1999-11

Für Jugendleistungsabzeichen geprüft
Fünf Einzel- und Truppenübungen – Auch Testfragen Teil der Prüfung
Gaishausen. (hk) Samstagnachmittag legten die Feuerwehranwärter der Freiwilligen Feuerwehr Gaishausen vor dem Schiedsrichterteam Kreisbrandinspektor Franz Zitzelsberger, Kreisbrandmeister Paul Kanzelsperger und Schiedsrichter Horst Hagn die Prüfung für das Jugendleistungsabzeichen ab. Dazu wurden sie in den letzten Wochen vom Kommandanten Dieter Kricke gründlich in Gerätekunde geschult und die Grundkenntnisse wurden aufgefrischt.
Die Leistungsprüfung bestand aus fünf Einzel- und Truppenübungen

Die Feuerwehranwärter bei den Prüfungsübungen. (Foto: hk)

und der Beantwortung von Testfragen. Im praktischen Teil mussten die Teilnehmer das Anlegen eines Mastwurfes zeigen, eine Fangleine befestigen, einen Rettungsknoten anlegen, einen gerollten C-Schlauch innerhalb eines Feldes auswerfen, den Zielwurf mit der Fangleine vorführen. Die Truppenarbeit bestand im Kuppeln von zwei Saugschläuchen, Ankuppeln eines CM-Strahlrohres an einen C-Schlauch und dem Zielspritzen mit der Kübelspritze, Erkennen und Zuordnen von wasserführenden Armaturen, Zusammenkuppeln einer 90 Meter langen C-Leitung. „Dabei kam es darauf an“, so Kreisbrandinspektor Zitzelsberger, „dass die Übungen ruhig und ordentlich durchgeführt wurden“.
Nach dem Ausfüllen von Fragebogen konnte der Kreisbrandinspektor allen Teilnehmern zur bestandenen Prüfung gratulieren. Zitzelsberger betonte, dass die Jugend die Lücken der ausscheidenden Feuerwehrkameraden füllen müsse und deshalb das größte Kapital im Verein sei. Dann überreichte er mit einem Glückwunsch und viel Erfolg für die Zukunft an folgende Feuerwehranwärter die Jugendspange: Christian Bugl, Gerhard Engl, Martin Kricke und Harald Waas.
Auch der Bürgermeister gratulierte zur bestandenen Prüfung. Er betonte, dass die Freiwillige Feuerwehr Gaishausen sehr eifrig und dabei auch sehr bescheiden sei und mit der zur Verfügung stehenden Ausrüstung gut zurechtkomme. Ebenso sprach Vorsitzender Max Höcherl den Jugendlichen seinen Dank für ihren Einsatz und dem Kommandanten für die Ausbildung aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.11.1999


34 Wehrmänner bei Leistungsprüfung
Zehn FFW-Kameraden erreichten höchste Stufe — Nachwuchs gesichert
Hunderdorf. (xk) Gleich vier Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Hunderdorf traten am Samstagnachmittag zur Leistungsprüfung an. Alle Wehrmänner zeigten bei den praktischen Aufgaben unter den Augen der Schiedsrichter, Kreisbrandinspektor Franz Zitzelsberger, Kreisbrandmeister Paul Kanzlsperger und Horst Hagn ihr ansprechendes Wissen und Können, aber auch die theoretischen Fragen wurden bestens beantwortet.
So konnte abschließend Prüfungsleiter Zitzelsberger allen 34 Teilnehmern ein „Bestanden“ verkünden. Anschließend überreichte der Kreisbrandinspektor im Gasthaus Sandbiller die entsprechenden Leistungsabzeichen. Er zollte den Teilnehmern für die ansprechenden Leistungen Dank und Anerkennung und betonte, für den Einsatz sei es aber auch sehr wichtig, einen guten Ausbildungsstand zu haben, um optimal zusammenarbeiten zu können.
Zehn Wehrmänner erhielten in Anerkennung für langjährige

Gleich vier Gruppen der Feuerwehr legten erfolgreich die Leistungsprüfung ab, mit im Bild die Schiedsrichter Franz Zitzelsberger, Kanzlsperger und Horst Hagn sowie FFW-Kommandant Karl Englmeier(li.). (Foto: xk)

Leistungsprüfung die Stufe III/5 (Gold-Rot), womit die Endstufe erreicht wurde. Kommandant Karl Englmeier bat diese Wehrmänner, nicht nachzulassen, sondern aktiv weiterzuarbeiten und nun ein Augenmerk auf die Prüfungen für technische Hilfeleistung zu richten. Erfreut zeigte sich Englmeier, dass acht Floriansjünger die Stufe I (Bronze) ablegten und so bei der Wehr keine Nachwuchssorgen bestehen. Englmeier zollte allen ein besonderes Dankeschön, denn es wurde fleißig geübt und insgesamt haben die Wehrmänner 240 Ausbildungsstunden auf sich genommen. Englmeier dankte seinem Kommandanten-Stellvertreter Helmut Maier, Jugendwart Klaus Weninger und den Gruppenführern Klaus und Karl Hirtreiter, Bernhard Hagn sowie Hans-Jürgen Achatz für die Ausbildung. Der Redner dankte abschließend auch der Gemeinde für die stets gute Unterstützung der Feuerwehrbelange sowie dem FFW-Verein für den Rückhalt auf Vereinsebene. FFW-Vorsitzender Josef Maier gratulierte ebenso wie Bürgermeister Gerd Peschke den Wehrmännern zur erfolgreich abgelegten Leistungsprüfung. Peschke zeigte sich erfreut, gut ausgebildete und einsatzfreudige Wehrmänner in der Gemeinde zu wissen.
Die Leistungsabzeichen wurden wie folgt überreicht: Stufe I: Armin Baumgartner, Stefan Müller, Andreas Proksch, Martin Lazarus, Michael Wagner, Patrick Exner, Michael Zimmer, Tobias Hornberger; Stufe III/1: Andreas Weinzierl; Stufe III/2: Max Holzapfel, Markus Gütlhuber, Reinhold Krieg, Franz Mayerhofer, Gerald Schmalzl, Stephan Härtenberger, Bernhard Hagn; Stufe III/3: Christian Bugl, Josef Poiger, Franz Artmann, Josef Drexlder, Thomas Haimerl; Stufe III/4: Klaus Hirtreiter, Siegfried Fellinger, Rudolf Höpfl; Stufe III/5: Hans-Jürgen Achatz, Willi Gütlhuber, Josef Bugl, Reinhold Beck, Josef Poiger, Karl Hirtreiter, Peter Holzapfel, Konrad Eidenschink, Josef Paukner, Christian Schlecht.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.11.1999


„Wissen schützt vor Psycho-Kulten
Ursula Höft informierte den Frauenbund über Sekten und Scientology
Hunderdorf.
(hk) Am Mittwochabend lud der Frauenbund Hunderdorf zu einem Referat mit dem Titel „In den Fängen einer Sekte“ ein. Ursula Höft aus Landshut informierte als selbst betroffene Mutter über die aktuelle Problematik, nämlich die Aktivitäten pseudo-religiöser Gruppen, Psychokulte oder Guru-Bewegungen die mit dem Sammelbegriff Sekten bezeichnet werden.
Sie meinte, dass sich die Menschen in Zukunft immer mehr mit Sekten auseinandersetzen müssen, weil sie mit Berichten über psychische Abhängigkeitsverhältnisse von Sekten-Mitgliedern, von ihrer Isolation von Verwandten und Freunden oder von anderen dubiosen und gefährlichen Praktiken dieser Organisationen gegenüberihren Mitgliedern konfrontiert werden. Es sei dabei sehr wichtig, so die Referentin, dass man über die schwer durchschaubaren Methoden und Ziele derartiger Gruppen und die Konsequenzen von Abhängigkeitsverhältnissen informiert sei. Sekten gehe es immer um Macht über Menschen und um Geld. Sie nehmen den Menschen meist den Glanz und die Fülle des Lebens und somit die Persönlichkeit. Durch Seelenwäsche programmieren sie den Menschen neu.
Ursula Höft sagte, man höre oft die Aussprüche wie: „Darauf würde ich nie reinfallen“, oder: „Nur schwache und labile Menschen sind gefährdet“. Dies entspräche nicht der Realität, meinte sie, denn jeder könne für Sekten ansprechbar sein. Generell Menschen, die vor wichtigen Lebensentscheidungen stehen, seien Adressaten dieser Gruppierungen. Junge Menschen gelten deshalb als besonders gefährdet, weil sie Weichen für ihr Leben stellen müssen. Auch Erwachsene, die hohen Anforderungen in ihrem Beruf ausgesetzt seien, oder Menschen, die gesellschaftliche Gefahren oder Gewalt nicht hinnehmen wollen, können von den Angeboten der Sekten fasziniert sein und suchen die Lösung der Probleme in den Heilslehren.
Die Sekten haben einen Meister oder Führer. Eine der bekanntesten Organisationen ist die Gruppe der Scientology. Ihr Gründer L. Ron Hubbard,wurde 1911 in Nebraska geboren. Seinen Lebensunterhalt bestritt er als junger Mann als Science-fiction-Romanschreiber. 1950 veröffentlichte er in einem Science-fiction-Magazin den Artikel ,Dianetics“, die Grundlage der später veröffentlichten Scientology-Schrift. Mit dem erklärten Ziel, „mit einer Religion Millionen zu machen“, begann er, Scientology aufzubauen.
Geworben werde oft durch einen kostenlosen Persönlichkeitstest. Angeboten wird auch ein Reinigungstraining, das die Einnahme von Vitaminpräparaten erfordert. Diese Methode soll auch sicherstellen, dass man einen Atomkrieg überlebt.
Bei Scientology sei zum Beispiel der Zweck von Ethik und Gegenabsichten aus dem Umfeld auszuschalten. Dadurch werden auch zwischenmenschliche Beziehungen zerstört. Scientology sei als einer der aggressivsten und gefährlichsten „Psycho-Kulte“ anzusehen. Mit einem weitverzweigten Netz an Tarnorganisationen versuche sie, ihren Einfluss in der Gesellschaft auszubauen. Mit ihrem Dachverband WISE steigen sie in die Wirtschaft ein und beweisen sich somit als reiner Wirtschaftskonzern.
„Wissen schützt“, so Ursula Höft abschließend. Für jeden sei es daher wichtig, folgendes zu bedenken: Erst kauft man ein Buch oder macht einen Persönlichkeitstest, man lässt sich zu einem Kurs überreden. Man gibt seine Freiheit auf und opfert seine letzten Ersparnisse. Man will seinen Geist aktivieren, gerät aber in wirtschaftliche, geistige und seelische Abhängigkeit.
Nach dem aufschlussreichen und interessanten Vortrag führten die Anwesenden mit der Referentin noch eine rege Diskussion und die Frauenbundvorsitzende Angela Söldner dankte abschließend Ursula Höft für ihren ausführlichen Einblick in den Bereich Sekten.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1999


Kanalbauabschnitt nun in Auftrag gegeben
Restkanalisation kostet rund 760 000 Mark – Gemeinderat dankt Helfern beim Gerätehausbau
Windberg.
(xk) Die Kanalisationsbaumaßnahme Meidendorf-Irensfelden wird ohne Unterbrechung weitergeführt. Den Zuschlag für den zweiten Bauabschnitt und damit für die Restmaßnahme, erhielt als wirtschaftlichster Angebotsteller die Fa. Haimerl, Viechtach, bei einer Auftragssumme von rund 760 000 Mark. Dies beschloss der Gemeinderat einmütig in der Sitzung am Mittwochabend.
Bürgermeister Josef Wurm hatte zunächst dem Gemeinderat die Angebotswertung und den Vergabevorschlag des Ingenieurbüros bekanntgegeben. Danach hatten insgesamt elf Firmen ihre Angebote abgegeben. Die Maßnahme umfasst insbesondere die Erstellung der Ortskanäle in den Bereichen Herrnbirket, Staudach, Netzstuhl und Irensfelden. Zugleich beschloss der Gemeinderat, für den Anschluss eines Teilbereichs Wassergraben auf der Grundlage der vorgelegten Planungsunterlagen des Planungsbüros, Antrag auf Bauumfangsänderung beim Wasserwirtschaftsamt Deggendorf anzuzeigen. Soweit die Maßnahme in die Förderung einbezogen werden kann, wird die Gemeinde die Maßnahmeerweiterung um rund 190 Meter Rohrleitung zur Ausführung vorsehen.
Das Richtfest gefeiert
„Der Neubau des Feuerwehrhauses läuft prima“, konnte sodann Bürgermeister Josef Wurm konstatieren. Er berichtete, dass zwischenzeitlich Richtfest gefeiert werden konnte, derzeit Zwischenmauern eingezogen werden und somit der Rohbau fertig sei. Der Gemeindechef dankte für die vielen Geld- und Sachspenden von Firmen und privat und zollte auch den vielen Helfern, die kräftig Hand angelegt haben, ein besonderes Lob. Diese weitreichende Unterstützung sei besonders anerkennenswert und auch wichtig, da ansonsten aufgrund der Finanzlage das Vorhaben nicht verwirklicht werden könnte. Abschließend wurden vom Gemeinderat Lieferaufträge für die Dachrinnen und Materialbedarf vergeben bei einer Summe von etwa 1 000 Mark. Ein besonderes Dankeschön zollte der Bürgermeister den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen des verunglückten Bürgermeisters Dr. Schmidbauer vom Deutschen Patent- und Markenamt in München. Sie haben anlässlich des zweiten Jahrestages des Verkehrsunglücks zum Gedenken wieder eine Spendensammlung zugunsten des Kindergartens in Höhe von 505 Mark überreicht. Vergeben wurde sodann vom Gemeinderat einmütig auch ein Angebot für die Asphaltierung der Wirtsgasse in Windberg. Die Maßnahme sollte noch heuer durchgeführt werden. Es wurde der Zuschlag an die Firma Ohneis bei einer Auftragssumme von knapp 6 000 Mark erteilt.
Beraten wurde auch nochmals kurz über die Vermietung des Schulhauses. Danach steht voraussichtlich die Vermietung des Obergeschosses in Aussicht. Der Sportverein kann die unteren Turnhallenräumlichkeiten bereits ab November nutzen, wobei noch eine entsprechende Nutzungsvereinbarung abzuschließen ist.
Wie Bürgermeister Wurm weiter berichtete, organisiere die Gemeinde einen Silvesterball mit Musikkapelle im Bürgersaal des Amtshauses.
Des weiteren bemühe sich die Gemeinde im Rahmen der abschließenden Dorferneuerungsmaßnahmen um die Asphaltierung des restlichen nichtausgebauten Wegeteilstücks von rund 50 Metern Länge im Ortsbereich, Baugebiet Riedfeld.
Einmütig wurde abschließend beschlossen, dass die Gemeinde die Bewerbung zur landesweiten Eröffnung zum „Tag des offenen Denkmals“ für das Jahr 2000 oder später unterstützt. Im Jahr 2000 ist Windberg auf Landkreisebene mit seinen historischen Gebäuden wie Amtshaus und Handwerkerhaus in diese landesweite Aktion des „Tages des offenen Denkmals“ auf Landkreisebene einbezogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1999


Bürger haben das Wort
Hunderdorf.
(xk) Am Freitag, 19. November, findet um 19.30 Uhr im Cafe/Restaurant „Zum Vagabund“, Hunderdorf, eine Versammlung für die Bürger des gesamten Gemeindebereiches statt. Bürgermeister Gerd Peschke berichtet dabei über das Gemeindegeschehen. Sodann können von der Bevölkerung in der Diskussion Wünsche und Anregungen zur Kommunalpolitik vorgebracht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1999


Viele Anträge liegen vor
Hunderdorf.
(xk) am Donnerstag, 11. November, findet um 19 Uhr im Rathaus Hunderdorf (Sitzungssaal) eine Gemeinderatssitzung statt.
Dabei geht es unter anderem um den Antrag des SV Hunderdorf auf Jugendförderung, um einen Zuschussantrag des SV Neukirchen, einen Antrag auf Marktfestsetzung und verkaufsoffenen Sonntag sowie Baugesuche. Ebenfalls diskutiert werden der Neuerlass einer Satzung über die Erhebung von Verwaltungskosten sowie ein Antrag auf Errichtung einer Leitplanke. Informationen und Sonstiges beenden den öffentlichen Teil.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1999


Martinsfeier im Kindergarten
Windberg.
(ws) Am Donnerstag, 11. November, feiert der Kindergarten Sankt Sabinus mit der ganzen Pfarrgemeinde 05 47.30 Uhr das Martinsfest in der Pfarr- und Klosterkirche in Windberg. Anschließend führt der Martinszug über Pfarrplatz, Klostergasse und Dorfplatz bis zum Kindergarten beim Amtshaus. Dort wird am Wirtsplatz das Martinsfeuer angezündet. Bei Glühwein, Kinderpunsch und Gebäck, angeboten vom Kindergartenbeirat, wird das Fest ausklingen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1999


Kreative Hobbykurse
Hunderdorf.
(kl) Die Außenstelle Hunderdorf plant einen Seidenmalkurs mit Melanie Bergbauer. In diesem Kurs werden Tücher, Kissen und dergleichen gefertigt. Dabei kommen verschiedene Techniken (Grund-, Falt-, Aquarell- und Guttatechnik) zur Anwendung. Mitzubringen sind Zeitungen zum Unterlegen. Beginn ist am Donnerstag, 11. November, um 19 Uhr in der Hauptschule. Der Kurs erstreckt sich über drei Abende, die Kursgebühr beläuft sich auf 36 Mark zuzüglich Materialkosten.
Mit dem Kurs „Window colours“ trägt die Vhs einem neuen Basteltrend Rechnung. Unter Verwendung von Tubenfarben werden Fensterbilder selbst gestaltet, die mehrmals verwendet werden können. Der Kurs findet an einem Abend statt, nämlich am Dienstag, 9. November, um 19 Uhr in der Hauptschule. Die Kursgebühr beträgt zwölf Mark, zuzüglich Materialkosten. Das Material wird von der Kursleiterin, Frau Hübel, gestellt. Wer die entsprechende Window-Colours-Ausstattung schon besitzt, kann diese selbstverständlich mitbringen.
Anmeldung ist jeweils beim Außenstellenleiter, Telefon 2760, notwendig.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1999


Musikalischer Nachmittag
Hunderdorf.
(xk) Im Rahmen eines musikalischen Nachmittages am Sonntag, 14. November, um 14 Uhr in der Hauptschule Hunderdorf stellt der Musikverein Hunderdorf eine Blaskapelle, die Combo, die Akkordeongruppe und die Keyboardschüler vor. Die Musikschüler wollen damit der breiten Öffentlichkeit das Erlernte und ihr Können vorstellen. Zugleich startet der Musikverein unter Vorsitz von Hans Pollmann eine neue Ausbildungsrunde für alle Blasinstrumente, vor allem aber für Posaune, Tenorhorn und Querflöte. Wer Lust und Interesse hat, kann sich nach dem Konzert informieren, sich die Instrumente vorführen lassen und auch ausprobieren. Willkommen sind hierbei Interessierte egal ob Jung oder Alt, Anfänger oder Fortgeschrittene.
Unter Umständen kann ein Vorabzug der neuen Compact Disc (CD) mit dem Titel „Musikalisches Hunderdorf“ mit Liedern und Musikstücken aller Musikgruppen aus Hunderdorf vorgestellt werden. Bestellungen für alle Interessierten können abgegeben werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1999


Feste, Wallfahrt und Versammlungen
Gemeinde und Vereine legten Veranstaltungen für kommendes Jahr fest
Windberg.
(ws) Die Vertreter der Gemeinde und Vereine stellten in Windberg den neuen Veranstaltungskalender auf.
November: 11., Kindergarten, Martinsfeier; 13., Gemeinde, Bürgerversammlung; 14., Gemeinde, Heldengedenktag; 20., Gemeinde, Dorfabend; 21., CSU, Politischer Frühschoppen.
Dezember: 3., Schützen Windberg, Strohbauschenschießen; 4., SV-Abteilung Ski, Tagesskiausflug; 5., Gemeinde, Weihnachtsmarkt; 11., MSC-Weihnachtsfeier; 12. BRKSenioren-Adventsfeier; 17., SV-Weihnachtsfeier; 18., Schützen Windberg, Weihnachtsfeier; 19., Trachtenverein, Weihnachtsfeier; 26., Schützen Meidendorf, Christbaumversteigerung; 31., Gemeinde, Ball ins Jahr 2000.
Januar: 1., Gemeinde, Neujahrsempfang im Amtshaus; 6., FFW-Jahreshauptversammlung; 8., MSC-Jahreshauptversammlung; 8., Bauernhilfsverein, Bauernjahrtag; 9., MSC-Pferdeschlittenrennen; 16., MSC-Skijöring; 22., MSC-Faschingsball; 23., Schützen Windberg, Jahreshauptversammlung; 29. FFW-Faschingsball.
Februar: 19., Trachtenverein-Faschingsball.
März: 6., (SK-Rosenmontagsball; 7., Gemeinde, Kinderfasching; 10., Jagdgenossenschaft, Jagdversammlung bei Mühlbauer; 18., Trachtenverein, Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen; 26., Trachtenverein, Gau-Frühjahrsversammlung; 31., SV-Preisschafkopfen.
April: 15., Schützen Meidendorf, Preisgrasoberln; 30., KSK-Maibaumaufstellen.
Mai: 7., Pfarrei, Erstkommunion; 19. bis 22., SV, 25-jähriges Gründungsfest; 28., Senioren, Seniorentag; 28., FFW, Florianifest.
Juni: 1., Schützen Windberg, Gartenfest; 1., Pfarrei, Wallfahrt zum Schopf; 4., Pfarrei, Firmung; 22., Pfarrei, Fronleichnamsprozession; 22., SV-Gartenfest; 24., Trachtenverein, Sonnwendfeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.11.1999


Gesetzliche Rentenversicherung unverzichtbar
VdK-Kreisgeschäftsführer informierte über Neuerungen in der Sozialpolitik – Mitglieder geehrt
Hunderdorf/Windberg.
(xk) Zur Versammlung des Sozialverbandes der Kriegsopfer, Behinderten und Rentner (VdK) hatten sich am Wochenende über 60 Personen im Gasthaus Sandbiller in Hunderdorf eingefunden. VdK-Kreisgeschäftsführer Oswald Maier befasste sich mit aktueller Sozialpolitik. Dabei unterstrich Maier deutlich die Forderungen des VdK: die Sozialversicherung müsse von den Fremdleistungen entlastet werden. Daneben dürfe am System der gesetzlichen Rentenversicherung nichts Wesentliches geändert werden. Anschließend wurden langjährige Mitglieder geehrt.
Ortsvorsitzender Rudolf Karl legte den Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Verbandsjahr vor. Im abgelaufenen Jahr sei viel Wert auf die Betreuung der älteren Mitglieder gelegt worden. Beim Ausflug sowie bei den Halbtagsfahrten für Senioren habe man die Freundschaft im Ortsverband und Gemeindebereich gepflegt. Karl erklärte in seinem Tätigkeitsbericht, dass der Ortsverband einen konstanten Mitgliederstand von 140 Personen nachweisen könne, im Kreisverband Straubing-Bogen seien es bei 40 Ortsverbänden 4513 Mitglieder.
In seinem Grußwort unterstrich Bürgermeister Gerd Peschke, Hunderdorf, die Bedeutung des VdK als Anwalt und Fürsprecher für die Behinderten und sozial Schwachen. Bürgermeister Josef Wurm von Windberg hob die Arbeit des Sozialverbandes hervor und würdigte die ehrenamtliche Tätigkeit im Ortsverband Hunderdorf/Windberg.
Oswald Maier, Kreisgeschäftsführer des Verbandes, sprach in seinem Hauptreferat besonders die derzeitige sozialpolitische Situation aus der Sicht des VdK an. Eingehend befasste er sich mit dem Schwerbehindertengesetz.
Schwerbehinderte hätten es auf dem Arbeitsmarkt immer schwerer, bemerkte Maier. Die Anzahl der Schwerbehinderten ‚im erwerbsfähigen Alter stieg unverändert an, die Zahl der ihnen zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze verringerte sich und die Arbeitslosigkeit erhöhte sich noch mehr. Angebot und Nachfrage driften auseinander. Die Wiedereingliederung von Schwerbehinderten in Arbeit gestaltet sich daher nach wie vor schwieriger. Sie sind in allen Altersgruppen länger arbeitslos und können ihre Arbeitslosigkeit seltener durch die Aufnahme einer Arbeit beenden als gleichaltrige Nichtbehinderte.
Auch werde sich der Verband dafür einsetzen, dass es bei der anstehenden Reform das Rentenalter für Schwerbehinderte dauerhaft auf 60 Jahre festgelegt werde.
Das nächste Thema war die Gesundheitsreform mit den Härtefallregelungen in der gesetzlichen Krankenkasse. Der Sozialverband VdK werde sich auch mit allen Mitteln gegen die drohende „Zwei-Klassen-Medizin“ wehren. In einem Land wie Deutschland müsse es auch in Zukunft möglich sein, jedem Bürger die optimale medizinische Versorgung zu gewähren.
Auch könnte die Bundesregierung selbst einen enormen Beitrag zur Kostensenkung leisten, sie bräuchte lediglich bei Arznei- und Hilfsmittel auf die Mehrwertsteuer zu verzichten oder diese zumindest abzusenken, so der Referent.
Mitglieder geehrt
Anschließend ehrten Kreisvorsitzender Johann Dotzler und Kreisgeschäftsführer Oswald Maier neun Mitglieder mit dem Treueabzeichen des Sozialverbandes VdK Bayern. Die Brosche in Gold erhielten für 50 Jahre Mitgliedschaft Anna Knitsch, Hunderdorf und Erna Lindner, Mering. Für 40 Jahre Treue erhielt Katharina Mauthner die Brosche in Gold. Für 20 Jahre Treue erhielten das Treueabzeichen Siegfried Schlecht und Manfred Hiller.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1999


Martinsfeier mit Laternen
Hunderdorf.
(xk) Auch dieses Jahr findet wieder eine Martinsfeier des Kindergartens Sankt Nikolaus in Hunderdorf statt. Alle Kinder und Eltern treffen sich am Freitag, 12. November, um 17 Uhr in der Pfarrkirche. Aufgrund der baulichen Maßnahmen ist es dieses Jahr nicht möglich, zum Schulgebäude zu ziehen. Daher führt der Laternenzug von der Kirche weg, entlang der Hauptstraße und dem Radweg bis zum Sportplatz. Dort wartet der Elternbeirat bereits beim Martinsfeuer und bietet Punsch und Kuchen zum Aufwärmen und Stärken an.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1999


Zeichen gegen Krieg und Gewalt
Volkstrauertag ist Tag des Gedenkens und Mahnung zum Frieden
Hunderdorf. (xk) In der Hoffnung auf Frieden und Versöhnung in der Welt gedachten die Pfarrei und die politische Gemeinde Hunderdorf bereits diesen Sonntag, vorgezogen zum Volkstrauertag, insbesondere der Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege. Nach dem Gedenken in Steinburg zelebrierte Pfarrer Wolfgang Vos den Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche zu Hunderdorf. Der

Gedenkfeier in Hunderdorf zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt Foto: xk)

Priester sagte in seiner Predigt, Krieg komme nicht von Gott, sondern er sei von den Menschen verursacht. Es gelte, alles daran zu setzen, daß sich derartig Schreckliches nicht wiederholen könne. „Der Friede ist ein so kostbares Gut, daß wir uns dafür nicht genug einsetzen können“, rief der Seelsorger aus.
Nach der Messe nahmen Bürgermeister und Gemeinderäte, die Mitglieder des VdK-Ortsverbandes, der KuSK und der vier Feuerwehren sowie einige Pfarrangehörige am Ehrenmal Aufstellung. Dabei war festzustellen, daß die Bevölkerung allgemein wenig Anteil nimmt.
Bürgermeister Gerd Peschke fragte in seiner Ansprache „Trauert unser Volk noch am Volkstrauertag?“ 54 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begännen die Erfahrung von Leid und Schrecken zu verblassen, so Peschke. „Wenn wir uns heute versammelt haben, um all der Toten ehrend zu gedenken, die in beiden Weltkriegen irgendwo auf der weiten Welt ihr meist junges Leben lassen mußten, dann vereint sich damit die Forderung, niemals wieder zuzulassen, daß zur Erreichung politischer Ziele jeglicher Couleur Waffen erhoben werden. Die Gefallenen und alle Opfer der Kriege sind für uns die Mahner zum Frieden“, führte das Gemeindeoberhaupt weiterhin aus.
Vor 60 Jahren begann der Zweite Weltkrieg, der rund 55 Millionen Menschen, davon rund acht Millionen Deutschen, das Leben kostete“, konstatierte VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl. Was sie erlitten, werde am deutlichsten durch das jeweilige Einzelschicksal, das mehr aussage als jede Statistik. Aus Briefen, Berichten und Erinnerungen sei zu entnehmen, wie schrecklich jene Stunde aussah, die für die Betroffenen oft die letzte war. „Es sind Dokumente des Krieges, die mehr als alles andere deutlich zum Frieden mahnen“, so der Redner abschließend.
„Unsere Toten wollen nicht vergessen sein und so gedenken wir heute die Millionen Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege, insbesondere aus unserer Heimat“, so KuSK-Vorsitzender Ludwig Fellinger in seiner Gedenkrede. Kritisch äußerte er sich zur Wehrmachtsausstellung, in der die Wehrmacht allgemein als Verbrecher dargestellt werde. „Wir werden zu diesen Äußerungen nicht schweigen und wir werden als Deutsche an der Ehre unserer Kriegstoten festhalten. Wir haben aus Trümmerhaufen aufgebaut und bewiesen, daß wir ein friedliches Volk sein können“, so der Redner.
Während Böllerschüsse erschallten, legten als äußeres Zeichen des Gedenkens und der Würdigung Bürgermeister Gerd Peschke für die Gemeinde Hunderdorf, VdK-Ortsvorsitzender Rudolf Karl für den VdK-Ortsverband sowie Vorsitzender Ludwig Fellinger für die KuSK Hunderdorf jeweils einen Kranz am Ehrenmal nieder. Die Blaskapelle „Bogenbachtaler“ umrahmte die Gedenkfeier in Steinburg und Hunderdorf mit Chorälen, sowie abschließend mit dem Lied vom „guten Kameraden“, und außerdem spielten sie die Deutschlandhymne.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1999


Musikalisches Hunderdorf
Hunderdorf.
(xk) „Musikalisches Hunderdorf“, so wird der Titel der ersten Hunderdorfer CD heißen, die ein musikalisches Portrait von Musik und Gesang aus Hunderdorf geben wird und damit ein Spiegelbild musikalischen Schaffens sein wird. Die CD wird Anfang Dezember erscheinen. Neu und erstmals zu hören wird darauf auch das Hunderdorfer Heimatlied mit dem Titel „Wißt’s wo mei Hoamat is“ sein.
Auf die CD, die in Zusammenarbeit der Gemeinde Hunderdorf und der beteiligten Gruppen mit dem Studio Promusica aus Heusenstamm entsteht, darf man gespannt sein. Die CD hat mit weltlichen, volkstümlichen, unterhaltenden und kirchlichen Werken einen musikalisch breitgestreiften Stil und eignet sich als Präsent für Weihnachten und viele andere Gelegenheiten.
Insgesamt wirken 14 Musik- und Gesangsgruppen mit und zwar: Blaskapelle, Combo und Akkordeongruppe des Musikvereins, Blaskapelle Bogenbachtaler, die Musikkapellen „Gaudimax“ und „Mendocinos“, die Gruppe „Firmare“, ,der Männergesangsverein, Hofdorfer Dreigesang, Kirchenchor, die Perlbachtaler Alphornbläser, das Duo „Lu und Flo“, die Stubnmusik Hoch sowie Andreas Sagstetter mit einem Orgelkonzertausschnitt. Neben den Mitwirkenden, die ihre Bestellwünsche an ihre Musik- oder Gesangsgruppe weitergegeben haben oder noch bis spätestens zum 15. November weitergeben, können sich Privatpersonen ab sofort in einer Bestellliste bei der Gemeinde vormerken lassen. Es wäre wichtig, bis Mitte November einen groben Überblick über die etwaige zu bestellenden CD-Stückzahlen, zu erhalten, da diese auch die Herstellung im Press- oder Brennverfahren ausschlaggebend ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.11.1999


Schmuck allein schafft keinen Frieden
Den Opfern der Weltkriege gedacht – Gedenkgottesdienst in Pfarrkirche
Steinburg. (jf) Seit gut 35 Jahren steht das Kriegerdenkmal nun schon in Steinburg, zwischen der Staatsstraße 2139 und dem oberen Parkplatz des Anwesens Bergerbräu. Das schnelle Vorbeifahren – jahraus, jahrein – und der stete Sträucher- und Blumenschmuck allein schaffen noch keine friedliche Gesinnung. Deshalb wurde vergangenen Sonntag der Gewaltopfer der beiden Weltkriege gedacht.
Im Beisein von Pfarrer Vos, dem Bürgermeister mit Gemeinderat


Blumenschmuck allein schafft noch keinen Frieden, deshalb werden jedes Jahr Gedenktage abgehalten.  (Foto: jf)

sowie den Abordnungen der vier Feuerwehren der Verwaltungsgemeinschaft, des VdK und der KuSK Hunderdorf legte der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Steinburg, Adolf Ecker senior, einen Kranz nieder. In seinen Ausführungen hob Ecker besonders hervor, dass es eine erstrebenswerte Zukunft nur geben könne, wenn das Bemühen um Frieden und Freiheit nicht aufhöre.
Nicht nur unter Völkern und Staaten sei eine friedliche Koexistenz anzustreben, vor allem im Privatbereich jedes Einzelnen gelte es, versöhnliche Worte zu finden und friedenstiftende Gesten zu entwickeln. Mit der Fürbitte, Gott möge den heutigen Machthabern die Einsicht schenken, dass Gewalt, Vertreibung und Krieg als politische Instrumente untauglich seien und dem Musikstück vom „Guten Kameraden“ fand der erste Teil seinen Abschluss. Anschließend fand in der Pfarrkirche zu Hunderdorf ein Gedenkgottesdienst statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.11.1999


Gemeinde beantragt Mittel für Gewässerpflege
Sportverein erhält Finanzhilfe für die Jugendförderung – Studie für die Kläranlage steht an
Hunderdorf.
(xk) Der Sportverein Hunderdorf erhält für die Jugendförderung einen Betrag von 600 Mark. Dies beschloss der Gemeinderat in der Sitzung am Donnerstagabend einmütig. Abgelehnt wurde jedoch ein Zuschussgesuch des Sportvereins Neukirchen-Steinburg, da gemeindeübergreifend Zuschüsse nicht mehr gegeben werden. Im Folgenden befasste sich der Gemeinderat mit einem Antrag zur offiziellen Festsetzung eines Handwerker- und Künstlermarktes (Mühlhiasl-Markt) sowie eines verkaufsoffenen Sonntags am 9. April 2000. Der Gemeinderat war dafür, dazu die notwendigen Stellungnahmen verschiedener anzuhörender Behörden einzuholen, wie Industrie- und Handelskammer, örtliche Kirchen, Handwerkskammer, Kreisverwaltung. Danach wird der Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen endgültig entscheiden.
Zum Baugesuch Errichtung einer Schwimmingpool-Überdachung in Fichtenstraße 4 wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt. Dann beschloss der Gemeinderat den Erlass einer neuen Satzung mit Kostenverzeichnis für die Erhebung von Verwaltungskosten. Damit wurde die Gebührenregelung für den gemeindlichen Wirkungsbereich den amtlichen Vorgaben angepasst. Die Verwaltungsgebühren werden so bei einigen Aufgabenerfüllungen im eigenen Wirkungskreis der Gemeinde ansteigen, unter anderem die Mahngebühren. Grundsätzlich sollen bei den Rahmensätzen die niedrigsten Kostensätze angewandt werden, so die Satzungsrichtlinie.
Kein Platz für Schutzplanke
Weiterhin gab der Bürgermeister den Schriftverkehr zum Gewässerunterhalt der Bogenbachbrücke in Steinburg sowie ein Schreiben des Landkreises bezüglich des Abtrags von Erdablagerungen im Bereich der Bogenbachbrücke an der Windberger Straße bekannt. Der offizielle Antrag von Helmut Jakob auf Errichtung einer Leitplanke zwischen der Staatsstraße und dem neuerrichteten Gehweg zum Gewerbepark im Bereich Hauptstraße bis zur Bogenbachbrücke wurde zur Kenntnis genommen. „An der Beurteilung hat sich nichts geändert“, so der Bürgermeister, und gab dazu das diesbezügliche Schreiben des Straßenbauamtes bekannt, wonach auf Grund des schmalen Grünstreifens kein Platz für eine derartige Schutzplanke sei und auch nicht für notwendig erachtet werde.
Der Gemeinderat entschied mit 15:1 Stimme auf Grund der vorgegebenen Sachlage, eine entsprechende Eingabe nicht mehr an das Straßenbauamt vorzunehmen. Angesprochen wurde von Peschke ferner die Fortschreibung der Studie bezüglich der Kläranlage in Hunderdorf, da hier auch in den kommenden Jahren Maßnahmen zur Verbesserung der Klärtechnik und bauliche Veränderungen anstehen würden. Dazu soll in der nächsten Sitzung die Ingenieurvereinbarung getroffen werden, ebenso solle das Ingenieurbüro in einer der nächsten Sitzungen über den Sachstand informieren.
Der Bürgermeister gab bekannt, dass heuer wieder das Jahreskonzert der Musikkapelle in St. Johann, die im nächsten Jahr das 130-jährige Bestehen feiert, besucht werde. Am 11. November 2000 gibt die Musikkapelle mit Dr. Franz Gumpenberger wieder ein Gastkonzert in Hunderdorf. Vorgelegt wurde vom Bürgermeister die Honorarermittlung für einen Gewässerpflegeplan, der derzeitig mit 60 Prozent gefördert werde. Der Gemeinderat beschloss, einen entsprechenden Zuwendungsantrag zu stellen. Bei Bewilligung ist dann vorgesehen, den Planauftrag zu erteilen. Der Gemeinde würde ein Kostenanteil von etwa 9 000 Mark verbeiben.
Siebtgrößte Gemeinde
Bei der Sitzung des Gemeinderates Hunderdorf (siehe auch Bericht oben) wies Bürgermeister Peschke auch auf den Bevölkerungsstand hin. Dieser liege nun bei 3 427 Einwohnern. Das bedeute die bisher höchste Einwohnerzahl und man sei nun die siebtgrößte Gemeinde der 37 Landkreisgemeinden. Zur Kurzinformation gab er auch das Schreiben des Bundesverbandes Windenergie, Regionalverband Bayern, der im Rahmen einer Regionalplanänderung meint, dass die Windenergienutzung eingeschränkt werde. Ein Handlungsbedarf werde nicht gesehen. Verwiesen wurde vom Gemeindechef auf die derzeitig in Produktion befindliche erste Hunderdorfer CD mit dem Titel „Musikalisches Hunderdorf “ , für die Vorbestellungen ab sofort bei der Gemeinde möglich sind, um einen besseren Überblick über den Bedarf zu erhalten. Die musikalische CD ist sicher eine Geschenkidee für Weihnachten und verschiedene Anlässe, so der Bürgermeister.
Angeschnitten wurde vom Bürgermeister auch das Problem des Parkens auf Gehwegen und Grünstreifen, das man nicht dulden könne. Diskutiert wurde auch eine Frage bezüglich eines Weihnachtsmarktes. Hier wurden auf die gesetzlichen Vorgaben verwiesen und bemerkt, dass ein entsprechender Markt gegebenenfalls im nächsten Jahr ins Auge gefasst werden könnte. Erfreut konnte der Bürgermeister berichten, dass seitens des Landkreises im Zuge des öffentlichen Personennahverkehrs bei der Haltestelle Lindfeld ein ansprechendes Buswartehäuschen errichtet wurde. Der Gemeinderat sprach sich im dortigen Bereich für die Errichtung einer zusätzlichen Straßenbeleuchtung aus und zugleich sollte auch die Ortstafel mit Geschwindigkeitsbegrenzung 50 Stundenkilometer in diesen Bereich versetzt werden. Hier bemüht sich die Gemeinde bereits seit längerer Zeit beim Landratsamt um Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.11.1999


Musikalischer Nachmittag
Hunderdorf.
(xk) Im Rahmen eines musikalischen Nachmittages am Sonntag, 14. November, 14 Uhr, in der Hauptschule stellt der Musikverein Hunderdorf seine Blaskapelle, die Combo, die Akkordeongruppe und die Keyboardschüler vor. Die Musikschüler wollen damit der breiten Öffentlichkeit das Erlernte und ihr Können vorstellen. Die Schülertrachtengruppe des Heimat- und Volkstrachtenvereins bereichert das Programm mit einigen Tänzen. Zugleich startet der Musikverein unter Vorsitz von Hans Pollmann eine neue Ausbildungsrunde für alle Blasinstrumente, vor allem aber für Posaune, Tenorhorn und Querflöte.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.11.1999


Straßen gesperrt
Hunderdorf.
(xk) Wegen Wasserleitungsbaus ist von Montag, 15., bis Samstag, 20. November, die Kreisstraße (Ortshauptstraße) im Bereich des Quellenweges von Bäckerei Kalm bis Sparkasse teilweise einseitig gesperrt, teilweise muss kurzfristig für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Umleitung über Lindfelderweg oder Lintacher Straße. Die Asphaltierung des Schulhofes erfolgt voraussichtlich ab Donnerstag, 19.; die Benützung ist ab Dienstag, 22. November, möglich. Wegen dieser Asphaltierungsarbeiten bittet die Gemeinde die Eltern, die ihre Schulkinder mit dem Auto zur Schule bringen, mit ihren Fahrzeugen nicht in den Baustellenbereich einzufahren oder zu parken.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.11.1999


Notenblätter raschelten bei Konzert
Blaskapelle, Schülercombo, und Nachwuchsspieler begeisterten
Hunderdorf. (xk) Das Herbstkonzert des Musikverein Hunderdorf findet immer mehr Anklang. Über 200 Konzertbesucher hatten sich am Sonntagnachmittag in der Aula der Hauptschule eingefunden und sie waren von den Darbietungen der rund 50 Musikschüler begeistert. Ein Zeichen dafür, daß der Musikverein weiter im Aufwind ist.
Vorsitzender Hans Pollmann zeigte sich erfreut, daß sich seit dem letzten Herbstkonzert die Musikgruppen positiv entwickelt haben. Ein Indiz dafür sei auch die steigende Zahl von Auftritten der

Akkordeongruppe erfreute mit flotten Klängen. Foto: xk)

Gruppen. Besonderer Ansporn für die drei Gruppen waren die Aufnahmen für die erste Hunderdorfer Compact-Disk (CD) im Oktober, denen man gespannt entgegenfieberte. Pollmann dankte dem engagierten musikalischen Leiter der Blaskapelle, Lothar Klein, dem Musiklehrer Hans Hallmen, der die Combo und die Akkordeongruppe führt, aber auch allen Musikanten. Der Musikvereinsvorsitzende wies auf Ausbildungskurse für alle Blechblasinstrumente, Akkordeon und Keyboard hin.
Bürgermeister Gerd Peschke unterstrich den Aufwärtstrend beim Musikverein. Er habe über die Auftritte nur Komplimente und Lob gehört. In Namen der Gemeinde und des Gemeinderates zollte Peschke den Verantwortlichen und den jungen Musikschülern, aber auch den Eltern, ein Dankeschön. Die Gemeinde handle richtig, wenn sie die Musikausbildung finanziell fördere, denn die Jugend lerne fürs Leben.
Die Blaskapelle eröffnete das Konzert mit dem passenden Marsch „Musikantentreffen“. Es schlossen sich die Nachwuchsschüler mit Akkordeon- und Keyboardstücken im Einzelauftritt oder Duo an sowie die Akkordeongruppe des Vereins. Sie trugen Stücke wie die Skandinavische Melodie, Bacarole, Can can (von J. Offenbach), Oh Susanna, Oh when the Saints, Banks of the Ohio (Amerikanische Melodien) über „Lang, lang ist’s her“, Bandl- tanz, Lollipop, Radetzki-Marsch, Bayerischer Landler bis hin zu „All my loving“ (Beatles) bis zu „Du liegt mir am Herzen“ und Hänschen klein (Deutsches Volkslied beziehungsweise Kinderlied).
Mit „Der Mann im Mond“ und „Eine Reise ins Glück“ brachte die Schülercombo musikalischen Schwung, ehe sie mit „Fliege mit mir in die Heimat“ und „Hello Marylou“ und als Höhepunkt mit dem gemeinsamen Lied „Unfriede herrscht auf der Erde“ (M. Jonnota) viel Anklang fand. Die Blaskapelle unterstrich ihr Können mit Walzer, Märsche und Polka. „Duett“ spielten zwei angehende Klarinettenspielerinnen und ein Geschwistertrio mit Flöte und Querflöte ließ die Mondscheinmelodie erklingen. Aufgeheitert wurden die Stücke durch nett vorgetragene Herbst-Gedichte durch die Musikschüler- und Schülerinnen.
Abwechslung im Programm bot die Jugendgruppe des Trachtenvereins, die mit zwei Tanzauftritten, darunter „Es geht nichts über die Gemütlichkeit“ und „Kikerikie“, erfreute und vom Musikschüler Tobias Proksch Musikalisch begleitet wurde. Zum Schluß begeisterte die Blaskapelle mit der Weltenbummler-Polka, dem modernen Stück Forrest Hills. Mit dem Bozener Bergsteigermarsch klang der unterhaltsame Nachmittag aus. Viel Beifall war der „Lohn“ für die Akteure.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1999


„In Windberg schon vieles erreicht“
Bernhard Suttner zog bei Agenda-21-Runde positive Zwischenbilanz
Windberg.
(ws) Seit dem ersten Treffen der Agenda-21-Runde im Februar dieses Jahres ist in Windberg schon viel erreicht worden. Es ist aber noch einige Arbeit zu bewältigen, denn es stehen noch viele Projekte an, die noch zu verwirklichen sind. Agenda-Beauftragter Bernhard Suttner machte beim letzten Treffen eine Zwischenbilanz: Für Kinder erfolgte ein dreitägiger Ferienspaß am Anfang der großen Ferien.
Dieser wurde von den Kindern begeistert aufgenommen und nächstes Jahr erfolgt auf jeden Fall wieder einer. Die Ministrantenarbeit für Kinder und Jugendliche wird vom neuen Pfarrer, Pater Johannes, in Angriff genommen.
Die Ministranten nehmen auch am Dorfabend mit einem Sketch teil. Außerdem erfolgt eine Fahrt nach Furth. Auch mit der Meidendorfer Kindergruppe unternahm Pater Johannes eine Wanderung. Es ist noch einiges geplant.
Für die Bildung einer KLJB-Gruppe ist jetzt allerdings noch nicht die Zeit. Diese muss sich aus der Kinderarbeit bilden. Brigitte Henrich hat auch vor, eine Singgruppe zu bilden.
Bei den Winith-Schützen und dem Sportverein sind ebenfalls viele Kinder und Jugendliche aktiv. Auch die Feuerwehr hat keine Nachwuchssorgen. Beim Trachtenverein wird sich eventuell auch wieder eine Jugendgruppe bilden. Es wurde eine Projektgruppe „Team-Jugendarbeit“, zu der etwa zehn Erwachsene eingebunden werden sollten, mit Bernhard Suttner und Anneliese Häusler gebildet.
Außerdem wird sich eine Projektgruppe „Gemeinde-Vereinsbus“ mit Pater Johannes und Max Hüttinger kümmern, um eventuell einen Werbebus zu erhalten, mit dem die Jugendlichen zu den entsprechenden Veranstaltungen gefahren werden können.
Es besteht in Windberg auch ein Familien-Selbsthilfekurs, an der Spitze Hanna Melchner, die für Fahrdienst, Einkaufsgemeinschaft, Kinderbetreuung und Hausaufgabenhilfe sorgen.
Die Menschen in Windberg sollen näher in Verbindung zueinander kommen und der Kontakt im Ort verbessert werden. Auch die Kultur soll gefördert werden.
Ein Dorfabend gehört schon seit Jahren zur Tradition, aber auch an Ausstellungen, Er eisen für Jung und Alt und Kulturfahrten ist dabei gedacht. Schön wäre es, wenn wieder der frühere Orgelkreis eingeführt werden könnte.
Wirtschaftlich gehören der Herbst- und Weihnachtsmarkt zum Dorfleben. Eventuell kommt noch ein Kultur-Flohmarkt hinzu. Eine Branchenliste „Wirtschaft mit kurzen Wegen: Einkauf wohnortnah — Handwerk und Dienstleistung vor Ort“ wird demnächst herausgebracht. Auch an eine Internet-Präsentation ist gedacht.
Ökologisch geschieht in Windberg schon viele Jahre einiges durch die inzwischen 36 Solaranlagen.
Nun soll auch ein neuer Verein ein künftiges Solarkraftwerk gemeinnützig betreiben. Verkehrsmäßig kann nur gehofft werden, dass der Linienbus nach Bogen beziehungsweise Straubing aufrecht erhalten wird.
Auch im Naturschutz ist durch Biotop-Information, Landschaftsplanung, Naturerlebnisse/Wanderungen und Ähnliches eines vorgesehen. Ebenso will sich Windberg am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ durch Bestandsaufnahmen, Info-Veranstaltungen und Maßnahmenplanung vorbereiten und bewerben. Geplant ist ein großes Straßenfest am Schluss der Dorferneuerungsmaßnahmen.
Viel ist bereits geschehen, aber auch sehr viel noch geplant. Die Agenda-21-Runde ist für jede weitere Mitarbeit der interessierten Bürger sowie für Ideen, wie dies im großen Umfang bereits von Sebastian Mayer geschehen ist, dankbar.
Die nächste Sitzung der Agenda-21-Runde findet am Mittwoch, 12. Januar, im Sitzungssaal des Amtshauses statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1999


SPD-Ortsverband ehrte langjährige Genossen
Bei Jahresversammlung Rückschau auf ein eher ruhiges, aber doch erfolgreiches Jahr gehalten
Hunderdorf. (ws) Bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsverbandes Hunderdorf im Lokal „Zum Vagabund“ gab Bezirksvorsitzender MdB Robert Leidinger einen kurzen Situationsbericht zur Bundesrepublik und nahm drei besondere Ehrungen persönlich vor. Bürgermeister und SPD-Kreisrat Gerd Peschke gab eine Stellungnahme zum kommunalen Geschehen.
Eingangs gab Vorsitzender Helmut R. Jakob einen kurzen Bericht über das abgelaufene Jahr. Der Ortsverband nahm an allen örtlichen Veranstaltungen sowie auf Kreisebene teil. Trotz einiger Mitgliedseintritte ist der Mitgliederstand fast konstant, da dem Todesfälle und Austritte gegenüber standen. Sehr erfreut zeigte sich Jakob dem neuen Mitglied und Gemeinderat Erwin Schwarzensteiner das Parteibuch des SPD überreichen zu können. Ansonsten ist dieses Jahr ein wenig ruhig abgelaufen, da Helmut R. Jakob in seinem Beruf sehr ausgelastet war. Er hoffe, dass ihm in Zukunft wieder mehr Zeit für die Belange des SPD-Ortsverbandes bleibt.
Kassier Stephan Diewald sagte in seinem Bericht, dass in einem Nichtwahljahr ein Kassier nicht viel zu tun habe. Für die in den nächsten Jahren anfallenden Wahlkämpfe wünschte er sich weiterhin Spenden, denn für so einen kleinen Ortsverband seien solche notwendig. Im laufenden Jahr ist ein Überschuss von etwa 300 Mark zu verzeichnen.
Bürgermeister Gerd Peschke war der Auffassung, dass in der


Bezirksvorsitzender MdB Robert Leidinger, Ehrenvorsitzender Xaver Diewald, Vorsitzender Helmut R. Jakob mit den Geehrten. (Foto: ws)

Gemeinde in den letzten Jahren viel erreicht worden sei, auf das man stolz sein könne: „Hier wird Politik für den Bürger gemacht.“ Er nannte stellvertretend einige Projekte, die neu geschaffen, renoviert oder neu gestaltet wurden. Insbesondere lobte er die harmonische Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat.
Bezirksvorsitzender Robert Leidinger war der Meinung, dass gerade Kommunalpolitik viel Einfluss auf die Politik in Bayern und der BRD haben. Der SPD-Ortsverband Hunderdorf sei ein wichtiger Eckpfeiler im Bezirk. Die Bundespolitik der SPD ist laut Robert Leidinger besser als ihr Ruf. „Sie hatten und müssen immer noch viel Schutt der früheren Regierung aufarbeiten.“ Die Finanzpolitik von Hans Eichel sei notwendig, um die großen Schulden der Kohl-Regierung wieder in Griff zu bekommen. Dabei müsse an die Jugend gedacht werden, der gegenüber man verpflichtet sei, ihr nicht einen finanziellen Scherbenhaufen zu überlassen.
Trotz des Sparzwangs könnten die Steuern gesenkt werden, die Lohnfortzahlung gebe es wieder voll, der Kündigungsschutz sei wieder eingeführt worden, das Kindergeld verbessert: Um die Renten in Zukunft sicher gestalten zu können, könnten diese in den nächsten beiden Jahren nur mit einem Inflationsausgleich erhöht werden, aber dann seien sie wieder nettobezogen, so Leidinger. Bei der alten Regierung habe es acht Jahre nicht einmal den Inflationsausgleich gegeben.
Anschließend ehrte Robert Leidinger noch sehr verdiente Mitglieder um die SPD und den Ortsverband. Für 35 Jahre Mitgliedschaft Hans Müller, 30 Jahre Seniorenbeauftragte Kathi Scheibenthaler und 25 Jahre Bürgermeister Gerd Peschke. Mit allen drei habe er schon persönlich viele Jahre für die Belange der SPD gekämpft und viele schöne Stunden erlebt, so der MdB. Er überreichte ihnen den Erstdruck von Willi Brandt mit dem kurz vor seinem Tod ausgedrückten Satz: „Besinnt euch auf eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“ Außerdem überreichte er ihnen den Teller des Deutschen Bundestages und hofft, dass sie ihre Kraft auch weiterhin ihrer SPD widmen werden.
Ehrenvorsitzender Xaver Diewald, der mit diesen drei besonders lange zusammenarbeitete und kämpfte, überreichte ihnen zusammen mit Vorsitzendem Helmut R. Jakob vom Ortsverband eine Urkunde, einen Zinnbecher und eine Ehrennadel. Außerdem wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft in Abwesenheit Dr. Bernd Sandmann geehrt. Für zehn Jahre und besondere Verdienste wegen ehrenamtlicher Tätigkeit wurden stellvertretender Vorsitzender Roland Peschke und Kassier Stephan Diewald ausgezeichnet. Auch Gerda Peschke wurde für zehnjährige Mitgliedschaft und für ihr Verständnis, dass ihr Mann für seine Bürgermeister-Tätigkeit so oft von zu Hause weg ist, besonders geehrt.
Vorsitzender Helmut R. Jakob gab noch bekannt, dass am 31. Dezember eine Messe für verstorbene Mitglieder gelesen wird. Außerdem finden der SPD-Ball ins Jahr 2000 in Straubing sowie im Februar die traditionelle Senioren-Faschingsgaudi- unter Leitung von Kathi Scheibenthaler statt. Mit einer regen Diskussion klang die Jahreshauptversammlung aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.11.1999


Aufwertung durch die Ortskernsanierung
Zahlreiche Projekte in Angriff genommen
Bürgermeister Gerd Peschke legte bei Versammlung vor rund 70 Zuhörern Rechenschaft ab
Hunderdorf.
(xk) „Für uns gilt, unsere Gemeinde lebens- und liebenswert zu erhalten und zu gestalten“. Dies sagte Bürgermeister Gerd Peschke bei der Bürgerversammlung am Freitagabend im Café/Speiselokal „Zum Vagabund“, als er die gemeindlichen Investitionsmaßnahmen und sonstigen Planungen der Gemeinde vorstellte. Wie aus dem Rechenschaftsbericht hervorging, hat die Gemeinde viele Investitionsmaßnahmen im Bereich von Ortskernsanierung, Schule und Kanalisation in Angriff genommen, so dass nahezu der ganze Ort eine Baustelle war und ist.
In seiner Begrüßung zeigte sich Bürgermeister Gerd Peschke erfreut, dass sich diesmal rund 70 Zuhörer eingefunden hatten und informierte sodann, was heuer so übers Jahr geschaffen und in Angriff genommen wurde. Dabei zeigte er neben dem Jahresergebnis 1998 die wichtigsten Haushaltszahlen des Gesamthaushalts mit 14 748 000 Mark auf, wobei gut neun Millionen Mark auf den Vermögenshaushalt fallen und damit insbesondere auf die Baumaßnahmen. Der Schuldenstand sei mit 1 152 Mark je Einwohner etwa im Landkreisdurchschnitt (1 120 Mark). Mit 3 427 Einwohnern habe auch die Gemeinde den bisher höchsten Einwohnerstand zu verzeichnen.
Dann zeigte der Bürgermeister die Bemühungen um eine weitere Baugebietsausweisung in Hunderdorf und für den Bereich Steinburg-Wegern auf, wobei insbesondere der Grunderwerb problematisch sei.
Elf Millionen Mark für Schulhäuser
Die Gesamtkosten der Hauptschulsanierung sind mit 7,6 Millionen Mark veranschlagt, wobei die Gemeinde bisher 6,1 Millionen Mark ausgegeben hat. Es stehen 3,7 Millionen Mark Zuschüsse zur Verfügung. Insgesamt flott abgewickelt wurde die Instandsetzung der Grundschule, die im August 1998 begann und zum Schuljahresbeginn bis auf Restarbeiten bezugsfertig wurde. Dann zeigte das Gemeindeoberhaupt die Bemühungen um eine sogenannte M-Klasse im Rahmen der Schulreform Bayern auf. „Wir meinen, dass wir aufgrund der gut ausgebauten Hauptschule und aufgrund der zentralörtlichen Bedeutung mit einer M-Klasse berücksichtigt werden müssten, wenn es mit den Aussagen ernstgemeint ist, dass mit der Schulreform die Hauptschulen gestärkt werden sollen, so Peschke. Die Verbandsschule in Hunderdorf besuchen zur Zeit 442 Schüler (Vorjahr 425), davon 308 aus Hunderdorf, 85 aus Windberg und 48 aus Neukirchen sowie ein Kind aus Irlbach.
Mit der Kanalbaumaßnahme Hoch sei das gesamte Kanalnetz nach dem Gesamtkonzept gebaut. Die Gemeinde habe auf dem Abwassersektor und damit für den Natur- und Umweltschutz große Anstrengungen unternommen und seit 1990 elf Millionen Mark investiert.
Neue Feuerwehrgerätehäuser
Stolz und dankbar zeigte sich der Gemeindechef über die vier Feuerwehren in der Gemeinde. Die FFW Hunderdorf solle ein neues Gerätehaus erhalten, wobei jedoch die Standortfrage aufgrund der Grunderwerbsprobleme nicht einfach sei und man erhoffe sich eine Lösung im nächsten Jahr. Für einen Neubau des FFW-Gerätehauses Au vorm Wald seien die Weichen gestellt und der notwendige Grund am jetzigen Standort erworben. Ein Um- oder Anbau des jetzigen Feuerwehrgerätehauses sei nicht mehr wirtschaftlich. Interessiert aufgenommen wurden die Ausführungen zu Geschwindigkeitsmessungen. So war auch überraschend, dass das Verkehrsaufkommen auf der Kreisstraße beim Rathaus mit rund 6 300 Fahrzeugen täglich noch höher liegt, wie an der vielbefahrenen Staatsstraße mit rund 5200 Fahrzeugen. Nachdem auch einige Raser festgestellt wurden, hätten etliche Fahrer den Führerschein verloren, wenn es polizeiliche Radarkontrollen gewesen wären, merkte der Bürgermeister an.
Ausblick auf 2000
Im Rahmen der Bürgerversammlung führte der Bürgermeister aus, was an der Schwelle ins neue Jahrtausend geplant oder ausgeführt werden solle. Es warten noch viele Aufgaben, wofür sicher Prioritäten gesetzt werden müssen, mit der Fortführung der Ortskernsanierung, mit dem Straßenausbau Hochholz, Klärschlammsilo für Kläranlage sowie weitere Ausbauplanungen, Erschließung des Baugebietes Ehren und ggf. am Wasserwerk sowie dem Abschluss der Grund- und Hauptschulsanierung. Weitere Maßnahmen seien die Planung für den Neubau der Gerätehäuser in Hunderdorf und Au vorm Wald, die Sanierung der Straßen im Baugebiet Bahnhofsiedlung sowie allgemeine Straßeninstandsetzungen von Orts- und Verbindungsstraßen. Ferner stehen auch an der Umbau des Bahnhofsgebäudes und der Spielplatzneubau in Steinburg und einiges mehr.
Ein Schwerpunkt: Ortskernsanierung
Zum Straßenausbau meinte der Bürgermeister, dass dem Straßenausbau Hochholz im nächsten Jahr wohl nichts mehr im Wege stehen dürfte. Eine erste Zuschussrate sei bereits zugesagt und derzeit werde das Ausbauprojekt erarbeitet. Erfreulich wertete es der Redner, dass seitens des Straßenbauamtes der Gehweg von der Hauptstraße bis. zum Gewerbepark erstellt wurde. Die Gemeinde habe vor, das Teilstück von der Hauptstraße bis zum Donau-Regen-Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse im nächsten Jahr herzustellen, da hier zunächst noch die Regelung bezüglich der Oberflächenwasserableitung aus der Ortskernsanierung zu regeln war.
Erfreut berichtete der Bürgermeister, dass im Juni der erste Bauabschnitt der Ortskernsanierung eingeleitet werden konnte mit der Neugestaltung von Hauptstraße, Kindergartenvorplatz, Friedhofsbereich und Gehweganbindung, Feuerlöschteich und Parkplätze. Die Friedhofsmauer bleibe stehen, soll jedoch durch Rankpflanzen begrünt werden. Im Benehmen mit dem Landkreis wurde auch noch der Kurvenbereich Hauptstraße/Quellenweg in Angriff genommen. Der Bürgermeister zeigte auf, dass für die Ortskernsanierungsmaßnahmen rund zwei Millionen Mark zur Verfügung standen und die Gemeinde mit 60 Prozent Zuschuss rechnen könne. „Ich glaube, unser Dorfabschnitt erhält eine neue schöne Gestaltung und das Ortsbild ist erheblich verschönert, auch wenn sich einige an das neue Bild und die Fahrsituation noch nicht ganz gewöhnen können“, resümierte Bürgermeister. Gerd Peschke. Im nächsten Bauabschnitt, so der Bürgermeister, solle die gesamte Hauptstraße bis zur Einmündung Staatsstraße neu gestaltet werden.
Der Zweckverband baue auch eine neue Hauptwasserleitung. Zudem soll in der Staatsstraße eine Überquerungshilfe beim Sportplatz gebaut werden. Auch der Quellenweg/Sollacher Straße von der Schule übers Rathaus einschließlich Kirchgasse solle im nächsten Abschnitt ausgeführt werden. Zur Ortsumgehung Steinburg verwies der Bürgermeister auf den Beschluss, wonach der großen Variante der Vorzug gegeben werden sollte. Aufgrund der Abwägung wurde bei der Regierung jedoch festgestellt, dass die kleine Lösung einen weit weniger schweren Eingriff in Natur und Landschaft darstelle und deshalb die große Lösung nicht mehr machbar sei. Nach neuester Information des Straßenbauamtes, so der Bürgermeister, werde an der kleinen Lösung gearbeitet. Das Planfeststellungsverfahren sei bis zum Frühjahr 2000 vorgesehen. Gibt es dabei keine besonderen Schwierigkeiten beim Grunderwerb oder mit Einsprüchen, so könnte frühestens im Sommer 2000 die Ausschreibung erfolgen, denn grundsätzlich stehen bereits Mittel für die Maßnahme bereit.
Als weitere Maßnahmen zeigte der Bürgermeister die Außenrenovierung der Kapelle Au vorm Wald (Kostenpunkt rund 40 000 Mark) auf sowie die Errichtung eines Kinderspielplatzes in Au vorm Wald mit rund 15000 Mark, ebenso die Neuausstattung des gemeindlichen Bauhofes mit einem neuen Lieferwagen und Schneepflug bei Kosten von rund 64 000 Mark.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1999


Vortrag über Akupunktur
Hunderdorf.
(kl) Am Donnerstag, 25. November, bietet die Vhs-Außenstelle Hunderdorf einen Vortrag über Akupunktur an. Referent ist Dr. med. Ulrich Kausch. Akupunktur ist eine seit 2000 Jahren bewährte Therapiemethode, die sich in den letzten Jahren auch bei uns zunehmend als eine Standardmethode in der Behandlung chronischer Schmerzen verbreitet hat. In dem Vortrag soll ein Überblick über Grundlagen sowie Möglichkeiten der Akupunktur gegeben werden. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr in der Hauptschule. Die Kursgebühr beträgt zehn Mark. Eine verbindliche Anmeldung beim Außenstellenleiter (Telefon 2760) ist unbedingt erforderlich.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1999


Planung für Kläranlage
Hunderdorf.
(xk) Am Donnerstag, 2. Dezember, findet um 19 Uhr im Rathaus Hunderdorf (Sitzungssaal) eine Gemeinderatssitzung mit folgenden öffentlichen Punkten statt: Prüfbericht und Feststellung der Jahresrechnung 1998; Bestellung eines weiteren Mitglieds und Stellvertreters in die Schulverbandsversammlung; Baugesuche; Deckblatt zur Änderung des Bebauungsplanes GE Thananger Straße; Sachstand und Planungsmaßnahmen für Kläranlage Hunderdorf; Informationen und Sonstiges.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.11.1999


Goldene Hochzeit im Hause Lauschner
Glückwünsche zum Jubiläum – „Wir helfen uns und halten zusammen“
Hunderdorf. (xk) Viele Glückwünsche erfreuten das Jubelpaar Elli und Richard Lauschner aus Hunderdorf. Es hatte sich vor 50 Jahren, am 28. November 1949, beim Standesamt zu Hunderdorf vor dem Bürgermeister und Standesbeamten Karl Reiner das Ja-Wort gegeben. Und dieses Eheversprechen haben sie auch gehalten. Heute schauen sie zufrieden und dankbar auf das gemeinsame Leben, in dem sie Glück und Freude, aber auch so manche Sorgen geteilt haben. „Wir helfen uns und halten zusammen“, so das Ehepaar Lauschner am Jubeltag.
Mit den beiden Söhnen, Schwiegertochter und Verwandten, wurde das 50-jährige Ehejubiläum im Familien- und Verwandtenkreis gefeiert. Für die Gemeinde Hunderdorf stellte sich Bürgermeister Gerd Peschke als Gratulant ein und sprach die besten Gratulationswünsche für noch viele gemeinsame frohe Lebensjahre aus und übergab einen Geschenkkorb. Zum Fest der goldenen

Feierten goldenes Ehejubiläum: Richard und Elli Lauschner; mit im Bild die Söhne Reinhard (l.) und Klaus (4.v.l.) und Bürgermeister Gerd Peschke. (Foto: xk)

Hochzeit übermittelte Peschke zugleich in seiner Funktion als Kreisrat die besten Wünsche von Landrat Ingo Weiß und dem Kreistag und überbrachte in dessen Namen ein Weinpaket.
In der schweren Nachkriegs- und Währungsreformzeit, am 28. November 1949, schlossen Elli und Richard Lauschner den Bund fürs Leben. Beide stammen aus Schlesien. Von dort wurden ihre Familien vertrieben. Seit 1947 wohnen beide bereits in der Gemeinde Hunderdorf, wo sie eine zweite Heimat gefunden haben. Der Ehe entstammen die zwei Söhne Reinhard und Klaus. 1987 haben sich die Eheleute Lauschner zusammen mit ihrem jüngsten Sohn in Hunderdorf ein Haus gebaut. Dort verbringen sie in allgemein rüstiger Verfassung und in Zufriedenheit ihren Lebensherbst und hoffen, möglichst auch die diamantene Hochzeit erleben zu dürfen.
Richard Lauschner (75 Jahre) erblickte in Wolfskirch/Schlesien, das Licht der Welt. Er erlernte den Tischlerberuf und danach kam gleich die Einberufung zum Kriegsdienst. 1945 kam er aus englischer Kriegsgefangenschaft frei. Nachdem Richard Lauschner 1947 zu seiner aus der Heimat vertriebenen Familie nach Hunderdorf kam, arbeitete er zunächst bei der Hunderdorfer Firma Greiert und dann seit 1952 bis zum Rentenbezug 34 Jahre lang im Möbelproduktenwerk. Elli Lauschner (72 Jahre), eine gebürtige Stache, stammt aus Langenbielau (Schlesien). Dort wuchs sie auch auf, arbeitete dann als Fabrikarbeiterin bis zur Vertreibung aus der Heimat 1947. Ihren zwei Söhnen war sie stets eine fürsorgliche Mutter.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.11.1999


Skilift für Kinder wurde angeschafft
Skiabteilung hat in der neuen Saison einiges vor – Leitung vorgestellt
Hunderdorf.
(he) In einer Mitgliederversammlung der Skiabteilung des SV Hunderdorf erfuhren die Skifreunde von den bisherigen Tätigkeiten in der Abteilung und von den zukünftigen Vorhaben. Zunächst stellte Abteilungsleiter Josef Ziesler die neue Abteilungsleitung vor. Der gehören neben dem Abteilungsleiter Heinz Hentschirsch als Stellvertreter, Eleonore Schötz als Kassiererin, Werner Neumaier als Schrift- und Geschäftsführer, Xaver Obermeier als Organisator für Ausflüge und Fahrten, Hans Grill als Hüttengeschäftsführer und Erwin Bierlmeier als technischer Leiter an. Ein Jugendleiter werde noch gesucht.
Nach verschiedenen Gesprächen und Verhandlungen unter anderem auch in zwei Sitzungen der Abteilungsleitung und der Übungsleiter, habe man einen Kinderskilift anschaffen können. Dieser werde nun installiert. Mit Willi Himmelstoß habe man einen Anwärter für den Grundstufenlehrgang melden können, so der Abteilungsleiter. Natürlich stießen die geplanten Vorhaben für die kommende Wintersaison auf großes Interesse. Anmeldungen für Ausflüge und Fahrten seien stets bei Xaver Obermeier zu tätigen. Die Saisoneröffnungsfahrt werde am 11./12. Dezember erfolgen. Im Februar werde ein Zweitagesausflug organisiert. Am kommenden Samstag komme der Nikolaus zu den Kleinen der Skiabteilung. Die Skikurse würden im gewohnten Rahmen durchgeführt, wobei für den ersten Skikurs und für den Snowboardkurs vom 26. bis 30. Dezember keine Anmeldungen mehr möglich seien. Anmeldungen für den Skikurs 2 vom 2. bis 6. Januar seien schriftlich an Heinz Hentschirsch zu richten. Je nach Schneelage finde im Januar 2000 ein Flutlicht-Skikurs für Erwachsene statt. Um die körperliche Fitness zu verbessern und um für die Wintersaison gerüstet zu sein, biete der Skiclub allwöchentlich eine Skigymnastik an, für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren freitags von 17 bis 18 Uhr und für Erwachsene donnerstags von 20 bis 21 Uhr.
Dieser Termin führte zu einer lebhaften Diskussion. Für die Kinder und Jugendlichen starte die Abteilung eine Ein-Tages-Fahrt am 12. Februar 2000 nach Flachau. Am Faschingsdienstag werde in der Skihütte ein lustiges Faschingstreiben durchgeführt. Mit dem Aufruf, sich rege für den Hüttendienst zur Verfügung zu stellen, schloss der Abteilungsleiter die Versammlung.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.11.1999


Der „Waldprophet“ aus der Sicht seiner Zeit
War der Mühlhiasl ein Seher? – Was ist zu halten von seinen sogenannten „Prophezeiungen?“
Mitterfels.
(ps) „Wer wagt, gewinnt!“ Sigurd Gall, Konrektor a.D., zuhause in Osterhofen und Uttendorf, Markt Mitterfels, handelte nach diesem Spruch und der Erfolg gab ihm recht. Jahrelang ging er allen Quellen, allen Veröffentlichungen, allen Erzählungen nach. Er suchte aber auch Archive auf, sprach mit Historikern und lieferte nun ein Werk ab, das wissenschaftlichen Prüfungen standhalten kann. Sigurd Gall kam durch seine intensiven Nachforschungen auf überraschende Ergebnisse. Sie werden im „Mitterfelser Magazin“ des Jahres 2000 zu lesen sein. Auf Wunsch des Bayerwaldvereins und des „Arbeitskreises Heimatgeschichte“ in Mitterfels trug er Ausschnitte daraus interessierten Zuhörern im Burgzimmer des Heimatmuseums vor.
Das Burgzimmer war brechend voll, als Sigurd Gall nach der Begrüßung durch den Waldvereinsvorsitzenden Martin Graf sagte: „Das Thema Mühlhiasl ist so umfangreich, daß man es nicht an einem Abend erschöpfend behandeln kann. Ich habe Ausschnitte gewählt mit den wichtigsten Daten, Ereignissen, Aussagen.“ Die naturgegebene Neugierde des Menschen erstreckt sich auch auf die Zukunft.
Weissagungen verschaffen Ansehen
Der Name „Mühlhiasl“ sei irreführend, es ist kein Familienname, sondern leite sich davon ab, daß er eine Mühle betrieb, so Sigurd Gall. Nun seien zwei Gestalten des 19. Jahrhunderts im Spiel, auf die der Name angewendet wird. Der eine sei ein Stormberger, auch Starnberger (vielleicht abgeleitet aus „Stoaburger“?). Von ihm sei kein Geburtstag, kein Vorname, kein Sterbetag bekannt, nur, daß er 1766 erstmals erwähnt wurde. Er sei Aschenbrenner gewesen, also in einer Glashütte beschäftigt. Der Vorname Mathias für ihn tauche erst viel später auf. Von ihm stammten erste Aussagen. Sie seien darauf angelegt gewesen, Zukunftsangst zu verbreiten. Das Volk glaubte, denn Seher genossen großes Ansehen. Es könnte sein, vermutet Gall, daß der Starnberger ein „Gastarbeiter“ aus Böhmen war. Dort habe es ein verarmtes Adelsgeschlecht namens „Starhemberger“ gegeben.
Von dem anderen Mühlhiasl weiß man, daß er Mathias Lang hieß, am 16. September 1753 geboren wurde, am 19. August 1788 heiratete, die Mühle in Apoig (heute Ortsteil von Hunderdorf) betrieb. Bis 1800 sind acht Kinder bezeugt. 1801 verkaufte Mathias Lang die Mühle, 1805 starb er als Gärtner in Straubing. Es könne also nicht gut sein, daß er sich zur gleichen Zeit in Zwiesel als Aschenbrenner aufhielt. Ein Romanschreiber sage, daß der Mühlhiasl, ein Aschenbrenner, 1809 in Zwiesel beerdigt wurde.
Zeit der Aufklärung und Säkularisation
Von einem Propheten Starnberger wisse man einige Aussagen, die allerdings später auch beim Mühlhiasl auftauchen und auch anderswo in Deutschland in ähnlicher Form: „Wenn die Zeit des Weltabräumens kommt, muß man mit drei Laib Brot flüchten, man muß einen eisernen Kopf haben; wenn man hinterher noch eine Kuh findet, muß man ihr eine silberne Glocke umhängen. Diese Zeit kommt, wenn die Frauen „hohe“ Schuhe tragen, Kleider tragen wie die Stadtleute.“ Auch diese Aussagen finden sich mehrmals in Deutschland, auch bei Mathias Lang.
Hier ging es vielfach um religiöse Einrichtungen und Bräuche, die abgeschafft wurden, wie 1764 die Passionsspiele, 1800 das Wetterläuten, 1801 die Christmette, 1802 das Färben von Ostereiern und 1803 die Beseitigung aller Marterl. Der Freisinger Dom sollte abgebrochen werden und auch die Wieskirche. 1803 gab es in ganz Bayern nur einen Bischof, den von Passau. In Regensburg saß auch noch ein Bischof, aber der war zugleich freier Reichsherr und konnte nicht abgesetzt werden.
Der Mühlhiasl soll viel über Erscheinungen dieser Zeit gesagt haben, seine Aussagen verstehen sich laut Gall als Glaubensbeschreibung, während der Stormberger das Ende der Religion überhaupt voraussagte. Mit der Säkularisation, die 1803 begann, wurde auch das Kloster Windberg aufgelöst. Den Patres ging es schlecht, sie mußen eine wertvolle Monstranz verkaufen, um leben zu können. Einige Patres blieben noch, bis man ihnen eine letzte Frist setzte.
Ereignisse in die Zukunft übertragen
Vom Hörensagen kannte der Mühlhiasl Geschichten von Ereignissen aus der Kriegszeit. Es ist ziemlich sicher, daß er dieses Wissen in die Zukunft übertrug und damit Schreckgespenster für künftige Generationen malte.  Daher stammt mit Sicherheit auch die ominöse Aussage von den Rotjankerln. Die Österreicher trugen in der Zeit des Erbfolgekrieges rote Jacken. Seitdem hat es dies in keinem Land Europas mehr gegeben.
Mit dem König Maximilian ging es den Leuten wieder gut. Bei Mühlhiasl heißt es darum: „Wenn die Bauern Kuchen essen, mit blanken Stiefeln in die Miststatt steigen, Hühner selber essen und politisieren, dann ist die Zeit für die große Katastrophe nicht mehr weit.“ Daß die „Rotjankerl“ von Pilgramsberg her kommen, diese Aussage ist nicht unbedingt verkehrt, denn die Straßen waren Einfallswege für Feinde und die Österreicher waren in unsere Gegend tatsächlich aus dieser Richtung gekommen.
Erst mit der Zeit wurden dann in Veröffentlichungen aus den Rotjankerin die „Roten“ und da konnte man natürlich die Kommunisten, die Bolschewiken meinen. Wenn der Mühlhiasl sagt: „Die Soldaten reiten beim unteren Tor herein und die Leute sitzen beim oberen Wirt noch beim Bier“, so erinnert das haargenau an die schnelle Eroberung Straubings. Auch andere sogenannte Prophezeiungen des Mühlhiasl sind Ereignisse der Zeit vor und um 1800, also vor oder zur Zeit des „Waldpropheten“. So zum Beispiel: „Die Leute werden immer gescheiter“, das erinnert an die Einführung der Schulpflicht 1771.
Sigurd Gall wies noch eine ganze Reihe von Aussagen des Mühlhiasl nach, die nur als Zeitbeschreibung angesehen werden können. Die Lebensdaten des Mathias Lang belegten eindeutig, daß er nicht der Sormberger (Starnberger) aus der Gegend von Zwiesel sein kann. Die ersten Veröffentlichungen über die Weissagungen des Mühlhiasl in unserer Gegend stammten von Pfarrer Landstorfer aus Oberalteich im Jahre 1923. Sie seien mehr als eine Sammlung von Aussagen aus dem Volk anzusehen, auf keinen Fall wissenschaftlich zu beweisen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.11.1999

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