1990-12

Mountainbike-Shop eröffnet
Zweirad Hagn erweitert Angebot — Tag der offenen Tür
Hunderdorf. „Bike-Shop“, so nennt Jungunternehmer Marco Hagn aus Hunderdorf sein neueröffnetes Fahrradcenter in Hunderdorf, Hauptstraße 38 (bei Steckler), in dem in großer Auswahl speziell

Eine stattliche Zweiradauswahl präsentiert der neue „Bike-Shop“.

Mountainbikes, aber selbstverständlich auch herkömmliche Fahrräder für Kinder und Erwachsene dem Kunden angeboten werden. Beratung mit Programmbesichtigung und Verkauf erfolgen wochentags über das Hauptgeschäft „Eisenwaren Xaver Hagn, Hauptstraße 1″. Am heutigen Samstag von 8 bis 16 Uhr und am morgigen Sonntag von 9 bis 17 Uhr ist „Tag der offenen Tür“ und Gelegenheit, die vielfältige Zweiradauswahl kennenzulernen.
Inhaber Marco Hagn hat den Beruf des Zweiradmechanikers erlernt und ist durch laufende Schulungsteilnahmen technisch auf dem laufenden. Er weiß, worauf es ankommt, auch bei anspruchsvollen Bikern! Im neuen Bike-Shop, gibt es ein sehenswertes stattliches Angebot an Mountainbikes, daneben aber auch sämtliche Fahrräder, vom Leichtlaufrad bis Kinderrad sowie Spezialräder für Behinderte. Es werden auch Fahrräder zusammengestellt und auf individuelle Wünsche des Kunden abgestimmt, sei es die spezielle Rahmenhöhe, die technische Ausstattung oder Farbe. In der vielfältigen Angebotspalette hat der Kunde die Qual der Wahl. Aufgrund der Engpässe der vergangenen Jahre rechnet Hagn damit, daß die Herstellerfirmen die starke Marktnachfrage auch heuer nicht decken können.
Er empfiehlt deshalb, sich schon möglichst bald zu entscheiden oder zu bestellen, damit der Kunde auch zum gewünschten Termin beliefert und stolzer Besitzer werden kann. Jetzt lassen sich auch Sonderwünsche noch leichter berücksichtigen. Ein Mountainbike oder Trekking-Rad oder ein sonstiges Fahrrad: Das ist auch eine Geschenkidee, gerade auch für. Weihnachten!
Quelle: Bogener Zeitung, 01.12.1990


Gewerbegebiets-Ausweitung geplant
Gemeinderat Hunderdorf befaßte sich mit vielen Bauplanvorlagen
Hunderdorf.
Bei der, vor wenigen Tagen im Sitzungssaal Hunderdorf stattgefundenen Sitzung nahm die Diskussion über die Ausweitung des Gewerbegebietes „Thananger-Straße-Erweiterung“ breiten Baum ein. Als Beschlußergebnis wurde letztendlich sogar einstimmig konstatiert, ein Deckblatt bzw. einen Bebauungsplan Nr. 2 aufzustellen und die vorgezogene Bürgeranhörung und Behördenbeteiligung durchzuführen. Es handelt sich dabei um eine Teilfläche südwestlich der Thananger Straße, die aus dem vorhandenen Flächennutzungsplan entwickelt wird.
Des weiteren soll auch ein Grundstück nördlich des Geh- und Radweges in die Planüberlegungen miteinbezogen werden. Der Entscheidung voraus ging die Bekanntgabe eines Verkehrszählungsergebnisses für die Thananger Straße, bei der in elf Stunden 495 Autos und Lastwagen in einer Fahrtrichtung ermittelt, wobei das bisherige Gewerbegebiet mit 10  Lastwagen und und 55 bzw. 73 Autos am Gesamtverkehrsaufkommen beteiligt ist, was rund 11 bzw. 16,7 Prozent entspricht. Bekannt gegeben wurde auch der Kostenanschlag für einen Gehweg an der Thananger Straße und eine Umgehungsstraße zum Gewerbegebiet, die jedoch ausscheiden dürfte im Hinblick auf Kosten und Grunderwerb. Entsprechend einer Vorentwurfsskizze erläuterte Architekt Walter Hornberger dann noch kurz das entworfene Konzept für die mögliche Aufteilung der vorgesehenen Erweiterung des Gewerbegebietes auf die interessierten Gewerbebetriebe.
Dann befaßte sich der Gemeinderat mit etlichen Bauplanvorlagen, zu .denen grundsätzlich das gemeindliche Einvernehmen festgestellt wurde. Ein Bauplan für fünf Wohnungen wurde bis zur nächsten Sitzung zurückgestellt. Es sind nähere Erkundigungen über eine Deckblatt-Änderung zu veranlassen. Ebenso wurde zum Garagenbau in Hoch festgestellt, daß von der Nutzung des Grundstücks keine Nachfolgemaßnahmen für die Gemeinde wegen des Sichtfeldes entstehen dürfen. Zur Information. Gegeben wurde dem Gemeinderat die Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplanes, wonach Windberg aus dem Einzugsbereich Hunderdorf ab 1992 gegebenenfalls ausscheidet. Informiert wurde der Gemeinderat auch über das Schreiben des Straßenbauamtes, wonach die von der Gemeinde beantragte Fußgänger- und Radfahrerunterführung an der Staatsstraße 2139/Kreisstraße Windberger Straße vorerst nicht möglich ist, jedoch zugesichert wird, daß bei einem eventuellen Ausbau der Ortszufahrt die Erforderlichkeit der Fußgängerunterführung erneut geprüft wird. Weiterhin wurde ein Schreiben der Flurbereinigungsdirektion zur Kenntnis genommen. Hier ist der Ausbau des Weges Hofdorf/Quellenweg im laufenden Flurbereinigungsverfahren Hofdorf-SoIlach nicht möglich. Der Bürgermeister informierte auch über ein Schreiben des Bayerischen Rundfunks, wonach das 12-Uhr-Läuten aus Hunderdorf für den 1. Dezember 1991 in Aussicht gestellt wurde. Bekanntgegeben wurde auch ein Schreiben des Landrates, womit für die Unterhaltungskosten des schweren Atemschutzes der FFW Hunderdorf ein Landkreiszuschuß von 800 Mark bewilligt wurde. Zu dem Kanalprojekt „Westliche Bahnhofstraße“ wurde ein Änderungswunsch vorgetragen, der auch in der künftigen Planung und Ausführung Berücksichtigung finden sollte, soweit dies technisch möglich ist. Informiert wurde der Gemeinderat ferner über die Finanzentwicklung des Haushalts 1990, wonach voraussichtlich noch eine Darlehensaufnahme, wie im Haushaltsplan genehmigt, notwendig wird. Für den Kleintraktor soll ein Schneepflug und ein Streugerät angekauft werden. Der Bürgermeister wurde ermächtigt, dem wirtschaftlichsten Angebot den Zuschlag zu erteilen.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.12.1990


Kunst in blumigem Rahmen präsentiert
Hunderdorf.
Am Freitag wurde in Hunderdorf zu einer Ausstellungseröffnung mit Sektempfang und kaltem Buffet eingeladen. Zu sehen waren Aquarellbilder des Münchner Malers Otto Schneider. Der Künstler, der sich in der bayerischen Kunstszene bereits einen Namen gemacht hat (Ausstellungen im Münchner Haus der Kunst, in Bad Aibling, Bad Füssing usw.) stand den Interessenten persönlich zur Verfügung.
Die Vernissage im Blumengeschäft „Die Blume“ in Hunderdorf mit floristischen Arrangements unterstrichen. Auch Bürgermeister Egon Weinzierl bekundete sein Interesse und ließ es sich nicht nehmen, sich vom Künstler selber durch die Ausstellung führen zu lassen. Die Inhaberin, Frau Claudia Hübel-Mildenberger, erläuterte den Gästen während einer kurzen Aussprache die Parallelen zwischen bildnerischer Kunst und floristischer Darstellung in Anbetracht der Farben- und Gestaltungslehre.
Der interessante Einfall der Hunderdorfer Geschäftsfrau, Kunst auch außerhalb der größeren Städte und mit „blumigem Rahmen“ zu präsentieren, wurde von den Gästen durchweg positiv beurteilt. Die Ausstellung mit Aquarellen und außergewöhnlichem Blumenschmuck ist noch bis zum 24. Dezember während der üblichen Geschäftszeiten in Hunderdorf zu sehen.
Unser Bild: Stoßen mit Sekt auf ein gutes Gelingen der Ausstellung an: der Münchner Maier Otto Schneider und die Inhaberin des Hunderdorfer Blumengeschäfts, Claudia Hubei-Mildenberger.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.12.1990


Nach Gottes hl. Willen verschied schnell und unerwartet mein lieber Schwiegervater, Pflegevater und Opa
Herr Fritz Kieninger
geb. 4. 3. 1905     gest. 13. 12. 1990
Mitglied der KSK Hunderdorf
Breitfeld, Windberg, den 14. 12. 1990
In stiller Trauer:
Heinrich Geiger, Schwiegersohn mit Helga
Günter Winter, Pflegesohn mit Familie
Heinerl Geiger, Enkel mit Bianca
Petra Geiger, Enkelin mit Siegfried
und übrige Verwandtschaft
Überführung heute, Freitag, den 14. 12. 1990, um 18.15 Uhr in Hunderdorf, anschließend Sterberosenkranz.
Trauergottesdienst am Montag, den 17. 12. 1990, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.12.1990


Vier „Wölfls“ sind Ehrenmitglieder
Hunderdorf.
Anläßlich einer Advents- und Nikolausfeier führte der Trachtenverein Hunderdorf auch eine Ehrung für langjährige Mitgliedschaft und für besondere Dienste durch. Für 25jährige Treue zum Verein wurden vom Vorsitzenden Ernst Sacher und Bürgermeister Egon Weinzierl mit der Ehrennadel ausgezeichnet: Laura Baier, Hannelore Neuberger und Gisela Hastreiter. Fünf Mitgliedern des Trachtenvereins wurde für ihre besonderen Dienste und für ihr Engagement die Ernennung zu Ehrenmitgliedern zuteil, die mit der Überreichung einer Ehrenurkunde bestätigt wurde: Siegmund Wölfl ist Gründungsmitglied des Trachtenvereins. Er fungierte seit 1952 als Vorplattler, Vortänzer, Schriftführer, Vereinskassier, Jugendleiter und seit 1980 als zweiter Vorsitzender. Seine Frau Maria Wölfl ist seit 1955 Mitglied des Trachtenvereins. Sie arbeitet im Vorstand mit und engagiert sich besonders bei Adventsbasars und beim Theaterspielen. Johann Wölfl ist ebenfalls Gründungsmitglied des heimatverbundenen Vereins. Er verwaltete schon das Amt des zweiten Vorsitzenden und des Kassiers und bewährt sich seit 1979 als Jugendleiter. Seine Frau Ernestine Wölfl ist Mitglied seit 1955. In der Zeit von 1958 bis 1973 hatte sie das Amt des Kassiers inne gehabt. Sie betätigt sich in Zusammenarbeit mit ihrem Mann besonders in der Jugend- und Kinderarbeit und ist auch um die Tracht der Kinder bemüht. Agnes Klumbies ist Mitglied seit 1968. Seit 1973 bewährt sie sich hervorragend als Kassiererin und sorgt dafür, daß die Finanzen des Trachtenvereins, trotz vieler Ausgaben, nicht ins Defizit geraten. — Das Bild zeigt die Geehrten, rechts im Bild Vorsitzender Sacher, hinten Bürgermeister Weinzierl.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.12.1990


Bürger- und Behördenbeteiligung
Hunderdorf.
Bei der Sitzung des Gemeinderates wurde die Vorentwurfsskizze zum Bebauungsplan „Gewerbegebietserweiterung II Thananger Straße“ zur Kenntnis genommen. Hiernach wird nunmehr die vorgezogene Bürgerbeteiligung und Behördenanhörung durchgeführt. Es handelt sich dabei um em Teilstück südwestlich der Thananger Straße, das aus dem Gewerbegebiet, wie im Flächennutzungsplan vorgetragen, entwickelt wird, sowie um einen Teilbereich nordöstlich des Landkreis-Geh- und Radweges, das ebenso in diesem Vorverfahren standortmäßig geprüft werden sollte. Mit diesem Verfahrensschritt werden rund 30 behördliche Stellungnahmen eingeholt, und auch die Bürger werden Gelegenheit zur Äußerung haben, wobei die entsprechenden Termine noch bekanntgegeben werden. Verschiedene Anlieger der Thananger Straße wenden sich gegen die Gewerbegebietserschließung über die bestehende Straße Thananger und fordern eine Umgehungsstraße.
Zu eingereichten Bauplänen wurde das gemeindliche Einvernehmen festgestellt. Es handelt sich dabei insbesondere um Wohnhausbauten, Werkstatt, Kfz-Werkstatt und um ein Fünffamilienhaus, wobei bei letzterem insbesondere die Einhaltung der Grund- beziehungsweise Geschoßflächenzahl geprüft werden sollte. Der Anliegerantrag auf Straßenbeleuchtung in Hoch wurde zur Haushaltsberatung 1991 zurückgestellt. Die Kosten beziffern sich auf rund 6 400 Mark für vier Brennstellen, und auch für die Erdarbeiten wäre etwa nochmals dieser Betrag aufzuwenden. Dem VdK wurde zur Seniorenbetreuung ein Zuschuß von 150 Mark genehmigt. Beschlossen wurde auch der Beitritt zum Kreiskrankenhaus-Förderverein Bogen und ebenso wurde dem Musikverein für zwei Ausbildungsschüler der Zuschuß, entsprechend einem früheren Beschluß, bewilligt. Zu einer Vorkaufsrechtsanfrage im Bereich Rimbach-Steinburg wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nach dem Baugesetzbuch nicht besteht, beziehungsweise nicht ausgeübt wird. Zur Abgleichung des Haushalts wurde ein Darlehen in Höhe von 320 000 Mark aufgenommen. Der Betrag ist im gesamten genehmigten Kreditaufnahmebetrag enthalten.
Dann folgte die Beratung über eine eventuelle Änderung der Feuerschutzabgabe und Hundesteuersatzung. Nachdem die Beträge seit rund zehn Jahren unverändert belassen wurden, werden nun aufgrund allgemeiner Kostensteigerungen der Feuerschutzabgabebetrag auf 25 Mark (bisher 15 Mark) angehoben und der Hundesteuerbetrag auf 25 Mark (bisher 20 Mark).
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1990


„Hungriger Sucher nach neuem Heimatbegriff“
Kornel Klar aus Hunderdorf ist der neue Träger der Josef-Schlicht-Medaille – Dr. Rupert Sigl hielt die Laudatio
Straubing-Bogen. (rid) 300 geschichtliche Wort- und Bildbeiträge, die Katalogisierung von Mühlen, Kapellen, Bauernhöfen und Feldkreuzen, Ortschroniken und Heimatbücher – all das hat der Landkreis Kornel Klar, Konrektor a.D. aus Hunderdorf, zu verdanken. Landrat Ingo Weiß zeichnete ihn für sein unermüdliches Schaffen am Montag bei einem Festakt im Rahmen der Jahresabschlußsitzung des Kreistages mit der Josef-Schlicht-Medaille aus. Der Historiker und Schriftsteller Dr. Rupert Sigl, selbst Träger der Josef-Schlicht-Medaille, sieht in der Arbeit des Preisträgers noch mehr als eine lange Liste geschichtlicher Beiträge: „Kornel Klar hat ein zukunftsorientiertes Heimatverständnis neu begründet.“

Der neue Preisträger der Josef-Schlicht-Medaille ist Kornel Klar aus Hunderdorf. Landrat Ingo Weiß (rechts) überreichte ihm die Auszeichnung des Landkreises.

Zur Feierstunde im Landratsamt hatten sich mit Dr. Häring, Josef Brembeck, Otto Kerscher, Josef Fendl und Michael Wellenhof er eine Reihe von Trägern der Josef-Schlicht-Medaille, , die seit 1978 an Persönlichkeiten mit hervorragenden Verdiensten um Heimat, Kultur und Brauchtum des Landkreises Straubing-Bogen verliehen wird, eingefunden. Mit einigen Gedanken zur „sehr schwierigen Materie des Rautenwappens“ stimmte der Kreisheimatpfleger für den Bogener Bereich, Hans Neueder, auf die Preisverleihung ein. Er berichtete von der jahrtausendelangen Geschichte der Raute, die schon die Babylonier gekannt hätten, ließ keinen Zweifel daran, daß das Rautenwappen vom Reitersiegel der Grafen von Bogen in das bayerische Wappen übertragen wurde und stellte schließlich die Hypothese auf, daß die Rauten im Siegel der Grafen von Bogen aus dem böhmischen Königshaus stammen. Er sei gerade dabei, diese Hypothese festigen zu lassen, schloß Neueder seinen mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Vortrag.
Landrat Ingo Weiß würdigte die Leistungen des neuen Schlicht-Preisträgers und überreichte Kornel Klar die Medaille. Blumen gab es für Kornel Klars Ehefrau. Glückwünsche sprachen schließlich Egon Weinzierl, der 1. Bürgermeister von Hunderdorf, und Direktor Hurt von der Sparkasse Straubing-Bogen, die jährlich die Medaille stiftet, aus. Den Höhepunkt der Preisverteilung bildete dann die Laudatio von Dr. Rupert Sigl, der besonders auf das Thema Heimat und den Heimatbegriff einging.
Während der Verlust von Heimat oft zu symbolisch überhöhten Erinnerungen an die materiellen und geistigen Werte der zurückgelassenen Umwelt reize, habe sie bei Kornel Klar, der aus dem Banat flüchten mußte, zu einem hungrigen Suchen und zu einer dynamischen Eroberung seiner neuen Heimat, dem Landkreis Straubing-Bogen, geführt. Die Heimatbücher Kornel Klars wie etwa das „Neukirchener Heimatbuch“ seien deshalb so wertvoll, weil sie den allzu gewohnten und verwässerten Begriff Heimat erweiterten und vertieften. Dr. Sigl ging dann näher auf die Bücher und Bildersammlungen des Geehrten ein, wobei er den Wert der alten Fotos besonders hervorhob. „Diese Bilder regen alle an, die Geschichte unserer engeren Heimat genauer kennenzulernen und zu erforschen.“
Als „rühmenswert schön an den Büchern unseres Konrektors Klar“ bezeichnete es Dr. Sigl, daß es der neue Schlicht-Preisträger geschafft habe, durch eine Rückbesinnung auf den echten unverfälschten Wert der Heimat den nötigen Schritt weg von der Geistesepidemie, die den Heimatbegriff mißbrauche, zutun. Genauso gefährlich wie der Mißbrauch des Begriffs Heimat sei heute die Angst vor einer Überfremdung. „Denn Heimat ist am allerwenigsten Orts- und Raumbestimmung; vielmehr müssen wir den Zusammenhang sozialer Erfahrungen, eine bestimmte Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen zum Ausdruck bringen“, sagte Dr. Sigl. Heute gehe es um die Wiedergewinnung der sinnlichen Erfahrbarkeit eines aktiv verstandenen Heimatbegriffs. Der Historiker Dr. Sigl wörtlich zum Schluß seiner Laudatio: „Heimat präsentiert in ihrer Symbolträchtigkeit die Vertrautheit, Nähe und Verläßlichkeit von konkreten Lebensverhältnissen. In dem Maß wie durch die Medien ein globales Bewußtsein geschärft worden ist, ist der Begriff der Heimat, der Sitten und Gebräuche und die Heimatsehnsucht enorm gewachsen. Heimat kann durchaus mit Sinn und Verstand gefüllt werden, wie Konrektor Kornel Klar es versucht und vorlebt. Dafür braucht es mehr Nüchternheit und weniger Pathos; denn Heimat ist ja selbst die Geschichte wie auch die Geschichte Heimat ist.“
Kornel Klar dankte für die Auszeichnung und erzählte, daß seine Leidenschaft für die Geschichte des Landkreises Straubing-Bogen aus der Not geboren sei. Als junger Lehrer habe er in den 50er Jahren aus Mangel an heimatgeschichtlichen Beiträgen mit dem Sammeln von geschichtlichen Dokumenten begonnen. „Diese Arbeit faszinierte mich so, daß sie zu meiner liebsten Freizeitbeschäftigung wurde.“ Kornel Klar stellte seine Arbeit vor und dankte schließlich allen, die ihn dabei unterstützt haben. Der Beifall der Kreisräte bei der Überreichung der Schlicht-Medaille war ein Beweis dafür, wie sehr sie mit der Wahl des neuen Preisträgers einverstanden sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1990


Bürgermeister Egon Weinzierl:
Gemeinde ist schöner und moderner geworden
Positive Bilanz bei der Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates Hunderdorf gezogen — Zahlreiche Investitionen
Hunderdorf. Am Mittwoch abend fand im Gasthaus Baier-Ebauer die Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates Hunderdorf statt. Dabei zog Bürgermeister Egon Weinzierl in seinem Jahresrückblick eine durchaus positive Bilanz. „Wenn auch nicht alle großen und kleinen Wünsche erfüllt werden konnten, so ist die Gemeinde doch schöner und moderner geworden“, konstatierte Weinzierl.
Als herausragende Ereignisse nannte Weinzierl die Einweihung des neuen Rathauses, verschiedene Straßenausbaumaßnahmen, den weiteren Ausbau der Kanalisation. Auch den langersehnten

Die Gemeinde dankte für ihr Engagement (v. l.) Kurt Baumann, Bürgermeister Egon Weinzierl, Arno Gerhardt, Hans Schaubeck.  Josef Hagn.

Kinderspielplatz habe man in Angriff nehmen können. Auch bezüglich der Baugebietserweiterung sei man einen großen Schritt weiter gekommen. Weinzierl wörtlich: „Ich glaube, daß wir mit Genugtuung eine positive Bilanz für das ablaufende Jahr aufstellen können.“
Die Statistik hat für die Gemeinde 1990 folgendes aufzuweisen: Geburten 43 (1989: 34), 32 Sterbefälle (23), 23 Eheschließungen (18), 2 961 Einwohner (2947) und 73 Baugesuche (71). Dann nannte Weinzierl die Einnahmen und Ausgaben der wichtigsten Investitionsmaßnahmen, wobei der Rathausneubau mit den bisherigen Gesamtausgaben von 1,9 Millionen Mark – 1990 Ausgaben von 590 000 Mark gegenüber Einnahmen von 786 000 Mark – zu Buche steht. Für den Kinderspielplatz im Baugebiet seien bisher 27 000 Mark bezahlt worden, für die Gewerbegebietserschließung in Breitfeld 125 000 Mark. Für den Straßenbau Gaishausen seien 263 00Ö Mark ausgegeben und 200 000 Mark an Zuschüssen verbucht worden. Für den Ausbau verschiedener Flurbereinigungsstraßen wurden 357 000 ‚Mark gegenüber Zuwendungen von 75 000 Mark getätigt. Der Ankauf eines neuen Unimogs steht mit rund 192 000 Mark in den Ausgaben. Der Gebäudekauf für die Bauhoferweiterung kostete rund 660 000 Mark. Für die Kanalisation Gaishausen wurden rund 478 000 Mark ausgegeben und rund 30 000 Mark an Beiträgen eingenommen. Die Renovierung des früheren Gemeindeamtes schlug mit rund 251 000 Mark zu Buche. Die Verschuldung erhöhte sich in diesem Jahr von 709 auf 961 Mark pro Einwohner. Dabei liegt die Gemeinde jedoch noch unter dem Durchschnitt im Landkreis, der 994 Mark beträgt.
Als wichtige Punkte, mit denen der Gemeinderat befaßt war, erwähnte Weinzierl den Auftrag für die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes  für die Abwasserbeseitigung in der Gemeinde sowie die Vereinbarung mit der Flurbereinigung wegen des Ausbaues verschiedener Wege. Ein weiterer Schwerpunkt war die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld. Getroffen wurde auch eine Grundsatzentscheidung zur Aufstellung eines Flächennutzungs- und Landschaftsplanes für das gesamte Gemeindegebiet sowie die Verfahrenseinleitung für die Gewerbegebietserweiterung an der Thanager Straße. Das Bemühen, so Weinzierl, galt ferner der Vermeidung von Abfällen und der Erstellung eines Recyclinghofes am Werkstattbauhof.
n seinem Ausblick auf 1991 betonte Weinzierl, daß neue Herausforderungen auf die Gemeinden zukommen würden, wobei Prioritäten gesetzt werden müßten. Als wichtigste Maßnahmen zählte Weinzierl auf, die Erschließung der Baugebiete und die Grundstücksabwicklungen Hochfeld-Süd-Erweiterung, Straßen- und Kanalerschließung im Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld. Ein Schwerpunkt wird auch die Generalsanierung der Hauptschule Hunderdorf (Bauabschnitt I) sein sowie der eventuelle Baubeginn des ersten Kanalbauabschnittes Steinburg-Au vorm Wald. Ferner die Fertigstellung des begonnenen Kinderspielplatzes, die Grundabwicklung für den Gehweg Windberger Straße sowie die ersten Verfahrensschritte zur Aufstellung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes.
Im Namen des Gemeinderates dankte Weinzierl allen, die sich in irgendeiner Form in den Dienst der Gemeinde gestellt haben. Dann ehrte Bürgermeister Johann Schaubeck, Hoch, für allgemeine Verdienste um den Sport und 40jährige Schiedsrichtertätigkeit. Er überreichte das Weltmeisterschaftsbuch 1990. Für 15jährige Badeaufsicht im Hallenbad Hunderdorf überreichte Weinzierl eine Urkunde mit Silbermünze der Gemeinde Hunderdorf an Arno Gerhardt. Für 8 Jahre Badeaufsicht wurde Josef Hagn und für 3 Jahre Kurt Baumann mit einem Geschenk bedacht. Dankesworte sprachen auch zweiter Bürgermeister Gerd Peschke sowie Geschäftsleiter Xaver Kern und Pfarrer Herbert Gerstl.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.12.1990


Recyclinghof macht Fortschritte
Hunderdorf.
Die Bemühungen der Gemeinde zusammen mit dem Zweckverband Straubing um den Ausbau eines Recyclinghofs am gemeindlichen Bauhof haben Fortschritte gemacht. Seit einigen Wochen sind neue Container für PE-Folien, Weißblech/Schrott sowie Alu aufgestellt. Vorhanden waren bisher bereits Altglas- und Papier/Pappe-Container, die auch am Friedhofsparkplatz aufgestellt sind. Sie wurden jetzt mit einem zusätzlichen Papiercontainer ergänzt. Am Bauhof ist auch bereits eine Grüngutsammelstelle eingerichtet, die jedoch im Winter (ab sofort!) geschlossen ist. Die Altpapier- und Glascontainer sind jederzeit zugänglich. Die Container für PE-Folien, Weißblech- Schrott und Mu können während der Öffnungszeiten des Bauhof es von 10 bis 12 Uhr jeweils samstags benutzt werden. Aufsichtspersonal steht für die ordnungsgemäße Ablagerung zur Verfügung. Sollten die Container am Friedhofsparkplatz gefüllt sein, sollte man prüfen, ob nicht ein Einwurf bei den Behältern am Recyclinghof möglich ist. Die Container werden jetzt regelmäßig wöchentlich entleert. Am Samstag, 12. Januar, findet eine einmalige Christbaumaktion statt. Beim Bauhof (Grüngutsammelstelle) können von 10 bis 12 Uhr Christbäume (ohne Lametta oder sonstigen Schmuck) kostenlos angeliefert werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.12.1990


Eine Weihnachtsfreude für Senioren
Jugendchor umrahmte die vom Pfarrgemeinderat gestaltete Feier
Hunderdorf.
Viele Seniorinnen und Senioren der Pfarrei Hunderdorf waren der Einladung der Seniorenbeauftragten Martha Hofmann gefolgt und trafen sich am Samstag zu einer vorweihnachtlichen Feier im Gasthaus Baier-Edbauer. In seiner Ansprache stellte der Ortspfarrer Herbert Gerstl die Persönlichkeit Papst Johannes XXIII. in den Mittelpunkt. Dieser Mann sei erst im hohen Alter zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden und habe durch seinen Mut und seine Ausstrahlungskraft bewiesen, daß man auch als betagter Mensch nicht resignieren dürfe. An alle Senioren gewandt meinte Pfarrer Gerstl, Papst Johannes XXIII. könne für sie als Vorbild gelten. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ingrid Hentschirsch sprach über die Bedeutung des Advents und meinte, daß nur derjenige, der ein helles und frohes Herz besitze, Weihnachten als das Fest der Liebe feiern könne. Im Namen des Pfarrgemeinderates dankte sie Martha Hofmann für deren Bemühungen während des ganzen Jahres um die Senioren von Hunderdorf und übergab an die Seniorenbetreuerin ein Blumengesteck. Bürgermeister Egon Weinzierl über überbrachte von seiten der politischen Gemeinde an die Senioren recht frohe Weihnachtsgrüße und wünschte Gottes Segen und Gesundheit für das kommende Jahr.
Der Jugendchor unter der Leitung von Andreas Sagstetter erfreute mit den Liedern „Als ich bei meinen Schafen wacht“, „Eine kleine Kerze leuchtet in der Nacht“, „Ein Licht geht uns auf“ und „Tochter Zion“. Aus den Reihen der Senioren trugen die Frauen Achatz, Breu, Fruhstorfer und Hofmann Gedichte und Geschichten rund um die Weihnachtszeit vor. Frau Jakobi erzählte in gereimter Versform die Geschehnisse beim Seniorenkreis und der Gymnastikrunde während des abgelaufenen Jahres. Die Jugendlichen Ulrike Hentschirsch, Susanne Kraus und Martina Obermeier spielten auf ihren Flöten Menuette und Hirtenmärsche zur Erbauung der Anwesenden. Mit gemeinsam gesungenen altbekannten Weihnachtsliedern nahm der besinnliche Teil der Adventsfeier seinen Abschluß. Als Weihnachtsgeschenk überreichte Martha Hofmann jeder Person im Saal einen Christstollen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.12.1990

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