1994-09

Konzert in Hunderdorf
Hunderdorf.
(mir) Am Freitag, 2. September, veranstaltet die Musikakademie Tiji/Unesco im Rahmen ihrer Meisterklassen in Mitterfels um 20 Uhr ein Akademiekonzert in der Aula der Volksschule in Hunderdorf. Es spielen Sebastian Euler (Klavier), Silvia Brüggemann (Violine), Elenka Michalicova (Klavier), Katharina Breikova (Klavier), Lucia Majewka (Violine) und Monika Mohnaczka (Klavier) Werke von F. Paulenc, A. Casella, George Gershwin, W. A. Mozart, Robert Schumann, Franz Liszt, P. Locatelli und S. Rachmaninow.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.09.1994


Neues Gesicht für Teile Hunderdorfs
Kindergartenvorplatz und Friedhofsmauer werden neu gestaltet
Hunderdorf.
(xk) Bei seiner letzten Sitzung beriet der Gemeinderat Hunderdorf über die Durchführung städtebaulicher Maßnahmen. Hierzu legte das beauftragte Planungsbüro einen Kostenvoranschlag für einen ersten Bauabschnitt vor. In diesem Bauabschnitt ist vorgesehen, den Kindergartenvorplatz, die Friedhofsmauer und den Bereich Löschweiher neu zu gestalten. Die geschätzten Baukosten wurden mit etwa 600 000 Mark angegeben, wobei nach derzeitigem Stand mit 60 Prozent Förderung gerechnet werden kann. Der Gemeinderat beauftragte das Ingenieurbüro die Planung zu erstellen, damit die Förderanträge gestellt werden können.
Weiter befaßte sich der Gemeinderat mit der Eingliederung der gemeindlichen Wasserversorgung in den Zweckverband zur Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe. Der Gemeinderat war sich darüber im klaren, daß die Versorgung des Gemeindeteils Steinburg mit ordnungsgemäßem Trinkwasser, nur durch den Bau einer Aufbereitungsanlage oder die Eingliederung in den Zweckverband, gewährleistet werden kann. Ein hierzu erstelltes Gutachten sagt aus, daß es kostengünstiger wäre, die Wasserversorgung Steinburg an die Zweckverbandsanlage anzuschließen. In mehreren Verhandlungsgesprächen mit dem Zweckverband konnte eine Einigung über die Eingliederungsmodalitäten erarbeitet werden. Der Gemeinderat beschloß, auf dieser Basis einer Eingliederung zuzustimmen und einen entsprechenden Eingliederungsvertrag zu erarbeiten.
Bürgermeister Peschke gab ein Schreiben des Tierschutzvereins Straubing bekannt, der mit der Gemeinde eine Vereinbarung für die Aufnahme aufgefundener Tiere im Tierheim abschließen möchte. Hierzu wäre von der Gemeinde ein Pauschalbetrag in Höhe von 0,30 Mark je Einwohner zu entrichten. Der Tierschutzverein würde sich dafür verpflichten, die im Gemeindegebiet aufgefundenen Tiere zu übernehmen und der Verwaltungsaufwand für die Einzelabrechnung für jedes Tier könnte entfallen. Der Abschluß einer derartigen Vereinbarung fand keine Zustimmung im Gemeinderat.
Aufgrund einer Anregung wurde beschlossen, den Standort der Ortsschilder in Gaishausen und Steinburg im Zuge einer Verkehrsschau mit der Polizei Bogen überprüfen zu lassen und gegebenenfalls zu versetzen. Weiter wurde verschiedenen Bauanträgen das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Abschließend informierte Bürgermeister Peschke den Gemeinderat über das weitere Verfahren beim Kindergartenbau, das Kammerkonzert in der Aula der Grundschule am 2. September und das Gartenfest der FFW Hunderdorf am 11. September. Ein nichtöffentlicher Teil mit Grundstücksverträgen und Personalangelegenheiten schloß die Sitzung ab.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.09.1994


JU-Preisschafkopfen
Hunderdorf.
(ta) Die Junge Union Straubing-Bogen veranstaltet ein Preisschafkopfen für einen guten Zweck. Es findet statt am Freitag, 16. September, 19.30 Uhr, im Gasthaus Baier-Edbauer, Hunderdorf. Der erste Preis ist eine Grillküche, weitere wertvolle Sachpreise sind zu gewinnen. Schirmherr ist Bezirkstagslistenkandidat Franz Schedlbauer und die Ju-Kreisvorstandschaft Straubing-Bogen. Der Reinerlös geht an das Kreiskinderhaus in Straubing.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.09.1994


Stockmeisterschaft
Hunderdorf.
(ih) Die Eisstockabteihmg des SV Hunderdorf führte im Auftrag der Gemeinde Hunderdorf unter der Schirmherrschaft von erstem Bürgermeister Gerhard Peschke die Ortsmeisterschaft im Stockschießen auf Asphalt durch. Zur Teilnahme aufgerufen sind alle Vereine, Betriebe und private Mannschaften. Startberechtigt ist jede Mannschaft, bei der mindestens ein Schütze im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf wohnhaft oder Mitglied des SV Hunderdorf ist. Das Turnier findet am Samstag, 10. September, 13 Uhr, auf der Asphaltbahn in Hunderdorf statt. Das Einschreiben erfolgt eine halbe Stunde vor Turnierbeginn. Jede Mannschaft erhält einen Pokal, welcher bei der Preisverteilung im Anschluß an das Turnier beim Vereinsheim verliehen wird. Anmeldungen sind telefonisch oder mündlich bei Abteilungsleiter Otto Sachs zu tätigen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.09.1994


Wandern
„Wer will bestreiten, daß Wandern zu Fuß oder mit dem Rad zur Freizeitgestaltung gehört, die den vertrauten Umgang mit der Natur ermöglicht“, mit diesen Worten stellte der CSU-Kreisvorsitzende MdB Ernst Hinsken eine Freizeit- und Wanderkarte bei einer Familienwanderung vor. Zahlreiche Landkreisbürger waren seiner Einladung gefolgt, zusammen mit den Landtags- und Bezirkstagskandidaten eine kleine Radltour zu unternehmen. Treffpunkt: Bahnhof Hunderdorf war für viele Landkreisbürger des nördlichen Landkreises eine gute Adresse. MdB Ernst Hinsken hatte zu einer kleinen Radwanderung eingeladen aus Anlaß der Vorstellung seiner Freizeit- und Wanderkarte, die er für das Gebiet des Landkreises Straubing-Bogen und der Stadt Straubing hat erstellen lassen. Daß Radlfahren wieder „in“ ist, bewies das Interesse von jungen und alten Landkreisbürgern.
Er stellte gern seine Freizeit- und Wanderkarte zur Verfügung, gestand Ernst Hinsken, „um Ihnen in der Zukunft derartige Wanderungen zu ermöglichen“. Ausführlich sind in dieser Karte markante Aussichts- und Erlebnisorte, Sehenswürdigkeiten, Radwanderwege und markierte Wanderungen enthalten. Neben dem vielseitigen sportlichen Angebot in den einzelnen Gemeinden sind natürlich auch die geschichtlich bedeutsamen Punkte herausgehoben.
„Gerade unser Landkreis Straubing-Bogen und die Stadt Straubing bergen eine Fülle von touristischen Anziehungspunkten, die auch für Einheimische selbst immer ein Erlebnis besonderer Art darstellen“, schwärmte Landtagsdirektkandidat Alfred Reisinger. Dies sei in Zukunft immer bedeutsamer, „da die Freizeit immer mehr zunimmt und somit uns mehr Zeit für Muse und Kultur zur Verfügung stehen“, ergänzte Reisinger. Herbert Ettengruber, Landtagslistenkandidat begrüßte nachhaltig die Initiative von MdB Ernst Hinsken, „weil diese Freizeit- und Wanderkarte einem Bedürfnis der Bevölkerung in Stadt und Landkreis nachkommt“.
Franz Schedlbauer ergänzte dies schmunzelnd: „Die Karte wird umso wertvoller, da sie an Interessierte kostenlos abgegeben wird.“ Gemeinsam mit MdB Ernst Hinsken brachte Radlergruppe auf, um gleich von der neuen Karte Gebrauch zu machen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.09.1994


Begegnung räumte mit Vorurteilen auf
„Steinburger“ aus drei Bundesländern trafen sich in Sachsen-Anhalt
Steinburg. (jf) Der Heimat- und Fremdenverkehrsverein Steinburg stattete kürzlich dem „Namenskollegen“ Steinburg in Sachsen-Anhalt einen Besuch ab. Zum ersten Mal begegneten sich Steinburger aus drei Bundesländern, nämlich aus Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Bayern. Bei allen drei Orten handelt es sich um drei kleinere Dörfer mit sehr ähnlichen Strukturen, Aufgaben und Problemen, wie die Durchführung der Kanalisationsmaßnahmen, Verbesserung der Fremdenverkehrssituation und dem Verlust der kommunalen Selbständigkeit.
Gemeinsam haben die Steinburger auch, daß ihre

Vereinsvorstand Fuchs überreicht an Frau Bürgermeister Wittwer die Heimatbücher von Hunderdorf/Steinburg. (Foto: jf)

Ortsbezeichnungen auf eine „aus Stein gebaute Burg“ zurückzuführen sind. Während im bayerischen und sachsenanhaltischen Steinburg ‚die Gebäude noch als Wahrzeichen existieren, ist im schleswig-holsteinischen Steinburg leider nur noch der ehemalige Standort in Form eines kleinen Hügels zu sehen.
Bei den Grußworten betonte Frau Wittwer, daß es für sie und ihren Ort ein besonderer Tag ist, nach so vielen Jahren der Isolation ganz unproblematisch Besucher aus Nord und Süd empfangen zu können. Günther Zühlke, Zweiter Bürgermeister aus Steinburg in Schleswig-Holstein, erinnerte daran, daß vor genau fünf Jahren am 11. September, Ungarn es ermöglichte, daß damalige DDR-Bürger in den Westen ausreisen konnten. Zum Treffen der Steinburger meinte er, es dürfte wohl einmalig sein in der Bundesrepublik, daß es in der Mitte Deutschlands sowie im Norden und im Süden, im Abstand von rund 500 Kilometern ein Steinburg gebe und die Bewohner in so freundschaftlicher Weise zueinanderfinden.
Vereinsvorstand und Initiator des Treffens, Johannes Fuchs, griff bei seinen Ausführungen den berühmten Satz von Willy Brandt auf, den dieser beim Fall der Mauer ausrief: „Nun wächst zusammen, was zusammengehört“. Dieses Zusammenwachsen, so Fuchs, könne nur gelingen, wenn sich die Menschen begegnen, wenn sie sehen, daß es in den neuen Bundesländern nicht nur kaputte Natur und Hoyerswerda gibt und in den alten Bundesländern nicht nur Bonzen und Solingen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen schloß sich ein interessantes Besichtigungsprogramm an mit Fahrt durchs schöne Unstruttal, Altstadt und Dom zu Naumburg und dem Winzerfest in Freyburg. Danach hieß es Abschied nehmen, jedoch mit dem Versprechen, sich im nächsten Jahr wieder zu treffen und zwar in Steinburg (SchleSwig-Holstein), anläßlich eines 100jährigen Vereinsjubiläums.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.09.1994


Die Chancen der Region ausnützen
SPD: Zukunftsperspektiven durch
die Schaffung von Arbeitsplätzen
Hunderdorf.
(ta) Auf einer gut besuchten Versammlung im Gasthaus Solcher stellte Landtagsdirektkandidat Heinz Uekermann die Grundsätze der SPD für eine regional bezogene Politik vor. Mit der Aufstufung Straubings zum Oberzentrum wurde gute Politik anerkannt und gewürdigt. Diese positive Entwicklung gelte es fortzusetzen und zu unterstützen. Im Vordergrund stehe dabei die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, der Ausbau Straubings als Dienstleistungszentrum und Schulstadt, die Förderung einer konsequenten und vorausschauenden Wohnungspolitik und eine Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs.
Die Ausweisung und Erschließung des Industriegebietes Straubing-Sand mit Hafen eröffne der Region große Entwicklungschancen, stellte Uekermann fest. „Damit geht eine jahrelange Forderung der SPD in Erfüllung – mit Leben erfüllt nach dem Regierungswechsel in Straubing und einer professionellen Umsetzung durch den ZW. Besonderer Dank gebührt dabei zweifellos Bürgermeister Reinhold Perlak“, stellte der Referent heraus.
Als weiteres wichtiges wirtschaftliches Standbein des Wirtschaftsraums komme dem Fremdenverkehr eine herausragende Bedeutung zu. Die SPD wolle einen umweltverträglichen und sozialverantwortlichen Tourismus. Dies bedeute mehr Zusammenarbeit mit den Gemeinden, um neue Leitbilder zu erstellen, aber auch über saisonverlängernde Maßnahmen, die Einbindung der Landwirtschaft und eine bessere Ausbildung für Fachpersonal, müsse geredet werden.
Als aktuelles Thema wurde von Versammlungsbesuchern auf die derzeitige Schulsituation in Neukirchen hingewiesen. Auf großes Unverständnis stießen dabei die Aussagen des leitenden Regierungsbeamten. Man wolle auf alle Fälle die Öffentlichkeit über das sonderbare Vorgehen zum Nachteil von Schülern informieren.
Der Ortsvorsitzende, Helmut Jakob, übte herbe Kritik am Wahlkampfstil der CSU und verwahrte sich entschieden dagegen, mit der PDS verglichen zu werden. Die CDU solle erst einmal vor der eigenen Türe kehren, bevor sie auf andere zeige. Ehrenvorsitzender Xaver Diewald sprach Heinz Uekermann in seiner Eigenschaft als Kreisrat Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit zum Wohl der Gemeinde Hunderdorf aus. So sei es in erster Linie ihm zu verdanken, daß die Gemeinde eine Förderung des Gewerbegebietes erhalten habe und somit neue Arbeitsplätze in Hunderdorf geschaffen werden konnten.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1994


Ein extremes Wochenende
Windberg.
(ta) Die Jugendbildungsstätte Windberg bietet am Wochenende vom Freitag, 7. Oktober, ab 19.30 Uhr bis Sonntag, 9. Oktober, 13 Uhr, ein „extremes“ Wochenende an mit dem Titel „Links von mir, rechts von mir“. Eingeladen zu diesem Erlebnis-Seminar sind Jugendliche und junge Erwachsene von 16 bis 26 Jahren, die es reizt, sich von anderen zu unterscheiden, nicht im Strom der Masse mitzuschwimmen. Manchmal kann dieses „sich anders verhalten“ auch ganz schön politisch sein und dies wird auch leicht mißverstanden. Anmeldung bei der Jugendbildungsstätte Windberg, Pfarrplatz 22, 94336 Windberg, Tel. 09422/504-0.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1994


Der Gemeinderat tagt
Hunderdorf.
(xk) Am Mittwoch, 21. September, findet um 19.30 Uhr eine außerordentliche Gemeinderatssitzung statt. Die Tagesordnung: Kindergartenanbau.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1994


„Gegen falsche Liberalität“
Landrat Weiß und Kandidaten sprachen bei CSU-Versammlung
Hunderdorf.
(ta) „Wir kämpfen um jede Stimme, damit in Bayern auch künftig klare politische Verhältnisse und ein erfolgreicher Zukunftskurs gefahren werden kann und sich der Raum Straubing-Bogen weiter positiv fortentwickelt“, betonte CSU-Direktkandidat Alfred Reisinger, im Rahmen einer CSU-Informationsveranstaltung. Reisinger sprach eingangs von einer guten Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern und dem Gemeinderat Hunderdorf. Er erinnerte an den wirtschaftlichen Rückschlag durch die Nolte-Stillegung im Jahre 1988. In gemeinsamen Anstrengungen sei es gelungen, dieses Objekt einer Wiederverwendung zuzuführen, während in der Stadt Straubing derartige ehemalige Industrie-Anlagen noch immer leer stünden. Dank eines Privat-Investors und der Firma Thyssen Polymer GmbH würden bis Ende 1996 wieder rund 300 Personen in Hunderdorf Beschäftigung auf dem Nolte-Gelände finden.
Landrat Ingo Weiß fand anerkennende Worte für die Arbeit der Gemeinde Hunderdorf. Für den gemeindlichen Straßenbau habe Hunderdorf aus dem Landratskontingent insgesamt 1,3 Millionen Mark erhalten. Er erinnerte auch an den Radwegebau Bogen – Hunderdorf – Konzell. Einen Beitrag zur Verkehrssicherheit habe der Landkreis beim Ausbau der Lintacher Kreuzung geleistet. Weiß ging auch auf die Wirtschaftsförderungsaktivitäten des Landkreises in der Gemeinde Hunderdorf ein. 400000 Mark habe der Landkreis an Grundstückserwerbs-Förderung dorthin geleitet, eine rentierliche Investition.
Josef Zängl verwies auf die Schwerpunkte des Bezirkstages Niederbayern im sozialen Bereich. Er werde dafür kämpfen, daß der Raum Straubing-Bogen auch künftig aus dem „Bezirks-Geldtopf“ gut bedient werde. Anderseits warnte er jedoch vor unsinnigen. Projekten und einem übertriebenen Umweltschutz.
Bezirkstagslistenkandidat Franz Schedlbauer warnte vor einem Abbau des Qualitätsstandards im Bereich der inneren Sicherheit. Die Sicherheit der Bürger sei für ihn eine grundlegende Voraussetzung für ein freiheitliches, friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft. Die CSU trete für konsequente Politik zum Schutz der Bürger vor Kriminellen ein und spreche, sich entschieden gegen falsch verstandene Liberalität aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.09.1994


Auwiesen-Biotop wurde gemäht
Gruppe Mitterfels des Bundes Naturschutz mit Sense im Einsatz
Mitterfels-Hunderdorf. (ps) In Hunderdorf-Apoig, auf der linken Bogenbachseite, besitzt der Bund Naturschutz ein Stück Auwiese, das ein echtes Biotop ist. Es beherbergt einige seltene, vom Aussterben bedrohte Pflanzen und weist auch ein reichhaltiges Kleintierleben auf. Daran ändert auch nichts, daß es bisweilen vom Frühjahrshochwasser überflutet wird, da das Gelände sehr wellig ist. Betreut wird das Auwiesen-Biotop vom Bund Naturschutz und zwar gemeinsam von der Gruppe Bogen und der Gruppe Mitterfels. Sie wechseln sich auch in der Pflege ab.
Heuer war Mitterfels dran und der rührige Ortsvorsitzende Volker

Gestaffelter Einsatz der „Sensenmänner“; wie in alten Zeiten.

Diergardt und sein Stellvertreter Andreas Molz organisierten diese Woche einige Leute, die mit der Sense umgehen können. Es galt, als herbstliche Pflegemaßnahme den sehr üppigen Wuchs abzumähen, um im kommenden Jahr wieder neuem Leben Platz zu machen. Das ließ sich sehr gut an, auch der Schatzmeister des Kreisverbandes der Naturschützer war mit von der Partie.
Eine Störung gab es dann aber, als ein Landwirt aus der Windberger Gegend, der auf einem Acker in einigen hundert Metern Entfernung pflügte, das Treiben auf der Bachwiese entdeckte und laut schimpfend sich näherte: „Das habe ich gepachtet, mein Pachtgrundstück reicht bis zum Bach. Das Stück Wiese muß so bleiben, weil es das Hochwasser auffängt.“ In aller Ruhe erklärten the Naturschützer, die eine Planskizze dabei hatten, daß es sich um einen Irrtum handle und der Landwirt zog sich, diesmal wortlos, zurück. Die Mitterfelser arbeiteten an diesem Nachmittag fleißig weiter und in das Wasser der Auwiese mischten sich viele Schweißtropfen. Das Mähgut wird vereinbarungsgemäß von den Hunderdorfer Gemeindearbeitern abgefahren und entsorgt.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.09.1994


Die Herrschaften auf den Schlössern
Kornel Klar stellte in zwei Bänden Geschichte der Adeligen vor
Hunderdorf/Neukirchen. (xk) Vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert saßen adelige Herrschaften auf den Schlössern Au vorm Wald, Steinburg, Haggn und Pürgl. Diese Schlösser wechselten im Lauf der Jahrhunderte oft ihre Besitzer. Bisher war von ihnen nicht viel bekannt. Heimatpfleger Kornel Klar machte sich daher zur Aufgabe, die Geschichte und Genealogie dieser Adeligen zu erforschen. In zweijähriger intensiver Forschungsarbeit trug er das Material zusammen. Über 500 eng beschriebene

Kornel Klar übergab seine neuen Bände zur Geschichte an Bürgermeister Gerhard Peschke. (Foto: xk)

Schreibmaschinenseiten kamen dabei heraus, die Klar nun den Gemeinden Hunderdorf und Neukirchen übergeben konnte.
Große Mühe bereitete die Erforschung der Stammsitze dieser Adeligen. In ganz Bayern hatten sie ihre Niederlassungen; aus der Fränkischen Schweiz, aus der Oberpfalz, aus dem südlichen Niederbayern und dem nördlichen Oberbayern zogen sie aus, um auch in dieser Gegend ihren Besitz zu vermehren. Nur wenige dieser Herrschaften saßen länger als einige Jahrzehnte auf den Schlössern. So kam es, daß die Schlösser oft ihren Besitzer wechselten.
Besonderes Augenmerk widmete Klar dem Familienwappen, denn sie waren es, die oft die Stammeszugehörigkeit der Schloßbewohner mit denen an anderen Orten dokumentierten. Über 100 Briefe mußten geschrieben werden, viele Besuche in Archiven und Bibliotheken waren notwendig, bis das Forschungsmaterial beisammen war. 54 Ahnentafeln, über 200 Bilder und Stiche und 74 Wappen ergänzen die fleißige Arbeit. Bei der Überreichung der Forschungsarbeit an die Gemeinden versäumte Klar nicht, all den Behörden und Archiven zu danken, die ihm zum Zustandekommen dieser Dokumentation geholfen haben. Ein Exemplar einer Forschungsarbeit überließ Klar auch dem Archiv des Museums Straubing.
In einer zweiten Arbeit beschreibt Klar auf 75 Seiten die Burgen und Schlösser, auf denen die Familienangehörigen der Adeligen ihren Wohnsitz hatten. Bilder, Stiche und Übersichtskarten ergänzen auch diese Arbeit und geben Aufschluß über die Vielfalt der Besitzungen mancher Adeliger.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.09.1994

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