1995-04

„Verbrauch von Wasser deutlich gestiegen
Durch Trockenheit im Sommer 10,25 Prozent mehr Wasserförderung – Zweckverband tagte
Hunderdorf/Mitterfels.
(xk) Bei der 44. ordentlichen Verbandsversammlung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe, Sitz Hunderdorf, die im Gasthaus Häuslbetz in Haselbach stattfand, stellte der Vorsitzende, Bürgermeister Werner Lang, Mitterfels, fest, daß 1994 die Wasserförderung gegenüber dem Vorjahr von 429 157 um 43 990 auf insgesamt 473 147 Kubikmeter angestiegen ist. Mit der geplanten Erweiterung und Erneuerung des Wasserwerks und der Aufbereitungsanlage in Hunderdorf stehen dem Zweckverband, so Lang, große Investitionen bevor, die aber im Interesse des Verbandes und der Bürgerschaft liegen.
Nach dem Protokollbericht des Geschäftsleiters Josef Breu wurde zunächst von der Verbandsversammlung neben dem Vertrag mit der Gemeinde Neukirchen die vierte Änderungssatzung zur Verbandssatzung einstimmig angenommen. Darin wird die Gemeinde Neukirchen mit dem Ortsteil Unterwachsenberg zum 1. Januar 1995 neu in den Zweckverband aufgenommen. Zugleich wurde für die Zahl der Verbandsräte die Grundlage nach dem Wasserverbrauch neu geregelt.
Zusammensetzung des Verbandsrates
Berechtigten bisher 15 000 Kubikmeter verbrauchte Wassermenge zur Entsendung eines weiteren Verbandsrates, so sind künftig 25 000 maßgebend. Die Neubesetzung soll ab der Kommunalwahl 1996 vorgenommen werden und die künftige Zusammensetzung wird dann etwa wie folgt sein: Hunderdorf acht Verbandsräte, (bisher 14), Haselbach zwei (drei), Mitterfels sechs (zehn), Bogen, Haibach, Ascha und Neukirchen je einen (einer). Das Verbandgremium wird dann mit 20 Räten wieder die Größe wie 1984 haben.
Vorsitzender Werner Lang wartete mit dem Bericht zum Geschäftsjahr 1994 auf. Er resümierte: „Durch die Trockenheit in den Sommermonaten 1994 stieg der Wasserverbrauch in allen Bereichen des Zweckverbandes. Die Wasserförderung ist gegenüber dem Vorjahr von 429 157 Kubikmeter um 43 990 auf insgesamt 473 147 angestiegen, was eine Steigerung um 10,25 Prozent bedeutete. Hauptabnehmer sind Hunderdorf und Mitterfels. Der gesteigerte Bedarf wurde zum größten Teil aus dem Tiefbrunnen entnommen (+ 37 257 Kubikmeter), die Abnahme von der Wasserversorgung Bayerischer Wald erhöhte sich um 4 026 Kubikmeter.
Auch Stromverbrauch gestiegen
Bei den Quellen, so Lang, machten sich die Instandhaltungsarbeiten bemerkbar, denn trotz der Trockenheit schütteten sie um 2 597 Kubikmeter mehr. Die Anzahl der Wasserabnehmer erhöhte sich um 33 auf nunmehr 1900. Entsprechend der höheren Förderung ist auch der Stromverbrauch im Wasserwerk und im Hochbehälter in Hoch angestiegen. Lang zeigte auf, daß im Berichtsjahr wieder zahlreiche Instandhaltungen durchgeführt und hierfür 127 000 Mark investiert wurden. Weiterhin wurden mit Baumaßnahmen Anlagenzugänge von insgesamt 285 200 Mark erzielt, die sich insbesondere auf Maßnahmen bei der Dorferneuerung in Haselbach, kleines Baugebiet an der Bergstraße in Haselbach, Baugebiet „Bayerwald“ , sowie Dorferneuerung an der Lindenstraße in Mitterfels beziehen. Ebenso zählen dazu neu erstellte Hausanschlüsse, angeschaffte Gerätschaften und Werkzeuge.
Durchsatz soll gesteigert werden
Ein Ingenieurbüro hatte 1994 auch den Auftrag erhalten, die Erweiterung und Erneuerung des Wasserwerks und der Aufbereitungsanlage Hunderdorf zu planen. Dadurch solle der Durchsatz von 20 auf 40 Liter pro Sekunde gesteigert werden. Der Baubeginn soll 1995, die Fertigstellung 1996 erfolgen. Die zum 1. Januar 1995 erfolgte Gebührenanpassung erlaube, mit den notwendigen großen Investitionsmaßnahmen zu beginnen, konstatierte der Vorsitzende, der allen Dank aussprach, die im Verband mitarbeiten, dem Geschäftsleiter Breu, den Wasserwarten, dem Werkausschuß und der Verbandsversammlung.
Josef Breu als Geschäftsleiter gab dann Erläuterungen zur Bilanz sowie zur Gewinn- und Verlustrechnung 1994. Durchwegs positiv fiel der Bericht über die örtliche Rechnungsprüfung aus, denn es gab keine Prüfungserinnerungen. Daraufhin wurde von der Verbandsversammlung einstimmig der Jahresabschluß 1994 festgestellt. Einmütige Zustimmung fanden auch der Wirtschaftsplan und die Haushaltssatzung für das Jahr 1995.
Haushalt von 2,7 Millionen Mark
Die Einnahmen und Ausgaben im Erfolgsplan beziffern sich auf 943 000 Mark, im Vermögensplan auf 1 800 000, so daß das Gesamthaushaltsvolumen auf rund 2,7 Millionen Mark kommt. Für die Investitionsmaßnahmen ist eine Kreditaufnahme von 980 000 Mark vorgesehen. Im Vermögensplan sind neben der Abwicklung der Übernahme der Wasserversorgung Steinburg insbesondere Leitungsbauarbeiten für Baugebiete in Hunderdorf, Haselbach und Mitterfels vorgesehen mit Kosten von etwa 810 000 Mark, der Umbau und die Erweiterung des Wasserwerkes schlägt mit 956 000 Mark zu Buche.
Im Erfolgsplan sind die betrieblichen Erträge, insbesondere aus dem Wasserentgelt, mit insgesamt 943 000 Märk eingeplant. Der betriebliche Aufwand beträgt etwa 912 700 Mark und hierunter fallen insbesondere der Material- und Personalaufwand sowie die Abschreibungen. Zum Schluß wurde mit einem weiteren einstimmigen Beschluß die Übertragung von Zuständigkeiten auf den Werkausschuß wegen der Erweiterung des Wasserwerkes vorgenommen. Danach können im Rahmen der Ansätze des Wirtschaftsplanes vom Werkausschuß diesbezügliche Aufträge vergeben und Darlehen aufgenommen werden. Positiv aufgegriffen wurde vom Vorsitzenden Lang eine Anregung, daß über die anstehenden Maßnahmen alle Verbandsräte in einem Ortstermin beim Wasserwerk noch nähere Informationen erhalten sollen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1995


Spende
Der Dart-Club Sunset Hunderdorf richtete heuer erstmals eine Dartmeisterschaft der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf aus, dessen Gesamterlös von 2400 Mark den Kindergärten in den Mitgliedsgemeinden zugute kommen sollte. Der Vorsitzende Ewald Artmann und der zweite Vorsitzende Thomas Rinkl luden zur Spendenübergabe ins Clublokal Pils-Pub Sunset in Hunderdorf ein. Die Kindergartenleiterinnen von Neukirchen, Fannerl Wirth, und von Windberg, Silvia Stiglbauer, sowie die Vertreterinnen des Hunderdorfer Kindergartens Gaby Schaubeck und Ingrid Vondru zeigten sich sehr erfreut über die Aktion und versicherten, die Geldspende von je 800 Mark pro Kindergarten sinnvoll einzusetzen. Auch Bürgermeister Gerhard Peschke war bei der Spendenübergabe dabei und bedankte sich für das Engagement des Vereins. Das Bild zeigt Peschke, Ingrid Vondru, Fannerl Wirth, Gaby Schaubeck, Silvia Stiglbauer, Thomas Rinkl und Ewald Artmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1995


Max Schötz führt seit 45 Jahren die Kasse
Fünf Einsätze im vergangenen Jahr — Jahreshauptversammlung der Feuerwehr
Au v. Wald. (ar) Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Au v. Wald wurde der langjährige Kassier Max Schötz für seine 45jährige Tätigkeit als Kassier geehrt. Vorsitzender Freudenstein erläuterte in seinem Jahresrückblick die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen. In diesem Zusammenhang forderte er die Mitglieder auf, an den eigenen Veranstaltungen verstärkt teilzunehmen.
In seiner Vorschau bat Freudenstein die Wehrmänner, zahlreich an den geplanten Veranstaltungen teilzunehmen. Der Floriantag wird heuer am 30. April begangen. Weiterhin liegen einige Einladungen von benachbarten Vereinen und Feuerwehren vor. Der Vereinsausflug führt dieses Jahr nach Südtirol. Erstmals wird im Herbst zusammen mit dem „Stammtisch der Au’inger“ ein Weinfest organisiert. Der Vorsitzende stellte fest, daß die Mitgliederzahl aufgrund Todesfälle und Wegzüge rückläufig sei. Neuaufnahmen

Kassier Max Schötz mit seiner Frau, Günther Holzapfel, die Führungskräfte der Feuerwehr und Kreisbrandmeister Jungmayer.   (Foto: ar)

seien keine zu verzeichnen, da bei den in Frage kommenden Jugendlichen wenig Interesse bestehe. Freudenstein bedankte sich bei allen Kameraden, bei der gesamten Vorstandschaft und bei der Gemeinde Hunderdorf für die stets gute und harmonische Zusammenarbeit. Sein besonderer Dank galt dem Ehepaar Max und Berta Schötz sowie Josef Ecker für die vorbildliche Pflege des Heldengrabes.
Fünf Einsätze
Kommandant Johann Breu stellte fest, daß es auf Landkreisebene eine neue Führung mit Kreisbrandrat Wittmann an der Spitze gibt. Er berichtete, daß bereits Feuerwehrverbände auf Landes- und Bezirksebene gegründet wurden. Wann im Landkreis ein Verband gegründet werde, vermochte er zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen.
Im vergangenen Jahr sind laut Breu drei Leistungsprüfungen abgehalten worden, wobei die Wehrmänner siebenmal die höchste mögliche Ausbildungsstufe erreichten. Breu beklagte sich, daß per Gesetz die Möglichkeit des Einsatzes bei den Freiwilligen Feuerwehren mit dem 60. Lebensjahr ende. Gerade dieser Personenkreis sei jedoch im Einsatzfalle am ehesten zu erreichen, da viele junge Mitglieder auswärts arbeiten. Breu bedankte sich bei seinen Stellvertretern, bei den Gruppenführern und bei der Vorstandschaft für die reibungslose und gute Zusammenarbeit.
Stellvertreter Helmut Kronfeldner berichtete von fünf Einsätzen im vergangenen Jahr. Er stellte fest, daß trotz der Sirenenalarmierung eine äußerst schnelle Ankunft am Einsatzort festzustellen sei. Der Einsatz bei der Fa. Thyssen in Hunderdorf habe jedoch gezeigt, daß dort eine eingehende Objektbegehung unbedingt erforderlich ist, damit künftig die Wasserentnahmestellen umfassend jedem der Aktiven genau bekannt sind.
Bei den Einsätzen und einer abgehaltenen Objektübung zeigte sich, daß das neue Fahrzeug sehr vielseitig verwendbar ist. Im Jahre 1994 sind 13 Übungen und eine Schulung über Unfallverhütung durchgeführt worden. In diesem Jahr werden ebenfalls 13 Übungen, darunter eine Funkübung, eine Technische Hilfeleistung, eine Objektbegehung und eine Schulung abgehalten. Helmut Kronfeldner stellte fest, daß derzeit 66 Wehrmänner aktiv in sieben Gruppen tätig sind. Im Jahre 1995 wird wieder eine Gruppe der Wehr zur Leistungsprüfung angemeldet. Beförderungen werden künftig jährlich gesammelt bei der Jahreshauptversammlung sprochen, gab Helmut Kronfeldner abschließend bekannt.
Lob für die Führung
Josef Schießl jun. berichtete, daß die FFW Au v. Wald derzeit über 13 Atemschutzgeräteträger verfüge. Für 1995 sind wieder zahlreiche Atemschutzübungen geplant. Kassier Max Schötz legte einen gut gegliederten Kassenbericht vor. Schötz mußte leider feststellen, daß das Jahr 1994 mit einem Verlust abschloß. Dies resultiert im wesentlichen aus. der Zahlung für das FFW-Auto an die Gemeinde Hunderdorf. Von den Kassenprüfern wurde Schötz wie schon in all den langen Jahren zuvor eine ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigt.
Der scheidende Kreisbrandmeister Jungmayer bedankte sich für die Einladung. Er hob die stets gute Zusammenarbeit mit der Führungsspitze der Au’inger Wehr während seiner Dienstzeit hervor. Jungmayer stellte fest, daß jeder (also auch über 60 Jahre alte Kameraden) bei einem Einsatz versichert sei, wenn er vom Kommandanten einen Einsatzbefehl erhalte. Jungmayer bedankte sich bei allen Kameraden für die großen Aktivitäten und freiwilligen Dienste. Für die Zukunft wünschte der scheidende Kreisbrandmeister viel Glück.
Max Schötz geehrt
Abschließend konnte Vorsitzender Freudenstein noch eine große Ehrung vornehmen. Kassier Max Schötz versieht seinen verantwortungsvollen Dienst nämlich schon 45 Jahre! Da im letzten Jahr schon Kommandant Breu ausgezeichnet wurde, sieht Freudenstein darin den Beweis, daß es sich bei der Au’inger Wehr um einen intakten Verein handelt. Ein kurzer Rückblick im Kassenbuch ergab, daß im Jahre 1950 250 Mark Einnahmen und 140 Mark Ausgaben zu verbuchen waren. Im Jahre 1994 bewegten sich die Ausgaben zwischen 10 000 und 20 000 Mark. 1952 wies die Kasse gar ein Minus von 85 Mark aus. Freudenstein lobte Schötz für dessen gewissenhafte Kassenführung. Er stellte fest, daß es während der Dienstzeit von Schötz keinerlei Beanstandungen gegeben habe. Seine Arbeit habe er zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Aus diesem Grunde überreichte Freudenstein dem Kassier eine Urkunde und ein von Mitglied Günther Holzapfel innerhalb vier Wochen gemaltes Bild. Das Bild zeigt das Schloß Au v. Wald mit der Au’inger Kirche. Der Ehefrau von Schötz, Berta Schötz, überreichte Freudenstein einen bunten Blumenstrauß. Sichtlich gerührt über diese Lobesworte sprach Schötz seinen Dank für die ihm zuteil gewordene Ehre aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.04.1995


Karl Liebl ist neuer Schützenkönig
Proklamation der Jahresmeister – Gründungsfest im kommenden Jahr
Hunderdorf. (ih) In der Jahreshauptversammlung der Schützenkameradschaft Hunderdorf im Vereinslokal Deschl standen neben Berichten der Vereinsführung auch die Proklamation der Jahresmeister und Schützenkönige auf der Tagesordnung. Ein Festausschuß wird sich um die Ausrichtung eines Gründungsfestes kümmern, das im nächsten Jahr anläßlich des 25jährigen Bestehens abgehalten werden soll.
Schützenmeister Karl Liebl berichtete über das vergangene Jahr. Er

Die Schützenkönige 1995 mit dem Sektionsschützenmeister Richard Bemmerl und Sportleiter Jürgen Scheffert.

nannte die Veranstaltungen und Wettkämpfe, an denen die Schützenkameradschaft teilgenommen hatten. Liebl hob das Freundschaftsschießen gegen den Schützenverein in Welsickendorf (Brandenburg) hervor.
Im Bericht des Sportleiters Jürgen Scheffert wurde den Mitgliedern die Leistungen der einzelnen Schützen mitgeteilt. Vor allem bei der Sektionsmeisterschaft 1994 konnten sie die ersten Plätze in der Mannschaftswertung Luftgewehr Schützen-, Jugend- und Damenklasse sowie in der Luftpistolendisziplin erringen. In all diesen Klassen stammten die Sieger der Einzelwertung ebenfalls aus Hunderdorf. Auch bei den Rundenwettkämpfen hätten die Schützen ihre Stärke gezeigt. So habe sich die erste Mannschaft in der Gauliga den Meistertitel geholt. Sehr große Erfolge hätten auch bei der Gaumeisterschaft 1995 erzielt werden können. Vier Gaumeistertitel gingen nach Hunderdorf, so Scheffert. Acht Schützen hätten die Qualifikation zur Bezirksmeisterschaft geschafft.
Jugendleiter Karl Obermeier berichtete von guten Leistungen und vielen Wettkämpfen seiner Jungschützen. Erfreulich sei die Aufnahme von vier Jungschützen. Schriftführer Max Höcherl gab Einblick in die Arbeit des Vereinsausschusses und berichtete über zahlreiche Sitzungen und von den Problemen, die dort behandelt worden seien. Sektionsschützenmeister Richard Bemmerl fand lobende Worte für den Verein und bedankte sich bei den Verantwortlichen. Er sprach auch den niederbayerischen Gauschützentag an, der nach 20 Jahren am kommenden Wochenende wieder einmal in Straubing stattfindet. Nach der Verteilung von Leistungsnadeln fand die Proklamation statt.
Jahresmeister 1995, Luftgewehr, Schützenklasse: 1. Karl Liebl, 2. Michaela Liebl, 3. Thomas Lichtl. — Jugendklasse: 1. Stefan Rinkl, 2. Goran Kupresakovic, 3. Christian Scheffert. — Luftpistole, Schützenklasse: 1. Martin Schötz, 2. Werner Schönauer, 3. Werner Hintzen. – Schützenkönige 1995: Schützenklasse: 1. Karl Liebl, 2. Christiane Poiger, 3. Michaela Liebl. — Jugend: 1. Stefan Rinkl, 2. Andreas Liebl, 3. Stefan Liebl.
In der Diskussion ging es um das Gründungsfestes im kommenden Jahr. Da sich die Mitglieder für die Ausrichtung eines Festes entschieden hatten, wurde ein Festausschuß gewählt. Neben dem Vereinssausschuß gehören diesem die Fahnenmutter Christine Rinkl, Elke Hartmannsgruber und Josef Eberth an.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1995


Bürgerversammlung
Hunderdorf/Steinburg/Gaishausen.
(xk) Am Freitag, 7. April, 19.30 Uhr, findet in Steinburg im Gasthaus Freudenstein, wieder eine Bürgerversammlung statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: Bericht des Bürgermeisters, Vorstellung des Flächennutzungsplanes, Ortsumgehung Steinburg, .Wünsche und Anträge. Eine weitere Versammlung findet statt am Samstag, 8. April, um 19.30 Uhr in Gaishausen, Gasthof Solcher, in Ehren.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1995


Aus der Jagdversammlung
Windberg.
(ah) Bei der Jagdversammlung entschlossen sich die Versammlungsteilnehmer, den Jagdpachtschilling wie bisher der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung zur Aufteilung je Grundfläche der Teilnehmer zuzuführen. Dies sei bisher recht zufriedenstellend gewesen, und so soll es auch 1995 wieder sein. Ein kleiner Betrag wird den Rücklagen zugeführt.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.04.1995


Beim Einkauf auf Zutatenliste achten
Zuckeranteil im Essen langsam reduzieren — Süße Verführer vermeiden
Hunderdorf.
(hk) Tips für den Umgang mit Zuckerarten, Honig, Süßstoffen, Zuckeraustauschstoffen und Süßigkeiten gab Hauswirtschaftsrätin Thalhammer vom Landwirtschaftsamt Straubing den Landfrauen und Mitgliedern des Frauenbundes am Mittwochabend im Gasthaus Baier-Edbauer unter dem Motto „Die süßen Verführer“.
„Zucker ist Nervennahrung“, sagt der Volksmund. So begann die Referentin des Abends ihren Vortrag. Kinder könne man mit süßen Getränken am besten beruhigen. Der Mensch habe eine Vorliebe für Zucker, Zucker hebe die Stimmung, mache aber süchtig. Das habe eine Untersuchung ergeben. Durch Zucker bilde sich Serotonin im Gehirn und das Gehirn meldet: „Es geht mir gut.“ Kohlenhydrate in anderer Form erhöhen auch das Serotonin, ebenso wie viel Bewegung in frischer Luft.
Man habe festgestellt, so die Rednerin, daß in einem Jahr 33,4 Kilo Zucker pro Kopf und Tag verbraucht werde. Fruchtsaftgetränke können bis zu 20 Prozent Zucker enthalten. Hervorzuheben sei auch, daß Fruchtjoghurts bis 15 Prozent Zucker enthalten können. Limonade und Cola weise einen Zuckergehalt von zehn bis elf Prozent, das heißt 100 Gramm pro Liter, auf. „Wieviel Zucker darf man im Rahmen der gesunden Ernährung zu sich nehmen?“ Als Faustregel gelte zehn Prozent der Energie, die man zu sich nimmt, dürfe Zucker sein. Wenn man also 2000 Kalorien zuführt, sind 50 Gramm Zucker noch in Ordnung. Zucker sei nicht so wesentlich am Übergewicht beteiligt, behauptete die Landwirtschaftsrätin. Das Fatale dabei sei die Kombination mit Fett. Süßes verursache auch Zahnkaries. Zwar sei dies keine lebensbedrohliche Erkrankung, aber die kostspieligste der ernährungsbedingten Erkrankungen. Auf der Zahnoberfläche bilde sich Zahnbelag, der hauptsächlich aus Bakterien und Zucker bestehe. Der Zucker diene dabei den Bakterien als gute Nahrungsquelle. Die Bakterien bilden Säuren, die den Zahnschmelz brüchig machen.
Zuckerhaltige Nahrungsmittel zwischen den Mahlzeiten, ohne danach die Zähne sofort gründlich zu reinigen, solle man deshalb vermeiden, riet die Rednerin. Natürliche Lebensmittel liefern Vitamine und Mineralstoffe in beträchtlicher Menge. Damit man Zucker im Körper verarbeiten könne, brauche man viel Vitamin B1. Zusammenfassend sagte die Referentin: „Zucker ja, aber in Maßen“. Wo könne man Zucker einschränken? Sie riet, allmählich den Zuckeranteil zu reduzieren. Dies könne man beim Backen praktizieren. Schon beim Einkauf der Lebensmittel könne anhand der Zutatenliste Zucker eingespart werden. Als Ersatz für Limonade, Cola oder Fruchtsaftgebiete sich Mineralwasser oder Kräuter und Früchtetee an. Der reine Fruchtsaft enthalte in einem Liter ein Viertel des Tagesbedarfs an Zucker. Grundsätzlich, betonte die Rednerin, könne man durch selbsthergestellte Lebensmittel viel Zucker sparen.
Honig sei ein natürliches Produkt und könne eingeschränkt als Ersatz für Zucker verwendet werden. Beim braunen Zucker haften noch kleine Teile von Melasse an, die mineralstoffreich, gesundheitlich aber nicht nennenswert seien. Sirup sei auch mineralstoffreich, jedoch durch seinen Eigengeschmack kein Ersatz für Zucker. Zuckeraustauschstoffe können im Austausch gegen Zucker bei Zuckerkranken eingesetzt werden. Süßstoff, auch Sacharin, galt in Kriegszeiten als „Zucker für die Armen“. Er dient als Süßungsmittel für Zuckerkranke und Übergewichtige, das keine Energiewerte enthalte. Die Verbraucher werden jedoch immer wieder durch Negativmeldungen in der Presse, wonach Süßstoff Krebs erzeugen solle, verunsichert. Letztlich meinte die Ernährungsberaterin des Landwirtschaftsamtes: „Mit dem Versuch, Zucker zu sparen, kommt man am besten weg.“
Quelle: Bogener Zeitung, 07.04.1995


Ortsabrundungssatzung für Hofdorf
Aus dem Gemeinderat — Zahlreiche Baugesuche befürwortet
Hunderdorf.
(xk) Bei der Gemeinderatssitzung beschloß das Gremium einstimmig den Erlaß der Ortsabrundungssatzung Hofdorf. Danach sollen etwa fünf Bauparzellen ausgewiesen werden. Von den angehörten Behörden gab es keine grundsätzlichen Bedenken gegen diese Baurechtsfestlegung. Die Regelung über den Freiflächengestaltungsplan wurde auf Anregung noch dahingehend ergänzt, daß die Anpflanzung mit heimischen Bäumen und Sträuchern erfolgen soll. Weitere Naturschutzvorschläge wurden nicht als Festsetzung, sondern als Empfehlung angenommen, so für Streifenfundamente, Fassadenbegrünung und Fugenpflaster. Bevor die Satzung in Kraft gesetzt werden kann, ist sie noch dem Landratsamt zur Prüfung vorzulegen.
Zu insgesamt sieben Baugesuchen einschließlich eines Vorbescheides wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt: Ausbau eines Dachgeschosses in Lärchenstraße 9; Neubau einer Pkw-Doppelgarage in Schafberg, Fl-Nr. 463/1; Errichtung eines zusätzlichen Balkones am bestehenden Wohnhaus Schwalbenstraße 2; Neubau einer Rinderstallung mit Güllegrube, Ellaberg 7; Ausbau des Dachgeschosses und Erneuerung des Dachstuhles in Steinburg 39 und Errichtung eines Einfamilienhauses am Nolteweg 7. Zu einem Doppelhausvorhaben in Drosselstraße 8 wurde das Genehmigungsverfahren beim Landratsamt beschlossen.
Bei einer Voranfrage eines Bauträgers für ein Mehrfamilienhaus mit sechs. Eigentumswohnungen in der Kiefernstraße wurde festgestellt, daß Befreiungen wegen der Baugrenzüberschreitung nicht zugestimmt wird und es auch bei der jetzigen Grundstückszufahrt laut Bebauungsplan verbleiben soll. Zur Kenntnis genommen wurde auch eine angezeigte Zigarettenautomaten-Aufstellung am Quellenweg/Einmündung Hauptstraße, wobei gemeindlicherseits die Zustimmung nicht gegeben wurde.
Sodann informierte Bürgermeister Gerhard Peschke über die nunmehr abschließende Fertigstellung des Wendehammers im Industriegebiet „Breitfeld“ und über die Zuschußauszahlung von 69 000 Mark für die Abwasseranlage, Bauabschnitt 06, Ortskanäle in Steinburg/Gais- hausen sowie über die Gewährung eines Baulandbeschaffungs- und Erschließungsdarlehens für das Gebiet „Hochfeld-Süd-Erweiterung“ mit insgesamt 909 000 Mark. Weiterhin gab der Bürgermeister die Publikation der Arbeitsgemeinschaft „Gedenken Todesmarsch, Flossenburg 1945″ zur Kenntnis, die anläßlich einer Bürgermeisterversammlung vorgestellt wurde. Die Todesmärsche führten auch durch die Stadt Straubing und den Landkreis. Durch Hunderdorf selbst führte keine der zehn Todesmarschrouten. Peschke bot den Gemeinderatsmitgliedern an, Einsicht in diese erschütternde Dokumentation zu nehmen.
Zudem gab der Gemeinderatsvorsitzende ein Schreiben des „Weißen Ringes“ über die Einrichtung einer Außenstelle in Straubing bekannt. Opfern von vorsätzlich begangenen Straftaten leistet der Weiße Ring wirksame, schnelle und unbüroratische Hilfe. Abschließend stimmte der Gemeinderat der Umstufungsvereinbarung und dem öffentlich rechtlichen Vertrag mit dem Landkreis Straubing-Bogen zu. Darin wird die Aufstufung der Teilstrecken des Geh- und Radweges auf der ehemaligen Bahntrasse Straubing-Bogen-Miltach geregelt Die Gemeinde hat dabei eine Widmung als selbständiger Geh- und Radweg vorzunehmen. Der Landkreis übernimmt die Baulast. Die Widmung ist für den 1. Mai vorgesehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.04.1995


Die Gemeinde hat große Investitionen vor
Drei Bürgerversammlungen im Gemeindebereich – Einblick in Haushalt
Hunderdorf.
(xk) Kürzlich fanden drei Bürgerversammlungen für den Bereich Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen statt. Dabei gab Bürgermeister Gerhard Peschke Rechenschaftsberichte über die gemeindlichen Maßnahmen und Geschehnisse und informierte mit einem Zahleneinblick in den gemeindlichen Haushalt, den große Investitionsvorhaben prägen. In Hunderdorf stellte Landschaftsarchitekt Gerald Eska den Entwurf des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes vor, der die zukünftige Entwicklung Hunderdorfs, aber auch Ziele des Natur- und Landschaftsschutzes aufzeigt.
Eingangs begrüßte Bürgermeister Gerhard Peschke die Zuhörer, in Hunderdorf und Gaishausen waren es jeweils rund 30, in Steinburg 60. Er stellte fest, daß die Kommunalverantwortlichen im vergangenen Jahr bemüht waren, das Bestmögliche für die Gemeinde zu schaffen und die Weichen mit verschiedenen Beschlüssen für die Zukunft zu stellen, damit eine weitere kontinuierliche Aufwärtsentwicklung für Hunderdorf gegeben ist. Die Bilanz, so der Gemeindechef, seit der letzten Bürgerversammlung könne sich durchaus sehen lassen. Der Maßnahmenkatalog in diesem Jahr enthalte wiederum zahlreiche gemeindliche Leistungen und vordringliche Probleme, wobei es Ziel sei, die Gemeinde Hunderdorf lebens- und liebenswert zu erhalten und zu gestalten. „Wir sind uns“, so Peschke, „dabei bewußt, daß nicht alles, was im Interesse der Bürgerinnen und Bürger wünschenswert ist, machbar ist und so gerade auch bei den Investitionsmaßnahmen Prioritäten gesetzt werden müssen. In Zukunft werde wohl bei dem einen oder anderen auch mehr Eigeninitiative gefragt sein. Durch ihre Unterstützung und ihr Verständnis gegenüber den gemeindlichen Maßnahmen würden die Bürger entscheidend mithelfen, und dafür dankte das Gemeindeoberhaupt.
Haushalt zwölf Millionen
Dann zeigte Peschke anhand der Jahresrechnung 1994, die mit einem Gesamtvolumen von 10 867 000 Mark abschließt, die wichtigsten durchgeführten Maßnahmen auf. Mit den Haushaltszahlen 1995 informierte Peschke über die jeweiligen Investitionsmaßnahmen des insgesamt auf 12 000 000 Mark veranschlagten Rekordhaushaltes. Hier ist insbesondere vorgesehen, die Fortführung der Sanierung der Hauptschule in Hunderdorf mit 1,5 Millionen Mark bei einer Zuschußeinnahme von 500 000 Mark. Für die Kindergarten-Erweiterung sind 1 485 000 Mark an Ausgaben vorgesehen, wobei Zuwendungen von 230 000 Mark eingeplant sind. Die Baugebietsausweisung Hochfeld-Süd schlägt mit 2 470 000 Mark an Ausgaben zu Buche, wozu Einnahmen von 2 020 000 Mark erwartet werden. Der Straßenausbau Hoch-Rammersberg ist mit Kosten von 720 000 Mark vorgetragen, wobei 200 000 Mark aus der Kfz-Mittelförderung erwartet werden.
Für Dorferneuerungsmaßnahmen mit Platzgestaltung an der Hauptstraße/Kindergartenbereich sind Ausgaben von 200 000 Mark eingeplant und eine städtebauliche Förderung mit 100 000 Mark. Die Restabwicklung der Kanalisationsmaßnahmen Steinburg-Gaishausen bringt noch Ausgaben von 190 000 Mark, wozu die in Aussicht stehende Zuwendung von 890 000 Mark erwartet wird. Für Erweiterungsmaßnahmen bei der Kläranlage sind Ausgaben von 1,1 Millionen Mark veranschlagt, dazu Zuschüsse von rund 570 000 Mark. Den Schuldenstand zum 1. 1. 1995 bezifferte Peschke auf 961 Mark pro Kopf (Kreisdurchschnitt 1 089 Mark). Aufgrund der großen Investitionsvorhaben wird zum Jahresende die Pro-Kopf-Verschuldung mit der eingeplanten Kreditaufnahme 1 540 Mark betragen. Die Steuerhebesätze, so Peschke, wurden noch nicht erhöht, wobei der Satz jedoch deutlich unter dem Landkreisdurchschnitt liegt und man in Zukunft um eine Anhebung nicht herumkommen werde.
Baugebiete angestrebt
Die Baugebietsausweisung erläuternd konstatierte der Sprecher, daß für das Baugebiet Hochfeld-Süd Abschnitt 3 (Wasserwerk) der Grunderwerb noch nicht, wie erhofft, abgeschlossen werden konnte, man aber dennoch mit einem positiven Ergebnis im heurigen Jahr rechne und so die Erschließung, insbesondere für kommendes Jahr, in Betracht komme. Für die rund 31 Bauparzellen sind mehr als das Doppelte an Bewerbern vorgemerkt. Auch im Bereich Hochfeld-Süd an der Sollacher Straße könne mit einigen Bauparzellen gerechnet werden und durch Ortsabrundungs- bzw. Außenbereichssatzungen habe man auch Baurecht in Hofdorf sowie im Bereich Gaishausen/Ehren festlegen können.
Das Abwasserprojekt im Bereich Steinburg-Gaishausen kostete in diesem Bauabschnitt 3,1 Millionen Mark und es bedürfe auch weiterhin großer Anstrengungen auf dem Abwassersektor, wobei bei der Kläranlage vordringlich der Bau des Regenrückhaltebeckens, die Erneuerung der Rechenanlage und der Betriebsgebäude-Erweiterung anstehe. Bei der Schulhaussanierung sind die Kosten mit nunmehr etwa 7,5 Millionen Mark veranschlagt, wobei die Gemeinde bisher 2,3 Millionen Mark ausgegeben hat.
Viergruppiger Kindergarten
Beim Kindergarten-Erweiterungsbau, der im September des Vorjahres eingeleitet wurde, schreiten die Bauarbeiten zügig voran, so daß ab Herbst dieses Jahres die neuen Räumlichkeiten zur Verfügung stehen werden. Mit der Erweiterungsmaßnahme wird der zweigruppige Kindergarten zu einem viergruppigen ausgebaut und besonders erfreut stellte der Bürgermeister fest, daß hier Pfarrei und Gemeinde gut Hand in Hand arbeiten. Die vier Gruppenräume werden vormittags voll belegt sein mit zwei überzogenen Vormittagsgruppen, zwei Vormittagsgruppen, dazu kommt eine Nachmittagsgruppe.
Zur Wasserversorgung Steinburg zeigte er auf, daß man sich intensiv mit der Problematik befaßt habe, nachdem der Ph-Wert nicht gänzlich eingehalten wurde und so kostenträchtige Investitionen mit einer Neutralisationsanlage anstünden. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten habe sich der Gemeinderat letztendlich dafür ausgesprochen, sich zum 1. Januar 95 mit der Wasserversorgung Steinburg dem Wasserzweckverband Bogenbachtalgruppe anzuschließen. Die Gemeinde habe noch auf ihre Kosten Leitungserneuerungen im Zuge der Kanalbaumaßnahme im Bereich Au v. Wald und Steinburg vorgenommen und auch dazu beigetragen, daß vom Wasserzweckverband keine neuen Anschlußbeiträge erhoben werden.
Ortsumgehung
Landschaftsarchitekt Gerald Eska, Bogen, stellte den Flächennutzungs- und Landschaftsplan im Entwurf vor und zeigte anschaulich den Baulandbedarf und die Entwicklungsmöglichkeiten auf. Der Plan liegt noch bis zum 3. Mai im Rahmen der vorgezogenen Bürgerbeteiligung im Rathaus zur öffentlichen Einsichtnahme aus.
Im Bereich Steinburg-Gaishausen schnitt Bürgermeister Peschke etwas ausführlicher das Thema Ortsumgehung Steinburg an und informierte dazu, daß es nach einem Regierungsgespräch fraglich sei, ob die große Umgehung gebaut werde, denn im Zuge des Planfeststellungsverfahrens werden insbesondere die Gründe der Höheren Naturschutzbehörde sowie der betreffenden Landwirte als gravierend angesehen. Etatkürzungen veranlassen die Planungsbehörden, auch nach kostengünstigen Lösungen zu suchen.
So wurde auch der Gemeinde geraten, zu prüfen, inwieweit auch die Variante B (kleine Lösung) akzeptiert werden könnte, die auch von den Einspruchsführern vorgeschlagen wurde. Der Bürgermeister gab zu bedenken, daß die kleine Variante den Ortsbereich Steinburg weiterhin durchschneide und die Entwicklung hinsichtlich einer Baugebietsausweitung sowie des Fremdenverkehrs eingeschränkt bleibe und für die Anwohner keine Lärmentlastung erreicht werde. Der Gemeinderat sei so gefordert, sich in  nächster Zeit mit der Thematik nochmals zu befassen und eine Entscheidung über eine gemeindliche Stellungnahme zu treffen. Abschließend dankte der Bürgermeister auch den Abgeordneten Hinsken, Leidinger und Reisinger sowie Landrat Ingo Weiß und allen, die die Gemeinde in ihrer Arbeit unterstützt hätten.
Die Ortsumgehungsproblematik wurde in der anschließenden, insgesamt äußerst sachlichen Diskussion noch erörtert, wobei sich verschiedene Wortführer für die große Umgehung aussprachen. Andere, von der Umgehung Betroffene, aber auch diese ablehnen. In der Aussprache wurde von einem Rednerbeitrag der Übergang der Wasserversorgung Steinburg bekrittelt und Nachasphaltierungen bei den Kanalbaustellen in Au v. Wald vorgebracht, ebenso wurden Fragen zur Abwasseranlage gestellt. In Hunderdorf wurde zudem die Nutzung des ehemaligen Bahnhofsgeländes angesprochen, ebenso das leidige Thema „wildes Müllablagern“ bei den Geh- und Radwegen. Und im Bereich Gaishausen ging es um die Instandsetzung nicht ausgebauter Wege sowie um die Oberflächenableitung entlang einer Gemeindestraße.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.04.1995


Eisenleute, Glasbarone, Großgrundbesitzer
Die Voit auf Schloß Au v. Wald — Genealogische Studie eines berühmten Geschlechts

Das Schloß Au vorm Wald wurde von Johann Zacharias Reichsfreiherr Voith von Voithenberg nur am Wochenende bewohnt.

Das Wappen des Geschlechts derer von Voit.

Hunderdorf. Die Freiherrn Voith (auch Voit, Voyt) sind ein aus der westlichen Oberpfalz stammendes Adelsgeschlecht, das in Rosenberg bei Sulzbach, in Berg bei Neumarkt und schließlich in Herzogau und Voithenberg seinen Sitz hatte. An der Pfarrkirche von

Das Schloß Au vorm Wald wurde von Johann Zacharias Reichsfreiherr Voith von Voithenberg nur am Wochenende bewohnt.

Hunderdorf befindet sich der wappengeschmückte Grabstein des verstorbenen Johann Zacharias Reichsfreiherrn Voith. v. Voithenberg. Dort lesen wir: „Hier ruhet der Hoch- und Wohlgeborene Herr Johann Zacharias Reichsfreiherr Voith von Voithenberg auf Herzogau und Au, seiner königlichen Majestät in Bayern wirklicher Regierungsrat zu Straubing im 50. Jahr, Inhaber der Hofmark Au v. Wald, seines Alters im 86. Jahr.“ — Der Verstorbene kam 1763 in den Besitz der Hofmark Au und war dort bis zum Jahre 1808. Da er Regierungsrat der Ritterbank Straubing war, wird angenommen, daß er Schloß Au nur zu Wochenenden bewohnt hat, denn die Verkehrsmöglichkeiten zwischen Au und Straubing waren zu dieser Zeit nicht gerade die besten.
Zusammen mit seinen Brüdern Josef Ferdinand und Wilhelm wurde er 1778 von Kurfürst Karl Theodor in München in den Freiherrnstand erhoben, mit der Erlaubnis der Wappenvermehrung. Die drei Brüder waren zu dieser Zeit Besitzer von Haidenaab, Au v. Wald, Herzogau, Arnstein, Hiltesried und Than. Als ihre Voreltern werden genannt Johann Christoph, Landrichterin Kemnath, Johann Adam Ernst, Hauptpfleger zu Freudenberg und Johann Zacharias, der 1728 das Landsassengut Herzogau erworben und 1751 seinem Sohn Josef Ferdinand übergeben hatte. Über eventuelle Nachkommen des Freiherrn Zacharias v. Voithenberg auf Au ist nichts bekannt, so daß angenommen werden kann, daß er keine Kinder hatte. In der Schlacht von Gammelsdorf 1313 zwischen den verfeindeten Vettern Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen kämpfte auf Ludwigs Seite ein Ritter aus dem Nordgau namens Friedrich Voyt von Rosenberg, genannt der Frank. Dieser Voyt von Rosenberg gilt als der Stammvater der Voiten in der Oberpfalz. Auch bei der Belagerung von Burgau 1324 fanden wir ihn und seine

Das Wappen des Geschlechts derer von Voit.

Vettern Ulrich und Chunrad von Rosenberg auf der Seite Ludwigs. Friedrich und Ulrich waren Vögte auf der Burg Rosenberg.
Zwischen 1357 und 1381 sind noch zu nennen Friedrich Voyt von Rosenberg, Jörg der Junge und wieder ein Friedrich. Voyt, Voit oder Voith bedeutet Vogt und ist ein Berufsname. Das Wappen der Voyt von Rosenberg zeigte ein in Gelb und Schwarz schrägrechts geteiltes Feld und als Heimzierde zwei Büffelhörner in gleichen Farben. 1450 verkauften die Voyt von Rosenberg ihr Schloß und Gut bei Sulzbach an die Kemnather.
Die Voiten von Berg als Landsassen
Ein Sohn des 1373 erwähnten Jörg (Georg), nämlich Kurt Voit von Rosenberg, hatte um das Jahr 1415 Kunigunde Pöllinger zu Berg bei Neumarkt geheiratet und war nach dem Tode seines Schwagers nach Berg gezogen. 1432 überfielen die Hussiten die Burg Berg und töteten Kurt Voit und seinen Vetter Ulrich Pöllinger. Die beiden Kinder des Kurt, Kunz und Ulrich, nahmen die Feinde mit nach Böhmen. Erst 20 Jahre später kehrten sie nach Berg zurück. In der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts erscheinen die Nachkommen der beiden verschleppten Brüder als alleinige Inhaber der Burg Berg und nennen sich die Voiten von Berg.
Weit verzweigten sich die Voiten von Berg; sie standen in Hof- und Militärdiensten und werden als fürstliche und reichsstädtische Beamte, auch als gelehrte und literarisch tätige Juristen, genannt. 1600/01 hatte Gilg Bastian Voit von Berg, churfürstlicher Rat, gräflich Fuggerscher Rat und Rentmeister, Schloß und Burgstall Berg wieder aufgebaut und nannte es Rosenberg. Er und Hans von Berg erhielten 1605 von Kaiser Rudolf II. einen Wappenbestätigungs- und Vermehrungsbrief. Das neuerbaute Schloß wurde im Schwedenkrieg niedergebrannt.
Zwischen 1667 und 1687 veräußerte Jeremias Friedrich Voit von Berg, Ratsbaumeister und Scholarch in Augsburg, das Stammgut Berg an den Freiherrn v. Sandizell. In Augsburg erwarb sich Dr. Max Christoph Voit von Berg zur Zeit des 30jährigen Krieges große Verdienste um die evangelische Sache. Augsburger Handelsherren erscheinen als Schwiegersöhne in der Familie. Mit Christoph Ferdinand Voit von Berg, geb. 1709, Kanzleidirektor in Augsburg, starb der augsburgische Zweig im Jahre 1767 im Mannesstamme aus.
Hammerherren und Glasbarone
Die Freiherren Voith von Voithenberg sind ein aus der westlichen Oberpfalz stammendes Adelsgeschlecht. Von der Hauptlinie Rosenberg hatte sich, im 16. Jahrhundert ein Nebenzweig nach Pleystein und Weiden gewandt. Der erste bekannte Sproß dieser Nebenlinie war Johann Albert Voit. Sein Sohn Stephan Voith auf Vorderlangau war von Beruf Hammermeister. Er erhielt 1704 für seine Verdienste im Kampf gegen die Türken das Adelsdiplom mit dem Prädikat „von Voithenberg auf Vorderlangau“. Von ihm stammen alle heute noch lebenden Herren v. Voithenberg.
Durch die Heirat der Salome Voith mit dem Freiherrn Johann Georg Franz von Wildenau ging durch Erbschaft 1722 das Landsassengut Herzogau samt Glashütte an Salomes Bruder, an den Freiherrn Johann Zacharias I. Voith von Voithenberg auf Vorderlangau über. Ein Bruder der genannten Baronin Salome von Wildenau, der Freiherr Zacharias Voith v. Voithenberg, war Gutsherr auch Plechhammer bei Pullenried/Oberviechtach, wo heute noch das schloßähnliche Hammerhaus steht. Zu dem 1846 von dem Freiherrn Nepomuk Voith v. Voithenberg errichteten Fideikommiß gehörte auch Schloß- und Fabrikgut Voithenberg bei Furth i. Walde, das 1803 entstanden war. 1804 kamen die Glasfabrik Kesselhütte, 1826 die Hohlglasfabrik Voithenberghütte sowie Güter in der Steuergemeinde Furth i. W. dazu. Die Glasfabriken sind inzwischen eingegangen.
Die freiherrliche Familie erbaute im herrlich gelegenen Voithenberg später ein neues Schloß. Herr auf Voithenberg ist heute der 1926 geborene Freiherr Karl Voith v. Voithenberg. Die Ahnenreihe der Voith von Voithenberg beginnt mit Matthias Voith (1562-1617), der Haus- und Grundbesitz in Pleystein hatte. Sein Sohn Stephan Voith (1599-1674) war von 1635-1661 Bürgermeister und Richter, dann bis zu seinem Tode Ratsherr von Pleystein. Dessen Sohn Stephan (1624-1706) betätigte sich ab 1650 als Hammermeister auf Plechhammer und Vorderlangau. 1704 erhielt er in Wien den Reichsadel mit „von Voithenberg auf Vorderlangau“ und eine Wappenbestätigung.
Ein Albert von Voithenberg und seine Eltern waren in dem Amt Pleystein ansässig und haben sich dort durch Kriegslieferungen im Dreißigjährigen Krieg verdient gemacht. In Pleystein bestand ein Eisenbergwerk, und Johann Albert von Voithenberg betätigte sich als Eisengewerke. Das Wappen der Voithenberg: Geviert; mit gekröntem, gespaltenen Herzschild darin rechts in Rot zwei goldene Balken, links in Blau ein goldener rot-bezungter zweischwanziger Löwe. 1 und 4 in Blau ein golden gekleideter Bergknappe mit rotem .Kragen und Anschlägen, in der Linken eine silberne Bergklaue hochhaltend; 2 und 3 in Rot drei silberne Lilien.
Kornel Klar
Quelle: Bogener Zeitung, 20.04.1995


Mit Bau des Bolzplatzes begonnen
Gemeinderat informierte sich über den Stand der Arbeiten
Windberg.
(xk) Vor der letzten Sitzung traf sich der Gemeinderat Windberg an der Baustelle Prüglfalter, um sich ein Bild über den Stand der Bauarbeiten des neuen Bolzplatzes zu machen. Die Erdplanierungsarbeiten, die letzte Woche begonnen wurden, gehen zügig voran.
Informiert würde der Gemeinderat in der Sitzung auch über die Mängel am neuen Dorfweiher, der im Zuge der Dorferneuerungsmaßnahmen Windberg erstellt wurde. Hier sei es Aufgabe der Flurbereinigung und der ausführenden Baufirma, die Mängel zu beheben, wurde betont. Da im Bereich der Klostergasse noch verschiedene Arbeiten zu erledigen sind, sollen in einem gemeinsamen Ortstermin mit Flurbereinigung, Teilnehmergemeinschaft und Gemeinde, die strittigen Fragen geklärt werden.
Der Gemeinderat nahm Kenntnis vom Schreiben des Landratsamtes Straubing-Bogen zur Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis für die Teichanlage Kalischko in Ried. Von seiten der Gemeinde Windberg werden gegen die Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis keine Einwendungen erhoben. Zu zwei eingereichten Baugesuchen, Dachgeschoßausbau in Hof, Tektur zu einem Wohnhausbau im Baugebiet „Riedfeld-Erweiterung“ wurde das gemeindliche Einvernehmen bzw. Befreiung von den Bauvorschriften erteilt. Erörtert wurde auch der Fortgang der Arbeiten an den Kreuzwegstationen. Die Stationen werden durch den Steinmetz restauriert und sollen baldmöglichst aufgestellt werden. Bei der Flurbereinigung ist darauf hinzuwirken, daß umgehend mit den Bauarbeiten des Gehwegs in Richtung Heilig Kreuz begonnen wird, damit der Kreuzweg wieder aufgestellt werden kann.
Weiter informierte Bürgermeister Schmidbauer den Gemeinderat über das Informationsschreiben des Zweckverbands Abfallwirtschaft zur Klärschlammverwertung, über den Aufstieg der Eisstockschützen in die Bezirksoberliga, über einen defekten Hydranten beim Kloster und über die Dorfmeisterschaft der Winithschützen. Hier wird sich auch der Gemeinderat wieder mit einer Mannschaft beteiligen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1995


Zahnärztin in den Slums von Kolumbien
Gisela Sandmann arbeitete drei Wochen bei einer Hilfsaktion für die Dritte Welt mit
Hunderdorf. (xk) Es gehört schon eine große Portion Mut dazu, auf die gewohnten Annehmlichkeiten bei uns zu verzichten und mit der Betreuung der Ärmsten in einer Zahnarzt-Praxis in den Slums von Cali/Kolumbien einen Beitrag für die dortige notleidende Bevölkerung zu erbringen. Gisela Sandmann, couragierte Zahnärztin aus Hunderdorf, vertauschte kürzlich unentgeltlich für drei Wochen

Gisela Sandmann (Mitte) mit Zahnarzthelferin Gloria (links) im Behandlungsraum.

ihre Zahnarzt-Praxis mit einem äußerst einfachen Behandlungsraum in Cali und leistete direkt vor Ort praktische Hilfe im Komitee „Ärzte für die Dritte Welt“.
Engagiert stellte sie sich der nicht leichten Aufgabe. Der Behandlungsraum, so erzählt Gisela Sandmann nach ihrer Rückkehr, sei natürlich nicht mit unserem Standard zu vergleichen. Die Wände seien feucht, draußen vor dem Gebäude sei der Warteraum. Die zahnärztliche Versorgung sei mit einfachen Geräten und Mitteln weitgehendst gut vorzunehmen. Die benötigten Medikamente seien verfügbar, wenn auch nicht in der bekannten großen Auswahl, wie man sie in Deutschland gewohnt sei. Die Leute seien dankbar für die Hilfe; auch einheimisches Personal arbeite mit. Gisela Sandmann hatte Kolumbien aufgrund ihrer Spanisch-Kenntnisse ausgewählt, denn dort wird spanisch gesprochen. Zahnarzthelferin Gloria war der deutschen Zahnärztin vor Ort eine wichtige Stütze.
Nach ihrer Rückkehr ist Gisela Sandmann bestärkt in ihrem Beschluß, bei diesem Hilfseinsatz mitgemacht zu haben. Trotz aller Anstrengungen und Wagnisse ist sie doch stolz, daß sie armen Leuten helfen konnte und do einen Teil ihres Jahresurlaubs sinnvoll eingesetzt habe. Zahnärztin Sandmann freut sich, dort etwas bewegt zu haben, auch wenn es nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein sei. Sie ist auch dem Gedanken nicht abgeneigt, wieder nach Cali zu kommen. Gefreut hat sie sich über einen bereits erhaltenen Dankbrief aus Cali, mit dem ihr nochmals die Kindergartenleiterin Magnolia im Namen aller Patienten für die Hilfe ein besonderes Dankeschön übermittelt.
Der Einsatz hat für die Zahnärztin auch einen bleibenden Eindruck von Land und Leuten hinterlassen. Cali ist eine 2,5-Millionen-EinwQhner-Stadt, in der die Gegensätze arm und reich gravierend aufträten. Auch Gewalt und Verbrechen seien an der Tagesordnung, so Gisela Sandmann. Die Stadt gleiche zum Teil europäischen Städten, andere Stadtteile seien erbärmliche Slumgebiete. In den Slums habe vor 14 Jahren der deutsche Jesuiten-Pater Alfred Wecker (er stammt aus der Oberpfalz) eine Missionsstation

Armselige Verhältnisse zeigt das ärztliche Behandlungsgebäude, vorne der Warteraum im Freien.

gegründet und sorgt dadurch für bessere Lebens- und Berufschancen. Zwei dortige Schulen hätten insgesamt über 9000 Schüler und seien damit die größte Bildungseinrichtung in Kolumbien. Ein anderes wichtiges Element einer menschenwürdigen Grundversorgung sei die medizinische Station, in der deutsche Ärzte und Zahnärzte für einige Wochen mit einheimischem Personal arbeiteten. Ohne diese Ärztearbeit hätten sie niemanden. Deshalb sei das Engagement von Pater „Alfredo“ zu bewundern. Sein Einsatz könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, resümiert Gisela Sandmann beeindruckt von dieser Hilfsaktion „Dritte Welt“ abschließend.
Erstaunlich findet sie, daß trotz der ärmlichen Verhältnisse laut einer Umfrage 80 Prozent der jungen Leute sich glücklich fühlen. „Mit ein Grund mag hierfür auch der ,Salsa‘-Tanz und ,Salsa‘-Musik sein“, vermutet Gisela Sandmann. Von morgens bis abends ertöne diese Musik, von der Fröhlichkeit ausgehe und die die mißlichen Dinge wenigstens zeitweise vergessen lasse, im Radio.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.04.1995

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