1996-04

Der Bayerwaldverein war wieder aktiv
Über hundert Mitglieder – Landesverband erschwert IVV-Wandertage
Hunderdorf.
(xk) Gut besucht war die Jahreshauptversammlung des Bayerwaldverein Hunderdorf am Freitag im Gasthaus Sandbiller. Vorsitzender Werner Schwarzensteiner berichtete über das aktive Vereinsgeschehen im zurückliegenden Jahr und wies auf anstehende Maßnahmen für dieses Jahr hin, wobei der Verein wiederum stark gefordert sei, was den Mitgliedern besonderes Engagement abverlange.
In seinen Ausführungen über auf das zurückliegende Vereinsgeschehen berichtete Schwarzensteiner, daß drei Neuaufnahmen verzeichnet werden konnten und der Verein nunmehr 108 Mitglieder zähle. Es seien im Berichtszeitraum drei Versammlungen und zwei Vorstandssitzungen abgehalten sowie der Vereinsball organisiert worden. Desweiteren erfolgte die Beteiligung an verschiedenen Gartenfesten und Ortsmeisterschaften. Der Vorsitzende freute sich, daß heuer der Wandertag besonders gute Resonanz fand und einer der bestbesuchtesten Wanderveranstaltungen des Vereins überhaupt war. Es hätten 65 auswärtige Gruppen und neun Ortsvereine teilgenommen. Es gelte nun, so Schwarzfischer, bei den Wandertagen der auswärtigen Wandervereine wieder Gegenbesuche abzustatten.
Dank richtete Vorsitzender Schwarzensteiner an die Gemeinde, voran ersten Bürgermeister Peschke, für die Überlassung des Bauhofes zur Ausrichtung den IVV-Wandertagen, was für den Verein ideal sei. Ein besonderes Dankeschön richtete der Sprecher auch an die Herbergsfamilie Sandbiller für die großzügige Unterstützung, an die Pokal- und Geldspender, und Mitglieder.
Vereinskassiererin Sylvia Sosnovski-Hupperts berichtete über die Einnahmen und Ausgaben des Vereins, wobei sich zeigte, daß der Kassenstand zufriedenstellend ist, aber keine großen Sprünge erlaube.
Der zweite Bürgermeister Hans Hornberger zollte den vielfältigen Aktivitäten des Bayerwaldvereins ein Lob. Er freute sich, daß er bei der Wanderveranstaltung als Schirmherr fungieren durfte. Der Redner appellierte an die Mitglieder, den Vorstand gut zu unterstützen, insbesondere auch bei den zu besuchenden auswärtigen Wanderveranstaltungen. Die Gemeinde, so Hornberger, werde dem Bayerwaldverein auch weiterhin helfend zur Seite stehen.
Der Vorsitzende verwies auf die Jubiläumsfeste hin und freute sich, daß auch zwei neue Fahnenbegleiterinnen zur Verfügung stehen. Er ging auch auf die Schreiben des Landesverbands-Präsidenten bezüglich der Neuregelungen für die IVV-Wanderveranstaltungen ein. Es gehe insbesondere um die Erhöhung der Preise für die Medaille, IVV-Stempel und Startenkarten. Am schlimmsten seien jedoch die abgeschlossenen Sponsorenverträge, die bedeuten, daß kein Verein mehr eigene Getränke verkaufen könne. Dies habe viel Unmut bei den Vereinen ausgelöst. Nach langem Hick-Hack bleibe es nunmehr für heuer beim alten, lediglich ein Beitrag von 230 Mark müsse extra bezahlt werden. Für kommendes Jahr zeichne sich ab, daß die Gebühr für die Medaillen- und die Startkarten erhöht werden und die Getränke vom Sponsor bezogen werden müßten, sofern nicht eine Ausnahmeregelung gemacht werden könne.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.04.1996


AUF INITIATIVE DES SPORTVEREINS wurde unter Leitung des Hunderdorf Ortsverbandes des BRK ein Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt. In acht Doppelstunden wurde von den Ausbildern Ludwig Niedermeier und Werner Fischer lebensrettende Maßnahmen bei Unfällen aller Art anschaulich in Theorie und Praxis vermittelt. Der Vorsitzende des SV, Peter Henke und Bürgermeister Gerhard Peschke gratulierten allen Teilnehmern zur bestandenen Abschlußprüfung, die von Dr. Michael Hartmann abgenommen wurde. Sie betonten, daß viele der Teilnehmer als Sportler oder Betreuer aktiv tätig seien und nun sofort bei Unfällen helfend eingreifen könnten. Henke dankte den Ausbildern und Dr. Hartmann mit einem Präsent und den Teilnehmern für die Bereitschaft, sich in Erster Hilfe ausbilden zu lassen, sowie den Ausbildern des Ortsverbandes Hunderdorf für die Leitung des Kurses. — Unser Bild zeigt die Teilnehmer mit Bürgermeister Gerhard Peschke, Dr. Hartmenn, Ausbilder Werner Fischer und Vorsitzendem Peter Henke. (Foto: ih)
Quelle: Bogener Zeitung, 02.04.1996


Wenn die Kraft zu Ende geht,
ist das Ende die Erlösung.

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meinem geliebten Mann, unserem herzensguten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn Heinrich Schreiner
Mitglied der FFW Gaishausen, der KuSK und der Marianischen Männerkongregation Hunderdorf

* 28. 11. 1919    + 1. 4. 1996
Irlach, Niedermenach, Moosbach, Steinburg, Neukirchen, Windberg, Bogen, den 2. 4. 1996
In tiefer Trauer:
Franziska Schreiner, Gattin
Manfred Schreiner, Sohn mit Gattin Martina
Rita Krieger, Tochter mit Gatten Ludwig
Franziska Preiß, Tochter mit Gatten Robert
Markus, Julia, Nadine, Johanna, Enkelkinder
Johann Schreiner, Bruder mit Familie
Alfons Schreiner, Bruder mit Familie
Willi Schreiner, Bruder mit Familie
Xaver Schreiner, Bruder mit Familie
Paula Pielmeier, Schwester mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Aussegnung heute, Dienstag, um 18.15 Uhr in Hunderdorf; anschließend Sterberosenkranz. Trauergottesdienst am Mittwoch, den 3. 4. 1996, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.04.1996


Gemeinderat vergibt Aufträge für die Schule
Außenbereichssatzung „Haselquanten“ beschlossen – Ärger mit Hundekot auf den Gehwegen
Hunderdorf
(xk) In seiner letzten Sitzung befaßte sich der Hunderdorfer Gemeinderat zunächst mit der dritten Änderungssatzung zur Abwälzung der Kleineinleiterabgabe. Nachdem sich die gesetzliche Grundlage geändert hatte, wurde die Satzungsänderung einstimmig beschlossen. Hiernach wird der Abgabesatz rückwirkend ab 1995 mit 30 Mark festgesetzt (bisher 35 Mark) und beträgt erst ab dem kommenden Jahr wieder 35 Mark.
Dann legte Bürgermeister Gerhard Peschke verschiedene Submissionsergebnisse vor. Hiernach wurden weitere Aufträge für die Sanierung der Hauptschule in Hunderdorf vergeben. So erhielt der billigste Angebotssteller den Auftrag für die Blitzschutzanlage bei einem Angebotspreis von 10 000 Mark. Die Küche für das Lehrerzimmer wurde bei einer Auftragssumme von rund 7 500 Mark vergeben. Die Malerarbeiten für die Hausmeisterwohnung wurden bei einer Auftragssumme von rund 5 700 Mark zugeschlagen. Ferner wurde der Bodenverlag für die Hausmeisterwohnung bei einer Auftragssumme von rund 5900 Mark vergeben.
Zahlreiche Bauanträge behandelt
Zu den eingereichten Bauplänen wurde einstimmig das gemeindliche Einvernehmen hergestellt: Überdachung der bestehenden Fahrsilos und Anbau einer Gerätehalle in Röhrnau 3. Errichtung einer Doppelhaushälfte mit Garagen in der Kiefernstraße 1. Errichtung einer Doppelhaushälfte mit Büro und Garagen in der Kiefernstraße 1. Anbau eines Büro- und Lagerraumes an die bestehende Werkstatt in Thananger Straße 2., Vorbescheid für Wohnhausneubau und Garage in der Apoiger Straße. Folglich nahm der Gemeinderat Kenntnis von einem Verlängerungsantrag für die wasserrechtliche Erlaubnis für den Fischweiher in Hoch. Hierzu wurde seitens des Gemeinderates festgelegt, daß Einwendungen seitens der Gemeinde für die weitere Erlaubniserteilung nicht bestehen.
Vergeben wurde der Auftrag für eine Kamerabefahrung des Lintacher Grabens im Bereich der Verrohrungen im Ortsbereich. Kostenpunkt: rund 1 300 Mark. Diese Untersuchung wird notwendig im Zuge der wasserrechtlichen Bearbeitung der Umgestaltung des Einmündungsbereiches Hauptstraße/Thananger Straße, womit auch die Oberflächenwasserableitung verbessert werden soll. Einstimmig beschlossen wurde auch der Erlaß einer Außenbereichsatzung Haselquanten. Hiernach werden Grundstücke zum der Satzung einbezogen. Für die Genehmigung von Baugesuchen können im Geltungsbereich Baugenehmigungen nicht mehr versagt werden, mit der Begründung, daß die Grundstücke im Außenbereich liegen.
Für weitere Buswartehäuschen
Folglich informierte der Bürgermeister den Gemeinderat über den Arbeitsplan der Flurbereinigung. Hiernach ist nunmehr der Bereich Steinburg/Gaishausen zur Anordnung im nächsten Jahr vorgetragen. Desweiteren gab Bürgermeister Peschke ein Schreiben des Landratsamtes bekannt, wonach im Rahmen des öffentlichen Personennahverkehrs an Bushaltestellen Wartehäuschen aufgestellt werden, unter der Voraussetzung, mindestens fünf Fahrgäste zusteigen. Der Gemeinderat ist grundsätzlich dafür, weitere Haltestellen zu melden, sofern die Bedingungen gegeben sind. Hierfür sind Vorschläge erbeten.
Weiterhin berichtete der Bürgermeister über vorliegende Beschwerden bezüglich Hundekot am Geh- und Radweg, aber auch an sonstigen Bürgersteigen. Es wurde darauf hingewiesen, daß derartige Verunreinigungen unzulässig sind und der Satzung über die Reinhaltung öffentlicher Gehwege widersprechen. Die Gemeinde appelliert deshalb an die Hundehalter mit der Bitte, Sorge dafür zu tragen, daß die Hunde nicht mehr den Geh- und Radweg einschließlich Seiten- und Böschungsflächen oder sonstigen Bürgersteige verunreinigen. Ansonsten sieht sich die Gemeinde veranlaßt, Maßnahmen gegen die betreffenden Hundehalter einzuleiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.04.1996


Achatz weiter Chef des Stammtisches
Viele Aktivitäten des Vereins — Jahresversammlung mit Neuwahlen
Großlintach.
(xk) Am Samstag fand die Jahresversammlung mit Neuwahlen des Stammtisches Lintach-Hunderdorf im Gasthaus Plötz-Schlecht statt. Dabei wurde der bereits 18 Jahre an der Vereinsspitze stehende Hans Achatz einmütig wiedergewählt. Die Rückschau und der Ausblick auf das Vereinsgeschehen zeigten, daß der Stammtischverein mit vielen Aktivitäten aufwartet.
Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche in Hunderdorf eröffnete Vorsitzender Hans Achatz im Vereinslokal die gutbesuchte Jahreshauptversammlung. Für die Mitarbeit und Unterstützung bei den vielen Vereinsaktivitäten sagte Achatz allen Vorstandsmitgliedern und allen Helfern ein besonderes Dankeschön, ebenso an die Herbergsfamilie Plötz-Schlecht. Zweiter Schriftführer Willi Veh erstattete sodann der Versammlung Bericht über das aktive Vereinsgeschehen beim Stammtisch. So wurde unter anderem das Maibaumaufstellen durchgeführt, eine Wanderung abgehalten, ein Zweitages-Ausflug veranstaltet und ein Sommerfest mit Bildersuchwanderung organisiert.
Weiterhin folgte eine Christbaumversteigerung, eine Advent- und Nikolausfeier und mit dem Weiberfasching und Rosenmontagsball wurden zwei Faschingsveranstaltungen abgehalten. Auch bei der Priminzfeier in Oberalteich war der Verein vertreten.
Xaver Kern sprach im Namen aller Mitglieder an Vorsitzenden Hans Achatz ein besonderes Dankeschön aus für seine engagierte Tätigkeit und für das rege Geschehen beim Stammtisch. Der Dank galt auch allen, die die Vereinsarbeit unterstützt haben. Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender: Hans Achatz, zweiter Vorsitzender: Xaver Sporrer, Schriftführerin: Sylvia Reiner, zweiter Schriftführer: Willi Veh, Kassier: Anna Plötz, zweiter Kassier: Hans Schroll, Theaterleiter: Ernst Sacher, EC-Abteilungsleiter: Karl Spranger, stellvertretender EC-Abteilungsleiter : Franz Feldmeier, Beiräte: Leo Reiner und Hans Hecht.
In seinem Ausblick auf das Jahr 1996 stellte Hans Achatz wieder viele Veranstaltungstermine vor, die zeigen, daß beim Stammtischverein auch in Zukunft wieder einiges geboten ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.04.1996


Vorzeitiger Kanalbau-Antrag vertagt
Geringfügige Satzungsänderungen beschlossen — Vom Gemeinderat
Windberg.
(xk) Bei der kürzlich im Sitzungssaal stattgefundenen Sitzung des Gemeinderates legte Bürgermeister Dietmar Schmidbauer den Entwurf des Antrages auf vorzeitigen Baubeginn der Kanalbaumaßnahme Windberg-Ochsenweiher-Herrnbirket vor. Die Kosten belaufen sich auf über 700 000 Mark, wobei die Finanzierung jedoch nicht gesichert ist. Nachdem auch der Haushaltsplan noch nicht feststeht, wurde der Antrag zur Haushaltsberatung und auf die Entscheidung durch den neuen Gemeinderat verwiesen.
Zu einem Bauantrag auf Errichtung eines Schreinereigebäudes in Irensfelden, Weiherweg 4, wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt mit der Maßgabe, daß ein Parken auf der Gemeindestraße nicht erfolgen darf. Weiterhin wurde zum Bauplan für die Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Windberg, Am Anger 30, die Genehmigung im Freistellungsverfahren festgestellt.
Sodann wurden Änderungssatzungen für die Wasserabgabesatzung sowie die Beitrags- und Gebührensatzung hierzu beschlossen. Damit wird förmlich das Versorgungsgebiet auch für den Bereich „Steinhöhe“ und „Am Anger, Hausnummern 8 und 10 bis 37″ festgeschrieben. Weiterhin wurde aufgrund geänderter Gesetzesvorschrift die dritte Änderungssatzung für die Erhebung der Kleineinleiterabgabe beschlossen. Dadurch ergibt sich für die Jahre 1995 und 1996 ein ermäßigter Abgabesatz von 30 Mark pro Person. Bisher waren bereits 35 Mark festgesetzt. Dieser Betrag wird nun erst ab 1997 verbindlich.
Zur Kenntnis gab der Bürgermeister ein Schreiben des TÜV, womit eine technische Untersuchung der Kinderspielplätze angeboten wurde. Hierzu wurde vom Gemeinderat konstatiert, daß eine derartige Untersuchung nicht erforderlich ist. Es erfolgt eine laufende Überprüfung durch Gemeindepersonal sowie durch den bestellten Sicherheitsbeauftragten.
Folglich wurde dem Gemeinderat der Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 1995 durch Vorsitzenden Bernhard Suttner vorgestellt. Dabei sind keine besonderen Beanstandungen enthalten. Angeregt wurde, daß Zuschüsse der Pfarrei für den Kindergartenbetrieb an die Gemeinde als Träger des laufenden Unterhalts gegeben werden sollte, nachdem der Kindergarten gut ausgestattet ist. Zu Bedenken gab der Prüfungsausschuß an den neuen Gemeinderat, ob nicht künftig eine Reduzierung des Fuhrparks möglich ist, nachdem die Unterhaltungskosten sehr hoch seien.
Eingehend geprüft hatte der Ausschuß auch die vier Kredite und die Zinszahlungen. Danach beläuft sich die momentane Verschuldung zum 1. Januar 1996 auf 937 149 Mark. Die Zinsen bezifferten sich 1995 auf 62 362 Mark. Es wurde festgestellt, daß geäußerte Vorwürfe im Zuge des Wahlkampfes bezüglich der angeblich versteckten Kreditaufnahme haltlos sind. Die mehrheitlich vom Prüfungsausschuß gegebene Empfehlung, die Urheber und Verbreiter der Vorwürfe zur öffentlichen Rücknahme aufzufordern, wurde sodann lebhaft und konträr diskutiert. Seitens der NWG wurde schließlich eine diesbezügliche Richtigstellung in Aussicht gestellt.
Abschließend wurde vom Gemeinderat einstimmig die Jahresrechnung 1995 mit Solleinnahmen und – ausgaben in Höhe von 1 827 136 Mark festgestellt.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.04.1996


Großer Dank für Martha Hofmann
Der Seniorenclub feierte sein 20jähriges Bestehen
Hunderdorf. (xk) Am Sonntag konnte der Seniorenclub Hunderdorf sein .20jähriges Bestehen feiern. Eigentlich reicht die Seniorenbetreuung in Hunderdorf schon bis Mitte der 50er Jahre zurück. Damals betreute schon Martha Hofmann, die über das Rote Kreuz Seniorenbetreuerin von Bogen war, auch die älteren Leute aus Hunderdorf mit. Am 7. April 1976 gründeten dann 23 engagierte Frauen aus der Pfarrei Hunderdorf den Seniorenclub und ernannten Martha Hofmann zu ihrer Vorsitzenden. Der damalige

Die Gründungsmitglieder mit Vorsitzender Martha Hofmann, Pfarrer Pater Wolfgang, Bürgermeister Gerd Peschke und PGR-Vorsitzendem Josef Zollner. (Foto: hk)

Pfarrer Ruß war darüber sehr erfreut, denn endlich hatte die Pfarrgemeinde auch einen Treffpunkt, wo sich die Senioren zusammenfinden konnten.
Ihr 20jähriges Bestehen begannen die Senioren am Sonntag mit einem feierlichen Gottesdienst, den Pfarrer Pater Wolfgang Vos zelebrierte. Pater Wolfgang sagte, daß der Seniorenclub eine wichtige Rolle in der Pfarrgemeinde spiele, wo die älteren Leute immer willkommen seien. Hier treffe man sich mit Gleichgesinnten und könne über alles reden; oft auch über Dinge, die man in der Familie nicht bereden könne. Er wünschte allen Senioren noch viele Jahre im Kreise des Seniorenclubs und sagte besonders Martha Hofmann ein herzliches Vergelts Gott für die Arbeit in den zwanzig Jahren.
Nach dem Gottesdienst kam man dann im Gasthaus Baier-Edbauer zu einer kleinen Feierstunde zusammen. Vorsitzende Martha Hofmann hielt einen Rückblick über das Vereinsgeschehen während der zwanzig Jahre. Sie freute sich darüber, daß von den Gründungsmitgliedern am Festtage noch Frau Reichelt, Frau Thoma, Frau Rinkl und Frau Heilmann unter ihnen sein konnten. In ihrem Rückblick erwähnte Martha Hofmann besonders die beliebten Faschingsveranstaltungen, Weihnachtsfeiern und Muttertagsfeiern, den Besuch des Volksfestes und auch über Bildungsvorträge, Gesundheitsvorträge und Bastelabende konnte sie berichten. Eine Selbstverständlichkeit war es auch immer, daß man den Geburtstagskindern gratulierte. Im Jahre 1981, als Pfarrer Högner nach Hunderdorf kam, begann die „Reiselust“ der Senioren. Frau Hofmann hob hervor, daß Pfarrer Högner ein guter Reiseleiter war und konnte mit Stolz feststellen, daß man in den zwanzig Jahren Vereinsbestehen 75 Fahrten unternahm. Besonders erfreulich sei es auch, daß man seit 1987 eine Tanzgruppe mit 18 Personen im Club habe, meinte die Vorsitzende. Heute zähle der Verein stattliche 47 Mitglieder, teilte sie den Zuhörern mit. Leider seien auch in den zwanzig Jahren 46 Mitglieder verstorben. Zum Schluß ihres Rückblickes bedankte sich Frau Hofmann auch bei der Gemeinde und beim Landratsamt für die Unterstützung.
Bürgermeister Gerd Peschke gratulierte dem Seniorenclub zu seinem 20jährigen Bestehen. Er hob hervor, daß die Gemeinde stolz auf diese Einrichtung sei, denn sie biete den Senioren sehr viel. Der Bürgermeister lobte, daß dies besonders der Verdienst von Martha Hofmann sei und dankte ihr für die vielen Aktivitäten. Auch der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Josef Zollner beglückwünschte den Seniorenclub und dankte im Namen des Pfarrgemeinderates der „guten Kraft“, Martha Hofmann, für ihre Arbeit und ihr Engagement. Nach dem offiziellen Teil unterhielt man sieh noch über die eine oder andere Zusammenkunft in früheren Zeiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.04.1996


Feier zum 70jährigen Bestehen
FFW-Hauptversammlung – Ehrungen nur mehr für wirklich Aktive
Gaishausen.
(xk) Am Sonntag abend fand im Gasthaus Karl Solcher in Ehren die Jahreshauptversammlung der FFW statt. Vorsitzender Johann Dietl berichtete über die Ereignisse und Veranstaltungen im abgelaufenen Vereinsjahr sowie über die Teilnahme an Gründungsfesten und Fahnenweihen. Auch an verschiedenen Veranstaltungen im Gemeindebereich nahm die Feuerwehr Gaishausen teil. Vorausschauend nannte er das Floriansfest, das am 28. April stattfindet. Ein Maibaum wird wieder aufgestellt, ein Gartenfest soll am 28. Juli stattfinden und an mehreren Gründungsfesten und Fahnenweihen müsse die Wehr heuer teilnehmen. Ebenfalls sei eine kleine Feier zum 70jährigen Bestehen der Gaishausener Wehr im September geplant.
Kommandant Dieter Kricke gab dann seinen Rechenschaftsbericht ab. Er sagte, daß die Wehr im vergangenen Jahr einmal ausrücken mußte und zwar zum Wohnhausbrand der Familie Klein in Steinburg. Zur Information und Weiterbildung mußten vom Kommandanten und seinem Stellvertreter Xaver Grill mehrere Dienstversammlungen und Schulungen besucht werden und die aktiven Feuerwehrkameraden hatten ebenfalls wieder viele Stunden aufzubringen, um ihren Ausbildungsstand aufzufrischen und Geräte und Gerätehaus instandzuhalten.
Wegen der staatlichen Feuerwehrehrung, der Verleihung des Feuerwehr-Ehrenzeichens, gab Kricke den Inhalt eines Schreibens des Landratsamtes bekannt. Dieses Schreiben besage, so Kricke, daß ab sofort der Vorschlagsliste ein entsprechender Übungsplan der letzten drei Jahre über die Teilnahme am aktiven Dienst der zu ehrenden Feuerwehrleute beizulegen sei, da erneut festgestellt werden mußte, daß bei den Vorschlägen für die Verleihung von Ehrenzeichen für 25- und 40jährige Dienstzeit große Zweifel an der aktiven Dienstzeit der vorgeschlagenen Feuerwehrleute bestehe. Das heiße also, so Kricke weiter, wenn eine Ehrung in Anspruch genommen werden soll, genau nach Aktivität ausgewählt werden müsse und daß solche Feuerwehrkameraden, die zwar 25 oder 40 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr erfüllt hätten, aber nicht mehr aktiv waren, keine staatliche Ehrung erfahren könnten.
Der Kommandant verteilte dann noch die Übungspläne und verabschiedete zwei Feuerwehrmänner, nämlich Alois Mühlbauer sen. Und Johann Schlecht, nach Vollendung des 60. Lebensjahres aus dem aktiven Dienst. Kommandant Kricke freute sich besonders, daß auch wieder drei neue Männer in die Wehr aufgenommen werden konnten. Josef Kronfeldner jun., Christian Erber und Fritz Rümmelein traten der Wehr bei. Zum Schluß seines Rechenschaftsberichtes dankte er den Feuerwehrkameraden für ihre Aktivität, dem Vorstand und der Vorstandschaft für die gute Zusammenarbeit sowie einem Stellvertreter und den Gruppenführern. Sein besonderer Dank galt aber auch der Gemeinde, Bürgermeister Gerd Peschke, der immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr habe.
Dann folgte der Schriftführerbericht von Hildegard Kricke, der neben den verschiedenen Niederschriften auch die Anfrage der FFW Hunderdorf wegen der Übernahme der Patenschaft anläßlich ihrer Fahnenweihe mit Gründungsfest im Jahre 1998 aufzeigte.
Bürgermeister Gerd Peschke zollte der Gaishausener Wehr im Namen der Gemeinde Dank und Lob, denn diese Wehr, so der Bürgermeister, bereite der Gemeinde keine Sorgen. Der Bürgermeister hob hervor, daß die Feuerwehren auch als kulturelles Element nicht mehr wegzudenken seien und sagte: „Mit den Feuerwehren haben wir eine Bürgerinitiative im besten Sinne des Wortes.“ Deshalb sei seitens der Gemeinde und des Gemeinderates überhaupt nicht daran zu denken, daß die Wehren im Gemeindebereich zusammengelegt werden, fuhr der Bürgermeister fort.
Die Gemeinde Hunderdorf habe über 200 aktive Feuerwehrmitglieder. Mit den passiven Mitgliedern seien dies zehn Prozent der Bevölkerung, stellte Peschke fest. Er gab auch bekannt, daß die Gemeinde im Jahr rund 40000 Mark für das Feuerlöschwesen ausgebe. In Sachen Feuerwehrverband sagte Peschke, daß nach Rücksprache mit dem Bayerischen Gemeindetag, momentan ein Beitritt nicht notwendig sei, wenn hier aber Notwendigkeit bestünde, werde man auch beitreten.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.04.1996


Karl Obermeier neuer Schützenkönig
Neuwahlen und Proklamation bei der Schützenkameradschaft
Hunderdorf.
(xk) Am Samstag fand die Jahresversammlung der Schützenkameradschaft Hunderdorf im Gasthaus Deschl, Hofdorf, statt. Neben umfangreichen Berichten, der Proklamation der Jahresmeister und Schützenkönige, standen auch Neuwahlen auf der Tagesordnung.
Schützenmeister Karl Liebl berichtete über das vergangene Jahr, über die zahlreichen Veranstaltungen und Wettkämpfe, an denen teilgenommen wurde. Sein Dank galt allen Mitgliedern für die zahlreiche Beteiligung an diesen Veranstaltungen.
Im Bericht des Sportleiters Jürgen Scheffert wurden den Mitgliedern die hervorragenden Leistungen der einzelnen Schützen mitgeteilt. Vor allem bei der Sektionsmeisterschaft 1995 konnten die Hunderdorfer Schützen in vier Disziplinen in der Mannschaftswertung jeweils den ersten Platz belegen. In all diesen Klassen stammten die Sieger der Einzelwertung auch aus Hunderdorf.
Im Bericht des Jugendleiters Karl Obermeier sen. kam zum Ausdruck, daß die Begeisterung der Jugendlichen am Schießsport in letzter Zeit stark nachgelassen hat. Schriftführer Max Höcherl gab in seinen Ausführungen Einblick in die Arbeit des Vereinsausschusses und berichtete über die zahlreichen Sitzungen und den Problemen die dort behandelt wurden.
Sektionsschützenmeister Richard Bemmerl fand lobende Worte für den Verein und bedankte sich bei den Verantwortlichen für die gute Arbeit. Er richtete aber auch den Appell an alle, die Jugend als Stütze des Vereins besser zu fördern. Bürgermeister Hornberger überbrachte die Grüße der Gemeinde Hunderdorf und wünschte den Schützen für das bevorstehende 25jährige Gründungsfest alles Gute.
Nach der Verteilung von zahlreichen Urkunden fand die Proklamation der Jahresmeister und Schützenkönige statt. Jahresmeister 1999 Luftgewehr Damenklasse: 1. Michaela Liebl, 2. Therese Kreuz. – Luftgewehr Schützenklasse: 1. Karl Liebl, 2. Armin Mauerer, 3. Karl Obermeier sen. – Luftgewehr Jugendklasse: 1. Stefan Rinkl. – Schützenklasse Luftpistole: 1. Martin Schötz, 2. Werner Hintzen, 3. Jürgen Scheffert. – Schützenkönige 1996 Schützenklasse: 1. Karl Obermeier jun., 2. Thomas Lichtl, 3. Helmut Kerscher. – Schützenkönige 1996 Jugendklasse: 1. Stefan Rinkl, 2. Andreas Liebl, 3. Kerstin Wittmann.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Schützenmeister Karl Liebl, zweiter Schützenmeister Josef Liebl, Sportleiter Therese Kreuz, Jugendleiter Karl Obermeier sen., zweiter Jugendleiter Armin Mauerer, Schriftführer Max Höcherl, Kassier Christine Rinkl, zweiter Kassier Elke Ebert, Waffenwart Karl Obermeier sen. Beisitzer: Josef Ebert, Egon Höcherl und Erich Schötz, Kassenprüfer Xaver Hagn und Josef Eberth. Als Fahnenjunker stellten sich Max Edbauer und Andreas Liebl zur Verfügung. Anschließend wurde das Festprogramm für das 25jährige Gründungsfest vom 14. bis 17. Juni 1996 besprochen.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.04.1996


Hunderdorf erinnert an Eisenbahn
Ortschronist erstellte informative Text- und Bildtafel
Hunderdorf. (xk) Auch die Gemeinde Hunderdorf erinnert an die 100jährige Geschichte der Eisenbahn. Aus diesem Anlaß wurde eine Informationstafel an der ehemaligen Bahnhofshalle in Hunderdorf angebracht, die vom Ortschronisten Kornel Klar als informative Text- und Bildtafel angefertigt worden war. Sie stellt prägnant die Geschichte der ehemaligen Eisenbahn dar.
So gibt die Informationstafel Aufschluß darüber, daß erst 60 Jahre nach der ersten deutschen Eisenbahnfahrt von Nürnberg nach Fürth

Informationstafel am ehemaligen Bahnhofsgebäude erinnert an die Bahngeschichte. (Foto: xk)

erstmals das sogenannte Bayerwaldbockerl von Straubing über Bogen, Bärndorf, Hunderdorf und Steinburg weiter in den Bayerischen Wald ratterte. Am 5. Dezember 1896 wurde die Strecke Steinburg-Konzell eröffnet.
Der Bahnhof in Hunderdorf sollte auf der Edbauer-Wiese bei Zollner errichtet werden. Dagegen waren jedoch die Windberger. So wurde der hölzerne Bau des Bahnhofs in Apoig aufgestellt. Nach dem letzten Krieg erwies sich der Bahnhof als zu klein und wurde aber erst 1960 mit einem Ziegelanbau erweitert. Ein Teil des Vorplatzes erhielt eine Teerdecke. Bis in die sechziger Jahre zog eine Dampflok die Personen- und Güterwagen, die dann von Diesel-Triebwagen abgelöst wurde.
Das 100jährige Jubiläum sollte die Waldbahn nicht feiern können. Trotz vieler Eingaben wurde 1984 der Reisezugverkehr zwischen Steinburg und Miltach eingestellt. Schon am Samstag, den 29. November 1986 fuhr der letzte Zug zwischen Steinburg und Bogen. Bürgermeister Egon Weinzierl und viele Bürger von Hunderdorf gaben dem Zug das letzte Geleit. Ende 1987 wurden die Geleise beseitigt. Schon ein Jahr später hat der Landkreis mit dem Ausbau eines Geh- und Radweges auf der ehemaligen Eisenbahntrasse begonnen.
Weiterhin schreibt der Ortschronist: Was vor 90 Jahren unter großen Mühen geschaffen und als Jahrhundertwerk im Verkehrswesen gepriesen wurde, war auf einmal nicht mehr rentabel. Der ganze Personen- und Güterverkehr mußte auf die Straße verlagert werden. Abschließend ist die Geschichtstafel bebildert mit einer Seitenansicht des Bahnhofes in Hunderdorf sowie mit der früheren Dampflok und dem zuletzt fahrenden Triebwagen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.04.1996


Mittagsbetreuung wird befürwortet
Schulverband Hunderdorf tagte – Über Ankauf von Stühlen beraten
Hunderdorf/Neukirchen/Windberg.
(xk) Bei der kürzlich im Sitzungsaal der Gemeinde Windberg stattgefundenen Schulverbandsversammlung legte Vorsitzender Dietmar Schmidbauer zunächst den Antrag auf Einführung einer Mittagsbetreuung an der Volksschule in Hunderdorf vor. Danach sollen Kinder, besonders aus der ersten Klasse, nach Schulunterricht noch bis etwa 13 bzw. 13.30 Uhr betreut werden. Nach Beratung beschloß die Schulverbandsversammlung einstimmig, grundsätzlich die Trägerschaft für die Mittagsbetreuung an der Volksschule zu übernehmen mit der Maßgabe, daß die Finanzierung gesichert und die staatlichen Zuschüsse und die Elternbeiträge kostendeckend sind. Der Schulverbandshaushalt selbst darf nicht belastet werden. Der Antrag auf Staatszuschuß zur Mittagsbetreuung ist umgehend zu stellen. Ein entsprechender Raum kann in der Grundschule zur Verfügung gestellt werden. Folglich wurde über den Ankauf von Stühlen beraten, insbesondere für den Mehrzweckraum. Dazu wurde die Schulleitung beauftragt, ein Angebot für 125 Stück einzuholen. Der Zuschlag soll dann vom Schulverband an das wirtschaftlichste Angebot erteilt werden. Beraten wurde auch noch über den Schulversuch „Freiwillige zehnte Klasse der Hauptschule“. Wie einer Veröffentlichung des Bayerischen Gemeindetages zu entnehmen ist, entwickelt sich der Schulversuch „Freiwillige zehnte Klasse der Hauptschule“ zu einem in hohem Maße akzeptierten Bildungsangebot für Hauptschulabsolventen, die in der eigenen Schulart den mittleren Abschluß erwerben wollen. Sollte der Schulversuch weiter ausgedehnt werden, so wäre Hunderdorf grundsätzlich als Schulort für die „Freiwillige zehnte Klasse“ interessiert. Die Schulverbandsversammlung war einmütig dafür, einen entsprechenden Antrag einzureichen.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.04.1996


Gemeindehaushalt mit 11,5 Millionen Mark
Gemeinde plant große Investitionen – Steuerhebesätze jetzt im Landkreisdurchschnitt
Hunderdorf.
(xk) Bei der Gemeinderatssitzung stellte Landschaftsarchitekt Gerald Eska den anhand der behandelten Stellungnahmen geänderten Flächennutzungs- und Landschaftsplanentwurf vor. Dabei verwies der Planer insbesondere auf die Ergänzungen bei den Baugebieten und die Gewerbegebiets-Einplanung Breitfeld.
Ergänzend berichtete er auch über die naturschutzrechtlichen Untersuchungen, wobei er zur Ortsumgehung Steinburg ausführte, daß der Bereich Au vorm Wald ein hochwertiger Talraum mit Wiesenbrüterstandort sei. Dieser habe einen hohen Naturschutzwert in der höchsten Schutzgebietsstufe. Rein aus Naturschutzgründen müßte die Umgehung abgelehnt werden, so Eska. Zur Umsetzung des Landschaftsplanes merkte der Landschaftsarchitekt an, daß dieser behördenverbindlich sei, ansonsten jedoch den Einzelnen nicht binde.
Uferschutzstreifen sind zum Beispiel nur mit dem Einverständnis der Grundstückseigentümer möglich und würden entsprechend dem 5b-Förderprogramm besonders bezuschußt. Diesbezüglich riet er dem Landwirten, von diesen Fördermöglichkeiten Gebrauch zu machen. Abschließend billigte der Gemeinderat den Flächennutzungs- und Landschaftsplanentwurf in der Fassung vom 18. April und den diesbezüglichen Erläuterungsbericht. Der Flächennutzungs- und Landschaftsplan ist nunmehr nochmals zur öffentlichen Einsichtnahme auszulegen.
Vor der Haushaltsberatung erfolgte die Bekanntgabe des Jahresrechnungsergebnisses 1995. Die Einnahmen und Ausgaben beliefen sich auf insgesamt 10 073 663 Mark. Die bewilligten Kreditaufnahmen von 2 137 000 Mark mußten aufgrund von Einsparungen und Verschiebungen im Investitionsbereich nicht voll ausgeschöpft werden. Die Höhe der Kreditaufnahmen betrug 1 508 000 Mark.
Die Eckdaten des Haushalts 1996
Das Haushaltsvolumen 1996 beziffert sich auf insgesamt 11,588 Millionen Mark. Es entfallen auf den Verwaltungshaushalt 4 866 700 Mark und auf den Vermögenshaushalt 6 721 500 Mark. Die Kreditaufnahme wurde auf 562 000 Mark festgesetzt. Bürgermeister Gerhard Peschke verwies auf den vorgelegten Haushaltsplanentwurf und erstattete einen umfassenden Vorbericht über die gesteckten Ziele und deren Auswirkung auf die kommenden Jahre.
Die wichtigsten Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind die Grundsteuer A mit 65 500 Mark, die Grundsteuer B 374 000 Mark, die, Gewerbesteuer 413 000 Mark, der Anteil an der Einkommensteuer 1 252 100 Mark, die Schlüsselzuweisung 1 491 000 Mark, die Grunderwerbsteuer 30 000 Mark, weitere Zuweisung vom Land (FAG) 90 000 Mark, der kommunale Anteil an der Kfz.-Steuer 113 400 Mark, die Miet- und Pachteinnahmen 186 600 Mark, die Kanalbenutzungsgebühren 233 000 Mark und die Grab- und Bestattungsgebühren 50 000 Mark. Die größten Ausgaben sind die Kreisumlage 1 180 600 Mark, die Gewerbesteuerumlage 105 000 Mark, die Solidarumlage 170 000 Mark, VG-Umlage 414 900 Mark, die Ausgaben für das Bauhof personal einschließlich ABM 549 300 Mark, Ausgaben für die Abwasserbeseitigung 250 600 Mark, die Ausgaben für den Brandschutz 44 000 Mark und Ausgaben für den Schuldendienst 643 500 Mark.
Investitionen alle gesichert
Wie der Bürgermeister ausführte, sind die bereits begonnenen Investitionsmaßnahmen finanziell gesichert. Im Haushaltsjahr 1996 sind vorrangig die Weiterführung der Generalsanierung der Hauptschule mit einem Kostenvolumen von 1,1 Millionen Mark, ebenso die Restabwicklung der Kindergartenerweiterung mit 553 000 Mark, sowie der Straßenbau Hoch – Rammersberg 487 000 Mark vorgesehen. Die weiteren größeren und investitionsreichen Maßnahmen sind die Sanierung der Laufbahn und der Bau einer Beregnungsanlage in der Sportanlage mit 95 000 Mark, die Dorferneuerungsmaßnahme im Zuge der städtebaulichen Rahmenplanung 400 000 Mark, Sanierung der Kläranlage BA I, sowie Restabwicklung der Kanalisation Steinburg und Durchführung der Kanalisation im Bereich Hofdorf mit 2,1 Millionen Mark. Geplant ist auch die Erschließung des neuen Baugebietes mit Gesamtkosten in Höhe von 1,75 Millionen Mark. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug bis zum 31.Dezember 1 266 Mark und erhöht sich bis Ende des Jahres auf 1 438 Mark.
Im Hinblick auf die großen Investitionen und die Feststellung, daß die Steuerhebesätze weit unter dem Landkreisdurchschnitt lagen, wurde die Anpassung ausgiebig diskutiert. Mit 9:4 Stimmen wurde beschlossen, die Hebesätze für die Grundsteuer und Gewerbesteuer von bisher 300 auf 330 Punkte anzuheben. Dabei wurde zugrunde gelegt, daß die Hebesätze bisher 24 Jahre unverändert belassen wurden und man jetzt auch noch etwas unter dem Landkreisdurchschnitt liege, der bei der Grundsteuer A 337, bei der Grundsteuer B 330 und bei der Gewerbesteuer 332 betrage. Die Anhebung der Hebesätze wurde bereits in den vergangenen Jahren immer wieder angesprochen und auch bei der Beantragung höchstmöglicher Fördersätze wurde die Gemeinde auf die eigenen, nicht ausgeschöpften Steuermittel hingewiesen. Abschließend wurde die Haushaltssatzung, in der das Gesamthaushaltsvolumen, die Kreditaufnahmen und die Steuerhebesätze festzusetzen sind, einstimmig beschlossen.
Zu den vorliegenden Bauplänen Anbau eines Wohnhauses in Bahnhofstraße 19, Errichtung eines Ersatzwohnhauses in Steinburg 41 und Antrag auf Werbemast in Nolteweg 12 wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt. Nachdem das staatliche Kostenverzeichnis im Vorjahr angepaßt wurde, wurde nunmehr auch das gemeindliche Kostenverzeichnis in einigen Punkten angeglichen, zum Beispiel bei der Sperrzeitverkürzung, bei Sondernutzungserlaubnis von Wegen und der Beglaubigung von Urkunden sowie eine Gebühr im Genehmigungsfreistellungsverfahren festgesetzt. Die Satzung wurde mit 11:1 Stimmen beschlossen.
Einen Auslegungsbeschluß faßte der Gemeinderat folglich für das Deckblatt Nummer 1 zur Änderung des Bebauungsplanes Hochfeld-Süd-Erweiterung. Hier geht es insbesondere um die Bebauung des Grundstücks gegenüber dem Rathaus. Es soll eine Geschäfts- und Wohnhausbebauung zugelassen werden. Bedenken oder Anregungen hierzu wurden im vorzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligungsverfahren nicht vorgebracht. Aus terminlichen Gründen werden die diesjährigen Bürgerversammlungen auf Herbst verschoben. Zu einem Antrag auf Geschwindigkeitsbegrenzung in Öd wurde festgestellt, daß hierfür keine Notwendigkeit gesehen wird. Zu einem Aufforstungsantrag für Christbäume in Hofdorf bei Haus Nummer 1 wurde abschließend das gemeindliche Einvernehmen festgestellt.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1996


Der Gemeinderat tagt
Hunderdorf.
(xk) Am Donnerstag, 2. Mai, findet um 19.30 Uhr im Rathaus Hunderdorf (Sitzungssaal) eine Gemeinderatssitzung mit folgenden öffentlichen Punkten statt: Vereidigung der neugewählten Gemeinderatsmitglieder; Beschlußfassung über die Zahl und Art der weiteren Bürgermeister; Wahl der weiteren Bürgermeister; Vereidigung der weiteren Bürgermeister; Beratung und Beschlußfassung über Geschäftsordnung des Gemeinderates; Erlaß einer Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts; Besetzung des Wege- und Bauausschusses sowie des Rechnungsausschusses; Bestellung der weiteren Mitglieder für die Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft und des Schulverbandes Hunderdorf; Bestellung der weiteren Mitglieder für die Verbandsversammlung des Wasserzweckverbandes Bogenbachtalgruppe sowie des Verbandes zur Unterhaltung Gewässer 3. Ordnung; Baupläne; Sonstiges; Informationen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1996


Mode-Highlights auf dem Laufsteg
Modehaus Kaldonek präsentierte Frühjahr/Sommer-Kollektion 1996
Hunderdorf/Neukirchen. (xk) In den zwei am Freitag- und Samstagabend super präsentierten Modeschauen führte Mode Kaldonek, Hunderdorf die große Frühjahr/Sommer Kollektion 1996 im jeweils bis auf den letzten Platz besetzten Hiebl-Saal in Neukirchen vor. Topschicke Modells zeigten, wo es bei der Mode lang geht.
Die Show moderierte Gerhard Scherz nach den Grußworten von Modehaus-Chefin Marianne Kaldenek gekonnt. Er führte gekonnt durchs Programm, für das eine höchst attraktive Auswahl für die

Sie begeisterten mit Mode-Highlights auf dem Laufsteg: Hübsche Modells und das Kaldonek-Team (Foto: xk)

selbstbewußte Frau und für den modebewußten Mann zusammengestellt wurde. Geboten wurde eine modisch schicke Abwechslung, die garantiert keinen grauen Alltag im Kleiderschrank aufkommen läßt. Präsentiert wurden die reizvollsten Ideen für ein aufregendes Frühjahr oder einen heißen Sommer. So ist die Damenwelt voll im Modetrend mit klarem Weiß und kräftigem Azur im luftigen Sommerlook oder mit zeitlosen Kombinationen in Rot.
Jeans- ein Evergreen, aber ein absoluter Dauerbrenner, im Zusammenspiel mit Farbkontrasten und anderen Materialien, zeigte das nächste Modebild. In der Männermode spielt der Kombinationsgedanke eine wichtige Rolle. Mode Kaldonek präsentierte, was auf Männer zugeschnitten ist für das Büro und bei vielen anderen Gelegenheiten. Hose und Sakko Ton in Ton oder kontrastreich abgestimmt.
Das junge Modeteam mit Andrea, Maria, Daniel und Jakob führte die neuen Outfits für Kids vor, vom witzigem Shirt über superpraktische Jacken, und farblich passenden Hosen, bis hin zu Kleidern und Kombinationen für den festlichen Anlaß. Folglich ging’s auf Tuchfühlung in kühler Baumwolle für die heiße Jahreszeit in feinen Blau-Abstufungen. Kostüme und Hosenanzug bringen Eleganz für jede Gelegenheit. Es folgten extravagante Modelle im leuchtenden Gelb und kräftigen Grün.
„Die Frau in Rot“ ist ein lässige Vorstellung von femininem Outfit . Freche Karo-Kollektionen sind den Frauen gewidmet, die Natürlichkeit lieben. Es folgten Kombinationen von Sportswear-Jacken aus funktionellen High-Tech-Materialien in den Sommertrendfarben Pistazie und Marine. Pyjamas und Nightshirts aus Baumwolle , kuschelig weich ,von namhaften Herstellern standen ebenso in der Präsentation.
Den Schlußpunkt setzten sommerliche Impressionen im heitersten Gelb als Kleid, Kostüm oder Hosenrock. In den 35 Showbildern, zeigten die elegant-locker auftretenden und mit viel Beifall bedachten Modells Christine, Andrea, Sabine, Martina, Elke und Julia, die Damen Roßmeier, Kell und Boot sowie Hans, Marko und Markus eine anregende zweieinhalbstündige Laufsteg-Show, der Stephan am Mischpult den passenden musikalischen Rahmen gab. Für die Zusammenstellung der Modelle sorgten Claudia Staudinger, der auch die choreographische Leitung oblag, und Andrea Kaldonek.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.04.1996


Zweckverband förderte 500 000 Kubik Wasser
300 000 Mark für Instandsetzungsarbeiten – Wasserwerk-Erneuerung als größte Maßnahme
Hunderdorf/Haselbach.
(xk) Die 47. Ordentliche Verbandsversammlung des Zweckverbandes Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe, Sitz Hunderdorf, fand im Gasthaus Häuslbetz in Haselbach statt. Dabei erläuterte der Vorsitzende, Bürgermeister Werner Lang aus Mitterfels, den Lagebericht zum Jahresabschluß 1995, der dann von der Versammlung einstimmig gebilligt wurde.
Bei der Versammlung wurde auch über die Prüfung der Jahresabschlüsse 1988 bis 1994 durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband informiert. Darin wird bestätigt, daß die Buchführung und die Jahresabschlüsse den Rechtsvorschriften entsprechen. „Die wirtschaftlichen Verhältnisse geben keinen Anlaß zu Beanstandungen“, heißt es abschließend. Die Verbandsversammlung beschloß folglich einstimmig die endgültige Anerkennung der Jahresabschlüsse 1988 bis 1994.
Im nächsten Tagesordnungspunkt ging’s um den Jahresabschluß 1995. Verbandsvorsitzender Werner Lang konstatierte dazu, daß im Jahr 1995 insgesamt 498 437 Kubikmeter Wasser gefördert wurden. Aus dem Tiefbrunnen Hofdorf kommen 350 270 Kubikmeter (70 Prozent), aus den Brunnen in Steinburg 37 574 Kubikmeter (acht Prozent), von der Wasserversorgung Bayerischer Wald 51 034 Kubikmeter (zehn Prozent) sowie aus den Quellen Buchet 59 559 Kubikmeter (zwölf Prozent). Damit hat die Förderung um 25 290 Kubikmeter zugenommen, wobei jedoch erstmals die Wasserversorgung Steinburg dabei war, die seit 1995 dem Zweckverband angegliedert ist.
Vergleicht man den Verbrauch des Jahres 1994 gegenüber 1995 und läßt man dabei Steinburg außer Betracht, so wurden 1995 um 12 284 Kubikmeter Wasser weniger verbraucht als im Vorjahr, informierte Lang. Er berichtete sodann über die Wasserverluste, die etwa zehn Prozent betrugen und in etwa im Durchschnitt des Vorjahres lagen. Die Zahl der Abnehmer, so der Verbandsvorsitzende, habe um 64 zugenommen zuzüglich 190 aus der Wasserversorgung Steinburg. Der Erlös aus dem Wasserverkauf habe 1995 insgesamt 450 000 Mark betragen, im Vorjahr waren es noch 417 000 Mark. Der Stromverbrauch sei um rund 2,5 Prozent beim Wasserwerk gesunken, beim Hochbehälter Hoch um rund 2,1 Prozent. Der Aufwand für den Stromverbrauch werde sich 1996 wegen des Wegfalles der Ausgleichsabgabe verringern.
Neue Versorgungsleitungen
Weiter berichtete Lang, daß 1995 für verschiedene Anlagen-Instandsetzungen insgesamt rund 279 000 Mark aufgewendet wurden. Für den Neubau von Versorgungsleitungen in Steinburg, Haselbach (Waldweg und Steinstraße) sowie in Dürrmaul nach Edt, in Ascha von Buchhof nach Hochfeld sowie in Mitterfels (Lindenstraße) wurden insgesamt weitere 371 000 Mark ausgegeben. Zu den Leitungsbauten im Bereich Steinburg wurde von der Gemeinde Hunderdorf ein Zuschuß von 157 000 Mark und von der Gemeinde Ascha für die Leitung in Hochfeld ein Zuschuß von 39 000 Mark geleistet.
Im Jahr 1996 sind noch weitere umfangreiche Leitungsbauten zu tätigen. So ist der Zusammenschluß zwischen Haselquanten und Hunderdorf sowie Ebenthann und Gaishausen fertigzustellen, um vertragsgemäß die Wasserversorgung Steinburg ab 1997 aus dem Wasserwerk aufnehmen zu können. In Mitterfels ist neben der Erschließung eines Baugebietes eine Leitung zwischen der Steinburger- und der Burgstraße zu bauen. In Haselbach und Hunderdorf sind kleinere Baugebiete zu erschließen. Daneben ist vom Wasserwerk und dem Netz in Hunderdorf eine Leitung mit 300 DN zu bauen, die in den kommenden Jahren bis zum Hochbehälter in Hoch weiterzuführen ist.
Aufträge für drei Millionen Mark
Als größte Maßnahme bezeichnete der Vorsitzende die im November begonnene Erweiterung und Erneuerung des Wasserwerkes in Hunderdorf. Es wurden bisher Aufträge von über drei Millionen Mark vergeben und zwar für Arbeiten am Maschinenhaus, Klärbehälter, Saugbehälter, an der Aufbereitungsanlage sowie für die Wasserförderung.
Nach diesen Ausführungen wurde der Bericht über die örtliche Rechnungsprüfung 1995 bekanntgegeben, der keine Prüfbemerkungen enthielt. Folglich wurde durch einstimmigen Beschluß der Jahresabschluß 1995, wie vorgetragen, festgestellt. Zugleich wird der Jahresverlust von 43 000 Mark auf die Rechnung 1996 vorgetragen.
Nachdem die sechsjährige Legislaturperiode zu Ende geht, bedankte sich Verbandsvorsitzender Werner Lang für die gute Zusammenarbeit im Werkausschuß und bei der Verbandsversammlung, bei den Wasserwarten und bei Geschäftsleiter Josef Breu sowie beim Vorsitzenden Stellvertreter Gerhard Peschke. Zurückblickend sagte Lang: „ Die Verbandsarbeit war erfolgreich, es hat sich viel getan, um die Wasserversorgung auszuweiten und sicherzustellen“.
In diesem Sinne wolle man auch weiterarbeiten mit der aufgrund der Kommunalwahl neu zu besetzenden Verbandsversammlung und dem Werkausschuß. „Eine gute Zweckverbandsarbeit ist auch besonders wichtig, um die anstehenden Investitionsvorhaben verwirklichen zu können“, so der Sprecher abschließend.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.04.1996


IG Bau-Agrar-Umwelt ehrt Mitglieder
Bezirksgeschäftsführer Gerhard Pirner informierte über Tarifverträge
Hunderdorf/Großlintach. (rn) „Der in der Nacht vom 10. auf 11. April 1996 gefällte Schiedsspruch für das Bauhauptgewerbe wurde mit einem weinenden Auge angenommen“, erklärte der Geschäftsführer der IG-Bau-Bezirksverband Straubing, Gerhard Pirner, in der bestens besuchten Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Hunderdorf am Freitag im Gasthaus Plötz/Schlecht in Großlintach vor einem aufmerksamen Besucherkreis. Ortsverbandsvorsitzender Hermann Krettenauer freute sich über

Sie wurden für 25- und 40jährige Mitgliedschaft bei ihrer Gewerkschaft geehrt. Mit im Bild auch Bezirksgeschäftsführer Gerhard Pirner und Ortsverbandsvorsitzender Hermann Krettenauer. (Foto: rn)

die so großartige Resonanz seiner Einladung.
In der dritten Schlichtungsrunde über die Tarifverträge für einen Mindestlohn für entsandte Arbeitnehmer aus der Europäischen Union sowie über Einkommenserhöhungen für die rund 1,5 Millionen Beschäftigten des Bauhauptgewerbes habe der Schlichter Hans Apel einen Schlichtungsspruch gefällt, leitete Pirner seine Stegreifrede ein. Dieser sehe zum einen beim Mindestlohn vor, daß dieser am 1. April 1996 auf 15,30 Mark, ab dem 1. September 1996 auf 17 Mark und ab dem 1. Dezember 1996 auf 18,60 Mark angehoben werde. Zum anderen sollen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen ab dem 1. April 1996 um 1,85 Prozent mit einer zwölfmonatigen Laufzeit angehoben werden. Gerhard Pirner wertete diesen Spruch, was den Mindestlohn betreffe, als akzeptabel, aber was die Einkommenserhöhung betreffe, eher skeptisch.
Vorrang bei dieser Tarifrunde habe jedoch die Erzielung eines Mindestlohnes für entsandte EU-Arbeitnehmer auf unseren Baustellen gehabt, informierte der Bezirksgeschäftsführer in diesem Zusammenhang. Er gab zu bedenken, daß es nicht angehen könne, daß etwa 300 000 Billigstlöhner sich auf hiesigen Baustellen tummelten, während gleichzeitig genauso viele heimische Bauarbeiter arbeitslos seien. Mit dem Entsendegesetz in Verbindung mit dem Mindestlohn sah Pirner die Möglichkeit der Entspannung der Arbeitsmarktsituation im Baugewerbe. Jetzt liege es an allen gesellschaftspolitisch relevanten Einrichtungen, durch entsprechende Kontrollen diesen Sumpf trockenzulegen. Das Abkommen über den Mindestlohn bezeichnete Pirner als wesentlichen Beitrag der IG Bau für den „Pakt für Arbeit“. Des weiteren informierte er, daß es bisher weder eine Tarifvereinbarung für die Bayerische Ziegelindustrie (nächste Verhandlung am 2. Mai 1996) noch für „Steine-Erden-Industrie“ gebe. Besonderes Interesse fanden Pirners Ausführungen über das neue Rentengesetz.
Ortsverbandsvorsitzender Hermann Krettenauer und Geschäftsführer Gerhard Pirner ehrten anschließend mehrere Mitglieder für 25- und 40jährige Treue zur Gewerkschaft. Krettenauer leitete diesen kleinen Festakt mit einem Rückblick auf 25 und 40 Jahre Zeit- und Gewerkschaftsgeschichte ein und verglich mit den Jahren 1971 und 1956, auch im Hinblick auf die Löhne und Arbeitsbedingungen von einst und heute.
Es wurden geehrt: für 25 Jahre: Hans Hastreiter, Karl Hofmann, Wilhelm Kunze, Erich Zitzelsberger und Eugen Krotz; für 40 Jahre: Georg Schneider, Max Schötz und Alois Stutz. Neben Urkunden durften die geehrten Gewerkschaftsmitglieder auch Bierkrügerl entgegennehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.04.1996

Russischer Familie droht Ausweisung
Unterschriften-Listen liegen auf – „Hilfe bei Politikern suchen“
Hunderdorf.
(hk) Vor kurzem fand im Pfarrheim in Hunderdorf eine Pfarrgemeinderatssitzung statt. Nach einem geistlichen Wort aus dem Alten Testament von Pfarrer Pater Wolfgang Vos, hielt der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Josef Zollner einen Rückblick. Hierbei betonte er, daß der nach vielen Jahren wieder einmal abgehaltene Pfarrfamilienabend, ein guter Erfolg gewesen sei und vielleicht in zwei Jahren wieder durchgeführt werden soll. Auch die Misereoraktion unter dem Leitwort „Jeder Tropfen zählt“ wurde von den Pfarrangehörigen gut aufgenommen. Die Geldspenden aus dieser Aktion verwendet das Werk „Misereor“ dafür, daß Menschen in allen Erdteilen des Südens genügend Wasser zum Leben haben, so der Vorsitzende. Zollner sprach auch über die Feier anläßlich des 20jährigen Bestehens des Seniorenclubs und sagte nochmals Frau Hofmann Dank für ihr Engagement um die Senioren.
Dann wurde die Organisation der Fronleichnamsprozession besprochen, wobei Pater Wolfgang anregte, vielleicht eine andere Prozessionsstrecke zu suchen, die mehr durch die bewohnten Straßen gehe. An Christi Himmelfahrt werde nach dem 9.30-Uhr-Gottesdienst eine Fahrzeugsegnung vorgenommen. Pater Wolfgang informierte auch über die drohende Ausweisung einer russischen Familie. Es werde versucht, so der Pfarrer, über die politische Seite, Herrn Hinsken, Herrn Leidinger, Unterstützung zu erhalten. Unterschriftslisten mit einem Inf o-Schreiben lägen bereits auf, teilte Pater Wolfgang mit. Für die Hunderdorfer Aussiedlerfamilien habe die Abtei Windberg einen Geldbetrag für die Bibel- und Gotteslob-Aktion zur Verfügung gestellt, konnte Pater Wolfgang ebenfalls berichten.
Der Blumenverkauf am Leprasonntag sei ein guter Erfolg gewesen, so daß für die Zukunft mehr Blumen angeschafft werden sollen. Auch der Dritte-Welt-Warenverkauf sei gut angekommen, und ein Videofilm über den Kaffeeanbau und Vertrieb in der Dritten Welt sei gezeigt worden, konnte der Arbeitskreis berichten. Hierbei wurde angeregt, daß im Herbst ein Info-Sonntag veranstaltet werden solle, mit Kaffee, Wein und Kuchen, ein sogenanntes „anderes Weinfest“. Pater Anselm (Windberg) lädt zu einer Jugendwallfahrt am 19. Mai ein. Die Jugendvertretung soll zur nächsten Pfarrgemeinderatssitzung eingeladen werden, um eventuelle Probleme vorbringen zu können. Frau Hofmann berichtete dann noch über die 20-Jahrfeier des Seniorenclubs und verwies noch auf die Muttertagsfeier im Mai und eine Altöttingwallfahrt Ende Mai. Abschließend beschloß der Pfarrgemeinderat noch, daß für die diesjährigen Kommunionkinder ein Abschlußgottesdienst mit rhythmischer Messe stattfinden solle. Für die Ferienaktion plante der Pfarrgemeinderat eventuell wieder eine Fahrt ins Caprima.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.04.1996

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