Seelsorger seit 1803

Gedenktafel
Gedenktafel für die Pfarrer in Hunderdorf in der St. Anna-Kapelle auf dem alten Friedhof.

Sabinus Blaim  1803 bis 1817

Die „Statistische Nachrichten über die ehemaligen geistlichen Stifte“ von Josef Elias von Seifried, (1760-1803), Landshut, 1804“, weisen für Hunderdorf einen Pfarrvikar und für Steinburg einen Sacellan aus (s. 188).

Pater Sabinus war der für die Pfarrei vom Kloster Windberg eingesetzte Pfarrer für die Pfarrei Hunderdorf. Nach den damaligen Bestimmungen bei der Auflösung der Klöster im Jahre 1803 hatte der Pater, der zu diesem Zeitpunkt eine Pfarrei betreute, diese Pfarrei weiter zu betreuen, während die anderen Patres des Klosters abgefunden und entlassen wurden.

Pater Sabinus wurde in Straubing am 28. Juni 1772 als Sohn eines Brauers geboren. Er wurde auf den Namen Petrus getauft. Er trat 1789 in das Kloster Windberg ein und legte im Jahr 1793 die Profess ab und empfing 1796 die Priesterweihe. Er wurde als Succentor eingesetzt. Dies ist ein kirchenmusikalisches Amt bei antiphonalen Wechselgesängen.

1801 wurde Pater Sabinus Pfarrvikar von Neukirchen. Noch im selben Jahr (1801) wurde er als solcher für Hunderdorf bestimmt.

1806 wird Hunderdorf eine kgl. Pfarrei.

1817 wird der frühere Pater Sabinus, später Peter Blaim, nach Ruhmannsfelden versetzt.

Das Königlich-Baierische Regierungsblatt vom 5. November 1817 verkündet u. a.:
„Seine Königliche Majestät haben nachstehende Pfarreien zu verleihen geruht:
im Monate Oktober l. J.:

die Pfarrei zu Ruemansfelden, Landgerichts Viechtach, dem bisherigen Pfarrer von Hunderdorf Priester Peter Blaim;
…“

Im Königlich-Baierischen Regierungsblatt vom 6. Dezember 1817 ist die Pfarrei Hunderdorf wie folgt ausgeschrieben:
„Im Unteren Donaukreise.
a) Die Pfarrei Hunderdorf.
Durch die Versetzung des Pfarrers Blaim nach Ruhmannsfelden ist die Klosterpfarrei Hunderdorf erledigt worden. Sie liegt in der Diözese Regensburg, im Dekane Deggendorf, und Landgericht Mitterfels.
Diese Pfarrei enthält auf zwei Quadratmeilen 1303 Seelen und erträgt jährlich unter Einschluß der 300 fl. für einen Hilfspriester 1186 fl. Die Lasten sind die gewöhnlichen Staats- und DiözesanAbgaben.“

Peter Blaim starb am 21. April 1821 als Pfarrer von Ruhmannsfelden.


Theodor Lehr  07.03.1818 bis 22.12.1834

Geboren am 28. Juli 1775 in Vohenstrauß.

1794 wird Lehr im Verzeichnis der Studierenden des Lyceums und Gymnasiums St. Paul in Regensburg erwähnt.
[Quelle: mina literatorum, qui Ratisbonae in Regio Bavarico Lyceo et Gymnasio ad Divi Pauli intra annum doctrina eminuerunt, et eorum, qui in eodem gymnasio praemiis donati sunt et proxime accesserunt 1794 (=die Namen gelehrter Männer und in Regensburg in der Region Bayern des Lyzeums in der Turnhalle in St. Paul im Jahr nach der Lehre des Rosenkranzes I., und von ihnen sind diejenigen, die mit den Belohnungen des Gymnasiums ausgestattet sind, und direkt kam das gleiche im Jahr 1794), ohne Seitenangaben:
„… DD: LOGICI. IN LOGICA ET METAPHYSICA.Primo Semestri. …26 D. Theodor. Lehr.
… In collegio religionis. Primo Semstri. … 18 D. Theodor. Lehr. …

 1798 zum Priester geweiht.

1803 wird Lehr unter der Pfarrei Luppurg als „Primiss“ genannt.
[Quelle: Status ecclesiasticus DIOECESIS RATISBONENSIS Collectus OPERA Cancellistarum Consistorialium, 1803, Seite 44:Luppurg, R.D. Clem. Wolfg. Bauer, Ss. Th. Baccal. Bibl. Et form. Par.
D. Theodor. Lehr, Primiss.“]
(primissarius ist ein Frühmesser, liest die erste Messe in der Frühe)

1815: Bekanntmachung der Vergabe der Pfarrei Poppenricht
[Quelle: Königlich-Baierisches Regierungsblatt, München 1815, Seite 716:
„Pfarreien- und Beneficien-Verleihungen. …die Pfarrei zu Poppenricht, Landgerichts Amberg (S. 353), dem Priester Theodor Lehr, Exfranziskaner, dermalen Kooperator zu Hudendorf, Ruralkapitels Deggendorf; …

1815 im kleinen Schematismus des Bistums Regensburg
[Quelle: Status ecclesiasticus Ratisbonensis, collectus opera registratoris consistorialis. Ratisbonae, 1815 Seite 21:
Decanatus Deggendorf.
Seite 23: „Nomina Locorum.Hunderdorf,
Nomina Personarum cum Loco Nativatis. R. D. Petr. Blaim, Par. Prov. Pr. In Windberg.Straubing
Tempus Nativ. 28. Jun. 1772
Tempus Sacerd. 26. Jun. 1796.
Titul. Mensae. R. Maj.
St. 1279
Nomina Personarum cum Loco Nativatis. D. Theodor. Lehr, Coop. Pr. O. Fr. Vohenstrauss.
Tempus Nativ. 28. Jul. 1775
Tempus Sacerd. 1798.
Titul. Mensae. – –
St. 1471

Im Allgemeinen Intelligenz-Blatt für das Königreich Baiern vom 31. Januar 1818 ist u. a. zu lesen:
Bekanntmachungen.

Pfrarreyen-Verleihungen und Bestätigungen.
Seine Königl. Majestät geruhten folgende Pfarreyen und Beneficien zu verleihen:
… am 8. Januar, …
die Pfarrey Hunderdorf, Landgerichts Mitterfels, dem bisherigen Pfarrer von Poppenricht, Landgerichts Amberg, Priester Theodor Lehr; …

Im Intelligenz-Blatt für den Unterdonaukreis:
Aufträge der königlichen Regierung des Kreises.
53 Bekanntmachung.
(Die Besetzung der Pfarrey Hunderdorf betr.]
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
In Gemäßheit allerhöchster Entschließung vom 8. l. M. haben Seine königl. Majestät allergnädigts geruhet, die erledigte Pfarrei Hundersdorf im Landgerichte Mitterfels, dem bisherigen Pfarrer zu Poppenricht, Landgerichts Amberg, Priester Theodor Lehr zu verleihen.
Paßau den 23. Jäner 1818.
Königl. Regierung des Unterdonaukreises.
Kammer des Innern.
Sigm. Graf von Kreith, Präsident.
Bei Verhinderung des Direktors.
Frhr. v. Tautphäus.
Frhr. von Imhof.

1825 ist dann im Status ecclesiasticus Ratisbonensis nachzulesen:
Nomina Locorum. Hunderdorf
Nomina Personarum cum loco Nativitatis. R. D. Theodor Lehr, Par. Pr. O. Franc. Vogensrauß.
Tempus Nativ. 28. Jul. 1775
Tempus Sacerd. 1798
Titul Mensae. -.-
8t. 1471

Im Schematismus für die Diözese Regensburg für 1841 ist Lehr als Registrator gelistet:
Bischöfliche Kanzlei

Registrator.
Hr. Joseph Stettner, Seite 4
Hr. Throdor Lehr, aus dem Orden des heil. Franziskus, freiresignirter Pfarrer von Hunderdorf; Funktionär.
Geb. den 28. Juli 1775zu Vohemstrauß; Pr. 21. Sept. 1798.

Im Jahr 1853 berichtet Der katholische Volksfreund Wochenschrift für häusliche Erbauung  Band 3 – Seite 136 :
Regensburger Diöcesan-Nachrichten.
Gestorben. …
Am 7. April: Herr Theodor Lehr, freiresignirter Pfarrer von Hunderdorf, Kommorant in Regensburg, 77 Jahre alt. …


Dr. Franz Xaver Maßl  01.05.1835 bis  25.07.1843

Im Schematismus für die Diözese Regensburg von 1841 ist vermerkt:

Ortsname und Seelenzahl: Hunderdorf. 1803.
Name und Stand der Geistlichkeit nebst Geburts-Ort.: Hr. Franz Xav. Maßl, v. Straubing, Pf. und kgl. Distr.-Schul-Insp.
Tag und Jahr der Geburt.: 8. Dez. 1800
Tag und Jahr der Priesterweihe und Curatie.: 8. Mai 1825
Tag und Jahr der kan. Invest.: 15. März 1835
Tischtitelgeber: Seine königl. Majestät von Bayern.
Besetzungsrecht: Se. kgl. Maj. v. Bayern.

Die Regensburger Zeitung No 183 vom 06 Juli 1843 teilt mit:
„Oberpfalz und Regensburg

Se. Maj. der König haben durch allerhöchstes Reskript vom 20. Juni die Stadtpfarrei Cham dem Pfarrer und Distrikts-Schul-Inspektor Franz Xaver Maßl in Hunderdorf, Ldgs. Bogen, allergnädigst zu übertragen geruht. …“

Seine Biografie in Wikipedia liest sich so:
„Franz Xaver Maßl (* 8. Dezember 1800 in Straubing; † 3. März 1852 in Passau) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher und Theologe.

Maßl besuchte das Straubinger Gymnasium und ging anschließend an das Regensburger Lyzeum, an dem er das Studium der Theologie aufnahm. 1825 empfing er in Regensburg die Priesterweihe. Nach Beendigung der Ausbildung wurde er zunächst 1828 Stiftsprediger an der Stiftskirche St. Jakob sowie Religionslehrer in Straubing, danach war er ab 1835 Pfarrer in Hunderdorf und in selber Position kurz ab 1843 in Cham tätig.
Maßl wechselte 1846 nach Passau. Dort bekam er das Amt des Pfarrers der Stadtpfarrkirche St. Paul. Dort erlangte er das Amt des Dekans sowie das Amt des Distriktschulinspektors.
Die Theologische Fakultät der Universität Prag verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Zu seinem fünfundzwanzigjährigen Priesterjubiläum widmete ihm Karl Schiedermayr eine Festmesse in D-Dur für Chor und Orchester.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Xaver_Maßl
und https://www.niederbayern-wiki.de/wiki/Franz_Xaver_Maßl

Maßl war auch in mehr als 30 Bänden schriftstellerisch tätig. Eine Auswahl:
Erklärung des Neuen Testaments nach den h. Vätern und anderen Schriftauslegern und katholischen Schriftstellern, 13 Bänden, 1831–1850.
Unterweisungen in der christ-katholischen Religion, 5 Bände, 1853–1854.
Ausführliche katechetische Predigten, 5 Bände, 1855.

Dr. Karl Schrödl, Domkapitular und Dompfarr-Vikar in Passau fasst in der Grabrede am 6. März 1856 den Lebenslauf von Dr. Franz Xaver Maßl zusammen:
Unvermuthet ruft der Herr des Lebens und Todes oft die Menschen von dem irdischen Dasein in die Ewigkeit ab; ein Beispiel haben wir an dem am 3. März erfolgten plötzlichen Tode des hochwürdige Herrn Franz Xaver Maßl, Doktor der Theologie, Stadtpfarrer zu St. Paul dahier, Dekan des Ruralkapitels Passau und k. Distiktschulinspektor, um dessen Grab wir hier versammelt sind.
Geboren 1800 zu Straubing, wurde dieser würdige Mann und Priester 1825 zum Priester geweiht, versah den Dienst eines Cooperators zu Heindling und Straubing, und erhielt dann 1828 die Stelle eines Predigers zu St. Jakob in Straubing, einen Posten, der seinem Eifer und seiner Liebe für das Predigtamt einen entsprechenden Wirkungskreis eröffnete. Seit dem Jahre 1835 bekleidete er auch noch das wichtige Amt eines Religionslehrers am königl. Gymnasium daselbst. In dieser doppelten Thätigkeit eines Heroldes der Religion für Volk und studirende Jugend wirkte er bis zum Jahre 1835, da er die Pfarrei Hunderdorf bei Straubing und im  Jahre 1843 die Stadtpfarrei Cham übernahm, woneben er auch noch von der königl. Regierung mit dem Amte des Distriktschulinspektors betraut wurde.
Hatte der Verblichene bisher in dieser seiner Mutterdiözese Regensburg in mannigfacher Weise die ihm von Gott verliehenen Talente zum Besten Vieler verwendet: so sahen wir ich  seit dem Jahre 1846 als würdigen Stadtpfarrer zu St. Paul dahier in unserer Mitte Wir hatten an ihm einen Mann, der einen priesterlichen Wandel führte. Ein eifriger Wächter der Religion und Sittlichkeit, nahm er es ernst mit diesem heiligen Amte, unbekümmert um mancherlei Urzheile und Meinungen. Unermüdlich thätig und geschäftig als Seelenhirt seiner großen Gemeinde, sammelte er sich als Prediger des göttlichen Wortes große Verdienste. Sein lebhaftes, gerades, aufrichtiges Wesen, dem eine herzliche Gutmüthigkeit zu Grunde lag, machte ihn bei Allen, die ihn näher kennen zu lernen Gelegenheit hatten, achtungswürdig. Aber ich stehe ja hier am Grabe, um den edlen Verblichenen eine Lobrede zu halten. Ihr alle, die ihr hier versammelt seid, wißt was er gewesen, kennt sein Wirken, wißt wie ihn der Tod überraschte, da er eben die Hände voll von Arbeiten und den Geist voll von Plänen zur Ehre Gottes und zum Besten seiner Pfarrgemeinde hatte! Nur weniges laßt mich noch wie einen Blumenstrauß der Anerkennung und des Dankes auf seinen Sarg niederlegen. Wir Geistliche namentlich haben an ihm einen würdigen Mitbruder und einen Mann verloren, der durch seine im ganzen jathilischen Deutschland rühmlich bekannten schriftstellerischen Arbeiten sich unvergeßlich machte. Und Ihr ehemaligen Pfarrangehörigen, ihr wißt es, mit welchem Eifer und mit welchen Opfern er eure Pfarrkirche zu restauriren unternahm, ihr wißt, wir er bei dem Ankauf eines Anwesens in jüngster Zeit sich auch mit dem Gedanken trug, mit diesem Anwesen eine Art Rettungsanstalt für arme und verlassene Kinder zu verbinden. Seine edlen Unternehmungen und Pläne – der Tod hat sie in der Ausführung und Vollendung unterbrochen, aber Gott, der den guten Willen für das Werk hinnimmt, wird ihn dafür segnen; Gott, der ihn ganz plötzlich abrief, aber mitten in einer heiligen Arbeit, in der Ausarbeitung einer Predigt für die nächsten Tage, wird ihm gnädig und barmherzig sein; Gott, dem er noch 14 Tage vor seinem Tode durch den Empfang des Bußsakramentes sein  Herz reinigte, wird ihn Gnade aufgenommen haben. Und nun, laßt uns in christlicher Liebe an seinem Grabe ein andächtiges Vater unser beten!“
Quelle: Der deutsche Schulbote, Augsburg, 1852

Dem Andenken
des hochwürdigen Herrn
Franz Xaver Maßl
vom 2. Februar 1835 bis 20. Juli 1843
Pfarrer und Distrikts-Schul-Inspektor in
Hunderdorf
+ 3. März 1852   52 Jahre alt
zu Passau als Doktor der Theologie,
Dekan und Stadtpfarrer daselbst.
Gewidmet
von seinem Neffen
Maßl Jos. Kgl. Präfekt im
Schullehrerseminar zu Straubing.

Am Anfang seiner Amtszeit in Hunderdorf wurde 1835 der Pfarrhof in Hunderdorf erbaut.

Die Betreuung der Pfarrstelle vom 25.07. bis 01.12.1843 Pfarrprovisor Griesbeck


Joseph Luschner  9.11.1843 – 11.04.1870

Im Status ecclesiasticus Ratisbonsis von 1820 ist Luschner als Cooperator 2. Klasse gelistet:
Nomina Locorum.: Huldessen, Oberhausen
Nomina Personarum cum loco Navitatis.: – Jos. Luschner, Coop. 2. Cl. Schwandorf
Tempus Nativ.: 9 Mart. 1794.
Tempus Sacerdot.: 13 April 1819.
Titul. Mensae.: – –
St.: –

Im Jahr 1825 wird Luschner im Status ecclesiasticus Ratisbonsis als Cooperator 1. Klasse ausgewiesen.

Das Adressbuch für den Regenkreis des Königreichs Bayern von 1936 wird Luschner im Dekanat Schierling in der Pfarrei Paring als Pfarrer und Kuratus mit einem Reinertrag der Pfarrei von 450 fl. aufgeführt.

Der Bayerische Volksfreund teilt in der Ausgabe vom 18. November 1843 mit, daß die Pfarrei Hunderdorf, Ldg. Bogen, dem seith. Pfarrkuraten in Paring, Ldg. Rottenburg, dem Pr. J. Luschner übertragen worden sei. Ebenso berichtet die Regensburger Zeitung am 9. November 1843: „… Seine Maj. der König haben in allerhöchster Entschließung vom 18. Okt. 1843 die katholische Pfarrei Hunderdorf, Landgerichts Bogen, dem bisherigen Pfarrkuraten zu Paring, k. Landgerichts Rottenburg, Priester Joseph Luschner, allergnädigst zu übertragen geruht.“ Gleichlautend das Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. Nro. 34, Montag den 30. Oktober 1843.

Der Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1849 vermerkt für das Dekanat Deggendorf:
Ortsnamen und Seelenzahl.: Hunderdorf. 1731.
Namen und Stand der Geistlichkeit nebst Geburtsort.: Hr. Joseph Luschner, v. Schwandorf, Pf.
Tag und Jahr der Geburt.: 9. Mrz. 1794
Tag und Jahr der Priester-Weihe.: 13. Apr. 1819
Tag und Jahr der Investitur.: 9. Nov. 1843
Besetzungsrecht.: Se. Kön. Maj. v. Bayern.

Am 5. März 1867 war in der Landshuter Zeitung und im Straubinger Tagblatt folgende Annonce zu lesen:
„Annonce.
Vor 3 Monaten erhielten wir für unsere Pfarrkirche ein neues Orgelwerk von Herrn Orgelbaumeister Ehrlich in Straubing. Dasselbe findet allgemein den vollsten Beifall und erntet von allen Organisten und Sachkennern, die dasselbe besichtigt, das beste Lob. Die solide Ausführung, fleißige Arbeit und ebenso einfache als zweckmäßige Construktion sowohl, als auch anderseits die Quantität und Qualität der Töne berechtigen auch vollkommen hiezu. Wir können daher nicht unterlassen, dieß nachträglich der Oeffentlichkeit zu übergeben, und obengenannten eifrigen und würdigen Meister allen verehrlichen Kirchen-Verwaltungen bestens zu empfehlen, er heißt Ehrlich und ist ehrlich, nomen et omen habet!
Hunderdorf, 1. März 1867.
Joseph Luschner, Pfarrer.
Ant. Ebenbhöch, Cooperator.
Joseph Edenhofer, Kirchenpfleger.“
Peter Hofmann.
Quelle: Landshuter Zeitung, 05.03.1867 und Straubinger Tagblatt, 05.03.1867

Todes-Anzeige.
Dem unerforschlichen Rathschluße Gottes hat es gefallen, den hochwürdigen
Herrn Joseph Luschner,
Jubelpriester und seit 26 Jahren Pfarrer in Hunderdorf,

heute Abends, versehen mit den hl. Sterbsakramenten, im 76. Jahre seines Lebens zu sich in die Ewigkeit abzurufen.
Diese Trauerkunde den Freunden und Bekannten des Dahingeschiedenen mittheilend, empfiehlt denselben dem frommen Andenken im Gebete
Hunderdorf am 11. April 1870
Joh. Fehlner, Cooperator.
Quelle: Regensburger Morgenblatt, 14.04.1870

1870 finden wir im Straubinger Tagblatt auf Seite 584 nachstehende Bekanntmachung:
Bekanntmachung.
Verlassenschaft des k. Pfarrers Herrn Josef Luschner  in Hunderdorf betr.
Alle, welche an den Rücklaß des verlebten hochw. Herrn Pfarrers Joseph Luschner in Hunderdorf Forderungen zu machen haben, werden ersucht, selbe innerhalb 4 Wochen bei den unterfertigten Testaments-Executoren geltend zu machen, widrigenfalls sie bei Auseinandersetzung der Erbschaftsmasse nicht mehr berücksichtigt werden können.
Hunderdorf, den 21. Juni 1870.
Maßl, k. Seminar-Präfekt in Straubing
Bauer, gräfl. Rentenverwalter in Irlbach.

Anmerkung: Der k. Seminar-Präfekt Maßl  ist der Neffe des Pfarrers Maßl, er hat die Gedenktafel an der St. Anna Kapelle anbringen lassen.

Das Königlich Bayerische Kreis-Amtsblatt von Niederbayern. Nr. 36. vom 7. Mai 1870 berichtet:
„Ad Num. 8279.
Erledigung der katholischen Pfarrei Hunderdorf betr.
Im Namen seiner Majestät des Königs von Bayern.
Die katholische Pfarrei Hunderdorf im k. Bezirksamte Bogen ist durch das am 11. vor. Mts. erfolgte Ableben des Pfarrers Joseph Luschner in Erledigung gekommen.
Dieselbe liegt in der Diözese Regensburg, im Dekanatssprendel Deggendorf, zählt 1768 Seelen in 46 Ortschaften und Einöden, hat 2 Schulen und wird vom Pfarrer und einem Hilfspriester pastoriert.
Die fassionsmäßigen Einkünfte dieser Pfarrei, bei welcher sich 6,13 Tagw. Oekonomiegründe befinden, bestehen in 1379 fl. 20 ½ kr., und ergibt sich bei 492 fl. 9 kr. Lasten ein Reinertrag von 887 fl. 11 ½ kr.
Prozesse sind nicht anhängig, Onuskapitalien nicht vorhanden und die Baupflicht obliegt dem Staatsärar.
Um Auspfarrung haben die Bewohner der Einöden Hagnberg, Kögl und Wiespoint mit 42 Seelen nachgesucht.
Bewerber haben ihre mit den vorgeschriebenen Zeugnissen belgten Gesuche binnen 4 Wochen – von heute an gerechnet – bei jener k. Kreis-Regierung, Kammer des Innern, einzureichen, in deren Bezirk sie ihren Wohnsitz haben.
Landshut, den 2. Mai 1870.
Königliche Regierung von Niederbayern,
Kammer des Innern
v. Hohe, k. Regierungs-Präsident.
Caudinus, Sekretär.


Johann Nepomuk Zeindl  18.08.1870 bis 15.04.1885

Laut Schematismus des Bistums Regensburg vom Jahre 1859 war Zeindl vorher schon Cooperator in Hunderdorf:
Ortsnamen und  Seelenzahl.: Hunderdorf. 1798.
Namen und Stand der Geistlichkeit nebst Geburtsort: Hr. Jos. Luschner, von Schwandorf, Pf.
Tag und Jahr der Geburt.: 9. März 1794
Tag und Jahr der Priester-Weihe.: 13. April 1819.
Tag und Jahr der Investitur: 6. Nov. 1843
Namen und Stand der Geistlichkeit nebst Geburtsort:, Hr. Joh. Nep. Zeindl, aus Straubing, Coop.
Tag und Jahr der Geburt.: 29. Juli 1831
Tag und Jahr der Priester-Weihe.: 14. März 1856
Tag und Jahr der Investitur: 10. Aug. 1870
Besetzungsrecht: Se. Kön. Maj. von Bayern.

Seine Majestät der König haben … unter’m 29. Juli l. Js. Die katholische Pfarrei Hunderdorf, Bezirksamt Bogen, dem Priester Johann Nepomuk Zeindl, Beichtvater und Institutsinspector im Kloster Niederviehbach, Bezirksamts Dingolfing, allergnädigst zu übertragen geruht.
Quelle: Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. No. 56, 6. August 1870

Ortsnamen, Seelenzahl und Postablage.: Hunderdorf. 1723. Bogen
Namen und Stand der Geistlichkeit nebst Geburtsort: Johann Nepomuk Zeindl, Pf., aus Straubing.
Tag und Jahr der Geburt.: 29. Juli 1831
Tag und Jahr der Priester-Weihe.: 14. März 1856
Tag und Jahr der Investitur: 10. Aug. 1870
Quelle: Schematismus des Bistums Regensburg 1873

Nach 1885 war Zeindl Kämmerer 1906 und Rat in Irlbach. Verstorben ist er 1910 in Straubing

Nachruf.
Die Pfarrkinder der Pfarrei Hunderdorf erachten esd als eine heilige Pflicht, ihrem geliebten langjährigen Seelenhirten, dem hochwürdigen wohlgeborenen
Herrn Pfarrer Hoh. Nep. Zeindl,
bei seinem Scheiden aus seiner Pfarrei auch auf diesem Wege der Oeffentlichkeit den innigsten und tiefgefühlten Dank auszusprechen für all jene so großen Wohlthaten, die derselbe in seinem heiligen Berufe sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen, in der Kirche, in der Schule und am Krankenlager seit 24 Jahren unermüdlich gespendet hat. Wie der hochwürdige Pfarrer uns sein beständiges Gebet versprochen hat, so wollen auch wir dem selben hinwiederum in kindlicher Liebe dasselbe Versprechen geben; und wenn auch in Zukunft örtliche Räumlichkeit uns trennt, so bleiben wir doch in Lieb‘ treu vereint, bis Hirt und Herde dort in jenem seligen  Reiche sich wieder finden, wo weder Trauer noch Schmerzen mehr sein werden. Dem scheidenden, unvergeßlichen Seelenhirten, der bei seiner Abscheidspredigt der ganzen Gemeinde viele Thränen entlockte und auch selbst zu Thränen gerührt wurde, ruft nochmals zu ein herzöliches „Vergelt es Gott“ und wünscht für die übrigen Lebenstage Gottes reichsten Segen.
Die dankbare Pfarrgemeinde Hunderdorf.

Ihm folgte in Hunderdorf bis 11.08.1885 Pfarrprovisor Josef Bach


Rädlhammer Josef  11.08.1885 bis 14.02.1894

Ortsnamen, Seelenzahl und Postablage.: Tiefenbach [Liberae collationis.]. 2446.
Namen und Stand der Geistlichkeit nebst Geburtsort:
Joseph Goßler, Pf., a. Sternstein, Pf. Püchersreuth.
Jos. Rädlhammer, Cp., a. Schimmelbach (D. Pass.)
Tag und Jahr der Geburt.: 29. Juli 1831 (Goßler); 16. März 1841 (Rädlhammer)
Tag und Jahr der Priester-Weihe.: 18. Juli 1848 (Goßler); 10. Juni 1897 (Rädlhammer).
Tag und Jahr der Investitur: 11. April 1866 (Goßler)
Quelle: Schematismus des Bistums Regensburg 1869

Vom bayer. Vorwalde, 13. Aug. Der unterm 11. ds. Mts. erfolgte Einzug des neuen hochw. Herrn Pfarrers Rädlhammer von Hunderdorf gestaltete sich zu einer wirklich ganz erhebenden Feier, die Zeugniß dafür gibt, daß der Priester auf dem Lande stets gebührende Lieb und Wertschätzung genießt. Ein stattlicher Zug weißgekleideter Mädchen, Knaben mit Fahnen, 24 Ehrenreiter, die freiwill. Feuerwehr und der Krieger-Verein hob sich von der äußerst zahlreichen Volksmenge wesentlich ab und verlieh dem Ganzen ein sehr hübsches Gepräge von Freude auf den neuen hochw. Herr Pfarrer.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.08.1885

Geboren wurde Joseph Rädlhammer am 16. März 1841, 7 Uhr abends, in Schimmelbach in Niederbayern. Schimmelbach wurde am 27. April 1951 in Neureichenau umbenannt. Sein Vater war Johann Evangelist  Rädlhammer, Schulprovisor in Schimmelbach, Landgericht Wegscheid,  seine Mutter war Marie, eine geborene Ehngartner. Getauft wurde er am 17. März 1841 durch Expositus Albrecht. Taufpaten waren der Wirtssohn Georg Kainz von Klafferstraß und dessen Schwester Anna.

Er besuchte das Königliche Lizeum Regensburg (Jahresberichte 1862/63, 1863/64)

Im „Schematismus  der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1865.“ ist der Acolyth Rädlhammer im „Capitel des Collegiatsstiftes zu den heil. Johann Baptist und Johann Evangelist.“ Alumne des II. theologischen Curses geführt.

Diöcesan-Nachrichten.
Pontificalfunctionen.
Se. bisch. Gnaden ertheilten am 10. März in der größeren Hauskapelle das … Subdiakonat den Akolythen und Alumnen des bisch. Klerikal-Seminars … Jos. Rädlhammer …
Quelle: Oberhirtliches Verordnungsblatt für das Bisthum Regensburg, Jahrgang 1867, Seite 40

Diöcesan-Nachrichten.
Am 10. Juni ertheilten Hochdieselben [Se. bisch. Gnaden] im Dome die heilige Priesterweihe den Diakonen und Alumnen …
Jos. Rädlhammer, …
Quelle: Oberhirtliches Verordnungsblatt für das Bisthum Regensburg, Jahrgang 1867, Seite 71

Regensburger Diözesan-Nachrichten.
Cooperatoren-Anweisungen: 
… Hr. Neomyst Jos. Rädlhammer als Aushilfspriester nach Elisabethszell; …
Quelle: Der katholische Kirchenfreund. Regensburg, Nr. 31, Sonntag, 28. Juli 1867, Seite 191

Das Bayerische Volksblatt, Stadtamhof, berichtet am 4. Juli 1867:
„Aus Neuhausen bei Metten erzählt die „Landsh. Ztg.“, daß dort am 29. Juni der Neugeweihte Hr. Joseph Rädlhammer seine Primiz beging; als diese vorbei war, starb in loco sein Bruder der Schulgehilfe Hr. Georg Rädlhammer, der den Tag seines Todes in Folge eines Traumes vorausgesagt hatte.“

„Aus Deggendorf wird der Donau-Zeitung geschrieben: Die Primizfeier des neugeweihten Priesters Hrn. Rädlhammer aus Edenstetten, welche am 29. Juni zu Neuhausen stattfand, wurde durch einen höchst betrübenden Trauerfall gestört. Während nämlich die Verwandten des Hern. Rädlhammer mit diesem beim Mahle saßen, wurde der dortige Schulgehilfe, Bruder des Gefeierten, vom Schlage gerührt und gab kurz darauf seinen Geist auf.“
Quelle: Bayerischer Kurier: 1867,Nr. 182, München, 6. Juli 1867, Seite 1239

1873 wird Rädlhammer als Cooperator in Hirschau mit 2879 Seelen geführt.
Quelle: Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1873.

„in der Pfarrei Hirschau mit 2895 Seelen als Cooperator.“
Quelle: Schematismus  der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1876.

1877 wird Rädlhammer als Cooperator in Mamming (Dingolfing) mit 1946 Seelen geführt.
Quelle: Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1877.

1878 wird Rädlhammer als Cooperator in Mamming (Dingolfing) mit 1934 Seelen geführt.
Quelle: Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1878.

1879 wird Rädlhammer als Cooperator in Mamming (Dingolfing) mit 1892 Seelen geführt.
Quelle: Schematismus  der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1879.

Dienstes- und sonstige Nachrichten.
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, haben Sich allergnädigst bewogen gefunden,
unterm 18. Januar l. Js.
… dem Priester Joseph Rädlhammer, Pfarrer in Hunderdorf, Bezirksamt Bogen, … verliehen werde.
Quelle: Ministerialblatt für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten im Königreich Bayern, No. 3, 27. Januar 1894

Nachruf!
Am 15. ds. Mts. schied aus unserer Mitte der Hochwürdige Herr Joseph Rädlhammer, um die ihm verliehene Pfarrei Haindling anzutreten. Sein eifriges Wirken in der Seelsorge, Schule und Gemeinde wird den Pfarrangehörigen von Hunderdorf in stetem Andenken bleiben. Den Armen half er so viel als seine Kräfte es erlaubten. Den Kindern war Herr Räflhammer ein liebender Vater, der es verstand, die Herzen der Kleinen zu erobern. Den politischen Wirren blieb er ferne und kümmrte sich nicht um das Parteigetriebe. Herr Pfarrer Rädlhammer ist daher ein Priester nach dem Wohlgefallen Gottes.
Möge Gott ihm alles Gute, das die Pfarrgemeinde aus der Hand dieses edlen Priesters erhielt, tausendfach vergelten.
Der Pfarrgemeinde Haindling kann gratulirt werden, einen solchen Priester erhalten zu haben.
Indem Herrn Pfarrer Rädlhammer ein herzliches „Lebewohl“ nachgerufen wird, wird diese Bitte gestellt: Herr Pfarrer Rädlhammer wolle der Pfarrei Hunderdorf im Gebete gedenken.
Hunderdorf, den 18. Februar 1894.
Die dankbare Pfarrgemeinde:
Schütz, Kirchenverwalter
Joseph Rothhammer, Bürgermeister,
Johann Niemeier, Bürgermeister
Joseph Eisenschink, Bürgermeister
Joseph Kraus, Bürgermeister.

Bis 05.07.1894 betreute Pfarrprovisor Josef Zellner die Pfarrei Hunderdorf.


Wolfgang Gruber  05.07.1894 bis 15.02.1916

Geboren am 21.08.1860 in Löwendorf, Pfarrei Pemfling. 3. Juli 1887 Priesterweihe. Anschließend Kooperator in Böbrach, 1890 Pfarrprivisor in Gotteszell, 1891 Benefiziumsprvisor in Bayerbach (9.12.1891 bis 27.05.1892), anschließend Expositus in Hohenwarth im früheren Landkreis Kötzting. Die Expositurgemeinde widmete dem scheidenden Pfarrer Gruber einen Nachruf:

Nachruf.
Am 3. l. Mts. ist der hochwürdige Pfarrer Herr Wolfgang Gruber von uns geschieden, um dem Rufe unseres hochwürdigsten Oberhirten folgend die Pfarrei Hunderdorf anzutreten.
Zwei Jahre vier Monate hat er unter uns gewirkt, mit treuester Sorgfalt seines Priesteramtes gewaltet und sich durch seine Liebenswürdigkeit und Menschenfreundlichkeit so aller Herzen zu gewinnen gewußt, daß uns der Abschied doppelt schwer fällt. Wohl der Pfarrei Hunderdorf, die einen so würdigen Priester, eifrigen Seelsorger und edeldenkenden Menschenfreund ihr Eigen nennen darf!
Wir aber wünschen dem hochwürdigen Herrn Pfarrer  Gruber von ganzem Herzen, daß es ihm recht wohl ergehen und in seinem neuen Wirkungskreise recht wohl gefallen möge.
Am 5. Juli 1894.
Im Namen und Auftrage der dankbaren
Expositurgemeinde Hohenwarth
Sickl, Bürgermeister,
Brandl, Bürgermeister,
Kolbeck, Bürgermeister.

Am 4. Juli 1894 wurde er zum Pfarrer in Hunderdorf ernannt.
Über seinen Werdegang in Hunderdorf gibt das Erinnerungsbildchen Auskunft:
1896 Wolfgangsglocke
1899 Turmbau (Erhöhung um 4 Meter)
1900 Distriktschulinspektor
1904 Besetzung der Kooperatur, Herz-Jesu-Glocke
1905 Kämmerer des Dekanats, Mission
1908 Dekan
1912 25-jähriges Priesterjubiläum
1913 Bischöfliche Pfarrvisitation, Geistlicher Rat
1916 Pfarrer in Biburg (16.02.1916)

Er war von 1894 bis 1916 Pfarrer in Hunderdorf, also fast 22 Jahre, 1916 ging er als Pfarrer nach Biburg im Landkreis Kelheim und am 16.12.1925 als freiresignierter Pfarrer nach Herrngiersdorf im LKr. Kelheim.

In Herrngiersdorf fand er im Priestergrab seine letzte Ruhe.

In Biburg und in Herrngiersdorf wurde er von den Gemeinden zum Ehrenbürger ernannt.

Eine Erinnerungstafel an der Friedhofmauer hält seine Lebensdaten fest.

Ab 15.02.1916 war Georg Ebneth Pfarrprovisor.


Leonhard Hirtl  11.06.1916 bis 02.10.1920

Leonhard Hirtl ist am 4. August 1875 in Haindling, heute Stadt Geiselhöring geboren.

Leonhard Hirtl als Pfarrer

Priesterweihe 19. Juni 1900 in Regensburg; Kooperator in Rattenberg am 9. Juli 1900 , ab 3. Juli 1902 Kooperator in Alt – Neustadt ; † 2. Okt. 1920 als Pfarrer von Hunderdorf

Leonhard Hirtl 1895 als Abiturient

Über seine Primiz berichtet das Straubing Tagblatt am 17.06.1900:
Haindling, 15. Juni. Der neugeweihte Priester Herr Leonhard Hirtl traf am 11. Juni nachmittags 4 Uhr in Geiselhöring ein und wurde daselbst in feierlichster Weise von seiner Heimatgemeinde Haindling, der Pfarrgemeinde Hainsbach, den Gemeinden Haindlingerberg, Helmbrchting, Groß, Tuffing und Geishauben am Bahnhof empfangen. Am Perron hatten sich zur Begrüßung eingefunden der hochw. Pfarrklerus von Haindling und Geiselhöring, Kooperator von Sallach, sowie die Herren Lehrer. Nach dem Verlassen des Perrons wurde der Herr Primiziant am Bahnhofsplatze von 3 weißgekleideten Mädchen (Maria Röckl, Maria Raith und Anna Raith) mit einem Willkommensgedicht und Ueberreichung eines prächtigen Blumenbouquets geehrt, worauf derselbe den Anwesenden den Primizsegen erteilte. Nun setzte sich der imposante Zug in Bewegung, 21 Reiter, 27 Chaisen und 4 prächtig geschmückte Wägen mit den Kindern, ein Schauspiel für alle, die sich teils am Bahnhofe selbst, teils in den Straßen von Geiselhöring, durch welche der Zug ging, aufgestellt hatten. Die letzten Wägen hatten noch kaum Geiselhöring verlassen, als die Vorreiter schon Haindling erreicht hatten. Nun stellten sich die Reiter in musterhafter Ordnung in Spalier auf, und die Chaisen und Wägen fuhren hindurch. Beim Aufgang zur Kirche wurde der Primiziant von einem weißgekleideten Mädchen, Ther. Richter von Groß, mit einem Gedichte begrüßt, worauf er sich zwischen dem Spalier bildenden Knaben und Mädchen hindurch zur Kirche begab. Unter den Klängen des Tu es Sacerdos betrat er die Kirche, woselbst er nach einer kurzen Adoration am Frauen-Altar in herzlichen Worten für den so schönen Empfnag seinen Dank zum Ausdruck brachte. Ein Marienlied und der sakramentale Segen schlossen die kirchliche Feier. Sodann begab sich der Primiziant noch an das Grab seiner Eltern, worauf ihn die Geistlichkeit und Herr Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Röckl unter Vorantritt der Schuljugend ins Vaterhaus geleiteten, wo ihn seine jüngste Schwester im Namen der übrigen Geschwister herzlichst willkommen hieß. Dieser Empfang sowie die vielen Opfer, welche sich die Leute durch Schmücken der Pferde, Chaisen und Wägen, Errichtung der Triumphbögen, Häuserzierde, auferlegten, sind gewiß ein schöner Beweis, wie man hier zu Lande den Priester ehrt!
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.06.1900

Leonhard Hirtl als Primiziant mit seinen Geschwistern vor dem Elternhaus in Haindling

Todes-Anzeige
Nach Gottes heiligem Willen verschied heute Samstag, 2. Oktober, Vormittag 8 Uhr der
Hochwürdige Herr Leonhard Hirtl,
Pfarrer in Hunderdorf,
nach langem, schweren Leiden und öfter. Empfang der hl. Sterbesakramente in einem Alter von 45 Jahren.
Um stilles Beileid bitten
Haindling, Hunderdorf, Amerang, Schramberg (Württ.), Eching, den 2. Oktober 1920
Die in tiefster Trauer Hinterbliebenen.
Die trauernde Pfarrgemeinde: Joh. Kolmer, Kooperator.
Die Beerdigung findet Dienstag, 5. Oktober 1920 um 10 Uhr vormittags mit darauffolgenden Gottesdiensten statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 3. 10 1920

Über seine Beerdigung berichtet das Straubinger Tagblatt am 9.10.1920:
Hunderdorf, 6.Okt. (Beerdigung.) Unter überaus zahlreicher Beteiligung von nah und fern fand gestern dahier die Beerdigung unseres Hochw. Herrn Pfarrers Leonhard Hirtl statt. Ein schier endloser Leichenzug bewegt sich durch die Ortsstraße dem Kirchhofe zu. Voran die Schuljugend von Hunderdorf und Au und die Jungfrauenkongregation, dann der kath. Burschenverein, die freiwill. Feuerwehren von hier und Steinburg, der Veteranen- und Kriegerverein, der Kriegerbund, die Kirchenverwaltung, der Gemeinderat Hunderdorf sowie die Bürgermeister von Au, Gaishausen und Steinburg. Ihnen folgte eine stattliche Anzahl Geistliche des Dekanats und der näheren Umgebung; auch die Lehrerschaft der Umgebung war zahlreich vertreten. Der Sarg getragen von vier Mitgliedern des Burschenvereins, wurde von der Einwohnerwehr, dessen Gründungsmitglied der Verstorbene war, begleitet. Die Einsegnung der Leiche nach Hochw. Herr Dekan und Stadtpfarrer Elser von Deggendorf vor. In der Leichenrede wies derselbe darauf hin, daß mit dem Verstorbenen das jüngste Mitglied des Kapitels Deggendorf zu Grabe getragen wurde. Hochw. Herr Pfarrer Hirtl wurde 1875 zu Heindling geboren und 1900 zu Regensburg zum Priester geweiht. Während des Krieges war derselbe als Feld-, Lazarett- und zuletzt in Amberg als Militärgeistlicher tätig. Im Juli 1916 wurde ihm die Pfarrei Hunderdorf übertragen. Durch seinen offenen Charakter und sein leutseliges Wesen gewann der schon bald die Herzen seiner Pfarrkinder. Bereits vor Jahresfrist begann die bislang so rüstige Pfarrherr zu kränkeln. Ein langwieriges, schweres inneres Leiden raffte ihn nun in der Vollkraft der Jahre dahin. Während der Sarg in die Erde gesenkt wurde, ertönten auch die drei Ehrensalven. Am offenen Grabe widmete Herr Lehrer Graiminger von Au dem Verstorbenen einen herzlichen Nachruf. Er brachte noch den Dank der Schulkinder und der Eltern zum Ausdruck und hob das stets gute Einvernehmen hervor, das zwischen Herrn Pfarrer und der Lehrerschaft geherrscht hat. Ergreifend waren seine Worte, als er namens der hiesigen Krieger sprach und dieselben Aufforderte, ihren verstorbenen Kameraden niemals zu vergessen. Seine Worte gipfelten in dem Wunsche: „Möge nun unserem verstorbenen Kriegskameraden das zuteil werden, was er so vielen in der Todesstunde erflehte oder erflehen wollte.“ Den Dank der Kinder brachte auch ein Mädchen in Gedichtform zum Ausdruck. Wohl die meisten Pfarrkinder nahmen tränenfeuchten Auges Abschied am offenen Grabe von ihrem geliebten und geachteten Seelsorger, der ihnen stets ein liebevoller Berater gewesen. Die Pfarrei Hunderdorf wird dem Verstorbenen stets ein treues Andenken bewahren.

Danksagung.
Wir fühlen und gedrängt, für die so zahlreich. Beweise herzl. Anteilnahme während der langen Krankheit, dem Hinscheiden u. der Beerdigung unseres leider allzufrüh verst. Bruders, Schwagers u. Onkels, des
Hochw. Herrn Leonhard Hirtl,
Pfarrer in Hunderdorf,
unseren tiefgefühlten Dank auszusprechen. Insbesondere danken wir Hochw. Herrn Geistl. Rat u. Dekan Elser v. Deggendorf für die warm empfundenen Worte am Grabe, Hochw. Herrn Kammerer Eidenschink von Bogen u. Hochw.Herrn Pfarrer Kugler v. Windberg für die oftmaligen Krankenbesuche, Hochw. Herrn Kooperator Kolmer für seine hingebende, mitbrüderliche Liebe, den Hochw. Herren des Kapitels Deggendorf, den Hochw. Herren Kurskollegen und allen Hochw. Herren des Kapitels Deggendorf, und weiteren Umgebung für die so überraschend zahlreiche Beteiligung, Herrn Bezirksschulrat Friedl v. Bogen, den Herren Lehrern v. Hunderdorf u. der Umgebung für den erhebenden Grabgesang, insbesonders Herrn Lehrer Granninger v. Au für den erhebenden Nachruf. Ferner danken wir von Herzen den Gemeindeverwaltungen und der Kirchenverwaltung, den verehrl. Vereinen, der Marian. Jungfrauenkongegration, sowie sämtlich. Angehörigen der Pfarrei für die so erhebende Beteiligung am Leichenbegängnisse und für die vielen, schönen Kranzspenden. Hunderdorf, den 12. Oktober 1920.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13. 10 1920

An Leonhard Hirtl erinnert eine Gedenktafel rechts neben dem rechten Seitenaltar in der Wallfahrtskirche Haindling.

Michael Gebhard  09.04.1921 bis 21.06.1931

Geboren am 18.02.1877.  Am 18.11.1907 wird I. Kooperator Michael Gebhard in Weiden als Pfarrprovisor nach Kulmain angewiesen; ab 16.3.1908 ist er Pfarrprovisor in Wenzenbach, ab 4.7.1908 Expositus in Wendelskirchen, ab 19.1.1921 Pfarrer von Hunderdorf bis 1931. Er verstirbt am 8.11.1936 als Pfr. in Hofkirchen, dort Pfarrer ab 12.08.1931.

Pfarrer Michael Gebhard
Erinnerungsbild an Pfarrer Gebhard


Von seinem Abschied aus Hunderdorf berichtet das Straubinger Tagblatt am 10.08.1931:Hunderdorf. (Abschiedsfeier.)
Wohl die ganze Pfarrgemeinde bedauert den Weggang unseres allseits beliebten Pfarrherrn, des Hochw. Herrn Michael Gebhard. Ab 1. August wurde ihm die Pfarrei Hofkirchen übertragen. Am vergangenen Mittwoch wurde dem scheidenden Seelsorger eine kleine Abschiedsfeier bereitet. Bürgermeister Hornberger sprach Herrn Pfarrer den Dank für sein Wirken in Kirche und Gemeinde aus. Schreinermeister Härtenberger würdigte dessen Verdienst als Priester, Katechet und Wohltäter der Armen. Die Restaurierung der Kirche, die Erneuerung der Außenfassade, die Beschaffung von zwei neuen Glocken sind sichtbare Zeichen seines Wirkens. In den 4 Schulen hatte er als Katechet 378 Kinder zu betreuen. Und was er für die Armen und Bedürftigen gegeben, haben wir wohl nicht alles gesehen, aber wir wissen, daß er nicht reicher wegzieht von hier als er gekommen ist. Hauptlehrer Graiminger von Au sprach als Vater und Lehrer dem Scheidenden Dank und Anerkennung aus. Dank für die väterliche Liebe, die er den Kleinen stets angedeihen ließ, Anerkennung für das gute Einvernehmen, das zwischen Pfarrer und Lehrerschaft stets geherrscht hat. Herr Pfarrer Gebhard dankt für die ihm bereitete Abschiedsfeier und betonte, daß er nicht leichten Herzens von Hunderdorf scheidet. Doch das zunehmende Alter macht sich bereits bemerkbar und eine Pfarrei mit 1800 Seelen und vier Schulen stellt ziemliche Anforderungen, denen er sich nicht gewachsen fühlt. Er habe sich stets bemüht, seine Pflicht als Seelsorger, aber auch in der Ortsfürsorge zu erfüllen. Und wenn er seinen ihm liebgewordenen Wirkungskreis verläßt, die ihm treuergebenen Herzen wird er aber in seinem zukünftigen Wirkungskreise nicht vergessen. So manchmal wird er noch herüber kommen zu den schönen Bergen des Bayer. Vorwaldes.

Über seine Beerdigung wird berichtet:
Hochw. Herr Pfarrer Gebhard +
Hofkirchen bei Laberweinting, 9. Nov. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Sonntag nachmittag die Kunde, daß unser Pfarrherr H. H. Michael Gebhard gestorben ist. Die Pfarrgemeinde Hofkirchen betrauert tief den Verlust ihres herzensguten Pfarrers und Seelsorgers. Besonders für die Armen bedeutet es einen schweren Schlag, hatte doch H. H. Pfarrer Gebhard immer eine offene Hand. Bei Sammlungen und Spenden war er stets der größte Geber und der freigebigste Spender. Die Kinder hingen ganz besonders an ihm.
Vor etwa 3 Wochen war er nach München gebracht worden, wo er durch eine Operation Heilung zu finden hoffte. Aber ärztliche Kunst konnte den Schwerkranken nicht mehr retten. Er wurde nach Hofkirchen zurückgebracht, wo er die Augen zum ewigen Schlummer schloß. Noch am Kirchweihmontag hatte er die hl. Messe gelesen.
H. H. Pfarrer Michael Gebhard, der am 22. Oktober 1877 in Amberg geboren war, wurde am 19. Mai 1901 zum Priester geweiht und wirkte dann als Kooperator in Donaustauf und Weiden. Anschließend war er Pfarrprovisor in Kulmain (1907) und in Wenzenbach (1908) und schließlich Expositus in Wendelskirchen. Am 19. Januar 1921 berief ihn das Vertrauen seines Oberhirten als Pfarrer nach Hunderdorf. Nach zehnjährigen segensreichen Wirken übernahm er dann am 12. August 1931 die Pfarrei Hofkirchen, wo er im Alter von 59 Jahren verschied.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.11.1936

Pfarrergedenktafel in Hofkirchen
Grab von Pfarrer Gehard in Hofkirchen

Friedrich Betthausen  10.11.1931 bis 03.10.1935

Geboren am 19. Dezember 1888 in Roßlau in der Diözese Paderborn, am 29. Juni 1914 zum Priester geweiht. Vor der Übertragung der Pfarrei Hunderdorf im November 1931 erfolgten Einsätze in Viechtach, Lam, Obersüßbach, Stadlern und Zandt.

Das Straubinger Tagblatt kündigt am 17.09.1931 den neuen Pfarrer an:
Bogen. (Der neue Pfarrherr von Hunderdorf.)
Zum Pfarrer von Hunderdorf ist der Hochw. Herr Kuratbenefiziat Friedrich Betthausen von Zandt bei Kötzting ernannt worden.

Über die Installation berichtet das Straubinger Tagblatt am 24.11.1931:
Hunderdorf, 23. Nov. (Pfarrinstallation) Am Sonntag fand die feierliche Installation des neuernannten H. H. Pfarrers Friedrich Betthausen statt. Kirche und Pfarrhof waren auf das herrlichste geschmückt. Schuljugend und Vereine bildeten vom Pfarrhof bis zum Gotteshaus Spalier. Beim Ausgang des Pfarrhauses sprach ein Schulmädchen einen Prolog, in dem es die Seelen der Pfarrkinder ihrem neuen Seelsorger anvertrauend empfahl. Der Festzug wurde eröffnet von den Kommandanten der 3 Feuerwehren Hunderdorf, Steinburg u. Gaishausen, dann folgten sämtliche Vereinsfahnen, weißgekleidete Mädchen mit Lilien, der neue Pfarrherr begleitet von H. H. Dekan Finkl von Konzell und H. H. Pater Prior des Prämonstratenserklosters Windberg. Herr Oberamtmann Dr. Böhmer von Bogen war ebenfalls als Ehrengast erschienen. Ihm schlossen sich die vier Bürgermeister der Gemeinden Hunderdorf, Gaishausen, Steinburg und Au an, sowie die Kirchenverwaltung. Am Kirchenportal sprachen wiederum drei Schulmädchen der Feier entsprechende Gedichte, worauf H. H. Pater Prior das bischöfl. Dekret verlas. H. H. Dekan Finkl übergab dem neuen Priester den Schlüssel zum Gotteshaus und übertrug ihm das Amt als Seelenhirte der Pfarrei Hunderdorf. Nach einem feierlichen Gottesdienst zog man in den Friedhof, um auch der toten Pfarrkinder zu gedenken. Herr Pfarrer Betthausen versprach, väterlicher Freund und Berater der ihm anvertrauten Seelen zu sein und dankte besonders für die ihm erwiesene Ehre. Erwähnt sei noch, daß sich für die Dekoration und Arrangement der Feier Frl. Hauptlehrerin Walbrunn besonders verdient gemacht hat.

Pfarrer Betthausen gründet den Kirchenbauverein in Hunderdorf und beginnt 1935 die neue Pfarrkirche in Hunderdorf zu bauen.

H. Pfarrer Betthausen +
Hunderdorf, 4. Okt. Unser hochgeschätzter Pfarrherr, H. H. Pfarrer Friedrich Betthausen, ist in Reichenhall, wohin er sich am Montag zur Erholung zur Erholung begeben hatte, überraschend schnell gestorben. Als vorzüglicher Geistlicher und tüchtiger Missionsprediger war er hochgeachtet und geschätzt. Er war am 19. Dezember 1888 in Roßlau in der Diözese Paderborn geboren, wurde also nur 47 Jahre alt. Am 29. Juni 1914 zum Priester geweiht, übernahm er zunächst die Stelle eines Aushilfspriesters in Viechtach. Noch im gleichen Jahr wurde er als Kooperator nach Lam berufen, wo er 4 Jahre segensreich wirkte. Am 11. Juli 1918 berief ihn sein Oberhirte nach Obersüßbach und am 19. Juli 1919 wurde er Benefiziumsprovisor in Stadlern. Nachdem er von April 1923 bis Juli 1924 das Benefizium in Zandt als Provisor betreut hatte, übernahm er es am 16. Juli 1924. Am 28. Oktober 1931 feierte H. H. Pfarrer Betthausen Investitur und am 1. November 1932 übernahm er die Pfarrei Hunderdorf.
Durch sein freundliches und liebenswürdiges Wesen war er bei allen seinen Pfarrkindern sehr beliebt. Am Feste der Herz-Marien-Bruderschaft, am 15. September, zelebrierte er zum letztenmal das hl. Meßopfer. Seitdem mußte er vielfach das Bett hüten, da ein schweres Leiden den sonst rüstig scheinenden Priester erfaßt hatte. Am Montag begab er sich deshalb nach Bad Reichenhall und schon nach drei Tagen hat ihn der Herr über Leben und Tod zu sich gerufen. Im heurigen Frühjahr hatte er noch ein gewaltiges Werk, nämlich den Bau einer neuen Pfarrkirche hier begonnen. Das Werk steht kurz vor der Vollendung, die er nicht mehr erleben durfte. H. H. Pfarrer Betthausen ist aus einer armen Arbeiterfamilie hervorgegangen, weshalb er auch den Wert der Arbeit voll zu schätzen mochte. Unermüdlich war er für das Seelenheil seiner Pfarrangehörigen besorgt, ja, wenn es ihm irgend wie möglich war, ging er noch über seine Pfarrei hinaus, um eine Volksmission zu halten. Ein hochbegabter Vater, ein Bruder und zwei Schwestern stehen trauernd an der Bahre des teuren Verblichenen. Die Leiche wird nach Reinhausen übergeführt, um am Montag früh an d. Seite seiner Mutter und einer verstorbenen Schwester beigesetzt zu werden. Möge Gotte seinem treuen Diener die Krone des ewigen Lebens geben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.10.1935

Pfarrer Betthausens letzter Gang
Hunderdorf, 8. Okt. Wohl selten dürfte eine Leichenfeier eine so große Anteilnahme aufzuweisen haben, wie die des H. H. Pfarrers Betthausen. Nicht ganz vier Jahre sind es, daß ihm die große Pfarrgemeinde Hunderdorf übertragen wurde. Während dieser wenigen Jahre hat er sich die Herzen aller Pfarrkinder erobert. Als besonderer Kinderfreund hingen die Kinder an ihm, wie an einem Vater. Für jedermann, ob reich oder arm, hatte er ein freundliches Wort. Unermüdlich wirkte er für das Seelenheil nicht nur seiner Pfarrkinder, sondern auch weit über die Grenzen seiner Pfarrei hinaus. Als Missionsprediger war er wohl einer der besten. Sein reiches Wissen, seine tiefe Religiösität und seine bemerkenswerte Rednergabe brachten ihm allgemeine Hochschätzung ein. In der Sorge um das Seelenheil der Glaubensgenossen hat er seine Kräfte früh verbraucht. Die letzten 14 Tage war er zum größten Teil an das Krankenbett gefesselt. Vor acht Tagen ging er nach Bad Reichenhall, um dort Genesung zu suchen. Doch schon nach drei Tagen hat ihn der Herr zu sich gerufen.
Die Leiche wurde in seine Heimat Reinhausen übergeführt u. dort gestern vormittags zur letzten Ruhe gestattet. Mahr als 200 Pfarrkinder von hier sind hingefahren, um ihrem unvergeßlichen Seelenhirten das letzte Geleite zu geben. Mit dem Grablied: „Herr laß‘ ihn schlafen“, wurde die Trauerfeier eingeleitet. Ein fast endloser Trauerzug setzte sich von der alten Kirche weg, wo der Entschlafene aufgebahrt war, zum Friedhof in Bewegung. Den Leichenzug eröffnete der Kriegerverein Reinhausen mit Fahne. Die kirchlichen Funktionen verrichtete H. H. Dekan Finkl von Konzell. Er wies in seiner Grabrede darauf hin, daß der verstorbene Mitbruder in seinem Testament den Wunsch ausgesprochen habe, von einer Leichenrede Abstand zu nehmen. Deshalb beschränkte er sich auf eine Aufzählung der Wirkungsorte des H. H. Pfarrers Betthausen; er bedauerte nicht ihn wegen seines frühen Todes, sondern nur seine Angehörigen, die heute trauernd am offenen Grabe stehen. Der Seelsorger der Pfarrgemeinde Stadlern legte unter ehrenden Worten al Anerkennung für die frühere Tätigkeit dort einen Kranz am Grabe nieder. Für die Pfarrei Hunderdorf sprach H. H, Pfarrprovisor Lecker, der seinem Pfarrer als überaus eifrigen Seelenhirten, von tiefer Religiösität und als wahrhaft väterlichen Freund schilderte. Er wies auf das große Werk hin, das der Entschlafene mit dem Bau der neuen Pfarrkirche begonnen hat und das ihm zu vollenden nicht mehr gegönnt war. Dieses Gotteshaus aber möge sein unvergängliches Denkmal sein. Herr Hauptlehrer Deinmböck sprach als Vertreter der Schulen Hunderdorf und Au v. W. Er hob das gute Einvernehmen hervor, das stets zwischen Seelsorger und Lehrerschaft geherrscht hat. Den Verstorbenen bezeichnete er als edlen Priester, der gut zu leben nicht nur gelehrt, sondern auch vorgelebt habe,  als verständigen Mann, der auch vergeben und vergessen konnte. Nach entsprechenden Gedichten legten die Schulkinder einen Kranz am Grabe nieder. Kränze legten dann nieder: die Kirchenverwaltung Hunderdorf, die Gemeinden Gaishausen, Steinburg, Au v. W., sowie seine frühere Wirkungsgemeinde Zandt, ferner der kath. Jungmädchenverein Hunderdorf, die marian. Jungfrauenkongregation, die Mitglieder des 3. Ordens, der christl. Mütterverein, der kath. Burschenverein und die Arbeiterschaft vom Kirchenbau. Die letzte Kranzspende widmete ein Studienkollege, der dem Heimgegangenen als einen ihrer Besten bezeichnete. Anschließend fand ein Trauergottesdienst statt, wobei die geräumige Pfarrkirche voll gefüllt war. Möge der allzufrüh geschiedene Seelenhirte einer frohen Auferstehung entgegenschlummern. Hunderdorf aber wird ihn nie vergessen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 8.10.1935

Das Provisorat bis zum Amtsantritt des neuen Pfarrers wird dem Cooperator Gerhard Lecker übertragen.


Johann Baptist Kiermaier  02.02.1936 bis 02.08.1962

Kiermaier ist am 2. Juli 1889 in Schaltdorf, heute ein Ortsteil der Stadt Rottenburg an der Laaber, geboren. Er wurde am 3. März 1915 zum Priestergeweiht. Seine Kooperatoreneit führte ihn nach Pfakofen, Pürkwang, Schwandorf, Amberg, Pullach und Atting. Er wirkte in Mitterteich als Religionslehrer und später als Expositus in Warzenried und Geigant, bevor und mit Wirkung vom 1. Februar 1936 zum Pfarrer von Hunderdorf berufen wurde.

Hunderdorf, 29. Jan. (Neuer Pfarrherr) Mit Wirkung vom 1. Februar ds. Js. wurde der Expositus H. H. Johann Kiermeier von Geigant bei Cham auf die Pfarrei Hunderdorf berufen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.01.1936

Hunderdorf, 6. Febr. (Der neue Pfarrherr) H. H. Johann Kiermeier ist heute, von Geigant kommend, hier eingetroffen. Möge es ihm gegönnt sein, viele Jahre hier im Weinberge des Herrn zu schaffen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.02.1936

Hunderdorf, 1. März. (Installation) In reichem Tannengrün prangten heute unsere Pfarrkirche und das Pfarrhaus. Schuljugend, Kirchenverwaltung und Gemeinderat sammelten sich vor dem Pfarrhof, um den Pfarrherrn zur Kirche zu begleiten. Als H. H. Pfarrer Kiermeier aus der Haustüre trat, begrüßten ihn drei weißbekleidete Mädchen, die in Prologen auf die Bedeutung des Tages hinwiesen. Am Portal des Gotteshauses warteten wieder vier Schulmädchen, die in Gedichtform das Wirken des Seelenhirten schilderten. Anschließend verlas H. H. Prior von Hagen vom Kloster Windberg die Bestellungsurkunde. H. H. Dekan Finkl von Konzell begrüßte den neuen Pfarrherrn mit dem Hinweis, er möge seine Pfarrkinder im Dienste Gottes betreuen. Er überreichte ihm die Kirchenschlüssel damit er das Gotteshaus den Gläubigen stets offenhalte, den Gottlosen aber verschließe. Im Gotteshause übergab der Dekan dem Pfarrherrn den Altar, damit er dem Herrgott das Opfer darbringe, den Taufstein, um die Menschen in die Gottgemeinschaft einzuführen, den Beichtstuhl, um den Sündern Trost zu spenden, die Kommunionbank, um das Gastmahl des Herrn zu geben u. die Kanzel, um dort Gottes Wort zu lehren. Nach dem feierlichen Hochamt schallte das „Großer Gott“ gemeinsam gesungen durch die geweihten Hallen. Anschließend war Gräbergang. Dort im Friedhof sprach Herr Dekan Finkl noch sehr ernste Worte an die Zuhörer. Der eine früher, der andere später, werde hier seine letzte Ruhestätte finden. Wohl dem, der sein Leben gut benützt hat. Ein gemeinsames Gebet für die Seelenruhe der Verstorbenen beendigte die eindrucksvolle Feier. Möge es Herrn Pfarrer Kiermeier gegönnt sein, viele Jahre hier im Weinberge des Herrn zu wirken. Aber auch eine andere große Aufgabe hat der neue Seelenhirte zu erfüllen. Das im Vorjahre erstellte Gotteshaus bedarf noch des Ausbaues. Es bedarf noch vieler Arbeit und großen Opfersinnes, bis das Werk ganz vollendet ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.03.1936

Am 5. Juli 1936 fand die Benediktion der neuen Pfarrkirche und 1937 die Einweihung statt.

Unter der Amtszeit von Johann Kiermaier wurde nicht nur die Kirche fertig gestellt. Auf seine Initiative geht auch die Neuanlage des Friedhofes und die Erbauung des Leichenhauses zurück. Seinem Bemühen verdankt auch der Kindergarten St. Nikolaus (früher St. Josef) seine Existenz.

H. Geistlicher Rat Kiermaier gestorben
Während der 26 ½ Jahre seiner Tätigkeit hat sich H. Geistlicher Rat Kiermaier unvergeßiche Verdienste um die Pfarrei erworben
Hunderdorf. Was seit Wochen als bange Befürchtung und lastende Sorge über der Pfarrei Hunderdorf schwebte, ist am Mittwoch früh zur traurigen Gewißheit geworden. H. Geistlicher Rat Kiermaier ist verschieden. Kurz nach dem Fronleichnamsfest, bei der Pfarrer Kiermaier trotz seiner 73 Jahre in sengender Sonnenglut mit dem Allerheiligsten noch einmal durch die Straßen des Ortes ging, machten sich bei ihm die akuten Anzeichen einer gefährlichen Herzerkrankung bemerkbar. Ein folgender Schlaganfall rief Lähmungserscheinungen hervor und trotz der fürsorglichen Pflege im Kreiskrankenhaus Bogen konnte der Tod nicht mehr abgewendet werden.
Hunderdorf hat mit ihm einen Pfarrherrn verloren, der in den 26 ½ Jahren seiner Tätigkeit den Ort mitgestaltet und in vorbildlicher Weise die Erfordernisse der Pfarrei in seinen kirchlichen Anlagen wahrgenommen hat. Als Seelsorger und Priester war er immer um die Erhaltung guter Sitten und um die lebhafte Teilnahme seiner Pfarrkinder am kirchlichen Leben bemüht. Bis zu Beginn seiner Erkrankung zeigte Geistlicher Rat Kiermaier, der seit Jahren auch dem Dekanat Bogenberg als Dekan vorstand, eine ungebrochene und unerschütterliche Zuversicht und Arbeitskraft. Niemand ahnte, daß ihm schon seit Jahren eine Herzerkrankung zu schaffen machte, die er selber aber kaum beachtete und die ihn nicht davon abhalten konnte, die begonnene Arbeit fortzusetzen
Sein Lebensweg, den er am 2. Juli 1800 in Schaltdorf, Kreis Rottenburg, begann, führte ihn zunächst in das Gymnasium nach Landshut und von dort nach Straubing. Nach dem Abitur trat er 1910 in das Priesterseminar in Regensburg ein, wo er am 3. März 1915 im. Dom zum Priester geweiht wurde. Nach 12jihrlger Kooperatorenzeit in Pfakofen, Pürkwang, Schwandorf, Amberg, Pullach und Atting wirkte er in Mitterteich als Religionslehrer und später als Expositus in Warzenried und Geigand. Von dort aus rief ihn am Lichtmeßtag 1936 der Bischof als Nachfolger des verstorbenen Pfarrers Betthausen nach Hunderdorf, das er 26 ½ Jahre als Seelsorger und Pfarrer betreute. Seine Wahl zum Dekan des Dekanates Bogenberg und seine Ernennung zum H. Geistlichen Rat waren äußere Zeichen der Anerkennung für sein nimmermüdes Wirken. Sein Tod trifft die Pfarrei überraschend und schwer. Es war ihm nicht vergönnt, einige Jahre der Ruhe nach einem aufopferungsvollen Priesterleben zu verbringen. Die Pfarrei Hunderdorf wird ihm seine hingebungsvolle Tätigkeit mit einem dankbaren und ehrenden Erinnern vergelten.
Die Beerdigung findet am Samstag um 9 Uhr in Hunderdorf statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.08.1962

Gott, der Herr, hat seinen Priester, den
Hoch. Herrn
Johann B. Kiermaier
Bischöfl. Geistl. Rat, Dekan und Pfarrer von Hunderdorf
im Alter von 73 Jahren und im 48. Jahre seines priesterlichen Wirkens, wohl versehen mit den hl. Sterbsakramenten, in die ewige Heimat abgerufen.
Hunderdorf, Schaltdorf, Unterglaim, Landshut, München, Mitterfels, 1. August 1962
In tiefer Trauer:
Schwestern Maria und Lina
und übrige Geschwister und Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Samstag, 4. August um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche zu Hunderdorf. Vorausgehend um 8.30 Uhr Sterbe-Rosenkranz. Am Donnsertag und Freitag Sterbe-Rosenkranz um 19.30 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.08.1962 

Tief erschüttert bringt die Pfarrei Hunderdorf die traurige Nachricht, daß ihr Hirte
H. H. Pfarrer
Johann Kiermaier
Bischöfl. Geistl. Rat und Dekan

am Mittwoch früh, nach kurzer, schwerer Krankheit, im Alter von 73 Jahren, selig im Herrn verschieden ist.
Hunderdorf, 1. August 1962
Kooperator Wolfgang Vos, O.Praem
im Namen der Kirchenverwaltung, Xaver Baier
Sterberosenkranz Samstag, 8.30 Uhr früh, anschließend 9 Uhr Gottesdienste und Beerdigung auf dem Pfarrfriedhof. Sterberosenkranz Donnerstag und Freitag, abends 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf. Kirchliche Vereine und Verbände mit kirchlich geweihten Fahnen nehmen an der Beerdigung teil.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.08.1962

Hunderdorf trauert um verstorbenen Pfarrherrn
Die großen Leistungen des verstorbenen H. Geistlichen Rates Johann. Kiermaier bleiben unvergessen
Hunderdorf.
Als sich am Samstag ein fast endloser Leichenzug mit den sterblichen Ueberresten des verschiedenen Pfarrherrn von der Kirche aus durch die Straßen des Ortes bewegte, wo noch vor wenigen Wochen am Fronleichnamstag Pfarrer Kiermaier geschritten war, da schien es, als ob der Himmel noch einmal diese Stunde gesandt hätte, in der die Pfarrkinder zum letzten Male unter der lastenden Sommerhitze mit ihrem Pfarrer dem Herrn ihre. Huldigung darbrachten. Schmerzlich war diese Erinnerung, wurde doch allen bewußt, daß H. Kiermaier, der fast 27 Jahre hier wirkte, an diesem Fronleichnamstag seiner schon etwas angegriffenen Gesundheit etwas zuviel zugemutet hatte, denn bald darauf hatte ihn ein Schlaganfall aufs Sterbelager geführt. Zu Hunderten scharten sich die Trauergäste am offenen Grab, wo H. Kammerer Dietl von der Nachbarpfarrei Neukirchen die Einsegnung vornahm. In seiner Grabrede sprach er über den Lebensweg des verstorbenen Priesters, der sich in 47 Jahren seiner‘ Tätigkeit im Weinberg des Herrn bemüht hat, der großen Aufgabe als Seelsorger und Katechet gerecht zu werden. Als Dekan des Dekanats Bogenberg war ihm seine Aufgabe eine würdige Berufung. Unvergeßlich sind seine Leistungen, die er sich um die Gestaltung der kirchlichen Anlagen erworben hat. Die Vollendung des Gotteshauses, der Bau einer Leichenhalle, eines Kindergartens, eines neuen Friedholes, die Anschaffung einer neuen Kirchenorgel, eines Geläutes und einer Turmuhr sind ihm zu danken und werden auch in Zukunft ehrenvoll für Ihn zeugen. Der Pfarrgemeinde bleibt die Pflicht, sich des Verstorbenen würdig zu zeigen im Glauben und der Liebe zu Christi.
Namens der Schulkinder und der Lehrkräfte dankte Schulleiter Rektor Hösl für die gute Zusammenarbeit, für die Aufgeschlossenheit in allen schulischen und erziehlichen Belangen, die der Verblichene immer zeigte. Seine Arbeit als Katechet war ihm eine vordringliche Aufgabe und trotz seiner starken Inanspruchnahme in der Pfarrei ließ er es: sich nehmen, selber einen großen Teil der Re1igionsstunden zu übernehmen und vor allem den Klassen, die zur Beichte und zur Erstkommunion geführt wurden, immer eine würdige Feuer zu bereiten.- Lehrer und Schüler werden seiner immer in Liebe, Ehrfurcht und dankbarer Anerkennung gedenken.
H. Generalvikar Baldauf übermittelte den Dank das Bischofs und schilderte. wie aus dem jungen und frohen Geistlichen mit zunehmendem Alter und steigenden Lasten und Sorgen ein ernster, ja. ein strenger Priester wurde, der jedoch in all seinen Bemühungen immer nur das Wohl der Pfarrgemeinde im Auge behielt.
Für die Kooperatoren, die in seiner Pfarrei wirkten. sprach H. Klankermeier und bezeichnete den Verstorbenen als großes Vorbild und hilfsbereiten Lehrmeister, der jedem mit Rat und Tat zur Seite stand.
H. Renghart sprach im Namen seiner Heimatpfarrei Rottenburg, der sich der Verstorbene immer in Liebe verbunden fühlte und in der er auch wieder die Jahre seines Ruhestandes verbringen wollte. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, zur Stätte seiner Kindheit zurückzukehren.
Für die Hilfsbereitschaft, die er auch der evgl. Gemeinde durch die Ueberlassung seines Gotteshauses und die persönliche Hilfe angedeihen ließ, sprach Pfarrer Sommer – Bogen Worte des Dankes. H. Koop. Wolfgang Vos betonte das gute persönliche Verhältnis, das zwischen H. Kiermaier und ihm herrschte und das Verständnis und die Toleranz, mit der er Ihm begegnet war.

Grabstelle von J. B. Kiermaier auf dem Friedhof in Hunderdorf.

Im Einvernehmen der Vereine und Verbände, der politischen Gemeinde und Organisationen brachte dann H. Pater Vos deren Dankbarkeit zum. Ausdruck und die Ministranten, die Kirchenverwaltung, der Kirchenchor, der Mütterverein, der Dritte Orden, der Kindergarten, die Schuljugend, die Jungschar, die FFW von Hunderdorf, Gaishausen, Steinburg und Au, der Trachtenverein, der Gesangverein, der CSU-Ortverband und die Bürgermeister der Gemeinden Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen legten Kränze nieder. Ein Meer von Blumen bedeckte das offene Grab und gab Zeugnis von Dank und Verehrung.
Landrat Hafner brachte zuletzt sein Blumengebinde dar und betonte, daß Pfarrer Kiermaier nicht nur auf das Seelenheil seiner Gemeinde bedacht war, sondern daß er auch der wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes und dem sozialen Ausgleich gerecht werde. Sein Scheiden hinterläßt auch in dieser Hinsicht eine Lücke. die kaum gefüllt: werden kann. Für seinen nimmermüden Einsatz wisse ihm die Landkreisverwaltung und der Kreistag größten Dank.
Unter den Klängen der Kapelle Sagstetter und dem Abschiedslied des Kirchenchors nahmen die Gläubigen Abschied von ihrem toten Pfarrherrn, der wie kein anderer, Großes für seine Pfarrei geleistet hatte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 06.08.1962 

Pater Wolfgang Vos übernahm das Provisoriat bis zur Ankunft des neuen Pfarrers.


Georg Ruß  17.02.1963 bis 31.08.1974

Georg Ruß (auch Russ oder Ruhs geschrieben) wird am 6. Dezember 1908 in Wiesau geboren und am 29. Juni 1934 zum Priestergeweiht.

Stationen seines Wirkens vor Hunderdorf waren 1934 Hienheim, 1939 Großmehring und 1953 Ursulapoppenricht.

1974 wird Ruß zum Bischöfl. Geistlichen Rat ernannt. Ebenfalls in diesem Jahr erfolgte die Gründung bzw. Wiedergründung der Katholischen Landjugend in Hunderdorf.

Pfarrer Georg Ruß

1962/63 erfolgt der Umbau des Pfarrhofes und Teerung der Kirchenwege, 1964 die Innenrenovierung der Kirche; 1965 die Erstellung der Leichenhalle im neuen Friedhof; 1966 Neubau des Jugendheimes St. Wolfgang sowie Abhaltung der Mission; 1967 war die Erneuerung der Sakristeieinrichtung; 1968 kam der Einbau der Kirchenheizung sowie Abhaltung einer Familienwoche und 1969 Restaurierung der Orgel; 1971 erfolgte die Außenrenovierung des Gotteshauses mit Erneuerung des Daches; 1973 die Teerung des Friedhofsvorplatzes sowie der Friedhofswege; 1974 die Schaffung eines Fußgängerweges bei der Kirchgasse sowie Erneuerung der Pfarrhofeinfriedung.

Hunderdorf erwartet den neuen Pfarrherrn
Pfarrhof wird umgebaut – Installation des neuen Pfarrers für den 8. Dezember vorgesehen
Hunderdorf.
Seit einigen Wochen ist der Pfarrhof erfüllt vom emsigen Treiben der Handwerker. Der rund 130 Jahre alte Bau, der seit seinem Erstehen kaum eine bedeutende Änderung erfuhr, wird bis zum Erscheinen des neuen Pfarrherrn in seinen unteren Räumen umgebaut. In mehreren Räumen werden neue Fußböden gelegt, ein neuer Kamin eingerichtet, die Lichtanlage neu installieren, neue sanitäre Anlagen angebracht und im ganzen Untergeschoß die alten morschen Fenster durch Drehkippflügel ersetzt.
In diesem Jahr soll nur das Erdgeschoß bezugsfertig gemacht werden und auf Anordnung des Landbauamtes, das auch die Kosten für diesen dringend notwendigen Umbau bereitstellt, sollen im nächsten Frühjahr die stark in Mitleidenschaft gezogene Außenfront und das erste Stockwerk noch umgebaut werden. H. Pfarrer Ruß, der Nachfolger von H. Geistlicher Rat Kiermaier, will so bald als möglich die Pfarrei Hunderdorf übernehmen. Bereits in der kommenden Woche wird er, wenn auch die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, die Pfarrei übernehmen. Die Installation wird voraussichtlich am 8. Dezember erfolgen. Pfarrer Ruß, gebürtiger Oberpfälzer, hat mehr als 30 Jahre in Niederbayern zugebracht und in Metten studiert. Bei seinem letzten Besuch versicherte er, daß er sich auf die Arbeit in der Pfarrei Hunderdorf freut und daß er sein Amt sobald als möglich hier antreten wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1962 

Neuer Pfarrherr stellt sich vor
Hunderdorf.
Nachdem die für anfangs Dezember vorgesehene Installation des neuen Pfarrherrn wegen seiner Erkrankung nicht vorgenommen werden konnte, hat nun H. Pfarrer Ruß nach seiner Genesung zum Dreikönigstag erstmals seine Pfarrgemeinde begrüßt. In seinem Willkommensgruß gedachte er des Vorgängers H. Geistl. Rat Kiermaier, und dankte auch Koop. Vos, der als Pfarrprovisor schwere und arbeitsreiche Monate in der Pfarrei hinter sich hat. Zugleich brachte er die Grüße des neuen Bischofs, H. Rudolf Graber, die ihm dieser bei seiner Berufung zum Pfarrer von Hunderdorf an die Pfarrangehörigen aufgetragen hat. H. Pfarrer Ruß betonte, daß ihm an einer guten Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und Kirche zum Wohl der Jugend gelegen sei. Die öffentliche Installation dürfte bereits in nächster Zeit stattfinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.01.1963

Installation des neuen Pfarrherrn am Sonntag
Hunderdorf.
Nach einiger Verzögerung, die durch die Erkrankung des neuen Pfarrherrnbedingt war, findet nun die Installation von H. Pfarrer Georg Ruß am kommenden Sonntag statt. Die Einführung des neuen Pfarrers in seine Pfarrei wird H. H. Dekan Dietl von Neukirchen vornehmen. Die gesamte Einwohnerschaft der Pfarrgemeinde wird zur feierlichen Installation eingeladen.
H. Pfarrer Ruß, in Wiesau in der Oberpfalz am 6. Dezember 1908 geboren, verbrachte seine Jugendzeit mit den Eltern in Wegscheid, Oberviechtach und Weiden. In Metten besuchte er das Bischöfliche Seminar und Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er an der theologisch-philosophischen Hochschule in Regensburg. 1934, am Peter und Paulstag, im Dom zu Regensburg zum Priester geweiht, trat er in Hienheim bei Kelheim seine 1. Kooperatoren stelle an. Als Benefiziat wirkte er anschließend von 1939 bis 1953 in Großmehring bei Ingolstadt. Von dort aus übersiedelte er nach Ursula-Poppenricht in der Oberpfalz, wo er bis zu seiner Berufung an die Pfarrei Hunderdorf als Pfarrer wirkte. An seinem letzten Wirkungsort machte sich H. Pfarrer Ruß vor allem für die Renovierung der dortigen Pfarrkirche verdient; außerdem führte er den Leichenhausneubau durch und veranlaßte die Friedhofserweiterung und die Umgestaltung des Pfarrhofes. Als besonderes Anliegen betrachtet Pfarrer Ruß die Jugendarbeit, die Pflege des Kirchenchores und die seelsorgerische Arbeit in seiner neuen Pfarrei. Im übrigen liegen ihm alle Fragen und Aufgaben am Herzen, die ihn als Priester, Seelsorger und Katecheten betreffen. Zu seiner feierlichen Installation ergeht daher der Wunsch an die Pfarrgemeinde, recht zahlreich an der Kommunionfeier am kommenden Sonntagvormittag teilzunehmen. Für kommenden Sonntag ist um 8.45 Uhr die Aufstellung des Kirchenzuges vor dem Pfarrhof (Schmiedbauer) vorgesehen. Die Vereine werden gebeten, jeweils eine Abordnung mit ihrer Fahne zu stellen. Um 9 Uhr nimmt H, Pfarrer Dietl die Installation vor. Anschließend wird der neue Pfarrherr das Hochamt zelebrieren, Nach dem Gottesdienst ist vor der Gemeinde die Begrüßung des Pfarrers durch H. Landrat Hafner vorgesehen.
Am Nachmittag findet um 14 Uhr eine Dankandacht statt und darnach ist im Gasthaus G. Baier eine Pfarrfamilienfeier vorgesehen, die von H. Koop. Vos vorbereitet wurde und welche die Pfarrgemeinde zwei Stunden mit ihrem neuen Pfarrer in froher Unterhaltung vereinigen soll.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.02.1963

H. Pfarrer Georg Ruß feierlich installiertGlückwünsche des Landrates und der Gemeinden zum Amtsantritt – Starke Beteiligung der Bevölkerung
Hunderdorf. Trotz des unfreundlichen Wetters hatte sich am Sonntag gegen 9 Uhr eine überaus große Zahl von Gläubigen und Gemeindebürgern, die Bürgermeister der Gemeinden Hunderdorf, Steinburg und Au, die Kirchenverwaltung von Hunderdorf, die Lehrkräfte mit den Schulkindern und H. Landrat Hafner bei der Amtseinführung des neuen Pfarrherrn eingefunden. Voran die Kapelle Bugl, formierten sich die fahnentragenden Vereine und die übrigen Teilnehmer zu einem langen Festzug.
Auf dem Kirchenvorplatz wandte sich Landrat Hafner an den Pfarrherrn und überbrachte Glückwünsche für seine segensreiche Arbeit in der Pfarrei. Besonders hob er dabei den Wunsch nach guter Zusammenarbeit mit den behördlichen Stellen hervor und bat ihn im Sinne seines Vorgängers, H. Geistl. Rat Kiermaier, der allen öffentlichen Belangen aufgeschlossen gegenüberstand, zu arbeiten. Vor dem Kirchenportal wartete H. Dekan Dietl, um im Auftrage des Bischofs die Installation vorzunehmen. Er erinnerte dabei den einziehenden Pfarrer, seine Aufgabe als Katechet, Priester und Seelsorger im Sinne der Kirche nach Kräften zu erfüllen und übergab ihm symbolisch den Schlüssel zum Gotteshaus.
H. Kooperator Vos verlas den Investiturbrief des Bischofs und in Vertretung der Pfarrgemeinde begrüßten die Mitglieder der Kirchenverwaltung den neuen Pfarrer.
Nach dem Einzug in die Kirche wurden die Schlüssel zum Taufstein und Tabernakel sowie die Beichtstole und das Evangelienbuch überreicht. In seiner Begrüßungsansprache richtete H. H. Dietl an die Pfarrkinder die Bitte, ihren neuen Seelsorger mit Vertrauen, Gehorsam und Mitarbeit zu unterstützen.
Besonders die Eltern und Erzieher möchten ihre Unterstützung und Mitwirkung nicht versagen. „Möge“, so führte Dekan Dietl aus, „Die Pfarrei mit seinem neuen Pfarrer ein Herz und eine Seel werden, eine Einheit, wie wir sie bei ersten christlichen Gemeinden angetroffen haben.“
Unter Assistenz von H. Stadtpfarrer Salat von der Pfarrei St. Josef in Straubing und H. Subprior vom Kloster Windberg zelebrierte Pfarrer Ruß sein erstes feierliches Hochamt in der Pfarrkirche zu Hunderdorf. Mit dem Segen und einem mächtigen „Te Deum“ fand der Gottesdienst seinen Abschluß.
Anschließend begab man sich zum Gasthaus Sandbiller, wo das Mittagsmahl eingenommen wurde. Bürgermeister Reiner überreichte hier einen schönen Geschenkkorb im Auftrag der Gemeindeverwaltung und wünschte zum Einstand des neuen Pfarrers Glück und Gottes Segen.
Die Tischreden eröffnete Landrat Hafner, der seiner Freude Ausdruck gab, daß mit dem neuen Pfarrherrn ein Mann des heimatlichen Schlages die neue Pfarrei übernommen hat, der es in der kurzen Zeit seines Hierseins schon verstanden hat, mit allen Stellen guten Kontakt zu bekommen. Rektor Hösl unterstrich im Namen der Lehrerschaft die notwendigen guten Beziehungen zwischen Kirche und Schule und stellte fest, daß die persönliche Fühlungnahme des neuen Pfarrers mit allen Kollegen dankbar und freundlich empfunden wurde. H. H. Pfarrer Salat versicherte seine langjährige Freundschaft mit Pfarrer Ruß, der ihm seit gemeinsamer Arbeit in der Oberpfalz ein lieber Freund geworden ist. Als besonders gutes Omen stellte sich heraus, daß der neue Pfarrer, dessen Geburtstag auf den 6. Dezember fällt, nun eine Kirche erhalten hat, die dem hl. Nikolaus geweiht ist. H. Pfarrer Schedlbauer von Bogen überbrachte dem neuen Pfarrer seiner Nachbarpfarrei ebenfalls seine Glückwünsche und im Namen der evangelischen Gemeinde gab Herr Pfarrer Sommer seiner Gewißheit Ausdruck, daß sich das bisherige gute Verhältnis, das ihm allseits von der kath. Gemeinden entgegengebracht wurde, auch auf den neuen Pfarrherrn von Hunderdorf überspringen werde, der ihm zu Beginn seiner Arbeit gleich herzlich und aufrichtig die Hand gereicht hatte.
H. Pfarrer Ruß dankte allen für die überaus zahlreichem Beweise des großen Vertrauens und der Liebe, die ihm von seinen Mitbrüdern, den Behörden und Körperschaften entgegengebracht wurden und wünschte, daß dieses Einvernehmen fortdauern möchte.
Am Nachmittag fand in der Pfarrkirche eine Dankandacht statt und nachher begab man sich in die Gastwirtschaft G. Baier, Wo H. H. Kooperator Vos mit der Pfarrjugend einen Pfarrfamiliennachmittag unter dem Motto „Zwei Stunden Frohsinn“ vorbereitet hatte. Neben dem Gesangverein nahm auch der Trachtenverein mit Darbietungen teil und vor allem war es „Troicani“, der mit seinen verblüffenden Zaubertricks die Zuhörer bestens unterhielt. Hier zeigte sich Pfarrer Ruß als Freund geselliger Unterhaltung und bedankte sich bei den Teilnehmern herzlich für die Mühe, die sie sich gemacht hatten.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.02.1963

Gnadengeschenk göttlicher Liebe
Geistlicher Rat Georg Ruhs beging in Hunderdorf sein 40. Priesterjubiläum
Hunderdorf.
Am 29. Juni 1934 wurde Geistlicher Rat Georg Ruhs in Regensburg zum Priester geweiht. Mit einem Festgottesdienst am Sonntag feierte er nun zusammen mit der Pfarrgemeinde sein 40. Priesterjubiläum. Bereits vorher hatten mehrere Abendmessen mit Predigten über „Christus, Kirche und Priestertum“ stattgefunden.
Begonnen wurde die Festlichkeit am Vormittag mit einem Standkonzert der Kapelle Bugl beim Gasthaus Baier-Edbauer. Dann folgte die Einholung des Jubilars und ein Festzug durch die Sollacher-, Kiermaier-, Lintacher- und Hauptstraße zum Gotteshaus. Dort begrüßte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Hans Hamberger, besonders den Jubilar und die weiteren Festgäste. Hamberger gratulierte im Namen der Pfarrangehörigen zum 40. Priesterjubiläum und für die 12jährige Seelsorgetätigkeit in der Pfarrei Hunderdorf.
Prälat Lehner sagte in seiner Festansprache: „Vierzig Jahre Priester — und der Jubilar kommt mit bewegtem Herzen zur Kirche, um dem Herrn zu danken, um den Bund der Liebe und der Treue zu erneuern, um den Segen des Himmels zu erflehen.“ Dann sprach der Prälat eine Laudatio auf das Priesterleben des Geistlichen Rates und meinte, daß in treuer Verbundenheit und tiefer Dankbarkeit zu Gott auf dem Kelch des Jubilars die Inschrift: „Kostet und sehet, wie gut der Herr ist“, stehe. Der Geistliche Rat könne sagen: „Ich durfte schauen, wie gut der Herr ist.“ Der Priesterberuf sei ein Gnadengeschenk der göttlichen Liebe und das Priestersein ein Weiterschenken der göttlichen Liebe. Vor 40 Jahren stand der Jubilar am Weihaltar, 40 Jahre glänzende Bewährung, 40 Jahre unbeirrbare Treue seien verbunden. Unzählbaren Menschen war der Geistliche in dieser Zeit ein Wegweiser und hat Hoffnung und Trost in Lebens- und Todesangst gegeben.
Nach dem feierlichen Gottesdienst wurde im Gasthaus Sandbiller das Mittagsmahl eingenommen, wobei noch Tischreden vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Hamberger, Prälat Lehner und Walter Lang folgten. Mit der Dankandacht am Nachmittag fand der Jubiläumstag einen würdigen Abschluß. Ruhs freute sich übe die eindrucksvolle Gestaltung seines Jubiläumsfestes und dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben.
Zu den Festzugsteilnehmern zählten Geistlicher Rat Ruhs mit Angehörigen, Prälat Lehner (Regensburg), Prior Vos (Windberg), Pfarrer Rauscher (Konzell), Kaplan Rainer, MdB Rainer (Haibach), die Bürgermeister Härtenberger (Hunderdorf), Gall (Gaishausen) Berger (Steinburg) mit Gemeinderat, Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung, Rektor Czerwenka, Heimat- und Volkstrachtenverein, Bayerwaldverein, Rotkreuz-Ortsgruppe, Krieger- und Soldatenkameradschaft, FFW Hunderdorf und Gaishausen, KLJB Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.07.1974

Verdiente Erzieher verabschiedet
Geistl. Rat Ruß und Oberlehrerin Beck gehen in Ruhestand
Hunderdorf.
Zum Ende des Schuljahres hieß es auch für zwei verdiente Erzieher Abschied nehmen vom aktiven Schuldienst. In einer kleinen Feierstunde trafen sich die Lehrkräfte, Bürgermeister Härtenberger, der Vorsitzende des Elternbeirates, H. Hamberger, und die Klassen 1 und 4 der Grundschule, um Geistlichem Rat Georg Ruß und Oberlehrerin Beck zu verabschieden.

Nach dem Lied „Jetzt gang i ans Brünnele“ wandte sich Schulleiter Czerwenka an Geistlichen Rat Ruß. Ihm dankte er für die vergangenen 12 Jahre, die er in Hunderdorf gewirkt hatte und in denen er als Seelsorger, Pfarrherr und Religionslehrer als Freund der Kinder und wohlwollender Berater tätig war. Er hob besonders die Zusammenarbeit im schulischen Bereich und das Interesse an allen schulischen Belangen hervor, die Pfarrer Ruß stets gezeigt habe. Im Namen der Schulleitung, der Lehrkräfte und der Kinder dankte er für diese Jahre fruchtbarer religiöser Unterweisung und erziehlicher Zusammenarbeit und wünschte alles Gute.

Pfarrer Ruß dankte im Namen der Geehrten für die Liebenswürdigkeit, mit der man im Kreise der Kollegen immer aufgenommen wurde, für die gute Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis. Selber, so meinte er, habe man nur die Pflicht getan. Mit einem Lied schloß die Feier, die durch die Darbietungen der Klasse 4 unter Leitung von Frl. Holzapfel einen schönen und freundlichen Rahmen bekommen hatte.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.07.1974

37 Ministranten geleiteten ihn zum Altar
Gemeinde Hunderdorf und Landrat Hafner verabschiedeten feierlich Pfarrer Ruhs – Zwölf Jahre Pfarrherr gewesen

Hunderdorf. Mit einer Feier nahmen am vergangenen Sonntag die Gemeinde Hunderdorf und Landrat Hafner Abschied von Pfarrer Ruhs, der in Hunderdorf zwölf Jahre als Seelsorger tätig gewesen war. Eine besondere Überraschung für den scheidenden Pfarrer war es, als ihn beim Festgottesdienst insgesamt 37 Ministranten, darunter auch Erwachsene, die vor Jahren Tätigkeit ausgeübt hatten, zum Altar geleiteten.

Abschiedsgottesdienst

2. Bürgermeister Xaver Anleitner sprach stellvertretend für den verhinderten 1. Bürgermeister Härtenberger im Namen der politischen Gemeinde Hunderdorf und stellte dabei die Kraft und das bewundernswerte Geschick voraus, mit der sich der Pfarrer eingesetzt habe, um die vielschichtigen Aufgaben als Seelsorger und Verwalter der kirchlichen Einrichtungen einer großen Pfarrei vorbildlich zu erfüllen. In chronologischer Reihenfolge führte Anleitner die sichtbaren Stationen der bewältigten Aufgaben an. Weiterhin wurde der Betrieb des Kindergartens durch die Pfarrei erwähnt, wodurch der Gemeinde viel Arbeit und finanzielle Belastungen erspart worden seien.
Wörtlich sagte das Gemeindeoberhaupt: „Mit priesterlicher Hingabe betreuten Sie die Pfarrangehörigen. Sie waren stets der verstehende, verzeihende, grundsätzlich klare und gefestigte Charakter – ein Priester nach unser aller Herzen. Mit Bewunderung konnten wir während der zwölfjährigen Tätigkeit Ihren Arbeitseifer und Ihre enorme Arbeitsleistung verfolgen“. Der 2. Bürgermeister sagte zudem, daß Ruhs sich in den Herzen der Gemeindemitglieder einen Ehrenplatz gesichert habe und es nicht Routinesache sei, wenn er im Namen der Gemeinde Hunderdorf dem Geistl. Rat Ruhs für vorbildliches und segensreiches Wirken ein herzliches „Vergelt’s Gott“ zurufe. Dankesworte fand Anleitner auch für die beiden Schwestern des Geistlichen Rates, die sich um die dekorative Gestaltung der Pfarrkirche sowie um die Pfarrverwaltung verdient gemacht hätten. Als sichtbaren Ausdruck des Dankes übergab Anleitner an Ruhs eine holzgeschnitzte Heiligenfigur und an die beiden Schwestern des Pfarrers je einen Blumenstrauß. …
Dankesworte von Pfarrer Ruhs
Vor dem Verlassen der Pfarrei bedankt sich Pfarrer Ruhs bei allen Pfarrangehörigen für das Vertrauen und die Mithilfe, die ihm während seiner zwölfjährigen Wirkenszeit entgegengebracht wurde. Ein herzliches „Vergelt`s Gott“ richtet Ruhs an die Abtei Windberg, an Prior Vos und an die Kapläne für die Mitarbeit in der Seelsorge. Einen besonderen Dank sagt Pfarrer Ruhs auch Landrat Hafner, Rektor Czerwenka mit den weiteren Lehrkräften, den Bürgermeistern und Gemeinderäten von Hunderdorf, Gaishausen und Steinburg, der Kirchenverwaltung, dem Pfarrgemeinderat, dem Kirchenchor, der Jugend, den großen und kleinen Ministranten. Auch all jenen dankte Ruhs, die durch Spenden zu dem beigetragen haben, was in den Jahren geschaffen werden konnte.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.08.1974

Straubinger Tagblatt, 16.11.1983

Johannes Vilsmeier  1.09.1974 bis 31.08.1976

Pfarrer Vilsmeier Nachfolger von Geistlichem Rat Ruß
Hunderdorf.
Das in den letzten Wochen bei den Pfarrgemeindeangehörigen aufgetretene Rätselraten um die Nachfolge des scheidenden Geistlichen Rates, Pfarrer Georg Ruß, ist nun-mehr beendet. Neuer Pfarrer in Hunderdorf wird vom 1. September an der 42jährige Johann Vilsmeier sein. Er stammt aus der Pfarrei Wörth a. d. Donau und betreute zuletzt die Pfarrgemeinde Mantel bei Weiden.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.07.1974

Pfarramt erhält Zentralheizung
Hunderdorf.
Wie Pfarrer Johannes Vilsmeier mitteilte, werde von nächster Woche an vom Landbauamt Passau der Einbau der Zentralheizung im Pfarramt durchgeführt und gleichzeitig eine Entfeuchtung vorgenommen. Der Pfarrer kann während der Umbauzeit im Jugendheim erreicht werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.09.1974

Der neue Pfarrherr in Hunderdorf, Johannes Vilsmeier

Johannes Vilsmeier, Sohn der Landwirtseheleute Johann und Maria Vilsmeier, geborene Schütz von Eitenzell, Pfarrei Rettenbach, wurde am 17. November 1932 in Kiefenholz geboren. Er wuchs mit drei Brüdern auf; die Schwester starb im Kindesalter. Nach dem Besuch der Volksschule in Kiefenholz kam er nach Buxheim, anschließend in das Priesterseminar nach Benediktbeuren. Nach dem Abitur bat er um Aufnahme in die Ordensgemeinschaft der Salesianer und trat 1953 ins Noviziat in Ensdorf ein. Nach den zeitlichen Professen legte er 1960 die ewigen Gelübde ab. Nach Beendigung der philosophisch-theologischen Studien wurde Johannes Vilsmeier am 29.06.1963 in der Basilika von Benediktbeuren zum Priester geweiht. Am 02.07.1963 um 9 Uhr folgte die Primizfeier in seiner Kiefenholzer Filialkirche. Die erste Kaplanstelle erhielt der junge Pater in der neu errichteten Pfarrei Don Bosco in Augsburg, an der er zwei Jahre wirkte, anschließend war er von 1965 bis 1970 als Kaplan in der Pfarrei Ensdorf eingesetzt. In dieser Zeit wuchs in ihm der Entschluß, den Orden zu verlassen und als Weltpriester in der
Diözese zu arbeiten. Nach seinem Ausscheiden aus dem Orden begann er seine erste Pfarrtätigkeit in Martinsbuch, wechselte nach zwei Jahren nach Mantel (1972) und wurde nach seiner Inkarnation in die Diözese Regensburg 1974 Pfarrer in Hunderdorf. In den folgenden Jahren betreute er die Seelsorgestellen in Kastl, Großschönbrunn (15.09.1979 — 30.10.1981), Sandsbach (1981 — 1990), March und Hadersbach. Wegen seiner schweren Erkrankung bat er im Sommer 1992 den Bischof um Ruhestandsversetzung. Dem wurde 1993 entsprochen. Anschließend war er zunächst Kommorant in Eslarn, zuletzt seit Oktober 1993 in Lederdorn, Pfarrei Runding (Cham).
Als Pfarrer von Martinsbuch, Hunderdorf, Kastl und schließlich von Sandsbach widmete er seine ganze Schaffenskraft neben der Seelsorge auch den notwendigen Renovierungen der Pfarr— und Filialkirchen. Er übernahm ferner die Aufgabe des Pfarrhausneubaus. Pfarrer Vilsmeier hat sich dadurch hohe Verdienste erworben. Allzu früh verstarb Pfarrer Johannes Vilsmeier am 17. Juli 1995 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Die Eucharistiefeier mit anschließender Beerdigung im Wörther Priestergrab fand am 20. Juli 1995 in der Heimatpfarrkirche St. Peter in Wörth a. d. Donau statt.
Quelle: J. Anhäupl, 9.2003 aus dem Nachlass von J. Vilsmeier

„Für Euch bin Ich Priester!”
Johannes Vilsmeier seit 1. September neuer Pfarrherr in Hunderdorf
Hunderdorf.
Mit einem liturgischen Segensgruß begrüßte der mit Wirkung vom September dieses Jahres zum neuen Pfarrherrn in der Pfarrei Sankt Nikolaus in Hunderdorf bestimmte Pfarrer Johannes Vilsmeier seine neue Pfarrfamilie. Vilsmeier betonte, daß er gerne die

Pfarrer Johannes Vilsmeier

Seelsorge in Hunderdorf übernommen habe und hoffe, daß alle Pfarrangehörigen einen gemeinsamen Weg gehen werden.
In seiner Grußansprache meinte Pfarrer Vilsmeier, daß sein priesterliches Wirken in der Pfarrei geprägt sein werde von den Worten des Hl. Augustinus „Freunde, Euch gehöre ich. Mit Euch bin ich Mensch und für Euch bin ich Priester!“ sowie vom Leitsatz des französischen Diplomaten und Dichters Paul Claudel „Gott braucht die Priester, damit sie sein Herz verschenken und das ihrige dazu“.
Pfarrer Vilsmeier sagte, daß er als Seelsorger dem ganzen Gottesvolk der Pfarrgemeinde gehöre. Den kranken und älteren Pfarrangehörigen, die nicht mehr bei der Meßfeier anwesend sein können, versicherte der Pfarrer, sie auch daheim seelsorglich zu betreuen. Weiter führte der Pfarrer an, daß er sich freue, vom Bischof in die Pfarrei Hunderdorf mit dem schönen Pfarrzentrum berufen worden zu sein. Er sei gerne nach Hunderdorf gekommen, um in dieser herrlichen Landschaft unter den Menschen seelsorglich zu wirken. An die Pfarrangehörigen richtete Vilsmeier die Bitte, ihm in Vertrauen und Offenheit zu begegnen und Mit- und Zusammenarbeit zu zeigen, denn nur dadurch sei eine fruchtbare Seelsorge möglich.
Geboren wurde Pfarrer Vilsmeier am 17. November 1932 als zweites Kind der Landwirts-eheleute Johann und Maria Vilsmeier in Kiefenholz, Landkreis Regensburg. Vilsmeier besuchte die Volksschule in Kiefenholz und trat 1947 als Spätberufener in das Gymnasium in Buxheim bei Memmingen ein und machte in Benediktbeuren weiter. Das Theologiestudium absolvierte er in Bamberg und Benediktheuren. Die Priesterweihe empfing Pfarrer Vilsmeier am 29. Juni 1963 in Benediktbeuren. Vom Juli 1963 bis August 1965 war Vilsmeier Kaplan in Augsburg (Pfarrei Don Bosco), anschließend bis August 1970 Kaplan in Ensdorf/Oberpfalz, dann bis August 1972 Pfarr-Provisor in Martinsbuch bei Mallersdorf und schließlich bis August 1974 Pfarr-Provisor in Mantel bei Weiden. Zum September 1974 erfolgte durch Bischof Rudolf von Regensburg die Berufung zum Pfarrer in Hunderdorf. Die Installation durch den Dekan wird voraussichtlich Ende Oktober stattfinden.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.09.1974

Pfarrer Vilsmeier in sein Amt eingeführt
Dekan Nagl nahm die feierliche Installation vor — Landrat Hafner, Härtenberger und Hamberger sprachen Grußworte
Hunderdorf.
Das Christkönigsfest war für die Pfarrei Hunderdorf ein bedeutsamer Tag, denn der neue Pfarrer Johannes Vilsmeier wurde im Auftrag des Bischofs vom Dekan und Stadtpfarrer Friedrich Nagl (Bogen) feierlich in sein Amt eingeführt, Die Pfarrei Hunderdorf hat mit dem 42jährigen Pfarrer Vilsmeier einen jungen und zielstrebigen Pfarrherrn bekommen, der versprach, sich mit seiner ganzen Kraft das ihm anvertraute Volk Gottes zu betreuen. Neben vielen Pfarrangehörigen nahmen auch zahlreiche Vertreter von kirchlichen und weltlichen Verbänden und Behörden an der Installationsfeier teil und versicherten in den Festreden, mit dem neuen Pfarrer eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten zu wollen. Der von Pfarrer Vilsmeier zelebrierte Gottesdienst wurde festlich und eindrucksvoll umrahmt vom Kirchenchor, der sich durch Chormitglieder aus Bogen verstärkt hatte.
Der Festtag begann mit einem Standkonzert der Kapelle Bugl vor dem Pfarrhaus und der Einholung des neuen Pfarrers Vilsmeier durch Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Hamberger, Landrat Hafner, MdL Krinner und Bürgermeister Härtenberger. Nachdem zwei Schüler nette Prologe vorgetragen hatten, begann der Kirchenzug, an dem sich neben den Behördenvertretern auch die Vereine der Pfarrgemeinde beteiligten. Bei festlichem Glockengeläute erfolgte der Einzug ins Gotteshaus, und anschließend gab Dekan Nagl den Wortlaut des Ernennungsdekretes für Pfarrer Vilsmeier bekannt.

Bei der Amtseinführung am 24.11.1974: Pater Reiner, Dekan Nagl von Bogen, Pfarrer Vilsmeier, Pater Wolfgang

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hans Hamberger richtete anschließend ‚Grußworte an den neuen Pfarrherrn sowie an die Ehrengäste. Die Pfarrei schätze sich glücklich, in einer Zeit des Priestermangels wieder einen Seelsorger bekommen zu haben. Das Seelsorgeamt sei gerade in der heutigen Zeit besonders schwierig. „Bringe deshalb jeder dem Priester die Achtung entgegen, die er aufgrund seiner Priesterwürde verdient“ rief der Redner den Pfarrangehörigen zu.
Landrat Hafner begrüßte im Namen des Landkreises Pfarrer Vilsmeier und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Gemeinden Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen wieder einen Seelsorger erhalten haben. Als Beweis, daß die Pfarrei den neuen Pfarrer Vilsmeier mit großer Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit aufnehme, wertete Landrat Hafner die überaus große Zahl der anwesenden Pfarrangehörigen. Welter betonte Hafner, daß es ein Segen für die Gemeinde, für den Kreis und den Staat sei, noch Geistliche zu haben, Hafner versicherte, daß aus seinem Willkommensgruß die ehrliche Bereitschaft zu einer guten Zusammenarbeit spreche und wünschte dem Pfarrer in seinem neuen Wirkungskreis vor allem viel Kraft, Stärke und Ausdauer. Als Einstandsgeschenk überreichte der Landrat ein Wachsbild mit dem neuen Wappen des Landkreises Straubing-Bogen.
„Wir heißen Sie herzlich in unserer Gemeinschaft willkommen und sichern Ihnen jede mögliche Unterstützung und Hilfeleistung gerne zu, sagte Bürgermeister Härtenberger für die politische Gemeinde Hunderdorf sowie im Auftrag der Gemeinden Gaishausen und Steinburg. „So wie wir Sie in diesen wenigen Wochen kennengelernt haben, werden Sie unsere Pfarrgemeinde mit Eifer und: Hingabe priesterlich betreuen und allen Seelsorgekindern stets der gleiche, verstehende, verzeihende, grundsätzlich klare und gefestigte Charakter sein“.
Anschließend führte der Dekan und Stadtpfarrer Nagl (Bogen) durch die feierliche Übergabe der sakralen Gegenstände wie Kirchen- und Tabernakelschlüssel, Stola, Kelch usw. Pfarrer Vilsmeier in sein Amt ein. In seiner Festansprache erinnerte Dekan Nagl an die Bedeutung des Christkönigsfestes, Christus, so der Dekan, sei die Wahrheit und die Liebe des christlichen Glaubens. Die drei Hauptaufgaben eines Priesters seien die Verkündigung der „Wahrheit Christi“ das „Leben aus Gott“ zu vermitteln und von der „Liebe“ zu predigen, damit aus den Pfarrangehörigen eine Familie werde, die die Liebe Gottes an seine Nächsten weltergebe.
Pfarrer Vilsmeier gab zu verstehen, daß er sich seiner hohen Verantwortung bewußt sei. Er hoffe, daß es ihm gelingen möge, die Wahrheit Christi zu verkünden, damit eine Gemeinschaft in Liebe und Vertrauen entstehe und zusammenwachse. Sein priesterlichen Wirken werde ausgeprägt sein von den eindrucksvollen Worten des hl. Augustinus: „Freunde, Euch gehöre ich. Mit Euch bin ich Mensch und für Euch bin ich Priester!“ Zum Schluß dankte Vilsmeier mit bewegten Worten dem Dekan für die feierliche Amtseinführung, Landrat Hafner, Bürgermeister Härtenberger sowie dem PGR-Vorsitzenden Hamberger für die ermutigenden Worte und den Pfarrangehörigen für die Mitfeier des Festgottesdienstes.
Nach der gemeinsamen Eucharistiefeier bewegte sich der Festzug zum, Gasthaus Sandbiller. Zu Ehren des neuen Pfarrers wartete der Kirchenchor dort mit einem „Ständchen“ auf. Mit Tischreden von PGR-Vorsitzenden Hamberger, Rektor Czerwenka, Monsignore Schleicher Prior Vos, Dekan Nagl, Fräulein Fuchs und Pfarrer Vilsmeier, in denen von allen Sprechern der Wille zu einer guten und gedeihlichen Zusammenarbeit bekundet wurde, endete die offizielle Installationsfeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.10.1974

Begrüßungsrede, gehalten von Bürgermeister Härtenberger im November 1974:
Hochwürdige Geistlichkeit!
Sehr verehrte Gäste und Gemeindebürger!
Die zahlreiche Beteiligung am Kirchenzug, die Teilnahme an der Amtseinführung unseres neuen Pfarrherrn , Johannes Vilsmeier, und die gemeinsame Eucharistiefeier zeigt heute wieder, einmal welch positiver Einstellung unsere Gemeindebürger am religiösen Leben teilnehmen.
Allein diese Tatsache wird Sie, hochwürdiger Herr Pfarrer Vilsmeier, in Ihrer künftigen, sicher nicht leichten Arbeit bestärken, und Ihnen die notwendige Kraft geben.
In diesen feierlichen Stunden, da unsere Kirchenglocken das Fest Ihres offiziellen Einzuges in unsere Pfarrgemeinde künden, ist es mir als Vertreter der politischen Gemeinde Hunderdorf und im Auftrage der Gemeinden Steinburg und Gaishausen nicht nur Routinepflicht, sondern Herzensbedürfnis, Ihnen meine herzlichen persönlichen Glückwünsche und die der Gemeinden darzubringen.
So, wie wir Sie in diesen wenigen Wochen kennengelernt haben, werden Sie unsere Pfarrgemeinde mit Eifer und Hingabe priesterlich betreuen, allen Seelsorgskindern stets der gleiche, verstehende, grundsätzlich klare und gefestigte Charakter sein und dies wird uns zugute kommen, die wir auch nicht alle Heilige sind.
Auf Grund Ihrer Herkunft werden Sie sicher auch für unsere Mentalität Verständnis aufbringen.
In diesem Verständnis liegt oft das Geheimnis des Erfolges für manchen Seelsorger.
So glaube ich, sehr verehrter Hochwürdiger Herr Pfarrer, daß wir uns verstehen werden, so gut wie mit Ihren verehrten Vorgängern, die ausnahmslos sehr gerne in unserer Pfarrgemeinde gewirkt haben.
Wir heißen Sie herzlich in unserer Gemeinschaft willkommen und sichern Ihnen auch von den Gemeinden her, jede uns mögliche Unterstützung und Hilfeleistung gerne zu. Die Gemeinderäte werden immer bestrebt sein, ein gutes Verhältnis zu Ihnen und zur Kirche zu haben.
Wir bitten um Ihr Vertrauen!

Abschied von Pfarrer Vilsmeier
Künftiger Wirkungskreis in Kastl – Immer für die Belange der Pfarrei eingesetzt
Hunderdorf.
Mit Wirkung vom 1. September verläßt der Ortspfarrer Johannes Vilsmeier die Pfarrgemeinde Hunderdorf. Auf Wunsch des Geistlichen fand keine offizielle Abschiedsfeier statt. Pfarrer Vilsmeier scheidet nach zweijähriger seelsorgerischer Tätigkeit in Hunderdorf aus gesundheitlichen Gründen und aus Arbeitsüberlastung. Bei den Gottesdiensten am Sonntag verabschiedete sich der Geistliche und sprach allen seinen aufrichtigen Dank aus, die sein seelsorgliches Wirken verstanden und ihn dabei auch unterstützt haben.
Vilsmeier betonte bei seiner Abschiedsansprache, daß ihm sein zweijähriges priesterliches Wirken in Hunderdorf auch Freude bereitet habe und daß der größte Teil der Pfarrangehörigen bei der Meßfeier und beim Sakramentenempfang eifrig dabei war. Mit der beispielhaften Hilfe der Pfarrkinder konnten auch der Altar der alten Friedhofskapelle restauriert, die Kirchenglockenreparatur durchgeführt und ein eindrucksvolles Friedhofskreuz errichtet werden. Abschließend sagte der scheidende Pfarrer für die aufrichtige Mitarbeit ein herzliches Vergelt`s Gott namentlich an den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Hans Hamberger, die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung, die Ehegatten Meergans, die Schmiedemeister Dietl jun. und sen., Malermeister Jacobi, Organisten Schmidbauer und Unkrodt, Kirchenchor sowie besonders der politischen Gemeinde Hunderdorf und den Gemeinden Steinburg und Gaishausen.
Hans Hamberger dankte Pfarrer Vilsmeier im Namen des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung für sein Wirken in den vergangenen zwei Jahren. Wenn es auch nur zwei Jahre gewesen seien, betonte Hamberger, so habe Pfarrer Vilsmeier während dieser Zeit doch die Geschicke in der Pfarrei mitgeprägt, großen Wert auf die Feier der hl. Eucharistie gelegt, sowie sich immer für die Belange der Pfarrei eingesetzt. Für den künftigen Wirkungskreis von Pfarrer Vilsmeier in der kleineren Pfarrgemeinde Kastl (Oberpfalz) wünschte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende alles Gute und viel Erfolg.
Nach dem Gottesdienst stellten sich zur Verabschiedung von Pfarrer Vilsmeier ein: Bürger-meister Härtenberger (Hunderdorf), Bürgermeister Berger (Steinburg), Bürgermeister Weinzierl (Gaishausen), Kirchenpfleger Baier und die Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Hans Hamberger und Waldfriede Holzapfel, die jeweils auch ein kleines Erinnerungspräsent überreichten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.09.1976

Sterbeandenken an Pfarrer Vilsmeier
Priestergrab in Wörth a. D.

Franz Reitinger  1.09.1976 bis 31.08.1981

Franz Reitinger wurde am 26. Juni 1928 in Stein, Pfarrei Hiltersried, geboren, zum Priester geweiht am 20. Juni 1954 in Regensburg.

Vor seiner Berufung nach Hunderdorf waren Falkenberg/Ndb und Essenbach b. Landshut Stationen als Kooperator. Dann folgte die Stelle als Expositus in Allkofen bevor er 16 Jahre in der Pfarrei Dalking, Krs. Cham als Pfarrer wirkte.

Von seiner Ankunft und Installation als Pfarrer in Hunderdorf berichtet die Bogener Zeitung:
Empfang des neuen Pfarrers

Franz Xaver Reitinger

Hunderdorf. Mit Wirkung zum September diesen Jahres wurde der Geistliche Franz Reitinger zum neuen Pfarrherrn in Hunderdorf berufen. Der 47jährige Pfarrer hatte zuletzt 16 Jahre in der Pfarrei Dalking gewirkt. Am Donnerstag. 2. September, findet um 18.45 Uhr der Empfang am Ortsende von Thananger (Gemeindegrenze bei Thananger) statt. Anschließend ist der Einzug sämtlicher Gemeindevertreter und der örtlichen Vereine mit dem künftigen Ortspfarrer in die Pfarrkirche vorgesehen.
Nach der Spendung des Segens durch den neuen Ortsgeistlichen ist eine Zusammenkunft im Pfarrheim. Zum Empfang sind die Bürgermeister und Gemeinderäte, alle örtlichen Vereine, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung sowie die gesamte Bevölkerung eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.09.1976

Herzliches Willkommen für Pfarrer Reitinger
400 Pfarrangehörige erwarteten den neuen Seelsorger – Erfreut über den herzlichen Empfang – Erste Kontaktgespräche

Hunderdorf. Nahezu 400 Pfarrangehörige hatten sich am Donnerstag gegen 19 Uhr bei der Gemeindegrenze in Thananger eingefunden, um dem zum neuen Seelsorger bestimmten Pfarrer Franz Reitinger (47 Jahre) einen herzlichen Empfang zu bereiten. Als der Geistliche eintraf, geleiteten ihn die Bürgermeister der Pfarrgemeinde, die Gemeinderäte, der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung sowie die örtlichen Vereine und Verbände und eine stattliche Zahl weiterer Pfarrangehöriger unter den Klängen der Kapelle Bugl von Thananger nach Hunderdorf in die Pfarrkirche, wo Pfarrer Reitinger erstmals den Segen erteilte.
Im Gotteshaus richtete der neue Pfarrherr Grußworte an die Pfarrangehörigen. Hierbei betonte der Geistliche seine Freude über den herzlichen Empfang in seiner neuen Pfarrgemeinde. Reitinger versicherte, er werde sich mit all seinen Kräften bemühen, allen Pfarrangehörigen seine priesterlichen Dienste anzubieten und mit den politischen Gemeinden sowie den örtlichen Vereinen eine gute Zusammenarbeit anzustreben. Der Pfarrgemeinde rief Pfarrer Reitinger zu, daß sie im Glauben fest zueinander stehe und zu einer Familie zusammenwachsen möge. Dann erteilte Reitinger den Segen.
Anschließend fand im Jugendheim eine Zusammenkunft mit Pfarrer Reitinger, den Gemeindevertretern, den Vereinsvorständen und den Pfarrangehörigen statt. Hierbei war es eine nette Geste von Pfarrer Reitinger, daß er gleich mit jedem Anwesenden ein erstes Kontaktgespräch führte, was ihm viele Sympathien einbrachte.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hamberger führte aus, die große Beteiligung vieler Pfarrangehöriger beim Empfang habe gezeigt, welch großes Interesse dem Kommen von Pfarrherrn Reitinger entgegengebracht werde. Alle freuen sich, daß wieder ein Seelsorger in die Pfarrei gekommen sei, sagte Hamberger weiterhin. Abschließend wünschte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, daß sich der neue Geistliche schnell eingewöhnen möge und daß es ihm in Hunderdorf gefalle. Gegenüber Pfarrer Reitinger versicherte Hamberger, daß er und die Pfarrangehörigen ihn nach besten Kräften bei seiner Arbeit unterstützen wollen. Hamberger richtete auch ein herzliches Grußwort an Frl. Amann, die Katechetin ist und dem Pfarrer den Haushalt führt.
Bürgermeister Härtenberger entbot dem neuen Seelsorger ebenfalls herzliche Willkommensgrüße. Härtenberger betonte die Bereitschaft von seiten der politischen Gemeinde ein gutes Verhältnis zur Pfarrei zu pflegen. Damit Pfarrer Reitinger seinen neuen Wirkungskreis gleich besser kennenlernen könne , überreichte Härtenberger ein „Heimatbuch der Gemeinde Hunderdorf“.
Rektor Czerwenka richtete im Namen der Schulleitung und der Lehrerschaft ebenfalls Grußworte an Pfarrer Reitinger, der auch künftig an der Verbandsschule als Religionslehrer unterrichten werde. Schulleiter Czerwenka hob den Willen seitens der Lehrerschaft zu einer guten Zusammenarbeit mit dem neuen Ortsgeistlichen hervor.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.09.1976

v. l. Dekan Nagl (Bogen), Pfarrer Franz Reitinger, dessen Brueder Pfarrer Michael Reitinger, im Hintergrund v. l. Staastminister Alfred Dick, MdB Alois Rainer, Landrat Ingo Weiß

Pfarrer Reitinger in sein Amt eingeführt
Feierliche Installation durch Dekan Nagl — Zusammenarbeit von Kirche und Gemeinde
Hunderdorf.
Für die Pfarrei Hunderdorf war das Christkönigsfest am Sonntag ein bedeutsamer Tag. Der mit Wirkung zum 1. 9. 1976 als Pfarrherr von Hunderdorf bestimmte Pfarrer Franz Reitinger Mit der Zelebration des Festgottesdienstes wurde der neue Pfarrer von Hunderdorf in sein Amt eingeführt. Neben vielen Pfarrangehörigen nahmen auch zahlreiche Vertreter von kirchlichen und weltlichen Verbänden und Behörden an der Installationsfeier teil und versicherten in den Festreden, mit dem neuen Pfarrer eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten zu wollen. Der in gemeinsamer Zelebration gefeierte Gottesdienst wurde festlich umrahmt vom Kirchenchor.
Der Festtag begann mit einen Standkonzert der Kapelle Bugl vor dem Pfarrhaus und der Einholung des neuen Pfarrers Reitinger. Hierzu hatten sich eingefunden Staatssekretär Alfred Dick, MdL Ingo Weiß, stellvertr. Landrat Alfons Schäffer, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hamberger, die Bürgermeister Härtenberger, Berger und Weinzierl mit Gemeinderäten. Dann folgte der Kirchenzug, an dem sich neben den Behördenvertretern auch die Mitglieder der örtlichen Vereine beteiligten. Im Gotteshaus begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hamberger Pfarrer Reitinger und die Ehrengäste.
Die Pfarrei schätze sich glücklich, in ihrer Mitte wieder einen Seelsorger zu haben, erklärte Hamberger. Alle müssen sich aufgerufen fühlen, dem Priester bei der Erfüllung seiner vielfachen Aufgaben nach besten Kräften zu unterstützen.  Abschließend versicherte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, daß sich die Kirchenverwaltung, der Pfarrgemeinderat und die ganze Pfarrgemeinde bemühen wollen, dem Bild einer „lebendigen Pfarrei“ einigermaßen gerecht zu werden und zum Wohle der ganzen Pfarrgemeinde Verantwortung zu tragen und mitzuarbeiten. Dekan und Stadtpfarrer Nagl erläuterte dann das Amtsversprechen des neuen Pfarrers und die Schwerpunkte seiner seelsorglichen Tätigkeit. Am Schluß stellte der Dekan die große Aufgabe einer Pfarrei in der heutigen Zeit heraus. Danach folgte die Amtseinführung des neuen Pfarrers, die eingeleitet wurde durch die Verlesung der Ernennungsurkunde für Pfarrer Reitinger und dessen vierfaches Amtsversprechen auf die Fragen des Dekans. Es folgte durch Dekan Nagl im Namen des Bischofs die Anweisung zum geistlichen Dienst, der geprägt sein soll in der Verkündigung des Gotteswortes, in der Feier des Meßopfers und in der Seelsorge im ganzen Pfarrbereich. Die feierliche Amtseinführung wurde abgeschlossen durch die Herabrufung des Heiligen Geistes über den neuen Pfarrer Reitinger und seiner jetzigen neuen Pfarrgemeinde.
Dann folgte die Zelebration des Festgottes durch Pfarrer Franz Reitinger, Dekan Nagl (Bogen), Oberstudienrat Nickl (Schwandorf), Oberstudienrat Schmalzl (Regensburg), Pater Wolfgang, Pater Rainer (beide Windberg) und Pfarrer Michael Reitinger (Weiding). Zum Schluß wandte sich Pfarrer Franz Reitinger an die Pfarrangehörigen und erklärte: „Ich möchte einer der Eurigen sein und dazu beitragen, daß die Pfarrgemeinde wachse im Glauben und in der Liebe“. Allen Ehrengästen und Pfarrangehörigen sagte Reitinger ein herzliches Vergelt’s Gott für die Teilnahme an seiner feierlichen Amtseinführung.
Nach der feierlichen und eindrucksvollen Eucharistiefeier bewegte sich der Festzug zum Gasthaus Sandbiller. Dort subermittelte Staatssekretär Dick dem neuen Pfarrer Reitinger herzliche Willkommensgrüße. Dick betonte, daß zwischen dem kirchlichen und dem politischen Bereich gerade in Bayern ein harmonisches Zusammenwirken bestehe, das auch in Zukunft so bleiben müsse, um gemeinsam erfolgreich für die Heimat arbeiten zu können. Der Staatssekretär wünschte dem neuen Pfarrherrn viel Erfolg in seinem neuen Wirkungskreis und über-reichte ein kleines Einstandsgeschenk.
Stellvertretender Landrat Schäffer versicherte die Bereitschaft der Landkreisverwaltung, mit der Geistlichkeit zusammenzuarbeiten, damit die gemeinsame Zukunft gemeistert werden könne. Schäffer bat den Pfarrer, auch auf die Jugendarbeit sein entsprechendes Augenmerk zu richten und wünschte, daß die Pfarrei Hunderdorf auch weiterhin blühen und gedeihen möge. Im Auftrag des Landkreises über gab Schäffer an Pfarrer Reitinger ein Landkreiswappen in Wachs.
Bürgermeister Härtenberger hieß im Namen der Gemeinden Hunderdorf, Steinburg und Gaishausen den neuen Seelsorger willkommen. Er sagte, Pfarrer Reitinger werde die Pfarrei sicher mit Eifer und Hingabe priesterlich betreuen und allen Seelsorgekindern der verstehende, verzeihende und grundsätzlich klare und gefestigte Charakter sein. Härtenberger sicherte dem Pfarrer die bestmögliche Unterstützung und Hilfeleistung zu.
Mit weiteren Reden von Schulleiter Czerwenka, Dietl und VdK-Vorsitzenden Karl, in denen von allen Sprechern der Wille zu einer guten und gedeihlichen Zusammenarbeit bekundet wurde, endete die offizielle Installationsfeier. Willkommensgrüße wurden auch an Frl. Amann ausgesprochen, die als Pfarrgemeindeassistentin tätig ist, dem Pfarrer im Haushalt und in der Verwaltung zur Seite steht, sowie an der Verbandsschule Religionsunterricht erteilt.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1976

In die Zeit seines Wirkens in Hunderdorf fiel sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Die Erneuerung der Orgel und die Innenrenovierung der Pfarrkirche. Die endgültige Fertigstellung konnte Reitinger nicht mehr als Pfarrer von Hunderdorf erleben. Eine schwere Erkrankung veranlasste ihn, sich auf die kleinere Pfarrei Bubach am Forst zu bewerben, in der er bis zu seinem Ruhestand diente.

Nach Bekanntwerden seiner Erkrankung richtete das Ordinariat in Regensburg dieses Schreiben an die Pfarrgemeinde:
Bischöfliches Ordinariat Regensburg
Nr. Exp. GV- / 81; 8400 Regensburg 11, den 4.6.1981
Pfarrgemeinderat Hunderdorf, Kath. Pfarramt
Hauptstr. 19, 8441 Hunderdorf
Betr.: Wiederbesetzung der Pfarrei Hunderdorf
Sehr verehrte Pfarrgemeinderäte,
in nächster Zeit soll Ihre Pfarrgemeinde einen neuen Pfarrer erhalten. Da Sie sich als Pfarrgemeinderäte in besonderem Maße um die Geschicke Ihrer Pfarrei mitverantwortlich wissen, darf ich mich an Sie wenden mit der Bitte uns mitzuteilen, was aus Ihrer Sicht in der Gemeinde an besonderen Bedürfnissen, Schwierigkeiten, Planungen und anstehenden Aufgaben zu vermerken ist. Sie geben uns mit Ihrem Bericht Gelegenheit, Bewerber für die Pfarrei auf die örtliche Situation aufmerksam zu machen und leisten dem Hwst. Herrn Bischof für seine Entscheidung Hilfe. Es geht uns, wie Sie sehen, um Ihre sachlichen Anliegen. Sehen Sie daher bitte, davon ab, zur Person eines Ihnen eventuell bekannten Bewerbers vorstellig zu werden. Die Entsendung des neuen Pfarrers Ihrer Gemeinde obliegt nämlich allein dem Bischof der Diözese.
Ich danke Ihnen im voraus für Ihre Mitteilung wie auch für Ihre mitverantwortliche Sorge und Mühe um Ihre Gemeinde!
Mit freundlichem Gruß
Prälat F. Morgenschweis, Generalvikar

Antwortschreiben des Pfarrgemeinderatestauf den umseitig abgedruckten Brief des Herrn Generalvikars:
Sehr geehrter Herr Generalvikar,
zunächst danken wir Ihnen für Ihr Schreiben vom 4. Juni, in dem Sie uns Gelegenheit geben, zur Wiederbesetzung unserer Pfarrei Stellung zu nehmen.
Vorweg möchten wir unser großes Bedauern zum Weggang unseres so geschätzten Herrn Pfarrers Franz Reitinger, der unsere Pfarrei aus gesundheitlichen Gründen leider verlassen muß und der, zusammen mit der ebenfalls sehr engagierten Gemeindereferentin Frau Angela Amann, unsere Pfarrei während der vergangenen 5 Jahre in so hervorragender Weise betreut hat, zum Ausdruck bringen.
Zu den von Ihnen in Ihrem Schreiben angegebenen Punkten: Bedürfnisse, Schwierigkeiten, Planungen und anstehenden Aufgaben, nehmen wir wie folgt Stellung:
An Planungen und anstehenden Aufgaben stehen im wesentlichen der 3. Bauabschnitt der Kircheninnenrenovierung (Restrenovierung), die Tünchung des Kirchenraumes und die Anbringung einer neuen Holzdecke sowie die Installierung der neuen, bereits in Auftrag gegebenen Orgel an. (Der 1. Bauabschnitt der Kirchenrenovierung umfaßte umfangreiche Arbeiten am Kirchengebälk, der 2. die Neugestaltung des Altarraumes mit neuem Altar, neuem Ambo, Bodenheizung usw.) Diese beiden Bauabschnitte sind bereits finanziell abgeschlossen.
Pfarrhof und Pfarrheim befinden sich in gutem baulichen Zustand, nicht so das Kindergartengebäude. Dieses während der vergangenen Jahre so große Problem des Kindergartenbetriebes ist aber bereits dadurch als gelöst zu betrachten, weil sich die politische Gemeinde dankenswerterweise bereit erklärt hat, im kommenden Jahr einen neuen Kindergarten zu bauen und ab 1. September 1982 den Kindergartenbetrieb voll zu übernehmen. Der Friedhof wurde vor einigen Jahren ebenfalls von der politischen Gemeinde übernommen.
Was den von Ihnen angesprochenen Punkt Schwierigkeiten betrifft, so sehen wir hierin vor allem die Größe der Pfarrei (ca 3.000 Seelen) und die Tatsache, daß dem Ortsgeistlichen seit Jahren kein Kaplan mehr zur Seite steht.
Positiv soll hier nicht unerwähnt bleiben, daß die Pfarrangehörigen seit Jahren große finanzielle Opfer bringen und in jeder Hinsicht viel Verständnis und Pfarrbewußtsein für die kirchlichen Belange bringen, bzw. aufbrachten.
Sehr geehrter Herr Generalvikar, über die Wiederbesetzung unserer Pfarrei machen wir uns alle sehr, sehr große Sorgen. Wir sind jedoch davon überzeugt, daß Sie wiederum die für unsere Pfarrei beste Entscheidung, schon bei der letzten Wiederbesetzung mit Herrn Pfarrer Reitinger, treffen werden und danken Ihnen bzw. dem Hochwürdigsten Herrn Bischof schon im voraus für die Bemühungen der Entsendung eines neuen Pfarrers in unsere Pfarrei.
gez. Hans Hamberger, Pfarrgemeinderatsvorsitzender
Quelle: Beilage zum Pfarrbrief der Pfarrei St. Nikolaus vom 24.05.1981

Hans Hamberger richtete als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und Kirchenpfleger nachstehendes Schreiben an die Pfarrgemeinde:
Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung
Liebe Pfarrgemeinde!
Tief betroffen waren wir alle, als wir im Februar dieses Jahres von der plötzlichen, schweren Erkrankung unseres Herrn Pfarrers erfuhren. Alle hofften wir, daß unser Herr Pfarrer möglichst bald wieder seine volle Gesundheit erlangen möge und seine so segensreiche Tätigkeit in unserer Pfarrei fortsetzen könne. Diese große Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt.
Aufgrund des sich leider nur sehr langsam bessernden Gesundheitszustandes sah sich Herr Pfarrer Reitinger schweren Herzens veranlaßt, den Hochwürdigsten Herrn Bischof um Freistellung von unserer Pfarrei zu ersuchen, im Bewußtsein, daß eine so große Pfarrei, wie sie Hunderdorf nun einmal darstellt, nur mit voller Gesundheit zu betreuen ist.
Wir Pfarrangehörigen haben diese Entwicklung mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen. Der Weggang von Herrn Pfarrer Reitinger bedeutet für unsere Pfarrei einen großen Verlust, durfte doch die Pfarrei während der vergangenen 5 Jahre einen großen Aufschwung erleben. Schon nach relativ kurzer Zeit nach Übernahme der Pfarrei durch Herrn Pfarrer Reitinger konnte man die große Zustimmung der Pfarrangehörigen zu ihrem neuen Seelsorger verspüren, was in verschiedenster Weise zum Ausdruck kam, unter anderem in der Bildung eines verstärkten Pfarrbewußtseins. Dies drückte sich zum Beispiel in einer verstärkten Opferbereitschaft der Pfarrangehörigen (glänzendes Beispiel die Spenden für die neue Orgel), die wieder große Zunahme der Trauungen, der Taufen und der Gottesdienstbesucher in der eigenen Pfarrkirche aus.
Grund für diese positive Entwicklung in unserer Pfarrei war sicher unter anderem der gute Kontakt zwischen Pfarrer und Pfarrangehörigen, zum Beispiel auch zu den örtlichen Vereinen, zu dessen Veranstaltungen und Feiern unser Herr Pfarrer immer herzlich willkommen und wobei auch seine humorvolle Art besonders geschätzt war.  Die Zusammenarbeit zwischen Pfarrer und den kirchlichen Gremien, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, darf man als ideal und beispielhaft bezeichnen.
Die bisherige Durchführung der Kirchen-Innenrenovierung bzw. die Neugestaltung des Altarraumes erfolgte in idealer Zusammenarbeit und ist der Initiative unseres Herrn Pfarrers zu verdanken.
Liebe Pfarrgemeinde!
Wir alle wissen, daß unser Herr Pfarrer bei seinem so erfolgreichen Wirken in unserer Pfarrei von der Gemeindereferentin, Frau Angela Amann, in hervorragender Weise unterstützt wurde. Frau Amann hat während der vergangenen 5 Jahre in unserer Pfarrei großartige Arbeit geleistet (unter anderem sei hier der Aufbau des Kirchenchores erwähnt), was bei dieser Gelegenheit auch besonders herausgestellt und gewürdigt werden soll. Ihr Weggang bedeutet ebenfalls einen großen Verlust für unsere Pfarrei.
Sehr geehrter Herr Pfarrer! Sehr geehrte Frau Amann!
Die Pfarrangehörigen Ihrer bisherigen Pfarrei Hunderdorf – einschließlich der Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung – danken Ihnen für Ihren großen persönlichen Einsatz – der weit über ein gewöhnliches Maß hinausging – von ganzem Herzen und wünschen Ihnen für die Zukunft alles, alles Gute, vor allem aber Gesundheit.
„Vergelt’s Gott“ Ihnen Herr Pfarrer und „Vergelt’s Gott“ Ihnen Frau Amann, für das, was Sie für unsere Pfarrgemeinde in den vergangenen 5 Jahren geleistet haben.
Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung
gez.: Hans Hamberger
Quelle: Beilage zum Pfarrbrief der Pfarrei Hunderdorf

Pfarrer Reitinger verabschiedete sich von der Pfarrgemeinde:
Liebe Pfarrgemeinde von Hunderdorf!
„Begleite einen Freund tausend Meilen, einmal mußt du Abscheid nehmen“, dieses Sprichwort fällt mir ein, da ich Ihnen diesen Abschiedsbrief schreibe. Damals 1976 hatte ich mir vorgenommen und

Abschied Seite 1

Ihnen auch zugesagt, Sie mit meinem priesterlichen Dienst bis zum Beginn des Ruhestandes zu begleiten. Der Herzinfarkt im vergangenen Februar und die dadurch angeschlagene Gesundheit zwingen mich jedoch, auf unserem gemeinsamen Weg innezuhalten und Abschied zu nehmen, so gerne ich Sie auch weiter begleitet hätte.
Mit Wirkung vom 1. Sept. wurde ich vom H. H. Bischof von der Pfarrei Hunderdorf entpflichtet und erhielt als neuen Wirkungsort die kleiner Gemeinde Bubach am Forst in Regensburg. Weil dort das Pfarrhaus erst renoviert werden muß, anderseits ich aber einen möglichst nahtlosen Seelsorgerwechsel ermöglichen möchte, habe ich mich bereit erklärt, einen zweimaligen Umzug auf mich zu nehmen. Ich werde vorerst am kommenden Montag 24. August für einige Zeit nach Eitlbrunn umziehen und von dort aus Bubach betreuen. Da ich für Sonntag 30. August keine Aushilfe mehr bekam, werde ich an diesem Sonntag zurückkommen, um nochmals gemeinsam mit Ihnen die hl. Eucharistie zu feiern.
Die Liebe und Zuneigung, mit der Sie mich, liebe Pfarrangehörige, 1976 in Ihrer Pfarrei aufgenommen und bis heute begleitet haben, hat mich überaus gefreut und mir immer wieder Mut und Kraft gegeben, Ihnen als Priester und Seelsorger zu dienen.
In diesem Brief möchte ich Ihnen allen Dank sagen. Danken allen, die für mich während meines Krankenlagers gebetet, mich besucht und mit liebevollen Aufmerksamkeiten erfreut haben. Ein herzliches Vergelts Gott auch meinen lieben priesterlichen Mitbrüdern von der Abtei Windberg, die auf so lange Zeit die seelsorgliche Betreuung in der Pfarrei Hunderdorf leisteten.
Es ist mir nicht möglich, in diesem Brief alle und alles namentlich aufzuzählen. Doch möchte ich einiges besonders hervorheben. Eine wertvolle Stütze fand ich in der überaus guten und fairen Zusammenarbeit in den vielen Sitzungen mit Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, vor allem mit dem Vorsitzenden Herrn Hans Hamberger, der zugleich auch als Kommunionhelfer im liturgischen Bereich eine wertvolle Hilfe war. Er stand mit immer in Rat und Tat zur Seite, mit ihm konnte ich alle Probleme besprechen, weil ich mich auf seine Diskretion wie ebene auf einen guten Freund verlassen konnte. Dafür ein herzl. Vergelts Gott! Ob es um die Renovierung und Ausgestaltung unserer Pfarrkirche, um die Orgelspendenaktion, um die Caritassammlungen, die Darstellung der kirchlichen Arbeit in der Presse ging, die Mitglieder des PGR und der KVW haben immer zugepackt und nicht nur mitberaten, sondern auch mitgearbeitet. Für ihr Engagement herzliches Vergelts Gott!
Ein ganz besonderer Dank gebührt meinem – so möchte ich beinahe sagen – täglichen Mitarbeiter Herrn Johann Meergans und seiner Gattin. Ihnen ist es zu verdanken, daß sich Pfarrkirche und Sakristei, Kirchplatz und Pfarrgarten immer in gepflegten Zustand präsentieren für Einheimische und Auswärtige und somit der Pfarrei Hunderdorf schon nach außen eine gute Visitenkarte ausstellen. Dabei möchte ich nicht vergessen auch besonders zu danken den Mithelferinnen bei der Kirchenreinigung, der Frauen Martetschläger, Beck und Bergbauer, letzterer vor allem auch für die akkurate Besorgung der Kirchenwäsche; Dank in diesem Zusammenhang auch den Mesnerfamilien Schötz in Au v. W. und Steckler in Steinburg!
Erfreulicherweise hat sich eine stattliche Anzahl von sangeskräftigen Leuten im Kirchenchor zusammengeschart, die beiträgt vor allem zur feierlichen Gestaltung der Eucharistie an den Hochfesten des Kirchenjahres, anlässlich von Hochzeiten und Beerdigungen. Allen Mitgliedern, vor allem auch unserem auswärtigen Organisten Hans Schmidbauer für seine Treue, desgleichen auch seinem Bruder Manfred (Trompete) recht herzlichen Dank!
Beim anfänglichen Sorgenkind Kindergarten konnte durch die Neubesetzung mit örtlichen Kräften wieder eine harmonische Zusammenarbeit erreicht werden. Die Leiterin Frau Häringer und ihre Mitarbeiterin Frl. Schroll, sowie dem Kindergartenbeirat mit Vorsitzender Fr. Hentschirsch für die aufrichtige und hilfreiche Zusammenarbeit herzlichen Dank!
In den letzten Jahren hat auch Dank des unermüdlichen Einsatzes von Frau Martha Hofmann der Alten-Club und die Altenbetreuung schlechthin einen Aufschwung genommen. Frau Hofmann herzlichen Dank für diese Dienste um unsere Senioren!
Nicht weniger gut war auch das Zusammenwirken mit den weltlichen Institutionen und Vereinen. Für die Aufgeschlossenheit unseres Gemeinderates, an seiner Spitze Bgm. Karl Härtenberger, für unsere kirchlichen Belange, vor allem wenn es um Zuschüsse oder Arbeitsleistungen ging, danke ich besonders. Bei Ihnen fand ich nie taube Ohren, sondern immer zuvorkommende Unterstützung und Hilfe, sowie auch oft wertvollen Rat.
Ein gedeihliches Leben in einer Pfarrgemeinde hängt zu einem ganz großen Teil ab von der Mithilfe der Schule. Unsere Schulleitung – Herr Rektor Czerwenka, Herr Konrektor Klar und Frau Konrektorin Kohlbeck – mit dem gesamten Lehrerkollegium für die Mitarbeit und das Entgegenkommen in der Schule und bei der religiösen Erziehung unserer Jugend durch Erteilung des Religionsunterrichtes herzliches Vergelts Gott!
Allen Vereinen, besonders den Vorständen, die erfreulicher Weise immer gern die Zusammenarbeit mit der Kirche gesucht haben und mich als Pfarrer zu ihren Feiern und Versammlungen einluden, herzlichen Dank! Mit der Vorstandschaft unserer größten Arbeitnehmervertretung, der Gewerkschaft Holz und Kunststoff konnte dank der freundlichen Einladungen durch Herrn Kapfenberger erfreulicherweise ein gutes, ja freundschaftliches Verhältnis erreicht werden. Dafür bin ich besonders dankbar gewesen.
Es war mir leider nur 5 Jahre vergönnt, mit Ihnen zusammen ein gemeinsames Stück Weg zu gehen. Diese 5 Jahre weisen keine großen Statistiken auf. Wir haben gemeinsam Feste gefeiert und gemeinsames Leid getragen. Ich habe versucht, Ihnen das Wort Gottes zu verkünden und die Gnaden der Sakramente zu spenden. Ich war nur das Werkzeug. Der hl. Apostel Jakobus schreibt: „Nehmt willig das Wort an, das in euch eingepflanzt ist und die Macht hat, euch zu retten. Handelt nach dem Wort, hört es nicht nur an“. Dieses Wort möchte ich als Bitte an Sie alle richten. Nehmt das Wort an, das ich versucht habe in euch einzupflanzen, damit ihr gerettet werdet!
Dem hier in diesem Brief ausgesprochenen Dank an alle Pfarrangehörigen möchte sich in allem genau so herzlich auch anschließen meine Mitarbeiterin im Dienste der Kirche Gemeindereferentin Angela Amann.
Wir sagen allen Pfarrangehörigen ein aufrichtiges Vergelts Gott, die unseren seelsorgerlichen Dienst in diesen 5 Jahren bereitwillig angenommen haben, die immer treu zur Pfarrgemeinde und zur Kirche gestanden, sie unterstützt haben durch ihr Gebet und auch materielles Opfer in den kirchlichen Werken Caritas, Adveniat, Misereor oder für die örtliche Belange der Kirchenrenovierung oder Orgelanschaffung. Das Orgelspendenaufkommen erreicht – inclusive Zinsen – schon fast die Grenze von 180.000 DM und dürfte so einmalig und beispielhaft sein.
Alle, denen wir auf irgend eine Weise wehgetan haben, bitten wir hiermit um Verzeihung, wie auch wir selber niemanden etwas nachtragen möchten. Schließen und verabschieden möchten wir uns mit dem Dichterwort:
„Wenn ich getan, was ich gelehrt, so ist der Himmel mein.
Wenn Ihr getan, was ich gelehrt, so kommt Ihr auch hinein.
O welche Wonne, welche Freud wird sein in Ewigkeit,
Wenn Hirt und Herd beisammen auf Gottes Weide. Amen.“
Ihre Angela Amann – Ihr Franz Reitinger
Quelle: Beilage zum Pfarrbrief der Pfarrei Hunderdorf

Pfarrer Franz Reitinger wurde verabschiedet
Der beliebte Seelsorger nahm aus gesundheitlichen Gründen Abschied — Dankesworte aus der ganzen Pfarrgemeinde
Hunderdorf.
Mit Pfarrer Franz Reitinger verließ am Sonntag ein beliebter und allseits geschätzter Seelsorger die Pfarrei Hunderdorf. Seit fünf Jahren wirkte Reitinger in Hunderdorf, der nunmehr aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes zusammen mit der Pfarrassistentin Angela Amann die große Pfarrei Hunderdorf verläßt und die kleine Gemeinde Bubach am Forst bei Regensburg betreut. Die Pfarrgemeinde mit Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Hans Hamberger an der Spitze und die Gemeinde Hunderdorf mit Bürgermeister Karl Härtenberger dankten dem scheidenden Priester für seine engagierte Arbeit.
Am Sonntagvormittag feierte Pfarrer Franz Reitinger die letzte Eucharistiefeier als Dankfeier zum Abschluß seiner fünfjährigen Priestertätigkeit in Hunderdorf, wozu sich die Pfarrangehörigen nochmals recht zahlreich eingefunden hatten. In seinen Abschiedsworten sagte Pfarrer Reitinger wörtlich: „In Hunderdorf lasse ich einen Teil meines Herzens zurück. Während meiner priesterlichen Tätigkeit habe ich Hunderdorf kennen und schätzen gelernt. Ich bleibe mit Hunderdorf innerlich verbunden.“ Zum Schluß des Gottesdienstes sprach Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hans Hamberger Worte des Dankes an den aus gesundheitlichen Gründen scheidenden Pfarrer Reitinger und an die Pfarrassistentin Angela Amann. Hamberger führte aus, Pfarrer Reitinger habe während der vergangenen fünf Jahre die Geschicke der Pfarrei entscheidend positiv geprägt. Es habe ein herzliches Verhältnis zwischen dem Seelsorger und den Pfarrangehörigen gegeben. Für diese aufopferungsvolle Tätigkeit sprach Hamberger im Namen aller Pfarrangehörigen ein herzliches „Vergelts Gott“ aus und wünschte für die Zukunft alles Gute.
Nach dem Pfarrer Reitinger gebeten hatte, aufgrund seines Gesundheitszustandes von einer offiziellen Abschiedsfeier abzusehen, traf sich nach der Messfeier im Gasthaus Baier nur die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung sowie Bürgermeister mit Gemeinderat, um von Pfarrer Reitinger und Pfarrreferentin Amann Abschied zu nehmen.
Hierbei würdigte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hamberger nochmals die Verdienste und die Verbundenheit mit Pfarrer Reitinger und der Pfarrassistentin. Hamberger überreichte an Pfarrer Reitinger als Abschiedsgeschenk einen Chorrock mit handgestickter Stola und an die Pfarreferentin Amann übergab er ein weiteres Abschiedspräsent.
Bürgermeister Härtenberger betonte, daß mit Franz Reitinger vor fünf Jahren der richtige Pfarrer für Hunderdorf gekommen sei und es nunmehr bedauerlich sei, ungewünscht und ungewollt Abschied nehmen zu müssen. Bei Pfarrer Reitinger sei stets die seelsorgerische Tätigkeit im Vordergrund gestanden, es habe aber nie an gutem Kontakt zur Pfarrgemeinde gefehlt. Mit der politischen Gemeinde sei eine offene, aufrichtige Zusammenarbeit erfolgt. Im Namen der Gemeinde sprach Härtenberger Dankesworte an Pfarrer Reitinger und die Pfarrassistentin Amann. Der Bürgermeister wünschte für den neuen Wirkungskreis dem Pfarrers insbesondere gesundheitliche Genesung, so daß er auch weiterhin seelsorgerisch tätig sein könne. Als Erinnerungsgeschenk übergab Härtenberger ein holzgeschnitztes Wandrelief mit dem Motiv „Pilgerzug“.
Pfarrer Reitinger sagte in seinen Abschiedsworten, es sei nicht sein Wunsch gewesen, Hunderdorf zu verlassen, jedoch aus gesundheitlichen Gründen könne er die priesterlichen Aufgaben in der großen Pfarrei Hunderdorf nicht mehr wahrnehmen. Leider könne er so die Kirchenrenovierung nicht mehr selbst vollenden und die Installation der neuen Orgel nicht mehr als Pfarrherr miterleben. Mit einem Vergelt’s Gott an die Pfarrangehörigen und an die Gemeinde für das gute Einvernehmen, für die erfreulich gute Zusammenarbeit und die Spendenfreudigkeit verabschiedete sich Pfarrer Reitinger von seiner Pfarrei.
Martha Hoffmann sprach im Namen der Kirchenchormitglieder Dank aus an Pfarrer Reitinger, insbesondere aber auch im Pfarrgemeindereferentin Amann, die am Aufbau und der Leitung des Kirchenchores mit Energie und Kraft gearbeitet habe.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.09.1981

Pfarrei Hunderdorf
Pfarrer Reitinger nahm Abschied
Ungewollt und ungewünscht mußte die Pfarrei Hunderdorf von Pfarrer Franz Reitinger und von der Pfarrassistentin Angela Amann Abschied nehmen. Der Herzinfarkt im vergangenen Februar und die dadurch angeschlagene Gesundheit zwangen Pfarrer Reitinger von Hunderdorf wegzugehen. Mit Wirkung vom 1. September wurde Pfarrer Reitinger von der Pfarrei Hunderdorf entpflichtet und erhielt als neuen Wirkungsort die kleinere Gemeinde Bubach am Forst bei Regensburg. Am Sonntag, dem 30. August feierte Pfarrer Franz Reitinger letztmals mit den vielen anwesenden Pfarrangehörigen die hl. Eucharistie in der Pfarrkirche zu Hunderdorf.
Mit Abschiedsworten im Pfarrbrief sowie mit einer kurzen Abschiedsrede beim letzten Gottesdienst in Hunderdorf wandte sich Pfarrer Reitinger nochmals an seine Pfarrangehörigen.
Wörtlich führte der Pfarrer aus: „Die Liebe und Zuneigung, mit der Sie mich, liebe Pfarrangehörige, 1976 in Ihre Pfarrei aufgenommen und bis heute begleitet haben, hat mich überaus gefreut und mir immer wieder Mut und Kraft gegeben, Ihnen als Priester und Seelsorger zu dienen. Gesundheitliche Gründe zwingen mich, auf unserem gemeinsamen Weg innezuhalten und Abschied zu nehmen, so gerne ich Sie auch noch weiterbegleitet hätte. In Hunderdorf lasse ich einen Teil meines Herzens zurück. Ich bleibe mit Hunderdorf innerlich verbunden. Es war mir leider nur fünf Jahre vergönnt, mit Ihnen zusammen ein gemeinsames Stück Weg zu gehen.“
„Noch einmal durften wir soeben mit Ihnen, sehr geehrter Herr Pfarrer, Gottesdienst feiern. Fast genau fünf Jahre durfte sich die Pfarrgemeinde zum sonntäglichen Gottesdienst mit Ihnen versammeln. “ Mit diesen Worten leitete Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hans Hamberger seine Abschiedsrede ein.
Wörtlich sagte Hamberger weiter: „Sie haben uns während dieser Zeit das Wort Gottes verkündet und uns die Gnaden der Sakramente gespendet. Eine schwere Krankheit hat Ihre so segensreiche Seelsorgetätigkeit in unserer Pfarrei nun beendet, was wir alle sehr bedauern.“
Zur Information fügte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende an, daß Pfarrer Reitinger aufgrund seines Gesundheitszustandes gebeten hatte, von

Aus gesundheitlichen Gründen Abschied von Hunderdorf; Pfarrer
Reitinger und Pfarrassistentin Amann.

einer offiziellen Abschiedsfeier abzusehen. Pfarrer Reitinger habe sich so mit herzlichen und eindrucksvollen Worten im letzten Pfarrbrief verabschiedet. Pfarrer Reitinger – so Hamberger – habe während der vergangenen fünf Jahre die Geschicke der Pfarrei Hunderdorf entscheidend positiv geprägt. Es bestand ein herzliches Verhältnis zwischen dem Pfarrherrn und den Pfarrangehörigen. Hervorragend unterstützt habe ihn dabei die Pfarrgemeindereferentin Angela Amann.
Für diese aufopferungsvolle Tätigkeit in der Pfarrei Hunderdorf dankte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hamberger nochmals Pfarrer Franz Reitinger und Angela Amann im Namen aller Pfarrangehörigen und sprach ein herzliches Vergelt’s Gott aus. Für die Zukunft wünscht Hamberger alles Gute, besonders aber Gesundheit.
Nach der gemeinsamen Gottesdienstfeier trafen sich im Gasthaus Baier-Edbauer nur die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung sowie Bürgermeister mit Gemeinderat, um von Pfarrer Reitinger und Pfarrassistentin Amann Abschied zu nehmen. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hamberger würdigte dabei nochmals die Verdienste von Pfarrer Reitinger und der Pfarrassistentin und ließ markante Geschehnisse in der Pfarrei Revue passieren. Hamberger betonte die harmonische Zusammenarbeit mit Pfarrer Reitinger. Als Abschiedsgeschenk übergab Hans Hamberger an den scheidenden Pfarrer einen Chorrock mit handgestickter Stola sowie ein weiteres Abschiedsgeschenk an Pfarrreferentin Amann.
Bürgermeister Härtenberger versicherte, daß Pfarrer Reitinger der richtige Pfarrer für Hunderdorf gewesen sei und die Pfarrgemeinde bedauert, nunmehr ungewünscht und ungewollt Abschied nehmen zu müssen. Härtenberger führte aus, daß bei Pfarrer Reitinger stets die seelsorgerische Tätigkeit im Vordergrund gestanden habe, es aber auch nie an gutem Kontakt zur Pfarrgemeinde gefehlt habe. Mit der politischen Gemeinde sei eine offene, aufrichtige und gute Zusammenarbeit erfolgt.
Im Namen der Gemeinde sprach Härtenberger Dankesworte an Pfarrer Reitinger und der Pfarrassistentin Amann und wünschte für den neuen Wirkungskreis des Pfarrers alles Gute. Als Erinnerungsgeschenk übergab Härtenberger ein holzgeschnitztes Wandrelief mit dem Motiv „Pilgerzug.“
Pfarrer Reitinger sagte zu seinem Abschied, es sei nicht sein Wunsch gewesen, Hunderdorf zu verlassen, jedoch aus gesundheitlichen Gründen könne er die priesterlichen Aufgaben in der großen Pfarrei Hunderdorf nicht mehr wahrnehmen. Er hätte gerne selber die Kirchenrenovierung in Hunderdorf abgewickelt und den Einbau der neuen Orgel selbst miterlebt.
Abschließend sprach Pfarrer Reitinger ein herzliches Vergelt’s Gott aus an die Pfarrangehörigen und an die Gemeinde für das gute Einvernehmen, für die erfreuliche gute Zusammenarbeit, für die Unterstützung und für die Spendenbereitschaft.
Martha Hoffmann sprach im Namen der Kirchenchormitglieder Dank aus an Pfarrer Reitinger, insbesondere aber auch an Pfarrgemeindereferentin Amann, die im Aufbau und der Leitung des Kirchenchores mit Energie und Kraft gearbeitet habe. Hoffmann sprach sicher den Wunsch vieler aus, als sie sagte: „Ein späteres Wiedersehen in Hunderdorf wäre schön!“
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 11.09.1981

Am 23.10.2010 stirbt Pfarrer Franz Reitinger in Straubing.

„Wer glaubt ist nie allein!“
In der Hoffnung auf das Leben bei Gott gedenkt die katholische Pfarrgemeinde Hunderdorf St. Nikolaus ihres verstorbenen früheren
Pfarrers
Franz Xaver Reitinger

* 26. Juni 1928  + 23. Januar 2010
Von 1976-1981 war er Pfarrer unserer Gemeinde, hat die Menschen begleitet, Gottes Wort verkündet und den Gläubigen in der Feier der Sakramente den Segen Gottes erschlossen.
Er war Initiator der jetzigen Altarraum-Gestaltung und brachte die Errichtung unserer Orgel auf den Weg. Christus, der auferstandene Herr, möge ihn nun teilnehmen lassen am himmlischen Gastmahl und vergelte ihm das Gute, das er an uns getan hat.
Für die kath. Pfarrgemeinde Hunderdorf – St. Nikolaus
P. Martin Müller

Pfarrer
Josef Breu
Kirchenpfleger
Josef Zollner
PGR-Sprecher
Requiem und anschließende Beerdigung am Donnerstag, 28. 1., um 10.00 Uhr in Hiltersried (Landkreis Cham). Die Gläubigen der Pfarrgemeinde sind eingeladen, am Begräbnis teilzunehmen. Es besteht die Möglichkeit mit einem eigenen Bus dorthin zu fahren (ohne Anmeldung). Abfahrt 8.15 Uhr am Schulhof. Der Gottesdienst am Donnerstag in Hunderdorf entfällt.
Ein Gedenkgottesdienst in Hunderdorf wird am Mittwoch, 10. 2., 19.00 Uhr, gefeiert.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.01.2010

Aus dem Vertrauen zu Gott hat er immer Kraft geschöpft“
25 Geistliche gedachten beim Requiem Pfarrer Franz Reitinger.

TRAUER Viele Dalkinger waren bei der Beerdigung von H. H. Pfarrer Franz Xaver Reitinger in Hiltersried.
DALKING/HILTERSRIED. Unter sehr großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde am Donnerstag der ehemalige Seelsorger der Pfarrei Dalking, Pfarrer Franz Xaver Reitinger, in Hiltersried zu Grabe getragen. Auch sehr viele Gläubige der Pfarrei St. Peter und Paul, waren unter den Trauergästen, um ihrem ehemaligen Pfarrer die letzte Ehre zu erweisen.
Die Pfarrkirche in Hiltersried konnte die vielen Trauergäste gar nicht fassen und so wurde das Requiem auch in den Gemeindesaal übertragen. Der Hauptzelebrant des Requiems war Pfarrer Franz Baumgartner, mit ihm feierten noch 24 weitere Pfarrer den Gottesdienst für ihren verstorbenen Mitbruder. Musikalisch gestaltet wurde der Trauergottesdienst vom Kirchenchor Dalking, den der Verstorbene gegründet und geleitet hatte.
Ein Fachmann in Sachen Glaube
Pfarrer Franz Baumgartner erinnerte
in seinen sehr bewegenden und persönlichen Worten an die Priesterweihe, die vom damaligen Erzbischof Michael Buchberger gespendet wurde. Zu allen Priestern werde folgendes gesagt: „Bedenke, was du tust; ahme nach, was du vollziehst und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“ Und genau das konnte der Verstorbene mit Liebe und Sachverstand. Denn er war ein Fachmann in Sachen des Glaubens und der Kirche. Er wusste genau, wie man auf Menschen zugeht und wie man sie begeistert. Pfarrer Franz Reitinger begeisterte und gewann die Menschen für den Glauben und die Kirche. Daneben hat er sich auch sehr interessiert für die Geschichte und für die Politik, schließlich war er einige Jahre im Kreistag. Er war, so Pfarrer Baumgartner, eine Säule der Kirche, der Gesellschaft und für viele Menschen an allen Orten, wo er wirkte.
Die meisten Menschen kannten den verstorbenen Pfarrer als einen sehr frohen Menschen. Diese Freude habe er auch gelebt, sogar als er krank wurde. Gesundheitliche Einbußen musste er vor vielen Jahren hinnehmen, die ihn dann auch prägten. Fast täglich sei er mit dem Kreuz konfrontiert gewesen. Pfarrer Baumgartner erklärte in seiner Ansprache auch, dass Pfarrer Reitinger für ihn ein großes Vorbild gewesen sei. Er lebte aus dem Vertrauen zu Gott und daraus habe er Kraft geschöpft. Im Leben des Verstorbenen stand Gott an erster Stelle. Auf ihn hat er vertraut und dadurch hat er vielen Menschen die Sakramente gespendet. Er stellte sich auf die Ebene des Menschen, fühlte sich in sie hinein und so führte er viele Menschen zurück zu Gott.
Stets dem Menschen zugewandt
Pfarrer Franz Reitinger stammte aus einer frommen Familie, viele Angehörige hätten einen geistlichen Beruf ergriffen und stellten ihr Leben unter das Kreuz. Er sei zutiefst überzeugt und begeistert gewesen, dass es der schönste und erhabenste Dienst sei, Gottes Helfer zu sein und den Menschen für Gott zu begeistern. Er war glücklich, dass er viel Gutes und Schönes zusammen mit den Menschen schaffen konnte. In Pfarrer Baumgartners Augen war der Verstorbene ein zutiefst menschlicher, stets dem Menschen zugewandter Priester. Pfarrer Franz Baumgartner wünschte nun seinem Vorbild Pfarrer Franz Reitinger, dass er sich von seinen Mühen ausruhen könne.
Nach der Predigt sprach Domkapitular a. D., Prälat Alois Reindl, einige ehrende Worte im Namen aller Kurskollegen des Jahres 1955. Er bedankte sich stellvertretend für die priesterlichen Dienste in all den Jahren in den Ortschaften Falkenberg, Essenbach, Alkofen, Dalking, Hunderdorf und Bubach am Forst.
In einem Nachruf gedachte Bundestagsabgeordneter und Bürgermeister der Gemeinde Weidingf, Karl Holmeier, dem verstorbenen Ehrenbürger der damaligen Gemeinde Dalking. Er erklärte, dass Pfarrer Reitinger ein allseits beliebter Geistlicher gewesen sei, der sich stets um die Belange der Gläubigen kümmerte. Nach dem Ehrenbürger Franz Reitinger wurde in Dalking sogar eine Straße benannt. Noch zum 40. Jubiläum der Pfarrkirche St. Peter und Paul im vergangenen Jahr trug er sich in das goldene Buch der Gemeinde ein.
Der Dank des Neffen
Breu Josef, der Kirchenpfleger der Pfarrei Hunderdorf, brachte in sehr bewegenden Worten die Verbindung zum Verstorbenen zum Ausdruck. Für die Pfarrei Bubach am Forst sprach Kirchenpfleger Jobst. Dekan Franz Reitinger, ein Neffe des Verstorbenen, bedankte sich abschließend bei allen Personen, die am Requiem von Pfarrer Franz Reitinger beteiligt gewesen waren. Einen ganz besonderen Dank sprach er dem Hauptzelebranten H. H. Pfarrer Franz Baumgartner aus, der sehr persönliche Worte für den Verstorbenen gefunden hätte. Unter Schneegestöber zog sich ein sehr langer Trauerzug zum Hiltersrieder Friedhof, wo Pfarrer Franz Xaver Reitinger seine letzte Ruhestätte fand. (fan)
Quelle: (vermutlich) Chamer Zeitung, 29.01.2010

Hunderdorf hat Glück gehabt – 1976 – als Bischof Rudolf Graber damals Franz Reitinger die Pfarrei Hunderdorf als Seelsorger zugewiesen hat. Die Zeit vorher war in Hunderdorf nicht geprägt von gegenseitigem Verständnis zwischen Pfarrer und Gläubigen. Mit dem Verstorbenen kam ein Pfarrer, der offen mit Liebe und Humor auf die Leute zuging. Das pfarrliche Leben blühte auf, die Leute gingen wieder in die eigene Kirche, die Spendenbereitschaft nahm zu, ein Kirchenchor wurde wiedergeboren. Das Verhältnis war so herzlich, dass der Verstorbene schon nach kurzer Zeit äußerte, dass er bis zu seiner Pensionierung in Hunderdorf als Pfarrer bleiben wolle. Die Ernsthaftigkeit dieser Absicht war auch darin zu erkennen, dass er daran ging, die Kirche zu renovieren und den neuen liturgischen Anforderungen anzupassen und die Erneuerung der Orgel in Gang setzte. Den Abschluss dieser Aktivitäten konnte Pfarrer Reitinger nicht mehr selbst vollziehen, weil ihn im Februar 1981 jäh eine Krankheit befiel. Sie machte einen Strich durch die Planung, so dass Reitinger bereits nach fünf Jahren die Pfarrei verlassen musste. Hunderdorf hatte einen lieb gewonnen Seelsorger gehen lassen müssen. Seinem Abschied hat Franz Reitinger von Hunderdorf mit folgendem Zitat genommen, mit dem auch wir uns heute von ihm verabschieden wollen:
„Wenn ich getan, was ich gelehrt, so ist der Himmel mein.
Wenn Ihr getan, was ich gelehrt, so kommt auch Ihr hinein.
O welche Wonne, welche Freud wird sein in Ewigkeit,
wenn Hirt und Herd beisammen auf Gottes Weid.
Amen.“
Ansprache von Kirchenpfleger Josef Breu beim Requiem in Hiltersried am 28.01.2010

In Dalking erinnert eine nach Pfarrer Reitinger benannte Straße bei der Kirche, in der Gemeinde Weiding wurde er zum Ehrenbürger ernannt.

Grabstätte in Hiltersried

Anton Högner  1.09.1981 bis 31.12.1989

Pfarrer Anton Högner wurde 1946 in Regensburg geboren. Seine Preisterweihe empfing er im Jahr 1971? in Regensburg.
Seine ersten seelsorgerischen Dienste als Kooperator verrichtete er in Arzberg, Wackersdorf und Straubing.

Pfarrer Anton Högner

In Seine Amtszeit fiel der Abschluß der von seinem Vorgänger Pfarrer Reitinger begonnen Kirchenrenovierung und die Fertigstellung der neuen Orgel. Er konnte den neuen Kindergarten in Betrieb nehmen und ihn in der Trägerschaft der Kirchenstiftung halten sowie das 30-jährige Bestehen des Kindergartens feiern. Auch wurde das 50-ste Weihejubiläum der Kirche gefeiert.

Die Gläubigen zum „Miteinander“ aufgerufen
Pfarrei Hunderdorf empfing den neuen Pfarrherrn Anton Högner – Kirchenzug, Dankandacht und offizielle Begrüßung
Hunderdorf.
Einen festlichen Empfang bereitete die Pfarrei Hunderdorf ihrem neuen Pfarrer Anton Högner (35 Jahre). Am Freitagabend wurde der neue Pfarrherr am Bahnhof in Hunderdorf offiziell empfangen, und anschließend erfolgte ein gemeinsamer Kirchenzug zur Pfarrkirche. Dort hielt Pfarrer Högner eine kurze Dankandacht und rief die Gläubigen zum ,,Miteinander“ auf. Anschließend sprachen im Gasthaus Baier-Edbauer Bürgermeister Härtenberger, stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hentschirsch und Schulleiter Czerwenka Willkommensgrußworte.
Gegen 18 Uhr traf der neue Pfarrer Anton Högner am Bahnhof in Hunderdorf ein, wo er vom Pfarrgemeinderat, Gemeinderat, den örtlichen Vereinen und Verbänden und Pfarrangehörigen erwartet wurde. Nach kurzer Begrüßung und einem Willkommensprolog zweier Schulkinder, die auch einen Blumenstrauß überreichten, setzte sich der von der Blaskapelle Bugl angeführte Kirchenzug in Bewegung. Vor der Pfarrkirche warteten zwei weitere Kinder mit Prologen auf, und der Kirchenchor sang zur Begrüßung des neuen Pfarrherrn. Anschließend hielt Pfarrer Högner eine kurze Dankandacht. Bei seiner Ansprache dankte der neue Pfarrer der Pfarrei, der Gemeinde, den Vereinen und Verbänden sowie den Pfarrangehörigen für den herzlichen Empfang in Hunderdorf. Dadurch, so der Pfarrer, sei bereits ein „Miteinander“ zum Ausdruck gekommen. Er verspüre Bereitschaft und Arrangement. Insbesondere auch die jungen Leute rief er auf, zur Kirche zu kommen und sich nicht dem christlichen Glauben zu verschließen. „Laßt uns alle gemeinsam den Weg in Gott gehen“, sagte der Pfarrer abschließend und erbat Gottes Segen für die Pfarrgemeinde und seine Priestertätigkeit.
Anschließend traf man sich im Gasthaus Baier- Edbauer. Bürgermeister Härtenberger hieß den neuen Seelsorger von seiten der politischen Gemeinde willkommen. Härtenberger ließ wissen, daß die Gemeinde bisher mit der Kirche gut zusammengearbeitet habe, und diese Bereitschaft sei auch jetzt wieder da. Härtenberger wünschte, daß sich der Pfarrer in seinem neuen ländlichen Wirkungskreis gut einleben, wohlfühlen und mit der Mentalität der Bevölkerung zurechtkommen möge. So sei sicher ein gutes Einvernehmen möglich, sagte Härtenberger abschließend. Er überreichte zum besseren Kennenlernen der neuen Wirkungsstätte ein Heimatbuch der Gemeinde Hunderdorf.
Ingrid Hentschirsch, stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende entbot dem neuen Pfarrer Grußworte im Namen der Vereine und Organisationen sowie der gesamte Pfarrgemeinde. Die Pfarrei sei hocherfreut, wieder einen Seelsorger zu haben. „Mögen die Bande zwischen Pfarrer und Pfarrangehörigen fest verknüpft werden können, so daß sie nicht reißen werden. Gottes Segen möge Sie auf Ihrem verantwortungsvollen Weg begleiten“, sagte sie und versprach im Namen der Pfarrangehörigen, mit dem neuen Seelsorger zusammenarbeiten zu wollen als aktive Christen.
Schulleiter Czerwenka begrüßte im Namen des Lehrerkollegiums den Pfarrer, der auch an der Verbandsschule als Religionslehrer tätig sein werde. Religionsunterricht werde immer schwieriger, Religion sei jedoch auch in der heutigen Zeit ein wichtiges Fundament, sagte er . Schule und Kirche sollten am gleichen Strang ziehen und für die Kinder und Jugend da sein, führte Czerwenka aus. Der Schulleiter wünschte, daß Pfarrer Högner Freude an der Erziehung der Jungen Generation haben möge.
Mit Anton Högner hat die Pfarrei Hunderdorf einen jungen und sympathischen Pfarrer erhalten. Anton Högner wurde 1946 in Regensburg geboren. Das Abitur legte er am Goethegymasium in Regensburg ab, und anschließend studierte er Theologie in Regensburg und Wien. Das Seelsorgepraktikum erfolgte in Sulzbach-Rosenberg. 1973 spendete Bischof Rudolf die Priesterweihe. Dann erfolgte die Priestertätigkeit als Kaplan in Arzberg/Oberfranken, von Dezember 1974 an in Wackersdorf/Schwandorf und seit 1979 in Straubing (St. Jakob).
Quelle: Bogener Zeitung, 28.09.1981

Pfarrer Anton Högner ins Amt eingeführt
Dekan Meier nahm die Installation vor – Pater Wolfgang verlas die Ernennungsurkunde – Viele Ehrengäste

Hunderdorf. Der Pfarrgemeinderat, die Kirchenverwaltung, Bürgermeister Härtenberger mit den Gemeinderäten. die Vertreter der Schulleitung, die kirchlichen Organisationen und Abordnungen der Vereine aus der Pfarrei Hunderdorf begleiteten am Sonntag Pfarrer

Die Geistlichen bei der Konzelebration.

Anton Högner mit Dekan Meier aus Elisabethszell, den Windberger Patres Wolfgang und Rainer sowie Diakon Tepp von der Evangelischen Kirche in einem Kirchenzug vom Pfarrhof zur Pfarrkirche St. Nikolaus.
Dort hatten sich schon zahlreiche Gläubige und Ehrengäste versammelt, um mit dem neuen Pfarrherrn dessen feierliche Amtseinführung mitzuerleben. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hans Hamberger begrüßte zu Beginn ‚des Festgottesdienstes alle Anwesenden. Hunderdorf, so meinte er, dürfe heuer wieder einmal einen bedeutenden Tag erleben. Die Pfarrgemeinde Hunderdorf schätze sich glücklich, wieder einen Seelsorger zu haben. Man sei sich bewußt, daß dies in der heutigen Zeit des Priestermangels keine Selbstverständlichkeit sei. Hamberger dankte Pfarrer Högner für die Bereitschaft die Pfarrei Hunderdorf zu übernehmen. Er versicherte weiterhin, daß sich die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung sowie die gesamte Pfarrgemeinde bemühen werden, den Geistlichen nach besten Kräften zu unterstützen. Er wünschte für das künftige Wirken Gottes Segen, viel Glück und Erfolg.
Dekan Meier stellte in seiner Festpredigt eine Betrachtung über die Grundaussage des sonntäglichen Evangeliums an. Demnach müßten die Gläubigen gemeinsam mit dem Pfarrer in der Kirche tätig sein. Jeder müsse seinen Beitrag leisten, um ein gedeihliches Wirken zu erlangen. Jeder habe die Begabung und Fähigkeit dazu. Nur in brüderlicher Liebe würden alle eine Gemeinde werden. Er äußerte den Wunsch, daß der neue Seelsorger viele finden möge, die mitarbeiten würden, Alle seien unterwegs als Glieder des mystischen Leibes Jesu Christi. Den Weg als gute Christen in einer lebendigen Kirche könne man aber nur mit Christus gehen. Diakon Tepp von der Evangelisch-Lutherischen Kirche hob die gemeinsamen Wurzeln der beiden Konfessionen in seiner Ansprache hervor. Das Fundament des christlichen Glaubens seien die Wahrheiten der Schrift. Deshalb seien die beiden Glaubensgemeinschaften nicht in einem Nebeneinander, sondern in einem Miteinander zu sehen. Daraus erwachse eine echte Ökumene. Auch Diakon Tepp wünschte dem neuen Pfarrer eine glückliche Hand bei seinem Wirken und vor allem aber Gottes Segen. Pater Wolfgang verlas die Ernennungsurkunde. Dann bekundete Pfarrer Högner seine Einheit mit dem Bischof, indem er seine Bereitschaft versprach, dem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam entgegenzubringen. Er erklärte sich auch bereit, mit ganzer Kraft der Gemeinde Hunderdorf das Heil Gottes in seiner reichen Fülle zu verkünden.
Als Zeichen der Anweisung zum Dienst überreichte der Dekan das Evangelienbuch die Kirchenschlüssel, die Taufkanne, die heiligem Öle und die violette Stola. Mit dem Lied Schöpfer Geist“ erbat man das Wirken Heiligen Geistes. In Konzelebration mit seinen geistlichen Mitbrüdern feierte Pfarrer Anton dann die Eucharistiefeier. Dabei sang der Kirchenchor unter der Leitung von Oberlehrerin Holzapfel die Deutsche Messe von Franz Höß. Vor dem Schlußlied „Großer Gott, wir loben Dich“ dankte der neue Seelsorger allen, die an der feierlichen Mitgestaltung seiner Amtseinführung beteiligt waren, und erteilte den Segen.
Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Baier-Edbauer überbrachte erster Bürgermeister Härtenberger die Glückwünsche politischen Gemeinde. „Alles, was sich heute abspielte, zeige doch, mit welch positiver Einstellung die Pfarrangehörigen am religiösen Leben teilnähmen“, sagte Härtenberger. Pfarrer Högner, so der Bürgermeister, habe in der Zeit seines bisherigen Wirkens bereits bewiesen, daß er die Pfarrgemeinde mit Eifer und Hingabe priesterlich betreue. Er müsse aber auch Verständnis für die Mentalität der Menschen in dieser Gegend aufbringen. Von politischen Gemeinde aus gab der Bürgermeister die Zusicherung, den Pfarrer zu unterstützen ihm zu helfen.
Noch einmal ergriff Dekan Meier das Wort. „Einer trage des anderen Last.“ Mit diesem Bibelwort drückte er aus, daß nur gemeinsam die Aufgaben zu meistern seien. Mit gutem Willen beider Seiten, sollten alle beweisen, daß sie einander annehmen wie Christus uns alle angenommen hätte. Rektor Czerwenka gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß der neue Pfarrer auch Religionsstunden in Hauptschulklassen übernommen habe. Religiöse Erziehung sei das Fundament der Gesamterziehung. Im Namen aller Lehrkräfte und der Schulleitung hieß er Anton Högner nochmals willkommen und sprach eine kollegiale Zusammenarbeit.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.10.1981

Pfarrer Anton Högner eingeführt
Hunderdorf.
Unter großer Anteilnahme der Gläubigen wurde der neue Pfarrer von Hunderdorf, Anton Högner, von Dekan Meier in sein Amt eingeführt. In seiner Festtagspredigt äußerte der Dekan den Wunsch, der neue Pfarrer möge viele Mitarbeiter finden. Der Weg als gute Christen in einer lebendigen Kirche könne nur mit Christus gegangen. werden. In Konzelebration mit seinen Mitbrüdern feierte Pfarrer Högner die Eucharistie, die vom Kirchenchor unter Leitung von Oberlehrerin Holzapfel gestaltet wurde.
Quelle: Regensburger Bistumsblatt, 15.11.1981

Abschied von. St. Nikolaus!
Mit diesem Pfarrbriet geht meine Amtszeit in Hunderdorf zu Ende. In meiner Ernennungsurkunde schrieb damals Bischof Rudolf Graber: „Ich verleihe Ihnen die Pfarrei St. Nikolaus in Hunderdorf“. Geliehenes Gut, auf Zeit anvertraute Gemeinde – gute acht Jahre haben wir uns nun miteinander um die Weisung Christi für unser Leben gemüht, haben gefeiert und gelitten, gehofft und gebangt, waren enttäuscht und zuversichtlich.
Nun war es an der Zeit, das geliehene Gut wieder aus den Händen zu geben. Allen, die sich in diesen acht Jahren für die „Sache Christi“ eingesetzt haben, die dabei waren und die Pfarrgemeinde mitgetragen haben, möchte ich herzlich „Vergelts Gott“ sagen. Diejenigen, denen ich nicht gerecht werden konnte, bitte ich um Vergebung. Der Pfarrgemeinde des hl. Nikolaus wünsche ich für die kommenden Jahre den Segen Gottes, einen guten Pfarrer und viele engagierte Hände und Köpfe und betende Herzen.
Gott behüte Sie alle!
Ihr Anton Högner, Pfr.

Meine Adresse ab 1.1.90: Anton Högner, Pfarrei St. Wolfgang, Weilerstr. 12, 8300 Landshut, Tel: (08 71) 7 34 13
P.S. Die Abtei Windberg hat ab 1.1. die vorläufige Pfarrvertretung übernommen. Sie wenden sich bitte im Notfall dort hin. Tel.: (0 94 22) 50 40.
Quelle: Pfarrbrief der Pfarrgemeinde St. Nikolaus Hunderdorf vom 24.12.1989 bis 14.01.1990

Pfarrer Anton Högner sagte Gemeinde Lebewohl
Der Geistliche betreute mehr als acht Jahre St. Nikolaus in Hunderdorf – Dankbarkeit und Wehmut
Hunderdorf.
Über acht Jahre wirkte Pfarrer Anton Högner in der Pfarrei St. Nikolaus zu Hunderdorf. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Ereignisse, die für die Pfarrgemeinde von Hunderdorf von einschneidender Bedeutung waren. Der Gottesdienst am letzten Tag des Jahres 1989 war auch der letzte Gottesdienst, den der Seelsorger mit den Gläubigen feierte. In Abschiedsreden wurde das verschiedenartige Wirken des Pfarrherrn gewürdigt. Pfarrer Högner seinerseits verabschiedete sich, indem er allen ein herzliches Vergelt’s Gott sagte und den Segen spendete. Neuer Wirkungskreis des scheidenden Geistlichen ist die Pfarrei St.. Wolfgang in Landshut.
„Am Ende eines Jahres ist es gut, dem die Zeit in Dankbarkeit zurückzugeben, von dem wir diese Zeit geschenkt bekommen haben. Feiern wir also am letzten Tag des Jahres gemeinsam Eucharistie und sagen Gott, dem Herrn der Zeit, Dank.“ Mit diesen Worten begann Pfarrer Anton Högner den Jahresschlußgottesdienst. Dieser Gottesdienst war nicht nur die übliche Dankfeier am Ende eines Kalenderjahres. Für Pfarrer Anton Högner und die Pfarrgemeinde Hunderdorf war es der letzte Gottesdienst, der miteinander gefeiert wurde. Pfarrer Högner wurde nämlich von Bischof Manfred Müller die Pfarrei St. Wolfgang in Landshut mit Wirkung vom I. Januar 1990 übertragen.
Einen Stapel von Geheften hielt der Geistliche in der Hand und zeigte sie zu Beginn seiner Abschiedsworte den in der Pfarrkirche St. Nikolaus versammelten Gläubigen. Es waren die Pfarrbriefe der letzten acht Jahre. Beim Durchblättern sei ihm vieles eingefallen, meinte Pfarrer Högner. Einige Punkte griff er heraus. Sie stellten etwas Besonderes dar.

Bürgermeister Weinzierl überreichte dem scheidenden Geistlichen ein Abschiedsgeschenk.

1982 habe Bischof Manfred Müller den neuen Altar gesegnet. Zugleich habe damals die neue Orgel zum ersten Mal erklingen können“ und die Innenrenovierung der Pfarrkirche sei abgeschlossen worden. 1987 habe sich zum fünfzigsten Mal der Weihetag der Hunderdorfer Pfarrkirche gejährt. Die Romfahrt desselben Jahres sei ebenfalls ein Höhepunkt seiner Amtszeit gewesen, meinte der Redner. In besonderer Weise sei auch das Fest zum 30jährigen Bestehen des Kindergartens begangen worden. Natürlich könne man noch mehr aufzählen. Doch diese markanten Ereignisse stünden als besondere Beispiele da.
Pfarrer Högner schloß mit den Worten, die er 1988 zum Jahreswechsel in den Pfarrbrief geschrieben hatte: „Wir glauben an Gott und sind voller Zuversicht. Die zerstrittene Welt wird eins. Die Diktaturen werden löchrig. Das Schlechte wird Schutt, die Bosheit ist Ohnmacht – die Liebe siegt.“ Angesichts der momentanen Veränderungen in der Welt brauche man diese Worte nicht mehr zu interpretieren. Pfarrer Anton Högner dankte, allen, die sich in den acht Jahren für die Sache Christi eingesetzt hätten, allen, die die Pfarrgemeinde mitgetragen hätten und allen, die ihre Kraft und ihr Gebet der Pfarrgemeinde geschenkt hätten.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Wolfgang Schmeller sagte in seiner „Abschiedsrede“ , daß man nicht nur von einem Jahr, sondern auch von Pfarrer Anton Högner Abschied nehmen müsse. Wertvolle Arbeit sei unter der Amtszeit Högners geleistet worden. In diesem Zusammenhang erwähnte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende die Innenrenovierung der Pfarrkirche, die Erneuerung des Kirchturms und die Umgestaltung des Pfarrheims, was gerade auch für die praktische Jugendarbeit so wichtig gewesen sel. Pfarrer Högner habe auch einen Blick über den eigenen Kirchturm hinaus bewiesen. Die Nebenkirchen in Hofdorf und Rammersberg seien wieder Stätten zum Feiern von Gottesdiensten geworden.
Die Maiandachten bei verschiedenen Feldkreuzen, Waldkapellen und Feldaltären hätten die Volksfrömmigkeit gefördert und seien in bester Erinnerung geblieben. Die Hochfeste im Kirchenjahr seien in beeindruckender Weise begangen worden. Die Zusammenarbeit in den kirchlichen Gremien sei ungetrübt gewesen. Neben den rein seelsorgerischen Aufgaben habe Pfarrer Högner auch für gemeinsame Unternehmungen wie Pfarrwanderungen und Pfarrausflüge gesorgt und hierbei ein Geschick bewiesen, die Pfarrfamilie in geselliger Form zusammenzuhalten. Dafür sei ein herzliches Vergelt’s Gott gesagt. Schmeller wünschte dem scheidenden Pfarrherrn, daß dessen künftige Arbeit von Gottes Segen begleitet sei. Eine Nikolausfigur, die Schmeller im Namen der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates überreichte, möge .Pfarrer Anton Högner stets an die Zeit in Hunderdorf erinnern.
Erster Bürgermeister Egon Weinzierl betonte, daß Pfarrer Anton Högner auch die politische Gemeinde mitgestaltet habe. Er habe den Pfarrer schätzen gelernt. Bei unzähligen Anlässen habe man die Bescheidenheit, die den scheidenden Geistlichen ausgezeichnet habe, kennengelernt. Pfarrer Högner habe es verstanden, der Kirche auch in der politischen Gemeinde den entsprechenden und ihr zustehenden Platz einnehmen zu lassen. Weinzierl übermittelte im Namen des Gemeinderates Hunderdorf den Dank der politischen Gemeinde und händigte als Erinnerungsgeschenk Wappenteller und Münze der Gemeinde Hunderdorf an Pfarrer Högner aus. Da für den Pfarrherrn auch soziales Engagement im Vordergrund stehe und gestanden habe, wurde ihm, vom Gemeindeoberhaupt ein Scheck übergeben, dessen Einlösungsbetrag auf Wunsch A. Högners einem Kinderdorf in Indien zugute kommt.
Zum letzten Gottesdienst mit Pfarrer Anton Högner hatten sich auch alle aktiven und ehemaligen Ministranten eingefunden. Sie verabschiedeten sich von ihrem „Herrn Pfarrer , der viel ‚Mühe und Geduld aufzubringen gehabt hätte um den „Lausbuben Gottes“ das zu lernen, was diese dann beim Gottesdienst können mußten. Gerne, so Franz Baurngartner und Christian Fischer, die Sprecher der „Minis“, dächten sie an die gemeinsamen Fahrten zurück. Ein nervenberuhigendes Mittel soll dem Gottesmann zu Ruhe und Geduld verhelfen, wenn ihm in Landshut die Ministranten genauso nervenaufreibend entgegenträten, wie in Hunderdorf.
Vorstand Josef Maier von der FFW Hunderdorf überreichte anschließend an Pfarrer Högner ein Album mit Fotos von Veranstaltungen der FFW Hunderdorf, bei denen der Geistliche mitgewirkt hätte. Pfarrer Anten Högner meinte abschließend, daß er die Pfarrgemeinde Hunderdorf im Herzen mit nach Landshut nehme. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß es sicher ein Wiedersehen geben werde. Nach dem Segen zog der scheidende Pfarrer in feierlicher Prozession mit allen Ministranten aus dem Gotteshaus. Auf dem Kirchplatz spielte die Blaskapelle des Musikvereins ein Abschiedsständchen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.01.1990

Pfarrer Högner übernahm ab Januar 1990 die Pfarrei St. Wolfgang in Landshut.

Den Priesterdient in Hunderdorf übernahm vertretungseise Pater Wolfgang Vos vom Kloster Windberg.


Herbert Gerstl 08.1990 bis 31.8.1993

Pfarrer Herbert Gerstl

Herbert Gerstl hat 1984 in Regensburg die Priesterweihe empfangen.

Vor seiner Berufung nach Hunderdorf war er Kaplan in Weiden

Ein schöner Empfang für den neuen Pfarrer
Der ganze Ort war auf den Beinen, um Herbert Gerstl zu begrüßen — „Ich will mit Freude ans Werk gehen“
Hunderdorf.
Am Vorabend des Festes Mariä Himmelfahrt wurde am ehemaligen Bahnhofsgelände der neue Pfarrer Herbert Gerstl in Begleitung seiner Mutter und Pater Wolfgang Vos (Kloster Windberg) von der Bevölkerung Hunderdorfs, von zahlreichen Ortsvereinen, um Pfarrgemeinderat, von der politischen Gemeinde, vertreten durch Bürgermeister Egon Weinzierl und den Gemeinderäten, und von seinen künftigen Ministranten empfangen. Die Kapelle die „Bogenbachtaler“ spielte zum Standkonzert auf. Claudia Englmeier, ein Mädchen der dritten Klasse, begrüßte den neuen Pfarrherrn mit einem Gedicht und überreichte ihm als Willkommensgruß einen Blumenstrauß.

Mit einem Gedicht begrüßte die Volksschülerin Claudia Englmeier den neuen Pfarrer.

Ein langer Zug bewegte sich dann zur Pfarrkirche St. Nikolaus, wo Pfarrer Gerstl mit festlichem Glockengeläut und einem Präludium der Bläsergruppe und der Kirchenorgel empfangen wurde. Stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender Wolfgang Schmeller hieß den neuen Pfarrer offiziell willkommen. Schmeller sagte, die hohe Beteiligung am Empfang setze den Maßstab für Freude und Bereitschaft einer guten Zusammenarbeit. Er dankte bei dieser Gelegenheit aber auch Pater Wolfgang Vos vom Kloster Windberg und dem Pastoralassistenten Richard Ebner für die Fortführung der Arbeit, während die Pfarrei verwaist war. Pfarrer Hubert Gerstl sprach anfangs seiner ersten Eucharistiefeier in Hunderdorf, er wolle mit Freude und Begeisterung an seine neue Arbeit herantreten und sein Herz und sein Gebet der Pfarrgemeinde schenken. Er betonte, nicht nur der Pfarrer solle für die Gemeinde beten, sondern auch die Gemeinde für den Pfarrer. So solle eine christliche Gemeinde zusammenwachsen. In seiner Festpredigt rief der Priester die Gläubigen dazu auf, einfach, bescheiden, demütig und klein vor Gott zu sein. Als Vorbild führte der Geistliche Maria an, die sich in ihrem Leben nie aufgespielt habe. Sie sei das einfache Mädchen geblieben und habe getan, was Gott gewollt habe.
Diesen Grundsatz wolle auch er über sein Wirken stellen, betonte Gerstl. Er wolle nicht alles alleine entscheiden, sondern jeder solle sein Talent und seine Fähigkeiten für die Pfarrgemeinde einsetzen. In der Demut und Bescheidenheit liege das Fundament, un das Fundament sei Jesus Christus, stellte der Seelsorger fest. Abschließend sagte er: „Die Pfarrei lebt nicht von Aktivitäten, sondern vom Gebet und von Gottesdienstbesuchen. Maria möge dazu Vorbild und Hilfe sein.“
Bürgermeister Egon Weinzierl drückte seine Freude darüber aus, mit Pfarrer Gerstl wieder einen Pfarrherrn in Hunderdorf zu haben. „Zwischen der Arbeit des Pfarrers und des Bürgermeisters gibt es viele Berührungspunkte“, sagte der Bürgermeister und betonte, daß er vom ersten Tag des Kennenlernens an den Eindruck gewonnen habe, daß Pfarrer Gerstl ein freundlicher und aufgeschlossener Seelsorger sei. Das Gemeindeoberhaupt wünschte sich, daß sich zwischen Pfarrei und politischer Gemeinde ein Stil vertrauensvoller Kooperation entwickeln möge, der in den gemeinsamen Angelegenheiten eine fruchtbare und erfolgreiche Arbeit bringen möge. Weinzierl bot seitens der Gemeinde und der Verwaltung eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Der Bürgermeister wünschte dem neuen Seelsorger, daß es diesem gelingen möge, sich in weltoffener und aufgeschlossener Art der Kirchen- und Tagesprobleme der Kirchengemeinde anzunehmen und so viel Positives zu erreichen. Weinzierl überreichte Pfarrer Gerstl als kleine Einführung in die Gemeinde Hunderdorf die drei Büchlein über die geschichtliche Dokumentation Hunderdorfs, verfaßt von Schwester Bonaventura Härtenberger und Konrektor i. R. Kornelius Klar. Zum Schluß des Gottesdienstes verabschiedete Pfarrer Gerstl zwei Personen, die sich besonders für die Pfarrei eingesetzt und diese seit Anfang des Jahres seelsorgerisch betreut und verwaltet haben, nämlich Pastoralassistenten Richard Ebner und Pater Wolfgang Vos, und überreichte ihnen kleine Erinnerungsgeschenke.
Da dieser erste Gottesdienst des neuen Pfarrers auch als Vorabendmesse des Feiertages „Mariä Himmelfahrt“ oder „Hoher Frauentag“ galt, weihte er auch noch die Kräuterbuschen, die vom Frauenbund angefertigt wurden. Der Pfarrgemeinderat lud anschließend alle Beteiligten ins Pfarrheim zu einem Stehempfang ein.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.08.1990

Ob auf alten oder neuen Wegen, Hauptsache:
Mit dem neuen Pfarrer auf demselben Gleis
Pfarrer Herbert Gerstl feierlich in sein Amt eingeführt – Von allen Seiten regnete es gute Wünsche
Hunderdorf.
Während eines Festgottesdienstes am Sonntag wurde Herbert Gerstl, der neue Pfarrer von Hunderdorf, offiziell in sein Amt eingeführt. Dekan Alois Möstl aus Bogen nahm im Auftrag des Bischofs von Regensburg die Installation vor; Dabei legte Pfarrer Gerstl sein Amtsversprechen ab. Die gesamte Pfarrgemeinde und viele Ehrengäste nahmen an der Einführungsfeier teil.
Unter feierlichem Glockengeläute zog der neue Pfarrer, begleitet von Dekan Alois Möstl, Bischöflich Geistlichem Rat Hermann Eichinger, Weiden, Prior Thomas Handgrätinger und Pater Wolfgang Vos, beide vom Kloster Windberg, Diakon Anton Feil, Weiden, in einem Kirchenzug vom Schulhof -zur Pfarrkirche St. Nikolaus. Den Klängen der Bogenbachtaler Blaskapelle folgten auch die Fahnenabordnungen der Vereine, Mitglieder kirchlicher Institutionen, Ministranten aus Hunderdorf und Weiden, Gemeinderat -mit erstem Bürgermeister EgonWeinzierl, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, Vertreter der Schule und die Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen. Nach dem Einzug in das von der Mesnerfamilie Reichardt festlich geschmückte Gotteshaus waren es die Kindergartenkinder, die mit Begrüßungs- und Weiheliedern den Gottesdienst eröffneten. Mit einem Geschenk und vielen Blumen gratulierten sie Pfarrer Gerstl.
Dekan Möstl stellte den Gottesdienstbesuchern den neuen Pfarrer kurz vor: Herbert Gerstl, ein gebürtiger Kötztinger, wurde am 30. Juni 1984 zum Priester geweiht und leistete anschließend seinen Kaplandienst in Bogen und Weiden. Möstl wünschte dem neuen Pfarrer, daß er die Pfarrgemeinde Hunderdorf aufbauen, führen und leiten möge. Mit dem „Jubilate Deo“, der „Kleinen Festmesse“ von Ernst Tittel und dem „Ave verum“ von W. A. Mozart gestaltete der Kirchenchor unter Leitung von Chorleiterin Waldfride Holzapfel und mit dem Organisten Andreas Sagstetter den Festgottesdienst musikalisch.
In seiner Festpredigt sprach Dekan Möstl die Erwartungen an, die eine Pfarrei an einen neuen Pfarrer stelle. So solle dieser Verständnis für die Jugend aufbringen; die Alten möchten nicht vergessen sein; die Kranken warteten auf Besuch; die Vereine hofften, daß er sich sehen lasse; für jedermann sollte er ein offenes Herz haben. Doch auch der Pfarrer stelle zu Beginn seiner Amtszeit von seiner Sicht aus Überlegungen an: Kommen die Leute zum Sonntagsgottesdienst? Wie ist es um’s Beichten und den Sakramentenempfang bestellt? Ist Opferbereitschaft vorhanden? Wird er überhaupt angenommen? All diese Gedanken möchten an einem solchen Tag berücksichtigt werden.
Vier Symbole bekomme der neue Pfarrer bei seiner Amtseinführung überreicht, sagte Möstl weiter. Mit dem Evangelienbuch sei der Auftrag, das Wort Gottes zu verkünden, symbolisiert. Der Kirchenschlüssel bedeute, daß für die Gläubigen die Kirchentür zum gemeinsamen Gottesdienst geöffnet sei. Die Taufkanne mit dem hl. Chrisam erinnere alle Christen an die Taufe und damit an das Treueversprechen zur Kirche. Die violette Stola als viertes Symbol stehe für die Beichte. Beichten bedeute immer einen Neuanfang. Ein solcher Neuanfang könne aber ohne gegenseitiges Vertrauen nicht gemacht werden. Mit folgendem Wunsch schloß Möstl seine Ausführungen: „Hören wir auf das Wort Gottes, arbeiten wir mit in der Pfarrgemeinde und fangen wir heute alle wieder neu an. Gebe Gott dazu seinen Segen!“
Dann wurde die eigentliche Amtseinführung vollzogen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ingrid Hentschirsch sicherte nach dem Amtsversprechen von Pfarrer Gerstl dem Geistlichen im Namen der Pfarrgemeinde gute Zusammenarbeit zu. Kirchenpfleger Xaver Groß und Ingrid Hentschirsch nahmen die sogenannte Gemeinschaftsbezeugung vor, indem sie dem neuen Pfarrer die Hand gaben. Anschließend erfolgte die Übergabe der in der Predigt bereits angesprochenen Symbole. Die Eucharistiefeier wurde dann in Konzelebration aller anwesenden Geistlichen fortgeführt. Der von Pfarrer Gerstl gespendete Segen beendete den Gottesdienst.
Zum Festmahl traf man sich im Gasthaus Baier-Edbauer. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hentschirsch sagte, daß die Freude der Pfarrangehörigen groß gewesen sei, als man erfahren habe, daß Pfarrer Gerstl der neue Pfarrer von Hunderdorf werden würde. Sie versprach Pfarrer Gerstl von seiten aller kirchlichen Institutionen tatkräftige Unterstützung. Ingrid Hentschirsch meinte, daß man auf den bisher gelegten Gleisen in der Pfarrei Hunderdorf weiterfahren könne. Doch sei man auch gerne bereit, auf neue Schienen und Wege umzusteigen, wenn der neue Pfarrer das Schienennetz erweitern oder umlegen wolle. Allerdings sollten die Weichen so gestellt werden, daß kein Zug ohne die Pfarrangehörigen abfahre. „Wollen wir versuchen, im Begonnenen weiterzuwirken und unsere Aufgaben mit Freude erfüllen“, meinte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende. In der Hoffnung, daß sich Pfarrer Gerstl mit seiner Mutter in Hunderdorf gut einleben und eine neue Heimat finden möge, schloß die Rednerin.
Kirchenpfleger Xaver Groß drückte seine Freude darüber aus, daß der verwaiste, renovierte Pfarrhof nun wieder von einem Pfarrer bewohnt werde. Die Kirchenverwaltung habe die Renovierung des Pfarrhauses in der Hoffnung durchgeführt, daß sich der neue Pfarrer wohlfühlen und lange Zeit in Hunderdorf bleiben solle, meinte Groß. Auch freue er sich auf eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Kirchenverwaltung und Pfarrer, denn an Arbeit werde es auch künftig nicht fehlen. So stünden die Kirchenaußenrenovierung, die Sanierung des alten Friedhofes und der darin befindlichen Kapelle an. Groß wünschte Herbert Gerstl Erfolg und Gesundheit an seinem neuen Wirkungsort.
Bürgermeister Egon Weinzierl verriet dem neuen Pfarrer, daß er ihn schon bei der ersten Begegnung ins Herz geschlossen habe. Er sehe in Herbert Gerstl den geeigneten Pfarrer für Hunderdorf und versprach von seiten der politischen Gemeinde ein gutes Zusammenwirken. Neuerungen und Verbesserungen, die vom Pfarrer kämen, stünden die Gemeinderäte aufgeschlossen gegenüber Weinzierls größter Wunsch ist es, daß Hunderdorf in Pfarrer Gerstl für mehrere Jahrzehnte einen Geistlichen habe.
Diakon Schrank von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde überbrachte auch im Auftrag von Pfarrer Söllner, Bogen, die besten Wünsche der Schwestergemeinde. Er wünschte Pfarrer Gerstl Kraft und Geduld in einem Wirken und Gottes heiligen Geist für die echte Verkündigung des Wortes Gottes. An die Hunderdorfer Pfarrgemeinde richtete Schrank die Bitte, den neuen Pfarrer- nicht allein zu lassen, sondern ihn tatkräftig zu unterstützen.
Im Namen der Gäste aus Weiden sprach Bischöflich Geistlicher Rat Hermann Eichinger. Er meinte, daß sein ehemaliger Kaplan eine schöne Pfarrstelle erhalten habe, weil die Gemeinde tüchtig sei. So könne der neue Pfarrer auch schnell Wurzeln schlagen. Der Seelsorger von der Gemeinde Herz-Jesu in Weiden schilderte seinen ehemaligen Mitarbeiter als emsigen Mann Gottes und großartigen Prediger. Er hoffe auch, daß das harmonische Zusammenwirken und das freundschaftliche Verhältnis immer bestehen bleibe. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende G. Bihler von der Pfarrei Herz-Jesu in Weiden dankte dem ehemaligen Kaplan ebenfalls für seine Tätigkeit und F. Dumler trug in humorvoller Weise Verse vor, die den Menschen Herbert Gerstl aber auch sein priesterliches Wirken unter die Lupe nahmen. Die Kinder Stefanie Fellinger und Kathrin Schedlbauer erfreuten mit dem Mundartgedicht „Wenn i da Pfarrer war“.
Sichtlich erfreut über den herrlich gestalteten Festtag wandte sich der neue Pfarrer von Hunderdorf mit einem Vergelt’s Gott an alle, die seiner Amtseinführung beiwohnten.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.10.1990

 Pfarrer Gerstl verläßt Hunderdorf
Aus gesundheitlichen Gründen — Feierlicher Abschied
Hunderdorf.
(ih) Nach dreijähriger Tätigkeit verläßt Pfarrer Herbert Gerstl die Pfarrei Hunderdorf. Beim Sonntagsgottesdienst brachte er zu Beginn seiner Predigt zum Ausdruck, daß er aus gesundheitlichen Gründen die Pfarrei in die Hände des Bischofs zurückgegeben habe. Gerne denke er an die Ausflüge mit den Ministranten, an die feierlichen Gottesdienste, an die Taufgespräche und Hausbesuche.
Doch auch Mißerfolge und Enttäuschungen habe er erlebt. Am meisten aber habe ihm sein Kranksein zu schaffen gemacht, da er dadurch doch nicht voll für seine Arbeit habe dasein können. übertragen auf seinen Abschied legte er das sonntägliche Evangelium so aus: „Gott wird entscheiden, was Weizen und was Unkraut gewesen ist, was ich als Pfarrer von Hunderdorf geleistet habe.“ Der Seelsorger bedankte sich besonders beim Pfarrgemeinderat, der Kirchenverwaltung, den Ministranten, der Mesnerin und dem Kindergarten und allen, die mit ihm zusammengearbeitet haben. Ein herzliches Vergelt’s Gott sprach er der gesamten Pfarrgemeinde aus. Mit folgender Bitte schloß er seine Ausführungen: „Halten Sie mich so in Erinnerung, wie ich als Mensch gewesen bin!“
Kirchenverwalter Xaver Groß meinte, daß die Pfarrgemeinde tief betroffen gewesen sei, als sie von der Erkrankung des Pfarrers gehört habe. Die Hoffnung, daß sich nach dem Kuraufenthalt, eine Besserung einstelle, habe sich leider nicht erfüllt. Groß bezeichnete den Weggang von Pfarrer Gerstl als großen Verlust. Der Seelsorger habe sich durch seine Predigten viele Herzen der Pfarrei erobert. Der Kirchenpfleger bedankte sich im Namen der Kirchenverwaltung, des

Bürgermeister Peschke, Pfarrer Gerstl und Kirchenpfleger Groß nach den Ansprachen im Gotteshaus.

Pfarrgemeinderates und aller kirchlichen Institutionen bei Pfarrer Gerstl für die aufopfernde Tätigkeit in den drei Jahren. Er wünschte dem scheidenden Geistlichen für die Zukunft alles Gute und vor allem Gesundheit. Als Andenken an Hunderdorf überreichte Groß ein Bild, das der Steinburger Günter Holzapfel geschaffen hat.
Auch Bürgermeister Gerd Peschke bedauerte, daß Pfarrer Gerstl Hunderdorf verlasse. Die Entscheidung finde aber Verständnis. Gemeinsam habe man, so Peschke, Maßnahmen beraten, die zur Zeit noch im .Gange sind, wie die Kirchenrenovierung, die Erweiterung des Kindergartens mit der Neugestaltung des alten Friedhofes und die Wiederherstellung der Kapelle. Die Maßnahmen werden stets mit dem Namen Gerstl verbunden sein. Er sprach dann den aufrichtigen und ungeteilten Dank der politischen ‚Gemeinde aus.
Zur Erinnerung an Hunderdorf erhielt Pfarrer Gerstl das Hunderdorfer Wappen und die Münze mit der Pfarrkirche St. Nikolaus. Zum Schluß des Gottesdienstes, den der Hunderdorfer Kirchenchor feierlich mitgestaltete, spendete Pfarrer Gerstl den Segen. Anschließend nahmen viele Pfarrangehörige die Gelegenheit wahr, sich bei einem Umtrunk im Pfarrheim persönlich von Herbert Gerstl zu verabschieden.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1993

In die Zeit des Wirkens von Pfarrer Gerstl in Hunderdorf fiel die Außenrenovierung der Pfarrkirche.

Für die Übergangszeit wurde Pater Wolfgang Vos wieder als Pfarprovisor für Hunderdorf berufen.


Pater Wolfgang Vos  1.9.1993 bis 2005

Pater Wolfgang Vos ist am 15. Mai 1930 geboren.

Pfarrer Pater Wolfgang Vos

Mit 20 Jahren trat er in den Orden der Prämonstratenser ein und wurde 1956 zum Priester geweiht. Ein Jahr später kam er im Kloster Windberg an. 1961 begann sein priesterliches Wirken in Hunderdorf, 1962 übernahm er nach dem Tod von Pfarrer Kiermeier zum erstmals das Pfarrprovisoriat in Hunderdorf.
Bis 1971 war er Kaplan in Hunderdorf. 1971 bis 1976 übernahm er das Amt des Priors im Kloster Windberg.1991 führte in sein Weg wieder nach Hunderdorf als Pfarrprovisor und 1993, als die Pfarrei wieder einmal verwaist war, bestellte man ihn zum Pfarradministrator und im September des gleichen Jahres übergab man ihm dann die Pfarrei Hunderdorf und somit wurde er zum Pfarrer von Sankt Nikolaus in Hunderdorf ernannt.

Brief an die Pfarrgemeinde
Liebe Pfarrgemeinde!
Ab 1. September 1993 hat die Pfarrgemeinde Hunderdorf wieder einen Seelsorger. Eine Vorstellung meiner Person ist wohl nicht notwendig, weil fast alle mich schon seit langem kennen. Seit meiner zweimaligen Kaplanszeit hier war ich schon des öfteren „Nothelfer“. Aber gerade in diesen „Notzeiten“ hat sich erwiesen, daß es viele in der Pfarrei gibt, die bereit sind die Verantwortung mitzutragen. Das war auch der Sinn des zweiten Vatikanischen Konzils: die Mündigkeit aller Christen. Hoffentlich können wir miteinander auf diesem Weg weitergehen.

Der Priester wird ausgebildet als Seelsorger, hat aber keine Lehre gemacht als Bankkaufmann, Handwerker, Bauunternehmer, Verwaltungsbeamter oder Bürofachmann.
Aber nicht nur auf diesen Gebieten können viele mitarbeiten, sondern ebenso in der eigentlichen Seelsorge, denn wir sind nun mal füreinander verantwortlich, sind eine Gemeinschaft und haben alle die fast gleichen Probleme. Wo wir nicht direkt helfen können, haben wir die Möglichkeit andere mit unserem Gebet zu unterstützen.
Unsere Gottesdienste sollten als Gemeinschaftsfeiern Höhepunkte und gleichzeitig Quellen für unser tägliches Leben sein. Eine Freude, daß auch dort so viele zur Mitwirkung bereit sind. Es freut mich besonders, daß mit der Installation am 17. Oktober auch die Renovierung der Kirche abgeschlossen werden kann, obwohl die finanziellen Lasten sicher noch einige Zeit länger „drücken“ werden.
Wann ich in den Pfarrhof einziehen werde, ist noch ungewiß. Wenn Sie unter der Nummer 2243 keinen Anschluß bekommen, rufen Sie Kloster Windberg 50467 an. Das gilt auch für nachher.
Auf gute und frohe Zusammenarbeit hofft Pater Wolfgang Vos.
GOTT SEGNE UNS!
Quelle: Pfarrbrief für die Pfarrei st. Nikolaus Hunderdorf vom 01.-05.09.1993

Begrüßung bei der Amtseinführung
Hochwürdiger Herr Dekan Schmidleitner, Herr Pfarrer, Pater Wolfgang Vos, sehr verehrte Ehrengäste, verehrte Pfarrgemeinde!
Wir können heute gleich zwei freudige Ereignisse begehen. Erstens können wir die Installation unseres neuen Pfarrers feiern und zweitens den erfolgreichen Abschluß unserer Kirchenaussenrenovierung.
Unser neuer Pfarrer, Herr Peter Wolfgang Vos ist den Hunderdorfern ein unbekannter Geistlicher mehr. Herr Pater Wolfgang war bereits vor 32 Jahren Kooperator in unserer Pfarrei. Nach dem Tod von Geistlichen Rat Dekan Kiermeier hat Herr Pater Wolfgang erstmals die Stelle als Pfarrprovisor übernommen. In den Jahren von 1963 bis 1965 und 1969 bis 1971 war Herr Pater Wolfgang bei Herrn Pfarrer Ruß Kaplan in Hunderdorf. In dieser Zeit h er sich beim Bau des Jugendheimes große Verdienste erworben.
1971 wurde dann Pater Wolfgang zum Prior des Klosters Windberg gewählt. Nach dem Wegzug von Pfarrer Högner wurde Herr Pater Wolfgang wiederum von Januar bis August 1991 zum Pfarrprovisor für Hunderdorf ernannt. Und bereits im April 1993 als Herr Pfarrer Gerstl erkrankte, hat unser Pater Wolfang wieder wie schon unzählige Male, die Kranken- und Urlaubsvertretung in der Pfarrei Hunderdorf übernommen.
Als dann Herr Pfarrer Gerstl im Juni die Pfarrei an den Bischof zurück gab, wurde wiederum Pater Wolfgang zum Pfarradministrator bestellt. Sie haben Ihr Amt als Pfarradministrator mit Fachwissen und Umsicht ausgeführt, für ihre Dienste in der Pfarrei Hunderdorf darf ich Ihnen Namen der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates aber auch im Namen aller Pfarrangehörigen recht herzlich danken und ein „Vergelts Gott“ aussprechen.
Wie sie sehen, hat die Pfarrgemeinde Hunderdorf Herrn Pater Wolfgang nie so richtig losgelassen. Die Freude war natürlich groß, als wir dann erfuhren, daß unser neuer Pfarrherr Pater Wolfgang heißt. Ab 1. September 1993 wurde dann die Pfarrei St. Nikolaus an Herrn Pater Wolfgang übergeben und somit wurden Sie zum Pfarrer von Hunderdorf ernannt.
Ich darf Sie als neuen Pfarrer in Hunderdorf willkommen heißen und möchte Ihnen zur heutigen Installation recht recht herzlich gratulieren und viel Erfolg vor allem aber Gesundheit wünschen. Ich hoffe auf eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Kirchenverwaltung und Pfarrer, denn an Arbeit wird es in Zukunft nicht fehlen.
Es steht nämlich der Erweiterungsbau des Kindergartens und die Renovierun der Seelenkapelle im alten Friedhof an. Die Aussenrenovierung unserer Pfarrkirche konnte nach 5-monatiger Bauzeit abgeschlossen werden. Für die ordnungsgemäßen und termingerechten Arbeiten möchte ich mich bei den beteiligten Firmen bzw. bei den Arbeitern bedanken. Ein besonderer Dank gilt dem Architekten, Herrn Pongratz, der die Bauleitung mit Fachkenntnis durchgeführt hat. Dank sagen möchte ich auch unserer fleißigen Mesnerin Frau Reichhardt, die während der Renovierungsphase keine zusätzlichen Arbeiten und Überstunden gescheut hat. Die Kosten der Renovierung laut Kostenvoranschlag belaufen sich auf 648.000.-DM, davon übernimmt die Bischöfliche Finanzkamme aus Kirchensteuermitteln 50%, daß sind 324.000.-DM und die politische Gemeinde gewährt einen Zuschuß in Höhe von 75.000.-DM, sodaß noch eine Eigenbelastung von 249.000.- DM zu tragen ist. Die Kirchenverwaltung bedankt sich für die gewährten Zuschüsse von der Gemeinde und von der Finanzkammer. „Vergelts Gott“ sagen möchte ich aber auch den Pfarrangehörigen, die bereits eine Spende für unsere Pfarrkirche einbezahlt haben.
Zum Schluß kommend wünsche ich mir, daß Ihnen, lieber Pater Wolfgang die renovierte Kirche gefällt und Sie sich in Ihrem neuen Heim wohl fühlen, so daß Sie lange Pfarrer von Hunderdorf bleiben mögen!
Ansprache des Kirchenpflegers Xaver Groß bei der Installation von Pater Wolfgang als Pfarrer am 17. Oktober 1993.

Pater Wolfgang Vos in sein Amt eingeführt
Bürgermeister Peschke: „Aufgaben der Kirche und der politischen Gemeinde sollen sich ergänzen
Hunderdorf.
(ih) Während eines Festgottesdienstes am Sonntag wurde Pater Wolfgang Vos, der neue Pfarrer von Hunderdorf, offiziell in sein Amt eingeführt. Dekan Konrad Schmidtleitner nahm im Auftrag des

Der neue Pfarrer mit den Konzelebranten.

Bischofs von Regensburg die Installation vor. Dabei legte Pater Wolfgang sein Amtsversprechen ab. Die gesamte Pfarrgemeinde und viele Ehrengäste nahmen an der Einführungsfeier teil.
Unter feierlichem Glockengeläute zog der neue Pfarrer, begleitet von Dekan Konrad Schmidtleitner, Pater Prior Thomas Handgrätinger, Pater Anselm Scholz und Frater Ulrich, alle vom Kloster Windberg, sowie Pfarrer Josef Ofenbeck aus Bogen, in einem Kirchenzug vom Schulhof zur Pfarrkirche St. Nikolaus: Den Klängen der Bogenbachtaler Blaskapelle folgten auch die Fahnenabordnungen der Vereine, Mitglieder der kirchlichen Institutionen, die Ministranten, der Gemeinderat mit erstem Bürgermeister Gerd Peschke, der Pfarrgemeinderat und die  Kirchenverwaltung, Vertreter der Schule und die Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen.
Am Kirchenportal begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ingrid Hentschirsch den Dekan im Auftrag des Bischofs und Kirchenpfleger Xaver Groß entbot dem neuen Pfarrer herzliche Willkommensgrüße. Nach dem Einzug in das von der Mesnerfamilie Reichardt feierlich geschmückte Gotteshaus waren es die Kindergartenkinder, die mit Begrüßungs- und Weiheliedern sowie Gedichten den Gottesdienst eröffneten. Mit symbolischen Geschenken und vielen Blumengebinden gratulierten sie Pater Wolfgang.
Dekan Schmidtleitner meinte zu Beginn des Gottesdienstes, daß die Gläubigen und der Geistliche zum Dienst Christi bestellt seien. In ihrem Miteinander werde Kirche sichtbar und lebendig. Der Kirchenchor Hunderdorf gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit der Missa brevis in C für Chor, Soli und Orchester und dem Ave Verum von W. A. Mozart sowie dem Halleluja aus Händels Messias unter der Leitung von Waldfride Holzapfel. Organist Andreas Sagstetter zeigte wieder sein Können mit seinem feierlichen Orgelspiel.
Das Fundament der Kirche
In seiner Festpredigt sagte Dekan Schmidtleitner, daß Jesus Christus das Fundament der Kirche sei. Er habe eine Kirche gegründet mit den Aposteln. In den Pfarreien seien die Priester tätig, vom Bischof zur Seelsorge berufen, das Evangelium, zu verkünden. Der Priester sei auf das Glaubenszeugnis seiner Gemeinde angewiesen. Der Pfarrer müsse von seiner Gemeinde ertragen werden, müsse aber umgekehrt auch seine Gemeinde ertragen.
Bei der Amtseinführung selbst folgte zunächst am Altar die Erneuerung des Amts- und Gehorsamsversprechens. Auf die Fragen des Dekans an den neuen Pfarrer, die alle Aufgaben des Priesteramtes beinhalteten, antwortete Pater Wolfgang mit einem „Ich bin bereit“ und „Ich verspreche es“. Dann folgte die Hinführung zu den liturgischen Funktionsorten, wie dem Priestersitz, dem Ambo und dem Altar. Mit dem Friedensgruß durch den Dekan und aller weiteren Konzelebranten und der Bezeugung zu einer guten Zusammenarbeit durch Gemeindereferentin Hildegard Stanglmayr, Kirchenpfleger Xaver Groß und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Ingrid Hentschirsch endete dieser feierliche Akt. Die Eucharistiefeier wurde dann in Konzelebration aller Geistlichen fortgeführt.
Am Ende des feierlichen Gottesdienstes sprach Kirchenpfleger Xaver Groß zur versammelten Kirchengemeinde. Er meinte, daß man zwei freudige Ereignisse feiern könne, nämlich die Installation des neuen Pfarrers und den erfolgreichen Abschluß der Kirchenaußenrenovierung. Der neue Pfarrer sei den Hunderdorfern kein unbekannter Geistlicher mehr. Schon vor 32 Jahren habe er als Kooperator in Hunderdorf gewirkt. Nach dem Tode von Geistlichem Rat Kiermeier habe er erstmals die Stelle als Pfarrprovisor übernommen.
Kein Unbekannter mehr
Unter Pfarrer Ruhs habe er als Kaplan gearbeitet und sich große Verdienste beim Bau des Jugendheimes erworben. Nach dem Wegzug von Pfarrer Högner sei er wiederum Pfarrprovisor gewesen. Dann habe

Kindergartenkinder überreichen dem neuen Pfarrer Blumen.

Pater Wolfgang während der Abwesenheit von Pfarrer Gerstl die Vertretung übernommen. Groß sprach dann die Kirchenaußenrenovierung an. Der Kirchenpfleger meinte weiterhin, daß es an Arbeit in Zukunft nicht fehlen werde. Es stünden nämlich der Erweiterungsbau des Kindergartens und die Renovierung der Seelenkapelle im alten Friedhof an. Groß brachte zum Ausdruck, daß er auf eine gedeihliche Zusammenarbeit hoffe und wünschte dem neuen Geistlichen viel Erfolg und vor allem Gesundheit.
Bürgermeister Gerd Peschke sagte bei seiner Begrüßungsrede, daß die Zeit des Wartens auf einen neuen Pfarrer nicht lange gewesen sei. Die politische Gemeinde wisse, daß die verantwortungsvolle Arbeit eines Pfarrers sich nicht nur in väterlicher Sorge und Hingabe für die einzelnen Mitglieder der Pfarrgemeinde erschöpfe, so Peschke. Es erwarteten einen Geistlichen auch Aufgaben, die sich auf das örtliche Gemeinwesen bezögen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Pfarramt und Gemeinde, Gemeinderat und Bürgermeister erfordere.
Die Aufgaben der Kirche und der politischen Gemeinde sollten sich ergänzen. Nur das gemeinsame Bemühen sichere den Erfolg der Arbeit. Der heutige Willkommensgruß, so das Gemeindeoberhaupt, möge getragen sein von der Hoffnung auf eine gute und ersprießliche Zusammenarbeit. Der Bürgermeister überreichte dem neuen Pfarrer eine Gemeindeuhr in der Hoffnung, daß die Zeiger der Kirchenuhr und der Gemeindeuhr immer dieselbe Zeit aufzeigten.
Tag und Nacht im Einsatz
Bevor der neue Pfarrer den Segen erteilte, richtete er ein herzliches Vergelt’s Gott an alle, die den Festgottesdienst gestalteten und die mit Abordnungen daran teilnahmen, an den Dekan und die Konzelebranten, an die Mitarbeiter in den kirchlichen Diensten und kirchlichen Institutionen, an den Bürgermeister und an den Gemeinderat, an die ausführenden Baufirmen mit den Arbeitern, an den Architekten und an alle Pfarrangehörigen. Ganz besonders aber hob Pater Wolfgang Vos die Verdienste der Mesnerin Rita Reichardt hervor, die „Tag und Nacht“ im Einsatz gewesen sei, um das Gotteshaus in bestem Zustand zu halten. Er überreichte als Anerkennung eine Miniaturplastik vom Altar der Hunderdorfer Kirche.
Beim gemeinsamen Mittagessen versuchte Prior Thomas Handgrätinger die Lesung aus dem Festgottesdienst, an die Hunderdorfer gerichtet, umzuschreiben. Er drückte seinen Dank an die Pfarrgemeinde Hunderdorf für die freundliche Aufnahme aus. Da Pater Wolfgang schon oft in Hunderdorf ausgeholfen habe, kenne er die Hunderdorfer besser als der jeweilige Pfarrer, meinte der Prior scherzhaft. Dann streifte er in einem kurzen geschichtlichen Abriß die Verbindung der Pfarrei Hunderdorf mit dem Kloster Windberg. Prior Thomas wünschte dem neuen Pfarrer von Hunderdorf eine glückliche Hand, Gottes Kraft und Segen, ein Gespür für die Nöte und Sorgen der Pfarrkinder und das rechte Wort zur rechten Zeit.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ingrid Hentschirsch sagte, daß sie keinen Neuling, sondern einen Insider als Pfarrer begrüßen dürfe. Sie bezeichnete den neuen Pfarrer als „unseren Pater Wolfgang“, da er schon so oft die Geschicke der Pfarrei Hunderdorf geleitet habe. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende sagte die Unterstützung aller kirchlichen Institutionen zu uns wünschte dem neuen Pfarrherrn, daß sein Wirken in Hunderdorf recht segensreich sein möge.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.10.1993

In die Amtszeit von Pater Wolfgang als Pfarrer fielen 1995 sein 65-ster Geburtstag und 2000 sein 70-ster. 1996 konnte die Pfarrgemeinde mit ihm das 40-ste Priesterjubiläum feiern. Auch sein Goldenes Priesterjubiläum im Jahr 2006 war für die Pfarrgemeinde Anlass für eine große Feier.
In seiner Zeit als Kaplan unter Pfarrer Ruß schaffte er es aus dem Wirtschaftsgebäude des Pfarrhofs, das durch den Neubau der Raiffeisenbank im unteren Dorf freigeworden war, ein neues Jugend- und Pfarrheim zu errichten. Als Pfarrer konnte er die Erweiterung und Renovierung des Pfarrheimes und die Renovierung der St.-Anna-Kapelle erleben. Auch die Erweiterung des Kindergartens fand in dieser Zeit statt.

Liebe Gemeinde,
vor zwölf Jahren habe ich das Begrüßungswort an die Gemeinde
abgeschlossen mit dem Satz: „Auf gute und frohe Zusammenarbeit
hoffe ich!“
Nun am Ende kann ich sagen: Die Hoffnung hat sich erfüllt, wenn auch
nicht immer jeden Tag „froh“.
Herzlich danke ich allen Pfarrkindern für ihre Mitarbeit – in welcher
Form auch immer — und für das gemeinsame Beten und Zusammenleben.
Sicher werde ich Hunderdorf immer verbunden bleiben und möge auch
manchmal ein Gebet aus Hunderdorf für mich hinaufsteigen.
So wünsche ich Ihnen allen: „ Vergelt’s Gott!“ und „Gott segne uns!“
Pater Wolfgang Vos, Pfarrer
Quelle: Pfarrbrief der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus Hunderdorf für den 28.08. bis 25.09.2005

Am 11. September 2005 feiert die Pfarrgemeinde den Abschied von Pater Wolfgang als Pfarrer:
Lieber Pater Wolfgang, verehrter Abt Hermann-Josef, liebe Pfarrgemeinde,
vor langer Zeit, der Bürgermeister von Hunderdorf heißt Reiner, in der Pfarrei führt Dekan Kiermeier ein strenges Regiment, Michael Buchberger ist noch Bischof von Regensburg, tritt ein junger Mann an einem weiß verschneiten Februartag (23.02.1961) im weißen Habit der Prämonstratenser erwartungsvoll seinen Dienst als Kooperator in der Pfarrei Hunderdorf an. Und ähnlich wie der Meister dem Lehrbuben am ersten Tag gleich den Besen in die Hand drückt, um ihm jede Illusion über dessen Stellung zu nehmen, erhält der junge Kooperator auch gleich den ersten Auftrag: Ein Versehgang nach Gaishausen steht an. Des Weges nicht kundig folgt er den Ministranten, die nicht den normalen Weg nehmen – Straße gab es zu der Zeit in der ganzen Pfarrei keine, das heißt keine geteerte Straße außer der Staatsstraße. Sie nehmen also eine vermeintliche Abkürzung entlang des Bogenbaches. Es taut, unter jedem Schritt, der den weichen Schnee durchdrückt, safezt die wässerige Wiese. Das gute weiße Gewand des Kooperators, es ist sein einziges, ist bis zu den Knien hoch durchnässt und verschmutzt als er wieder zum Pfarrhof zurückkommt. Der neue Kooperator hat seine erste Amtshandlung vollzogen.
Dieses erste Erlebnis als Kooperator in Hunderdorf hätte sich auch dazu geeignet ein letztes zu sein. Der Lehrbub mit dem Besen in der Hand hätte sich wohl auch etwas anderes erwartet. Dieser junge Priester von damals war unser Pater Wolfgang, der 1961 nach Hunderdorf gekommen ist. Seine Vorgänger in diesem Amt hatten sich jeweils nicht lange in Hunderdorf gehalten, zu eng war das Kleid eines Kooperators unter Dekan Kiermeier. Nicht jedoch Pater Wolfgang, er überlebt Dekan Kiermeier und bleibt viele Jahre als Kooperator in Hunderdorf. Er hat sein Leben in den Dienst Gottes gestellt, und diesen Dienst verrichtet er auch, treu, unverzagt, unbeirrt.
Fünf Pfarrer später, wer erinnert sich gleich an die Namen? Kiermeier, Ruhs, Vilsmeier, Reitinger, Högner, Gerstl, also fünf Pfarrer später wird ihm selbst das Amt des Pfarrers in unserer Pfarrei übertragen. Heute nimmt er seinen Abschied, um einem Nachfolger Platz zu machen. Wenn wir nachdenken, was er uns als Erinnerung zurücklässt, dann ist das Pfarrheim St. Wolfgang zu nennen. Die Entstehung des Pfarrheimes oder Jugendheimes, wie es damals geheißen hat, fällt in seine Zeit als Kaplan in Hunderdorf. Es ist die Liebe und die Fürsorge für die Jugend, die Pater Wolfgang keine Ruhe lassen. Zwischen hundert und zweihundert in der Katholischen Landjugend organisierte Jugendliche suchen geeignete Räumlichkeiten. Zielstrebig wird der Plan angegangen, aus den Ökonomiegebäuden des Pfarrhofes ein Jugendheim zu schaffen. Wie sehr Pater Wolfgang die Jugend und das Jugendheim am Herzen lag, mag daran zu ersehen sein, dass Pater Wolfgang dem Bauplan zwischen Landratsamt und Gesundheitsamt nachgelaufen ist: Landrat Hafner hat den Plan dann am letzten Arbeitstag des Jahres unterschrieben und der Baumeister hat noch am Sylvestertag symbolisch den Abbruch des bestehenden Gebäudes begonnen und so den Baubeginn realisiert, damit die zugesagten Zuschüsse nicht verfallen sind.
Pater Wolfgang sagte einmal, dass ein Pfarrer keine Kirche baue. Dies machen der Architekt und die Maurer und die Leute bezahlen es. Das ist richtig. Aber ohne einen Mann wie Pater Wolfgang wäre das Jugendheim in Hunderdorf nicht zu diesem Zeitpunkt entstanden, als andere Pfarreien an ein solches Projekt noch nicht zu denken wagten. Dass Pater Wolfgang nicht nur in der Zeit, als er noch jünger war, mit den jungen Menschen umgehen konnte, sondern auch heute noch ein großer Herz für die jungen Menschen hat, mag man aus der großen Zahl der Ministranten ersehen. Aber auch daran, dass der Landjugendchor letzten Sonntag ein eigenes Konzert für Pater Wolfgang zum Abschied gestaltete, weil es ihm im Rahmen des heutigen Gottesdienstes nicht möglich war. Aber es wäre viel zu kurz gegriffen, wenn uns im Zusammenhang mit Pater Wolfgang nur das Jugendheim einfallen würde. Was wohl jedem in der persönlichen Erinnerung an Pater Wolfgang mehr bleiben wird als äußere Zeichen, ist die Erinnerung an seine Güte und Liebe als Pfarrer. Nie hat es ein böses Wort gegeben, nicht leicht konnte er in Zorn geraten, wenn auch die Anlässe dazu gegeben waren und es ihn manchmal arg verletzt hat. So ist es zu verstehen, dass nicht jeder Tag „froh“ war – wie er es im letzten Pfarrbrief geschrieben hat – wenn Gotteshaus und Gasthaus oder andere Freizeitaktivitäten an Feiertagen um die Gunst der Besucher kämpfen müssen, wenn das Bleibende des Glaubens gegen die Oberflächlichkeit des modernen Lebens konkurriert. Er hat es aber niemanden nachgetragen, sondern das Gebet und das Versöhnende der Zeit arbeiten lassen. Pater Wolfgang hat nie NEIN gesagt, wenn ein Verein den Segen der Kirche erbeten hat, gleich zu welchem Anlass. Pater Wolfgang ist immer gekommen, wenn er eingeladen wurde und war immer da, wenn er gebraucht wurde. Es gab keine Gelegenheit, die Pater Wolfgang nicht wahrgenommen oder als unwürdig abgelehnt hätte, den Gläubigen Gott näher zu bringen. Pater Wolfgang hat für jeden Anlass die richtigen Worte gefunden. Sei es im persönlichen Gespräch oder in der Sonntagspredigt. Und hier hat er auch die richtige Länge getroffen, die Hirtenbriefe des Bischofs waren viel länger! Pater Wolfgang hat uns in all den Jahren, die er in Hunderdorf gewirkt hat – seit zwölf Jahren ist er hier Pfarrer, vor mehr als 44 Jahren war seine erste Amtshandlung als Kooperator – in all den Jahren hat er uns seinen Glauben vorgelebt und ist uns gutes Vorbild gewesen. Nicht nur Pädagogen wissen, dass dieses Vorbild stärker wirkt als jedes Wort.
Abschied ist ein scharfes Schwert, so heißt es in einem bekannten Schlager. Und dieses Schwert trifft uns heute. Pater Wolfgang ist uns allen in den Jahren seines Wirkens in Hunderdorf ans Herz gewachsen. Es ist daher eine scharfe Klinge, die uns hier trennt. Aber wir bleiben nicht ohne Trost: Das Kloster Windberg ist nicht weit und wir hoffen, dass Pater Wolfgang künftig noch lange in der Lage sein wird, dem neuen Pfarrer aushelfen zu können, wenn er gebraucht wird. Ein weiterer Trost: Wir bekommen wieder einen Pfarrer für unsere Pfarrgemeinde allein; ein eigener Pfarrer für eine Pfarrei ist heute nämlich keine Selbstverständlichkeit mehr. So bleibt uns heute nur zu danken, Gott zu danken und Pater Wolfgang Dank zu sagen für alles was er uns in dieser Zeit geschenkt hat: Den Glauben, den er uns vorgelebt hat, die Liebe, die er uns entgegen gebracht und für das Vorbild, das er uns vorgelebt hat.
Und erfüllen wir ihm seinen Wunsch, dass auch von Hunderdorf manchmal ein Gebet für ihn zu Gott aufsteigen möge. Beten wir um den Segen Gottes, den wir Pater Wolfgang wünschen.
Quelle: Ansprache von Kirchenpfleger Josef Breu beim Abschiedsgottesdienst von Pater Wolfgang am 11.09.2005 in Hunderdorf.

Wolfgang Vos: 44 Jahre in der Pfarrei
„Abschied ist ein scharfes Schwert“
Beliebter Pfarrer geht in den Ruhestand – Ehrenbürgerwürde angetragen

Hunderdorf. (hk) Am Sonntagvormittag wurde Pater Wolfgang Vos nach mehr als 44 Jahren seines Wirkens als Priester in der Pfarrei Hunderdorf verabschiedet. Im Februar 1961 trat er als junger Mann im weißen Habit der Prämonstratenser erwartungsvoll seinen Dienst als Kooperator in der Pfarrei Hunderdorf an. In all den Jahren führte sein Weg immer wieder in die Pfarrei Hunderdorf. Kirchenverwalter Josef Breu betonte in seiner Festrede, dass Pater Wolfgang in all den Jahren seinen Glauben vorgelebt hat und ein gutes Vorbild war. Abt Hermann Josef meinte in seiner Festpredigt, dass Pater Wolfgang seinen Dienst in Hunderdorf gerne getan hat und dass für ihn, als er 1993 zum Pfarrer ernannt worden ist, fast ein Traum Wirklichkeit geworden ist.
Als am Sonntagvormittag die Vereine der Gemeinde Hunderdorf, voran die Musikkapelle Hunderdorf unter der Leitung von Kapellmeister Lothar Klein, Bürgermeister Gerd Peschke und Gemeinderat und die Geistlichkeit aus Windberg, General- Abt Thomas Handgrätinger, Abt Hermann Josef, einige Mitbrüder, begleitet von einer großen Schar Ministranten, mit Pater Wolfgang in die Pfarrkirche zogen, um dort mit ihm seinen letzten Gottesdienst als Pfarrer von Hunderdorf zu feiern, schien es fast, dass sogar der Himmel zu weinen beginnen wollte.
Ein großes Blumenschild über dem Altar war mit den Worten „Vergelts Gott sagt diese Kirche“ geschmückt.
Perfekten Pfarrer gibt es nicht
Abt Hermann Josef nannte zu Beginn seiner Festpredigt die

Pater Wolfgang Vos (Mitte) bei der Messfeier mit Abt Hermann Josef Kugler (rechts) und General-Abt Thomas Handgrätinger

Eigenschaften eines perfekten Pfarrers. So sei dieser zum Beispiel immer erreichbar, jung und dynamisch, er verstehe es, die Kirche anzusprechen, und er habe für die Jugendlichen ein offenes Ohr. Der perfekte Pfarrer besuche auch regelmäßig die Alten und Kranken. Er habe immer Zeit. Der Abt sagte jedoch: „Einen solchen Pfarrer gibt es nicht.“ Jeder Pfarrer habe seine Fähigkeiten und Talente, die er in seine seelsorgliche Arbeit einbringe. An Pater Wolfgang gerichtet sagte der Geistliche: „Auch du hast in den zwölf Jahren, wo du Pfarrer von Hunderdorf warst, nicht alle Wünsche deiner Pfarrkinder erfüllen können. Du hast aber deinen Dienst in Hunderdorf gern getan und man hat spüren können, wie sehr dir die Pfarrei Hunderdorf ans Herz gewachsen ist. Nach zwölf Jahren Hunderdorf, dahinter stehen aber auch fast fünfzig Jahre seelsorgliches Wirken, kommen auch Erinnerungen an schöne und schwere Stunden in den Sinn und man stellt sich die Frage: „Was bleibt unter dem Strich?“ Der Abt sagte: „Wenn wir die Sätze des Evangeliums noch im Hinterkopf haben, wo es heißt: Wenn ihr all das getan habt, dann sollt ihr sagen: Unnütze Knechte sind wir, wir haben nur unsere Schuldigkeit getan! „, und er fuhr weiter fort: „Wenn wir überhaupt in der Seelsorge Erfolge vorweisen können, dann können wir es nicht auf unsere Fahne schreiben, sondern das hat der bewirkt, in dessen Dienst wir stehen.“
Abschließend bedankte sich der Abt bei Pater Wolfgang im Namen der Klostergemeinschaft dafür, dass er seine Fähigkeiten auch in den Dienst der Gemeinschaft gestellt hat als Prior von 1971 bis 1976 und als Novizenmeister von 1981 bis 1992. Zurückschauend auf die letzten Jahre in Hunderdorf zitierte Abt Hermann Josef den früheren Augsburger Bischof Viktor Josef Dammertz: „Auch wenn die Zahlen der Kirchenbesucher immer kleiner werden, so muss man dieser Zahl die Zahl der vielen engagierten Laien in den Gemeinden gegenüberstellen. Da ist Hunderdorf sicher auch keine Ausnahme“, stellte der Redner fest. Zum Schluss gab Abt Hermann Josef als Segenswunsch Pater Wolfgang das „Gebet um einen guten Abschied“ von Almut Haneberg auf den Weg.
Nach dem Gottesdienst ließ Josef Breu, der Vorsitzende der Kirchenverwaltung, das Wirken Pater Wolfgangs in der Pfarrei Hunderdorf Revue passieren. Pater Wolfgang kam 1961 nach Hunderdorf als Kooperator. Seine Vorgänger in diesem Amt hatten sich jeweils nicht lang gehalten, zu eng war das Kleid eines Kooperators unter Dekan Kiermeier. Nicht jedoch Pater Wolfgang. Er blieb viele Jahre als

Pater Wolfgang im Gespräch mit Kirchenverwalter Josef Breu, Abt Hermann Josef Kugler und General-Abt Thomas Handgrätinger.

Kooperator in Hunderdorf, hat sein Leben in den Dienst Gottes gestellt und diesen Dienst verrichtete er auch treu, unverzagt und unbeirrt. 1993 wurde ihm das Amt des Pfarrers übertragen. „Heute nimmt er Abschied“, so der Redner, „um einem Nachfolger Platz zu machen“.
Die Entstehung des Pfarrheims fiel in seine Zeit als Kaplan. Es war die Liebe und die Fürsorge für die Jugend, die Pater Wolfgang keine Ruhe ließen den Bau zu ermöglichen und zu verwirklichen. Ohne ihn wäre das Jugendheim in Hunderdorf nicht zu diesem Zeitpunkt entstanden, als andere Pfarreien an ein solches Projekt noch nicht zu denken wagten. Dass Pater Wolfgang auch heute noch ein Herz für junge Menschen hat, mag man aus der großen Zahl der Ministranten ersehen. Aber auch daran, betonte Josef Breu, dass der Landjugendchor am Sonntag zuvor ein Konzert zum Abschied von Pater Wolfgang gestaltete. Was wohl jedem in der persönlichen Erinnerung an Pater Wolfgang mehr bleiben wird als äußere Zeichen, ist die Erinnerung an seine Güte und Liebe als Pfarrer. Nie hat es ein böses Wort gegeben, nicht leicht konnte er in Zorn geraten, wenngleich die Anlässe dazu gegeben waren und es ihn manchmal arg verletzt hat, stellte Breu fest. Pater Wolfgang hat nie „nein“ gesagt, wenn ein Verein den Segen der Kirche erbeten hat, ist immer gekommen, wenn er eingeladen wurde und war immer da, wenn er gebraucht wurde. Es gab keine Gelegenheit die er als unwürdig abgelehnt hätte, den Gläubigen Gott näher zu bringen.
„Glauben vorgelebt“
„Abschied ist ein scharfes Schwert“, so heißt es in einem bekannten Schlager, meinte der Redner und fuhr fort; „Und dieses Schwert trifft uns heute. Pater Wolfgang ist uns allen ans Herz gewachsen. Es ist daher eine scharfe Klinge, die uns hier trennt. So bleibt uns heute nur zu danken“, sagte der Kirchenverwalter, Gott zu danken und Pater Wolfgang Dank zu sagen „für alles was er uns in dieser Zeit geschenkt hat: Den Glauben, den er uns vorgelebt hat, die Liebe, die er uns entgegengebracht hat und für das Vorbild, das er uns vorgelebt hat.“
Bürgermeister Gerd Peschke sagte, dass auch die Gemeinde Abschied

Die Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung verabschiedeten sich mit Sonnenblu-men.

nimmt von einem Priester, der das Leben in der Gemeinde mehr als vier Jahrzehnte mitgestaltet und mitgeprägt hat. Er stand stets mitten im Leben unserer Gemeinde und im Dienst ihrer Bürger. Peschke betonte: „Du nimmst nicht nur von deiner Gemeinde Abschied, sondern in gleicher Weise von vielen Bürgern und ich glaube von zahlreichen Freunden. Dies möge dich bestärken in der Gewissheit, dass du mehr getan hast, als nur deine Pflicht.“ Der Bürgermeister fuhr fort: „Für dich war die jahrzehntelange Tätigkeit bei uns in Hunderdorf die Krönung deines reichen Lebenswerkes — für uns beide aber auch eine gemeinsame Wegstrecke, die ich nicht missen möchte.“
Vos wird Ehrenbürger
Der Bürgermeister kündete abschließend noch an, dass der Gemeinderat in einer Sitzung beschlossen hat, in Anerkennung und Würdigung der großen Verdienste um die Seelsorge in der Gemeinde und für mehr als vierzig Jahre hervorragender, schätzenswerter Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde, Pater Wolfgang zum Ehrenbürger der Gemeinde Hunderdorf zu ernennen. Die Überreichung der Urkunde soll am 29. September in einer Gemeinderatssitzung vorgenommen werden. Abschließend sagte der Bürgermeister: „Wenn es stimmt, dass Pflichterfüllung die beste Voraussetzung für einen gesegneten Ruhestand ist, so kannst du noch viele schöne Jahre erwarten.“
Quelle: Bogener Zeitung, 13.09.2005

Pfarrer Vos ist jetzt Ehrenbürger
40 Jahre als Seelsorger gedient – Peschke: Der rechte Mann am rechten Platz
Hunderdorf. (xk) Zu seinem Abschied wurde der allseits beliebte und geschätzte Pfarrer Pater Wolfgang Vos von der Gemeinde Hunderdorf für besondere Verdienste um die Seelsorge mit der Ehrenbürgerwürde und damit mit der höchsten Gemeindeehrung ausgezeichnet. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde nach der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend überreichte Bürgermeister Gerd Peschke an den mit 75 Jahren zum September in den Ruhestand gegangenen Pfarrer Wolfgang Vos die Urkunde zum Ehrenbürger im Restaurant Elisabeth.
Eingangs bezog sich Bürgermeister Gerd Peschke auf seine Laudatio bei der Verabschiedung von Pfarrer Wolfgang Vos. „Er stand stets mitten im Leben unserer Gemeinde, und im Dienst für die Pfarrei. Er war der rechte Mann am rechten Platz, der es immer verstanden habe, die Kirche mitten in die Gemeinde zu stellen“, konstatierte das Gemeindeoberhaupt.
Sodann überreichte Peschke an Pater Wolfgang die schön gestaltete Ehrenbürgerurkunde im Beisein von Abt Hermann Josef Kugler, den Damen und Herren des Gemeinderates, der Verwaltungsleitung und dem Ehrenbürger Kornel Klar. Im Urkundentext heißt es, dass die Gemeinde laut Beschluss vom 8. Juni das Ehrenbürgerrecht verleiht „in dankbarer Anerkennung und Würdigung seiner großen Verdienste um die Seelsorge in der Pfarrei Hunderdorf über den Zeitraum von mehr als 40 Jahren und der hervorragenden, schätzenswerten Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde Hunderdorf“.
Neben der Seelsorge setzte sich Vos besonders auch für das Jugendheim und für den Kindergarten ein, die stets in Trägerschaft der Pfarrei geführt wurden. Der Beschluss vom 8. Juni dieses Jahres ist in voller Einmütigkeit und Einstimmigkeit gefasst worden. Damit ist auch zum Ausdruck gekommen, dass die besonderen Verdienste von Vos um Pfarrei und Gemeinde vorbehaltlos anerkannt wurden. Sodann ließen die Anwesenden den neuen Ehrenbürger hochleben und stießen mit einem Glas Sekt auf ein „Prösterchen“ an. Vos ist neben dem Ortschronisten Kornel Klar der zweite Ehrenbürger Hunderdorfs. Die weiteren Ehrenbürger Unternehmer Konrad Nolte sowie aus den eingemeindeten Gemeinden Landrat Xaver Hafner (Gaishausen) und Oberforstwart Johann Petzendorfer (Steinburg) sind bereits gestorben.
Pater Wolfgang Vos freute sich über das Ehrenbürgerrecht, das die höchste Auszeichnung sei, die eine Gemeinde zu vergeben habe. Ehrungen gebe es viele, die Ehrenbürgerwürde nur selten. Der neue Ehrenbürger dankte Bürgermeister und Gemeinderat für diese ihm zuteil gewordene besondere Anerkennung.
Ein nettes Mundartgedicht richtete Gemeinderat Helmut Jakob an Pater Wolfgang; in dem er unter anderem ausführte:
„Liaba Pata Woifgang, mir sogn Pfiad Gott, dass uns valass’n habn, is wirkla schod. Afgrund ihra besondan Vadienste hama sie heit af d’Nacht, aus dankbara Anerkennung zum Ehrenbürga gmacht. Betracht mas vo olle Seitn, vo vorn und vo hint, dö Ehrung, dö hams ehrna redlich verdient. Das d’Ernennung vom Herzn kimmt, dös soitns gschpürn, denn olle Anwesenden dan ehrna gratuliern“.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.10.2005


Pater Martin Chrisian Müller  01.09.2005 bis 31.08.2023

Pater Martin wurde 1971 in Bogen geboren und ist in Mitterfels aufgewachsen.  Nach einer Banklehre zog es ihn zum Ordensleben hin. 1994 erfolgte die Einkleidung im Kloster Windberg. Die Priesterweihe empfing er am 2. Juni 2001 in Windberg.

Von 2001 bis 2005 diente er Kaplan in der Pfarrei Cham St. Josef, die ihm einen herzlichen Abscheid bereiteten.

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Konrad Griesbeck und Josef Triebenbacher überreichten Kaplan Pater Martin zum Abschied eine Ikone.

„Die erste Zeit in St. Josef hatte ich ab und zu schon Angst“
Kaplan Pater Martin verabschiedet sich am Sonntag von seiner Pfarrei und geht ab 1. September als Pfarrer nach Hunderdorf
VON JOHANNES SCHIEDERMEIER
CHAM. Vier Jahre lang war Pater Martin Müller Kaplan in der Stadtpfarrei St. Josef. Am Sonntag wird er um 19 Uhr offiziell mit Gottesdienst und Pfarrfeier verabschiedet. Dann geht er für den Orden der Prämonstratenser als Pfarrer nach Hunderdorf. In einem Gespräch mit dem „Bayerwald-Echo“ erinnerte er sich an seine Zeit in Cham zurück. Pater Martin, wenn Sie sich an ihre ersten Tage als Kaplan zurück erinnern.
Wie war es in St. Josef?
Pater Martin: Damals hatte ich jedes Mal Angst, wenn das Telefon klingelte. Ich habe mir gedacht: Oje, was wird das wieder sein. Hoffentlich kriege ich das hin. Der Pfarrer war nämlich gleich in meiner ersten Woche in Urlaub. Ich hatte mir alles schon vorher angesehen und mir das Wichtigste notiert. Es hat mich auch gleich mit drei Beerdigungen erwischt. Ich erinnere mich noch genau, dass damals gleich einer der Ministranten alle Register gezogen hat, um mich zu beeindrucken. Ich hab mir nur noch gedacht: O Gott, wenn das so weiter geht?
Ging es so weiter?
Pater Martin: In der ersten Zeit war ich schon ein wenig in Panik und sehr verunsichert, ob ich das alles schaffe. Die Leute haben alle ganz genaue Vorstellungen davon, wie ein Kaplan sein sollte. Sie haben das ja auch schon etliche Male in Ihrer Pfarrei erlebt Für mich war es aber die erste Stelle, drei Monate nach der Priesterweihe.
Haben Sie dem Bild entsprochen, das die Pfarrei hatte?
Pater Martin: In gewisser Weise wohl schon. Gleich an einem Sonntag Abend hat der Oberministrant gefragt, ob ich schon was vor habe. Das wurde eine ziemlich lange Nacht. Aber damals haben wir den Grundstein gelegt für eine sehr vertrauensvolle Beziehung. Und die Jugendarbeit, für die Kapläne gerne vorgesehen sind, die hat mir wirklich Spaß gemacht.
Wie war Ihr erster Eindruck von der Pfarrei?
Pater Martin: Ich habe ziemlich schnell erkannt, dass da, wo Kirche Freude macht, auch ziemlich viel los ist.
Wie war es in der Schule?
Pater Martin: Eine 9. Klasse Hauptschule ist wohl für jeden Religionslehrer ein hartes Pflaster. Ganz abgesehen davon, dass es mi eh natürlich viel Zeit und Mühe gekostet hat Ich musste zusätzlich zur Pfarreiarbeit jede einzelne Stunde vorbereiten. Ich hatte ja keinerlei Praxis.
Hinzu kommt, dass Sie einer sind, der es recht genau nimmt.
Pater Martin: Ja, ich bin schon ein sehr Genauer. Im ersten Jahr war ich nie zufrieden. Da ging es nur darum, durchzukommen. Wenn du in den Gremien niemanden kennst und die Abläufe in der Pfarrei fremd sind, dann ist es schwer. Mit zunehmender Routine und dem Kennenlernen der Menschen wurde es dann leichter.
Lebensfreudig, weltoffen, beliebt – warum haben Sie vom Bankkaufmann zum Pfarrer und in den Orden der Prämonstratenser in Windberg gewechselt?
Pater Martin: Ich war schon ein Zweifler. Ich habe mir das ganz genau überlegt. Natürlich hat mich auch mein Umfeld geprägt. Mein Heimatpfarrer Ludwig Pramps hat immer gesagt: In einer Pfarrei kann man heimisch werden und aufgenommen sein. Das habe ich hier in St. Josef erfahren. Der Pfarrer war immer für mich da. Aber auch die Gemeinde war toll: Familiengottesdienst-Kreis, Ministranten-Gruppenleiter, Kinderbibelwochen … Da könnte man noch viel mehr aufzählen an Gutem.
Kann man seinen Erfolg. in einer Pfarrei messen?
Peter Martin: Eigentlich nur sehr schwer, weil so etwas immer eine Gemeinschaftsarbeit ist. Aber man kann schon zurückblicken und sieht, ob sich etwas bewegt hat. Im September werden wir die Hunderter-Marke bei den schon etwas sehr Positives. Oder dass die Kinderbibelwoche so floriert. Das ist ein echter Schatz in St. Josef.
Jeden Sonntag drei Messen. Hat man da mal einen Durchhänger, wenn für alle anderen an diesem Tag immer frei ist?
Pater Martin: Das ist keine Arbeit, das ist schön. Kaum hatten Sie sich eingearbeitet, kam im dritten Jahr die Seelsorgeeinheit mit Untertraubenbach. Wie verkraftet man sowas?
Kaplan Martin: Das war schon hart. Schließlich war mein Terminkalender vorher schon voll. Und jetzt noch eine Pfarrei dazu. Da wusste ich nicht recht, wie das gehen sollte.
Wie ist es gegangen?
Pater Martin: Da geht es halt dann an die Abende, die vorher öfter mal frei waren. Und natürlich spart man mit der Zeit auch durch die Routine ein.
Wie beurteilen Sie die derzeitige Debatte zwischen Laien und Amtskirche?
Pater Martin: Ich finde die Hitzigkeit der Debatte schade. Über die theologischen Inhalte kann man sich ja Gedanken machen. Da hat jede Seite ihre berechtigten Anliegen. Aber so öffentlich und hart sollte man das nicht führen. Eine Pfarrgemeinde ohne Laieneinsatz ist für mich unvorstellbar. Ich mag auch diese Begriffe nicht, die Kirche zu einer Zweiklassen-Gesellschaft machen. Ich bin nicht der Priester oben und die anderen sind Kirche unten. Wie unser Pfarrer so schön sagt: Die Gläubigen sind nicht Mitarbeiter der Gemeinde – sie sind Gemeinde.
Fürchten Sie Ihren Abschied?
Pater Martin: Ohne Worte! Wenn man die Menschen einer Pfarrei in ihren Freuden und Nöten begleitet hat, dann relativiert sich die Dimension mancher großen Kirchendebatte. Das ist es, was wirklich wichtig ist.
Quelle: Bayerwald-Echo, 02.08.2005

„Die ganze Pfarrgemeinde freut sich“
Großes Empfangskomitee für Pater Martin Müller am ehemaligen Bahnhofsgelände
Hunderdorf
. (hk) Eine große Anzahl Pfarrangehöriger, Vereinsabordnungen mit Fahnen, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, Kindergarten, Ministranten sowie die hohe Geistlichkeit aus Windberg empfingen am Samstagabend ihren neuen Pfarrer Pater Martin Müller am ehemaligen Bahnhofsgelände in Hunderdorf. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Josef Zoller sagte, dass sich die ganze Pfarrgemeinde freut, so schnell einen neuen Pfarrer, nachdem Pater Wolfgang Vos in den Ruhestand gegangen ist, bekommen zu haben. Pater Martin stammt aus Elisabethszell. Als er drei Jahre alt war, zog seine Familie nach Mitterfels. Nachdem Pater Martin eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte und diesen Beruf auch ausübte, holte er das Abitur an der Fachoberschule nach. Dann folgte ein Religionspädagogikstudium in Eichstätt und 1994 erfolgte der Eintritt ins Prämonstratenserkloster Windberg. Danach studierte er Theologie in-Regensburg und München und im Juni 2001 erfolgte die Priesterweihe durch Bischof Manfred Müller. Vier Jahre lang war er Kaplan in Cham und zum 1. September wurde ihm die Seelsorge in der Pfarrgemeinde Hunderdorf übertragen. Dekan Josef Ofenbeck führte Pater Martin in sein neues Amt ein.
Nach dem Empfang am Bahnhofsgelände marschierte ein langer Zug, angeführt von der Hunderdorfer Musikkapelle unter der Leitung von Lothar Klein, in die von der Mesnerin Rita Reichhardt geschmückte Pfarrkirche Sankt Nikolaus, wo Pater Martin von Josef Zollner im Namen der Pfarrangehörigen, der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates willkommen geheißen wurde. Zollner konnte auch die Eltern von Pater Martin begrüßen.
Gemeinsame Wegstrecke
Zollner dankte Abt Hermann Josef, dass er einen i Priester nach Hunderdorf gesendet hat und er ließ auch Bischof Gerhard Ludwig durch Dekan Josef Ofenbeck für den Einsatz des neuen Pfarrers danken. Zollner meinte, dass Pater Martin seinen Weg nach Hunderdorf gefunden hat und betonte, „wir wollen eine gemeinsame Wegstrecke

Bürgermeister Gerhard Peschke mit den Eltern von Pater Martin Müller und Pfarrer Pramps. (Fo-tos: hk)

zusammen gehen und Höhepunkte und Feste gemeinsam begehen.“ Dabei bot er die volle Unterstützung von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung an und hoffte auf gute Zusammenarbeit.
Dekan Josef Ofenbeck führte Pater Martin in sein Amt ein. An den Stufen des Altars sagte PateMartin: „Guter Gott hilf mir, dass ich den Dienst in der neuen Pfarrgemeinde würdig und recht vollziehe“ und der Kirchenchor, unter Leitung von Walfriede Holzapfel, sang aus der Gunod Messe „Mein Herz ist bereit für Gott.“ Dekan Ofenbeck sagte in seiner Festpredigt, dass junge Menschen auf dem Weltjugendtag gefordert hatten „Benedikt mach uns für Jesus fit“ und meinte, nicht nur der Leib brauche Nahrung, sondern auch die Seele. „Pater Martin macht uns fit.“ Ofenbeck dankte auch dem früheren Pfarrer Pater Wolfgang für sein über 40-jähriges erfolgreiches Wirken in Hunderdorf und forderte ihn auf, in Reichweite für seine ehemaligen Pfarrangehörigen und ein Wegbegleiter für Pater Martin zu bleiben. Dekan Ofenbeck wünschte Pater Martin unter anderem, dass die Pfarrkirche Hunderdorf ihn immer neu grüßt und immer sich füllt, damit er nicht mit leeren Kirchenbänken beten muss und er wünschte ihm auch gute Mitarbeiter.
Abschließend sagte Ofenbeck: „In dem Dienst stehst Du nicht allein, alle Pfarrangehörigen heißen Dich willkommen und“ Deine Mitbrüder und das Dekanat stehen Dir zur Seite.“
Pfarrer Hartlehner von der evangelischen Kirchengemeinde Bogen wünschte sich mit dem neuen Pfarrherrn von Hunderdorf schöne Jahre ökumenischen Miteinanders. Der Kirchenchor sang in seinem Schlusslied: „Fang dein Werk mit Jesus an Jesus wird es vollenden.“ Der Vorsitzende der Kirchenverwaltung, Josef Breu, sagte: „Unser größtes Anliegen ist es, dass unsere Pfarrgemeinde weiter lebt, dass möglichst viele, wenn auch schon lange nicht mehr alle, am Leben der Pfarrei teilnehmen. Dazu brauchen wir einen Seelsorger. Diesen haben wir nun in Pater Martin bekommen und wir nehmen Pater Martin so wie er ist.“
Bürgermeister Gerd Peschke meinte, wenn eine Gemeinde einmal für kurze Zeit keinen Bürgermeister hat, so mag dies noch angehen, wenn aber eine Pfarrstelle verwaist ist, dann ist es um die kirchliche Gemeinde schlecht bestellt: „Um so mehr haben wir uns über die Nachricht gefreut, dass unsere Pfarrgemeinde ohne lange Wartefrist einen Seelsorger bekommen hat.“ In vielen Fragen des täglichen Lebens gebe es immer wieder Berührungspunkte zwischen Rathaus und Pfarramt, meinte der Bürgermeister. „Deshalb ist mir an einem guten persönlichen Verhältnis zwischen Pfarrei und Gemeinde zum Wohle unserer Bürger gelegen und ich würde mich freuen, wenn wir das bisher ausgezeichnete Verhältnis wahren und pflegen würden.“
Abt Hermann Josef gratulierte der Pfarrgemeinde zum neuen Pfarrer und sagte, dass Pater Martin in Cham sehr beliebt und geschätzt war. Er dankte Pater Martin im Namen der Klostergemeinschaft, dass er das Amt des Pfarrers übernommen hat. Pater Martin war es ein Bedürfnis, für seine feierliche Amtseinführung, für die vielen guten Worte und Wünsche, für die Zusagen guter Zusammenarbeit Dank zu sagen. Sein besonderer Dank galt auch dem Pfarrer seiner Heimatpfarrei Mitterfels, Pramps, der ihn immer ermuntert habe, Pfarrer zu werden. Auch Pater Wolfgang nannte er als ein Vorbild und meinte: „Seine Fußstapfen sind groß und nicht leicht zu füllen.“ Auch seinen Eltern sagte er Dank. „Ich bin bereit ihr neuer Pfarrer zu werden und den Dienst auszuüben, ihnen in Fragen des Lebens und des Glaubens beizustehen, nach meinem Leitwort „Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am Herrn ist unsere Stärke.“ Nach dem Schlusssegen und dem Lied „Großer Gott wir loben dich“ konnte man bei einem Imbiss im Pfarrheim und im Pfarrgarten Bekanntschaft mit Pater Martin machen.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.09.2005

Am vergangenen Sonntag hat uns Abt Herrmann-Josef in
seiner Predigt die Eigenschaften eines guten Pfarrers aufgezählt
und uns auch gleich eine Hoffnung gemacht: Er hat
gesagt, dass dieser Pfarrer ja immer in der Nachbargemeinde
wohnt. Nun, der neue Pfarrer kommt gleich zweifach
aus der Nachbargemeinde: aus Windberg, wo er der
Klostergemeinschaft angehört und aus Mitterfels, wo seine
Eltern zu Hause sind. Das muss dann wohl auch der richtige
sein!
Wir alle wissen aber, dass es einen Pfarrer mit diesem
Bündel an guten Eigenschaften in einer Person nicht gibt!
Pater Wolfgang hat bei seinem Einstieg als Pfarrer festgestellt,
dass der Priester als Seelsorger ausgebildet wird und
nicht als Bankkaufmann, Handwerker, Bauunternehmer,
Verwaltungsbeamter oder Bürofachmann. Das braucht er
auch alles nicht zu können, wie wir in der Vergangenheit
gesehen haben. Obwohl Pater Martin uns den Bankkaufmann
schon vorweg genommen hat.
Unser größtes Anliegen ist es, dass unsere Pfarrgemeinde
weiter lebt, dass möglichst viele, wenn schon lange nicht
mehr alle am Leben der Pfarrei teilnehmen.
Dazu brauchen wir einen Seelsorger, einen Seelenhirten.
Diesen haben wir nun wieder in Pater Martin bekommen.
Und wir nehmen Pater Martin so, wie er ist.
Wir bekommen einen jungen Mann als Hirten, der mit den
besten Vorsätzen sein Amt in unserer Pfarrei antritt. Helfen
wir ihm daher, dass er ein guter Hirte werden kann. Folgen
wir der Stimme des Hirten, wenn er zur Weide, sprich: wenn
er zu den Gottesdiensten ruft.
Dabei geht eines nicht: Ein guter Hirte und eine Herde von
Individualisten mit einzelnen Rechten auf eigene Ansprüche
haben keine Zukunft!
Um ein guter Hirte zu sein, bracht der Hirte auch gute Schafe,
herdenfähige, pflegeleichte Schafe würden wir heute sagen!
Lieber Pater Martin,
als künftiger Hirte unserer Pfarrgemeinde wünschen wir Dir,
dass Du uns ein guter Hirte werden kannst, – dass Du ein
guter Hirte sein willst, davon bin ich überzeugt –
dass Du die Schafe vorfindest, die Du brauchst, um ein guter
Hirte sein zu können und diese sich vermehren
dass die Herde, die Du führen sollst, Deine Stimme erkennt
und Dir folgt und andere Schafe dazu bringt, dasselbe
zu tun,
dass Deine Absichten und Worte immer so ankommen, wie
Du sie gemeint hast und sie Dir nicht falsch ausgelegt
werden,
dass Deine Herde immer da weidet, wo das Gras des gegenseitigen
Verständnisses wächst und alle Schafe sicher
sind, dass es für alle reicht,
dass die Herde keine allzu große Kritik übt, an den Änderungen,
die durch den Wechsel im Hirtenamt – sprich
des Pfarrers – über sie kommt,
dass Dir die Kraft, die aus dem Glauben kommt, nie ausgehen
wird,
dass Du auf viele Schafe triffst, die verstehen, dass das
Gras des Glaubens nicht das frischere, aber das gesündere
ist,
dass Du die Liebe zu Deiner Herde und zu jedem einzelnen
Schaf findest, die Du brauchst um auf Dauer ihr Hirte
sein zu können.
Die Gremien der Pfarrei sichern Dir bei Deiner Arbeit die
volle Unterstützung zu.
Zum Abschluss noch die Erkenntnis, wie man mit den Hunderdorfern
auskommen kann:
Pater Martin, wennst Du uns magst, mögn mir Di a, mir
mögn Di, mog Du uns a!
Ansprache von Kirchenpfleger Josef Breu bei der Installation von Pfarrer Pater Martin Müller am 17.09.2005

2006 wird Pater Martin zum Prodekan des Dekanates Bogenberg-Pondorf berufen, im Jahr 2011 dann zum Dekan.

Bischof Gerhard Ludwig ernennt Josef Ofenbeck für weitere fünf Jahre zum Dekan

Dekan Josef Ofenbeck (links) und Prodekan Pater Martin Müller bei Bischof Gerhard Ludwig.

(pdr) Bischof Gerhard Ludwig hat Josef Ofenbeck, Pfarrer von Bogen-St. Florian, für weitere fünf Jahre zum Dekan des Dekanats Bogenberg-Pondorf ernannt. Prodekan ist Pater Martin Müller, Pfarrer in der Pfarrei Hunderdorf-St. Nikolaus. Das Dekanat Bogenberg-Pondorf gehört zur Region Straubing-Deggendorf. Als Dekanat mit den meisten Pfarrstellen in der Diözese umfasst es rund 47.000 Katholiken in 31 Pfarreien, 3 Benefizien und 6 Exposituren. „Eine große Stütze im Sinne der priesterlichen Mithilfe ist die Prämonstratenserabtei Windberg“, erklärte Dekan Ofenbeck. „Die Mitbrüder helfen nicht nur aus, sondern arbeiten auch in sechs Pfarrstellen als Pfarradministratoren.“
Quelle: https://bistum-regensburg.de, 01.03.2006

Bischof Gerhard Ludwig Müller ernennt Pater Martin Müller OPraem zum Dekan – Pfarrer Kilian Saum ist jetzt Prodekan im Dekanat Bogenberg-Pondorf
(pdr) Bischof Gerhard Ludwig Müller hat den Pfarrer von Hunderdorf St.

Prodekan Pater Kilian Saum, Bischof Gerhard Ludwig Müller, Dekan Pater Martin Müller

Nikolaus, Pater Martin Müller OPraem, zum Dekan des Dekanats Bogenberg-Pondorf ernannt. Der bisherige Prodekan folgt Pfarrer Kilian Limbrunner, der Pfarrer in Chamerau wird. Damit ist erstmals ein Pater aus der Prämonstratenserabtei Windberg Dekan des mit 31 Pfarreien umfangreichen und flächengroßen Dekanates. Fünf Jahre lang wirkte Pater Martin Müller als Prodekan, in diesem Amt folgt ihm Pfarrer Kilian Saum aus Oberalteich St. Peter und Paul nach. Bischof Gerhard Ludwig dankte Pfarrer Limbrunner für sein bisheriges Wirken sowie Pfarrer Müller und Pfarrer Saum für die Übernahme der Ämter. Pater Martin Müller, der dem Orden der Prämonstratenser angehört, wurde am 2. Juni 2001 durch Handauflegung von Bischof Manfred Müller in Windberg zum Priester geweiht. Der 39-Jährige kommt aus der Pfarrei Heilig Geist Mitterfels im selben Dekanat und wurde 1994 in Windberg eingekleidet.

Wir haben Pater Martin nach seiner Lieblingsstelle in der Heiligen Schrift, nach dem für ihn wichtigsten Buch, seinem bevorzugten Gebet in der Not, seiner schönsten Situation in der Seelsorge, seinen liebsten Tätigkeiten in der freien Zeit, nach dem, was er überhaupt nicht mag, seinem Lieblingsland, seinem Lieblingsheiligen und nach dem gefragt, was ihm in Zukunft besonders wichtig ist. Auch Pfarrer Kilian Saum haben wir diese Fragen gestellt.
Als seine Lieblingsstelle in der Heiligen Schrift nennt Pater Martin seinen Primizspruch „Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am Herrn ist unsere Stärke (Nehemia 8,10). „Schöne Stellen gibt es natürlich viele, aber in meinem Primizspruch kristallisiert sich vieles“, sagte Pater Müller.
Nach dem für ihn wichtigsten Buch gefragt, erklärt Pater Martin: „Allgemein bin ich sehr an Büchern interessiert, die Biographien schildern. Es sind dies Biographien von Glaubensgestalten, aber auch von großen Gestalten der Weltgeschichte, deren Lebensentwicklung darin gelesen werden kann.“
Das Gebet in der Not von Pater Martin ist der Heilig-Geist-Hymnus „Komm heiliger Geist, der Leben schafft“. Als ein weiteres Gebet in der Not nennt der Pater das „Herr wie du willst, soll es geschehen“, das Lieblingsgebet von Pater Rupert Mayer SJ.
Seine schönsten Situationen in der Seelsorge sind Glaubensfeiern mit Jugendlichen, Ministrantenwallfahrten nach Rom, teilt Pater Martin mit. Bereits zweimal war er als Begleiter bei Ministrantenwallfahrten nach Rom dabei und er denkt gerne an die besondere Atmosphäre, die damals jeweils herrschte.
In seiner freien Zeit trifft sich der Pater gerne mit Freunden, im Sommer macht er gerne Städtereisen. Er isst gerne und geht gerne spazieren.
Was er überhaupt nicht mag, ist „Hintenherumgerede“.
Sein Lieblingsland ist Italien und seine Lieblingsheilige sind der heilige Martin, der selige Pater Rupert Mayer und der selige Johannes XXIII.
Für die Zukunft ist es ihm wichtig, den Auftrag, den die Klostergemeinschaft von Windberg hat, miteinander zu erfüllen und die Freude am Glauben zu vermitteln. „Der Glaube steht leider oft in Misskredit, ich dagegen möchte das Schöne an Glaube und Kirche zeigen.“ Persönlich hat er sich für die Zukunft vorgenommen, sich nicht zu übernehmen und nicht zu überschätzen.
Quelle: https://bistum-regensburg.de, 10.10.2011

Glückwunsch zum 10jährigen Priesterjubiläum im Juni 2011

Am 6. Juni 2021 feierte die Pfarrgemeinde das 20-jährige Priesterjubiläum und schenkte ihm eine Stola.

Am 6. Juni 2021 feierte die Pfarrgemeinde das 20-jährige Priesterjubiläum und schenkte ihm eine Stola.

Stola von Gemeinde und Pfarrgemeinderat
Dekan Pater Martin Müller hat am Wochenende in Hunderdorf sein 20-jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Dabei wurden zahlreiche Präsente überreicht. Kirchenpfleger Josef Breu übergab im Namen der Gemeinde Hunderdorf sowie auch des Pfarrgemeinderates als Dankeschön eine Stola mit dem Bildnis des heiligen Martin und der Christkönigsdarstellung, die im Altarraum der Kirche abgebildet ist. – Bild: Dekan Pater Martin erteilt den Schlusssegen mit der neuen Stola. Text/Foto: Hildegard Kricke
Quelle: Bogener Zeitung, 08.06.2021


Anhang

Kooperatoren seit 1803

D. Florianus Schönhofer wurde 1778 als bisheriger Prediger in Sossau Pfarrvikar ebendort, 1779 Pfarrvikar in Neukirchen, 1784 Pfarrvikar in Hunderdorf, 1786 Pfarrvikar in Windberg, 1802 Pfarrvikar von Sossau. …
Quelle: Geschichte der Säkularization im rechtsrheinischen Bayern, Band 3, Teil2

1788 – 1793 Prior, 1793 bis 1796 war er wieder in Sossau, wo er bis 1802 bis 1803 Pfr. war. Er blieb dort bis 1807 und ging dann nach Straubing. 1810 ersuchte er um eine …
Quelle: Ostbairische Grenzmarken, Passauer Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde  Band 14, (1972), S. 321

Von Hr. Seehmann wird 1825 im Regensburger Wochenblatt berichtet, dass er als Cooperator von Hunderdorf im Schwarzen Bären in Regensburg logierte.

Georg Albrecht von Pfraundorf [bei Kinding], geboren 21. September 1802, Priesterweihe 26. Mai 1826, Kooperator von 1830 [?] bis 1835. Die Pfarrer waren Theodor Lehr und Franz Xaver Maßl. (1)

Martin Fuchs von Köllburg [bei Gossersdorf], geboren 9. November 1804, Priesterweihe 31. Juli 1830, Kooperator von 1836 bis 1838. Pfarrer war Franz Xaver Maßl. (1)

Johann Evangelist Griesbeck von Schlerndorf, geboren 2. Dezember 1808, Priesterweihe 22. Juli 1834. Kooperator von 1840 bis 1844. Pfarrer waren Franz Xaver Maßl und Joseph Luschner. (1)

Johann Baptist Ott von Sulzbach, geboren 12. Oktober 1815, Priesterweihe 15. Juli 1843. Kooperator von 1847 bis 1848. Pfarrer war Joseph Luschner. (1)

L. Rainer Schneider von Kerkingen, geboren 12. August 1821, Priesterweihe 4. Juli 1845. Als Kooperator nur im Jahr 1850 im Schematismus nachgewiesen. Pfarrer war Joseph Luschner. (1)

Franz Xaver Will von Dingolfing, geboren 23. März 1819, Priesterweihe Juli 1847. Kooperator von 1851 bis 1852. Pfarrer war Joseph Luschner. (1)

Joseph Kammermayer von Neukirchen bei hl. Blut, geboren 21. März 1826, Priesterweihe 16. Juli 1850. Kooperator von 1852 bis 1857?. Pfarrer war Joseph Luschner. (1) 1852 ist in „Sion. Eine Stimme in der Kirche für unsere Zeit …“ unter „Cooperatoren-Versetzungen“ zu lesen: „Joseph Kammermayer von Mosbach nach Hunderdorf.“

Nepomuk Zeindl von Straubing, geboren 29. Juli 1831, Priesterweihe 14. März 1856. Kooperator 1857 bis 1868, nach dem Tod von Joseph Luschner Pfarrer von Hunderdorf. (1)

Anton Ebenhöch von Riedenburg, geboren 9. Juni 1839, Priesterweihe 5. Juli 1863. Als Kooperator nur im Jahr 1869 nachgewiesen. Pfarrer war Joseph Luschner. (1).Das Oberhirtliches Verordungs-Blatt für das Bisthum Regensburg, Jahrgang 1869 berichtet unter Cooperaroren-Anweisungen: am 18. Juni Hr. Coop. Ant. Ebenhöch in Hunderdorf als Adjunct bei der bisch. Stiftungs-Administration in Regensburg.

Hr. Coop. Joh. Fehlner in Schönthal als Coop. I. Cl. 1869 nach Hunderdorf. Er war Kooperator als Pfarrer Joseph Luschner 1870 verstarb (1).

1920 Kolmer

Am 25. Juli 1931 wird Koop. Alois Gigler in Stadtamhof als Pfarrprovisor nach Hunderdorf versetzt; für ihn kommt ab 07. Juli 1931 Ludwig Zausinger (*18. August 1904 in Eugenbach; Priesterweihe 29. Juni 1929) in Abbach als Koop. Nach Stadtamhof (OVBl. 1931, 119). Gigler ist am 9. Februar 1960 als freiresignierter Pfarrer von Arnschwang, Ehrenkapitular des Dekanates Cham, zuletzt Schloßbenefiziat von Irlbach bei Straubing verstorben (Abl. 1960. 26).
Quelle: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg, Band 40.

Heinrich Senft geboren 23.11.1885, Priesterweihe 1909, gestorben 03.04.1967, war Kooperator von 1910 bis 1911 und Präses und Gaupräses des Kath. Burschenvereins. 1912 wurde als Pfarrprovisor nach Brennberg versetzt.

Erinnerungstafel an Heinrich Senft an der Pfarrkirche in Brennberg

Heinrich Senft geboren 23.11.1885, Priesterweihe 1909, gestorben 03.04.1967, war Kooperator von 1910 bis 1911 und Präses und Gaupräses des Kath. Burschenvereins. 1912 wurde als Pfarrprovisor nach Brennberg versetzt. An der Pfarrkirche in Brennberg erinnert eine Gedenktafel an Heinrich Senft.

Gerhard Lecker kommt am 1. April 1935 als Kooperator nach Hunderdorf. Pfarrer war Friedrich Betthausen. Er wird am 16. Februar 1936 als expon. Kooperator nach Wildeppenried berufen.

Johann Baptist Herzog, Kooperator in Mantel, wird ab 1. April 1936 als Kooperator nach Hunderdorf berufen. Er wird zum 1. April 1938 als II. Kooperator von Hohenthann nach Heiligenbrunn berufen.

Joseph Klankermeyer, Neomyst in Grafentraubach wird zum 1. April 1938 als Kooperator nach Hunderdorf berufen. Er ist bis 1. Februar Kooperator und wird zum 1 Februar 1948 als Expositus nach Greilsberg gesendet.

Pater Cyriacus Wilhelm Hollender, OPräm in der Abtei Windberg, wird ab 1. Februar 1948 als Kooperator nach Hunderdorf gesendet.

Isidor Gschlößl wurde zum 1 August 1950 als Kooperator nach Hunderdorf berufen. Er wurde 1922 geboren, seine Priesterweihe war am 22. Juni 1950 in Regensburg. Er ist am 3. Juli 2005 als BGR, freiresignierter Pfarrer von und Kommorant in Mallersdorf gestorben. Vom 20. August 1962 bis 1. September 1963 versah Pfarrer Isidor Gschlößl aus Holztraubach als Pfarrprovisor excurrendo die Pfarrei Grafentrabach.

Josef Lobinger folgt auf Isidor Schlößl und wird zum 1. Oktober 1956 als Kooperator nach Obertraubling admittiert. Er empfängt am 29. Juni 1954 die Priesterweihe.

Die Berufung von Aushilfspriester Alois Stelzl in Schwarzach als Kooperator nach Hunderdorf zum 1. Oktober 1956 wird rückgängig gemacht, ebenso die Berufung von Franz Schödlbauer, Kooperator in Plattling zum 1. Dezember 1956 als Kooperator nach Hunderdorf.

Schmaißer Josef, Kooperator in Schwarzach wird ab 1 Dezember 1956 als Kooperator nach Hunderdorf gesendet. Zum 1 Februar 1957 erhält er die Stelle des Expositus in Oberronning. Er wurde am 6. September 1926 in Oberharthausen geboren. Er besuchte die Volkschule in Pönning und dann die Oberschule in Straubing.

Schmaißer Josef, Kooperator in Schwarzach wird ab 1 Dezember 1956 als Kooperator nach Hunderdorf gesendet. Zum 1 Februar 1957 erhält er die Stelle des Expositus in Oberronning. Er wurde am 6. September 1926 in Oberharthausen geboren. Er besuchte die Volkschule in Pönning und dann die Oberschule in Straubing.

Auch die Kriegswirren mußte er miterleben, denn aus der Gefangenschaft kam er am 5. Dez. 1945 frei. Im Jahr 1947 machte er sein Abitur und studierte anschließend an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Regensburg. Er wurde er am 29.6.1953 zum Priester geweiht. Josef Schmaißer trat seine erste Kaplanstelle am 1. August 1953 in Schwarzach an. Am 1.9.1963 wurde er ein Oberpfälzer, seine Aufgabe war nun Pfarradministrator in Alten-Neuenschwand. Er verstarb am 25. Januar 2019, sein Grab ist auf dem Friedhof in Oberharthausen.Den Pfarrhof von Grafentraubach bezog er als Pfarrer am 1.2.1964. Für kurze Zeit war er im Frühjahr und Sommer 1964 Vicarios subst. für Laberweinting. Pfarradministrator war er 1985 für Holztraubach. Als Kämmerer des Dekanats wirkte er von 1974 bis 1987 tätig. Dekan des Kapitels Geiselhöring war Josef Schmaißer in der Zeit von 1987 bis 1992.

Gregori Karl, Kooperator in Altenthann wird zum 1. Februar 1957 als Kooperator nach Hunderdorf berufen. Seine Wirkenszeit dauert nur bis 15. September 1957 durch die Berufunf als Kooperator nach Regensburg-Prüfening. Er ist am 23.10.1930 geboren und wird am 29.06.1956 zum Priester geweiht. Er verstirbt am 20.01.2022 in Kürn. Seine Wirkungsstätten waren neben Hunderdorf Sünching, Altenthann, Regensburg-Prüfening, Straubing-St. Jakob, Dir. Albertinum München, StR Gisela-Gym. München, OStR Goethe-Gym. Regensburg, Kürn, Pettenreuth.

Armann Siegfried, Aushilfspriester in Scheuer kommt ab 16. Oktober 1957 nach Hunderdorf.

Krottenthaler Otto, Aushilfspriester in Neukirchen b Haggn wird ab 1. September 1959 als Kooperator nach Hunderdorf berufen.

Pater Wolfgang Vos, war seit 1960 oder 1961 als Kooperator in Hunderdorf und wurde nach dem Tod von Pfarrer Kiermeier am 3. August 1962 zum Pfarrprovisor bestellt. Er kehrt am 1. September 1965 in das Kloster Windberg zurück.

Pater Laurentius Flamman, OPräm. Vom Kloster Windberg wird ab 1. September 1965 als ständiger Aushilfspriester abgeordnet.

Pater Johannes Sinot, OPräm., Kloster Windberg, wird ab 1. Mai 1966 als ständiger Aushilfspriester nach Hunderdorf abgeordnet.

Pater Rainer Rommens, OPräm., Kloster Windberg, kommt als Kaplan am 1. September 1971 nach Hunderdorf.

Pater Prior Dominik Daschner, OPräm., Kloster Windberg, wird am 1. September 1997 als Pfarrvikar nach Hunderdorf berufen. Er bleibt bis August 1999.

  • (01) Aus den jeweiligen Schematismen der Geistlichkeit des Bistums Regensburg.

Aus alten Zeitungen und Druckwerken