1989-09

1989-09-01# 01 Angebot Gewerbepark Bayerwald 01.09.1989


Kinderferienaktion wird fortgesetzt
Hunderdorf.
Mit einem Spielenachmittag wurde die Kinderferienaktion des Pfarrgemeinderates Hunderdorf eröffnet. Pfarrgemeinderatsmitglied Konielius Klar erklärte sich erfreulicherweise bereit, diesen Nachmittag zu organisieren und zu leiten. Einige Frauen des Pfarrgemeinderates und Eltern unterstützten Klar bei seiner Aufgabe. Die Kinder der verschiedenen Altersgruppen hatten ihren Spaß an den meist lustigen Spielen, die allerdings auch Geschick und Gewandtheit verlangten. Der „Hüpfwurm“ war die große Attraktion dieses Nachmittags und mußte seine Elastizität stets unter Beweis stellen. Ortspfarrer Anton Högner besuchte diese Veranstaltung und zeigte sich sehr erfreut über die gelungene Aktion. Bei der Siegerehrung konnten alle Teilnehmer nette und praktische Preise in Empfang nehmen.
Die Ferienaktion wird am Mittwoch, 6. September, mit einer Fahrt zum Nationalpark Bayerischer Wald fortgesetzt. Anmeldungen zu diesem Ausflug sind am Wochenende jeweils nach den Gottesdiensten in der Sakristei möglich.
Unser Bild: Kinder mit Kornelius Klar bei einem Geschicklichkeitswettbewerb.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.09.1989


Die Polizei im Einsatz:
26 000 Mark Schaden bei Unfall
Hunderdorf.
Gegen einen Zaun und einen Peitschenmasten in Hunderdorf fuhr am Dienstag um 3.55 Uhr ein Autofahrer. Wie er selbst angab, habe er gerade Kassetten eingelegt und dadurch nicht auf die Straße geachtet. Verletzt wurde er in das Krankenhaus Bogen gebracht. Am Auto entstand Totalschaden in Höhe von 22 000 Mark; der Schaden am Zaun und Masten beträgt 4 000 Mark.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.09.1989


Mühlhiasl zog Zuschauer in Bann
Volksschauspiel über den Waldpropheten wurde in Hunderdorf uraufgeführt
Hunderdorf. Nach viermonatiger Vorbereitung fanden am Freitag und Samstag die ersten Vorstellungen über den sagenumwobenen Propheten Mühlhiasl auf der Freilichtbühne in Hunderdorf statt. Zur Uraufführung waren etwa 400 Zuschauer gekommen, die begeistert der Laienspielgruppe zusahen. Trotz widrigen Wetters besuchten am Samstag über 300 Gäste die Vorstellung. Nach der gut verlaufenen Generalprobe am Donnerstag abend waren alle gespannt auf die Premiere. So waren die Ränge vor der Freilichtbühne bald zu einem Großteil besetzt. Hinter der Bühne wurden noch letzte Anweisungen
gegeben, und auch die Zuschauer spürten, wie die Spannung stieg.

Die Schlußszene: In der Mitte der Mühlhiasl.

Dann ziehen die ersten Laienspieler auf, die Bühne. Es sind drei Arbeiter, die in einer einfachen Unterhaltung the Zuschauer über die Herkunft des Mühlhiasl aufklären. Er wird als Waisenkind geschildert, das von einem Hirtenehepaar aufgenommen wurde. Inwieweit diese Beschreibung den tatsächlichen Verhältnissen entspricht und aus welchem Umfeld der Waldprophet wirklich stammt, ist allerdings weitgehend unbekannt.
Wegen der wenigen historischen Quellen und um den Stoff aktueller zu gestalten, hat der Autor des Stückes, Alois Winter, auch Passagen in das Volksschauspiel eingebaut, die nicht auf die historische Person des Mühlhiasl zurückzuführen sind. So sind in dem Stück Anspielungen auf Abtreibung,. Tschernobyl und Flugzeugabstürze enthalten.
Winter gelang mit dem Laienspiel ein dramatisches Werk mit hohem Unterhaltungswert. Die Vorstellungen am Wochenende begeisterten das Publikum. Die Zuschauer waren von der Handlung ergriffen. Obwohl die nüchterne Umgebung des Schulzentrums in Hunderdorf mit ihrem Beton-Baustil aus den 70er Jahren nicht gerade das ideale Umfeld für die Inszenierung eines alten Bayerwald-Stoffes bietet, gingen die Zuschauer mit. Ein Grund dafür ist sicherlich auch die intensive Vorbereitung der Darsteller. Jeder beherrschte seinen Text, und die dramaturgischen Anweisungen wurden fehlerlos umgesetzt.
Die Geschichte erzählt die Entstehung der Legendenbildung um den Mühlhiasl. Die Handlung beginnt damit, daß der Waldprophet Hirt des Klosters Windberg wird. Bald jedoch bekommt der Mühlhiasl Schwierigkeiten mit dem Abt Veit, der dem Propheten auf Wunsch des Medicus zu Schwarzach verbietet, den Kranken mit seinen Naturheilmitteln zu helfen. Daraufhin verläßt der Hirt das Kloster mit der Prophezeiung, daß der Abt bald stirbt. Er findet Unterschlupf beim Müller von Apoig bei Hunderdorf. Davon leitet sich auch sein Name ab. Dort kann er viele Kranke heilen. Seine Weissagungen treten ein. So geht der Prophet nach dem Tod des Abtes wieder nach Windberg. Der neue Abt nimmt ihn wieder als Hirten auf. Mit der Prophezeiung über das große Weltabräumen als dramatischer Höhepunkt zieht er mit den Rindern wieder auf die Weiden, womit das Stück endet. Das weitere Schicksal bleibt ungeklärt, ebenso wie beim historischen Vorbild.
Das Stück besteht aus 25 Szenen und spielt an den Schauplätzen Windberg und Apoig. Als Volksschauspiel enthält es neben der Titelrolle, den Rollen der Äbte und Klosterbrüder zahlreiche Szenen mit Bauern und Bürger aus dem einfachen Volk. Die Darsteller für die Volksszenen sind größtenteils Mitglieder des Bayerwaldvereins Hunderdorf.
Die nächsten Vorstellungen sind für Samstag, 9. 9., 19 Uhr, und für. Sonntag, 10. 9., 14 Uhr anberaumt. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Sparkasse Hunderdorf sowie bei der Raiffeisenkasse Hunderdorf und an der Abendkasse. Bei schlechter Witterung gelten die vorverkauften Karten für eine terminverschobene Vorstellung, so z. B. am Sonntag, 17. 9., um 14 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.09.1989


Bebauungsplan-Entwurf gebilligt
Immissionswerte im geplanten Industriegebiet können eingehalten werden
Hunderdorf.
Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates Hunderdorf wurde über das weitere Aufstellungsverfahren für den Bebauungsplan Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld und die Änderung der Flächennutzungspläne Steinburg und Hunderdorf beraten. Das vom Landratsamt Straubing-Bogen geforderte Immissionsschutzgutachten lag dem Gemeinderat nunmehr vor. Durch das Gutachten wurde festgestellt, daß die gesetzlich geforderten Immissionswerte eingehalten werden können. Das Ergebnis des Gutachtens wird entsprechend in die Planung eingearbeitet. Der vorliegende Entwurf des Bebauungsplanes GE/GI Breitfeld wurde gebilligt und ist öffentlich auszulegen. Die Behördenanhörung ist durchzuführen. Die im gleichen Zuge notwendige Flächennutzungsplanänderung wurde ebenfalls gebilligt und die Deckblätter werden ebenfalls öffentlich ausgelegt.
Nachfolgend wurden wieder verschiedene Arbeiten für das neue Rathaus vergeben. Der Auftrag für den Sitzungssaal und das Trauungszimmer beläuft sich auf 69 000 Mark, für die Schrank- und Trennwände auf 198 000 Mark und für die Treppe auf 44 000 Mark. Den Zuschlag erhielt jeweils die Firma Härtenberger, Hunderdorf.
Im Zuge des Kanalbaues Gaishausen traf sich ein Teil des Gemeinderates kürzlich zu einer Ortseinsicht in Gaishausen. Vom Gemeinderat wurde nunmehr der getroffene Vorschlag zum Abschluß der Bauarbeiten angenommen. So soll die Teilstrecke vom Transformator bis zur Einmündung in die Gemeindeverbindungsstraße mit einem neuen Unterbau und einer Teerdecke von drei Meter Breite versehen werden. Im Bereich der Gemeindeverbindungsstraße Gaishausen-Ehren wird der von den Kanalbauarbeiten betroffene Streifen ordnungsgemäß dem übrigen Straßenkörper angeglichen und die übrigen schadhaften Stellen werden fachmännisch ausgebessert. Die zuvor ins Auge gefaßte Vollteerung wurde zurückgestellt, wenn sich eventuell nochmals Setzungen ergeben sollten, könnten diese leichter ausgebessert werden.
m weiteren befaßte sich der Gemeinderat mit verschiedenen Vorkaufsrechtanfragen und Bauangelegenheiten. Hierzu wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nach dem Baugesetzbuch nicht besteht bzw. nicht ausgeübt wird. Der vorliegende Antrag auf Befreiung von den Bauvorschriften wurde einstimmig gebilligt.
Eine Stellungnahme zu einem Schreiben des Bezirkstagspräsidenten von Niederbayern wegen der Beteiligung an einer französischen Partnerschaft wurde zurückgestellt. Vorher sollen noch nähere Auskünfte eingeholt werden. Abschließend informierte Bürgermeister Weinzierl den Gemeinderat noch über die Auslieferung des neuen Löschfahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr Hunderdorf und die Einladung zur Landkreisfahrt nach Kufstein.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.09.1989


Der letzte Messerschmied von Hunderdorf
Im August 1989 verstarb Josef Steckler im Alter von 74 Jahren. Er war der letzte Messerschmied von Hunderdorf. Er gehörte zur traditionsreichen Familie der Messerschmiede, die 1870 aus der CSR nach Bayern auswanderte. Damals machte sich ein Vorfahre namens Josef Steckler in Hunderdorf seßhaft. Seine bald überall bekannten guten Erzeugnisse fanden regen Absatz, und von weither kamen Aufträge und Bestellungen.
Von dem Begründer Josef Steckler vererbte sich der Betrieb an dessen Sohn Anton. Dieser verschied am 11. Oktober 1949 im Alter von 67 Jahren. Der tüchtige Meister arbeitete bis in sein hohes Alter in der Messerschmiede. Sie wurde bis 1905 zuerst von Michael Schwarz und später von dessen Sohn Otto geführt; letzterer ging 1905 nach Amerika.
Von den drei Söhnen des Anton Steckler fielen Anton und Karl im Zweiten Weltkrieg, so daß das Geschäft nach des Vaters Tod auf den dritten Sohn Josef überging, der Maria Bielmeier von Steinburg heirate. Die Hunderdorfer Messerschmiede lieferte ihre Erzeugnisse an Abnehmer nach Straubing, Regensburg, Passau, Landshut, München, Konstanz, Bad Canstatt und auch in die Schweiz.
Hergestellt wurden in der Hauptsache Messer alter Art für den

Die alte Schmiede am Bogenbach

täglichen Hausgebrauch, verschiedene Messer für Schlächtereien, Zigarrenabschneider u.a.m.
Bis zum Jahre 1954 lagen Geschäftshaus und Werkstatt am Bogenbach, der die Kraft lieferte. Um diese Zeit verdrängte der Strom die Wasserkraft. Josef Steckler, der letzte Messerschmied, übernahm 1949 das Geschäft und baute sich 1955 ein neues Geschäftshaus mit einer neuzeitlichen Werkstatt innerhalb des Ortsbereiches. 1955 wurde das Wasserrad abgebaut und zerstrümmert, das Haus kaufte Willi Hirtreiter von Stockwies und vermietete es.
Von 1930 bis 39 hatte die Schmiede ihre Blütezeit. Damals arbeiteten sieben Beschäftigte in der Werkstatt. Von sechs Uhr morgens bis 19 Uhr abends war emsiges Treiben in der Schmiede. Obwohl die fabrikmäßige Herstellung der Klingen den größten Teil des Marktes erobert hatte, blieben diesem handwerklichen Unternehmen, das damals zu den ganz wenigen in Bayern gehörte, dank seiner Qualitätsarbeit viele Abnehmer. Selbst Solinger Betriebe wurde aus der Schmiede in Hunderdorf beliefert. Trotz Technisierung in diesem Fabrikationszweig, blieb die Messerschmiede in Hunderdorf lebens- und konkurrenzfähig. Wohl gab es in Bayern etliche Messerschmieden, die sich aber fabrikmäßig hergestellte Einzelteile schicken ließen und diese dann zusammensetzten.

Josef Steckler bei der Arbeit

In den letzten Jahren ruhte die Arbeit in Hunderdorf. Da Josef Steckler keinen Nachfolger in seinem Beruf fand und er gesundheitsbedingt nicht mehr arbeitsfähig war, wurde der Betrieb 1977 für immer geschlossen.
Als der Großvater Steckler Meister war, arbeitete auch ein Geselle namens Josef Rosam, ein Egerländer, bei ihm. Dieser lernte hier die Schwester der damaligen Lehrerin Theresia Kellner, die Tante der Lehrerin Käthe Reitberger, kennen. Nach seiner Verheiratung mit ihr betrieb er viele Jahre selbst eine Messerschmiede in Kronmühle bei Marienbad, bis er zu seinem Sohne Josef Rosam jun., ebenfalls Messerschmied, nach Großsichdichfür, einem Vorort von Marienbad, übersiedelte. Diese blühende Messerschmiede kassierte 1945 der Tscheche.
Josef Steckler war auch von 1956 bis 1978 Mitglied des Hunderdorfer Gemeinderates. In zwei Generationen war die Familie Steckler, (Anton und Josef) ehrenamtlich in der Raiffeisenkasse zu Hunderdorf tätig. Josef Steckler war von 1947 bis 63 ehrenamtlicher Rechner und von 1967 bis 81 ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Hunderdorf eG.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 08.09.1989

Rathausneubau nimmt Form an
Der im Oktober 1988 begonnene Neubau des Rathauses in Hunderdorf nimmt immer mehr seine endgültigen Konturen an. Derzeit ist der Außenputz an der Reihe, nachdem die Innenputzarbeiten abgeschlossen sind und auch die Fenster größtenteils gesetzt sind. Die weiteren Hauptbauarbeiten sind noch der Fußboden, die Akustikdecken, Holzverschalungen, Türen und Treppen, und das Mobilar mit Schrankwänden im Verwaltungsbereich. Verschiedentliche Installationen sind dann noch abzuschließen. Die Bauarbeiten schreiten insgesamt gut voran. Ob sich allerdings die Bezugsfertigkeit zum November halten läßt, wie von der Gemeinde und Bürgermeister Weinzierl anvisiert, ist fraglich.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 08.09.1989


Gehwegbauten im vollem Gange

Die Bauarbeiten am Lindfelder Weg

Der Gehwegausbau am Lindfelderweg ist zur Zeit im vollem Gange. Damit wird eine Fußwegverbindung an der mit Anlieger- und Verbindungsverkehr viel befahrenen Ortsstraße geschaffen und ein Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr geleistet. Damit geht sicher auch ein langgehegter Wunsch der Anlieger in Erfüllung. Unterbrochen wird vorerst der Bürgersteig noch durch ein vorhandenes Gebäude. Derzeitig wird der Bauabschnitt ausgekoffert und der Unterbau eingebracht. Dann kann es bald an die Teerung gehen. Die Gemeinde läßt diese Baumaßnahme mit einem Kostenaufwand von knapp 50.000 DM durchführen und ist eine Teilmaßnahme des mit rund 166.000 DM vergebenen Bauauftrages, mit dem auch noch ein Gehweg längs des Gewerbegebietes an der Straße nach Thananger sowie ein Stichkanal- und straße für die Baugebietserweiterung an der Siedlungsstraße erstellt werden bzw. teilweise bereits erstellt worden sind.-
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 08.09.1989

Brigitte Lutz neue Post-Betriebsleiterin
Nachfolgerin von Josef Breu ins Amt eingeführt
Das Postamt in Hunderdorf hat eine charmante Chefin. Am Freitag, den 25.8.1989 wurde im Gasthaus Sandbiller der bisherige Leiter des Postamtes Hunderdorf, Josef Breu, verabschiedet und dessen Nachfolgerin, Brigitte Lutz, als neue Betriebsleiterin offiziell in ihr Amt eingeführt. Amtsvorsteher Robert Veith vom Postamt Straubing dankte Breu für seine zehnjährige Betriebsleitertätigkeit in Hunderdorf und stellte Brigitte Lutz als qualifizierte Post-Fachfrau vor.
Amtsvorsteher Veith hieß zunächst Bürgermeister Egon Weinzierl,

Amtsvorsteher Robert Veith, Bürgermeister Egon Weinzierl, die neue Hunderdorfer Postleiterin Brigitte Lutz und der nach Bogen verabschiedete Betriebsleiter Josef Breu.

die Bürgermeister-Stellvertreter Hans Feldmeier und Gerd Peschke, Stellenvorsteher der Amtsstellenleitung Karl Neuberger, Personalratsvorsitzenden Josef Fuchs, den Postöffentlichkeitsreferenten Erwin Eibl und weitere geladene Gäste willkommen.
Amtsvorsteher Rudolf Veith verabschiedete sodann den bisherigen Hunderdorfer Betriebsleiter Josef Breu, der seit 1979 das Postamt leitete. Veith konstatierte, »daß Josef Breu aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten mit der Leitung des größeren Postamtes Bogen betraut wurde.« Veith dankte Breu für seine gezeigten höherqualifizierten Leistungen, die mit der Übertragung des Bogener Betriebsleiterpostens honoriert worden seien und sprach ihm auch für seine Tätigkeit als Betriebsleiter in Hunderdorf Dank und Anerkennung aus.
Folglich stellte Amtsvorsteher Robert Veith Breu’s Nachfolgerin Brigitte Lutz (Bogen) vor und bezeichnete sie als hervorragende Fachfrau. Veith wörtlich: »Ihr können sich die Postkunden getrost anvertrauen, denn sie habe ihr sogenanntes »Handwerk« von der Pike auf gelernt und habe an vielen Postschaltern beständigen Umgang mit den Postkunden gehabt. Höflichkeit, Entgegenkommen und Verständnis, viel lieber jemanden einen Dienst erweisen, als Dienst zu tun, zeichnen die Betriebsleiterin aus.« Der Amtsvorsteher wünschte Brigitte Lutz abschließend für ihre verantwortungsvolle Aufgabe Glück und Erfolg zum Wohl der Deutschen Bundespost, vor allem aber auch zum Wohle der Hunderdorfer Bürger.
Personalratsvorsitzender Josef Fuchs würdigte ebenso die Leistungen von Josef Breu während seiner 10jährigen Betriebsleitertätigkeit in Hunderdorf. Brigitte Lutz, so Fuchs, sei nunmehr die einzige Frau in der Betriebsleiterfunktion im Landkreis und die fünfte Postleiterin in Hunderdorf nach dem Kriege. Der Personalratsvorsitzende wünschte der neuen Hunderdorfer Postchef in im Namen des Personalrats alles Gute und zufriedene Postkunden.
Bürgermeister Egon Weinzierl dankte Josef Breu für seine geleistete Arbeit in Hunderdorf und wünschte viel Erfolg in seinem neuen Wirkungskreis in Bogen. Zur neuen Betriebsleiterin Lutz führte Weinzierl aus, »daß man sich seitens der Gemeinde freue, eine qualifizierte und charmante Nachfolgerin zu erhalten, die das Postamt sicher mit Erfolg so weiterleiten und die Kunden zufriedenstellen werde. Der Gemeindechef überreichte sodann an Josef Breu und Brigitte Lutz ein Hunderdorf-Seidenbild und an Amtsvorsteher Veith ein Wappenkrügerl.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 08.09.1989

Stellenausschreibung
Der Schulverband Hunderdorf stellt voraussichtlich 1.10.1989 eine Reinigungskraft für ein auf 18 Monate befristetes Arbeitsverhältnis ein. Die Einstellung erfolgt für ein Teilzeitarbeitsverhältnis (30 Stunden pro Woche). Vergütung nach BMTG-II. Bewerbungen werdenbis spätestens 12. September 1989 erbeten an den Schulverband Hunderdorf, Kirchgasse 8, 8447 Hunderdorf.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 08.09.1989


Die Hauptschule hat Zukunft
Die Hauptschule (Jahrgangsstufen 5 bis 9) hat in unserem gegliederten Schulwesen ihren festen Platz:
– Sie vermittelt eine grundlegende Allgemeinbildung, orientiert sich in ihrem Unterricht verstärkt an der Arbeitswelt, schafft die notwendigen Voraussetzungen für eine qualifizierte Berufsausbildung und gibt Orientierungshilfen für die Berufswahl.
– Sie bietet anschaulichen Unterricht und betont den Bezug zur Praxis. Sie hilft damit Schülern zum Schulerfolg, deren Stärke nicht in erster Linie im abstrakten Denken liegt.
– Sie führt ohne Umweg zur Berufsausbildung und von dort zu weiterführenden Bildungswegen im Betrieb und in beruflichen Schulen.
Zeitgemäß
Die Hauptschule bietet solide Allgemeinbildung, die neben den zentralen Fächern das Musische und Praktische betont. Der Lehrplan beschränkt sich nicht auf Wissensvermittlung, sondern zielt auf umfassende Erziehung, auf Wertorientierung, auf Hilfen zur Lebensgestaltung, auf Arbeitstugenden und »Schlüsselqualifikationen«.
Von Lehren, Eltern und Schülern gleichermaßen geschätzt ist das Betriebspraktikum. Es vermittelt über die grundlegenden Inhalte des Faches Arbeitslehre hinaus konkrete Einblicke in die Berufswelt.
Mehr und mehr durchdringen Computer alle Bereiche des Lebens. Deshalb bietet die Hauptschule ab der 7. Klasse eine informationstechnische Grundbildung. Wer tiefer einsteigen will, kann außerdem das Fach Informatik wählen.
Ein sicherer Weg …
Nur wer erfolgreich lernt, kann Freude an der Schule haben. Und wer mit Freude lernt, hat bessere Aussichten auf Erfolg. Dazu braucht das Kind die richtige Schule: Seine Neigungen und Fähigkeiten müssen zu den Anforderungen passen. Die Hauptschule wendet sich an Schüler, die Sachverhalte lieber von der praktischen Seite als theoretisch angehen. Sie ist ein sicherer Weg in eine erfolgreiche Zukunft.
Über den erfolgreichen Hauptschulabschluß hinaus erwerben tüchtige Schüler schon nach 9 Jahren den qualifizierenden Hauptschulabschluß. Dieser »Quali« findet bei der Wirtschaft schon seit langem hohe Anerkennung.
Wer den Quali hat und in der berufspraktischen Prüfung gut abschneidet, erwirbt den qualifizierten beruflichen Bildungsabschluß (»Quabi«). Er ist der Anschluß nach oben für den Aufstieg im Beruf oder in weiterführende berufliche Schulen (Berufsaufbauschule, Fachoberschule, Berufsoberschule) bis hin zum Hochschulstudium..
Quali und Quabi zählen auch als Eintrittsvoraussetzung in die Beamtenlaufbahn des nichttechnischen mittleren Dienstes.
Die Wirtschaft sucht Hauptschüler
Die Wirtschaft sagt: Die Hauptschule hat Zukunft. Für qualifizierte Facharbeiter und Meister ist großer Bedarf. Ihre Aussichten auf Erfolg und Aufstieg im Beruf sind ausgesprochen gut.
Randolf Rodenstock
Vorsitzender des Studienkreises Schule-Wirtschaft Bayern: »Die Fachentwicklung hat gezeigt, daß der Trend der letzten Jahre, nämlich hin zum Gymnasium und zur Akademikerlaufbahn nicht zwangsläufig den erhofften Erfolg bringen muß, sondern auch in die Arbeitslosigkeit führen kann. Wir brauchen auch den soliden Arbeiter und Facharbeiter!«
Hubert Stärker
Präsident der Vereinigung der Arbeitgeberverbände in Bayern, Vorsitzender des Vereins der Bayerischen Metallindustrie: »Unbestritten ist, daß in den letzten 40 Jahren der deutsche Facharbeiter als »Qualifikationsträger« den wirtschaftlichen Wohlstand wesentlich mitgeschaffen hat. Mit dem Facharbeiter ist auch der Fachmann im technisch- organisatorischen Bereich angesprochen, der eine Hauptschulausbildung und dann eine betriebliche-berufsschulische Ausbildung durchlaufen und abgeschlossen hat…. Dieser »Typ« war und ist bis heute einer der wichtigsten Leistungsträger der deutschen Industrie, den wir auch morgen dringend brauchen werden.«
Franz Kähne
Mitglied im Vorstand der Bayerischen Motorenwerke AG, München: «Die bayerische Hauptschule ist für uns eine wichtige Schulart, gerade weil sie dieses eigene Bildungsprofil besitzt, das in besonderem Maße die praktischen Fähigkeiten, Interessen und Neigungen der Schülerinnen und Schüler betont…. Um das deutsche Ausbildungssystem, das ein Eckpfeiler unseres wirtschaftlichen Erfolges ist und das auf dem Fundament der Hauptschule steht, beneidet uns die Welt.«
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 08.09.1989


VdK-Ortsverband Hunderdorf/Windberg
Rundfahrt mit Bus und Dampfzug

Nun ist es soweit – am Sonntag, dem 10.9., findet eine Bus- und Bahnfahrt in den Oberen Bayerischen Wald statt. Abfahrt ist in Windberg um 9 Uhr und anschließend in Hunderdorf am Schulhof. Zusteigemöglichkeiten bei den Haltestellen in Bärndorf, Thananger und Hofdorf. Die VdK-Ortsvorstandschaft hat diesmal einen Ausflug ganz eigener Art zusammengestellt.
Zunächst geht es mit einem BELU-Reisebus bis Kötzting. Von dort, durch das romantische Regental, mit dem Dampfzug nach Lam, wo beim Bahnhofsfest Gelegenheit ist, ein Mittagessen einzunehmen. Anschließend sucht die Reisegesellschaft eine Glashütte auf. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, wertvolles Glas einzukaufen. Eine Rundfahrt gerade für Teilnehmer, die nicht gut zu Fuß sind und ein besonderes Erlebnis für jung und alt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 08.09.1989


Mühlhiasl-Freilichtspiel Hunderdorf
Weitere Aufführungen:
Am Samstag, 9.9., um 19.00 Uhr
am Sonntag, 10.9., um 14.00 Uhr
Für die am Sonntag, 3.9., wegen schlechter Witterung ausgefallene Aufführung findet am Sonntag, 17.9. um 14.00 Uhr eine Aufführung statt.
Schirmherr: Bürgermeister Egon Weinzierl
Aufführungsort: Freilichtspiel im Schulhof Hunderdorf
Eintrittspreise: 12,00 DM, 10,00 DM, 8,00 DM, je nach Platz
Kartenvorverkauf: Sparkasse Hunderdorf, Sollacher Str. 1 u. Raiffeisenbank Hunderdorf, Sollacher Str. 2.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 08.09.1989


Rathaus erhält neue Innenausstattung
Telefonanlage für 23 600 Mark — Teilnahme an Aktion „Fahrende Notrufsäulen“

Windberg. Am 14. September fand im Sitzungssaal Windberg die zweite Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf statt. Schwerpunkt dieser Sitzung war die Vergabe der Schreibtische und verschiedener Einrichtungsgegenstände für das neue Rathaus in Hunderdorf. Architekt Hornberger erläuterte den „Anwesenden die Planung der gesamten Einrichtung. Er stellte fest, daß insgesamt zwölf Firmen Angebote für die Vergabe der Schreibtische abgaben. Der Gemeinderat erteilt den Auftrag einer Firma in Hunderdorf, die als billigster Anbieter das System Werndl bzw. Voko anbot. Die Vertragssumme beläuft sich auf insgesamt fast 65 000 Mark.
Desweiteren wurden die Bürgermeister der drei Mitgliedsgemeinden beauftragt, die Innenausstattung der Wandschränke, Stühle, Vorhänge und sonstiger Ausstattungsgegenstände je nach Bedarf zu vergeben. ‚Ober die Ausstattung für die Teeküche, Registratur und den Aufenthaltsraum wird in der nächsten Sitzung verhandelt.
Anschließend vergaben die Versammelten die Telefonanlage für das neue Rathaus. Der Auftrag wurde der Bundespost mit einem Auftragsvolumen von 23 600 Mark erteilt.
Der Vorsitzende gab das Schreiben des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) wegen der Aktion „Fahrende Norufsäulen“ bekannt. Das BRK bittet die Kommune, Funkanlagen bei eintretenden Notsituationen und lebensrettenden Aktionen zur Verfügung zu stellen. Die Versammelten stimmten dieser Aktion einstimmig zu und damit werden sämtliche Funkanlagen der einzelnen Gemeinden, der Feuerwehren und der Verwaltungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.09.1989


Moderner Selbstfahr-Häcksler erhielt Weihe
Siliergemeinschaft nimmt Feldhäcksler für etwa 228000 Mark in Betrieb — Zusammenschluß von 28 Landwirten
Hunderdorf. Die Feldhäcksler-Siliergemeinschaft Bogen stellte am Sonntag nach der gemeinsamen Frühmesse, in der Gottes Segen für unfallfreies Fahren und gutes Gelingen der Häckslergemeinschaft erbeten wurde, ihren modernen, neu beschafften Selbstfahr-Feldhäcksler sowie weitere zum Arbeitsablauf gehörende Arbeitsmaschinen vor. Pfarrer Anton Högner erteilte dem Mais- und Grashäcksler sodann den kirchlichen Segen.

Pfarrer Högner bei der Segnung des modernen Selbstfahr-Häckslers.

Auf Initiative des Maschinen- und Betriebshilfsringes Mitterfels, der den Altlandkreis Bogen mit 48 Prozent Ackerland und 52 Prozent Grünland betreut, unterstützt vom Landwirtschaftsamt, wurde heuer am 3. Mai die Feldhäcksler-Siliergemeinschaft Bogen ins Leben gerufen. Hier haben sich 28 Landwirte das Ziel gesetzt, den gemeinschaftlichen Betrieb eines selbstfahrenden Mais- und Grashäckslers, sowie die Anwendung gemeinschaftlicher Anbau-, Pflege-, Ernte- und Transportmethoden in der Land- und Forstwirtschaft zu fördern. Die Gesellschafterversammlung berief mit Franz Wenfinger, Mühlberg, Otto Eibauer, Weingarten, und Johann Kienberger, Ried, drei Vorsitzende, die‘ auch als Geschäftsführer dieser, landwirtschaftlichen Selbsthilfevereim fungieren. Kurzerhand entschloß sich die Gemeinschaft heuer zum Ankauf eines selbstfahrenden Trommelfeldhäckslers mit Allradantrieb zur Verbesserung der Silagequalität. Dieser Feldhäcksler wird von einem 316 PS starken Motor angetrieben, ist wetterunabhängig, vielseitig ausstaffiert und hat ein automatisches Getriebe für eine stufenlose Geschwindigkeit sowie ein reihenunabhängiges Maisgebiß. Für dieses leistungsfähige Häckselgerät, das übrigens das erste dieser Art im nördlichen Landkreisgebiet ist, mußte diese Landwirtevereinigung auch rund 228000 DM berappen. Zum Betrieb des Häckslers wurden von der Gemeinschaft drei spezielle Fahrer verpflichtet, die auch für die Wartung und Pflege zuständig sind. Ferner planten die Mitglieder einen entsprechenden Wagenaufbau ein, um das Häckselgut kostengünstig transportieren zu können. Ein Radlader übernimmt das Verteilen und Festwalzen des Silogutes und vervollständigt somit die Silierkette. Die Einsatzleitung und die Abrechnung erfolgt über den Maschinenring.
Am Sonntag war es nun soweit, daß der neue Selbstfahr-Häcksler im Rahmen der Einweihungsfeier vorgestellt werden konnte. In der anschließenden Versammlung der Siliergemeinschaft im Gasthaus Baier-Edbauer wurden die Häckseltermine besprochen, damit wirtschaftlicher Einsatz gewährleistet ist und nicht unnötige Anfahrtswege quer durch den Landkreis auftreten. Weiterhin wurden die Benutzungsverordnung sowie die Kostenabrechnung erörtert. Ab sofort ist der Häcksler bei den Landwirten im Einsatz, und er kann auch von interessierten Nichtmitgliedern in Anspruch genommen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1989


2000 Besucher bei Volksschauspiel
Das Freilichtspiel „Mühlhiasl“ brachte dem Bayerwaldverein großen Erfolg
Hunderdorf. Am Sonntagnachmittag fand die fünfte und letzte Vorstellung des Volksschauspiels „Mühlhiasl“ statt. Die Aufführungen dieses Laienspieltheaters waren ein voller Erfolg für den ausrichtenden Bayerwaldverein und Autor Alois Winter. Das Freilichtspiel fand auch bei der Bevölkerung guten Anklang, und rund 2 000 Besucher waren zu den Aufführungen gekommen. Die rund 30 mitwirkenden Laienschauspieler verkörperten ihre Rollen engagiert und beeindruckend. Alois Winter, Autor und Regisseur, spielte zudem die Hauptrolle des „Mühlhiasl“ hervorragend und überzeugend. Vorzüglich waren auch die Darsteller der Mittel- und Nebenrollen, die ebenso ihr Bestes gaben.
Das Freilichtspiel um den sagenumwobenen Waldpropheten „Mühlhiasl“ brachte in seiner Handlung dem Publikum den weithin bekannten „Mühlhiasl“ und seine ihm zugeschriebenen echten und angeblichen Prophezeiungen näher, wobei der Autor zudem etliche neuzeitlich interpretierte Weissagungen mit Bezug auf aktuelles Weltgeschehen verarbeitete. Anerkennung verdient die Aufführung allemal. Sie bewegt jedenfalls etwas in Hunderdorf, der Heimat des 1753 auf der Apoiger Mühle geborenen Mathias Lang, der von namhaftesten Historikern als der wahre Waldprophet „Mühlhiasl“ angesehen wird. Verschiedene Publikationen dokumentieren dies eindeutig und trefflich. Das Bühnenstück fand nicht nur in den Medien, sondern auch bei der Bevölkerung Aufmerksamkeit und Interesse im breiten ostbayerischen Raum. Unterstützung fand Winter beim Bayerwaldverein Hunderdorf und rückte damit den „Mühlhiasl“ und seine Prohpezeiungen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Beschäftigung mit der Ortsgeschichte wurde sicher angeregt, denn feststeht, daß der Name Hunderdorf und der Waldprophet „Mühlhiasl“ verstärkt in aller Munde sind und man sich für diese historische Persönlichkeit besonders interessiert.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1989


Einzige Ansicht von Schloß Pürgl auf Porzellan
Rätselraten um die einstige Burg
Mitte des 19. Jahrhundertes war es modern, Schlösser und Burgen auf Tellern, Tassen, Kannen und Bechern aus Porzellan abzubilden. Ihnen verdanken wir die alten Ansichten von Kulturdenkmälern. Die meisten dieser Abbildungen stammen wahrscheinlich aus der

Tasse mit dem Schloß Pürgl

Porzellanfabrik Schwerdtner aus Regensburg. Die farbenprächtigen Gefäße sind die Zierde der Schlösser und Burgen und sind kunsthistorische Dokumente alter Baudenkmäler.
Auch im Schloß Haggn finden wir so eine Tasse, auf der mit großer Sorgfalt und fotografischer Genauigkeit die Kirche von Pürgl und das auf der gegenüberliegenden Seite sich erhebende »Pürglein« abgebildet sind. Der Henkel der Tasse, der Tassenrand und die Innenseite sind vergoldet, die Rückseite zeigt ein sattes Blau. Die »Burg« ist auf dem Bild eher ein Schloß, die Gebäude haben wenig Ähnlichkeit mit einer Veste. Die Vermutung liegt nahe, daß die ehemalige Burg abgebrochen wurde und einem Schloß Platz machen mußte. Bis heute konnte nicht ergründet werden, wie und wann die Burg und auch das Schloß verschwunden sind. Niemand weiß, ob sie geschleift wurden oder niedergebrannt sind.
Man kann darüber nur Vermutungen anstellen. Wenn es stimmt, daß die Tasse um 1850 gefertigt wurde, so könnte man annehmen, daß das Schloß um diese Zeit noch vorhanden war. Dann aber fragt man sich, wieso keine Aufzeichnungen über das Schloß aus dieser Zeit bestehen, denn Unterlagen aus dem 19. Jahrhundert sind reichlich von anderen Schlössern vorhanden.

Das Haus war der frühere Burgstall, links davon stand bei den Bäumen die Burg Pürglein

Andererseits kann es aber auch sein, daß der Maler das Schloß nach einer alten Zeichnung oder einem Stich gemalt hat, um es für die nachkommenden Generationen festzuhalten.
Von der ehemaligen Burg steht noch der Burgstall, der heute als Wohnhaus dient. Am Giebel lesen wir die Jahreszahl 1340. Aus diesem Jahr ist der Ritter Konrad von dem Pürglein als Richter in Mitterfels bezeugt. Da der Name Pürglein von ,,kleine Burg« abgeleitet wird, ist anzunehmen, daß um diese Zeit eine kleine Befestigung bestanden hat. Auf Apians Landtafeln von 1568 ist Pürgl als Befestigung »Bürgln« zu finden. 1370 ist Pürgl Unterschlupf der Krieger des Herzogs Albrecht von Straubing. Laut Wenning ist die Burg 1720 als Nutzteil des Schlosses Haggn bezeichnet. Nach Meinung von Dr. Keim, der sich mit den Besitzern von Pürgl geschichtlich befaßte, muß die Burg oder das Schloß noch im 19. Jahrhundert gestanden haben.
Heute erhebt sich südlich des noch stehenden ehemaligen Burgstalles eine kuppelförmige Erhebung, die mit Blumen bewachsen ist. Diese wird von einer grabenähnlichen Vertiefung ringförmig umgeben, was auf einen früheren Burggraben vermuten läßt. Hier erhob sich die frühere Burg. Mauerreste fehlen, einige Bodenmulden sollen von eingestürzten unterirdischen Gewölben stammen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Wohnungsbau für Aussiedler wird gefördert
Die Sanierung von Altbauten, Dachgeschoßausbau und der von Neuwohnungen für Aussiedler werden vom Bund und Freistaat Bayern gefördert. Gewährt werden Zuschüsse durchschnittlich 50.000,– DM je Wohnung. Damit die Aussiedler und Zuwanderer gut integriert und rasch mit Wohnungen versorgt werden können, sollen möglichst viele Wohnungen den Aus- und Umbau sowie durch die Erweiterung von Gebäuden geschaffen werden. Gemeint sind Gebäude und Gebäudeteile, die bisher nicht dem Wohnen dienen oder deren Wohnungen wegen ihres geringen Standards nicht mehr vermietbar sind und leerstehen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei dem Landratsamt Straubing-Bogen, Tel. 09421/300-262, Zimmer Nr. 240, Herr Häusler.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Ende der mitteleuropäischen Sommer 1989
Für das Jahr 1989 endet die mitteleuropäische Sommer Sonntag, 24.9.1989 um 3.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Im Zeitpunkt des Endes der Sommerzeit wird die Stundenzählung um eine Stunde von 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Aus der Gemeinschaftsversammlung
Am 14.9.1989 fand im Sitzungssaal Windberg die zweite diesjährige Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf statt.
Schwerpunkt dieser Sitzung war die Vergabe der Schreibtische und verschiedener Einrichtungsgegenstände für das neue Rathaus in Hunderdorf.
Eingangs konnte Vorsitzender Lobmeier den Arch. Hornberger und Geschäftsstellenleiter Kern begrüßen.
Arch. Hornberger erläuterte den Anwesenden die Plan gesamten Einrichtung. Er stellte fest, daß insgesamt 12 Angebote für die Vergabe der Schreibtische abgaben.
Der Gemeinderat erteilt den Auftrag der Fa. Härtenberger Hunderdorf, die als billigster Anbieter das System Werndl bzw. Voko anbot.
Die Vertragsstimme beläuft sich auf insgesamt 64.159,66 DM. Des weiteren wurden die Bürgermeister der 3 Mitgliedsgemeinden beauftragt, die Innenausstattung der Wandschränke, Stühle, Vorhänge und sonstiger Ausstattungsgegenstände je nach Bedarf zu vergeben.
Die Ausstattung für die Teeküche, Registratur und den Aufenthaltsraum wird in der nächsten Sitzung vergeben.
Anschließend vergaben die Versammelten die erforderliche Telefonanlage für das neue Rathaus. Der Auftrag wurde der Bundespost mit einem Auftragsvolumen von 23.600,– DM erteilt. Der Zuschlag fiel auf die neuestes ISDN-fähige Telefonanlage Octopus 180 i, mit der später auch ein Durchwahlbetrieb möglich wird. Der Vorsitzende gab das Schreiben des Bayer. Roten Kreuzes wegen der Aktion »Fahrende Notrufsäulen« bekannt.
Das BRK bittet die Kommunen, Funkanlagen bei eintretenden Notsituationen und lebensrettenden Aktionen zur Verfügung zu stellen.
Die Versammelten stimmten dieser Aktion einstimmig zu und stellen sämtliche Funkanlagen der einzelnen Gemeinden, der Feuerwehren und der Verwaltungsgemeinschaft zur Verfügung, wobei ein entsprechendes SOS-Zeichen angebracht wird.
Abschließend dankte Vorsitzender Lobmeier im Namen der Verwaltung allen Verbandsmitgliedern, daß wieder ein VG-Ausflug in diesem Jahre stattfand und viel Anklang gefunden hat.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Fahrplanwünsche für den Reisezug- und Bahnbusverkehr 1990/91
Das Landratsamt bittet, Fahrplanwünsche für den Reisezugverkehr 1990/91 sowie für den Linienverkehr mit Omnibussen der Bundesbahn bis spätestens 5.10.1989 einzureichen. Für jede Anregung ist ein eigenes Formblatt auszufüllen.
Die Vorschläge können sich auf folgende Strecken beziehen:
Zugstrecken:
Regensburg – Straubing – Passau
Straubing – Neufahrn – München
Straubing – Bogen
Buslinien:
Kasparzell – Mitterfels – Bogen – Straubing
Regensburg – Pfatter – Rain – Straubing
Straubing – Leiblfing – Dingolfing
Wörth – Kirchroth – Straubing
Straubing – Schwarzach – St. Englmar – Viechtach
Straubing – Stallwang – Cham
Straubing – Oberschneiding – Altötting
Straubing – Geiselhöring – Neufahrn
Straubing – Steinburg – Miltach
Diese Formblätter für Fahrplanwünsche sind bei der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf während der allgemeinen Dienststunden erhältlich.
Das Landratsamt nimmt selbstverständlich auch Verbesserungsvorschläge für die Buslinien privater Unternehmer im Landkreisgebiet entgegen.
Die gesetzte Frist ist unbedingt einzuhalten, da sonst eine Behandlung der Anregungen oder Änderungswünsche bei der Fahrplankonferenz nicht mehr gewährleistet werden kann. Das Landratsamt wird auch eine entsprechende Presseveröffentlichung veranlassen und die Bevölkerung darauf hinweisen, daß den Gemeinden die Formblätter ausgegeben werden.
Fehlanzeige ist erlassen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Auslegung – Änderung – Ergänzung des Flächennutzungsplanes
Der Gemeinderat hat am 24.11.1988 beschlossen, den Flächennutzungsplan Hunderdorf und Steinburg in folgenden Bereichen für folgende Flurnummern – zu ändern.
Bei Breitfeld, westlich Staatsstr. 2139 (GE-Nolte):
Bisheriges Gewerbegebiet (GE) wird als Industriegebiet (GI) ausgewiesen. Als »GI« wird zusätzlich die Fl.N r. 272 Gemark. Au v. Wald einbezogen.
Planänderungsentwurf ist von IPG ing-plan GmbH, Bogen-Furth, Weiherbachstr. 17 ausgearbeitet worden. Er wurde mit Erläuterungsbericht in der Fassung vom 29.5.1989 vom Gemeinderat am 5.9.89 gebilligt.
Der Änderungsentwurf mit Erläuterungsbericht liegt in der Zeit vom 25.9.89 bis 25.10.89 in den Amtsräumen der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Kirchgasse 8, 8447 Hunderdorf, Zimmer Nr. 1, öffentlich aus. Während der Auslegungsfrist können Bedenken und Anregungen (schriftlich oder zur Niederschrift) vorgebracht werden.
Hunderdorf, 14.9.1989
Gemeinde Hunderdorf
Weinzierl, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Auslegung eines Bebauungsplanes
Der Gemeinderat Hunderdorf hat am 9.2. und 29.5.1989 beschlossen, für das Gebiet »Breitfeld«, das wie folgt umgrenzt ist:
Osten: Staatsstraße 2139
Süden: Flurweg FI.Nr. 202/2 Gemarkung Hunderdorf
Westen: Verbindungsweg Hunderdorf-Au vorm Wald Fl.Nr. 227 Gemarkung Hunderdorf und Fl.Nr. 279 Gemarkung Au vorm Wald
Norden: geplante Ortsumgehung Staatsstraße 2139 – Richtung Flurweg Nr. 261
und folgende Grundstücke umfaßt:
Gemarkung Hunderdorf: 206, Tfl. 201
Gemarkung Au vorm Wald: 186 – 189, 279, 192, 195 – 199234/1, 210/3, 213, 214 T, 215 1, 215/2, 216 T, 216/2, 217 T, 217/2, 218, 272
einen Bebauungsplan im Sinne des § 30 Abs. 1 BauGB aufzustellen. Ein Planentwurf ist vom Planungsbüro IPG ing-plan GmbH, Bogen-Furth, Weiherbachstr. 17, ausgearbeitet worden. Er wurde mit der Begründung in der Fassung vom 5.9.89 vom Gemeinderat am 5.9.89 gebilligt.
Der Entwurf des Bebauungsplanes mit Begründung liegt in der Zeit vom 25.9.89 bis 25.10.89 in den Amtsräumen der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Kirchgasse 8, 8447 Hunderdorf, Zimmer Nr. 1, öffentlich aus. Während der Auslegungsfrist können Bedenken und Anregungen (schriftlich oder zur Niederschrift) vorgebracht werden.
Hunderdorf, 14.9.89
Gemeinde Hunderdorf
Weinzierl, 1. Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Grundstücksverpachtung
Der Flurbereinigungsverband Landau a. d. Isar verpachtet voraussichtlich zum 1.11.1989 die Grundstücke Fl.N r. 94 zu 1,56 ha und Fl.Nr. 94/3 zu 0,737 ha, Gemarkung Steinburg. Pachtpreis ca. 60,00 DM je Tagwerk.
Pachtinteressenten können sich beim Flurbereinigungsverband Landau, Dammstr. 10, 8380 Landau, (Tel. 09951-74260 oder 74268) melden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Aus der Gemeinderatssitzung vom 6.9.1989
Bei der letzten Sitzung des Gemeinderats Hunderdorf wurde über das weitere Aufstellungsverfahren für den Bebauungsplan Gewerbe und Industriegebiet Breitfeld und die Änderung der Flächennutzungspläne Steinburg und Hunderdorf beraten.
Das vom Landratsamt Straubing-Bogen geforderte Immissionsschutzgutachten lag dem Gemeinderat nunmehr vor. Durch das Gutachten wurde festgestellt, daß die gesetzlich geforderten Immissionswerte eingehalten werden können. Das Ergebnis des Gutachtens wird entsprechend in die Planung eingearbeitet. Der vorliegende Entwurf des Bebauungsplanes GE/GI Breitfeld wurde gebilligt und ist öffentlich auszulegen. Die Behördenanhörung ist durchzuführen. Die im gleichen Zuge notwendige Flächennutzungsplanänderung wurde ebenfalls gebilligt und die Deckblätter werden ebenfalls öffentlich ausgelegt.
Nachfolgend wurden wieder verschiedene Arbeiten für das neue Rathaus vergeben. Der Auftrag für den Sitzungssaal und das Trauungszimmer beläuft sich auf 69.000 DM, für die Schrank- und Trennwände auf 198.000 DM und für die Treppe auf 44.000 DM. Den Zuschlag erhielt jeweils die Fa. Härtenberger, Hunderdorf.
Im Zuge des Kanalbaues Gaishausen traf sich ein Teil des Gemeinderates kürzlich zu einer Ortseinsicht in Gaishausen. Vom Gemeinderat wurde nunmehr der getroffene Vorschlag zum Abschluß der Bauarbeiten angenommen. So soll die Teilstrecke vom Transformator bis zur Einmündung in die Gemeindeverbindungsstraße mit einem neuen Unterbau und einer Teerdecke von 3 m Breite versehen werden. Im Bereich der Gemeindeverbindungsstraße Gaishausen-Ehren wird der von den Kanalbauarbeiten betroffene Streifen ordnungsgemäß dem übrigen Straßenkörper angeglichen und die übrigen schadhaften Stellen werden fachmännisch ausgebessert. Die zuvor ins Auge gefaßte Vollteerung wurde zurückgestellt, wenn sich evtl. nochmals Setzungen ergeben sollten, könnten diese leichter ausgebessert werden.
Im weiteren befaßte sich der Gemeinderat mit verschiedenen Vorkaufsrechtanfragen und Bauangelegenheiten. Hierzu wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nach dem Baugesetzbuch nicht besteht bzw. nicht ausgeübt wird. Der vorliegende Antrag auf Befreiung von den Bauvorschriften wurde einstimmig gebilligt.
Eine Stellungnahme zu einem Schreiben des Bezirkstagspräsidenten von Niederbayern wegen der Beteiligung an einer französischen Partnerschaft wurde zurückgestellt. Vorher sollen noch nähere Auskünfte eingeholt werden. Abschließend informierte Bürgermeister Weinzierl den Gemeinderat noch über die Auslieferung des neuen Löschfahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr Hunderdorf und die Einladung zur Landkreisfahrt nach Kufstein.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Landkreis Straubing-Bogen geht auf Reisen
Am Sonntag, 1.10.89 wird der Sonderzug des Landkreises Straubing-Bogen nach Kufstein fahren. Damit wird eine Tradition aufrechterhalten, die bereits seit einigen Jahren aktuell ist.
Die Abfahrt ist um 6.00 Uhr ab Bahnhof Bogen vorgesehen die Ankunft wurde auf 20.30 Uhr festgelegt.
Der Reisepreis für die Fahrt nach Kufstein beträgt für Erwachsene 34,-DM und Kinder von 6 bis 12 Jahren zahlen nur den halben Fahrpreis.
In diesem Preis ist enthalten – Fahrt mit dem Sonderzug nach Kufstein und zurück – Reiseleitung – Bereitstellung eines bewirtschafteten Gesellschaftswagens.
Ein Geldumtausch ist nicht unbedingt erforderlich. Gleichzeitig wird in Kufstein ein Sonderpreis für eine Liftkarte (Hin- und Rückfahrt) Kaiserlift und Sesselbahn Wilder Kaiser für 14,– DM angeboten. Gutscheine für ermäßigte Liftkarten werden im Zug ausgegeben.
Fahrkarten erhalten Sie bei den Bahnhöfen Straubing und Bogen. Gruppen können sich Plätze reservieren lassen.
Kufstein als Reiseziel ist ein sehr schöner Ort und wird um 788/90 erstmals urkundlich erwähnt, die Festung wird um das Jahr 1205 erwähnt.
Heute ist Kufstein eine freundliche Kleinstadt am Inn und weltweit als »Perle Tirols« bekannt.
Kufstein wird umgeben von Wiesen, Wäldern und Seen; beherrscht vom mächtigen Massiv des berühmten Kaisergebirges. Es ist also auch ein Paradies für Wanderer, Naturliebhaber, Bergsteiger und Freunde echter Tiroler Gemütlichkeit.
Herr Landrat Ingo Weiß würde sich freuen, wenn wieder viele Landkreisteilnehmer teilnehmen würden. Aus diesem Grunde gibt die Gemeinde Neukirchen dieses Programm für die Fahrt nach Kufstein bekannt und lädt die Bürger des Verwaltungsbereiches zu dieser Fahrt herzlich ein.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989

»Freilicht-Laienspiel um den Mühlhiasl«
Der Waldprohpet fand reges Interesse, die Laienspieler fanden guten Anklang.
Am Freitagabend, dem 1.9., erlebte das Volksschauspiel »Mühlhiasl« seine Uraufführung. Knapp 400 Besucher waren gekommen und zeigten sich durchwegs beeindruckt von der Inszenierung und den Laienspieldarbietungen. Aufgrund der schlechten Witterung waren am Samstag, 2.9., rd. 300 Zuschauer gekommen; sie harrten trotz

Die dramatische, starke Schlußszene, mittig der Mühlhiasi bei seinen beeindruckenden Prophezeihungen

des später einsetzenden Regens allesamt gespannt bis zum Schluß aus. Die Sonntagnachmittags-Vorstellung fiel wegen des anhaltenden Regens aus. Sehr guten Zuspruch fanden die Samstag- und Sonntagaufführungen, am 9. und 10.9., die mehr als 1.000 Zuschauer erlebten. Die am 3.9. ausgefallene Aufführung wurde terminverschoben am Sonntag, 17.9., nachgeholt.
Die rd. 30 mitwirkenden Laienspieler verkörperten ihre Rollen engagiert und beeindruckend. Alois Winter, Autor und Regisseur, spielte zudem die Hauptrolle des »Mühlhiasl« hervorragend und überzeugend. Vorzüglich auch die Darsteller der mittleren Rollen. Ihr Bestes gaben ebenso die Mitwirkenden in den verschiedenen Nebenrollen. Der Beifall des Publikums ist der verdiente Lohn der Akteure für die Darbietungen, aber auch für die vielen Proben und die hierfür verwendete Freizeit. Befragte Besucher äußerten sich durchwegs anerkennend über das Freilicht-Laienspiel, wobei viele das Kriterium »gut gefallen«, »Klasse«, »hervorragend« verteilten.
Das Freilichtspiel um den sagenumwobenen Waldpropheten »Mühlhiasl« hat weniger historischen, sondern mehr unterhaltenden Charakter.
Er bringt in seiner Handlung einfach den – weithin bekannten »Mühlhiasl« und seine ihm zugeschriebenen echten und angeblichen Prophezeihungen näher, wobei ihm der Autor zudem etliche neuzeitlich-interpretierte Weissagungen unter Bezug auf aktuelle Weltgeschehen zudichtet und sich teilweise auch an die Romanfassung stützt, um mehr Handlung und nicht langweilige Unterhaltung zu bieten. Denn rein Historisches, so Winter, wäre zu trocken und langweilig.
Anerkennung verdient die Aufführung allemal. Sie fand auch lebhaftes Echo in der örtlichen sowie verschiedenen anderen Zeitungspublikationen sowie bei verschiedenen Rundfunksendern. Sie bewegt jedenfalls etwas in Hunderdorf, der Heimat des 1753 auf der Apoiger Mühle geborenen Mathias Lang, der von namhaftesten Historikern als der wahre Waldprophet »Mühlhiasl« angesehen wird. Verschiedene Publikationen wie z. B. von Pater Backmund, Dr. Sigl, und W. Zeitler dokumentieren dies eindeutig-trefflich. Das Bühnenstück fand nicht nur in den Medien, sondern auch bei der Bevölkerung Aufmerksamkeit und Interesse im breiten ostbayerischen Raum, was auch die vielen verschiedenen Kartennachfragen und Besucher unterstreichen.
Autor Winter, der Unterstützung beim Bayerwaldverein Hunderdorf fand, rückte damit den Mühlhiasl und seine Prophezeihungen wieder noch mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, von denen es scheint, daß sich einiges verwirklicht hat. Der Ortsgeschichte wurde damit sicher ein positiver Aspekt gegeben, denn feststeht, daß der Name Hunderdorf und der Waldprophet Mühlhiasl verstärkt wieder in aller Munde sind und man sich für diese historische Persönlichkeit verstärkt interessiert.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


VdK-Ortsverband
Verbesserungen von Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub in Kraft

-Verlängerung auf 15 bzw. 18 Monate-
Zum 1.7.1989 sind wichtige Änderungen des Bundeserziehungsgeldgesetzes in Kraft getreten, die für viele Mütter und Väter spürbare Verbesserungen brachten. Sie reichen von einer Verlängerung von Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub über ein höheres Erziehungsgeld bei der Betreuung mehrerer Kinder bis hin zu einer generellen Kündigungsfrist bei Aufgabe des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitnehmer nach Ende des Erziehungsurlaubs.
Bei der erst kürzlich anberaumten Vorstandssitzung erläuterte der 1. Vorsitzende die Regelungen im einzelnen:
– Für Kinder, die vom 1.7. an geboren werden, wird das Erziehungsgeld von 600 Mark monatlich jetzt bis zum 15. Lebensmonat des Kindes gezahlt (bisher bis zum 12. Monat), wobei die Höhe der Leistung vom 7. Monat an vom Einkommen abhängig ist. Auch der Anspruch auf Erziehungsurlaub wird bis zum 15. Lebensmonat verlängert.
Für Kinder, die vom 1.7. an geboren werden, gibt es bis zum 18. Lebensmonat des Kindes Erziehungsgeld, auch hier vom 7. Lebensmonat an einkommensabhängig. Der Anspruch auf Erziehungsurlaub wird ebenfalls bis zum 18. Lebensmonat verlängert.
– Bei der Betreuung mehrerer Kinder haben die Mütter oder Väter jetzt für jedes Kind Anspruch auf Erziehungsgeld. Wird innerhalb der Zeit, in der Erziehungsgeld gezahlt wird, ein weiteres Kind geboren, steht den Eltern auch für dieses Kind von seiner Geburt an Erziehungsgeld zu; das gilt für alle Kinder, die vom 1. Juli 1989 an geboren werden.
– Wenn ein Kind, das nach dem 1. Juli 1989 geboren wurde, nicht unmittelbar nach der Geburt von den Adoptiveltern aufgenommen wird, können diese dennoch für die volle Laufzeit Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub beanspruchen. Dieser Anspruch ist bis zum Ende des. 3. Lebensjahres des Kindes begrenzt.
– Auszubildende haben jetzt auch dann Anspruch auf Erziehungsgeld, wenn sie keinen Erziehungsurlaub nehmen wollen. Wie Schüler und Studenten brauchen sie ihre Ausbildung nicht zu unterbrechen.
– Eine Erwerbstätigkeit von bis zu 19 Wochenstunden schließt die Zahlung von Erziehungsgeld nicht aus; das gilt rückwirkend zum 1. Jan. 1989.
– Wenn Erziehungsgeld verspätet beantragt wird, kann es jetzt bis zu sechs Monate rückwirkend gezahlt werden.
– Ein Arbeitnehmer, der sein Arbeitsverhältnis zum Ende des Erziehungsurlaubs kündigen will, muß eine Kündigungsfrist von drei Monaten einhalten. Vertragliche und tarifliche Kündigungsfristen werden durch diese Frist ersetzt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 22.09.1989


Gaishausen. FFW: Sonntag, 24. September, 9 Uhr, Übung der Gruppe Baumgartner. Treffpunkt Feuerwehrgerätehaus.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.09.1989


MdB Hinsken und Landrat Weiß befürworten Industriegebiet
Hunderdorf.
Anläßlich eines von Bürgermeister Weinzierl erbetenen Besprechungstermines fanden sich Bundestagsabgeordneter Ernst Hinsken und Landrat Ingo Weiß mit den zuständigen Fachreferenten in Hunderdorf ein. Erörtert wurde dabei insbesondere mit der Firma Thyssen-Polymer und der Gemeinde der Planungsstand und die mögliche Genehmigung des Industriegebietes. MdB Hinsken und Landrat Weiß versicherten, daß sie engagiert hinter der Bebauungsplanaufstellung mit Industriegebietsausweisung stehen, womit ein wichtiger Schritt zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen auf dem ehemaligen Noltegelände getan werde. Anschließend führte der Bürgermeister Bundestagsabgeordneten Hinsken und Landrat Weiß  zum Neubau des Rathauses, der gute Baufortschritte zeigt und heuer noch bezugsfertig werden soll. Die Politiker zollten der Verwaltung und dem Architekten Anerkennung und unterstrichen die Notwendigkeit des Rathausneubaues aufgrund der äußerst beengten räumlichen Verhältnisse im bisherigen Verwaltungsamt.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.09.1989


Hunderdorf. SV/Abt. Tennis: Heute, Samstag, ab 9 Uhr Arbeitseinsatz am Tennisplatz. Am 30. September nächster Arbeitseinsatz.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.09.1989


Hunderdorf. Seniorenkreis: Montag, 25. September, 14 Uhr, Treffen im Gasthaus Baier-Edbauer.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.09.1989


Mühlhiasl-Vortrag mit Dr. Sigl
Hunderdorf.
Nach dem Mühlhiasl-Volksschauspiel steht den Mühlhiasl-Interessent ein Vortrag von Dr. Rupert Sigl aus Straubing mit dem Thema „Der Mühlhiasl vor und nach Tschernobyl“ ins Haus. Das Mühlhiasl-Referat findet am Donnerstag, dem 28. September, 19 Uhr im Gasthaus Baier-Edbauer statt. In seiner historisch-kritischen Auseinandersetzung stellt Dr. Rupert Sigl die Prophezeiung des echten Mühlhiasl, des Mathias Lang aus Hunderdorf-Apoig, in das neue Licht der Erkenntnis, das uns mit Hiroshima und Tschernobyl weltweit aufging. Zwei Jahrhunderte lang waren die Prophezeiungen des Mühlhiasl ein unbegreifliches Kuriosum. Erst durch Atombombe und die Katastrophe von Tschernobyl lernte man jene Todesstrahlen und ihre verheerende Wirkung kennen, die 1917 der Sepp Wudy unter Berufung auf den Mühlhiasl meinte: ,,Du hast das Essen vor dir und darfst es nicht essen weil es dein Tod ist und du hast Wasser vor dir und darfst es nicht trinken, weil es dein Tod ist.“ Vor Tschernobyl mußte das „Bänke-Abräumen“, der „Bänk-aramer“, ein unsinniges, wenn auch hellseherisches Rätsel bleiben.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1989


Gemeinderat Hunderdorf tagt
Hunderdorf.
Am Donnerstag, 28. September, um 19 Uhr findet im Verwaltungsamt Hunderdorf eine Gemeinderatssitzung mit nachstehender Tagesordnung statt: 1. Deckblatt N3. 3 zur Flächennutzungsplanänderung Steinburg wegen Baugebiet Au vorm Wald; 2. Beitrittsbeschluß zum Haushaltsplan 1989; 3. Antrag auf Verkehrsbeschränkung für Perlbachweg; 4. Vorkaufsrechtsanfrage; 5. Sonstiges.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1989


Jazz-Gymnastik-Kurs der VHS
Hunderdorf.
Wie bereits angekündigt, wird von der VHS-Außenstelle Hunderdorf erstmals ein Jazz-Gymnastik-Kurs angeboten. Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen ist die Durchführung unter Leitung von Frau Haas aus Bogen gesichert. Der Kurs ist vorerst auf zehn Abende bei Bedarf verlängert festgesetzt, kann werden. Die Kursgebühr in Höhe von 20 Mark ist bei Kursbeginn zu bezahlen. Aufgrund termintechnischer Schwierigkeiten ist die Übungszeit geändert worden. Die Veranstaltung findet jeweils dienstags um 20 Uhr statt. Die erste Zusammenkunft ist am Dienstag, 3. Oktober. Bequeme Turnkleidung ist mitzubringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1989


363 Grund- und Hauptschüler
Hunderdorf.
Die Schulverbandsversammlung tagte am Donnerstagabend im Sitzungssaal in Hunderdorf. Im nichtöffentlichen Teil wurde eine befristete Reinigungsstelle neu besetzt. Dann informierte Schulleiter Magnus Walden über die neuen Lehrkräfte an der Grund- und Hauptschule in Hunderdorf. Er gab ferner zur Kenntnis, daß im neuen Schuljahr 363 Kinder in 16 Klassen die Grund- und Hauptschule in Hunderdorf besuchen. Erörtert wurde auch die Schülerbeförderung, nachdem sich aufgrund des geänderten Unterrichtsplanes zwei zusätzliche Vormittagsfahrten um 11.30 Uhr im Bereich Hunderdorf-Windberg ergeben würden, dafür aber eine Nachmittagslinie nach Untermühlbach einsparen ließe. Die Schulverbandsversammlung zeigte sich hiermit einverstanden, wenn keine Beförderungsmehrkosten daraus entstehen. Bezüglich der eingereichten Sanierung des Hauptschulgebäudes mit Turnhalle und Lehrschwirnmbecken konnte Vorsitzender Weinzierl, außer daß die Unterlagen zur Bezuschussung eingereicht sind, keinen neuen Sachstand bekannt geben.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.09.1989


Bauplätze für Au v. Wald vorgesehen
Wegeaufstufungen beschlossen — Darlehen für Investitionen
Hunderdorf.
Bei der am Donnerstagabend abgehaltenen Sitzung des Gemeinderates billigte der Gemeinderat das Deckblatt Nr. 3 zur Änderung des Flächennutzungsplanes Steinburg. Hiermit soll ein rund ein Hektar großes Wohnbaugebiet ausgewiesen werden. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, die vorgezogene Bürgerbeteiligung und Behördenanhörung durchzuführen. Dann ging’s an die Haushaltssatzung, denn das Genehmigungsschreiben zum Haushaltsplan legt einen Kreditaufnahmerahmen von rund einer Million Mark fest, nachdem sich im Laufe des Jahres zeigte, daß verschiedene Investitionsmaßnahmen nicht wie geplant im heurigen Haushaltsjahr zur Ausführung kommen. Das Landratsamt forderte deshalb von der Gemeinde zum Genehmigungsschreiben einen entsprechenden Beitrittsbeschluß. Mit 14 zu einer Stimme stimmte sodann der Gemeinderat der Haushaltsbeschränkung zu, nachdem er sich im Juli dieses Jahres nicht zu diesem Beitrittsbeschluß durchringen konnte.
Zu einem Antrag auf Verkehrsbeschränkung am Perlbachweg in Steinburg konstatierte der Gemeinderat, daß keine amtlichen Verkehrsschilder vorgesehen werden und die Offenhaltung der Privatzufahrten durch ein Privatschild gekennzeichnet werden sollte. Zu verschiedenen Vorkaufsrechtsanfragen wurde festgestellt, daß kein Vorkaufsrecht nach dem Bundesbaugesetz nicht besteht bzw. nicht ausgeübt wird. Sodann beschloß der Gemeinderat zur Investitionsfinanzierung ein Darlehen in Höhe von 500 000 Mark aufzunehmen, wobei der Abruf je nach Bedarf folgen soll. Gebilligt wurde vom Gemeinderat auch die Aufstufung des öffentlichen Feld- und Waldweges von Eglsee nach Stetten zur Gemeindeverbindungsstraße. Ebenso werden ein Teilstück der Apoiger Straße und Am Hohlweg, soweit die Straßenflächen im Eigentum der Gemeinde stehen, zur Ortsstraße gewidmet. Zu einem Antrag auf Zustimmung einer Hausanschlußleitung an die Wasserversorgungsanlage Windberg, wurde der Bürgermeister zunächst noch beauftragt, bei den betreffenden Anliegern zu erkunden, inwieweit Interesse an einem Wasseranschluß bestehen würde.
Zustimmung fand das Anbringen eines Schneefangs beim FFW-Gerätehaus in Gaishausen sowie die Wiedererrichtung eines Ballfanges am Bolzplatz. Informiert wurde der Gemeinderat über die vorzeitige Baufreigabe für den Kanal zum Industriegebiet Breitfeld sowie über ein Schreiben betreffend die Bestellung örtlicher Verkehrssicherheitsbeauftragter, was die Gemeinderäte für Hunderdorf jedoch nicht für not  wendig erachten. In Erinnerung gebracht wurde auch ein entsprechender Antrag im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Kreisstraßeneinmündung und der Gehweganlage an der Windberger Straße, eine Unterführung an der Staatsstraße anzustreben, damit eine gefahrlose Anbindung an den Fuß- und Radweg an der Bahntrasse erreicht werden könnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.09.1989

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