1963# 11-12

Zweiter Tag der Betriebsbesichtigungsfahrten
Industrielle Sorgen und Nöte an der Quelle erlauscht
Die zweite Besichtigungsfahrt von Landrat Hafner galt den Industriebetrieben im Raume Hunderdorf- Steinburg
Bogen.
Die zweite Informationsfahrt führte diesmal Landrat Hafner und Oberinspektor Bartsch in den Raum von Hunderdorf-Steinburg. Es wurden vier Betriebe besichtigt und in Aussprachen mit den Besitzern oder Geschäftsführers alle Fragen besprochen, die für die Betriebe wie für den Landkreis gleichermaßen von Interesse sind. Dabei konnte festgestellt werden, daß die Sorgen und Nöten im großen und ganzen bei Klein- und Großbetrieben dieselben sind.
Und noch etwas anderes zeigte sich, daß sich nämlich die vielen Einwände, die vor zehn Jahren, als Landrat Hafner daran ging, im Landkreis wirtschaftliche Schwerpunkte zu bilden, gemacht wurden, nicht bewahrheitet haben. Damals wurde auch ein größerer holzverarbeitender Betrieb im Raum Hunderdorf angesiedelt. Wie sich diese Maßnahme innerhalb von zehn Jahren ausgewirkt hat, davon konnte sich Landrat Hafner am zweiten Tag seiner Besichtigungsfahrt überzeugen.
Wo Maschinen benötigt werden, da sind Maschinenbauer besonders gerne gesehen und diese Grundvoraussetzungen waren Anlaß zur Ansiedlung und Entwicklung eines Betriebes, der heute bereits auch Zuliefererbetrieb für seinen „großen Bruder“ ist. Die Vielseitigkeit des Unternehmers führte dazu, führe dazu, daß aus der einen Fertigung bereits weitere folgen. Insbesondere die Fertigung von Kunststoff teilen in Serien führte zu einer Erweiterung des bereits krisenfest gewordenen Betriebes. „Beweglich muß man heute sein“, meinte der Betriebsinhaber, „dann kann noch manche Halbtagskraft oder mancher in Heimarbeit Beschäftigung finden.“  Die Entwicklung des Betriebes hat die Inhaber schon vor die Frage einer Erweiterung gestellt. Schwierigkeiten bedeuten für den Unternehmer die finanzielle und zeitliche Einbuße im Stückgutverkehr, seitdem auf dem Bahnhof in Hunderdorf keine Stückgutabfertigung nicht mehr möglich ist.
„Ohne den großen Bruder wäre mein Betrieb nicht so ausgelastet“, meinte der Betriebsinhaber zum Abschied. Für ihn bedeutet die Verkehrsferne und der räumliche Abstand vom Auftraggeber eine Belastung, die immer mehr spürbar wird. *
In nicht allzu großer Entfernung hat der vor zehn Jahren angesiedelte holzverarbeitende Großbetrieb zur Entwicklung eines holzverarbeitenden Handwerksbetriebes beigetragen. Die Firma hat auf Grund der guten Zusammenarbeit mit dem „großen Bruder“ eine erhebliche Zahl von Dauerarbeitsplätzen schaffen und bedeutende Betriebsrationalisierungen durchführen können. Die Probleme und Sorgen liegen, wie bei allen Betrieben, in der Förderung des Nachwuchses und damit in der Erhaltung von Fachkräften. In Zukunft wird die Lösung dieser Frage für manchen Betrieb von lebenswichtiger Bedeutung sein, denn die Nachfrage des Konsumenten nach Qualität und dann erst nach dem Preis läßt dies, auf weite Sicht gesehen, klar erkennen. Die Förderung des Mittelstandes, zu dem sich der Betrieb zählt, dürfte um einiges besser werden, wenn man die Maßnahmen vom Gesichtspunkt der Grenzlandprobleme beurteilt. Hier spielen eben neben dem betrieblichen Schwierigkeiten die Verkehrsferne und die Entfernung zu den Konsumenten eine übergeordnete Rolle.  *
Der seit über zehn Jahren in Hunderdorf bestehende holzverarbeitende Großbetrieb – der „große Bruder“, wie er von den beiden zuvor besichtigten Mittelbetrieben genannt wurde – wurde als nächster durch Landrat Hafner und seine Begleitung besichtigt. Der Eindruck eines maschinell und personell so gut ausgestatteten Betriebes täuschte jedoch nicht darüber hinweg, daß, wie bei allen Mittel- und Großbetrieben, die Revierferne für die zukünftige Entwicklung eine Rolle spielt und spielen wird. Der Anschluß an eine Autobahn, wäre, so meinte der Betriebsleiter eine spürbare Erleichterung. Leider sind die im Granz- und Sanierungsgebiet sonst möglichen Frachterleichterungen hier nicht gegeben. Der Betrieb muß daher entsprechend in der Rationalisierung für andere, gleichgelagerte Betrieb richtungweisend sein. Folgerichtig hat man hier erkannt, welche Bedeutung der Facharbeiter und der fachlich ausgebildete Hilfsarbeiter für die Fertigung von Qualitätserzeugnissen hat und die seit Jahren in dieser Richtung planmäßig vorangetriebene Entwicklung hat die ersten Früchte gebracht. Der Betriebsinhaber sprach sich lobend übe die Leistung seiner Betriebsangehörigen aus und zeigte in kurzen Zügen die in der Zukunft zu gehenden Weg der Weiterentwicklung. Allmählich wird hier ein Stamm von Facharbeitern ausgebildet, der zu den besten Hoffnungen Anlaß gibt. Wo Schwierigkeiten bestehen, wird es Aufgabe der Betriebsführung sein, mit ausgleichender Geschicklichkeit die vereinzelt auftretenden Mängel in der Vorbildung Arbeitskräfte auszugleichen und sie zu einer geschlossenen Mannschaft innerhalb des Betriebs zu formen.  *
Ein Betrieb ganz anderer Fertigungsart war als  letzter an dieser zweiten Tagesfahrt beteiligt. Es handelt sich um eine Früchteverwertungs- und Konservenfabrik, die durch den Gleisanschluß keine Verkehrsprobleme hat. Schwieriger gestaltet sich jedoch die Wasserversorgung des Betriebes, da zu gewissen Zeiten die Wasserknappheit einen untragbaren Zustand hervorruft. Die unglückliche Lage des Betriebes – was die Gemeindebereiche anbelangt – läßt dieses Problem noch schwieriger erscheinen und führt zu einer für den Außenstehenden unverständlichen Verzögerung. Bedauerlich ist, daß dieser Betrieb die im allgemeinen bei Ansiedlungen notwendigen Erschließungsmaßnahmen nicht in vollem Umfang nutzen kann. Es bestehen neben den Schwierigkeiten der Wasserversorgung noch das Kanalisierungsproblem und die überaus schwierigen Verhältnisse, die durch die Revierferne hervorgerufen werden. So erfuhr man z. B., daß Halbfertigfabrikate des Unternehmens frachtgünstig in westliche Gebiete befördert werden können, Fertigfabrikate aber, die durch heimische Arbeitskräfte hergestellt sind, dieser Frachtvergünstigung nicht teilhaftig werden – eine Tatsache, die absurd erscheint. Wie andere Betriebe, hat auch dieser gewisse Sorgen bei Straßensperren wegen Frostaufbrüchen und Erhaltung der ca. 50 Dauerarbeitsplätze für die Zukunft. Die seit Jahren immer wieder gegebenen Versprechungen bezüglich der Förderung der Betriebe in Grenzgebieten ist nach Ansicht des Unternehmers nicht allein eine Frage der Vergabe billiger Darlehen, sondern auch ein Problem der besonderen Berücksichtigung auf allen Gebieten, die durch die Revierferne hervorgerufen werden.
Quelle: Bogener Zeitung,
07.11.1963


Fatimafeier in Heilig Kreuz
Windberg.
Auch im Winter wird Heilig Kreuz Treffpunkt der Fatimaverehrer bleiben. Zur Feier des „Dreizehnten“ werden sich am kommenden Mittwoch die Pilger um 14 Uhr im Kirchlein treffen, wo sie in einer Andacht, der eine Predigt vorausgehen wird, der Marienerscheinung in Fatima gedenken. Die abendlichen Feiern fallen im Winter aus. Am Vormittag sind in Windberg Gottesdienste um 6.30 und 7.10 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1963


Mit selbstgebastelten Schießapparat verletzt
Hunderdorf.
Mit Pulver und Platzpatronen der Bundeswehr und einem kleinen Eisenrohr wollte sich ein hiesiger Lehrling selber einen Schließapparat herstellen. Die Zündung erfolgte mit einem Streichholz, las Munition dienten Schusser. Als der Schuß losging, riß es dem Lehrling den rechten Zeigefinger ab und verletzte ihm den Daumen stark. Er wurde vom RK ins Krankenhaus überführt. – Der Vorfall gibt Anlaß darauf hinzuweisen, daß das Hantieren mit Fundmunition lebensgefährlich sein kann. Obwohl in den Schulen und in der Öffentlichkeit immer wieder auf die große Gefahr hingewiesen wird, unterschätzen die Jugendlichen die Gewalt des Pulvers und lassen sich zu unvorsichtigen Handlungen verleiten, die sie Gesundheit oder sogar das Leben kosten können.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1963


Schulbäder wieder geöffnet
Hunderdorf.
Mit dem heutigen Samstag werden die Wannen- und Brausebäder in der Schule wieder für die Allgemeinheit geöffnet. Badezeit ist am Samstagzwischen 13 und 16 Uhr. Die Bäder in der Schule können bis zum Ende der Heizperiode benützt werden. Auch für die Schulkinder besteht die Möglichkeit, am Samstag das Brausebad kostenlos zu benützen. Für Erwachsene beträgt die Gebühr 1.- DM.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.11.1963


Sie wollen heiraten
Windberg.
Den Bund fürs Leben schließen am Samstag Josef Engl von Buchaberg und Elisabeth Piermeier von Dambach. Die Trauung findet in der Windberger Pfarrkirche statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.11.1963


Windberg. (Prozession) Morgen um 2 Uhr nachmittags ist Prozession nach Heilig Kreuz mit Predigt und Andacht.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.11.1963


Hochzeit in Hl. Kreuz
Windberg.
Die Trauung von Josef Engl von Buchaberg und Elisabeth Piermeier von Dambach findet nicht, wie gemeldet, in der Pfarrkirche Windberg, sondern am Samstag um 9 Uhr in der Wallfahrtskirche in Hl. Kreuz statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.11.1963


Rosina Straßmeier 70 Jahr alt
Mitterfels.
Am Sonntag vollendete die Landwirtsfrau Rosina Straßmeier von Vorderbuchberg, Gde. Mitterfels, in körperlicher und geistiger Frische ihr 70. Lebensjahr. Am 10. November 1893 wurde die Jubilarin in Hof, Gde. Konzell, geboren. Im Jahre 1913 kam sie nach Vorderbuchberg, als sie den Bauerssohn Xaver Baier heiratete. Das Eheglück dauerte nur zwei Jahre, da Xaver Baier im Jahre 1915 im Rahmen von Kriegshandlungen des Ersten Weltkrieges in Frankreich fiel. Im Jahre 1918 heiratete die Witwe Josef Straßmeier, der aus Uttendorf stammt. Aus erster Ehe ging eine Tochter hervor, die aber nicht im Anwesen blieb, sondern sich selbständig machte [Baier Rosina, Hunderdorf]. Als Hoferbe wächst der Enkelsohn heran, der heute schon als tüchtiger Jungbauer die meiste Arbeit leistet. Der Jubilarin unseren herzlichen Glückwunsch!
Quelle: Bogener Zeitung, 13.11.1963


Ehepaar Schmid im goldenen Hochzeitskranz
Hunderdorf.
Das seltene Fest des goldenen Hochzeitjubiläums konnten am Samstag die Eheleute Ottilie und Ludwig Schmid aus Stetten feiern. Am Vormittag fand die Einsegnung des Jubelpaares durch Pfarrer Ruß in der Pfarrkirche statt. Anschließend versammelten sich die Hochzeitgäste vor dem Kriegerdenkmal, wo man des gefallenen Sohnes gedachte. Das Festmahl fand im Gasthaus Sandbiller statt. Am Abend durfte, wie das bei einer altbyerischen Hochzeit üblich ist, die Tanzmusik nicht fehlen.
Das Ehepaar Schmid stammt aus Hunderorf. Herr Schmid war lange Zeit als Straßenbahner in München beschäftigt. Nach seiner Pensionierung zog es aber die beiden wieder in ihr Haus in Stetten zurück, wo sie nun ihren wohlverdienten Lebensabend verbringen. Beide sind noch erstaunlich rüstig. Ihre ganze Sorge gilt den fünf Kindern, die natürlich am Ehrentag ihre Eltern besuchten.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.11.1963


Probe des Gesangvereins verschoben
Hunderdorf.
Wegen Renovierung des Lokals wird der Gesangverein seine nächste Übungsstunde erst am Freitag, den 22. November, wieder aufnehmen. Da an diesem Abend die letzte Probe für die Lieder zum Volkstrauertag ist, werden alle Mitglieder um ihr Erscheinen gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1963


BRK-Ortsgruppe unter neuer Führung
Steinburg.
Am vergangenen Wochenende wählte die Rot-Kreuz-Ortsgruppe Steinburg im Verlauf eines Schulungsabends eine neue Vorstandschaft. Dies war notwendig geworden, weil der verdiente Vorstand Kurt Schröter durch Verehelichung von Steinburg wegzog. Zu der Versammlung waren auch Kolonnenführer Niedermeier, Ausbilder Lobmeier und Kreiskolonnenführer Cornel Klar gekommen. Lobmeier hielt ein Referat über Blutübertragung. Eingehend befaßte er sich dabei mit der wissenschaftlichen Forschung, die es ermöglichte, daß Blut übertragen werden kann. Anschauliche Demonstrationen untermauerten den Vortrag, der für alle sehr aufschlußreich war. Die anschließend durchgeführte Kassenprüfung zeigte einen erfreulichen Stand. Der Kassiererin Hildegard Aue wurde deshalb Lob und Anerkennung ausgesprochen. Dann ermahnte Kreiskolonnenführer Klar alle Mitglieder zu gewissenhafter Dienstauffassung und würdigte die Verdienste des scheidenden Vorstandes, der den Hauptanteil an der Gründung der Ortsgruppe hatte. Einstimmig einigten sich die Mitglieder für Alfons Pflügl als neuen ersten Vorstand, der die Wahl auch annahm. Als Kassier erhielt Elfriede Holmer das einstimmige Vertrauen. A. Müller wurde als Schriftführer gewählt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.11.1963


Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verscheid heute früh, 8.15 Uhr meine geliebte Gattin, unsere gute Mutter, Schweigermutter, Großmutter, Tochter, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Franziska Bornschegl
von Lintach
nach längerem Leiden und Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von fast 55 Jahren.
Lintach, Anning, Buchberg, München, 14. November 1963
Dier tieftrauernde Gatte
Josef Bornschlegl
Josef Bornschlegl,
Sohn, mit Frau
Maria Hieninger,  Tochter, mit Fam.
Irmgard Bornschelgl, Tochter
Enkelkinder und Verwandte.
Am Samstag, 16. November 1963, vormittags 9 Uhr, Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Hunderdorf anschließend Beerdigung.

Quelle: Bogener Zeitung, 15.11.1963


Totenbretter erhielten wieder ihren Platz
Der alte niederbayerische Volksbrauch ist noch nicht ausgestorben – Trachtenverein Windberg beispielgebend
Hunderdorf.
Eine erfreuliche Resonanz hatte der an dieser Stelle erschienene Bericht über die Totenbretter in Apoig, in dem darauf hingewiesen wurde, daß zwölf Totenbretter wegen des Umbaues der Scheune, an der sie bisher befestigt waren, nun an der Mauer lehnen. Sicher hätte es nicht lange gedauert und diese ehrwürdigen Zeugen alten Brauchtums wären der Verwitterung zum Opfer gefallen. Herr Schneider hat nun diese Totenbretter an der neuen Scheunenwand gefestigt. So werden sie noch vielen Wanderern und Besuchern vom unheimlichen Sterben in Apoig künden, das in zwei Jahrzehnten eine Familie dahinraffte. Freilich, man würde sich wünschen, daß diese Totenretter, deren Farbe schon fast vollkommen verblichen ist, auch restauriert würden. Wer ist bereit, dafür die Kosten zu übernehmen?
Aber auch die Anregung, künftig den Toten wieder Totenbretter zu widmen, fand ein positives Echo. So hat der Trachtenverein Windberg beschlossen, seinen verstorbenen Mitgliedern solche Marterl aufzustellen. Man hat dafür die landschaftlich schön gelegene Kapelle von Hl. Kreuz gewählt. Wie verlautet, sind vom Trachtenverein bereits mehrere Totenbretter bei einem heimischen Schreiner, der diese Arbeiten noch beherrscht, in Auftrag gegeben worden und man will sie im kommenden Frühjahr um ein Holzkreuz aufstellen.
Wohl alle Heimatfreunde hoffen, daß diese Beispiele Nachahmung finden und ein alter, schöner Volksbrauch der Niederbayern wieder in Ehren kommt.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.11.1963


Hoher Besuch in Hl. Kreuz
Windberg.
Am Mittwoch, den 20. November, kommt Domkapitular Karl Flügl aus Regensburg zu Besuch nach Hl. Kreuz. Er hält um 7.30 Uhr eine Messe, zu der alle Gläubigen der näheren und weiteren Umgebung eingeladen sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.11.1963


Brautpaar hatte Glück
Gaishausen.
Ein Personenwagen, in dem ein Brautpaar saß, kam in einer scharfen Linkskurve von der Fahrbahn ab, fuhr mehrere Meter im Straßengraben und beendete die Fahrt an einem starken Telefonmast, der den Aufprall nicht überstand und abbrach. Der Pkw wurde gleichfalls stark beschädigt und mußte abgeschleppt werden, die Insassen hatten mehr Glück: sie kamen mit kleineren Schürfwunden, Prellungen und einem gehörigen Schrecken davon. Ein des Weges kommender Personenwagen brachte das Brautpaar wieder zu den Hochzeitsgästen zurück.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.11.1963


Neue Amtszeiten der Gemeindeverwaltung
Steinburg.
Die Gemeindeverwaltung Steinburg gibt bekannt, daß für die Wintermonate der Dienstverkehr in der Gemeindekanzlei neu festgelegt wurde. Die neuen Dienststunden sind dienstags von 8 bis 12 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.11.1963


Die Hausmauer war im Weg
Steinburg.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam ein Pkw auf der Brücke über den Perlbach ins Schleudern und beschädigte die Garteneinfriedung und die Hausmauer eines Anwesens. Nachdem ihm zufällig des Weges kommende Passanten wieder auf die „Beine“ halfen, kümmerte sich der Fahrer nur kurz um den angerichteten Schaden und setzte dann seine Fahrt fort. Dieses Verhalten führte zu einer Anzeige. Beamte der Landpolizei Bogennahmen den Unfall auf. Im Nachspiel dürfte das Wort „Fahrerflucht“ eine wesentliche Rolle spielen. Freilich muß gesagt werden, daß die enge und kurvenreiche Staatstraße durch Steinburg auch eine Anzeige erhalten sollte.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1963


Hochzeitsfeier mit vielen Gästen
Steinburg.
Am Donnerstag feierten der Maurer Rudolf Altschäffl, Stippich, und die Bauerstochter Frieda Binder, Prünstfehlburg, ihre Hochzeit. Die kirchliche Trauung nahm Dekan Dietl in der Pfarrkirche zu Neukirchen vor. Im Anschluß daran versammelten sich die zahlreichen Gäste in der Brauereigaststätte Berger, Steinburg, um mit dem Hochzeitspaar den weltlichen Teil des Festtages mitzufeiern. Hochzeitslader Bertl Altschäffl sorgte für den reibungslosen Ablauf, Brautführer Johann Schwarzensteiner und die Blaskapelle Kollnburg für beste Unterhaltung, und der Festwirt Alfons Berger bot das Beste aus Küche und Keller. Das junge Ehepaar übernimmt das landwirtschaftliche Anwesen der Eltern des Bräutigams in Stippich.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.11.1963


84jähriger verletzt
Apoig.
Beim Überqueren der Staatsstraße 2139 wurde bei Dunkelheit ein 84jähriger Austragslandwirt von einem Kradfahrer angefahren und so verletzt, daß er sich in stationäre Behandlung begeben mußte. Der Fahrer und sein Sozius wurden leicht verletzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.11.1963


Unfallflucht
Steinburg.
Ein Pkw-Fahrer, der von Hunderdorf her kam und in Richtung Mitterfels-Neukirchen fuhr, geriet in der Ortschaft in den Straßengraben, beschädigte einen Gartenzaun und flüchtete. Sein Zeichen ist der Polizei bekannt.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.11.1963


Plötzlich und unerwartet verscheid am Sonntagabend 20.45 Uhr unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Patin
Frau Maria Stahl
in Apoig
nach Empfang der heiligen Sterbesakramente im Alter von fast 77 Jahren.
Apoig, Hunderdorf, 19. November 1963
Die tieftrauernden Kinder
mit übriger Verwandtschaft
Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung am Mittwoch, 20. November 1963, um 9.30 Uhr, in der Klosterkirche Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.11.1963


Vorarbeiten für Bebauungsplan abgeschlossen
Baugebiet der Gemeinde Steinburg als Wohnbaufläche ausgewiesen – Alle Straßen werden geteert
Steinburg.
Über zwei Jahre dauerten die Vorarbeiten für den Bebauungsplan der Gemeinde Steinburg. Heute kann gesagt werden, daß die ganze Arbeit vollbracht ist – der Plan kann verwirklicht werden. Viele amtliche Stellen waren als Gutachter und Berater eingeschaltet. Ihre Bemühungen waren nicht umsonst, denn das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit ist ein Meisterwerk.
Das Baugebiet der Gemeinde Steinburg ist von der zuständigen Ortsplanungsstelle Landshut als Wohnbaufläche ausgewiesen. Das zu erschließende Siedlungsgebiet in einer Größe von ca. 14 Hektar befindet sich beiderseits der projektierten Umgehungsstraße zur Ortsstraße herabgesetzt wird. Das neue Baugebiet soll die bereits bestehenden zerstreut liegenden Gebäude so miteinander verbinden, daß ein geordnetes Ortsbild entsteht. Es soll den bereits bestehenden und noch entstehenden Wohnbaubedürfnissen in der Gemeinde Rechnung getragen werden und gleichzeitig die geordnete bauliche Entwicklung in der Gemeinde gewährleisten.
Der Bebauungsplan bildet vor allem die Grundlage für die städtebauliche Beurteilung der Baugesuche und der Bauordnung. Die Gemeinde Steinburg kommt damit einer der vordringlichsten, der kommunalen Selbstverwaltung zur Pflicht gemachten Aufgabe nach.
Das Baugebiet liegt im Zentrum der Gemeinde, zum Buchaberg hin ansteigend, also in bester Südwestlage. Malerische Baumgruppen und Hecken geben dem jetzt schon dem Gelände einen reizvollen Anblick. Von der Hauptortstraße werden neue Wohnstraßen gebaut, und zwecks Erwerb von Baugrundstücken empfiehlt die Gemeindeverwaltung, jetzt schon Einvernehmen mit den betroffenen Grundstücksbesitzern anzustreben. Alle Straßen werden eine Schwarzdecke erhalten und auf 7,5 Meter einschließlich Bürgersteig verbreitert.
Die Trinkwasserversorgung und der Feuerschutz sind durch die bestehende gemeindliche Wasserversorgung gewährleistet. Das Versorgungsnetz braucht für die Versorgung der Bevölkerung im neuen Baugebiet nur erweitert werden.
Für die Abwasserbeseitigung ist ebenfalls schon ein Plan erstellt und bei der zuständigen Stelle, dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf eingereicht, so daß auch hier alle Voraussetzungen gegeben sind. Die Stromversorgung bietet keine Schwierigkeiten, da die OBAG erst in den letzten Jahren große Umbaumaßnahmen ihrs Fernnetzes vornahm. Träger der Erschließungsmaßnahmen ist die Gemeinde, welche die Kosten anteilsmäßig als Erschließungskosten an die Bauwerber errechnet. 10 Prozent der Kosten werden von der Gemeinde getragen.
Der Bebauungsplan enthält auch entsprechende Bebauungsvorschriften. In seinem Bereich sind nur Wohngebäude zulässig. Handwerksbetriebe für die Nahversorgung und Läden sollen sich auf das dafür ausgewiesene Gebiet nächst dem Bogenbach konzentrieren, andernfalls bedarf es einer Ausnahmegenehmigung. Zulässig sind Hauptgebäude und gemauerte Nebengebäude, die jedoch an die näheren Bestimmungen des Hauptplanes gebunden sind. Um weiterhin die einheitliche Form zu wahren, sind auch Rahmenbestimmungen für Einfriedungen, Terrassen und Bepflanzungen vorhanden.
Eine Befreiung von den Bestimmungen des Bebauungsplanes und den sonstigen Festsetzungen kann nur bei Vorhandensein ganz besonderer Verhältnisse von der Baugenehmigungsbehörde im Einvernehmen mit der Gemeinde erteilt werden. Hierbei dürften jedoch wieder öffentliche Interessen noch Rechte oder erhebliche Interessen Dritte beeinträchtigt werden.
Da also on Kürze in der Gemeinde Steinburg wieder gebaut werden kann, können sich alle Interessenten ab sofort in der Gemeindekanzlei über den Bebauungsplan erkundigen.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.11.1963


Bauerntheater Endres kommt nach Steinburg
Steinburg.
Rund 250 Jahre existiert die Theatergruppe Endres aus Landshut und immer wieder hat sie gute Bauernstücke auf ihrem Programm. Daß sie damit keinen Fehlgriff macht, beweisen die guten Erfolge, die sie bereits im vorigen Jahr in der hiesigen Gegend hatte. Am Sonntag wird die Theatergruppe Endres im Gasthaus der Brauerei Berger in Steinburg gastieren und um 20 Uhr das Volksstück „Jenerwein der Wildschütz“ aufführen. Das Stück handelt vom Leben und Sterben des Wildschützen vom Schliersee. Ein guter Besch dieser Aufführung dürfte der schönste Lohn für die Theatergruppe sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.11.1963


Ehrung der Gefallenen
Hunderdorf.
Am kommenden Sonntag findet nach dem Hauptgottesdienst die Ehrung der Opfer der beiden Weltkriege vor dem Kriegerdenkmal statt. Alle Vereine werden höflich um ihre Teilnahme am Kirchenzug und bei der Trauerfeier gebeten. Sammelpunkt für die Vereine ist das Gasthaus Baier. Nach 9 Uhr begeben sie sich dann mit den Fahnen zur Kirche.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.11.1963


Windberg. (Vom Trachtenverein) Heute Samstag findet im Vereinslokal Amann in Windberg ein Vereinsabend mit Plattlerprobe statt. Alle Mitglieder sind hierzu freundlichst eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.11.1963


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 11. bis 15. November 1963 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt liegen folgende Baupläne auf: … Zweckverband zur Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe, Sitz Hunderdorf, Errichtung eines Maschinenhäuschens … Girlinger Jakob, Apoig, Neubau eines Wohnhauses … Vranyoczky. Nikolaus, Enzkofen b. Plattling, Einfriedung des Grundstückes in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1963


Windberg. (Ehrung der Gefallenen) Am Sonntag findet um 8 Uhr die Ehrung der Toten beider Weltkriege statt. Alle Vereine werden höflich um ihre Teilnahme bei der Trauerfeier gebeten. Sammelpunkt um ¾ 8 Uhr beim Gasthof Wagner.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1963


Beginn der Schießsaison
Au vorm Wald.
Der Schützenverein Au vorm Wald beginnt am Samstag die Schießsaison. Zum Eröffnungsschießen sind alle Schützenkameraden und Freunde des Schießsports höflich eingeladen. Die Teilnehmer wollen sich gegen 19 Uhr in der Herbergsstätte Max Wagner in Au vorm Wald einfinden. Nach einem gemeinsamen Schützenmahl erfolgt der Kassenbericht und die Entlastung der Vorstandschaft. Im Anschluß daran findet die Neuwahl der Vereinsführung statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.11.1963


Der Ewige Hohepriester hat seinen treuen Diener
Hochw. Herrn Andreas Ach
freises. Pfarrer von Windberg
zuletzt Hausgeistlicher im Marienheim
nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit dem hl. Sterbesakrament, zu sich gerufen.
Straubing, den 24. November 1963
In tiefer Trauer:
Kath. Pühler, Schwester
im Namen aller Verwandten
Josefine Thumer, Haushälterin
Konvent Marienheim
Trauergottesdienst mit nachfolgender Beerdigung am Mittwoch, den 27. November 1963, in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.11.1963


NACHRUF
In Trauer geben wir bekannt, daß
H. H. Andreas Ach
freiresig. Pfarrer von Windberg
am Sonntag von Gott abberufen wurde. Er war 22 Jahre Priester in unserer Gemeinde.
Für sein Wirken wollen wir ihm ein dankbares Gedenken bewahren.
Windberg, 25. November 1963
gemeindeverwaltung Windberg
Kirchenverwaltung Windberg
Beerdigung am Mittwoch um 10 Uhr.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.11.1963 


Nach Gottes heiligem Willen verscheid am Sonntag, nacj einem Verkehrsunfall mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Onkel und Pate
Herr Ludwig Weinzierl
Austragslandwirt
Mitglied der Marianischen Männerkongregation

im Alter von fast 85 Jahren wie wir hoffen selig im Herrn.
Apoig, Fahrenloh, Rußland, Anning, Autsdorf, Sollach, 24. November 1963.
In tiefer Trauer:
Anna Weinzierl, Gattin
Josef Weinzierl, Sohn, mit Familie
Ludwig Weinzierl, Sohn, vermißt
Willi Weinzierl, Sohn, mit Familie
Xaver Weinzierl, Sohn, mit Familie
Anna Zitzelsberger,  Tochter, mit Familie
Helene Aman, Tochter, mit Familie
Xaver Weinzeirl, Bruder, mit Familie
Helene Bogner, Schwester, mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Dienstag, 26. November 1963, um 9 Uhr, in Hunderdorf, mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.11.1963


Lichtbilder von Norwegen
Hunderdorf.
Heute, Dienstag, 20 Uhr, zeigt Ing. Arnold Watsel im Saal der Gastwirtschaft Sandbiller Farblichtbilder von seiner Norwegen-Reise. Interessenten sind höflich eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1963


Ludwig Weinzierl gestorben
Hunderdorf.
Wenige Tage nach einem Verkehrsunfall ist der hochbetagte Austragsbauer Ludwig Weinzierl gestorben. Er wird heute in Hunderdorf beigesetzt.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1963


„Eure Trauer wird in Freude verwandelt“
Eindrucksvolle Feierstunde am Totensonntag in der Gemeinde Hunderdorf
Hunderdorf.
Am Sonntag gedachte die Pfarrgemeinde ihrer Toten aus den beiden Weltkriegen. Mit einem Kirchenzug, an dem sich die Vereine mit ihren Fahnen beteiligten, begann die Feier. H. Kooperator Vos zelebrierte für die Gefallenen und Vermißten eine Feldmesse, zu der die Kapelle Bugl die Schubert-Messe spielte. H. Pfarrer Ruß wandte sich in einer kurzen Predigt an die Kirchenbesucher. Obwohl der Tod etwas Schreckliches an sich habe, finde der Christ in dem Heilandswort: „Eure Trauer wird in Freude verwandelt werden“ Trost und Zuversicht. Dem Menschen, als dem vollendeten Geschöpf Gottes drohe nach dem Tode nicht das endgültige Vergehen und Nichts, ihm sei nach der Heilsbotschaft das ewige Leben bescheiden. Das Leben auf dieser Welt sei für ihn eine Prüfung und der Tod ein Tor zum Reich des Herrn.
Nach dem Feldgottesdienst versammelten sich die Mitglieder der Pfarrgemeinde vor dem Ehrenmal der Gefallenen. Nach einem Libera wandte sich der Kreisgeschäftsführer des VdK, Unger, an die Versammelten. Die Millionen Opfer der beiden Weltkriege wurden uns an diesem grauen und nebeligen Totensonntag wie an keinem anderen Tag des Jahres wieder in Erinnerung gerufen. Wenn uns die Bilder aus den Bombennächten, dem Trommelfeuer und den Schlachten auf allen Kriegsschauplätzen wieder bewußt werden, dann müßten wir den Krieg mit unserer ganzen Kraft verneinen. Das Wort „Dulce et decorum est, pro patria mori“ werde angesichts des Elends der Verwundeten, der Todesschreie der Getroffenen und des Schicksals der Hinterbliebenen zur Phrase. Es sei ein Fluch, der auf der Menschheit ruhe, wenn man heute um des Friedens willen zum Krieg rüsten müsse und die Herrscher dieser Welt nichts aus den Katastrophen der Vergangenheit gelernt hätte.
Der Kirchenchor und die Liedertafel gaben der Feier mit dem Lied „Klagend ruft der Glocke Ton“ einen ernsten und stimmungsvollen Rahmen. Namens des Veteranenvereins dankte Vorstand Gaschler allen für die würdevolle Gedenkstunde. Die Bürgermeister Reiner, Gall und Petzendorfer legten für ihre Gemeinden Kränze nieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 26.11.1963


Sich von der Umarmung der Opposition befreien
„Klare Linien“ in der CSU-Politik – Richtung weisende Kreisvorstandssitzung mit MdL Rainer
Steinburg.
Die Ziele der Christlich-Sozialen Union klarer und härter herauszustellen, war die einhellige Meinung der Kreisvorstandschaft, die am Sonntag in der Brauereigaststätte Berger in Steinburg tagte und dabei wichtige Entschlüsse faßte und richtungweisende Feststellungen traf.
Nach einer Gedenkminute für den ermordeten Präsidenten Kennedy einigte sich die Kreisvorstandschaft darauf, auch heuer wieder einen Adventabend im Gasthaus Berghammer in Bogen abzuhalten. Das Programm ist sehr reichhaltig und ganz der Vorweihnachtszeit angepaßt. Dazu sollen vor allem Ehefrauen und Parteifreunde eingeladen werden, um auch ihnen eine kleine Freude zu machen. Die Adventfeier findet sam Freitag, 6. Dezember 1963, um 19 Uhr statt.
Im Fasching wird ein großangelegter CSU-Heimatball durchgeführt. Als Termin wurde der Lichtmeßtag festgelegt.
Interessant war der dritte Tagesordnungspunkt, in dem über die Schulpolitik im Landkreis ausgiebig und leidenschaftlich diskutiert wurde. Lehrer Walter Ritschl berichtet über die am letzten Freitag beim Arbeitskreis der Jungen Union erarbeiteten Ergebnisse und stellte fest, daß die Interpellation der SPD der CSU Anlaß gab, einen großen Katalog eindrucksvoller Leistungen aufzuzeigen, die die Staatsregierung für den Ausbau der Volksschule und die Förderung des Lehrerstandes aufzuweisen habe, Leistungen in der äußeren Schulreform, d. h. der äußeren Schulverhältnisse, wie Schulhausbau, Schaffung von Turnhallen, Lehrerdienstwohnungen usw., Leistungen in der inneren Reform, namentlich  hinsichtlich der Bildungspläne, des Unterrichtsausbaues, der Schulgesetzgebeung und Schulverwaltung. Diese Leistungen können nicht übersehen werden. Der jüngste Schritt auf dem Wege der Reform sei das Schulverbandsgesetz, sagte Ritschl weiterhin, zur Regelung der Landvolksschule. Die neue Durchführungsverordnung vom April 1963 regle den weiteren Ausbau der ländlichen Volksschule nachwohlüberlegten Grundsätzen, die das Gute vom Alten behalte und vom Neuen das Erprobte übernehme.
Die Schule dürfe niemals beharrend sein, sie müsse vielmehr immer die Entwicklung der Zukunft im Auge behalten und darum dynamisch fortscheiten. Die CSU wolle nicht, sagte der Referent, daß durch staatlichen Eingriff mehreren Dörfern auf einmal mit einem Federstrich ihre Schulen weggenommen und durch staatlichen Zwang in irgendeinen Ort als Mittelpunktschule konzentriert werden. Das hessische Modell kann für Bayern kein Muster sein. Wiederholt seien dort die Eltern in Schulstreik getreten, weil durch die Mittelpunktschule unzumutbare Schulwege, lange Bahnfahrten und mehr als zehnstündige Abwesenheit der Kinder vom Elternhaus entstanden seien. Die CSU wolle nicht, daß wegen der Schaffung solcher Schulen Gemeinden gegeneinander ausgespielt werden oder irgend ein Zwang auf sie ausgeübt werde, Dagegen werde sie mit Beratung und Aufklärung über den Wert einer Verbandsschule zur Verfügung stehen.
MdL Rainer ergänzte diese Ausführungen und meinte, daß die Grundlage der CSU-Schulpolitik immer der Art. 126 der Bayer. Verfassung bleiben werde, der den Eltern das primäre Recht der Erziehung der Kinder gebe und dem Staat und den Gemeinden eine ergänzende Hilfestellung zuweise. Der Staat sei verpflichtet, den Elternwillen zu respektieren (Man denke nur an den Fall Gschwendt: Die Red.). Die Wahrung des Elternrechts, eine freie Entfaltung und eine tatkräftige Förderung der Volksschule und ihres Lehrerstandes nach den genannten Grundsätzen seien ein Eckstein der Kulturpolitik der CSU, behauptete Rainer. Eingehend befaßte sich die Kreisvorstandschaft mit den in letzter Zeit von der SPD durchgeführten „Gesprächen mit jedermann“.
Die Christlich-Soziale Union werde sich bemühen, die Diskussion über die Reform der Landschule in ihre Bahnen zu lenken, die Zusammenlegung von Schulklassen zu befürworten, wo sich dies ohne Schwierigkeiten ermöglichen lasse, aber andererseits auch die Bevölkerung auf die Nachteile und auf die Kostenfrage hinzuweisen.
„Die CSU und ihr Verhältnis zur SPD“, war das Thema des letzten Punktes, das ebenfalls zu geftigen Debatten Anlaß gab. Ausführlich beschäftigten sich der Kreisvorsitzende und die Kreisvorstandschaft mit dem Verhältnis der Union zur SPD, das nicht nach dem Freund-Feind-Stil beschaffen sein sollte, aber stets darin bestehen müsse, die Oppositionspartei zu stellen und volle Klarheit über ihre Politik zu verlangen. MdL Rainer untersuchte auch den politischen Kampfstil der SPD und meinte, daß diese auf zwei getrennte „Etagen“ agiere; einmal auf der „vornehmen Etage“ der Gemeinsamkeitsbeteuerungen und des „keep smiling“, zum zweiten auf der „unteren Etage“  des „catch as catch can“, wo mit allen Mitteln der Radikalität gearbeitet werde. Davon könnten vor allem die christlichen Arbeitnehmer und die Kommunalpolitker der CSU ein Lied singen. Der CSU-Kreisverband Bogen werde alle Umklammerungsversuche der SPD abwehren und eine klare Trennungslinie zwischen ihr und der CSU ziehen. Eine Verwässerungspolitik werde entscheiden abgelehnt, denn der Wähler habe ein Anrecht darauf zu wissen, wo die Christlich-Soziale Union stehe und welche Ziele sie verfolge.
Es wurde abschließend vereinbart, besonders in den kommenden Wintermonaten eine Reihe von Versammlungen, Dorfabende usw. abzuhalten, um im ständigen Kontakt mit der Bevölkerung zu bleiben, ihre Anliegen und Sorgen kennenzulernen und ihr zu helfen, wo es notwendig und möglich ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.11.1963


Versammlung des Trachtenvereins
Hunderdorf.
Am kommenden Samstag findet um 20 Uhr im Gasthaus Georg Baier eine Versammlung des Trachtenvereins statt, zu der alle aktiven Mitglieder eingeladen sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.11.1963


Kreszenz Schötz 80 Jahre alt
Au vorm Wald.
Am Donnerstag feierte die Austragsbäuerin Kreszenz Schötz ihren 80. Geburtstag., Die Jubilarin wurde 1883 als Tochter der Landwirtseheleute Johann und Monika Kronfeldner in Au vorm Wald geboren. Am 27. November 1906 reichte sie dem Landwirt Johann Schötz von Taussersdorf die Hand zum Ehebund. Das junge Paar übernahm den elterlichen Hof der Braut. Aus der ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen vier im Kindesalter starben. Gleich nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges mußte der Mann ins Feld ziehen, und Frau Schötz bewirtschaftete den großen Hof mit weinigen Dienstboten. 1942 starb ihr Mann, nachdem er 24 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Au vorm Wald gewesen war. Später übergab die Jubilarin den Hof ihrem Sohn Max und zog sich in den Austrag zurück. Hier kennt sie aber wiederum keine Ruhe, sondern hilft tagaus tagein überall mit. Den Sonnenschein ihres Lebens bilden die drei Enkel, die sehr an ihrer Oma hängen, und oft kann man sie am Tisch sitzen sehen, wenn Schulaufgaben gemacht werden. Alle Verwandten und Bekannten wünschen der Jubilarin noch viele glückliche und gesunde Lebensjahre. Diesem Wunsch schließt sich die Heimatzeitung an.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.11.1963


Gruppenberatung im Privatwald
Windberg.
Morgen, Dienstag, veranstaltet das Forstamt Mitterfels für die Waldbesitzer der Gemeinde Windberg eine Waldbegehung. Dabei wird Revierforstwart Wittmann, Schwarzach, mit den Teilnehmern folgendes Arbeitsprogramm durchführen: Durchforstungsbeispiele in Rein- und Mischbeständen, Hiebsführung im Fichten- und Kiefernaltholz, Naturverjüngung und Mischwuchsregelung, Kultur- und Jungwuchspflege, Verbiß- und Fegeschutz. Der Forstbeamte unterweist die Teilnehmer auch in der Handhabung aller zur praktischen Arbeit notwendigen Geräte und Werkzeuge. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Ortseingang Irenzfelden.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.12.1963


Waldbegehung
Windberg.
Heute Dienstag findet für die Gemeinde Windberg eine Waldbegehung vom Forstamt Mitterfels statt. Treffpunkt: Ortseingang Irenzfelden um 13.30 Uhr. Beratungsthemen: 1. Durchforstungsbeispiele in Rein- und Mischbeständen; 2. Hiebsführung in Fichten- und Kiefernaltholz; 3. Naturverjüngung und Mischwuchsregelung; 4. Kultur- und Jungwuchspflege, Verbiß- und Pflegeschutz. Alle Waldbesitzer der Gemeinden sollen teilnehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 02.12.1963


Ludwig Weinzierl beerdigt
Hunderdorf.
Wenige Wochen vor der Vollendung seines 85. Lebensjahres segnete der Austragsbauer Ludwig Weinzierl, der trotz seines hohen Alters noch immer fleißig mitgearbeitet hatte, das Zeitliche. Ein Verkehrsunfall, den er vor kurzem erlitt, machte es notwendig, daß er mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die ungewohnte Rast und altersbedingte Komplikationen führten dazu, daß er kurz darauf verschied. Weinzierl stammt aus einem alten Bauerngeschlecht und ist mit Leib und Seele Landwirt gewesen. In Autsdorf bei Bogen ist er geboren und erst im Jahre 1911 übernahm er mit seiner Frau den Hof in Apoig. Sieben Kinder legte ihm seine Gattin in die Wiege, aber nur 13 Jahre währte es, bis der Tod sie Ehefrau abrief. Seine zweite Frau übernahm die Sorge für die Kinder, aber auch die schwere Arbeit in Haus und Hof. Als am Dienstag die Glocken zur Beerdigung von Ludwig Weinzierl riefen, kamen aus nah und fern viele Trauergäste, um dem rechtschaffenen Mann die letzte Ehre zu erweisen. Pfarrer Ruß segnete den Toten zur letzten Ruhe ein und sprach den Hinterbliebenen tröstende Worte zu.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.12.1963


Adventfeier für die alten Leute
Hunderdorf.
Auch heuer wird die RK-Ortsgruppe Hunderdorf die ältesten Einwohner der Gemeinde zu einer Adventfeier einladen. Die Feier, bei der auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommen wird, findet am kommenden Sonntag, 25 Uhr, im Gasthaus Sandbiller statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.12.1963


Maria Steckler eine Achtzigerin
Hunderdorf.
Am kommenden Sonntag kann die Sattler- und Kaufmannswitwe Maria Steckler ihr 80. Wiegenfest feiern. Es wird wohl weinige in der Gemeinde geben, die diese Jubilarin nicht kennen und die ihr nicht auch einen offiziellen oder stillen Gruß zu diesem Tage widmen. Unauffällig und bescheiden, gottesfürchtig und gutmütig zu allen hat sie ihre Arbeit verrichtet. Ihr Lebenslauf hätte wahrlich manchmal Grund gegeben von diesem Weg abzuweichen. Nach ihrer Ehe, sie selber stammt aus einem landwirtschaftlichen Anwesen in Hunderdorf, gründeten ihr Mann und sie eines der ersten Gemischtwarengeschäfte in Hunderdorf. Sieben Kinder waren dem Ehepaar bescheiden und als 1936 ihr Mann starb, da oblag ihr nicht nur die ganze Sorge für die Kinder, sondern auch fürs Geschäft. Aus dem zweiten Weltkrieg kehrten zwei Söhne nicht zurück, doch auch dieses schwere Schicksal trug sie zusammen mit einem Fußleiden, das ihr seit Jahrzehnten große Schmerzen bereitet, mit Geduld und Gottvertrauen. Ein Trost mag ihr sein, daß ihr heute die Kinder und die Schwiegertochter bei der sie nun lebt, durch ihre Sorge und Pflege einen Teil des Dankes abstatten, den die nimmermüde Mutter in all ihren Jahren verdient hat. Obwohl sie wegen ihres Leidens kaum mehr das Bett verlassen kann, ist sie geistig noch sehr rege und interessiert am Geschehen im Geschäft, in der Familie und im Dorf. Den vielen Glückwünschen, die ihr zu dem seltenen Jubiläum zugehen werden, schließen wir uns gerne mit dem Wunsche für einen recht freundlichen Lebensabend an.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.12.1963


Mir san halt die Holzhackerbuam
St. Englmar.
Der Forstarbeiter Josef Zitzelsberger von Münchszell darf sein 25jähriges Dienstjubiläum feiern. Herr Zitzelsberger ist beim Forstamt Prünst beschäftigt. Der Jubilar liebt besonders die freie Natur. Deshalb bleibt er auch seinem Beruf si treu. Schon früh am Morgen macht er sich auf den Weg in den Wald, um dort seinen schweren Holzhackerberuf auszuüben. Ob es kalt ist, oder heiß, ob es regnet oder wachelt, er verrichtet seine Arbeit im Wald. Wenn man den Jubilar fragt, was ihm bei der Arbeit im Wald am besten gefällt, dann singt er ein Loblied auf die gesunde Waldluft, das freilaufende Wild und die munteren Tierstimmen. Er hat aber nicht nur im Wald Dienst geleistet. Er hat im Zweiten Weltkrieg auch für das Vaterland gekämpft. Bald nach seiner Entlassung hat er die Ehe geschlossen, aus der zwei Kinder hervorgingen. Der Jubilar ist als fleißiger und strebsamer Mensch bekannt. Wir wünschen dem Jubilar Gesundheit und weiterhin viel Glück in seinem Beruf.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1963


Verschandelt die Christbäume nicht!
Statt in uns und in der Familie dem Christkind die Weihnachtskrippe zu bereiten, treiben wir mit Weihnachten ein Possenspiel. Mahnende Stimmen erheben sich gegen die Kommerzialisierung des Festes der Liebe, Vieles ist besser geworden in den letzten Jahren. Doch immer noch ist Weihnachten, wenn es in die Hände der Vereinsmeier gerät, die bereits vier Wochen vor dem Feste schon den Christbaum anzünden, ein lautes Fest, ein Fest mit – leider! – falschen Tönen.
Dazu gehören auch Christbaumversteigerungen. Wir bitten daher unsere Berichterstatter, uns keine Berichte über solche Christbaumverschandelungen zukommen zu lassen und auch keine Christbaumversteigerungen mit anderen Worten („Weihnachtsfeier“ etc.) zu tarnen. Was Unfug ist, bleibt Unfug! Und kein Zweck heiligt die Mittel! Und das Christbäumchen soll ebenso das Symbol unserer deutschen Weihnacht bleiben, wie das Lied von der Stillen, Heiligen Nacht – dieses Lied, das man dann in der Kirche nichtmehr hören kann, weil es wochenlang der Weihnachtsschlager in den Wirtshäusern bei den sogenannten „Weihnachtsfeiern“ war.
Viele Kunden, besonders die gesunde jüngere Generation, hat auch kein Verständnis dafür, daß man in Kaufhäusern unsere religiösen Gefühle beleidigt, wo religiöse Weihnachtlieder oder Engelsfiguren dazu dienen sollen, das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln.
Abgesehen von dem Mißbrauch religiöser Weihnachtslieder, besonders von „Stille Nacht, heilige Nacht“ und „O du fröhliche“ zu rein finanziellen Zwecken – als ob der Zweck je die Mittel heiligen würde! –, wissen alle, daß die lästigen Sammlungen für Christbaumversteigerungen gesetzlich verboten sind. Wir wollen dieser Gesetzesübertretung nicht Vorschub leisten. Es ist für jedermann lästig, wenn er erst einmal für die vielen Vereine etwas spenden muß, wenn er zweitens etwas steigern muß und wenn er drittens das Gesteigerte wieder zurückschenken muß, nur damit sich die Vereinskasse füllt. Nicht zuletzt gilt es auch, das Brauchtum sauber zuhalten und zu reinigen von solchen üblen Auswüchsen!
SR.
Quelle: Bogener Zeitung, 07.12.1963


Vom Standesamt Bogen
Bogen.
Im November verzeichnete die Monatsstatistik des Standesamtes Bogen 21 Geburten, 4 Trauungen und 8 Todesfälle.
Geburten:  … Heinz Johann Grill, Apoig (Gde. Hunderdorf); Cornelia Rosina Sträußl, Schafberg (Gde. Hunderdorf) … Friedrich Dilger, Hunderdorf 147 …
Gestorben: … Bornschlegl Franziska, Lintach (Gde. Hunderdorf), 55 Jahre; Stahl Maria, Apoig, (Gde. Hunderdorf), 75 Jahre …
Quelle: Bogener Zeitung, 10.12.1963


Michael Schedlbauer 75 Jahre
Hunderdorf.
75 Jahre scheinen ein geringes unbeschwertes Alter zu sein, wenn man den pensionierten staatlichen Krankenpfleger Michael Schedlbauer in seiner körperlichen und geistigen Rüstigkeit sieht. Ihm ist die Zeit seines nun zehnjährigen Ruhestandes bestimmt nicht langweilig geworden, denn zu viele Steckenpferde kann er nun betreiben, für die ihm früher der anstrengende Dienst keine Zeit ließ. Schon von außen lassen sein Haus und sein liebevoll gepflegter Garten erkennen, daß hier jemand wohnt, dem Basteln und Werken zur Liebhaberei geworden sind. Im Sommer sticht eine unübersehbare Blumenpracht in die Augen, und eingestreut in diese Pracht sind Burgen, Blumensäulen und Mosaikarbeiten, allerlei geschnitzten Tieren, und als großer Naturfreund sieht Herr Schedlbauer auch in bizarren Formen von Wurzeln und Steinen noch menschen- und tierähnliche Formen, die er durch eine geschickte Aufstellung auch einem oberflächlichen Auge zu teigen vermag. Was wundert es da, wenn bei ihm die Nachbarskinder gerne hereinschauen und gerade in der vorweihnachtlichen Zeit staunenden Auges die Krippen und Krippenfiguren entstehen sehen. Eine besondere Freude ist für ihn die Schwammerlzeit, und nicht leicht gibt es einen Pilz, den er nicht kennt und zu bestimmen weiß.
Herr Schedlbauer, ein Bruder von H. Stadtpfarrer Schedlbauer, stammt von Unterwachsenberg, und schon in seiner aktiven Dienstzeit widmete er sich dem Sanitätsdienst und ging als Sanitäter in den Ersten Weltkrieg. Als Feldwebel wurde er 1919 entlassen, und nach kurzer Tätigkeit in Bad Kissingen war er mehrere Jahre in der psychiatrischen Abteilung des Zuchthauses Straubing tätig. In Aschaffenburg war er am Krankenhaus Narkotiseur und Krankenpfleger. Immer auf eine berufliche Weiterbildung bedacht, ließ er sich als Masseur ausbilden. Gauting und Planegg waren weitere Stationen auf seinem Berufsweg. Dort lernte er auch seine Frau kennen, die als Krankenschwester mit Staatsexamen dort wirkte. Von seinem Beruf sagte der Jubilar selber, daß er schwer war, daß aber auch die Dankbarkeit und Freude der Patienten alle Mühsal wieder aufgewogen haben und er wieder diesen Beruf ergreifen würde. Zu diesem Jubeltag entbieten wir unseren Glückwunsch.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.12.1963


Schwerstes Teilstück der Straße nach Lintach begonnen
Hunderdorf.
Zwar fahren schon seit einigen Wochen die Fahrzeuge auf der neuen Straße nach Lintach, doch das schwerste Teilstück dieses Projektes wurde erst jetzt in Angriff genommen. Vom Ortszentrum aus wird der Anschluß zur Straßenlinie beim Friedhof hergestellt. Hier muß nicht nur ein verhältnismäßig großer Höhenunterschied überwunden werden, es müssen auch ein offener Graben überbrückt und ein vorhandener Hohlweg erweitert werden. Mit der neuen Straße wird auch hier nicht nur ein unschönes Eck im Dorf beseitigt, es wird auch die Verbindung nach Lintach für alle Verkehrsteilnehmer abgekürzt und einige scharfe Kurven, die auf dem derzeit befahrenen Weg liegen, ausgeschaltet. Durch den Ausbau der Abzweigung von der neuen Straße zur Kirche wird außerdem ein gefahrvolles Teilstück wesentlich verbessert und sicher mancher Unfall verhütet werden. Die Arbeiten dürften so schnell wie möglich vorangetrieben werden, damit die Straße zum Jahresende fertiggestellt ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.12.1963


CSU-Ortsgruppe will aktiver werden
Hunderdorf.
Auf der letzten Mitgliederversammlung der CSU-Ortsgruppe empfing man durch Amtmann Sepp Deschl und den Kreisvorsitzenden der CSA, Hans Niedermeier, wieder neu Impulse für die Arbeit innerhalb des Ortsverbandes. Amtmann Deschl führte in einem Streifzug durch das politische Tagesgeschehen. Den Tod des amerikanischen Präsidenten bezeichnete er als einen schweren Schlag für die gesamte freie Welt. Seinem politischen Geschick war es gelungen, die Differenzen zwischen Ost und West mit Mut und Standhaftigkeit zu meistern und ohne Prestigeverlust für den Westen auszugleichen. Millionen von Menschen sahen in ihm die Hoffnung und den Garanten für ein Leben in Freiheit und Sicherheit. Gerade wir Deutschen haben in ihm einen Freund und zuverlässigen Verbündeten verloren. Eingehend auf die Bundespolitik meinte der Referent, daß die Übernahme des Kanzleramtes durch Erhard die Fortführung der Bundespolitik bedeutet und Erhard zugleich die höchstmögliche Garantie für die beständige Weiterentwicklung der Wirtschaftspolitik biete. Auch auf Landesebene hat die Kanzlernachfolge durch Erhard der Partei vermehrtes Ansehen und größere Stabilität gebracht. Auf Kreisebene hat die Nominierung von Landrat Hafner für die Landratswahlen keine Zweifel gebracht und die CSU hat ihm damit ihr volles Vertrauen geschenkt. Er biete die Gewähr, daß auch weiterhin eine kontinuierliche Entwicklung in allen Belangen gesichert ist.
In einem Tischgespräch wurden die Belange auf Gemeindebasis besprochen. Man kam zur Überzeugung, daß mehr als bisher die CSU-Ortsgruppe sich diesen Problemen widmen müsse.
Hans Niedermeier referierte über die Aufgaben und Ziele der CSA. Es ist geplant, auch in Hunderdorf eine Ortsgruppe der christlich-sozialen Arbeitnehmerschaft zu gründen. Dies kann aber erst dann erfolgen, wenn die Tätigkeit und die Mitgliedschaft innerhalb der Ortsgruppe größer geworden sind. Diesen Wusch sprach auch der Ortsvorstand X. Anleitner aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.12.1963


Windberg. Am Freitag, 13. Dezember, findet in Heilig-Kreuz wieder eine Fatima-Andacht statt. Die Kirche ist geheizt. – Um 8.30 Uhr ist Messe, vor und nach der Messe ist Beichtgelegenheit. Nachmittags um 14 Uhr Andacht und Predigt. Eine Prozession findet während der Wintermonate nicht statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.12.1963


1. Preis von Niederbayern ging nach Hunderdorf
RK-Freundschaftsballon des Schülers Manfred Baumgartner flog 525 km
Hunderdorf.
Eine freudige Erregung löste am Montag unter den Kindern die Nachricht von Schulleiter Rektor Hösl aus, als er bekannt gab, daß auch diesmal wieder unter den Schulkindern von Hunderdorf Preisträger des JRK-Ballonwettfliegens sich befinden. Schon im letzten Jahr waren Preise an Hunderdorf gefallen und daher auch heuer wieder die Beteiligung am Ballonwettflug, der im Mai auf dem Kreuzberg bei Windberg stattfand, sehr groß. Mehr als 200 Ballone wurden von den Schulkindern auf die Reise geschickt und damit die Grüße des JRK und die Versicherung der Freundschaft und des Friedenswillens. Schon im Laufe der Sommermonate waren and er Schule und an den Kreisverband des RK die Antwortkarten, die jedem Ballon beigefügt waren, eingetroffen. Der Wind hatte die Ballone in westlicher Richtung abgetrieben und so waren auch die Antworten aus Donauwörth, Ulm und dem Schwarzwald gekommen. Den weitesten Weg legte der Ballon des Schülers Manfred Baumgartner zurück, der in Frankreich gefunden und hierher zurückgesandt wurde. Für Niederbayern war dies der weiteste Flug und der glückliche „Wettflieger“ erhielt damit vom Landesverband des JRK eine schöne Armbanduhr als Anerkennung. Einen weiteren Peis erhielt die Schülerin Maria Zollner, deren Ballon in Schwaben gefunden wurde.
Erfreulich war, daß gerade aus den Ostblockländern viele Ballonkarten zurückkamen und der Landessieger sogar aus Rumänien eine Antwort erhielt.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.12.1963


Führerschulung des Kreisjugendringes
Windberg.
Der Kreisjugendring Bogen hält am kommenden Samstag, 14. Dezember 1963, im Jugendheim Windberg die geplante Führerschulung ab. Zu diesem Schulungsnachmittag – Beginn 14 Uhr, Ende 18 Uhr – sind alle aktiven und zukünftigen Führerinnen und Führer eingeladen. Kosten entstehen keine. Der neue Diözesanjugendführer Manfred Wüst, Regensburg, wird den Nachmittag gestalten. Den praktischen Teil hat Jugendpfleger Otto Schricker, Regensburg, übernommen. Bei der letzten Schulung im Frühjahr waren 20 junge Leute anwesend und es war sehr schön und interessant. Mädchen und Burschen, die noch an diesem Nachmittag teilnehmen wollen, mögen sich umgehend bei der Geschäftsstelle des Kreisjugendringes: Kath. Pfarramt Elisabethszell melden. Postkarte mit Teilnehmerzahl genügt.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.12.1963


Auch der andere war nicht ganz unschuldig
Bogen.
Ein Mopedfahrer mußte sich wegen eines Verkehrsunfalls, den er mit 1,5 Promille am 20. Oktober 1963 um 12.30 Uhr verursacht hatte, vor Gericht verantworten. Der Angeklagte fuhr, nachdem er zwischen 10 und 12 Uhr etwas mehr als zwei Halbe getrunken hatte, aus dem Hof einer Gastwirtschaft in Windberg hinaus und stieß etwa auf der Mitte der Straße mit einem Pkw zusammen, der in derselben Fahrtrichtung fuhr. Der Mopedfahrer wurde erheblich verletzt, der Sachschaden am Pkw beträgt ca.  2000 DM. Der Mopedfahrer sagte vor Gericht, er hätte sich nach dem geringen Biergenuß nicht fahruntüchtig gefühlt, da er täglich sechs bis acht Halbe trinke. Doch er hat den Abend vorher bei einer Hochzeitsfeier zehn Halbe Bier getrunken. Dies und der Alkohol am Unglückstag ergaben um 13.15 Uhr 1,62 Promille. Mit 1,5 Promille bestehe absolute Fahruntüchtigkeit; bei Fahrern von Krafträdern schon bei 1,3 Promille. Also war der Mopedfahrer zur Tatzeit absolut fahruntüchtig. Der Pkw-Fahrer hatte nach dem Unfall der Polizei gesagt, er wäre mit 50 km/st gefahren; vor Gericht „korrigierte“ er seine Angabe auf 35 bis 45 km/st. Er mußte sich vom Richter belehren lassen, daß vor ihm eine unübersichtliche Kurve lag, vor der er auch mit dieser Geschwindigkeit zu schnell gefahren sei, um auf seinem Sichtweg anhalten zu können. Deshalb sprach ihm das Gericht eine beträchtliche Mitschuld zu. Das wirkte sich auch bei der Strafzumessung für den Angeklagten Mopedfahrer aus. Er erhielt zwei Wochen Gefängnis, zur Bewährung auf drei Jahre ausgesetzt, Entzug des Führerscheins auf ein halbes Jahr und eine Geldbuße von 80 DM, zu zahlen an das BRK Bogen. Der Angeklagte ist nicht vorbestraft. Er nahm das Urteil an.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.12.1963


Weihnachtsfeier der Sänger
Hunderdorf.
Am letzten Übungsabend des Jahres, am Dienstag, 17. 12. 1963, abends 8 Uhr findet im renovierten Vereinslokal Sandbiller, wie alljährlich, die Weihnachtsfeier der Sänger statt. Dazu sind alle aktiven und passiven Mitglieder mit ihren Familienangehörigen eingeladen. Auch Freunde einer besinnlichen Adventstunde sind als Gäste herzlich willkommen. Die vorweihnachtliche Lichtbildriehe „Advent“ wird on einem Kranz von Lesungen, Einzel- und Chorliedern umrahmt. Es wird kein Eintritt erhoben.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.12.1963


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 18. bis 29. 11. 1963 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt Bogen sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: Zweckverband zur Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe, Sitz Hunderdorf, Errichtung eines Maschinehauses … Hanner Johann, Oberstetten, Gde. Hunderdorf, Neubau eins Austraghauses; Poschinger-Bray’sche Zentralverwaltung in Irlbach, Einbau eines Kamins im Anwesen in Steinburg; Hacker Josef, Schafberg, Gde. Steinburg, Neubau einer Scheune und Einbau einer Garage … Weindl Franz Xaver, Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1963


Kein Winterschlaf bei der Hunderdorfer SPD
Arbeitsprogramm für 1964 wurde festgelegt – Sportplatz und Bad sollen geschaffen und ein Feuerwehrhaus gebaut werden – Anfang Februar „Gespräch mit jedermann“ über „Das Bundesbaugesetz“ und „Finanzierungsmöglichkeiten für den Bau eines Einfamilienhauses“
Hunderdorf.
Bei der Vorstandssitzung der SPD Hunderdorf, an der auch die vier Gemeinderatsmitglieder der SPD und Bürgermeister Reiner teilnahmen, wurden die kommunalpolitischen Probleme der Gemeinde diskutiert und das Arbeitsprogramm der Fraktion für 1964 festgelegt.
Im Vordergrund der Maßnahmen soll die Verbesserung der Straßenverhältnisse der Gemeinde Hunderdorf stehen, wobei die Teerung der Nebenstraßen Hochfeld-Siedlung, Thannanger-Bauernholz und die Ortsdurchfahrt Hofdorf als vordringlich betrieben werden sollen. Gleichlaufend mit dem Ausbau der Straßen soll die Ortsbeleuchtung in Apoig, vom Bahnhof in Richtung Windberg und von der Siedlung bis Ortsende verbessert, bzw. erneuert werden. Ein besonderes Anliegen der SPD Hunderdorf wird in den nächsten Monaten die Schaffung eines guten Sportplatzes sein, Noch in diesem Winter soll die Gemeinde veranlaßt werden, die dazu notwendigen Grundstücksverhandlungen zu führen und bei den zuständigen Behörden vorzusprechen, um die Genehmigung zum Bau eines modernen Sportplatzes zu erhalten. Gleichzeitig wollen sich die Gemeinderöte der SPD um die Gründung eines Sportvereins bemühen, um die ersten Voraussetzungen zur Finanzierung dieser Maßnahme zu bekommen. Sie ruft deshalb bereits jetzt an dieser Stelle alle sportfreudigen Menschen und insonderheit die Lehrerschaft auf, sie bei diesem Unternehmen zu unterstützen.
In derselben Richtung sollen die Bemühungen der SPD bei der Schaffung eines Bades für die Gemeinde Hunderdorf liegen. Die Anwesenden waren sich dabei der Schwierigkeiten – insbesondere der finanziellen Schwierigkeiten – vollkommen bewußt. Trotzdem halten sie es für die Zukunft einer so schnell wachsenden Gemeinde für unbedingt erforderlich, schon jetzt eine Vorplanung für den Bau eines Bades, das im Bebauungsplan der Gemeinde im Bauernholz vorgesehen ist, möglichst schnell durchzuführen.
Eine weitere Aufgabe sieht die SPD Hunderdorf darin, den Bau eines Feuerwehrhauses zu beschleunigen und alle Anträge der Freiwilligen Feuerwehr zu unterstützen, die sie in die Lage setzen, den vollen Schutz für die Bevölkerung und für die ansässigen Betriebe zu übernehmen. Dazu sei es auch notwendig, ein Schaumlöschfahrzeug zu beschaffen und in Hunderdorf zu stationieren. Die Gemeinderäte der SPD halten es auch für notwendig, daß ein Sanitätswagen der BRK zur sofortigen Verfügung in Hunderdorf in einem geeigneten Raum untergestellt wird.
Im zweiten Teil der Besprechung befaßten sich die Anwesenden mit der Parteiarbeit in Hunderdorf, die in den letzten Jahren einen wachsenden Anteil bei allen Wahlen brachte. Dieser hohe Stimmenanteil verpflichte die Funktionäre der SPD, besonders den Ortsvorsitzenden Fritz Schmettlach und den unermüdlichen Organisationsleiter Xaver Aumer, wie alle Gemeinderäte der SPD, in einem ständigen Kontakt mit der Bevölkerung zu bleiben und sich um alle ihre Anliegen zu bemühen. Es soll deshalb Ende Januar die Generalversammlung des Ortsvereins der SPD abgehalten werden mit einem kommunalpolitischen Referat und einem Bericht über die bisherige Arbeit des Gemeinderates. Anfang Februar wird Unterbezirksvorsitzender Walter Ueckermann ein „Gespräch mit jedermann“ durchführen, und zwar mit den Themen „Das Bundesbaugesetz“ und „Finanzierungsmöglichkeiten für den Bau eines Einfamilienhauses“. Für beide Themen steht ein Fachmann zur Verfügung. Am zweiten Samstag im Fasching wird die traditionelle Faschingsveranstaltung der SPD Hunderdorf im Gasthaus Sandbiller stattfinden und im Laufe des Februar ein Kappenabend im Cafe´ Weinzierl. Der Ortsverein der SPD wird weiterhin in regelmäßig abzuhaltenden Mitgliederversammlungen alle Parteifreunde und Gäste über seine Arbeit unterrichten, wozu sich jeweils auch ein Vertreter der Kreistagsfraktion der SPD zur Verfügung stellen wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1963


Rot-Kreuz-Gemeinschaft erfreute 50 alte Leute
Hunderdorf.
Es ist schon ein lieber Brauch bei der Rotkreuzgemeinschaft Hunderdorf geworden, daß sie alljährlich in der Vorweihnachtszeit alte und alleinstehende Bürger der Gemeinde zu einer kleinen Vorweihnachtsfeier einlädt. Die Rotkreuzkameraden holten die Gäste von ihren Wohnungen ab und brachten sie abends auch wieder wohlbehalten nach Hause.
Zuerst erhielten die alten Leute eine Unterweisung über das Verhalten im Straßenverkehr durch die Vertreter der Verkehrswacht und der Landpolizeiinspektion Bogen. Verkehrsreferent Meißner verstand es ausgezeichnet, die Anwesenden in die Problematik des heutigen Straßenverkehrs einzuführen und untermauerte seinen Vortrag mit sehr realistischen Bildern. Der Leiter der Verkehrswacht Polizeioberinspektor Willi Ring dankte dem Vortragenden für seien Ausführungen und überreichte den Anwesenden die sog. Warn-Chips, die sie vor Unannehmlichkeiten auf der Straße schützen sollen.
Frau Martha Hofmann, die Leiterin der Rotkreuzgemeinschaft Hunderdorf durfte zur eigentlichen Vorweihnachtsfeier die geladenen Gäste, H. H. Pfarrer Ruß, Bürgermeister Reiner mit seinem Gemeinderat und die Vertreter des RK-Kreisverbandes Bogen willkommen heißen. Einen besonderen Willkommensgruß entbot Frau Hofmann der Jugendrotkreuzgruppe Bogen mit ihrem Leiter, OL Hofmann, Heilbrunn, die vorher ein sehr sinniges Weihnachtsspiel, nämlich das Mädchen mit den Schwefelhölzchen aufgeführt hatte und hierfür großen Beifall erntete. Nach den Musikstücken der Jugendgruppe unter Leitung von OL K. Klar sprach Bereitschaftsführerin Hofmann zu Herzen gehende Worte. Das Rote Kreuz sehe es als eine Verpflichtung an, den alten und einsamen Menschen wenigstens in der Weihnachtszeit eine kleine Freude zu machen. Man könne zwar Weihnachten nur in der Geborgenheit der Familie feiern. Leider seien aber viele im Alter ganz auf sich allein gestellt und müssen auch das schönste Fest des Jahres, das Weihnachtsfest allein begehen. H. Pfarrer Ruß dankte zunächst der Rotkreuzgemeinschaft dafür, daß sie diese Aufgabe der Altleutebetreuung übernommen habe. Die Menschen denken heute leider vor lauter Hast und Hetze des Alltags nicht mehr daran, daß es auch alte und hilflose Menschen in der nächsten Umgebung gibt, die auf die Hilfe der Mitmenschen angewiesen sind. Unsere älteren Mitbürger haben zwei Weltkriege und zwei Geldentwertungen mitgemacht und mußten immer wieder von vorne anfangen. Die Jugend der heutigen Zeit habe die Möglichkeit ganz gut zu verdienen und könne sich keinen Begriff davonmachen, was unsere Eltern in dieser Hinsicht schon alles mitgemacht hatten.
Die Weihnachtszeit soll uns wieder auf das Wesentliche besinnen helfen, soll unsere Blicke und Gedanken hinordnen zu Gott, dessen Licht uns in der Vorweihnachtzeit besonders leuchtet.
Die Helferinnen und Helfer warenunermüdlich damit beschäftigt, die Gäste zu bewirten.
Als die Männer und Frauen mit einem kleinen Päckchen beschenkt, den Heimweg antraten, bzw. in ihre Wohnungen zurückgebracht wurden, waren sie alle etwas glücklicher.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.12.1963


Am Samstag Weihe der evangelischen Kapelle
Die Bauzeit betrug vier Monate – Platz für 50 Besucher vorgesehen
Hunderdorf.
Noch sind keine vier Monate vergangen, seit die Bauarbeiter mit den Arbeiten an der evangelischen Kapelle begannen. Noch ist der Bau nicht fertig, aber überall ist zu erkennen, daß die fieberhaften Arbeiten auf einen Abschluß drängen, um dem neuen Gotteshaus für die Weihe am kommenden Samstagnachmittag ein festliches Gepräge zugeben
In seiner äußeren Erscheinung wird der achteckige Bau von dem bis zu einer Höhe von 14 m aufragenden Turmdach gekennzeichnet, das der Kapelle das Aussehen eines Zeltes verleiht. Die weißgetünchten Seitenwände und das schindelgedeckte Dach passen sich im Stil der heimischen Landschaft an. Ein kleiner Vorbau vor dem Eingang nimmt die Sakristei auf, und in einer nach außen offenen Nische des Vorbaues ist die Glocke untergebracht, die künftig die evangelische Gemeinde zum Gottesdienst rufen wird. Im Kirchenraum, der Platz für 50 Besucher vorsieht, wird eine elektrische Heizung eingebaut, die sicher gerade von älteren Leuten begrüßt wird. Hinter dem Altartisch wird ein von der katholischen Gemeinde gestiftetes Kreuz aufgestellt.
Zweifellos wird der kommende Samstag für die hiesige Gemeinde die Erfüllung eines langgehegten Wunsches bringen und als Festtag in die Geschichte der Gemeinde eingehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.12.1963


Die Dreizehner wieder in Hl. Kreuz
Windberg.
Am Freitag fanden sich in der Kirche in Hl. Kreuz wieder viele Verehrer Unserer Lieben Frau von Fatima ein. Die hl. Messe zelebrierte H. Pater Norbert Backmund. Die Nachmittagsandacht mit Predigt hielt H. Pater Administrator. Das vor einigen Tagen begangene Fest der Unbefleckten Empfängnis, wählte er zum Thema seiner Predigt. Er stellte das Leben Mariens, von keinem Hauch der Sünde befleckt, dar und ermahnte die Gläubigen, die Sünde durch die das Leid und der Schmerz in die Welt gekommen ist, zu meiden und durch Geist und Liebe, besonders das Rosenkranzgebet Gott wieder zu versöhnen, damit die drohende Gefahr des Kommunismus abgewendet, und der Friede auf der Welt wieder einkehren möge.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.12.1963


Die dritte evangelische Kirche in Bogen
Einweihung der Friedenskirche in Hunderdorf am Samstag
Hunderdorf.
Am Samstag, 14 Uhr wird die neuerbaute evang. Friedenskirche in Hunderdorf durch den Kreisdekan des Kirchenkreises Regensburg, Herrn Oberkirchenrat Koller eingeweiht. Auch der Dekan des Kirchenbezirkes Regensburg, Herr Dekan Meiser aus Regensburg und der Ortspfarrer, Herr Pfarrer Sommer aus Bogen werden bei der Feier mitwirken.
Die Friedenskirche wurde in einer Bauzeit von 3 Monaten erstellt. Die evang. Gesamtgemeinde Bogen hat damit ihr drittes Gotteshaus errichtet. Zu der Feier werden Ehrengäste aus dem Ort Hunderdorf, aus dem ganzen Landkreis und von der Regierung in Landshut erwartet. Die kirchliche Feier, die um 14 Uhr mit der Schlüsselübergabe beginnt, wird ca. 1 ½ Stunden dauern. Anschließend treffen sich die Geistlichen mit den Ehrengästen und den Gemeindegliedern aus Hunderdorf, Steinburg und den umliegenden Gemeinden zu einer kleinen Feier im Gasthaus Sandbiller. Dort werden die Vertreter von Kath. Kirche, Staat und Gemeinde Grüße an die evang. Gemeinde Hunderdorf richten.
Es ist der guten Zusammenarbeit zwischen dem planenden Architekten, Herrn Lichtblau aus München und den Handwerkern unter der Leitung von Architekt Pfeiffer aus Bogen zu danken, daß die evang. Gemeinde Hunderdorf noch vor dem eigentlichen Winter in ihr neues Gotteshaus ziehen kann. Der Tag der Einweihung wird für diese Gemeinde ein großer Festtag werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.12.1963


Johann Wanninger 80 Jahre alt
Hunderdorf.
Heute, Freitag, kann der Austragslandwirt Johann Wanninger seinen 80. Geburtstag feiern. Das Licht der Welt erblickte der Jubilar in Prackenbach im Bayer. Wald. Nach seiner Verehelichung mit Franzsika Altschäffl im Jahre 1912 kam er nach Hunderdorf und übernahm das Anwesen, auf dem er heute in Austrag lebt. Von seinen fünf Kindern starben zwei schon im Kindesalter, und der älteste Sohn verunglückte 1947 tödlich beim Holzschneiden. Mit ihm zusammen hatte der Jubilar das erste private Lagerhaus in Hunderdorf eröffnet, das heute von der Familie seiner Tochter weitergeführt wird.
Jetzt, wo das Alter die Arbeit nicht mehr so erlaubt, und mehr Zeit für den „Hoagarten“ ist, sucht er gerne Gesellschaft, und mancher verweilt bei ihm zu einem Plausch. Dabei muß man sich aber schon in acht nehmen, denn trotz seiner 80 Jahre weiß der Jubilar noch manchen guten Trumpf auszuspielen, wenn ihm einer quer kommt. Es geht daher manchmal ganz lustig zu, wenn er im Kreise seiner alten Bekannten bei einer Halben sitzt, und dabei keiner dem anderen im „Dablecken“ nachsteht. Den guten Wünschen zu seinem Jubiläum schließt sich auch die Heimatzeitung an.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.12.1963


Besinnliche Adventfeier bei den Sängern
Hunderdorf.
Bei keiner Veranstaltung im Laufe des Jahres ist die Schar der aktiven und passiven Sängerfreunde so stark vertreten, wie bei der Weihnachtsfeier. In all den Jahren seit dem Bestehen des Gesangvereins hat man im Mitgliederkreis und der Vorstandschaft immer wieder großen Wert auf diese weihnachtliche Feier gelegt und sich um eine besinnliche Gestaltung bemüht. Auch heuer hatten sich die Vorbereitungen wieder gelohnt; denn voll besetzt war der kleine Saal des Gasthauses Sandbiller, als Vorstand Lang am Donnerstagabend die Begrüßungsworte sprach.
Unter der Leitung von Rektor Hösl begann der gemischte Chor das Programm mit den Liedern „Sei und mit Jubelschalle“ und „Schweigt ihr ernsten Glocken, schweiget“. Aus dem Weihnachtsoratorium von Bach trug H. Kellner „Brich an, o schönes Morgenlicht“ vor. Anschließend zeigte H. Hösl die Stehbildreihe „Heilige Zeit – Advent“ und brachte damit den Zuschauern wieder manch vergessenen Adventsbrauch in Erinnerung. Die Bilder mahnten an die eigentliche Bedeutung der vorweihnachtlichen Zeit, stellten Besinnung und Vorfreude in den Mittelpunkt des Familienlebens und gaben aus religiöser Sicht die Bedeutung des Advents kund.
Eine Kindergruppe trug unter Leitung von Frau Merklein die „Herbergssuche“ vor. Das Spiel fang viel Anklang bei den Zuschauern. Frau Kohlbeck las von K. H. Waggerl „wie das Christkindlein lächeln mußte“ vor, und Herr Kellner wartete mit „Christkind“ von P. Cornelius auf.
In seiner Weihnachtsansprache wies Vorstand Lang darauf hin, daß es immer wieder eine Freude sei, wenn sich die große Familie der Sänger zu dieser Feier so zahlreich einfindet. Allzu stark nehme die Geschäftigkeit und Hetze der Zeit den Menschen gefangen und mache am wenigsten vor ihm halt. Das Fest habe dadurch viel an Innigkeit verloren, und nicht einmal der Dank sei zu spüren, daß wir heute frei, ohne materielle Sorgen und in Frieden Weihnachten begehen können. Im Lichterschein des Weihnachtsbaumes sang man dann gemeinsam die Weihnachtslieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.12.1963


Neuerbaute „Friedenskirche“ in Hunderdorf eingeweiht
Oberkirchenrat Koller nahm am Samstagnachmittag die Weihe der neue „Friedenskirche“ in Hunderdorf vor – Damit erhielt neben Bogen und Mitterfels als 3. Evangelische Gemeinde Hunderdorf ihr eigenes Gotteshaus – Die kath. Pfarrgemeinde Hunderdorf stiftete das Altarkreuz
Hunderdorf.
Zu einem großen Festtag gestaltete sich am Samstag die Weihe der neuen „Friedenskirche“ für die evangelische Gemeinde, konnte sie sich dorch erstmals in ihrem eigenen Gotteshaus versammeln. Ein langgehegter Wunsch ging damit für sie in Erfüllung und wurde zu einem Weihnachtsgeschenk. Am Portal der Kirche wurden unter dem Geläut der neuen Kirchenglocken und der Glocken vom Turm der kath. Kirche die Ehrengäste erwartet und durch Architekt Lichtblau der Schlüssel an Oberkirchenrat Koller gegeben und an Pfarrer Sommer weitergereicht. Trotz der geringen Ausmaße wirkt die Kirche dank der weißen Wandflächen, den hoch angesetzten Fenstern und dem bis zur Turmspitze innen hochgezogenen, in hellem Holz gehaltenen Dachraum überraschend geräumig. Fast Streng in seiner Linienführung wirken Altartisch und Predigtpult und lediglich Taufbecken und Bronzekreuz treten als geschmackvolle künstlerische Arbeiten stärker hervor. Daß Architekt Lichtblau es verstand, die fast spärliche Innenausstattung so in Grenzen zu halten und doch in allen Dingen eine Harmonie und gute architektonische Linienführung zu zeigen, gibt dieser relativ kleinen Kirche eine überzeugend sakrale Wirkung und zugleich wohltuende Ruhe. Es bedurfte nicht der Worte, um mit einfachen Empfinden und natürlichem Gefühl zu erkennen, daß hier im Kleinen etwas Großes geschaffen wurde.
Mit den Worten: „Gottes Segen und Gnade mögen ruhen auf allen, die sich hie rim Namen des Herrn versammeln“, begann Oberkirchenrat Koller die eindrucksvolle Weihehandlung. Eine besonders festliche Umrahmung erfuhr die Weihe durch den evang. Chor unter Leitung von Herrn Danninger sowie durch den Posaunenchor aus Bogen, den Herr Ueberschär dirigierte. Dekan Meiser as aus dem Lukas-Evangelium die Begegnung des Herrn mit Zachäus: „Heute ist diesem Hause Heil wiederfahren“.
Festpredigt
In seiner Festpredigt stellte OK Koller die Frage nach dem Sinn einer Friedenskirche. Sie ist, so führte er zunächst aus, ein steingewordenes Dankgebet dafür, daß wir in Frieden leben dürfen. Das Dankgebet darf in dieser Kirche daher auch nicht verstummen. Dazu kommt aber auch ein Bittgebet für den Frieden und das Luther-Wort „Von allen zeitlichen Gütern ist der Friede das größte“ ist eine ernste und ständige Mahnung, um ihn zu bitten. Wir müssen Gott das Versprechen geben, so weit es an uns liegt den Frieden zu erhalten. Das beginnt in der Familie und der Kirchengemeinde und es darf uns nicht entmutigen, wenn wir nicht die Großen der Welt beeinflussen können; denn gerade große Dinge beginnen manchmal im Kleinen. So soll denn diese kleine Gemeinde eine Friedenszelle werden. Der Wunsch vieler Gemeindemitglieder, die neue Kirche Friedenskirche zu benennen, hat seinen Ursprung im Gedenken an die Kirche gleichen Namens in Schlesien. Es soll aber nicht etwa nur ein Stück alte Heimat hierher verpflanzt werden, es soll hier vor allem das gleiche Evangelium gehört werden: das Evangelium des Friedens. Oberkirchenrat Koller verglich das Evangelium mit einem geschliffenen Diamanten. Wie unter den verschiedenen Blickwinkeln die Facetten in Licht erglänzen, so kann man auch durch das Wort Gottes sein Reich sehen von der Versöhnung her, von der Gnade, von der Vergebung. Der Menschen Schuld am Tod des Gottessohnes würde Rache, Gerechtigkeit und Vernichtung verlangen und trotzdem hat Christus selber für uns Schonung in seiner Todesstunde vom Vater erfleht. Sein Blut- und Sühneopfer am Kreuz fordert von uns das Bemühen um den Frieden Gottes, der hier in der Kirche gegeben wird, erwartet ein gläubiges Volk. Der Gleichgültige fühlt keinen Unfrieden und sucht keinen Frieden. „Gott schenke daher dieser Kirche, daß der Friede Gottes verkündet und immer wieder aufs neue angenommen werde. Der Jüngste Tag wird zeigen, ob sie diesen Namen zurecht erhalten hat.“
Weltliche Feier
Im Gasthaus Sandbiller versammelten sich anschließend Kirchenvorstand, Ehrengäste und die evangelische Gemeinde zur weltlichen Feier. Pfarrer Sommer begrüßte die Ehrengäste. Sein besonderer Gruß galt Oberkirchenrat Koller, der dem Bau seine große Unterstützung gewährt hat, Herrn Dekan Meiser, Oberregierungsdirektor Dr. Heigl, Landrat hafner, Mdl Rainer, Bürgermeister Rainer, den Vertretern der Schule, dem Geschäftsführer des CSU-Bezirksverbandes, Herrn Steinmann, besonders Herrn Pfarrer Ruß und Kooperator Vos von der kath. Pfarrei, die eine so gute Atmosphäre zwischen den beiden Religionsgemeinschaften geschaffen haben. Ein kurzes Gedenken widmete Pfarrer Sommer Herrn Gafert, der jahrelang die kleine evang. Gemeinde in Hunderdorf so gut zusammengehakten hat. Sein Dank galt den Baufirmen, Architekt Lichtblau, den staatlichen Behörden und der Gemeinde, die in so vorbildlicher Zusammenarbeit dem Bau der Kirche in unwahrscheinlich kurzer Zeit ermöglichten.
Gratulanten
Den Reigen der Gratulanten eröffnete Landrat Hafner. Er überbrachte die Glückwünsche des Landkreises zu diesem Festtag und bezeichnete die Kirche als Eckpfeiler in der Ordnung des Staates. Kirche und Staat arbeiten zusammen zum Wohle und Heile der Menschheit. Im Namen des Kreistages überreichte er an Pfarrer Sommer einen Scheck in Höhe von 1 000 DM.
O.-Regierungsdirektor Dr. Heigl überbrachte die Grüße des Regierungspräsidenten Riederer. Wer den Frieden mit Gott findet, wird diesen Frieden aber auch hinaustragen in alle Lebensbereiche unseres Daseins, in das Zusammenleben der christlichen Bekenntnisse, in den Gemeinden und im Staat.
Abgeordneter Rainer bezeichnete Pfarrer Sommer als den „Kirchenbauer des Landkreises“, hat er doch nun schon während der relativ kurzen Zeit seines Wirkens drei Kirchen im Landkreis errichtet. Er versicherte, daß der Spende des Landrates noch eine weitere folgen würde. Sein politisches Bestreben gehe dahin, den Kirchen und Religionen die Freiheit zu sichern und ihre Rechte zu berücksichtigen. Denken wir aber auch daran, ein Leben zu führen, das den Frieden wert ist. Allzu häufig wird die Unzufriedenheit gezeigt und vergessen, daß schon viel erreicht wurde.
Pfarrer Ruß gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß nun auch die evang. Brüder und Schwestern ein eigenes Gotteshaus haben. Als Mitgabe habe die kath. Gemeinde das Kreuz gestiftet. Der Gekreuzigte ist die stärkste Verbindung zwischenbeiden Religionsgemeinschaften. Pfarrer Sommer wünschte er Gottes Kraft und Weisheit für seine Gemeinde.
In launige Worte faßte Architekt Lichtblau seinen Dank an alle Mitarbeiter und den Kirchenvorstand. Für ihn habe es eine Freude bedeutet, diese Kirche zu planen und die Arbeiten seien in unwahrscheinlicher Zeit ausgeführt worden.
Im Namen der evang. Kirchengemeinde Hunderdorf sprach H. Höhn den Dank an alle aus, die diese Kirche mitgebaut haben.
OK Koller dankte den Katholiken, die in ihren Kirchen den evang. Gemeinden Aufnahme gewährt haben, besonders dem verstorbenen Erzbischof Buchberger. Für ihn ist der Bau dieser Kirche mit der Verwirklichung einer Vision, die für ihn darin bestand, daß gerade in der Diaspora kleinere und größere Gotteshäuser für die evang. Gemeinde geschaffen werden können.
Der Posaunenchor bildete mit Weihnachtsliedern einen schönen Abschluß dieses Festtages.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.12.1963


Aus dem Polizeibericht
Bogen.
Ein Elektromotor, der in der Heizungshalle des Noltewerkes in Hunderdorf abgestellt war, wurde gestohlen. Wert ca. 150 DM. Die Landpolizeistation Bogenbittet um Hinweise. …
Quelle: Bogener Zeitung, 24.12.1963


Lehrkräfte waren Gäste der Schülerinnen
Hunderdorf.
Die Hauswirtschaftsklasse der hiesigen Volksschuloberstufe bereitete am Schuljahresende den Lehrkräften eine nette Weihnachtsfeier. Als Klassenlehrer gab H. Häusler seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Mädchen zu dieser Weihnachtsfeier, die sie unter der Leitung der Hauswirtschaftslehrerin Frl. Beck gestalteten, aus eigenem Wunsch die Lehrkräfte der Schule eingeladen hätten. Gerade an den Mädchen, die nun bald die Schule verlassen und in wenigen Jahren vielleicht selbst Hausfrauen sind, liege es, in den Familien kleine Feiern und Feste zu gestalten und damit auch das Brauchtum der Advents- und Weihnachtszeiten erhalten und zu pflegen. Der festlich gedeckte Weihnachtstisch, die selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen und der alkoholfreie Punsch mundete allen. Mit Gedichten, Weihnachtslesungen, Liedern und Darbietungen einer kleinen Melodica-Gruppe wußten die Mädchen eine festloche Stimmung zu bringen. Schulleiter Müller aus Au bezeichnete die Feier als die schönste, die er in diesem Jahre miterlebt habe.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.12.1963


Kempters Pastoralmesse
Hunderdorf.
Nach dem Wunsch des Pfarrherrn soll der Kirchenchor den Besuchern der Mitternachtsmette und des Festgottesdienstes am ersten Weihnachtsfeiertag eine besondere Freude durch die Aufführung einer entsprechenden Festmesse bereiten. Die Wahl fiel auf die berühmte „Pastoralmesse in G-Dur“ von Kempter. Unter Leitung des Herrn Walter Lang wird diese Messe für Chor und Orchester aufgeführt, wobei es ein Novum für den Hunderdorfer Kirchenchor ist, daß er von einem verstärkten Orchester begleitet wird. Die Einstudierung der Festmesse erfolgte durch Herrn Rektor Hösl.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.12.1963


An vier Sonntagen vier Kirchen geweiht
Bogen zählt bereits drei evangelische Gotteshäuser – Vier Gemeinden in Niederbayern erhielten im Advent eine eigene Kirche
Hunderdorf.
Dekan Meiser stellte bei der Einweihung der neuen evangelischen Kirche in Hunderdorf fest, daß an allen vier

Die Schlüsselübergabe durch Architekt Lichtblau an Oberkrichenrat Koller.
Oberkirchenrat Koller reicht den Schlüssel weiter an Pfarrer Sommer, der im Landkreis Bogen schon drei Kirchen baute.
Ein Blick auf den kleinen Altar.

Sonntagen im Advent in der Diaspora Niederbayern eine evangelische Kirche eingeweiht werden konnte. Diese Bauten sind ein lebendiges Zeugnis dafür, wie sich der Christ auf die Zukunft des Herrn vorbereitet.

Der Vorbau mit der Glocke.

Diese Bauten waren aber nur durch die Zusammenhilfe innerhalb der Landeskirche möglich. Wenn der Weihetag der Thomas-Tag ist, so ist die Gestalt des Jüngers und Apostels unserer Zeit nahe. Gar oft kommt heute die Frage, wo man etwas von Gott sehe, von seiner Liebe spüre. Diese Kirche ist ein sichtbares Zeichen der Liebe Gottes.


Selbstmord am Heiligen Abend
Windberg.
Am Hl. Abend beging im Wald Jackelhäusl Josef Bauer infolge seelischer Depressionen Selbstmord.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1963


Platz für ein neues Feuerhaus in Aussicht
Baugesuche an Windberger Straße abgelehnt – Keine Aussicht auf öffentliche Telefonzelle – Defizit bei Bullenhaltung
Hunderdorf.
Am Wochenende trafen sich die Gemeinderatsmitglieder zu ihrer letzten Sitzung des Jahres. Bürgermeister Reiner hatte ein Reihe von wichtigen Punkten auf die Tagesordnung gesetzt, die noch einer Klärung bedurften.
An der Straße nach Windberg wurden Grundstücke gekauft und von den neuen Besitzern Anträge auf Baugenehmigung gestellt. Da hier aber nach dem neuerstellten Flächennutzungsplan ein Bauverbot besteht, mußten diese Anträge abgelehnt werden. Der Gemeinderat war sich klar darüber, daß diese Maßnahme etwas hart erscheinen mag, da im selben Gebiet bereits mehrere Wohnhäuser errichte wurden, aber bei Neuanschlüssen an das Kanalsystem müsse damit gerechnet werden, daß die Abwässer der bisherigen Sammelablage nicht mehr in den Bogenbach geleitet werden dürften, sondern eine neue Kanalleitung mit Bachüber- oder -unterquerung errichtet werden muß. Die Kosten dafür könnten von den Anliegern unmöglich alleine getragen werden und müßten so von der Gemeinde übernommen werden. Abgesehen von dem bestehenden Bauverbot könnten vielleicht in späterer Zeit noch Hoffnung für die Grundstücksbesitzer bestehen, wenn die vorgesehene Kanalisierung von Windberg mit Anschluß an die zu errichtende Hunderdorfer Kläranlage zustande kommt und die Kanalleitung an der Straße nach Windberg entlang verlegt wird. Bis dahin müßten jedoch die Anträge negativ behandelt werden.
Desgleichen mußte auch der Bauantrag Knott abgelehnt werden. Vom Kreisbauamt wurde bei der Begutachtung der Pläne festgestellt, daß bei einem Neubau, wie es der Plan vorsieht, die Übersichtlichkeit an der Straßenabzweigung von Hunderdorf nach Thannanger und Hoch nicht gegeben ist. Die Sichtverbesserung sei gerade dann notwendig, wenn die Straßen nach Thannanger und Hoch ausgebaut werden, was in den kommenden Jahren geplant sei. Grundstücksabtretungen an dieser Abzweigung seien daher unumgänglich, und man müsse hier vor allem beim Bauherrn diese Einsicht erwarten können. Der Gemeinderat schloß sich dem Gutachten des Kreisbauamtes an und stellte den Antrag zurück, bis entsprechende Zusicherungen vom Bauherrn gemacht werden.
Schon seit Jahren bemüht sich eine Gruppe von Gemeinderäten, deren Wortführer vor allem Herr Aumer ist, um die Errichtung einer öffentlichen Telefonzelle in Hunderdorf. Die Gemeinde hat, weil auch die Öffentlichkeit zum Teil diesen Wunsch äußert, einen entsprechenden Antrag an die Oberpostdirektion gerichtet. Leider wurde diesem Antrag nicht stattgegeben, da die Bundespost neben Lieferschwierigkeiten für das Material auch Mangel an Arbeitskräften hat und vor allem noch größere Orte dringender auf Fernsprechzellen warten.
Endlich scheint ein Platz für ein Feuerhaus gefunden zu sein. Herr Wurm hat hinter dem Anwesen Bugl in Apoig ein Platz zur Verfügung gestellt. Die Lage ist günstig, wenn auch der Feuerweiher etwas weit entfernt ist, da sich der Platz zwischen Hunderdorf und Apoig befindet. Nachteilig wirkt sich nur aus, daß zu diesem neuen Platz ein Stück Straße gebaut werden müßte. Die Gemeinde will nun mit dem Grundstücksbesitzer in der Preisfrage klar kommen, und dann könnte schon im kommenden Jahr das alte und feuchte Feuerhaus durch einen Neubau ersetzt werden.
Büchereileiter Lehrer Häusler wies in einer Anfrage darauf hin, daß bei dem Besuch des Leiters der staatlichen Beratungsstelle für Volksbüchereien die Unterbringung der Bücher und der Raum, in dem die Bücherei untergebracht sind, als vollkommen unbefriedigend bezeichnet wurden. Es wäre wünschenswert, daß hier ein eigener Raum mit Regalen zur Verfügung gestellt wird. Die Volksbücherei könnte in diesem Falle, wie Pfarrer Ruß dazu mitteilte, mit der Pfarrbücherei zusammengelegt werden und so eine breitere Auswahl erzielen und ein größeres Publikum ansprechen. Die Gemeinderäte schlugen dazu mehrere Möglichkeiten vor, und ihre Aufgeschlossenheit in dieser Frage dürfte auch in diesem Punkte im kommenden Jahr zu einem Erfolg führen.
Abschließend machte Gemeindekassier Pollmann darauf aufmerksam, daß die Bullenhaltung in der Gemeinde in diesem Jahr wieder ein Defizit in der Gemeindekasse bringe. Viele Landwirte lassen bei ihren Rindern die künstliche Besamung durchführen und zahlen daher nicht den Anteil für die Bullenhaltung. Die Frage ist nun, ob man weniger Bullen halten oder die säumigen Zahler strenger als bisher ermahnen soll. Nach der öffentlichen Sitzung tagten die Gemeinderäte noch geheim weiter.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1963


Durch ein tragisches Geschick verließ uns am 25. 12. 1963 mein lieber Gatte, guter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Josef Bauer
Hausbesitzer von Hunderdorf
im Alter von 28 Jahren.
Hunderdorf, Jacklhäuser und Windberg,
den 27. 12. 1963
In tiefer Trauer:
Cäcilie Bauer
mit Kindern, Mutter
und Geschwistern
sowie übriger Verwandtschaft
Gottesdienst mit Beerdigung findet am Samstag, 28. 12. 1963, vormittags 9 Uhr, vom Leichenhaus aus in Windberg statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1963


D A N K S A G U N G
Allen, die meine leibe Gattin auf ihrem letzten Weg begleitet haben und allen, die mir durch Wort und Schrift sowie Kranzspenden ihre Anteilnahme bekundeten, danke ich aufrichtig.
Hunderdorf, den 27. Dezember 1963
Wenzel Ritschel
Quelle: Bogener Zeitung, 27.12.1963


Jahresabschluß in der Friedenskirche
Hunderdorf.
Wie das evangelisch-lutherische Pfarramt Bogen mitteilt, findet der Jahresabschlußgottesdienst in der Friedenskirche in Hunderdorf am Dienstag, den 31. Dezember, nachmittags, 16 Uhr statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.12.1963


Das Alleinsein erträglicher machen
Weihnachtsfeier für die ältesten Windberger – Die Rotkreuzgruppe bereitete den Alten ein paar frohe Stunden
Windberg.
Die Freude, die man anderen bereitet, erlebt man selber doppelt. Dies konnten besonders die Helfer der Windberger Rotkreuzgruppe erfahren, als sie die ältesten Gemeindebürger zu einer schönen weihnachtlichen Feier ins Gasthaus Wagner einluden.
Oberlehrer Kornel Klar, der unermüdliche Leiter der Gruppe, begrüßte die Gäste. Ältester Gast war Johann Haimerl von Gottesberg, der mit seinen 95 Jahren ältester Gemeindebürger ist und es sich nicht hat nehmen lassen, auch heuer wieder der Einladung zu folgen. Das mit großer Sorgfalt und Liebe vorbereitete Programm ließ die Alten spüren, daß sie von den Jüngeren noch keineswegs vergessen sind. Für das leibliche Wohl sorgten die Mitglieder des Jugendrotkreuzes, die immer wieder Kaffee und Gebäck brachten. Einen schönen Beitrag zum Gelingen der Feier leistete die Hausmusikgruppe, deren meist noch sehr junge Musiker unter Leitung von Oberlehrer Klar schon recht gekonnt durch Einzeldarbietungen und als Begleiter der gemeinsam gesungenen Lieder erfreuten.
Besonders freudig wurde die Ankündigung aufgenommen, daß ein kleiner Farblichtbildervortrag über Windberg und die nähere Umgebung sich anschließe, denn Oberlehrer Klar hat sich bereits in vielen Vorträgen als Schöpfer schöner Bilder gezeigt. Im Laufe des Nachmittags kamen H. Pfarrer Pater Ephraim und Kreisgeschäftsführer Nowak vom BRK, die freudig begrüßt wurden. Bürgermeister Kittenhofer machte sich zum Sprecher der Alten und dankte Oberlehrer Klar und seinen Mitarbeitern für den schönen Nachmittag, den sie erleben durften. Der schönste Dank für die Mühe und Arbeit der Vorbereitung waren die glücklichen Gesichter der Geehrten, denen Herr Klar noch eine große Weihnachtstüte beim Abschied überreichte.
Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der alle selbst aus den entlegensten Einöden geholt worden waren, brachten die jungen Rotkreuzmitglieder mit ihren Fahrzeugen die Gäste wieder wohlbehalten nach Hause.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.12.1963


Gott, der Herr, hat unseren lieben Vater, Großvater, Urgroßvater und Bruder
Herrn Jakob Hirtreiter
Austragslandwirt in Lintach
im Alter von 89 ½ Jahren zu sich abgerufen.
Hunderdorf, Augsburg, Gau-Algesheim, Gera/Thüringen, Furth/Wald, Windberg, Stetten b. Straßkirchen, den 28. Dezember 1963.
In tiefer Trauer:
Jakob und  Rupert Hirtreiter, Söhne
Fanny Hellmeister
Käthe Dorn
Amalie Reiner,
Töchter
Lina Liebhard
Franziska Aigner
Maria Amann,
 Schwestern mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst und Beerdigung am Dienstag, den 31. Dezember 1963, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.12.1963


Anmeldung zum Erste-Hilfe-Kurs
Windberg.
Im Januar 1964 beginnt in Windberg wieder ein Kurs in Erster Hilfe. Interessenten können sich bei Bürgermeister Kittenhofer melden. Im letzten Kurs vor einem Jahr hatten sich über 50 Windberger beteiligt, die unter Anleitung von Oberlehrer Klar lernten, sich und andere vor vermeidbaren Schaden zu schützen. Inzwischen haben auch die Buben der oberen Volksschulklassen das richtige Helfen gelernt. Der kommende Kurs ist kostenlos und verpflichtet nicht zur Mitgliedschaft im BRK.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1963


Josef Bauer beigesetzt
Windberg.
Viele Trauergäste nahmen auf dem Windberger Friedhof Abschied von Josef Bauer aus Hunderdorf, der in der Christnacht auf tragische Weise aus dem Leben geschieden ist. Er stand im 28. Lebensjahr und hinterläßt eine Frau mit zwei kleinen Kindern. H. Pfarrer P. Ephrem übergab den Sarg der geweihten Erde, der Kirchenchor sang am offenen Grab. Die Vertreter einiger Vereine sprachen ein Gedenkwort.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.12.1963

Aus alten Zeitungen und Druckwerken