1990-10

Einen Schlittenberg für die Kinder
Toller Spielplatz soll entstehen — Aus der Gemeinderatssitzung
Hunderdorf.
Bei der am Donnerstag abend stattgefundenen Sitzung vertagte der Gemeinderat die Entscheidung über die Bebauungsplanung für das Gewerbegebiet „Thananger-Straße-Erweiterung“. Mit dem Straßenbauamt wurde eine Vereinbarung über die Verlegung der Lindfelder Straße im Zuge der Neugestaltung des Kreisstraßeneinmündungsbereichs getroffen, und die Aufträge für den Kinderspielplatz im Baugebiet „Hochfeld-Süd“ wurden vergeben.
Architekt Walter Hornberger gab die Submissionsergebnisse der Ausschreibung bezüglich der Vorplatzgestaltung beim ehemaligen Gemeindeamt zur Kenntnis. Hiernach sollen die Parkplätze mit Rasenpflaster gestaltet und die Zufahrt geteert werden. Der Zuschlag wurde an die Firma Xaver Altschäffl bei einer Auftragssumme von rund 44 000 Mark vergeben. Dann ging’s um Auftragsvergaben für den künftigen Kinderspielplatz im Baugebiet „Hochfeld-Süd“. Architekt Hornberger erläuterte auch hier die eingeholten Kostenangebote, und sodann wurde der Zuschlag für die Erdarbeiten erteilt an die Firma Holmer, Rattiszell, bei einer Auftragssumme von rund 90 000 Mark. Die Spielgeräte wurden aufgrund der verschiedenen Fabrikationen und Programm-Möglichkeiten an drei verschiedene Kinderspielplatz-Geräte-Hersteller vergeben.
Der Kinderspielplatz sollte noch im heurigen Jahr fertiggestellt werden, und erfreulicherweise steht auch eine Förderung aus dem Programm „Freizeit und Erholung“ in Aussicht. Der Spielplatz, auf über 3 000 Quadratmetern Grund, soll einen Schlittenberg erhalten, Grünpflanzungen und Spielgeräte, wie z. B. Röhrenrutsche, Seilbahn, Kinderschaukeln, Reifenschwinger, Spiellandschaft, Wasserspielplatz und Federwippen.
Ausgiebig diskutiert wurde did‘ Erweiterung des Gewerbegebietes an der Thananger Straße, nachdem weitere Interessenten für Gewerbeflächen vorhanden sind. Der Teilbereich südwestlich der Thananger Straße ist im Flächennutzungsplan in der Fassung von 1974 als Ausweisung zum „Gewerbegebiet“ vorgetragen. Die Meinungen gingen dabei auseinander, ob in dieser Richtung die weitere Gewerbegebietsausweitung noch vorgenommen werden sollte oder ob man ein anderes Gebiet ins Auge fassen müßte. Nach längerer Diskussion wurde eine Entscheidung bis zur nächsten Sitzung vertagt.
Für die Kinder- und Jugendarbeit wurde dem Trachtenverein Hunderdorf ein Zuschuß in Höhe von 300 Mark genehmigt. Zustimmung fand auch eine Vereinbarung mit dem Straßenbauamt über die Neugestaltung des Einmündungsbereiches „Lindfelder Weg“ in die Staatsstraße. Diese geringfügige Verlegung wird notwendig im Zuge der Neugestaltung der gegenüberliegenden Kreisstraßeneinmündung „Windberger Straße“.
Zu den Baugesuchen Garagenneubau, Bahnhofstraße, und Wohnhausneubau im Baugebiet Hochfeld-Süd-Erweiterung wurde das gemeindliche Einvernehmen festgestellt. Informiert wurde der Gemeinderat über die Maßnahmen und den Ortstermin zur Unterhaltung der Gewässer III. Ordnung, die Bemühungen um die Container für den Recyclinghof und Luftbildaufnahmen für einen Ortsplan, die jedoch aufgrund der Kosten kein Interesse fanden. Angesprochen wurde noch der Halteplatz bei der Schulbushaltestelle in Sollach, und zu einer Vorkaufsrechtsanfrage zu einem Grundstück, Dekan-Kirchmaier-Straße 1, wurde festgestellt, daß ein Vorkaufsrecht nicht besteht.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.10.1990


Ob auf alten oder neuen Wegen, Hauptsache:
Mit dem neuen Pfarrer auf demselben Gleis
Pfarrer Herbert Gerstl feierlich in sein Amt eingeführt — Von allen Seiten regnete es gute Wünsche
Hunderdorf. Während eines Festgottesdienstes am Sonntag wurde Herbert Gerstl, der neue Pfarrer von Hunderdorf, offiziell in sein Amt eingeführt. Dekan Alois Möstl aus Bogen nahm im Auftrag des Bischofs von Regensburg die Installation vor. Dabei legte Pfarrer Gerstl sein Amtsversprechen ab. Die gesamte Pfarrgemeinde und viele Ehrengäste nahmen an der Einführungsfeier teil.
Unter feierlichem Glockengeläute zog der neue Pfarrer. begleitet von Dekan Alois Möstl, Bischöflich Geistlichem Rat Hermann Eichinger, Weiden, Prior Thomas Handgrätinger und Pater Wolfgang Vos, beide vom Kloster Windberg, Diakon Anton Feil, Weiden, in einem Kirchenzug vom Schulhof zur Pfarrkirche St. Nikolaus. Den Klängen der

Kindergartenkinder gratulierten dem neuen Pfarrer mit Blumen.

Bogenbachtaler Blaskapelle folgten auch die Fahnenabordnungen der Vereine, Mitglieder kirchlicher Institutionen, Ministranten aus Hunderdorf und Weiden, Gemeinderat mit erstem Bürgermeister Egon Weinzierl, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, Vertreter der Schule und die Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen. Nach dem Einzug in das von der Mesnerfamilie Reichardt festlich geschmückte Gotteshaus waren es die Kindergartenkinder, die mit Begrüßungs- und Weiheliedern den Gottesdienst eröffneten. Mit einem Geschenk und vielen Blumen gratulierten sie Pfarrer Gerstl.
Dekan Möstl stellte den Gottesdienstbesuchern den neuen Pfarrer kurz vor: Herbert Gerstl, ein gebürtiger Kötztinger, wurde am 30. Juni 1984 zum Priester geweiht und leistete anschließend seinen Kaplandienst in Bogen und Weiden. Möstl wünschte dem neuen Pfarrer, daß er die Pfarrgemeinde Hunderdorf aufbauen, führen und leiten möge. Mit dem „Jubilate Deo“, der „Kleinen Festmesse“ von Ernst Tittel und dem „Ave verum“ von W. A. Mozart gestaltete der Kirchenchor unter Leitung von Chorleiterin Waldfride Holzapfel und mit dem Organisten Andreas Sagstetter den Festgottesdienst musikalisch.
In seiner Festpredigt sprach Dekan Möstl die Erwartungen an, die eine Pfarrei an einen neuen Pfarrer stelle. So solle dieser Verständnis für die Jugend aufbringen; die Alten möchten nicht vergessen sein; die Kranken warteten auf Besuch; die Vereine hofften, daß er sich sehen lasse; für jedermann sollte er ein offenes Herz haben. Doch auch der Pfarrer stelle zu Beginn seiner Amtszeit von seiner Sicht aus Überlegungen an: Kommen die Leute zum Sonntagsgottesdienst? Wie ist es um’s Beichten und den Sakramentenempfang bestellt? Ist Opferbereitschaft vorhanden? Wird er überhaupt angenommen? All diese Gedanken möchten an einem solchen Tag berücksichtigt werden.
Vier Symbole bekomme der neue Pfarrer bei seiner Amtseinführung überreicht, sagte Möstl weiter. Mit dem Evangelienbuch sei der Auftrag, das Wort Gottes zu verkünden, symbolisiert. Der Kirchenschlüssel bedeute, daß für die Gläubigen die Kirchentür zum gemeinsamen Gottesdienst geöffnet sei. Die Taufkanne mit dem hl. Chrisam erinnere alle Christen an die Taufe und damit an das Treueversprechen zur Kirche. Die violette Stola als viertes Symbol stehe für die Beichte. Beichten bedeute immer einen Neuanfang. Ein solcher Neuanfang könne aber ohne gegenseitiges Vertrauen nicht gemacht werden. Mit folgendem Wunsch schloß Möstl seine Ausführungen: „Hören wir auf das Wort Gottes, arbeiten wir mit in der Pfarrgemeinde und fangen wir heute alle wieder neu an. Gebe Gott dazu seinen Segen!“

Pfarrer Gerstl bei der Übergabe des Evangelienbuches, dahinter Dekan Möstl.

Dann wurde die eigentliche Amtseinführung vollzogen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ingrid Hentschirsch sicherte nach dem Amtsversprechen von Pfarrer Gerstl dem Geistlichen im Namen der Pfarrgemeinde gute Zusammenarbeit zu. Kirchenpfleger Xaver Groß und Ingrid Hentschirsch nahmen die sogenannte Gemeinschaftsbezeugung vor, indem sie dem neuen Pfarrer die Hand gaben. Anschließend erfolgte die Übergabe der in der Predigt bereits angesprochenen Symbole. Die Eucharistiefeier wurde dann in Konzelebration aller anwesenden Geistlichen fortgeführt. Der von Pfarrer Gerstl gespendete Segen beendete den Gottesdienst.
Zum Festmahl traf man sich im Gasthaus Baier-Edbauer. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hentschirsch sagte, daß die Freude der Pfarrangehörigen groß gewesen sei, als man erfahren habe, daß Pfarrer Gerstl der neue Pfarrer von Hunderdorf werden würde. Sie versprach Pfarrer Gerstl von seiten aller kirchlichen Institutionen tatkräftige Unterstützung. Ingrid Hentschirsch meinte, daß man auf den bisher gelegten Gleisen in der Pfarrei Hunderdorf weiterfahren könne. Doch sei man auch gerne bereit, auf neue Schienen und Wege umzusteigen, wenn der neue Pfarrer das Schienennetz erweitern oder umlegen wolle. Allerdings sollten die Weichen so gestellt werden, daß kein Zug ohne die Pfarrangehörigen abfahre. „Wollen wir versuchen, im Begonnenen weiterzuwirken und unsere Aufgaben mit Freude erfüllen“, meinte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende. In der Hoffnung, daß sich Pfarrer Gerstl mit seiner Mutter in Hunderdorf gut einleben und eine neue Heimat finden möge, schloß die Rednerin.
Kirchenpfleger Xaver Groß drückte seine Freude darüber aus, daß der verwaiste, renovierte Pfarrhof nun wieder von einem Pfarrer bewohnt werde. Die Kirchenverwaltung habe die Renovierung des Pfarrhauses in der Hoffnung durchgeführt, daß sich der neue Pfarrer wohlfühlen und lange Zeit in Hunderdorf bleiben solle, meinte Groß. Auch freue er sich auf eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Kirchenverwaltung und Pfarrer, denn an Arbeit werde es auch künftig nicht fehlen. So stünden die Kirchenaußenrenovierung, die Sanierung des alten Friedhofes und der darin befindlichen Kapelle an. Groß wünschte Herbert Gerstl Erfolg und Gesundheit an seinem neuen Wirkungsort.
Bürgermeister Egon Weinzierl verriet dem neuen Pfarrer, daß er ihn schon bei der ersten Begegnung ins Herz geschlossen habe. Er sehe in Herbert Gerstl den geeigneten Pfarrer für Hunderdorf und versprach von seiten der politischen Gemeinde ein gutes Zusammenwirken. Neuerungen und Verbesserungen, die vom Pfarrer kämen, stünden die Gemeinderäte aufgeschlossen gegenüber. Weinzierls größter Wunsch ist es, daß Hunderdorf in Pfarrer Gerstl für mehrere Jahrzehnte einen Geistlichen habe.
Diakon Schrank von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde überbrachte auch im Auftrag von Pfarrer Söllner, Bogen, die besten Wünsche der Schwestergemeinde. Er wünschte Pfarrer Gerstl Kraft und Geduld in seinem Wirken und Gottes heiligen Geist für die rechte Verkündigung des Wortes Gottes. An die Hunderdorf er Pfarrgemeinde richtete Schrank die Bitte, den neuen Pfarrer nicht allein zu lassen, sondern ihn tatkräftig zu unterstützen.
Im Namen der Gäste aus Weiden sprach Bischöflich Geistlicher Rat Hermann Eichinger. Er meinte, daß sein ehemaliger Kaplan eine schöne Pfarrstelle erhalten habe, weil die Gemeinde tüchtig sei. So könne der neue Pfarrer auch schnell Wurzeln schlagen. Der Seelsorger von der Gemeinde Herz-Jesu in Weiden schilderte seinen ehemaligen Mitarbeiter als emsigen Mann Gottes und großartigen Prediger. Er hoffe auch, daß das harmonische Zusammenwirken und das freundschaftliche Verhältnis immer bestehen bleibe. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende G. Bihler von der Pfarrei Herz-Jesu in Weiden dankte dem ehemaligen Kaplan ebenfalls für seine Tätigkeit und F. Dumler trug in humorvoller Weise Verse vor, die den Menschen Herbert Gerstl aber auch sein priesterliches Wirken unter die Lupe nahmen. Die Kinder Stefanie Fellinger und Kathrin Schedlbauer erfreuten mit den Mundartgedicht „Wenn i da Pfarrer war“.
Sichtlich erfreut über den herrlich gestalteten Festtag wandte sich der neue Pfarrer von Hunderdorf mit einem Vergelt’s Gott an alle, die seiner Amtseinführung beiwohnten.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.10.1990


Elternbeirat gewählt
Hunderdorf.
Am Donnerstagabend fand in der Aula der Volksschule Hunderdorf die Wahl der Klassenelternsprecher und des Elternbeirates statt. Rektor Magnus Walden stellte die neuen Lehrkräfte vor. Dies sind Irmela Wachsmuth, die die Klasse 1 a unterrichtet, Elfriede Bogner (2b), Oskar Betz (5a) und Kornelius Klar, der derzeit noch keine Klasse hat. Als neuer  Fachlehrer ist Josef Beller an der Schule. Als neue Religionslehrer fungieren Pfarrer Herbert Gerstl und Gemeindereferentin Hildegard Stanglmair. Für die Mobile-Reserve-Lehrkräfte Margit Ryll und Marianne Bogner ist die Volksschule Hunderdorf Stammschule. 379 Schüler werden in 16 Klassen unterrichtet. Marianne Klar, die bisherige Elternbeiratsvorsitzende, gab einen Rückblick über die Arbeit des Elternbeirates im vergangenen Schuljahr und verabschiedete sich gleichzeitig, mit einem Dank für die gute Zusammenarbeit, vom Elternbeirat. Die Wahl der Klassenelternsprecher erbrachte folgendes Ergebnis: Josefine Holzapf el (la), Gisela Sandmann (lb), Walburga Röger (2a), Elfriede Waldherr (2b), Frau Lazarus-Lobmeier (3a), Josef Helmbrecht (3b), Fr. Retsch-Fruhstorfer, (4a), Franz Reiner (4b), Herbert Barwig (5a), Christine Schneider (5b), Frau Gebhardt (6a), Margarete Schönberger (6b), Dieter Kricke (9a), Herr Kalischko (9b). Elternbeiratsvorsitzender wurde Franz Reiner. Zur Stellvertreterin wurde Josefine Holzapfel gewählt. Weitere Mitglieder: Josef Helmbrecht, Helga Gebhardt, Margarete Schönberger, Dieter Kricke, Walburga Roger, Elfriede Waldherr, Frau Retsch-Fruhstorfer. Ersatz: Christine Schneider, Herbert Barwig und Frau Lazarus-Lobmeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.10.1990


Der Herr über Leben und Tod holte am 7. 10. 1990 unseren guten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Paten
Herrn Otto Dorfner
Mitglied der FFVV Steinburg
und der Krieger- und Soldatenkameradschaft Hunderdorf

im Alter von 68 Jahren heim ins Reich.
Steinburg, Inkofen, Wörth a. d. Donau, Schafberg, Bogen, Ingolstadt, 9. 10. 1990
In stiller Trauer:
Stefan Dorfner, Sohn mit Claudia
Reinhard Dorfner, Sohn mit Familie
Christa Holz, Tochter mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Überführung heute, Dienstag, um 18.15 Uhr in Hunderdorf, anschließend Sterberosenkranz. Trauergottesdienst am Mittwoch,: 10. 10. 1990, um 15 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.10.1990


Sitzung des Gemeinderates
Hunderdorf.
Am Donnerstag, 18. Oktober findet um 19 Uhr im Sitzungssaal eine Gemeinderatssitzung statt. Die Tagesordnung: Antrag auf Verkehrsberuhigung Baugebiet Bahnhofsiedlung und Erweiterungen; Ausweitung des Gewerbegebietes an der Thananger Straße; Beschlußfassung über Durchführung der Erschließungsmaßnahmen GE/GI Breitfeld; Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) 1991; Baupläne; Vorkaufsrechtsanfragen; Informationen/Sonstiges.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.10.1990


Neue Töne bei Jugendblaskapelle
Hunderdorf.
Der Musikverein will seine Jugendblaskapelle neu aufbauen und sucht daher Nachwuchs. Angeboten wird die Ausbildung für alle Blechblasinstrumente, aber auch für Klarinette, Saxophon, Schlagzeug, sowie Zither und Hackbrett. Die Kurse sollen voraussichtlich Mitte November beginnen. Näheres können Interessenten bei einer Informationsversammlung am Freitag, 19. Oktober, um 19.30 Uhr im Gasthaus Sandbiller erfahren.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.10.1990


Die Hausapotheke und ihr Inhalt
Hunderdorf.
Am Mittwochabend hielt Apothekerin Sylvia Sosnowsky vor den Frauen des Frauenbundes und den Zuhörerinnen der Landfrauen im Gasthaus Baier-Edbauer einen Vortrag über „Wissenswertes über die Hausapotheke“.
Der Inhalt einer Hausapotheke solle gut bestückt sein, sagte die Referentin, mit Verbandsmittel, wie Mullbinden verschiedener Breite, Verbandsmull, Watte, Verbandstuch, Abbindegurt, Verbandsschere, Splitterpinzette, Sicherheitsnadeln und verschiedene Pflaster. Auch Arzneimittel für kleinere Beschwerden solle die Hausapotheke beinhalten. Schmerzmittel für leichte Schmerzen, Kohle- oder Gerbsäuretabletten gegen Durchfall und Vergiftungen, Wunddesinfektionsmittel, Insekten- und Sonnenbrandgel, Salbe für Quetschungen, Verstauchungen und Verbrennungen. Die Hausapotheke soll aber nicht im Bad oder in der Küche aufbewahrt werden und vor dem Zugriff durch Kinder sicher sein. Sylvia Sosnowsky betonte, daß die Hausapotheke auch einer Pflege bedarf. So sollten entnommene Sachen sofort wieder ersetzt und das Verfalldatum beachtet werden, außerdem solle man auch Name und Kaufdatum auf die Packung schreiben. Verfallene Medikamente solle man zur Entsorgung bringen. Pflaster müßten auf Klebekraft überprüft, eingetrocknete Salben oder ausgetrocknete Flüssigkeiten ersetzt werden. Arzneimittel solle man in Originalpackung lassen und den Beipackzettel dazu aufheben. Dies diene zur eigenen Sicherheit.
Die in der Hauptapotheke aufbewahrten Mittel hätten auch eine bestimmte Haltbarkeit. So könne man feste Mittel, wie Tabletten; Granulate, Dragees, Kapseln, grundsätzlich, wenn nichts anderes angegeben sei, fünf Jahre aufbewahren füssige Mittel, wie Säfte und Tropfen können drei Jahre aufbewahrt werden. Eine Ausnahme seien hier Antibiotikasäfte. Streichfähige Arzneimittel, wie Salben und Gels, hätten eine Haltbarkeit von zwei bis drei Jahren. Die Sprecherin wies auch daraufhin, daß geöffnete Augentropf en nur vier bis sechs Wochen aufbewahrt werden können. Bei Verwendung älterer Mittel könne z. B. eine Bindehautentzündung noch verschlimmert werden. Pflaster sei bei normaler Lagerung fünf bis zehn Jahre verwendbar. Die Apothekerin betonte noch, daß Reinigungsmittel, Gifte und sonstige Chemikalien, sowie Medikamente für Tiere nicht in die Hausapotheke gehören.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.10.1990


Erschließung kostet 1,2 Millionen
Gemeinderat vergab Flächennutzungs- und Landschaftsplanung — Geschwindigkeitsbeschränkung im Baugebiet
Hunderdorf.
Bei der am Donnerstagabend stattgefundenen Sitzung befaßte sich der Gemeinderat erneut mit der Erweiterung des Gewerbegebietes an der Thananger Straße, ohne jedoch zu einem konkreten Ergebnis zu kommen. Für das Gebiet des gesamten Baugebietes „Bahnhofsiedlung“ und dem neuen Gebiet „Hochfeld-Süd-Erweiterung“ wurden 30-km-Zonen beschlossen. Eine gewichtige Entscheidung für die künftige Gemeindeentwicklung wurde auch mit dem Aufstellungs- und Vergabebeschluß für einen Flächennutzungs- und Landschaftsplan getroffen.
Bürgermeister Weinzierl gab eingangs den Anliegerantrag mit rund 36 Unterzeichnern auf Verkehrsberuhigung bzw. Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h bekannt. Der Gemeinderat beschloß, das gesamte Baugebiet Friedenstraße, Lärchenstraße, Fichtenstraße mit den Nebenstraßen, als 30-km/h-Zone festzulegen, wobei auch die Vorfahrtsregelung „rechts vor links“ gegeben ist. Bauliche Veränderungen sind, obwohl von der Polizei gefordert, vorerst nicht angestrebt. Der gleiche Beschluß wurde auch für das Neubaugebiet Hochfeld-Süd-Erweiterung getroffen.
Dann ging es erneut um die Ausweitung des Gewerbegebietes an der Thananger Straße auf der südwestlichen Seite. Die Frage ist, inwieweit hierfür das Aufstellungsverfahren eingeleitet wird, nachdem drei interessierte Firmen vorhanden sind. Lange wurde erneut diskutiert, inwieweit die Gewerbegebietsausweisung in dieser Richtung weiter verfolgt werden sollte, nachdem sich eine Interessengruppierung „Thananger Straße“ wegen des befürchteten erhöhten Verkehrsaufkommens gegen eine weitere Gebietsausweisung, die im gültigen Flächennutzungsplan vorgegeben ist, wendet. Die Problematik stellt sich teilweise auch hinsichtlich der Grunderwerbsfrage. Eine Entscheidung, ob die weitere Planung verfolgt oder eingestellt wird, wurde nicht getroffen. Es sollte eine Planskizze erstellt werden, in der grob der mögliche Flächenbedarf der ansiedlungswilligen Betriebe festgehalten wird.
Bezugnehmend auf ein Regierungsschreiben, betreffend die Erschließungsmaßnahmen für das Gewerbe- und Industriegebiet Breitfeld, faßte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluß über die Projektabwicklung mit Kosten von rund 1,2 Millionen Mark. Hierzu kann mit Zuschüssen aus dem Wirtschaftsförderungsprogramm gerechnet werden. Die Maßnahme umfaßt insbesondere Schmutzwasser- und Oberflächenwasserableitung mit Rückhaltebecken, Straßenerschließung, Linksabbiegerspur an der Staatsstraße und Lärmschutzwall einschließlich Eingrünungsmaßnahmen.
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, für das Jahr 1991 eine weitere Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durchzuführen und zu beantragen, daß der Gemeinde vier Arbeiter zugewiesen werden sollen. Zu zwei Baugesuchen, Wintergartenanbau in Hofdorf und Wohnhausneubau in Rammersberg, wurde einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Vergeben wurden auch die Bepflanzungsarbeiten für den Kinderspielplatz in Hunderdorf, bei einer Angebotssumme von rund 27 700 Mark, wobei jedoch noch nach Möglichkeit Positionen eingespart werden sollen. Aufgrund der Bemühungen von Staatssekretär Zeller erhält die Gemeinde Hunderdorf für das Rathaus für heuer noch weitere 26 000 Mark ausbezahlt. Der Gemeinderat wurde weiterhin informiert und gab einmütig dem Angebot des Caritasverbandes zur Aufstellung eines Altkleidercontainers seine Zustimmung. Informiert wurde auch über das Schreiben des Landratsamtes bezüglich der Ortsabrundungssatzung im Bereich Au vorm Wald. Die Bedenken wurden zurückgestellt und der Satzungsbeschluß in der geänderten Fassung bestätigt. Mitgeteilt wurde auch, daß die Ortstafel „Hunderdorf“ am Ortseingang aus Richtung Steinburg um 50 Meter zurückversetzt wird, jedoch dem Antrag der Gemeinde auf Vorversetzung bis zur Einmündung des Nolteweges nicht Rechnung getragen wurde.
Unterrichtet wurde der Gemeinderat auch über die Genehmigung eines Brunnens für die Bewässerung des Sportplatzes. Einem Antrag, einen Privatweg in Thananger zu einer Gemeindestraße zu widmen, konnte nicht zugestimmt werden, da die entsprechenden Voraussetzungen nicht gegeben sind.
Dann befaßte sich der Gemeinderat mit einem gewichtigen Thema, das für die künftige planliche Entwicklung der Gemeinden sein wird. Es ging um die Vergabe des Landschafts- und Flächennutzungsplanes für das gesamte Gemeindegebiet Hunderdorf. Der Gemeinderat beschloß die Aufstellung eines Flächennutzungs- und Landschaftsplanes für das gesamte Gemeindegebiet und vergab, vorbehaltlich der Zustimmung der Regierung, den Planungszuschlag an das IPG-Büro in Bogen-Furth. Die voraussichtlichen Planungskosten werden sich auf rund 100 000 Mark belaufen, wobei mit einer staatlichen Förderung gerechnet werden kann. Zur Kenntnisnahme vorgelegt wurde auch das Abwasserprojekt Bahnhofstraße und Mühlhiaslweg, für das der vorzeitige Baubeginn beantragt wird. Kostenpunkt: Rund 170 000 Mark.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.10.1990


„Abnehmen, aber mit Vernunft“
Volkshochschule bietet wieder eine Reihe interessanter Kurse an
Hunderdorf.
Nachdem die ersten Kurse recht gut angelaufen sind, bietet die VHS-Außenstelle Hunderdorf in nächster Zeit wieder einige recht interessante Veranstaltungen: 1. Wer für Allerheiligen noch selbst Grabgestecke sowie Gestecke und Schalen für den Hausgang basteln möchte, ist am Dienstag, 30. Oktober um 19 Uhr im Pfarrheim richtig. Die Kursgebühr beträgt 8 Mark und Materialkosten. Zum Basteln sind eine Zange, eine alte Schere, Klebstoff und eventuell Zweige oder andere Materialien mitzubringen. Anmeldeschluß ist Samstag, 27. Oktober.
2. Aufgrund des großen Erfolges im letzten Jahr wird der Kurs „Abnehmen, aber mit Vernunft“ heuer noch einmal in das Programm aufgenommen. Die Teilnehmer lernen ihre Eßgewohnheiten kennen und werden zu einer längerfristigen Veränderung ihrer Ernährungsgewohnheiten geführt. Sie nehmen ab und können das Gewicht dann auch halten. Der Kurs umfaßt insgesamt 14 Abende, die auf 23 Wochen verteilt werden. Die Kursgebühr beträgt 105 Mark, die erste Zusammenkunft ist am Montag, 5. November, um 17.30 Uhr in der Hauptschule. Anmeldungen sind bis spätestens 3. November möglich.
3. Ebenfalls am 5. November beginnt der sehr beliebte „Schwimmkurs für Kinder“. Infolge der Wassertiefe im Schwimmbecken können nur Vorschulkinder und Grundschulkinder berücksichtigt werden. Der Schwimmkurs erstreckt sich über fünf Nachmittage beziehungsweise Abende und kostet 20 Mark. Da wieder eine sehr große Anzahl von Kindern zu erwarten ist, muß davon ausgegangen werden, daß der Kurs in zwei oder drei hintereinander folgenden Gruppen stattfindet. Die erste Gruppe beginnt um 16 Uhr, Ende für die letzte Gruppe ist um 19 Uhr. Bei der Anmeldung sollen Wünsche hinsichtlich der Gruppeneinteilung schon geäußert werden.
4. Am Montag, 26. November, um 20 Uhr, soll ein weiterer Kurs „Autogenes Training für Anfänger“ beginnen. Die Teilnehmer lernen, wie man sich richtig entspannen kann, wie die Konzentration gesteigert und Ein- oder Durchschlafstörungen beseitigt werden, wie man mehr Leistung bringen kann. Der Kurs erstreckt sich über acht Abende und kostet 50 Mark. Verbindliche Anmeldung ist bis zum 20. November erforderlich.
Anmeldungen für alle Kurse nimmt VHS-Außenstellenleiter K. Klar, Tel. 2760, entgegen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.10.1990


Elternbeirat neu gewählt
Hunderdorf.
Am Donnerstag lud der Kindergarten St. Nikolaus Hunderdorf zur Elternbeiratswahl ein. Der Elternabend sollte aber auch über das Thema „Was erlebt mein Kind im Kindergarten“ informieren, um so die Erzählungen des Kindes vom Kindergarten für die Eltern besser durchschaubar zu machen. Der Vortrag gab Aufschluß über das Freispiel und gezielte Angebote im Kindergarten, gab Einsicht in die Planungsarbeit und zeigte praktische Beispiele auf. Der bisherige Vorsitzende des Kindergarten-Elternbeirates Holzapfel informierte über die Aufgaben des Elternbeirates und gab einen Rechenschaftsbericht zum vergangenen Kindergartenjahr. Dann erfolgte die Wahl des neuen Beirates, die folgendes Ergebnis erbrachte: Elternbeiratsvorsitzender: Jörg Mildenberger. Beiräte: Peter Henke, Gaby Gürster, Josef Paukner, Eva-Maria Feldmeier. Ersatzbeiräte: Gisela Sandmann, Anneliese Häusler, Gabi Hieninger, Marianne Maier, Christa Kern.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.10.1990


Hentschirsch und Haimerl Vereinsmeister 1990
Alois Haimerl leitet weiterhin die Tennisabteilung Hunderdorf — Im vergangenen Jahr wurde viel geleistet
Hunderdorf. In der Jahreshauptversammlung der Tennisabteilung des SV Hunderdorf kamen verschiedene Angelegenheiten der Tennisabteilung und deren Aktivitäten zur Sprache. Neben den Neuwahlen stand auch die Siegerehrung in den einzelnen Vereinsmeisterschaften auf dem Programm. Die Abteilung steht finanziell auf gesunden Füßen. Alois Haimerl führt auch in den nächsten zwei Jahren die Abteilung. Eva Hentschirsch und Alois Haimerl wurden Vereinsmeister 1990.

Die Vereinsmeister und Mitglieder der Abteilungsleitung sowie 1. Vorsitzender Jürgen Tanne.

Zur Jahreshauptversammlung konnte der Abteilungsleiter neben den Mitgliedern auch Jürgen Tanne, den 1. Vorsitzenden des SV Hunderdorf, begrüßen. Dieser sprach den Aufwärtstrend des Tennissports in Deutschland an. Er meinte aber auch, daß in den Vereinen der Breitensport gefördert werden müsse. Dies sei bei der Tennisabteilung der Fall. Tanne dankte den Mitgliedern und der Abteilungsleitung für die geleistete Arbeit.
Der Bericht des Kassiers Wolfgang Zimmer zeigte deutlich auf, wie die Abteilung finanziell gewirtschaftet hat. Nachdem Zimmer die Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt hatte, kam bei der Bilanz heraus, daß die Abteilung finanziell „auf gesunden Beinen stehe“.
In seinem Tätigkeitsbericht informierte Abteilungsleiter Alois Haimerl umfassend über die Tätigkeiten der Abteilung. Er wies in diesem Zusammenhang auf die gute Zusammenarbeit innerhalb der Abteilungsleitung hin. Auf die sportlichen Aktivitäten eingehend, meinte Haimerl, daß es bei der Wundermühlrunde heuer besser für die Mannschaft gelaufen sei. Er führte dies auf die Tatsache zurück, daß nun vermehrt jüngere Spieler zum Einsatz gekommen seien. Erfreulich sei auch, daß die Forderungsspiele einen Aufschwung erfahren hätten. Bei den Vereinsmeisterschaften sei ebenfalls größeres Interesse festzustellen. Zwei bedeutende Projekte habe man in baulicher Hinsicht durchführen können. Si seine die Tennisplätze gedreht worden und eine Beregnungsanlage habe installiert werden können. Die Investitionen von etwa 20 000 Mark sei voll von der Gemeinde getragen worden. Das zweite Projekt sei mit dem Anschluß des Tennisheims an die Kanalisation verwirklicht worden. Das Tennisheim sei nun mit wohnlichem Mobiliar versehen. Um auch für die Kinder etwas zu tun, seien eine Schaukel und ein Sandkasten erstellt worden. Platzwart Markus Söldner habe stets für einen guten Zustand der Tennisplätze gesorgt.
Der Verein betreibe auch kontinuierliche Jugend- und Nachwuchsarbeit. Dabei ging Haimerl auf den Tenniskurs für Kinder ein, an dem sich unter Leitung von Heinz Hentschirsch etwa 30 Kinder von Mai bis September beteiligt hätten. Haimerl lobte den Eifer der jüngsten Tennisspieler und das Engagement von Trainer Heinz Hentschirsch.
Es folgte die Siegerehrung für die Vereinsmeisterschaften: Damen-Einzel: 1. Eva Hentschirsch, 2. Hermine Axinger, 3. Rosa Binder und Hannelore Suttner. Herren-Einzel: 1. Alois Haimerl, 2. Ewald Scherl, 3. Josef Hanner und Dieter Leonhardt. Trostrunde: 1. Karlheinz Schießl, 2. Wolfgang Greil. Damen-Doppel: 1. Hermine Axinger/Rosa Binder, 2. Waltraud Feldmeier/Eva Schwarzensteiner, 3. Martha Prommersberger/Monika Pielmeier, 4. Helga Schießl/Angela Lobmeier. Herren-Doppel: 1. Manfred Huber/Markus Söldner, 2. Josef Hanner/ Dieter Leonhardt, 3. Heinz Hentschirsch/Robert Neumaier und Ewald Scherl/Roland Rohmann.
Die anschließenden Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: 1. Abteilungsleiter: Alois Haimerl, 2. Abteilungsleiter Ernst Schick, Sportwart Dieter Leonhardt, Kassier Wolfgang Zimmer, Schriftführerin Brigitte Bittner, Jugendleiter Kornelius Klar, Schülerleiter Heinz Hentschirsch, Vergnügungswart Hans Grill. Mit einem Anerkennungspräsident wurden Werner Schönauer, Hermine Axinger, Wolfgang Zimmer und Heinz Hentschirsch bedacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.10.1990


Heimatverein unter neuer Führung
Johannes Fuchs 1. Vorsitzender — Mitgliederzuwachs um zehn Prozent
Steinburg. Der Heimat- und Fremdenverkehrsverein Steinburg e.V. wählte auf seiner Jahreshauptversammlung den in der Gaststätte „Zum Bergerbräu“ bisherigen Schriftführer Johannes Fuchs zu seinem 1. Vorsitzenden. Fuchs tritt die Nachfolge von Johann Petzendorfer an, der den Verein seit 1987 geleitet hatte und im März dieses Jahres überraschend gestorben ist.
Kassier Johann Hornberger berichtete, daß die Finanzlage des Vereins optimistisch in die Zukunft blicken lasse. Schriftführer Johann Fuchs hob in seinem Geschäftsbericht hervor, in den vergangenen drei Jahren sei es


Die neugewählte Vorstandschaft mit Bürgermeister Egon Weinzierl (hintere Reihe ganz rechts) und dem neuen Vorsitzenden Johannes Fuchs (hintere Reihe, 3. von links).

gelungen, für den Verein einen gebührenden guten Platz innerhalb der VG Hunderdorf zu erreichen. Dazu hätten besonders die Ortspartnerschaft mit Steinburg/Süderau, die Teilnahme an der Landesgartenschau in Straubing und ein neu aktiviertes Traditionsbewußtsein beigetragen. Es sei von Einheimischen und Feriengästen gleichermaßen anerkannt, wenn sich der Verein bemühe, durch ein Sonnwendfeuer, durch Beschilderungen von Wanderwegen oder durch die Errichtung einer Ruheinsel mit Totengedenkbrettern, einen sogenannten „sanften Tourismus“ zu fördern. Als nicht nebensächlich hob der Redner das Engagement des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins bei der Neugestaltung der Hausnummerierung vor einem Jahr hervor, bei der die Ortsnamen und bisherigen Bezeichnungen von Weilern und Einöden erhalten geblieben seien. Daß der Verein auf dem richtigen Weg sei, zeigte auch ein Mitgliederzuwachs von zehn Prozent, allein im vergangenen Geschäftsjahr. Das aufwendigste Vorhaben im kommenden Geschäftsjahr dürfte mit Sicherheit das für 1991 geplante 25jährige Gründungsfest sein, meinte Fuchs. Die Neuwahl brachte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Johannes Fuchs; 2. Vorsitzender Johann Feldmeier; Schriftführer Kornel Klar; Kassier Johann Hornberger. Die Vereinsausschußmitglieder: Maria Geiger, Hermine Obermeier, Andrea Petzendorfer, Ludwig Berger senior, Thomas Gürster, Josef Hornberger junior, Max Schötz, Rudi Obermeier und Uwe Volstedt. Worte des Dankes an alle Vereine sprach Bürgermeister Egon Weinzierl. Er hatte sich immer auf den Verein verlassen können, sagte Weinzierl, wenn es im Zusammenhang mit Fremdenverkehr Aufgaben zu lösen gegeben hatte.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.10.1990


Dekanatstag baute Brücken in die Tschechei
Zwölf böhmische Priester besuchten Dekanat Bogenberg — Erste Begegnung dieser Art im Bistum Regensburg
Bogen/Hunderdorf. Eine großartige Dokumentation der Gemeinschaft zwischen den Pfarreien und den Priestern aus der CSFR bildete am Freitagabend der Dekanatstag des Dekanates Bogenberg in Hunderdorf. Ein besonderer Grund zur Freude war die Begegnung mit zwölf Seelsorgern aus Westböhmen, denen die neue Freiheit diesen Besuch erst möglich machte. Im Mittelpunkt stand zunächst die Eucharistiefeier in der Pfarrkirche Hunderdorf, wo 33 Priester den Kapiteljahrtag feierten. In deutscher und tschechischer Sprache wurde dabei gebetet und gesungen. Anschließend berichtete ein tschechischer Geistlicher über die Lage der Kirche in seiner Heimat.

Die deutschen und tschechischen Priester feierten gemeinsam Gottesdienst in der Hunderdorfer Pfarrkirche mit Dekan Alois Möstl (am Ambo).

Nach dem feierlichen Einzug des Priesterkollegiums aus den Pfarreien Bogen, Bogenberg, Degernbach, Elisabethszell, Haibach, Haselbach, Hunderdorf, Konzell, Mitterfels, Neukirchen, Oberalteich, Parkstetten, Perasdorf, Pfelling, Rattenberg, Sankt Englmar, Windberg und den Pfarrern aus den Dekanaten Cheb (Eger) und Sokolov (Falkenau) mit den Orten Eger, Franzensbad, Asch, Königsberg, Schönbach-Luby, Marienbad, Graslitz, Elbogen-Locket, Einsiedel-Mnichov, Tepl. Indrichovice und Schwoising stellte Dekan Möstl fest: „Wir haben in unserem Bereich Pionierarbeit geleistet.“ Denn diese Art der Begegnung zwischen Katholiken aus Bayern und der Tschechoslowakei ist zum ersten Mal in der Diözese Regensburg geschehen!“ Man habe im Juli bereits Kontakte durch einen Besucher der Bogener in Tepl aufgenommen. Damals habe Man erfahren, daß fast jeder der tschechischen Mitbrüder im vergangenen Regime unter Berufsverbot stand, daß viele jahrzehntelang im Gefängnis oder Arbeitslager litten.
In wenigen Tagen feiere man das Fest des heiligen Wolfgang. Er sei nicht nur der Patron der Diözese Regensburg, vielmehr habe er vor 1000 Jahren auch das Bistum Prag gegründet und sei damit der Bischof zweier Völker gewesen, denen in diesem Jahrhundert auf beiden Seiten viel Unrecht geschehen sei. Gemeinsames Anliegen wäre heute und immer, daß Deutsche und Tschechen einander verzeihen und einer guten Zukunft entgegengehen unter dem Leitwort: „Die Zukunft gehört den Glaubenden“.
Im vollbesetzten Gasthaus Edbauer eröffnete Dekanatsratsvorsitzender Josef Lex die Versammlung. Er freue sich, daß diese grenzübergreifende Gemeinschaftsveranstaltung ein so großes Echo gefunden habe. Lex wünschte, daß die eben geknüpften Beziehungen kein Strohfeuer wären, sondern dauernd bestehen blieben. Die Kirche in Böhmen, begann Pfarrer Janousek, sei eine total andere als hier. In seiner Pfarrei beispielsweise zähle er 13 verschiedene Nationalitäten, alles Leute, die kaum Beziehungen zum Glauben bezeugten. Erst seit 1950 dürfe man wieder Tauf- und Trauungsbücher führen, die alten hätte der Staat konfisziert. Es herrsche großer Priestermangel. Er müsse zu seiner noch vier andere Kirchen versorgen: Kirchen, die alle in einem erbarmungswürdigen Zustand wären. Als Priester arbeite er sozusagen als Mädchen für alles: er müsse haushalten, die Kirche reparieren, Handwerker besorgen und könne keine Hilfe von der Gemeinde erwarten. Von den 2000 Einwohnern in seinem Ort gingen höchstens 20 bis 30 Leute in die Sonntagsmesse. Jetzt kämen auch wieder vereinzelt junge Eltern mit ihren Kindern zur Taufe. Sie müßten vorher über die einfachsten Glaubensgrundsätze unterrichtet werden und könnten nicht einmal ,das „Vater unser“ beten. Seit der Wende dürftet in der Schule Religionsunterricht gegeben werden, allerdings nur auf freiwilliger Basis. Die Teilnehmerzahlen wüchsen sehr langsam und es mangele an Büchern und jeglichem Anschauungsmaterial. Trotzdem stehe man hoffnungsvoll am Anfang eines neuen christlichen Lebens und befinde sich auf der Suche, nach dein besten Weg, die : Menschen wieder zu Christus zu führen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.10.1990

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