1951#10-12

Hunderdorf. (Mit dem Motorrad gegen den Baum) Infolge eines Schwächeanfalls verlor der Händler Johann Winter aus Eglsee auf einer Geschäftsfahrt in der Nähe von Moosburg die Herrschaft über sein Kraftfahrzeug und raste gegen einen Baum. Mit schweren Kopfverletzungen mußte der Verunglückte in das dortige Krankenhaus eingeliefert werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1951


Hunderdorf. (Die Schwedenspende) wird heute in der Zeit von 8-12 Uhr im oberen Schulhaus verteilt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1951


Hunderdorf. (Vom Burschenverein) Die nächste Zusammenkunft des Katholischen Burschenvereins findet m Donnerstag um 20 Uhr im Gasthaus Baier statt. – In Steinburg wird die Versammlung am Dienstag um 20 Uhr im Gasthaus Berger abgehalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1951


Hunderdorf. (Hochzeitsfeier) Am Mittwoch findet die Trauung des Brautpaares Eichmeier-Weindorfer statt. Das Hochzeitsmahl mit anschließendem tanz wird im Gasthaus Baier gehalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1951


Pferderennern ein voller Erfolg
Goldschmied überlegener Sieger im Sprungreiten
Bogen.
Das gestrige Pferderennen, an dem schätzungsweise 1500 Personen regen Antel nahmen, gestaltete sich zu einem Erfolg der Veranstalter. Ganz besonders erwähnenswert war die tadellose Organisation und man konnte daraus entnehmen, daß die Verantwortlichen des Zucht- und Trabrennvereins Bogen keine Mühen scheuten, den Renntag als einen Festtag des Marktes auszuschmücken. Um 13.30 Uhr zog man unter den Klängen der schneidig spielenden Bayerwald-Kapelle zur Rennbahn. Nach einer Ansprache des 1. Vorsitzenden Bepp Wührl, der im Namen des Vereins dem Vertreter des Landkreises Herrn Dr. Malmus, dem Bürgermeister Herrn Alois Wutz, sowie den Pferdebesitzern und Zuschauern für ihr Kommen dankte, senkte sich die Startflagge zum Vereinsfahren.
Fritz mit Otto Hafner jun. Als Fahrer kam unangefochten durchs Ziel. Beim 2. Rennen, einem internationalen Springreiten, setzte sich Hexchen (Bes. Hamburger Franzheim) nach hartnäckigem Zweikampf mit Isabella an die Spitze und konnte als Sieger hervorgehen. Das 3. Rennen, ein internationales Tragfahren führte sechs Pferde an den Start. Florette (Klosterbräu, Geisenfeld) hatte größte Not, Flott (L. Walter, Ingolstadt) auf Platz zu verweisen. Als Abschluß stellten sich acht Pferde zum internationalen Sprungreiten. Dieses Rennen, das als das schnellste des Renntages anzusehen war, wurde eine sichere Angelegenheit von Goldschmied (Meyer, Freising).
Nach dem Rennen wurde im Vereinslokal die Preisverteilung vorgenommen, bei der neben ansehnlichen Geldbeträgen wertvolle Ehrenpreise an die Sieger zur Verteilung gelangten. Mit einer Tanzveranstaltung und einem gemütlichen Beisammensein nahm der renntag ein gutes Ende.
Die Ergebnisse:
I. Rennen: 1. Fritz (Otto Hafner, Bogen); 2. Ricardo (Baier, Hunderdorf); 3. Weibl (Bründl, Menach); 4. Traudl (Baier, Hunderdorf); 5. Lisa (Otto Hafner, Bogen).
II. Rennen: 1. Hexchen (Hamburger, Franzheim 2,30 Min.); 2. Isabella (I. Damböck, Dingolfing); 3. Manlicher (I. Damböck, Dingolfing); 4. Nachtfalk (Klosterbräu, Geisenfeld).
III. Rennen: 1. Florett (Klosterbräu, Geisenfeld); 2. Flott (I. Walter, Ingolstadt); 3. Rosenbub (Hamburger, Franzheim); 4. Insurgent (Weber, Thurndorf); 5. Degret (Weber, Thundorf); 6. Satti (Meyer, Sünching).
IV: Rennen: 1. Goldschmied (Meyer, Freising, 2,13 Min); 2. Lux (Hamburger, Franzheim); 3. Isabella (I. Damböck, Dingolfing); 4. Olaf (Baumgartner, Haidberg); 5. Poesie (Baumgartner, Haidberg); 6. Heychen (Hamburger, Franzheim).
Quelle: Straubinger Tagblatt, 01.10.1951


Hunderdorf. (Musik, auf Gutschein) Am Sonntag findet im Sandbillersaal wieder ein Tanz statt. Wieder werden die beliebten Musikgutscheine kostenlos an jeden Besucher ausgegeben. Eine schmissige Tanzkapelle spielt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1951


Hunderdorf. (Die Fürsorgeunterstützung) und Unterhaltsbeihilfe kommt am Montag in der Zeit von 8-10 Uhr vormittags in der Gemeindekanzlei zur Auszahlung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1951


Hunderdorf. (Vom Standesamt) Im September wurden registriert: 1 Geburt (Theresia Maria Grill), 1 Eheschließung und 3 Todesfälle.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1951


Hunderdorf. (Obstbaumzählung) Die Zählung der Obstbäume in der Gemeinde Hunderdorf hatte folgendes Ergebnis: 2461 Apfelbäume, 409 Birnenbäume, 788 Kirschenbäume, 2648 Pflaumenbäume, 243 Walnußbäume, 8 Aprikosenbäume, 22 Pfirsichbäume, 559 Johannisbeersträucher und 110 Stachelbeersträucher.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1951


Baubeginn
Steinburg.
Nachdem der Kauf des Grundgeländes für das neue Industrieunternehmen aus Rheda in Westfalen verbrieft ist. Wird vorerst mit der Erstellung einer großen Werkhalle begonnen. Mit den Planungsarbeiten wurde Architekt Hirsch aus Hunderdorf beauftragt. Die Arbeit soll im November aufgenommen werden. Hoffentlich treten dem Unternehmen nicht unvorhergesehene Schwierigkeiten entgegen, damit wenigstens ein Teil der vielen Arbeitslosen vor dem Winter untergebracht würde.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1951


Gaishausen. (Unterstützung für Oktober) Die Fürsorgeunterstützung und Unterhaltsbeihilfe werden am Samstag von 13-14 Uhr ausgezahlt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1951


Die Scheune „brannte“
Hunderdorf.
Am Samstag 16.45 Uhr wurden die Feuerwehren von Hunderdorf, Steinburg, au v. W. und Windberg zu einer Großübung alarmiert. Nach 40 Minuten erschien als erste am Übungsplatz die Steinburger Wehr mit Kommandant Bielmeier, in kurzen Abständen folgten die Wehren Au v. W. mit Kommandant Schötz, Windberg mit Kommandant uns stellv. Kreisbrandinspektor Wagner und Hunderdorf mit Kommandant Schaubeck. Die Einsatzbereitschaft war sehr gut, in Tätigkeit traten die Spritzen von Steinburg, Windberg und Au v. W. Die Hunderdorfer Spritze stellte die Reserve. 380 m Schlauchwurden vom Bogenbach bis zum Brandobjekt der Scheune des Landwirts Xaver Baier in Hofdorf eingesetzt. Die knappen Befehle wurden von den Mannschaften aus genaueste befolgt und schnellstens ausgeführt, so daß die Übung als sehr gut gelungen bezeichnet werden kann. Die Wehren erschienen alle vollmotorisiert, die Geräte waren gepflegt und in gutem Zustand. In der anschlie0enden Zusammenkunft im Gasthaus Deschl sprach stellv. Kreisbrandinspektor Wagner anerkennende Worte über das gute Zusammenarbeiten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.10.1951


Windberg. (Ehrlicher Junge) Der Sohn unseres Mesners, Norbert Zitzelsberger, fand in der Kirche eine Geldbörse mit einem Inhalt von 82 DM. Auf einen Anschlag an der Gemeindetafel hin meldete sich die Eigentümerin und war sehr erfreut, ihre Geldbörse mit dem vollen Inhalt vom ehrlichen Finder in Empfang nehmen zu können.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.10.1951


Windberg. (Jahrmarkt) Am kommenden Sonntag findet in Windberg nach der Wiedereinführung der Jahrmärkte der zweite Krammarkt statt. Wenn auch der erste – der Norbertimarkt im Juli – nicht besonders groß war und die auswärtigen Händler fast vollständig ausblieben, so zeigte der große Zustrom der Bevölkerung aus den umliegenden Gemeinden doch, daß die Märkte in Windberg gerne besucht werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.10.1951


Todesanzeige
Gott, der Herr, hat am Sonntag nachmittag nach kurzer Krankheit meinen lieben Gatten, Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Herr Franz Xaver Mautner
Maurermeister, Landwirt und Musiker

im Alter von 67 Jahren und 1 Monat nach Empfang der hl. Sterbsakramente zu sich in ein besseres Jenseits abgerufen.
Au v. W., Baumgarten bei Mitterfels und München, den 10. Oktober 1951.
Um stilles Gedenken im Gebet bitten:
Die tieftrauernde Gattin
mit Kindern und übriger Verwandtschaft

Trauergottesdienst am Mittwoch, 10. Okt., vorm, 9 Uhr in Hunderdorf mit darauffolgender Beerdigung vom Leichenhause aus.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.10.1951


Trauerrede für Herrn
Josef Neumaier

Landwirt in Bauernholz – 10. Dezember 1951

Gesprochen v. H.H. Pfarrer Johann Kiermaier, Hunderdorf.

In christlicher Trauer Versammelte !
Unsere Turmglocken können heute nicht traurig genug klagen und unsere Herzen erzittern in Erschütterung vor der Ruchtat, die sich bei uns am Patroziniumstag nach 9.30 Uhr nachts zugetragen hat: Der 47jährige Herr Josef Neumaier, Landwirt in Bauernholz, ist auf dem Heimwege von Mörderhand niedergeschlagen – nicht einmal der Mond war Zeuge – und 1 ½ Stunden nachher als ein Sterbender gefunden worden: Nach Verbringung in’s Krankenhaus Straubing ist er, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, tags darauf um 1.30 Uhr gestorben.

Mörderhände haben dieses Unglück verursacht ! Ein Mord! Welch ein Verbrechen, das zum Himmel schreit. Ein Verbrechen gegen die Majestät Gottes. Gott ist der Urheber des Lebens, ist der Herr des Lebens und des Todes, er allein gibt das Leben und nimmt das Leben. Wie kann sich ein Mensch vermessen, in diese Majestätsrechte Gottes frevelhaft einzugreifen? Der Mörder begeht einen Frevel gegen die menschliche Gesellschaft. Er untergräbt ja die Sicherheit derselben. Um kein Gut ist der Mensch mehr besorgt als um sein Leben. Ist dieses höchste aller irdischen Güter nicht mehr gesichert, dann herrscht Schrecken und Angst und Verwirrung unter den Menschen. Der Mörder begeht einen Frevel gegen die Gemeinde und die ganze Pfarrei. Er bringt sie in Verruf, weil Fremde sich denken müssen: In dieser Pfarrei müssen aber große Rohlinge wohnen. Der Ruf von Hunderdorf scheint mir auf Jahre hinaus gesichert zu sein! Der Mörder begeht einen Frevel gegen seine eigenen Angehörigen, denen er Kummer, Verdruß und Schande bereitet, daß es ihnen das Herz abdrücken möchte. Der Mörder begeht einen furchtbaren Frevel  gegen die Angehörigen des Ermordeten, denen er das Opfer gewaltsam entreißt und endlich einen ebenso furchtbaren Frevel gegen den Ermordeten selbst, dem er das kostbarste Gut, das Leben nimmt und mit dem zeitlichen Leben vielleicht auch das ewige Leben.

Welch ein Verbrechen, welch eine Verantwortung! Er schickt seinen Mitbruder plötzlich, unvermutet, ohne Vorbereitung, vielleicht im Stande der Todsünde hinüber in die andere Welt, hin zum ewigen Richter. Zwar haben wir alle in dieser letzten Beziehung keine Bedenken und keine Sorge. Wir haben ihn ja gekannt, unseren lieben Toten, als einen rechtschaffenden Mann, der mit seinen vielen Kenntnissen seinen landwirtschaftlichen Geschäften nachgegangen ist und sein Anwesen mit viel Geschick bewirtschaftet hat, der seiner Familie ein ebenso strenger wie braver Vater und Ernährer gewesen ist, seiner treuen Frau und Mutter von zwölf lebenden Kindern ein liebender, sorgender Gatte geblieben ist – wie hat er sich doch gesorgt, als vor zwei Jahren seine Frau Monate lang krank darnieder lag und selbst zwischen Leben und Tod schwebte – ja seiner Familie zu leben, war sein Mühen und Trachten. In gleicher Weise gewissenhaft war er allezeit seinen religiösen Verpflichtungen nachgekommen. Das tägliche Familiengebet und der Besuch des Sonntagsgottesdienstes aller Familienangehörigen war eine Selbstverständlichkeit; regelmäßig jeden Monat kniete er an der Kommunionbank – auch am Tage seines Unglückes war er dort gekniet – an den Sonntagnachmittagsandachten fehlte er nur selten – auch am Tage seines Unglückes war er nachmittags in der Stunde der Anbetung vor dem Allerheiligsten -.

Vielleicht denken manche: „Was hat er nun davon, daß er’s so gewissenhaft genommen hat?“ O, er hat sehr viel davon, zum mindesten eine gute Sterbestunde. Solchen darf der Tod auh überraschend kommen – dir vielleicht nicht –. Für ihn fürchten wir nicht und wir zweifeln nicht, daß er sein Ziel drüben erreicht hat.

Aber um seiner Familie wegen tut sich ein ganzes Elend auf. Eine Familie so in’s Unglück stürzen! Einer Frau mit einem Dutzend Kinder den Mann, den Ernährer, den Vater rauben. Ist das nicht himmelschreiend ? Kain, wo ist dein Bruder Abel? Mörder, was hast du getan ? Welch ein Verbrechen hast du begangen ? Das Brandmal des Mordes ist deiner Seele aufgedrückt. Der Fluch ist über dich hereingebrochen. Gott selbst hat ihn einst dem Kain zugerufen: „Du sollst verflucht sein auf Erden, die ihren Mund aufgetan hat und deines Bruders Blut von deiner Hand empfangen hat“. Du gleichst nicht mehr einem Menschen, erst recht nicht mehr einem Christen. Deine Menschenwürde und deine Christenwürde hast du darangegeben. Ein reißendes Tier bist du geworden.

Als die Söhne Jakobs ihren Bruder Josef verkauft hatten, da tauchten sie den Rock in das Blut eines geschlachteten Tieres und brachten ihn so dem tiefbetrübten Vater und sagten: „Ein wildes Tier hat deinen Sohn Josef zerrissen“. Das wilde Tier aber waren sie selber. Wie ein wildes Tier, wie ein Raubtier, mag auch der Mörder sein Opfer angefallen haben. Wie ein Mensch doch soweit kommen kann ? Wie er so tief herabsinken kann ? Aber es ist kein Rätsel. Wenn der Mensch keine Religion mehr im Leibe hat, kein Gebet mehr betet, keinen Gottesdienst mehr besucht – von anderen religiösen Übungen ganz abgesehen – so ganz gewissenlos wird, ausgehöhlt und ausgeleert im Inneren, da sucht sich der Teufel eine Wohnung in einer solchen Seele und da wird der Mensch zum Vieh, zum Mörder, zum Teufel in Menschengestalt.

Möchten sie daran so manche unserer jungen Menschen ein abschreckendes Beispiel nehmen, wohin der Mensch gerät, der unserem Herrgott so gründlich abschaltet von seinem Leben. Vielleicht denkt doch der eine oder andere ganz im Ernst: „Ich will doch ein anderer Mensch werden“. Die übrigen aber, die braven – und wir haben in unserer Pfarrei sehr, sehr viele brave junge Leute – die mögen in ihrem Leben und in ihren guten Grundsätzen gefestigt werden; denn vom Religionslosen zum Gewissenlosen und von da zum Mörder ist immer nur ein kleiner Schritt.

Der schwer heimgesuchten Familie Neumaier und allen ihren Angehörigen und Verwandten, nicht zuletzt der 80-jährigen Mutter des lieben Toten, wendet sich unser aller innigste Teilnahme zu. Möge euch Gott, der Herr und seine hl. Mutter Trost schenken. Ihr Kinder, euch hat der gute Vater mit Hilfe der Mutter so brav erzogen. Darin sehe ich für die Mutter den besten Trost und für euch den größten Halt für’s Leben. Bleibt den Grundsätzen, die euch der Vater in christlicher Erziehungsweisheit eingepflanzt hat, euer Leben lang treu, dann werdet ihr euch im Leben immer zurecht finden!

Für unseren lieben, unglücklichen Mitbruder aber wollen wir zu seiner Seelenruhe beten ein andächtiges Vater unser und den englischen Gruß.


Windberg rüstet zum Wasserfest
Bau der Wasserleitung abgeschlossen
Windberg.
Prunkvoll waren in den letzten Jahren die Feste der Freiw. Feuerwehr, des Kath. Burschenvereins, des Heimat- und Volkstrachtenvereins und der Heimkehrer aus dem letzten Kriege, groß war der Zustrom der Gäste. Am kommenden Sonntag feiert Windberg wieder ein Fest, das an Prunk und Umfang den vorhin erwähnten nachstehen, aber eines der bedeutendsten Feste der tausendjährigen Geschichte unseres Klosterdorfes sein wird. Das Wasserfest ist zugleich der Abschluß der Arbeiten an dem Bau der Wasserleitung, die Windberg, Dambach und Ried mit Trinkwasserversorgt.
Schon zu Anfang dieses Jahrhunderts versuchte man, den Abu einer Wasserleitung in die Wege zu leiten. Der verstorbene Pfarrer Kugler war es, der sich besonders für den Wasserleitungsbau einsetzte. Da schließlich auch seine engsten Mitarbeiter ihn nicht mehr unterstützten, mußte der opferbereite Pfarrherr seine Pläne aufgeben. Es blieb beim alten Zustand. Als nun in den letzten Kriegstagen und in den ersten Nachkriegsjahren sich die Bevölkerung durch den Zustrom der Neubürger fest verdoppelte, fielen auch die sehr trockenen Jahre ein, so daß der Wasserbedarf des Ortes einfach nicht mehr zu decken war. Der „Klosterbrunnen“ wurde, um in der Krisenzeit den Eigenbedarf zu decken, mit einem Schloß versehen und somit blieb nur der „Wirtsbrunnen“ übrig, der auch wirklich Tag und Nacht in Betrieb war.
In dieser großen Wassernot fanden sich doch Männer, die den Bau der Wasserleitung anregten. Es kam in den Oktobertagen des Jahres 1949 zu einer Besprechung in der Gemeindekanzlei, in welcher man sich einigte, den Bewohnern der Ortschaften Windberg, Dambach und Ried in einer Versammlung den Bau der Wasserleitung vorzuschlagen. Bürgermeister Albert Dietl jun. von Mitterfels brachte Oberinspektor Tratz vom Landeswasseramt in München nach Windberg, der einen Kostenentwurf aufstellte. Dieser Entwurf diente nun als Besprechungsgrundlage in der Versammlung am 30. Oktober 1949, in welcher sich 38 Hausbesitzer bereit erklärten, der Genossenschaft beizutreten. In die Vorstandschaft wurden damals Anton Kittenhofer, Karl amann, Norbert Wurm, Georg Schranz, Ludwig Zitzelsberger und Xaver Wiesmeier gewählt. Von der Vorstandschaft wurden nun die Vorabreiten eingeleitet und die Verhandlungen mit den Behörden aufgenommen.
Am Freitag, den 7. Juli 1950 war es endlich so weit, daß in Anwesenheit des Reg.-Rates Dr. Malmus vom Landratsamt Bogen der Wasserbeschaffungsverband Windberg ordnungsgemäß gegründet werden konnte. Im August 1950 konnten die Arbeiten vergeben werden. Die Grabarbeiten für die Rohrleitungen wurden von den Hausbesitzern selbst in guter und  fester Zusammenarbeit vorbildlich durchgeführt. Der Hochbehälter mußte auf der „Stoanhöh“ buchstäblich herausgebrochen werden, da unter der Ackerkrume bereits blauer, harter Granit vorgefunden wurde. Tapfer und ausdauernd schaffte das Trio Norbert Zitzelsberger, Otto Häusler und Josef Amann an dieser schweren Arbeit, getreulich von dem Sprengmeister Josef Weber unterstützt. Sobald die Grabarbeiten fertig waren, verlegten die Männer der Mitterfelser Wasserbaubetriebe Josef Pellkofer, Walter Bunk und Jakob Schmidbauer die Rohrleitungen. Der Hochbehälter und die Quellfassung wurde von den Baufirmen Josef Helmbrecht aus Oberalteich und Rupert Feldmeier aus Meidendorf ausgeführt. Die Bauleitung lag in den Händen von Ing. Theo Schwab aus Vilshofen und die oberste Bauaufsicht übte Oberinspektor Tratz vom Landeswasseramt in München aus. Die Stahlrohre lieferten die Rheinischen Röhrenwerke aus Mühlheim-Ruhr und die Gußrohre die Luitpoldhütte in Amberg. Alle beteiligten Firmen und Unternehmen haben das Bestreben des Wasserbeschaffungsverbandes vorbildlich unterstützt, gefördert und es gemeinsam ermöglicht, daß der Bau in so kurzer Zeit fertiggestellt werden konnte. An dieser Stelle sei angeführt, daß Landrat Hafner und seine Mitarbeiter das Bauvorhaben auf das beste unterstützten.
Am Sonntag, 14. Oktober, wird nunmehr die Wasserleitung im Rahmen einer würdigen Feier geweiht und übergeben. Das „Wasserfest“ hat folgende Programmfolge: Um 10 Uhr Einweihung der Anlagen und des Hochbehälters, anschließend Dankgottesdienst in der Pfarrkirche; um 11.30 Uhr Feuerwehrübung mit Wasserabnahme von den Hydranten der neuen Wasserleitung; um 12.30 Uhr Festessen in der Gastwirtschaft Josef Deschl; um 14 Uhr Festansprachen und Übergabe der Wasserleitungsanlagen und ab 16 Uhr gesellige Unterhaltung mit humorvollen Einlagen und Vorträgen. Zum Feste spielt die Musikkapelle Sagstetter aus Waltersdorf. Neben den Wasserabnehmern werden an diesem bedeutungsvollen Feste Gäste vom Landratsamt Bogen, dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf und dem Landeswasseramt in München erwartet. Es steht fest, daß dieser Tag in die Geschichte unseres Ortes eingehen wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.10.1951


Hunderdorf. (Wegzug) Die Neubürgerfamilie Seifert ist dieser Tage nach Lauchathal bei Reutlingen zu ihrem Ernährer, der vor längerer Zeit dort Arbeit gefunden hat, umgesiedelt. Ebenso ist die Familie Loos nach Köln umgezogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.10.1951


Steinburg. (vom Gemischten Chor) Am Sonntag nachmittag um 17 Uhr wird im Gasthaus Berger die nächste Singstunde abgeh. Als Gast wird der gemischte Chor aus Hunderdorf teilnehmen, Anschließend findet ein gemütliches Beisammensein statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.10.1951


Au v. W. (Zur letzten Ruhe) Am Mittwoch fand die feierliche Beisetzung des im Alter von 67 Jahren verstorbenen Landwirts und Musikers Franz Xaver Mautner unter Anteilnahme weiter Bevölkerungskreise statt. Fahnenabordnungen der FFW Au v. W. und Steinburg erweisen ihn die letzte Ehre, auch treuen Kameraden der FFW den Sarg zum überreich mit Blumen geschmückten Grabe. H. H. Pfarrer Kiermeier, assisitiert von Kooperator Gschlößl, übergab den Sarg der geweihten Erde und spendete die Tröstungen des kirchlichen Gebetes. FFW-Kommandant Schötz legte im Namen der FW als letzten Gruß einen Kranz nieder. Die Kapelle Bugl trug zur würdevollen Ausgestaltung der Trauerfeier bei.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.10.1951


Jagdausschuß gewählt
Steinburg.
In der am Samstag durchgeführten Bürgerversammlung im Gasthaus Berger wurde der neue Jagdausschuß gewählt. Er setzt sich zusammen aus Alf. Berger, Steinburg, Jakob Kerbel, Rimbach, Josef Retzer, Au v. W., Josef Hacker, Schafberg, und Xaver Wagner, Wegern. – Bürgermeister Stumhofer brachte zur Kenntnis, daß Funde, welche bei Ausgrabungen zu Tage kommen und historischen Wert besitzen, bei der Gemeinde abzugeben sind. Weiter wurde die Gemeindeversicherung und Wohnungsangelegenheiten behandelt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.10.1951


Steinburg. (Mit der Arbeit begonnen) Nachdem das Baugeschäft Altschäffl aus Stippich den Zuschlag für den Abu der Werkhalle von dem Produktenwerk aus Rheda in Westfalen erhalten hat, werden die Arbeiten am heutigen Montag aufgenommen. Die erste Werkhalle wird massiv gebaut und wird eine Länge von 50 Metern und eine Breite von 15 m aufweisen. Die Fa. Altschäffl wird ca. 20 Leute beschäftigen. Auch die Frage der Wasserversorgung wurde bereits gelöst. Durch den Fleischer und Gastwirt Edbauer wurde mittels einer Wünschelrute eine Wasseraderentdeckt. Mit dem Bau des Brunnens wurde der Brunnenbauer Georg Zistler aus Hunderdorf beauftragt. Erfreulich ist es, daß die Zuschläge an hiesige Unternehmer gegeben wurden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.10.1951


Steinburg. (Aufgeboten) sind: Der Elektromeister Franz Xaver Oischinger aus Steinburg und die Landwirtstochter Angela Stelzer aus Schutzering, Gemeinde Rattenberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.10.1951


Hunderdorf. (Die Gemeinde gibt bekannt): Mit Beendigung der Grummeternte beginnt wieder die Herbstweide. Tierbesitzer werden daher erneut darauf aufmerksam gemacht, daß das Viehtreiben auf Dämmen durch Tiere aller Art verboten ist. Hierzu gehört auch das Durchtreiben durch die Entwässerungsgräben, das Tränken in den Gruben und dergleichen. Infolge der vorjährigen Schäden durch das Beweiden der Dämme und Anlagen werden heuer verschärfte Kontrollen durchgeführt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.10.1951


Hunderdorf. (Aufgeboten) sind: Der Musiker Erich Sattler aus Hunderdorf und die Postangestellte Wilhelmine Hösl aus Straubing; der Landwirtssohn Sebastian Gmeinwieser aus Hoch und die Landwirtstochter Cäcilia Maria Schwarzensteiner aus Steinburg; der Landwirt Georg Schneider aus Oberhunderdorf und die Landwirtstochter Elisabeth Gmeinwieser aus Hoch; der Hilfsarbeiter Valentin Hoffmann aus Bärndorf und die Kontoristin Maria Wanninger aus Apoig.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.10.1951


Wasserleitungsanlagen wurden übergeben
Windberg.
Viele Feste wurden seit dem Kriegsende im Landkreis Bogen gefeiert, Wasserfeste aber nur drei und davon eines in Windberg. Seiner Bedeutung entsprechend hätte das Wasserfest einen prunkvolleren Rahmen verdient. Trotzdem war alles festlich und feierlich gestimmt; denn herrliches Herbstwetter war dem Festtag beschieden, so daß außer den Ehrengästen aus nah und fern recht viele Bewohner der Umgebung zu den Feierlichkeiten erschienen konnten.
Der Festzug, an dem sich neben den zahlreich erschienenen Bewohnern Windbergs auch die FFW, der Katholische Burschenverein und der Heimat- und Volkstrachtenverein beteiligten, bewegte sich um 10 Uhr vom Gasthaus Deschl aus zu dem Hochbehälter auf der Steinhöhe. Flott flatterten zwei weißblaue Fahnen auf dem Hochbehälter in der klaren Herbstluft. H. H. Andreas Ach weihte und segnete die Anlagen und die Anwesenden sangen das feierliche Tedeum als Lob- und Dankeslied. Der Dankgottesdienst fand anschließend in der Pfarrkirche statt. Um den Gottesdienst feierlicher zu gestalten, sang der Kirchenchor unter der Begleitung des Streichquartetts Fleck aus Straubing die „Missa in G-dur“ von M. Filke. In seiner Festpredigt sagte H. H., Pfarrer Ach, daß die Erfolge der Technik keinen Kampf gegen den Herrgott auslösen dürfen, denn Gott der Herr ist es, der das Wollen des Menschen zum Vollbringen führe. Es ist ein guter Grund zum Danken, denn die Wasserleitungsanlagen seien ohne Unfall erbaut worden und sie werden zum Wohle des Leibes und der Seele dienen.
Die Feuerwehrübung erbrachte den Beweis, daß das Wasser aus en Hydranten der neuerbauten Wasserleitung ausreichend ist, um selbst die große Kirche im Brandfall vor der vernichtenden Wirkung der Flammen zu retten. Vor dem Festessen in der Gastwirtschaft Deschl konnte der vorstand des Wasserbeschaffungsverbandes, Anton Kittenhofer, als Ehrengäste Landrat Hafner, Oberinspektor Tratz und Herrn Mayrhofer vom Landesamt für Wasserversorgung aus München, Oberbaurat Schmidt vom Straßen- und Flußbauamt in Deggendorf, Reg.-Rat Dr. Malmus vom Landratsamt Bogen, Bauführer Ing. Theo Schwab aus Vilshofen, Bürgermeister Dietl aus Mitterfels, Herrn Erich Rack als Vertreter der Eisen- und Stahlhandels-AG, einer Zweigniederlassung der Rheinischen Röhrenwerke in Nürnberg, H. H. Pfarrer Offenbeck aus Pfelling, die Baufirmen Helmbrecht, Pellkofer und Bunk mit ihren Arbeitern begrüßen. In einem von Sophie Ring vorgetragenen Willkommensgruß wurden alle Gäste freundlich begrüßt. Mit dem Festessen erbrachte die Wirtin erneut den Beweis ihrer Tüchtigkeit.
Nach dem Festmahl sprach Vorstand Anton Kittenhofer, es möge allen gedankt sein, die zum Gelingen des Werkes beigetragen haben. Er würdigte besonders die Leistungen der Frauen, den Fleiß und den Eifer, mit welchen das große Werk geschaffen wurde. Nun folgte eine lange Reihe von Namen und Behörden, denen er für ihre Unterstützung und Förderung des Wasserleitungsbaues besondere Dankesworte widmete. Der Redner verstand es verschiedene charakteristische Erlebnisse und Begebenheiten aus der Bauzeit humorvoll zu servieren. Warme Gedenkworte fand er für den verstorbenen H. H. Pfr. Kugler, der sich schon vor Jahrzehnten um den Bau einer Wasserleitung selbstlos bemühte.
Landrat Hafner würdigte das rege Leben in dem Klosterdorfe Windberg, das sicher mancher Gemeinde seines Landkreises als Vorbild dienen könnte. Er erinnerte dabei an das große und zweckmäßig eingerichtete Jugendheim, an den Grundausbildungslehrgang Holz und an den Bau der Wasserleitung.
Herr Mayrhofer vom Landesamt für Wasserversorgung in München betonte in seiner Ansprache, daß der Landkreis Bogen in den letzten Jahren eine überaus große Initiative entwickelte und an der Spitze aller Landkreise des Bayerwaldes stehe. Er sprach über die Arbeit der Fachkräfte und die technischen Ausführungen der Wasserversorgungsanlage und würdigte die Leistungen, die ein Werk entstehen ließen, das Generationen überdauern werde.
Nachdem Bauführer Ing. Schwab den Schlüssel zum Hochbehälter an den Vorstand Kittenhofer überreicht hatte, beglückwünschte Bürgermeister Dietl von Mitterfels die Ortschaft Windberg zu ihrer Wasserleitung und wünschte, daß die angebahnte Zusammenarbeit der Gemeinden Windberg und Mittefels sich in Zukunft vertiefen möge. Nun brachte Professor Hubrich aus Straubing in der heimatlichen Mundart lustige Gedichte über die Entstehungsgeschichte des Wasserleitungsbaues. Zur allgemeinen Freude trug der bekannte Heimatdichter noch mehrere Mundartdichtungen vor. Der Heimat- und Volkstrachtenverein beteiligte sich an der Gestaltung des gemütlichen Teiles mit Schuhplattlereinlagen. Bis spät in die Nacht hinein zog sich der „gemütliche Teil“ und vereinigte alle in freudiger Stimmung, in welcher jedoch kein Wasser konsumiert wurde, da alle erkannt hatten, daß „ohne Hopfa und Malz dös Wasser net gsund“ sei.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.10.1951


Mitgliederversammlung der FFW
Hunderdorf.
Am Sonntag fand eine gut besuchte Versammlung der FFW im Gasthaus Baier statt. Kommandant Schaubeck sprach über den letzten Brand in Thananger und wies darauf hin, wie wichtig es ist, ein Brandobjekt zu bekämpfen, auch wenn es nur ein Strohhaufen ist. Auf die Feuerschutzwoche, die in der Zeit vom 6. bis 20. Oktober durchgeführt wird, machte er besonders aufmerksam und führte einige Beispiele zur Verhütung von Brandschäden an. Weiter gab er bekannt, daß für den Ernstfall eines Brandes ein Feuerwehrhausschlüssel im Gasthaus Baier zur Aufbewahrung liegt. Bei einem Evtl. Ausbleiben des Kraftfahrzeuges von Petzlbacher wird in Zukunft zur Beförderung der Motorspritze die Zugmaschine des Landwirts Gütlhuber herangezogen. Der Vorschlag, den Kameraden Johann Dietl aus Lindenbrunn als Vereinsdiener und den Kameraden Karl Englmeier als Zeugwart zu wählen, wurde einstimmig gutgeheißen. Zum Schluß dankte der Redner dem Bürgermeister und den Gemeinderäten für die Förderung der Wehr und für das gute Zusammenarbeiten und hofft, auch in der Zukunft auf gute Unterstützung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.10.1951


Hunderdorf. (Rücksichtloser Kraftfahrer) Als dieser Tage der Landwirt Edbauer mit seinem Kartoffelwagen vom Felde heimfuhr, wurde er in der Kurve beim Geschäft Elbinger von einem Personenkraftwagen angefahren. Außer einigen Hautabschürfungen kam E. mit dem Schrecken davon. Der rücksichtslose Kraftfahrer wollte unerkannt davonfahren, wurde aber von einem Pkw aufgeholt. Gegen den Kraftfahrer wurde Anzeige erstattet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.10.1951


Steinburg. (Vom Gesangverein) Der Gemischte Chor hielt am Sonntag im Gasthaus Berger einen bunten Nachmittag ab. Als Gast nahm der Nachbarverein Hunderdorf teil.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.10.1951


Gaishausen. (Mütterberatung) Am Dienstag nachmittag um 14.30 Uhr findet im Gasthaus Solcher in Wegern die Mütterberatung statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.10.1951


Hunderdorf. (Filmvorführung) Am Freitag findet im unteren Schulhaus für Erwachsene um 19.30 Uhr eine Filmvorführung statt. Es werden gezeigt: „Java“, „Haus der Jugend“ und die Wochenschau.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22.10.1951


Hunderdorf. (Richtfest) Am Samstag konnte der Neubürger und Kriegsbeschädigte Otto Schindler Richtfest feiern. Da das Haus aus Blocksteinen gebaut wurde, war die Bauzeit bedeutend verkürzt. Die Bauarbeiten führte die Fa. Altschäffl aus Stippich sowie Zimmermeister Dilger aus Hunderdorf durch. Besonders hervorzuheben ist, daß einige Neubürger ohne Entgelt beim Ausschachten und Zementieren der Grundmauern behilflich waren.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 22.10.1951


Oberalteich. (Aufgeboten) sind der Landwirt und Hochzeitslader Albert Altschäffl aus Großlintach und die Landwirtstochter Berta Hirtreiter aus Stockwies, Gemeinde Hunderdorf. Die beiden übernehmen das elterliche Anwesen des Bräutigams. Die Hochzeitsfeier findet am 30. Oktober in der Gastwirtschaft Schlecht in Großlintach statt. Der Bräutigam, der lange Jahre Brautführer und Gstanzlsänger war, dürfte weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt sein und er ist zahlreichen Hochzeitspaaren als Gstanzlsänger beigestanden. – …
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1951


Au v. W. (Bautätigkeit) Der Gastwirt und Viehhändler Max Wagner baut eine neue moderne Kühlanlage sowie eine Autogarage. Mit dem Bau ist das Baugeschäft Wiesner beauftragt worden. Der Bai ist bereits weit fortgeschritten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1951


Neue Verhandlungen – neue Hoffnungen
Hunderdorf.
Eine westfälische Firma nahm durch zwei Vertreter mit der hiesigen Gemeinde Verhandlungen auf über den Ankauf eines Fabrikgeländes zwecks Errichtung einer Appreturanstalt und Buntdruckerei. Es handelt sich nicht um das frühere Greiertsche Gelände, sondern es ist ein Neubau geplant, Wie verlautet, ist eine Fläche von ca. 20 Tagwerk der Firma zum Kauf angeboten worden. Die Gemeinderäte traten am Dienstag zusammen, um in dieser Angelegenheit zu diskutieren. Hoffentlich führen diesmal die aufgenommenen Verhandlungen zum vollen Erfolg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1951


Brücke wird neu gebaut
Hunderdorf.
Bei der letzten Zusammenkunft der Gemeinderäte wurde der Brückenbau in Hofdorf besprochen. Da der Ankauf des Bauholzes eine größere Summe aufgewendet werden mußte, wurde einstimmig beschlossen, sie als Betonbau zu erneuern. Eine rege Debatte löste die Zahlung der Schulverbandsumlage nach Bogen aus. Diese wurde erneut abgelehnt, da die betr. Schulkinder aus der Ortschaft Sollach auch die Hunderdorfer Schule besuchen können. Der Gemeinde entstehen durch das eigenartige Verhalten der Eltern ca. 250 DM Kosten. Auf Verlangen des Landratsamtes, die Hundesteuer von 4 DM auf 6 DM zu erhöhen, wurde ersucht, den Mehrbetrag erst im kommenden Rechnungsjahr wirksam werden zu lassen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1951


Hunderdorf. (Aufgeboten) sind der Schreiner Walter Kunzl aus Hagenau, Gemeinde Süßkofen, und die Hilfsarbeiterin Hilde Maria Niedermeier aus Thananger.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1951


Steinburg. (Versammlung) Am Samstag abend 19 Uhr findet im Gasthaus Solcher am Ganhof eine Versammlung des ZvD statt. Es spricht Kreisvorsitzender Aprent über Lastenausgleich und Sterbeversicherung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1951


Steinburg. (Zu dem Unglücksfall), den der 57jährige verwitwete Georg Zistler aus Apoig in den Abendstunden des 18. Oktober auf dem Bauplatz beim Ausschachten des Brunnens erlitt, erfahren wir, daß der Verunglückte nicht bei der Baufirma Altschäffl aus Stippich beschäftigt war, sondern die Arbeiten auf eigene Rechnung durchführte. Der Zustand des Verletzten ist immer noch sehr ernst.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1951


Gaishausen. (Mitgliederversammlung) Am Sonntag nachmittag, 14 Uhr, findet im Gasthaus Solcher in Ehren eine Mitgliederversammlung der Jagdgenossenschaft statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.10.1951


Große Doppelhochzeit
Hunderdorf.
Am Mittwoch traten der Landwirt Sebastian Gmeinwieser aus Hoch und die Landwirtstochter Cäcilia Schwarzensteiner aus Steinburg wie der Landwirtssohn Georg Schneider aus Hunderdorf und die Landwirtstochter Elisabeth Gmeinwieser aus Hoch vor den Traualtar. Kooperator Gschlößl spendete den kirchlichen Segen. Nach dem Hochzeitsamt formierte sich ein stattlicher Brautzug, geführt von der Kapelle Bugl, zum Gasthaus Baier, wo nach altem Brauch eine echte Bauernhochzeit gehalten wurde. Hochzeitlader Altschäffl konnte zum Mahl 250 Gäste begrüßen. Brautführer Schöfer aus Sollach, Kranzljungfrau war eine Schwester der Braut, Fräulein Schwarzensteiner. Die Stelle der Ehrenmutter vertraten die Landwirtin Hedwig Bauer aus Hoch und die Schmiedemeistersgattin Therese Fuchs aus Steinburg. Die Gäste unterhielten sich bis in die späten Abendstunden bei Tanz und guter Stimmung. Beide Brautpaare werden die Anwesen ihrer Eltern übernehmen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.10.1951


Hunderdorf. (Hochzeit) Am Samstag wurde das Brautpaar Hoffmann – Wanninger in der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg getraut. Die weltliche Feier wurde in Bärndorf, bei den Eltern des Bräutigams, gefeiert. Abends fand ein Tanzkränzchen im Gasthaus Wurm statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.10.1951


Hunderdorf. (Rentenauszahlung) Die Auszahlung der KB-Renten erfolgt heute in der Zeit von 9-12 Uhr und nachmittags von 15-17 Uhr. Die Invaliden-, Witwen- und Waisenrente wird am Mittwoch zur gleichen Zeit in der Poststelle ausbezahlt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.10.1951


Jugendwettbewerb
Windberg.
Wie bereits gemeldet, will der Bayerische Jugendring im Jahre 1952 ein Landesjugendsingen veranstalten, an dem sich alle Jugendgruppen beteiligen können. Für dieses Wettsingen soll ein Erinnerungszeichen angefertigt werden. Die Jugend Bayerns wird nun vom Bayerischen Jugendring aufgefordert, in einem öffentlichen Wettbewerb Entwürfe für das Erinnerungszeichen anzufertigen und einzuschicken. Der Kreisjugendring des Landkreises Bogen ruft nun alle Jugendlichen des Landkreises zur Beteiligung an diesem Wettbewerb auf. Teilnahmeberechtigt sind Kinder und Jugendliche bis zu 25 Jahren. Es wird ein Entwurf gesucht, der sich sowohl aus Abzeichen als auch als Plakette, Initiale u. Erinnerungsblatt verwenden läßt. Zum Wettbewerb sind alle Teilnehmer der bildhaften Darstellung zugelassen, die Größe soll in Länge und Breite zwischen 10 und 20 cm liegen. Der bestgeeignete Entwurf wird von einer Jury ermittelt und mit 100.- DM prämiert. Nähere Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle des Kreisjugendringes in Windberg, P. Hunderdorf. Fertige Entwürfe müssen der Geschäftsstelle des Kreisjugendringes bis zum 10. Dezember dieses Jahres eingesandt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.10.1951


Steinburg. (Zusammenkunft der Neubürger) Am Samstag abend fand im Gasthaus Solcher in Ehren eine Versammlung des ZvD statt. Vorsitzender Pörtner gab verschiedene neue Rundschreiben bekannt, besonders wies er auf die günstige Sterbeversicherung hin. Zum Schluß wurden von den Mitgliedern verschiedene Aufklärungsfragen an die Vorstandschaft gestellt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.10.1951


Hunderdorf. (Feuerbeschau) Bei der diesjährigen Feuerbeschau, die Bürgermeister reiner und Feuerwehrkommandant Schaubeck durchführten, wurden 33 Fälle beanstandet. Dabei handelt es sich um zwei Kamine, die neu aufgebaut und drei Kamine, die verputzt werden müssen. Außerdem fehlten 28 Bodenbleche entweder bei Öfen oder Kaminturm. Da in angegebener Zeit eine Nachschau gehalten wird, ist es im Interesse jedes einzelnen Besitzers, daß die beanstandeten Mängel abgeschafft werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1951


Windberg. (Treibjagd) Die Hasen unserer Gemeindegemarkung konnten sich am Samstag nicht erklären, was denn eigentlich los sei, da nach vielen Jahren eine große Zahl von Treibern und eine bedeutende Zahl bewaffneter Jäger sie aus ihrer gewohnten Ruhe störten. Der Jagdpächter hatte die erste Treibjagd durchgeführt und gemeinsam mit seinen Gästen 20 Langohren zur Strecke gebracht.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1951


Windberg. (Aus der Jugendarbeit) Im Jugendwohnheim sprach Lehrer Johannes Hampel ais Bogen für die Mitglieder des Burschenvereins und die Teilnehmer des Grundausbildungslehrganges über seinen Studienaufenthalt in den USA und über die dort gewonnenen Eindrücke. Seine Ausführungen belebte der Vortragende mit zahlreichen herrlichen Farbaufnahmen, die er während seines Amerikaaufenthalts selbst aufgenommen hatte. Er ist nur bedauerlich, daß man diesen Vortrag nicht auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1951


Steinburg. (Wegzug) Im Rahmen der Familienzusammenführung verließ dieser Tage Frau Kluger aus Au v. Wald die hiesige Gemeinde, um zu ihrem Gatten, der in Wesseling bei Köln Arbeit gefunden hat, ein neues Heim zu gründen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1951


Gaishausen. (Wahl der Jagdgenossenschaft verschoben) Die für den letzten Sonntag angesetzte Wahl der Jagdgenossenschaft mußte wegen zu geringer Beteiligung der Grundbesitzer auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Genauer Termin wird noch bekannt gegeben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1951


Hunderdorf. (Versammlung) Der Bund deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener e. V. hält am Sonntag um 14.30 Uhr im Gasthaus Baier eine Versammlung ab. Es wird referieren Geschäftsführer Czernoch aus Straubing.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.11.1951


Hunderdorf. (Vom Standesamt) Im Monat Oktober wurden am Standesamt zwei Geburten (Kunigunde Hornberger, Johann Landstorfer) und drei Eheschließungen registriert. Todesfälle sind keine zu verzeichnen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.11.1951


Steinburg. (Aufgeboten sind) Der Schuhmacher Siegfried Bernhard Pielmeier aus München und die Hausgehilfin Paule Mauthner aus Au v. Wald.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.11.1951


Gaishausen. (Obstbaumzählung) Die letzte Obstbaumzählung ergab folgenden Baumbestand: Äpfel 1117, Birnen 246, Kirchen 119, Weichsel 87, Zwetschgen- und Pflaumenbäume 822, Walnuß 99, Pfirsiche 2, insgesamt 2492 Bäume. Ferner wurden gezählt 152 Johannis- und 23 Stachelbeersträucher.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.11.1951


Krasser Egoismus oder Allgemeinwohl
Keine Kompetenzfrage, aber eine Lebensnotwenigkeit für den Landkreis / Eigenartige Stellungnahme der Sägewerksbesitzer, die im Dienste der Profitgier ihrer Hintermänner gegen geplante Industriealisierung Sturm laufen
Bogen.
Als die Frage der Industriealisierung des Landkreises durch den Plan einer Ansiedlung eines holzverarbeitenden Industriewerkes im Raume Hunderdorf-Steinburg neuen Auftrieb erhielt, als es durch das verständnisvolle Entgegenkommen der grundabtretenden Besitzer, durch die Großzügigkeit des westfälischen Stammhauses des Produktenwerkes und nicht zuletzt durch die unermüdlichen Bemühungen Landrats Hafner und seiner geschickten Verhandlungstaktik zum Grunderwerb, zum Vertragsabschluß und nunmehr zum Baubeginn kam, da hätte man annehmen sollen, daß der gesamte Landkreis ohne jede Ausnahme froh und freudig über diesen Erfolg, der doch immerhin ein begrüßenswerter Anfang ist, sein würde. Bietet sich doch hiermit für eine Großzahl von Arbeitern und ihre Familien Aussicht auf Verdienst und Lebensmöglichkeit. Bald aber zeigte sich, daß eine Gruppe von Gewerbetreibenden – es handelte sich um die Sägewerksbesitzer des Landkreises – gegen das Vorhaben der Industrialisierung Sturm lief, weil diese – angeblich- eine Bedrohung ihrer Existenz bedeuten würde. Ohne die Möglichkeit, mit der neuen Firma zusammenzuarbeiten, auch nur einer Prüfung zu unterziehen, verwahrte man sich in geharnischten Einzelprotesten sowohl als auch in gemeinsamen, in diesem Falle allerdings anonymen Zuschriften an das Landratsamt gegen das Vorhaben der Firma. Hier fuß zu fassen und ein Werk zu errichten. In Abwehr dieser Machinationen und in dem Bestreben, aufklärend und vermittelnd zu wirken, hat Landrat Hafner durch verschiedene Rundschreiben und durch und durch Ausführungen in Versammlungen seinen Standpunkt und den der einsichtigen Bevölkerung dahingehend präzisiert, daß es letzten Endes dem Wohle aller – auch der Sägewerksbesitzer – dient, wenn einer der wenigen vorhandenen Rohstoffe des Landkreises – das Holz – nicht wie bisher unverarbeitet aus dem Kreisgebiet herausgeht, sondern zu seiner Verwendung als Fertigprodukt in verschiedenen Arbeitsgängen der Bevölkerung des Notstandskreises Arbeit und Verdienst gibt.
Diese Aufklärungsarbeit des Landrates hatte immerhin den Erfolg, daß die Sägewerksbesitzer sich bemühten, in einer Zusammenkunft durch eine Aussprache mit den holzverarbeitenden Betrieben und den Waldbesitzern zu einer Klärung zu kommen. Dieses Bemühen verlief allerdings auch in der am Mittwoch im Gasthaus Berghammer stattgefundenen Versammlung durchaus negativ, hatte aber immerhin den Erfolg, daß man dadurch die Hintermänner kennen lernte, die aus reiner Profitgier versuchen, ein dem Allgemeinwohl zugute kommendes Werk zu hintertreiben. Die Sägewerksbesitzer sollten lediglich für diese die Kastanien aus dem Feuer holen, glauben die Schiebenden zu sein, sind aber in Wirklichkeit die Geschobenen. Tatsächlich traten in der Mittwoch-Versammlung, der auch Landrat Hafner beiwohnte, diesem Sprecher gegenüber, von denen auch nicht einer Besitzer eines Sägewerkes im Landkreis Bogen ist. Und diese Herren glauben berechtigt zu sein, dagegen Verwahrung einzulegen, daß der Landrat Hafner dafür eintritt, daß künftig das seither aus dem Landkreis hinausgegangene Holz – und nur dieses – künftig dem neuen Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Sie zweifelten den Erfolg des neuen holzverarbeitenden Unternehmens an und baten den Landrat, sich dafür einzusetzen, daß sie wie bisher von den einheimischen Waldbesitzern beliefert werden. Die Versammlung verlief demgemäß resultatlos.
Zwei Stellungnahmen
Landrat Hafern nahm nach Schluß der Versammlung der Presse gegenüber zu den Vorkommnissen wie folgt Stellung:
„Von einer Bedrohung der Existenz unserer Sägewerksbesitzer kann niemals die Rede sein. Wie die vieldiskutierten Ausführungen in dem Rundschreiben vom 19. September und die Veröffentlichung in den Tageszeitungen beweisen, bin ich in erster Linie dafür eingetreten, daß die alteingesessenen Sägewerksbesitzer sowie holzverarbeitende Handwerker und Industriebetriebe mit Holz beliefert werden. Außerdem habe ich meine Verhandlungen immer darnach ausgerichtet, daß sowohl zwischen dem neuen Betrieb als auch den Sägewerksbesitzern ein gedeihliches Zusammenarbeiten zustande kommt. Mein Ziel bei all diesen Verhandlungen war die Schaffung von Arbeitsplätzen und damit Senkung der Belastungen jedes einzelnen Steuerzahlers … Nach den ausführlichen Erklärungen zu den vorher schriftlich vorgebrachten Entgegnungen der Interessenvertreter der einheimischen Betriebe stellte ich die Frage, mit wem ich es eigentlich zu tun habe, da mir die Wortführer persönlich niemals bekannt waren. Es bestand für mich keine Veranlassung, Kreis- und Wirtschaftsplanungen vor Konkurrenten der neuen Firma bekanntzugeben, was sich nur zum Schaden des Landkreises auswirken müßte. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß nicht Belange der Sägewerksbesitzer des Landkreises vertreten wurden, sondern die fremder Firmen. Nach dieser Feststellung und nachdem außerdem persönliche Angriffe gegen mich als beauftragten Sprecher des Kreises vorgebracht wurden, sah ich mich veranlaßt, die Versammlung zu verlassen. Außer mir waren noch anwesend Kreistagsmitglied Lardy und Regierungsinspektor Bartsch, die der Versammlung bis zu ihrem offiziellen Ende anwohnten.“
Kreisflüchtlingskommissar Lardy präzisiert seine Standpunkt dahingehend: „Wenn nach der ersten Zusammenkunft der Sägewerker nicht erkannt werden konnte, was der tiefere Sinn des gegen die Kreisverwaltung vorgebrachten Protestes war, so muß man zusammenfassend nach der Mittwoch-Aussprache sagen, daß die Vertreter der auswärtigen Firmen daran interessiert waren, auch für die Zukunft große Rundholzmengen aus dem Landkreis herauszuholen. Ich glaube kaum, daß diese Herren dafür sorgen, daß unsere einheimischen Sägewerke voll beschäftigt werden. Wir müssen anstreben, daß die Waldbesitzer die bestmöglichen Preise erhalten und anfallendes Rundholz möglichst mit jetzt brachliegenden Arbeitskräften verarbeitet wird. Das bedeutet Schaffung von Arbeitsplätzen, Senkung der Ausgaben für Unterstützungen und Hebung der Wirtschaftskraft des gesamten Kreisgebietes. Ich wünsche nur, daß die Sägewerker aus dem Versammlungsverlauf erkennen, daß der von ihnen eingeschlagene Weg kaum zu ihrem Nutzen und zum Gedeihen ihrer Werke dient. Es liegt nun an den Sägewerkern selbst, den richtigen Weg zu finden oder aber sich in Zukunft an die Sprecher der Mittwoch-Versammlung zu halten, die selbst Großverbraucher sind. Man muß sich die Frage stellen, warum die positiven Vorschläge der anwesenden einheimischen Sägewerker, die zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit hätten führen können, einfach übergangen wurden. Wir haben im Landkreis die Aufgabe, alle Gruppen unsere Hilfe angedeihen zu lassen und können nicht tatenlos zusehen, wie Vertreter kreisfremder Großfirmen im Grunde nur ihre eigenen Interessen wahrzunehmen versuchen.“
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.11.1951


Hunderdorf. (Die Auszahlung) der Fürsorgeunterstützung und Soforthilfe erfolgt am heutigen Mittwoch von 8-9 Uhr in der Gemeindekanzlei.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1951


Hunderdorf. (Lebhafte Versammlung) Am Sonntag nachmittag fand eine sehr gut besuchte Versammlung des BdKK im Gasthaus Baier statt. Geschäftsführer Czernoch aus Straubing referierte über das Bundesgesetz und die Ziele des BdKK. Während der Ausführungen wurde der Referent durch Zwischenrufe unterbrochen. Redner Richter sprach über die Rechte der Kriegsopfer. In der Diskussion ergriff Kreisvorsitzender Dachauer vom VdK das Wort und wies die Angriffe des BdKK in sehr sachlicher Weise zurück. Die beabsichtigte Gründung eines Ortsvereins in Hunderdorf konnte nicht zustande kommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1951


Gaishausen. (Wegzug) Der Neubürger Reinhold Kaschner aus Röhrnau hat in der Siedlung bei Furth-Oberalteich eine Wohnung erhalten und verläßt in Kürze die hiesige Gemeinde.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1951


Gaishausen. (Die Auszahlung der Fürsorgeunterstützung) und der Unterhaltshilfe erfolgt am Donnerstag, den 8. November 1951, von 1-2 Uhr nachmittags.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1951


Hunderdorf. (Erster Schießabend) Im Gasthaus Schlecht in Lintach, dem Stammlokal des Schützenvereins, treffen sich am morgigen Samstag die alten u. jungen Schützen nach längerer Sommerpause wieder zum ersten Schießabend.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.11.1951


Hunderdorf. (Wegzug) Die Neubürgerfamilie Sattler hat dieser Tage unsere Gemeinde verlassen und in der neuen Siedlung bei Furth-Oberalteich eine geräumige Wohnung bezogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.11.1951


Hunderdorf. (Tanz) Am Sonntag, den 11. Nov., findet im Sandbiller-Saal wieder tanz statt. Es spielt eine gute Tanzkapelle.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.11.1951


Windberg. (Heimkehrerversammlung) Am morgigen Samstag abend um 19.30 Uhr treffen sich hier im Gasthaus Wurm die Heimkehrer, die Hinterbliebenen der in Gefangenschaft Verstorbenen und die Angehörigen der sich noch in Gefangenschaft oder fremden Gewahrsam Befindlichen zu einer ungezwungenen Aussprache.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.11.1951


Wieder die Wasserleitung
Hunderdorf.
Am Donnerstag fanden sich die Grundbesitzer von Apoig im Gasthaus Sandbiller zusammen, um nochmals den Wasserleitungsbau von Windberg nach Apoig zu besprechen. Vorsitzender Kittenhofer von der Wasserabnehmergenossenschaft Windberg, der bereits auf diesem Gebiet Erfahrung durch den Bau in Windberg gesammelt hat, umriß die Schwierigkeiten, die zuerst einer Gründung der Genossenschaft in Windberg im Wege standen; heute aber weise die Genossenschaft eine große Zahl von Mitgliedern auf, die das Unternehmen weiter fördern. Ein Teil der Gemeinde Hunderdorf steht dem Projekt wohlwollend gegenüber und man beabsichtigt jetzt, ernste Schritte zu unternehmen, um das Vorhaben zu verwirklichen. Es wurden Vorschläge unterbreitet, welche die Erdarbeiten verbilligen sollen. Nach einer Aussprache kam man zu dem Entschluß, das geplante Projekt dem Wasserbauamt München zu unterbreiten. Man hofft, daß auch die noch abseits stehenden Grundbesitzer diesen Plan als dringlich anerkennen und das Vorhaben unterstützen, damit die Wasserversorgung der Allgemeinheit zugute kommt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.11.1951


Hunderdorf. (Gemeindewege werden ausgebessert) Da die Gemeindewege einer gründlichen Ausbesserung bedürfen, erwarb die Gemeinde vom Landwirt Bugl aus Hofdorf ein Tagwerk Steinbruch. In Kürze wird mit den Ausbesserungsarbeiten begonnen. Die Arbeiten im Steinbruch sind bereits aufgenommen und werden von Unterstützungsempfängern durchgeführt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.11.1951


Hunderdorf. (Neue Lichtanschlüsse) Neun Grundbesitzer aus Hoch und Bauernholz gelabg es nach längeren Bemühungen, dem Anschluß an das elektrische Stromnetz zu erreichen. Nachdem die Verträge abgeschlossen sind, nehmen die Hausinstallationen gute Fortschrotte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.11.1951


Schon stehen die Betonpfeiler
Werkhalle auf dem Hunderdorf-Steinburger Gelände im Bau – Zuerst Sperrholzfertigung und Verwertung der Abfälle zu Spanplatten, später auch Herstellung ganzer Zimmereinrichtungen
Bogen.
(Eig. Bericht) Vor kurzem wurde auf dem von der Firma Produktenwerk G.m.b.H., Rheda in Westfalen, im Raume Hunderdorf-Steinburg erworbenen Gelände mit den Arbeiten zur Erstellung der ersten großen Werkhalle begonnen und schon heute lassen die Arbeiten erkennen, daß hier ein gigantisches Werk im Entstehen begriffen ist. Die Hoffnung vieler Bewohner des Landkreises knüpfen sich an dieses Werk und gerade dies vor allem war mit ein Grund für uns, nicht nur übe das Geplante Erkundigungen einzuziehen, sondern auch über das von dem Stammwerk in Rheda, das schon seit 30 Jahren besteht, bereits Geschaffene zu unterrichten.
Im Jahre 1921 wurde von dem damals 31 Jahre alten Delbrücker Kaufmann Georg Nolte in Rheda in Westfalen ein Produktenwerk ins Leben gerufen, das sich mit der Herstellung von Polierscheiben und Putzlappen beschäftigte. Das Unternehmen florierte und bereits einige Jahre später konnte dem Werk eine Abteilung für Marmorschleiferei angegliedert werden. In Fortsetzung der Vergrößerung des Betriebes entstanden 1932 und 1937 in Delbrück und Brilon Möbelfabriken und 1948 wieder in Rheda selbst ein Sperrholzwerk. All diese dem Rhedaer Stammhaus unterstehenden Unternehmen beschäftigen heute insgesamt 1100 Personen, von denen allein 500 in Rheda Sperrholz, Furniere usw. produzieren. Diese Furniere werden in den beiden genannten Möbelfabriken zu Schlafzimmern verarbeitet. Die arbeitstägliche Produktion beträgt 150 Zimmer, was einer Jahresfertigung von 40 000 Stück gleichkommt.
Zu einem Großteil werden diese Zimmer in den süddeutschen Raum geliefert. Demgemäß wurden die zur Fertigung nötigen Hölzer seither teilweise von Süddeutschland nach Rheda transportiert, dort zu Sperrholz, Furniere usw. verarbeitet und die fertiggestellten Möbel wieder nach Süddeutschland verkauft. Um diesen Fertigungsprozeß zu vereinfachen, ist das Vorhaben der Firma darauf gerichtet, die Sperrholzfertigung und die Abfallverwertung zu Spanplatten zunächst in das in Ausführung begriffene Werk nach Hunderdorf zu verlegen und dort später die Zimmer zu produzieren, die seither von Norddeutschland aus iin den süddeutschen Raum geliefert wurden. Wie die Firma dazu mitteilt, bedingt dieses Vorhaben vor allem auch eine enorme Einschulungsarbeit der zur Beschäftigung gelangenden Arbeitskräfte.
Der Gründer des Rhedaer Werkes, Fabrikant Georg Nolte, ist am 30. Juli d. J. in Bad Neuenahr, wo er zur Erholung weilte, im Alter von 61 Jahren einem Herzschlag erlegen. Von seiner Bedeutung als Unternehmer, von seiner Beliebtheit als Mensch legte die Tatsache beredtes Zeugnis ab, daß 4000 Menschen ihm das Geleite zur letzten Ruhestätte gaben und in Rheda eine einstündige Verkehrsstille herrschte. Sein Werk wird in seinem Geiste von seinen Brüdern und seinen Angehörigen weitergeführt. Möge es in unserem Raume zur gleichen Bedeutung gelangen und unserer Bevölkerung zum gleichen Segen gereichen wie an der Stätte des Stammhauses!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.11.1951


50 Jahre Kampf um eine Straße
Bleiben Irenzfelden und Meidendorf weiterhin Stiefkinder?
Windberg.
Besucht ein Fremder unser Klosterdorf im Bayerischen Wald, so bietet sich ihm die Gelegenheit, wertvolle Schöpfungen mönchischen Fleißes eines verflossenen Jahrtausends zu bewundern und er wird staunen über die Fülle, Mannigfaltigkeit, den Reichtum und den Wert der Kunstgegenstände, die er in dem etwas verträumten, verlassenen Vorwalddorf nie vermutet hätte. Er wird sich aber doch auch die Frage stellen, wieso dieses Klosterdorf jetzt im zwanzigsten Jahrhundert vom großen Weltgetriebe nicht erfaßt wurde, an dem die modernen Errungenschaften der Technik und Wissenschaft – mit Ausnahme der Stromversorgung und der Wasserleitung – spurlos vorübergingen. Die Antwort auf diese Frage kann nur lauten, daß die Ursache in der sehr ungünstigen Verkehrslage des Klosterdorfes zu suchen sei. Hinzu kommt noch, daß im vergangenen Jahrhundert von der Gemeindeverwaltung keine umfangreichen und durchgreifenden Maßnahmen getroffen wurden, die dieses natürliche Hindernis in der Entwicklung beseitigen hätten können. Die ungünstige Verkehrslage hätte durch den Bau von Anschluß- bzw. Durchgangsstraßen leicht behoben werden können und das Klosterdorf wäre in die Lage versetzt worden, seine einstige führende Stellung auch im zwanzigsten Jahrhundert zu behaupten. Erst um die Jahrhundertwende zeigten sich erste Bestrebungen, Windberg und die Ortschaften Irenzfelden und Meidendorf an das Straßennetz des Landkreises anzuschließen und so dem abgelegenen Klosterdorf das Tor zur Welt zu öffnen.
Gemeinderat bemüht sich um die Straße
Aus dem Beschlußbuch des Gemeinderates ist zu entnehmen, daß am 13. April 1913 beschlossen wurde, Ermittlungen durchzuführen, wohin die Straße von Windberg nach Meidendorf gebaut werden soll und ob die Grundabtretung gesichert sei. Dieses erste Vorhaben wurde leider durch den ersten Weltkrieg vereitelt, so daß die Bemühungen des verstorbenen Pfarrers Kugler und des Landwirts Rupert Hilmer vergebens waren. Die Bestrebungen wurden all die Jahre seither fortgesetzt, blieben aber ohne Erfolg. In einer Gemeindeversammlung im März 1950 wurde eine Interessengemeinschaft zur Förderung des Straßenbaues gegründet, die nun gewillt ist, den jahrzehntelangen Kampf um die Straße zu seinem siegreichen Ende zu führen.
Gegenwärtige Verkehrslage
Die politische Gemeinde Windberg zählt 877 Einwohner und umfaßt 837 ha Grundfläche, die sich auf 117 landwirtschaftliche Anwesen verteilt. Außerdem befinden sich in der Gemeinde 32 handwerkliche und gewerbliche Betriebe, sechs Gastwirtschaften und drei Lagerhäuser, davon eines in Meidendorf. Die Ortschaft Windberg ist mit einem im Jahre 1911 erbauten und 1940 verbesserten, gegenwärtig aber sehr schlechten Wirtschaftsweg an das Straßennetz des Landkreises angeschlossen. Viele Kraftwagen können bei schlechtem Wetter die großen Steigungen nicht bezwingen und müssen mit Vorspannpferden hochgezogen werden. Sind si e nun endlich oben und wollen etwa nach Meidendorf, so dürfen sie wieder den gefährlichen Weg zurückfahren, um einen Umweg von 17 km zurückzulegen, um entweder über Bogen, Bärndorf, Waltersdorf oder aber über Steinburg, Haggn, Obermühlbach, Perasdorf nach Meidendorf zu gelangen. Der nächste Bahnhof für Meidendorf wäre wohl Hunderdorf, doch muß alles über Bärndorf abgewickelt (8 km) werden, weil der Bahnhof Bärndorf mit Meidendorf durch eine Straße verbunden ist.
Irenzfelden, eine Ortschaft mit 124 Einwohnern, ist überhaupt auf keiner Straße erreichbar, so daß diese Menschen bei Regenwetter und im Winter mit keinem Kraftfahrzeug erreicht werden können. Besonders nachteilig wirkt sich dieser Umstand aus, weil weder Arzt noch Hebamme noch Tierarzt in Bedarfsfällen diesen Ort rasch erreichen können. Da die Straße fehlt, fehlen auch die entsprechenden Brücken über den Dambach, der bei Regengüssen zu einem reißenden Sturzbach wird und den Schulweg der Kinder versperrt, wie es oftmals Regen und Schnee tun. Es kommt nicht selten vor, Daß die Toten auf diesem letzten Wege der Gefahr ausgesetzt werden, mit den Särgen von den Wagen zu fallen und den steilen Berg hinabzurollen.
Die Zeit ist günstig
Am 11. Oktober 1951 teilte Landrat Hafner der Gemeindeverwaltung Windberg mit, daß die Verbindungsstraße Windberg – Irenzelden – Meidendorf an der siebenten Stelle stehe. Es dürfte aber sicher sein, daß dieses Projekt noch weiter vorgeschoben werden könnte, wenn ja, wenn die Gemeinde Windberg mit geeinten Kräften dieses große Ziel verfolgen und durch große Opferbereitschaft, Zusammenarbeit u. vor allem durch Selbsthilfe dem Bestreben den erforderlichen Nachdruck verleihen würde. Die Zeit ist günstig, die Voraussetzungen auf einen Erfolg scheinen gegeben zu sein. Möge doch Einsicht und Verständnis walten, auf daß das jetzige Geschlecht aus den Fehlern und Unterlassungssünden der früheren Geschlechter die notwendige Lehre ziehen und beherzigen möchte zum Wohle der, die nach ihnen kommen!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.11.1951


Mit dem LKW in die Lokomotive
Schwerer Verkehrsunfall bei dem unbeschränkten Bahnübergang am Bahnhof Steinburg
Steinburg.
An dem unbeschrankten Bahnübergang beim Bahnhof Steinburg fuhr am Mittwoch abend kurz vor 19 Uhr der Lieferwagen der Passauer Süßwaren-Großhandlung Karl Zirnbibl direkt in den von Mitterfels kommenden Zug hinein. Der Eintonner-LKW, der erst 12 000 Kilometer gefahren war, wurde von der Lokomotive erfaßt und vollkommen zertrümmert. Der Fahrer des Wagens, der 44jährige Josef Kappsner, wurde von der Lokomotive 12 Meter weit mitgeschleift und mußte mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus Straubing eingeliefert werden, wo er schwer darniederliegt. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Kraftfahrer treffen.
Zum Zusammenstoß erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der Lieferwagen, der mit Süßigkeiten und Schokoladenwaren beladen war, kam von Neukirchen und fuhr Richtung Mitterfels. Der Zug kam von links aus Richtung Mitterfels. Dabei ist zu beachten, daß für den Kraftfahrer die Sicht nach links durch das Gasthaus Solcher behindert ist. Er kann erst wenige Meter vor dem vorschriftsmäßig gekennzeichneten Bahnübergang die Bahnstrecke nach links die Bahnstrecke nach links einsehen. Der Zug gibt bei der Einfahrt in den Bahnhof Steinburg Läut- und Pfeifsignale und er hat auch am Mittwoch abend vorschriftmäßige Warnsignale gegeben. Er stand in dem Augenblick des Zusammenstoßes bereits unter Bremswirkung, da er wenige Meter nach dem Bahnübergang, an welchem der Bahnhof unmittelbar anschließt, halten muß. Der Zugführer zog sofort alle Bremsen, als er den Kraftwagen kommen sah; da die Zugstrecke nach Steinburg ein Gefälle aufweist, kamen zwar die Räder zum Stehen, aber der schwere Zug rutschte auf den Schienen weiter. Der LKW wurde von der Lokomotive gegen die Laderampe des Bahnhofs gedrückt und zertrümmert. Bei dem Zusammenstoß wurde der vorderste Personenwagen des Zuges aus dem Gleis gehoben. Der Fahrer selbst, der wahrscheinlich die Türe geöffnet hatte und abspringen wollte, wurde vom Zug erfaßt und 12 Meter mitgeschleift. Ein Teil der Ladung des LKW wurde sichergestellt, ein Teil fand andere Abnehmer, die sich an den Süßigkeiten gütlich taten. Der Zug konnte nach kurzer Unterbrechung seine Fahrt fortsetzen. Landpolizei und Bahnpolizei führten Ermittlung durch. Der Zustand des Verletzten, der einen komplizierten Oberschenkelbruch rechts, einen Schlüssel-, einen Nasenbeinbruch, eine 5 cm klaffende an der Stirn und wahrscheinlich einen Schädelbruch erlitt, bessert sich langsam und man hofft, ihn am Leben erhalten zu können.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Hunderdorf. (Trauung) Am Traualtar stand am Mittwoch in der Pfarrkirche das Brautpaar Kunze-Niedermeier. Die weltlichen Festlichkeiten waren im Gasthaus Baier.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Windberg. (Vom Film) Unsere Gemeinde kommt am Sonntag nachmittag 17 Uhr durch das Bogener Theater in den Genuß des ausgezeichneten Films „Die Pfingstorgel“, der nach dem Volksstück von Lippl gedreht wurde.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Steinburg. (Vom Gesangverein) Bei dem letzten Zusammentreffen gab Vorstand Babian einen Rückblick über das abgelaufene Jahr und dankte besonders dem Liedermeister Schulleiter Meier sowie dem Schriftführer Pörtner für ihr Wirken. Der junge Verein weist heute bereits 50 Mitglieder auf. Die Neuwahl in der Vorstandschaft brachte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Babian, 2. Vorsitzender Frau Wesemann aus Neukirchen, Schriftführer Pörtner und Liedermeister Schulleiter Meier.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Steinburg. (Rabiater Sohn) Dieser Tage kehrte ein Mann spät am Abend von einer Hochzeitsfeier in angetrunkenem Zustand nach Haus und schlug derart auf seine Mutter ein, daß diese mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geschafft werden mußte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Gaishausen. (Hochzeit) Am Dienstag wurde das Brautpaar Schedlbauer-Stieglbauer in der Pfarrkirche in Hunderdorf getraut. Die weltliche Feier wurde im Gasthaus Solcher in Ehren gehalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Hunderdorf. (Aufgeboten sind): Der Rundfunkmechaniker Johann Hieninger aus Viechtach und die Landwirtstochter Franziska Hastreiter aus Lindfeld.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Hunderdorf. (25jähriges Dienstjubiläum) Herr Josef Weinzierl aus Apoig konnte am Samstag sein 25jähriges Dienstjubiläum bei der Firma Poiger in Straubing begehen. Mit 15 Jahren trat Herr W. in die Lehre bei der Gärungs-Essigfabrik Poiger ein und arbeitete sich durch seinen Fleiß bis zum Meister empor.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Hunderdorf. (Ochsengespann durchgebrannt) Als am Samstag eine Landwirtin mit ihrem Ochsengespann durch Hunderdorf fuhr, wurde der Ochse plötzlich wild, brach die Deichsel des Wagens und lief im Galopp davon. Polizei und Passanten konnten den Ausreißer wieder einfangen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Gaishausen. (Aufgeboten) sind der Bäckergeselle Johann Laschinger aus Degernbach und die Landwirtstochter Rosa Maria Häusler aus Weingarten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Gaishausen. (Die Gemeinde gibt bekannt): Die Grundeigentümer im Bereich der Gemeinde Gaishausen werden aufgefordert, alle Wassergräben bis spätestens 1. Dezember zu reinigen und zu erweitern.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1951


Umzug mit Hindernissen
Hunderdorf.
Die verwitwete Neubürgerin K. aus Hofdorf erhielt vom Wohnungsamt die Zuweisung, in Hunderdorf ein Zimmer zu beziehen. Darauf lud die Frau ihre wenige Habe auf einen Wagen und fuhr vor die ihr zugewiesene Behausung. Die Hausbesitzerin verweigerte ihr den Einzug, weil in diesem Haus bereits einige Mietparteien wohnen und sie das kleine, freigewordene Zimmer für sich selbst in Anspruch nahm. Das herbeigeholte Wohnungsamt und die Polizei verwiesen die Frau in eine Wohnung in Apoig. Auch dort wurde der Einzug verweigert, weil die andere Familie bereits eingezogen war. Nun mußte die Frau K. wieder in ihre alte Wohnung zurück, bis ein anderer Ausweg gefunden ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1951


Hunderdorf. (Grabschändung) Am Freitag abend wurden von unbekannten Tätern zwei Grabdenkmäler am Friedhof geschändet. Die Kreuze von den Denkmälern wurden abgerissen und an andere Stellen vergelegt. Ebenso wurden die Weihwasserkessel und die Einfassungen der Gräber beschädigt. Die polizeilichen Ermittlungen wurden sofort aufgenommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1951


Hunderdorf. (Der Schützenverein „Wilddieb“) hielt am Sonntag nach der Sommerpause wieder sein erstes Schießen im Gasthaus Sandbiller ab. Die Schießabende werden jetzt wieder regelmäßig jede Woche angehalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1951


Steinburg. (Versammlung des BV) Am Montag abend 19.30 Uhr findet im Gasthaus Berger eine Bauernversammlung statt. Es wird Geschäftsführer Hans Ebner – Straubing vom BBV referieren.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1951


Steinburg. (Zusammenkunft der Flüchtlinge) In der am Samstag stattgefundenen Versammlung im Gasthaus Berger gab Flüchtlingsobmann Babian verschiedene neue Rundschreiben bekannt. Anschließend fand eine Aussprache über die Pachterhöhung für die Kleingärten statt. Der Verpächter des Ackerlandes, der ebenfalls anwesend war, war mit einer Erhöhung von 1 auf 1,5 Pfg. pro qm einverstanden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1951


Brücke fertiggestellt
Hunderdorf.
Die Brücke in Hofdorf, welche einer gründlichen Reparatur bedurfte, ist fertiggestellt. Mit einer neuen Betondecke, neuem Geländer und Schienen wurde diese renoviert. Die Tragkraft beträgt viereinhalb Tonnen. Die Arbeiten führte die Firma Altschäffl aus Stippich durch. Die Reparaturarbeiten müssen von der Gemeinde getragen werden. – Die Brücke auf der Steinburger Straße wird ebenfalls ausgebessert und mit neuen Pflöcken versehen. Die Arbeiten werden von der Baufirma Schuhbauer aus Bogen durchgeführt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1951


Hunderdorf. (Rentenauszahlung) Die Auszahlung der KB-Rente erfolgt am 26. November in der Zeit von 9-12 und von 15-17 Uhr. Die Invaliden-, Witwen- und Waisenrente wird am 30. November zur gleichen Zeit ausgezahlt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1951


Hunderdorf. (Versammlung) am Sonntag nachmittag findet um 14.30 Uhr im Gasthaus Baier eine Versammlung des Bauernverbandes statt. Es spricht Kreisgeschäftsführer Ebner aus Straubing.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1951


Hunderdorf. (Heimkehrerversammlung) Die aus der Gefangenschaft heimgekehrten Kameraden, die Angehörigen der in Gefangenschaft Verstorbenen und der noch in Gefangenschaft oder fremden Gewahrsam Befindlichen treffen sich am morgigen Samstag abend 19.30 Uhr zu einer Versammlung im Gasthaus Baier. Ein Referent des Kreisverbandes des BdH wird anwesend sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1951


Zusammenschluß der Heimkehrer
Hunderdorf.
Für Samstag abend hat der Kreisverband des Bundes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen- und Vermißtenangehörigen zu einer Gründungsversammlung ins Gasthaus Baier geladen. Kreisvorsitzender Harlander aus Bogen erläuterte den Zweck dieses Verbandes. Eine besondere Verpflichtung des BdH sei es, für die Rückführung sämtlicher noch im Gewahrsam oder Gefangenschaft im Ausland befindlichen Männer und Frauen (Kriegsgefangene, Zivilinternierte u. Verschleppte) einzutreten.  Als Rechtsbeistand steht den Mitgliedern des Verbandes Dr. Holz in Bogen beratend zur Seite. Wie groß die Interessen der vielen Heimkehrer in unserer Gemeinde sind, beweisen die vielen Aufnahmen zum Verband. Eine Gründung kam sofort zustande. Als Vorsitzender wurde Gstettenbauer, als Schriftführer Schmettlach gewählt. Die Erkenntnis, daß nur eine geschlossene und gut organisierte Gemeinschaft aktiv wirken kann, bestärkte alle Anwesenden und man trennte sich mit dem Bewußtsein, daß Einigkeit zum guten Gelingen führt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.11.1951


Hunderdorf. (Neue Stempelzeit) Ab 1. Dezember brauchen die Arbeitslosen nur noch jeden Donnerstag von 9-9.30 Uhr zur Meldepflicht in der Gemeindekanzlei erscheinen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.11.1951


Hunderdorf. (Der katholische Burschenverein) tritt am Sonntag nachmittag 15 Uhr und abends 20 Uhr sowie am Donnerstag abend 20 Uhr mit dem lustigen Bauernschwank „Mädchen om Lande – 20 000 DM“ vor die Öffentlichkeit. Wie im vergangenen Jahr – „Der Berliner“ dürfte noch gut in Erinnerung sein – wird auch diesmal die Spielergruppe zeigen, daß sie es wohl versteht, die Besucher einige Stunden köstlich zu untergalten. Die Pausen werden durch Tonbandmusik und Zitherspiel über Mikrophon. Und Lautsprecheranlage verkürzt. Der Baiersaal wird gut geheizt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1951


Hunderdorf. (Bauernversammlung) In der Bauernversammlung am Sonntag nachmittag im Gasthaus Baier sprach Geschäftsführer Ebner vom BBV Straubing über die Soforthilfeabgabe und wies darauf hin, daß diejenigen Landwirte, die nicht in der Lage sind, die fällige Soforthilfeabgabe aufzubringen, eine Stundung beim Finanzamt bis 1. Dezember beantragen sollen. Bei Verpachtungen, mahnte der Redner, muß darauf geachtet werden, daß jeder verpachtete Grund unter 3 Tagwerk dem Landratsamt und über 3 Tagwerk dem Bauerngericht zu melden ist. Auch soll bei einer eventuellen Verpachtung möglichst nur Naturalpacht vereinbart werden. Es wäre zu wünschen, daß recht viele Söhne des Bauernstandes die landwirtschaftliche Schule und Forstschule besuchten; denn es werden sich in späteren Jahren nur die besten Landwirte durchsetzen können. Veterinärarzt Dr. Roßkopf sprach über die Tuberkulose beim Vieh. Zur Bekämpfung dieser Seuche ist eine Rindergesundheitsdienst eingesetzt worden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1951


Hunderdorf. (Filmvorführung) Am Donnerstag abend 19.30 Uhr findet im unteren Schulhaus eine Filmvorführung statt. Es wird gezeigt: „Norwegen“, „Der weiße Kragen“, „Parlamentswahlen in England“ und die Wochenschau.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1951


Hunderdorf. (Ein Genuß) wird den Freunden des guten Films am heutigen Mittwoch Abend um 20 Uhr im geheizten Sandbillersaal geboten werden. Durch das Bogener Theater wird der ausgezeichnete Film „Madonna der der sieben Monde“ zur Aufführung gebracht, der von einer Frau handelt, die in einem Zustand von Bewußtseinsspaltung ein abenteuerliches Leben führt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1951


Eine neue Ortstafel
Windberg.
Wir haben am 21. September das Fehlen einer Ortstafel beanstandet. Am Samstag hat nun der Heimat- und Volkstrachtenverein am Ortseingang beanstandet. Am Samstag hat nun der Heimat- und Volkstrachtenverein am Ortseingang an der Straße von Hunderdorf eine Ortstafel angebracht, die dem Fremden eindeutig das Klosterdorf Windberg kündet. Die Ortstafel wurde von einem heimatvertriebenen arbeitslosen Malermeister unentgeltlich beschriftet. Wie wir erfahren, beabsichtigt der Heimat- und Volkstrachtenverein noch weitere Tafeln und Hinweise anzubringen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.12.1951


Mißbrauch des Brauchtums
Windberg.
In der Umgebung von Windberg wurde der alte Brauch „Der Wettstreit zwischen Sommer und Winter“ besonders durch die Brüder Hagn aus Lintach wachgehalten und gepflogen. Seit dem Tode der Brüder kommen unbekannte Männer, ja sogar verkleidete und angeschwärzte Frauen und „vertreiben“ den Winter, Am Samstag kamen zwei Männer, gingen von Haus zu Haus und „vertrieben“ den Winter, der in diesem Jahr noch nicht einmal eingezogen ist. Sie wollen sicher die erste Gruppe sein und den Rahm abschöpfen, wenn auch damit ein alter Brauch vollständig mißbraucht wurde.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.12.1951


Auto überschlug sich
Steinburg
. Als Geschäftsführer M. aus Steinburg am Mittwoch nachts mit seinem PKW von Obermühlbach nach Steinburg fuhr, verlor er die Gewalt über seinen Wagen und fuhr auf die Böschung, wobei der Wagen sich überschlug. M. erlitt beim Unfall einen schweren Rippenbruch sowie Verletzungen am Kopf. Auch der Kraftwagen wurde stark beschädigt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.12.1951


Hunderdorf. (Neubürger siedeln um) Zu den vielen Wegzügen, die Hunderdorf in der letzten Zeit zu verzeichnen hatte, verließen wieder drei Familien mit insgesamt 11 Personen unseren Ort. Familie Topp zig in die neue Siedlung nach Oberalteich Furth, Familie Krug und Familie Thiel verlegten ihren Wohnsitz von hier nach einem Vorort von München, wo Herr Krug bereits seit längerer Zeit in Arbeit steht und neue Wohnung für seine Familie und Schwiegereltern schaffen konnte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.12.1951


Hunderdorf. (Theatersaison eröffnet) Der Kath. Burschenverein mit seiner Theatergruppe bot am Sonntag nach längerer Pause der Bevölkerung von Hunderdorf und Umgebung mit dem Theaterstück „Mädchen vom Lande – 20 000 DM“ einen sehr unterhaltsamen Nachmittag und Abend. Beide Vorstellungen waren überaus gut besucht und die Leistungen der Laienspielgruppe fanden große Anerkennung. Die Spielgruppe kann wieder einen vollen Erfolg für sich buchen. Am Donnerstag (Fest des hl. Nikolaus – Pfarrpatron) wird des guten Erfolges wegen um 20 Uhr eine Wiederholung des Theaterstücks stattfinden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.12.1951


Hunderdorf. (Weihnachtsspiel) Die Lehrerschaft bereitet mit ihren Schulkindern wieder ein sinnliches Weihnachtsspiel vor. Es wird bereits mit viel Eifer geprobt und große Überraschungen stehen den Besuchern bevor.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.12.1951


Hunderdorf. (Der Katholische Burschenverein) wird am Sonntag nachmittag und abend im Gasthaus Baier ein Theaterstück zur Aufführung bringen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1951


Windberg. (Ein rüstiger Altersjubilar) Der Schneidermeister Josef Krebl, Windberg, feiert morgen (1. 12.) seinen 75. Geburtstag. Nach langen Gesellenjahren in Straßkirchen, Schwarzach, Geiselhöring und Regensburg ließ sich einst der junge Meister in Windberg nieder. Während seiner Tätigkeit als Schneidermeister hat der Jubilar vier Lehrlinge ausgebildet und der Schneiderzunft zugeführt. Der Jubilar ist noch rüstig und besucht fast täglich die Kirche. Sein sehnlichster Wunsch wäre, wenn sein Sohn, der in Korea als Offizier eingesetzt ist, recht bald nach Windberg käme. Wir wünschen dem Jubilar die Erfüllung seines Wunsches.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1951


Hunderdorf. (Standesamtliches) Im November wurden am Standesamt eine Geburt (Annemarie Bergbauer) und 2 Eheschließungen registriert. – Todesfälle sind keine zu verezeichnen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1951


Hunderdorf. (Die Auszahlung) der Soforthilfe und Fürsorgeunterstützung erfolgt am Freitag in der Zeit von 8-9 Uhr.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1951


Hunderdorf. (Nikolaus in der Schule) Am Mittwoch gab es bei den unteren Klassen der hiesigen Schule eine Überraschung. St. Nikolaus traf unverhofft ein und wurde teils freudig, teils bangend begrüßt. Herzlich versprachen die Kinder, all die guten Ratschläge des Heiligen zu befolgen. Die verabreichten Süßigkeiten wurden mit strahlenden Augen angenommen und wie aus einem Munde klang es: Das war aber ein Braver!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1951


Gaishausen. (Es gibt Geld) Die Auszahlung der Fürsorgeunterstützung und Soforthilfe erfolgt heute von 13-14 Uhr.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1951


Totschlag auf der Straße
Hunderdorf.
In der Nacht zum Freitag wurde der 47jährige Landwirt Josef Neumeier aus Bauernholz, der eine Versammlung in Hunderdorf besucht hatte, von einem bisher unbekannten Täter auf dem Heimweg niedergeschlagen. Seine Ehefrau, die nach einer Theatervorstellung denselben Weg passierte, fand den Gatten mit schweren Kopfverletzungen auf. Der Schwerverletzte wurde sofort in das Straubinger Krankenhaus übergeführt, wo er, ohne das Bewußtsein erlangt zu haben, im Laufe des Freitag nachmittags verstarb. Um den auf so tragische Weise ums Leben Gekommenen trauern außer der Gattin 12 Kinder. Der Verstorbene war ein fleißiger und strebsamer Landwirt. Es wird ein Racheakt vermutet und man nahm bereits eine Person, die schon einmal eine Drohung ausgesprochen hatte, fest.
Die Ermittlungen zu dieser schweren Bluttat sind im vollen Gange; sie werden von der Kriminalaußenstelle der Landpolizei Straubing geführt. Über den Verlauf und die bisherigen Ergebnisse kann die Landpolizei noch keine näheren Mitteilungen machen. Von einer Veröffentlichung eigener Informationen im Zusammenhang mit dem Mord sehen wir im Einvernehmen mit der Landpolizei ab, um eine Störung der umfangreichen Ermittlungsarbeit zu vermeiden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.12.1951


Jagdpachtschilling für Wege
Hunderdorf.
In der Versammlung der Jagdgenossenschaft im Gasthaus Edbauer wurden als Jagdvorsteher Ludwig Hornberger und in den Jagdausschuß Karl Zollner, Xaver Baier, Johann Falter und Georg Gütlhuber gewählt. Der Jagdausschuß kam überein, die Verwendung des Jagdpachtschillings für die Instandsetzung der schlechten Wegstrecken zu gewähren.   hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.12.1951


Hunderdorf. (Viehzählung) Die am 3. Dezember durchgeführte Viehzählung in 147 Betrieben erbrachte folgendes Ergebnis: 867 Rinder, 69 Pferde, 592 Schweine, 21 Schafe und 21 Ziegen, 4112 Stück Federvieh und 123 Bienenvölker.    hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.12.1951


Hunderdorf. (Neue Lehrkraft) Nachdem Lehrerin Behner von der Volksschule wegen Krankheit beurlaubt wurde, ist Lehrerin Hien aus Welchenberg als Aushilfslehrerin nach Hunderdorf versetzt worden.    hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.12.1951


Hunderdorf. (Aus England zurück) Der vor einem Vierteljahr im Studentenaustausch nach England gereiste Josef Sandbiller von Apoig kehrte am Donnerstag nach hier zurück. Über seine Erfahrungen und Reisen durch England und Schottland wird Herr Sandbiller bei bietender Gelegenheit  in einem Vortrag sprechen.    hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.12.1951


Der Herr über Leben und Tod holte am 7. Dezember abends 10 Uhr meinen liebe, guten Mann, meinen seelenguten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Vetter und Paten
Herrn Xaver Klein
Schlosser- und Musikmeister

im 68. Lebensjahre heim in sein ewiges Reich.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 11. Dezember, 9 Uhr in Hunderdorf statt.
Hunderdorf, München, den 7. 12. 1951.
In tiefer Trauer:
Therese Klein, Gattin
mit Tochter Anny
und übriger Verwandtschaft
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.12.1951


Hunderdorf. (Aufgeboten sind) der Metzger Jos. Amann aus Otzing und die Hilfsarbeiterin Maria Krieg aus Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.12.1951


Hunderdorf. (Beerdigungen) Am Montag vormittag wurde der auf tragische Weise ums Leben gekommene Landwirt Josef Neumeier unter großer Anteilnahme zur letzten Ruge beigesetzt. H. H. Pfarrer Kiermeier, assistiert von Kooperator Gschlößl, übergab den Sarg der geweihten Erde und gedachte in einer ergreifenden und ehrenvollen Trauerrede des Verstorbenen, . Zu einer erhebenden Trauerfeier gestaltete sich die Beerdigung am Dienstag vormittag des allseits geachteten 68jährigen verstorbenen Schlosser- u. Musikermeisters Xaver Klein. An der Spitze des Trauerzuges schritten die Musikkapelle, die FFW Hunderdorf-Gaishausen. H. H. Pfarrer Kiermeier ehrte in seiner Grabrede den Verstorbenen. Von seinem 15. Lebensjahre an widmete sich der Verstorbene der Musik und wurde durch seine Talent als guter Musiker weit und breit bekannt. Auch als Schlosser war er durch seine gediegene Arbeit geschätzt worden. Durch seine Beliebtheit wurde er in den Gemeinderat gewählt und bekleidete auch das Amt des 2. Bürgermeisters. Feuerwehrkommandant ehrte den Dahingeschiedenen für seine 49jährige Mitgliedschaft durch Niederlegung eines Blumengebindes.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.12.1951


Steinburg. (Zusammenkunft der Imker) Am Sonntag nachmittag trafen sich die Imker im Gasthaus Berger. Vorsitzender Hahner wies darauf hin, den Bedarf an Zucker rechtzeitig zu beantragen. Die Erfassung aller Blumenstöcke ist für den Landesverband von großer Wichtigkeit. Der vorgesehene Vortrag durch Lehrer Krug wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.12.1951


Neuwahl beim bayer. Bauernverband
Windberg.
Am Sonntag fand in der Gastwirtschaft Loibl-Amann die Hauptversammlung des Bayer. Bauernverbandes statt. Bürgermeister Karl Amann gab einen kurzen Überblick über die Tätigkeit des Verbandes. Er dankte der bisherigen Vorstandschaft für ihr vorbildliches Wirken und schlug vor, die alte Vorstandschaft wiederzuwählen. Da keine anderen Vorschläge unterbreitet wurden, wurde die Wahl öffentlich durchgeführt. Der bisherige Kassier Michl Altschäffel nahm die Wahl nicht mehr an, so daß an seiner Stelle Xaver Hafner von Netzstuhl gewählt wurde, während als 1. Vorstand der Landwirt Karl Gierl von Kreuzberg und als Schriftführer der Bauer Otto Schötz von Böhmhöfl bestätigt wurden.
Landwirt Gmeinwieser bedauerte, daß die Ortsgruppe Windberg nur wenige Mitglieder aufweise und bei den Landwirten so wenig Verständnis für die einzige Berufsvertretung herrsche. Anschließend sprach noch Gemeindeschreiber Wurm über die Bestimmung der „grünen Zone“ innerhalb des Landkreises Bogen und verlangte, der Bauernverband möge sich dafür einsetzen, daß auch die Gemeinde Windberg zur „grünen Zone“ eingeteilt werde, da doch die meisten Felder über 500 Meter hoch liegen und die Not der Landwirte recht groß sei. Obmann Gierl versprach in den nächsten Tagen bei den zuständigen Stellen diese Frage vorzutragen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.12.1951


Windberg. (Wegzug) In den letzten tagen haben wieder zwei Familien unsere Gemeinde verlassen. Die Familie des Heimatvertriebenen Rudolf Bartl, aus dem Sudetenland stammend, ist in die neue Siedlung nach Furth bei Oberalteich gezogen. Herr Bartl arbeitet bei der HICOG in Bogen. Die Familie des Fuhrunternehmers Eduard Kwade, aus Schlesien stammend, verließ unsere Gemeinde, um in Stallwang ihr neues Heim zu beziehen. Kwade betreibt die Autobuslinie Rißmannsdorf – Bogen – Straubing. In diesem Jahr haben insgesamt 36 Personen unsere Gemeinde verlassen, um in anderen Orten (Frankfurt, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Trier usw.) Arbeit aufzunehmen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.12.1951


Windberg. (Theater) Die Spielgruppe des Mitterfelser Schlesiervereins zeigt am Sonntag um 20 Uhr im Jugendheim „Der Glockenguß zu Breslau“. Dieses historische und hochdramatische Schauspiel zeigt das Geschehen um die Entstehung der Sünderglocke im Magdalenenturme zu Breslau.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.12.1951


Eine Neuheit für Bogen
Bogen.
Ein Blick in den neu ausgestatteten Verkaufsraum der Firma Günther zeigt eine Neuheit für Bogen: Allsichtgeräte, die von allen Seiten zugänglich sind und die Waren sauber und übersichtlich angeordnet zeigen.
Die „Allsicht“ – so wird uns gesagt – will erreichen, daß der Kunde im Lebensmittelgeschäft alles zu sehen bekommt, also unter allen benötigten Waren frei wählen und sich über seinen Einkauf ein freies Urteil bilden kann. Ein „Allsicht“-Kaufmann versteckt nichts, weder die Ware, noch deren Preise. Und weil er die Ware und den Preis der ungehinderten, kritischen Prüfung des Publikums überläßt, kann und darf er nur Qualitätsware führen.
Die überlastete Hausfrau kann hier rasch einkaufen. Sie kommt immer „gleich dran“, weil sie, solange der Kaufmann andere bedient, sich durch bloßes Umschauen sofort über Art und Umfang ihres Einkaufes schlüssig werden kann. Auch für den schmalsten Geldbeutel ist durch Kleinpackungen der wichtigsten Grundnahrungsmittel zu 25 und 50 Pfg. gesorgt. Niemand braucht sich zu scheuen, eine kleine Menge von einer Ware zu verlangen, denn auch diese liegt blitzblank verpackt und mit dem Preis ausgezeichnet schon griffbereit da.
Eine Neuheit dieser durchsichtigen, glasklaren Cellophanpackung (ASO-Packung) liegt auch darin, daß sie mit einem runden Einheitspreis von 25, 50, 75, 100 Pfg. angeboten wird. Das Gewicht richtet also nach dem Preis, nicht wie bisher umgekehrt. Außerdem ist sie nicht nur Werbemittel und Preisschild des Kaufmannes, sondern auch Küchenschrankbehälter und – dank seiner an den Packungen angebrachten Maßeinteilung – auch Meßgefäß der Hausfrau.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1951


Amtliche Bekanntmachungen
Die Elektromeisterseheleute Oischinger Xaver und Angela, geb. Stelzer, in Steinburg Hs. Nr. 20, haben durch notariellen Vertrag vom 15. Oktober 1951 die Verwaltung und Nutznießung des Ehemannes am eingebrachten Frauengut ausgeschlossen und Gütertrennung nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches vereinbart.
Mitterfels, den 10. Dezember 1951,
Das Amtsgericht
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1951


Hunderdorf. (Gemeindeamtliches) Die Schlachttage sind wir folgt festgesetzt worden: Dienstag Thananger, Bauernholz, Hoch und Lintach. – Mittwoch; Hunderdorf, Apoig, Hofdorf, Lindfeld und Sollach. Damit der Fleischbeschauer eine Einteilung treffen kann, wird ersucht, daß die Hausschlachtung zwei Tage zuvor beim Fleischbeschauer gemeldet werden muß. Es wird darauf hingewiesen, daß für Trichinenbeschau Pflicht besteht.   hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1951


Hunderdorf. (Lichtbildervortrag) Für die Knaben der landwirtschaftlichen Schule und deren Eltern findet am Sonntag um 14.30 Uhr im oberen Schulhaus ein Lichtbildervortrag statt. Landwirtschaftsrat Dr. Stärz und Fachschullehrer Schmalz werden referieren.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1951


Au v. Wald. (Zur letzten Ruhe) Am Mittwoch vormittag wurde auf dem Hunderdorfer Friedhof die im Alter von 83 Jahren verstorbene Frau Theresia Wagner zur letzten Ruhe beigesetzt. H. H. Kooperator Gschlößl übergab den Sarg der geweihten Erde.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1951


Au v. Wald. (Trauerbotschaft) Gestern erhielt die Heimatvertriebene Langner die traurige Botschaft, daß ihre Tochter Käthe, welche vor einigen Monaten in Regensburg Arbeit fand, nach kurzer Krankheit verschied. Der Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu, da erst vor zwei Jahren der Tod ihr den Gatten und Vater entriß.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1951


Am Abend des 12. Dezember 1951 verschied nach längerem, schweren Leiden, jedoch schnell und unerwartet, unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante
Frau
Franziska Schmidbauer
geb. Geiger, Rentnerin in Steinburg
im Alter von 66 Jahren und 10 Monaten selig im Herrn.
Straubing, Starzenberg, Steinburg, Windberg und Hunderdorf, den 13.12.1951
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
Beerdigung Samstag 14.30 Uhr in St. Michael. Gottesdienst früh 9 Uhr Schutzengelkirche.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1951


Der gemischte Chor feierte Weihnacht
Steinburg.
Am Samstag hielt der gemischte Chor eine Weihnachtsfeier im Gasthaus Primbs in Neukirchen. Durch Vorträge und Sologesänge wurde bald eine weihnachtliche Stimmung geweckt. Nach der offiziellen Feier ging man zum gemütlichen Teil über, bei dem durch abwechslungsreiche Darbietungen und Lieder des Chores die Anwesenden erfreut wurden. Durch das harmonisch abgestimmte Programm und das gute Zusammenarbeiten zwischen Vorstandschaft und Mitgliedern kann der Abend als gut gelungen bezeichnet werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1951


Hunderdorf. (Elternversammlung) Am Sonntag nachmittag fanden sich die Eltern der landwirtschaftlichen Berufsschule im oberen Schulhaus zusammen. Dachschullehrer Schmalz wies darauf hin, daß die Berufsschule das geistige Rüstzeug den Schülern für das spätere Leben mitgibt. Die Frucht der Arbeit zeigt sich erst im Laufe der Jahre. Sollte es den Eltern möglich sein, nach Abgang der Schüler aus der Berufsschule, ihre Kinder weiter fortbilden zu lassen, so sei ein Besuch der landwirtschaftlichen Schule zu empfehlen. Dr. Stärz von der Landwirtschaftsschule Mitterfels hielt einen Lichtbildervortrag über den Bau von Stallungen und Düngung des Bodens. Der Nachmittag verlief für alle Anwesenden sehr anregend.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1951


Hunderdorf. (Es gibt Geld) Die Auszahlung der Weihnachtsbeihilfe erfolgt am Donnerstag nachmittag von 14-15 Uhr in der Gemeindekanzlei.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1951


Hunderdorf. (Weihnachtsfeier beim VdK) Am 22. Dezember hält der VdK-Ortsverband Hunderdorf im Gasthaus Sandbiller eine Weihnachtsfeier mit Bescherung der Kinder aller Mitglieder ab. Der Gemischte Chor Hunderdorf wird mit einigen Liedern zur Unterhaltung beitragen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1951


Steinburg. (Wegzug) Die Neubürgerfamilie Eik ist dieser tage zu ihrem Sohn nach Recklingshausen in Westfalen umgesiedelt. Ihr Sohn, welcher die Laufbahn als Steiger eingeschlagen hat, erhielt jetzt eine Werkwohnung und nahm seine Eltern zu sich.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1951


Schulkinder spielen
Hunderdorf.
Am Samstag um 14 Uhr und Sonntag um 15 Uhr sowie um 20 Uhr findet im Baiersaal ein Theaterspiel der Schulkinder statt. Kein Märchen, sondern die Botschaft, der die ganze Welt gedenkt, wird im kindlich-innigen Spiel „Und es geschah in jener Nacht“ vor Augen geführt. Dies wird der Auftakt zu einem frohen Weihnachtsfest sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1951


Hunderdorf. (Aufgeboten) sind: Der Elektroschweißer Johann Baptist Holzfurtner aus München und die Hausangestellte Hildegard Schmid, Lintach-Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1951


Hunderdorf. (Hochzeit) Am Mittwoch wurde in der hiesigen Pfarrkirche das Brautpaar Amann-Krieg betraut. Die weltliche Feier wurde im engsten Familienkreis angehalten.    hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1951


Hunderdorf. (Weihnachten beim VdK) Der VdK hält am Samstag abend 19 Uhr im Gasthaus Sandbiller die diesjährige Weihnachtsfeier mit Ansprache und Bescherung der Mitglieder. Besonders würde der VdK sich freuen, wenn recht viele Gäste an seiner Feier teilnehmen würden.   hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1951


Gaishausen. (Die Auszahlung der Weihnachtsbeihilfe) für die Fürsorgeunterstützungsempfänger erfolgt am Freitag von 13-14 Uhr.    hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1951


Der Hunderdorfer Mörder ist entlarvt
Geständnis von einem Tränenstrom begleitet – Kriminalostisches Meisterstück erbrchte einwandfreie Beweise

„Wann kommt denn der Pappi heim?“ fragt die kleine Dora immer wieder. Die Antwort sind Tränen; denn wie soll man einem dreijährigen Kind erklären, daß es den Vater für immer verloren hat? Der 25jährige Sebastian Obermeier aus Stetten, Gemeinde Hunderdorf, hat 12 Kindern und einer Frau den Vater und Gatten entrissen, als er seine Hand gegen ein Menschenleben erhob und den 47jährigen Josef Neumeier aus Bauernholz, Gemeinde Hunderdorf, brutal rücklings niederschlug. Der Mörder, der nahe dem Heim seines Opfers wohnt und wegen starker Verdachtsgründe bald nach der Tat festgenommen wurde, ist verheirateter Gelegenheitsarbeiter und hat selbst drei Kinder im Alter von 1, 5 und 7 Jahren, von denen zwei seine Frau mit in die Ehe brachte. Er ist als brutaler Rohling bekannt; gegen ihn liegen vier Anzeigen wegen Raufereien vor, die er vom Zaune brach und in deren Verlauf er sogar Frauen schlug, wenn sie schlichtend dazwischentreten wollten. Bei den ersten Vernehmungen benahm er sich arrogant und frech und behauptete, zur Tatzeit längst zu Hause gewesen zu sein. Einem Drittengegenüber äußerte er: „Sollen sie mirs doch nachweisen!“
In diesen Worten lag bereits ein Geständnis verborgen, das jedoch erst am 13. Tag nach der Tat aus seinem Schuldbewußtsein herausbrach, zugleich mit einem Tränenstrom und den Worten: „Ich sehe ein, was ich Furchtbares getan habe, daß ich Kindern den Vater nahm.“  Nur ein kriminalistisches Meisterstück aber hatte zum Zusammenbruch der Starrheit Obermeiers geführt. Zwar hatten sich schon viel Indizien angesammelt (die Ermittlungen führt die Kriminalaußenstelle der Lapo Straubing), den Ausschlag jedoch gab das Ergebnis einer Untersuchung von Beweismitteln durch das Zentralamt für Kriminalidentifizierung. Mit dem Mordinstrument, das nicht genannt werden soll, hat Obermeier seinem Opfer mehrere furchtbare Schläge auf den Hinterkopf versetzt. Die Verletzungen führten anderntags zum Tode.

alljährlich war die Familie Neumeier unter dem Lichterbaum vereint. Eine furchtbare Bluttat hat dieser Familie den Vater geraubt.

Der Grund für die Tat war wohl in der Hauptsache der Neid, weil Neumeier durch Arbeitsamkeit sein im Jahre 1950 erworbenes Anwesen sehr fördern konnte. Dieser Neid schlug in grenzenlosen Haß um, als es zwischen Neumeier und der benachbarten Mutter Obermeiers einmal zu Auseinandersetzungen gekommen war, als deren Folge die Frau bei einer Sühneverhandlung ihre beleidigenden Worte zurücknahm. Obermeier aber drohte öffentlich: „Den Neumaier stech ich noch oder schneid ihm die Gurgel ab!“ Nach einigen Wochen nahm Neumeier diese Drohungen nichtmehr ernst, er glaubte, die Zwistigkeiten seine begraben. Während einer Versammlung am 6. Dezember im Gasthaus Edbauer aber vergewisserte sich Obermeier mit einem Blick durchs Fenster, ob Neumeier anwesend sei. Dann lauerte er ihm an dem einsamen Weg nach Bauernholz auf und überfiel kurz vor 22 Uhr den Ahnungslosen. Er sei zutiefst erschrocken gewesen, dagt Obermeier jetzt, als der Niedergeschlagene sich nicht mehr bewegte. Er ging nach der Untat heim und sagte ruhig zu seiner Frau, die bereist im Bett lag: „Dreiviertelneun ist es jetzt!“ in Wirklickeit war es schon 10 Uhr.
Frau Neumeier kehrte mit ihrer 15jährigen Tochter von einer Nikolausfeier gegen 22.30 Uhr heim und wurde von Entgegenkommenden verständigt, daß auf dem Weg ein Betrunkener liege. Angst umkrallte ihr Herz, sie dachte an die Drohungen Obermeiers und die gutmütige Sorglosigkeit ihres Mannes. Vom Nachbargehöft wurde eine Lampe geholt und dann sah die Frau ihren erschlagenen Mann auf der Straße liegen. Die Familie Neumeier hat gegen den Täter keine Haßgedanken: „Den Vater bringt und nichts mehr zurück!“
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.12.1951


Kleinod in der Pfarrkirche
Hunderdorf.
(Kleinod in der Pfarrkirche) Seit 15 Jahren liegt in der heiligen Weihnachtszeit das Christkind verlassen in seiner Krippe im Stalle. Jetzt endlich haben Maria und Josef es entdeckt und sich bei ihm eingefunden. Ein Straubinger Bildschnitzer hat mit Meisterhand die beiden Figuren gefertigt und einheimische Künstler haben den dazu passenden Stall und den dazugehörigen wunderschönen Hintergrund mit äußerst geschickter Hand hergestellt. Die Figuren geben dem Raum der Kirche entsprechend, über das gewöhnliche Maß hinaus und besitzen künstlerischen Wert. Wohl ruft die Krippe noch nach Erweiterung, ist aber doch so schon ein der Pfarrkirche würdiges Kleinod.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.12.1951


Als Student am Picadilly-Circus
Hunderdorf.
(Eigenbericht) Vor kurzer Zeit kehrte der Student der naturwissenschaftlichen Fakultät Josef Sandbiller von einem Studienaufenthalt aus England zurück. Da es für unseren Leserkreis von großem Interesse sein wird, wie man in England lebt und über uns denkt, stellten wir ihm Fragen, die er uns liebenswürdigerweise beantwortete.
Frage: Wie kamen Sie auf die Idee, nach England zu fahren?
Antwort: Alljährlich organisiert die „Gesellschaft zur Besserung deutsch-englischer Beziehungen“ etwa 500 Studenten der Bundesrepublik einen Aufenthalt in Großbritannien. Ich bewarb mich in Bonn und wurde zugelassen.
Frage: Wann verließen Sie Deutschland?
Antwort: Ich war dem ersten Sammeltransport zugeteilt und trat mit 80 anderen Studenten im September von Aachen aus die Reise durch Belgien und über den Kanal nach Dover an.
Frage: Wohin kamen Sie drüben zuerst?
Antwort: Wir wurden von London aus nach verschiedenen Lagern weitergeleitet. Ich kam in ein internationales Studentenlager nach Yorkshire. Ich half zusammen mit engl., frz. Und italienischen Kollegen vier Wochen beim Einbringen der Getreideernte mit. Wir wurden ach dem engl. Landarbeitertarif entlohnt, hatten also 1.50 DM in der Stunde. Fast überall steht ein großer Maschinenpark zur Verfügung, es werden sehr viele Arbeiten maschinell bewältigt.
Frage: Sind die Felder fruchtbar?
Antwort: In Yorkshire sind die Erträge sehr gut, sie stehen denen des Gäubodens wenig nach. Kartoffeln werden hier nicht gebaut, da das Kreidegestein zu hoch liegt.
Frage: Wie sehen die Stallungen aus?
Antwort: Diese lassen meist sehr zu wünschen übrig. Vielleicht auch deshalb, weil das Vieh nahezu das ganze Jahr auf den Weiden zubringt.
Frage: Welche Tiere werden gehalten?
Antwort: Mit fielen die zottigen schwarzen oder kastanienbraunen Rinder auf. Pferde sah ich nur wenige. Überall wird eine große Schafherde gehalten.
Frage: Wie wohnt der Farmer?
Antwort: Sein Wohnhaus ist immer sehr luxuriös eingerichtet. Es wird sehr viel für die eigene Behaglichkeit getan. Die Wirtschaftsgebäude dagegen bieten oft einen weniger schönen Anblick.
Frage: Nach welchen Gesichtspunkten wickelte sich das Lagerleben ab?
Antwort: An erster Stelle stand natürlich der Zweck, Geld zu verdienen, um unseren späteren Aufenthalt selbst finanzieren zu können. Trotzdem blieben die Abendstunden für Vorträge und die Sonntage für gemeinsame Ausflüge.
Frage: Wie wurden Sie als Deutscher von den anderen Studenten aufgenommen?
Antwort: Die gegenseitige Verständigung war immer herzlich. Am besten kam ich mit den Engländern aus. Die Franzosen distanzierten sich immer etwas von uns anderen.
Frage: Wie gestaltete sich der spätere Aufenthalt?
Antwort: Ich war acht Tage zu Gaste einer Familie in Kent-Südengland und eine weitere Woche bei Leuten in Argyll-Schottland. Die meiste Zeit aber reiste ich durchs Land. Fast immer „per Anhalter“, aber das geht drüben sehr gut, ich legte manchmal am Tage 400 km zurück. Abends schlief ich in Jugendherbergen.
Frage: Wie schlugen Sie sich durch?
Antwort: Ich verdiente ja eine Menge Geld – und da ich für die Reisen nichts auszugeben hatte, reichte es leicht für meine Verpflegung. Nahrungsmittel sind übrigens fast um die Hälfte billiger als bei uns. Fleisch, Fett, Zucker und einige andere Dinge sind noch rationiert. Man kann aber auch ohne Karte leicht mit freien Sachen auskommen. Die Engländer essen nicht so viel als wir, aber abwechslungsreicher. Für uns Deutsche bedeutete es schon eine Umstellung: Mir fehlte vor allem das Schwarzbrot.
Frage: Wie war Ihr Eindruck von den Engländern?
Antwort: Ich fand ein Volk, das auf den ersten Blick so einfach erscheint wie seine Sprache und das bei genaueren Zusehen so hintergründig ist wie diese. Es hat auf seiner Insel eine Kunst des Zusammenlebens entwickelt, so daß selbst soziale Unterscheide nicht als schroffe Gegensätze erscheinen. Ich fand ein Volk, das in vielem noch recht konservativ ist, nun aber auf den verschiedensten Gebieten Reformanstrengungen unternimmt. Das Verhalten mir als Deutschem gegenüber war immer sehr loyal. Ich fand allgemein keinen Haß und kein Mißtrauen. Besonders erwähnen möchte ich die Gastfreundlichkeit.
Frage: In welchen Ländern Großbritanniens waren Sie?
Antwort: Ich kam nicht nach Nordirland, reiste aber durch England, Wales und Schottland. Ich war überwältigt von der Schönheit der schottischen Highlands, von der Einsamkeit der Berge und Seen – und der Güte der Schotten. Ich werde immer zurückdenken an „Bonnie Scotland“! Die Zeit meines achttägigen Londoner Aufenthalts reichte nur, mir einen kurzen Überblick zu verschaffen. Unbeschreiblich die Fülle der Sehenswürdigkeiten, die sich einem dort bietet. Interessant war das Treiben am Piccadilly-Circus an den Samstagen und die nahezu vollkommene Verkehrsstille an den Sonntagen. Durch Bombenagriffe wurde nicht sehr viel zerstört.
Frage: Wie steht es mit dem Aufbau zerstörter Häuser?
Antwort: England kennt keine Arbeitslosigkeit, im Gegenteil, es herrscht ein Mangel an Arbeitskräften. Vielleicht ist dies die Ursache, daß von den zerstörten Häusern nur so wenige aufgebaut sind.
Frage: Wie stellt sich der Engländer zur Europaunion?
Antwort: Der „Durchschnittsengländer“ weiß sehr wohl, wie sehr Großbritannien in seiner Weltmacht gesunken ist. Von dieser Warte aus betrachtet er eine Europaunion als gegeben. Er sieht in ihr einen Schutz für sein eigenes Land!
Frage: Was halten die Engländer von einem deutschen Verteidigungsbeitrag?
Antwort: Der ehemalige englische Soldat weiß den Wert einer deutschen Armee zu schätzen. Er lobt meist die ritterliche Haltung deutscher Truppen. „Ohne den Deutschen würde es nicht gehen.“
Frage: Treffen Sie viele Deutsche drüben?
Viele Ehemalige Kriegsgefangene arbeiten in Yorkshire in der Landwirtschaft. Unter ihnen traf ich einen, dessen Angehörige in Straubing wohnen. Viele deutsche Mädchen sind als Hausangestellte meist in besseren Familien beschäftigt.
Frage: Möchten Sie auch längere Zeit in England leben?
Antwort: Die Möglichkeit eines einjährigen Studiums an den dortigen Universitäten würde ich nicht ausschlagen. Länger zu bleiben, könnte ich mich nicht entschließen. Ich vermißte jene nette Atmosphäre gesellschaftlichen Beisammenseins; der Engländer versucht dies durch Gastfreundlichkeit auszugleichen. Ich kann mit aber vorstellen, daß sich ein länger dort lebender Deutscher eines gewissen Gefühls der Einsamkeit nicht erwehren kann. In einer solchen Stimmung wird ihm vielleicht das Gesicht eines Hauses, einer Straße oder einer Stadt abweisend, wenn nicht gar ablehnend vorkommen!      mf
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1951


Die Schuljugend spielte
Hunderdorf.
Ein gutes Weihnachtsspiel boten die Schulkinder am Samstag und Sonntag den vielen Eltern und Gästen im Baiersaal. Das Spiel war von der Lehrerschaft bis in das Kleinste gut vorbereitet und ausgebarbeitet. Es war eine Darstellung voll Innigkeit und rührender Hingabe, welche die Herzen der Besucher weihnachtlich stimmte. Der langanhaltende Beifall war wohl verdient und der schönste Lohn für die geleistete Aufopferung. Besonders hervorzuheben ist noch die kunstvoll hergerichtete Bühne, die effektvolle Beleuchtung und die geschmackvollen Kostüme, die der ganzen Darstellung eine hervorragende Note verliehen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1951


Burschenverein feiert
Hunderdorf.
Heute findet im Gasthaus Edbauer eine Weihnachtsfeier statt. Gleichzeitig wird der Jahresbericht und Kassenbericht abgelegt. Erscheinen aller Mitglieder ist erwünscht. Die nächste Zusammenkunft findet am 3. Januar im Gasthaus Sandbiller statt. Herr Josef Sandbiller wird über seine Englandreise einen Vortrag halten.   hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1951


Hunderdorf. (Die Auszahlung) der LB-Rente erfolgt heute von 9-12 Uhr und von 15-17 Uhr, die Witwen- und Waisen- sowie Invalidenrente wird am Samstag zur gleichen Zeit ausgezahlt.   hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1951


Dampfkessel macht Umstände
Steinburg.
Eine seltene Fracht lagert zur Zeit auf dem Bahnhof in Steinburg. Es handelt sich um den 22 Tonnen schweren Dampfkessel für das neue Produktenwerk in Steinburg. Da die Bundesbahn den Transport des Kessels an Ort und Stelle übernommen hat, wurde der Kullmeier der Bundesbahn Straubing nach Steinburg beordert. Obwohl Spezialisten für das Umladen zur Hand sind, berietet doeses noch Schwierigkeiten, so daß erst ein Hebekran aus Plattling herbeigeschafft werden muß.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1951


Steinburg. (Beerdigung) Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sowie Fahnenabordnungen der FFW Au vorm Wald, Steinburg u. des Bauernhilfsvereins Neukirchen bettete man den 51jährigen Maurer und Landwirt Rupert Huber aus Schafberg zur letzten Ruhe. H. H. Pfarrer Kiermeier spendete die kirchlichen Segnungen und gedachte in ehrenden Worten des Verstorbenen. Feuerwehrkommandant Schötz, Baufirma Altschäffl sowie Gefolgschaftsmitglieder und der Bauernhilfsverein Neukirchen ehrten den Verstorbenen durch Niederlegung eines Blumengebindes. Die würdige Trauerfeier wurde umrahmt durch Lieder des Kirchenchors und Weisen der Kapelle Bugl.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1951


Der VdK ehrte Mitglieder
Hunderdorf.
Alle Mitglieder sowie viele Gäste waren der Einladung des VdK zur Weihnachtsfeier und Christbaumversteigerung im Sandbillersaal gefolgt. Nach kurzen Ansprachen der Vorstandsmitglieder, in denen vor allem der Dank für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit zum Ausdruck kam, begann beim brennenden Christbaum die eigentliche Weihnachtsfeier, welche durch Lieder vom Gem. Chor umrahmt wurde. Gleichzeitig wurden durch Kreisvorsitzenden Dachauer im Namen des Landesverbandes aus Anlaß des 5jährigen Bestehens des Verbandes an drei Vorstandsmitglieder Urkunden des Verbandes an drei Vorstandmitglieder Urkunden für geleistete Aufbauarbeit ausgehändigt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1951


Eine stimmungsvolle Waldweihnacht
Windberg.
Die Weihnachtsfeier des Heimat- und Volkstrachtenverein „Die gemütliche Waldler“, wurde am Samstag im Vereinszimmer abgehalten. Die zahlreich erschienenen Gäste konnten einen gemütlichen und gesellicgen Abend verleben, der durch die Vorstandschaft, besonders Herrn Georg Schneider auf das Beste vorbereitet worden war. Es waren herrliche Geschenktische aufgebaut und für jeden gab es Bohnenkaffee und Torte. Durch Vortragen von Volksliedern und Vorlesungen in niederbayerischer Mundart wurde der echte bayerische Humor zum Ausdruck gebracht, aber auch die schlesische Mundart kam zu ihrem Recht. Mit dem Lied vom guten Kameraden wurde der gefallenen Kameraden, die diese Feier nicht mehr miterleben konnten, gedacht. Mit dem Wahlspruch „Gott erhalt Sitt und Tracht der Alten“ fand die schöne Feier viel zu rasch ihren Abschluß.   wh
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1951


Hunderdorf. (Silvesterfeier) am Montag findet im Sandbillersaal eine Silvesterfeier mit Tanz statt. Für Stimmung sorgt die Kapelle Bugl, eine Unterhaltungsgruppe bringt zünftige Einlagen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.12.1951


Hunderdorf. (Wegzug) Nach langem Bemühen gelang es dem Metzgermeister und Gastwirt Weigelt, eine Fleischerei und Gastwirtschaft in Camberg zu pachten. Die Übersiedlung erfolgte bereits dieser Tage und das hiesige Geschäft wurde von einer Verwandten übernommen.   hs
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1951


Lehrer Dottermann scheidet
Windberg. Die Abschiedsfeier für Lehrer Dottermann wurde von dem Obstbau-, dem Wasserbeschaffungsverein und deer Raiffeisengenossenschaft veranstaltet. Die Bevölkerung und die einzelnen Vereine nahmen regen Anteil daran. H. H. Pater Siard Meier bezeichnete in seiner Rege Herrn Dottermann als einen ausgezeichneten und vorbildlichen Lehrer, der sich auch außerhalb seines Pflichtenkreises ganz in den Dienst der Jugend und des Allgemeinwohls stellte. Schulkinder sprachen ihm in kurzen Gedichten, ihren innigsten Dank aus für die liebevolle, väterliche Sorge, mit der er sie betreute. Vertreter aller Vereine und Verbände, in deren Dienst er sich gestellt hatte, dankten ihm mit ehrenden Worten für seine selbstlose Mitarbeit.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1951


10 248 Haushaltungen mit 39 893 Personen
Bogen.
Das Ergebnis der im Jahr 1950 stattgefundenen Volkszählung weist den Landkreis Bogen mit 39 893 Einwohnern aus, die in 19 248 Haushaltungen leben. Diese 10 248 Haushaltungen teilen sich in 13 Anstaltshaushaltungen mit 221 Personen und 10 235 gewöhnliche Haushaltungen mit insgesamt 39 672 Personen. Im einzelnen waren vorhanden 1063 Einpersonenhaushaltungen, 1756 Haushaltungen beherbergen je 2 Personen, 2086 je 3 Personen, 1968 je 4 Personen, 1368 je 5 Personen, 910 je 6 Personen, 501 je 7 Personen und 563 Haushaltungen mit einer Gesamtpersonenzahl von 5060 hatten einen Einzelbestand von je 8 und mehr Personen. Von den 39 893 Einwohnern waren 18 473 männlichen und 21 420 weiblichen Geschlechts.
Religionsmäßig aufgeschlüsselt gehörten von der Wohnbevölkerung des Landkreises Bogen 36 383 (16 934 männliche und19449 weibliche) der römisch-katholischen Kirche an, 3384 Personen (1475 männliche und 1909 weibliche) bekennen sich zur Evangelischen Kirche in Deutschland, 32 Personen (15 m. und 17 w.) gehören der Freikirchlichen evgl. Gemeinde an, 8 Personen (5 m., 3 w.) einer abendländischen romfreien Kirche, 23 (10 m., 13 w.) morgenländischen katholischen Kirchen, 1 Person ist Israelit. 57 (31 m., 26 w.) sind Freireligiöse oder Freidenker und 5 (3 m., 2 w.) haben über ihre Religionszugehörigkeit keine Angaben gemacht.
Von der Wohnbevölkerung hatten 31 636 Personen (14 808 m., 16 828 w.) bereits am 1. September 1939 ihren Wohnsitz in Bayern, 268 (143 m., 135 w.) ein einem Land der sowjetischen Besatzungszone, 3899 (1639 m., 2260 w.) im Reichsgebiet von 1937 ostwärts der Oder-Neiße und im Saarland, 3500 (1590 m., 1970 w.( im Ausland und ungeklärt, aber die deutsche Muttersprache sprechend, während 95 (58 m., 67 w.) eine fremde Muttersprache reden.
21 212 Personen waren ledig, 15 650 verheiratet. Von diesen lebten zusammen, 14 798 aus beruflichen Gründen oder wegen Wohnraummangel lebten vom Ehepartner getrennt 246 Personen, 224 Personen, weil der Ehepartner kriegsgefangen oder vermißt ist, 382 aus sonstigen Gründen. 2837 Personen waren verwitwet, 194 geschieden. Wendet man diesen Status auf die Kategorie der Heimatvertriebenen an, so ergibt sich, daß von der Gesamtzahl von 4170 im Landkreis lebenden Heimatvertriebenen 1828 ledig oder 1622 verheiratet sind, von diesen lebten 1324 in ehelicher Gemeinschaft, 102 aus beruflichen Gründen oder wegen Wohnraummangel vom Ehepartner getrennt, 86 getrennt, weil der Ehepartner kriegsgefangen oder vermißt ist, aus sonstigen Gründen 110. Verwitwet sin d659, geschieden 51,
Auf die 45 Landkreisgemeinden umgelegt, verteilt sich die Gesamtbevölkerung des Landkreises folgendermaßen:
Albertsried 677 Personen (316 männliche, 361 weibliche; Ascha 822 (393 m., 429 w.); Bärnzell 224 ( 110 m., 114 w.); Bernried 1118 (449 m., 619 w.); Bogen 2466 (1154 m., 1312 w.); Bogenberg 877 (386 m., 491 w.) Dachsberg 295 (143 m., 152 w.); Degernbach 1212 (587 m., 625 w.); Elisabethszell 906 (424 m., 482 w.); Englmar 1680 (802 m., 878 w.); Falkenfels 871 (388 m., 483 w.); Gaushausen 485 (241 m., 244 w.); Gittensoref 382 (165 m., 217 w.); Gossersdorf 794 (373 m., 421 w.); Haibach 606 (287 m., 319 w.); Haselbach 749 (352 m., 397 w.); Haunkenzell 928 (440 m., 488 w.); Heilbrunn 329 (145 m., 184 w.); Hunderdorf 1515 (703 m., 812 w.); Irschenbach 308 (145 m., 163 w.) Konzell 1347 (625 m., 722 w.); Landasberg 266 (125 m., 141 w.); Landorf 510 (236 m., 274 w.); Loitzendorf 435 (193 m., 242 w.); Mariaposching 1486 (726 m., 760 w.); Mitterfels 1605 (730 m., 875 w.); Neukirchen 1158 (518 m., 640 w.); Niederwinkling 947 (414 m., 533 w.); Oberalteich 1387 (656 m., 731 w.); Obermühlbach 585 (264 m., 321 w.); Perasdorf 949 (453 m., 496 w.); Pfelling 659 (303 m, 356 w.); Prünstfehlburg 365 (162 m, 203 w.); Rattenberg 1093 (506 m., 587 w.); Rattiszell 601 (272 m., 329 w.); Saulburg 841 (401 m., 440 w.) Schönstein 564 (258 m., 306 w.); Schwarzach 2073 (901 m., 1122 w.); Siegersdorf 571 (334 m., 417 w.); Stallwang 794 (348 m., 446 w.) Steinburg 599 (264 m., 335 w.); Waltendorf 577 (253 m., 324 w.); Wiesenfelden 1469 (682 m., 787 w.); Windberg 876 (426 m., 450 w.); Zinzenzell 762 (370 m, 392 w.).
An bewohnten Notwohngebäuden und darin  befindlichen Notwohnungen hat der Landkreis Bogen insgesamt 66 mit 76 Notwohnungen aufzuweisen. Darunter befinden sich Behelfsheime unter 30 qm 43 mit ebensovielen Wohnungen, 15 Wohnbaracken mit 25 Wohnungen, 1 Bunker mit 1 Wohnung, 2 Wohnlauben, 2 Gebäudereste mit 2 Wohnungen und 3 Wohnwagen. – 10 120 Wohnparteien mit insgesamt 39 895 Personen wohnen in Normalwohnungen, 128 Wohnparteien mit 410 Personen in Notwohnungen, Unterkünfte außerhalb von Wohnungen haben 75 Familien mit einer Kopfzahl von 410 belegt, und zwar in Hotels, Pensionen und Anstalten 325 Einzelpersonen freiwillig und 56 Familien (223 Personen) sowie 9 Einzelpersonen als wohnungslose Eingewiesene. In Massenunterkünften wohnen noch 19 Familien mit einer Kopfzahl von 62 und 1 Einzelperson.
Nichtwohngebäude besitzt der Landkreis insgesamt 7382, darunter sind 100 mit 125 Wohnungen. Normalwohngebäude besitzt der Landkreis 6533. Davon sind bewohnt 6320 und leerstehend 13. Die Zahl der Wohnungen beläuft sich auf 6794, die Zahl der bewohnten Notwohngebäude auf 66 mit 76 Notwohnungen.
Von den im Landkreis vorhandenen 6333 Normalwohngebäuden sind 4706 vor 1918 erbaut. 1378 wurden in der Zeit von 1918 bis 1945 erstellt und 249 nach 1945 errichtet. 6231 sind im Besitz von privaten Eigentümern. 6303 Wohngebäude sind von Kriegsschäden nicht betroffen, 30 haben Kriegsschäden davongetragen.    bk
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1951

Familienfeste!
Erstkommunionsfeier in Baiersaal!
Ungefähr 30 Kinder der Pfarrei erlebten am Nachmittag ihres Erstkommunionstages auch heuer wieder wie in den vorhergegangenen 2 Jahren eine schöne Ehrung. Gelangten voriges Jahr das Spiel „Hanna mit d. großen Schuhen“ und „Das vergessene Nachtgebet“ zur Aufführung, so erfreute heuer eine besonders schönes Märchenspiel: „Die 7 Raben“ die Erstkommunikanten und deren Eltern. Es brachte den Kindern den Erziehungsgrundsatz: „Liebe deine Geschwister und sei auch zu Opfern für Sie bereit“ nahe. Nach dem Spiel wurden die Erstk. mit Gebäck und Speiseeis auf Kosten des Herrn Pfarrers bewirtet.
Am Pfingstdienstag wurde das Spiel für die übrigen Schulkinder und abends auch nochmals für die Erwachsenen wiederholt.
Am 2. und 6. Dezember spielte der Burschenverein das Stück „Mädchen vom Lande“ mit gutem Erfolg. Die Leistungen fanden großen Beifall. Die Spielgruppe ließ sich sogar in der Heimat Herr Kooperators Gschlößl sehen, wo das Spiel ebenfalls große Anerkennung fand.
Leider ereignete sich nach dem Schluss des Theaters, am 6. Dezember ein schrecklicher Mord auf dem Wege von Hunderdorf nach Bauernholz.
Herr Pfarrer Kiermeier überraschte heuer die Mettenbesucher mit zwei wunderschönen Krippenfiguren, geschnitzt von Alfons Kerstin, Straubing, der auch den schönen Christus im Leichenhaus schuf. Die Figuren sind 60 cm groß u. ganz aus Holz geschnitzt. Durch Gebärde, Haltung und echte die Gewandung versetzen Sie uns unwillkürlich in den Stall von Betlehem. Das Krippenkind, das bisherige Wachsjesulein, paßt gut zu den ausdrucksvollen Figuren. Ein in Pfarrhof wohnender Flüchtling, H. Meisel, bastelte unentgeltlich den großen Stall, den Hintergrund mit Bethlehem malte der als tüchtig bekannte Maler Jacobi. Vielleicht kommen bis nächstes Weihnachten noch einige andere Figuren dazu. Es dürfte nur die Krippenbeschauer fleißig Geldscheine in den Opferstock werfen!!
Hier die Abbildung der zuvor in der Lönecker Buchhandlung in Straubing ausgestellten Figuren.
Quelle: Chronik der Pfarrei Hunderdorf für das Jahr 1951

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