1988# 11

Auch Pharmaindustrie hat Pflichten
Neugegründeter CSA-Ortsverband Hunderdorf befaßte sich mit Problemen der Gesundheitsreform
Hunderdorf.
„Kein Versicherter muß befürchten, künftig notwendige Leistungen nicht mehr zu erhalten. Wer das Gegenteil behauptet, betreibt Angst- und Panikmache und das Geschäft derjenigen, die aus egoistischem Vorteilsdenken an Einsparungen nicht interessiert sind“. Dies merkte der Ortsvorsitzende der Christlich Sozialen Arbeitnehmer (CSA) in Ascha, Georg Schwarzfischer, in seinem Vortrag über die Gesundheitsstrukturreform anläßlich der Gründung eines CSA-Ortsverbandes in Hunderdorf an.
CSU-Ortsvorsitzender Josef Breu begrüßte die Anwesenden mit dem Hinweis, daß der Gedanke der Organisation der Christlich Sozialen Arbeitnehmer in der Arbeitnehmergemeinde Hunderdorf nicht neu sei, da es in früheren Jahren bereits einen solchen Verband gegeben habe. Es gelte, an diese Vergangenheit anzuknüpfen und dem Arbeitnehmer eine Möglichkeit zu bieten, seine Interessen wahrzunehmen, zumal anstehende Reformen die Arbeitnehmer stärker beträfen als andere Bevölkerungsschichten. Bei der anschließenden Wahl wurden Josef Ahartinger zum Ortsvorsitzenden, Hans Hamberger zu dessen Stellvertreter, Wilma Reitmeier zur Schriftführerin und Karl Englmeier zum Beisitzer gewählt. Einmütig begnügte man sich mit dieser Größenordnung des Vorstandes, da der Ortsverband erst zwölf Mitglieder zähle und man später die Vorstandschaft erweitern könne.
In seinem Referat führte Schwarzfischer aus, daß die CSA die Sozialpolitik erheblich mitgestalte und fachkundige Denkanstöße und Lösungssätze einbringe, wenn auch zugegeben werden müsse, daß die Vorstellungen der CSA nicht immer verwirklicht würden. Auf die gesetzliche Krankenversicherung eingehend stellte er fest, daß die Ausgaben seit 1970 von 25 auf 125 Milliarden angewachsen seien und wirksame Strukturmaßnahmen in den siebziger Jahren sträflich vernachlässigt worden seien und es nun darum gehe, den finanziellen Kollaps zu verhindern. Nach dem Gesetzentwurf sollen die Beitragssätze für die nächsten Jahre stabilisiert, ein kostenbewußtes Verhalten geweckt und gefördert, Fehlentwicklungen entgegengesteuert und die Wirtschaftsreserven ausgeschöpft werden, ohne die Leistungsfähigkeiten des Gesundheitswesens anzutasten. So dürfe Solidarität nicht länger als Einbahnstraße verstanden werden. Der Sprecher meinte, daß die Versicherten nicht nur Ansprüche, sondern auch Verpflichtungen gegenüber der Solidargemeinschaft hätten, nämlich sich gesundheitsbewußt und kostensparend zu verhalten. Die CSA unterstütze vor allem die Leitprinzipien der Gesundheitsreform, die Ausgabensenkung, die Beitragsstabilität und den Einstieg in die Absicherung des Pflegefallrisikos. Dabei habe die Gewährleistung des medizinisch Notwendigen immer den Vorrang. Für nicht vertretbar halte es die CSA, eine Fahrkostenbeteiligung von 20 Mark von allen stationär und ambulant behandelten Patienten zu verlangen. Man wolle sich weiterhin dagegen wehren. Wichtig sei es zu erkennen, daß die Vorteile der Steuerreform durch den Anstieg der Beitragssätze wieder aufgesogen würden. Enttäuscht sei die CSA darüber, daß ihre jahrelange Forderung nach Abschaffung der 5-Mark-Selbstbeteiligung für stationär behandelte Patienten nicht erfüllt werde und die Patienteneigenleistung sogar auf 10 Mark angehoben werden solle. Auch wurden die Versprechen, die Pharmaindustrie stärker in die Pflicht zu nehmen, nicht erfüllt. Schwarzfischer forderte, daß die Regel für den Arbeitnehmer, sich kostenbewußt zu verhalten und Opfer zu bringen, in gleichem Maße für die Industrie zu gelten habe. An Bundesminister Blüm appellierte er, für ein sozial ausgewogenes Reformwerk zu sorgen.
Der neugewählte CSA-Vorsitzende Josef Ahartinger bedankte sich für die Arbeitsbereitschaft der Mitglieder und zeigte sich erfreut, daß der neue Ortsverband bereits zwölf Köpfe zähle.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.11.1988


Gustav Piersig zum 85. Geburtstag
Hunderdorf.
Seinen 85. Geburtstag konnte am Wochenende Gustav Piersig aus Hunderdorf feiern. Bürgermeister Egon Weinzierl überbrachte die besten Glück- und Segenswünsche im Namen der  Gemeinde Hunderdorf und des Gemeinderates und bedachte den Jubilar mit einem Geschenkkorb. Auch der VdK übersandte ein Präsent. Der rüstige Jubilar wurde am 29. Oktober 1903 in Berlin geboren und hatte acht weitere Geschwister. Mit 27 Jahren übernahm er den elterlichen Stahlbaubetrieb. Nach dem Krieg war er elf Jahre in Gefangenschaft. Bis 1965 arbeitete er anschließend in München und übersiedelte 1963 nach Neukirchen. Seit 1982 ist hier in Hunderdorf seine neue Heimat. Das Geburtstagskind kann zusammen mit fünf Enkeln und fünf Urenkeln feiern. — Unser Bild zeigt Jubilar Piersig (zweiter von rechts) mit Bürgermeister Weinzierl, Ehefrau Hildegard und einer Tochter.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1988


Rathausbau in Hunderdorf hat begonnen
Hunderdorf.
Am 11. Oktober erfolgte der erste Spatenstich für den Rathausneubau. Seither wird an der Baustelle von der Firma Schuhbauer fleißig gearbeitet. Mittlerweile ist die Baugrube ausgehoben. Sie ist ungefähr drei Meter tief und hat ein Ausmaß von rund 26 Mal 15 Meter. Zugleich werden zur Zeit die Sohle-Arbeiten durchgeführt. Bereits jetzt müssen Teile der Schutzraumtechnik eingebaut werden, da der Schutzraum in einem Stück betoniert werden muß. Soweit es die Witterung zuläßt, soll die Arbeit am Rathausneubau weitergeführt werden. Das Projekt soll zum Herbst 1989 bezugsfertig werden. Veranschlagt ist die Baumaßnahme mit Gesamtkosten von ungefähr 2,4 Millionen Mark.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.11.1988


Der Friedhof, letzte Ruhestätte
Geschichtliches über den Friedhof und das Leichenhaus

Volkstrauertag, Heldengedenken, Allerseelen, Buß- und Bettag sind Feste, die im Spätherbst daran erinnern, daß wir Menschen kein ewiges Leben auf der Erde genießen können und alle einmal von dieser Welt Abschied nehmen müssen. Es ist eine Zeit der Besinnung und Einkehr. Wir besuchen die Verstorbenen am Friedhof, denen wir in voller Andacht unsere Gebete widmen. Auf den Grabsteinplatten lesen wir die Namen der Verblichenen mit Geburts- und Sterbetag, bunte Blumen, liebevoll gesteckt und gepflanzt, sind ein letzter Gruß der Hinterbliebenen. Manchmal jäh, oft nach einem arbeitsreichen Leben gingen unsere Lieben von uns und hinterließen eine Lücke im mitmenschlichen Zusammenleben.
Von alters her war es üblich, die Verstorbenen in unmittelbarer Nähe der Pfarrkirche zu bestatten. Wenn eine kirchliche Andacht zu Ende war, war der Weg zum Familiengrab nicht weit. Rund um das Gotteshaus erhoben sich die Grabsteine der Verstorbenen.
Als dann die Friedhöfe überfüllt waren, gab es meistens keinen Platz mehr zur Friedhofsvergrößerung. So kam es, daß der Gottesacker außerhalb der menschlichen Siedlungen am Rande einer Stadt oder eines Dorfes angelegt wurde. So muß bei den Beerdigungen oft ein langer Weg von der Kirche zum Friedhof zurückgelegt werden. Wenn früher jemand starb, so wurde in einem Raum des Hauses bis zur Beerdigung der Tote aufgebahrt. Nach dem letzten Krieg begann man allerorts Leichenhäuser zu errichten, wohin die Verstorbenen zur Aufbahrung gebracht wurden.
1935/36 wurde in Hunderdorf die alte Kirche mit dem gotischen Turm abgerissen, weil man in der Nähe eine neue Kirche errichtet hatte. Der alte Friedhof hinter der Gastwirtschaft Baier/Edbauer blieb aber erhalten. So finden wir heute bei der neuen Kirche keine Gräber.
Erst im Jahre 1950 wurde die alte Friedhofskapelle zu einem

Der alte Friedhof mit dem Leichenhaus

Leichenhaus umgebaut. Am 30. Juli wurde sie zur allgemeinen Benützung übergeben. Die Friedhofskapelle, auch als Seelenkapelle bekannt, war seit Jahren immer mehr und mehr verfallen. An eine Beseitigung derselben durfte nicht gedacht werden, da sie mitsamt einem Altar, der nun in der Taufkapelle der neuen Pfarrkirche untergebracht ist, unter Denkmalschutz stand. Ihrer Erhaltung wegen und um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, kam Herr Pfarrer Kiermaier auf den Gedanken, sie zu einer Leichenhalle umzugestalten. Die ersten Schwierigkeiten bereitete das Amt für Denkmalpflege, das von einer baulichen Veränderung nichts wissen wollte.
Über dieses Landesamt hinweg wurde mit Unterstützung des Kreisbauamtes Bogen doch an die Arbeit gegangen. Maurermeister Josef Helmbrecht von Oberalteich entwarf auf Angaben des Ortsgeistlichen hin den Plan. Nach Fronleichnam begannen die Arbeiten. Maurer Josef Länger von Rammersberg hat mit dem Hilfsarbeiter Johann Scheibenthaler von Hunderdorf in sechs Wochen Arbeit den Bau vollendet. Das Dach wurde erneuert, der Verputz innen und außen geändert, über den alten Weg durch den Friedhof ein größerer Vorplatz mit Stufen geschaffen. Die Stufen lieferte Steinmetzmeister Kaiser von Bogen, die Dachrinne stellte Max Steckler, Spengler von Hunderdorf. Die beiden Eingangstüren fertigte Schreiner Karl Härtenberger, das 35 Pfund schwere Glöcklein Herr Gugg von Straubing und die Fenster der Eingangstüren Herr Kronacker von Straubing an. Den Vorbau stellte Härtenberger von Hunderdorf her. Die beiden Tische in der Halle

Grabsteine im alten Friedhof

sind aus der Schreinerei Otto Schlecht von Apoig. Das Kreuz aus Pappelholz fertigte Herr Bildhauer Kersting mit Malermeister Reff, beide von Straubing. Die elektrischen Einrichtungen schuf Albert Plager aus Windberg, die Kerzenleuchter Wenzel Meisel, Neubürger im Pfarrhof Hunderdorf. Obwohl niemand trotz der hohen Kosten zur besonderen Zahlung herangezogen wurde, war von Anfang an der Widerspruch der Bevölkerung an diesem Projekt sehr groß. Mit der Zeit sah sie aber doch ein, daß eine Leichenhalle eine vorteilhafte Einrichtung war, besonders auch im Hinblick auf die oft beschränkten Wohnungsverhältnisse.
1949 mußte die Gemeinde die eingefallene Friedhofsmauer wieder aufbauen. Die Grundbesitzer der Pfarrgemeinde wurden bei dieser Maßnahme zur Kasse gebeten. Es wurde auch Geld bei der Bank aufgenommen. Die Ausführung der Arbeiten wurde dem Maurermeister Josef Altschäffl von Stippich übergeben. Die Kosten beliefen sich auf 6.600 DM, welche durch Einhebung einer Umlage von Seiten der Pfarrangehörigen bestritten werden sollte, da festgestellt wurde, daß nicht die Gemeinde, sondern die Kirchenverwaltung für die Instandsetzung aufzukommen hatte. Die Friedhofsmauer bekam einen 3. Ausgang zur Dorfstraße hin. Sie bot einen sauberen Eindruck. Durch den Aufbau der Mauer wurde gleichzeitig die Unratsecke am Feuerhaus entfernt, welche jahrelang die unbrauchbar gewordenen Blechtöpfe, Eisengitter usw. beherbergte. Diese mußten in der „eisenarmen“ Kriegszeit auf höheren Befehl von den Kindern gesammelt werden, wurden aber dann nicht mehr abtransportiert.
(Fortsetzung folgt)
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.11.1988


Bekämpfung der Tollwut im Landkreis Straubing-Bogen;
Schutzmaßregeln nach amtlicher Feststellung der Wildtollwut bei einem im Revier Perasdorf, Gemeinde Perasdorf erlegten Fuchs
Aufgrund des § 10 Abs. 1 der Tollwut-Verordnung vom 11.03.1977 (BGBl I S. 444) i. V. mit Art. 1 des Gesetzes über den Vollzug des Tierseuchenrechts vom 08.04.1974 (BayRS 7831-1-1) und § 2 Abs. 1 der 2. Verordnung zum Vollzug des Tierseuchenrechts vom 03.05.1977 (BayRS 7831-1-2-1) erläßt das Landratsamt Straubing-Bogen folgende Verordnung:
§ 1
Zum wildtollgefährdeten Bezirk wird erklärt:
– das Gebiet der Gemeinden Perasdorf und Schwarzach,
– das Gebiet der Gemeinden Hunderdorf, Neukirchen und Windberg,
– sowie die Einheitsgemeinden Bogen und St. Englmar.
§ 2
Nach § 10 Abs. 3 der Tollwut-Verordnung gilt für den gefährdeten Bezirk folgendes:
1. Hunde, die nicht gegen Tollwut geimpft worden dürfen außerhalb von geschlossenen Ortschaften und Siedlungen
a) nur an der Leine geführt werden,
b) auf öffentlichen Straßen jedoch frei umherlaufen, wenn sie von einer Person beaufsichtigt werden, der sie zuverlässig gehorchen.
2. Hunde, die nachweislich seit mind. 4 Wochen und längstens einem Jahr gegen Tollwut geimpft worden sind, darf man außerhalb geschlossener Ortschaften und Siedlungen frei umherlaufen lassen, wenn sie von einer Person beaufsichtigt werden, der sie zuverlässig gehorchen.
3. Katzen darf man außerhalb von geschlossenen Ortschaften und von Siedlungen nicht frei umherlaufen lassen.
4. Getötete Füchse sind unverzüglich ohne Abbalgen unschädlich zu beseitigen, soweit sie nicht zu Untersuchungszwecken vom Staatl. Veterinäramt benötigt werden.
§ 3
Ordnungswidrig im Sinne des § 16 Nr. 7 der Tollwut-Verordnung i. V. mit § 76 Abs. 2 Nr. 2 des Tierseuchengesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig in einem gefährdeten Bezirk einer Schutzmaßregel bei Hunden oder Katzen nach § 10 Abs. 3 der Tollwut-Verordnung zuwiderhandelt.
§ 4
Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Bekanntmachung in Kraft. Sie gilt bis zum 31.01.1989.
8440 Straubing, 13.10.1988
Landratsamt Straubing-Bogen
Weiß, Landrat
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.11.1988


Hedwig Kühn feierte 85. Geburtstag
Ihren 85. Geburtstag feierte am Montag Hedwig Kühn aus Hunderdorf. Als Gratulant stellte sich auch Bürgermeister Egon

Unser Bild zeigt ,die Jubilarin zusammen mit Bürgermeister Egon Weinzierl und Martha Hofmann.

Weinzierl ein. Er überbrachte die besten Glückwünsche im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates und überreichte einen Geschenkkorb. Im Namen der Pfarrer und des Pfarrgemeinderates übermittelte Martha Hofmann die Glück- und Segenswünsche. Auch der VDK übersandte ein Geschenk.
Hedwig Kühn, eine geborene Franke, ist am 17. Oktober 1903 in Wohlau/Niederschlesien geboren. Nach der Schulzeit arbeitete sie bei verschiedenen Bauern und erhielt 1926 eine Anstellung in einem Gut in Polsen, wo sie für Haushalt und Garten zuständig war. Diese Arbeit übte sie bis zur Vertreibung im Januar 1945 aus. Die Flucht mit den beiden Söhnen war eine schwere Zeit, zumal der Ehemann Oswald Kühn in Rußland vermißt wurde. Von den weiteren fünf Geschwistern der Jublilarin sind drei Brüder im Krieg geblieben und einer im Alter von 30 Jahren verstorben.
1945 kam die Jubilarin mit den beiden Söhnen in Schafberg an und lebt seit 1952 in Hunderdorf. Sie arbeitete auch hier in der Landwirtschaft und verrichtete Gartenarbeiten. Da sie sich noch guter Gesundheit erfreut, versorgt sie auch ihren Haushalt und ist rege bei den Veranstaltungen des Seniorenclubs dabei.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.11.1988


Der VdK hilft
Der Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands und mit ihm der VdK-Landesverband Bayern ist nach wie vor eine Selbsthilfeorganisation. Als eine solche muß er sich auch bewähren. Aus diesem Grunde führt der VdK Bayern alljährlich – heuer ist es das 42. Mal – ein Hilfsaktion unter dem Motto „Helft Wunden heilen“ durch. Mit den Mitteln aus dieser Landessammlung konnte in den vergangenen Jahrzehnten vielen bedürftigen Menschen geholfen werden. Es wurde individuelle Not gelindert, Fürsorgeaufgaben wurden bewältigt.
Man darf nicht die Augen davor verschließen, daß in einer Zeit von Kürzungen und Streichungen im sozialen Leistungsrecht immer mehr Menschen gerade aus dem Personenkreis, den der VdK vertritt, zu Sozialhilfeempfängern werden. Diesen Menschen muß geholfen werden, und zwar rasch. Die Aufgaben sind nicht geringer geworden, im Gegenteil. Der VdK will auch weiterhin persönliche Hilfe leisten. In den vergangenen 42 Jahren wurden von den freiwilligen Sammlern des VdK ein erheblicher Betrag zusammengetragen. Diese Mittel ermöglichen es, in vielen Fällen dort Hilfe zu leisten, wo es am notwendigsten war.
Die Sammlungsbestimmungen und die Aufsicht des bayerischen Innenministers gewährleisten überdies, daß die Mittel nur für soziale Zwecke verwendet werden, also auch dort hingelangen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Hauptanliegen bleiben nach wie vor: Individuelle Hilfe in akuten Notfällen, die Durchführung von Gemeinschaftsveranstaltungen, Hausbesuchen, um der Vereinsamung vieler schwerbehinderter und alter Menschen entgegenzuwirken.
Einen wichtigen Raum nimmt der Ausbau der Erholungsfürsorge des VdK ein. Die verbandseigenen Häuser wurden modernisiert, damit diese Stätten modernen Komfort für die Erholungssuchenden bieten.
Den Rehabilitationsmaßnahmen wird der Verband auch in Zukunft sein besonderes Augenmerk widmen. Dabei werden behinderte Kinder und Jugendliche nicht vergessen. Im Jahr 1987 hat der Landesverband über 2 Millionen DM für Beihilfen und Unterstützungen, einschließlich der Zuweisungen an Erholungshäuser, Zuschüsse an den Bayerischen Behinderten- und Versehrten-Sportverband und Maßnahmen für die Behindertenarbeit aufgewendet. Dies war eine Summe, die wirklich half, Wunden zu heilen. Es gibt aber weiterhin noch genug n offene Wunden“, noch genug Menschen in Not, denen es zu helfen gilt.
„Niemand ist so arm, daß er nicht wohltätig sein könnte, keiner in so niederer Stellung, daß es ihm nicht möglich wäre, Würde zu zeigen.“
(Paolo Mantegazzo)

Helft Wunden heilen vom 7. – 16. November
Auch in diesem Jahr wenden sich die VdK-Ortsverbände Hunderdorf/Windberg (1. Vorsitzender Rudolf Karl) OV Steinburg (1. Vorsitzender Walter Reichardt) und OV-Neukirchen (1. Vorsitzender Josef Reiner) wieder an die Bevölkerung der Verwaltungsgemeinde Hunderdorf, die behinderten Mitmenschen nicht zu vergessen und ihnen zu helfen ihr Schicksal zu meistern.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.11.1988


Aufklärungsversammlung des VdK
Der Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner (VdK), Ortsverband Hunderdorf/Windberg hält am Freitag, 04. November, 15 Uhr, eine Informations- und Aufklärungsversammlung im Gasthaus Amann, Windberg ab. Kreisgeschäftsführer Oswald Maier spricht über die Entwicklung in der Rentenversicherung und Gesundheitsreform. Über die Wahlmöglichkeit im alten oder neuen Recht zum Hinterbliebenen-Rentenrecht informiert 1. Vorsitzender Rudolf Karl. Zur Teilnahme (auch Nichtmitglieder) wird kostenlos ein Bus eingesetzt. Abfahrt 14.45 Uhr beim Schulhof Hunderdorf und anschließend beim Gasthaus Sandbiller. Vor der Versammlung (nicht wie angekündigt nach der Versammlung) hält der VdK-Kreisgeschäftsführer, Oswald Maier, eine Sprechstunde ab. Hier können im engeren Kreis persönliche Anliegen und die laufenden Rentenanträge sowie Schwerbehindertenprobleme besprochen werden. Die Versammlungsteilnehmer sollen davon regen Gebrauch machen.
Rückfahrt mit dem Bus nach der Versammlung.
Bei der Totenehrung am Kriegerdenkmal in Hunderdorf am Sonntag, den 6. November wird der VdK ebenfalls mit einer Abordnung teilnehmen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.11.1988


Perlbachtaler Umweltecke
Kompostierung dient der Erhaltung der Bodenqualität durch Humuszufuhr
1. Was kann kompostiert werden?
Alles, was Kohlenstoff in biologisch abbaubarer Form enthält, kann kompostiert werden. Geeignete Materialien für die Gartenkompostierung sind:
Grasschnitt
Bei der Zugabe von Grasschnitt zum, Komposthaufen ist Sorgfalt angebracht. Alle Gräser nehmen aus dem Boden bevorzugt Stickstoff auf. Das heißt, wenn viel gedüngt wird, ist auch der Gehalt an Stickstoff im Gras hoch. Gräser speichern außerdem in ihren Zellen Wasser, das in Verbindung mit dem Stickstoff beim Schnittgut zu einer starken Wärmeentwicklung führt. Diese entstehende Wärme kann sogar zur Selbstentzündung, daß heißt zum Brennen solcher Grashaufen führen. Grasschnitt sollte nur angewelkt in einer dünnen Schicht oder vermischt mit anderen Materialien wie z.B. Laub, Heckenschnitt und Erde auf den Komposthaufen gebracht werden.
Laub
Laub gehört zu den wichtigsten Kompostmaterialien im Garten. Es gibt einige Laubarten, die schwerer verrottbar sind, hierzu gehören beispielsweise die Blätter der Eiche, Kastanie, Pappel, Birke und der Akazie. Da bei der Kompostierung von diesen Laubarten, insbesondere bei Eichenlaub, Gerbsäure frei wird, die zu einer Versauerung des Kompostes führt, kann der Zusatz von Kalk oder Tonmineralien (Betonit) zweckmäßig sein.
Baum- und Heckenschnitt
Man kann dieses Material mit einer Gartenschere oder einem Häckselgerät zerkleinert und zur besseren Durchlüftung dem Kompost beimischen. Baum- und Heckenschnitt ist kalireich und daher für den Kompost sehr wertvoll. Ebenso läßt sich dieses zerkleinerte Material aber auch zum Mulchen auf Beeten und Baumscheiben einsetzen. Da dieses Material recht stickstoffarm ist, sollte für einen Stickstoffausgleich gesorgt werden.
Küchenabfälle
Organische Küchenabfälle wie Gemüsereste, Rückstände aus Kaffee- und Teefiltern lassen sich gleichfalls gut kompostieren. Sie sollten jedoch mit anderen Materialien vermischt und mit Erde abgedeckt werden, damit nicht Ratten und Mäuse angelockt werden.
Sonstige Gartenabfälle
Schnittreste von Blumen und anderen Zierpflanzen, sowie Gemüseabfälle können ohne weiteres kompostiert werden und brauchen keine besondere Behandlung.
Mist
Der Mist von Kleintieren, wie von Kaninchen und Hühnern oder die Streu aus Sägemehl von Hamstern und Katzen, eignet sich ebenfalls gut bei sachgemäßer Kompostierung. Er sollte jedoch mit dem übrigen Kompostmaterial vermischt werden. Der Mist von Haustieren dient bei stark stroh- und holzartigem Material als Stickstoffzuschlag.
Weniger geeignete Abfallstoffe sind Schalen von Südfrüchten, da Südfrüchte zur Erzielung einer besseren Haltbarkeit präpariert werden und deshalb an ihnen Schadstoffe anhaften. Kleinere Mengen schaden jedoch der Gesamtkompostierung nicht.
Papier und Pappe ist desto besser für den Komposthaufen einsetzbar, je größer es ist, da dann weniger problematische Zusatzstoffe bei ihrer Herstellung verwendet werden. Papier und Pappe lassen sich gut kompostieren,  sie sollten jedoch zerrissen oder in Wasser eingeweicht und dann in kleineren Portionen dem Kompost beigemischt werden.
Ungeeignete Abfallstoffe
Zu den absolut ungeeigneten Materialien für die Kompostierung gehören Glas, alle Arten von Metall und sämtliche, Kunststoffe, ebenso die mit einer Wachsschicht überzogenen Milchpackungen. Es empfiehlt sich für die Wiedergewinnung von Abfallstoffen, Glas und Metall in spezielle Sammelbehälter zu geben. Weiterhin gehören Öl- und Farbreste, sowie Bauschutt und Mörtel nicht auf den Komposthaufen. Auch der Inhalt von Staubsaugerbeuteln sowie Asche aus Holz und Kohle sollte für die Kompostierung wegen möglicher Schadstoffgehalte nicht verwendet werden.
Ein Beitrag aus der „Kompostfibel“
Herausgegeben vom Aktionszenthm Umweltschutz Berlin in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Umweltbundesamtes und der Gesellschaft für Umweltschutz
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 04.11.1988


Franziska Schneider 80 Jahre alt
Hunderdorf/Röhrnau.
Ihr 80. Wiegenfest konnte in Rüstigkeit Franziska Schneider aus Röhnau, Gemeinde Hunderdorf, im Kreise der Verwandten feiern. Sie erblickte am 4. November 1908 in Röhmau das Licht der Welt. Seit der Jugendzeit arbeitete die jetzige Jubilarin im elterlichen Anwesen mit, auch später bei der Übernahme durch ihren Bruder. Nahezu zeitlebens hat Franziska Schneider harte landwirtschaftliche Arbeit verrichtet und viel geleistet. Die rüstige Jubilarin führt, wie sie sagt, „solange ich kann“ auch noch heute ihren Haushalt selbst, auch für ihren verwitweten Bruder. Nach dem Motto „Wer rastet, der rostet“ ist die Jubilarin auch jetzt noch bei verschiedenen Arbeiten in Hof und Stall zu sehen. Die Jubilarin verfolgt auch noch eifrig das Zeitgeschehen, wobei sie gerne die Heimatzeitung und das Bistumsblatt liest. Zu ihrem Ehrentag stellte sich als Gratulant auch Bürgermeister Egon Weinzierl ein. Er übermittelte im Namen der Gemeinde Hunderdorf und des Gemeinderates die besten Glückwünsche und überreichte einen schönen Geschenkkorb.Für Pfarrer Anton Högner und den Pfarrgemeinderat sprach Pfarrgemeinderätin Martha Hofmann die herzlichsten Segenswünsche aus und erfreute mit einem netten Geburtstagspräsent. – Foto: Die Jubilarin (Mitte) mit Bürgermeister Egon Weinzierl und Martha Hofmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1988


Kriegerdenkmal: Mahnung zum Frieden
Pfarrei und Gemeinde gedachten der Opfer von Krieg und Gewalt — Kranzniederlegungen
Hunderdorf. Die Pfarrei und die politische Gemeinde Hunderdorf gedachten am Sonntag der Opfer von Krieg und Gewalt, insbesondere den Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege. Mit ehrenden Ansprachen von FFVV-Kommandant Anton Häusler in Steinburg und

Die Gedenkfeier in Hunderdorf mahnte zum Frieden.

Bürgermeister Egon Weinzierl sowie VdK-Ortsvorsitzenden Rudolf Karl in Hunderdorf erinnerten die Redner an die 60 Millionen Toten der furchtbaren Kriege und betonten, die Gedenkstätten müßten ein Mahnmal für den Frieden sein.
Zunächst versammelten sich die Vereine, Pfarrer Anton Högner und Bürgermeister mit Gemeinderäten am Kriegerdenkmal in Steinburg. Dort hielt FFW-Kommandant Anton Häusler eine ehrende Gedenkrede und legte einen Kranz nieder. Dann zog man gemeinsam in die Pfarrkirche in Hunderdorf,  wo Pfarrer Högner den Gedenkgottesdiens zelebrierte. Nach dem Pfarrgottesdienst versammelte man sich am Ehrenmal in Hunderdorf. Am Mahnmal sprach Pfarrer Anton Högner Fürbitten und Gebete für die Opfer von Krieg und Gewalt, damit sie Gottes ewigen Frieden finden mögen.
Bürgermeister Egon Weinzierl sagte in seiner Rede zum Volkstrauertag: „In den dunkler werdenden Tagen des Novembers gedenke die Menschheit seit alters her ihrer Toten. So haben wir uns versammelt, um den Toten und Gefallenen zweier Weltkriege, der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Sie starben nicht nach einem erfüllten Leben, sondern wurden in der Blüte ihrer Jahre dahingerafft und aus der Mitte ihrer Lieben gerissen.“ Er erinnerte daran, daß 60 Millionen Menschen in den beiden Weltkriegen den Tod fanden. „Unser Gedenken gilt heute insbesondere den Gefallenen und Vermißten der gesamten Gemeinde Hunderdorf,“ sagte Weinzierl. Das Schicksal der Kriegstoten mahne uns, für Menschlichkeit und Frieden einzutreten. Das Ehrenmal sei zur Erinnerung und Ehrung unserer Toten, aber auch stete Mahnung für die Lebenden.
VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl lenkte in seiner Ansprache den Blick zurück auf die Ereignisse und erinnerte daran, daß 70 Jahre seit dem Ende des Ersten Weltkrieges und 43 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen sind. Es sei, so Karl, nicht zu leugnen, daß die Bilder der Erinnerung durch die Zeit verblaßt seien, der Schmerz um den Frühverlorenen habe sich zu stillem Erinnern gemildert Die Totenehrung solle aber nicht nur ein persönliches Gedenken derer sein, die damals gelitten, Väter, Söhne, Brüder, Männer verloren und heute noch an den Folgen der Kriegsjahre und Gewalt zu tragen haben. Der Volkstrauertag erhalte vielmehr seine tiefe Berechtigung, wenn er als Mahnung verstanden werde, endlich einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schaffen.
Als äußeres Zeichen der Verbundenheit zu den Toten legte Bürgermeister Egon Weinzierl für die Gemeinde Hunderdorf, VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl für den VdK-Ortsverband sowie 2. Vorstand Bugl für die KuSK Hunderdorf jeweils einen Kranz am Ehrenmal nieder. Die Jugendblaskapelle Hunderdorf mit Dirigent Tony  Niedermayer umrahmte die Gedenkfeier in Steinburg und Hunderdorf in-würdiger musikalischer Form.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1988


Gemeinderat Hunderdorf tagt
Hunderdorf.
Am Donnerstag, 10. November, 19 Uhr, findet im Verwaltungsamt Hunderdorf eine Gemeinderatssitzung mit nachstehender Tagesordnung statt: 1. Ausbau von Wegen im Zuge Flurbereinigung Hofdorf-Stetten; 2. Änderung des Bebauungsplanes Hunderdorf-Bahnhofsiedlung Erw. II; 3. Vorkaufsrechtsanfragen; 4. Bericht über die örtl. Prüfung der Jahresrechnung 1987; 5. Feststellung der Jahresrechnung 1987; 6. Informationen, Sonstiges.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1988


Industriegewerkschaft für neue Tarifstrategie
Rolf Steinmann von der Industriegewerkschaft Bau Steine Erden informierte über den Gewerkschaftstag 1988
Hunderdorf/Bogen. Die künftige Tarifstrategie, eine innerorganisatorische Strukturreform der Industriegewerkschaft Bau Steine Erden (IG BSE) und die Tatsache, daß die EG 1992 die Grenzen für ausländische Bauarbeiter öffnet, standen im Mittelpunkt des

Referent Rolf Steinmann (stehend) und OV-Vorsitzender Hermann Krettenauer.

Gewerkschaftstages 1988. Über diese wichtigen Themen ließen sich am Freitagabend im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf die Gewerkschaftsmitglieder  des Ortsverbandes Hunderdorf-Bogen informieren. Auf jeden Fall, so der Referent, habe der Gewerkschaftstag „entscheidende Signale“ gesetzt. Ortsvorsitzender Krettenauer gab zudem einen Jahresbericht über das Ortsverbandsgeschehen.
Bei allen Diskussionen habe, so Steinmann, nie die Zielsetzung der IG Bau Steine Erden in Frage gestanden, sondern es habe erhebliche Kritik an der Taktik und Strategie bei der Durchführung der Tarifrunden gegeben. Die Strategie und Taktik, so wurde Einigkeit erzielt, müsse rigoros geändert und neue Wege müßten gefunden werden, um berechtigte gewerkschaftliche Forderungen auch durchsetzen zu können.
Als außerordentlich wichtig nannte Steinmann die Tatsache, daß die IG Bau Steine Erden eine Strukturkommission bilden werde. Denn um besser arbeiten zu können, müßten die fast 40 Jahre alten Strukturen der IG BSE den aktuellen Erfordernissen angepaßt werden. Sorge bereite der Gewerkschaftsführung auch die Öffnung der EG-Grenzen ab 1992. „Wir haben Angst, daß dann Arbeiter aus Portugal und Spanien eingeflogen werden, ihre Arbeit machen und dann wieder nach Hause geschickt werden“, sagte Steinmann und verwies auf das niedrige Lohnniveau dieser Länder. Das Ziel der IG BSE müsse es sein, den hohen sozialen Standard der Bundesrepublik in den anderen EG-Staaten einzuführen und den unseren nicht zu senken. Allerdings gebe es bei den anderen auch Positives zu vermelden, was zum Beispiel die Wochenarbeitszeit betreffe. So haben die belgischen Bauarbeiter bereits die 38-Stundenwoche.
Dann ging der Bezirksvorsitzende auf eine Reihe von Anträgen ein, die auf dem Gewerkschaftstag behandelt worden waren. Dabei machte er unter anderem deutlich, daß alle Anträge des Straubinger Bezirkstages bis auf eine Ausnahme positiv beschieden worden seien. Die IG BSE will auch anstreben, daß saisonbedingte Arbeitslosigkeit sich nicht weiter nachteilig auf die Rente auswirkt und daß Computerarbeit am Bau endlich tarifrechtlich geregelt wird. Als „ganz heißes Problem“ apostrophierte Steinmann die Überstunden am Bau, wenn ab 1990 die 39-Stundenwoche komme. An diese Problematik, so forderte er die „lieben Kollegen“ auf, müsse man konsequent herangehen, denn das Baugewerbe „kloppe mit Abstand die meisten Überstunden“, was auch raschere Arbeitslosigkeit bringe.
Auch die Themen „30 Tage Urlaub“, 13. Monatsgehalt sowie als Fernziel ein gesichertes Jahreseinkommen seien Punkte gewesen, mit denen sich die Vollversammlung der BSE auf dem Gewerkschaftstag befaßt habe. Denn von all diesen Problemen hänge auch die Nachwuchsfrage auf dem Bau ab, unterstrich Steinmann.
Das Nachwuchsproblem ansprechend meinte der Sprecher, „man müsse auf eine 12-Monats-Beschäftigung“ kommen. Auch der Facharbeiter- und Nachwuchsmangel sowie die Überalterung hätten breiten Platz in den Aussprachen eingenommen, wobei hier die Arbeitslosigkeit im Winter und die daraus resultierenden negativen Auswirkungen auf die Rente angeprangert worden seien. Arbeitszeitverkürzung, gesichertes Jahreseinkommen, Überstundenbegrenzung sowie geförderte Möglichkeiten, sich im Winter weiterzubilden und dadurch höhere Qualifikation zu erreichen, um den Erfordernissen auf einer modernen Baustelle gerecht zu werden, seien einige Punkte im Forderungskatalog der IG BSE. Mit Informationen über den neuen Bundes-Rahmentarifvertrag mit Urlaubsregelung und anderen aktuellen Fragen sowie einer sehr sachlichen Aussprache endete das Referat Steinmanns.
Dann erstattete Ortsvorsitzender Hermann Krettenauer einen Bericht über das Jahresgeschehen des Ortsverbandes Hunderdorf-Bogen, wobei er auf zahlreiche Aktivitäten verweisen konnte, wie Frühjahrsversammlung mit Neuwahlen, traditionelle Maifeier, betriebliche Erkundungsfahrt und Herbstversammlung. Leider habe manchmal der Mitgliederbesuch zu „wünschen übrig gelassen“, so Krettenauer, so daß die Vorstandschaft vorerst keine Maifeier mehr organisiere. In Vorbereitung sei die Weihnachtsfeier; und dazu erhoffe er sich am 4. Dezember im Gasthaus Sandbiller, daß die Mitglieder mit ihren Familien kommen. Auch 1989, so der Sprecher, sei neben Versammlungen eine berufskundliche Fahrt geplant Anschließend die Mitgliederentwicklung ansprechend konstatierte Krettenauer eine „stagnierende Mitgliederzahl“.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.11.1988


Die neue Kirchenverwaltung
Hunderdorf.
Die Wahl der Kirchenverwaltung der Pfarrei St. Nikolaus in Hunderdorf brachte folgendes Ergebnis: Walter Reichhardt, Wegern, Johann Klein, Thananger, Josef Breu, Hunderdorf, Richard Ebner, Hunderdorf, Hans Engl, Wegern, Franz Xaver Groß, Hofdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1988


VdK kritisiert Sozialpolitik
Ehrung verdienter Mitglieder — Tips zum Hinterbliebenen-Rentenrecht
Hunderdorf/Windberg. Zur Aufklärungsversammlung des Verbandes der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner (VdK) hatten sich über 50 Personen ins Gasthaus Amann in Windberg eingefunden. Kreisgeschäftsführer Oswald Maier befaßte sich mit aktueller Sozialpolitik und danach wurden langjährige Mitglieder geehrt.
In der Verbandsarbeit habe neben der Mitgliederberatung und -aufklärung die Teilnahme an verschiedenen Verbandsarbeitstagungen

Die geehrten VdK-Mitglieder mit Kreisgeschäftsführer Oswald Maier.

auf dem Programm gestanden, sagte der Ortsvorsteher in seinem Rückblick. Beim Ausflug zum Tegernsee sowie bei einer Nachmittagsfahrt für die Senioren sei die Kameradschaft und Freundschaft im Ortsverband gepflegt worden. Rudolf Karl erklärte in seinem Rechenschaftsbericht, der Ortsverband weise einen rückläufigen Mitgliederstand von knapp 130 Personen auf. Im abgelaufenen Jahr sei vier Wert auf die Betreuung der älteren Mitglieder gelegt worden. Im Kassenbericht wurde ein solider Kassenbestand festgestellt. Karl dankte der Hauptkassiererin Anna Heilmann für ihre gewissenhafte Arbeit.
Beim Hauptreferat betonte Kreisgeschäftsführer Oswald Maier, daß die Sozialpolitik vor einer neuen Sicht der Dinge stehe. Die Leistungen der Krankenversicherung würden auf das medizinisch Notwendige beschränkt. Maier ging mit diesen und anderen Einschränkungen hart ins Gericht und führte dabei aus: „Wir im VdK befürchten, daß es in Zukunft zu einem Zweiklassen-System in der Krankenversicherung kommt.“
Dann ging Maier auf die Rentenversicherung ein. Als besonders einschneidende Maßnahme im Sinne der Neuregelung, sah der Sprecher die Voraussetzungen für die Renten wegen Berufs- (BU) und Erwerbsunfähigkeit (EU). Der Rückgang der Frührentner verdeutliche dies in eindeutiger Weise. Anschließend informierte Rudolf Karl die Anwesenden über altes und neues Recht zum Hinterbliebenen-Rentenrecht. Nach einer Pause ehrte man langjährige verdiente Mitglieder. Die Treuenadel in Gold mit Besitzurkunde erhielten für 40 Jahre Mitgliedschaft: Felicitas Gleixner, Norbert Haimerl, Anna Heilmann, Rudolf Karl, Johann Kraus, Hedwig Kühn, Anna Remiger und Frieda Wittmann. Die VdK-Nadel in Gold mit Urkunde für 20jährige Mitgliedschaft erhielten Wolfgang Liebl und Anna Schneider. Für zehnjährige Mitgliedschaft wurde die VdK-Nadel in Silber verliehen an Emma Dorfner, Heinrich Höferer, Franz Schedlbauer und Maria Stettmeier.
Anschließend wurden die freiwilligen Sammler für die Aktion „Helft Wunden heilen“, die bis 16. November stattfindet, eingeteilt. Für den Bereich der Gemeinde Hunderdorf und Windberg haben sich folgende Mitglieder zur Verfügung gestellt: Xaver Hagn (Windberg), Anna Remiger (Bahnhofsiedlung), Anna Kohlbeck (Hunderdorf, Ringsiedlung), Franz Gruber (Hochfeld-Süd), Josef Greppmeier (Lintach, Sollach), Otto Rinkl (Hoch, Thananger), Ida Zitzelsberger (Hofdorf) und für Apoig Agnes Buhl. Man appellierte an die Bevölkerung der beiden Gemeinden, die Aktion zu unterstützen. Der VdK-Ortsverband hofft auf das Verständnis der Einwohner und ein gutes Sammelergebnis.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1988


Zwölf Geburten und 16 Sterbefälle
Das Standesamt Bogen im Oktober — Es wurden auch vier Eheschließungen registriert
Bogen.
Im Oktober wurden im Standesamt Bogen zwölf Geburten registriert. Dieser Zähl stehen insgesamt 16 Sterbefälle gegenüber. Vier Brautpaare gaben sich das Ja-Wort.
Geburten: Stefan Staudinger, Welchenberg, Bergstraße 25; Andreas Maximilian Probst, Straubing, Perkamer Straße 4; Daniela Wintermaier, Hunderdorf, Thananger 14; Tobias Heinz Zollner, Elisabethszell, In der Pointen 11; Christoph Johannes Pleischl, Bogen, Schönthalring 10; Silke Riedl, Au vorm Wald 6 1/2; Christiane Ruhland, Straubing, Landshuter Straße 161; Christian Franz Xaver Sporrer, Großlintach 32; Andreas Häuslbetz, Haselbach, Bahnhofstraße 5; Thomas Michael Schroll, Sankt Englmar, Pfarrhofweg 3; Christina Wintermaier, Neukirchen, Lerchenstraße 3; Stefanie Anna Wölfl, Hunderdorf, Hochfeldstraße 4.
Eheschließungen: Michael Wolfgang Georg Brand, Bogen, Bahnhofstraße 9a, und Magdalene Anneliese Groß, Bogen, Bahnhofstraße 9a; Willi Loy, Bogen, Schönthalring 19, und Martina Brigitte Eiglsperger, Bogen, Schönthalring 19; Thomas Otmar Eiglsperger, Bogen, Am Weinberg 19, und Michaela Kerner, Bogen, Am Weinberg 19; Jürgen Müller, Bogen, Stifterstraße 15, und Sonja Reinhardt, Bogen, Stifterstraße 15.
Sterbefälle: Otto Wanninger, Windberg, Kreuzberg-Straße 2; Maximilian Raab, Pfelling 18; Fritz Hartmannsgruber, Bogen, Wittelsbacherstraße 7; Karl Hagn, Hunderdorf, Hochfeldstraße 7; Berta Zollner, geborene Hilmer, Bogen, Mühlweg 9; Josef Bornschlegl, Bogen, Bachstraße la; Otto Kuffner, Bogen, Mussinanstraße 3; Elisabeth Probst, Reibersdorf, Martinstraße 6; Johann Karl Lechner, Bogen, Untere Bergstraße 48; Anton Gigler, Rattenberg, Vorderfelling 1; Maximilian Häusler, Neukirchen, Hungerzell 1; Alois Bräu, Bogen, Frühlingstraße 5; Karolina Miethaner, geborene Bugl, Neukirchen, Pürgl 1; Hermann Weishart, Bogen, Grafenberg 6; Joseph Pledl, Bogen, Waidholz 8; Pius Riepl, Steinburg 23.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1988


Straßenbau mit Gemeindebeteiligung
Gemeindeanteil rund 455 000 Mark – Zuschüsse des Landkreises – Gemeinderatssitzung

Hunderdorf. Hauptthema bei der am Donnerstag abend im Sitzungssaal Hunderdorf stattgefundenen Gemeinderatssitzung war der Ausbau von Straßen im Zuge der Unternehmensflurbereinigung Hofdorf-Stetten. Laut Ausbaukonzept würden verschiedene Wege in der Unternehmensflurbereinigung nicht vollständig ausgebaut oder nicht in der entsprechenden Breite. So stand im Baum, ob die Gemeinde bereit sei, Mittel in Höhe von etwa 450 000 Mark in die Flurbereinigung einzubringen und den Eigenleistungsanteil in Höhe von etwa 122 000 Mark zu übernehmen. Weiterhin wurde die Änderung des Bebauungsplanes „Bahnhofsiedlung-Erw. II“ gebilligt sowie die Jahresrechnung 1987 in den Solleinnahmen und Ausgaben mit 7 661 237 Mark festgestellt.
Eingangs begrüßte Bürgermeister Egon Weinzierl namentlich Bauoberrat Rauprich von der Furbereinigungsdirektion Landau. Rauprich stellte sodann das Wegeausbaukonzept im Zuge der Unternehmensflurbereinigung vor und erläuterte, daß 4,5 Meter breite Wege über die Flurbereinigung nicht auszubauen seien. Verschiedene Wege im Planungskonzept würden keine Teerschicht erhalten oder überhaupt nicht ausgebaut. Wenn das Gesamtkonzept verwirklicht werden solle, so käme auf die Gemeinde für den Wegebau eine Kostensumme von rund 450 000 Mark zu.
Bauoberrat Rauprich richtete deshalb an die Gemeinde die Frage, ob sie bereit sei, Mittel in die Unternehmensflurbereinigung einzubringen, für den Wegebau rund 450 000 Mark und eventuell eine Eigenleistungsübernahme der Teilnehmergemeinschaft von rund 122 000 Mark. Als Ausbauzeitraum nannte der Bauoberrat das Jahr 1989. Teilweise würden Teerungen im Folgejahr erfolgen.
Nach ausgiebiger Diskussion konnte als Beratungsergebnis zusammengefaßt werden: Die Flurbereinigungsdirektion legt der Gemeinde eine Kostenaufstellung einschließlich etwaiger Belastungen der Teilnehmergemeinschaft vor, für die Flurbereinigung und alternativ für ein Verfahren für den Bereich Hofdorf-Sollach. Die entsprechenden Wege, für die eine Gemeindebeteiligung erbeten wird, sollen durch den Gemeinderat auch besichtigt werden, gemeinsam mit der Flurbereinigungsvorstandschaft. Eventuell sollen die beiden Konzepte auch in einer Teilnehmerversammlung diskutiert und erörtert werden. Grundsätzlich ließ der Gemeinderat seine Bereitschaft an einer Kostenbeteiligung erkennen.
Anschließend befaßte sich der Gemeinderat mit einem Antrag auf Änderung oder Ausnahmegenehmigung für den Bebauungsplan „Bahnhofsiedlung-Erw. II“ bezüglich des Dachgeschoßausbaues bei einer Bebauung E + 1. Der Gemeinderat billigte die diesbezügliche allgemeine Änderung der Bebauungsplanfestsetzungen.
Dann gab Gemeinderat Breu den Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 1987 bekannt. Der Prüfbericht enthielt nur drei kleinere Prüfbemerkungen, die durch Aufklärung als erledigt betrachtet werden konnten. Daraufhin wurde einstimmig die Jahresrechnung 1987 in den Solleinnahmen und Ausgaben im Gesamthaushalt mit 7 661 237 Mark festgestellt.
Zugestimmt wurde vom Gemeinderat auch dem Stromanschluß für die Nebenkirche in Hofdorf. Zur Kenntnis gegeben wurden auch die Zuschußbewilligungen des Landkreises in Höhe von 800 000 Mark für den Unterhalt der Atemschutzgeräte bei der FFW Hunderdorf sowie von 3 000 Mark für den Neubau des FFW-Gerätehauses in Steinburg.
Zur Kenntnis gegeben wurde auch ein Schreiben des Straßenbauamtes bezüglich des Gehweges Hunderdorf-Steinburg, wozu vom Gemeinderat konstatiert wurde, daß sich die Situation nicht geändert hat und nachdrücklich nach wie vor der Bau eines Geh- und Radweges Hunderdorf-Steinburg-Neukirchen entlang der Staatsstraße 2139 geboten und notwendig sei.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1988


Adventsbasar in der Schulaula
Hunderdorf.
Der Heimat- und Volkstrachtenverein Hunderdorf bietet am 19. 11., ab 16 Uhr, und am 20. 11. ab 8.30 Uhr, in der Aula der Schule Hunderdorf einen Adventsbasar an. Der Reinerlös wird zur Förderung und Erhaltung der Kindergruppe des Trachtenvereins verwendet.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1988


Vereinsmeister 1988 wurden geehrt
EC-Steinburg hielt Jahreshauptversammlung— Zahlreiche sportliche Erfolge
Steinburg. Am Samstagabend fand Gasthaus Karl Solcher (Ehren) die Jahreshauptversammlung des EC Steinburg statt, bei der die Vereinsmeister geehrt wurden. Vorsitzender Gerd Altmann konnte zu dieser Versammlung außer den anwesenden Vereinsmitgliedern auch zweiten Bürgermeister Johann Feldmeier und die Gemeinderäte Josef Schießl und Erwin Schötz von der Verwaltungsgemeinde Hunderdorf begrüßen.
Der Vorsitzende sagte in seinem Rechenschaftsbericht, daß der EC

Die Vereinsmeister 1988 auf Asphalt

Steinburg mit 25 aktiven Schützen an 34. Turnieren teilgenommen habe. Zwei Mannschaften konnten in der vergangenen Wintersaison in der Bezirksklasse in Landshut teilnehmen, die Kreisklasse A und C konnte erhalten werden, und die Mannschaft der Kreisklasse B schaffte den Aufstieg in die Kreisklasse A. Außerdem konnte auf Asphalt bei der Kreisligameisterschaft ein Aufstieg in die Kreisoberliga erreicht werden. Der Verein selbst veranstaltete auf Asphalt ein Brotzeitturnier, statt der Vereinsmeisterschaft auf Eis, die wegen der schlechten Witterung im letzten Winter ausfallen mußte, ein Herren-Pokalturnier mit 22 beteiligten Mannschaften, eine Ortsmeisterschaft mit anschließendem Gartenfest am alten Bahnhofsgelände in Steinburg, die eine rege Beteiligung der Bevölkerung erfuhr.
Bei der diesjährigen Vereinsmeisterschaft auf Asphalt konnten sich die Schützen Bärbl Hanner, Ludwig Klein, Sepp Schießl und Rudi Wirth den Titel im Mannschaftsschießen holen. Im Einzelschießen wurde bei den Damen Hildegard Kricke Vereinsmeisterin, vor Heidi Altmann und Ilse Kronfeldner. Bei den Herren errang Ludwig Schießl den Vereinsmeistertitel, gefolgt von Ludwig Klein und Gerd Altmann.
Außer den sportlichen Veranstaltungen berichtete Altmann auch über stets rege Beteiligung an Veranstaltungen im VG-Bereich.
Schriftführerin Heidi Altmann ergänzte die Ausführungen des Vorsitzenden noch mit dem Tätigkeitsbericht über die Damenmannschaft. Sie führte an, daß die Damenmannschaft an zehn Turnieren mit durchschnittlichem Erfolg teilgenommen habe. Ferner beteiligte man sich auch am Kreispokal und an den Kreismeisterschaften auf Asphalt und Eis mit Erfolg und veranstaltete selbst ein Damen-Pokalturnier. Des weiteren verlas die Schriftführerin die Niederschriften der letzten Jahreshauptversammlung und über die Beschlüsse bei den Vorstandssitzungen und gab bekannt, daß der Verein derzeit 147 Mitglieder aufweisen könne.
Kassenwart Johann Feldmeier verlas dann einen genauen und umfangreichen Kassenbericht. Von den Kassenprüfern Josef Wein, Manfred Mauermayer und Erwin Schötz wurde eine korrekte und gewissenhafte Kassenführung bestätigt. Feldmeier überbrachte in seiner Funktion als stellvertretender Bürgermeister noch die Grüße des ersten Bürgermeisters Egon Weinzierl und der Gemeinde Hunderdorf. Er sprach seinerseits Dank für die Arbeit der Vorstandschaft und die Aktivität der Schützen aus. Abschließend wünschte der Bürgermeister für das kommende Vereinsjahr viel sportlichen Erfolg. Beim letzten Punkt, Anträge und Wünsche, wurde von den Vereinsmitgliedern wieder ein Vereinsausflug gefordert.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1988


Ein As und 900 Mark für Behinderte
Erlös des 11. JU-Preisschafkopfturniers an Behindertengruppe Dr. Gäch in Schwarzach
Hunderdorf. Alter Tradition folgend, richtete der JU-Kreisverband auch in diesem Jahr wieder sein großes Preisschafkopfturnier, dessen Schirmherrschaft diesmal Bezirksrat Josef Zängl übernommen hat, letzten Samstag in Hunderdorf im Gasthaus Sandbiller aus. Der Erlös des

v.l.n.r: JU-Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer, Helmut Haslbeck, Bezirksrat Josef Zängl, Hans Grill und Spielleiter Josef Breu.

Turniers, das bei vielen interessanten Preisen eine rege Beteiligung fand, kommt der Behindertengruppe Dr. Gäch in Schwarzach zugute. Den ersten Preis; eine Bonnfahrt für zwei Personen, gewann Helmut Haslbeck aus Rain, das Spanferkel erspielte sich Hans Grill aus Hunderdorf.
Zum elften großen Preisschafkopfturnier der JU Straubing-Bogen konnte JU-Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer besonders Bezirksrat Josef Zängl, Bürgermeister von Windberg, Dietmar Schmidbauer, die Kreisräte Alois Mandl und Josef Breu sowie den stellvertretenden JU-Kreisvorsitzenden Josef Laumer begrüßen. Von Bundestagsabgeordnetem Ernst Hinsken, der die Bonnfahrt stiftete, von Staatsminister Alfred Dick und Landrat Ingo Weiß, die ebenfalls wertvolle Preise zur Verfügung stellten, übermittelte Schedlbauer viele Grüße an die Teilnehmer.
In seiner Begrüßungsrede betonte Schedlbauer, daß bei der JU Straubing-Bogen nicht nur aktive Kommunalpolitik betrieben werde, sondern auch die Geselligkeit nicht zu kurz komme. Er versicherte den Teilnehmern, daß sich der Spieleinsatz auf jeden Fall lohne, da der Erlös in Höhe von 900 Mark der Behindertengruppe Dr. Gäch in Schwarzach zugute kommen werde. Hierbei handelt es sich um eine von Dr. Gäch gegründete Initiative, bei der schwerbehinderte Jugendliche und Erwachsene durch entsprechende Beschäftigungstherapien frei in einer Gemeinschaft leben können und deshalb nicht in einem Heim untergebracht werden müssen. Schedlbauer wies darauf hin, daß bisher immer der Erlös der großen JU-Preisschafkopfturniere für soziale Zwecke gespendet wurde.
Nachdem Schedlbauer allen Teilnehmern ein gutes Blatt wünschte, erklärte der routinierte Spielleiter Josef Breu die Spielregeln und wünschte jedem den ersten Preis.
Vor Bekanntgabe des Siegers sprach Bezirksrat Josef Zängl, der ebenfalls mitspielte, von einem Abend der Freundschaft und dankte allen für ihr Kommen und Mitmachen, der JU gratulierte er, daß sie die Tradition fortsetze, für soziale Zwecke ein solches Preisschafkopfturnier zu veranstalten.
Nachdem die Spannung ins Unermeßliche gestiegen war, gab Josef Breu die Sieger bekannt. Den ersten Preis, eine Bonnfahrt für zwei Personen, errang Helmut Haslbeck aus Rain, den zweiten Preis, ein Spanferkel, gewann Hans Grill aus Hunderdorf. Klaus Hirtreiter aus Hunderdorf erhielt einen Gußgrill, Vierter wurde Bezirksrat Josef Zängl, Fünfter Heribert Rehm.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1988


Hunderdorfer ist Deutscher Champion
Adolf Sandbiller mit „Kochschinken“ bester Einsender aus der Bundesrepublik
Hunderdorf. Im Oktober fand in Utrecht (Holland) der 25. internationale Fachwettkampf für Fleischer statt. 5400 Einsendungen aus 15 Ländern

Adolf Sandbiller jun. bei der Titelverleihung und Pokalübergabe in Sheveningen (Den Haag) durch die in Holland bekannte Fernsehmoderatorin Astrid Joosten.

standen sich im fairen Wettstreit gegenüber. Dabei gelang der Hunderdorfer Fleischerei Sandbiller der größte Erfolg seit Bestehen des Unternehmens. Sie konnte in der Rubrik „Gekochte Fleischwaren“ Deutscher Champion werden. Den Titel holte sich die Metzgerei Sandbiller mit ihrem eingesandten Kochschinken und wurde damit bester Einsender der gesamten Bundesrepublik.
Die Familie Sandbiller wurde Zur Titelverleihung und Pokalübergabe nach Sheveningen (Den Haag) eingeladen. Dort konnte im festlichen Rahmen Adolf Sandbiller jun. die besondere Qualitätsauszeichnung in Empfang nehmen.

Bürgermeister Egon Weinzierl überreichte dann zu Hause an Adolf Sandbiller jun. das Gemeindewappen, daneben Seniorchef Adolf Sandbiller.

Aber damit noch nicht genug! Außer dem „Champion-Pokal“ nahm die Familie Sandbiller noch sechs Goldmedaillen, fünf Silbermedaillen und eine Bronzemedaille mit nach Hunderdorf. Erst vor kurzem erregte die Metzgerei Sandbiller beim letzten Fachwettbewerb in Österreich mit einem wahren Medaillenregen Aufsehen.
Die Auszeichnung „Deutscher Champion“ nahm Bürgermeister Egon Weinzierl zum Anlaß, der Fleischerei Sandbiller zu diesem besonderen Erfolg im Namen der Gemeinde Hunderdorf zu beglückwünschen und ein Gemeindewappen an Juniorchef Adolf Sandbiller zu überreichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Flohmarkt der Skiabteilung
Hunderdorf.
Der bereits zur Tradition gewordene Flohmarkt der Skiabteilung des Sportvereins Hunderdorf findet am Samstag, 19. November, von 9 bis 13 Uhr im Sportheim statt. Zum Verkauf können Wintersachen wie Wintersportgeräte und Winterbekleidung gebracht werden. Jeder kann angebotene Gegenstände erwerben. Die Skiabteilung vermittelt dabei die Gegenstände, steht aber auch zur Beratung bereit. Eine Anmeldung für die Skikurse kann am Samstag ebenfalls erfolgen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Hunderdorf. FFW: Samstag, 19. 11., 19.30 Uhr, Kameradschaftsabend mit Kartenspiel im Gasthaus Baier-Edbauer.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Hunderdorf. SV-Tischtennis: Heute, Freitag, ab 18.30 Uhr Training in der Schulturnhalle.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Hunderdorf. FDP: Heute, Freitag, 19.30 Uhr, im Gasthaus Deschl, Hofdorf, Preisgrasoberln.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Hunderdorf. KSK Freitag, 2. 12. 19.30 Uhr, Christbaumversteigerung im Vereinslokal Sandbiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Steinburg EC: Heute, Freitag, 19.30 Uhr, Versammlung im Vereinslokal Karl Selcher, Ehren. Jeden Samstag ab 8 Uhr Training in der Eishalle in Straubing auf Bahn 8.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Windberg. Ortsvereine: Sonntag, 20. 11., Heldengedenktag. Treffen um 9 Uhr am Dorfplatz.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Windberg. SV-Ski: Heute, Freitag, 19.30 Uhr, Versammlung im Gasthaus Hüttinger.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Landrat sagt Hunderdorf Hilfe zu
Politiker um Ersatz für verlorene Nolte-Arbeitsplätze bemüht -Radwegebau geht 1989 weiter
Hunderdorf. „Gemeinde, Landratsamt und Abgeordnete sind bemüht, die Folgen der Stillegung der Firma Nolte abzumildern. An erster Stelle geht es darum, Ersatzarbeitsplätze in Hunderdorf selbst, möglichst auf dem Firmengelände, zu finden. Derzeit laufen Gespräche mit einer Firma. Auch die geplante Ansiedlung der Firma Ski-Völkl in Bogen eröffnet Möglichkeiten für entlassene Nolte-Arbeiter“, sagte Landrat Weiß bei einer CSU-Versammlung in Hunderdorf.
Im Rahmen der Versammlungsreihe des CSU-Kreisverbandes Straubing-Bogen sprach der Landrat im Gasthaus Baier-Edbauer. Der CSU-Ortsvorsitzende Josef Breu begrüßte dabei besonders Bürgermeister Weinzierl und Kreisrätin Heidi Watzl. Landrat Weiß ging eingangs seiner Rede auf das Thema Nummer 1 für die Gemeinde Hunderdorf, die Schließung der Firma Nolte, ein. Er beteuerte nochmals, daß der Bürgermeister, das Landratsamt und die zuständigen Abgeordneten, insbesondere der Abgeordnete Hinsken, alles versucht hätten, das Ende der Firma Nolte aufzuhalten oder die verlorenen Arbeitsplätze zu begrenzen. Nach diesen vergeblichen Bemühungen versuche man jetzt, Ersatzarbeitsplätze für Hunderdorf zu finden. Erst vor wenigen Wochen sei eine Abordnung der Gemeinde mit MdB Hinsken und dem Landrat in München bei Staatssekretär Zeller vorstellig geworden. Leider habe man vergeblich versucht für Hunderdorf eine bessere Förderung bei der Ansiedlung von Betrieben herauszuholen. Das Wirtschaftsministerium habe aber versprochen, ansiedlungswilligen Firmen in Hunderdorf soweit wie möglich entgegenzukommen.
Derzeit laufe die Verhandlung mit einer Firma über die Übernahme eines kleinen Teiles der Betriebsgebäude. Weiß maß in diesem Zusammenhang der Ansiedlung der Firma Völkl in Bogen auch eine große Bedeutung bei. Mit Sicherheit werde das Auswirkungen auf Hunderdorf haben. Er gehe davon aus, daß auch Nolte-Arbeiter dort Arbeit finden könnten. Der Landrat wies auch auf die Unterstützung der Gemeinde Hunderdorf durch den Kreistag bei der Ausweisung des Gewerbegebietes Thananger hin. Der Kreistag habe die Gemeinde mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt. Eine positive Auswirkung auf die Gemeinde habe auch die in Kürze öffnende Autobahnraststätte. Bürgermeister Weinzierl ergänzte in der Diskussion, daß mehrere Hunderdorfer dort Arbeit gefunden hätten. Der Landrat betonte, daß die Nähe zur Autobahn für die Gemeinde Hunderdorf positive Auswirkungen haben werde.
Der Radweg von Bogen nach Hunderdorf spielte in den Ausführungen des Landrats und in der anschließenden Diskussion eine große Rolle. Weiß wies darauf hin, daß man aus der Schließung der Bahn das Beste gemacht habe, indem der Kreistag sich für den Bau eines Radweges von Bogen nach Konzell entschieden habe. Das fertige Stück werde bestens von den Bürgern angenommen. Im nächsten Jahr wolle man zügig in Richtung Gaishausen weiterbauen.
Auch das Thema Müllnotstand erhitzte in Hunderdorf die Gemüter. Der Landrat erklärte seinen Zuhörern die Notwendigkeit der Errichtung einer Deponie im Landkreis, appellierte aber auch besonders an die Bürger; so wenig Müll wie möglich in die Tonnen zu werfen. „Wir sind gezwungen, zweigleisig zu fahren, um dem Müll Herr zu werden“, sagte Weiß und verteidigte nochmals die Erweiterung der Verbrennungsanlage in Schwandorf. Er verschwieg nicht, daß sich die Bürger demnächst auf erheblich höhere Müllabfuhrgebühren gefaßt machen müßten. So habe eine Deponie im Landkreis Bad Tölz, die er zusammen mit einer Abordnung aus Ascha erst jüngst besucht hatte, 52 Millionen Mark gekostet. Mehrere Diskussionsteilnehmer forderten vom Landrat eine Abstufung der Müllgebühren je nach Anfall von Müll und mehr Druck auf den Gesetzgeber, den Anfall von Verpackungsmaterial zu verringern. Bürgermeister Weinzierl dankte dem Landrat für die Unterstützung der Gemeinde im Zusammenhang mit der Firma Nolte und bei gemeindlichen Straßenbaumaßnahmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1988


Der Friedhof, letzte Ruhestätte
Geschichtliches über den Friedhof und das Leichenhaus (II)
1954 machte Pfarrer Kiermaier in einer Gemeinderatssitzung die Gemeindeväter auf den schlechten Zustand des Pfarrfriedhofs aufmerksam. Die Anlage reichte in ihrer damaligen Größe nicht mehr aus, so daß eine Erweiterung bzw. Neuanlage notwendig wurde.
Die Gänge mußten damals für neue Gräber verwendet werden. Eine Erweiterung hätte große Kosten verursacht, da eine Aufschüttung nach Norden mehr als 6 – 8000 cbm Erde erfordert hätte. Als einzige Lösung konnte deshalb nur eine Neuanlage sein. Gemeinderat Baier schlug vor, den neuen Friedhof in der Größe von zwei Tagwerk am Ortsausgang in Richtung Bogen anzulegen. Der Pfarrherr bot auf dem Tauschwege ein gleich großes Grundstück der Kirche an. Der Gemeinderat beschloß schließlich, Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern aufzunehmen. Den Bau selbst sollte die Gemeinde in die Hand nehmen, da die Kirchengemeinde nicht in den Genuß von Zuschüssen gelangen konnte.
Bei einer Versammlung der Pfarrgemeinde zeigte sich, daß es viele Meinungen zu diesem Thema gab. Während Bgm. Reiner für einen Friedhofsneubau eintrat, sprachen sich Bgm. Stumhofer von Steinburg und die Gemeindevertreter von Gaishausen energisch für die Erweiterung des alten Friedhofes aus. Ihre Argumente stützen sich darauf, daß durch einen Neubau der Friedhof von der Kirche weit abgelegen wäre. Außerdem würde sich der Weg der Pfarrangehörigen aus Steinburg und Gaishausen zum neuen Friedhof noch vergrößern.
So wurde die Aufstellung eines Ausschusses angestrebt, der sich mit dieser Angelegenheit näher befassen sollte. Ihm sollten die jeweiligen 1. und 2. Bürgermeister und je ein Gemeinderatsmitglied angehören. Bgm. Reiner brachte dann in Erfahrung, daß die Friedhofsfrage nicht eine Angelegenheit der Gemeinde sondern der Kirchenverwaltung sei und daher von ihr in Angriff genommen werden müßte.
Vermutlich als Folge des starken Frostes stürzte 1956 die Umfassungsmauer des Friedhofes zum Schulgarten hin auf der Nordseite ein. Erst 1959 war die Angelegenheit soweit geklärt, daß mit einem Neubau des Friedhofes begonnen werden konnte. H. H. Geistlicher Rat Kiermaier hatte ein der Kirchenverwaltung gehöriges Grundstück in Richtung Bauernholz dafür ausersehen. Nach der Entwässerung konnte mit dem Planieren begonnen werden. Die tiefer liegende Straße, die oft überschwemmt war, wurde mit dem überschüssigen Erdreich aufgefüllt und eine ausreichende Kanalisation geschaffen. Von der Firma Altschäffl wurde eine 50 m lange Mauer aus Naturstein errichtet. Auch einen Platz zum Parken von Fahrzeugen hatte man eingeplant. Eine breite Auffahrt zum Haupteingang befand sich an der Nordseite.

Weihe des neuen Friedhofs 1961

Ein Jahr später wurde in der Mitte des Gottesackers ein 5 m hohes Kreuz aufgestellt. Der Christuskörper stammte aus dem alten Friedhof und wurde von der Firma Netsch in Straubing kostenlos restauriert. Einsam stand es damals im Friedhofsgelände, das durch Kieswege schon den späteren Aufbau des Friedhofes erkennen ließ.
Am Firmungstag des Jahres 1961. es war der 7. Juni, fand gegen 19.00 Uhr unter Anwesenheit vieler Gläubigen die Weihe des Friedhofes durch Herrn Weihbischof Josef Hiltl statt. Er würdigte den Bau des neuen Gottesackers, in dem durch die Sakramente geweihte Leib eine würdige Ruhestätte finden wird. An fünf verschiedenen Punkten wurde der Friedhof geweiht, bevor die Anwesenden den Segen erhielten und ein Dankgebet sprachen.
Noch im gleichen Jahr gab die Kirchenverwaltung eine Friedhofsatzung heraus, nach der jede Aufstellung eines Grabmals der Genehmigung unterliegt. Nach ihr dürfen keine ausländischen Gesteinsarten, polierte Hartgesteine, blendend schwarze und weiße Steine, Glas oder Porzellan verwendet werden. Dagegen sollen hölzerne und schmiedeeiserne Kreuze Beachtung finden. Wie wenig diese Anordnungen beachtet wurden, zeigt ein Gang durch den Friedhof heute.
1964 begann man mit dem Bau eines Leichenhauses im neuen Friedhof. Die Seelenkapelle im alten Friedhof, die seit 1950 als Leichenhalle gedient hat, war zu weit entfernt, das Ritual bei den Beerdigungen dadurch umständlich. 1965 konnte das neue Leichenhaus eingeweiht werden.

Das neue Leichenhaus

Ende der sechziger Jahre wurde der alte Friedhof aufgelassen. Die Grabsteine verschwanden allmählich, und heute sind keine Zeichen mehr zu sehen, daß hier jahrhundertlang die Verstorbenen der Pfarrgemeinde ihre letzte Ruhe fanden.
Die wachsenden Einwohnerzahlen und damit verbundenen vermehrten Sterbefälle machten in den achtziger Jahren eine Erweiterung des Friedhofes unumgänglich. Umfangreiche Erdbewegungen waren notwendig, ehe an der Südwestecke des bestehenden Friedhofes die Planierungsarbeiten durchgeführt werden konnte. Über 300 000 DM brachte die Gemeinde auf. 196 Zweier-Grabstellen und 44 Einzelgräber wurden neu geschaffen. In einer schlichten Feier im Juli 1987 weihte Pfarrer Anton Högner die neue Grabstätte ein. Architekt Walter Hornberger und Baumeister Xaver Altschäffl nahmen zusammen mit den Gemeindevätern und einigen Gläubigen an dieser Weihe teil. Bgm. Weinzierl dankte allen am Bau beteiligten Firmen für die geleistete Arbeit und sprach ein VergeIt’s Gott an Pfarrer Högner für die Einweihung dieser letzten Ruhestätte.
Bei Ausschachtungsarbeiten in Hofdorf hat man vor Jahren Gebeine von Toten gefunden; daraus läßt sich schließen, daß früher auch in Hofdorf ein Friedhof vorhanden war.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


Sicherung der Gehbahnen im Winter durch Grundstücksanlieger
Die Raum- und Streupflicht für den Fußgänger kann durch Gemeindeverordnung auf die Anlieger abgewälzt werden ( Art. 51 Abs. 5 BayStrWG). Der überwiegende Teil der bayer. Gemeinden hat diese Verordnung erlassen, so auch die Gemeinden Hunderdorf, Neukirchen und Windberg. Die Satzung beinhaltet insbesondere, daß die Räum- und Streupflicht für den Fußgängerverkehr nicht die Gemeinde durchzuführen hat, sondern der jeweilige Grundstücksanlieger. Die Grundstücksanlieger werden im eigenen Interesse und zur Vermeidung von Haftungsansprüchen gebeten, der Räum- und Streupflicht der Gehwege im Winter nachzukommen.
Besondere Punkte sind hierbei zu beachten:
Innerhalb der geschlossenen Ortslage sind für den Fußgängerverkehr die Gehwege oder, wenn kein solcher Gehweg besteht, der Rand öffentlicher Straßen in der für den Fußgängerverkehr erforderlichen Breite und die Fußgängerüberwege zu räumen und zu streuen. Besonders wird darauf hingewiesen, daß nicht nur Anlieger eines Gehweges verpflichtet sind, diesen zu räumen. Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo kein Bürgersteig vorhanden ist, muß der Straßenrand in einer entsprechenden Breite von den jeweiligen Anliegern für den Fußgängerverkehr geräumt und gestreut werden.
Beginn: Vor Einsetzen des Haupt- oder Berufsverkehrs. An Werktagen ab 7.00 Uhr, an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen ab 8.00 Uhr.
Ende: Aufhören des Tagesverkehrs ( ca. 20.00 Uhr. ) Regelmäßig : d. h. immer wieder, soweit erforderlich.
Breite: ein Streifen , der der Verkehrsfrequenz entspricht.
Außerhalb: Außerhalb der geschlossenen Ortslage besteht grundsätzlich keine Verpflichtung zum Räumen und Streuen.
Ausnahme: besondere Verkehrsumstände (z. B. Weg zum Bahnhof, Schulen).
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


Sitzung des Gemeinderates Hunderdorf am 10.11.1988
Hunderdorf. Hauptthema bei dieser am Donnerstagabend, den 10.11.1988 im Sitzungssaal Hunderdorf stattgefundenen Sitzung war der Ausbau von Straßen im Zuge der Unternehmensflurbereinigung Hofdorf-Stetten. Lt. Ausbaukonzept würden verschiedene Wege in der Unternehmensflurbereinigung nicht vollständig ausgebaut oder nicht in der entsprechenden Breite. So stand im Raum, ob die Gemeinde bereit sei, Mittel in die Flurbereinigung einzubringen in Höhe von ca. 450.000 DM und den Eigenleistungsanteil zu übernehmen in Höhe von ca. 122.000 DM. Weiterhin wurde die Änderung des Bebauungsplanes „Bahnhofsiedlung Erw. II“ gebilligt sowie die Jahresrechnung 1987 in den Solleinnahmen und Ausgaben mit 7.661.237 DM festgestellt.
Eingangs begrüßte Bürgermeister Egon Weinzierl insbesondere Bauoberrat Rauprich von der Flurbereinigungsdirektion Landau. Rauprich stellte sodann das Wegeausbaukonzept im Zuge der Unternehmensflurbereinigung vor und erläuterte, daß 4,5 m breite Wege über die Flurbereinigung im Verfahren nach § 87 nicht auszubauen seien. Verschiedene Wege im Planungskonzept würden keine Teerschicht erhalten oder überhaupt nicht ausgebaut. Wenn das Gesamtkonzept verwirklicht werden solle, so käme auf die Gemeinde für den Wegebau eine Kostensumme von rd. 450.000 DM zu.
Bauoberrat Rauprich richtete deshalb an die Gemeinde die Frage, ob sie bereit sei, Mittel in die Unternehmensflurbereinigung einzubringen für den Wegebau mit rd. 450.000 DM und evtl. Eigenleistungsübernahme der Teilnehmergemeinschaft von rd. 122.000 DM. Als Ausbauzeitraum nannte der Bauoberrat das Jahr 1989. Teilweise würden Teerungen im Folgejahr erfolgen. Nach ausgiebiger Diskussion konnte als Beratungsergebnis zusammengefaßt werden: Die Flurbereinigungsdirektion legt der Gemeinde eine Kostenaufstellung einschl. etwaiger Belastungen der Teilnehmergemeinschaft vor. Für die Flurbereinigung nach § 87 und alternativ für ein Verfahren nach § 1 und 4 für den Bereich Hofdorf-Sollach. Die entsprechenden Wege, für die eine Gemeindebeteiligung erbeten wird, sollen durch den Gemeinderat auch besichtigt werden gemeinsam mit der Flurbereinigungsvorstandschaft. Evtl. sollen die beiden Konzepte auch in einer Teilnehmerversammlung diskutiert und erörtert werden. Grundsätzlich ließ der Gemeinderat seine Bereitschaft an einer Kostenbeteiligung erkennen. Folglich befaßte sich der Gemeinderat mit einem Antrag auf Änderung oder Ausnahmegenehmigung für den Bebauungsplan „Bahnhofsiedlung Erw. II“ bezüglich des Dachgeschoßausbaues bei einer Bebauung E + 1. Der Gemeinderat billigte die diesbezügliche allgemeine Änderung der Bebauungsplanfestsetzungen.
Dann gab Gemeinderat Breu den Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 1987 bekannt. Der Prüfbericht enthielt nur drei kleinere Prüfbemerkungen, die durch Aufklärung als erledigt betrachtet werden konnten. Daraufhin wurde einstimmig die Jahresrechnung 1987 in den Solleinnahmen und Ausgaben im Gesamthaushalt mit 7.661.237 DM festgestellt.
Zugestimmt wurde vom Gemeinderat auch dem Stromanschluß für die Nebenkirche in Hofdorf. Zur Kenntnis gegeben wurden auch die Zuschußbewilligungen des Landkreises in Höhe von 800,00 DM für den Unterhalt der Atemschutzgeräte bei der FFW Hunderdorf sowie von 3.000 DM für den Neubau des FFW-Gerätehauses in Steinburg.
Zur Kenntnis gegeben wurde auch ein Schreiben des Straßenbauamtes bezüglich des Gehweges Hunderdorf-Steinburg, wozu vom Gemeinderat konstatiert wurde, daß sich die Situation nicht geändert hat und nachdrücklich nach wie vor der Bau eines Geh- und Radweges Hunderdorf-Steinburg-Neukirchen entlang der Staatsstraße 2139 geboten und notwendig sei.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


Vom Gemeinderat Windberg
Sitzung am 28.10.1988
Außenrenovierung Marienkirche „Hl. Kreuz“ genehmigt
Windberg: Bei der kürzlich stattgefundenen Gemeinderatssitzung Windberg befaßte sich der Gemeinderat mit dem geplanten Baugebiet Steinhöhe. Arch. Hornberger erläuterte die eingegangenen Stellungnahmen und den geänderten Bebauungsplan. Anschließend genehmigte der Gemeinderat den Bebauungsplan. Beschlossen wurde auch die dringend notwendige Außenrenovierung der Kirche „Hl. Kreuz“. Die Renovierungsarbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 1989 beginnen.
Ausgebessert werden der Dachstuhl und der Außenputz. Erneuert werden das Läutwerk und der Blitzschutz. Gebilligt wurden auch die Gebäudeversicherung für das ehemalige Schulgebäude, das Feuerwehrgerätehaus, der Kirche „Hl. Kreuz“ sowie dem Bauhof.
Zwei Bauplänen, drei Tekturplänen und einem Vorbescheid wurden das gemeindliche Einverständnis erteilt.
Der Gemeinderat beschloß auch die Teilnahme bei der Fremdenverkehrswerbung während der Landesgartenschau 1989 in Straubing. Nachdem schwere Lastkraftwägen die Flurbereinigungsstraße Kreuzberg- Unterbucha des öfteren befahren, erteilt der Gemeinderat den Auftrag, diese Straße auf 7,5 t zu begrenzen.
Die Müllwägen erhalten eine Genehmigung zur Befahrung der Straße, ebenso die Anlieger im Einzelfall bei Bedarf. Im weiteren wurde der Ankauf von vier Reifen und Felgen für den Gemeinde-Unimog beschlossen. Anschließend informierte Bürgermeister Schmidbauer die Anwesenden über den genehmigten Zuschuß für die Erweiterung der Kanalisation Windberg in Höhe von 23.000,– DM.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


Franziska Schneider 80 Jahre
Hunderdorf/Röhrnau. Ihr achtzigstes Wiegenfest konnte bei guter körperlicher und geistiger Rüstigkeit Franziska Schneider aus Röhrnau, Gemeinde Hunderdorf im Kreise der Verwandten feiern. Die Jubilarin erblickte am 4.11.1908 in Röhrnau das Licht der Welt. Seit der Jugendzeit arbeitete die jetzige Jubilarin im elterlichen Anwesen mit, auch später bei der Übernahme durch ihren Bruder. Nahezu zeitlebens hat Franziska Schneider harte landwirtschaftliche Arbeit verrichtet und viel geleistet.
Die rüstige Jubilarin führt, wie sie sagt, „solange ich kann“ auch noch heute ihren Haushalt selbst, auch für ihren verwitweten Bruder. Nach dem Motto: „Wer rastet, der rostet“, ist die Jubilarin auch jetzt noch bei verschiedenen Arbeiten im Hof und Stall zu sehen. Die Jubilarin verfolgt auch noch eifrig das Zeitgeschehen, wobei sie gerne die Heimatzeitung und das Bistumsblatt liest.
Zu ihrem Ehrentag stellte sich als Gratulant auch Bürgermeister Egon Weinzierl ein. Er übermittelte im Namen der Gemeinde Hunderdorf und des Gemeinderates die besten Glückwünsche und überreichte einen schönen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und den Pfarrgemeinderat sprach PGM Martha Hofmann die herzlichsten Segenswünsche aus und erfreute mit einem netten Geburtstagspräsent.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


Gustav Piersig feierte 85. Geburtstag
Seinen 85. Geburtstag konnte am Wochenende Gustav Piersig aus Hunderdorf feiern. Bürgermeister Egon Weinzierl überbrachte die besten Glück- und Segenswünsche im Namen der GemeindeHunderdorf und des Gemeinderates und überreichte dem Jubilar einen Geschenkkorb. Auch der VdK übersandte ein Präsent.
Der rüstige Jubilar ist am 29. Oktober 1903 in Berlin geboren und hatte 8 weitere Geschwister. Mit 27 Jahren übernahm er den elterlichen Stahlbaubetrieb. Nach dem Krieg war er 11 Jahre bis 1956 in Gefangenschaft. Bis 1965 war er anschließend in München berufstätig und übersiedelte 1963 nach Neukirchen.
Seit 1982 ist er hier in Hunderdorf wohnhaft. Der Jubilar kann noch auf 5 Enkel und 5 Urenkel zurückblicken.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


Kriegerdenkmal ist Mahnung für uns Lebende
Pfarrei und Gemeinde gedachte der Opfer von Krieg und Gewalt – Kranzniederlegung

Die Pfarrei und die politische Gemeinde Hunderdorf gedachten am Sonntag, den 6.11. der Opfer von Krieg und Gewalt, insbesondere den Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege. Mit ehrenden Ansprachen von FFW – Kommandant Anton Häusler in Steinburg und Bürgermeister Egon Weinzierl sowie VdK-Ortsvorsitzenden Rudolf Karl in Hunderdorf erinnerten die Redner an die 60 Millionen Toten der furchtbaren Kriege und betonten, die Gedenkstätten müssen ein Mahnmal für den Frieden sein.
Zunächst versammelten sich die teilnehmenden Vereine, Pfarrer Anton Högner und Bgm. mit Gemeinderäten am Kriegerdenkmal  in Steinburg. Dort hielt FFW- Kommandant Anton Häusler eine ehrende Gedenkrede und legte einen Kranz nieder. Dann zog man gemeinsam in die Pfarrkirche in Hunderdorf, wo Pfarrer Högner den Gedenkgottesdienst zelebrierte.
Nach dem Pfarrgottesdienst versammelten sich die Pfarrangehörigen, die Vereinsangehörigen und die Kommunalpolitiker am Ehrenmal in Hunderdorf. Am Mahnmal sprach Pfarrer Anton Högner Fürbitten und Gebete für die Opfer von Krieg und Gewalt, damit sie Gottes ewigen Frieden finden mögen. Bgm. Egon Weinzierl sagte in seiner Rede zum

Pfarrer Högner beim Gebet am Kriegerdenkmal.

Volkstrauertag: „In den dunkler werdenden Tagen des Novembers gedenken die Menschheit seit altersher ihrer Toten. So haben wir uns versammelt, um den Toten und Gefallenen zweier Weltkriege, der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Sie starben nicht nach einem erfüllten Leben, sondern wurden in der Blüte ihrer Jahre dahingerafft und aus der Mitte ihres Leben gerissen.“
Der Redner erinnerte daran, daß 60 Millionen Menschen, Soldaten, Zivilisten, Frauen und Männer, Kinder und Greise in den beiden Weltkriegen den Tod fanden. Unser Gedenken, so Weinzierl , gilt heute insbesondere den Gefallenen und Vermißten der gesamten Gemeinde Hunderdorf. “ Unser Gedenken gilt ferner den Kriegstoten in aller Welt, den Millionen unschuldiger Opfer, den Opfern der Vertreibung und der uns aufgezwungenen Zonengrenze. Wir gedenken ihnen voll Wehmut und Dankbarkeit.“ Der Bgm. abschließend: „Ihr Schicksal mahnt uns, für Menschlichkeit den Frieden einzutreten. Das Ehrenmal ist zur Erinnerung der Ehrung unserer Toten, aber auch stets Mahnung für uns Lebende.“
VdK – Ortsvorsitzender Rudolf Karl lenkte in seiner Ansprache den Blick

VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl bei seiner Gedenkansprache beim Kriegerdenkmal in Hunderdorf.

zurück auf die Ereignisse und führte aus, daß 70 Jahre seit dem Ende des ersten Weltkrieges. und 43 Jahre seit dem Ende des zweiten Weltkrieges vergangen seien. Es sei, so Karl, nicht zu leugnen, daß die Bilder der Erinnerung durch die Zeit verblaßt seien, der Schmerz um den Frühverlorenen habe sich zu stillem Erinnern gemildert. Die Totenehrung solle aber nicht nur ein persönliches Gedenken derer sein, die damals gelitten, Väter, Söhne , Brüder, Männer verloren und heute noch an den Folgen der Kriegsjahre und Gewalt zu tragen haben. Karl fortfahrend dürfen und können die Ohren nicht zuhalten, damit wir de Stimmen all dieser vielen Millionen Toten im Novemberwind nicht hören. Der Volkstrauertag erhalte seine tiefste Berechtigung, wenn er als Mahnung verstanden wird, endlich einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schaffen.
Als äußeres Zeichen der Verbundenheit zu den Toten legten Bürgermeister Egon Weinzierl für die Gemeinde Hunderdorf, VdK – Ortsvorsitzender Rudolf Karl für den VdK – Ortsverband sowie 2. Vorstand Alfons Bugl für die KuSK Hunderdorf jeweils einen Kranz am Ehrenmahl nieder. Die Jugendblaskapelle Hunderdorf mit Dirigent Tony Niedermeyer umrahmte die Gedenkfeier in Steinburg und Hunderdorf in würdiger musikalischer Form.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


Tennisabteilung SV Hunderdorf
Die Tennisabteilung des SV Hunderdorf hielt ihre Jahreshauptversammlung ab, die zugleich auch als Jahresabschlußfeier gestaltet wurde. Evi Hentschirach, Alois Haimerl und Markus Söldner wurden diesjährige Vereinsmeister in den Einzelwettbewerben. Die 10-Jahresfeier und die Errichtung des Tennisheimes waren Höhepunkte im Jahre 1988. Nachdem Josef Zollner nicht mehr für das Amt des Abteilungsleiters kandidierte, wählte die Versammlung Alois Haimerl zum neuen Abteilungsleiter. Erster Bürgermeister Egon Weinzierl versprach, sich für den Anschluß des Tennisheimes an die Kanalisation einzusetzen. Auch die Unterstützung des Vorhabens, die Tennisplätze zu drehen, sagte er zu. Der Bau des Tennisheimes brachte eine große finanzielle Belastung für die Kasse der Abteilung mit sich. In Zukunft treffen sich Mitglieder der Abteilung auch wieder zum Volleyballspiel.
Die Versammlung eröffnete nach dem gemeinsamen Abendessen Hans Grill, der zweite Vorsitzende des Gesamtvereins. Er begrüßte im Namen des SV Hunderdorf neben den Mitgliedern besonders ersten Bürgermeister Egon Weinzierl, den Gemeinderat Xaver Diewald und die gesamte Abteilungsleitung der Tennisabteilung. Hans Grill übergab an Josef Zollner ein Geschenk und drückte damit den Dank der Tennisfreunde für die geleistete Arbeit in den vergangenen vier Jahren aus. Im Namen des ersten Vorsitzenden Jürgen Tanne überreichte er anschließend an J. Zollner ein Präsent, welches die Anerkennung durch den Gesamtverein ausdrücken sollte. Eine Ehrung erfuhr auch Wolfgang Zimmer, der seit zehn Jahren als zweiter Abteilungsleiter bzw. Abteilungskassier tätig war. Abteilungsleiter Josef Zollner begrüßte seinerseits nun noch den Hauptkassier Gerhard Scherz, Schriftführer Heinz Hentschirsch, die Abteilungsleiter Max Leonhardt und Josef Zitzelsberger und gab danach seinen Tätigkeitsbericht ab. Der derzeitige Mitgliederstand belaufe sich auf 162 Mitglieder. In drei Vorstandssitzungen und in sechs Monatsversammlungen habe man die Angelegenheiten der Tennisabteilung besprochen. Von der 10-Jahresfeier wußte Zollner zu berichten, daß der äußere Rahmen nicht unbedingt zufriedenstellend verlaufen sei. Sicher habe auch das schlechte Wetter auch dazu beigetragen, daß der Besuch etwas gering gewesen sei. Das Fußballspiel gegen die AH-Mannschaft sei mit 1:3 verlorengegangen. Der gesellige Teil aber habe den Gästen viel Spaß bereitet.
Nun ging Zollner auf die sportliche Seite der Saison 88 ein. Die Mitglieder hätten heuer recht rege gespielt. Eine Herrenmannschaft habe mit wechselndem Erfolg an der Wundermühlrunde teilgenommen. Die Jugendmannschaft beteiligte sich erstmals an der sog. Vorwaldrunde und habe den 4. Platz erreicht. Neben den einzelnen Meisterschaften sei auch ein Schleiferlturnier durchgeführt worden, welches Max Prommersberger bei den Herren sowie Stefanie Wittmann, Hermine Axinger und Matha Prommersberger bei den Damen gewonnen hätten. Der Kindertenniskurs, der über Wochen von Heinz Hentschirsch geleitet wurde, habe sich großer Beliebtheit erfreut. Das Tennisabo in Mitterfels sei voll in Anspruch genommen worden. Für das nun wieder laufende Tennisabo bis April 1989 habe man eine neue Regelung getroffen. Es hänge nämlich nun eine Liste am Tennisheim aus, in die sich interessierte Spieler eintragen sollten. Die Gebühren betragen nun sechs DM pro Stunde.
Stolz könne die Tennisabteilung auf den Bau des Tennisheimes sein, fuhr Zollner fort. Nachdem man damit im April diesen Jahres begonnen habe, sei das schmucke Heim im August endgültig fertiggestellt worden. Ca. 200 Arbeitsstunden hätten Mitglieder freiwillig geleistet. Einige Mitglieder (Günter Pielmeier, Max Prommersberger, Josef Ziesler, Thomas Ziesler, Josef Liebl und Heinz Gertitschke) hätten sich durch Sonderleistungen besonders ausgezeichnet. Die Tennisabteilung habe sich auch an den Gründungsfesten in Landorf und Straßkirchen beteiligt. Josef Zollner dankte zum Schluß allen Vorstandsmitgliedern und allen Helfern für ihre Arbeit und ihren Einsatz. Aus dem Kassenbericht von Wolfgang Zimmer ging hervor, daß der Bau des Tennisheimes doch eine Stange Geld gekostet habe. Die Einnahmen andererseits aber reichten doch noch aus, daß die Kasse nur ein geringes Minus aufweise. Die Kassenprüfer Xaver Diewald und Karl Schlecht bescheinigten dem Kassenführer eine saubere und vorbildliche Verwaltung der Kasse.
Hans Grill und Josef Zollner nehmen nun die Siegerehrungen vor. Die Ergebnisse: Dameneinzel: Vereinsmeisterin: Eva Hentschirsch 2. Axinger Hermine 3. Rosa Binder und Monika Pielmeier. Herreneinzel: Vereinsmeister: 1. Alois Haimerl 2. Otto Schlecht 3. Roland Rohmann und Ewald Scherl. Jugendeinzel: Vereinsmeister: Markus Söldner 2. Michael Breu, 3. Werner Neumaier und Stefan Pielmeier. Herrendoppel : Vereinsmeister: Alois Haimerl/Karl-Heinz Schießl 2. Heinz Hentschirsch/Robert Neumaier 3. Manfred Huber/Markus Söldner 4. Kornelius Klar/Jörg Hassler.
Erster Bürgermeister Egon Weinzierl nahm die Gelegenheit wahr, der Tennisabteilung den Dank der politischen Gemeinde für die Aktivität zu übermitteln. Er habe mit Freude vernommen, daß auch in der Tennisabteilung des Sportvereins für die Jugend der Gemeinde die Möglichkeit gegeben sei, sich sportlich zu betätigen und daß man Wert auf die Nachwuchsförderung lege. Er beglückwünschte die Sieger der einzelnen Meisterschaften. Durch den Bau eines Tennisheimes habe sich die Abteilung ein nettes Zuhause geschaffen. Weinzierl führte weiterhin aus, daß er sich persönlich dafür einsetzen werde, den Anschluß des Tennisheimes an die Kanalisation in nächster Zukunft zu verwirklichen. Da die Tennisabteilung in diesem Jahr zugunsten der Renovierung des Trainingsspielfeldes auf die Drehung der Tennisplätze verzichtet habe, versprach der Bürgermeister, dieses Vorhaben im nächsten Jahr von der Gemeinde her in Angriff zu nehmen. Aufgeschoben sei ja nicht aufgehoben. Weinzierl wünschte der Abteilung weiterhin viel Erfolg und Kameradschaft.
Nachdem der bisherigen Abteilungsleitung von der Versammlung die Entlastung erteilt wurde, übernahm erster Bürgermeister Weinzierl die Leitung der Neuwahlen, die sich zunächst etwas schwierig zu gestalten schienen. Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: 1. Abteilungsleiter: Alois Haimerl. 2. Abteilungsleiter: Ernst Schick, Kassenführer: Wolfgang Zimmer, Schriftführer: Hermine Axinger, Beisitzer und Vergnügungswart: Hans Gril, Jugendwart: Robert Neumaier, Schülerwart: Heinz Hentschirsch, Sportwart: Dieter Leonhardt.
Alois Haimerl dankte zunächst im Namen der neuen Abteilungsleitung für das Vertrauen. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß die Tennisabteilung auch weiterhin einen entsprechenden Rang im SV Hunderdorf einnehmen werde. Heinz Hentschirsch regte an, die Volleyballstunde mittwochs von 18 – 19 Uhr beizubehalten, was bei interessierten Mitgliedern auch Zustimmung erfuhr.

Das Bild zeigt die erfolgrtichen Spieler und Spielerinnen der Saison 1988.

Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


VdK – Verband Hunderdorf
Ehrung verdienter Mitglieder — Tips zum Hinterbliebenen-Rentenrecht
Zur Aufklärung des Verbandes der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentener (VdK), Ortsverband Hunderdorf/Windberg haben sich über 50 Personen in Gasthaus Amann in Windberg eingefunden. Kreisgeschäftsführer Oswald Maier befaßte sich mit aktueller Sozialpolitik. Langjährige Mitglieder wurden geehrt. Die VdK – Sammlung „Helft Wunden heilen“ findet bis 16. November (Buß- und Bettag) statt. Vor dem Hauptreferat des VdK – Kreisgeschäftsführer Oswald Maier hatte man die Regularien der Jahresversammlung erledigt. Der Ortsvorsitzende begrüßte neben den Mitgliedern und Interessenten den Referenten und von der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Gemeinderat Xaver Diewald. Eine Gedenkminute widmete man den im abgelaufenen Verbandsjahr verstorbenen sieben Mitgliedern, Franz Böhm, Anna Skoula, Josef Kohlbeck, Georg Graf, Xaver Neumaier, Otto Wanninger und Karl Hagn.
In der Verbandsarbeit haben neben der Mitgliederberatung und – aufklärung die Teilnahmen an verschiedenen Verbandsarbeitstagungen auf dem Programm gestanden. Beim Ausflug zum Tegernsee sowie einer Nachmittagsfahrt für die Senioren sei die Kameradschaft und Freundschaft im Ortsverband gepflegt worden. Rudolf Karl erklärte in seinem Rechenschaftsbericht, der Ortsverband weise einen rückläufigen Mitgliederstand von knapp 130 Personen auf. Im abgelaufenen Jahr sei viel Wert auf die Betreuung der älteren Mitglieder gelegt worden. Im Kassenbericht wurde ein solider Kassenbestand festgestellt.
Karl dankte der Ortskassenverwalterin Anna Heilmann für ihre gewissenhafte Arbeit, ebenso den Mitgliedern der Vorstandschaft für die Tätigkeiten. Beim Hauptreferat betonte Kreisgeschäftsführer Oswald Maier, daß die Sozialpolitik vor einer neuen Sicht der Dinge steht. Die Folgen der Gesundheitsreform sind nicht zu übersehen. Die Solidarität der sozialen Krankenversicherung wird neu bestimmt, die Leistungen der Krankenversicherung werden auf das medizinisch Notwendige beschränkt. Maier ging mit diesen und anderen Einschränkungen hart ins Gericht und führte dabei aus: „Wir im VdK befürchten, daß es in Zukunft zu einem Zweiklassen-System in der Krankenversicherung kommt.“ Nach der derzeitigen Rechtslage gehöre das Sachleistungs-, Solidärprinzip in der gesetzlichen Krankenversicherung zu den tragenden Säulen und sie gewährleistet ohne Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage im Einzelfall den notwendigen Schutz bei Krankheit. Mehr als 14 Milliarden sind von den Versicherten durch Leistungskürzungen und Sonderausgaben zu finanzieren. Maier: „Es wird daher niemand bestreiten können, daß die Reform mit einem erheblichen Abbau wichtiger Leistungen verbunden sei.“
Dann ging Maier auf die Rentenversicherung ein. Als besonders einschneidende Maßnahme im Sinne der Neuregelung, sah der Sprecher, die Voraussetzungen für die Renten wegen (BU) Berufs- und (EU) Erwerbsunfähigkeit. Der Rückgang der Frührentner verdeutlicht dies in eindeutiger Weise. Anschließend informierte Rudolf Karl die Anwesenden über altes und neues Recht zum Hinterbliebenen-Rentenrecht. Seit 1.1. 1986, so Karl, haben wir nämlich ein geändertes Hinterbliebenenrentenrecht. Eheleute über 52 und die vor 1.1. 1986 geheiratet haben, können übereinstimmend wählen, welches Recht für ihre Hinterbliebenenrente gelten soll. Einfach gesagt: um die bestmögliche Witwen- oder Witwerrente. Die Ehegatten müssen also eine einheitliche Entscheidung treffen. Abgegeben ist die Erklärung erst, wenn sie dem Rentenversicherungsträger vorliegt. Wer sich für das alte Recht entscheidet, muß spätestens bis zum 31.12. 1988 eine entsprechende Erklärung abgeben. Im Gesetz ist ausdrücklich bestimmt, daß die Erklärung nicht widerrufen werden kann. Wenn man nichts unternimmt, so der Sprecher, gilt automatisch das neue Hinterbliebenenrecht.
Nach einer Pause ehrte man langjährige verdiente Mitglieder. Die Treuenadel in Gold mit Besitzurkunde erhielten für 40 Jahre Mitgliedschaft, Felicitas Gleixner, Lintach; Norbert Haimerl, Windberg; Anna Heilmann, Hunderdorf; Rudolf Karl, Hunderdorf; Johann Kraus, Windberg; Hedwig Kühn, Hunderdorf; Anna Remiger, Hunderdorf und Frieda Wittmann, Thananger.
Die VdK – Nadel in Gold, mit Urkunde für 20-jährige Mitgliedschaft erhielt Wolfgang Liebl, Hunderdorf und Anna Schneider, Windberg.
Für 10jährige Mitgliedschaft wurde die VdK – Nadel in Silber verliehen an Emma Dorfner, Bauernholz; Heinrich Höferer, Windberg; Franz Schedlbauer, Rammersberg und Maria Stettmeier, Lindfeld.

Unser Bild zeigt die geehrten VdK – Mitglieder mit KGF Oswald Maier.

Anschließend wurden die freiwilligen Sammler für die Aktion “ Helft Wunden heilen,“ die vom 7. bis 16. November stattfindet, eingeteilt: Für den Bereich der Gemeinde Hunderdorf und Windberg haben sich folgende Mitglieder zur Verfügung gestellt: Xaver Hagn (Windberg), Anna Remiger (Bahnhofsiedlung), Anna Kohlbeck (Hunderdorf , Ringsiedlung), Franz Gruber (Hochfeld – Süd), Josef Greppmeier (Lintach, Sollach) Otto Rinkl (Hoch, Thananger), Ida Zitzelsberger (Hofdorf) und für Apoig Agnes Buhl. Man appellierte an die Bevölkerung der beiden Gemeinden, die Aktion zu unterstützen. Der VdK – Ortsverband hofft auf das Verständnis der Einwohner und ein gutes Sammelergebnis.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


Wiedersehen der ehemaligen Beschäftigten der Firma Elbau – Treffen nach 40 Jahren in Bogen
Es müssen nicht immer Schülertreffen sein, die ehemalige Freunde zusammenführen. Vor kurzem trafen sich 50 Frauen und Männer, die vor langer Zeit bei der Firma Elbau in Bogen beschäftigt waren und sich nach und nach um eine andere Arbeit umsehen mußten, nachdem der Betrieb. aufgelöst wurde.
Hans Grill hatte sich mit der Ermittlung der Anschriften viel Mühe gemacht und das war oft nicht sehr einfach. Ihm zur Seite stand dabei Friedl Körner. Die eigentlichen Initiatoren des Betriebstreffens waren Renate Karl und Erna Gegenfurtner. Im Heuwischer Hof in Bogen hieß Hans Grill die vielen Freunde von damals willkommen und überreichte der ehemaligen Betriebsinhaberin Margarete Hintze einen Blumenstrauß sowie der Familie Oskar Deppe, die die weiteste Anfahrtsstrecke zurücklegen mußten. Von Alpenrad im Westerwald, Augsburg, München und Passau waren sie zu diesem Treffen gekommen.
Für die verstorbenen ehemaligen Kollegen wurde eine Gedenkminute eingelegt. Anschließend folgte die Verlesung der Namensliste. Eine der ältesten Arbeitskollegen war Gertrud Grützner. Zu einem der ersten Beschäftigten der Firma zählte Fritz Körner.
Hans Grill wartete mit Bildern auf, wobei viele Erinnerungen an frohe Stunden im Betrieb wach wurden und immer wieder konnte man die Frage „Weißt du noch“? hören. Die durch die Runde gereichten Fotos warfen manche Rätsel auf, denn in der Zwischenzeit sind 40 Jahre vergangen. Mit der Überreichung eines netten Präsents durch Rainer Kastner an den Organisator Hans Grill fand der offizielle Teil seinen Abschluß.
Gemütlich blieb man aber noch viele Stunden in der Runde vereint.
Am Sonntag beim Frühschoppen konnte Grill den 1. Bürgermeister der Stadt Bogen, Elmar Eckl herzlich begrüßen, der am Samstag nicht teilgenommen konnte, da er einen anderen Termin wahrnehmen mußte.
Bgm. Eckl freute sich über die Einladung, dankte Hans Grill für das Treffen und informierte die früheren Elbau-Beschäftigten über die Entwicklung der Stadt Bogen. Es wurden nochmals Erinnerungen ausgetauscht. Das Wiedersehen fand so großen Anklang, daß sich die Anwesenden in den nächsten Jahren erneut treffen wollen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 18.11.1988


BEI EINER VORSTANDSSITZUNG des Hauptvereins des Sportvereins Hunderdorf stellte sich die neue Vorstandschaft der Abteilung Tennis vor (von links): Kassier Wolfgang Zimmer, 2. Abteilungsleiter Ernst Schick, Schülerwart Heinz Hentschirsch, Schriftführer Hermine Axinger, 1. Abteilungsleiter Alois Haimerl, Jugendwart Werner Neumeier, Beisitzender und Vergnügungswart Hans Grill, 1. Bürgermeister Egon Weinzierl.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1988


Berta Schmidbauer 80 Jahre
Hunderdorf.
Ihren 80. Geburtstag konnte am Montag Berta Schmidbauer aus Hunderdorf, Quellenweg, feiern. Zu ihrem Ehrentag stellte sich Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er überbrachte die besten Wünsche der Gemeinde und überreichte einen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und den Pfarrgemeinderat übermittelte Pfarrgemeindereferentin Anne Ebner die besten Glück- und Segenswünsche und erfreute mit einem Geburtstagspräsent. Auch der VdK-Ortsverbandund Landrat Weisß übermittelten Geburtstagsgrüße.
Berta Schmidbauer, eine gebürtige Frankenberger, wurde am 21. 11. 1908 in Hunderdorf geboren. Sie besuchte die Ursulinen-Schule und dortige Handelsschule in Straubing. 1937 hatte sie mit Xaver Kahn den Bund der Ehe geschlossen. Gemeinsam wurde noch im gleichen Jahr ein Geschäftshaus erbaut und eine Bäckerei mit Lebensmittelhandlung betrieben. Vier Kindern schenkte Berta Schmidbauer das Leben. Ein Bub und ein Mädchen starben schon im Kindesalter. Der Ehemann wurde zum Kriegsdienst eingezogen und fiel Ende des Krieges 1945. Berta Schmidbauer Hunderdorf war mit ihren zwei Söhnen auf sich allein gestellt. Nach kurzer Unterbrechung führte sie das Bäckerei- und Lebensmittelgeschäft weiter. Im Jahre 1948 trat sie mit dem Bäckermeister Ludwig Schmidbauer an den Traualtar. Geschäftstüchtig und in fleißiger Arbeit wurde der Betrieb kontinuierlich ausgebaut und im Jahre 1979 an Sohn Xaver mit Frau übergeben. Zu ihrem Ehrentag konnten der Schmidbauer-Oma auch drei Enkelkinder gratulieren. Die Jubilarin liest noch gerne und hat ihre Freude an den Vögeln im Garten, die sie gerne füttert. – Unser Bild zeigt die Jubilarin mit Bürgermeister Weinzierl (links), Pfarrgemeindereferentin Anna Ebner und ihren Mann Ludwig.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1988


SOS für die älteren Nolte-Mitarbeiter
Hilferuf des Betriebsrates an die Wirtschaft im Landkreis Straubig-Bogen — Rückert: „Politiker beim Wort nehmen“
Hunderdorf.
„Den letzten beißen die Hunde“, heißt es so schön in einer gängigen Redewendung. Und das trifft auch für die älteren Semester unter den Nolte-Arbeitern zu. Während die jungen, vielfach qualifizierten Mitarbeiter der Belegschaft relativ schnell wieder bei anderen Betrieben Fuß fassen können, bleiben die über 50jältrigen, häufig nur angelernte Kräfte, auf der Strecke. Deshalb wandte sich Betriebsratsvorsitzender Stefan Rückert an unsere Zeitung, um durch eine Art Hilferuf die heimische Wirtschaft auf diese Arbeitskräfte aufmerksam zu machen, die beispielsweise als Lagerarbeiter oder Ausfahrer sicher noch ihren Minn stehen.
„Die Leute sind es gewöhnt, schwer zu arbeiten“, sagte Stefan Rückert, der Vorsitzende des Betriebsrates im Hunderdorfer Werk. Wobei er sieh aber auch im klaren darüber ist, „daß ein 55jähriger nicht mehr mit einem 25jährigen mitkommt“. Während man in früheren, konjunkturell guten Zeiten gesagt habe, der ältere Mitarbeiter habe die größere Erfahrung, heiße es jetzt nur mehr, die Alten seien öfter krank.
Zur Situation bei Nolte eingehend, führte Rückert aus, daß bei den gewerblichen Arbeitern die schon vor längerer Zeit ausgesprochenen Kündigungen allmählich griffen. Erfreulicherweise habe bereits die Firma Völkl einige Frauen und jüngere Männer, in erster Linie ausgebildete Schreiner, übernommen. Auch im kommenden Frühjahr werde die Sportartikel-Firma aus Straubing noch den einen oder anderen einstellen, sei dem Betriebsratsvorsitzenden zugesichert worden, da zur Zeit große Aufträge ins Haus stünden.
Sein großes Sorgenkind jedoch sind die älteren Mitglieder der Nolte-Belegschaft, diejenigen, die noch fünf bis sechs Jahre auf ihre Rente warten müssen. „Da rührt sich kaum was“, beklagt der technische Angestellte die Misere und erzählt von einem ganz krassen Einzelbeispiel: „Ein 51jähriger aus einem Hunderdorf benachbarten Ort fuhr bisher täglich mit dem Rad zur Arbeit ins Hunderdorfer Werk. Er hat keinen Führerschein. Jetzt kann er zwei Jahre stempeln. Aber er hat noch zehn Jahre, bis er in Rente gehen kann. Der Mann weint, wenn er nach der Arbeit daheim ist, nur mehr den ganzen Tag“.
Restaufträge werden erledigt
Das derzeitige Klima im Hunderdorfer Möbelwerk nennt Rückert absurd. Jeder habe bereits die Kündigung in der Tasche, dennoch sollen die Restaufträge, die noch zu erledigen sind, ausgeführt werden. Bis zum Ende des ersten Quartals, also bis exakt 31. März, werde in Hunderdorf produziert. Eine Rumpfmannschaft, bestehend aus 54- und 56jährigen Mitarbeitern, werde das verbliebene Material nach Germersheim in der Pfalz verschaffen, dann blieben die Fabriktore endgültig geschlossen. Sollte irgendein Belegschaftsmitglied inzwischen anderswo einen Arbeitsplatz finden, könne es mit Ankündigung von fünf Tagen den Betrieb jederzeit verlassen. So sei es im Sozialplan ausgehandelt worden, erklärt Rückert.
„Politiker beim Wort nehmen!“
Schweres Geschütz fuhr Rückert gegen die verantwortlichen Politiker im Landkreis, insbesondere gegen Landrat Weiß und Bundestagsabgeordneten Hinsken aus Haibach, auf. Denn sie hätten den Nolte-Arbeitern ihre Hilfe versprochen, geschehen sei allerdings bisher noch nichts. Deshalb forderte Rückert nachdrücklich: „Landrat Weiß und Abgeordneter Ernst Hinsken sollen endlich zu ihrem Wort stehen“. Aufgrund ihrer guten Kontakte zur Geschäftswelt in der Stadt Straubing und Firmeninhabern im Landkreis müßte sich doch etwas bewegen lassen, so der Betriebsratsvorsitzende weiter.
Gemeinsame Bemühungen koordinieren
Gleichzeitig schlug Stefan Rückert vor, in einer Art konzertierter Aktion aus Politikern, dem Betriebsrat, der Firmenleitung und eventuell auch des zuständigen Referats beim Landratsamt eine Anlauf- oder Koordinierungsstelle zu schaffen, damit die Bemühungen aller Beteiligten mehr Effizienz erhielten und nicht ohne Resonanz verpufften. Selbstverständlich könne jeder, der einen Job weiß, sich direkt bei der Firma melden.
Das Problem bei der Weitervermittlung der Belegschaftsmitglieder liege nicht nur in ihrem fortgeschrittenen Alter allein begründet, sondern auch darin, daß sehr viele Arbeiter kaum qualifiziert sind. Dennoch müßte es möglich sein, davon ist der Betriebsratsvorsitzende überzeugt, auch diese Arbeitskräfte unterzubringen. In erster Linie wohl als Arbeiter in einem Materiallager oder als Ausfahrer. Und, wie gesagt, „die Leute sind es gewöhnt, schwer zu arbeiten“.   -has-
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1988


SV verkauft Wintersportartikel
Windberg.
Die Skiabteilung des SV Windberg führt am Samstag, 26.11., einen Winterbasar durch. Gut, erhaltene Wintersportartikel können von 9 bis 10 Uhr in der Turnhalle des Schulhauses Windberg abgegeben werden. Teile mit Namen, Größe und Preis versehen. Der Verkauf dieser Artikel findet von 10 bis 12 Uhr statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1988


Heeresmusikkorps spielt Mozart
Windberg.
Am Dienstag, 13. Dezember, findet um 19.30 Uhr in der Klosterkirche in Windberg ein öffentliches Kammerkonzert der Panzergrenadierbrigade 11 „Bayerwald“ statt. Das Heeresmusikkorps 4 spielt Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Charles Gounod. Im Anschluß an das Konzert treffen sich die Offiziere und Beamten zu einem geselligen Beisammensein im Pfarrsaal von Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.11.1988

Katharina Baier feierte 80.
Hunderdorf/Hofdorf.
Am Donnerstag feierte die Austragslandwirtin Katharina Baier aus Hofdorf, Gemeinde Hunderdorf, im Kreise der Kinder und Verwandten ihren 80. Geburtstag. Zu ihrem Ehrentag stellte sich neben der Nachbarschaft und Bekannten auch Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er übermittelte die besten Glückwünsche der Gemeinde, des Gemeinderates sowie persönlich und wünschte der Jubilarin noch viele gesunde Lebensjahre. Weinzierl überreichte einen Geschenkkorb der Gemeinde. Für Pfarrer Anton Högner und dem Pfarrgemeinderat übermittelte Pfarrgemeinderatsmitglied Ingrid Hentschirsch die besten Glück- und Segenswunsche und erfreute mit einem netten Geburtstagspräsent. Katharina Baier, geborene Lipp, wurde am 24. November 1908 in Oberwieden bei Schwarzach geboren. Auch nach der Schulentlassung arbeitete sie im elterlichen, landwirtschaftlichen Anwesen mit bis zu ihrer Heirat mit Xaver Baier aus Hofdorf im Jahre 1930. Gemeinsam wurde das landwirtschaftliche .Anwesen bewirtschaftet, das 1961 an Sohn Xaver mit Frau übergeben wurde. Fünf Kindern schenkte Katharina Baier das Leben und war ihnen eine fürsorgliche Mutter. Mittlerweile kann sich die Baier-Oma bzw. Uroma über elf Enkel und sieben Urenkel freuen, die sie auch besonders ins Herz geschlossen hat. 1987 verschied der Ehemann. Die Jubilarin ist gesund und rüstig und verrichtet auch noch gerne kleinere Arbeiten in Haus und Hof. — Bürgermeister Egon Weinzierl gratuliert der Jubilarin Katharina Baier zum 80. Wiegenfest.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1988


Katharina Thoma wurde 75
Hunderdorf.
Katharina Thoma, geborene Hammerlindl, aus Hunderdorf feierte im Kreise ihrer Familie am Sonntag ihren 75. Geburtstag. Katharina Thoma wurde am 22. November 1913 in Kirchschlag/Böhmerwald geboren. 1943 heiratete sie Johann Thoma. Aus ihrer Ehe gingen vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter, hervor. 1946 wurde die Familie aus ihrer Heimat vertrieben und fand zunächst eine Bleibe in Zinzenzell. 1954 fand sie dann in Hunderdorf ein neues Zuhause. 1966 starb Johann Thoma, ein Jahr später verlor Katharina Thoma ihren zwanzigjährigen Sohn durch einen Unfall. Heute verbringt sie ihren Lebensabend im Kreise ihrer großen Familie. Sie handarbeitet gerne und vertreibt sich die Zeit mit Lesen. Am liebsten ist es ihr jedoch, wenn sie alle ihre sieben Enkelkinder und einen Urenkel um sich versammelt hat. — Unser Bild zeigt die Jubilarin mit ihrem jüngsten Enkelkind am Schoß, ihrer Tochter und zwei Söhnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1988


Josef Michl feierte 80.
Hunderdorf.
Am gestrigen Sonntag konnte Josef Michl aus Lintach, Gemeinde Hunderdorf, seinen 80. Geburtstag feiern. Josef Michl wurde am 27. November 1908 in Unternebling, Gemeinde Elisabethszell, geboren. Schon in jungen Jahren mußte er landwirtschaftliche Dienste verrichten. In seinem später erlernten Beruf als Schneider kam er viel unter die Leute, denn er ging, wie er selbst erzählt, in drei Gemeinden auf die Stör. 1940 mußte der Jubilar in den Krieg ziehen und kam erst 1948 wieder in die Heimat zurück.
1951 heiratete Josef Michl seine Ehefrau Rosina. Aus dieser Ehe ging seine Tochter Anita hervor, mit der und deren Familie er nun seinen Lebensabend verbringt. Josef Michl ist am Zeitgeschehen sehr interessiert. Bis zum vorigen Jahr bewirtschaftete er noch seine kleine Landwirtschaft, was auch sein größtes Hobby war. Seinen Ehrentag feierte der Jubilar mit seiner Familie und seinen Verwandten. Auch Bürgermeister Egon Weinzierl gratulierte im Namen der Gemeinde Hunderdorf und überbrachte einen Geschenkkorb. Eine Abordnung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Hunderdorf, Vorsitzender Peschke, zweiter Vorsitzender Bugl und Kassier Retzer beglückwünschten ihren langjährigen Kameraden und überreichten ebenfalls einen Geschenkkorb. Im Namen Pfarrer Anton Högners und des Pfarrgemeinderates übermittelte Johann Hamberger die Glück- und Segenswünsche. — Unser Bild zeigt sitzend den Jubilar mit seinen beiden Enkeltöchtern, im Hintergrund Bürgermeister Weinzierl und Abordnung der KuSK Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1988


Kanalprojekt Steinburg erläutert
Regenüberlauf in Hunderdorf wird geplant — Änderung des Flächennutzungsplanes
Hunderdorf.
Bei der Sitzung des Gemeinderates Hunderdorf am Donnerstag stellte das Ingenieurbüro Sehlhoff das Kanalprojekt Steinburg vor. Geplant ist ein Mischsystem mit nur einer Regenentlastung. Zur Überarbeitung des Regenüberlaufes in Hunderdorf erhielt das Planungsbüro Sehlhoff den Zuschlag für die Projekterstellung. Beschlossen wurde auch die Änderung des Flächennutzungsplanes, wonach das Gewerbegebiet im Bereich des Noltegeländes zu einem Industriegebiet umgewidmet werden soll.
Eingangs hieß Bürgermeister Egon Weinzierl vom Ingenieurbüro Sehlhoff, Straubing, die Ingenieure Hagn und Baier willkommen. Sodann erläuterte Ingenieur Baier das zur Aufnahme in die Dringlichkeitsliste vorgelegte Kanalprojekt Steinburg. Die Abwasseranlage, deren Schmutzwasser über die bereits gebaute Pumpstation in Gaishausen der Kläranlage Hunderdorf zugeführt werden soll, sei nach wie vor im Mischsystem geplant. Lediglich im Bereich Schafberg sei aus technischen und kostenwirtschaftlichen Gründen ein Trennsystem vorgesehen. Anstelle der früher vier vorgesehenen Regenüberlastungen sei nun nur mehr eine Regenentlastung mit einem 70 Meter langen Stauraumkanal vorgesehen, was den neueren technischen Forderungen entspreche.
Soweit 1989 eine Förderung durch Aufnahme in die Dringlichkeitsliste möglich wäre, könnte bereits 1989 begonnen werden. Insgesamt seien jetzt drei Bauabschnitte vorgesehen. Der erste Bereich, so schlug der Ingenieur vor, könnte sein die Zuleitung mit Regenüberlaufbauwerk zur Pumpstation und die Anbindung der bestehenden Ortskanalisation Wegern. Der Sprecher zeigte abschließend die einzelnen Einzugsbereiche auf, die auch der Besprechung zugrunde liegen. Nach Kenntnisnahme des Projekts war der Gemeinderat einstimmig dafür, in einer Versammlung den Bürgern das Kanalprojekt in einer separaten Versammlung vorzustellen.
Folglich ging es um die Projektierung und den Bau des Regenüberlaufes II in Hunderdorf. Der Bau eines Regenrückhaltebeckens wurde der Gemeinde bereits 1974 nahegelegt. Das Ingeniuerbüro Sehlhoff erläuterte die notwendigen Planungserhebungen und gab die entsprechenden Honorarsätze bekannt. Nach Beratung beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Zuschlag an das Büro Sehlhoff zu vergeben. Es wird vorgenommen eine Überrechnung des Kanalnetzes sowie eine Bestandsplanung und eine Projektierung zur Sanierung des Regenüberlaufes II. Des weiteren plädierten die Gemeinderäte auf Vorschlag für die offizielle Inbetriebnahme der Pumpstation Gaishausen.
Zustimmung des Gemeinderates fand auch der Ankauf von verschiedenen Lageplänen, um eine Gemeindeübersicht auf einen neueren Stand zu bringen. Zu verschiedenen Vorkaufsrechtsanfragen wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nicht besteht, beziehungsweise nicht ausgeübt wird. Dann legte Bürgermeister Weinzierl dem Gemeinderat ein Zuschußgesuch der Pfarrei zur Instandsetzung und Sanierung des Jugendheimes vor. Nach Beratung war der Gemeinderat einstimmig dafür, einen Zuschuß von 17 000 Märk zu gewähren und in die Haushaltsplanung 1989 aufzunehmen. Bedingung ist, daß die Belegungsfrage geklärt wird und sichergestellt ist, daß auch nichtkirchliche Gruppen das Jugendheim benützen können.
Dann ging es um die Änderung des Flächennutzungsplanes Hunderdorf und Steinburg. Insbesondere soll der Bereich des Noltegeländes, derzeitig vorgetragen als „Gewerbegebiet“, als „Industriegebiet“ umgewidmet werden, um bei anderweitigen Betriebsansiedlungen nicht gewissen Einschränkungen zu unterliegen. Der Planungsauftrag wurde an das Büro IPG ing-plan GmbH in Furth vergeben.
Auf Antrag wurde dem Katholischen Frauenbund Hunderdorf ein Zuschuß von 200 Mark gewährt. Ebenso wurde die Anbringung einer Beschriftung des FFW-Hauses Steinburg beschlossen. Schlauchregale sollen in Eigenregie von der FFW gefertigt werden. Zur Kenntnis gab Bürgermeister Weinzierl auch ein Schreiben, wonach für die Ortsumgehung Steinburg nunmehr die Anordnung einer Unternehmensflurbereinigung für den Bereich Gaishausen-Steinburg im Jahre 1990 vorgesehen sei. Gebilligt wurde vom Gemeinderat auch das Deckblatt zur Änderung des Bebauungsplanes „,Wegern II“, wonach ein Teilbereich als Mischgebiet und damit eine Kfz-Werkstatt zugelassen werden soll. Demnächst erfolgt die öffentliche Auslegung dieser Bebauungsplanänderung.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1988


Bilanz des Musikvereins positiv
3. Bürgermeister Peschke lobt Verein und Blaskapelle — Neuwahlen anvisiert
Hunderdorf.
34 Mitglieder fanden sich am Freitagabend zur Jahresmitgliederversammlung des Musikvereins Hunderdorf im Gasthaus Beier-Edbauer ein. Vorsitzender Egon Weinzierl erstattete Bericht über das Vereinsgeschehen 1987/88 und konnte dabei insgesamt eine positive Bilanz ziehen. Ein Teil der Akkordeongruppe umrahmte die Jahreshauptversammlung musikalisch und wurde für die Musikeinlagen mit Beifall bedacht.
Eingangs hieß 1. Vorsitzender Egon Weinzierl insbesondere 3. Bürgermeister Gerd Peschke, Kreisrat Josef Breu, die Gemeinderäte Höcherl, Schießl und Baier sowie VG-Geschäftsstellenleiter Xaver Kern willkommen, vor allem aber auch die Musikanten der Jugendblaskapelle mit Dirigent Tony Niedermayer und der Akkordeongruppe mit deren Leiter Alfons Frankl.
In seinem Bericht über das Vereinsgeschehen sagte Vorsitzender Egon Weinzierl eingangs, daß es auch im sechsten Jahr des Bestehens alles in allem ein doch erfreuliches Miteinander im Verein gegeben habe mit dem Ziel, den Aufgaben und Zielen des Vereins gerecht zu werden, diese sind: Musikausbildung der Jugend und Förderung der Kameradschaft und des Gemeinschaftssinns. Größtenteils, so Weinzierl, sei eine stattliche Zahl der Spielerinnen und Spieler bei der Jugendblaskapelle bei den Auftritten dabei gewesen, auch wenn verschiedentlich die Proben nicht mehr so gut besucht gewesen seien. Um der Fluktuation, die eine Jugendblaskapelle treffe, entgegenzuwirken, sei im Oktober 1987 eine größere Nachwuchsaktion gestartet worden. Weinzierl wertete es als erfreulich, daß sich 15 Jungbläser zusammenfanden. Zum Februar 1988 habe erfreulicherweise Alfons Frankl die Akkordeonausbildung übernommen. Als wichtigstes Vereinsgeschehen seit der letzten Jahreshauptversammung nannte der Vorsitzende 19 Auftritte der Jugendblaskapelle 1987 und 14 bisher im Jahre 1988. Drei Auftritte hatte die Akkordeongruppe zu verzeichnen. Als Höhepunkte im Vereinsleben bezeichnete der Sprecher das Gründungsfest zum fünfjährigen Bestehen mit Gründung der Gemeindepartnerschaft. Herzlichen Dank richtete Weinzierl an die Gemeinderäte für die besondere Förderung der Musikausbildung sowie an die Gesellschafter des Gründungsfestes, die 5447 Mark spendeten. Die Mitgliederzahl bezeichnete der Vorsitzende mit 107 fördernden Mitgliedern als gleichbleibend. Mit einem Dankeschön an alle Mitglieder und Helfer schloß Vorsitzender Weinzierl.
3. Bürgermeister Gerd Peschke übermittelte der Versammlung die Grüße der Gemeinde und des Gemeinderates. Man sei stolz, so Peschke, einen Musikverein in der Gemeinde zu haben, und wenn die Hunderdorfer Musikanten aufspielten, sei dies besonders schön. Der Gemeindevertreter wörtlich zu den Aktiven: „Der Musikverein hat durch euer Auftreten einen hohen Stellenwert im örtlichen Vereinsleben.“ Peschke versicherte, die Gemeinde habe ein offenes Ohr für den Verein und wünsche, daß der Musikverein Bestand und weiterhin viel Erfolg habe. Abschließend dankte der Bürgermeister dem Vorsitzenden Weinzierl und den Eltern sowie allen Mitarbeitern und auch den passiven Mitgliedern.
Sodann trug Kassier Franz Söldner den Kassenbericht vor und legte die Einnahmen und Ausgaben dar. Kassenprüfer Sepp Breu bestätigte eine „geordnete Kassenführung“ und schlug die Entlastung vor, die von der Versammlung auch einstimmig erteilt wurde. Dann kam es zur Beratung übe außerordentliche Neuwahlen, nachdem 1. Vorsitzender Weinzierl und der Kassier ihren Rücktritt erklärten und weitere Vorstandsmitglieder (Schriftführer, 2. Vorsitzende, ein Beisitzer) ihr Funktionen aus diversen Gründen zur Disposition stellten. Neuwahlen wurden vertagt und die Vorstandschaft beauftragt, zunächst intern zu beraten und gegebenenfalls mit einem Wahlkonzept zu außerordentlichen Neuwahlen einzuladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.11.1988

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