
In den neuen Jagdausschuß wurden gewählt: Ludwig Hornberger-Hunderdorf, Xaver Baier-Hofdorf; Willi Sagstetter-Lintach; Ludwig Fellinger-Sollach; Xaver Neumaier-Hofdorf. Dieses Gremium wählte Ludwig Hornberger zum Jagdvorsteher. Für die Jagdpacht (Größe ca. 1100 ha) interessierten sich mehrere Jäger. Bisher hatte Xaver Baier-Straubing die Jagd zu einem jährlichen Preis von 350 DM und eine jährliche Spende von 50 DM an die FFW Hunderdorf gepachtet. Gleich eingangs der Versammlung ließ man erkennen, daß man diesmal nicht gewillt war, die Pacht wieder so billig anzusetzen. Abgesehen von dem Verkaufspreis des erlegten Wildes soll der zukünftige Pächter auch die sportliche Seite der Jagd in Erwägung ziehen. Im wesentlichen waren es dann zwei Interessenten, welche die Jagd erhalten wollten. Der Möbelfabrikant Baier aus Straubing erhielt sie schließlich nach längeren und lebhaften Debatten zugesprochen. – Baier hat jährlich 1500 DM zu zahlen, außerdem wird er zusätzlich einen Betrag von 100 DM jährlich der FFW Hunderdorf spenden. Der Pächter hatte sich zugleich verpflichtet, für evtl. Wildschäden aufzukommen.
Von einer Aufteilung des Pachtschillings auf die einzelnen Grundbesitzer wurde wegen der geringen Höhe der einzelnen Beträge abgesehen. Der Betrag von 1500 DM soll ausschließlich dem gemeindlichen Wegebau zugute kommen. Allerdings konnte man sich nicht sofort darüber einig werden, für welches Wegestück die Gelder verwendet werden sollten. Die Sprecher der verschiedenen „Ausdörfer“ setzten sich zum Teil sehr leidenschaftlich für ihre Weg ein, was bei den augenblicklich schlechten Zuständen auch zu verstehen ist.
Quelle: Bogener Zeitung 14.03.1958
Jahresversammlung der FFW
Hunderdorf. Alle aktiven und passiven Mitglieder der FFW treffen sich am Sonntag um 15 Uhr im Gasthaus Baier zu ihrer Jahresversammlung. Nach Bekanntgabe der Rechenschafts- und Tätigkeitsberichte wird der stellv. Kreisbrandinspektor Wagner-Windberg zu den Wehrmännern sprechen.
Quelle: Bogener Zeitung 21.03.1958
Hunderdorf. (Feuermeldestelle) An den Häusern der verschiedenen Telefonanschließer wurden in letzter Zeit Schilder mit der Bezeichnung „Feuermeldestelle“ angebracht. Im Ernstfall kann von hier aus die Feuerwehr benachrichtigt werden. Im Interesse aller muß gebeten werden, diese Schilder nicht zu beschädigen oder gar abzumontieren.
Quelle: Bogener Zeitung 21.03.1958
Burschen spielen Theater
Windberg. Am Samstag und Sonntag spielt der Burschenverein Windberg das Theaterstück „Mutterherz in Not“, ein Volksstück von Leonhard Mairock. Die Aufführungen finden morgen um 19.30 Uhr und am Sonntag um 15 und19.30 Uhr im Jugendheim Windberg statt.
Quelle: Bogener Zeitung 21.03.1958
Hunderdorf. (Beginn des Erste-Hilfe-Lehrgangs) Der bereits angekündigte Grundausbildungslehrgang für die Gemeinde Hunderdorf und Windberg beginnt am Montag um 19.30 Uhr im oberen Schulhaus in Hunderdorf. Die Kursleitung hat Rotkreuz-Chefarzt Dr. Foucar-Bogen. Anmeldungen werden noch bei Kursbeginn entgegengenommen.
Quelle: Bogener Zeitung 22.03.1958
Landrat Hafner erhielt 99 Prozent der Stimmen
Bogen. Die Wahl des Landrats verlief gestern im ganzen Landkreis sehr ruhig, um nicht zu sagen, uninteressant. Es zeigte sich wiederum, daß die Wahlbeteiligung sehr gering ist, wenn der Wähler eigentlich keine Wahl zwischen mehreren Kandidaten hat und der Wahlkampf entfällt. Im Landkreis betrug die Wahlbeteiligung nur 60,53 Prozent und din den einzelnen Gemeinden, wie in Mariaposching, nur 30 Prozent. In Mariaposching wählten von 800 Wahlberechtigten nur 287. In Albertsried gingen von 376 Wahlberechtigten nur 138 zur Urne. In Englmar wählten 552 von 849 Wahlberechtigten, in Hunderdorf 631 von 1102, in Mitterfels 665 von 1050, in Schwarzach 698 von 1160. Die Wahlmüdigkeit dürfte einzig darauf zurückzuführen sein, daß jeder Wähler wußte, es bleibt beim „Alten“ und wir können keinen besseren Mann finden, als den, der den Landkreis in den letzten zehn Jahren zu solchen Erfolgen geführt hat.
Die einzelnen Gemeinden wählten wie folgt: …
Gaishausen: Hafner 111; andere Bewerber -; ber. 249; abg. 116; ung. 6; gült. 111. …
Hunderdorf: Hafner 621; andere Bewerber 2; ber. 1105; abg. 631; ung. 8; gült. 623. …
Steinburg: Hafner 197; andere Bewerber 6; ber. 318; ang. 212; ung. 9; gült. 203. …
Quelle: Bogener Zeitung 24.03.1958
Feuer, ein guter Diener, aber schlimmer Herr
Die Brandversicherung allein rechtfertigt nicht die Interesselosigkeit am Löschwesen
Hunderdorf. Vor nahezu 100 aktiven und passiven Mitgliedern konnte am Sonntag der Kommandant der FFW, Karl Härtenberger, die Jahresversammlung eröffnen. Sein besonderer Gruß galt dem stellv. Kreisbrandinspektor Wagner, Windberg. Im letzten Jahr wirkten sich bereits die ersten Erfolge der intensiven Ausbildung der FW-Männer aus. In der Feuerschutzwoche wurde in Steinburg eine Leistungsprüfung veranstaltet, bei der die Hunderdorfer Wehr ihre Einsatzübung mit der Note „überdurchschnittlich“ absolvierte. Gerade dieser Erfolg verpflichtet, auch weiterhin die Ausbildung nicht zu vernachlässigen. Es wäre jedoch zu wünschen, daß neben den „eisernen“ Mitgliedern auch die anderen öfter zu den Übungen erscheinen, um einen möglichst gleichmäßigen Leistungsstand und genügend geschulte Wehrmänner für den Ernstfall zu bekommen. Der Kassenbericht, von Kassier Zollner vorgetragen, wies einen erfreulichen Bestand auf. Eine Hauptsorge bildet immer noch die Motorspritze, die zwar erst generalüberholt wurde, aber nur beschränkt einsatzfähig ist, da ein schadhafter Teil mangels Ersatzstückes nicht ersetzt werden kann. Eine Neuanschaffung wird daher kaum zu umgehen sein. Man hat eine Spritze mit VW Motor im Auge. Da diese allerdings auf ca. 4 300 DM kommen wird, muß noch gewartet werden, bis die Gemeinde ihre finanzielle Lage gebessert hat.
Besonders legte der Kommandant allen Mitgliedern ans Herz, in ihren Häusern und Betrieben geeignete Maßnahmen zur Brandverhütung durchzuführen. Die Brandversicherung allein rechtfertigt in keiner Weise die Uninteressiertheit am Feuerlöschwesen, zumal wenn man bedenkt, daß im Jahre 1956 allein durch Brände in Bayern ein Schaden von 40 Mill. Mark verursacht wurde und der Schaden um 100 Prozent höher wäre, wenn die Feuerwehr nicht eingegriffen hätte. Es ist Aufgabe aller, wertvolles Volksgut zu erhalten. Das Feuer ist ein schlimmer Herr. Wohltätig ist es nur, wenn es dem Menschen dient. Aus diesem Grunde wird es auch unvermeidlich sein, daß enbdlich die zur Gemeinde gehörenden Orte Sollach, Stetten und Lindfeld mit Feuerlöschteichen versehen werden. Seit Jahren sieht man die Notwendigkeit schon ein, aber es ist bisher noch nichts zur Änderung unternommen worden.
Stellvertr. Kreisbrandinspektor Wagner hob hervor, daß die FFW Hunderdorf in den beiden letzten Jahren einen schönen Fortschritt zu verzeichnen hatte. Gerade jetzt wird auch von oben her größter Wert auf Ausbildung der Landfeuerwehren gelegt und Voraussetzung hierfür ist natürlich auch eine genügende Ausrüstung. Er könne es daher nur begrüßen, wenn die FFW Hunderdorf nach Vervollständigung ihres Löschgerätes strebt und eine neue Motospritze anschaffen will.
Abschließend kam K. Härtenberger noch auf die im Herbst geplante Mitgliederehrung zu sprechen, bei der langjährige aktive Feuerwehrmänner mit dem Ehrenzeichen für 25, 40- und 50jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden sollen. Außerdem ist für den Sommer eine Fahrt zum Jochensteinkraftwerk oder nach Kelheim geplant. Die Feuerwehr wird auch weiterhin den alten Brauch beibehalten, daß beim Tode von FFW Männern die Mitglieder sich bei der Aussegnung und auch bei der Beerdigung beteiligen. Für den bisherigen Vereinsdiener Bugl, der aus privaten Gründen sein Amt niederlegte, wurde Alois Beck jun. Einstimmig gewählt.
Quelle: Bogener Zeitung 28.03.1958
Stürmischer Beifall für die Pfarrjugend
Windberg. Der katholische Burschenverein konnte mit der Aufführung des Theaterstückes „Mutterherz in Not“, eines Volksstückes in drei Akten von Leonhard Mairock, am Samstag und am Sonntag einen sehr großen Erfolg erzielen. Von früher her ist die Pfarrjugend wegen ihres guten Spieles bekannt; so war es kein Wunder, daß bei jeder Aufführung der Saal des Jugendheims Windberg die begeisterten Besucher kaum mehr zu fassen vermochte. Herr reichliche Beifall galt nicht zuletzt Herr Paul Plager (Böhmhäuser), unter dessen Leitung das Stück eingeübt wurde. Die Liedereinlagen leitete Franz Kellner, der auch die Zitherbegleitung spielte.
Das Volksstück spielt nach dem zweiten Weltkrieg. Die Kleingütlerin Monika Klausner (Anna Plattenschläger) hat von ihrem Mann Franz noch immer keine Nachricht erhgalten. Bertl, ihr Sohn (Josef Ammer), der älteste von den vier Kindern, hatte sich in Cilly (Gertraud Ammer), die Tochter des Händlers Lachauer (Otto Schötz) verliebt und wollte heiraten. Immer wieder stellten sich widrige Umstände in den Weg.
Ein besonderer Lacherfolg war Josef Plager als Hias, ein Untermieter bei Klausner, und Paul, der Schusterbub (Olaf Richter). Aber auch die weiteren Rollen wurden von Maria Heimerl (Tante Bärbl) und Konrad Schuhbauer (als Polizist) prächtig gespielt. In dem lustigen Vorspiel gefielen Otto Schötz, Emma Hartl, Gertraud Ammer, Josef Ammer, Toni Kittenhofer und Elisabeth Schötz. Daß viele Zuschauer das Stück zweimal besuchten, war der schönste Lohn für alle Mühe. (wz)
Quelle: Bogener Zeitung 28.03.1958
Hunderdorf. Unter Leitung des Rotkreuzarztes Dr. Foucar, Bogen, begann ein Lehrgang in Erster Hilfe. Eine ungewöhnlich hohe Zahl, nämlich 40 Teilnehmer, hat sich dazu gemeldet. Den praktischen Teil des Kurses leitet der Ausbilder Klar.
Quelle: Bogener Zeitung 29.03.1958
Windberg. (Vereinsabend) Heute Samstag findet um 19.30 Uhr bei Josef Deschl ein Vereinsabend des Trachtenvereins Windberg mit Plattlerprobe statt.
Quelle: Bogener Zeitung 29.03.1958