1988# 01

Radweg zwischen Straubing und Hunderdorf im Herbst 1988 fertig
Straubing-Bogen. Nachdem der Kreistag des Landkreises Straubing-Bogen sowie die beteiligten Gemeinden und das Straßenbauamt Deggendorf grünes Licht für die Verwirklichung des Radweges zwischen der Landkreisgrenze zur Stadt Straubing und Hunderdorf gegeben haben, hat nunmehr Oberbürgermeister Scherl in einem Schreiben an Landrat Weiß mitgeteilt, daß sich auch die Stadt Straubing an der Realisierung des Projektes im Stadtgebiet beteiligen will. Landrat Weiß zeigte sich sehr erfreut darüber, daß damit spätestens im Herbst 1988 ein erster großer Teilabschnitt des Radweges fertiggestellt werden kann. Damit wird auch den Bewohnern der Stadt Straubing die Möglichkeit eröffnet, den nördlichen Landkreisteil auf dem Drahtesel zu „erfahren“. Dies würde einen weiteren wichtigen Beitrag zur Steigerung des Freizeit- und Erholungswertes für die gesamte Region bedeuten.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.01.1988


Das alte Haus – Erhaltenswerter Besitz
„Landschaftsgebundenes Bauen“ ist ein Schlagwort, das in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die früher, besonders nach dem letzten Krieg üblichen Steinblockhäuser werden immer mehr durch Bauten ersetzt, bei denen das heimische Baumaterial Holz wieder Verwendung findet. In den vergangenen Jahrhunderten war es selbstverständlich, die Häuser aus Holz zu errichten. Viele erhaltene alte Bauernhäuser geben Zeugnis von dieser landschaftsgebundenen Bauweise.
Landschaftsgebunden zu bauen heißt aber auch, alte Bausubstanzen zu erhalten bzw. zu sanieren. Da Holz kurzlebiger ist als Stein, sind viele alte Häuser dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen oder sind so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, daß eine Sanierung für die Besitzer oft zu hohe finanzielle Opfer abverlangt und daher nicht instandgesetzt werden. Die ehrwürdigen Bauten verkommen immer mehr und sind kaum noch eine Zierde in unserer schönen Landschaft.
„Kahle graue Häuser sind ein Greuel“ stand 1980 als Überschrift in einer Zeitung, in der Naturfreunde und Umweltschützer alle Bauwilligen aufforderten, wieder mehr Holz beim Bau ihrer Häuser zu verwenden. Dieser Aufruf hat in den letzten Jahren bei vielen ein offenes Ohr gefunden. Dabei wurde die echte, unverfälschte Bauweise berücksichtigt.
In Netzstuhl, auf dem Anwesen Max Hafner, steht ein fast 300 jähriger Bau (1793), der noch vor wenigen Jahren immer mehr verfiel, da das Balkenholz morsch und faul war. Dabei handelt es sich um das größte alte Bauernhaus in der weiten Umgebung. In der alten Stubn fanden die Hühner und Schweine ein Zuhause. So war es leicht vorauszusehen, daß früher oder später wieder ein altes bäuerliches Denkmal verschwinden würde.
Daß nun dieses alte Bauernhaus doch noch gerettet wurde, ist dem Besitzer Max Hafner zu danken. Dieser Meinungswandel zur Erhaltung alter Bausubstanzen ist anerkennenswert und sollte landesweit Nachahmer finden.
Die alten morschen Balken wurden durch neues Holz ersetzt, wo eine Rettung nicht mehr möglich war. Dabei achtete man streng darauf, daß der alte Baustil auch in jeder Kleinigkeit erhalten blieb. So kann man an dem erneuerten Bauernhaus einwandfrei studieren, wie unsere Vorfahren gebaut und gelebt haben. 60 % der Außensanierung übernahm das Amt für Denkmalsschutz. Für die Innenrenovierung müßte der Besitzer selber aufkommen. Da diese Maßnahme Unsummen verschlingen würde, ist es fraglich, ob das Gebäude jemals soweit instandgesetzt wird, daß man darin wohnen kann.
Das Haus in Netzstuhl war ursprünglich ein Wohnstallgebäude, d. h., daß die Wohnräume des Bauern, des Gesindes und des Viehs unter einem Dach untergebracht waren. Unten befanden sich die Wohn-, Schlaf- und Austragsstube. Über einen Gang gelangte man in den Stall, der hier mit sehenswerten böhmischen Gewölben erbaut ist, in dem noch heute der Viehstall anzutreffen ist. Im Obergeschoß befanden sich die Räume für das Gesinde, die Weiber- und Männerkammer. Über dem Stall war der Heustadel, der über eine Treppe im Osten zu erreichen ist. Diese Bauweise hatte den Vorteil, daß in schneereichen Wintern der Bauer und sein Gesinde das Haus nicht verlassen mußten, um das Vieh zu versorgen. Selbst das Viehfutter war im selben Gebäude zu finden.
Über der Haustür befand sich früher die nur 20 cm große wertvolle Figur „Christus auf Rast“, die von einer kleinen Marienfigur ersetzt wurde. In einem Wassergrant vor dem Haus plätschert wie eh und je das Wasser. Zuletzt war das Haus 1968 bewohnt. Das Haus ist schon immer im Besitz der Familie Hafner gewesen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Anträge auf Gewährung der Gasölverbilligung sowie Bodenerhebung 1988
Hunderdorf/Neukirchen/Windberg. Ab sofort können alle Landwirte, die im Jahr 1987 Gasöl (Dieselkraftstoff) bezogen und diesen für landwirtschaftliche Arbeiten verbraucht haben Antrag auf Gasölverbilligung stellen; die Gasölrechnungen bzw. Lieferbescheinigungen sowie Bescheinigungen über Nachbarschaftshilfe und Maschinenringabrechungen sind mitzubringen.
Gleichzeitig werden alle Landwirte im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf mit einer landwirtschaftlich genutzte Fläche von mindestens 1 ha gebeten, bezüglich der Bodennutzungshaupterhebung vorzusprechen.
Die Antragstellung erfolgt für die Gemeinde Hunderdorf:
ab sofort bis spätestens 12. Februar 1988 während der allgemeinen Dienstzeiten im Verwaltungsamt Hunderdorf.
Gemeinde Neukirchen: ab sofort bis spätestens 12. Februar 1988 während der allgemeinen Dienstzeiten im Gemeindeamt Neukirchen.
Gemeinde Windberg: ab sofort jeden Mittwoch nachmittag bis einschl. 10.2.1988 in der Außenstelle Windberg sowie während der allgemeiner Dienststunden bis 12. Februar 1988 im Verwaltungsamt Hunderdorf.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Melde- und Beitragsrecht zum 1.1.1988
Informationen über die ab 1.1.1988 gültigen Beitragssätze, Einkommens-, Bemessungs- und Entgeltgrenzen
Beitragssätze
Die Beitragssätze zur Krankenversicherung bleiben ab 1.1.1988 stabil. Diese betragen weiterhin wie folgt:
allgemeiner Beitragssatz 11,4 v.H.
erhöhter Beitragssatz 14,5 v.H.
Umlagesätze der Lohnausgleichskasse für Krankheitsaufwendungen 2,4 v.H.
für Mutterschaftsaufwendungen 0,1 v.H.
Der Beitragssatz zur Rentenversicherung der Arbeiter und Angestellten bleibt unverändert mit 18,7 v.H.
Der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung bleibt konstant mit 4,3 v.H.
Beitragsbemessungsgrenzen
Die sog. Beitragsbemessungsgrenzen, bis zu deren Höhe Beiträge maximal zu berechnen sind, ändern sich ab 1.1.1988 wie folgt:
– in der Krankenversicherung mtl. 4500,– DM (bis 31.12.87 4275,- DM),
– in der Renten- und Arbeitslosenversicherung mtl. 6000,– DM (bis 31.12.87 DM).
Jahresarbeitsverdienstgrenze für Angestellte
Die Versicherungspflichtgrenze erhöht sich in gleichem Umfang wie die Beitragsbemessungsgrenze ab 1.1.1988 auf jährlich 54.000,- DM (mtl. 4500,- DM).
Entgeltgrenze für Geringverdiener
Die Entgeltgrenze für Geringverdiener (Arbeitnehmer, für die der Arbeitgeber die Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge allein zu tragen hat) erhöht sich ab 1.1.1988 von derzeit mtl. 570,- DM auf 600,– DM.
Versicherungsrechtliche Beurteilung von geringfügigen Beschäftigungen
Bis 31.12.87 besteht in der Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung Versicherungsfreiheit, wenn die Beschäftigung unter 15 Stunden in der Woche ausgeübt wird und das Arbeitsentgelt nicht mehr als 430,- DM mtl. beträgt (bei höherem Arbeitsentgelt 1/6 des Gesamteinkommens nicht überschritten wird).
Ab 1.1.1988 wird die Grenze von 430,- DM bundeseinheitlich auf 440,– DM erhöht (die anderen Grenzwerte bleiben wie bisher bestehen).
Neue Bewertungssätze für die Sachbezüge in der Sozialversicherung
Aufgrund der Verordnung über den Wert der Sachbezüge für das Kalenderjahr 1988 wurden die Sachbezüge in der Sozialversicherung ab 1.1.1988 neu festgesetzt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Vom Gemeinderat Windberg
(Sitzung am 14.12.1987)

Bei der kürzlich im Gemeindeamt Windberg stattgefundenen Sitzung beschloß der Gemeinderat den Neuankauf des gemeindlichen Unimogs, um bei den Arbeiten des Winterdienstes einsatzfähig zu sein. Den bisherigen alten und bereits reparaturanfällig gewordenen Unimog löst nunmehr ein neuer Mercedes-Benz U 1200, verstärkt mit 150 PS ab. Zugleich wird ein neuer Doppelkammer-Streuautomat beschafft, der jedoch erst im Januar ausgeliefert werden kann.
Dieses neue Streugerät ermöglicht eine Streugutersparnis von bis zu 25 % durch die feine Dosierung. Es kann auch umweltfreundlich gestreut werden, denn durch das Doppelkammer-System kann Splitt (Zweidrittel) und Streusalz (Eindrittel) geladen werden, wobei nur das eine oder andere Streumittel, aber auch als Gemisch gestreut werden kann.
Die Gesamtkosten beziffern sich auf insgesamt 192.000 DM und werden auf die Haushaltsjahre 1987/88 verteilt. Der Ankauf ist eine Investition für einen längeren Zeitraum und sichert die Durchführung des Winterdienstes und auch des Straßenunterhaltes allgemein.
Desweiteren beriet der Gemeinderat über die Vergabe der Bauarbeiten für das Baugebiet „Steinhöhe“. Bürgermeister Schmidbauer gab dem Gemeinderat das Ausschreibungsergebnis und die Angebotswertung bekannt, ebenso den Preisspiegel. Nach Beratung entschied der Gemeinderat einstimmig, den Zuschlag an den billigsten Angebotssteller, der Fa. Ohneis, zu erteilen bei einer Auftragssumme von rd. 272.000 DM.
Der Auftrag beinhaltet die Herstellung der Erschließungsstraße sowie den Bau der Kanal- und Wasserleitung zum Baugebiet, in dem zwölf Bauparzellen ausgewiesen sind.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates Windberg (29.12.1987)
Bei der Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates Windberg im Gasthaus Amann konnte Bürgermeister Dietmar Schmidbauer feststellen, daß im Jahre 1987 die anvisierten Ziele größtenteils erreicht und verwirklicht werden konnten. Schmidbauer stellte die gewichtigeren Maßnahmen nochmals und dankte abschließend insbesondere den Bürgermeisterstellvertretern, dem Gemeinderat, dem Gemeinde- und Verwaltungspersonal sowie der Pfarrei recht herzlich für die gute Zusammenarbeit. Dem erfolgreichen Sportschützen Erich Kräh überreichte der Bürgermeister die Silbermedaille der Gemeinde.
In seiner Rede zum Jahreswechsel konstatierte Bürgermeister Dietmar Schmidbauer eingangs, daß für die Gemeinde im großen und ganzen die Ziele erreicht und verwirklicht wurden. Der Bürgermeister rief die wichtigsten Einnahmen der Gemeinde in Erinnerung, ebenso die gewichtigeren Umlagen wie z.B. die Schulverbandsumlage mit 89.500 DM und die VG-Umlage mit rd. 60.000 DM. Für den Brandschutz seien 6.600 DM ausgegeben worden, für die Instandsetzung des FFW-Gerätehauses weitere 5.500 DM.
Für den Straßenunterhalt einschl. ABM seien 172.000 DM ausgegeben worden, wogegen 141.000 DM an Zuschüssen verbucht wurden. Bei der Wasserversorgung wurden 25.000 DM ausgegeben gegenüber Einnahmen von 21.000 DM. Für den Anteil der Straßenbaumaßnahme Irensfelden im Rahmen der Flurbereinigung brachte die Gemeinde noch 10.000 DM auf und konnte einen Kfz.-Mittelzuschuß des Landkreises von 6.000 DM vereinnahmen. Für die GVStr. Oberbucha – Untermühlbach wurde ein Anteilsbetrag von 39.000 DM bezahlt.
Für den Unimog wurden 115.000 DM verausgabt. Erfreulich sei, so Schmidbauer, daß für die Straßenentwässerung vom Landkreis der Anteilsbetrag insgesamt mit 110.000 DM ausbezahlt wurde.
Dank richtete der Bürgermeister abschließend für die Mitarbeit an die Gemeinderäte sowie an die Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Schuster und Hermann Bruckmüller sowie an das Gemeindepersonal, ferner an das Verwaltungspersonal mit Geschäftsleiter Xaver Kern an der Spitze. Dank richtete der Bürgermeister auch an Pfarrer Ephrern für die gute Zusammenarbeit, wobei der Bürgermeister versicherte, daß die Gemeinde bestrebt gewesen sei, der Pfarrei entgegenzukommen.
Auszeichnung für Erich Kräh
Dann nahm Bürgermeister Schmidbauer die Ehrung des verdienten Windberger Sportschützen Erich Kräh vor. Erich Kräh von den Winithschützen war im Jahre 1987 besonders erfolgreich. Bei der Gaumeisterschaft belegte er mit je 269 Ringen den ersten Platz im 100 m Kleinkalibergewehrschießen sowie mit dem Zimmerstutzen. Bei der Niederbayer. Meisterschaft sicherte sich Erich Kräh im 100 in KK mit 273 Ringen den dritten Platz und belegte in der Waffenart Zimmerstutzen ebenso den dritten Platz mit 268 Ringen. Dies bedeutete die Startberechtigung bei der Bayer. Meisterschaft und auch hier behauptete sich der Winithschütze recht gut. Er belegte im 100 m KK mit 277 Ringen den siebten Platz und mit dem Zimmerstutzen den zweiten Platz mit 278 Ringen.
Dieser Er folg war auch die Fahrkarte zur deutschen Meisterschaft. Dort erzielte Kräh noch beachtliche Plazierungen. Im 100 in KK kam es zu einer mittleren Wertung in der Teilnehmerliste und mit dem Zimmerstutzen schaffte er mit 270 Ringen sogar den fünften Platz.
Bürgermeister Schmidbauer bezeichnete Erich Kräh als ruhigen, pflichtbewußten Schützen, der mit großem Erfolg auch die Jugendarbeit im Verein betreut. Als Auszeichnung der Gemeinde überreichte der Bürgermeister an Erich Kräh die Münz-Medaille der Gemeinde in Silber.
Dank an Bürgermeister und Gemeinderat
2. Bürgermeister Schuster dankte dem ersten Bürgermeister für die geleistete Arbeit für die Gemeinde. Schuster bezeichnete es als erfreulich, daß trotz der getätigten Investitionsausgaben der Schuldenstand weiter gesenkt werden konnte. Dank richtete Schuster auch an Bürgermeister und Gemeinderat für die zuletzt recht harmonische Arbeit im Gemeinderat.
Dritter Bürgermeister Hermann Bruckmüller sprach ebenso Dankesworte an den ersten Bürgermeister und für die Zusammenarbeit im Gemeinderat.
Pfarrer Ephrem sagte seinerseits ein Vergelts-Gott für die Zuschüsse und Unterstützung der politischen Gemeinde, wie z.B. für den Orgelkreis, den Seniorenclub und den Friedhof. In der Arbeit, so der Pfarrer, müsse der Mensch an erster Stelle stehen und der Pfarrer wünschte, daß der Gemeinderat und Pfarrgemeinderat auch ein offenes Ohr für Härtefälle haben.
Geschäftsleiter Kern dankte seitens der Verwaltung wie auch persönlich für die Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Gemeinderat sowie den verschiedenen Einzelpersonen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Gemeldete Veranstaltungen in der Gemeinden Hunderdorf
15.01.1988:
FWG Hunderdorf-Steinburg-Gaishausen: Kappenabend im Gasthaus Wagner-Freudenstein. Der Kappenabend des VdK Steinburgs im Gasthaus Solcher, Wegern, entfällt.
16.01.1988:
Bayerwaldverein: Vereinsball im Gasthaus Sandbiller
EC Steinburg: Ball im Gasthaus Solcher, Ehren
22.01.1988:
Schützenverein Großlintach: Ball im Gasthaus Plötz-Schlecht
23.01.1988:
Hausball Karl Solcher, Ehren
30.01.1988:
FFW Hunderdorf: Ball bei Sandbiller
06.02.1988:
FFW Steinburg: Ball im Gasthaus „Zum Berger-Bräu“
Sportverein Hunderdorf: Faschingsball im Gasthaus Sandbiller
12.02.1988:
Trachtenverein: Ball im Gasthaus Wagner-Freudenstein
13.02.1988:
Stammtisch Au vorm Wald: Ball im Gasthaus Wagner-Freudenstein
14.02.1988:
FFW Gaishausen: Kappenabend bei Solcher, Ehren
15.02.1988:
Stammtisch Lintach/Hunderdorf: Rosenmontagsball im Gasthaus Plötz-Schlecht
Fremdenverkehrsverein Steinburg e.V.: Kappenabend mit Tombola im Gasthaus „Zum Berger-Bräu“
05.03.1988:
Trachtenverein: Generalversammlung im Gasthaus Baier-Edbauer
12.03.1988:
FFW Hunderdorf: Jahreshauptversammlung im Gasthaus Baier-Edbauer
19.03.1988:
Stammtisch Lintach/Hunderdorf: Generalversammlung mit Rückschau auf 10-jähr. Bestehen
30.04.1988:
Fremdenverkehrsverein Steinburg e.V.: Maibaumaufstellen beim Gasthaus „Zum Berger-Bräu“
12.06.1988:
Stammtisch Lintach/Hunderdorf: Gartenfest beim Gasthaus Plötz-Schlecht
17. – 23.06.1988:
FFW Steinburg: 115-Jahrfeier mit Kirchweihfest
24.06.1988:
Fremdenverkehrsverein Steinburg e.V.: Sonnwendfeier Steinburg, Nähe Anwesen Petzendorfer
25. – 26.06.1988:
Kath. Frauenbund: 20-Jahrfeier
10.07.1988:
Bayerwaldverein: Wandertag
17.07.1988:
Primizfeier in Pfarrkirche Hunderdorf von Frater Anselm
15. – 18.07.1988: oder 22.- 25.07.1988:
Hunderdorfer Volksfest
17.07.1988 oder 24.07.1988:
Trachtenverein: Gartenfest
03.12.1988:
FFW Gaishausen: Christbaumversteigerung im Gasthaus Solcher
18.12.1988:
EC Steinburg: Weihnachtsfeier im Gasthaus Solcher
07.01.1989:
FFW Gaishausen: Ball im Gasthaus Solcher, Ehren
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Eigenbeteiligung bei Kuren
Darauf hat kürzlich der Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner (Vdk), Ortsverband Hunderdorf/Windberg bei der Arbeitssitzung hingewiesen.
Der erste Vorsitzende konnte dazu alle Vorstandsmitglieder begrüßen und er freute sich für die rege Mitarbeit bei allen Tätigkeiten im Ortsverband.
Seit einigen Jahren müssen die Versicherten und Rentner sich mit einem Betrag von 10 Mark pro Tag an den Kosten von Kuren der gesetzlichen Rentenversicherung beteiligen. Von dieser Vorschrift gibt es jedoch eine Reihe von Ausnahmen und Härtefallregelungen, die jeder kennen sollte. Im folgenden deshalb einige Hinweise über diese Regelungen im einzelnen:
Mit 10 Mark pro Tag an der Kur beteiligen muß sich grundsätzlich jeder, der während der Kur seinen Lohn oder sein Gehalt weiterbezieht.
Ist der Anspruch auf Arbeitsentgelt jedoch abgelaufen, wegen Erwerbsunfähgikeit zum Beispiel, und der Rentenversicherungsträger zahlt deshalb als Lohnersatz ein Übergangsgeld, so ist keine Eigenbeteiligung fällig. Der Grund: Das Übergangsgeld ist niedriger als der vorherige Nettoverdienst, womit bereits eine Beteiligung an den Kurkosten erbracht ist.
Die Eigenbeteiligung fällt außerdem ganz weg, wenn der Versicherte Sozialhilfe bezieht oder jünger als 18 Jahre ist. Ebenso entfällt die Zuzahlungspflicht normalerweise wenn die Kur mit einer Krankenhausbehandlung vergleichbar ist, bei der Behandlung von Tuberkulose oder Suchtkrankheiten zum Beispiel.
Auf Antrag teilweise von der Zuzahlung befreit werden kann, wer mindestens ein Kind hat oder arbeitslos ist oder nicht arbeiten kann, weil er pflegebedürftig ist.
Voll von der Zuzahlung befreit wird, wer normalerweise kein Arbeitseinkommen bezieht und statt dessen beispielsweise von Rente oder Mutterschaftsgeld lebt. Voraussetzung ist hier, daß die Nettoeinkünfte nicht höher liegen als derzeit 1.205 Mark monatlich.
Eine ähnliche Regelung gilt für Personen, die überhaupt keine Einkünfte haben, Hausfrauen zum Beispiel. Auch hier ist Voraussetzung, daß das verfügbare Einkommen, aus dem der Lebensunterhalt bestritten wird – Einkünfte des Ehegatten zum Beispiel oder Mieteinnahmen -, bestimmte Grenzbeträge nicht übersteigen.
Wer glaubt, so der Referent, unter eine dieser Sonderregelungen zu fallen, sollte den Antrag auf Befreiung von der Zuzahlung am besten zugleich mit dem Kur-Antrag stellen, damit der Versicherungsträger über beide Anträge gleichzeitig entscheiden kann.
Antragsformulare mit genauen Erläuterungen sowie Kur-Anträge gibt es bei den Auskunfts- und Beratungsstellen der Landesversicherungsanstalten und der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, bei den Versicherungsämtern und Versichertenältesten, bei den Stadt- und Gemeindeverwaltungen sowie bei allen Krankenkassen.
Zum Schluß der Arbeitstagung dankte der 1. Ortsvorsitzende, Rudolf Karl, für die Zusammenarbeit, man wünschte den Mitgliedern und Freunden des VdK-Ortsverbandes für das Jahr 1988 Gesundheit und 366 frohe, zufriedene Tage.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Freiw. Feuerwehr
Am Samstag, den 12.03.1988 findet um 19.30 Uhr die Jahreshauptversammlung der FFW im Gasthaus Baier-Edbauer statt.
Alle Mitglieder sind hierzu herzlich eingeladen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Bauernjahrtag in Neukirchen
Bürgermeister Lobmeier dankte dem Verein
Am Nachmittag landwirtschaftliche Vorträge
Die Bundesrepublik Deutschland führt die Weltrangliste der Exportländer an. Sie exportiert ungefähr ein Drittel des Bruttosozialprodukts, deshalb ist sie auf Gedeih und Verderb auf den Außenhandel angewiesen bzw. an diesen gebunden. Der Überschuß an Nahrungsmitteln auf der Welt belastet den gesamten Warenverkehr, da die Entwicklungsländer hauptsächlich Agrarländer sind und ihre Schulden wieder in landwirtschaftlichen Produkten zahlen sollen bzw. müssen. Aufgrund dieser Überproduktion sind die Weltmarktpreise drastisch gefallen und betragen bei Butter heute noch fünfzig Pfennige pro Kilogramm. Für die Politiker gibt es schier unüberwindliche Probleme zu lösen. Dies sagte Molkereidirektor Paul Scheubmayer (Niederwinkling) beim diesjährigen „Bauernjahrtag Neukirchen/Haggn und Windberg“ am vergangenen Montag im Gasthof Hiebl in Haggn. Grußworte entboten Landrat Ingo Weiß, BBV-Kreisobmann und stellvertretender Landrat Franz Buchner und Dr. Huber Josef Huber vom Tierzuchtamt Landshut. Für die einzelnen Ausschüsse fanden satzungsmäßig Ergänzungswahlen statt.
Der diesjährige Bauernjahrtag begann mit einem Kirchenzug unter Vorantritt der Blaskapelle „Felsnstoana“ von Haggn aus in Richtung Neukirchen, wo Pfarrer, Pater Englmar Holzer den Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder zelebrierte. Für die musikalische und gesangliche Umrahmung sorgte der gemischte Chor unter Leitung von Organistin Häuslmeier. Die kirchliche Feier endete mit einem Libera vor dem Kriegerdenkmal.
Die Jahreshauptversammlung fand im Gasthof Hiebl in Haggn statt. Der 1. Vorsitzende des Bauernhilfsvereins begrüßte die sehr zahlreich gekommenen Mitglieder, namentlich Landrat Ingo Weiß, dessen Stellvertreter und BBV-Kreisobmann Franz Buchner, Bürgermeister Heinrich Lobmeier, Molkereidirektor Paul Scheubmayer, Landwirtschaftsdirektor Leo Gottschalk, Kreisrat und Alt-MdB Alois Rainer, Kreisrat und Bürgermeister Josef Stadler, Kreisrat Alfons Kain, Raiffeisengeschäftsführer Biegerl (Hunderdorf), BBV-Geschäftsführer Bauer, Dr. Huber vom Tierzuchtamt Landshut und schließlich die Repräsentanten des Nachbar-Bauernhilfsverein Rattenberg, Zeitler, Kolbeck und Budweiser. In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der im vergangenen Jahr in die Ewigkeit abberufenen 14 Mitglieder.
Vorsitzender Erwin Niedermayer stellte in seinem Rechenschaftsbericht fest, daß beim vorjährigen Bauernjahrtag der seinerzeitige Staatssekretär, jetzt Staatsminister Simon Nüß1 in Neukirchen zu Gast war und den Festvortrag gehalten hatte.
Im Berichtsjahr standen zwei Vorstandssitzungen statt, an örtlichen und auswärtigen Festlichkeiten wurde teilgenommen, auch an den kirchlichen und an der „Dorfmeisterschaft“ des Schützenvereins Neukirchen. Niedermayer berichtete, daß der Verein einen Betrag von 300,– DM für die neue Kirchenorgel gespendet habe.
Man sei glücklich, daß das Jahr 1987 ohne Brandfälle abgelaufen sei, fuhr Niedermayer fort. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, auch bei der Vorstandschaft und wünschte sich, daß dies auch in der Zukunft so bleiben möge.
Kassier Hans Naimer erläuterte die Einnahmen und Ausgaben und Kassenprüfer Hans Fuchs bescheinigte eine tadellose Kassen- und Belegführung.
Dann war es Bürgermeister Heinrich Lobmeier, der sich an die Festsammlung wandte und feststellte, daß der Bauernhilfsverein Neukirchen/Haggn und Windberg derzeit über 700 Mitglieder zähle und somit die mitgliederstärkste Institution im Gemeindebereich sei. Der Bauernhilfsverein sei eine Selbsthilfeeinrichtung, die es sich zur Aufgabe gemacht habe, im Ernstfall unbürokratisch, schnell und gezielt zu helfen. Im Vordergrund gehe es darum, unverschuldet in Not geratenen Mitgliedern so gut wie nur möglich zu helfen. Lobmeiers Dank galt den Mitgliedern ebenso wie der rührigen Vorstandschaft mit Erwin Niedermayer an der Spitze, ehe er dem Verein auch im neuen Jahr ein kontinuierliche Aufwärtsentwicklung wünschte.
Die satzungsmäßigen Neuwahlen für den Hauptausschuß und die Ortsausschüsse erbrachten folgendes Ergebnis:
Hauptausschuß:
Stefan Primbs, Sankt Englmar
Josef Laschinger, Kager
Franz Retzer, Au v. Wald
Ortsausschuß Neukirchen:
Jusef Six, Hacka
Hans Fuchs, Hochstraß
Ortsausschuß Obermühlbach:
Xaver Diewald, Tausserdorf
Karl Schötz, Tausserdorf
Josef Hastreiter, Feldhof
Ortsausschuß Steinburg:
Egon Weinzierl, Röhrnau
Ortsausschuß Sankt Englmar:
Karl Venus
Ortsausschuß Perasdorf:
Albert Schätz, Wolfessen
Ortsausschuß Schwarzach:
Josef Artmeier
Die Satzungsänderung betreffend Besitzübergaben und die Aufnahme neuer Mitglieder beendeten den vormittägigen Teil.
Nach dem Mittagessen sprach Molkereidirektor Paul Scheubmayer (Niederwinkling) über das Thema „Ausblick auf dem Milchmarkt“ und „Die neue Hygieneverordnung“.
Der Milchmarkt war am Beginn des Jahres 1987 gekennzeichnet durch ein großes Überangebot und einem nicht minder großem Preisdruck. Vor allem litt der Export nach wie vor unter der sogenannten Wettbewerbsverzerrung, erfuhren die Anwesenden einleitend.
Am 01.April 1987 wurden die Kontingente erneut um drei Prozent endgültig und 5,5 Prozent vorübergehend gekürzt. Die Rückführung der Mengen zeigte ab Herbst dann einen gewissen Erfolg.
Für die Landwirte kam damit erneut das Problem der Anpassung, stellte der Referent fest. Die Kühe wurden zum Teil ausgemerzt, um zu einer Milchmengenreduzierung zu kommen. Der verregnete Sommer 1987 brachte eine zusätzliche Reduzierung der Milchmenge, sodaß viele Landwirte derzeit eine Unterlieferung der Quoten hätten. Die Marktpreise tendierten derzeit leicht nach oben und bei Abbau der Lagerbestände werde ein wenig Licht am Ende des Tunnels sichtbar, veranschaulichte der Molkereichef. Die Tage des grenzenlosen Anwachsens der Magermilch- und Butterbestände seien auf jeden Fall vorbei. Trotz alledem bestehe kein Grund zu euphorischem Jubelschrei, dämpfte Scheubmayer die Gemüter, denn es könne sein, daß trotz aller bisherigen Maßnahmen der Milchmarkt erneut ins Ungleichgewicht gerate.
Dann kam der Sprecher auf § 36 des Milchgesetzes zu sprechen, der das Inverkehrbringen von Imitationserzeugnissen (Soja-Eiweiß in Milchprodukten) in der Bundesrepublik Deutschland untersage. Die EG-Kommission sei da allerdings anderer Meinung, erfuhren die aufmerksamen Zuhörer, denn sie habe gegen dieses Imitationsverbot Klage beim Europäischen Gerichtshof erhoben.
Würde das Imitationsverbot fallen, wären weitere sechs bis sieben Millionen Tonnen Milch zuviel auf dem EG-Markt. Als weiteres Problem bezeichnete Paul Scheubmayer die Abhängigkeit der Deutschen Wirtschaft vom Export. Die Bundesrepublik habe Platz eins in der Weltrangliste der Exportländer eingenommen; sie exportiere ungefähr ein Drittel ihres Bruttosozialproduktes, Japan 13 Prozent und die USA nur neun Prozent.
Diese Zahlen machten deutlich, daß die Bundesrepublik Deutschland auf Gedeih und Verderb an den Außenhandel gebunden sei.
Der Überschuß an Nahrungsmitteln auf der Welt belaste den ganzen Warenverkehr, da die Entwicklungsländer hauptsächlich Agrarländer seien und ihre Schulden wieder in landwirtschaftlichen Produkten bezahlten. Die Entwicklungsländer seien geradezu gezwungen noch mehr zu produzieren, um ihre Schulden abtragen zu können; der Teufelskreis nehme kein Ende.
Für die Politiker gebe es hier schier unüberwindliche Probleme zu lösen, ließ Scheubmayer in diesem Zusammenhang wissen.
Scheubmayer wörtlich: „Aufgrund dieser Tatsachen geht an der Mengenreduzierung bzw. an der Quotenregelung in der Europäischen Gemeinschaft kein Weg vorbei.“ Aber: Bei uns, im agrarisch benachteiligten Gebiet des niederbayerischen Vorwaldes, wäre eine Ausweitung der Milchproduktion dringend vonnöten, erläuterte der Referent, da für unsere Landwirte keine andere Möglichkeit als die Grünlandwirtschaft bestehe. Außerlandwirtschaftliche Einkünfte bzw. Arbeitsplätze seien rar und wurden in letzter Zeit mehr und mehr reduziert, wie am Beispiel Nolte-Hunderdorf zu erkennen sei. Hingegen gebe es für Landwirte in Nähe von Dingolfing und Regensburg sehr wohl andere Möglichkeiten ihren Unterhalt zu bestreiten, auch durch Verpachtung der Landwirtschaft und durch Inanspruchnahme der Maschinenringe.
Dann kam Scheubmayer noch auf die Bestandsobergrenzen zu sprechen, auf die begrenzte Handelbarkeit der Kontingente und auf die Quotenabrechnung über mehrere Jahre verteilt.
Als weitere Sorge bezeichnete Scheubmayer den erneuten Abbau des Währungsausgleichs ab 01. April 1988 was zu einer Wettbewerbsbenachteiligung für unsere Produkte beim Export führe und gleichzeitig zum Druck auf die Marktpreise im Inland.
Deshalb müsse ein zusätzlicher Ausgleich geschaffen werden, der große soziale Komponenten einschließe. In diesem Zusammenhang plädierte der Referent für die Erhöhung der Mehrwertsteuer, damit die landwirtschaftliche Pflegearbeit der Landwirte finanziell. abgegolten werden könne. Abschließend rief Schebmayer alle Politiker, die Verbände und Organisationen auf, sich noch intensiver als bisher mit den Problemen in der Landwirtschaft zu befassen, damit die Existenz unserer Landwirte einigermaßen gesichert bleibe und der dörfliche Charakter unseres Landes, auch in noch den kommenden Jahrzehnten, so bleiben könne wie dies heute noch der Fall sei.
Landrat Ingo Weiß nahm zu einer Reihe von aufgeworfenen Fragen aus der Sicht des Landkreises Stellung, ehe er feststellte, daß das Jahr 1987 insgesamt für den Landkreis nicht schlecht gewesen sei. Man erreichte die 80 000-Einwohnergrenze und konnte in guter Zusammenarbeit mit den Kommunen eine Reihe neuer Arbeitsplätze schaffen. Allein hierfür stellte der Kreistag einen Betrag von 700 000,— DM zur Verfügung, berichtete der Landkreischef. Landrat Weiß kam dann auf die sinkenden Schülerzahlen zu sprechen und damit auf die Bestandsgefährdung einiger Schulen. Große Sorge bereite ihm die Firma Nolte in Hunderdorf, sagte der Landrat, denn dort stünden viele Arbeitsplätze zur Disposition.
Dr. Huber vom Tierzuchtamt Landshut erhärtete, daß es an den nunmehr festgesetzten Milchmengen nichts mehr zu rütteln gebe.
Hinweisend auf die Milchleistungsprüfungen meinte er, daß diese auch heute noch das einzige Kontrollmittel zur Bewertung der Kühe seien. Dr. Huber kam auch noch auf die Tierfütterung zu sprechen, auf Energiefutter und Maissillage und auf die Aufzucht von Jungtieren.
Den Rednerreigen beschloß BBV-Kreisobmann Franz Buchner. Er zeigte sich vom guten Gelingen des Neukirchener Bauernjahrtages beeindruckt, auch vom Zusammenhalt der Mitglieder und von der vorzüglichen Arbeit der Vorstandschaft und der Ortsobmänner.
Vorsitzender Erwin Niedermayer bedankte sich schließlich bei allen Referenten, den Ehrengästen und den Mitgliedern, ehe er zur abendlichen Tanzveranstaltung mit der Blaskapelle „Felsnstoana“ im Gasthof Hiebl einlud.
Damit und in dem Bewußtsein, einer guten Sache zu dienen, fand die bäuerliche Großveranstaltung ihren gelungenen Abschluß.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Bewährte Winithschützen-Vorstandschaft wiedergewählt.
Aktives Vereinsgeschehen 1987 – Sportliche Erfolge insbesondere der Vereinsjugend.

Am Sonntag-Nachmittag fand im Vereinslokal Hüttinger die Jahreshauptversammlung der Winithschützen statt. Dabei berichtete Schützenmeister Haimerl über zahlreiche Vereinsaktivitäten und die 25 jährige Bestehensfeier. Sportleiter Erich Kräh zog auf dem sportlichen Sektor positive Bilanz, wobei insbesondere die Vereinsjugend gut abschnitt.
Bei der anstehenden Neuwahl wurde der bewährte Schützenmeister Helmut Haimerl und seine weiteren Vorstandsmitglieder einmütig wiedergewählt.
Genau 49 Mitglieder waren zur diesjährigen Jahreshauptversammlung gekommen, wozu Schützenmeister Helmut Haimerl besonders Bürgermeister Dietmar Schmidbauer, Ehrenschützenmeister Heinrich Hartmannsgruber und die Fahnenmutter Maria Zeitlhofer mit Festdamen begrüßte. In seiner Zusammenfassung der Vereinsereignisse rief der Schützenmeister in Erinnerung die vorjährige Generalversammlung mit Mitgliederehrung, den gelungenen Schützenball sowie die außerordentliche Mitgliederversammlung wegen Beantragung der Gemeinnützigkeit. Desweiteren erfolgte des Patenbitten in Neukirchen und die Feier des 25jährigen Bestehens mit Weihe einer neuen Fahne, die den Höhepunkt des Vereinsjahres darstellte. Weitere Stationen im Vereinsgeschehen waren das Bergfest, die Beteiligung am Straubinger Volksfestzug sowie die Weihnachtsfeier.
Ein unvergeßlicher Trauertag war für die Winithschützen im Mai, als dem verstorbenen Herbergsvater Michael Hüttinger das letzte Geleit gegeben wurde.
Kassier Helmut Hartmannsgruber wartete sodann mit dem Kassenbericht auf und informierte über die Einnahmen und Ausgaben, bei denen sich insbesondere das Gründungsfest niederschlug. Mit seinem Sportbericht 1987 konnte anschließend Sportleiter Erich Kräh eine positive Bilanz ziehen. So konnte bei den Rundenwettkämpfen die 1. Mannschaft den dritten Platz erreichen, wobei Erich Kräh Einzelsieger wurde. Die 2. Mannschaft belegte in der D-Klasse den ersten Platz und stieg in die C-Klasse auf. Die Jugend wurde ebenfalls Sieger und dies ohne einen Punktverlust. Hier konnte Thomas Hartmannsgruber den Einzelsieg erringen. Bei der Sektionsmeisterschaft, die in Windberg ausgetragen wurde, belegte die 1. Mannschaft den sechsten Platz, die Damen plazierten sich auf den ersten Rang. Die Einzelwertung gewann Sigrid Plattetschläger. Die 1. Mannschaft der Jugend erkämpfte sich wiederum Platz „eins“ und sicherte sich damit endgültig den Pokal. Die 2. Mannschaft erreichte den dritten Platz und Thomas Hartmannsgruber gewann die Einzelwertung. Auch bei der Gaumeisterschaft (3-Stellungskampf) rangierte die 1. Jugendmannschaft auf Platz „eins“ und sicherte sich damit die Gaumeisterschaft. Bei der weiblichen Jugend wurde Erna Hafner Gewinner des Gaumeister-Titels. Bei der Gaumeisterschaft im Luftgewehr-Schießen belegte die Jugend den zweiten Platz, die Junioren den beachtlichen fünften Platz. In der Einzelwertung gab es jeweils den zweiten Platz für Thomas Hartmannsgruber, Sigrid Plattetschläger und Erich Kräh. Letzterer war auch bei der Bayer. Meisterschaft schaffte einen niederbayerischen Rekord und schnitt auch bei der Deutschen Meisterschaft noch recht erfolgreich ab (wir berichteten!).
Der Verein, so Kräh, habe auch an verschiedenen Pokal- und Preisschießen mit beachtlichem Erfolg teilgenommen. Abschließend dankte der Sportleiter allen, die ihn in seiner Arbeit als Sport- und Jugendleiter unterstützt hatten.
Einstimmig billigte die Versammlung eine Satzungsänderung, wonach die Schützenjugend dem Kreisjugendring angeschlossen wird. Schützenmeister Helmut Haimerl richtet sodann Dankesworte an alle, die die Vereinsarbeit unterstützt haben. Sein besonderer Dank galt dem Schützengau, der Sektion, dem Landkreis und der Gemeinde, seinem Stellvertreter Sepp Förg, dem Ehrenvorstand, der Vorstandschaft, und Sport- und Jugendleiter Erwin Kräh. Dank richtete Haimerl auch besonders an alle für die Mitarbeit beim 25jährigen Gründungsfest. Haimerl bat, künftig die Schießabende gut zu besuchen. Bürgermeister Dietmar Schmidbauer dankte dem Schützenverein, voran Schützenmeister Haimerl und die Vorstandschaft, für die aktive Vereinsarbeit. Nach der einstimmig erteilten Entlastung, die Rechnungsprüfer hatten eine ordnungsgemäße Kassenführung bestätigt, wurde die anstehende Neuwahl durchgeführt, die einen einmütigen Vertrauensbeweis für bisherige Vorstandschaft brachte.
Das Ergebnis:
1. Schützenmeister Helmut Haimerl
2. Schützenmeister Sepp Förg
1. Kassier Helmut Hartmannsgruber
2. Kassier Hans Plattetschläger
1. Schriftführer Isolde Spanfeldner
2. Schriftführer Herbert Liebl
1. Sportleiter Erich Kräh
2. Sportleiter Thomas Hartmannsgruber
Beisitzer
Alfons Schroll
Rechnungsprüfer
Karin Kräh und Sigi Niedermayer
Abschließend überreichte Schützenmeister Helmut Haimerl an die Fam. Max Zeitlhofer ein Erinnerungsfoto und sodann wies er auf anstehende Veranstaltungstermine des Jahres 1988 hin. Sportleiter Erich Kräh konnte noch verschiedene Leistungsabzeichen an Erwin Zitzelsberger, Gaby Häusler, und Thomas Hornberger sowie eine Urkunde an Thomas Häusler überreichen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Alle Kreisverwaltungsbehörden wurden mit Geräten zur Strahlenmessung ausgerüstet
Das von den Kreisverwaltungsbehörden durchgeführte erste Meßprogramm zur Ermittlung der örtlichen Radioaktivitätswerte ist abgeschlossen. Damit liegt jetzt eine flächendeckende, regional und örtlich aufgeschlüsselte Übersicht über die Verteilung der Gamma-Ortsdosisleistung in ganz Bayern vor. Wie das bayerische Umweltministerium dazu mitteilte, sind im Sommer 1987 alle Kreisverwaltungsbehörden in Bayern aufgrund der Erfahrungen mit den Auswirkungen des Unfalls in Tschernobyl mit mobilen Meßgeräten ausgerüstet worden. Mit diesen Geräten könne die vom Boden abgestrahlte Gamma-Dosisleistung festgestellt werden.
Im Zeitraum von Juli bis Oktober wurde nach Angaben des Umweltministeriums im Rahmen eines ersten Meßprogramms mit diesen mobilen Geräten die Gamma-Ortsdosisleistung in jedem Landkreis in einem Raster von 8 x 8 Kilometern bzw. von 4 x 4 Kilometern in kreisfreien Städten erfaßt. Mit dieser Methode könnten die kleinräumigen und regionalen Kontaminationsverhältnisse präziser als bisher erkannt, eventuell vorhandene örtliche Besonderheiten festgestellt und gegebenenfalls durch gesonderte Probenahmen und nuklidspezifische Analysen ergänzend untersucht werden.
Wie das bayerische Umweltministerium erläuterte, entspreche die aus dem ersten Meßprogramm der Kreisverwaltungsbehörden gewonnenen Erkenntnisse im wesentlichen den Ergebnissen des im Frühjahr/Sommer 1986 durchgeführten landesweiten Meßprogramms zur Überwachung der Umweltradioaktivität. Bei der Cäsiumbelastung des Bodens infolge von Tschernobyl sei deutlich ein Nord-Süd-Gefälle feststellbar. Stärker von den radioaktiven Ablagerungen betroffen seien das südliche Oberbayern, Niederbayern und Schwaben, während Unterfranken vergleichsweise zu den wenig exponierten Gebieten Bayerns zähle. Alle aus der Meßkampagne resultierenden Werte der unfallbedingten zusätzlichen Gamma-Ortsdosisleistung lägen unterhalb der Schwankungsbreite der natürlichen Radioaktivität in Bayern, der normalerweise keine Bedeutung zugemessen werde. Sie ließen auch in den höher kontaminierten Gebieten Südostbayerns und des Allgäus entgegen den mancherorts geäußerten Behauptungen keine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung besorgen. Die vorliegenden Meßwerte würden zu keiner neuen Bewertung hinsichtlich der aus dem Unfall resultierenden effektiven Folgedosis von nur einigen Millisievert in den am stärksten betroffenen Gebieten führen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 15.01.1988


Gemeinderat für den Radfahrerweg
Planung des Bahnhofsgeländes soll erfolgen — Neues Fahrzeug für FFW Hunderdorf vorgesehen
Hunderdorf.
Bei der Sitzung am Donnerstagabend im Verwaltungsamt Hunderdorf befürworteten die Gemeinderäte einmütig den Ankauf eines neuen Löschfahrzeugs LF 8 für die FFW in Hunderdorf. Grundsätzlich positiv aufgenommen wurden auch eingebrachte Anträge des CSU-Ortsverbandes sowie des SPD-Ortsverbandes wegen der Gestaltung des Bahnhofsgeländes und der Weiterführung des Geh- und Radweges nach Steinburg-Neukirchen.
Mit dem Straßenbauamt und Planungsbüro soll umgehend Verbindung aufgenommen werden. Für den Rathausneubau wurde die Statik in Auftrag gegeben.
Im ersten Tagesordnungspunkt befaßte sich der Gemeinderat mit einem Antrag der FFW Hunderdorf auf Neubeschaffung eines Löschfahrzeugs (LF 8), nachdem das bisherige Fahrzeug über 21 Jahre alt ist, größere Reparaturen in absehbarer Zeit, anstehen und auch Ersatzteile teilweise nicht mehr erhalten werden können. Der Gemeinderat stimmte einmütig dem Antrag zu, und in der Finanzplanung soll die Neubeschaffung für 1989 vorgesehen werden. Es sollen entsprechende Angebote eingeholt und die Zuschußanträge gestellt werden.
Beraten wurde auch über die Friedhofssatzung, insbesondere bei der Gestaltung der Grabsteine, wobei die Vorschrift an die Gestaltung etwas gelockert wurde und insbesondere keine schwarzen Steine verwendet werden sollen. Empfohlen werden nach wie vor helle, handwerklich bearbeitete Steine.
Dann gab Bürgermeister Egon Weinzierl einen vom CSU-Ortsverband eingereichten Antrag auf Gestaltung des Bahnhofsgeländes sowie einen vom SPD-Ortsverein vorgelegten Antrag auf Weiterführung des Geh- und Radweges nach Steinburg-Neukirchen bekannt.
Einstimmig wurden die beiden Anträge vom Gemeinderat angenommen. Es soll mit dem Planungsbüro die Gestaltung des Bahnhofsplatzes weiterbesprochen werden und der Planer zur nächsten Sitzung nähere Erläuterungen und Kanzept-Vorstellungen einbringen. Bezüglich des Geh- und Radfahrweges entlang der Staatsstraße von Hunderdorf nach Steinburg und ggf. weiterführend nach Neukirchen soll Verbindung mit dem Straßenbauamt aufgenommen werden. Die Gemeinderäte waren sich einig, daß dieser Weg unbedingt erforderlich ist und im Interesse der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern als Verbindungsweg zum Verwaltungssitz nach Hunderdorf unbedingt erforderlich ist.
Zugestimmt wurde auch der Mitgliedschaft der Gemeinde beim Schullandheimwerk Niederbayern-Oberpfalz, wobei die Gemeinde einen Beitrag von 60 Mark jährlich einbringt.
Nach der Behandlung von Vorkaufsrechtsanfragen informierte der Bürgermeister den Gemeinderat über den Landkreiszuschuß von 800 Mark für den Unterhalt des FFW-Atemschutzes. Des weiteren über ein Schreiben der Flurbereinigung, wonach im Bereich Steinburg-Gaishausen etwa in drei Jahren die Anordnung einer Unternehmensflurbereinigung vorgesehen sei, hier aber auch eine Ausweitung des Flurbereinigungsverfahrens möglich sein werde, wenn dies von den beteiligten Grundstückseigentümern gewünscht würde.
Um für den Rathausneubau, der nach den Vorstellungen im heurigen Jahr beginnen soll, die notwendigen Vorarbeiten weiterzuführen, vergab der Gemeinderat die Fertigung der Statik an das Büro Berger in Bogen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.01.1988


Notmaßnahmen für Nolte-Arbeiter ins Auge gefaßt
BMW bereit, Entlassene „vorrangig“ zu übernehmen — MdB Hinsken bei CSU-Frühschoppen
Hunderdorf.
Was wird aus der Firma Nolte, und welche Chancen haben die betroffenen Arbeitnehmer? Auf diese Fragen versuchte MdB Ernst Hinsken beim CSU-Frühschoppen am Sonntag im Gasthaus Baier-Edbauer Antwort zu geben. Hinsken berichtete über die Bemühungen um den Erhalt der Nolte-Arbeitsplätze. Für den Fall, daß dies nicht gelingen sollte, seien BMW und andere Firmen bereit, vorrangig Nolte-Arbeiter zu übernehmen. Des weiteren lobte der Bundestagsabgeordnete die Strukturpolitik der Staatsregierung für Niederbayern.
Der Veranstaltungsraum war voll besetzt — viele Arbeitnehmer der Firma Nolte waren gekommen —, als CSU-Ortsvorsitzender Sepp Breu den Frühschoppen eröffnete und namentlich MdB Ernst Hinsken, Pfarrer Högner und Bürgermeister Hans Feldmeier begrüßte.
Die Nachricht, so Hinsken, daß weitere 200 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten, habe auch ihn wie eine Bombe getroffen, nachdem ja vor zwei Jahren noch die Zusicherung gegeben worden sei, die 450 Arbeitsplätze zu halten. Er habe sofort nach Bekanntwerden entsprechende Kontakte mit der Geschäftsleitung und dem Wirtschaftsminister aufgenommen. Das Firmenmanagement habe aber zu verstehen gegeben, daß die Millionenverluste nicht länger geduldet werden könnten und eine Umstrukturierung unumgänglich sei. Er, Hinsken, habe mit Staatsminister Dick und Landrat Weiß bei Gesprächen im Wirtschaftsministerium darauf hingewiesen, was der Verlust von fast 250 Arbeitsplätzen hier bedeuten würde und wie staatlicherseits geholfen werden könne, die Arbeitsplätze zu erhalten. Das Gespräch sei jedoch ergebnislos verlaufen.
Wichtig wertete Hinsken die Aussage des Unternehmens, das Werk halten zu wollen, wenn keine weiteren Verluste absehbar mehr entstünden. Man sei dort auch bereit, bei der Schlichtung entgegenzukommen und sämtliche Bilanzen vorzulegen. Bei der Firma gebe es einen Beirat, da sprächen auch die Banken mit.
Es gelte, zu retten, was zu retten ist, meinte Hinsken, der als größtes Problem sieht, daß von den 450 Mitarbeitern über 140 über 50 Jahre alt sind, davon 36 Schwerbehinderte. Deshalb habe er sich mit Landrat Weiß auch um Firmenkooperationen bemüht und mit vielen Unternehmen Gespräche geführt. Sollte es zu Entlassungen kommen, so konnte Hinsken einen kleinen Hoffnungsschimmer geben, denn Dr. Elsholz von BMW Dingolfing habe zugesagt, vorrangig einen Großteil der Mitarbeiter der Firma Nolte einzustellen und entsprechende Buslinien einzurichten. Hinsken meinte, daß dadurch eventuell etlichen Arbeitslosenschicksalen begegnet werden könne. Auch größere Firmen aus Straubing und Bogen seien ebenfalls bereit und in der Lage, Nolte-Leute aufzunehmen. Betriebssubventionen, daß die Verluste ausgeglichen würden, werde es nicht geben, da sonst eine Wettbewerbsverzerrung erfolgen würde.
Hinsken wies darauf hin, daß in der Möbelindustrie in den letzten Jahren ein Fünftel der Betriebe und ein Viertel der Arbeitsplätze abgebaut werden mußten, jetzt aber der Möbelumsatz wieder leicht steige und auf anspruchsvollere Möbel zurückgegriffen werde. Hinsken betonte, daß diese anderweitigen Beschäftigungsmöglichkeiten nur eine Alternative sein könnten, wenn die Entlassungen unumgänglich sein sollten.
Des weiteren betonte Hinsken, daß der Regierungsbezirk Niederbayern im letzten Jahrzehnt unter den bayerischen Bezirken die deutlichste Verbesserung seines Entwicklungsstandes und zugleich die stärksten strukturellen Verschiebungen verzeichnen könne. So sei der Anteil an der Bruttowertschöpfung auf 7,3 Prozent gestiegen und der Anteil der im Dienstleistungssektor beschäftigten Arbeitnehmer betrug 6,8 Prozent. Besonders erfreulich wertete Hinsken die Leistungen beim Autobahnausbau sowie des Flughafenbaues München; für den hiesigen Raum insbesondere auch die Schaffung der Zentralen Bußgeldstelle Viechtach mit derzeit 120 Beschäftigten sowie der Zentralen Forderungseinzugsstelle Bogen mit 72 Bediensteten, wobei in Viechtach rund 50 Prozent aus dem Landkreis beschäftigt seien, in Bogen 90 Prozent.
Hinsken zeigte die Schwierigkeiten auf, derartige Behörden im Grenzland anzusiedeln. Man sei stolz darauf, daß es gelungen sei, in Straubing in den letzten fünf Jahren verschiedene Firmen anzusiedeln und 1 500 neue Arbeitsplätze zu schaffen: „Wir in Niederbayern sind am Wirtschaftswachstum gut beteiligt.“ Auf Hunderdorf bezogen sei es wichtig, die Förderung nach dem Wirtschaftsprogramm abzuschaffen und eine Gebietsförderung zu erreichen, damit die unterschiedliche Förderpraxis zum Nachteil der kleineren Orte wegfalle. Die Weichen hierfür seien gestellt und mit einer Änderung könne 1990 gerechnet werden. „Man müsse die Arbeit zum Menschen bringen“, so Hinsken. Positiv wertete Hinsken auch den um zwei Jahre vorgezogenen Raststättenbau an der Autobahnraststätte, der ebenfalls neue Arbeitsplätze bringe.
Das Niveau der Arbeitslosigkeit sei im Regierungsbezirk stets ein besonderes Problem gewesen, wobei es jedoch aufgrund der stetig fortschreitenden Industrialisierung in der zweiten Hälfte der 70er Jahre gelungen sei, zumindest den Abstand der Arbeitslosenquote im überregionalen Vergleich zu mindern. Ab 1981 habe sich die Arbeitslosigkeit wieder etwas verstärkt, bedingt durch den überdurchschnittlichen Anteil des Baugewerbes, das vom allgemeinen Konjunkturrückgang überproportional getroffen wurde. Ein langjähriges Problem sei auch die hohe Winterarbeitslosigkeit mit rund 30 Prozent, bedingt durch den hohen Anteil der saisonabhängigen Berufstätigkeiten.
Hinsken verwies auch noch auf die Infrastrukturpolitik, die eine Angleichung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Niederbayern brachte. In der anschließenden Diskussion ging es insbesondere um den Erhalt der Nolte-Arbeistplätze. Betriebsratsvorsitzender Rückert zeigte die besondere Situation auf und betonte, daß eine Sanierung Germersheim nicht zu Lasten vom Werk Hunderdorf gehen dürfe. In verschiedenen Aussagen sei dem Firmenvertreter nicht zu glauben, da sie auch gesetzliche Bestimmungen übergehen wollten. Er schilderte die sozialen und wirtschaftlichen Probleme, die sich aus den Entlassungen ergeben würden; andere Betriebe wollten ja nur junge Leute bis 30 Jahre. Die Politiker bat Rückert, die Sache nicht politisch auszuschlachten, sondern gemeinsam für das Ziel „Erhalt der Arbeitsplätze“ einzustehen.
Hinsken antwortete, ihm liege ebenso am Erhalt der Arbeitsplätze. Er versicherte, hier alles unternommen zu haben und weiterhin unternehmen zu wollen. Verschiedene Redner, teils 20 und 30 Jahre im Betrieb, zeigten die sozialen und wirtschaftlichen Problemstellungen auf, wobei deutlich wurde, daß die 40- bis 50jährigen Arbeiter anderweitig wohl kaum eine Chance haben, wieder Arbeit zu finden.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.01.1988


Das Automobilwerk BMW Dingolfing ist bereit, einen Großteil von Nolte-Mitarbeitern, falls sie entlassen werden, vorrangig einzustellen. Der zusätzliche Bedarf von Mitarbeitern aufgrund guter Auftragslage lasse dies zu. Eventuell notwendige Buslinien von Hunderdorf nach Dingolfing würden eingerichtet.
Dies ist das Ergebnis verschiedener Gespräche und Kontakte des Bundestagsabgeordneten Ernst Hinsken und des Landrats Ingo Weiß mit der Werksleitung, vorrangig mit Professor Dr. Joachim Elsholz. Die beiden Politiker wurden bei BMW vorstellig, nachdem sie keine Möglichkeit mehr sehen, eine Reduzierung von Arbeitsplätzen bei Nolte zu verhindern.
Auch andere große Firmen wie Ski Völkl und Ymos (Straubing) sowie Thyssen-Polymer (Bogen) seien bereit und in der Lage, Nolte-Leute aufzunehmen (siehe auch vorstehenden Bericht).
Quelle: Bogener Zeitung, 25.01.1988


Brand im Möbelwerk Nolte
Hunderdorf.
Im Sägespänebunker der in letzter Zeit durch geplante Entlassungen in die Schlagzeilen geratenen Möbelfirma Nolte in Hunderdorf kam es am späten Dienstagabend, gegen 21.15 Uhr, zu einer Verpuffung. 300 000 bis 400 000 Mark Sachschaden dürften nach Einschätzung des Betriebsleiters Kramer entstanden sein. Personen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt. Neben der Betriebsfeuerwehr eilten zum Unglücksort auch noch die Feuerwehren aus Hunderdorf und Bogen.
„Es ist reiner Zufall, daß es zu dieser Verpuffung im Sägespänebunker gekommen ist“, vermutet Betriebsleiter Kramer. Er nimmt an, daß trotz doppelter Schneckensicherung „durchgeheizt“ worden ist und sich der Spänekuchen von selbst entzündete. Die bei der Möbelproduktion anfallenden Säge- und Schleifspäne werden, wie Kramer gegenüber unserer Zeitung erklärte, im Bunker gelagert und durch einen Trichter den Brennkesseln zugeführt. Durch die damit gewonnene Energie werden im Winter die Büro- und Produktionsräume geheizt und wird Prozeßwärme gewonnen.
Die Verpuffung war so stark, daß einige Explosionsklappen des Staubfilters geöffnet wurden. Diese sind eingebaut, damit der Druck , ohne Schaden anzurichten, entweichen kann. Geschlossen blieben allerdings die Bunkerklappen. — has
Quelle: Bogener Zeitung, 27.01.1988


H. Krettenauer wurde Vorsitzender
Hunderdorf. Zwei Schwerpunkte hatte die Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Hunderdorf im Gasthaus Sandbiller der IG Bau-Steine-Erden: die tarifliche Einführung der 35-Stundenwoche im Baugewerbe und die Neuwahlen der Vorstandschaft. Als Referenten begrüßte der Ortsvorsitzende Hermann Krettenauer den Geschäftsführer der IG Bau-Steine-Erden, Rolf Steinmann aus Straubing, der, wie bereits mehrmals berichtet, über die Ziele der laufenden Rahmentarifverhandlungen sprach. Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender wurde Hermann Krettenauer, Bogen; 2. Vorsitzender Johann Grill, Kleinlintach; Beisitzer: Albert Kuffner, Hunderdorf; Willi Kalischko, St. Englmar und Alfred Mittermeier, Schwarzach. Als Delegierte zum Bezirksverbandstag wurden gewählt: Hermann Krettenauer, Bogen, und Johann Grill, Kleinlintach.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.01.1988


Hinsken kämpft um Nolte-Arbeitsplätze
Verhandlungen mit BMW-Werk Dingolfing
Hunderdorf
(gs) – Sollte ein Erhalt der Arbeitsplätze bei der Firma Nolte

MdB Ernst Hinsken kämpft um Erhalt der Nolte-Arbeitsplätze.
Foto: Alt

in Hunderdorf nicht mehr möglich sein, erklärte sich das Dingolfinger BMW-Werk bereit, einen großen Teil der Nolte-Mitarbeiter bei sich einzustellen. Dies erklärte Professor Dr. Joachim Elsholz, BMW-Werk Dingolfing, bei Gesprächen mit MdB Ernst Hinsken und Landrat Ingo Weiß.
Auch sei das Dingolfinger Automobilwerk bereit, spezielle Buslinien von Hunderdorf nach Dingolfing einzurichten. Ebenso wie das Automobilwerk erklärten sich die Straubinger Firmen Ski Völkl und Ymos und das Bogner Werk Thyssen Polymer bereit, bei zu befürchtenden Massenentlassungen im Nolte-Werk verstärkt Nolte-Mitarbeiter einzustellen. Aber mit diesem „Notprogramm“ will sich der Haibacher CSU-Mann nicht zufriedengeben. Er werde alles versuchen, um doch noch einen Erhalt der fast 200 Arbeitsplätze zu erreichen, auch wenn die Chancen nicht gerade die besten seien.
Ein großes Problem sieht Hinsken im Alter der Nolte-Mitarbeiter. Fast 150 der 450 Mitarbeiter seien über 50 Jahre alt und 36 davon schwerbehindert.
Quelle: Straubinger Wochenblatt, 28.01.1988


Fron und Steuern – das Los der Bauern
Der Bauernstand im Mittelalter
Nach der mittelalterlichen Rechtsauffassung hatte Gott dem König das Reich zum Lehen gegeben, der König gab den Herzögen das Land zum Lehen, diese den Grafen, Rittern und Klöstern, der Ritter oder das Kloster hatte die Bauern als Lehensleute.
In unserem Raume waren es die Grafen von Bogen und ihre

Bäuerliche Arbeiten: Pflügen. Eggen. Hacken und Verscheuchen der Vögel

Ministerialen, zu denen das Kloster Windberg und die Herren auf Schloß Au vorm Wald und Steinburg gehörten. Diese wieder hatten ihre Dienstmannen in den verschiedenen Hofmarken, so in Hofdorf, Stetten, Hunderdorf und Gaishausen. Die Besitzer der Hofmarken trieben die Steuern bei den Bauern ein und belegten diese mit Frondiensten.
Schon Karl der Große verfügte durch den Heerbann-Nachlaß für die Bauern, daß diese auf ihren Höfen bleiben und nicht in den Krieg ziehen mußten. Nach seinem Tode wurden die Bauern immer mehr zu Kriegsdiensten verpflichtet. Die Felder blieben zwangsläufig brach, die Höfe verkamen immer mehr. Diese Not der Bauern veranlaßte sie dazu, Hörige zu werden, um nicht in den Krieg ziehen zu müssen. Die Grundherren, die zur Abstellung von Soldaten verpflichtet waren, brauchten Geld für den Krieg, denn die Wehrpflichtigen mußten bezahlt und ausgerüstet werden.
Die Hauptlast der Steuern und Abgaben trug die ländliche Bevölkerung, das waren im Mittelalter 80 Prozent der Einwohner. Sie mußten auch die Lebensmittel für die durchziehenden Soldaten aufbringen, ihnen vorübergehend Quartiere zur Verfügung stellen und ihre Pferde abliefern. Den Hofmarksherren waren die Bauern Abgaben und Dienstleistungen schuldig.
Die regelmäßig anfallenden Abgaben waren Zehent, Grundstift (Pacht) und Gilt (Getreideabgabe). Der Zehent gehört sprünglich der Kirche, die den zehnten Teil von allen Feldfrüchten und Tieren forderte. Die Gilt bestand in etwa einem Drittel der normalen Getreideernte. Sie mußte in der festgesetzten Menge auch dann abgeliefert werden, wenn die Ernte schlecht war. Erdrückend war auch der Frondienst. Der Bauer arbeitete eine bestimmte Zahl von Tagen dem Gut des Grundherren; hatte er Pferde, dann mit dem Gespann, im anderen Falle mit der Arbeit seiner Hände.Das war bitter, wenn der Grundherr das gute Erntewetter nützte und Frondienst ansagte; die Ernte auf dem eigenen Feld mußte dann zurückstehen. Die Bauern waren verpflichtet, Wege auszubessern, Arbeiten an den Befestigungsanlagen zu verrichten und wurden als Dienstboten bei Festen des Grundherrn beschäftigt. Sie mußten Brot backen, Bier brauen, Holz hacken, in der Hofküche kochen, den Ofen heizen und als Treiber bei Jagden zur Verfügung stehen.
Die Bauern galten als feste Bestandteile des Hofes, das heißt, beim Verkauf des Hofes gingen sie mit in das Eigen des neuen Herrn über. Sie waren so von ihrem Herrn abhängig wie unmündige Kinder von ihrem Vater abhängig sind, besaßen selbst kaum Rechte.
Der Grundherr verpflichtete sich, seine Untertanen zu schützen und ihnen in Kriegsnöten Zuflucht auf der Burg hinter Klostermauern zu gewähren. Sie waren auch für die niedere Gerichtsbarkeit zuständig. Jagd- und Fischrechte saßen nur die Grundherren. Wehe dem Hörigen, der beim Wildern erwischt wurde! Er mußte mit empfindlichen Strafen rechnen.
Das Verhältnis der Bauern zu ihrem Grundherrn war landschaftlich und zeitlich verschieden. Manche Bauern konnten ihren Herren recht zufrieden sein, andere wurden bis aufs Blut ausgenützt und ausgebeutet. In den meisten Fällen hat die Untertanen der Klöster ein angenehmeres Dasein als die der weltlichen Herren. Aus dieser Zeit stammt auch Ausspruch: „Unter dem Krummstab ist gut leben!“
In Zeiten, wo die Lasten der Bauern unerträglich waren, kam es auch zu Bauernaufständen und Bauernkriegen, die doch in der Regel zu ungunsten der Bauern endeten.
Zins und Frondienst wurden bei der Bauernbefreiung im 19. Jahrhundert durch den Bodenzins, der dem Staat zu entrichten war, abgelöst. Heute unterliegt der Bauer der allgemeinen Steuergesetzgebung.
Zum Schluß eine Liste der Abgaben und Dienstleistungen des hörigen Bauern im Mittelalter:
Jährliche Abgaben:
Feldzehent (Getreide, Wein, Obst, Gemüse)
Blutzehent (Haustiere und tierische Erzeugnisse)
Grundzins (Abgaben nach Größe des Landes)
Kopfsteuer (Abgabe nach der Anzahl der Familienmitglieder)
Besondere Abgaben:
Abgaben für die Erlaubnis, heiraten zu dürfen
Abgaben beim Todesfall (das „Besthaupt“- das beste Stück Vieh – und das „Bestgewand“)
Besondere Umlagen im Fall eines Krieges
Frondienste:
Arbeit auf dem Herrenhof – bis zu 4 Tagen in der Woche
Sonderarbeit zur Saat- und Erntezeit
Stellung von Arbeitskräften und Gespannen (beim Holzschlag sowie beim Bau von Wegen, Brücken und Bauten).
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Dieselanträge und Bodennutzungshaupterhebung 1987
Hunderdorf/Neukirchen/Windberg

Alle Landwirte im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von mindestens 1.00 ha, die bisher noch nicht ihren Antrag auf Gewährung der Gasölverbilligung gestellt haben, werden gebeten, bis spätestens 15.02.1988 im Verwaltungsamt Hunderdorf bzw. bei den zuständigen Außenstellen (Gemeinde Neukirchen und Gemeinde Windberg) vorzusprechen. Die Lieferbescheinigungen sind mitzubringen. Gleichzeitig wird auch die Bodennutzungshaupterhebung durchgeführt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Kindererziehungszeiten melden
Die Rentenversicherungsträger fordern nunmehr alle Mütter und Väter-der Jahrgänge 1927 bis 1934 auf, die Anerkennung der Kindererziehungszeiten zu beantragen. Mütter, die bereits eine Versicherungsnummer der gesetzlichen Rentenversicherung haben, werden von Amts wegen angeschrieben und brauchen sich daher nicht selbst zu melden. Aufgerufen sind auch die Berechtigten der Jahrgänge 1921 bis 1926, die sich bisher noch nicht gemeldet haben. Der Aufruf der Jahrgänge ab 1935 erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Zeiten der Kindererziehung bis zu einem Jahr je Kind können bei Personen der Geburtsjahrgänge 1921 und später als Versicherungszeit beitragslos rentenbegründend und rentensteigernd berücksichtigt werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Termine für Sperrmüllabfuhr bis Dezember 1988
Montag, 01. Februar
Montag, 29. Februar
Dienstag, 05. April
Montag, 02. Mai
Montag, 30. Juni
Montag, 04. Juli
Montag, 01. August
Montag, 05. September
Montag, 03. Oktober
Montag, 07. November
Montag, 05. Dezember

Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Keine Rundfunkgebühr für Bedürftige
Aus sozialen Gründen können verschiedene Personengruppen von der Rundfunkgebührenpflicht befreit werden. Darauf hat der Sozialminister Dr. Karl Hillermeier in München hingewiesen.
Hillermeier zufolge sei die Gebührenbefreiung bei Empfängern von Pflegegeld und Pflegezulage oder bei den Beziehern von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Bundessozialhilfegesetz ganz unproblematisch. Darüber hinaus gebe es aber – und diese Möglichkeit hat der Minister besonders hervorgehoben – die Befreiung für Personen mit geringem Einkommen.
Nach der Bayerischen Verordnung über die Befreiung von der Rundfunkgebührenpflicht müssen Einzelpersonen oder Familien, deren Einkommen unter einer bestimmten Grenze bleibt, keine Rundfunkgebühr bezahlen. So brauchen alleinstehende alte oder erwerbsunfähige Rundfunkteilnehmer dann keine Gebühren zu entrichten, wenn ihr monatliches Einkommen nach Abzug der Unterkunftskosten (Miete) 706 DM nicht übersteigt. Bei einem Ehepaar erhöht sich dieser Betrag, wenn beide Partner über 65 Jahre alt oder erwerbsunfähig sind auf 1114 DM. Muß also der Alleinstehende 300 DM und das Ehepaar 500 DM Miete bezahlen, werden sie auf Antrag von den Rundfunkgebühren befreit, sofern ihr Einkommen 1006 DM bzw. 1614 DM nicht übersteigt. Bei sozial schwachen Familien ist die Freigrenze von der Zahl und dem Alter der Kinder abhängig. Nähere Auskünfte erteilen die Gemeindeverwaltungen. Dort können auch die Befreiungsanträge gestellt werden.
Abschließend betonte Hillermeier jedoch, daß Rundfunk und Fernsehen den Kontakt mit Angehörigen und Nachbarn nicht ersetzen könnten. Sie seien aber wichtige Medien zur Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und könnten gerade ältere Menschen helfen, das Gefühl der Isolation zu überwinden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Vom Gemeinderat Hunderdorf
(Sitzung am 14.01.1988)

Bei der am Donnerstag abend im Verwaltungsamt Hunderdorf stattgefundenen Sitzung befürworteten die Gemeinderäte einmütig den Ankauf eines neuen LF 8 für die FFW in Hunderdorf. Grundsätzlich positiv angenommen wurden auch eingebrachte Anträge des CSU-Ortsverbandes sowie des SPD-Ortsverbandes wegen der Gestaltung des Bahnhofsgeländes und der Weiterführung des Geh- und Radweges nach Steinburg-Neukirchen. Mit dem Straßenbauamt und Planungsbüro soll umgehend Verbindung aufgenommen werden. Für den Rathausneubau wurde die Statik in Auftrag gegeben.
Im ersten Tagesordnungspunkt befaßte sich der Gemeinderat mit einem Antrag der FFW Hunderdorf auf Neubeschaffung eines Löschfahrzeuges (LF 8), nachdem das bisherige Fahrzeug über 21 Jahre alt ist, größere Reparaturen in absehbarer Zeit anstehen und auch Ersatzteile teilweise nicht mehr erhalten werden können. Der Gemeinderat stimmte einmütig dem Antrag zu, und in der Finanzplanung soll die Neubeschaffung für 1989 vorgesehen werden. Es sollen entsprechende Angebote eingeholt und die Zuschußanträge gestellt werden.
Beraten wurde auch über die Friedhofssatzung, insbesondere bei der Gestaltung der Grabsteine, wobei die Vorschrift an die Gestaltung etwas gelockert wurde und insbesondere keine schwarzen Steine verwendet werden sollen. Empfohlen werden nach wie vor helle, handwerklich bearbeitete Steine.
Dann gab Bürgermeister Egon Weinzierl einen vom CSU-Ortsverband eingereichten Antrag auf Gestaltung des Bahnhofsgeländes mit Abbiegespuren für die Staatsstraße, dem Bau von Fuß- und Radwegunterführungen und Fortführung des Gehweges nach Steinburg bekannt ebenso den vorgelegten Antrag des SPD-Ortsvereins, der nachdrücklich die Weiterführung des Geh- und Radeweges nach Steinburg – Neukirchen (entlang der Fa. Nolte) forderte, ferner den Bau von Abbiegespuren im Ortsbereich Hunderdorf. Beide Vorlagen beinhalten die Auffassung, daß durch die vorgeschlagenen Maßnahmen auf den Bau der Ortsumgehung Hunderdorf seitens des Straßenbauamtes endgültig verzichtet werden sollte, da sie keinesfalls mehr notwendig sei, da mit den angestrebten Baumaßnahmen wesentlich zur Verkehrssicherheit im Ortsbereich Hunderdorf beigetragen bzw. diese erheblich gesteigert werden kann.
Einstimmig wurden die beiden Anträge vom Gemeinderat angenommen. Es soll mit dem Planungsbüro die Gestaltung des Bahnhofsplatzes weiterbesprochen werden und der Planer zur nächsten Sitzung nähere Erläuterungen und Konzeptvorstellungen einbringen. Bezüglich des Geh- und Radfahrweges entlang der Staatsstraße von Hunderdorf nach Steinburg und ggf. weiterführend nach Neukirchen der Abbiegespuren und der Fuß- und Radwegunterführungen soll Verbindung mit dem Straßenbauamt aufgenommen werden. Die Gemeinderäte waren sich einig, da dieser Weg erforderlich ist und im Interesse der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern auch als Verbindungsweg zum Verwaltungssitz nach Hunderdorf, ebenso die weiteren vorgeschlagenen Maßnahmen wie Links- und Rechtsabbiegespuren sowie die Unterführungen für Fußgänger und Radfahrer bei Windberger Str. und Hauptstraße. Zugestimmt wurde auch der Mitgliedschaft der Gemeinde beim Schullandheimwerk Niederbayern-Oberpfalz, wobei die Gemeinde einen Beitrag von 60,00 DM jährlich einbringt.
Nach der Behandlung von Vorkaufsrechtsanfragen informierte der Bürgermeister den Gemeinderat über den Landkreiszuschuß von 800,00 DM für den Unterhalt des FFW-Atemschutzes. Desweiteren über ein Schreiben der Flurbereinigung, wonach im Bereich Steinburg-Gaishausen etwa in drei Jahren die Anordung einer Unternehmensflurbereinigung vorgesehen sei, hier aber auch eine Ausweitung des Flurbereinigungsverfahrens möglich sein werde, wenn dies von den beteiligten Grundstückseigentümern gewünscht würde.
Um für den Rathausneubau, der nach den Vorstellungen im heurigen Jahrbeginnen soll, die notwendigen Vorarbeiten weiterzuführen, vergab der Gemeinderat die Fertigung der Statik an das Büro Berger in Bogen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Alters-Tabelle Hunderdorf
Stand: 04..01.1988
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Alters-Tabelle Windberg
Stand: 04..01.1988
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Gemeldete Veranstaltungen in der Gemeinde Hunderdorf
30.01.1988: FFW Hunderdorf: Ball bei Sandbiller
06.02.1988: FFW Steinburg: Ball im Gasthaus „Zum Berger-Bräu“
06.02.1988: Sportverein Hunderdorf: Faschingsball im Gasthaus Sandbiller
12.02.1988: Trachtenverein: Ball im Gasthaus WagnerFreudenstein
13.02.1988: Stammtisch Au vorm Wald: Ball im Gasthaus Wagner-Freudenstein
14.02.1988: FFW Gaishausen: Kappenabend im Gasthaus Gierl, Rammersberg
15.02.1988: Stammtisch Lintach/Hunderdorf: Rosenmontagsball im Gasthaus Plötz-Schlecht
15.02.1988: Fremdenverkehrsverein Steinburg e.V. Kappenabend mit Tombola im Gasthaus „Zum Berger -Bräu“.
05.03.1988: Trachtenverein: Generalversammlung Gasthaus Baier-Edbauer
12.03.1988: FFW Hunderdorf: Jahreshauptversammlung im Gasthaus Baier-Edbauer
19.03.1988: Stammtisch Lintach/Hunderdorf: Generalversammlung mit Rückschau auf 10-jähriges Bestehen
30.04.1988: Fremdenverkehrsverein Steinburg e.V.: Maibaumaufstellen beim Gasthaus Berger-Bräu
12.06.1988: Stammtisch Lintach/Hunderdorf: Gartenfest beim Gasthaus Plötz-Schlecht
17.06. – 20.06.1988: FFW Steinburg: 115-Jahrfeier mit Kirchweihfest
24.06.1988: Fremdenverkehrsverein Steinburg e.V.: Sonnwendfeuer in Steinburg, Nähe Anwesen Petzendorfer
25.06. – 26.06.1988: Kath. Frauenbund: 20 – Jahrfeier
10.07.1988: Bayerwaldverein: Wandertag
17.07.1988: Primizfeier in Pfarrkirche Hunderdorf von Frater Anselm
15.07. -18.07.1988: oder 22. – 25.07.1988: Hunderdorfer Volksfest
17.07.1988 oder 24.07.1988 Trachtenverein: Gartenfest
03.12.1988: FFW Gaishausen: Christbaumversteigerung im Gasthaus Solcher
18.12.1988: EC Steinburg: Weihnachtsfeier im Gasthaus Solcher
07.01.1989: FFW Gaishausen: Ball im Gasthaus Solcher, Ehren
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


VdK: Berufliche Eingliederung Schwerbehinderter soll verbessert werden
Bei der letzten VdK-Vorstandsitzung ging es nicht nur um Verbandsangelegenheiten, sondern es wurde auch die Ausgleichsabgabeverordnung besprochen. Der VdK-Landesverband hat auch hier seinen Sachverstand eingebracht. Wie der Vorsitzende mitteilte, ist folgendes vorgesehen:
Die berufliche Eingliederung Schwerbehinderter zu verbessern, ist Ziel einer Neufassung der Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung; die das Bundeskabinett kürzlich beschlossen hat und die – die Zustimmung des Bundesrats vorausgesetzt – demnächst in Kraft treten soll.
Kern der Verordnung ist die Konkretisierung der mit der Novelle des Schwerbehindertengesetzes von 1986 vorgesehenen erweiterten Förderungsmöglichkeiten, die vor allem den Behinderten zugute kommen sollen, deren berufliche Eingliederung wegen der Art oder Schwere ihrer Behinderung besonders schwierig ist.
Geregelt wird mit der Verordnung unter anderem, auf welche Weise die Bundesanstalt für Arbeit die Einstellung und Beschäftigung Schwerbehinderter aus Mitteln der Ausgleichsabgabe im einzelnen fördern kann. Dabei sind die Grundsätze der bisherigen Schwerbehinderten-Sonderprogramme so fortentwickelt worden, daß der Bundesanstalt aus dem Ausgleichsfonds die Mittel zugewiesen werden können, die für eine besondere Einstellungs- und Beschäftigungsförderung Schwerbehinderter erforderlich sind.
Die Hauptfürsorgestellen -sie bieten den Behinderten im Arbeits- und Berufsleben begleitende Hilfen – sollen durch zusätzliche finanzielle Leistungen noch wirksamer helfen können als bisher. Im einzelnen handelt es sich dabei vor allem um Leistungen
• zur Teilnahme Schwerbehinderter an Kursen und Lehrgängen, die der Erhaltung und Erweiterung ihrer beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten dienen,
• zum Ausgleich außergewöhnlicher Belastungen, die mit der Beschäftigung besonders betroffener Behinderter verbunden sein können,
• zur Übernahme von Kosten, wenn gemeinnützige Träger an der psychosozialen Betreuung Behinderter am Arbeitsplatz beteiligt sind, sowie
• für Zuweisungen an die Bundesanstalt für Arbeit, die dadurch in die Lage versetzt werden soll, ergänzende regionale Landes-Sonderprogramme zum Abbau der Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter und zur Förderung des Ausbildungsplatzangebots für Schwerbehinderte durchzuführen.
Generalklauseln ermöglichen es darüber hinaus, zusätzliche Leistungen zu erbringen und die Eingliederungsbemühungen Dritter finanziell zu unterstützen. Im einzelnen geht es dabei um Leistungen an Schwerbehinderte oder an Arbeitgeber sowie um Maßnahmen Dritter, die notwendig sind, um auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine möglichst dauerhafte Eingliederung der Behinderten in Arbeit und Beruf zu ermöglichen, zu erleichtern oder zu sichern.
Außerdem können aus dem Ausgleichsfonds auch in Zukunft überregionale und Modellvorhaben zur beruflichen Integration Schwerbehinderter gefördert werden. Zum Schluß gab der Vorsitzende noch bekannt, daß am 26. Juni in Straubing das 17. Niederbayerische Kameradschaftstreffen stattfindet.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


A guats Neu’s Johr

S‘ werd in da Silvestanacht
S‘ Neuohr o’gschossn, daß ois kracht
Scheppern duats in West und Ost
Koana frogt, wos dös na kost‘!
Und da beste Sekt muaß her:
Denn’s ganz Johr, do gibts koan mehr!

Also Leutln, hoch dö Tassn!
Heut, do wohn ma’s kracha lassen!
Und kaam oana hot bedacht:
Daß aasonst no owei kracht:
Aus Kanona und aus Gewehr‘:
A Fried wui einfach gor net her!

Kracha duats auf unsre Straßn:
Mancha muaß sei Lebn lassen
Und dohoam aa bei dö Leit
Do gibts platzweis Krach und Streit
Doch es foit aa kaam wem ein:
„Sowos müaßat doch net sei!“

Wenn‘ ma handsam zammakemma
Auf an jedn Rücksicht nehma
Und net nur vom Friedn redn
Sondern echt danoch aa leben
Nachand waars mitm Kr ach boi gor:
Und es werd a guats Neus Johr!

Rudi Schambeck
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988


Neuer Europapaß ab 1988
Neun Monate nach Einführung des fälschungssicheren Personalausweises, der von der Bevölkerung gut angenommen worden ist, wird nunmehr auch der Europapaß ausgegeben. Der neue Europapaß, der rechtlich ein nationaler Reisepaß bleibt, ist wie der Personalausweis fälschungssicher und maschinenlesbar und stellt damit einen wesentlichen Beitrag zur inneren Sicherheit dar.
Bereits in den Jahren 1981 und 1982 haben die Mitgliedsstaaten der EG in einer Entschließung vereinbart, einen einheitlichen Paß in den EG-Staaten einzuführen, wobei es den einzelnen Mitgliedstaaten überlassen wurde, den einheitlichen Europapaß in herkömmlicher oder fälschungssicherer und maschinenlesbarer Weise zu gestalten. Die Bundesregierung hat sich für die Einführung des fälschungssicheren und maschinenlesbaren Reisepasses entschieden. Luxemburg, Belgien, Dänemark, Italien, Irland, Frankreich, und Holland haben bereits einen Europapaß, der jedoch nicht fälschungssicher gestaltet ist, eingeführt. Großbritannien beabsichtigt, im Laufe des Jahres 1988 einen fälschungssicheren Reisepaß einzuführen.
Der neue Europapaß ist nach dem vom Rat der EG einheitlich festgelegten Muster gestaltet. Er wird wie bisher in Buchform mit bordeauxrotem Einband im Format 8,5 x 12,5 cm hergestellt Die Seite mit den persönlichen Daten und dem Lichtbild ist kunststoffbeschichtet und damit fälschungssicher.
Die bisherigen Reisepässe bleiben nach dem 1. Januar 1988 bis zum Ablauf der eingetragenen Gültigkeitsdauer weiterhin als Reisedokument gültig. Ab dem 1. Januar 1988 werden lediglich keine Reisepässe der bisherigen Art mehr ausgestellt; auch wird die Gültigkeitsdauer der bisherigen Reisepässe nicht mehr verlängert.
Der neue Reisepaß wird wegen der fälschungssicheren Paßkarte zentral von der Bundesdruckerei in Berlin hergestellt. Deshalb kann dem Paßbewerber nicht sofort nach Antragstellung der Paß ausgehändigt werden. In eiligen Fällen zum Beispiel, wenn der Paßbewerber in einen paßpflichtigen Staat reisen möchte, kann ihm sofort ein vorläufiger Reisepaß, der in der Regel ein Jahr gültig ist, ausgestellt werden.
Der fälschungssichere Europapaß wird grundsätzlich mit einer zehnjährigen Gültigkeitsdauer ausgestellt. Personen, die das 26. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhalten einen Paß mit fünfjähriger Gültigkeitsdauer. Die Gültigkeitsdauer kann nicht verlängert werden. Nach deren Ablauf muß ein neuer Reisepaß ausgestellt werden. Reisepässe können auch vor Ablauf der eingetragenen Gültigkeitsdauer ungültig werden, wenn sich eingetragene personenbezogene Daten geändert haben (Zum Beispiel Namensänderung durch Eheschließung). Die Gebühr für die Ausstellung eines fälschungssicheren Europapasses beträgt 30,– DM. Für Personen, die das 26. Lebensjahr noch nicht vollendet haben 15,- DM. Für die Ausstellung eines vorläufigen Reisepasses wird ebenfalls eine Gebühr von 15.- DM erhoben.
Mit der Einführung des neuen Europapasses entfällt der bisherige Familienpaß. Statt dessen können Kinder des Paßinhabers, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in den Paß eingetragen werden. Darüber hinaus besteht weiterhin die Möglichkeit, einen Kinderausweis zu erhalten. Gleichzeitig mit dem Europapaß wird auch ein neuer Kinderausweis eingeführt, der vom Format etwas kleiner als der bisherige Vordruck ist. Die bisherigen Kinderausweise bleiben ebenfalls bis zum Ablauf ihrer jeweiligen Gültigkeitsdauer gültig, ihre Gültigkeitsdauer kann jedoch ab 1. Januar 1988 nicht mehr verlängert werden.
Im Gegensatz zum Personalausweis, den jeder Deutsche nach Vollendung des 16. Lebensjahres besitzen muß, wenn er keinen gültigen Paß hat, besteht keine allgemeine Verpflichtung, einen Paß zu besitzen. Ein solcher ist nur bei Reisen in Länder erforderlich, die ausdrücklich einen Reisepaß vorschreiben. Dazu gehören in der Regel außereuropäische Staaten und die Ostblockstaaten. Bei Reisen ins westeuropäische Ausland genügt für den Grenzübertritt in der Regel der Personalausweis.
Wie beim fälschungssicheren Personalausweis ist auch für den Europapaß nur mehr ein Lichtbild erforderlich. Das Lichtbild soll möglichst schwarzweiß sein, wird aber auch in Farbe angenommen. Größe und Ausgestaltung des Lichtbildes sind den Fotografen bekannt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 29.01.1988

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