1987# 01

Maria Fuchs feiert 80. Geburtstag
Hunderdorf/Hoch. Gesund und rüstig konnte am Dienstag Maria Fuchs aus Hoch, Gemeinde Hunderdorf, im Kreise der Verwandten ihren 80. Geburtstag feiern. Neben den fünf Kindern, 14 Enkel und vier Urenkeln, stellte sich auch Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er überbrachte die besten Glückwünsche der Gemeinde und des Gemeinderates sowie einen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und dem Pfarrgemeinderat sprach Martha Hofmann herzliche Segenswünsche aus und überreichte ebenso ein Geburtstagspräsent.
Die Gratulanten, die Verwandten und Bekannten wünschten der Altersjubilarin noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit. Maria Fuchs, eine gebürtige Landstorfer, erblickte am 30. 12. 1906 in Scheften, Gemeinde Parkstetten, das Licht der Welt. Dort verbrachte sie auch ihre Kinderzeit und wuchs mit sechs Geschwistern auf. In der Jugendzeit arbeitete sie in der Landwirtschaft der Eltern und diente auch bei den Bauern. Am 19. 5. 1931 führte sie Wolfgang Fuchs in Hunderdorf zum Traualtar. Der Ehe entstammen fünf Kinder, denen sie eine fürsorgende Mutter war. Zusammen mit dem Ehegatten wurde das eigene Anwesen in Hoch bewirtschaftet und rund zwei Jahre, als der Mann im Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde, war sie mit den kleinen Kindern auf sich allein gestellt. 1967 wurde das Anwesen an Sohn Hermann übergeben. Bei ihm und seiner Familie verbringt sie den wohlverdienten Lebensabend. Der Ehemann starb im Jahre 1979. Auch im betagten Alter führt die Jubilarin ihren Haushalt noch selbst, liest gerne die Heimatzeitung und vergißt das tägliche Gebet nicht. — Unser Bild zeigt die Jubilarin zusammen mit Bürgermeister Weinzierl, PGM Martha Hofmann, ihren Söhnen sowie Urenkel Markus.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.01.1987


Der letzte Zug ist abgefahren
Geschichte der Bayerwaldeisenbahn

Am 29. November 1986 fuhr auf der Strecke Steinburg-Bogen der letzte Zug. Damit ging eine 90jährige Geschichte des „Bayerwaldbockerls“, wie der volkstümliche Ausdruck für die auf dieser Strecke fahrenden Züge lautete, zu Ende.
Genau 60 Jahre nach der ersten deutschen Eisenbahn erhielt 1895 der vordere Bayerische Wald eine Eisenbahnverbindung zur Gäubodenmetropole Straubing. Für die damalige Zeit war das eine technische und wirtschaftliche Sensation. Viele Schwierigkeiten, Widerstände und Kämpfe waren damals zu überwinden, ehe der Bayerische Wald an das übrige Eisenbahnverkehrsnetz angeschlossen wurde.
Schon 1865 hatten die Bogener unter Hinweis auf die 23 Ziegeleien in und um Bogen erstmals eine Eisenbahn gefordert. In einer Eisenbahnausschußsitzung am 24.02.1892 wurde über die Erbauung der Bahn Straubing-Konzell entschieden. Große Verdienste erwarb sich um den Bahnbau damals Landtagsabgeordneter Echinger aus St. Englmar. Es kam auch eine Petition der Stadt Cham im Plenum zur Beratung, die Kopfstation Konzell so anzulegen, daß ihr die Richtung zum Anschluß an die Bahn Cham-Kötzting gegeben werde.
Schwierigkeiten bereitete aber auch die Kurzsichtigkeit und konservative Einstellung der Waldbewohner, die in der Bahn nicht unbedingt einen Vorteil für sie erkennen wollten. Unzählige Gemeinderatssitzungen, Bürgerversammlungen und Besprechungen waren notwendig, um den Bahnbau zu ermöglichen. Es dauerte lange, bis man erkannt hatte, daß die Eisenbahn mehr Arbeitsmöglichkeiten eröffnete. Es gab sogar gewisse amtliche Stellen, die vor einer Ausbreitung des Bahnverkehrs warnten. Das war so mancher brave Dorfpfarrer in abgelegenen Dörfern, der von der Kanzel herunter gegen die sündhafte Versuchung gewettert hatte, welche die Eisenbahn mit sich bringen werde: Verfall der guten Sitten, Abwanderung in die großen Städte und Dienstbotenflucht.
Auch König Ludwig I. von Bayern zögerte lange, bevor er die von seinem Hofarchitekten Leo von Klenze vorgeschlagene Finanzierung des Eisenbahnbaues in Bayern genehmigt hatte. Naturgemäß wurden zuerst zwischen Großstädten Eisenbahnschienen gelegt, ehe man auch kleine Orte an das Bahnnetz anschloß.
Nach der Genehmigung des Streckenbaues in den Bayerischen Wald ging es dann relativ schnell vorwärts, wenn auch der Bau damals mehr Zeit in Anspruch nahm, als es heute mit den modernen technischen Mitteln erfordern würde. Eine der Hauptprobleme war Überbrückung der Donau bei Bogen durch eine Eisenbahnbrücke, die nicht allein über den Strom selbst, sondern auch über Überschwemmungsgebiet bei Sand hinweg ihre Bögen spannt und eine Unsumme an Material-, Zeit- und Kostenaufwand verschlang. Diese Brücke hatte zwei Kriege überlebt und dient noch heute in ihrem Urzustand dem Verkehr.
Am 08. Dezember 1895 fand dann die Feier der Eröffnung der Lokalbahn Straubing-Bogen statt. Um 12 Uhr mittags fuhr ein Extrazug mit geladenen Gästen von Straubing nach Bogen ab, wo ein festlicher Empfang organisiert war, bei dem die Kapelle des Infanterie-Regiments von Regensburg aufspielte. Böllerschüsse und Jubelrufe der an der Strecke winkenden Bevölkerung begleiteten die langsame Jungfernfahrt dieses Zuges.
Beim Weiterbau der Strecke waren große Erdbewegungen erforderlich, um Schneisen in im Weg stehende Hügel zu durchqueren oder Täler zu überbrücken. Am 16. Mai 1896 fuhr erstmals das „Eiserne Dampfroß“ von Bogen nach Steinburg. Ein heftiger Streit um die Anlage des Bahnhofs entbrannte in Hunderdorf, weil dieser nicht im Ort, sondern in Apoig errichtet wurde, wo naturgemäß auch die Post ihren Standort erhielt.

Bahnhof Hunderdorf

Ursprünglich sollte der Bahnhof auf der Edbauerwiese gegenüber vom Zollner errichtet werden. Über 50 Jahre empfand man diese Einrichtung als zweckmäßig und für die Strecke ausreichend. Doch mit wachsender Einwohnern erwies sich der Bahnhof, vor allem der Wartesaal mit seinen 20 qm, als zu klein. 1952 schlug man deshalb der Bundesbahn vor, Bahnhofsgebäude nicht mehr zu renovieren, sondern auf der rechten Seite des Geleises, der Ortsmitte näher gerückt, ein neues Gebäude zu errichten. Fast acht Jahre dauerten die Verhandlungen. Im September 1960 wurde dann der alte Bahnhof umgebaut. Der frühere Bau diente nun als Geräteraum für die Bahnmeisterei. Der Neubau umfaßte einen 20 qm großen Betriebsraum, einen 30 qm großen Warteraum und einen überdachten Vorplatz. Im Dezember 1960 konnten die neuen Räume in Betrieb genommen werden. Schon der legendäre „Prophet“ Mühlhiasl zeigte die Stelle an, an der später die Eisenbahnlinie erbaut wurde. Was er nicht vorher sagt hat, ist, daß diese Bahn ihr 100jähriges Jubiläum nicht feiern würde.
Ein gutes Stück Arbeit erforderte beim Weiterbau die Überbrückung des Menachtales bei Mitterfels. Vier hohe Säulen stützen heute noch die schmale Brücke über den Bach.
Rektor Franz Wartner schrieb in der Schrift „Bilder erinnern“ in „Geschichten um Brücke und Bahn“: „1896 wurde es lebendig an der abgeschiedenen, engsten Talstelle hinter der Reibn. Von der Bachwiese konnte man verfolgen, wie die steinernen Pfeiler der neuen Bahnbrücke gen Himmel wuchsen. Italiener sollen die Brücke und die Deutschen die Bahn gebaut haben. Über die Verpflegung der Italiener, Polenta und Käse, Maisgrützenbrei, wurde viel gesprochen, denn die Arbeit von früh sechs bis abends acht war schon schwer und lang.
Am 05.12.1896 wurde der dritte Teil der Strecke von Steinburg bis Konzell dem Verkehr übergeben. Willkommene Gäste waren die Straubinger Ausflügler, die gerne in die neue Bahnhofrestauration der Frau Leser in Mitterfels kamen. Neue Vorteile brachte auch der Güterverkehr. Waggonweise kam Kalk in die abgelegenen Reviere. Die Bauern konnten die kalkarmen Böden ausreichend versorgen.“
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Jahresabschlusszahlen 1986

Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf
Wahlbekanntmachung
1. Am Sonntag, den 25. Januar 1987 findet die Wahl zum 11. Deutschen Bundestag statt.
Die Wahl dauert von 8 bis 18 Uhr.
2. Die Gemeinden sind in folgende Wahlbezirke eingeteilt:
Wahlbezirk Nr. Hunderdorf 01
Abgrenzung des Wahlbezirks ehemalige Gde. Hunderdorf
Lage des Wahlraums (Straße,Haus-Nr.,Zi.Nr.) Grundschule Hunderdorf
Wahlbezirk Nr. Hunderdorf 02
Abgrenzung des Wahlbezirks ehemalige Gde. Steinburg
Lage des Wahlraums (Straße, Haus-Nr., Zi.-Nr.) Schulhaus Steinburg
Wahlbezirk Nr. Hunderdorf 03
Abgrenzung des Wahlbezirks ehemalige Gde. Gaishausen
Lage des Wahlraums (Straße, Haus-Nr., Zi.-Nr.) FFW-Haus Gaishausen
Wahlbezirk Ni. Neukirchen
Abgrenzung des Wahlbezirks (Straße, Haus-Nr., Zi.-Nr.) Gemeinde Neukirchen
Lage des Wahlraums Schulhaus Neukirchen
Wahlbezirk Nr. Windberg
Abgrenzung des Wahlbezirks Gemeinde Windberg
Lage des Wahlraums (Straße, Haus-Nr., Zi.-Nr.) Schulhaus Windberg
In den Wahlbenachrichtigungen, die den Wahlberechtigten in der Zeit vom 22.12.1986 bis 04.01.1987 übersandt worden sind, sind der Wahlbezirk und der Wahlraum angegeben, in dem der Wahlberechtigte zu wählen hat.
Der Briefwahlvorstand tritt zur Ermittlung des Briefwahlergebnisses um 17 Uhr in Hunderdorf, Grundschule, Briefwahlraum zusammen.
3. Jeder Wahlberechtigte kann nur in dem Wahlraum des Wahlbezirks wählen, in dessen Wählerverzeichnis er eingetragen ist.
Die Wähler haben ihre Wahlbenachrichtigung und einen amtlichen Personalausweis zur Wahl mitzubringen.
Die Wahlbenachrichtigung soll bei der Wahl abgegeben werden.
Gewählt wird mit amtlichen Stimmzetteln in amtlichen Wahlumschlägen. Jeder Wähler erhält bei Betreten des Wahlraums Stimmzettel und Umschlag ausgehändigt.
Jeder Wähler hat eine Erststimme und eine Zweitstimme.
Der Stimmzettel enthält jeweils unter fortlaufender Nummer
1. für die Wahl im Wahlkreis in schwarzem Druck die Namen der Bewerber der zugelassenen Kreiswahlvorschläge unter Angabe der Partei, sofern sie eine Kurzbezeichnung verwendet, auch dieser, bei anderen Kreiswahlvorschlägen außerdem des Kennworts und rechts von dem Namen jedes Bewerbers einen Kreis für die Kennzeichnung,
2. für die Wahl nach Landeslisten in blauem Druck die Bezeichnung der Parteien, sofern sie eine Kurzbezeichnung verwenden, auch diese, und jeweils die Namen der  ersten fünf Bewerber der zugelassenen Landeslisten undlinks von der Parteibezeichnung einen Kreis für die Kennzeichnung.
Der Wähler gibt
seine Erststimme in der Weise ab, daß er auf dem linken Teil des Stimmzettels (Schwarzdruck) durch ein in einen Kreis gesetztes Kreuz oder auf andere Weise eindeutig kenntlich macht, welchem Bewerber sie gelten soll, und
seine Zweitstimme in der Weise, daß er auf dem rechten Teil des Stimmzettels (Blaudruck) durch ein in einen Kreis gesetztes Kreuz oder auf andere Weise eindeutig kenntlich macht, welcher Landesliste sie gelten soll.
Der Stimmzettel muß vom Wähler in einer Wahlzelle des Wahlraums oder in einem besonderen Nebenraum gekennzeichnet und in den Wahlumschlag gelegt werden.
4. Die Wahlhandlung sowie die im Anschluß an die Wahlhandlung erfolgte Ermittlung und Feststellung des Wahlergebnisses im Wahlbezirk sind öffentlich. Jedermann hat Zutritt, soweit das ohne Beeinträchtigung des Wahlgeschäfts möglich ist.
5. Wähler, die einen Wahlschein haben, können an der Wahl im Wahlkreis, in dem der Wahlschein ausgestellt ist,
a) durch Stimmabgabe in einem beliebigen Wahlbezirk dieses Wahlkreises oder
b) durch Briefwahl teilnehmen.
Wer durch Briefwahl wählen will, muß sich von der Gemeinde (Verwaltungsgemeinschaft) einen amtlichen Stimmzettel, einen amtlichen Wahlumschlag sowie einen amtlichen Wahlbriefumschlag beschaffen und seinen Wahlbrief mit dem Stimmzettel (im verschlossenen Wahlumschlag) und dem unterschriebenen Wahlschein so rechtzeitig der auf dem Wahlbriefumschlag angegebenen Stelle übersenden, daß er dort spätestens am Wahltag bis 18 Uhr eingeht. Der Wahlbrief kann auch bei der angegebenen Stelle abgegeben werden.
6. Jeder Wahlberechtigte kann sein Wahlrecht nur einmal und nur persönlich ausüben (§ 14 Abs. 4 des Bundeswahlgesetzes).
Wer unbefugt wählt der sonst ein unrichtiges Ergebnis einer Wahl herbeiführt oder das Ergebnis verfälscht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist strafbar (§ 107a Abs. 1 und 3 des Strafgesetzbuchs).
Hunderdorf, 0201.1987
Kern, Geschäftsleiter
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Zuwendungen zu den Kosten für Übungsleiter in Sportvereinen
Der Freistaat Bayern gewährt entsprechend den Richtlinien des Bayer. Staatsministeriums für Unterricht und Kultus den Sportvereinen auch für das Jahr 1986 Zuschüsse zu den Kosten für Übungsleiter. Bezüglich der Voraussetzungen für die Gewährung der Zuwendungen darf auf die Richtlinien verwiesen werden. Die Antragsunterlagen können ab 22.12.1986 beim Landratsamt Straubing-Bogen (Zi.Nr. 216, Tel. 09421/300-144) angefordert werden.
Die Anträge für Übungsleiterzuwendungen 1986 sind in 2-facher, die Anlagen in 1-facher Ausfertigung bis spätestens 28.02.1987 beim Landratsamt einzureichen. Anträge, die nach diesem Termin eingehen oder zu diesem Termin nicht vollständig sind, können nicht berücksichtigt werden (Ausschlußfrist).
Außerdem wird noch auf folgendes hingewiesen:
1. Übungsstunden:
Für die anerkannten Übungsleiter können im Jahr höchstens 300 Übungsstunden berücksichtigt werden. Übungsleiter, die bei mehreren Vereinen tätig sind und dabei in der Summe mehr als 300 Übungsstunden geleistet haben, werden die Zuschüsse für insgesamt höchstens 300 Stunden auf die einzelnen Vereine nach dem Verhältnis der bei ihnen geleisteten Übungsstunden aufgeteilt, wenn die beteiligten Vereine sich nicht auf eine andere Aufteilung im Rahmen der höchstmöglichen 300 Übungsstunden einigen und die Kreisverwaltungsbehörde davon verständigen.
2. Honorar:
Durch die gemeinsame Bekanntmachung der Bayer. Staatsministerien für Unterricht und Kultus, der Finanzen und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten v. 19.06.1986 wurden die Vergütungssätze für nebenamtlichen und nebenberuflichen Unterricht mit Wirkung v. 01.01.1986 von bisher 18,40 DM auf 19,10 DM je Übungsstunde angehoben.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Fundanzeige
Am 1.1.1987 wurde in Hunderdorf, Fichtenstraße, ein Schlüsselbund gefunden.
Der Verlierer kann diesen im Verwaltungsamt Hunderdorf, Kirchgasse 8, Tel. 9422/1763 abholen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Jahresabschluß der Gemeinde Hunderdorf und Ausblick auf 1987 (19. Dezember 1986)
Bei der diesjährigen Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates Hunderdorf im Gasthaus Karl Solcher, Ehren, konnte Bürgermeister Egon Weinzierl in seinem Jahresrückblick für die Gemeinde eine positive Bilanz ziehen. „Wir sind wiederum ein gutes Stück vorangekommen und können dankbar Erfolge in vielen Bereichen verzeichnen“, sagte Weinzierl, der auch die gemeindlichen Investitionsmaßnahmen wie z.B. Kapelleninstandsetzung, Baulandankauf, Straßenbau und Vermessung sowie die Errichtung von Straßenbeleuchtungen aufzählte. Die Vermögenshaushaltsmaßnahmen beziffern sich auf knapp 1,3 Mill. DM. Auch 1987, so Weinzierl, werde es an Aufgaben und Problemen nicht fehlen. Hier seien Baumaßnahmen von über 4 Mill. DM auszuführen bzw. zu beginnen.
Zunächst hieß Bürgermeister Weinzierl Pfarrer Högner, die Gemeinderäte, Altbürgermeister Härtenberger, Schulleiter Kornel Klar, Rektor a.D. Czerwenka sowie die Verwaltungs- und Gemeinde- und Schulverbandsbediensteten willkommen. In seinem Jahresrückblick zog Bürgermeister Egon Weinzierl eine positive Bilanz, wobei er dankbar auf verschiedene Erfolge bei den Investitionsmaßnahmen hinwies, die auch ein Mehr an Lebensqualität und Zufriedenheit für die Bürger brachte.
Dabei zählte der Bürgermeister auf die Renovierung der Kapelle Rammersberg in Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft, die Bezuschussung der Kirchturmrenovierung, die Straßenvermessungen Grub-Ellaberg mit Ausgaben von rd. 37.000 DM sowie die Beschaffung eines Schneeräumschildes mit Kosten von knapp 10.000 DM.
Weiterhin, so Weinzierl, seien für den Grunderwerb im Baugebiet „Hochfeld-Süd-Erweiterung“ rd. 527.000 DM ausgegeben worden sowie für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Au vorm Wald 220.000 DM. Für die Straßenbaumaßnahme Lintach-Oberstetten sowie die Verbindungsstraße Hoch-Rammersberg, BA II seien insgesamt 365.000 DM ausgegeben worden.
Die Friedhofserweiterung forderte Ausgaben von 253.000 DM. Desweiteren sei für den Bauhof ein neues Transportfahrzeug für rd. 33.000 DM beschafft worden und die Unterhaltung der Feuerwehren mit Ergänzungsausstattung beanspruchte Aufwendungen von 39.100 DM. Für den Straßenunterhalt bezifferte Weinzierl die Ausgaben mit insgesamt 242.900 DM. Erfreulich wertete der Bürgermeister auch die ABM-Förderung, für die 113.900 DM als Einnahmen zu verzeichnen seien. Den momentanen Stand der Jahresrechnung gab Weinzierl mit rd. 4,5 Mill. DM bekannt, wobei er betonte, daß der Haushalt 1986 eingehalten werden konnte.
Erfreulich wertete der Gemeindechef auch den Schuldenstand der Gemeinde zum Jahresschluß, wobei die Pro-Kopf-Verschuldung nunmehr 434 DM pro Einwohner beträgt (Jahresanfang 488 DM).
Weinzierl betonte weiterhin, daß der Gemeinderat neben diesen Maßnahmen auch in anderen Punkten mit gewichtigen Entscheidungen gefordert wurde wie z.B. der Abwasserbeseitigung in Steinburg-Gaishausen, wobei ab BA 03 der Bau der Abwasseranlage Gaishausen mit einem Ableitungskanal zur Kläranlage in Hunderdorf beschlossen wurde und die eigenständige Kläranlage Steinburg-Gaishausen entfällt.
Ferner erinnerte der Bürgermeister an den Grundsatzbeschluß für den Neubau des Rathauses unter der Bauträgerschaft der Gemeinde sowie an die Durchführung des Aufstellungsverfahrens für den Bebauungsplan „Hochfeld-Süd-Erweiterung“, an einen Antrag auf Durchführung der Unternehmensflurbereinigung auch für den geplanten Truppenübungsplatz, wobei sich dank Unterstützung von M.d.B. Hinsken eine positive Lösung im Interesse der Landwirte abzeichnet. Das Bemühen, so der Redner, galt auch den Betriebsansiedelungen im Gewerbegebiet „Thananger“ sowie der Aufnahme in das Wirtschaftsförderungsprogramm, wobei jedoch wegen der bisher nicht gewährten betrieblichen Förderung leider für die Gemeinde kein Erfolg zu verzeichnen war.
Erfreuliches gab es dann wieder bei den statistischen Gemeindezahlen. So konnte der Bürgermeister berichten, daß bei den Geburten ein Plus von 15 zu verzeichnen gewesen sei. Den 24 Geburten von 1985 stehen heuer 39 gegenüber. 23 Brautpaare schlossen den Bund für’s Leben (Vorjahr 19) und Sterbefälle wurden bisher 31 gegenüber 33 im Vorjahr registriert.
Weinzierl dankte den Mitgliedern des Gemeinderates, den Bürgermeisterstellvertretern und dem Verwaltungspersonal, den Gemeindearbeitern sowie dem Schulverbandspersonal. Für die gute Zusammenarbeit richtete Weinzierl ein besonderes Vergeltsgott an Pfarrer Anton Högner, an Konrektor Kornel Klar und den früheren Schulleiter Alois Czerwenka und den gesamten Lehrkörper. Weinzierl dankte auch allen für ihre Mitarbeit in den Feuerwehren, Vereinen und Verbänden sowie der gesamten Bürgerschaft für die Aufgeschlossenheit und für das Verständnis gegenüber gemeindlichen Maßnahmen.
In seiner Ausschau auf das Jahr 1987 konstatierte Weinzierl, daß es auch im neuen Jahr an Aufgaben und Problemen nicht fehlen werde, wobei vordringlich die Kanalisation Gaishausen mit Bau eines Abwasserkanals nach Hunderdorf (Kosten ca. 2 Mill. DM) anzupacken sei. Weiterhin habe Priorität die Teilerschließung des Baugebietes „Hochfeld-Süd-Erweiterung“, wobei etwa eine halbe Million bereitgestellt werden müsse.
Weitere anstehende Baumaßnahmen seien der Rathausbau mit voraussichtlichen Kosten von ca. 1,8 Mill. DM, sowie der Bau des FFW-Gerätehauses Steinburg mit rd. 30.000 DM.
2. Bürgermeister Hans Feldmeier dankte dann im Namen des Gemeinderates dem 1. Bürgermeister für seine Arbeit und wünschte, daß die kontinuierliche Arbeit auch im neuen Jahr fortgesetzt werden könne.
Schulleiter Kornel Klar resümierte eine vorbildliche Zusammenarbeit mit Bürgermeister, Gemeinde und Schulverband sowie der Verwaltung. „Wir haben eine schulfreundliche Gemeinde“, so Klar, der ebenso ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr wünschte.
Schulleiter a.D. Alois Czerwenka dankte ebenso für die gute Zusammenarbeit in seiner langjährigen Amtstätigkeit mit Bürgermeister Weinzierl und seinem Vorgänger Härtenberger. Pfarrer Anton Högner dankte im Namen der Pfarrei recht herzlich für die Zusammenarbeit zwischen politischer Gemeinde und Pfarrei zudem für den bereitgestellten Zuschuß für die Kirchenrenovierung.
VG-Geschäftsleiter Kern stellte ebenso die angenehme Zusammenarbeit mit Bürgermeister Weinzierl, dem Gemeinderat und Verbandsräten und den weiteren Institutionen sowie den Bediensteten heraus und sprach den Wunsch aus, daß dies auch im kommenden Jahr so sein möge.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Gemeinde Hunderdorf gratuliert
Max Knott Ein rüstiger Neunziger

Man sieht’s ihm nicht an, daß er bereits „Neunzig“ ist! Die Rede ist von Schneidermeister Max Knott aus Hunderdorf, Bahnhofstraße 5. Er konnte am Sonntag in erfreulicher geistiger und körperlicher Regsamkeit im Kreise von Verwandten und Bekannten sein 90stes Wiegenfest feiern. Zu diesem Ehrentag stellte sich Bürgermeister Egon Weinzierl ein, der im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates die besten Glückwünsche sowie einen Geschenkkorb überbrachte. Die KuSK Haselbach gratulierte mit 1. Vorstand Ludwig Zollner sowie 2. Vorstand Johann Vogl. Zu den Gratulanten gehörte auch stellvertretender Landrat Sepp Deschl, der für den Landkreis und Landrat Weiß alles Gute wünschte und ebenso mit einem Präsentpaket erfreute. Martha Hofmann übermittelte die Segenswünsche für Pfarrer Högner und den Pfarrgemeinderat und übergab ebenso ein Geburtstagsgeschenk. Eingestellt hatte sich am Sonntag Nachmittag auch Otto Bugl mit seinen „Bogenbachtaler-Musikanten“, die zünftig aufspielten und so dem Altersjubilar eine besondere Freude bereiteten.
Max Knott erblickte am 28. Dezember 1896 in Haselbach das Licht der Welt. Dort verbrachte er mit fünf Geschwistern auch seine Kinderjahre. Von seinem Vater erlernte Knott das Schneiderhandwerk. Mit 18 Jahren zur Kaiserzeit wurde er zum zehnten Infanterieregiment Ingolstadt eingezogen, wobei der Einsatzort Straubing war. Nach der Ausbildung kam er 1915 an die Front nach Frankreich. Im Frühjahr 1916 erfolgte die Verlegung nach Rußland und im November desselben Jahres wurde er in den Karpaten verwundet. Nach seiner Genesung ging er wieder an die Front bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Im Jahre 1923 führte er die Müllerstochter Therese Stelzer aus Steinburg zum Traualtar. Der Ehe entstammt eine Tochter. Auch im zweiten Weltkrieg mußte er noch zum Militär einrücken, doch aus gesundheitlichen Gründen Wurde er bald wieder entlassen und wurde dann 1943 als Sanitäter in Bad Kissingen ausgebildet. Knott kam auch noch in amerikanische Gefangenschaft. Seinen Lebensabend verbringt der humorvolle beliebte und weithin bekannte Jubilar, dessen Ehefrau am 31.1.1974 verstorben ist, in Hunderdorf bei seiner Tochter Anna Wurm; früher wohnte er in Radmoos, bei Haselbach. Der Jubilar liest eifrig die Heimatzeitung, nimmt noch gerne eine gute Prise Schnupftabak und frönt gelegentlich zum Zeitvertreib auch dem Kartenspiel. Im heurigen Jahre wurde Max Knott von der KuSK Haselbach im Rahmen des 75jährigen Gründungsfestes in dankbarer Anerkennung für seine 65jährige treue Mitgliedschaft eine Ehrenurkunde mit Ehrenzeichen überreicht. Er ist auch der älteste männliche Einwohner und insgesamt der viertälteste Bürger der Gemeinde Hunderdorf.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Maria Fuchs feierte 80sten Geburtstag
Hunderdorf/Hoch. Gesund und rüstig konnte am Dienstag Maria Fuchs aus Hoch, Gemeinde Hunderdorf im Kreise der Verwandten ihr achtzigstes Wiegenfest feiern. Neben den fünf Kindern, vierzehn Enkel und vier Urenkeln stellte sich auch Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er überbrachte die besten Glückwünsche der Gemeinde und des Gemeinderates sowie einen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und dem Pfarrgemeinderat sprach PGR Martha Hofmann herzliche Segenswünsche aus und überreichte ebenso ein Geburtstagspräsent. Die Gratulanten, die Verwandten und Bekannten wünschten der Altersjubilarin noch viele frohe Lebensjahre bei guter Gesundheit.
Maria Fuchs, eine gebürtige Landstorfer, erblickte am 30.12.1906 in Scheften, Gemeinde Parkstetten das Licht der Welt. Ddort verbrachte sie auch ihre Kinderzeit und wuchs mit sechs Geschwistern auf. In der Jugendzeit arbeitete sie in der Landwirtschaft der Eltern und diente auch bei den Bauern. Am 19.5.1931 führte sie Wolfgang Fuchs in Hunderdorf zum Traualtar.
Der Ehe entstammen fünf Kinder, denen sie eine fürsorgende Mutter war. Zusammen mit dem Ehegatten wurde das eigene Anwesen in Hoch bewirtschaftet und rund zwei Jahre, als der Mann im 2 Weltkrieg zu Dienstleistungen eingezogen wurde, war sie mit den kleinen Kindern auf sich allein gestellt. 1967 wurde das Anwesen an Sohn Hermann übergeben. Bei ihm und seiner Familie verbringt sie den wohlverdienten Lebensabend. Der Ehemann verschied im Jahre 1979. Auch im betagten Alter führt die Jubilarin ihren Haushalt noch selbst, liest gerne die Heimatzeitung und vergißt das tägliche Gebet nicht.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Gemeinde Hunderdorf
Az.: 140 H Hunderdorf, 22.12.1986
Vollzug der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO);
verkehrsrechtliche Maßnahmen in der Gemeinde Hunderdorf
I. Die Gemeinde Hunderdorf erläßt als sachlich und örtlich zuständige Straßenverkehrsbehörde gemäß §§ 44 und 45 StVO i. V. mit Art. 1 des Gesetzes zum Vollzug der Straßenverkehrs-Ordnung vorn 28. April 1978 (GVBl S. 172), geändert vom 9. März 1982 (GVBl S.154) aus Gründen der Sicherheit oder Ordnung des Verkehrs folgende verkehrsrechtliche Anordnung:
1. Auf den nachgenannten Straßen/öffentlichen Verkehrsflächen werden folgende verkehrsrechtliche Maßnahmen angeordnet gemäß §45 Abs. 3 StVO:
In Hunderdorf, am Quellenweg, in Höhe der Zufahrt zur Schule wird für die Bahnbuslinie die Bushaltestelle „Hunderdorf Schule“ genehmigt.
Das Zeichen 224 „Haltestelle“ ist aufzustellen.
Zur Aufstellung und zum Unterhalt des Verkehrszeichen ist die Deutsche Bundesbahn zuständig.
2. Diese Anordnung wird mit der Aufstellung/Entfernung der Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen sowie mit der Auftragung/Entfernung der Fahrbahnmarkierungen wirksam.
3. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung sind nach § 49 StVO Ordnungswidrigkeiten im Sinne des §24StVG und werden
mit Geldbuße geahndet.
I. A.
Kern
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Dankesworte zum Jahresschluß
(Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates am 23.12.1986 im Gasthaus Hüttinger)
Windberg. Bei der diesjährigen Jahresabschlußsitzung des Gemeinderates Windberg sprach Bürgermeister Dietmar Schmidbauer der Verwaltung Dank aus für die gute Mitarbeit und für die Besetzung der VG-Außenstelle in Windberg.
Der Bürgermeister dankte weiterhin dem 2 Bürgermeister dem Gemeinderat für die gute Zusammenarbeit und rief auf, auch im neuen Jahr wieder für das Wohl der Gemeinde einzutreten. Dankesworte richtete der Bürgermeister auch an die Gemeindearbeiter und die Raumpflegerin.
Für das Jahr 1987 wünschte er viel Gesundheit und Schaffenskraft.
2 Bürgermeister Siegfried Schuster dankte 1. Bürgermeister Dietmar Schmidbauer für seine bestimmt nicht leichte Arbeit, die Gemeinde über das Jahr zu führen, was er jedoch mit Toleranz und Einfühlvermögen bewältigt habe. Mit dem Wunsch auf ein gutes neues Jahr verband Schuster die Hoffnung auf eine gute, uneigennützige Zusammenarbeit im Jahre 1987 mit das Beste für die Gemeinde erreicht werden könne.
VG-Geschäftsleiter Kern richtete ebenso Dankesworte an Bürgermeister und Gemeinderat und verband den Wunsch auf gutes Zusammenwirken im neuen Jahr.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Richtlinien für redaktionelle Veröffentlichungen in den Wochenzeitungen unseres Verlages
In den von uns herausgegebenen Wochenzeitungen werden Veröffentlichungen der Kirchengemeinden und örtlichen Vereine, Verbände und Organisationen kostenlos in folgendem Rahmen gebracht:
Als Maß zugrunde gelegt wird eine DIN-A-4-Seite, mit Schreibmaschine in 1 1/2 Zeilen Abstand geschrieben. In Ausnahmefällen (z.B. Jubiläumsveranstaltungen etc.) darf der Bericht auch bis zu 2 DIN-A-4-Seiten umfassen.
Die Berichte sind sachlich und rein informativ zu halten. Die Redaktion behält sich vor, bei Überschreitung des vorstehenden Textmaßes zu kürzen bzw. Berichte wegen ihres Inhalts, ihres Stils oder ihrer Schreibart auszugsweise zu bringen oder – ohne Benachrichtigung des Einsenders – nicht zu veröffentlichen. Eine Wiederholung von Einladungen, Berichten, Mitteilungen ist nicht möglich.
Unterschriften unter Vereins- und Verbandsmitteilungen können nicht gebracht werden. Die Berichte sind in Berichtsform zu verfassen, damit eine redaktionelle Überarbeitung auf geringe Schwierigkeiten stößt.
Reiseausschreibungen, Nachrufe, Danksagungen an Firmen, Werbung für Kapellen oder Personen, Glückwünschen an Mitglieder oder Mitbürger etc. können nur in Form von zu bezahlenden Anzeigen gebracht werden. Eine kostenlose Veröffentlichung innerhalb des redaktionellen Teils kann nicht vorgenommen werden.
Der Redaktionsschluß ist unbedingt einzuhalten. Zu spät eingehende Manuskripte werden in der nächstfolgenden Ausgabe berücksichtigt. Sollte eine Terminankündigung wegen Fristablaufs gegenstandslos geworden sein, unterbleibt die Veröffentlichung ohne Benachrichtigung des Einsenders. Telefonisch können Berichte nicht entgegengenommen werden.
Veröffentlichungen der politischen Parteien sowie deren Untergruppen innerhalb des redaktionellen Teils bleiben rein auf die Ankündigungen von Veranstaltungen begrenzt. Stellungnahmen zu politischen Tagesfragen bleiben ebenso wie Leserbriefe unberücksichtigt.
Verlag + Druck Wittich KG
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Erfolgreiche Saison für Thomas Schiessl vom LC-Tanne Hunderdorf
Für Thomas Schießl, der dieses Jahr noch bei der Jugend B startet, geht eine erfolgreiche Saison zu Ende. Bereits mit dem 2. Platz bei den Hallenkreismeisterschaften deutete sich eine Leistungssteigerung an, die sich dann beim Läufer-Cup in Straubing bestätigte. Mit hervorragenden Plazierungen konnte er dann die Gesamt-Wertung gewinnen. Dann folgten erste Plätze am Grandsberg und in Waldmünchen. Letztes Wochenende schloß er seine Waldlauf-Saison mit einem ersten Platz beim Nikolauslauf in Arnstorf ab. Auch bei diesem Lauf konnte er seine Gegner deutlich distanzieren.
Helmut Kerscher, der erst seit kurzem Leichtathlet ist, konnte einige Erfolge erzielen. Höhepunkt war für ihn der Gewinn des Läufer-Cup bei der Jugend A.
Aber auch die Schüler des LC-Tanne konnten bei ihren Starts gute Ergebnisse erzielen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 09.01.1987


Skiclub knüpft international Kontakte
Hunderdorf.
Zu einem Freundschaftsbesuch nach St. Johann/Oberösterreich fährt die Skiabteilung des SV Hunderdorf am kommenden Wochenende. Mit der österreichischen Gemeinde haben die Hunderdorfer schon seit einiger Zeit guten Kontakt, waren doch die Österreicher mit ihrer Musikkapelle beim 20jährigen Gründungsfest des SV Hunderdorf in Hunderdorf. Der Besuch am Wochenende soll nun die sportlichen Kontakte weiter ausbauen. Neben dem gemeinsamen Skifahren ist für Sonntag auch ein Vergleichsrennen geplant. Der Skiclub will vor allem auch für seine jugendlichen Mitglieder eine Möglichkeit bieten, einen Besuch in einem anderen Land und Skigebiet mitzuerleben. So können auch Kinder und Jugendliche ohne Begleitung von Eltern an der Fahrt da von seiten der Skiabteilung Erwachsene als Begleit- und Betreuungspersonal mitfahren. Die Kosten können wegen der günstigen Unterbringung sehr niedrig gehalten werden. Die Abfahrt erfolgt am Samstag um 9 Uhr am Schulhof. Anmeldungen nimmt Abteilungsleiter M. Leonhardt (Tel. 09422/3036) entgegen. Dort können auch nähere Einzelheiten erfragt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.01.1987


Neuregelungen im Sozialbereich
VdK-Ortsverband Hunderdorf-Windberg informierte sich—Aus der Jahreshauptversammlung
Hunderdorf/Windberg.
Neben einem Jahresrückblick durch Rudolf Karl, den Vorsitzenden des VdK-Ortsverbandes Hunderdorf-Windberg, stand im Vordergrund der Jahreshauptversammlung des Vereins eine Information über Neuregelungen im Sozialbereich. Der 130 Mitglieder zählende Ortsverband tat außerdem einen Blick in die Zukunft und besprach die Aktivitäten des kommenden Jahres.
Anna Heilmann berichtete zunächst ausführlich über die Kassenlage, die sich in Verwaltungs- und Fürsorgekonten gliedert. Außerdem über die Erfahrungen, die sie mit dem bargeldlosen Beitragseinzug bisher gemacht habe. Das EDV-Verfahren bringe eine Erleichterung in der Verbandsarbeit mit sich. Der Ortskassier werde dadurch nicht überflüssig, teilte sie mit. Weiter teilte sie mit, der VdK-Ortsverband zähle derzeit 130 Mitglieder.
Durch die Spendenfreudigkeit der Hunderdorfer und Windberger Einwohner sei im November bei der Haus- und Listensammlung „Helft Wunden heilen“ über 500 Mark zusammengekommen. Allen Spendern und freiwilligen Helfern dankte Vorsitzende Rudolf Karl im Namen des Verbandes. Aufgrund des guten Ergebnisses könnte die Seniorenbetreuung wieder intensiver betrieben werden. Neben den Vorstandssitzungen sei im abgelaufenen Jahr eine Mitglieder- und Aufklärungsversammlung abgehalten worden. Viel Wert habe man auch auf die Alters- und Mitgliederehrung gelegt. Der Tagesausflug und besonders der Nachmittagsausflug sollen wieder beibehalten werden. Ende Januar ist eine Schulung für die Vertrauensleute in Landshut vorgesehen. Jugendvertreter Franz Gruber werde teilnehmen. Der Ortsverband beteiligt sich auch bei der Kreisarbeitstagung am 17. Januar in Straubing.
Anschließend informierte der Vorsitzende unter anderem über die neuen Sozialbeschlüsse und Gesetzesänderungen. Wie in jedem Jahr, so treten auch Anfang 1987 in der Sozialpolitik einige Rechtsänderungen in Kraft. Dabei handele es sich zum Teil um die Anpassung von Beitragsbemessungsgrenzen und Sozialleistungen an die allgemeine Einkommensentwicklung, zum Teil jedoch auch um Verbesserungen in verschiedenen Bereichen der sozialen Sicherung. Der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung werde von 19,2 auf 18,7 Prozent gesenkt, meinte er, jedoch der Satz des Beitrags zur Bundesanstalt für Arbeit von vier auf 4,3 Prozent erhöht. Für pflichtversicherte Handwerker sei der Regelbeitrag in der Rentenversicherung der Handwerker auf 550 Mark monatlich festgesetzt worden: Angestellte, die von der Versicherungspflicht befreit sind, zahlen ebenfalls einen Mindestbeitrag von 550 Mark monatlich, um sicherzustellen, daß Ausfall- und Zurechnungszeiten bei der Rentenberechnung berücksichtigt würden. Der freiwillige Mindestbetrag steige von 92 Mark in 1986 auf 94 Mark in 1987 und der Höchstbeitrag für freiwillig Versicherte betrage 1987 etwa 1 066 Mark.
Das siebte Rentenversicherungsänderungsgesetz, so der Sprecher, bringe für viele Versicherte Änderungen. So für Selbständige, die vor dem 14. 5. 1977 den Antrag auf Begründung der Versicherungspflicht der gesetzlichen Rentenversicherung gestellt hätten. Diese hätten bis zum 31. 12. 1988 die Möglichkeit, die Pflichtversicherung in ein freiwilliges Versicherungsverhältnis umzuwandeln. Bei der Kriegsopferversorgung träten nach dem 15. Anpassungsgesetz ebenfalls bestimmte Leistungen in der Kriegsopferfürsorge in Kraft. Der Zusatzurlaub für Schwerbehinderte — er betrug seit 1974 sechs Arbeitstage — sei generell auf eine Woche festgelegt worden. Er umfasse also weiterhin sechs Tage bei einer 6-Tage-Woche und fünf Tage, wenn die Arbeitszeit auf fünf Tage in der Woche beschränkt sei. 750 Millionen Mark seien für Zeiten der Kindererziehung in der Sozialversicherung für 1987 vorgesehen, davon 500 Millionen Mark für Mütter (beziehungsweise Väter) der Jahrgänge ab 1921 und 250 Millionen Mark aufgrund des Beschlusses der Regierungskoalition, nach dem auch den Müttern der Geburtsjahrgänge vor 1921 Erziehungszeiten bei der Rente anerkannt werden sollen, und zwar gestaffelt nach Geburtsjahrgängen und beginnend vom 1. 10. 1987 an.
Abschließend sprach der Redner noch die Versorgung im öffentlichen Dienst an. Seit 1. 1. 1985 würden die Neuberechnungen der Versorgungsrente auf der Grundlage der 19. Satzungsänderung nicht mehr nach der Bruttogesamtversorgung, sondern seitdem nach einer begrenzten Nettogesamtversorgung gezahlt. Das Schiedsgericht der VBL habe dieser vorgenommenen Neuberechnung der Versorgungsbezüge ab 1. 1. 1985 mit einem Schiedsspruch widersprochen. Dieser Spruch sei noch nicht rechtskräftig. Das Oberschiedsgericht der VBL werde zu entscheiden haben, meinte der Referent. Für weitere Auskünfte und Hilfestellung stehe die Kreisgeschäftsstelle des VdK-Kreisverbandes in Straubing zur Verfügung. Dem Vortrag schloß sich noch eine Diskussion an.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.01.1987


„CSU reizt Gefühle der Menschen aus“
Manfred Meindl und Robert Leidinger sprachen bei Versammlung des SPD-Ortsvereins
Hunderdorf.
Eine recht stattliche Besucherzahl konnte SPD-Ortsvorsitzender Xaver Diewald zu einer Wahlversammlung im Gasthaus Sandbiller willkommen heißen. Sein besonderer Gruß galt den beiden Referenten des Abends, Bundestagskandidaten Robert Leidinger und Stadtrat Manfred Meindl. Diewald appellierte eindringlich, unbedingt zur Wahl zu gehen, stellte aber auch die vorrangige Bedeutung der Zweitstimme heraus. „Sie allein entscheidet darüber, wie viele Abgeordnete jede Partei in den Deutschen Bundestag sendet“, meinte er wörtlich.
Scharf rechnete Michael Meindl mit den “Erfolgen“ der unionsgeführten Regierung ab. So habe die Regierung Kohl den höchsten Stand an Arbeitslosigkeit zu verantworten, 500 000 Arbeitslose mehr seit der Regierung Schmidt. über eine Million Haushalte — 25 Prozent mehr — seien auf Sozialhilfe angewiesen, die Firmenpleiten hätten sich von rund 11 000 auf 19 600 im Jahre 1986 erhöht. Die Abgabenlast für die Normalverdiener sei noch nie so hoch gewesen, so Meindl weiter. Sie sei von 39,3 auf 42,7 Prozent angestiegen. Die Lohnsteuerquote sei seit der Amtsübernahme durch die Konservativen um 1,3 Prozent gestiegen und werde dank der Stoltenbergschen Steuerreform um weitere 1,9 Prozent ansteigen. „Diese Regierung Kohl hat in ihrer kurzen Regierungszeit bereits mehr Skandale erzeugt, als alle bisherigen Bundesregierungen zusammen“ meinte der Stadtrat aus Bogen. Er erinnerte dabei an die Namen Lambsdorff, Wörner, Boenisch, Schwarz-Schilling und Helmut Kohl, der vom Blackout in die Goebbels-Äußerung gefallen sei und die KZ-Bemerkung habe folgen lassen. „Die Union will hier auf dem rechten Wählerrand abfischen, die Appelle des Bayerischen Ministerpräsidenten, von den Republikanern geschockt, beweisen dies eindeutig“, meinte Meindl. Strauß setze dabei, wie bereits bei der Landtagswahl mit der Asylantendiskussion, auf die Gefühle der Bevölkerung.
Nachdem Meindl die SPD-Vorstellungen in der Wirtschafts- und vor allem Arbeitsmarktpolitik dargelegt hatte, übernahm Kreisrat Robert Leidinger das Feld der Sicherheitspolitik. Er stellte klar heraus, daß eine fundierte Sicherheitspolitik nur über eine Fortsetzung der Entspannungspolitik möglich sei. Ziel einer menschenwürdigen Sicherheitspolitik müsse der Abbau aller Atom- und Chemiewaffen in Europa sein, und zwar müsse dies, so machte Leidinger deutlich, auf beiden Seiten der Machtblöcke erfolgen. Er sprach sich auch eindeutig für die Einbindung in das westliche Bündnis aus, könne aber dennoch nicht die SDI-Pläne der Vereinigten Staaten unterstützen. Zum Themenbereich Umwelt führte Leidinger die jüngsten Rhein-Belastungen an. Die SPD-Forderung, bei Umweltskandalen das Verursacherprinzip mit drastischen Strafen durchzusetzen, sei mehr als überfällig. Das SPD-Programm „Arbeit und Umwelt“ habe zum Ziel, noch offene Probleme des Umweltschutzes zu lösen und schaffe darüber hinaus 400 000 zusätzliche Arbeitsplätze.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.01.1987


Ortsmeisterschaft im Biathlon
Windberg.
Am Sonntag, 18. 1., findet die zweite Ortsmeisterschaft im Biathlon statt. Start und Ziel befinden sich zwischen Irensfelden und Netzstuhl. Die gesamte Bevölkerung ist eingeladen. Gestartet wird in fünf Klassen, Jugend, Damen, Herren bis 40 Jahre, Altersklasse über 40 Jahre und eine Gästeklasse. Es winken schöne Keramikkrüge als Preise. Startzeit ist um 13 Uhr für Jugend und Damen, ab 13.30 Uhr für Herren. Einschreiben ist ab 12 Uhr. Anmeldung und Auskunft bei Helmut Auerbacher, Tel. 09422/3601.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.01.1987

Schulverband Hunderdorf tagt
Hunderdorf.
Am Montag, 19. Januar, 20 Uhr, findet im Verwaltungsamt Hunderdorf, Sitzungssaal, eine Schulverbandsausschußsitzung mit folgender Tagesordnung statt: Beratung und eventuell Beschlußfassung über Haushaltsplan und Haushaltssatzung 1987. Sonstiges/Informationen.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.01.1987


Senioren auf den Straßen gefährdet
Koordinations-, Hör- und Sehfähigkeit lassen im Alter nach — Vortrag der Kreisverkehrswacht
Hunderdorf.
Von der Kreisverkehrswacht werden auch in diesem Winter Vorträge für die Sicherheit der Senioren im Straßenverkehr angeboten. Zu einer solchen Veranstaltung konnte die Seniorenbetreuerin der Pfarrei Hunderdorf als Referenten den Amtsrat Gunter Hilmert im Gasthaus Baier-Edbauer den Zuhörern vorstellen. In Hunderdorf startete der Referent seine Dia-Vortragsreihe und führte den Senioren leicht verständlich das richtige Verhalten als Fußgänger im Straßenverkehr vor Augen. So erwähnte er, daß fast die Hälfte aller getöteten Fußgänger im Alter von 65 Jahren oder älter sei.
Konzentration, Koordinations-, Hör- und Sehfähigkeit sowie das Reaktionsvermögen ließen mit zunehmendem Alter nach. Unsicherheit und Unschlüssigkeit seien die Folgen. Deshalb sei das Überqueren der Fahrbahnen an ungesicherten Stellen ein besonderes Problem. Die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge würde oft unterschätzt und abbiegende Autos manchmal übersehen. Aber auch Fahrbahnen, deren überqueren durch eine Ampel oder Zebrastreifen gesichert seien, würden von älteren Menschen sehr oft als absolute Sicherheitszone angesehen. Hilmert zeigte den Zuhörern auch hier die Gefahren, denn nur ein Viertel der Kraftfahrer ließen einen Passanten freiwillig die Fahrbahn überqueren. Hilmert meinte, daß hier ein Handzeichen weiterhelfen würde.
Des weiteren wies der Redner auf richtiges Verhalten bei Dämmerung und Dunkelheit hin. Die nachlassende Sehfähigkeit beeinträchtige das Sehvermögen, und deshalb seien gerade ältere Menschen durch Lichtergewirr, Scheinwerfer und Neonlichter n ihrem Reaktionsvermögen beeinträchtigt. Auch über “ das Verkehrsverhalten außerhalb geschlossener Ortschaften informierte Amtsrat Hilmert. Hierbei müsse insbesondere die richtige Straßenseite für Fußgänger gewählt werden. Außerdem sei es ratsam, helle Kleidung zu tragen, beziehungsweise reflektierende Streifen an Taschen oder Kleidungsstücken anzubringen. Ältere Fußgänger sollten sich auch niemals scheuen, sich an Passanten zu wenden und deren Hilfe in fraglichen Situationen in Anspruch zu nehmen.
Viele Fragen konnte der Referent bei der sich anschließenden Diskussion beantworten. Jeder Anwesende erhielt zum Abschluß der Veranstaltung aus den Händen von Günter Hilmert eine Leuchtplakette sowie Informationsmaterial überreicht. Günter Hilmert gab seiner Hoffnung darüber Ausdruck, daß sich hoffentlich noch viele Gemeinden im Rahmen der Seniorenarbeit dazu entschließen würden, das Angebot einer solchen Vortragsreihe anzunehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.01.1987


Gratulanten bei Margarete Steiner
Hunderdorf.
Gesund und rüstig konnte Margarete Steiner, wohnhaft in Hunderdorf, Erlenstraße, am Mittwoch ihren 80. Geburtstag feiern. Zu ihrem Ehrentag gratulierte neben zahlreichen Verwandten und Bekannten auch Bürgermeister Egon Weinzierl. Er übermittelte die besten Glückwünsche sowie einen Geschenkkorb der Gemeinde. Für Pfarrer Anton Högner und den Pfarrgemeinderat gratulierte Pfarrgemeinderätin Martha Hofmann und überbrachte ein Geburtstagspräsent.
Margarete Steiner, eine gebürtige Paul, wurde am 14. Januar 1907 in Schreckendorf /Sudetenland geboren. Nach der Schulzeit arbeitete sie über 15 Jahre in einem Geschäftshaushalt. Im Jahre 1941 führte sie der Forstwart Johann Steiner in Mährisch-Altstadt zum Traualtar. Der Ehemann brachte fünf Kinder in die Ehe mit, denen die heutige Jubilarin stets eine fürsorgliche Mutter war. Ein hartes Los traf die Familie, als sie im Jahre 1946 aus der Heimat im Bereich Mährisch-Altstadt vertrieben wurde und dann nach Ascholtshausen bei Mallersdorf kam. Von früh bis spät arbeitete Margarete Steiner, um den Lebensunterhalt für die Familie zu sichern. Ein weiterer Schicksalsschlag folgte, als der Ehemann nach schwerer Krankheit im Jahre 1947 verstarb. Über Neufahrn kam die heutige Jubilarin dann vor 19 Jahren nach Hundertorf, wo sie eine zweite Heimat fand. Sie betreute jahrelang ihre zwei Enkelkinder sowie die an den Rollstuhl gebundene Tochter. Auch im betagten Alter führt sie ihren Haushalt noch selbst und hört gerne Radio. Den nach einem arbeitsreichen Leben wohlverdienten geruhsamen Lebensabend verbringt sie bei Tochter Poldi mit Familie, von der sie auch betreut und umsorgt wird. — Unser Bild zeigt die Jubilarin zusammen mit Bürgermeister Weinzierl und Pfarrgemeinderätin Hofmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.01.1987


„Familie steht im Mittelpunkt der Erziehung
Direktor Josef Karrer (Rosenheim) referierte vor den Landfrauen — Anschließend Neuwahlen der Ortsbäuerinnen
Hunderdorf. In der vergangenen Woche fand im Gasthaus Baier-Edbauer in Hunderdorf die Wahl der Ortsbäuerinnen für Hunderdorf-Steinburg-Hofdorf und Gaishausen statt. Dieser Wahl ging ein Vortrag mit dem Titel: „Familiengemeinschaft — das Fundament einer guten Erziehung“ voraus, zu dem die Ortsbäuerin Rita Hornberger den Referenten Direktor Josef Karrer aus Rosenheim begrüßen konnte. Außerdem galt der Gruß der Ortsbäuerin noch der Wahlleiterin Stadler aus Niederwinkling und den Frauen des Frauenbundes Hunderdorf, die mit den Landfrauen immer gut zusammenarbeiten.
Zu diesem Thema hätte Rita Hornberger keinen besseren Referenten als Direktor Karrer finden können, da dieser selbst Landwirtschaftspädagoge und Leiter einer Landwirtschaftsschule im

Die neugewählten Ortsbäuerinnen mit ihren Vertreterinnen und Wahlleiterin Frau Stadler.

Landkreis Rosenheim und täglich mit Jugendlichen konfrontiert ist. Einige Zitate aus den Jahren vor Christus, die der Referent zu Beginn seines Vortrages anführte, zeigten, daß es auch zur damaligen Zeit schon Probleme mit der Jugend gegeben habe. „Wie ist es mit der Jugend heute?“ Hier sagte Josef Karrer aus seiner Erfahrung als Lehrer, daß die Jugend heute freier, selbstbewußter und kritischer sei. Wenn man die negative Seite betrachte, so sei der Jugendliche heute weniger fleißig, unüberlegter und oft sehr nachlässig. Der heranwachsende Mensch soll deshalb in erster Linie ein gutes Verhältnis zum Lehrer und zumindest zu einem Elternteil haben. Die Hauptlast der Erziehung bleibe jedoch der Familie überlassen, sie soll der Mittelpunkt der Erziehung sein. „Ein Jugendlicher würde ein Löwe werden, würde man ihn nicht erziehen“, zitierte er einen französischen Philosophen.
Gerade in der Familienerziehung würden in letzter Zeit viele Fehler gemacht. Eltern hätten heute zu wenig Zeit für ihre Kinder und wollten diesen Faktor oft mit Geld ausgleichen, was sich auf die Erziehung jedoch sehr negativ auswirke. Für das Desinteresse der Eltern sprächen auch Zahlen wie diese, daß bei Elternsprechtagen in Schulen von beispielsweise 4 000 Schülern nur 36 Eltern die Gelegenheit, sich über ihr Kind zu informieren, wahrnähmen. Der Verein für Kinderschutz habe 10 000 Mitglieder, der Tierschutzverband dagegen sieben Millionen. Oft bestehe auch ein schlechtes Verhältnis zwischen Eltern und Kindern, weil die Eltern mit den Kindern nicht zurecht kämen. Hier sei Kontaktpflege das Wichtigste. Mit etwas Freilauf und diplomatischem Vorgehen könne der Jugendliche gewonnen werden. „Die Jugend führt sich selbst“, sei nur ein Schlagwort. In Wirklichkeit brauche sie die Erzieher, die sie auf den richtigen Weg führen.
Schon im Trotzalter beginne das Kind manchmal seinen Kopf durchzusetzen. In der Pubertät sei es jedoch enorm wichtig, die richtige Erziehung anzuwenden. Gerade in dieser Zeit wollten die Kinder ihre eigene Welt aufbauen. Sie wollten ihre Schwäche durch ihre Herausforderung, z. B. in der Kleidung, übertönen. In dieser Phase sei es besonders wichtig, behutsam und diplomatisch auf den Heranwachsenden einzugehen, ihm ein guter Ratgeber und Kamerad zu sein und ihm das Selbstvertrauen zu geben, daß er brauche. Die Erzieher sollten dem Kind Vorbild sein. Familienfeiern, wenigstens einmal am Tag ein gemeinsames Essen, ein gemeinsames Gebet, sollten dazu führen, sich zu finden. Dem Jugendlichen müsse auch Vertrauen übertragen werden, damit er an Erfahrung lerne. Taschengeld sei wichtig, damit er mit Geld umzugehen lerne. Eine gute Berufsausbildung sei für den Jugendlichen ein Zugeständnis dafür, daß er selbst etwas geleistet habe.
„Wir leben in einer Zeit, die die Werte der Erziehung hinten anstellt“, sagte der Referent. „Die Polizei hat heute viel mit Jugendlichen zu tun und die Jugendkriminalität steigt ständig an.“ Einflüsse aus den Medien brächten den jungen Menschen oft große Probleme der Auseinandersetzung. Wenn der heranwachsende Mensch hier keine Hilfe der Eltern erwarten könne, gehe er oft andere Wege, die die Eltern nicht wollten, „Er braucht die Familie, sonst sucht er sich andere Freunde, auf die er hört.“ Auch die Kath. Kirche sei besorgt um die Erziehung der Jugend. Schon Papst Pius XII. habe auf dem Katholikentag 1949 u. a. gesagt: „Bewahrt und pflegt die christliche Familienkultur, wo sie noch besteht.“
„Das Kind ist das wertvollste Gut der Familie. Die Jugend ist unsere Zukunft, sie wird unser Erbe weiterführen“, sagte Josef Karrer. Der Erzieher muß einen eigenen Erziehungsmaßstab festlegen und nicht nach dem Slogan „die Zeit ist eben anders“, handeln, denn jeder einzelne ist für die Erziehung seiner Kinder verantwortlich. Es soll feste Autorität, statt antiautoritärer Erziehung herrschen“, sagte Karrer zum Schluß seines Vortrages. Die Frauen waren von den wirklichkeitsnahen Ausführungen Josef Karrers sehr beeindruckt.
Nach einer kurzen Pause fand dann die Wahl der Ortsbäuerinnen statt. Bei der geheimen Wahl für Hunderdorf-Steinburg-Hofdorf ging wieder Rita Hornberger, Hunderdorf mit 28:1 Stimmen als Ortsbäuerin hervor. Ihre Stellvertreterin wurde wieder Elfriede Groß aus Hofdorf mit ebenfalls 28:1 Stimmen. Bei der Wahl für Gaishausen wurden Emilie Weinzierl, Röhrnau, mit 7:1 Stimmen und ihre Stellvertreterin Theresia Höcherl, Grub, mit 5:3 Stimmen wiedergewählt. Frau Stadler dankte den Ortsbäuerinnen und ihren Stellvertreterinnen für die geleistete Arbeit in den vergangenen fünf Jahren und wünschte auch für die Zukunft alles Gute. Rita Hornberger bedankte sich bei den Anwesenden für das entgegengebrachte Vertrauen und wies noch auf einige Veranstaltungen, wie den Landfrauentag am 5. 3. 87 in Wolferszell, hin.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.01.1987


Decker und Co. sind Ortsmeister
Steinburg.
Am Samstag trug der EC Steinburg auf seinem Vereinsweiher in Ehren die Ortsmeisterschaft auf Natureis aus. Wie sehr diese Ortsmeisterschaft bei den Eisschützen in der Verwaltungsgemeinde Hunderdorf beliebt ist, zeigt, daß sieben Moarschaften wieder heimgeschickt werden mußten, weil das Turnier schon ausgebucht war. So nahmen letztlich 18 Mannschaften an der Ortsmeisterschaft teil. Es wurde in zwei Gruppen geschossen. Nach sportlichen Spielen mußten schließlich die beiden Gruppensieger, die Mannschaft Decker und Co. und die Mannschaft Schreinerei Schießl, den Endkampf austragen. Hier bewies es sich, daß die Mannschaft Decker und Co. die stärkeren Nerven hatte und mit 20:3 Punkten Endkampfsieger und somit Ortsmeister auf Natureis 1987 wurde. Die Mannschaft Schreinerei Schießl mußte sich mit dem zweiten Platz begnügen und den dritten Platz belegte die Mannschaft EC Thananger. Vorstand Gerd Altmann dankte allen bei der Siegerehrung im Vereinslokal Karl Solcher für ihre faire und sportliche Teilnahme. Weitere Plazierungen: 4. Tegelweiher, 5. FFW Steinburg. — Unser Bild zeigt die ersten drei plazierten Mannschaften mit Vorstand Altmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.01.1987


Schulverbands-Umlage kräftig angestiegen
Vier Mitgliedsgemeinden des Schulverbandes Hunderdorf stellten Gesamthaushalt von 628800 Mark auf die Beine
Hunderdorf.
Die Pro-Kopf-Umlage der drei Mitgliedsgemeinden des Schulverbandes Hunderdorf ist für jeden der 360 Schüler (im Vorjahr 380) von 995 auf nunmehr 1133,89 Mark angestiegen. Mit diesem Problem hatte sich der Verband in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr auseinanderzusetzen. Aufgestellt wurde dabei der Haushaltsplan mit einem Gesamtvolumen von 628 800 Mark. Eine entsprechende Haushaltssatzung wurde ebenfalls beschlossen. Die Schulverbandsumlage für die drei Mitgliedsgemeinden beläuft sich heuer auf insgesamt 408 200 Mark.
Eingangs hieß Schulverbandsvorsitzender Egon Weinzierl neben den Bürgermeisterkollegen insbesondere Schulleiter Kornel Klar willkommen. Danach folgte die Haushaltsberatung für das Jahr 1987. Kämmerer Michl gab neben dem Haushaltsplan, der den Verbandsräten zugestellt worden war, den Vorbericht sowie den Stellen- und Investitionsplan bekannt, ebenso vergleichsweise die Schülerzahlen und Pro-Kopf-Umlagen der Vorjahre.
Nach Beratung wurde einstimmig beschlossen, den Haushaltsplan 1987 mit den darin enthaltenen Ansätzen und Abschlußziffern sowie den Anlagen aufzustellen. Erlassen wurde auch die entsprechende Haushaltssatzung, die festlegt im Verwaltungshaushalt Einnahmen und Ausgaben von 594 900 Mark und im Vermögenshaushalt Einnahmen und Ausgaben mit 33 900 Mark.
Kreditaufnahmen für Investitionen sind nicht vorgesehen, ebenso keine Investitionsumlage. Die Schulverbandsumlage wurde mit 408 200 DM festgesetzt. Sie wird nach der Zahl der Verbandsschüler auf die Mitgliedsgemeinden des Schulverbandes umgelegt. Bei 360 Verbandsschülern errechnet sich die Verwaltungsumlage je Verbandsschüler auf 1133,89 DM. 1986 betrug die Schulverbandsumlage 378 200 DM, wobei die Verbandsumlage bei einer Schülerzahl von 380 Kindern 995 Mark betrug. 1985 bezifferte sich die Umlage auf 438 300 Mark pro Kopf der insgesamt 393 Verbandsschüler betrug die Umlage 1115 Mark. Im Jahre 1984 war die Pro-Kopf-Umlage 904 Mark bei 429 Schülern bei einer Verbandsumlage von 388 100 Mark. Sinkende Schülerzahlen, teilweise allgemeine Preiserhöhungen sowie der schwankende Übertrag aus dem jeweiligen Vorjahr lassen insbesondere heuer die Schulverbandsumlage wieder ansteigen.
Die wichtigsten Einnahmen • im Verwaltungshaushalt sind: Zuweisungen für Lernmittel 8000 Mark, Staatszuschuß für die Schülerbeförderung 140 000 Mark sowie von den Gemeinden die Schulverbandsumlage mit 408 200 Mark.
Die größeren Ausgaben stellen dar: Die Personalaufwendungen (Hausmeister und Reinigungskräfte) mit 126 200 Mark, Gebäude- und Geräteunterhalt mit 16000 Mark, Heizkosten von 70000 Mark, Reinigungskosten 9000 Mark, Stromkosten 29000 Mark. Für Lehr- und Unterrichtsmittel werden 6800 Mark, für Lernmittel 12000 Mark ausgegeben, sowie für die Schülerbücherei 6000 Mark. Die Schülerbeförderungskosten stehen mit 158 800 Mark zu Buche. Die Verwaltungsumlage beträgt 9800 Mark und für die Schulhausmiete sind an die Gemeinde Hunderdorf 105 600 Mark zu bezahlen.
Im Vermögenshaushalt sind außer der Errichtung des Schulbushäuschens Hl. Kreuz (3500 Mark) keine weiteren Investitionsmaßnahmen vorgesehen. Die Gemeinde Hunderdorf hat bei einer Schülerzahl von 221 eine Umlage von 250 989 Mark zu zahlen. Für Windberg beträgt die Umlage bei 76 Schülern 86175 Mark. Die Schulverbandsumlage der Gemeinde Neukirchen beziffert sich bei 63 Schülern auf 71 435 Mark.
Schulleiter Kornel Klar gab neben dem derzeitigen Belegungsstand der Grund- und Hauptschule auch zur Kenntnis, daß ab 2. 2. der neue Rektor Walden seine Schulleiterstelle in Hunderdorf antreten wird.
In nichtöffentlicher Sitzung wurde noch entschieden über die Besetzung der Hausmeisterstelle in der Grundschule sowie über die Einstellung einer Reinigungskraft für das Lehrschwimmbecken.
Zur Information gab Schulverbandsvorsitzender Weinzierl noch ein Angebot über den Einbau von neuen Armaturen mit Duschstopper in den Duschräumen des Hallenbades. Wegen der hohen Umbaukosten von knapp 9000 Mark wird vorerst diese Maßnahme nicht weiterverfolgt.
Weiterhin informierte Weinzierl über den Stand der Einbringung von Energiesparlampen in der Schulanlage, wobei die neuen Entwicklungen der Fa. Phillips abgewartet werden. Des weiteren werde eine Kesselerneuerung bei der Heizung in der Grundschule notwendig, dessen Kosten jedoch auf die Gemeinde Hunderdorf als Gebäudeeigentümerin zukommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.01.1987


SV Hunderdorf fuhr nach St. Johann
Kontakt mit österreichischem Skiclub geknüpft — Gastgeber standen besser auf den Brettln
Hunderdorf. Zu einem Freundschaftsbesuch reiste die Skiabteilung des Sportvereins Hunderdorf nach St. Johann am Wimberg/Oberösterreich. Beim Vergleichsrennen mußten die Hunderdorfer die Überlegenheit der Gastgeber anerkennen. Doch die Aufnahme war sehr herzlich und die St.

Die Hunderdorfer Teilnehmer des Skirennens nach der Siegerehrung.

Johanner erwiesen sich Als besonders gastfreundlich. Nach Abschluß des Besuches war man sich einig: Nächstes Jahr wird der Besuch wiederholt. Bis dahin wird viel trainiert. Vielleicht glückt die Revanche.
Beim letztjährigen Gründungsfest des Sportvereins Hunderdorf war auch die Musikkapelle von St. Johann am Wimberg in Oberösterreich in Hunderdorf. Dabei vereinbarte man auch ein Treffen derHunderdorfer Skiabteilung mit dem St. Johanner Skiclub. Nun war es soweit und die Hunderdorfer Sportler unter der Leitung von Abteilungsleiter Max Leonhardt starteten zum beschlossenen Freundschaftsbesuch. Die Fahrt führte dabei durch das Donautal fast bis Linz. Nachdem man zunächst Quartier in St. Johann bezogen und nachmittags das Skigebiet am Hansberg unter die Lupe genommen hatte, wurden die Hunderdorfer im Vereinsheim des SC St. Johann unweit des Skigebietes empfangen.
Obmann Krauck hieß die Gäste willkommen und schilderte kurz den Werdegang seines Skiclubs. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß das Treffen der beiden Sportvereine zustande gekommen sei. Er überreichte an Max Leonhardt einen Standartenwimpel als Erinnerungsgeschenk. Bürgermeister Radler begrüßte ebenfalls die Hunderdorfer Sportlergemeinschaft auf das Herzlichste. Er gab einen Überblick über die Gemeinde. 1. Vorsitzender Heinz Hentschirsch und Abteilungsleiter Max Leonhardt bedankten sich für die Einladung, die man gerne angenommen habe. Hentschirsch übermittelte dabei auch die Grüße von Bürgermeister Egon Weinzierl und überreichte das Wappen der Gemeinde Hunderdorf an den Obmann Krauck. Max Leonhardt erklärte, daß der Besuch auch zugleich für die Jugend des Skiclubs als Ausflug gedacht sei. Er übergab als Zeichen der Freundschaft einen Teller an den 1. und 2. Sektionsleiter. Sektionsleiter Simader vom SC St. Johann wünschte dann dem Verlauf des Besuches ein gutes Gelingen und allen Gästen einen angenehmen Aufenthalt in der schönen Gegend im Mühlviertel. In gemütlicher Runde verbrachte man den Abend und erlebte da den SC St. Johann als großzügigen Gastgeber.
Das Vergleichsrennen am nächsten Tag wurde in einem Riesentorlauf ausgetragen. Dabei startete jeweils ein Skiläufer von St. Johann gegen einen vom Skiclub Hunderdorf. Bald wurde den Zuschauern und auch den Hunderdorfer Gästen klar, daß die Österreicher einen eindeutigen Sieg davontragen würden. Man erkannte auf Hunderdorfer Seite, daß die St. Johanner mehr auf Skirennen getrimmt waren. So fiel der Sieg letztlich für die Gastgeber recht klar aus. Bei der Siegerehrung allerdings gingen die Hunderdorfer nicht leer aus, denn auch die Plazierten erhielten Medaillen oder Urkunden. Ja auch einige Pokale konnten in Empfang genommen werden, wobei hier gerade die kleinsten Teilnehmer gut abschnitten.
Die Redner beider Seiten, die bei der Siegerehrung sich an die Anwesenden wandten, betonten einmütig, daß die Sportbegegnung für alle ein voller Erfolg gewesen sei. Man kam auch überein, im nächsten Jahr in Hunderdorf wiederum ein ähnliches Treffen durchzuführen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.01.1987


„Preispolitik allein genügt nicht“
Bürgermeister Alfons Wolf sprach bei BBV-Hauptversammlungen in Steinburg und Höhenberg
Steinburg/Höhenberg.
Ursachen und Entwicklungen, die zur heutigen Lage in der Landwirtschaft geführt haben, erläuterte Bürgermeister Alfons Wolf (Stallwang) vor kurzem bei zwei BBV-Hauptversammlungen in Steinburg und Höhenberg. Wolf war als BBV-Kreisvorstandsmitglied vom Kreisverband in beiden Orten mit der Durchführung der Neuwahlen beauftragt worden.
Wolf ging in seinen Referaten auf die momentan schlechte Situation in der Landwirtschaft ein. Er verwies dabei darauf, daß es zwar anerkennenswert sei, daß auf sozialem Gebiet die jetzige Regierung für die Landwirtschaft so viel wie keine andere getan habe. Andererseits sei aber das Durchschnittseinkommen in der Landwirtschaft aufgrund der langjährigen politischen Rahmenbedingungenniedriger als 1975. Mit Preispolitik allein, so Wolf, könnten viele bayerische Landwirte nicht mehr bestehen. Zusätzlich dazu müßten in Zukunft von seiten des Staates Programme eingeleitet werden, die ergänzend zur. Einnahme aus dem Erlös für landwirtschaftliche Produkte das Einkommen in der Landwirtschaft stützten. Im einzelnen nannte er dabei Förderung des Anbaus alternativer Betriebszweige (Anbau von Pflanzen zur Erzeugung pflanzlicher Öle und Fette), Anbau nachwachsender Rohstoffe (staatl. Unterstützung dieser Maßnahme wie bei der Ruhrkohle), Neueinführung einer Entschädigungszahlung für die Pflege der Landschaft, Aufrechterhaltung der Ausgleichszulage, insgesamt bessere Förderung extensiver Landbewirtschaftung, bessere Finanzausstattung der Sonderprogramme (z. B. Ausgleich für 6d-Fläche, Randstreifenprogramm, Brachvögelprogramm usw.). Insgesamt müsse einfach angestrebt werden, daß auf dem Markt landwirtschaftlicher Produkte wieder ein gewisses Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage erreicht werde.
Bei den anschließenden Neuwahlen in Steinburg wurde der bisherige Ortsobmann Franz Retzer, Au vorm Wald, einstimmig bestätigt. Ebenso einstimmig wurden der stellvertretende Ortsobmann Georg Ecker, Steinburg, und der 1. Beisitzer Max Schötz, Au vorm Wald, bestätigt. Als 2. Beisitzer wurde Karl Hanner bestimmt. Bei der anschließenden Diskussion war die Verlegung der Staatsstraße 21 39, Ortsumgehung Steinburg, das dominierende Thema. Hier wurde kritisiert, daß von seiten der Regierung nach Durchführung des Raumordnungsverfahrens nun die sogenannte „große Lösung“ angestrebt werde. Während die Landwirte mit der kleinen Lösung einverstanden wären, werden mit der großen Lösung durch den Bau dieser Straße die besten Grundstücke dieses Bereiches zerstört und verbaut. Nachdem Landwirte im Steinburger Bereich ohnehin wenig gute Grundstücke besäßen, sei die Empörung deshalb verständlicher Weise entsprechend groß. Die Landwirte zeigten sich auch enttäuscht von den zuständigen Mandatsträgern, wegen der geringen Unterstützung ihrer Anliegen. Nachdem der Ausbau der großen Linie für Landwirte zu einer Existenzfrage werde, wolle man sich mit allen zur Verfügung stehenden Mittel auch weiterhin gegen den Ausbau in dieser Form wenden.
Bei den Neuwahlen in Höhenberg, bei denen sich der bisherige Ortsobmann Xaver Höcherl nicht mehr zur Wahl stellte, wurde Johann Vogl, Öd, zum neuen Ortsobmann und Alois Laumer, ebenfalls Öd, zum neuen stellvertretenden Obmann gewählt. Adolf Fuchs, Höhenberg, und Josef Groß, Höhenberg, wurden zu Beisitzern bestimmt. Bei der anschließenden Diskussion wurde fast ausschließlich über die beabsichtigte Anordnung einer ökologischen Flurbereinigung für den Bereich Höhenstein gesprochen. Es wurde sehr scharfe Kritik gegen dieses Vorhaben vorgetragen. Alle anwesenden Landwirte erklärten sich solidarisch mit letzter Kraft gegen eine Anordnung einer derartigen Flurbereinigung zu kämpfen. Schließlich sei es auch in Höhenberg noch so, daß man nicht von Ökologie und Natur leben könne, sondern daß man als Landwirt immer noch auf den Ertrag von Grund und Boden angewiesen sei.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.01.1987


Heiligenfiguren in unseren Kirchen
St. Sebastian, Patron der Soldaten und Pestkranken

in der Kirche zu Hunderdorf
in der ehem. Kirche zu Sparr
in der Klosterkirche zu Windberg

Die Statue des hl. Sebastian ist in der Kirche von Hunderdorf von Uneingeweihten nicht leicht zu identifizieren, da sie in den meisten Fällen  entblößt, von Pfeilen durchbohrt und an einen Baum gebunden dargestellt wird. Die Figur hier ist bekleidet und nur mit dem Attribut Pfeil ausgestattet.
Der hl. Sebastian soll in Narbonne / Frankreich geboren worden sein. In Mailand, der Heimatstadt seiner Mutter, ist er aufgewachsen. Hier lernte er das Christentum kennen und wurde ein eifriger Anhänger der Lehre Christi. Er war Befehlshaber der Prätorianischen Leibwache des Kaisers. Als unter Kaiser Diokletian eine neue Welle von Christenverfolgung ausbrach, wurde er wegen Aufreizung zum Widerstand gegen die Staatsgewalt angeklagt und zum Tode verurteilt.
Afrikanische Bogenschützen entkleideten ihn, banden ihn nahe dem Flavischen Theater an einen Baum und durchbohrten seinen Leib mit Pfeilen. Die abziehenden Soldaten merkten nicht, daß er noch nicht tot war. Die Witwe des Märtyrers Kastulus pflegte den geschundenen Leib, bis St. Sebastian wieder genesen war.
Nochmals trat er mutig vor den Kaiser und klagte ihn wegen der Grausamkeiten bei den Christenverfolgungen an. Entrüstet über die Dreistigkeit des Wiedererstandenen“ erschlugen ihn Häscher mit Knütteln und warfen den Leichnam in eine Kloake.
Die Christin Lucina barg die sterblichen Überreste und begrub sie an der Via Appia. An der Stelle entstand 367 eine der sieben Hauptbasiliken Roms, die heutige Kirche San Sebastiano.
Seit den vielen Pestwellen des Mittelalters wird St. Sebastian als Pestpatron angerufen. Auch die Soldaten und Schützenvereine haben ihn zum Schutzheiligen gemacht. Sogar bei Viehseuchen wird der Heilige angefleht.
Seinen Festtag feiern die Christen am 20. Januar. Das Datum gilt auch als Tag, an dem „der Saft in den Bäumen“ steigt. Früher durfte ab diesem Zeitpunkt kein Nutzholz mehr geschlagen werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Streu- und Räumpflicht der Gehwege
Die Gemeinden im VG- Bereich Hunderdorf weisen erneut wieder die Grundstückseigentümer auf die Verpflichtung hin, die an ihr Grundstück angrenzenden Gehwege ausreichend zu räumen und zu streuen. Die Grundstückseigentümer haben die Gehwege an Werktagen ab 7 Uhr und an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen ab 8 Uhr von Schnee zu räumen und bei Schnee, Reif- oder Eisglätte mit Sand oder anderen geeigneten Mitteln, jedoch nicht mit Tausalz oder ätzenden Mitteln, zu bestreuen oder das Eis zu beseitigen.
Diese Sicherungsmaßnahmen sind bis 20.00 Uhr sooft zu wiederholen, wie es zur Verhütung von Gefahren für Leben, Gesundheit, Eigentum oder Besitz erforderlich ist. Als Gehweg gilt nicht nur der für den Fußgängerverkehr eigens ausgebaute und abgrenzte Teil der öffentlichen Straße(Bürgersteig),sondern dort wo ein Bürgersteig fehlt, auch der dem Fußgängerverkehr dienende Teil am Rande der Straße in einer Breite von einem Meter.
Wer vorsätzlich oder fahrlässig die Gehbahnen nicht oder rechtzeitig sichert, kann mit einer Geldbuße bis zu 1000 Mark belegt werden. Nachdem immer wieder Beschwerden über mangelnde Sicherung der Gehbahnen eingehen, werden die Gemeinden in Zukunft die Anliegerstreupflicht verstärkt überwachen und notfalls auch von der Möglichkeit, Geldbußen zu verhängen, Gebrauch machen.
Abgesehen davon kann es für die Grundstückseigentümer auch sehr schwerwiegende Haftungsfolgen haben, wenn sich durch die Nichtbeachtung dieser Sicherungspflicht Unfälle ereignen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Schutzprogramm für Ackerwildkräuter und Wiesenrandstreifenprogramm
Für viele Pflanzen ist der Getreideacker der einzige Lebensraum. Diese “ Ackerunkräuter“ verdanken ihre Existenz dem Landwirt. Erst durch die Rodung von Wäldern und durch regelmäßigen Anbau von Feldfrüchten wurden die Lebensbedingungen geschaffen, die Ackerwildkräuter wie z. B. Kornblume, Kornrade und Frauenspiegel brauchen. Durch zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten, vor allem durch gesteigerten Herbizideinsatz, wurden zahlreiche Ackerwildkräuter so weit zurückgedrängt, daß ihr Vorkommen für ganze Gebiete erloschen ist. Mittlerweile stehen bereits 30 Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen Bayerns.
Der Rückgang der Ackerwildkräuter bedeutet ästhetische und biologische Verarmung. Nicht nur die Pflanzenarten selber gehen verloren, auch die von ihnen abhängigen tierischen Lebensgemeinschaften mit ihrer Ausgleichsfunktion im Naturhaushalt werden verdrängt. Das Vorhandensein von Ackerwildkräutern ist entscheidend für das Überleben von Vögeln und Schmetterlingen, von Bienen und Hasen.
Was kann der Landwirt zur Erhaltung der bedrohten Ackerwildkräuter tun?
Um noch vorhandenen Samen von Ackerwildkräutern Entwicklungsmöglichkeiten zu geben, soll in Randstreifen von Äckern auf Herbizidanwendung verzichtet und die Düngung reduziert werden. Im übrigen kann der Streifen normal bewirtschaftet werden. Für die durch stärkere Verunkrautung eintretende Ertragseinbuße wird der Landwirt mit etwa 10 Pf /qm vom Freistaat entschädigt. Die Randstreifen soll um einer möglichst großen Anzahl von Arten Lebensraum zu bieten, an Feldrainen, Hecken, Gräben, Wegrändern oder sonstigen extensiv bewirtschafteten Flächen liegen. Sonnige Lagen sind gegenüber schattigen Lagen zu bevorzugen. Die Randstreifen werden von Landwirt, Naturschutzbehörde und Amt für Landwirtschaft gemeinsam ausgewählt.
Wer kann sich am Ackerwildkräuterprogramm beteiligen?
Alle Landwirte, die Wintergetreide anbauen und geeignete Flächen besitzen.
Im Rahmen des Ackerwildkräuterprogramms wurden im Landkreis Straubing – Bogen bereits 315,- DM für 1985 und 5.279,60 DM für 1986 ausbezahlt. Erstmals 1986 wurde das sog. Wiesenrandstreifenprogramm durchgeführt. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden bereits 1986 3.414,40 DM ausbezahlt.
Was will das Wiesenrandstreifenprogramm?
Ziel des Wiesenrandstreifenprogramm ist es, auch im intensiv genutzten Wirtschaftsgrünland Lebensräume für störungsempfindliche Tierarten zu schaffen. Die Lebensgemeinschaften sind äußerst artenreich; so können auf einer normalen Mähwiese zum Beispiel bis zu 50 verschiedene Laufkäferarten, bis zu 120 Spinnenarten und 200 Kurzflügelkäferarten festgestellt werden. Diese Vielfalt ist insbesondere durch Intensivierung der Wiesennutzung zunehmend bedroht. Untersuchungen der Universität Würzburg haben ergeben, daß Insekten und andere höhere Tiere auf extensiv genutzte, bandartige Lebensräume angewiesen sind. Bei Versuchen hat sich auf extensiv bewirtschaftetem Grünland eine Vervielfachung der Arten- und Individuenzahlen gegenüber Intensivgrünland ergeben. Durch ihre Bandstruktur sollen Wiesenrandstreifen zu einer Vernetzung der noch vorhandenen flächenhaften Biotope in der Landschaft beitragen. Solche Streifen dienen auch als Zufluchtsorte, in die sich die Tierwelt bei Bewirtschaftungsmaßnahmen zurückziehen kann, und von denen ausgehend eine Wiederbesiedlung der Wiesenflächen nach der Mahd erfolgt. Am Rand von Gewässern, Hecken und sonstigen wertvollen Biotopen können Wiesenrandstreifen zusätzlich noch eine abschirmende Funktion gegen Düngereintrag aus intensiv genutzten Flächen übernehmen.
Wer kann sich am Wiesenrandstreifen-Programm beteiligen?
Alle Landwirte, die Grünland bewirtschaften.
Am Rand der Wiesen sollen Streifen von 2 – 6 m Breite nicht gedüngt und nur einmal im Jahr gemäht werden. Als Termin für die einmalige Mahd kommt der Zeitraum zwischen 01.07. und 15.09 in Frage. Für den Ertragsausfall auf den Randstreifen wird der Landwirt mit etwa 10 Pf / qm entschädigt. Geeignete Randstreifen werden von Landwirt, Naturschutzbehörde und Amt für Landwirtschaft gemeinsam ausgewählt. Geschützte Feuchtgebiete, Trocken- und Magerstandorte nach Art. 6 d Abs. 1 Bayer. Naturschutzgesetzes können am Wiesenrandstreifenprogramm nicht teilnehmen. Für diese Flächen wird auf Antrag der Erschwernisausgleich gezahlt.
Verträge für das Wiesenrandstreifenprogramm können über das ganze Jahr hinweg abgeschlossen werden. Verträge für das Ackerwildkräuterprogramm für das Anbaujahr 1986 / 87 sollen bis spätestens 01.05. 1987 abgeschlossen werden. Für beide Programme gilt, daß sich die Verträge von Jahr zu Jahr verlängern, sofern sie nicht gekündigt werden.
Informationen geben:
Die unteren Naturschutzbehörden beim Landratsamt Straubing – Bogen, die Fachreferenten für Naturschutz und Landschaftspflege, Tel. 09421/300 – 269; bei der Stadt Straubing Frau Listl, Tel. 09421 / 16 – 424; das Amt für Landwirtschaft, Herr Janker, Tel. 09421/22 014; sowie die höhere Naturschutzbehörde bei der Regierung von Niederbayern in Landshut, Tel. 0871/822 – 526.
8440 Straubing, 25.11.86
Landratsamt Straubing, – Bogen
I. A. Paper, Reg. Amtsrat
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Margarete Steiner feierte 80. Geburtstag
Gemeinde Hunderdorf gratuliert.
Gesund und rüstig konnte Margarete Steiner, wohnhaft in Hunderdorf , Erlenstraße, ihr achtzigstes Wiegenfest feiern. Zu ihrem Ehrentag gratulierten neben zahlreichen Verwandten und Bekannten auch Bürgermeister Egon Weinzierl recht herzlich. Er übermittelte die besten Glückwünsche sowie einen Geschenkkorb der Gemeinde. Für Pfarrer Anton Högner und dem Pfarrgemeinderat gratulierten PGR Martha Hofmann recht herzlich und überbrachte ein Geburtstagspräsent.
Margarete Steiner, eine gebürtige Paul, erblickte am 14.1.1907 in Schreckendorf / Sudetenland das Licht der Welt. Nach der Schulzeit arbeitete sie über 15 Jahre in einem Geschäftshaushalt. Im Jahre 1941 führte sie der Forstwart Johann Steiner im Mährisch-Altstadt zum Traualtar. Der Ehemann brachte fünf Kinder in die Ehe mit, denen die heutige Jubilarin stets eine fürsorgliche Mutter war. Ein hartes Los traf die Familie, als sie im Jahre 1946 aus der Heimat im Bereich Mährisch-Altstadt vertrieben wurde und dann nach Ascholtshausen bei Mallersdorf kam. Von früh bis spät arbeitete Margarete Steiner um den Lebensunterhalt für die Familie zu sichern.
Ein weiterer Schicksalsschlag folgte, als der Ehemann nach schwerer Krankheit im Jahre 1947 verstarb. Über Naufahrn kam die heutige Jubilarin dann vor 19 Jahren nach Hunderdorf, wo sie eine zweite Heimat fand. Sie betreute jahrelang ihre zwei Enkelkinder sowie die an den Rollstuhl gebundene Tochter. Auch im betagten Alter führt sie ihren Haushalt noch selbst, hört gerne Radio und liest verschiedentlich die Heimatzeitung. Den nach einem arbeitsreichen Leben wohlverdienten geruhsameren Lebensabend verbringt sie bei Tochter Poldi mit Familie, von der sie auch betreut und umsorgt wird.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Gemeinderat Windberg
Bei der am Mittwochabend im Sitzungssaal Windberg stattgefundenen Sitzung nahm der Gemeinderat eine Zuschußgesuch des Schützenvereins zur Kenntnis. Hierzu wurde seitens des Gemeinderates ein Zuschuß in Aussicht gestellt, in der Höhe, in der ihn auch ein anderer Verein in letzter Zeit erhalten hat.
Desweiteren gab Bgm. Schmidbauer ein Schreiben des Sportvereins bekannt. Antragsgemäß wurde dem Sportverein Windberg genehmigt, in seinem Vereinsabzeichen das Wappen der Gemeinde Windberg zu führen.
Im weiteren Verlauf wurden nichtöffentliche Tagesordnungspunkte behandelt, wobei auch Regierungsrat Muthmann von Landratsamt Straubing – Bogen anwesend war.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Viele Neuregelungen im Sozialbereich
Der Vorsitzende des Ortsverbandes Hunderdorf- Windberg der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner, Rudolf Karl, hatte zu einer Vorstandssitzung eingeladen, auf der die Verbandsarbeit des abgelaufenen Jahres und die künftige Tätigkeit des Ortsverbandes besprochen wurden. Ortskassiererin Anna Heilmann berichtete zunächst ausführlich über die Kassenlage, die sich in Verwaltung- und Fürsorgekonten gliedern und über die Erfahrungen, die sie mit dem bargeldlosen Beitragseinzug bisher gemacht habe. Das EDV-Verfahren bringe eine Erleichterung in der Verbandsarbeit mit sich.
Der Ortskassier werde dadurch nicht überflüssig, meinte sie. Der VdK- Ortsverband zähle derzeit 130 Mitglieder, teilte sie weiter mit.
Rosina Feldmeier, Else Pleyer, Paula Schittenhelm, Eleonore Niedermeier und Alma Myrtek habe man zu Grabe geleiten müssen. Durch die Spendenfreudigkeit der Hunderdorfer und Windberger Einwohner sei im November bei der Haus- und Listensammlung „Helft Wunden heilen“ über 500 Mark zusammengekommen. Allen Spendern und freiwilligen Helfern dankte Vorsitzender Rudolf Karl im Namen des Verbandes. Aufgrund des guten Ergebnisses konnte die Seniorenbetreuung wieder intensiver betrieben werden. Neben den drei Vorstandssitzungen sei im abgelaufenen Jahr eine Mitglieder- und Aufklärungsversammlung abgehalten worden. Viel Wert habe man auch auf die Alters- und Mitgliederehrung gelegt. Der Tagesausflug und besonders der Nachmittagsausflug sollen wieder beibehalten werden. Ende Januar ist eine Schulung für die Vertrauensleute der Schwerbehinderten in Landshut vorgesehen. Jugendvertreter Franz Gruber wird teilnehmen. Der Ortsverband beteiligt sich auch bei der Kreisarbeitstagung in Straubing und am Landesverbandstag in Nürnberg. Anschließend informierte der Vorsitzende u. a. über die neuen Sozialbeschlüsse und Gesetzesänderungen. Wie in jedem Jahr, so treten auch Anfang 1987 in der Sozialpolitik einige Rechtsänderungen in Kraft. Dabei handelt es sich zum Teil um die Anpassung von Beitragsbemessungsgrenzen und Sozialleistungen an die allgemeine Einkommensentwicklung, zum Teil jedoch auch um Verbesserungen in verschiedenen Bereichen der sozialen Sicherung. Der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung wird von 19,2 auf 18,7 Prozent gesenkt, meinte er, jedoch der Satz des Beitrags zur Bundesanstalt für Arbeit von 4,0 auf 4,3 Prozent erhöht.
Für pflichtversicherte Handwerker ist der Regelbeitrag in der Rentenversicherung der Handwerker auf 550 Mark monatlich festgesetzt worden. Angestellte, die von der Versicherungspflicht befreit sind, zahlen ebenfalls einen Mindestbeitrag von 550 Mark monatlich, um sicherzustellen, daß Ausfall- und Zurechnungszeiten bei der Rentenberechnung berücksichtigt werden. Der freiwillige Mindestbeitrag steigt von 92 Mark in 1986 auf 94 in 1987 und der Höchstbeitrag für freiwillig Versicherte beträgt 1987 1 066 Mark. Das 7. Rentenversicherungsänderungsgesetz, so der Sprecher, bringt für viele Versicherte Änderungen, so z. B. Selbständige, die vor dem 14.5.1977 den Antrag auf Begründung der Versicherungspflicht der gesetzlichen Rentenversicherung gestellt hatten, haben bis zum 31.12. 1988 die Möglichkeit, die Pflichtversicherung in ein freiwilliges Versicherungsverhältnis umzuwandeln.
Bei der Kriegsopferversorgung treten nach dem 15. Anpassungsgesetz ebenfalls bestimmte Leistungen in der Kriegsopferfürsorge in Kraft. Der Zusatzurlaub für Schwerbehinderte betrug seit 1974 sechs Arbeitstage, ist generell auf eine Woche festgelegt worden. Er umfaßt also weiterhin sechs Tage bei einer 6 Tage – Woche und fünf Tage, wenn die Arbeitszeit auf fünf Tage in der Woche beschränkt ist. 750 Millionen Mark sind für Zeiten der Kindererziehung in der Sozialversicherung für 1987 vorgesehen, davon 500 Millionen Mark für Mütter ( bzw. Väter) der Jahrgänge ab 1921 und 250 Millionen Mark aufgrund des Beschlusses der Regierungskoalition, nach dem auch den Müttern der Geburtsjahrgänge vor 1921 Erziehungszeiten bei der Rente anerkannt werden sollen, und zwar gestaffelt nach Geburtsjahrgängen und beginnend vom 1.10.1987 an. Abschließend sprach der Redner noch die Versorgung im Öffentlichen Dienst an. Seit 1.1.1985 werden die Neuberechnungen der Versorgungsrente auf der Grundlage der 19. Satzungsänderung nicht mehr nach der Bruttogesamtversorgung, sondern seitdem nach einer begrenzten Nettogesamtversorgung gezahlt. Das Schiedsgericht der VBL hat dieser vorgenommenen Neuberechnung der Versorgungsbezüge ab 1.1. 85 mit einem Schiedsspruch widersprochen. Dieser Spruch der 1. Kammer – S 679/85 sei zwar noch nicht rechtskräftig. Das Oberschiedsgericht der VBL wird zu entscheiden haben, meinte der Referent. Für weitere Auskünfte und Hilfestellung steht die Kreisgeschäftsstelle des VdK-Kreisverbandes in Straubing zur Verfügung. Diesem Vortrag schloß sich noch eine längere Diskussion an.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Theaterkleidung wird gesucht
Die Laienspielgruppe des Stammtisches Lintach – Hunderdorf sucht leihweise für Theater-aufführungen Kleidungsstücke aus alter Zeit.
Tel. 09422/4852
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Jahreshauptversammlung bei den Winith-Schützen
Trotz niedrigerer Teilnehmerzahl an den Schießabenden konnte Schützenmeister Helmut Haimerl eine positive Bilanz in sportlicher und kameradschaftlicher Hinsicht bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Winith-Schützen Windberg ziehen.
48 Vereinsmitglieder waren zur diesjährigen Jahreshauptversammlung ins Vereinslokal Hüttinger gekommen, die Vorstand Haimerl herzlich begrüßte. Ein besonderer Gruß galt dem Schirmherrn Josef Deschl, dem Ehrenvorstand Heinrich Hartmannsgruber, der Fahnenmutter Maria Zeitlhofer, dem amtierenden Schützenkönig Edmund Laumer, dem Jungschützenkönig Robert Zitzlsberger sowie der gesamten Vorstandschaft und den Festausschußmitgliedern.
In seinem Rückblick erinnerte 1. Schützenmeister Heimerl an bedeutende Ereignisse und Veranstaltungen im abgelaufenen Geschäftsjahr. 8 Vorstands- sowie 8 Festausschußsitzungen zeigten die Wichtigkeit der Vorbereitung und Organisation der Fahnenweihe im August 1987. Ein Auszug aus dem Protokollbuch versetzte die Anwesenden in Gedanken nach Südfrankreich zur Partnergemeinde Abos, wo eine Abordnung des Schützenvereins im Sommer letzten Jahres einige herrliche Tage verbringen durfte.
Ferner wurde am 19.11. 86 bei der Fa. Kössinger die neue Fahne in Auftrag gegeben und die Fahnenbänder bestellt. Nach Bekanntgabe einiger Termine appellierte der Vorstand nochmals an alle Mitglieder bei Veranstaltungen jeglicher Art dem Verein treu zur Seite zu stehen und Aufgaben zu übernehmen, da gerade dieses Jahr “ jeder Mann“ gefordert sei. Zum Schluß erinnerte der Schützenmeister an das alte Sprichwort „Einigkeit macht stark“ und er hoffe sehr, meinte er in seinen Ausführungen, daß dies gerade im Hinblick auf das bevorstehende Fest von allen Mitgliedern beherzigt würde, damit die Fahnenweihe mit Erfolg abgeschlossen werden könne.
Sodann folgte der Bericht des Kassiers Helmut Hartmannsgruber. Die Kasse wurde von den beiden Prüfern in Ordnung befunden und eine einwandfreie Kassenführung bestätigt. Sportleiter Erich Kräh wartete danach mit seinem Sportbericht auf, wobei er berichtete, daß sich 1986 vier Mannschaften an den Rundenwettkämpfen beteiligten und mittlere Platzierungen erreichten. Die Jugend konnte den 3. Platz belegen und in der Einzelwertung erreichte Thomas Hartmannsgruber den 2. Platz. Die Gewinner der Vereinsmeisterschaft 1986 seien gewesen bei der Jugend Thomas Hartmannsgruber, in der Schützenklasse Erich Kräh, im Pistolenschießen Gerd Voigtmann. Schützenkönig bei der Jugend wurde Robert Zitzelsberger, in der Schützenklasse Edmund Laumer und den Pokal im Pistolenschießen gewann Erich Kräh. Besonders erfreulich wertete es Erich Kräh, daß bei der Sektionsmeisterschaft in Mitterfels die 1. Jugendmannschaft nunmehr bereits zum fünftenmal in Serie den 1. Platz belegen konnte, die 2. Mannschaft erreichte den 4. Platz. In der Einzelwertung stand hierbei Thomas Hartmannsgruber auf Platz „eins“, als Drittbester ging Thomas Hornberger hervor. Bei der Sektionsmeisterschaft erreichte auch die Damenmannschaft den 2. Platz und die Einzelwertung gewann Sigrid Plattetschläger. Die 1. Mannschaft selbst belegte den 4. Rang. Bei der Gaumeisterschaft im Dreistellungskampf sicherte sich die Jugend mit deutlichem Abstand den Gaumeister-Titel und Thomas Hornberger gewann die Einzelwertung. Bei der weiblichen Jugend wurde ebenso Erna Hafner Gaumeisterin. Neben weiteren beachtlichen Plazierungen bei der Gaumeisterschaft im Luftgewehr -stehend freihändig- sowie bei der niederbayerischen Meisterschaft im Luftgewehr Dreistellungskampf berichtete Erich Kräh über seinen Erfolg. So wurde er mit dem Zimmerstutzen Niederbayerischer sowie Bayerischer Vizemeister und belegte bei der Deutschen Meisterschaft den 15. Platz. Mit dem KK-Gewehr war er Drittbester bei der Niederbayerischen Meisterschaft und belegte bei der Bayerischen Meisterschaft den 13. Rang.
Erich Kräh bedankte sich bei den jungen Schützen, die sehr eifrig bei der Sache waren, bei seinem Stellvertreter sowie bei den Mannschaftsführern.
Im Anschluß dankte der Vorstand dem Sportleiter für seinen unermüdlichen Einsatz für den Verein und im Besonderen für seine Bemühungen um die Schützenjugend, die ihm sehr am Herzen liege. Da Erich Kräh bereits durch den Landkreis für seine sportlichen Leistungen geehrt wurde, überreichte auch Schützenmeister Helmut Haimerl diesem verdienten Sportler einen Erinnerungsteller, nachdem er beachtliche Erfolge bei der Deutschen Meisterschaft und bei der Bayer. Meisterschaft mit dem Zimmerstutzen sogar den Titel des “ Bayerischen Vizemeisters “ erringen konnte.
Bei der kurzen Ansprache des Schirmherrn Josef Deschl kam zum Ausdruck, daß er gerne bei der Fahnenweihe hier in Windberg als Schirmherr fungiere und er sich persönlich auf dieses Fest freue. Natürlich bedürfte es aller Kraft und Anstrengung der Vereinsmitglieder ein solches Fest zu gestalten. Insbesondere solle es ein Ansporn für die Jugend sein, der man damit zeigen könne, daß man in einem solchen Verein gut untergebracht  ei und die Freizeit sinnvoll nutzen könne. Es werde deshalb Jung und Alt aufgerufen, tatkräftig mitzuhelfen, damit dieses Fest ein Erlebnis für die gesamte Bevölkerung werde. Weiter führte der Redner aus, daß er sich besonders freue, daß die französische Partnergemeinde in das Fest miteinbezogen werde und so der Verein seine Aufgaben in der Öffentlichkeit über die Grenzen des bayerischen Landes voll wahrnehme. Gerade dem Schützenverein obliege es, zu zeigen, daß es möglich ist, völkerverbindende Brücken des Friedens zu schlagen.
Der Vorstand dankte stellv. Landrat Deschl für seine trefflichen Worte und glaubte im Namen aller sagen zu dürfen, daß die Winith-Schützen den „richtigen Schirmherrn“ gefunden hätten. Er zeige in allen Lagen Sinn für Humor und sei deshalb in unserer Mitte ein immer gern gesehener Gast.
Daraufhin dankte 2. Schützenmeister Sepp Förg dem Vorstand des Vereins, Helmut Haimerl, für dessen geleistete Arbeit sowie der gesamten Vorstandschaft und dem Festausschuß für die gute Zusammenarbeit. Helmut Haimerl richtete ebenfalls seinen Dank an die Adresse des Gauschützenmeisters Amann und des Sektionsschützenmeisters Michl, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Unter dem Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ wurde u. a. Näheres über die Fahnenweihe berichtet, die Teerung der Straße nach Sternhäusl angesprochen und über die Vereinskleidung informiert.
Zum Schluß überreichte stellv. Landrat Deschl die silberne Vereinsehrennadel mit Urkunde für langjährige treue Mitgliedschaft an folgende Vereinsmitglieder:
Heinrich Hartmannsgruber, Erich Kräh, Josef Förg, Helmut Hartmannsgruber, Edmund Laumer ,Rainer Holzknecht, Alois Scheitinger, Hans Plattetschläger, Josef Osen, Alfons Schroll Helmut Haimerl, Michael Hüttinger und Karl Kräh.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


MdB Ernst Hinsken beim Bauernjahrtag
“ Bauernhöfe ja, Agrarfabriken nein“.

„Die europäische Agrarpolitik steht vor wichtigen Entscheidungen. Unsere Bauern werden mit außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Das größte Problem sind die hohen Überschüsse. Sie drücken die Preise auf ein unzureichendes Niveau. Gleichzeitig steigen die Kosten der Agrarpolitik, ohne daß sich der hohe staatliche Mittelaufwand in ausreichendem Umfang in den Einkommen der Landwirte widerspiegelt. Daneben machen die wachsende Konzentration, kostenträchtige Umweltauflagen und ein schärfer werdender Wettbewerbsdruck in der EG zunehmend Sorgen“. Dies sagte MdB Ernst Hinsken beim Bauernjahrzag in Irensfelden.
Hinsken weiter: Wir wollen den deutschen Bauern eine sichere Zukunft eröffnen. Deshalb hält sich die unionsgeführte Bundesregierung bei der Zukunftssicherung nicht mit Absichtserklärungen auf, sie handelt. So wird der Agrarhaushalt 1987 mit einem Zuschuß von 14,2% auf 7,9 M DM wie in den Vorjahren überproportional erhöht – trotz des allgemeinen Sparzwangs.
Das ist gut so. Denn der Haushalt drückt das in Zahlen aus, was die unionsgeführte Bundesregierung politisch will, wofür wir kämpfen: Wir wollen den Bauern in einer agrarpolitisch schwierigen Zeit den Rücken stärken.
Etwa 100 Besucher, darunter Pfarrer Pater Ephrem, Direktor Paul Scheubmayer von Molkerei – Genossenschaft Bogen sowie Raiffeisenbank – Geschäftsführer Sebastian Biegerl ferner den Geschäftsführer des BBV, Bauer – der ein Ko-Referat hielt – und BM Dietmar Schmidbauer, der ein Grußwort sprach, konnte Vorsitzender und Kreisrat Erwin Niedermeyer begrüßen.
In seinem ca 1- stündigen Referat sagte der Abgeordnete, daß die europäische Agrarpolitik vor wichtigen Entscheidungen stehe. Wegweisende Beschlüsse wurden in Brüssel vor Weihnachten zu einer durchgreifenden Eindämmung der Überschußproduktion und zum Abbau. der Lagerbestände bei Milch und Rindfleisch gefaßt.
Ignaz Kiechle konnte das deutsche Konzept „Rückführung der Mengen wegen Einkommensausgleich“ durchsetzen. Unsere Devise lautet: Bauernhöfe ja – Agrarfabriken nein. Der Konzentration in der Landwirtschaft muß Einhalt geboten werden. Wir müssen mit Mut, Kraft und Phantasie agrarpolitisches Neuland betreten.
Eine Möglichkeit ist die Umwidmung landwirtschaftlicher Produktionsfaktoren , sei es durch Herausnahme von ganzen Betrieben oder von Teilflächen auf freiwilliger Basis gegen einen finanziellen Ausgleich, sei es durch den verstärkten Anbau von Defizit – Produkten wie Erbsen und Ackerbohnen, den Anfängen auch Lupinen, um den hohen Bedarf der EG an Eiweißfuttermitteln zumindest teilweise aus eigener Produktion zu decken. Andererseits müssen wir über den traditionellen Bereich der Nahrungsmittelerzeugung hinaus der Landwirtschaft eine neue, zweite Produktionslinie bei den sogenannten nachwachsenden Rohstoffen eröffnen, um neue Märkte zu erschließen: Stärke und Zucker für technische Zwecke, pflanzliche Öle und Fette, Faserpflanzen und auch Agraralkohol nenne ich als Stichworte. Hier muß man nicht an die nächsten 5, sondern 50 Jahre denken, sagte der Abgeordnete.
Es wird Mühe kosten und einige Zeit dauern, das Konzept der Marktentlastung mit einem Bündel von Maßnahmen durchzusetzen. Viele Bauern brauchen dazu Überbrückungsbeihilfen. Eine Entlastung ist die direkte Honorierung der ökologischen, naturschützenden und landschaftspflegerischen Leistungen unserer Landwirtschaft. Es ist nicht einzusehen, daß solche gesellschaftlich wertvollen Leistungen kostenlos erbracht oder sogar über sogenannte Sozialpflichtigkeit und Bewirtschaftungsauflagen erzwungen werden sollen, Wir verhalten uns im Grunde dabei auch ökonomisch und ordnungspolitisch durchaus richtig, denn knappe Güter haben ihren Preis, und Landschaftspflege ist unbestritten ein knappes Gut. Kein Bauer braucht wegen sogenannter Subventionen ein schlechtes Gewissen zu haben, rief der Abgeordnete seinen Zuhörern zu. Auch die Deutsche Bundesbahn, die Kohlengruben, die Werft- und Stahlindustrie oder der soziale Wohnungsbau erhalten beispielsweise staatliche Hilfen. Kein Fußballplatz und kein Hallenschwimmbad kommt ohne öffentliche Zuschüsse aus, und keiner fährt in Deutschland Bus, Straßenbahn oder U Bahn, ohne nicht lautlos mindestens 60 % Zuschuß einzustecken.
So gibt es auch erstmalig auch für Landfrauen entscheidende Verbesserungen: Bäuerinnenrente, Rentenanspruch (25 DM monatlich je Kind) und Erziehungsgeld, sagte Hinsken. Dies alles ist absolut gerechtfertigt, denn schließlich hängt jeder 6. Arbeitsplatz in unserem Lande direkt oder indirekt von der Landwirtschaft ab. Es gibt keine Milchindustrie ohne Milch, keine Landmaschinenindustrie ohne Landwirtschaft, keine Industrie für Agrarchemie ohne ausreichenden heimischen Markt, aber auch Handwerk und Gewerbetreibende brauchen die Landwirtschaft.
Im weiteren Verlauf der Versammlung sprach der Geschäftsführer des BBV, Peter Bauer, über Steuer und Sozialpolitik der Landwirtschaft. Dabei ging er u. a. auf evtl. geplanten Vorruhestand, alternative Energien, Bußgeldbescheide des Landratsamtes sowie den Naturschutz ein.
Vorsitzende Niedermayer richtete am Schluß der harmonisch verlaufenden Veranstaltung an den Abgeordneten die Bitte, darum besorgt zu sein, daß die Bergbauernhilfe nicht ausgeweitet sondern die bestehende je ha aufgestockt wird.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Freiwillige Feuerwehr Windberg
Mit 85 von 128 Mitgliedern war die heurige Jahreshauptversammlung der FFW Windberg, die traditionsgemäß wieder am Dreikönigstag im Gasthaus Hilmer, Irensfelden, stattfand, gut besucht. Vorstand Karl Holmer, Schriftführer Josef Diewald und Kommandant Haimerl warteten mit positiven Jahres- und Tätigkeitsberichten auf. Bei der Vorstandschaft wurde Karl Holmer und seine Mannen im Amt bestätigt für weitere sechs Jahre. Für die Gemeinde sprach Bgm. Schuster Dank an die Wehrmänner aus.
Vorstand Karl Holmer eröffnete die Jahreshauptversammlung und begrüßte hierzu insbesondere 2. Bgm. Schuster i. V. des ersten Bgms. Nach den Regularien trug Schriftführer Josef Diewald den Jahresbericht des Vorstand; vor, der ein reges Geschehen bei der Feuerwehr wiederspiegelte. So berichtete Diewald über fünf stattgefundene Vorstandssitzungen, die Neugründung einer Jugendgruppe mit sechs Floriansjüngern, die Jugendleistungsprüfung, über den gelungenen Feuerwehrball sowie über die Beteiligung bei Fahnenweihe und örtlichen Veranstaltungen. Erlebnisreich sei auch der Vereinsausflug in das Rhein- u. Moselgebiet gewesen. Vorstand Holmer erläuterte kurz noch einige Aktivitäten, wobei er auch die Ehrung von verdienten langjährigen Wehrmännern ansprach und Kommandant Haimerl für die Ausrichtung dieses Ehrenabend Dank zollte. Dank sprach der FFW-Vorstand allen Kameraden aus, die übers Jahr mit Idealismus mitgearbeitet haben, voran die Vorstandschaft sowie der erste und zweite Kommandant.
Folglich erstattete der altbewähre Kassier Norbert Zitzelsberger den Kassenbericht und informierte dabei über die Einnahmen und Ausgaben. Kommandant Helmut Haimerl gab dann einen Bericht über den aktiven Dienst, wobei er berichtete, daß mit zwei Ausnähmen die Übungen lt. Übungsplan abgehalten wurden, teilweise jedoch nur mäßiger Besuch erfolgte. Haimerl appellierte an die Wehrmänner, die Übungstermine einzuhalten und aktiv dabei zu sein. Ferner verwies der Redner auf eine Dienstversammlung sowie auf die Schulung der Jugendgruppe mit erfolgreicher Ablegung der Jugendleistungsspange. Die FFW, so Kommandant Haimerl, sei 1986 dreimal alarmiert worden, wobei es zweimal im eigenen Gemeindebereich zu Einsätzen kam. Zum Brandeinsatz konstatierte Haimerl, daß die Wehr rasch am Einsatzort war und Einsatzfreude gezeigt wurde. Der zweite Einsatz war bei einer beschädigten Gasversorgungs-Hausleitung. Haimerl sprach an alle Wehrmänner für ihren Einsatz Dank aus und verband damit die Bitte, auch heuer aktiv mitzumachen, bei den Übungen dabei zu sein, und die Schulungen zu besuchen, um im Ernstfall gerüstet zu sein. Ferner berichtete der Kommandant über die abgehaltene Alarmübung anläßlich der Feuerschutzwoche sowie über die letzte Kommandantenversammlung in Aiterhofen. Man sei nun einem neuen KBI – Bereich zugeteilt und Fred Wittmann, Bogen sei der neue zuständige KBI, was auch dazu dienen solle, die FFW Schulung zu erweitern. Haimerl ließ auch wissen, daß seitens der Gemeinde 1986 mehr als 6.500 DM für den Unterhalt und die Ergänzungsausstattung der Wehr aufgewendet wurde. Für das „offene Ohr „gegenüber den Feuerwehrbelangen richtete der Kommandant seinen Dank an die Gemeinde und die Gemeinderatskollegen. Besonderen Dank richtete der Sprecher abschließend auch an seinen Vertreter Ludwig Wagner, insbesondere auch für die Leitung der Jugendgruppe sowie den Löschmeistern. Dann folgte traditionell der Besuch der Hl. Dreikönige in der Versammlung. 2. Bgm. Siegfried Schuster stellte in seinen Grußworten den Feuerwehrspruch „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ in den Mittelpunkt und meinte, diese Losung bekräftigte die Hilfsbereitschaft gegenüber dem Nächsten, dem Feuer Einhalt zu gebieten, was dem Einzelnen nicht , jedoch in der Gemeinschaft möglich ist. Die Wehr, so der Gemeindevertreter ist eine menschliche Gemeinschaft, um Gefahren zu bekämpfen. Im Namen der Gemeinde richtete der 2. Bgm. Dank an ersten Kommandanten Haimerl sowie an alle Feuerwehrmänner für ihren Einsatz sowie an alle, die sich sonst in den guten Dienst der Wehr stellten. Schuster versicherte, die Gemeinde sei bestrebt, die Feuerwehr bestmöglich zu unterstützen, damit sie einsatzfähig ist und bleibt.
Dann folgte die Neuwahl der Vorstandschaft für die nächsten sechs Jahre, nachdem zuvor auch einstimmig der Entlastung erteilt wurde. In geheimer Abstimmung wurde Karl Holmer mit 77 Ja – Stimmen als 1. FFW – Vorstand bestätigt. Die weiteren Wahlen wurden per Akklamation ohne jegliche Gegenstimmen durchgeführt und brachten folgendes Ergebnis:
2. Vorstand: Ludwig Wagner, Schriftführer Josef Diewald, Kassier: Norbert Zitzelsberger, Vorstandsmitglieder: Eugen Anneser, Otto Huber, Sepp Wurm und Karl Kräh. Somit wurde die gesamte bisherige Vorstandschaft in ihrem Amt bestätigt. Ergänzend wurde Jürgen Roith zum Jugendwart und Werner Engl zum Fahnenträger bestimmt. Unter Punkt „Wünsche und Anträge“ wurde die Renovierung des Feuerwehrgerätehauses angesprochen, wozu seitens der Gemeinde die Durchführung nunmehr in ersten Halbjahr 1987 zugesichert wurde. Mit einem Dank für das zahlreiche Erscheinen schloß Vorstand Karl Holmer die harmonisch verlaufene Jahresversammlung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Die Polizei bittet um Ihre Mithilfe!
Terroranschläge auf Eisenbahnen und Strommasten

Seit Beginn des Jahres 1986 wurden in Bayern 60 Strommasten angesägt, zerstört oder zu sprengen versucht. In 30 Fällen wurden Anschläge auf den Eisenbahnverkehr unternommen bzw. versucht. Durch diese Anschläge, die offensichtlich Teil einer weiträumigen Anschlagserie sind, wird das Leben und die Gesundheit einer Vielzahl von Bürgern in Bayern gefährdet. So wurde am 15.10. 1986 ein Fahrleitungsmast der S – Bahn Strecke München – Tutzing zum Umstürzen gebracht. Es ist ausgesprochen glücklichen Umständen zu danken, daß der Anschlag kein folgenschweres Eisenbahnunglück zur Folge hatte.
In der Nach zum 14. Oktober 1986 brachten Unbekannte im Landkreis Starnberg den 60 Meter hohen und 50 Tonnen schweren Abspannmasten einer 220000 – Volt – Leitung zum Umstürzen. Nur durch glückliche Umstände wurden angrenzende Masten nicht mitgerissen. Deren Umstürzen hätte die akute Gefährdung des Lebens einer Vielzahl von Verkehrsteilnehmern auf der angrenzenden Bundesstraße herbeigeführt.
Deshalb bitten wir Sie um Ihre Mithilfe.
Achten Sie bitte
– auf Beschädigungen an Hochspannungsmasten,
– auf Personen, die sich im Bereich von Hochspannungsmasten verdächtig verhalten!
Notieren Sie sich in diesem Zusammenhang Kennzeichnen, Typ und Farbe von Fahrzeugen! Auch wenn Ihnen Ihre Beobachtungen zunächst noch so unwichtig erscheinen, teilen Sie sie uns mit. Wir sind rund um die Uhr zu erreichen, Sie können uns zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und für dringende Fälle gibt es den Notruf 110.
Übrigens für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, sind Belohnungen in Höhe von insgesamt 50.000,- DM angesetzt. Hinweise werden gegebenenfalls vertraulich behandelt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Änderung des Waschmittelgesetzes bringt Verbesserung des Gewässerschutzes
Als einen wesentlichen Schritt zur Verminderung der Abwasserbelastung bezeichnete Staatsminister Alfred Dick anläßlich der Einweihung der Kläranlage Haibach im Land kreis Straubing-Bogen das Gesetz zur Änderung des Waschmittelgesetzes.
Dieses Gesetz, das der Deutsche Bundestag im November beschlossen hat und das im nächsten Jahr in Kraft treten wird, erweitere die Möglichkeiten, die Verwendung gewässerschädlicher Stoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln zu beschränken oder zu verbieten. Waschmaschinen seien danach so zu konstruieren, daß sie möglichst wenig Wasch- und Reinigungsmittel benötigen.
Nach Auffassung von Minister Dick werden diese Neuerungen dazu beitragen, den Gewässerschutz wirksam zu verbessern. Sie könnten jedoch letztlich nur flankierende Wirkung haben bei der Lösung der zentralen Aufgabe, alle Abwasser möglichst vollständig zu erfassen und sie in technisch einwandfreien und ausreichend dimensionierten Kläranlagen zu reinigen.
Minister Dick verwies in diesem Zusammenhang auf den Beschluß des Bayerischen Landtags anläßlich der Verankerung des Umweltschutzes in der Verfassung, wonach die Haushaltsmittel für den Gewässerschutz während des laufenden und des nächsten Doppelhaushaltes verstärkt werden, so daß jährlich 500 Millionen DM für Abwassermaßnahmen zur Verfügung stehen. Damit könnten die anstehenden baureifen Maßnahmen bis 1988 weitgehend abgewickelt werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 23.01.1987


Gratulationen zum 80. von Josef Venus
Hunderdorf.
Am Montag konnte Josef Venus aus Röhrnau, Gemeinde Hunderdorf, mit seiner Familie und Gratulanten von der Gemeinde Hunderdorf,  dem Pfarrgemeinderatund der Freiwilligen Feuerwehr Gaishausen seinen 80. Geburtstag feiern.
Josef Venus wurde am 26. Januar 1907 in Röhrnau geboren. Nach dem Tode beider Eltern übernahm er 1949 das landwirtschaftliche Anwesen und bewirtschaftete es mit seiner Schwester Maria. Er war viele Jahre Gemeinderat, davon auch einige Jahre 2. Bürgermeister der damaligen Gemeinde Gaishausen. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Gaishausen war er in jungen Jahren schon sehr aktiv. So zählte er 1926 zu den Gründern der Wehr und ist heute das einzige noch lebende Gründungsmitglied. Für seine langjährigen Dienste wurde er im vorigen Jahr von Landrat Ingo Weiß mit dem goldenen Dienstabzeichen ausgezeichnet.
1972 übergab Josef Venus seinen Hof, da er selbst nicht verheiratet war und keine Kinder hatte, an Konrad und Fannerl Wittmarm, bei denen er seinen verdienten Lebensabend verbringt. Die Kinder der Wittmanns hat er besonders ins Herz geschlossen.
Als Überbringer der Glückwünsche der Gemeinde Hunderdorf kam Bürgermeister Egon Weinzierl und überreichte einen Geschenkkorb. Die Glück- und Segenswünsche Pfarrer Anton Högners und des Pfarrgemeinderates überbrachte Martha Hofmann und von der Freiwilligen Feuerwehr Gaishausen kamen Vorsitzender Johann Dietl, 1. KommandantDieter Kricke und 2. Kommandant Norbert Schneider und überreichten ebenfalls einen Geschenkkorb.
Das Bild zeigt Josef Venus mit seinen kleinen Lieblingen und den Gratulanten Bürgermeister Egon Weinzierl, Martha Hofmann, Vorstand Johann Dietl, 1. Kommandant Dieter Kricke und 2. Kommandant Norbert Schneider sowie Fannerl Wittmann
Quelle: Bogener Zeitung, 28.01.1987


Lokalmatadoren holten den Titel
Hunderdorf.
An der diesjährigen Ortsmeisterschaft im Eisstockschießen auf Natureis nahmen 16 Mannschaften aus dem Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf teil. Die Moarschaften hieß der Abteilungsleiter Josef Ammer auf dem Eisweiher beim Gasthaus Solcher/Ehren willkommen. Nachdem zwei Gruppen ausgelost waren, begannen die Wettkämpfe, die Schiedsrichter Kricke vom EC Steinburg leitete. Für das Endspiel um den Titel des Ortsmeisters 1987 hatten sich die Mannschaften von Nolte Werkstatt und Gasthof Solcher/Ehren qualifiziert. Mit 20:6 Punkten holten sich dabei die Lokalmatadoren vom Gasthof Solcher den Sieg.
Bei der Siegerehrung im Gasthaus Karl Solcher bedankte sich Josef Ammer bei allen Teilnehmern. Sein besonderer Gruß galt dem 2. Vorsitzenden des SV Hunderdorf, Hans Grill, mit dem er die Siegerehrung vornahm. Ammer betonte auch die nachbarschaftliche Hilfe des EC Steinburg, der den Eisweiher zur Durchführung des Turnieres bereitstellte.
Das Ergebnis lautet: 1. und Ortsmeister Gasthaus Solcher Karl mit den Schützen G. Altmann, R. Wirth, Fr. Solcher und W. Schießl. 2. Nolte Werkstatt mit J. Leidl, R. Schneider, H. Schwarzensteiner, A. Auerbacher, 3. Familie Hanner mit Siegfried, Manfred, Karl und Franz Hanner, 4. EC Steinburg, 5. Schützenkameradschaft Hunderdorf, 6. Stammtisch Lintach, 7. FFW Au vorm Wald, 8. Stammtisch Lintach II, 9. FFW Hunderdorf, 10. Familie Riepl.
Das Bild zeigt die Teilnehmer des Endspiels mit Josef Ammer.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.01.1987

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