1990-01

Gemeinde St. Wolfgang bereitete neuem Seelsorger einen herzlichen Empfang:
„Gott begleitet uns auf allen unseren Wegen“
Stadtpfarrer Anton Högner zelebrierte Festgottesdienst — Buchskranzerl und viele Glücks- und Segenswünsche
Gott habe sich den Menschen anvertraut. Er gehe familiär mit allen Erdenbürgern um und gehe mit ihnen, wohin ihr Lebensweg sie auch führe. Im Bewußtsein, daß der Schöpfer den Menschen auf allen Wegen

Gemeinsam mit drei anderen Geistlichen zelebrierte Stadtpfarrer Anton Högner (rechts) den Festgottesdienst

begleite, „können wir getrost eh, Jahr aus den Händen geben und in neues Jahr und in ein neues Jahrzehnt gehen“: Mit, diesen Worten hat der neue Stadtpfarrer von St. Wolfgang, Anton Högner, in seiner Predigt die Gläubigen beim ersten Gottesdienst in einer neuen Gemeinde am Sonntag aufgerufen, mit Zuversicht und Elan an die Aufgaben zu gehen, die das Leben einem stellt. Die Pfarrgemeinde bereitete dem 43jährigen Geistlichen am letzten Tag des alten Jahres einen herzlichen Empfang: Mit Musik wurde er willkommen geheißen und bei einem Stehempfang im Pfarrsaal prasselte ein Regen von Glücks- und Segenswünschen auf ihn nieder.
Es schien, als sei die ganze Pfarrgemeinde auf den Beinen: Die Kolping-Blaskapelle spielte unter der Leitung von Franz Kursawe am Sonntag morgen vor dem Pfarrhof für Anton Högner auf. Mitglieder des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung, Angehörige der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), des Frauenbundes und der Pfadfindergruppe, die Fahnen und Banner mitgebracht hatten, sowie viele Ministranten und Mitglieder der Gemeinde begleiteten den Geistlichen zu seinem ersten Gottesdienst in St. Wolfgang. Die Kirche war bis auf den letzten Sitzplatz besetzt und in den Gängen standen die Gläubigen dicht an dicht.
Vor dem Gottesdienst, den Pfarrer Högner gemeinsam mit den Geistlichen Kaplan Alfons Eder, Pfarrer Dorner und Studienrat Alfons Lankes zelebrierte, hießen der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Hans Weinzierl, und Kirchenpfleger Georg Alwang den neuen Stadtpfarrer willkommen und wünschten ihm Gesundheit und Schaffenskraft für seine neuen Aufgaben. In der Predigt des Seelsorgers, der die Nachfolge des im Herbst vergangenen Jahres verstorbenen Stadtpfarrers Jakob Brenner angetreten hat, spiegelten sich die Veränderungen in seinem Leben in diesen Wochen wider. Ihm gehe soviel durch den Kopf, bemerkte Pfarrer Högner. Am Ende eines Jahres und eines Jahrzehnts werde es freilich vielen so gehen. Da gebe es Stunden, die man festhalten wolle wie einen Schatz, aber da gebe es auch die Spannung auf das Neue, das die Zukunft mit sich bringe.
Vertrauter Umgang mit dem Schöpfer
Dieser Sonntag trage im liturgischen Kalender den Namen „Fest der Heiligen Familie“, erklärte der Geistliche. Mit dem Fest solle den Menschen vor allem verdeutlicht werden, daß Gott ihnen „familiär“ begegne: Familiär, das sei ein Begriff, der vor allem das Vertrautsein und die Zugehörigkeit zu einer häuslichen Gemeinschaft beinhalte. „Wir Menschen gehören zu Gott“, betonte der Stadtpfarrer — alle Menschen, die das „eine Menschen-Haus“ Erde bewohnen.

Viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hießen Pfarrer Högner in Landshut willkommen.

Der familiäre Umgang Gottes mit den Menschen solle nicht zuletzt auch vor Augen führen, daß „Gott uns nie sein Vertrauen entziehen wird“, führte der Seelsorger aus. Wohin der Mensch auch gehe, Gott gehe alle Wege mit ihm: Er stehe dem Menschen bei auch auf bitteren, notvollen, auf zaghaft eingeschlagenen, ja selbst auf ziellosen und auf Irrwegen.
„Der Weg, das bin ich“
Wie weit Gottes Beistand für den Menschen gehe, mache sein Wort deutlich: „Der Weg, das bin ich.“ Gott sei „der Weg, den wir gehen dürfen“, unterstrich der Geistliche. Im Vertrauen auf ihn könne man der Zukunft zuversichtlich entgegensehen, betonte der Stadtpfarrer. Zum gemeinsamen „Vater unser“ bat der Pfarrer alle Kinder zu sich. Mädchen und Buben bildeten einen großen Kreis um den Altar und verliehen diesem ersten Gottesdienst mit Pfarrer Högner in der Wolfgangskirche einen in dem von ihm geschilderten Sinn besonders familiären Charakter.
Am Ende des Gottesdienstes sprach Pfarrer Högner allen seinen Dank aus, die ihm einen so herzlichen Empfang in seiner neuen Gemeinde

Die Kolping-Blaskapelle begrüßte ihn mit einem Ständchen

bereitet hätten, von den Verbänden bis zum Kirchenchor, der unter Leitung von Karl Plieger das Festamt mit Gesang umrahmt hatte. Auch Kaplan Alfons Eder sagte den Gemeindemitgliedern Dank: für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit in den Monaten, in denen die Pfarrgemeinde, keinen Pfarrer hatte.
Beim anschließenden Stehempfang im Pfarrsaal von St. Wolfgang wurden Stadtpfarrer Anton Högner viele Glückwünsche übermittelt und viele in der Pfarrgemeinde engagierte Bürger trugen ihm erstmals einige Anliegen vor. Unter den Gratulanten waren auch zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter die Stadträte Dr. Wolfgang Götzer, Hans Huber, Bernhard . Heimerl, Hans Moratschek sowie Oberbürgermeister Josef Deimer, der Högner im Namen der Stadt und ihrer Bürger ein Buchskranzerl überreichte.   -es-
Quelle: Landshuter Zeitung, 02.01.1990


Regensburger mit Landshuter Wurzeln
St. Wolfgang ist die fünfte Station im Leben des Seelsorgers Pfarrer Anton Högner

Er hätte eigentlich gute Chancen gehabt, ein waschechter Landshuter zu werden, flachst der neue Stadtpfarrer von St. Wolfgang: Wie Anton Högner im Gespräch mit der LZ erzählte, war sein Großvater an der Regierung von Niederbayern in Landshut tätig. Aber in den zwanziger Jahren ist die Behörde nach Regensburg verlegt worden, sein Vater, der seine ganze Gymnasialausbildung in Landshut absolviert hat, ist deshalb seinerzeit Regensburger geworden.
So ist es gekommen, daß er im Regensburger Stadtteil Kumpfmühl — und damit in der dortigen St. Wolfgangs-Gemeinde — aufgewachsen ist, erzählt der 1946 in Regensburg geborene Anton Högner, der, wie er sagt, in Landshut nur entfernte Verwandte hat. Aus seiner Heimatpfarrei hat ihn sein Lebensweg als Seelsorger nach dem Studium in Regensburg zunächst nach Arzberg in Oberfranken geführt, wo er von 1973 bis 1974 als Kaplan tätig war.
Von 1974 bis 1979 war er Kaplan im oberpfälzischen Wackersdorf, das damals noch ein ruhiger Ort war, fernab von den Schlagzeilen und dem politischen Schlagabtausch um eine atomare Wiederaufbereitungsanlage. In den Jahren 1979 bis 1981 war Högner in der Pfarrei St. Jakob in Straubing tätig, bevor er als Pfarrer nach Hunderdorf bei Bogen gegangen ist. Dort war er, acht Jahre lang Pfarrer — bis er vor wenigen Tagen seine Zelte abgebrochen hat und nach Landshut gezogen ist.
Besondere Freude bereitet Högner eine ganz bestimmte Ähnlichkeit seiner alten Wirkungsstätte im Vorwald mit seiner neuen Landshuter Pfarrei: In beiden gibt es eine große Schar von ein paar Dutzend Ministranten, hebt der Geistliche hervor. Daß der neue Pfarrer von St. Wolfgang ein Herz für Kinder hat und mit ihnen umgehen kann, das hat sich bei seinem ersten Gottesdienst (siehe vorstehenden Bericht) in Landshut bereits deutlich gezeigt.   -es-
Quelle: Landshuter Zeitung, 02.01.1990


Pfarrer Anton Högner sagte Gemeinde Lebewohl
Der Geistliche betreute mehr als acht Jahre St. Nikolaus in Hunderdorf – Dankbarkeit und Wehmut
Hunderdorf. Über acht Jahre wirkte Pfarrer Anton Högner in der Pfarrei St. Nikolaus zu Hunderdorf. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Ereignisse, die für die Pfarrgemeinde von Hunderdorf von einschneidender Bedeutung waren. Der Gottesdienst am letzten Tag des


Bürgermeister Weinzierl überreichte dem scheidenden Geistlichen ein Abschiedsgeschenk.

Jahres 1989 war auch der letzte Gottesdienst, den der Seelsorger mit den Gläubigen feierte. In Abschiedsreden wurde das verschiedenartige Wirken des Pfarrherrn gewürdigt. Pfarrer Högner seinerseits verabschiedete sich, indem er allen ein herzliches Vergelt’s Gott sagte und den Segen spendete. Neuer Wirkungskreis des scheidenden Geistlichen ist die Pfarrei St. Wolfgang in Landshut.
„Am Ende eines Jahres ist es gut, dem die Zeit in Dankbarkeit zurückzugeben, von dem wir die-se Zeit geschenkt bekommen haben. Feiern wir also am letzten Tag des Jahres gemeinsam Eucharistie und sagen Gott, dem Herrn der Zeit, Dank.“ Mit diesen Worten begann Pfarrer Anton Högner den Jahresschlußgottesdienst. Dieser Gottesdienst war nicht nur die übliche Dankfeier am Ende eines Kalenderjahres. Für Pfarrer Anton Högner und die Pfarrgemeinde Hunderdorf war es der letzte Gottesdienst, der miteinander gefeiert wurde. Pfarrer Högner wurde nämlich von Bischof Manfred Müller die Pfarrei St. Wolfgang in Landshut mit Wirkung vom 1. Januar 1990 übertragen.
Einen Stapel von Geheften hielt der Geistliche in der Hand und zeigte sie zu Beginn seiner Abschiedsworte den in der Pfarrkirche St. Nikolaus versammelten Gläubigen. Es waren die Pfarrbriefe der letzten acht Jahre. Beim Durchblättern sei ihm vieles eingefallen, meinte Pfarrer Högner. Einige Punkte griff er heraus. Sie stellten etwas Besonderes dar. 1982 habe Bischof Manfred Müller den neuen Altar gesegnet. Zugleich habe damals die neue Orgel zum ersten Mal erklingen können“ und die Innenrenovierung der Pfarrkirche sei abgeschlossen worden. 1987 habe sich zum fünfzigsten Mal der Weihetag der Hunderdorfer Pfarrkirche gejährt. Die Romfahrt desselben Jahres sei ebenfalls ein Höhepunkt seiner Amtszeit gewesen, meinte der Redner. In besonderer Weise sei auch das Fest zum 30jährigen Bestehen des Kindergartens begangen worden. Natürlich könne man noch mehr aufzählen. Doch diese markanten Ereignisse stünden als besondere Beispiele da.
Pfarrer Högner schloß mit den Worten, die er 1988 zum Jahreswechsel in den Pfarrbrief ge-schrieben hatte: „Wir glauben an Gott und sind voller Zuversicht. Die zerstrittene Welt wird eins. Die Diktaturen werden löchrig. Das Schlechte wird Schutt, die Bosheit ist Ohnmacht – die Liebe siegt.“ Angesichts der momentanen Veränderungen in der Welt brauche man diese Worte nicht mehr zu interpretieren. Pfarrer Anton Högner dankte, allen, die sich in den acht Jahren für die Sache Christi eingesetzt hätten, allen, die die Pfarrgemeinde mitgetragen hätten und allen, die ihre Kraft und ihr Gebet der Pfarrgemeinde geschenkt hätten.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Wolfgang Schmeller sagte in seiner „Abschiedsrede“ , daß man nicht nur von einem Jahr, sondern auch von Pfarrer Anton Högner Abschied nehmen müsse. Wertvolle Arbeit sei unter der Amtszeit Högners geleistet worden. In diesem Zusammenhang erwähnte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende die Innenrenovierung der Pfarrkirche, die Erneuerung des Kirchturms und die Umgestaltung des Pfarrheims, was gerade auch für die praktische Jugendarbeit so wichtig gewesen sel. Pfarrer Högner habe auch einen Blick über den eigenen Kirchturm hinaus bewiesen. Die Nebenkirchen in Hofdorf und Rammersberg seien wieder Stätten zum Feiern von Gottesdiensten geworden.
Die Maiandachten bei verschiedenen Feldkreuzen, Waldkapellen und Feldaltären hätten die Volksfrömmigkeit gefördert und seien in bester Erinnerung geblieben. Die Hochfeste im Kirchenjahr seien in beeindruckender Weise begangen worden. Die Zusammenarbeit in den kirchlichen Gremien sei ungetrübt gewesen. Neben den rein seelsorgerischen Aufgaben habe Pfarrer Högner auch für gemeinsame Unternehmungen wie Pfarrwanderungen und Pfarrausflüge gesorgt und hierbei ein Geschick bewiesen, die Pfarrfamilie in geselliger Form zusammenzuhalten. Dafür sei ein herzliches Vergelt’s Gott gesagt. Schmeller wünschte dem scheidenden Pfarrherrn, daß dessen künftige Arbeit von Gottes Segen begleitet sei. Eine Nikolausfigur, die Schmeller im Namen der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates überreichte, möge Pfarrer Anton Högner stets an die Zeit in Hunderdorf erinnern.
Erster Bürgermeister Egon Weinzierl betonte, daß Pfarrer Anton Högner auch die politische Gemeinde mitgestaltet habe. Er habe den Pfarrer schätzen gelernt. Bei unzähligen Anlässen habe man die Bescheidenheit, die den scheidenden Geistlichen ausgezeichnet habe, kennengelernt. Pfarrer Högner habe es verstanden, der Kirche auch in der politischen Gemeinde den entsprechenden und ihr zustehenden Platz einnehmen zu lassen. Weinzierl übermittelte im Namen des Gemeinderates Hunderdorf den Dank der politischen Gemeinde und händigte als Erinnerungsgeschenk Wappenteller und Münze der Gemeinde Hunderdorf an Pfarrer Högner aus. Da für den Pfarrherrn auch soziales Engagement im Vordergrund stehe und gestanden habe, wurde ihm, vom Gemeindeoberhaupt ein Scheck übergeben, dessen Einlösungsbetrag auf Wunsch A. Högners einem Kinderdorf in Indien zugute kommt.
Zum letzten Gottesdienst mit Pfarrer Anton Högner hatten sich auch alle aktiven und ehemaligen Ministranten eingefunden. Sie verabschiedeten sich von ihrem „Herrn Pfarrer , der viel Mühe und Geduld aufzubringen gehabt hätte um den „Lausbuben Gottes“ das zu lernen, was diese dann beim Gottesdienst können mußten. Gerne, so Franz Baumgartner und Christian Fischer, die Sprecher der „Minis“, dächten sie an die gemeinsamen Fahrten zurück. Ein nervenberuhigendes Mittel soll dem Gottesmann zu Ruhe und Geduld verhelfen, wenn ihm in Landshut die Ministranten genauso nervenaufreibend entgegenträten, wie in Hunderdorf.
Vorstand Josef Maier von der FFW Hunderdorf überreichte anschließend an Pfarrer Högner ein Album mit Fotos von Veranstaltungen der FFW Hunderdorf, bei denen der Geistliche mitgewirkt hätte. Pfarrer Anten Högner meinte abschließend, daß er die Pfarrgemeinde Hunderdorf im Herzen mit nach Landshut nehme. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß es sicher ein Wiedersehen geben werde. Nach dem Segen zog der scheidende Pfarrer in feierlicher Prozession mit allen Ministranten aus dem Gotteshaus. Auf dem Kirchplatz spielte die Blaskapelle des Musikvereins ein Abschiedsständchen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.01.1990


Weinzierl wieder Kandidat der FWG
Gemeinderatsliste ebenfalls angenommen – Alle Schichten vertreten
Hunderdorf.
Zum Auftakt des Wahlkampfes der „Freien Wähler Gemeinschaft“ Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen wurden mit Egon Weinzierl ein erfahrener Gemeindepolitiker als Bürgermeisterkandidat und Gemeinderatskandidaten aus allen Schichten der Bevölkerung aufgestellt.
Vorsitzender Feldmeier sagte, daß sich die FWG Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen in der Zeit der Gebietsreform bildete. 1978 sei erstmals für die Kommunalwahlen eine Wählerliste aufgestellt worden und auf Anhieb konnten vier Kandidaten in den‘ Gemeinderat gebracht werden. 1984 stellten die Freie Wähler Gemeinschaft mit Egon Weinzierl erstmals einen Bürgermeisterkandidaten, der gleich mit 64 Prozent der Stimmen „durchgegangen“ sei. Der Sprecher gab bekannt, daß Hans Häusler aus Hofdorf für die FWG Gaishausen im Kreistag kandidiere.
Weinzierl wurde anschließend einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten der Freien Wähler Gemeinschaft ernannt. Die Liste der Gemeinderatskandidaten mit 28 Bewerbern wurde ebenfalls in geheimer Abstimmung nur mit zwei Stimmenthaltungen angenommen. Folgende Bewerber wurden gewählt: 1. Egon Weinzierl, Röhrnau, 2. Laura Baier, Hunderdorf, 3. Josef Schießl, Au vorm Wald, 4. Franz Hornberger, Hunderdorf, 5. Johann Fuchs, Steinburg, 6. Johann Dietl, Gaishausen, 7. Johann Häusler, Hofdorf, 8. Gerhard Kronfeldner Au v. Wald, 9. Max Höcherl jun., Grub, 10. Kornelius Klar jun. Hunderdorf, 11. Gerd Altmann, Wegern, 12. Rudi Hanner, Hunderdorf, 13. Hildegard Kricke, Gaishausen, 14. Alfons Poiger, Stetten, 15. Walter Sagstetter, Wegern, 16. wird nachnominiert. 17. Johann Breu, Neidau, 18. Josef Aumer, Hunderdorf, 19. Karl Wanninger, Hoch, 20. Max Hornberger, Hunderdorf, 21. Johann Kraus, Au v. Wald, 22. Heinrich Greipl, Hunderdorf, 23. Alois Freudenstein, Au v. Wald, 24. Elfriede Groß, Hofdorf, 25. Otto Engl, Gaishausen, 26. Josef Helmbrecht, Hunderdorf, 27. Josef Liebl, Steinburg, 28. Alois Winter, Lintach. Ersatz: Josef Dorfner, Schafberg, Ludwig Glöckl, Wegern.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.01.1990


Gertrud Hähndel 85 Jahre
Hunderdorf.
Der erstaunllich rüstigen Gertrud Hähndel aus Hunderdorf, Quellenweg, könnte zu ihrem 85. Geburtstag Bürgermeister Egon Weinzierl gratulieren. Weinzierl übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde sowie des Gemeinderates und überbrachte einen Geschenkkorb. Ebenso kamen viele Verwandte, um alles Gute zu wünschen. Gertrud Hähndel wurde am 8. Januar 1905 in Schlesien geboren und wuchs dort mit vier weiteren Geschwistern auf. In erster Ehe war sie verheiratet mit Richard Hermann, der 1930 verschied. Im Jahre 1938 ging sie mit Otto Hähndel die zweite Ehe ein. Infolge der Kriegsereignisse mußte die Familie 1945 aus der Heimat fliehen und kam nach Mainkofen bei Plattling. 1952 folgte die Umsiedlung nach Neckarweihingen bei Stuttgart. Seit 1987 lebt Gertrud Hähndel mit Ehemann bei der einzigen Tochter Ruth Klar in Hunderdorf. Körperlich und geistig ist die hochbetagte Jubilarin gesund. Sie liest viel und betreut fürsorglich den pflegebedürftigen Ehemann, mit dem sie auch viel spazieren geht. Unser Bild zeigt die Jubilarin mit Tochter Ruth Klar und Bürgermeister Weinzierl.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.01.1990


Viele Glückwünsche zum 80.
Oberhunderdorf.
Am Montag konnte der Schneidermeister Ludwig Feldbauer sein 80. Wiegenfest feiern. Der Jubilar erblickte am 8. Januar 1910 in Oberhunderdorf das Licht der Welt. Dort wuchs er mit fünf Geschwistern auf. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Schneiderhandwerk. 1927 legte er mit Erfolg die Gesellenprüfung ab und war rund acht Jahre in fremden Schneidereien tätig. Im Jahre 1939 absolvierte Feldbauer die Meisterprüfung. Anschließend wurde er zur Wehrmacht eingezogen und mußte den Frankreich- und Rußlandfeldzug mitmachen. 1946 führte er die Damenschneidermeisterin Hedwig Altschäffl in Hunderdorf zum Traualtar. Der Ehe entstammen zwei Kinder, wovon eines im Kindesalter verstarb. Nach dem Krieg wurde das Schneiderhandwerk weiterhin eigenständig betrieben. Ebenso wurde ein kleineres Anwesen bewirtschaftet. Feldbauer war nahezu zeitlebens an harte Arbeit gewöhnt. Darüber hinaus fand Feldbauer auch noch Zeit für die Belange der FFW Hunderdorf, der er seit 1936 zugehört. Die Landwirtschaft wurde 1975 übergeben. Aber auch im hochbetagten Alter schneidert der rüstig gebliebene Jubilar noch für den Hausgebrauch, hilft so gut es geht, auch in der Landwirtschaft mit. Zu seinem Ehrentag stellte sich neben der Tochter und dem Schwiegersohn sowie den zwei Enkelkindern auch Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er überbrachte im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates sowie persönlich die besten Glückwünsche und überreichte einen Geschenkkorb. Für die Pfarrei und den Pfarrgemeinderat sprach Pfarrgemeinderatsmitglied Martha Hofmann die besten Glück- und Segenswünsche aus und erfreute ebenso mit einem Geburtstagspräsent wie die Feuerwehr Hunderdorf, die mit Vorstand Josef Maier und den stellv. Kommandanten Franz Bugl und Ferdl Hartmarmsgruber gratulierte. Die Gratulanten wünschten noch viele Jahre bei guter Gesundheit und Schaffensfreude. Unser Bild zeigt den Jubilar zusammen mit FFW-Vorstand Sepp Maier, Bürgermeister Weinzierl, stellvertretendem FFW-Kommandanten Ferdl Hartmannsgruber und Pfarrgemeinderätin Martha Hofmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.01.1990


Josef Siedersbeck feierte 75.
Kleinlintach.
Am Freitag konnte der frühere und Landwirt Josef Siedersbeck aus Kleinlintach seinen 75. Geburtstag feiern. Er wurde in Kleinlintach als Landwirtssohn geboren, wo er mit drei Schwestern aufwuchs. Die Volksschule besuchte er in Oberalteich. Bei Schreinermeister Gierl in Hornstorf bei Straubing erlernte er das Schreinerhandwerk. Schon 1936 musste er in den Pflichtarbeitsdienst in Furth im Wald eintreten. Am 4. November 1944 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Bald nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft heiratete er die, Landwirtstochter Sofie Röckl aus Kleinlintach. Ein Sohn wurde ihnen geboren. Beide übernahmen später das kleine elterliche Anwesen. Da aber der Jubilar stets im Nebenberuf arbeitete, lastete die ganze Arbeit des Anwesens auf den Schultern der Frau. Zu seinem hohen Geburtstag fand sich auch ie Vorstandschaft der Krieger- und Soldatenkameradschaft Oberalteich ein und überreichte ihm einen schönen Geschenkkorb, gehört der Jubilar doch seit 1957 den Reihen an. Mit den silbernen Ehrennadeln konnte er bereits für 25- und 30jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden. Auch die Vorstandschaft der KuSK Bogenberg fand sich ein. Der VdK-Ortsverband Oberalteich gratulierte mit einem Geschenkkorb.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.01.1990


Räte stimmen Projekt „Windberger Straße“ zu
Jetzt werden Grunderwerbsverhandlungen geführt — Wegeausbauten und Teerungen
Hunderdorf.
Am Donnerstag abend fand die erste Arbeitssitzung 1990 des Gemeinderates Hunderdorf im Verwaltungsamt statt. Dabei sprach sich der Gemeinderat dafür aus, daß sämtliche im Zuge des Unternehmens-Flurbereinigungsverfahrens Hofdorf – Sollach vorgesehenen Wegeausbauten und Teerungen noch in diesem Jahr durchgeführt und abgeschlossen werden sollten. Weiter wurden verschiedene Bebauungspläne mit Satzungsbeschluß geändert. Jetzt ist auch bei zweistöckigen Wohnhäusern der Dachgeschoßausbau zulässig.
Eingangs nahm der Gemeinderat Kenntnis von den vorgesehenen Wegebaumaßnahmen im Zuge der Unternehmens-Flurbereinigung Hofdorf – Sollach. Bei verschiedenen Maßnahmen ist auch die Gemeinde beim Unterbau bzw. bei der Teerung kostenmäßig zuständig. Es ging um die Frage, inwieweit 1990 die Maßnahmen gänzlich abgeschlossen werden sollen. Nach entsprechender Beratung sprach sich der Gemeinderat einstimmig dafür aus, daß grundsätzlich sämtliche vorgesehenen Maßnahmen 1990 durchgeführt und abgeschlossen werden sollen. 1 Dann faßte der Gemeinderat einen Satzungsbeschluß für die Deckblattänderungen verschiedener Bebauungspläne. Damit wird auch bei Wohnhäusern mit zwei vollen Stockwerken zusätzlich der Ausbau des Dachgeschosses zugelassen. Gebilligt wurde auch die Änderung der Satzung zur Erhebung der Abwasserabgabe für Kleineinleiter.
Hiernach wurde aufgrund der ergangenen Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern Paragraph 6 Abs. 2 der gemeindlichen Satzung gestrichen, womit die bisher vorgesehene Abwasserabgabeermäßigung für Grundstücke, die innerhalb der nächsten drei Jahre an eine Kanalisation angeschlossen wird en konnten, entfällt.
Zu Vorkaufsrechtsanfragen wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nach dem Baugesetzbuch nicht besteht. Dann wurde dem Gemeinderat das Gehwegprojekt Windberger Straße vorgelegt. Hier ist der Landkreis für den Bau außerorts zuständig, innerorts die Gemeinde. Wobei jedoch die Gemeinde auch für den Grunderwerb außerorts sowie für die künftige Unterhaltung zuständig sein müßte, so die Forderung des Landkreises, der im übrigen die Verwirklichung der Maßnahme für 1990 vorgesehen hätte.
Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu, und der Bürgermeister wurde beauftragt, Grunderwerbsverhandlungen mit den betreffenden Anliegern zu führen. Gleichzeitig wurde angeregt zu prüfen, inwieweit die Weiterführung des Gehweges an der Windberger Straße bis zur Gemeindegrenze Windberg möglich ist. Genauso wurde nochmals die Forderung erhoben, bei der Einmündung Kreisstraße – Staatsstraße beim Bahnhof gleich eine Fußgängerunterführung vorzusehen, da es sich um eine stark befahrene Staatsstraße handelt und diese Lösung sicher im Interesse der Verkehrssicherheit wäre.
Weiterhin wurde die Beschaffung von neuen Wahlkabinen beschlossen und dem Schützenverein Hunderdorf zugesichert, anläßlich der Fahnenweihe zum 20jährigen Vereinsjubiläum das Trauerband zu übernehmen. Sodann wurde der Gemeinderat über die Stellenangebote der Bohrer-Werke im Gewerbepark Bayerischer Wald und den vom Landkreis genehmigten Kreiszuschuß für den Unterhalt des schweren Atemschutzes bei der FFW informiert. Vergeben wurde der Auftrag für die Lieferung des Sonnenschutzes beim Trauzimmer bei einer Auftragssumme von etwa 3 600 Mark.
Die Billigung des Gemeinderates fand auch der Eingabeplan für den Volksfestplatz am Bahnhof in Hunderdorf. Erörtert wurde ohne Beschlußfassung auch die anstehende Planungsvergabe für den Landschafts- und Flächennutzungsplan für das gesamte Gemeindegebiet sowie die Kanalprojektierung Steinburg. Bezüglich des kurzen Teilstücks eines Gehweges in Hofdorf entlang der Staatsstraße wurde der Bürgermeister beauftragt, ml i. der Straßenmeisterei in Verbindung zu treten.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.01.1990


Chronik der Poststelle in Hunderdorf (I)
1821-1851

Der erste Postbote von Bogen, Hundsberger, unterhielt von 1821 bis 1851 jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag einen Fuhrdienst nach Obermühlbach und Schwarzach. Seine Ladung verstaute er auf einem kleinen Handwagen, den ihm ein Hund ziehen half. Es ist anzunehmen, daß er dabei auch die Post für Hunderdorf, Steinburg und Neukirchen mitgenommen hat.
1852
wurde die Postkutsche zwischen Bogen und Straubing eingeführt. Später befuhr sie auch die Strecke bis Weichenberg. Dieser Postwagen fuhr bis 1928 und wurde von der Kraftpostlinie Bogen-Schwarzach abgelöst.
1834
Ab 1834 wurden von Bogen aus in Richtung Hunderdorf, Straubing, Deggendorf und Schwarzach richtige Straßen gebaut, um einen geregelten Postverkehr zu ermöglichen.
1851
Als Bestellbezirk der Expedition in Bogen wurden alle jene Ortschaften des Landgerichts Bogen bestimmt, welche bisher der Postverwaltung in Straubing zugeteilt waren. Es waren bei uns die Orte Herrnbirket, Hofdorf, Hunderdorf, Irensfelden, Lintach, Meidendorf, Sollach, Staudach, Starzenberg, Thananger und Windberg.
1869
wurden dem Bestellbezirk der Expedition Bogen die Orte Gaishausen, Steinburg, Wachsenberg und Wegern zugeteilt, die vorher von Mitterfels aus versorgt wurden.
1876
wurden dem Bestellbezirk der Expedition Bogen die Orte Lindfeld, Tausserdorf, Grub, Rammersberg und Röhrnau zugewiesen (vorher bei Mitterfels).
1878
Am 1. Dezember wurde in Schwarzach eine Postexpedition ins Leben gerufen, die täglich einmalig Postomnibusfahrten zwischen Welchenberg und Bogen und Bogen – Straubing unternahm. Staudach, bisher nach Bogen gehörig, wurde von Schwarzach aus mit Post bestellt.
1893
Die Postomnibusfahrten der Route Englmar – Bogen wurden vom 1. Juli anfangend unter nachstehenden Kurszeiten unterhalten
7.45 ab Bogen an 14.00
8.55 an Steinburg ab 12.50
9.25 an Haggn ab 12.20
11.30 an Englmar ab 10.30
In den neunziger Jahren wurde eine Omnibuspostverbindung zw. Schwarzach – Straubing und zw. Englmar – Bogen (über Haggn, Steinburg, Hunderdorf) unterhalten.
1896
Am 16. Mai wurde die Lokalbahnteilstrecke von Bogen nach Steinburg erst in provisorischer Weise dem öffentlichen Verkehr übergeben.
1903
Vom 16. Februar an wurde der Sprechbereich der Telegraphenanstalten mit Telephonbetrieb und öffentl. Telephonstellen u. a. in Steinburg und Haggn auf Straßkirchen ausgedehnt.
Der Postagenturdienst in Hunderdorf wurde dem Lehrer Herman Mayr übertragen.
Vom 3. Februar an wurden die Orte Apoig, Großlintach, Herrenbirket, Hoch, Hofdorf, Hunderdorf, Irensfelden Lindfeld, Lintach, Netzstuhl, Oberstetten, Rammersberg, Sollach, Starzenberg, Staudach, Stetten, Thananger und Windberg dem Zustellbezirke der neuerrichteten Postagentur Hunderdorf bei Bogen zugeteilt.
Vom 1. Juni an wurden die Telegraphenanstalten mit Telephonbetrieb Hunderdorf und Kostenz dem Publikum als öffentliche Telephonstellen zugänglich gemacht. Hunderdorf erhielt den gleichen Sprechbereich wie das Ortstelephonnetz Bogen. Vom gleichen Tage an wurde der Sprechbereich der Telephonanstalten mit Telephonbetrieb Englmar, Haggn, Haibach, Mitterfels und Steinburg auf weitere Orte ausgedehnt.
Vom 16. März an wurden die Orte Großlintach und Sollach dem Postzustellbezirk Bogen wieder zugeteilt.
Hunderdorf erhielt eine Unfallmeldestelle in Leitung 261 a, Vermittlungsanstalt war Bogen.
Vom 12. Juli an wurden sämtliche bayerische öffentliche Telephonanstalten zum telephonischen Verkehr untereinander sowie mit sämtlichen bayerischen Ortstelephonnetzen zugelassen.
zu 1903
Lorenz Brachmaier, geb. 30.7.1870, wird ab 1. Mai der Agentur Hunderdorf zugeteilt. Er wird auf einer der Agentur neu zugewiesenen Postbotenstelle für Zivilanwärter als Aushilfsbediensteter mit 2 M Tagesgeld beschäftigt. Ab 1. Mai 1904 zum Postboten in Hunderdorf ernannt.
1905
gab es Postbotverbindun gen zw. Englmar und Steinburg Bhf.
Vom 1. Okt. an wurde für die Postagentur Englmar, Haggn und Steinburg das Postamt Bogen als Abrechnungspostanstalt bestimmt.
1908
Entscheid des Bayer. Postministeriums, daß die Postagentur im Ortsteil Apoig zu verbleiben habe, um den Streit der Gemeinden Windberg und Hunderdorf beizulegen.
Posthalter in Hunderdorf ist Josef Sandbiller sen.
zu 1899
Hunderdorf ist im Verzeichnis der Post-, Telegraphen- und Telephonanstalten als Posthilfsstelle aufgeführt.
zu 1900
Hunderdorf ist im Verzeichnis der Post-, Telegraphen- und Telephonanstalten als Posthilfsstelle ohne Telegraphen- und Telephondienst eingetragen.
1909
Johann Wölfl, geb. 15.5.1880, wird ab 1. Nov. zum Postboten bei der Postagentur Hunderdorf mit einem Jahresgehalt von 1200 M aufgenommen. Wölfl ist Ersatz für den wegversetzten Postboten Gruber.
1911
Im Juni Postagent Speckner bekannt.
1921
Am 28.11. wird Wölfl durch Postagent Josef Sandbiller vereidigt. Ab 15.7. Dienstbezeichnung in »Postschaffner« geändert.
Wölfl wird am 22.3.1940 das Treudienstehrenzeichen für 40 jähr. Dienstzeit verliehen und tritt ab 1. Juni 1945 in den Ruhestand. Er verstarb am 22.7.1953.
1936
Zum Amtsbereich Bogen gehörten u.a. die Postagenturen in Hunderdorf, Neukirchen, Steinburg und Obermühlbach.
1943
Posthalter ist Josef Sandbiller jun.
Die Postagentur in Hunderdorf ist seit jeher mit dem Hause Sandbiller verbunden. Diese befand sich zuerst im Gebäude der Gastwirtschaft. 1956 erbaute Sandbiller ein neues Gebäude neben der Gaststätte, in das die Post einzog und heute noch die Schalter- und Diensträume hat.

Josef Sandbiller sen. war von 1908 bis 1943 Posthalter der Poststelle Hunderdorf
Josef Sandbiller jun. leitete von 1943 – 45 die Poststelle Hunderdorf

Fortsetzung folgt!
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Jahresabschlußzahlen
Gemeinde Hunderdorf
Gemeinde Windberg

Gemeinde Neukirchen

Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Bodennutzungshaupterhebung 1990
Anträge auf Gewährung der Gasölverbilligung für das Jahr 1989
Hunderdorf/Neukirchen/Windberg

Das Landwirtschaftsministerium verschickt heuer erstmals die Formblätter zur Angabe des Gasölverbrauches im Jahr 1989 direkt an die Landwirte, denen auch im Vorjahr der Antrag auf Gasölverbilligung bewilligt wurde. Die Landwirte werden gebeten, bis spätestens 13. Februar 1990, die ausgefüllten Formblätter mit den Belegen (Gasölrechnungen, Lieferbescheinigungen sowie Bescheinigungen über Nachbarschaftshilfe und Maschinenringabrechnungen) bei den zuständigen Gemeinden abzugeben.
Für Landwirte, die erstmals Antrag auf Gasölverbilligung stellen wollen, liegen Anträge in den Gemeindeverwaltungen auf.
Gleichzeitig werden alle Landwirte im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von mindestens 1 ha gebeten, bezüglich der Bodennutzungshaupterhebung vorzusprechen.
Die Antragstellung erfolgt:
Gemeinde Hunderdorf
bis spätestens 13. Februar 1990 während der allgemeinen Dienstzeiten im Verwaltungsamt Hunderdorf.
Gemeinde Neukirchen
bis spätestens 13. Februar 1990 während der allgemeinen Dienstzeiten im Gemeindeamt Neukirchen.
Gemeinde Windberg
Jeden Mittwochnachmittag bis einschl. 7.2.1990 in der Außenstelle Windberg sowie während der allgemeinen Dienststunden bis 13. Februar 1990 im Verwaltungsamt Hunderdorf.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Gemeinderat Hunderdorf
Aus der Sitzung vom 19.12.89

Bei der letzten Arbeitssitzung des Gemeinderates im Jahr 1989, (am Montagabend) nahm der Gemeinderat Kenntnis vom Planvorschlag zum Umbau der Kleinlintacher Kreuzung, wozu seitens der Gemeinde die »Variante 2« favorisiert wird. Für die Neubeschaffung eines Tragspritzenfahrzeuges für die FFW-Au vorm Wald sollen entsprechende Angebote eingeholt werden. Mit Solleinnahmen von 6.255.563 DM und Sollausgaben von 5.983.617 DM wurde die Jahresrechnung 1988 festgestellt. Einmütig begrüßt wurde vom Gemeinderat auch die Auflage eines neuen Heimatbuches »Hunderdorf nach 1945«, das erfreulicherweise Konrektor a. D., Kornel Klar, verfaßt.
Eingangs erläuterte Kornel Klar in groben Zügen dem Gemeinderat den weiteren geplanten Bildband von Hunderdorf. Wie Klar informierte, soll die Geschichtsdokumentation den Titel »Hunderdorf, der Weg zum Kleinzentrum 1945-1990« erhalten. Der Dokumentationsband soll neben drei Seiten Einleitung 70 Seiten Text mit 84 Bilder umfassen und am Schluß die wichtigsten Ereignisse im Gemeindegeschehen in chronologischer Folge enthalten, desweiteren folgt ein Bildanhang mit 56 Fotos. Die Neuherausgabe dieses Buches, die etwa 6.800 DM kosten wird, wurde vom Gemeinderat einmütig begrüßt und befürwortet. Ebenso fand Zustimmung das Angebot von Klar, im neuen Verwaltungsgebäude alte Stiche der Schlösser bzw. Ortsansichten aus den drei Mitgliedsgemeinden im Glasrahmen anzubringen. Bürgermeister Weinzierl dankte Klar für sein Engagement für die Geschichtsdokumentation im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates recht herzlich. Dann befaßte sich der Gemeinderat mit einem Antrag der FFW-Au vorm Wald zur Neubeschaffung eines neuen Tragspritzenfahrzeuges. Der Gemeinderat war dafür, daß demnächst entsprechende Angebote eingeholt und im Benehmen mit der Feuerwehr abgesprochen werden, sodann wird eine Beschlußfassung und Zuwendungsbeantragung erfolgen.
Im Folgenden befaßten sich die Gemeinderatsmitglieder mit den vom Landratsamt vorgelegten Variantenuntersuchungen zum  Umbau der Kleinlintacher Kreuzung an der Kreisstraße. Nach Beratung wurde konstatiert, daß gemeindlicherseits der Variante 2 der Vorzug gegeben wird. Dieser Lösungsvorschlag des Landratsamtes sieht die Strecke Hunderdorf Richtung Oberalteich durchgehend als vorfahrtsberechtigte Straße an. Die Einmündung von Lintach wird untergeordnet und die Abzweigung nach Bogen versetzt, die ebenso untergeordnet wird. Die Verkehrsabwicklung insgesamt erfolgt auf freier Strecke, ohne Einzelzufahrt und bedeutet rund 400 m zusätzlichen Straßenbau. Zugleich regte der Gemeinderat die Einplanung von einer Linksabbiegespur in den drei Einmündungsbereichen an.
Sodann wurde entschieden, daß die FFW-Steinburg zwei neue Bosch-Handfunksprechgeräte erhält und der Zuschlag wurde an den billigsten Angebotssteller erteilt. Sodann berichtete Prüfungsvorsitzender Sepp Breu über die Prüfung der Jahresrechnung 1988, wobei sich keine besonderen Prüfbemerkungen ergeben haben, lediglich die Telefonkosten sollten im Verhältnis Gemeinde/Verwaltungsgemeinschaft neu aufgeteilt werden. Sodann faßte der Gemeinderat einstimmig den Feststellungsbeschluß zur Jahresrechnung 1988, die im Gesamthaushalt in den Solleinnahmen mit 6.254.563 DM und in den bereinigten Sollausgaben mit 5.983.617 DM abschließt.
Folglich befaßten sich die Mitglieder des Gemeinderates mit Anträgen zur Verkehrssicherheit im Ortsbereich, nachdem zwischenzeitlich eine Ortseinsicht mit der Polizei stattfand. So soll in der Kurve am Quellenweg eine durchgehende Mittellinie gezogen werden. Eine weitergehende Leitlinie erscheint nicht erforderlich. Entfallen sollte die 3,5 t-Beschränkung auf der alten Hochfeldstraße, da sowieso nur Anliegerverkehr stattfindet. Eine 30 km/h-Zone im Baugebiet Hochfeld-Süd wurde seitens der Polizei begrüßt, jedoch nur in Verbindung mit baulichen Änderungen. Nachdem hier eine neue gesetzliche Regelung ansteht, sollte diese abgewartet werden, so die Polizei, die alternativ jedoch anregte, im Bereich Hochfeld-Süd eine Verkehrsregelung »Rechts vor Links« einzuführen, womit ebenso die Fahrgeschwindigkeit reduziert werden könnte. Weitere Punkte waren die Versetzung des Ortsschildes an der Hauptstraße, die Beschilderung des Gehweges an der Thananger Straße und die Änderung des Ortswegweisers Rammersberg 1-5.
Der Gemeinderat zeigte sich mit dem Ortsbesichtigungsergebnis einverstanden und entschied die 30 km/h-Zone im Baugebiet Hochfeld-Süd bis zum Vorliegen der gesetzlichen Änderungen zurückzustellen. Zustimmung fand auch der Vorbescheidsantrag Schwahn zum Bau einer Gärtnerei mit Betriebsgebäuden in Steinburg. Informiert wurde der Gemeinderat vom Bürgermeister Weinzierl und Geschäftsstellenleiter Kern über die neue Kostenregelung bezüglich des Ausbaues des Weges in Stetten und über das Schreiben des Landratsamtes betreffend die Möglichkeit eines Erbbaurechtsvertrages zum Bau eines Sport- und Fitneßcenters im Gewerbepark. Erfreulich konnte die Zuschußbewilligung des Landkreises in Höhe von 7.000,00 DM für das neue LF 8 der FFW-Hunderdorf zur Kenntnis genommen werden.
Desweiteren wurde der Gemeinderat unterrichtet über die wiederholten Bemühungen um den Bau eines Gehweges Hunderdorf-Steinburg und Staatsstraßenunterführung im Bereich Bahnhofsplatz/Windberger Straße, wobei jedoch noch kein positives Ergebnis seitens des Straßenbauamtes mitgeteilt wurde, ebensowenig für den einfachen Gehwegbau in Hofdorf an der Staatsstraße zwischen Ortsausfahrt und Gasthaus Deschl. Gebilligt wurde vom Gemeinderat auch ein Antrag auf Beiziehung der betroffenen Flurnummern zum Flurbereinigungsverfahren, um den Ausbau des gesamten Weges Eglsee-Stetten in einer Gesamtmaßnahme durchführen zu können.
Aufgrund eines Schreibens des Sportvereins wird diesem nunmehr gestattet, sein 25jähriges Gründungsfest in der Zeit vom 19. -21. Juli 91 am Bauhof auszurichten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Zahlreiche Gemeindeinvestitionen im Jahre 1989
Bürgermeister Weinzierl gab Jahresrückblick – Dankesworte des Gemeindechefs – auch 1990 stehen zahlreiche Maßnahmen an
Zur Jahresabschlußsitzung traf sich am Dienstagabend der Gemeinderat im Gasthaus Gierl in Rammersberg. In seinem Jahresrückblick 1989 konstatierte Bürgermeister Egon Weinzierl »Das Jahr 1989 brachte uns eine weitere kommunale Aufwärtsentwicklung, verbunden mit einer Fülle von Arbeit. Die Bilanz über das Erreichte in den zwölf vergangenen Monaten kann sich sehen lassen und es war wiederum größtenteils der Verdienst gemeinsamer Arbeit zwischen Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung, unterstützt in vielen Bereichen durch die Bürgerschaft.«
Es ist ein alter Brauch, so Weinzierl einleitend, am Jahresschluß Rückschau zu halten und erfreulich sei, daß wiederum positive Bilanz gezogen werden könne. Dankbar, so Weinzierl, könne man verzeichnen, daß die Gemeinde auch 1989 von größeren Unglücksfällen und Katastrophen verschont geblieben sei. Sodann zeigte Weinzierl in der Jahresbilanz die finanziellen Leistungen auf, die von der Gemeinde bewältigt wurden. So sei Mittelpunkt der Investitionen gewesen der Rathausneubau, für den bisher 1,6 Mio. DM ausgegeben wurden, davon 1989 1.100.000 DM, wozu Zuschußeinnahmen von 451.000 DM gegenüberstehen. Für die Restabwicklung des Neubaues des Feuerwehrgerätehauses in Steinburg wurden noch 11.000 DM ausgegeben und Zuwendungen von 43.000 DM vereinnahmt. Für die Feuerwehr Hunderdorf wurde für das neue Löschfahrzeug ein Betrag von 222.000 DM bezahlt und hierzu bisher Zuwendungen von 122.000 DM als Einnahme verbucht. Für die Planung der Generalsanierung der Hauptschule wurden bereits 72.000 DM ausgegeben, ließ Bürgermeister Weinzierl wissen. Der weiterhin auf den Stromanschluß für die Kirche Hofdorf (7.200 DM) und die Bezuschussung der Jugendheimsanierung mit 17.000 DM verwies. Die Bolzplatz- und Tennisplatzsanierung steht 1989 ebenso noch mit rund 60.000 DM an Ausgaben zu Buche. Als weitere Großmaßnahme kam wegen der Betriebsansiedelungen auf dem ehemaligen Nolte-Gelände Grunderwerbsangelegenheiten und der Kanalbau im künftigen Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld mit über einer Million an Ausgaben auf die Gemeinde zu, wozu aus Verkaufserlösen rund 393.000 DM an die Gemeindekasse zurückflossen. Der Gehweg Lindfelder Weg wurde mit Kosten von 56.000 DM erstellt und die Erschließung des Gewerbegebietes Thananger Straße-Erweiterung mit Gehwegbepflanzung, Oberflächenwasserkanal, Grunderwerb schlug mit 190.000 DM an Ausgaben zu Buche, wobei jedoch eine Förderung von 180.000 DM vereinnahmt werden konnte. Die Kanalisation Gaishausen spiegelt sich in der Restabwicklung noch mit Ausgaben von 276.341 DM gegenüber Einnahmen von 191.000 DM. Für den allgemeinen Grunderwerb wurden 185.000 DM ausgegeben sowie für eine Baugebietserweiterung stehen demnächst rund 430.000 DM zur Finanzierung an . Bei den allgemeinen Aufgaben, die die Gemeinde erfüllte, wurden nach den Worten des Bürgermeisters ebenso enorme Aufwendungen erbracht, so zum Beispiel für die Feuerwehren 33.000 DM, für die Grund- und Hauptschule 274.000 DM, für den Kindergarten 67.000 DM, für Sportanlagenunterhalt 20.000 DM, Straßenbeleuchtung 25.000 DM. Erfreulich, daß der Haushalt wiederum eingehalten werden konnte.
Gewichtige Maßnahmen wie zum Beispiel Kanalisation, Generalsanierung der Hauptschule und verschiedene Straßenbaumaßnahmen noch nicht zum Tragen; sie werden aber die Gemeindefinanzen im nächsten Jahr voll in Anspruch nehmen. Zur Verschuldung stellte Bürgermeister Weinzierl fest, daß sich diese von 501 DM auf voraussichtlich 709 DM zum Jahresschluß erhöhen werde. Erfreulich sei die Tatsache, daß der im Haushaltsplan eingesetzte Kreditbetrag von 1,3 Mio. DM nur zum Teil beansprucht werden mußte und die pro Kopf-Verschuldung zur Sorge keinen Anlaß biete, denn der Landkreisdurchschnitt liege zur Zeit bei 1.007 DM, der Landesdurchschnitt bei 979 DM.
16 Arbeitssitzungen des Gemeinderates
Dann ließ Bürgermeister Weinzierl wissen, daß der Gemeinderat auch in anderen Punkten mit gewichtigen Entscheidungen gefordert war und nannte dabei insbesondere die Flächennutzungs- und Bebauungsplanung und Durchführung des Verfahrens für das Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld, die Vergabe verschiedener Bauarbeiten für das Rathaus, die Billigung des Planentwurfes für die Hauptschulsanierung und den Grundsatzentschluß für eine Gemeindebeteiligung beim Ausbau verschiedener Wege im Zuge der Unternehmensflurbereinigung Hofdorf-Sollach. Desweiteren, so Weinzierl wurde auch der vorzeitige Baubeginn für die Kanalrestabwicklung Gaishausen und Bauabschnitt I Steinburg beantragt und die Neunumerierung der Hausnummern mit Verbesserung der Wegweisung im Bereich Steinburg-Gaishausen vorgenommen. Es folgte eine Beschilderung der Naturparkwanderwege sowie weiterer Rundwanderwege, die erfreulicherweise von Kornel Klar vorgenommen wurde, wofür der Bürgermeister besonders dankte. Bei den Zahlen zur Gemeindestatistik berichtete der Bürgermeister, daß bisher 34 Geburten (minus zehn) gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen waren, 23 Sterbefälle (minus sechs), Eheschließungen 18 (minus sechs) und der Einwohnerstand sich auf 2.947 erhöhte (plus zehn). In 16 Sitzungen, so Weinzierl, sei der Gemeinderat bestrebt gewesen, den Aufgaben gerecht zu werden.
In seinem Ausblick auf das Jahr 1990 stellte Bürgermeister Weinzierl fest, daß es an Aufgaben und Problemen nicht fehlen werde. Verschiedene Maßnahmen stehen an und seien auch bereits vorprogrammiert, es könne nicht alles, was wünschenswert sei angegangen werden, sondern es müssen Prioritäten gesetzt werden. Nach Meinung des Bürgermeisters wird das nächste Jahr insbesondere geprägt sein von der Fertigstellung und Einweihung des Rathausneubaues, der Erschließung der Baugebietsvergrößerung in Hochfeld-Süd sowie von den Erschließungs- und Anschlußmaßnahmen im Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld, mit Abschluß des Flächennutzungs- und Bebauungsplanverfahrens, Durchführung der Straßenbaumaßnahme Gaishausen und Sanierung der Hauptschule Bauabschnitt I. Desweiteren stünde an, der Restausbau der Ortskanalisation Gaishausen mit Baubeginn des Kanalbauabschnitts Steinburg-Au vorm Wald sowie die Anlage- und Geräteausstattung des Kinderspielplatzes Hochfeld-Süd sowie der Gehwegbau an der Windberger Straße. Ferner stünden an, Anteilsfinanzierungen zum Straßenausbau im Zuge der Unternehmensflurbereinigung einschließlich Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Eglsee-Stetten, Neubeschaffung eines Unimogs sowie Inangriffnahme der Planung für einen neuen Flächennutzungs- und Landschaftsplan ggf. mit Dorferneuerungsplanung.
Bürgermeister Weinzierl dankte
Bürgermeister Weinzierl dankte am Jahresende allen recht herzlich für die Unterstützung und aufgeschlossene Zusammenarbeit, sein Dank galt den Bürgermeisterstellvertretern, den Gemeinderatsmitgliedern, den Bundestagsabgeordneten Hinsken und Leidinger, Landrat Ingo Weiß, vor allem aber auch allen Bediensteten der Verwaltungsgemeinschaft mit Geschäftsleiter Xaver Kern an der Spitze für die ausgezeichnete Mitarbeit bei der Aufgabenbewältigung. Dank sagte Weinzierl auch an die Beschäftigten der Gemeinde und des Schulverbandes sowie der verschiedenen Behörden sowie an den Schulleiter Walden und die Lehrerschaft. Dank und Anerkennung gebühre auch den Aktiven in den Feuerwehren sowie allen Funktionären und Mitgliedern in den Vereinen und Organisationen, so Weinzierl ferner. In die Dankesworte schloß Weinzierl insbesondere auch Konrektor a. D. Kornel Klar für seine ausgezeichnete Chronistik und Unterstützung in allen Belangen ein.
Der abschließende Dank des Gemeindechefs galt auch allen Bürgerinnen und Bürgern für die Aufgeschlossenheit und für ihr Verständnis gegenüber gemeindlichen Maßnahmen.
Leistungen können sich sehen lassen
Zweiter Bürgermeister Feldmeier dankte Bürgermeister Weinzierl für seine Arbeit und würdigte dabei die Leistungen in den Jahren 1984 – 1989, die sich niederschlagen in getätigten Investitionsmaßnahmen von über 12 Mio. DM, in diesen knapp sechs Jahren. Dies unterstreiche, wo Bürgermeister und Gemeinderat zukunftsrichtende Weichen gestellt haben für eine weitere Aufwärtsentwicklung der Gemeinde. Im Namen des Gemeinderates dankte Feldmeier erstem Bürgermeister Weinzierl für das Geleistete zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger und schloß hier auch die Verwaltung mit ein für die Unterstützung in allen Belangen. Pfarrer Anton Högner dankte ebenso für die gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Verbänden und sagte auch ein herzliches Vergelts Gott für die Förderung des Kindergartens und der Pfarrheimsanierung. Nachdem Pfarrer Högner die Pfarrei verläßt, dankte er ebenso für die gute Zusammenarbeit in all den Jahren, Bürgermeister Härtenberber und Weinzierl und wünschte, daß man auch künftig zwischen Gemeinde und Pfarrgemeinde gut auskommen werde. Schulleiter Magnus Walden sprach ebenso Dankesworte und stellte dabei eine harmonische Zusammenarbeit heraus. Für die Verwaltung sprach Geschäftsleiter Xaver Kern das vertrauensvolle Miteinander an und dankte hierfür besonders Bürgermeister Weinzierl, Gemeinderat und allen, mit denen zusammengearbeitet wurde.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Sirene jetzt bei Rathausneubau
Die Feuersirene, die bisher bei der Bäckerei Kalm installiert war, befindet sich nunmehr auf dem neuen Rathaus in Hunderdorf. Der Handauslöser ist an der Ecke am Haupteingang an der Sollacher Straße angebracht.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Volksfesttermine 1990/91
Das Volksfest 1990 findet vom 8.- 11. Juni 1990 statt. Neben dem Bierzelt auf dem Bahnhofsplatz wird wieder ein großer Vergnügungspark einschl. Autoskooter vertreten sein. 1990 findet zum 35. Male das Hunderdorfer Volksfest statt. Im Jahre 1991 ist für den 7. bis 10. Juni das Volks- und Schützenfest terminiert. Die Schützenkameradschaft Hunderdorf feiert zugleich ihr 20jähriges Bestehen. Festveranstalter der näheren Umgebung werden gebeten, die o.a. Termine vorzumerken und zu berücksichtigen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Gemeinde Windberg
Jahresabschluß zeigt positives Gemeindegeschehen

Bei der diesjährigen Jahresschlußsitzung des Gemeinderates Windberg im Gasthaus Dorfner konnte 1. Bürgermeister Dietmar Schmidbauer rückschauend auf das Jahr 1989 konstatieren, »daß es für die Gemeinde wirtschaftlich und kulturell ein gutes Jahr war, in dem auch wichtige Gemeindevorhaben realisiert werden konnten.« Nach seinen Grußworten faßte Bürgermeister Schmidbauer das Gemeindegeschehen zusammen, wobei er betonte, daß es ein erfolgreiches Jahr gewesen sei.
Es wurde wesentlich mitgeprägt: Erstens durch die Festlichkeiten in Windberg, wie z. B. Priesterweihe, Gründungsfest der Trachtler, Partnerschaftsbesuch Frankreich, Orgelkonzerte, Darstellung bei der Landesgartenschau, wobei sich Windberg positiv repräsentiert habe. Zum Zweiten sei die Gemeinde von Unwetter und Katastrophen verschont geblieben, wofür man dankbar sei und drittens konnten gemeindlicherseits wichtige Vorhaben realisiert werden. Schmidbauer nannte hierbei die Anlage des Gehweges zum Baugebiet Steinhöhe, die Neuteerung der Gemeindeverbindungsstraße Windberg-Oberbucha, die Genehmigung des Bebauungsplanes Steinhöhe, der Beginn von Einzelbauvorhaben sowie die Genehmigung des Flächennutzungsplanes durch die Regierung.
In der Schule sei auch ein neuer Heizkessel angeschafft worden, ebenso ein Lieferwagen und verschiedene Arbeitsgeräte für den Bauhof.
Für 1990 wünschte Schmidbauer den Gemeindebürgern Gesundheit und Wohlergehen, allgemein die Erhaltung der Vollbeschäftigung und die Wahrung des sozialen Friedens. »Durch Zusammenhalt und positive Lebensfreude«, so der Bürgermeister weiter, solle wieder ein reges Gemeindeleben herrschen. Abschließend richtete Bürgermeister Schmidbauer Dankesworte an Pfarrer Ephrem für die harmonische Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und der Pfarrei, ferner an die Bürgermeistervertreter, insbesondere an den 2. Bürgermeister Schuster, die Gemeinderatsmitglieder, dem Verwaltungspersonal mit Geschäftsleiter Xaver Kern an der Spitze, den Gemeindearbeitern und allen Helfern des Abschlußfestes beim Franzosenbesuch. Besondere Dankesworte richtete Schmidbauer auch an Kornel Klar, Hunderdorf, für seine uneigennützige Arbeit für die Gemeinde Windberg, wie z.B. Markierung der Naturparkwanderwege, die Erstellung von Wanderkarten und Mithilfe bei der Ortsprospektgestaltung.
Dann wartete der Sprecher noch mit einigen gemeindlichen Statistikzahlen auf. Demnach waren für 1989 für Windberg zu verzeichnen: 10 Geburten (im Vorjahr 5), Eheschließungen 4 (4), Sterbefälle 12(10), Baugesuche 29 (37), davon Tekturpläne 5(1), davon Vorbescheide 1 (10). Der Einwohnerstand betrug zum 30.6.89 900, 1988 waren es 879 und 1987 882 Einwohner.
Zweiter Bürgermeister Siegfried Schuster dankte Bürgermeister Schmidbauer im Namen der Gemeinderatskollegen für seine geleistete Arbeit für die Gemeinde und ihre Bürger. Auch wenn es nicht immer leicht gewesen sei und verschiedene schwierige Situationen bewältigt werden mußten. Es sei auch in Windberg doch etliches geschehen und die solide Haushaltspolitik sei mit ein großer Verdienst des Bürgermeisters, so Schuster, der auch künftig viel Erfolg wünschte. 3. Bürgermeister Hermann Bruckmüller konstatierte, daß Miteinander doch viel geschaffen worden sei und er sprach ebenso Dankesworte an Bürgermeister und Gemeinderat, ebenso an den Pfarrherrn. VG-Geschäftsleiter Xaver Kern verband seinen Dank mit der Versicherung, auch künftig der Gemeinde Windberg in den Verwaltungsbelangen hilfreich zur Seite zu stehen und wünschte viel Kraft und Erfolg in der kommunal-politischen Arbeit. Pfarrer Pater Ephrem sprach das gute Miteinander an und bedankte sich für die Zuschüsse für den Orgelkreis udgl. und ließ auch wissen, daß die Pfarrei und das Ordinariat sich auch bei der Renovierung Heilig Kreuz finanziell beteilige. Der Pfarrherr wünschte weiterhin viel Erfolg und eine gute Zusammenarbeit.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Aus der Gemeinderatssitzung
Mit Regierungsbescheid nicht einverstanden
Einspruch wegen WA-Streichung in Meidendorf – Zuschüsse für Gemeinde

Bei der Mittwochabend stattgefundenen Sitzung des Gemeinderates erläuterte Architekt Zimmermann den Stand der Dorferneuerung und gab hierzu bekannt, daß Anfang 1990 die Objektplanung angegangen werden kann. Ferner entschied der Gemeinderat, gegen die Ablehnung des Wohnbaugebietes Meidendorf in der Flächennutzungsplanung Einspruch einzuheben und entsprechend zu begründen, nachdem hier nur eine Baulückenerschließung und geringfügige Neuplanung für den örtlichen Bedarf vorgesehen ist.
Zu Beginn der Sitzung befaßte sich der Gemeinderat mit einem Antrag des Sportvereins auf Errichtung eines Vereinshäuschens.
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, das Vorhaben grundsätzlich zu bezuschussen, die Höhe bleibt jedoch der Haushaltsberatung 1990 vorbehalten. Des weiteren ist bis dahin zu klären, inwieweit eine Förderung und vorzeitige Baufreigabe im Rahmen der Dorferneuerung möglich ist. Folglich erläuterte Architekt Zimmermann als zuständiger Dorferneuerungsplaner für Windberg den Sachstand. Zimmermann berichtete, daß wegen der Bewerbung um die Musikakademie mit der Fortführung der Dorferneuerungsplanung etwas zugewartet wurde, aber nunmehr seit Juli wieder fortgeführt werde und zur Zeit die Bauaufnahmen erfolgen. Derzeitig werde, so Zimmermann, am Vorentwurf gearbeitet, der zum Januar 1990 fertig werde. Es gelte sodann die Objektplanung aufzustellen, die jedoch auch nochmals dadurch, daß Archäologen kommen, etwas gebremst werde. Ebenso werden für verschiedene Gebäude Kostenschätzungen durchgeführt. Es gelte nunmehr, nach den Worten von Zimmermann, Ende Januar 1990 die Planung weiterzuführen und die erhaltungs- und schützenswerten Objekte festzuhalten, wozu insbesondere auch der Gemeinderat gefordert sei. Er bat hierzu Gedanken zur Planung und Entscheidung vorzubringen. In einer gemeinsamen Sitzung werde man die Objektplanung entsprechend erläutern und beraten. Hinsichtlich der Förderung konstatierte Architekt Zimmermann auf Gemeinderatsanfrage, daß nach Beendigung der Planung man grundsätzlich im Dorferneuerungsprogramm aufgenommen sei und es gelte bei den durchzuführenden Maßnahmen, Prioritäten zu setzen und entsprechende Zuwendungen zu erreichen. Nach dem jetzigen Sachstand könne 1990 voraussichtlich noch keine Maßnahme angegangen werden, meinte Zimmermann abschließend.
Dann ging’s um die Einlegung des Widerspruchs gegen den Genehmigungsbescheid der Regierung für die Genehmigung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes, mit der das Wohnbaugebiet Meidendorf aus der Planung genommen wurde. Der Gemeinderat zeigte sich mit der Streichung jedoch nicht einverstanden und sprach sich, nachdem Architekt Eska vom Planungsbüro Ing.Plan die Planung erläuterte, dafür aus, den Einspruch entsprechend zu begründen. Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß der tatsächliche Bauzustand erkennen läßt, daß nunmehr eine Baulückenschließung erfolgt und auf der anderen Straßenseite nur eine geringfügige Erweiterung, womit nur der örtliche Eigenbedarf abgedeckt werde.
Im Folgenden informierte Bürgermeister Dietmar Schmidbauer über den Sachstand zur Renovierung der Kirche Heilig-Kreuz. Hierzu konnte Schmidbauer auch die Zuschußauszahlung vom Bezirk Niederbayern mit 4.500 DM und die erste Rate durch den Landkreis mit 500 DM zur Kenntnis geben. Folglich wurde der zweite Bürgermeister Siegfried Schuster zum Gemeindewahlleiter für die Kommunalwahl bestimmt, nachdem der erste Bürgermeister wegen Kandidatur nicht Gemeindewahlleiter sein kann. Zur Kenntnis gab der Bürgermeister sodann noch die erfreulichen Kreiszuschußgenehmigungen und zwar für die Zisterne in Hohenthann mit 1.500 DM sowie für den Ortsprospekt mit 2.900 DM. Vorgestellt wurden sodann die Wanderorientierungstafeln, die von Konrektor a. D. Kornel Klar gefertigt wurden. Der Gemeinderat entschied sich zur Aufstellung für den Vorschlag, der auch die Gemeindeverbindungsstraßen enthält.
Zur Kenntnis genommen wurde auch der Bericht von Kornel Klar über die vorgenommene Beschilderung der Naturparkwanderwege, wobei Hinweisschilder aus Metall auf Holzbretter aufgeschraubt und an den Wanderwegen angebracht werden und rund 70 Stunden Arbeit aufgewendet wurden. Der Gemeinderat zollte hierfür besonderen Dank und Anerkennung. Zu vorliegenden Baugesuchen wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt, ebenso wurde zu Vorkaufsrechtsanfragen festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nach dem Baugesetzbuch nicht besteht. Dann nahm der Gemeinderat Kenntnis vom Ortsprospekt-Entwurf, der dann gebilligt wurde. Der Fremdenverkehrsprospekt wird so demnächst in Druck gehen. Einmütige Zustimmung gab’s im Gemeinderat auch für die Kostenübernahme der Altenbetreuung, die vom BRK ausgerichtet wurde.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Josef Retzer feierte »Fünfundachtzigsten«
Im Kreise der Kinder, Verwandten, Nachbarn sowie Vertretern des öffentlichen Gemeinde- und Vereinslebens konnte Josef Retzer aus Au vorm Wald, Gemeinde Hunderdorf, seinen fünfundachtzigsten Geburtstag feiern. Daß der weithin bekannte Josef Retzer beliebt und geschätzt ist bei der Bevölkerung, zeigen die vielen Glückwünsche und Präsente, die ihm zu seinem fünfundachtzigsten Wiegenfeste übermittelt wurden. Gottvertrauen, viel Arbeit und Humor, haben Josef Retzer die ihm eigene allseits geschätzte Aktivität bis ins hohe Alter von 85 Jahren erhalten. Der geistig und körperlich noch recht rüstige Jubilar konnte zu seinem hohen Ehrentag die Gratulation von Bürgermeister Egon Weinzierl im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates entgegennehmen. Weinzierl dankte dem Jubilar für seine anzuerkennende 28jährige Gemeinderatstätigkeit im ehemaligen Steinburger Gemeinderat. Zahlreiche Vereine mit ihren Abordnungen waren gekommen, um dem langjährigen Mitglied Retzer alles Gute zu wünschen. Für die Krieger- und Soldatenkameradschaft Hunderdorf, deren zuverlässiger Kassier Josef Retzer über 25 Jahre hinweg war, übermittelten Vorsitzender Hans Petzendorfer und die früheren Vorstände Gerd Peschke (3. Bürgermeister) und Alfons Pflügl die Gratulation.
Für die FFW-Au vorm Wald, der er seit 1934 angehört, gratulierten Vorstand Freudenstein und Kommandant Breu. Für die FFW Steinburg, der er 25 Jahre zugehört, Vorstand Ecker und Kommandant Häusler.
Für die FFW-Gaishausen (20jährige Mitgliedschaft) beglückwünschten den Jubilar die Kommandanten Kricke und Schneider. Für den Fremdenverkehrsverein Steinburg, bei dem Retzer seit 25 Jahren Mitglied ist, übermittelte zweite Vorsitzende Hermine Obermeier die Glückwünsche und für den Bürgerverein Steinburg, dem Retzer 14 Jahre angehört, gratulierte Vorsitzender und 2. Bürgermeister Hans Feldmeier. Für Pfarrer Anton Högner und den Pfarrgemeinderat übermittelte Pfarrgemeinderatsmitglied Martha Hofmann die Glück- und Segenswünsche. Retzer war desweiteren 25 Jahre Mitglied bei der BRK-Ortsgruppe Steinburg und seit 36 Jahren bei der Marianischen Männerkongregation, ebenso langjährig beim Bauernhilfsverein.
Über 20 Jahre hinweg bis heute ist Retzer auch bei Bus-Berger Organisator der Altötting-Fahrten. Der Jubilar erblickte in Degernbach das Licht der Welt, 1934 ehelichte er die Landwirtstochter Maria Haimerl aus Au vorm Wald. Nach der Übernahme des landwirtschaftlichen Anwesens seines Schwiegervaters konnte er die Landwirtschaft mit 20 Tagwerk durch sein strebsames Wirtschaften und durch seinen Fleiß vergrößern. Leider verstarb seine Ehefrau bereits 1957. Der Ehe entstammen zwei Söhne und drei Töchter. Mittlerweile kann sich der Retzer Opa bzw. Uropa über elf Enkelkinder und einen Urenkel erfreuen. Von 1940 bis 1945 war Josef Retzer auch Kriegsteilnehmer im zweiten Weltkrieg. Er wurde zweimal verwundet und mußte auch russische Kriegsgefangenschaft miterleben. Aber auch nach einem arbeitsreichen Leben hat sich Josef Retzer, obwohl er einen Herzschrittmacher hat, noch nicht zur Ruhe gesetzt. Viele schätzen ihn nach wie vor als tüchtigen Hausschlachter und auch in Sachen Vereinsfinanzen der KSK sieht man den Jubilar nochmals unterwegs, der gesellig und humorvoll geblieben ist. Retzer, sichtlich erfreut über die Ehrung der großen Gratulationsschar, dankte allen Verwandten, Nachbarn und Gratulanten recht herzlich und wünschte sich, wie die Gratulanten, daß er weiterhin gesund bleibe.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Sofie Baier mit 80 rüstig
Sie sieht mindestens zehn Jahre jünger aus und besitzt die Tatkraft einer Jungen. »Sie«, das ist Sofie Baier, die tagtäglich mit erstaunlicher geistiger und körperlicher Spannkraft im Fleischerladen hinter der Verkaufstheke freundlich die Kundschaft bedient und niemand hätte wohl vermutet, daß sie am Wochenende bereits ihren »80.« feiern konnte. So ging’s am Sonntag im Hause S. und G. Baier, Hunderdorf, Hauptstr., hoch her. Kinder, Verwandte, Personal, Gemeinde und Pfarrei, Nachbarn, Bekannte sowie Vereine waren gekommen, um der allseits beliebten und geachteten Jubilarin die besten Glückwünsche auszusprechen und noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit zu wünschen.
Zum 80. Geburtstag überbrachte Bürgermeister Egon Weinzierl die herzlichsten Glückwünsche seitens der Gemeinde, des Gemeinderates sowie persönlich und überreichte ein schönes Geburtstagspräsent. Für die Pfarrei gratulierte Pfarrer Anton Högner und für den Pfarrgemeinderat überbrachte PGM Martha Hofmann die besten Glückwünsche. Der Heimat- und Volkstrachtenverein fand sich mit einer Abordnung ein, angeführt vom Trachtlervorstand Ernst Sacher, um dem langjährigen, treuen Mitglied und Fahnenmutter die besten Glückwünsche zu übermitteln und zugleich Dank und Anerkennung für die Vereinsaktivitäten auszusprechen. Auch die Metzgerinnung Straubing, der Bayerwaldverein, dessen langjähriges Mitglied die Jubilarin ist, beglückwünschten Sofie Baier, ebenso der VdK-Ortsverband. Neben Sohn Georg und Tochter Marianne mit Familienangehörigen konnten der Baier-Oma bzw. Uroma auch acht Enkel- und drei Urenkelkinder alles Gute wünschen.
Die Jubilarin erblickte am 7.12.1909 das Licht der Welt. Die Wiege von Sofie Baier, eine gebürtige Bachmeier, stand in Straubing. Seit der frühen Jugendzeit arbeitete sie in der Oberpfalz, Italien sowie Berlin und vor der Ehe in Straubing beim Ursulineninstitut. 1939 heiratete sie den Metzgermeister und Gastwirt Georg Baier aus Hunderdorf und arbeitete im Geschäft fleißig mit. Nahezu zeitlebens hat Sofie Baier von früh bis spät beflissen gearbeitet und mußte auch die schwere Zeit des ersten und zweiten Weltkrieges mitmachen. Der Ehe entstammen zwei Kinder, denen sie eine gute und fürsorgliche Mutter war. Seit 1969 führt der Sohn Georg Baier mit Frau Laura das Unternehmen S. u. G. Baier fort, das durch aktives gemeinsames Engagement zielstrebig weiter ausgebaut wurde und zu einem bekannten Fleischerfachgeschäft mit Partyservice avancierte. Nach dem Motto, »wer rastet, der rostet« hat sich Sofie Baier jedoch keinesfalls zur Ruhe gesetzt, sondern arbeitet nach wie vor nach besten Kräften im Fleischereiverkauf mit und meint, daß gerade auch die Arbeit sie in Schwung halte. Der Ehemann verschied im Jahre 1964. Mit viel Freude am Leben und Interesse am Zeitgeschehen ist die Jubilarin bis ins hohe Alter jung geblieben.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Pfarrer Anton Högner nahm Abschied von der Pfarrei Hunderdorf
Pfarrer Anton Högner wirkte über acht Jahre in der Pfarrei St. Nikolaus zu Hunderdorf. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Ereignisse, die für die Pfarrgemeinde von Hunderdorf von einschneidender Bedeutung waren. Der Gottesdienst am letzten Tag des Jahres 1989 war auch der letzte Gottesdienst, den der Seelsorger mit den Gläubigen feierte. In Abschiedsreden wurde das verschiedenartige Wirken des Pfarrherrn gewürdigt. Pfarrer Högner seinerseits verabschiedete sich, indem er allen ein herzliches Vergelts Gott sagte und den Segen spendete. Neuer Wirkungskreis des scheidenden Geistlichen ist die Pfarrei St. Wolfgang in Landshut.
»Am Ende eines Jahres ist es gut, dem die Zeit in Dankbarkeit zurückzugeben, von dem wir diese Zeit geschenkt bekommen haben. Feiern wir also am letzten des Jahres miteinander Eucharistie und sagen Gott, dem Herrn der Zeit, Dank.« Mit diesen Worten begann Pfarrer Anton Högner den Jahresschlußgottesdienst. Dieser Gottesdienst war nicht nur die übliche Dankfeier am Ende eines Kalenderjahres. Für Pfarrer Anton Högner und die Pfarrgemeinde Hunderdorf war es der letzte Gottesdienst, der gemeinsam miteinander gefeiert wurde. Pfarrer Högner wurde nämlich von Bischof Manfred Müller die Pfarrei St. Wolfgang in Landshut mit Wirkung vom 1. Januar 1990 übertragen.
Einen Stapel von Geheften hielt der Geistliche in der Hand und zeigte sie zu Beginn seiner Abschiedsworte den in der Pfarrkirche St. Nikolaus versammelten Gläubigen. Es waren die Pfarrbriefe der letzten acht Jahre. Beim Durchblättern sei ihm vieles eingefallen, meinte Pfarrer Högner. Einige Punkte griff er heraus. Sie stellten etwas Besonderes dar. 1982 habe Bischof Manfred Müller den neuen Altar gesegnet. Zugleich habe damals die neue Orgel zum erstenmal erklingen können, und die Innenrenovierung der Pfarrkirche sei abgeschlossen worden. 1987 habe sich zum fünfzigsten Male der Weihetag der Hunderdorfer Pfarrkirche gejährt. Die Romfahrt zu Pfingsten desselben Jahres sei ebenfalls ein Höhepunkt seiner Amtszeit gewesen, meinte der Redner. In besonderer Weise sei auch das Fest zum 30jährigen Bestehen des Kindergartens begangen worden.
Natürlich könne man noch mehr aufzählen. Doch diese markanten Ereignisse stünden als besondere Beispiele da.
Pfarrer Högner schloß mit den Worten, die er 1988 zum Jahreswechsel in den Pfarrbrief geschrieben hatte: »Wir glauben an Gott und sind voller Zuversicht. Die zerstrittene Welt wird eins. Die Diktaturen werden löchrig. Das Schlechte ist Schutt, die Bosheit ist Ohnmacht – die Liebe siegt«. Angesichts der momentanen Veränderungen in der Welt brauche man diese Worte nicht mehr interpretieren. Pfarrer Anton Högner dankte allen, die sich in den acht Jahren für die Sache Christi eingesetzt hätten, allen, die die Pfarrgemeinde mitgetragen hätten und allen, die ihre Kraft und ihr Gebet der Pfarrgemeinde geschenkt hätten.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Wolfgang Schmeller sagt in seiner »Abschiedsrede«, daß man nicht nur von einem Jahr, sondern auch von Pfarrer Anton Högner Abschied nehmen müsse. Wertvolle Arbeit sei unter der Amtszeit Högners geleistet worden. In diesem Zusammenhang erwähnte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende die Innenrenovierung der Pfarrkirche, die Erneuerung des Kirchturms und die Umgestaltung des Pfarrheims, was gerade auch für die praktische Jugendarbeit so wichtig gewesen sei. Pfarrer Högner habe auch einen Blick über den eigenen Kirchturm hinaus bewiesen. Die Nebenkirchen in Hofdorf und Rammersberg seien wieder Stätten zum Feiern von Gottesdiensten geworden. Die Maiandachten bei verschiedenen Feldkreuzen, Waldkapellen und Feldaltären hätten die Volksfrömmigkeit gefördert und seien in bester Erinnerung geblieben. Die Hochfeste im Kirchenjahr seien in beeindruckender Weise begangen worden. Die Zusammenarbeit mit den kirchlichen Gremien sei ungetrübt gewesen. Neben den rein seelsorgerischen Aufgaben habe Pfarrer Högner auch für gemeinsame Unternehmungen wie Pfarrwanderungen und Pfarrausflüge gesorgt und hierbei ein Geschick bewiesen, die Pfarrfamilie in geselliger Form zusammenzuhalten. Dafür sei ein herzliches Vergelt’s Gott gesagt. Schmeller wünschte dem scheidenden Pfarrherrn, daß dessen künftige Arbeit von Gottes Segen begleitet sei. Eine Nikolausfigur, die Schmeller im Namen der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates überreichte, möge Pfarrer Anton Högner stets an die Zeit in Hunderdorf erinnern.
Erster Bürgermeister Egon Weinzierl betonte, daß Pfarrer Anton Högner auch die politische Gemeinde mitgestaltet habe. Er habe den Pfarrer schätzen gelernt. Bei unzähligen Anlässen habe man die Bescheidenheit, die den scheidenden Geistlichen ausgezeichnet habe, kennengerlernt. Pfarrer Högner habe es verstanden, der Kirche auch in der politischen Gemeinde den entsprechenden und ihr zustehenden Platz einnehmen zu lassen.
Bürgermeister Weinzierl wörtlich: »Er habe bei unzähligen Anlässen das Christentum nicht nur gepredigt, sondern vorgelebt.«  Der Bürgermeister bezeichnete Pfarrer Högner auch als »rechten Mann am rechten Platz, der immer verstanden hat, die Kirche mitten in die Gemeinde zu stellen,« und würdigte die segensreiche Arbeit, die Pfarrer Högner in all den Jahren geleistet habe. Stets erfolgte eine gute Zusammenarbeit zwischen Pfarrer Högner und der Gemeinde, so Weinzierl. Weinzierl übermittelte im Namen des Gemeinderates Hunderdorf den Dank der politischen Gemeinde und händigte als Erinnerungsgeschenk Wappenteller und Münze der Gemeinde Hunderdorf an Pfarrer Högner aus. Da für den Pfarrherrn auch soziales Engagement im Vordergrund stehe und gestanden habe, wurde ihm vom Gemeindeoberhaupt ein Scheck übergeben, dessen Einlösungsbetrag auf Wunsch A. Högners einem Kinderdorf in Indien zugute kommt.
Zum letzten Gottesdienst mit Pfarrer Anton Högner hatten sich auch alle aktiven und ehemaligen Ministranten eingefunden. Sie verabschiedeten sich von ihrem »Herrn Pfarrer«, der viel Mühe und Geduld aufzubringen gehabt hätte, um den »Lausbuben Gottes « das zu lehren, was diese dann beim Gottesdienst können mußten. Gerne, so Franz Baumgartner und Christian Fischer, die Sprecher der »Minis«, dächten sie an die gemeinsamen Fahrten zurück. Ein nervenberuhigendes Mittel solle dem Gottesmann zur Ruhe und Geduld verhelfen, wenn ihm in Landshut die Ministranten genauso nervenaufreibend entgegenträten wie in Hunderdorf.
Vorstand Josef Maier von der FFW Hunderdorf überreichte anschließend an Pfarrer Högner ein Album mit Fotos von Veranstaltungen der FFW Hunderdorf, bei denen der Geistliche mitgewirkt hatte. Pfarrer Anton Högner meinte abschließend, daß er die Pfarrgemeinde Hunderdorf im Herzen mit nach Landshut nähme. Er gab seiner Hoffnung darüber Ausdruck, daß es sicher ein Wiedersehen geben werde. Nach dem Segen zog der Scheidende in feierlicher Prozession mit allen Ministranten aus dem Gotteshaus. Auf dem Kirchplatz spielte die Bogenbachtaler Blasmusik zum Schluß ein Abschiedsständchen. Zum Abschlußgottesdienst hatten sich zahlreiche Gläubige eingefunden — die Pfarrkirche war bis auf den letzten Platz gefüllt-, was auch die besondere Wertschätzung des scheidenden Pfarrers Anton Högner dokumentiert.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


VHS geht mit neuem Schwung ins neue Jahr
Auch im neuen Jahr bietet die VHS-Außenstelle Hunderdorf wieder einige recht interessante Kurse und Veranstaltungen an.
1. Jazz-Gymnastik (Fortsetzung). Bei genügender Beteiligung wird dieser Kurs am Dienstag, 9.1 ‚um 20.00 Uhr fortgesetzt. Die Kursgebühr beträgt für 10 Abende 20,— DM. Keine Voranmeldung nötig.
2. Maschinenschreiben für Anfänger. In 10 Doppelstunden werden die Kursteilnehmer in das Zehnfingersystem eingeführt. Außerdem wird gelernt, wie man persönliche und sachliche Schreiben formgerecht anfertigt. Die Kursgebühr beträgt für Erwachsene 50,– DM und für Schüler 35,– DM. Der Kurs kann nur bei mindestens 8 Teilnehmern begonnen werden. Daher ist eine Anmeldung baldmöglichst erforderlich.
3. Wirbelsäulengymnastik. Sie lernen Ihre Wirbelsäule richtig kennen und erhalten Tips und Anregungen, wie Sie Ihre Wirbelsäule schonen können. Dieser Kurs findet nur statt, wenn mindestens 8 Teilnehmer zusammenkommen. Erst dann kann nach einem Referenten geschaut werden. Baldige Anmeldung ist deshalb dringend erforderlich.
4. Englischkurs. Der laufende Kurs wird nach dem Fasching fortgesetzt. Interessenten mit etwas Englischkenntnissen können aber jederzeit noch einsteigen. Anmeldung ist beim Außenstellenleiter möglich.
5. Selbstverteidigung für Kinder, Jugendliche und Frauen. In unserer oft gefährlichen Zeit ist es manchmal angebracht, sich mit geeigneten Mitteln seiner Haut wehren zu können. Sollte genügend Interesse bestehen, bemüht sich die Außenstelle um einen geeigneten Übungsleiter. Anmeldung sofort notwendig.
6. Nichtraucher in 10 Wochen. Für das neue Jahr haben sich so manche allerhand vorgenommen, vielleicht auch, das Rauchen aufzugeben. Aber bald stellt sich heraus, daß das gar nicht so einfach ist. In einer Gruppe mit Gleichgesinnten ist es sicher leichter, von seinem Laster zu lassen. Der Kurs erstreckt sich über 10 Doppelstunden und kostet 50,— DM. Anmeldung erforderlich.
7. Hinterglasmalerei für Anfänger. Wer sich einmal »künstlerisch « betätigen will, hat in diesem Kurs die Gelegenheit dazu. Dauer und Kursgebühr wird in einer Vorbesprechung festgelegt. Anmeldungen und nähere Auskünfte zu den Kursen gibt der Außenstellenleiter K. Klar, Hunderdorf, Tel. 2760.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Neuer Musikunterricht beginnt
Wer möchte ein Musikinstrument erlernen oder sich auf dem bereits erlernten Instrument weiterbilden?
Dann wäre jetzt eine günstige Gelegenheit.
Die Vorstandschaft des Musikvereins hat sich dafür ausgesprochen, wieder neue Ausbildungskurse bei genügendem Interesse anlaufen zu lassen.
Der Unterricht könnte voraussichtlich ab Anfang Februar 1990 beginnen.
Für die Ausbildung in den Instrumenten Trompete, Posaune, Tenorhorn, Tuba und Klarinette konnte der Musikverein einen neuen Musiklehrer gewinnen.
Um einen Überblick etwaiger interessierter Kinder und Jugendlicher zu erhalten, sind Anmeldungen erbeten beim Schriftführer unter Tel. 09422/1763. Näheres werden wir dann bei einer Informationsversammlung mit Musiklehrer Horst Lemmer besprechen.
Die Informationsversammlung findet am Freitag, dem 12.1. ab 17.30 Uhr in der Hauptschule in Hunderdorf statt.
Gleichzeitig sind aber auch alle Musikfreunde willkommen, die Anschluß zum Weiterbilden auf ihrem Instrument und zum Mitspielen in der Blaskapelle suchen, unabhängig davon, ob das Instrument bereits gut oder weniger gut beherrscht wird.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Nikolaus besuchte die Fußballer
Erstmalig in diesem Jahr veranstaltete die Fußballabteilung des SV Hunderdorf eine Nikolausfeier für die Spieler der Seniorenmannschaften und deren Frauen und Freundinnen.
Abteilungsleiter Josef Ziesler konnte im Sportheim eine große Anzahl von Besuchern begrüßen und er freute sich, daß dadurch das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Aktiven bestens dokumentiert wird. Ganz besonders begrüßte er den Nikolaus, der von Horst Loibl aus Deggendorf gemacht wurde. Anschließend verabschiedeten sich die beiden Aktiven Zitzelsberger Werner und Dietl Klaus offiziell von den Aktiven, da sie sich in der Winterpause anderen Vereinen als Spieler bzw. Trainer anschließen wollen.
In Versform trug dann der Nikolaus die verschiedenen »Schandtaten« bzw. positiven Leistungen mancher Spieler vor, was oft zur Erheiterung der Anwesenden beitrug. Auch auf die einzelnen Mannschaften ging er ein und wußte nur über die »Zweite« und die AH Erfreuliches zu berichten. Für die »Erste« hatte er den guten Rat parat, sich im neuen Jahr besser anzustrengen, fleißiger zu trainieren und vor allem mehr Tore zu schießen, da sonst leicht der Abstieg in Kauf genommen werden müsse. Zum Schluß trug er noch einige selbst gedichtete Verse zur Weihnachtszeit vor und wurde dann mit großem Applaus verabschiedet.
Von Seiten der Abteilung wurden dann einige Funktionäre und Helfer für ihren freiwilligen und unermüdlichen Einsatz mit einem kleinen Geschenk belohnt und auch die aktiven Spieler bedankten sich bei den dienstbaren Geistern mit einem Präsent.
Mit einem gemeinsamen Essen und einem gemütlichen Beisammensein endete die sehr harmonisch verlaufene Feier.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Perlbachtaler Umweltecke
Umweltfreundlich haushalten

Damit Ihnen das Essen nicht schwer im Magen liegenbleibt, wenn die Stromrechnung kommt, sollten Sie auch in der Küche, vor allem beim Kochen und Kühlen, energiebewußt arbeiten. Wer auf Sparflamme dreht, kann für sich manchen Geldschein gutmachen und der Umwelt einiges ersparen.
Tips:
– Auf jeden Topf paßt ein Deckel! Diese alte Volksweisheit ist getrost wörtlich zu nehmen: Wer mit Töpfen ohne Deckel kocht und schmort, hat nicht nur beschlagene Fenster, sondern auch einen unnötig hohen Energieverbrauch.
– Mit Hilfe von Dampfkochtöpfen steht das Mittag- und Abendessen nicht nur schneller auf dem Tisch, Sie können damit auch eine Menge Energie sparen.
– Hitze und damit Energie gehen übrigens vor allem auch dann verloren, wenn zu große oder zu kleine Töpfe oder Pfannen auf die Herdplatte gestellt werden. Der Topf sollte die zur Herdplatte passende Größe und einen geschliffenen, ebenen Boden haben.
– Übrigens können Sie beim Elektroherd auch die Nachwärme nutzen; wenn Sie den Strom abschalten, bevor die Kartoffeln oder der Braten ganz gar sind, dann kommt die restliche Wärme gratis.
– Wenn im Rezept steht, daß der Backofen vorgeheizt werden solle, dann können Sie dies getrost vergessen. Die meisten Gerichte haben diesen »Hitzeschock« nicht nötig — und Ihre Energiebilanz eigentlich auch nicht.
– Kleine Brötchen sollten auch entsprechend aufgebacken werden – etwa auf einem dafür vorgesehenen Aufsatz auf dem Toaster. Für ein paar Semmeln gleich den Backofen anzuheizen, ist glatte Energieverschwendung.
– Überhaupt sollte der Herd allein zum Kochen und Backen genutzt werden – nicht als Allzweckwaffe. Ihre Energiebilanz ist günstiger, wenn Sie beispielsweise zum Wasserkochen einen Tauchsieder benutzen und zum Kaffee- oder Eierkochen ein entsprechendes Gerät.
– Falls Sie über einen Gasanschluß verfügen, ist die Anschaffung eines Gasherdes durchaus erwägenswert: Die Gasflamme läßt sich genauer und schneller regulieren als eine Elektroherdplatte, im übrigen ist auch die Energiebilanz günstiger.
Es lohnt sich überhaupt, beim Neukauf von Küchengeräten die Verbrauchswerte genau zu vergleichen. Dies gilt vor allem für Kühl- und Gefrierschränke sowie für Wasch- und Geschirrspülmaschinen.
– Und bei Ihren Geräten daheim sollten Sie mal die Temperatur überprüfen. Für den Kühlschrank reichen 7 bis 8 Grad vollends aus – da zerläuft weder die Butter, noch wird die Milch vorschnell sauer. Und im Tiefkühlgerät sind — 18 Grad auch für den Sonntagsbraten noch gut genug.
– Warme Lebensmittel gehören (noch) nicht in den Kühl- oder den Gefrierschrank. Warten Sie, bis die Speisen auf Zimmertemperatur abgekühlt sind.
– Übrigens ist auch der Zustand Ihres Kühl- oder Gefriergerätes nicht unbedeutend für seinen Energieverbrauch: Die Gummidichtungen der Türen sollen dicht und die Eisschicht in den Geräten nicht zu dick sein – das kostet sonst unnötige Energie. Eine Abtauautomatik ist zwar bequem, jedoch steigt der Stromverbrauch dadurch etwas an.
– Auch mit dem richtigen Standort Ihres Kühl- bzw. Gefriergerätes können Sie auf Dauer manche Kilowattstunde wettmachen. Der Kühlschrank sollte möglichst nicht neben dem Herd oder der Heizung aufgestellt sein, auch nicht an Standorten, die starker Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. Und die Gefriertruhe steht am günstigsten an einem kühlen Plätzchen – im Keller beispielsweise.
Altglascontainer:
Hunderdorf, Friedhofsparkplatz an der Lintacher Str.
Neukirchen, Bauhof, Bogener Str. 6
Windberg, FFW-Haus, Klostergasse 17
Altpapiercontainer:
Hunderdorf, Friedhofsparkplatz an der Lintacher Str.
Steinburg, Parkplatz beim ehem. Schulhaus
Neukirchen, Bauhof, Bogener Str. 6
Obermühlbach, FFW-Haus, Dorfstr. 12
Windberg, FFW-Haus, Klostergasse 17
Batteriesammel-Behälter:
Hunderdorf, Hauptschule, Quellenweg 3
Neukirchen, Grundschule, Hauptstr. 6
Alu-Sammeltonnen
Hunderdorf, Bäckerei Kalm
Hunderdorf, Mode Kaldonek
Hunderdorf, Parkplatz beim Friedhof
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Urkunden für langjährige Betriebstreue
Im Rahmen einer Betriebs- und Weihnachtsfeier am Freitagabend im Gasthaus Sandbiller ehrte die Firma Karl Härtenberger zusammen mit der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz langjährige verdiente Mitarbeiter und dankte ihnen für die Treue zum Betrieb.
Diplomkaufmann Willi Schmidt, Betriebsberater bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Straubing, freute sich, die Ehrungen durchführen zu können, kenne er doch die Familie und den Betrieb Hartenberger seit über 28 Jahren hinweg, wodurch er die Entwicklung von Werkstattanbau über Hallenneubau und schließlich Betriebsneubau an der Thananger Straße verfolgen habe können. Schmidt wörtlich: »Was die Familie Härtenberger in dieser Zeit geschaffen habe, ist beeindruckend. Es zeugt von Tüchtigkeit, aber auch von Weitblick und Unternehmergeist der Inhaber.« Ein florierendes Unternehmen, so Schmidt weiter, sei aber auch nur möglich, wenn die Mitarbeiter mitziehen und wenn sich der Chef auf sie verlassen könne. Dies sei bei der Firma Härtenberger der Fall, denn von neun Beschäftigten im Jahre 1979 können heute sieben für langjährige Betriebstreue geehrt werden, konstatierte der Sprecher. Wenn Leute so viele Jahre im gleichen Betrieb arbeiten, spreche dies für den Chef und die Arbeitnehmer. Allen Betriebsjubilaren gratulierte Schmidt im Namen der Handwerkskammer und bat sie, so weiterzumachen.
Betriebschef Karl Härtenberger jun., der 1985 das Unternehmen von Seniorchef Karl Härtenberger übernommen hatte, führte aus, daß die gute Geschäftsentwicklung im Jahre 1987 den Gedanken an eine Betriebserweiterung weckte. Kurzum wurde am 6.5.88 mit dem Erweiterungsneubau begonnen, der bereits nach dreimonatiger Bauzeit bezogen wurde.
Härtenberger ließ wissen, daß der Betriebszweig »Profilummantelung« durch die Noltewerks-Schließung schwer betroffen war. Dem Aufbau des etwas beiseite gelassenen Schreinereibereiches wolle man zukünftig mit ein besonders Augenmerk widmen. In Zeiten harter Konkurrenz, so der junge Unternehmer, könne man nur mit Qualität überzeugen. Karl Härtenberger dankte allen Beschäftigten für ihren Einsatz recht herzlich und zollte insbesondere auch den langjährig Beschäftigten anerkennende Worte.
Sodann überreichte Betriebsberater Dipl. Kaufmann Willi Schmidt Ehrenurkunden der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz für langjährige Betriebszugehörigkeit wie folgt: 35 Jahre: Xaver Haimerl, Hans Holzapfel; 30 Jahre: Alois Adam: 25 Jahre: Hans Zirngibl: 17 Jahre: Agnes Holzapfel; 13 Jahre: Erika Thoma; 11 Jahre: Siegfried Probst.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Der VdK-Ortsverband Hunderdorf informiert
Neuregelungen zum 1.1.

1.Neue Beitragsbemessungsgrenzen
– Arbeiterrenten- und Angestelltenversicherung:
75.600 Mark jährlich (1989: 73.200 Mark)
6.300 Mark monatlich (1989: 6.100 Mark)
Beitragssatz:
Höchstbeitrag des Arbeitnehmers: 589,06 Mark
Knappschaftliche Rentenversicherung
93.600 Mark jährlich (1989: 90.000 Mark)
7.800 Mark monatlich (1989: 7.500 Mark)
Beitragssatz: 24,45%
Beitragsanteil des Arbeitnehmers: 9,35%
Höchstbeitrag des Arbeitnehmers: 729,30 Mark
Bundesanstalt für Arbeit:
75.600 Mark jährlich (1989: 73.200 Mark)
6.300 Mark monatlich (1989: 6.100 Mark)
Beitragssatz: 4,3 %
Höchstbeitrag des Arbeitnehmers: 135,45 Mark
Gesetzliche Krankenversicherung:
56.700 Mark jährlich (1989: 54.900 Mark)
4.725 Mark monatlich (1989: 4.575 Mark)
Höchstbeitrag des Arbeitnehmers bei einem durchschnittlichen Beitragssatz von 12,9 Prozent: 304,76 Mark.
2. Zahlung der Rentenversicherungsbeiträge
– Der freiwillige Mindestbeitrag steigt von 98 Mark in 1989 auf 103 Mark in 1990.
– Der Höchstbeitrag für freiwillig Versicherte liegt 1990 bei 1.178 Mark (1989: 1.141 Mark).
– Rentenleistungen aus freiwilligen Beiträgen werden nur dann dynamisiert, wenn die Beiträge jeweils in einem zusammenhängenden Zeitraum von drei Kalenderjahren entrichtet werden und jedes Kalenderjahr in Höhe von zwölf Mindestbeiträgen belegt ist, wobei es nicht auf die Anzahl der Beiträge ankommt, sondern auf den eingezahlten Gesamtbetrag (1990 mindestens 12 x 103 = 1.236 Mark).
– Angestellte, die von der Versicherungspflicht befreit sind, zahlen einen Mindestbeitrag von 606 Mark monatlich, um sicherzustellen, daß Ausfall- und Zurechnungszeiten bei der Rentenberechnung berücksichtigt werden.
– Für pflichtversicherte Handwerker ist der Regelbeitrag in der Rentenversicherung der Handwerker ebenfalls auf 606 Mark monatlich festgelegt worden.
– Versicherte, die bereits vor 1984 eine Wartezeit von 60 Monaten für eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsrente erfüllt hatten, können sich den Invaliditätsschutz dadurch aufrechterhalten, daß sie weiterhin regelmäßig Rentenversicherungsbeiträge zahlen, wobei auch freiwillige Mindestbeiträge (1990: 103 Mark monatlich) ausreichen.
3. Versicherungsfreiheit bei geringfügiger Beschäftigung Geringfügige Beschäftigungen sind grundsätzlich versicherungsfrei, wenn sie regelmäßig weniger als 15 Stunden in der Woche ausgeübt werden und wenn das regelmäßige Arbeitsentgelt im Monat nicht höher liegt als 470 Mark.
Bestehen mehrere, jeweils für sich geringfügige Beschäftigungen gleichzeitig nebeneinander, so werden die Beschäftigungszeiten und die Arbeitsentgelte zusammengerechnet; werden dabei die Arbeitszeit oder die Entgeltgrenze überschritten, so werden alle Beschäftigungsverhältnisse versicherungspflichtig.
Für selbständige Tätigkeiten, die an sich versicherungspflichtig sind, gelten diese Regelungen entsprechend.
Für Beschäftigte, deren monatliches Bruttoarbeitsentgelt 610 Mark nicht übersteigt, trägt der Arbeitgeber die vollen Beiträge allein.
4. Zuverdienst bei flexiblem oder vorgezogenem Altersruhegeld
Rentner, die mit 63 oder 64 Jahren flexibles Altersruhegeld beziehen und eine ständige Nebenbeschäftigung ausüben, können bis zu 1.000 Mark hinzuverdienen, ohne daß sich das auf ihre Rente auswirkt. Eine andere Möglichkeit ist die Beschränkung der Nebentätigkeit auf zwei Monate oder insgesamt 50 Arbeitstage im Jahr; gleich, wieviel jemand in dieser Zeit verdient — seine Rente wird dadurch nicht betroffen. Allerdings muß die Beschäftigung im voraus auf diese Zeit beschränkt sein. Außerdem darf sie nicht unmittelbar an das Arbeitsverhältnis bei demselben Arbeitgeber wie vor der Rente anschließen. Ab dem 65. Lebensjahr gelten keine Zuverdienstgrenzen mehr.
Schwerbehinderte sowie berufs- und erwerbsunfähige Versicherte, die von der Möglichkeit Gebrauch machen, schon mit 60 oder 61 Jahren flexibles Altersruhegeld zu beziehen, dürfen im Monat durchschnittlich bis zu 470 Mark zu ihrer Rente hinzuverdienen. Diese Grenze gilt bis zur Vollendung des 62. Lebensjahres; danach können bei einer Nebenbeschäftigung im Monat durchschnittlich bis zu 1.000 Mark ohne Auswirkungen auf die Rente verdient werden.
Bei 470 Mark liegt auch die Zuverdienstgrenze für Bezieher von vorgezogenem Altersruhegeld mit 60 Jahren (Frauen; Versicherte nach vorangegangener Arbeitslosigkeit).
5. Neuer Beitrag zur Altershilfe für Landwirte
Der Monatsbeitrag in der Altershilfe für Landwirte liegt 1990 bei 236 Mark (1989: 220 Mark). Der Beitragszuschuß für die kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe wird gleichzeitig auf 64, 128 und 192 Mark monatlich angehoben (1989: 53, 106, 159 Mark).
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Kindererziehungszeiten der Rentenversicherung melden
Wichtig für Mütter und Väter der Jahrgänge 1943 bis 1944
Seit 1986 können Zeiten der Kindererziehung bis zu einem Jahr je Kind in der Gesetzlichen Rentenversicherung als rentenbegründende und rentensteigernde Versicherungszeiten berücksichtigt werden. Diese Regelung gilt für Personen der Geburtsjahrgänge 1921 und später.
Die Rentenversicherungsträger rufen nunmehr die Angehörigen der Jahrgänge 1943 bis 1944 sowie nochmals die Berechtigten der Jahrgänge 1921 bis 1942, die sich bisher noch nicht gemeldet haben, auf, die Anerkennung der Kindererziehungszeiten zu beantragen.
Mütter, die bereits eine Versicherungsnummer der gesetzlichen Rentenversicherung haben, werden von Amts wegen angeschrieben und brauchen sich daher nicht selbst zu melden. Wer bereits in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert war, muß die Kindererziehungszeit bei dem Versicherungszweig geltend machen, zu dem er den letzten wirksamen Beitrag entrichtet hat, auch wenn dieser mittlerweile erstattet worden ist. Wer bisher nie versichert war, hat die Wahl, die Kindererziehungszeit entweder in der Arbeiterrentenversicherung oder in der Angestelltenversicherung geltend zu machen.
Berechtigte, die ihre Kindererziehungszeit in der Arbeiterrentenversicherung – also bei ihrer Landesversicherungsanstalt – geltend machen, wenden sich bitte an
– eine Auskunfts- und Beratungsstelle oder einen Versichertenältesten ihres Rentenversicherungsträgers,
– ihr Versicherungsamt,
– ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung
– ihre Ortsbehörde.
Berechtigte, die ihre Kindererziehungszeit in der Angestelltenversicherung – also bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte – geltend machen, sollten sich an
– diejenige Krankenkasse (Orts-, Betriebs-, Innungs-, Landwirtschaftliche Krankenkassen oder Ersatzkasse), bei der sie Mitglied oder familienversichert sind,
– die nächstgelegene Krankenkasse wenden, falls sie keiner gesetzlichen Krankenkasse oder Ersatzkasse angehören.
Die Angehörigen der Jahrgänge ab 1945 werden gesondert aufgerufen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


Müllwertmarkensystem
Was ist das?

Um den Haushalten einen finanziellen Anreiz zur Müllvermeidung und zum Sammeln der wiederverwertbaren Stoffe zu geben, hat der Zweckverband zum 1. Juli 1989 das sog. Müllwertmarkensystem versuchsweise für 1 Jahr eingeführt.
Sie haben daher jetzt die Möglichkeit Ihre Mülltonne nach Bedarf entleeren zu lassen. Damit können die Haushalte bei nur wenig gefüllten Mülltonnen überflüssige Entleerungen verhindern.
Die Teilnahme am Müllwertmarkensystem ist freiwillig und nur für Mülltonnen mit einem Fassungsvermögen von 60, 70, 90, 110, 120 und 240 Liter möglich.
Die nicht benötigten Wertmarken müssen spätestens bis zum 31. März des folgenden Jahres beim ZAB eingereicht werden. Der entsprechende Anteil der Gebühr (höchstens jedoch 50% der Jahresgebühr) wird dann erstattet bzw. verrechnet.
Um am Müllwertmarkensystem teilnehmen zu können, bedarf es der schriftlichen Antragstellung des Hauseigentümers beim Zweckverband.
Antragsformulare erhalten Sie in der Geschäftsstelle des Zweckverbandes oder bei Ihrer Gemeinde.
Nehmen Sie an dem Müllwertmarkensystem nicht teil, verbleibt es bei der bisherigen wöchentlichen Entleerung mit der entsprechenden Gebührenerhebung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


10 Regeln für guten Kompost
1. Zu kompostierendes Material niemals in eine Grube legen. Es kann keine Luft an das Material. Kompost ohne Luft = Fäulnis und Gestank.
2. Niemals nach allen Seiten geschlossene Behälter verwenden; führt auch zu Luftmangel.
3. Niemals einen Komposthaufen auf einer festen Unterlage aus Stein, Beton etc. aufsetzen. Er braucht ,Erdanschluß‘ wegen der Regenwürmer.
4. Grobes Material etwa 20 cm hoch als unterste Schicht. Dann feinere Stoffe, wie z.B. Laub etc. schichtweise oder vermischt darauflegen; Grasschnitt nur ganz dünn einstreuen. Fäulnisgefahr!
5. Als Zusatz eventuell normale Gartenerde, Komposterde oder Dünger als Verrottungsbeschleuniger dünn über die einzelnen Schichten streuen. Durchmischen und eventuell anfeuchten. Anwendungsempfehlungen beachten!
6. Abfälle, die Tiere anlocken, stets mit Erde gut abdecken!
7. Vollkommene Trockenheit vermeiden! Kleinlebewesen brauchen Feuchtigkeit.
8. Den Haufen nicht zu naß machen. Dann fehlt Luft, der Regenwurm stirbt ab.
9. Zwiebelschalen, Schnittlauchreste, Kaffee- und Tee-Satz sind ideales Regenwurmfutter!
Phlox und Holunder sind gute Pflanzen am Kornposthaufen (Regenwurmförderung).
10. Den fertig aufgesetzten Haufen abdecken, um Wärmeentwicklung zu fördern sowie Feuchtigkeits- und Stickstoffverluste zu vermeiden!
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 12.01.1990


„Kritisch, aufgeschlossen, bürgernah“
Freie Wählergemeinschaft eröffnete Wahlkampf -Johann Feldmeier referierte
Hunderdorf.
Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen traf sich am Freitag abend zur Wahlkampfauftaktversammlung im Gasthaus „Zur Rutschn“ in Steinburg-Wegern. Zunächst ging es um die Nachnominierung von zwei Bewerbern für die Kandidatenliste zur Kommunalwahl am 18. März 1990. Die Nachnominierung von Josef Maier, Stetten, für Platz 16 und Otto Engl, Gaishausen, für Platz 25 wurde in geheimer Abstimmung mit nur einer Gegenstimme von den 37 stimmberechtigten Anwesenden angenommen.
Vorsitzender Johann Feldmeier betonte nachdrücklich, daß seine Nichtkandidatur aus rein gesundheitlichen Gründen geschehe, er aber bis auf weiteres der FWG vorstehe. Feldmeier informierte über die Baumaßnahmen und Anschaffungen in den Jahren 1984 bis 1989, die rund 13 Millionen Mark betrugen und die zum Gemeinwohl der Bürger und zur Gestaltung der Heimat getroffen wurden. Besonders hätten hier die Schwerpunkte gesetzt: der Grunderwerb für das Baugebiet Hochfeld-Süd-Erweiterung, der Grunderwerb für Gewerbegebiet Thananger, der Grunderwerb für Gewerbegebiet Breitfeld, die Kanalisation Hunderdorf-Gaishausen, die Friedhoferweiterung mit Erdaustausch, der Straßenbau Gaishausen-Engl/Diewald, der Ausbau der Ausfahrt Au v. Wald, die Straße Hoch-Rammersberg, die Straße Lintach-Oberstetten, die allgemeinen Straßenausbesserungen, der Rathaus-Neubau und der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Steinburg und die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges für die FFW Hunderdorf. Außerdem seien für den vorgesehenen Kinderspielplatz im Siedlungsgebiet Hochfeld-Süd und für die Dorfplatzgestaltung Grundstücke erworben worden. Es habe Zuschüsse für die Anschaffungen der Gemeinde-Feuerwehren, für die Kirchenrenovierungen und für Sportanlagen gegeben, zudem hätten verschiedene Maschinen und Gerätschaften angeschafft werden müssen. Die FWG setze sich für die bevorstehende Wahlperiode zum Ziel, auch künftig in diesem Sinne zu arbeiten und wolle die Bürger der Gemeinde mit einem Wahlprogramm bei den bevorstehenden Wahlversammlungen am 28. Januar im Gasthaus Karl Solcher, Steinburg, Bahnhof, am 4. Februar im Gasthaus Sandbiller, Hunderdorf, und am 11. März im Gasthaus Baier-Edbauer, Hunderdorf darüber informieren. Feldmeier sagte: Unser Wahlspruch lautet: „Kritisch – aufgeschlossen – bürgernah“. Er forderte mit den Worten, die Aktivität von heute sei der Erfolg von morgen die Kandidaten zum Wahlkampf auf. Amtierender Bürgermeister und Bürgermeisterkandidat Egon Weinzierl informierte die Anwesenden über die aktuelle Gemeindepolitik und gab den Zuhörern auf Fragen auch Rede und Antwort.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.01.1990


Dartes-Club in Hunderdorf gegründet
Hunderdorf.
Kürzlich wurde auch in Hunderdorf ein Dartes-Club aus der Taufe gehoben, der sein Vereinslokal im Pilspub „Sunset“ hat. Der Club zählt 27 aktive Mitglieder. Der Dartes-Sport (Spickerwerfen) kam von England nach Deutschland und hat auch bei uns viele Freunde gefunden. Gespielt wird mit elektronischen Dartes-Geräten. Der Hunderdorfer Club nimmt an Turnieren teil und veranstaltet selbst jeden ersten Samstag im Monat ein internes Rangturnier im Clublokal. Beteiligung erfolgt auch bei der Dartes-Liga, an der zehn verschiedene Vereine mitstreiten und einen großen Wanderpokal ausspielen. – Unser Bild zeigt die Vorstandschaft des Dartes-Club Sunset in Hunderdorf, Mannschaftsführer Franz Holmer, 1. Vorstand Ewald Artmann, Mannschaftsführer Werner Gackstatter, ‚Schriftführerin/Kassier Sabine Zollner, 2. Vorstand Peter Hartmannsgruber und Schriftführerin Conny Katzendobler.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.01.1990


Hunderdorf. Skiclub: Heute, Mittwoch, 19 Uhr, Skigymnastik in der Turnhalle.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.01.1990


Windberg. SV: Heute, Mittwoch, 18.30 Uhr, Ausschußsitzung im Gasthaus Amami mit 1. oder 2. Abteilungsleiter jeder Abteilung, anschließend Wochenversammlung.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.01.1990


EC Alte Liga wurde Ortsmeister
Hunderdorf.
Wieder einmal erlaubte es die Witterung, Ortsmeisterschaften auf Natureis durchzuführen. Der Einladung der Eisstockabteilung des SV Hunderdorf waren 14 Mannschaften gefolgt, um auf dem Eisweiher in Steinburg den Ortsmeister 1990 zu ermitteln. Die einzelnen Spiele verliefen größtenteils recht spannend. Für das Endspiel hatten sich die Moarschaft „Alte Liga“ und die Moarschaft „The Ranchers“ qualifiziert. Die „Alte Liga“ mit den Schützen Emil Gerhardt, Karl Zitzelsberger, Erwin Feldmeier und Rudi Müller konnte den Endkampf für sich entscheiden und somit den Ortsmeistertitel erringen. Bei der Siegerehrung sagte Abteilungsleiter Arno Gerhardt, daß Ortsmeisterschaften immer interessant verliefen und eigenen Gesetzen unterlägen. Erster Bürgermeister Weinzierl und Vorsitzender Tanne sprachen den Stockschützen ihre Anerkennung aus. Das Ergebnis des Turnieres: Gruppe A: 1. Alte Liga des EC Hunderdorf (zugleich Ortsmeister 1990), 2. EC Hunderdorf, 3. Schützenverein Hunderdorf, 4: Stammtisch Lintach I, 5. Schützenverein Lintach. Gruppe B: 1. The Ranchers, 2. Gasthaus Sandbiller, 3. FFW Au v. Wald, 4. Familie Altmann, 5. Stammtisch Baier-Edbauer. Unser Bild zeigt den Ortsmeister mit Vertretern des SV Hunderdorf und Bürgermeister Weinzierl.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1990


Musikverein beginnt mit Unterricht
Hunderdorf.
Der Musikverein Hunderdorf beginnt wieder mit neuem Musikunterricht. Der Verein möchte damit Jugendliche, aber ganz besonders Eltern darauf hinweisen, daß hier die Möglichkeit geboten wird, ihren Kindern ein Instrument erlernen zu lassen. Als neuer Musiklehrer konnte. Horst Lemmer aus Falkenstein gewonnen werden. Horst Lemmer ist ein sehr bekannter und hochqualifizierter Musiker. Unterricht erteilt er für die Instrumente Trompete, Tenorhorn, Bariton, Posaune, Tuba, B- und S-Klarinette, Saxophon sowie Zither. Es werden auch Unterrichtsstunden für Musiker, die ihr Instrument schon längere Zeit in die Ecke stellten, aber jetzt wieder musizieren möchten, abgehalten: Auskunft und Anmeldung beim 1. Vorstand Franz Söldner, Tel. 1525, ab 18.30 Uhr, oder am Freitag zwischen 17.30 und 19 Uhr beim Musikunterricht in der Hauptschule Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.01.1990


Erste FDP/FWG-Gemeinderatsliste
Hunderdorf.
An der Kommunalwahl 1990 beteiligt sich mit einer eigenen Liste erstmals die FDP zusammen mit einer Freien Wählergruppe. Hierzu fand am Freitagabend eine gemeinsame Aufstellungsversammlung im Gasthaus Deschl in Hofdorf statt, bei der die Kandidaten nach der vorbereiteten Liste einmütig nominiert wurden. Die FDP/FWG will künftig aktiv in der Kommunalpolitik mitarbeiten und das Geschehen in der Gemeinde mitbestimmen. In der Kandidatenversammlung am nächsten Sonntag werden das Wahlprogramm festgeschrieben sowie die Versammlungstermine festgelegt. Einen eigenen Bürgermeisterkandidaten stellt die FDP/FWG nicht. Hier die Kandidatenliste der FDP/FWG, auf der die Bewerber von Platz eins bis zehn zweifach aufgeführt werden: 1. Werner Schwarzensteiner, Hunderdorf; 2. Ludwig Fellinger sen., Sollach; 3. Josef Bugl, Gaishausen; 4. Christian Aumeier, Hunderdorf; 5. Michael Artmann, Hunderdorf; 6. Willi Mühlbauer, Hoch; 7. Willi Richter, Hofdorf; 8. Friedrich Steineck, Hoch; 9. Manfred Feldbauer, Gaishausen; 10. Anita Fellinger, Sollach; 11. Werner Leidner, Hunderdorf; 12. Alfred Artmann, Bauernholz; 13. Albert Grill, Lintach; 14. Georg Deschl, Hofdorf; 15. Werner Schwarzensteiner jun., Hunderdorf; 16. Anton Eidenschink, Hoch; 17. Siegfried Jobst, Hunderdorf; 18. Peter Seifert, Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.01.1990


Weitere Kurse beginnen
Hunderdorf.
Die VHS-Außenstelle Hunderdorf gibt bekannt, daß folgende Kurse in Kürze beginnen: Selbstverteidigung für Kinder und Jugendliche am Donnerstag, 1. Februar, 18 Uhr, in der Turnhalle; Maschinenschreiben für Anfänger am Mittwoch, 31. Januar, 18 Uhr, in der Hauptschule. Für den Kurs „Hinterglasmalerei“ werden noch Interessenten gesucht.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.01.1990


Otto Edbauer 90 Jahre alt
Hunderdorf.
Seinen 90. Geburtstag konnte am Montag Otto Edbauer aus Hunderdorf begehen. Zu seinem Ehrentag stellte sich neben seinen Verwandten und Bekannten auch stellvertretender Landrat Josef Deschl als Gratulant ein. Er übermittelte die Glückwünsche des Landkreises und von Landrat Ingo Weiß. Bürgermeister Egon Weinzierl und 3. Bürgermeister Gerd Peschke gratulierten im Namen der Gemeinde Hunderdorf und des Gemeinderates. Für die Arco-Brauerei war Direktor Kern der Glückwunschüberbringer. Für die FFW Hunderdorf, deren ältestes Mitglied Otto Edbauer ist, gratulierten FFW-Vorsitzender Sepp Maier, Kommandanten-Vertreter Franz Bugl und Ferdl Hartmannsgruber. Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Hunderdorf war durch 1. Vorsitzenden Johann Petzendorfer und ehemaligen Kassier Josef Retzer vertreten.
Otto Edbauer erblickte in Hunderdorf das Licht der Welt. Am 18. 11. 1929 führte er Maria Poiger aus Stetten zum Traualtar. In der Ehe wurden vier Töchter geboren, wobei ein Mädchen im Alter von 16 Jahren verstarb. Heute ist der Jubilar Opa bzw. Uropa von neun Enkelkindern und zehn Urenkeln. In beiden Weltkriegen wurde Otto Edbauer zu den Waffen gerufen. 1960 wurde die Metzgerei mit Gast- und Landwirtschaft an die Tochter Martha mit Schwiegersohn übergeben, wo er jetzt auch im hohen Alter Betreuung und Fürsorge erfährt. Seine Ehefrau starb 1970.
Otto Edbauer, Gast- und Landwirt, Metzgermeister, und bekannt als Wünschelrutengänger, ist ein echter Hunderdorfer und kennt die Gegend wie kaum ein anderer. Trotz seines arbeitsreichen Lebens widmete sich Otto Edbauer auch der Kommunalpolitik. Durch das Vertrauen der Bevölkerung gehörte er vom 1. 1. 1949 bis 30. 6. 1972 ununterbrochen dem Gemeinderat Hunderdorf an und war von 1952 bis 1956 zweiter Bürgermeister. Ober zehn Jahre fungierte er auch als Verbandsrat beim Wasserzweckverband. Bis ins hohe Alter sah man den Jubilar noch gerne bei den landwirtschaftlichen Arbeiten, jedoch ist er seit einiger Zeit gesundheitlich angeschlagen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.01.1990


Landrat Weiß: Brauchen die Deponie
Josef Breu stellte kommunales CSU-Wahlprogramm vor
Hunderdorf.
In einer gut besuchten Wahlversammlung stellte CSU-Bürgermeisterkandidat und Kreisrat Josef Breu den Versammlungsteilnehmern das kommunale Wahlprogramm für die nächste Legislaturperiode vor. Bürgermeisterkandidat Breu erläuterte die Wichtigsten Punkte. In punkto Straßenbau werde die Beteiligung der Gemeinde an den begonnenen und geplanten Flurbereinigungsstraßen die Finanzmittel in hohem Maß auslasten. Es stehe auch der Bau der Abwasseranlage Steinburg und der Ausbau des Baugebietes an. Die CSU werde sich auch weiterhin mit aller Kraft für wirtschaftliche Sicherheit und Aufschwung einsetzen. Josef Breu betonte besonders, daß seine Partei größten Wert auf gute Zusammenarbeit mit den hiesigen Vereinen und Verbänden lege. Er führte aus, daß die CSU-Fraktion im Gemeinderat auch in den letzten sechs Jahren zum Wohle der Bürger gehandelt habe. Der größte Teil aller durchgeführten Maßnahmen sei ohnehin schon unter Bürgermeister Härtenberger vorgeplant worden.
Landrat Ingo Weiß betonte am Anfang seines Referats, er habe immer ein offenes Ohr für die Gemeinde Hunderdorf gehabt, und dabei sei oft die Vermittlung der örtlichen Kreisräte dienlich gewesen. So nannte er die großzügige finanzielle Förderung beim Bau von Gemeindestraßen, beim Ausbau des Gemeindegebietes Thananger und der Neuerschließung des Nolte-Geländes. Weiß meinte, es sei erfreulich, daß durch den engagierten Einsatz von MdB Ernst Hinsken und ihm. selber die „Nolte-Misere“ einigermaßen aufgefangen werden könne. In bezug auf den Landkreis führte Weiß aus, daß nur durch die verantwortungsvolle und konstante Politik der CSU die Wahlversprechen eingelöst werden konnten.
Der Bürger, so der Landrat, legte Wert auf eine Wohnung im Heimatort und einen nahen, qualifizierten Arbeitsplatz. Beides könne der Landkreis bieten, denn in den letzten sechs Jahren seien über 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen und gleichzeitig 28 neue Firmen gegründet worden. Der Landkreis habe für die Wirtschaftsförderung vier Millionen Mark ausgegeben.
Neben angemessenen Freizeiteinrichtungen sei dem Bürger eine gesunde Umwelt immer wichtiger. Er stellte die Notwendigkeit der Gewässerreinhaltung und der .Abwasserbeseitigung heraus. Auch wenn es hier noch viel zu tun gebe, so sei der Bau einer Mülldeponie das drängendste Problem. Mit eindringlichen Worten wies Weiß auf die derzeitige Notsituation hin. „Auch wenn alle Müllreduzierungsmaßnahmen greifen“, sagte der Landrat, „wir brauchen diese Deponie“. Man werde alles tun, um sie so klein wie möglich zu halten.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.01.1990


Chronik der Poststelle in Hunderdorf (II)

In diesem neuen Gebäude mit der Postkutsche über dem Eingang ist die Post seit 1956 untergebracht.

Nur sieben Jahre nach der Inbetriebnahme der Eisenbahn, 1903, erhielt Hunderdorf die erste Postagentur. Da die Post auf die Bahn angewiesen war, bestimmte man Apoig zum Ort der Poststelle, weil er in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs lag. Um den Platz des Bahnhofes sowie der Poststelle gab es mit der Gemeinde Windberg langen Streit. Die Windberger hatten natürlich Interesse, den Standort von Bahn und Post so nahe wie möglich bei Windberg zu erhalten, um lange Gehstrecken zu vermeiden. Die Hunderdorfer dagegen wollten Post und Bahn näher beim Dorf haben. In der Gaststätte Sandbiller wurde schließlich die erste Poststelle eingerichtet. Die Familie Sandbiller betrieb jahrzehntelang die Postexpedition in Hunderdorf.
1945
10.10. Posthalter Blasini legt sein Amt nieder
16.10. Übertragung der Poststelle an Frau Anna Schötz
21.10. Zurückverlegung der Poststelle in das Haus Sandbiller. Übernahme durch Frl. Gall.
1948
Maria Axinger wird Posthalterin
1956
Umwandlung in Zweigpostamt M, Übernahme der Posthalterin in das Angestelltenverhältnis
Verlegung der Dienststelle in das Haus 27 ½, jetzt Bayerwaldstraße 25.
1959
1.8. – Umwandlung in ein Postamt L
1966
Personalstand: Betriebsleiterin Maria Axinger, Postoberschaffner Xaver Aumer, Postfacharbeiterin Helene Thannhäuser, Postfacharbeiter Ferdinand Schötz und Anton Linsmeier.
1967
Postschaffner z.A. Franz Söldner wird von Schwarzach nach Hunderdorf versetzt. Helene Thannhäuser kündigt bei der Post.
1968
Psch. z. A. Söldner wird zum Postschaffner befördert
1970
Johann Kraus wird als Aushilfskraft beim Postzustelldienst eingestellt.
1971
Betriebsleiterin Maria Axinger feiert ihr 25jähriges Dienstjubiläum. Die POSch Xaver Aumer und Franz Söldner werden zu Posthauptschaffnern ernannt.
1972
Windberg erhält zwei Fernsprechzellen.
1974
Aufstellung von zwei Münzfernsprechern in Hunderdorf.
Betriebsleiterin Frau Maria Axinger wird in den Ruhestand versetzt.
1975
Neuer Leiter des Postamtes wird Anton Blindzellner.
1976
Modernisierung des Postamtes: Anbau eines Zusteller- und Betriebsraumes, Einbau einer Zentralheizung und des Sicherheitsglases im Schalterraum, Vergrößerung der Postfachanlage, Kauf einer modernen Paketwaage.
Festakt und Weihe am 25. September.
1979
Pensionierung von Posthauptsekretär Anton Blindzellner. Postobersekretär Josef Breu neuer Betriebsleiter des Postamtes Hunderdorf, Josef Brem beim Postamt Hunderdorf.
1986
Postbote Anton Linsmeier in den Ruhestand verabschiedet (über 20 Jahre Postbote in Hunderdorf).
1983
Verlegung des Zustelldienstes der Poststation Steinburg nach Hunderdorf bzw. Neukirchen. Die Poststelle Steinburg wird in eine Annahme-Poststelle umgewandelt mit der Bezeichnung »Hunderdorf 2«.
Die Poststelle Hunderdorf wird außen durch ein Fresko mit der alten Postkutsche kenntlich gemacht.
Postbetriebsassistent Xaver Hanner übernimmt seinen Dienst in Hunderdorf als Landzusteller (vorher von 1962-1983 in Steinburg).
1986
Kurt Baumann wird im Ortszustell- und Schalterdienst eingesetzt.
1989
Am 1. April wird der Betriebsleiter des Postamtes Hunderdorf, Josef Breu, zum Amtsvorsteher des Postamtes Bogen berufen.
Neue Betriebsleiterin wird Frau Brigitte Lutz.
Überblick über die Postzusteller um 1989
Betriebsleiter/Schalter: Breu Josef/Brigitte Lutz
Vertreter: Haimerl Josef, Haselbach
Zustellung im Ort/Ablösung: Söldner Franz
am Schalter: Baumann Kurt
Ablösung Zustellung im Ort: Hirtreiter Therese, Hagn Monika ab 1988
Zustellung Windberg: Limsmeier Anton bis 1.4.1986, Brem Josef
Zustellung Thananger, Hoch, Rammersberg, Gaishausen: Edenhofer Johann
Zustellung Steinburg: Hanner Xaver
Zustellung Hofdorf, Sollach, Lintach und Paketzustellung im Ort: Johann Kraus
Zustellverkehr: Roß (jetzt Biendl) Gisela, Haimerl Helmut, Hagn Monika, ab 1989 Fendl Christine, Vogl Franz
Fortsetzung folgt!
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Sperrmülltermine für das 1. Halbjahr 1990
Die Sperrmüllabfuhr erfolgt weiterhin monatlich nach verheriger Anmeldung beim Zweckverband Abfallbeseitigung Straubing Stadt und Land, Tel. 09421/23054. Die vorherige Anmeldung ist unbedingt erforderlich, wobei Anmeldeschluß jeweils acht Tage vor Beginn der Sperrmüllabfuhr ist.
Die Sperrmüllabfuhr erfolgt für die Gemeinden Hunderdorf, Neukirchen und Windberg wie folgt:
Montag, 6.1.
Montag, 5.2.
Montag, 5.3.
Montag, 2.4.
Montag, 7.5.
Dienstag, 5.6.
Abgeholt werden z.B.:
Möbelstücke, Matratzen, Fahrräder, Handwagen, Kinderwagen, große Kinderspielzeuge (Kettcar etc.), sperrige Garten- und Hausarbeitsgeräte, Radio- und Fernsehgeräte, Teppiche, Elektro- und Gasherde, Öfen,-Warmwassererhitzer, Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäscheschleudern, Wannen, Koffer, Ofenrohre, Verpackungsmaterial von Großgeräten, Waschbecken, Klosettschüsseln, Heizkörper, Jalousien, Fernsehantennen, Dachrinnen bis zu 2 m Länge, Maschendrahtzaun (aufgerollt), Badewannen, Waschkessel, Markisen, Rolläden, Baumschnittgut gebündelt in kleinen Mengen. Sind die vorgenannten Gegenstände mit Hausmüll gefüllt, werden sie nicht mitgenommen.
Nicht zum Sperrmüll zählen z.B.:
Hausmüll, Gewerbe- und Industriemüll, Bauschutt, alle sperrigen Gegenstände aus Gewerbe- und Industriebetrieben, Flaschen, Gläser, Zeitungs-, Katalog- und Bücherpakete, Waschmittelbehälter, Kartons, Verpackungsmaterial, Altkleider, Kies, Steine, Erde, Fliesen, Zaunsäulen, Fenster, Türen, Fensterstöcke, Türstöcke, Kachelöfen, Bodenplatten aus Wohnungen und Garten, Abdeckplanen, landwirtsch. Arbeitsgeräte, Düngersäcke, Spritzmittelbehälter, Autoteile, Altreifen, Motorräder, Motorroller, Mopeds, Batterien, Behälter mit explosionsgefährlichen Stoffen oder sonstigen Flüssigkeiten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Flurbereinigungswege zum Bau vorgesehen
Gehweg Windberger Straße in Aussicht
Vom Gemeinderat Hunderdorf

Hunderdorf: Am Donnerstag, 11.1. fand die erste Arbeitssitzung 1990 des Gemeinderates Hunderdorf im Verwaltungsamt statt. Dabei sprach sich der Gemeinderat dafür aus, daß sämtliche im Zuge des Unternehmensflurbereinigungsverfahrens Hofdorf – Sollach vorgesehenen Wegeausbauten und Teerungen im Jahre 1990 durchgeführt und abgeschlossen werden sollten. Des weiteren wurden verschiedene Bebauungspläne mit Satzungsbeschluß geändert, womit auch bei zweistöckigen Wohnhäusern der Dachgeschoßausbau zulässig wird.
Eingangs nahm der Gemeinderat Kenntnis von den vorgesehenen Wegebaumaßnahmen im Zuge der Unternehmensflurbereinigung Hofdorf – Sollach. Bei verschiedenen Maßnahmen ist auch die Gemeinde bezüglich des Unterbaues bzw. der Teerung kostenmäßig zuständig. Es ging um die Frage, inwieweit 1990 die Maßnahmen gänzlich abgeschlossen werden sollen. Nach entsprechender Beratung sprach sich der Gemeinderat einmütig dafür aus, daß grundsätzlich sämtliche vorgesehene Maßnahmen 1990 durchgeführt und abgeschlossen werden sollen. Dann faßte der Gemeinderat einen Satzungsbeschluß für die Deckblattänderungen verschiedener Bebauungspläne. Damit wird auch bei Wohnhäusern mit zwei vollen Stockwerken zusätzlich der Ausbau des Dachgeschosses zugelassen. Gebilligt wurde auch die Änderung der Satzung zur Erhebung der Abwasserabgabe für Kleineinleiter. Hiernach wurde auf Grund der ergangenen Bekanntmachung des Bayer. Staatministeriums des Innern § 6 Abs. 2 der gemeindlichen Satzung gestrichen, womit die bisher vorgesehene Abwasserabgabeermäßigung für Grundstücke, die innerhalb der nächsten drei Jahre an eine Kanalisation angeschlossen werden konnten, entfällt.
Zu Vorkaufsrechtsanfragen wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nach dem Baugesetzbuch nicht besteht. Dann wurde dem Gemeinderat das Gehwegprojekt Windberger Straße vorgelegt. Hier ist der Landkreis für den Bau außerorts zuständig, innerorts die Gemeinde, wobei jedoch die Gemeinde auch für den Grunderwerb außerorts sowie für die künftige Unterhaltung zuständig sein müßte, so die Forderung des Landkreises, der im übrigen die Verwirklichung der Maßnahme für 1990 vorgesehen hätte.
Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu, und der Bürgermeister wurde beauftragt, Grunderwerbsverhandlungen mit den betreffenden Anliegern zu führen. Gleichzeitig wurde angeregt, zu prüfen, inwieweit die Weiterführung des Gehweges an der Windberger Straße bis zur Gemeindegrenze Windberg möglich ist. Genauso wurde nochmals die Forderung erhoben, bei der Einmündung Kreisstraße — Staatsstraße beim Bahnhof gleich eine Fußgängerunterführung vorzusehen, da es sich um eine stark befahrene Staatsstraße handelt und diese Lösung sicher im Interesse der Verkehrssicherheit wäre.
Weiterhin wurde die Beschaffung von neuen Wahlkabinen beschlossen und dem Schützenverein Hunderdorf zugesichert, anläßlich der Fahnenweihe zum 20jährigen Vereinsjubiläum das Trauerband zu übernehmen. Sodann wurde der Gemeinderat informiert über die Stellenangebote der Bohrer-Werke im Gewerbepark Bayer. Wald und den vom Landkreis genehmigten Kreiszuschuß für den vom Landkreis genehmigten Kreiszuschuß für den Unterhalt des schweren Atemschutzes bei der FFW. Vergeben wurde der Auftrag für die Lieferung des Sonnenschutzes beim Trauzimmer bei einer Auftragssumme von rd. 3.600 DM. Die Billigung des Gemeinderates fand auch der Eingabeplan für den Volksfestplatz am Bahnhof in Hunderdorf. Erörtert wurde ohne Beschlußfassung auch die anstehende Planungsvergabe für den Landschafts- und Flächennutzungsplan für das gesamte Gemeindegebiet sowie die Kanalprojektierung Steinburg. Bezüglich des kurzen Teilstücks eines Gehweges in Hofdorf entlang der Staatsstraße wurde der Bürgermeister beauftragt, mit der Straßenmeisterei in Verbindung zu treten.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Flurbereinigung Windberg
Bekanntmachung und Ladung

Die Grundeigentümer und Erbbauberechtigten im Flurbereinigungsgebiet oder ihre gesetzlichen Vertreter und Bevollmächtigten werden hiermit zu einer Teilnehmerversammlung geladen.
Versammlungsort: Gasthaus Hilmer, Irensfelden
Versammlungszeit: Donnerstag, 1.2.90, abends 19.30 Uhr
Tagesordnung:
1. Verfahrensstand
2. Weitere Verfahrensschritte
3. Landwirtschaftliche Förderprogramme
4. Allgemeine Aussprache
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Vollzug der Wassergesetze;
Neubau eines Stahlblechdurchlasses für den Dambach, Verlegung des Dambaches, Verrohrung im Ortsteil Meidendorf, Anordnung erforderlicher Straßendurchlässe und sonstiger Entwässerungsanlagen sowie Einleitung von Straßenabwässern in die Vorfluter im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße SR 49 auf der Teilstrecke Windberg-Meidendorf durch den Landkreis Straubing-Bogen.
Bekanntmachung
Der Landkreis Straubing-Bogen beabsichtigt die im Betreff genannten Maßnahmen durchzuführen.
Das Vorhaben ist gem. § 31 WHG i.V. m. Art. 58 BayWG planfeststellungspflichtig. Es bedarf wegen der Benutzung eines Gewässers außerdem der wasserrechtlichen Erlaubnis nach §§ 2 ff WHG.
Benutzungen im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), die einer Erlaubnis nach den §§ 2 ff WHG bedürfen, stellen dar
– das Einbringen und Einleiten von Stoffen in oberirdische Gewässer (§ 3 Abs. 1 Nr. 4 WHG).
Hierfür wurde die Durchführung eines wasserrechtlichen Verfahrens beantragt.
Pläne und Unterlagen, aus denen Art und Umfang des Vorhabens zu ersehen sind, liegen während zwei Wochen nach Ablauf der Bekanntmachungsfrist (1 Woche) in der Gemeinde Windberg, Mittwochnachmittag, ansonsten im Verwaltungsamt Hunderdorf, zur Einsichtnahme auf. Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, kann bis 2 Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist schriftlich oder zur Niederschrift beim Landratsamt Straubing-Bogen, Leutnerstr. 15, 8440 Straubing, oder bei der Gemeinde Windberg Einwendungen gegen den Plan erheben. Etwaige Einwendungen sind bei den vorbezeichneten Stellen innerhalb der Einwendungsfrist vorzubringen. Verspätete Einwendungen können bei der Erörterung und Entscheidung unberücksichtigt bleiben.
Weiterhin wird darauf hingewiesen, daß
a) Personen, die Einwendungen erhoben haben, von dem Erörterungstermin durch öffentliche Bekanntmachung benachrichtigt werden können,
b) die Zustellung der Entscheidung über die Einwendungen durch öffentliche Bekanntmachung ersetzt werden kann, wenn mehr als 300 Benachrichtigungen oder Zustellungen vorzunehmen sind.
Bei Ausbleiben eines Beteiligten in dem Erörterungstermin kann auch ohne ihn verhandelt werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Ludwig Feldbauer 80 Jahre
Oberhunderdorf. Am Montag konnte der weithin bekannte und geschätzte Schneidermeister Ludwig Feldbauer sein 80. Wiegenfest feiern. Der Jubilar erblickte am 8. Januar 1910 in Oberhunderdorf das Licht der Welt. Dort wuchs er mit fünf Geschwistern auf, und nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Schneiderhandwerk. 1927 legte er mit Erfolg die Gesellenprüfung ab und war rund acht Jahre in fremden Schneidereien tätig. Im Jahre 1939 absolvierte Feldbauer die Meisterprüfung. Anschließend wurde er zur Wehrmacht eingezogen und mußte den Frankreich- und Rußlandfeldzug mitmachen. 1946 führte er die Damenschneidermeisterin Hedwig Altschäffl in Hunderdorf zum Traualtar. Der Ehe entstammen zwei Kinder, wovon eines im Kindesalter verstarb.
Nach dem Krieg wurde das Schneiderhandwerk weiterhin eigenständig betrieben, und Feldbauer hat in all der Zeit unzählige Hosen, Anzüge u. dgl. maßgeschneidert. Ebenso wurde ein Kleineres Anwesen bewirtschaftet. Feldbauer war nahezu zeitlebens an harte Arbeit gewöhnt.
Ihm war trotz seines unbändigen Fleißes auch noch ein Zwölf- oder Vierzehn-Stundenarbeitstag zu wenig, und vielfach wurde bis in die Nacht hinein an der Nähmaschine gearbeitet. Zusammen mit der Gattin wurden die anstehenden Arbeiten gemeistert und eine gesicherte Existenz aufgebaut. Darüber hinaus fand Feldbauer auch noch Zeit für die Belange der FFW Hunderdorf, der er seit 1936 zugehört. Die Landwirtschaft wurde 1975 übergeben. Aber auch im hochbetagten Alter schneidert der rüstig gebliebene Jubilar noch für den Hausgebrauch. Er hilft, so gut es geht, auch in der Landwirtschaft mit und liest mit Vorliebe die Heimatzeitung. Wüßte man es nicht amtlich, käme man nicht auf die Idee, daß Feldbauer sich auf den Weg in das neunte Lebensjahrzehnt macht. Er ist ein jugendlicher »Achtziger.«
Zu seinem Ehrentag stellte sich neben der Tochter und Schwiegersohn sowie den zwei Enkelkindern auch Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er überbrachte im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates sowie persönlich die besten Glückwünsche und überreichte einen Geschenkkorb. Für die Pfarrei und den Pfarrgemeinderat sprach Pfarrgemeinderatsmitglied Martha Hofmann die besten Glück- und Segenswünsche aus und erfreute ebenso mit einem Geburtstagspräsent, wie die Feuerwehr Hunderdorf, die mit Vorstand Josef Maier und den stellv. Kommandanten Franz Bugl und Ferdl Hartmannsgruber gratulierte.
Die Gratulanten wünschten noch viele Jahre bei guter Gesundheit und Schaffensfreude. Der Jubilar freute sich über den Gratulationsbesuch und dankte allen Gratulanten sowie den Verwandten und Nachbarn recht herzlich.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Gertrud Hähndel 85 Jahre
Hunderdorf. Der erstaunlich rüstigen Gertrud Hähndel, aus Hunderdorf, Quellenweg konnte zu ihrem 85.Geburtstag Bürgermeister Egon Weinzierl recht herzlich gratulieren. Weinzierl übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde und des Gemeinderates und überbrachte einen Geschenkkorb Ebenso konnte auch Geschäftsleiter Kern der Jubilarin die besten Glückwünsche aussprechen. Die Gratulanten wünschten noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit.
Gertrud Hähndel wurde am 8.1.1905 in Schlesien geboren und wuchs dort mit 4 weiteren Geschwistern auf. In erster Ehe war sie verheiratet mit Richard Hermann, der 1930 verschied. Im Jahre 1938 ging sie mit Otto Hähndel die zweite Ehe ein. Infolge der Kriegsereignisse mußte die Familie 1945 aus der Heimat fliehen und kam nach Mainkofen bei Plattling. 1952 folgte die Umsiedlung nach Neckarweihingen bei Stuttgart. Seit 1987 lebt Gertrud Hähndel mit Ehemann bei der einzigen Tochter Ruth Klar in Hunderdorf. Körperlich und geistig ist die hochbetagte Jubilarin gesund. Sie liest viel und betreut fürsorglich den pflegebedürftigen Ehemann, mit dem sie auch viel spazieren geht.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


VdK-Ortsverband Hunderdorf
Neue melderechtliche Vorschriften bei der Beschäftigung von Arbeitnehmern

Nach dem Gesetz zur Einführung eines Sozialversicherungsausweises treten zum Jahresbeginn folgende melderechtliche Vorschriften in Kraft:
– Arbeitgeber des Bau-, Schausteller- und Gebäudereinigergewerbes sowie Arbeitgeber, die sich am Auf- und Abbau von Messen und Ausstellungen beteiligen, müssen ihre Arbeitnehmer bereits am ersten Tag ihrer Beschäftigung der Sozialversicherung melden.
Es handelt sich um einer vereinfachte Sofortmeldung, die zusätzlich zur üblichen Anmeldung zu erfolgen hat.
– Auch geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer sind künftig an- und abzumelden, um Sozialversicherungspflicht bei Mehrfachbeschäftigung feststellen zu können.
– Die für die Bekämpfung illegaler Beschäftigung zuständigen Behörden, vor allem die Arbeitsämter, erhalten erweiterte Kontrollrechte und dürfen zur Kontrolle Grundstücke und Geschäftsräume von Arbeitgebern und Dritten betreten. Näheres ist in Rechtsverordnungen geregelt. Auskünfte zu den neuen Meldevorschriften erteilen alle Krankenkassen.
Beschäftigungsförderungsgesetz 1990
Nach diesem Gesetz, das den weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit zum Ziel hat, werden mehrere gesetzliche Regelungen zur Beschäftigungsförderung, die sonst ausgelaufen wären, bis Ende 1995 verlängert. Überdies werden vorhandene arbeitsmarktpolitische Instrumente den Erfordernissen des Arbeitsmarktes angepaßt.
Folgende Vorschriften werden bis zum 31.12.1995 verlängert:
– Nach dem Gesetz über arbeitsrechtliche Vorschriften zur Beschäftigungsförderung (Teil des Beschäftigungsförderungsgesetzes 1985)
– die Erleichterungen beim Abschluß befristeter Arbeitsverträge für die Dauer von maximal 18 Monaten (bei Firmenneugründungen 24 Monate).
– Nach dem Arbeitsförderungsgesetz die unentgeltliche Ausbildungsvermittlung im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeit,
– die Förderung von Arbeitslosen unter 25 Jahren in berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen ohne Einkommensanrechnung bereits nach 4 Monaten beitragspflichtiger Beschäftigung, – die Förderung der Teilnahme von
– Arbeitslosen unter 25 Jahren an Vorbereitungslehrgängen zum nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses und an allgemeinbildenden Kursen zum Abbau beruflich schwerwiegender Bildungsdefizite,
– Jugendlichen unter 25 Jahren an beruflichen Bildungsmaßnahmen in Teilzeitunterricht durch ein Teilunterhaltsgeld,
– Arbeitnehmern nach der Betreuung und Erziehung eines Kindes an beruflichen Bildungsmaßnahmen durch ein Teil-Unterhaltsgeld,
– die Zahlung von Kurzarbeitergeld an Arbeitnehmer in sogenannten »Personal-Einsatzbetrieben«; die bisher auf die Stahlindustrie beschränkte Regelung wird, vor allem mit Blick auf den Steinkohlenbergbau, auch für die soziale Flankierung unerläßlicher Personalanpassungsmaßnahmen in anderen Branchen geöffnet,
– die Senkung des Mindestalters für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auf 50 Jahre,
– der erleichterte Bezug von Arbeitslosengeld für Arbeitslose ab 58 Jahren, die sich verpflichten, zum frühestmöglichen Zeitpunkt Rente zu beantragen,
– die Verlängerung der Sperrzeit wegen Arbeitsaufgabe.
Im kommenden Jahr weitere Verbesserungen für Familien
– Höhere Freibeträge, länger Erziehungsgeld, Verbesserungen beim BAföG –

Verbesserungen für Familien stehen auch 1990 im Vordergrund: Zum 1. Januar 1990 treten erneut zahlreiche zusätzliche familienpolitische Erleichterungen in Kraft, weitere werden am 1. Juli 1990 folgen. Vor allem die Steuerreform wird 1990 durch spürbare finanzielle Entlastungen weiter zur wirtschaftlichen Stärkung der Familie beitragen. Insgesamt gesehen haben die Ausgaben und Steuermindereinnahmen für familienpolitische Leistungen im Jahr 1990 ein Finanzvolumen von etwa 18 Milliarden Mark:
– Ab 1.Januar 1990 erhöhen sich Kinderfreibetrag und Haushaltsfreibetrag bzw. der Grundfreibetrag bei Alleinerziehenden. Daneben wird das Baukindergeld um 150 Mark auf 750 Mark je Kind aufgestockt und für die persönliche häusliche Pflege von erheblich Pflegebedürftigen ein sogenannter Pflegepauschbetrag von 1.800 Mark eingeführt.
– Am 1. Juli 1990 wird der Bezug von Erziehungsgeld und der Erziehungsurlaub von bisher 15 Monaten auf 18 Monate verlängert.
– Am 1. Juli 1990 wird das Kindergeld für das zweite Kind um 30 Mark auf 130 Mark angehoben.
Auch im Rahmen der Ausbildungsförderung (BAföG) sind zum 1. Juli 1990 erhebliche Änderungen vorgesehen: So soll die BAföG-Förderung künftig zur Hälfte als Zuschuß gewährt, eine Studienabschlußförderung eingeführt und die Ausbildungsförderung stärker an der wirtschaftlichen Leistungskraft der Eltern orientiert werden; dies wird zu einer Ausweitung der Zahl der Geförderten auf rund 180.000 Studenten führen.
Die staatliche Familienförderung erleichtert die Situation von Familien beträchtlich. Vor allem Erziehungsurlaub und Erziehungsgeld stellen eine wichtige Hilfe für junge Familien dar. Rund 97 Prozent der Eltern entscheiden sich heute dafür, Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub in Anspruch zu nehmen; seit der Einführung  dieser Leistung im Jahr 1986 wurde sie von gut 2,4 Millionen Müttern und Vätern genutzt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Auch ehrenamtlich Tätige bei Unfällen versichert
Von Elternvertretern über Schülerlotsen bis Wahlhelfer

Der Bundesverband der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand (BAGUV) hat kürzlich darauf hingewiesen, daß auch ehrenamtlich Tätige unter dem Schutz der Gesetzlichen Unfallversicherung stehen. Dies gilt sowohl für die Ausübung der Tätigkeit selbst als auch für die dazu erforderlichen Wege.
Zu dem davon betroffenen Personenkreis zählen beispielsweise Elternvertreter und Elternbeiräte in gemeindlichen Kindergärten, aber auch diejenigen, die als Gemeinde-, Kreis- oder Bezirksräte, als Laienrichter, Schöffen und als Vormund ehrenamtlich tätig sind sowie Schülerlotsen, Wahlhelfer und Zeugen in einem Strafverfahren.
Die Leistungen der zuständigen Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand, für die die Versicherten keine Beiträge zu zahlen haben, reichen von der medizinischen Heilbehandlung über Berufshilfe bis ggf. zur lebenslangen Rente. Der BAGUV hat zu diesem Sachverhalt eine Broschüre herausgegeben, in der alle wichtigen Informationen über Versicherungsfälle und Leistungen enthalten sind.
Diese Broschüre ist gegen Einsendung eines mit 1 Mark frankierten DIN-A5-Umschlages unter der Bestell-Nr. GUV 20.1.4 über die Pressestelle des Bundesverbandes der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand – BAG UV -, Postfach 200124, 8000 München 2, zu beziehen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Hans Heigl neuer Schützenmeister
Viele sportliche Erfolge – Bei Deutscher Meisterschaft dabei
Am Sonntagnachmittag fand im Vereinslokal Hüttinger die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen der Winithschützen statt. Dabei gaben Schützenmeister Helmut Haimerl und Sportleiter Erich Kräh ihre Berichte über ein aktives und erfolgreiches Vereinsgeschehen 1989, während Kassier Helmut Hartmannsgruber die Vereinsfinanzen darlegte.
Nachdem der bisherige Schützenmeister sich nicht mehr zur Wahl stellte, ging schließlich aus der Neuwahl Hans Heigl als neuer Schützenmeister hervor.

Das Bild zeigt die neugewählte Vorstandschaft mit neuem Schützenmeister Hans Heigl (3.v.l. 1. Reihe stehend), daneben Bürgermeister und 2. Vorstand Dietmar Schmidbauer und Sportleiter Erich Kräh (l.)

Mit 62 Mitgliedern war die zehnte Generalversammlung der Winithschützen recht gut besucht und Schützenmeister Helmut Haimerl begrüßte hierzu eingangs insbesondere Fahnenmutter Maria Zeitlhofer, Ehrenvorstand Heinrich Hartmannsgruber und Bürgermeister Dietmar Schmidbauer. Folglich berichtete der Schützenmeister über den Jahresablauf der Schießsaison 1989. Haimerl rief dabei die Beratungen in den verschiedenen Vorstandssitzungen, die Proklamation der Schützenkönige und Vereinsmeister sowie verschiedene Veranstaltungen zur Kameradschaftspflege in Erinnerung. Weiterhin zählte der Schützenvorstand als Vereinsaktivitäten auf die besinnliche Weihnachtsfeier, die Teilnahme an verschiedenen Fahnenweihen und örtlichen Festlichkeiten. 1990, so Haimerl, stünden drei oder vier Fahnenweihen bzw. Gründungsfeste zum Besuch an. In seinem Kassenbericht informierte Kassier Helmut Hartmannsgruber über die Einnahmen und Ausgaben im Vereinsjahr. Die Kassenprüfer bestätigten eine ordnungsgemäße Verwaltung der Vereinsfinanzen.
Erich Kräh, dem Sportleiter des Vereins, war es sodann vorbehalten, den umfassenden Bericht über die sportlichen Geschehen zu geben. Kräh erinnerte an die Proklamation der Vereinsmeister mit Gabi Häusler (Jugend), Thomas Hartmannsgruber (Schützenklasse), Gerd Voigtmann (Pistole) sowie der Schützenkönige mit Claudia Häusler (Jugend) und Hans Heigl. Des weiteren sei der Gedächtnispokal von Thomas Hartmannsgruber und der Pistolenpokal von Erwin Zitzelsberger gewonnen worden. Gewinner des erstmals ausgerichteten Sommerbiathlons waren Thomas Hüttinger, Gabi Häusler und Thomas Hartmannsgruber. Bei den Rundenwettkämpfen belegte die 1. Mannschaft den 1. Platz und in der Einzelwertung Platz 2 durch Thomas Hartmannsgruber u. Platz 3 durch Hans Heigl. Die zweite und dritte Mannschaft erreichte jeweils Platz sechs. Die erste Jugendmannschaft kam auf dem 2. Rang, das zweite Nachwuchsteam landete auf dem vierten Platz. Viele Erfolge konnten auch bei der Sektions- und Gaumeisterschaft erzielt werden.
Bei den Gaumeisterschaften belegte:
LG 3 Stellungskampf:
Schüler (Mannschaft) 1. Platz
Einzel Hüttinger Thomasv1. Platz
Laumer Marcus 3. Platz
weiblich Hornberger Ute 3. Platz
LG 3 Stellungskampf:
Jugend (Mannschaft) 3. Platz
Einzel Spanfeldner Dagmar 1. Platz
Häusler Gabi 2. Platz
Amann Bianca 3. Platz
Häusler Claudia 4. Platz
LG 3 Stellungskampf:
Junioren (Mannschaft) 1. Platz
Einzel Hartmannsgruber Th. 4. Platz
LG stehend freihändig
Schüler (Mannschaft) 1. Platz
Einzel Hüttinger Thomas 1. Platz
Laumer Marcus 3. Platz
Hornberger Ute 4. Platz
Jugend (Mannschaft) 8. Platz
Junioren (Mannschaft) 2. Platz
Einzel Hartmannsgruber Th. 3. Platz
Damen (Mannschaft) 3. Platz
Einzel Laumer Ursula 5. Platz
Kräh Doris 6. Platz
Versehrtenkl. Kräh Erich 2. Platz
Zimmerstutzen
Versehrtenkl. Kräh Erich 1. Platz
KK 50 m liegend 60. Schuß
Junioren (Mannschaft) 2. Platz
Einzel Hartmannsgruber Th. 1. Platz
Hornberger Thomas 3. Platz
Zitzlsberger Robert 4. Platz
Schützenkl. Zitzlberger Erwin 8. Platz
Alterskl. Kräh Erich 4. Platz
Standardgewehr 50 m
3 Stellungskampf Junioren (Mannschaft) 2. Platz
Einzel Hartmannsgruber Thomas 1. Platz
Hornberger Thomas 6. Platz
Zitzlsberger Robert 9. Platz
Schützenkl. Zitzelsberger Erwin 10. Platz
100m kk freihändig
Junioren Hartmannsgruber Thomas 1. Platz
Versehrtenkl. Kräh Erich 1. Platz
Niederbayerische Meisterschaft
Luftgewehr 3 Stellungskampf
Schüler (Mannschaft) 1. Platz u. niederbayerischer Meister mit den Schützen: Hüttinger Thomas, Hornberger Ute, Laumer Marcus
Jugend Häusler Gabi 5. Platz
Luftgewehr stehend freihändig
Schüler (Mannschaft)
1. Platz u. niederbayrischer Meister mit den Schützen: Hüttinger Thomas, Hornberger Ute, Laumer Marcus.
Erich Kräh ging ebenso als niederbayerischer Meister in der Versehrtenklasse hervor, der auch bei der bayerischen Meisterschaft mit einer sehr guten Ringzahl Vizemeister (Zimmerstutzen) wurde und sich auch bei der deutschen Meisterschaft auf den beachtlichen fünften Rang plazierte. Kräh ließ weiterhin wissen, daß 14 Schützen für das Sektions-Vergleichsschießen gegen die Sektion Süd sowie ebenso für den Rückkampf abgestellt wurden, ebenso die Schülermannschaft für das Balin-Pokalschießen mit hervorragenden Ergebnissen.
Kräh dankte abschließend allen, insbesondere seinem Stellvertreter und dem Vorstand, für die Unterstützung bei der umfangreichen Programmbewältigung bei den Wettkämpfen, Zeltlager und Badbesuch. Im Namen aller Jugendlichen überreichte Kräh an Schützenmeister Helmut Haimerl einen Erinnerungsteller als Dank.
Dann ließ der scheidende Schützenmeister Haimerl die letzten zehn Jahre in Kurzform Revue passieren und wies auf die wichtigsten Ereignisse hin, als dessen Höhepunkt er das 25jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe herausstellte. Ebenso die hervorragenden Sportergebnisse dank des Sportleiters Erich Kräh, dessen besondere Verdienste die erfolgreiche Nachwuchsarbeit sei. Haimerl dankte allen für die Mitarbeit und auch der Jugend, die die Stütze und die Zukunft des Vereins sei. In seine Dankesworte bezog Haimerl insbesondere auch den Kassier, die Schriftführerin, den früheren 2. Schützenmeister, die Fahnenmutter sowie die Gemeinde und den Landkreis für die gewährten Zuschüsse mit ein.
Bürgermeister Dietmar Schmidbauer würdigte das von der gesamten Vorstandschaft bewältigte enorme Pensum und dankte hierfür im Namen der Gemeinde recht herzlich, ebenso allen Mitgliedern und den Jungschützen. Der Schützenverein, und somit Windberg, sei durch seine besonderen Erfolge weithin publik geworden. Die Gemeinde, so Schmidbauer, habe auch durch ein kleines Scherflein den Verein unterstützt und werde dies sicher auch zukünftig tun. Schmidbauer rief die Winithschützen dazu auf, in diesem Sinne weiterzumachen. Ihrem Sportleiter Erich Kräh überreichten sodann die Jungschützen mit Gabi Häusler einen Erinnerungsteller als Dank und Anerkennung für die geopferte Freizeit und ausgezeichnete Betreuung.
Nach der einstimmigen Entlastung der Vorstandschaft folgten die Neuwahlen für die nächsten zwei Jahre. Nachdem der bisherige Schützenmeister nicht mehr für die Wahl bereitstand, gab es nach anfänglichen Schwierigkeiten folgendes Wahlergebnis: 1. Schützenmeister: Hans Heigl, 2. Schützenmeister Dietmar Schmidbauer, 1. Kassier: Hilde Hartmannsgruber, 2. Kassier: Hans Plattetschläger, 1. Schriftführerin: Isolde Spanfeldner, 2. Schriftführerin: Gabi Häusler, 1. Sportleiter: Erich Kräh, 2. Sportleiter: Thomas Hartmannsgruber, Organisationsleiter: Karl Kräh, Beisitzer: Alfons Schroll und Thomas Hornberger, Rechnungsprüfer: Karin Kräh und Sigi Niedermayer.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 26.01.1990


Bebauungsplan wird fortgeführt
Stellungnahmen behandelt — Nochmalige Planauslegung — Gemeinderat tagte
Hunderdorf.
Bei der am Donnerstagabend stattgefundenen Gemeinderatssitzung wurden die Stellungnahmen zum Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld behandelt. Hier wurden die Anregungen der Fachbehörden weitgehendst übernommen und sodann der Beschluß gefaßt für die zweite öffentliche Auslegung. Grundsätzlich interessiert sich der Gemeinderat auch für ein Sportcenter im Gewerbegebiet „Bayerwald“, wozu der Bürgermeister beauftragt wurde, nähere Erkundigungen und Finanzierungsmöglichkeiten bei den zuständigen Behörden einzuholen. Ferner entschied sich der Gemeinderat für 1990 eine weitere ABM-Maßnahme zu beantragen.
Eingangs der Sitzung gab Architekt Eska die eingegangenen Stellungnahmen zum Flächennutzungs- und Bebauungsplan für das Gebiet GE/GI Breitfeld bekannt. Insgesamt, so Eska, seien 42 Fachbehörden oder Träger öffentlicher Belange angeschrieben worden. Zu den Anregungen und Bedenken wurde entsprechend Beschluß gefaßt, nach entsprechender Änderung soll nunmehr die zweite öffentliche Auslegung des Planes- vorgenommen werden. So wird bei der jetzigen bestehenden Zufahrt eine öffentliche Erschließungsstraße eingeplant für den Fall einer weiteren Grundstücksteilung beziehungsweise notwendigen Erschließung. An der Staatsstraße werde eine Linksabbiegespur vorgesehen, sowie vorsorglich ein Lärmschutzwall beziehungsweise eine -wand mit zwei Meter Höhe festgeschrieben. Im nordwestlichen Bereich mit angrenzenden Landwirtschaftsflächen wurde auch die Eingrünung dahingehend abgeändert, Bäume möglichst niedrig zu halten. Der Geh- und Radweg wurde mit mindestens zwei Meter Abstand von der Staatsstraße abgerückt (mit Ausnahme der Engstelle) in der Planung belassen und der Bau gemeindlicherseits vom Straßenbauamt gefordert, nachdem es sich um eine überörtliche Verbindung handelt, und dieser Weg auch von verschiedenen Fachbehörden ausdrücklich verlangt wurde. Verschiedene Naturschutzanträge wurden als Empfehlungen übernommen. Die Oberflächenwasserableitung wird in einem gesonderten Wasserrechtsverfahren geregelt und die mögliche Geländenutzung nach der Grundflächenzahl bei 0,8 belassen. Die Erschließungsstraßen-Breite wurde auf 6,50 Meter zurückgenommen, nachdem die Projektierung für sieben Meter vorgenommen wurde, jedoch diese vom Straßenbauamt nicht für notwendig und wirtschaftlich gehalten wird. Das Ingenieurbüro wurde beauftragt, die entsprechenden Flächennutzungs- beziehungsweise Bebauungspläne mit Festsetzungen entsprechend zu ändern. Sodann ist die öffentliche einmonatige Auslegung seitens der Verwaltung zu veranlassen.
Folglich befaßte sich der Gemeinderat mit dem Antrag zur Errichtung eines Sportcenters im Gewerbepark „Bayerischer Wald“. Nach ausgiebiger Beratung konstatierte der Gemeinderat hierfür unverbindliches Interesse mit 12:1 Stimmen. Der Bürgermeister wurde beauftragt, etwaige Zuschußmöglichkeiten bei den zuständigen Behörden zu erkunden. Danach wird sich der Gemeinderat erneut mit dieser Angelegenheit befassen. Einmütig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, auch im heurigen Jahr wieder eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ab 1. 4. zu beantragen, wobei die Zuweisung von zwei Arbeitnehmern angestrebt wird. Im nichtöffentlichen Teil wurden noch verschiedene Grundstücksverträge und Grundstücksangelegenheiten behandelt.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.01.1990


Gerd Peschke führt SPD/PWG-Liste an
Ein einstimmiges Vertrauensvotum — Wollen fairen Wahlkampf führen
Hunderdorf.
SPD und Parteilose Wählergemeinschaft stellten bei einer öffentlichen Nominierungsversammlung im Gasthaus Sandbiller die Kandidaten zur Kommunalwahl am 18. März auf. Ortsvorsitzender und Gemeinderat Xaver Diewald erinnerte in seiner Eingangsrede, daß SPD und Parteilose Wählergemeinschaft bei den Kommunalwahlen 1984 einen Sitz dazu gewinnen konnten. Diesen Erfolg wolle man dieses Jahr ausbauen und festigen: Mit einem Bürgermeisterkandidaten, der keinen Vergleich zu scheuen brauche und einer starken Kandidatenliste müßte es möglich sein, das gesteckte Ziel zu erreichen. Frauen und Männer aus allen Ortsteilen und aus allen Berufen seien bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Bei den geheim durchgeführten Wahlen wurde der jetzige 3. Bürgermeister Gerd Peschke einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten gewählt. Die vorbereitete Vorschlagsliste zur Wahl des Gemeinderats wurde ebenfalls einstimmig angenommen.
Bürgermeisterkandidat Peschke dankte für das einstimmige Ergebnis, das aber auch eine Verpflichtung bedeute, die er gerne auf sich nehme. Man werde wie bisher faire Konkurrenten sein und das kommunale Geschehen der Gemeinde mitgestalten.
Die Kandidatenliste stellt sich wie folgt zusammen: Gerd Peschke, Hunderdorf; Xaver Diewald, Hunderdorf; Xaver Neumaier, Hofdorf; Günther Baierl, Hunderdorf; Gerhard Hoch, Georg Pflügl, Hunderdorf; Johann Grill, Hunderdorf; Kurt Baumann, Hunderdorf; Ralf Rademacher, Hunderdorf; Adolf -Reisinger, Hunderdorf; Johann Müller, Hunderdorf; Max Leonhard, Hunderdorf; Irene Scheibenthaler, Hunderdorf; Josef Hanner, Oberstetten; Helmut Gebhard, Hunderdorf; Eckhard Rähse, Hunderdorf; Georg Meinberger, Hunderdorf; Ludwig Wagner, Lintach; Roland Peschke, Hunderdorf; Katharina Scheibenthaler, Hunderdorf; Josef Ecker, Steinburg; Johann Eng!, Stetten; Arno Gerhard, Hunderdorf; Willi Schiessl, Steinburg; Franz Bayerl, Hunderdorf; Rudolf Bayer, Steinburg; Alfons Hilmer, Hunderdorf; Xaver Reiner, Bauernholz.
In seinem Schlußwort versprach Diewald, einen fachlichen und fairen Wahlkampf zu führen, wie man es in Hunderdorf von den Sozialdemokraten gewöhnt sei. Der Bürger brauche keine Machtansprüche sondern vertrauensvolle Zusammenarbeit. Man habe deshalb einen Wahlvorschlag erarbeitet, der allen Anforderungen statthalte. Kandidaten seien aufgestellt, die sich bereits bewährt hätten und solche, von denen man überzeugt sein- kann, daß sie sich mit, dem Programm identifizieren. Verner teilte Diewald mit, daß man in der Verwaltungsgemeinschaft mit Xaver Diewald, Gerd Peschke, beide Hunderdorf, Walter Schneider, Windberg und J. Feisel, Neukirchen/Pürgl, vier Kandidaten für die Kreistagswahl stellen werde.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.01.1990


8000 Mark für Feuerwehrfahrzeug
Hunderdorf.
Im Vorjahr hatte die Gemeinde Hunderdorf ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit Kosten von rund 220 000 Mark beschafft. Neben einer Förderung des Staates mit rund 105 000 Mark und 7 000 Mark durch den Landkreis konnte nunmehr Bürgermeister Weinzierl eine Anteilsfinanzierung der Bayerischen Versicherungskammer, Abteilung Brandversicherung, in Empfang nehmen. Am Donnerstag überreichte dem Hunderdorfer Bürgermeister die Amtsleiterin Susanne Ebner vom Brandversicherungsamt Straubing einen Scheck über 8 000 Mark (Bild). Es handelt sich dabei um einen freiwilligen Zuschuß für das neue Allrad-Löschfahrzeug, was dem abwehrenden Brandschutz dient. Bürgermeister Egon Weinzierl bedankte sich im Namen der Gemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr für den stattlichen 8 000-Mark-Scheck recht herzlich.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.01.1990


„Alles getan was notwendig war“
Belastung der Bürger soll „in geringem Maß“ gehalten werden
Hunderdorf.
Am Sonntagvormittag hielt die FWG Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen eine Wahlversammlung im Gasthaus Solcher, Ehren, ab. Schriftführer Johannes Fuchs stellte eingangs den Entwurf des FW-Wahlprogrammheftes vor. Vorsitzender Johann Feldmeier brachte dann eine Anfrage der FDP nach einer Listenverbindung vor, die aber nach einer kurzen Diskussion abgelehnt wurde.
Nach der Vorstellung der Gemeinderatskandidaten und des Kreistagskandidaten Johann Häusler, kam der Hauptredner, Bürgermeisterkandidat Egon Weinzierl, zu Wort. Er setzte sich in seiner Rede vor allem mit der Vorstellung des CSU-Wahlprogrammes auseinander und dementierte entschieden die Behauptung des CSU-Bürgermeisterkandidaten Josef Breu, daß der größte Teil aller durchgeführten Maßnahmen schon unter Bürgermeister Härtenberger vorgeplant gewesen sei.
In punkto Abwasserbeseitigung Steinburg bezeichnet es Breu als Unsinn, daß die Kläranlage in Hunderdorf benützt werde, vielmehr sollte eine Anlage für Steinburg oder Gaishausen gebaut werden. FW-Bürgermeisterkandidat Weinzierl argumentierte jedoch, daß hier nach Empfehlung des Wasserwirtschaftsamtes gehandelt wurde, erst einmal die Anlage in Hunderdorf auszunützen, daß diese, selbst bei Anschluß aller Ortsteile, nicht ausgelastet sei.
Daß der Aufschwung der Gemeinde nicht durch die CSU gesichert sei, sondern durch die FW, wollte Weinzierl damit bewiesen sehen, daß in den Jahren 1984 bis 1989 schon 15 Millionen Mark im Gemeindehaushalt investiert wurden, während die CSU-„Regierung“ in 18 Jahren nur 21 Millionen umsetzte. Weinzierl saute: „Die CSU hat zwar 18 Jahre lang die Gemeinde geführt, aber die Maßnahmen die durchgeführt wurden, hat man den Bürgern zu zahlen auferlegt. Jetzt sorgt man dafür, daß die Belastung der Bürger in geringem Maße gehalten wird.“ Weinzierl führte auch auf, daß 1978 bei der Gemeindezusammenlegung die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde Hunderdorf bei 943, der Gemeinde Steinburg bei 536 und der Gemeinde Gaishausen bei 482 lang, nach der Zusammenlegung jedoch die gesamte Pro-Kopf-Verschuldung schlagartig auf 795 herunterging und heute, nach Abfinanzierung aller Investitionen, sogar nur 708 betrage. „Die Politik der FW in den letzten 6 Jahren war allgemeinumfassend. Was notwendig war, wurde erstellt und angeschafft.“
Vorsitzender Johann Feldmeier sagte, daß der Zusatz „und freie Wähler“ bei den einzelnen Parteien die Bürger irreführe und als Stimmenfang benützt werde. Abschließend sagte Feldmeier: „Wir wollen nicht soviel reden, sondern wir wollen unser Programm in der Kommunalpolitik umsetzen.“
Quelle: Bogener Zeitung, 31.01.1990

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