1997-11

Leidinger für weiträumige Lösung bei Ortsumgehung
Steinburg.
(ta) Für eine rasche und durchgreifende Lösung der Verkehrsprobleme bei der Ortsdurchfahrt Steinburg, Gemeinde Hunderdorf, hat sich SPD-Bundestagsabgeordneter Robert Leidinger ausgesprochen. „Es darf keine weiteren unnötigen Verzögerungen bei der Realisierung der vorgesehenen Ortsumfahrung geben“, fordert der Abgeordnete. „Der gefahrenvolle Durchgangsverkehr in Steinburg ist für Anwohner und Autofahrer gleichermaßen seit vielen Jahren unzumutbar. Die Probleme müssen nun nach jahrelangen Diskussionen gelöst werden.“ Leidinger ging dabei auch auf viele Bürgeranliegen und den offenen Brief von Dr. Albert Diller ein (Straubinger Tagblatt vom 2. Oktober 1997).
Der Abgeordnete sprach sich für eine Lösung aus, die das Verkehrsproblem weiträumig und dauerhaft löst. Keine Lösung sei es, den Verkehr lediglich innerorts zu verlagern, der Verkehr würde dann hinter den Häusern rollen. „Den Autofahrern wäre vielleicht geholfen, doch für viele Anwohner würde sich das Problem nur von einem Fenster zum anderen verlagern.“ MdB Robert Leidinger: „Zu Recht fordert der Hunderdorfer Gemeinderat eine weiträumige Umfahrung. Notfalls muß auch eine längere Planungszeit in Kauf genommen werden. Die Finanzierung stellt ein weiteres Problem dar. Aber andere Lösungen wären nur halbe Lösungen.“
Dankbar ist Leidinger, daß die zuständigen Stellen, insbesondere das Straßenbauamt Deggendorf, , intensiv an der Problematik arbeiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1997


Sitzung des Gemeinderates
Hunderdorf.
(xk) Am Donnerstag, 6. November, findet um 19.30 Uhr ‚im Sitzungssaal des Rathaus Hunderdorf eine Gemeinderatssitzung mit folgenden öffentlichen Punkten statt: Information KBM Dienstleistung GmbH Maschinenring (Groß); Baupläne; Informationen/Sonstiges; Festlegung Termin für Bürgerversammlung Gaishausen.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1997


Rückenschule mit Gymnastik
Hunderdorf.
(kk) Die Vhs-Außenstelle Hunderdorf führt wieder eine Rückenschule mit Wassergymnastik durch. „Gesund im Kreuz“ ist ein Angebot an alle, die Rückenschmerzen vermeiden wollen. Im Hallenbad werden wassergymnastische Übungen durchgeführt, die den vorher beschriebenen Effekt erzielen sollen. Der Kurs beginnt am Mittwoch, 12. November, um 18.30 Uhr im Hallenbad. Die Kursgebühr für sechs Abende beträgt 90 Mark. Anmeldungen nimmt der Außenstellenleiter, Telefon 2760, entgegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1997


Konzert des Musikvereins
Hunderdorf.
(xk) Nachdem bereits in den letzten Jahren das Herbstkonzert des Musikvereins Hunderdorf immer großen Anklang gefunden hat, findet es am Sonntag, 9. November, um 14 Uhr im Pfarrheim Hunderdorf wieder statt. Dabei geben die Schüler des Vereins ihre bislang erworbenen musikalischen Kenntnisse zum besten. Die Fortgeschrittenen-Bläsergruppe, die Jungbläser, die vereinseigene Akkordeongruppe und die Keyboard-Gruppe tragen ihre Stücke vor. Auch mit teils anspruchsvollen Solostücken und Duetten wie dem Klarinettenmuckl, „I love her“ von John Lennon kann aufgewartet werden. Aufgelockert wird die Veranstaltung mit Tanzauftritten der Schülertanzgruppe des Hunderdorfer Trachtenvereins sowie durch Gedichte und Einlagen. „Dieses Konzert geben wir für alle, die sich vom Fortschritt der jungen Musiker überzeugen möchten, sowie für alle Freunde und Gönner des Vereins“, so Vorsitzender Hans Pollmann. Besonders Kinder und Jugendliche, die Freude am Erlernen eines Musikinstruments haben und die sich davon überzeugen möchten, welche Fortschritte die Musikschüler in der teilweise kurzen Ausbildungszeit bereits gemacht haben, werden erwartet. Es besteht auch für sie jederzeit die Möglichkeit, eine Aus- oder Weiterbildung beim Verein mit der Leitung kompetenter Musiklehrer zu beginnen, betonte der Vorsitzende.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1997

Service und Beratung vom Fachmann
Reiner nun mit Ladengeschäft im Ortszentrum von Hunderdorf
Hunderdorf. (xk) Am Freitag, 7. November, ist es soweit: Elektro Reiner, Bauernholz eröffnet je neuen Geschäftsräume an der Sollacher Straße Nummer 7, direkt im Ortskern Hunderdorf, in der

Der Neubau von Elektro Reiner im Ortszentrum von Hunderdorf wird am Freitag eröffnet. (Fotos: xk)

Nähe des Rathauses. Jetzt noch größer und mit vielfältigem Angebot präsentiert das Elektro-Fachgeschäft diverse Elektro- und Elektronicgeräte. Zur Eröffnung bietet das Fachgeschäft seinen Kunden auch viele ansprechende Angebote.
Der stetige Kundenzuwachs und die noch freie Wohn- und Gewerbefläche im Ortsmittelpunkt raren für die Firma Reiner der Anstoß zum Neubau eines Ladengeschäftes. Damit wird auch eine Branchenlücke im Elektrofachbereich für das Ortszentrum Hunderdorfs geschlossen. Nach nunmehr 13monatiger Bauzeit kann die Firma ihr ansprechend-freundliche Bauobjekt ziehen und zum Freitag die Eröffnung des neuen Ladens feiern.
Architektin Anita Englmeier und die am Bau beteiligten Firmen


In den Verkaufsräumen können sich die Kunden ein Bild von den angebotenen Elektrowaren machen.

haben gute Arbeit geleistet. Auf einer Fläche von rund 90 Quadratmetern wird eine breite Angebotspalette bereitgehalten. Angefangen von der Glühlampe über Kabel- und Steckverbindungen, Batterien, Klein- und Großgeräten, TV und Sat-Anlagen bis zur kompletten Einbauküche reicht das Sortiment. Alles zu haben, das Angebot enthält sämtliche Artikel von verschiedenen Fernseh-, Hifi- und Videogeräten, Radiorecorder, Leuchten, Waschmaschinen; Trockner, Kühl- und Gefrierschränken, bis hin zu Küchen- und Haushaltsmaschinen.
Schwerpunkte wurden auch bei der Nachrüstung von Kücheneinbaugeräten gesetzt. Eine Vorführwand gibt Aufschluß über neue Techniken in der Küche. Franz Reiner mit seiner 30jährigen Berufserfahrung weiß, worauf es ankommt. Er und seine Frau Margareta nehmen sich auch viel Zeit für individuelle fachkundige Beratung.
In den neuen Räumlichkeiten ist Gelegenheit, ganz unverbindlich die ganze Breite der Geräte und Artikel führender Markenhersteller kennenzulernen. Wie der Elektromeister ausführt, schätze der Kunde zunehmend Service und Beratung des Fachhandels. „Wir sind deshalb bestrebt, auch unseren Kundendienst weiter auszubauen“,

Das Sortiment ist sehr vielfältig.

so Reiner. Der eigene Bauknecht-Werkskundendienst ermöglicht es, die Geräte auch während der Garantiezeit zu betreuen. Für den Notfall steht Elektro-Reiner seinen Kunden auch nach Geschäftsschluß und am Wochenende für Servicearbeiten zur Verfügung. Die eigene Service- und Reparaturwerkstätte sowie die Lagerungsräume verbleiben wie gewohnt in Bauernholz 6.
Elektro-Reiner auch nach wie vor der richtige Partner, wenn es um Arbeiten im elektrischen Bereich geht. Franz Xaver Reiner: „Ein breites Betätigungsfeld im Wohnhaus-, Neu- oder Umbau sowie Gewerbe- und Industriebereich stellt uns vor immer neue Herausforderungen.“ Eine zukunftssichere Installation setzt eine gute Beratung voraus, sei es über moderne Bustechnik oder über biologisches Bauen. Franz Xaver Reiner sen. gründete 1964 das als Familienbetrieb geführte Elektro-Geschäft und betrieb es mit seiner Frau Theresia. Seit ,1990 haben es Franz und Margareta Reiner übernommen und weitergeführt. Stets verfolgten die Betreiber mit Fleiß und Fachkompetenz eine kontinuierliche Entwicklung, die Räumlichkeiten wurden ständig erweitert. Das Unternehmen hat zur Zeit sieben Beschäftigte. Der Betrieb Elektro Reiner bildet zudem Lehrlinge aus, sowohl im Installationshandwerk als auch im bürotechnischen Bereich.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1997


Leben spiegelt sich im Mond wieder
Der Heilpraktiker Michael Hentschel referierte beim Frauenbund
Hunderdorf.
(hk) Zu der letzten Frauenbundversammlung am vergangenen Mittwochabend hatte Vorsitzende Angela Söldner den Heilpraktiker Michael Hentschel zu einem interessanten Vortrag eingeladen. Er referierte zum Thema „Phasen des Mondes – Rhythmen des Lebens“.
Der Mond bietet nicht nur so schöne Himmelsschauspiele, wie die kürzlich erfolgte Mondfinsternis, sondern birgt auch Geheimnisse, die nicht so offensichtlich auf der Hand liegen“, erklärte Michael Hentschel.
Der Mond schickt jedoch keine geheimnisvollen Strahlen aus, er ist eine Art Himmelsampel, bei der man die guten Phasen ausnützen muß. So könne es zum Beispiel sehr wichtig sein, Operationstermine nach dem Mondstand zu planen. Die Mondphase kann auch beim Fasten helfen. „So ist es an Neumond eine gute Idee Zu fasten und ein guter Start für Entwöhnungen von Süchten“, meinte der Referent. Der Mond sei auch der Herr der flüssigen Elemente der Erde. So steigt und fällt der Meeresspiegel abhängig von den Bewegungen des Mondes. Er gebietet auch über die Stärke von Blutungen.
Der Redner stellte fest, daß ein mathematischer Zusammenhang zwischen der Zahl 720, die sich daraus ergibt, daß in unseren Erdkreis 720 Monde passen, in vielen Zahlen unserer gewohnten Zeitmessung besteht. So haben zum Beispiel die Frauen und der Mond den gleichen Rhythmus. Die Menstruation der Frau ist so lang, wie die 28tägige Reise des Mondes um unseren Planeten.
Der Heilpraktiker erklärte weiter, daß die linke Gehirnseite des Menschen mit dem Mond und die rechte Seite mit der Sonne verbunden ist. Die linke Seite ist die weibliche Seite. Sie steuert die weibliche Intuitionen, wie Gefühle und Empfinden. Die rechte, die Sonnenseite, ist die männliche Seite.
Der Mond wurde vor der Einführung der männlichen Sonnenreligion als Mondgöttin von den Menschen der damaligen Zeit verehrt. Früher lebten die Menschen ganz einfach. Das Überleben des Stammes und des Menschengeschlechts war für sie das Wichtigste. Ihr Wissen wurde über Jahrhunderte hinweg gesammelt. So wurden an Neumond Fruchtbarkeitsrituale durchgeführt. An Vollmond waren die Frauen fruchtbar. „Jedoch durch die modernen Einflüsse sind diese inneren Uhren außer Takt geraten“, meinte Hentschel.
„Abnehmender Mond entgiftet und spült aus, entschlackt und die Heilphasen sind kürzer“, behauptete Hentschel. Reinigen, Putzen und Waschen sei bei abnehmendem Mond günstiger. Der zunehmende Mond führt zu, plant, sammelt Kraft und fordert zur Erholung auf. gewohnten Zeitmessung besteht. So haben zum Michael Hentschel empfahl, um die Geheimnisse des Mondes vollends zu ergründen, die entsprechenden Lektüren zu lesen und sich nach dem Mondkalender zu richten. Vor allem aber meinte er zum Schluß seines Vortrags, daß es wichtig sei, die Informationen im Labor des Alltags zu erproben.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1997


Gaishausen. FFW: Sonntag, 9.11., 9 Uhr, Teilnahme am Totengedenken in Steinburg und anschließend in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1997


Hunderdorf. FFW: Sonntag, 9.11., 8.45 Uhr, Treffen beim Gasthaus Baier-Edbauer zur Teilnahme am Heldengedenktag in Steinburg und Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1997



Hunderdorf. Musikverein: Sonntag, 9.11., 14 Uhr, Herbstkonzert im Pfarrheim.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1997


Hunderdorf. Kath. Frauenbund: Dienstag, 9.12., Fahrt zum Auftritt des Musical-Stars Angelika Milster in der Stadthalle Deggendorf; Anmeldungen bis 18. 11. bei Angela Söldner, Telefon 09422/3655.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1997


Hunderdorf. SVH-Tennis: Samstag, 15.11., 19 Uhr, Abfahrt (mit Bus) zum Weinabend in Bach/Donau für Mitglieder und Nichtmitglieder; Anmeldung beim Abteilungsleiter, Tel. 2760.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1997


Windberg. Kath. Frauenbund: Montag, 11.11., religiöser Vortrag wird wegen Martinszug verschoben auf Dienstag, 18.11., 19.30 Uhr, im Pfarrheim.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1997


Vhs: Gesund im Kreuz
Hunderdorf.
(kk) Die Außenstelle Hunderdorf der Volkshochschule (Vhs) führt wieder eine Rückenschule mit Wassergymnastik durch. „Gesund im Kreuz“ ist ein Angebot an alle, die Rückenschmerzen vermeiden wollen. Im Hallenbad werden wassergymnastische Übungen durchgeführt, die den vorher beschriebenen Effekt erzielen sollen. Der Kurs beginnt am Mittwoch, 12. November, um 18.30 Uhr im Hallenbad. Die Kursgebühr für sechs Abende beträgt 90 Mark. Anmeldung beim Außenstellenleiter, Telefon 2760.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1997


Vor halbem Jahrhundert aus der Not geboren
Kreisvorsitzender Dachauer referierte bei Jubiläumsfeier des VdK-Ortsverbandes – Ehrungen
Hunderdorf/Windberg. (xk) Zur Informationsversammlung des Sozialverbandes der Kriegsopfer, Behinderten und Rentner (VdK) hatten sich am Wochenende gut 50 Personen im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf eingefunden. Kreisvorsitzender Felix Dachauer befaßte sich mit aktueller Sozialpolitik. Dabei unterstrich Dachauer deutlich die Forderung, den Bundeszuschuß zur Rentenversicherung zu erhöhen und die Sozialversicherungsbeiträge zurückzuführen und so die Lohnnebenkosten zu senken. Ortsvorsitzender Rudolf Karl hielt die Festrede „50 Jahre VdK-Ortsverband“. Informationen zum VdK-Gruppenversicherungsvertrag gab Subdirektor Helmut Piper.

Ehrung verdienter Mitglieder: Kreisvorsitzender Felix Dachauer, Gerda Ackermann, Xaver Diewald, Martha Hofmann, Xaver Hagn, Alfons Frankl und Ortsvorsitzender Rudolf Karl. (Foto: xk)

Anschließend wurden langjährige Mitglieder geehrt.
Bürgermeister Xaver Diewald würdigte die Arbeit im VdK und beglückwünschte den Ortsverband zu seinem nun 50jährigen Bestehen. Die Erfolge des VdK wären aber ohne das Engagement der Ehrenamtlichen nicht zustande gekommen, betonte der Bürgermeister und meinte damit ebenfalls den langjährigen Vorstand des Ortsverbandes.
„Selbsthilfe und Mitmenschlichkeit“
Fünf Jahrzehnte seien vergangen seit der Gründung des VdK-Ortsverbandes, so Ortsvorsitzender Rudolf Karl in seiner Jubiläumsrede. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs hätten viele nicht mehr gewußt, wie es weitergehen solle. Die Ausgangslage sei von Hunger und unbeschreiblicher Not geprägt gewesen, worunter besonders die Kriegsopfer, Witwen und Vertriebenen zu leiden hatten.
In dieser Gründungszeit April 1947 hätten sich auch in Hunderdorf und Windberg Frauen und Männer zusammengefunden, um zu helfen. Zu einer Zeit, da mit einer auch noch so bescheidenen Hilfe vom Staat nicht zu rechnen war. Heute, 50 Jahre nach der Gründung, sei Bayern der größte Landesverband. Mit über 350 000 Mitgliedern sei noch in diesem Jahr zu rechnen. Im Kreisverband Straubing-Bogen gehörten dem VdK 4 100 Mitglieder an, die in 40 Ortsverbände gegliedert seien, wobei im Ortsverband Hunderdorf 134 Mitglieder organisiert seien.
In seinem Referat befaßte sich der Kreisvorsitzende Felix Dachauer besonders mit der sozialpolitischen Situation aus der Sicht des Sozialverbandes VdK und dem Schwerbehindertengesetz. Er erläuterte den Grad der Behinderung (GdB), die Neufassung der Anhaltspunkte und ging auf den Verschlimmerungsantrag ein. Zur Behindertenpolitik meinte er, es sei nicht gelungen, die arbeitslosen Schwerbehinderten so in den Arbeitsprozeß einzugliedern, wie es der VdK fordere. Die Arbeitslosenquote bei den Schwerbehinderten liege bei 17,9 Prozent. Rund 925 000 Schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Behinderte sind in den allgemeinen Arbeitsmarkt eingegliedert. Die Zahl der im Juni 1997 arbeitslosen Schwerbehinderten betrug 193 582.
Härtefallregelungen bleiben
Zur dritten Stufe der Gesundheitsreform merkte Dachauer an, daß „ein Krankenversicherungsgesetz zur Zeit Jagd auf das nächste macht“. Seit 1977 hat der Gesetzgeber mit 46 größeren Gesetzen und 6 800 Einzelbestimmungen in das Gesundheitswesen eingegriffen. Ab 1. Januar 1997 wurden die Zuzahlungen bei Arzneimitteln im Krankenhaus und bei Heilmitteln drastisch erhöht. Der Festzuschuß für Zahnersatz wird ab Januar 1998 gelten. Die Härtefallregelungen bleiben dagegen unangetastet, die sogenannte Überforderungsklausel wurde überarbeitet. Als niedriges Einkommen für 1997 hat der Gesetzgeber ein monatliches Einkommen von 1 708 Mark für Alleinstehende festgelegt. Bei Ehepaaren sind maximal 640,50 Mark hinzuzurechnen und pro Kind 427 Mark. Bezieht Aron niedrigen Einkommen sind von der Zuzahlung befreit.
Änderungen bei Altersrenten
„Das größte Problem der Sozialkassen ist zur Zeit die hohe Arbeitslosigkeit, zwangsweise verringern sich daher die Einnahmen der Rentenkassen“, so Dachauer. Eine weitere Benachteiligung wird das Rentenreformgesetz 1999 bringen. Absenkung des Rentenniveaus von 70 auf 64 Prozent. Die Berufsunfähigkeits- und Erwerbsunfähigkeitsrente werden ab Januar 1998 neu geordnet. So wird das derzeitige System durch ein abgestuftes System einer Erwerbsminderungsrente abgelöst. Änderungen wird es auch bei der Altersrente für Schwerbehinderte geben. Hier wurde, so Dachauer, aber ein Vertrauensschutz eingefügt. Das heißt: Alle Schwerbehinderten, die bis zum 10. Oktober 1942 geboren sind und am 10. Oktober 1997 schwerbehindert, erwerbsunfähig oder berufsunfähig waren, können weiterhin ohne Abschläge mit 60 Jahren in Rente gehen. Der Grad der Behinderung, der Voraussetzung für eine vorgezogene Altersrente ist, wird vorerst, so vermutet der Referent, nicht angehoben.
Ehrung langjähriger Mitglieder
Anschließend ehrten Ortsvorsitzender Karl und Kreisvorsitzender Dachauer acht Mitglieder mit dem Treueabzeichen. Für 50 Jahre Verbandstreue erhielten die Mitglieder Alfons Frankl, Windberg, Hilde Tannhäuser und Paul Kalka, Hunderdorf, die Nadel in Gold mit Urkunde sowie eine Silbermünze. Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten Xaver Diewald, Hunderdorf und Mitarbeiter Xaver Hagn, Windberg, die goldene Nadel mit Urkunde. Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden Gerda Ackermann, Hunderdorf und für zehn Jahre Treue Felicitas Gleixner, Lintach und Martha Hofmann, Hunderdorf, ausgezeichnet.
Im zweiten Teil der Versammlung gab Helmut Piper Informationen zum VdK-Gruppenversicherungsvertrag. Der Gesamtkostenaufwand für eine Bestattung würde sehr ungeahnte Formen annehmen. Die Hinterbliebenen könnten nach Meinung Pipers beruhigt sein, wenn der Verstorbene entsprechend vorgesorgt habe.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1997


„Zeichen gegen Krieg und Gewalt“
Volkstrauertag ist Tag des Gedenkens und Mahnung zum Frieden
Hunderdorf. (xk) Es ist bleibende Aufgabe der Gemeinde und ihrer Bürger, an die Opfer von Krieg und Gewalt zu erinnern und damit auch die Mahnung zum Frieden zu bekräftigen. In diesem Sinne gedachten die Pfarrei und die politische Gemeinde Hunderdorf bereits diesen Sonntag, vorgezogen zum Volkstrauertag, an Tod und Leid, insbesondere der Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege. So erfolgten Ansprachen und Kranzniederlegungen bei den Kriegerdenkmälern in Steinburg und Hunderdorf.
Pfarrer Pater Wolfgang Vos, Bürgermeister und Gemeinderäte, die KuSK und die vier Feuerwehren waren zu Beginn der Gedenkfeier zunächst in Steinburg zusammengekommen. Dort hielt nach Gebetsbitten des Pfarrers der FFW-Vorsitzende Adolf Ecker eine ehrende Ansprache. „Wir von der PFW Steinburg gedenken den Gefallenen und Vermißten, die aus den Weltkriegen nicht mehr in die Heimat zurückkehren konnten, in Ehrfurcht“ sagte Ecker abschließend und legte als äußeres Zeichen ein Kranzgebinde nieder.
Anschließend folgte der Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche zu Hunderdorf, den Kaplan Pater Dominik Daschner zelebrierte. Der

Gedenkfeier in Hunderdorf zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt. (Foto: xk)

Priester zum Volkstrauertag: „Wir stehen an Denkmälern aus Stein. Sie sollen Mahnung sein, daß es nie wieder zu so schrecklichen Ereignissen komme und daß mit Krieg und Gewalt politische Konflikte nicht zu lösen seien“. Jeder sei aufgerufen; auch in persönlichen Umfeld Meinungsverschiedenheiten gewaltfrei zu.
Nach der Messe nahmen die Vereinsangehörigen, die Kommunalpolitiker und einige Pfarrangehörige am Ehrenmal Aufstellung. Dabei: war festzustellen, daß die Bevölkerung leider wenig Anteil nimmt. Folglich sprach Pater Dominik Fürbitten und Gebeten für die Opfer von Krieg und Gewalt.
Bürgermeister Gerhard Peschke sagte in seiner Ansprache: „ Vor 80 Jahren endete der Erste Weltkrieg mit zehn Millionen Kriegstoten und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lag Europa in Trümmern, wobei der Tod von 55 Millionen Menschen beklagt werden mußte.“ Sei man aus dem Elend jüngster Geschichte klüger geworden, hat sich nach dem Ende des kalten Krieges die Hoffnung auf ein goldenes Zeitalter des Friedens erfüllt?“ fragte Peschke. Nach wie vor toben in vielen Ländern Kriege und materielle Not im eigenen Land bereitet geistiger Verirrung den Nährboden für Haß und Gewalt. Die Soldaten der Bundeswehr nehmen an Einsätzen im Ausland teil und seien auch der Gewalt ausgesetzt.
„Viele Familien der Pfarrgemeinde hatten in den beiden Weltkriegen durch Verlust ihrer lieben Angehörigen schlimmes Leid erfahren. Die Zahl derer, die die schrecklichen Leiden des zweiten Weltkrieges mit unzähligen Opfern und Folgen miterlebt hatten, werden immer kleiner“, sagte VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl. Es gelte aber die kommenden Generationen an die Opfer der Kriege und Gewalt zu erinnern, denn Vergessen oder Gleichgültigkeit sei eine ernste Gefahr für die Zukunft.
KusK-Vorsitzender Ludwig Fellinger wandte sich dagegen, daß es die Regierenden zulassen, die Kriegsteilnehmer und die auch in anderen Ländern zu Friedensicherung eingesetzten Bundeswehrsoldaten, daß diese Menschen als „Mörder und Verbrecher“ bezeichnet werden dürfen.
„Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Lehr“, so legten als äußeres Zeichen des Gedenkens so Bürgermeister Gerhard Peschke, VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl, KuSK-Vorsitzender Ludwig Fellinger jeweils einen Kranz am Ehrenmal nieder. Die Blaskapelle „Bogenbachtaler“ umrahmte die Gedenkfeier in Steinburg und die Opfer von Krieg und Hunderdorf mit Chorälen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1997


Musikverein veranstaltete Konzert
Buntes Programm der jungen Musiker – Großes Interesse des Publikums
Hunderdorf. (xk) Auch dieses Jahr fand im Pfarrheim in Hunderdorf wieder das fast schon traditionelle Herbstkonzert des Musikvereins Hunderdorf statt. Bürgermeister Hans Hornberger wies in seinem Grußwort darauf hin, daß die Gemeindepartnerschaft der Gemeinde Hunderdorf mit der Gemeinde Sankt Johann am

Die jungen Musiker des Vereins zeigten ihr Können.  (Foto: xk)

Windberg vor allem durch Kontakte der damals vorhandenen Musikkapellen entstanden sei. Während in Sankt Johann die Blaskapelle noch bestehe, müsse der Musikverein Hunderdorf weiterhin Anstrengungen unternehmen, den jetzt gemachten Anfang auch weiterzuführen.
Die beiden Musiklehrer Hans Faltermeier und Hans Hallmer gestalteten mit ihren Schülern das buntgemischte und abwechslungsreiche Programm. Vorgetragen wurden die Stücke in Bläser- und Akkordeonquartetten, Trompeten, Flügelhorn- und Tenorhornduetten, gemischten Duetten Flöte/Keyboard oder Trompete/Akkordeon. Neben der gesamten Akkordeongruppe konnten einige Solisten auf dem Akkordeon oder der Klarinette mehr oder weniger anspruchsvolle Stücke darbieten.
Die Palette der Musikstücke reichte von Landlern, volkstümlichen Weisen über Polka („Der fesche Toni“ von Roemer Moar, dem „Klarinetterimuckl“, über Oldies wie „Er hat ein knallrotes Gummiboot“, bis hin zu modernen Stücken wie „I love her“ von John Lennon und „Fang das Licht“ von Jiri Zmosek. Aufgeheitert wurden die Stücke durch nett vorgetragene Gedichte und Einlagen der Musikschülerinnen. Ebenso wie durch den Auftritt der Schülertanzgruppe des Hunderdorfer Trachtenvereins, die zu den Stücken der Akkordeongruppe Volkstänze vortrugen. Erfreulich war auch, daß die erst seit zehn Monaten in Ausbildung stehenden jungen Bläser bereits mit leichten Musikstücken einen Beitrag zum Konzert leisten konnten. Der abwechslungsreiche Nachmittag endete mit dem Dank des Vorstands an die Musikschüler, Musiklehrer und Schülereltern für ihren Fleiß, Engagement und die Bereitschaft, den Kindern die Ausbildung zu ermöglichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.11.1997


Plädoyer für das Gärtnern ohne Gift
Kreisfachberater Niedernhuber referierte über naturgemäßes Pflanzen
Hunderdorf.
(eh) Zum Ausklang des Gartenjahres hielt Kreisfachberater Hans Niedernhuber vor einem interessierten Publikum einen Diavortrag zum Thema „Naturgemäßer Pflanzenschutz im Hausgarten“. Ein naturnaher Garten mit einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt sei der Wunsch vieler Gartenbesitzer. Wer mit der Natur gärtnere, wolle auf die Früchte seiner Mühen nicht verzichten.
Um die Kulturpflanzen vor Schädlingen und Krankheitserregern zu schützen, sollten allerdings chemiefreie, umweltgerechte Methoden eingesetzt werden. Beim Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel bestünde nicht nur die Gefahr einer unsachgemäßen Anwendung (Überkonzentrierung, falscher Zeitpunkt, ‚ fehlende Schutzkleidung), sondern auch die Möglichkeit ihrer Anreicherung im Boden und in den Nahrungsmitteln. Für einen naturgemäßen Pflanzenschutz, so Niedernhuber, gebe es einige wesentliche Punkte zu beachten.
Voraussetzung für ein gut funktionierendes ökologisches System sei die Vielfalt verschiedener, miteinander lebender Pflanzen- und Tierarten. Um die übermäßige Ausbreitung von Schädlingen zu begrenzen, müßten Unterschlupf und Lebensraum für Nützlinge geschaffen werden. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegenlarven oder Spinnen verspeisten gerne Blattläuse, während Igel und Eidechsen sich lieber über Nacktschnecken hermachten. Sehr förderlich für einen erfolgreichen Pflanzenbau sei die Auswahl robuster, möglichst schädlingsresistenter, zum Standort passender Pflanzen sowie die Verwendung von gesundem, keimkräftigem Saatgut. Gegen Bodenmüdigkeit im Gemüsebeet helfe ein sorgfältig geplanter Fruchtwechsel zwischen den einzelnen Pflanzenfamilien. Ein wirkungsvolles,. natürliches Pflanzenschutzmittel sei Kompost. Er verbessere nicht nur die Bodenstruktur und aktiviere die Tätigkeiten der Mikroorganismen, sondern enthalte auch wertvolle Nährstoffe, die den Pflanzen als gesunde Lebensgrundlage dienten. Mulchauflagen aus Stroh, Laub, Rinde oder Komposterde ersparten mühsames Unkrautjäten und schützten darüber hinaus den Boden vor Austrocknung.
Zur Abwehr von Gemüsefliegen sei die Abdeckung durch Vlies oder einen Netztunnel geeignet. Als wirksamste Methode zur Abwehr von Nacktschnecken habe sich der Bau eines Schneckenzaunes bewährt. Voraussetzung für gesunde Obstbäume sei neben der richtigen Sortenwahl ein regelmäßiger Schnitt. Ein luftiger Kronenaufbau mindere das Risiko von Pilzinfektionen wie etwa Schorf. Um Madenbefall am Obst zu verhindern, müsse beschädigtes Obst abgeerntet und zusammen mit wurmstichigem Fallobst entfernt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.11.1997


Dienstleistungsangebot für Gemeinde
Maschinenring-Tochter übernimmt Grünpflege und Raumdienst
Hunderdorf.
(xk) Bei der vergangenen Gemeinderatssitzung stellte Maschinenring-Geschäftsführer Xaver Groß die KBM-Dienstleistungs-GmbH vor, deren Dienste auch für die Kommunen interessant sein könnten. Xaver Groß erläuterte, daß die Dienstleistungsgesellschaft nunmehr auch für Nichtlandwirte tätig werden könne. So könnten zum Beispiel für die Kommunen ausgeführt werden: Grünpflege, Straßenränder mähen, Mäh- und Häckselgut entsorgen, den Räum- und Streudienst durchführen und Forstarbeiten im Kommunalwald erledigen. Die Vorteile, so Groß, für die Kommunen seien, daß nur ein Ansprechpartner mit dem Maschinenring vorgegeben sei, als eine Außenstelle der insgesamt 65 Außenstellen der Dienstleistungs-GmbH in ganz Bayern mit Sitz in Neuburg. „Für die Dienste würden hauptsächlich Landwirte vor Ort zum Einsatz kommen“, betonte Groß. Die Thematik wurde kurz erörtert und soweit derartige Arbeiten zu vergeben wären, wird sich der Gemeinderat mit diesem Dienstleistungsangebot unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten näher befassen.
Sodann gab Bürgermeister Peschke den Dank des Fremdenverkehrsvereins Steinburg für die Instandsetzung des Jägersteiges bekannt. Weiterhin informierte er über die Informationsveranstaltung in Bodenmais bezüglich der Kosteneinsparung bei Abwasseranlagen. Diese dort vorgetragenen Gesichtspunkte seien bei der Wasserprojektierung in Hunderdorf bereits eingeflossen. Bezüglich der Förderung des Kaufes eines hydraulischen Rettungssatzes für die FFW Hunderdorf wird man nochmals mit der Regierung von Niederbayern Verbindung aufnehmen, nachdem die bisherigen Ablehnungsgründe nicht näher erläutert wurden. Zur Kenntnis gab der Gemeindechef auch erste Ergebnisse im praktischen Schulversuch sechsstufige Realschule, die grundsätzlich allgemein nicht positiv gewertet wurden und auch nachteilige Auswirkungen für den Bestand der Hauptschulen hätten. Die Gemeinde sei deshalb, wie auch in einer Resolution des Bayerische Gemeindetags, gegen die sechsstufige Realschule, so Peschke.
Als Termin für eine weitere diesjährige Bürgerversammlung für den gesamten Gemeindebereich wurde Freitag, 28. November, 19.30 Uhr, im Gasthaus Gierl in Rammersberg, bestimmt. Weiter gab der Bürgermeister zur Kenntnis, daß bisher für die Kanalisationsbaumaßnahme Hofdorf-Windberger Straße, Bauabschnitt 07, inklusive Fahrbahnbelag rund 850 000 Mark ausgegeben wurden. Weiterhin wurde zur Kenntnis gegeben, daß Bauhofleistungen im laufenden Jahr erfolgten für die Abwasseranlage von rund 7 000 Mark, für den Friedhof von rund 1 300 Mark und für die Sportanlage von rund 8 000 Mark. Es handle sich dabei um zusätzliche Arbeits- und Maschinenstunden, die aufgewendet wurden, so Peschke.
Der Bürgermeister berichtete ferner, daß anhand einer Verkehrsschau ein Schulwegübergang aufgrund der unübersichtlichen Straßenverhältnisse am Quellenweg nicht befürwortet wurde, jedoch eine 30-Stundenkilometer-Beschilderung geprüft werde. Weiterhin wurde festgestellt, daß die Beschilderung in Höhe des Kinderspielplatzes in Benehmen mit der Polizei mit dem Zeichen „Achtung Kinder!“ richtig ist und für besser gehalten wird, als eine 30-Stundenkilometer-Geschwindigkeitsbegrenzung. Eine Schulbushaltestelle Bauernholz auf der Fahrtstrecke nach Lintach wurde bei diesem Termin nicht als besonders gefährliche Wegstrecke beurteilt. Abschließend wurde für die Sanierung der Hauptschule der Auftrag für die Elektro-Restarbeiten vergeben bei einer Auftragssumme von rund 8 000 Mark.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1997


Martins Herz brennt voller Liebe
Kindergarten St. Nikolaus veranstaltete würdige Feier für den Heiligen
Hunderdorf. (xk) „Martins Herz brennt voller Liebe“ sangen die Kinder des Kindergartens St. Nikolaus in Hunderdorf in ihrer Martinsfeier, die sie gemeinsam mit ihren Eltern, Erzieherinnen und Pfarrer Wolfgang Vos in der Pfarrkirche begingen. Den heiligen Martin als Helfer und als Vorbild zeigte ihnen dann Pater Wolfgang bei einer kleinen Ansprache auf.
Die Lichtbildgeschichte: „Wenn der Nußbaum Früchte trägt“ führte die Gedanken zum Martinifest fort. Drei Königssöhne verstehen unter „Früchte tragen“ jeweils etwas anderes, aber nur derjenige,

Stolz zogen die Kleinen mit ihren Laternen durch die Straßen. (Foto: xk)

welcher sich auf Gott und seine Kraft einläßt, trägt wirklich gute Frucht für sich und die anderen. Nach einem Laternentanz durch die Kirche formierte sich der Laternenumzug der Kinder hinaus in die Nacht. Begleitet von Jessica Hastreiter als hl. Martin auf seinem Pferd, zogen die Kindergartenkinder mit ihren Laternen durch die Straßen. Auch viele Pfarrangehörige hatten sich eingefunden und schlossen sich dem Zug an. Ziel war das große Martinsfeuer, das die Feuerwehr Hunderdorf im Schulhof entzündet hatte.
Die Kinder versammelten sich im Kreis und sangen nochmals Martinslieder. Als Belohnung bekam jedes von ihnen einen Nußlebkuchen. Die Kindergarteneltern aller Gruppen hatten viele Kuchen gebacken sowie Brezeln und Wurstsemmeln vorbereitet. Der Elternbeirat hatte alle Hände voll zutun, diese Köstlichkeiten – zusammen mit Kinderpunsch und Glühwein – an die Kinder und Erwachsenen zu verteilen.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.11.1997


Brücke
Fast 100 Jahre lang lief der Zugverkehr zwischen Straubing und dem Vorderen Bayerischen Wald im Bereich der Stadt Bogen über die Brücke am Sandberg in Bogen. Nachdem der Güter- und Personenverkehr seit 1969 schrittweise abgebaut und 1994 ab dem Bahnhof Bogen endgültig eingestellt wurde, stand die Brücke nur noch „im Weg“. Im Zuge der Erweiterungsbauten der Firma Thyssen in Bogen-Ost und der Verlegung des Radweges Bogen-Hunderdorf sowie der Ostendstraße geht ein langgehegter Wunsch der Bogener Stadtväter nun in Erfüllung. Die Eisenbahnbrücke wird in den kommenden Tagen vollständig abgetragen. Die Erweiterung der Baugebiete am Sandberg führt zu einer ständigen Zunahme des Straßenverkehrs durch die ehemalige Bahnunterführung. Die enge Durchfahrt ermöglichte im Begegnungsverkehr nur einem Fahrzeug freie Fahrt. Dadurch entstanden des öfteren gefährliche Situationen, die künftig vermieden werden können. (Foto: gz)
Quelle: Bogener Zeitung, 13.11.1997


Steinburger Ortsdurchfahrt
Man durfte darauf gespannt sein, wie die beiden Abgeordneten Reisinger und Leidinger auf meinen offenen Brief, die Steinburger Ortsdurchfahrt betreffend, reagieren würden (Tagblatt vom 2. Oktober). Beide taten zunächst überhaupt nichts. Ich schickte an jeden Abgeordneten je eine Fotokopie des Leserbriefes. MdB Robert Leidinger teilte mir einige Zeit danach das Ergebnis seiner in der Zwischenzeit angestellten Recherchen per Brief mit, dessen Inhalt darin gipfelte, daß man sich im zuständigen Gemeinderat seit längerer Zeit schon nicht darüber einigen könne, welche der beiden Umgehungsstraßen-Alternativen verwirklicht werden soll. Bis dies nicht geschehen sei, könne weder das Landratsamt Straubing noch das Straßenbauamt Deggendorf etwas unternehmen, um den Umgehungsstraßenbau zu forcieren.
Der Abgeordnete Alfred Reisinger hingegen erklärte auf meine Anfrage hin recht brüsk, auf offene Leserbriefe reagiere er grundsätzlich nicht. Diese Verhaltensweise bedarf wohl keines weiteren Kommentars.
In der Sache selbst besteht Veranlassung, noch auf folgendes hinzuweisen: Beim geplanten Bau der Steinburger Umgehungsstraße handelt es sich nicht nur um ein örtlich gesehen sehr dringliches Projekt, sondern um eine nicht minder wichtige überregionale Straßenbaumaßnahme und zwar wegen des starken überörtlichen Verkehrs, der den kurvenreichen Steinburger Engpaß zwangsläufig passieren muß. Verantwortlicher Bauträger für die Umgehungsstraße Ist der Freistaat und Vollzugsorgan das Straßenbauamt Deggendorf, von dem man weiß, daß es lieber in der Region Deggendorf als in der Region Straubing Straßen baut, aber die Hauptverantwortung für die bisherige so langjährige Bauverzögerung zu tragen hat. Das Landratsamt und die beiden angesprochenen Abgeordneten sind deshalb aufgefordert, alles zu unternehmen, daß der Steinburger Umgehungsstraßenbau durch das Straßenbauamt Deggendorf nicht unter Berufung auf fadenscheinige Gründe weiter auf die lange Bank geschoben wird. Seine bisherige Behandlung kann und muß als skandalös bezeichnet- werden, weil es längst, insbesondere in rechtlicher Hinsicht, Mittel und Wege zur Beschleunigung der verhältnismäßig bescheidenden Bauaufgabe gab und gibt.
Dr. Albert Diller
Straubing
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1997


Hunderdorfer deutscher Champion
Adolf Sandbiller mit gekochten Fleischwaren bester Deutscher
Hunderdorf. (xk) Am 22. Oktober schloß die „Slavakto“, eine der größten Fachmessen der Welt für das Fleischgewerbe ihre Pforten. Anläßlich dieser alle drei Jahre stattfindenden Ausstellung wurde

Adolf Sandbiller jun. erhielt in Amsterdam vom Chef der Jury, N. J. M. Faber, den Champion-Pokal (l.).
Bürgermeister Gerd Peschke beglückwünschte die Familie Sandbiller zu dem besonderen Erfolg und überreichte einen Wappenteller an Adolf Sandbiller jun.

auch dieses Jahr wieder einer der schwierigsten und bekanntesten Fachwettbewerbe für Metzger ausgetragen. Über 4000 Einsendungen aus 18 Ländern stellten sich der strengen Jury. Diese hatte über Aussehen, äußere Farbe, Schnittfläche, innere Farbe, Geruch, Geschmack, Zusammenstellung, Bearbeitung und Konsistenz zu urteilen und zu bewerten. Die Metzgerei Sandbiller Hunderdorf, hatte dabei unbeschreiblichen Erfolg und konnte mit ihren gekochten und gebratenen Fleischwaren bester Einsender Deutschlands und damit „Deutscher Champion“ werden.
Zur Titelverleihung und Pokalübergabe wurde die Familie Sandbiller nach Amsterdam eingeladen, wo sie im bekannten Hotel Krasnopolsky die Qualitätsauszeichnung in Empfang nehmen konnte. Für die insgesamt 13 eingesandten Produkte wurden sensationelle zehn Gold- und drei Silbermedaillen errungen. Mit einer neuen Kreation nahm die Metzgerei Sandbiller zum ersten Mal teil: dem nach dem Hunderdorfer Wahrsager benannten „Mühlhiaslspeck“. Auch dieser Rohschinken erhielt auf Anhieb Gold. Ein derartiger Erfolg, so Bürgermeister Gerd Peschke, sei auch seitens der Gemeinde besonders anerkennenswert. Der Gemeindechef gratulierte der Familie Sandbiller zu dieser großartigen Auszeichnung und überreichte an Juniorchef Adolf Sandbiller einen Wappenteller.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1997


Wider besseren Wissens
Zum Leserbrief „Steinburger Ortsdurchfahrt“ in der Ausgabe vom 14. November:
Für die Forderung in zwei Leserbriefen nach einer Umgehung werden Ihnen, Herr Dr. Diller, viele Pendler und die Mehrheit der Steinburger Bürger dankbar sein. Vom Grundsatz her bin ich mit Ihrer Forderung einverstanden. Nur ein Teil Ihrer Behauptungen entspricht nicht der Realität.
Bereits ein halbes Jahrhundert ist eine Ortsumgehung Steinburg im Gespräch. Täglich winden sich mehr als 5000 Fahrzeuge (Nah-, Fern-, Berufs- und Touristikverkehr) durch das Kurvenlabyrinth. In einer engen 90-Gradkurve benötigt ein Schwerlastfahrzeug nahezu die gesamte Fahrbahnbreite. Die zirka zehn Unfälle, die sich jährlich ereignen verliefen bis jetzt relativ glimpflich. Wann wird endlich gehandelt?
Mehrfach hat sich der Gemeinderat Hunderdorf für eine große Umgehung, welche die Orte Au vorm Wald und Steinburg völlig umgehen soll, ausgesprochen. Diese Beschlüsse sind protokolliert und wurden auch in der Presse veröffentlicht. Erst seitdem sich die Gegner dieses Projektes, betroffene Landwirte und Naturschützer, anwaltlich vertreten lassen, wurde, „jedoch von anderen Gremien“, eine sogenannte „kleine Lösung“ in Betracht gezogen, die derzeit noch von der Regierung geprüft wird. Das ursprüngliche Planfeststellungsverfahren wurde eingestellt.
Diese Lösung würde die eng miteinander verbundenen Orte Steinburg und Au vorm Wald, teilweise auch Steinburg selbst trennen, den Verkehr nur innerorts verlagern und eine weitere Entwicklung des Ortes nachhaltig schädigen. Aufgrund der geographischen Lage, umgeben von den Ausläufern des Buchaberges und feuchten Bachauen, ist Bauland in Steinburg nur beschränkt vorhanden. Die kleine Lösung würde auf ihrer gesamten Länge wertvollen Baugrund zerstören.
Anhand dieser Fakten ist der Hunderdorfer Gemeinderat nach wie vor für eine „große Umgehung“. Ihr Vorwurf der Uneinigkeit im Gemeinderat geschah wider besseren Wissens und steht im Widerspruch zu den Aussagen von MdB Robert Leidinger (Leserbrief vom 3. November). Mit Ihrem Ansinnen auf vorläufige Besitzeinweisung (Enteignung) gehen Sie sehr leichtfertig um. Für eine Ortsumgehung in der Größenordnung ist Verständnis und sind geeignete Ausgleichsmöglichkeiten erforderlich, vor allem dann, wenn tatsächlich eine Existenzbedrohung vorliegt. Größtenteils handelt es sich um feuchte, sogenannte sauere Wiesen.
Natur- und Artenschutz in Ehren, aber Gesundheit und Sicherheit der Steinburger Bürger und vieler Verkehrsteilnehmer müssen gegenüber zwei Paar Brachvögel und einigen Fröschen Vorrang haben. Durch eine große Umgehung gerät auch der Fremdenverkehrsort nicht ins Abseits, wie von einigen befürchtet. Das Gegenteil wäre meines Erachtens der Fall. Ein weitgehendst verkehrs-, abgas-, lärm- und straßenstaubfreies Steinburg könnte zur wahren Ferienidylle erblühen. Eigenartig ist,, Herr Dr. Diller, warum Sie von vier Abgeordneten nur zwei in die Pflicht nehmen. Mag sein, daß Sie die Landtagsabgeordneten je nach vermeintlicher Zuständigkeit Stadt und Landkreis einordnen. Nicht nachzuvollziehen ist jedoch, warum Sie in Ihre Forderungen MdB Ernst Hinsken nicht miteinbeziehen, der als Mitglied einer Regierungspartei und verkehrspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe weit mehr in der Verantwortung steht als der Oppositionspolitiker MdB Robert Leidinger.
Helmut R. Jakob
SPD-Ortsvorsitzender und Gemeinderat, Hunderdorf
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1997


Waldbauernversammlung
Hunderdorf.
(ta) Die Forstdienststelle Perasdorf hält, für den Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, am Freitag, 21. November, um 13 Uhr, im Gasthaus Hiebl, Haggn, eine Informationsveranstaltung ab. Thema: „Gute Holzsortierung – Höhere Verkaufserlöse“.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1997


Weihnachtsdekoration basteln
Hunderdorf.
(kk) Die Vhs-Außenstelle Hunderdorf führt an zwei Abenden einen Weihnachtsbastelkurs durch. Am ersten Abend werden Advents- und Türkränze, am zweiten vorweihnachtliche und weihnachtliche Dekorationen für das Haus gebastelt. Der Kurs beginnt am Dienstag, 25. November, um 19 Uhr in der Hauptschule. Die Kursgebühr beträgt 30 Mark plus Materialkosten. Anmeldungen nimmt der Außenstellenleiter, Telefon 2760, entgegen. Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1997


Drei FFW-Gruppen legten Prüfung ab
Lob für saubere und konzentrierte Arbeit von KBI Franz Zitzelsberger
Hunderdorf. (xk) Samstagnachmittag legten drei Gruppen der Feuerwehr Hunderdorf die Leistungsprüfung ab. Die Wehrmänner waren bei den Prüfern KBI Franz Zitzelsberger, KBM Paul Kanzelsperger sowie Kommandant und Schiedsrichter Horst Hagn am gemeindlichen Bauhof in Hunderdorf angetreten. Die drei Gruppen wurden durch Übungen in den letzten Wochen von ihren Gruppenführern Helmut Maier, Karl Hirtreiter und Hans-Jürgen Achatz, , sowie vom zweiten Kommandanten Karl Englmeier auf die Prüfung vorbereitet.
KBI Franz Zitzelsberger sprach den Wehrmännern Lob für die


Die teilnehmenden Wehrmänner, Bürgermeister Peschke, das Schiedsrichter-Team mit Kommandanten Hagn und zweitem Kommandanten Englmeier. (Foto: xk)

saubere und konzentrierte Arbeit bei der Leistungsprüfung aus. Dankesworte richtete er auch an die Gemeinde, die der Feuerwehr eine gute Ausrüstung zur Verfügung stelle. Kommandant Horst Hagn dankte den Feuerwehrkameraden sowie seinem Stellvertreter Englmeier und den Gruppenführern für die aufgewendete Freizeit und bat sie, stetige Einsatzbereitschaft zu zeigen. Bürgermeister Gerd Peschke schloß sich dem an. Dann überreichte Franz Zitzelsberger im Gasthaus Sandbiller die Abzeichen an die Teilnehmer.
Die geehrten FFW-Mitglieder waren: Andreas Weinzierl, Max Holzapfel, Markus Gütlhuber, Bernhard Hagn, Reinhold Krieg, Franz Mayerhofer, Gerald Schmalzl, Stefan Härtenberger, Christian Bugl, Josef Drexler, Thomas Haimerl, Lothar Klein, Stefan Mauthner, Hermann Hastreiter, Rudi Höpfl, Karl Hirtreiter, Peter Holzapfel, Konrad Eidenschink; Christian Schlecht, Armin Weinzierl, Josef Poiger, Reinhold Beck, Josef Bugl, Hans-Jürgen Achatz, Helmut Maier, Robert Hartmannsgruber.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1997

IM RAHMEN DER JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG der VdK-Ortsgruppe Steinburg am Wochenende wurde Franziska Herrmann – ihr Mann wurde noch drei Wochen vor Kriegsende Opfer des Zweiten Weltkrieges – für ihre 50jährige Mitgliedschaft geehrt. Zu diesem Anlaß überreichte stellvertretender VdK-Vorsitzender Max Schötz der heute 86jährigen ein Präsent. Im Auftrag des VdK-Kreisverbandes Straubing-Bogen händigte Johann Feldmeier die Ehrenurkunde aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.11.1997


Rentenreformgesetz heftig kritisiert
Hauptversammlung des VdK-Ortsverbandes zählt derzeit 39 Mitglieder
Au v. Wald. (hk) Gute Nachrichten bei der Jahreshauptversammlung des VdK-Ortsverbandes Steinburg am Samstag: Vorsitzender Walter Reichhardt verkündete, daß es sich gelohnt habe, die Eigenständigkeit des Ortsverbandes Steinburg zu erhalten, der Verein habe in den letzten Jahren an Mitgliedern zugenommen. Zur Zeit zähle er 39 Mitglieder.

Die für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrte Anna Steckler, die neue Betreuerin Anna Hagn und der neue Beisitzer Adolf Wenninger mit Vorstandsmitgliedern, Vorsitzendem Walter Reichhardt, Geschäftsführer Maier und Bürgermeister Gerd Peschke. (Foto: hk)

Reichhardt berichtete dann über die Teilnahme an verschiedenen Festen im Gemeindebereich. Er dankte Kreisgeschäftsführer Oswald Maier und Bürgermeister Gerd Peschke für ihre Unterstützung. Johann Feldmeier trug den Schriftführerbericht vor und ging dabei auch auf die Haussammlung „Helft Wunden heilen“ ein, die Helga Feldmeier geführt hatte.
Kreisgeschäftsführer Oswald Maier ging auf die positive Entwicklung des Verbandes ein und dankte dem Vorstand für die vergangenen vier Jahre Opferbereitschaft für den Ortsverband. Er betonte, daß die ehrenamtliche Arbeit von unverzichtbarem Wert sei, und daß durch diese Arbeit auch die Beiträge immer noch stabil gehalten werden könnten. Bei den Neuwahlen wurden zu dem bisher fungierenden Vorstand mit Walter Reichhardt als Vorsitzendem Max Schötz als Stellvertreter, Johann Feldmeier als Schriftführer und Kassier und als Behindertenvertreter Franz Graßl (alle einstimmig) wiedergewählt. Anna Hagn wurde als Betreuerin und Adolf Wenninger als Beisitzer in die Vorstandschaft berufen.
Für langjährige treue Mitgliedschaft zum VdK-Ortsverband Steinburg wurden mit einer Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet: Franziska Hermann für 50 Jahre, Anna Steckler für 40 Jahre, Günter Holzapfel für 20 Jahre und Johann Mauerer für zehn Jahre. Ein besonderes Lob sprach der Kreisgeschäftsführer dem Vorsitzenden Walter Reichhardt aus. Er ist nun schon seit 20 Jahren in der Vorstandschaft tätig und fungiert bereits seit zwölf Jahren als Vorsitzender. Bürgermeister Gerd Peschke gratulierte zur Wahl und betonte, daß die Arbeit des VdKVerbandes gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig sei.
In seinem Bericht über die aktuelle Sozialpolitik betonte Maier, daß die Kosten in der Gesundheitsreform „immer mehr in die Privatabsicherung gehen“. Er gab bekannt, daß zum Beispiel bei Zahnersatz, wie auch bei orthopädischen Hilfsmitteln und Hörhilfen, in Zukunft nur noch Festbeträge abgerechnet würden. Wichtig sei es auf jeden Fall, so der Redner, sich vor der Behandlung einen Heil- und Kostenplan erstellen zu lassen. Im Zusammenhang mit dem neuen Rentenreformgesetz, das 1999 in Kraft tritt, betonte Oswald Maier, daß neben der Absenkung des Rentenniveaus von 70 auf 64 Prozent ab dem 1. Januar 1998 auch die geplanten Änderungen bei der Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente sowie der Altersrente für Schwerbehinderte in Kraft treten.
Der Sozialverband VdK Bayern bleibe bei der Auffassung, so der Redner, daß dieses Rentenreformgesetz für Erwerbsgeminderte und Schwerbehinderte unzumutbare Härten berge. Die Heraufsetzung des Rentenalters und die Verschlechterung bei der Erwerbsminderungsrente bedrohten diesen Personenkreis, ohne Aussichten auf Arbeitsplätze, mit einem Abgleiten in die Sozialhilfe. Für viele Menschen, die jahrzehntelang ihr Bestes im Arbeitsleben gegeben und Beiträge in die Rentenversicherung bezahlt hätten, sei diese Behandlung unwürdig und nicht hinnehmbar, betonte Maier. „Der VdK wird weiter kämpfen, daß diese Verschlechterungen wieder rückgängig gemacht werden.“
Quelle: Bogener Zeitung, 19.11.1997


Vhs-Kurs „Stoffdruck“
Hunderdorf.
(ta) Die Außenstelle der Vhs Hunderdorf führt an zwei Abenden einen Stoffdruckkurs durch, bei dem die alte Kunst des Druckens mit Modeln nach alten bäuerlichen Motiven geübt wird. Bedruckt werden gekochte Stoffe aus Naturfasern, die als Kissen, Mitteldecken, Vorhänge oder Bettwäsche verwendet werden können. Der Kurs beginnt am Montag, 8. Dezember, um 19 Uhr; der Kurs kostet 30 Mark plus 10 Mark Materialkosten. Anmeldung beim Außenstellenleiter (Telefon 2760) entgegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1997


Irrtümliche Darstellung
Richtigstellung zu meinem Leserbrief „Wider besseren Wissens“ in der Ausgabe vom 18. November:
Sehr geehrter Herr Dr. Diller, in Ihrem Leserbrief vom 14. November haben Sie im Zusammenhang mit der Ortsumgehung Steinburg dem Hunderdorfer Gemeinderat Uneinigkeit unterstellt. Nach einem ausführlichen Gespräch mit MdB Robert Leidinger ist zwangsläufig der Eindruck entstanden, daß Ihre Äußerung wider besseren Wissens erfolgte.
In einem persönlichen Brief haben Sie dargelegt, daß dies irrtümlich geschehen ist. Trotz Ihrer Aussage, daß Sie es dabei bewenden lassen wollen, entschuldige ich mich für die harsche Wahl meiner Worte, weil ich Ihre Erklärung akzeptiere und es nach meinem Empfinden allein der Umgang miteinander erfordert.
Selbstverständlich wissen wir Ihre Agitation in der Angelegenheit zu würdigen, besonders die Steinburger Bürger, die dadurch eine Unterstützung in ihren Bemühungen erhalten haben. Auch ich halte nichts von Parteigezänke. Bleibt zu hoffen, daß Ihr Appell an die zuständigen Personen und Behörden nicht ignoriert wird, denn so kann der Zustand nicht bleiben.
Helmut R. Jakob
SPD-Ortsvorsitzender und Gemeinderat, Hunderdorf
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1997


Kein genereller Verzicht auf die Windkraft
Gemeinderat will Bau von Windanlagen nicht ausschließen – Derzeit keine Vorbehaltsflächen
Hunderdorf.
(xk) Mit dem Vorschlag, daß grundsätzlich für das Gemeindegebiet keine Vorrang- oder Vorbehaltsflächen für die Nutzung von Windenergie festgelegt werden, zeigte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einverstanden. Jedoch sollte, so die einhellige Meinung des Gemeinderates weiterhin, damit nicht ein generelles Ausschlußkriterium für Windkraftanlagen verbunden sein. Vielmehr solle bei Interesse zum Bau einer Windkraftanlage im Baugenehmigungsverfahren im einzelnen geprüft werden, wie es las Baugesetzbuch vorsieht.
Wie Bürgermeister Gerd Peschke eingangs ausführte, ist beabsichtigt, vom Planungsaus-schuß der Region Donau-Wald Standorte festzulegen, in der Windenergieanlagen zulässig sind (sogenannte Vorbehalts- oder Vorranggebiete), in den übrigen Gebietsbereichen wären dann derartige Anlagen grundsätzlich ausgeschlossen (sogenanntes Ausschlußziel). Die Frage für den Gemeinderat war deshalb auch, ob das Ausschlußziel beibehalten werden solle oder nicht. Das jetzige Planungskonzept sieht für den Bereich der Gemeinde Hunderdorf keinen Windanlagenstandort und damit kein Vorrang- und Vorbehaltsgebiet vor. Es habe für den Bereich Hoch-Rammersberg einen Standortvorschlag gegeben, der jedoch nicht weiter verfolgt wurde. Weiterhin hatte Josef Heigl vom Regionalverband Bayern des Bundesverbandes „Windenergie“ über die Nutzung der Windenergie referiert und prognostiziert, daß bis in 50 Jahren auf regenerative Energien umgestellt werden müsse. In den vergangenen Jahren seien auch Windkraftanlagen entwickelt worden, mit denen betriebswirtschaftlich Strom erzeugt werden könne. Von 40 vorgeschlagenen Landkreis-Standorten seien im Konzept noch drei verblieben, und zwar im Raum Wiesenfelden, Stallwang und Konzell. Das Baugesetzbuch privilegiere Windkraftanlagen, so Heigl, und die Gemeinden entscheiden, inwieweit grundsätzlich Einschränkungen oder Vorrangflächen festgelegt werden. Bekanntlich bestünden insbesondere Bedenken gegen Standorte aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes.
Zur Kenntnis genommen wurde auch ein Zuschußgesuch des Sportvereins Neukirchen-Steinburg. Mit sieben gegen acht Stimmen wurde entschieden, dem Verein in der Nachbargemeinde keine finanzielle Förderung mehr zu gewähren. Einstimmig beschloß der Gemeinderat die Aufnahme eines zinsverbilligten Darlehens für die mit 7,5 Millionen Mark veranschlagte Generalsanierung der Hauptschule. Aufgrund des gemeindlichen Antrages in der sogenannten „Nachtaktion“ erhielt die Gemeinde zur Vorfinanzierung der zugesicherten staatlichen Zuschüsse von insgesamt 3,7 Millionen Mark (ausbezahlt bisher rund zwei Millionen) diesen zinsgünstigen Kredit. Die Maßnahme soll im nächsten Jahr mit der Gestaltung des Schulhofbereiches abgeschlossen werden. Zum Baugesuch auf Erweiterung des Schweinestalles in Oberhunderdorf sowie zum Vorbescheid auf Neubau eines Antragshauses in Stetten wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt. Im folgenden wurde zur Sanierung und Erweiterung des Kläranlagenbetriebsgebäudes ein weiterer Bauauftrag vergeben. Den Zuschlag erhielt als günstiger Angebotssteller die Firma Erl, Osterhofen, bei einer Auftragssumme von rund 160 000 Mark.
Bürgermeister Gerd Peschke informierte über ein Schreiben der Polizei, wonach eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Stundenkilometern im Bereich Grub nicht für notwendig erachtet wird. Vielmehr wird auch auf die Vernunft der motorisierten Fahrzeugführer verwiesen, die Geschwindigkeiten den Gegebenheiten anzupassen. Weiterhin gab der Gemeindechef bekannt, daß bei der Kirchgasse (Rathaus) ein neuer Briefkasten aufgestellt wird, der bei der Hauptstraße beim Reinigungsgeschäft dafür abgebaut wurde. Wie angekündigt, wurde jetzt das Fernsprechhäuschen an der Hauptstraße (gegenüber Kreiswohnungsbau) entfernt, so Peschke.
Er berichtete zudem über das positiv verlaufene Gespräch mit Regierung und Kreisbrandrat bezüglich der Beschaffung eines kompletten hydraulischen Rettungssatzes für die FFW Hunderdorf. Abschließend zeigte der Bürgermeister auf, daß sich die Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer auf die gemeindlichen Finanzen nicht negativ auswirke, aber bei der Beteiligung bei der Einkommensteuer mit einem Einnahmerückgang von rund acht Prozent, das sind rund 108 000 Mark, gerechnet werden müsse. Zudem könne durch die jetzt eingeleiteten Bau- und Sanierungsmaßnahmen bei der Kläranlage eine erhebliche Einsparung von rund 10 000 Mark bei der jährlich zu zahlenden Abwasserabgabe erreicht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1997

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