1964# 07-08

Bundesbahn hilft den Ort zu verschönern
Hunderdorf. Verkehrstechnisch und für die Ortsbebauung unangenehm durchschneidet die Eisenbahnlinie unsere Ortschaft. In unmittelbarer Nachbarschaft mit der Kreisstraße verläuft der Schienenstrang im Ort und schafft dadurch nicht nur große Gefahrenquellen für den Straßenverkehr an beiden Übergängen, sondern birgt auch gefährliche Momente dadurch, daß die Bahnlinie direkt an Wohngebieten vorbeiführt. Diese Entwicklung, die man bei der Planung vor der Jahrhundertwende natürlich nicht absehen konnte, ist heute der Gemeinde wie der Bundesbahn sicher in gleicher Weise unangenehm. Eine großzügige Lösung ist in nächster Zeit nicht zu erwarten, da die Kosten dafür astronomische Ziffern erreichen würden. So muß diese Nachbarschaft wohl bei gegenseitiger Rücksichtnahme und Entgegenkommen weiterhin getragen werden. Man könnte manches zur Verbesserung tun, etwa die Bahnübergänge durch Schranken absichern oder durch eine Blinklichtanlage absichern. In beiden Fällen sind wieder die Baukosten das entscheidende Moment, dürften aber letztlich doch die Gefährdung aufwiegen, die für Menschen und Fahrzeuge hier besteht. Man muß der Bundesbahn jedoch bescheinigen, daß sie in den letzten Jahren durch den Bau des Bahnhofsgebäudes, der Bahnsteige und der Lichtanlage viel getan hat. Der Ausbau der Strecke von Hofdorf nach Hunderdorf, die stark versumpft war, kommt außerdem der Sicherheit zugute. Nun hat man im Ort begonnen, die zwischen Straße und Bahnlinie bestehende Wildnis zu beseitigen und eine ordentliche Böschung zu schaffen. Ein Arbeitszug der DB mit einen Bagger hat die Arbeit in kurzer Zeit geschaffen. Dadurch ist nicht nur eine bessere Entwässerung zustande gekommen, auch das Gesamtbild ist gehoben worden, Zu diesen Arbeiten der DB müßte nun ab Ergänzung der Gehweg vom Ort zur Bahn ausgebaut werden. Besonders notwendig wäre dieser Gehsteig zur Sicherheit der vielen Pendler, die bei den Morgen- und Abendzügen die Straße als Fußgängerweg benützen und sich damit den Gefahren des Durchgangsverkehrs aussetzen müssen. Das Straßenbauamt Deggendorf hat dieses Vorhaben auch bei der Erstellung des Flächennutzungspläne besonders hervorgehoben und einen Zuschuß des Staates in Aussicht gestellt. Vielleicht hilft dieser Zuschuß nun, um das lange schon geplante Projekt zu verwirklichen.
Quelle: Bogener Zeitung 01.07.1964


Radfahrer fuhr Fußgängerin an
Apoig.
Wegen eines Vergehens der fahrlässigen Körperverletzung und einer Übertretung der StVO wurde ein junger Radfahrer zeigt. In Höhe der Gastwirtschaft Sandbiller fuhr er eine Frau aus Windberg am 29. 6. beim Überqueren der Fahrbahn an, wobei die Fußgängerin stürzte und verletzt wurde.
Quelle: Bogener Zeitung 01.07.1964


Nun auch in Windberg eine KJG-Gruppe
Windberg.
Am Sonntag wurden in der Pfarrkirche 16 Jungen aus der Pfarrei in die Jungschar der Kath. Jungmänner-Gemeinschaft aufgenommen. Ihr Führer ist H. H. Expositus Frater Johannes, der die Gruppe vorbildlich betreut. H. P. Ephrem ermahnte die Jungen, getreu dem Jungschargesetz zu leben. Besonders drei Worte legte er ihnen eindringlich ans Herz Liebe zueinander und zu ihren Vorgesetzten und Mitmenschen, Eintracht in der Pfarrgruppe, und Einheit in der ganzen Gemeinschaft. Als Zeichen ihrer Zusammengehörigkeit überreichte der Seelsorger jedem einzelnen Kluft mit Halsschleife, und der ganzen Gruppe zwei Wimpel, die er vorher gesegnet hatte. Als „Patengruppe“ wenn man so sagen will erschien die Jungschar aus der Nachbarpfarrei Hunderdorf, mit ihrem „Falken“ im Wimpel.
Quelle: Bogener Zeitung 01.07.1964 


Bildersuchfahrt auf Benzineseln
Windberg. Ein Großteil der Windberger Fahrzeugbesitzer wagte es, ihr Können beim Fahren auf guten und schlechten Wegen und Straßen mit einer Stoppuhr prüfen zu lassen. Auch einige auswärtige Fahrzeughalter nahmen an der Bildersuchfahrt teil. Um 14 Uhr starteten beim Dorfbrunnen ca. 40 Mopeds, Kräder und Personenwägen. Auf der Fensterbank in der Gastwirtschaft Deschl waren die Preise aufgebaut zur Besichtigung. Jeder Teilnehmer konnte vorher besichtigen, was ihm bei einem guten Abschluß der Suchfahrt als Preis winkte. Am Abend wurden bei einer gemütlichen Zusammenkunft die Preise verteilt. Auf Moped oder Kleinkraftrad holten sich den 1. Preis Josef Weiß, Meidendorf, 2. Preis Siegfried Schuster, Oberbucha, 3. Preis Renate Hilmer, Meidendorf, 4. Preis Xaver Förg, Ried. Die Preisträger für die PKW-Besitzer waren: 1. Preis Josef Schießl, Steinburg, 2. Preis Willi Huber, Irenzfelden, 3. Preis Heinrich Hartmannsgruber, Windberg, 4. Preis Franz Solcher, Steinburg.
Quelle: Bogener Zeitung 01.07.1964 


Neun Fahrten- und fünf Leistungsschwimmer
Nach dem Trockenschwimmkurs ging’s ins Wasser – Erfolgreiche Zusammenarbeit der Wasserwacht und Schule
Hunderdorf. Der Trockenschwimmkurs, der vor einiger Zeit an der hiesigen Volksschule unter Leitung des Vorsitzenden der Wasserwacht Bogen, Polizeimeister Janker, durchgeführt wurde, hat nun seine ersten Erfolge gezeigt. In den letzten Tagen verwendete die Oberstufe die restlichen Wandertage zu Besuchen im Bogener Stadtbad, wo die Schüler im nassen Element nun ihre erlernten Schwimmübungen anwenden konnten. Freilich gab es auch hier zuerst wieder den berühmten Unterschied in Theorie und Praxis, doch bald gingen die meisten Kinder mit wahrem Feuereifer an die Sache.
Die Wasserwacht hatte Schwimmgürtel zur Verfügung gestellt, und bald zappelten die Schwimmschüler, zunächst noch an einem Haken von Polizeimeister Janker, Bademeister Peikert oder den Lehrkräften gehalten, eifrig im Wasser. Wer den Mut nicht sinken und sich von einem tüchtigen Schluck Wasser nicht irritieren ließ, merkte bald den Fortschritt. So wies denn auch die dreitägige „Wasserkur“ einen recht guten Erfolg auf, als die Schwimmprüfungen abgenommen wurden.
Allein von der 8. Klasse haben 14 Schülerinnen und Schüler das Freischwimmerzeugnis erhalten, für das 15 Minuten Schwimmen Voraussetzung sind. Neun Kinder sind im Besitz des Fahrtenschwimmerzeugnisses, zu dem ein Aufenthalt von einer halben Stunde im Wasser notwendig ist, und schließlich erwarben fünf das Leistungsschwimmerzeugnis.
Natürlich konnte ein Großteil dieser Schüler schon schwimmen, aber auch ehemalige Nichtschwimmer haben sich schon als Freischwimmer bewährt. Dabei hat sich die Zahl der Schwimmer in der Klasse von 43 auf 67 Prozent erhöht, und sicher werden noch im Laufe des Sommers weitere Schwimmer hinzukommen. Es müßte erreicht werden, daß alle Kinder, die die Schule verlassen, schwimmen können. Das wird sich annährend aber nur an Orten durchführen lassen, die selber ein Bad haben.
Vielleicht aber kann diese Freude am Schwimmen und der Erfolg auch dazu beitragen, daß die Pläne einiger Gemeinderäte, auch für Hunderdorf ein Freibad zu schaffen, schneller verwirklicht werden. Ein Lehrschwimmbecken an der Schule wäre schon ein großer Vorteil.
Quelle: Bogener Zeitung 01.07.1964 


90 Jahre, ein gottbegnadetes Alter
Windberg. Heute, Mittwoch, kann Frau Magdalena Amann von Windberg ihren 90. Geburtstag leiern. Die Jubilarin erfreut sich noch bester Gesundheit und verrichtet trotz ihres hohen Alters noch Hausarbeiten. Die Jubilarin stammt aus einer kinderreichen Bauersfamilie in Hof bei Windberg. Im Jahre 1897 verehelichte sie sich mit Johann Amann von Windberg. Der Tod riß ihr im Jahre 1942 den Gatten von der Seite. Am Freitag wurde der Schwiegersohn Johann Hartmannsgruber zu Grabe getragen. Das Leben der Jubilarin war Arbeit und Sorge. Zwei Töchter mit Kindern und Enkelkindern können Mutter, Groß- und Urgroßmutter zu diesem seltenen und hohen Feste die besten Glückwünsche entbieten. Die Altersjubilarin ist die zweitälteste Bürgerin der Gemeinde Windberg und Bürgermeister Kittenhofer überbringt im Namen der Gemeinde die besten Glück- und Segenswünsche, verbunden mit einem kleinen Geschenk.
Quelle: Bogener Zeitung 01.07.1964 


Am Dienstag ist Firmung
Hunderdorf.
Am Dienstag werden 240 Firmlinge aus den Pfarreien Hunderdorf, Windberg und Neukirchen in der renovierten Pfarrkirche von Hunderdorf durch Se. Exz. Weihbischof Hiltl gefirmt. Bereits für Sonntag werden die Firmlinge mit ihren Eltern zum gemeinsamen Empfang der Hl. Kommunion eingeladen, Die Erwachsenen haben Gelegenheit, bei dieser Messe das Taufgelöbnis zu erneuern. Am Dienstag wird der H. H. Bischof gegen 8 Uhr in Hunderdorf erwartet. Ein öffentlicher Empfang ist nicht vorgesehen. Gegen 8.45 Uhr ist Einzug in die Kirche und anschließend Firmung. Die Besucher des Firmgottesdienstes werden gebeten, den Firmlingen und Firmpaten die vorderen Plätze zu überlassen.
Quelle: Bogener Zeitung 04.07.1964 


Lichtbilderabend beim Trachtenverein
Hunderdorf
. Heute, Samstag, werden auf einer Versammlung des Trachtenvereins im Vereinslokal Georg Baier Lichtbilder vom letzten Ausflug des Trachtenvereins gezeigt. Gleichzeitig gibt die Vorstandschaft bekannt, daß zur Fahrt zum österreichischen Landestrachtenfest 8 und 9. ‚Juni in Innsbruck noch Plätze: frei sind, Die Fahrt kostet 20 DM. Alle Vereinsmitglieder und Interessenten, die sich an dieser Fahrt beteiligen wollen, können heute abend während der Versammlung ihre Meldung abgeben.
Quelle: Bogener Zeitung 04.07.1964 


Fest des Kostbaren Blutes Christi
Windberg.
Am Sonntag wird in Heilig Kreuz das Fest des Kostbaren Blutes Christi gefeiert. Von 9 Uhr ab ist in der Wallfahrtskirche Beichtgelegenheit und um 9,30 Uhr eine hl. Messe, Nachmittags findet um 2 Uhr eine Andacht zum heiligsten Herzen Jesu statt.
Quelle: Bogener Zeitung 04.07.1964 


Jahresfest des Kriegervereins
Winbderg.
Am kommenden Sonntag findet das Jahresfest des Krieger- und Veteranenvereins Windberg statt. Treffpunkt aller Kameraden im Vereinslokal Peter Hilmer in Irenzfelden. Um 8.30 Uhr Aufstellung zum Kirchenzug. Die sogenannte „feldmesse“ wird um 9 Uhr in der Pfarrkirche zelebriert.
Quelle: Bogener Zeitung, 04.07.1964 


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen
Aufstellung der vom 8. bis 12. 6. 1964 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden:
… Förg Xaver, Ried, Gde. Windberg, Bau einer Garage …
Quelle: Bogener Zeitung, 07.07.1964 


Vom Standesamt Bogen
Bogen. Die Statistik des Standesamtes Bogen vom Juni enthält 18 Geburten, eine Trauung und zehn Todesfälle.  G e b u r t e n: … Egon Josef Höcherl, Grub (Gde. Gaishausen); Claudia Theresia Nächster, Windberg; Brigitte Franziska Mayer, Windberg … Franz Josef Hafner, Netzstuhl (Gde. Windberg); Josef Poiger, Hunderdorf … Ulrike Maria Klar, Hunderdorf … Klaus-Dieter Lange, Hunderdorf, Siedlung …
Quelle: Bogener Zeitung, 08.07.1964


Windberg steht vor hohen Festtagen
Am Samstag Doppelpriesterweihe. am Sonntag Primiz – Bischof Dr. Rudolf Graber kommt nach Windberg
Windberg. Am Samstag werden die beiden Diakone H. Frater Johannes Sinot und H. Frater Laurentius Flamman in der Pfarrkirche die Priesterweihe empfangen. Der Festgottesdienst beginnt um 8 Uhr. Bischof Dr. Rudolf Graber, der 1926 selbst einer Kloster­kirche geweiht wurde, wird dir Priesterweihe am Hochfest des Ordensstifters St. Norbert spenden.
H. Pater Laurentius (Wilhelm) Flamman, dessen Eltern in Rotterdam, Avenue Concordia Nr. 71a, leben, wird am 26. Juli in der St. Lambertuskirche, Hoflaan, in Rotterdam seine Heimatprimiz feiern, zusammen mit der Pfarrei, der Familie und den Freunden. P. Johannes P. Sinot stammt aus Groningen. Beide gehören dem Konvent der Prämonstratenserabtei Windberg an.
Die letzte Priesterweihe in Windberg spendete am 10. August 1958 Erzbischof Dr. Michael Buchberger, als er H. P. Bonifaz Schüttken zum Priester salbte.
Besonders festlich wird am Sonntag auch die Primiz der beiden Neupriester sein. Eifrig wird
Hochwürdigen Patres Laurentius und Johann, das Fest ihres ersten hl. Meßopfers schön und würdig zu gestalten. Die Häuser legen festlichen Schmuck an und auch die Straßen werden reich geziert. Es wird ein großer Tag für die Gemeinde werden. Die ersten zwei Messen sind um 6 Uhr und um 7.30 Uhr. Um 9 Uhr werden dann die Neupriester ihr erstes hl. Meßopfer feiern. Nach dem Gottesdienst wird allen Gläubigen der feierliche Primizsegen gespendet.
Alle Gläubigen werden gebeten, die Plätze einzunehmen, die ihnen angewiesen werden, um die Ordnung aufrechtzuerhalten, denn es ist selbstverständlich und wohl auch jedem einleuchtend, daß die Angehörigen der beiden Neupriester Plätze reserviert werden müssen. Für das Kloster und die Pfarre sowie für den Landkreis Bogen ist diese Priesterweihe im Heimatkloster ein besonderes Fest. Der Gemeinderat, die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, des Kriegervereins, des Burschenvereins, des Bauernhilfsvereins und des Trachtenvereins Windberg sind gebeten, an der Primizfeier um 9 Uhr in der Pfarrkirche in Windberg mit ihren Fahnen teilzunehmen.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.07.1964


Wer fährt mit nach Bayrischzell?
Hunderdorf.
Am kommenden Sonntag führt die Rotkreuzgemeinschaft Hunderdorf einen Tagesauflug ins Oberbayerische  durch. Reiseziel ist Bayrischzell. Da noch einige Plätze frei sind, können auch Nichtmitglieder mitfahren. Anmeldungen nimmt Frau M. Hofmann entgegen.


Kein Leben ohne Christus
Fest des Kostbaren Blutes
Windberg.
Am Samstag wurde in der Wallfahrtskirche in Heilig Kreuz das Fest des Kostbaren Blutes Christi begangen. H. Pater Norbert zelebrierte um 9.15 Uhr die hl. Messe, und viele Gläubige feierten die Messe mit. Der Prediger schilderte in eindrucksvollen Worten, daß wir ohne Christus mit unserem Leben nicht zurechtkommen. Christus will und soll darum der Mittelpunkt unseres Erdendaseins werden. Die Jugend sei heute durch die verschiedenartigsten Einflüsse der Umwelt, wie Film, Illustrierte und Schundliteratur, besonders gefährdet, vom Glauben abzuweichen oder gar abzufallen. – Auch um 14 Uhr kamen viele Gläubige zur Sühneandacht zum Heiligsten Herzen Jesu. Nach der Andacht wurde der Kreuzpartikel den Gläubigen zur Verehrung gereicht.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.07.1964 


Jahresfest des Krieger- und Veteranenvereins
Windberg.
Am Sonntag beging der Krieger- und Veteranenverein sein Jahresfest. H. P. Bonifatius zelebrierte einen sogenannte „Feldmesse“ in der Pfarrkirche zu Windberg. H. Pfarrer P. Ephrem erläuterte in seiner eindrucksvollen Predigt das Gleichnis vom Guten und schlechten Baum. Er ermahnte die Gläubigen, möglichst oft zu den Sakramenten zu gehen, um so ein „guter“ Baum zu werden und gute Früchte tragen zu können.  Nach dem Gottesdienst ehrten die Mitglieder des Vereins ihre gefallenen oder vermißten Kameraden am renovierten Kriegerdenkmal. Der weltliche Teil des Jahrestages rollte im Vereinslokal Peter Hilmer in Irensfelden ab.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.07.1964 


Windberg. (Gesellenprüfung abgelegt) Die Gesellenprüfung für das Maurerhandwerk haben beim Prüfungsausschuß der Handwerkskammer Passau in Straubing mit Erfolg abgelegt: Siegfried Schuster von Oberbucha und Michael Decker von Wolfessen. Siegfried Schuster lernte bei der Fa, Hans Schuhbauer in Bogen, Lehrherr von Michael Decker war Maurermeister Feldmeier von Meidendorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.07.1964


Renovierte Pfarrkirche – Rahmen für Firmung
Se. Exz. Weihbischof Hiltl spendete 235 Firmlingen das Sakrament — Renovierte Kirche fand Zustimmung und Lob des hohen Besuches
Hunderdorf.
Es war der ausdrückliche Wunsch Se. Exzellenz bei seiner Ankunft am Morgen des Firmtages in Hunderdorf keinen großen Empfang vorzubereiten. Einen ungewollten Aus-gleich aber dafür bot der schöne Sommermorgen selbst und das festlich geschmückte Pfarrhaus, das nach seiner Restaurierung nun einen sehr guten Eindruck macht, entbot dem hohen Besuch den Willkommensgruß. Nach einem kurzen Aufenthalt im Pfarrhof erwarteten die Mitglieder der Kirchenverwaltung und die Bürgermeister der drei Gemeinden der Pfarrei den Bischof, um ihn zu begrüßen. Sodann bewegte sich der Zug der Ministranten und der geistlichen Würdenträger zur Kirche, und auf dem Weg erwarteten ihn die Schulkinder, um den Segen zu empfangen. In der Kirche richtete Pfarrer Ruß herzliche Worte an den hohen Gast und überbrachte die Grüße der Pfarrei. Besonders erfreut war er darüber, daß er bis zu diesem hohen Festtag der Gemeinde die Renovierung der Kirche wenigstens im ersten Teil abschließen konnte. Se Exzellenz sprach er die besonderen Glückwünsche zum 50jährigen Priesterjubiläum aus und zu seiner Ernennung zum Päpstlichen Thronassistenten. Nach der Eucharistiefeier, die durch die von Fr. Kohlbeck einstudierte Passauer Hl.-Geist-Messe besonders feierlich gestaltet wurde, wandte sich der Bischof an die 235 Firmlinge aus den Pfarreien Hunderdorf, Neukirchen und Windberg, um ihnen die hohe Bedeutung dieses hl. Sakramentes noch einmal deutlich zu machen. Nach einer kleinen Katechese, in der die Firmlinge Ihren Eifer und ihre Glaubenskenntnisse beweisen konnten, schritten die Firmlinge zum Hochaltar, um dort dar Sakrament der Firmung zu empfangen. Erfreut zeigte sich der hohe Besuch über die schöne und gelungene Renovierung der Pfarrkirche, die besonders den Baustil der Kirche gut hervorhebt. Anerkennende Worte fand er für den neuen Kreuzweg, der zwar modern, aber doch so konservativ gestaltet wurde, daß nicht, wie viele Erzeugnisse der modernen Kunst störend wirkt.
Am Machmittag galt sein Besuch dem Kindergarten und den Gräbern von H. H. Geistl. Rat Kiermaier und Pfarrer Ach in Windberg.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.07.1964


Ministrantentag für das Dekanat Bogenberg
Hunderdorf.
Für den 1. Ferientag, den 23. Juli, sind alle Ministranten des Dekanates Bogenberg zu einem festlichen Treffen nach Hunderdorf eingeladen. H. Pfr. Groß, Elisabethszell, der sich mit den beiden Seelsorgern vin Hunderdorf um die Gestaltung angenommen hat, stellte folgendes Programm zusammen: 8.45 Uhr ziehen alle in Ministrantenkleidung vom Schulhaus zur Kirche zu einem feierlichen Gottesdienst, den H. Domkapitular Lehner aus Regensburg zelebrieren wird. Nachher werden die Ministranten auf ihr liturgisches Wissen hin geprüft im „Quiz für Ministranten“. Nach dieser schriftlichen Vorentscheidung werden nachmittags die 10 Besten ihr Können mündlich unter beweis stellen. Mittagsessen gibt es bei Sandbiller. Der Nachmittag gehört der lustigen Unterhaltung mit „Meisterzauberer“ Troidl aus Hunderdorf. Eine feierliche Schulußandacht wird diesen Tag beschließen.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.07.1964


Ausflug der Feuerwehr
Hunderdorf.
Am Sonntag, 19. Juli, unternimmt die FFW Hunderdorf ihren Jahresausflug. Diesmal geht die Omnibusreise in die Fränkische Schweiz. Über Cham, Schwandorf, Amberg und Sulzbach-Rosenberg geht die Reise hinein in die Fränkische Schweiz nach Pottenstein. Dort wird die Tropfsteinhöhle besichtigt und anschließend die Burg von Gößweinstein. Über Ebermannsstadt geht es dann weiter nach Forchheim und Erlangen. Auf dem Rückweg ist ein kurzer Aufenthalt in Nürnberg vorgesehen. Die Anmeldung zur Fahrt muß bis 13. Juli bei Vorstand Härtenberger vorliegen. Der Fahrpreis pro Person beträgt 15 DM, für Mitglieder nur 8 DM. Die Abfahrt erfolgt am 19. Juli bereits um 5 Uhr vor der Gastwirtschaft Georg Baier.
Quelle: Bogener Zeitung, 09.07.1964


Der Trachtenverein probt
Windberg. Am Samstag ist im Gasthaus Amann Vereinsabend mit Plattlerprobe und Volkstanzprobe. Alle Mitglieder sind hierzu eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.07.1964


Bischof besucht renovierte Pfarrkirche
Hunderdorf. Gelegentlich der Priesterweihe in Windberg wird Se. Exz. Bischof Dr. Rudolf Graber von Regensburg der renovierten Pfarrkirche in Hunderdorf einen Besuch abstatten Ab 6 Uhr wird am Samstag in Erwartung des Gastes das Geläut vom Kirchturm erklingen, und ab 18.45 Uhr wird mit dem Festgeläute der Bischof erwartet. Nach dem Einzug in die Kirche, wird nach einer kurzen Begrüßung durch den Pfarrherrn der Bischof sprechen. Der Besuch des Oberhirten in Hunderdorf darf als große Auszeichnung gewertet werden, da der Bischof derzeit besonders in Anspruch genommen ist. Es darf daher angenommen werden, daß sich zur Begrüßung die Pfarrangehörigen sehr zahlreich einfinden. Vor dem Einzug in die Kirche ist die Vorstellung der Mitglieder der Kirchenverwaltung, der Gemeinderäte und der Lehrkräfte. Auf dem Weg zur Kirche wird der Bischof an die Kleinen den Segen erteilen.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.07.1964 


Aus dem Polizeibericht
Bogen.
… Zwei Kraftfahrer hatten sich in der Ortsdurchfahrt Steinburg beim Begegnungsverkehr falsch verhalten. Ihre Fahrzeuge trugen einen Schaden von ca. 800 Mark davon. Anzeigen wegen Übertretung der StVO wurden erstattet. …
Quelle: Bogener Zeitung, 10.07.1964


Buchberg-Hochbehälter im Rohbau fertig
Mitterfels. Der neue Hochbehälter auf dem Buchberg steht im Rohbau fertig. Er wurde gleich neben dem schon bestehenden errichtet, hat aber ein mehr als doppelt so großes Fassungsvermögen. Genau gesagt, haben 500 cbm Trinkwasserreserve Raum; zusammen mit dem alten Hochbehälter – werden in Zukunft also 700 cbm Wasser in Reserve stehen. Der Aufbau des neuen Wasserbehälters, der aus zwei runden Kammern besteht mit je 9 m Durchmesser, bereitete allerlei Schwierigkeiten. Die Grundstücksfrage mußte in zähen Verhandlungen gelöst werden, eine neue Zufahrt mußte errichtet werden und der Materialtransport auf dem engen Buchberger Weg war nicht ganz einfach. Und es mußten große Mengen an Kies und tonnenweise Zement herangeschafft werden. Besonders zeitraubend waren die Verschalungsarbeiten. Bis zur endgültigen Fertigstellung wird noch einige Zeit vergehen. Es muß noch eine Verbindung geschaffen werden zwischen den beiden Kammern und den anderen Hochbehälter. Außerdem wird noch ein undurchlässiger, hygienischer Anstrich angebracht. Die Arbeitsgruppe der Firma Klug, die die gesamten Anlagen des Wasserzweckverbandes errichten, arbeitet zuverlässig und gewissenhaft.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.07.1964


Alfred Bugl Schulbester im Dreikampf
150 Kinder wetteiferten beim Schulsportfest um die Punkte — Lauf, Weitsprung und Ballweitwurf
Hunderdorf. Einen der Höhepunkte vor dem Ende jedes Schuljahres bildet das Schulsportfest, bei dem die zehn- bis fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler zu einem leichtathletischen Dreikampf antreten (Lauf, Weitsprung und Schlagballweitwurf). Auch diesmal herrschte wieder ein großer Wettkampfeifer und hart wurde um die Punkte in den einzelnen Disziplinen gerungen.

Anna Schlecht, Hofmann Traudi, Gierl Angela, Bugl Alfred und Schäfer Helmut, die alle über 50 Punkte bekamen.

Rund 150 Kinder waren zu den Wettbewerben angetreten. Folgende Schüler konnten eine Siegerurkunde erringen: 10 jährige: Deschl Rosina, Spierhansl Heidi, Häusler Patricia, Grill Angela, Kern Theo, Schlecht Max, Hirtreiter Anton, Zimmer Wolfgang, Hainz Manfred und Lauschner Manfred. 11 jährige: Schröttinger Josef, Baumgartner Manfred, Spierhansl Wer-ner, Bräu Reinhold, Bugl Josef, Meier Johann, Reiner Franz, Schäfer Helmut, Gierl Angela, Gmeinwieser Cäcilie, Grimm Christa, Heinz Eva und Henke Renate. 12jährige: Bergbauer Johann, Fuchs Herbert, Hofmann Gertraud, Schleinkofer Adelheid, Meier Marianne, Hagn Waltraud und Niedermeier Martha.13 jährige: Wanninger Angela, Grill Maria, Hirtreiter Christine, Hagn Josef, Landstorfer Johann, Steinbauer Xaver, Kunze Ewald und Hausdorf Wolfgang. 14 jährige: Obermeier Marianne, Nowak Helene, Schlecht Anna, Spierhansl Christa, Bugl Alfred, Schlecht Josef, Schneider Georg, Schulmeister Otto, Hornberger Paul, Schütz Siegfried, Riepl Karl, Engt Otto und Hirtreiter Karl. 15 jährige: Hagn Hilde und Aumer Xaver. Als Schulbester schnitt Alfred Bugl von der 8. Klasse ab, der insgesamt 56 ½ Punkte erringen konnte und damit die vom Bundespräsidenten gestiftete Urkunde bekommt.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.07.1964 


Am Montag Fatima-Tag
Windberg.
Am kommenden Montag findet in Heilig Kreuz wieder die Fatima-Fier statt, Um 14.30 Uhr ist in der Wallfahrtskapelle eine Andacht zur Gottesmutter mit Predigt. Abends um 19.30 Uhr geht die Prozession von der Pfarrkirche in Windberg weg. Anschließend ist dann im Heilig-Kreuz-Kirchlein eine feierliche Abendmesse.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.07.1964 


Windberg. (Kanzlei geschlossen) Am kommenden Sonntag ist die Gemeindekanzlei geschlossen. Amtstag Dienstag nachmittags.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.07.1964 


Schon von weitem erkennbar: der Hochbehälter
Mitterfels.
Wie bereits berichtet, steht der neue Hochbehälter auf der Buchberger Anhöhe im Rohbau fertig. Die beiden Kammern, von denen jede 250 cbm Wasser fassen wird, kann man von weitem gut erkennen. Sie werden nach vollständiger Fertigstellung mit einem Erdmantel umgeben. Dem Spaziergänger wird sich von diesem künstlichen Hügel einmal ein besonderer Ausblick in Richtung Mitterfels bieten.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.07.1964 


Aufgebot bestellt
Windberg.
Der Landwirt und Hilfsarbeiter Josef Hafner von Meidendorf hat beim Standesamt Windberg mit der Näherin Maria Anna Hartl von Harpfen das Aufgebot bestellt. Die Eheschließung soll am 25. Juli in Windberg stattfinden. Die weltliche Feier wird im Gasthaus Huber in Meidendorf abgehalten werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.07.1964 


Hoher Besuch in der Pfarrei Hunderdorf
Bischof Dr. Graber zum erstenmal in Hunderdorf – Segen und kurze Ansprache
Hunderdorf.
Anläßlich der Priesterweihe in Windberg stattete Se. Exzellenz Bischof Rudolf Graber am Samstagmorgen der Pfarrei Hunderdorf einen Besuch ab. Vom Pfarrhof bis zur Kirche bildeten Männer und Frauen sowie viele Mutter mit ihren Kindern ein Spalier, um den Oberhirten, der das erste Mal die Pfarrei besuchte, zu sehen. Der Bischof spendete ihnen seinen Segen und nahm sich besonders der Kleinen an. Auch der Kindergarten mit den Schwestern Josephine und Adolphine war schon anwesend, während die Schulkinder erst in der Kirche auf den Bischof warteten. Weißgekleidete Mädchen überreichten im Presbyterium Blumen und entboten einen Willkommengruß. Pfarrer Ruß begrüßte namens der Pfarrei den hohen Gast und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß es ihm trotz der vielseitigen Aufgaben möglich war, nach Hunderdorf zu kommen.
Bischof Rudolf Graber dankte für den herzlichen Empfang und verwies auf die Priesterweihe in Windberg, die den Besuch ermöglichte. Zwei Punkte stellte er in den Mittelpunkt seiner kurzen Ansprache: die Priesterweihe, die auch auf die Nachbargemeinde ihre Ausstrahlung haben werde, und die in erfreulicher Weise dem Bedarf an Neupriestern in der Diözese entgegenkomme. Diese Gnade des Priesteramtes bedürfe des Gebetes für alle Priester um Kraft und Stärke für dieses Amt. Zum anderen erinnerte der Oberhirte an den Leitsatz, den er anschließend an den Besuch des Konzils prägte: „Die Erneuerung des christlichen Lebens muß vom Altare ausgehen“. Hier in diesem schön renovierten Gotteshaus mögen sich die Gläubigen immer am Altar einfinden, um gemeinsam die Feier der Eucharistie zu begehen.
Allen Gläubigen wird dieser Besuch des Bischofs, wenn er auch nur kurz war, etwas von der Ausstrahlung und der Würde des Bischofs vermittelt haben, der in der relativ kurzen Zeit. seines Amtes eine starke Bindung mit dem Volke erzielt hat.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.07.1964 


Aus der Welt genommen , in die Welt gesandt
Doppelpriesterweihe im Kloster Windberg – „Das Volk nennt Euch von heute an Pater, Vater“ – „Seid eingedenk, daß auch ihr Laien berufen seid zu einem geistigen Priestertum“
Zahlreiche Gäste aus den Niederlanden
Windberg. (SR) Se. Exz. Bischof Dr. Rudolf Graber salbte am Feste des Ordensstifters St. Norbert in der Prämonstratenserabtei Windberg zu Proestern und berief sie zur Teilnahme am

Das Westportal, nun freigelegt, bot den schönsten Schmuck für das Fest der Abtei Windberg

bischöflichen Amt. Die Freude des Klosters wie der holländischen Abtei Berne ist auch die Freude des Volkes, das sich aus der Umgebung zu dieser Abendmahlfeier zahlreich einfand, und die Freude der Angehörigen und Verwandten aus Holland. Nachdem die beiden neugeweihten Patres H. Laurentius Flamman und H. P. Johannes Sinot in der Abtei Windberg eingetreten sind und sich die Zahl der Windberger Konventualen damit auf 16 erhöht hat, ist dieses Fest zudem ein Anlaß, daß wir dem niederländischem Prämonstratenserkloster Berne öffentlich dafür danken, daß es 1923 den verwahrlosten Konventbau wieder ankaufte und die Brauerei wieder in ein Kloster verwandelte und aus Windberg ein christliches Kulturzentrum machte, das heute schon stark in den ganzen Landkreis Bigen ausstrahlt und die Präsenz der Kirche in der Welt darstellt, die consecratio mundi, die Heiligung der Welt fortsetzt.

Zusammen mit dem Bischof feiern die beiden Neupriester nach ihrer Weihe die Eucharistie

Die Abtei Windberg präsentierte sich zu diesem Fest des Klosters und des Volkes zum ersten Male in ihrem neuen Gesicht. Der Bischof zog mit den beiden Weihekandidaten, diese in der „weißen“ Albe, die stolz in Schärpenform um die linke Schulter geschlagen, das gefaltete Meßgewand über dem linken Arm, von der Jugend und dem Konvent geleitet, unter dem schweren Festgeläute der Glocken zum nunmehr freien schönen Westportal (nachdem der Pfarrerstadel entfernt worden ist), über die zahlreichen Stufen hinauf in den Bergdom der Gottesmutter, um das Fest des Ordensstifters sinnvoll mit dieser Doppelpriesterweihe zu begehen. In den Chorstühlen hatten sich neben dem Konvent und der Schola vor allem die zahlreichen Gäste aus den Niederlanden eingefunden, Angehörige und Freunde der Neupriester.

Als Priester kehren P. Johannes und P. Laurentius aus der Kirche ins Kloster zurück

Nach der Epistel rief H. Administrator P. Collixtus van Veghel die beiden Priesterkandidaten Frater Flamman und Fr. Sinot auf, die nun von ihrem Betschemel an den Altar vortraten, um ihr „Adsum“, „Herr, hier bin ich“, zu sprechen. Nachdem in Groningen und Rotterdam bereits die Weiheproklamation erfolgt war, wurde das Volk befragt, ob sie dieses schweren Amtes auch würdig seien und „die Zustimmung aller eingeholt“. Hierauf schärfte der Bischof ihnen die Pflichten des künftigen Amtes ein, nämlich „zu opfern, zu segnen, zu führen, zu predigen und zu taufen“ (Diese Worte der Belehrung griff dann der hohe Konsekrator in seiner Predigt auf.) Wer Diener seiner Kirche sein wolle, der müsse „festgegründet in der Doppelkraft der Liebe zu Gott und zum Nächsten sein“. Ist die Befragung des Volkes,

Alle anwesenden Priester legen den Weihekandidaten die Hände auf

ein uraltes Zeichen der Gegenwart des Gottesvolkes, der streitenden Kirche, so wird in der Allerheiligenlitanei die triumphierende Kirche angerufen, während die Weihekandidaten zum Zeichen der Demut ausgestreckt auf dem Boden liegen, ähnlich wie die jungen Priester es getan, als sie der Welt entsagten und ihre Profeß ablegten.
Nun folgt die eigentliche Weihe, der Bischof und alle anwesenden Priester legen den beiden Weihekandidaten die Hände aufs Haupt. Dann singt der Bischof die herrliche Weihepräfation, während der er die sakramentale Weiheformel spricht. Dann bekleidet er sie mit dem noch eingerollten Meßgewand, legt ihnen „das Joch des Herrn“, die Stola, kreuzweise über die Brust und salbt ihnen nach dieser „Einkleidung“ beide Hände mit Katechumenöl. Die beiden gesalbten Hände werden mit einem Leinentuch zusammengebunden. In die gefalteten Hände legt der Bischof nun den Kelch und die Patene, Hostie und Wein, und überträgt ihnen die Gewalt, das heilige Opfer

Während er Allerheiligen-Litanei liegen die Weihekandidaten auf dem Boden hingestreckt

darzubringen. Nachdem die beiden Neupriester bei der Opferung dem Bischof eine brennende Kerze als Symbol eines brennenden Herzens – „Flamme bin ich sicherlich“ – und eine im Dienste sich verzehrenden Selbstopfers überreicht haben, feiern sie zusammen mit dem Bischof in jener herrlichen „Konzelebration“ mit ihrer eigentümlichen Feierlichkeit gemeinsam die Eucharistie, bei der sie zum ersten Mal die Wandlung mit vollziehen: „Das ist mein Leib …“
Ein letzter Höhepunkt, die Folge der Weihe, ist die Berufung zur Teilnahme am bishöflichen Hirtenamt: Iam nin dicam voe servos, nun nenne ich euch nicht mehr Knechte, vielmehr meine Freunde“ – Nach dem Treuegelöbnis und dem Friedenskuß mahnte sie der Bischof nochmals, gewissenhaft ihre priesterlichen Amtspflichten zu erfüllen, ein heiliges und Gott geweihtes Leben zu führen, „damit ihr beispielhafter Wandel erhebend auf die Sitten wirke“, wie es in der Weiheformel hieß.

Mit Kelch und Patene übergibt der Bischof Hostie und Wein und überträgt die Konsekrationsgewalt

In seiner Ansprache, erinnerte Bischof  Dr. G r a b e r daran, daß die Weihekandidaten gerade am Feste des Ordensgründers und im Jahre der 800-Jahr-Feier  des Todes seines Nachfolgers die Priesterweihe empfingen, daß St. Norbert der Apostel des Altarsakramentes ist, des Altarsakramentes, das der Mittelpunkt Ihres Priester- und Ordenslebens sein muß. Das Volk nennt Sie von heute an Pater, Vater. In der Belehrung wurde auf diese Vaterwürde und Funktion hingewiesen, der Priester erhält Anteil an der Vaterschaft Gottes. In der Buße und Taufe spenden Sie Leben, werden Sie in geheimnisvollem Sinne Vater, vollzieht sich der Übergang vom Tod zum Leben, nicht zu einem sterblichen Leben, sondern zum Leben des Dreieinigen. Das Wort Gottes ist lebenzeugend. Sie feiern den Tod des Herrn, des Auferstandenen. Wenn auch der Priester als Diener Gottes hinaufsteigt in schwindelnde Höhen, so sollt Ihr Euch der Demut bewußt werden, denn der, dessen Leben Sie weiterschenken, ist der Vater, der Hohepriester. Nicht Sie selber geben das Leben, sondern der, der durch Sie das tut. Wir sind nur seine Diener. Und wenn ihr alles getan haben, was er uns aufgetragen hate, dann müssen wir bekennen, wir sind nur unnütze Knechte.
Die Angehörigen der Neugeweihten beglückwünschte der Bischof zu dieser feierlichen Stunde. Wenn zu Beginn die beiden gesprochen haben: „Hier bin ich, Herr, um ganz deinen Willen zu vollziehen, so haben auch Sie dieses Adsum gesprochen. Herr, hier bin ich. Dir schenke ich meinen Sohn, ich gebe ihn hin Deiner Kirche, Deinem Orden. Der Bischof dankte den Angehörigen im Namen der Kirche für dieses ihr Adsum.
Nach den Dankesworten für den Empfang, für den Schmuck der Häuser, die Begrüßung durch Bürgermeister und Lehrerschaft wandte sich der Bischof an das Gottesvolk, das eine solche Stunde mit Wehmut darüber erfüllt, „daß wir (Laien) nicht geweiht werden“. Das Volk mahnte der Konsekrator, dessen eingedenk zu sein, daß auch ihr Laien berufen seid zu einem geistigen, königlichen Priestertum. Auch ihr habt die Vollmacht erhalten, wenigstens geistige Opfer darzubringen. So entsteht das, was das Konzil ausgesprochen hat und wünscht, daß wir werden heiliges Volk Gottes.
Zum Schluß spendeten die beiden Primizianten gemeinsam den Primizsegen. Nach dem etwas mißlungenem „Großer Gott, wir loben Dich“ zogen der Konsekrator und der Konvent mit den beiden Neupriestern zurück ins Kloster, wo sich die Angehörigen der Primizianten mit Bischof und Klostergemeinde zu einem Festmahl einfanden, um auch damit die Freude darüber kundzutun, daß der Glaube, die Sendung Christi, keine Grenzen kennt, daß die Niederländer mitgeholfen haben und mithelfen, daß Windberg wieder eine Abtei wird und das Sakrileg und Unrecht der Säkularisation wieder gesühnt und die Konsekration der Welt in unserer Heimat fortgesetzt wird. Und nachdem die beiden Neupriester ausgezogen sind auf den Ruf des Herrn hin, „exi de domo tua et de cognatione tua“, ihr Elternhaus und ihre Verwandtschaft verlassen haben wie Abraham, der Vater eines großen Geschlechtes und Erbe des Versprechens, wäre es vielleicht der schönste Dank der Gemeinde Windberg. wenn sie den Priestern das Bürgerrecht verleihen würde.
Quelle: Bogener Zeitung, 13.07.1964 


Viele erhielten den Primizsegen
Hunderdorf.
Hunderte von Gläubigen fanden sich am Sonntag zur Abendandacht ein, um die beiden Primizianten aus Windberg, die Patres Johannes und Laurentius zu sehen. Schon vor Beginn der Andacht erteilten die beiden Neupriester den Primizsegen, zu dessen Erhalt es sich nach einer alten Volksmeinung lohnt, ein Paar Schuhe durchzulaufen. In der Kirche sprach man nach der Lesung ein gemeinsames Gebet für den Bischof, die Priester und die Heiligen der Diözese. Anschließend wurden die Kinder an den Altar geführt, wo ihnen noch einmal der Primizsegen erteilt wurde. Das Opfer, das während der Andacht gegeben wurde, war für die Primizianten bestimmt.
Quelle: Bogener Zeitung, 14.07.1964 


Erhart-Mutter feiert Geburtstag
Windberg.
Frau Anna Erhart, geb. Massauer von Windberg, kann heute Mittwoch, ihren 79. Geburtstag feiern. Die Jubilarin erfreut sich noch bester Gesundheit. Frau Erhart ist Heimatvertriebene aus Mugrau (CSR) und lebte dort bis zu ihrer Vertreibung im Jahre 1945. Windberg ist der Jubilarin und ihrem Gatten zur zweiten Heimat geworden und sie erfreut sich allgemeiner Beleibtheit. Wir wünschen der Jubilarin noch viele und gesunde Jahre im Kreise ihrer Angehörigen.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1964 


79 Jahre
Windberg.
Der aus Thönischen (CSR) stammende Herr Anton Böhm von Dambach kann am Donnerstag im Kreise seiner Angehörigen in voller geistiger und körperlicher Rüstigkeit seinen 79. Geburtstag feiern. Herr Böhm fand in Dambach bei Windberg bei seinem Sohn Karl, der sich hier ansiedelte, eine zweite Heimat. Der Jubilar ist schon seit Jahren Witwer. Ein Sohn mußte im letzten Weltkrieg sein Leben lassen. Trotz vieler Schicksalsschläge hat der Böhm-Vater jedoch den guten Humor nicht verloren. Mit der Heimatzeitung. einem Glas Bier und der rauchenden Pfeife im Mundwinkel versteht es der Jubilar, sich den Lebensabend noch gemütlich zu machen. Wir wünschen dem Böhm-Vater noch manche frohe Stunde und die Feier des 100. Geburtstages.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1964


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 22. bis 26.6.1964 eingereichten Baugesuche
Bogen.
Beim Landratsamt sind nachstehende Baugesuche eingereicht worden: … Firma Ludwig Stoffel, Steinburg, Aufstellung eines oberirdischen Heizölbehälters …
Quelle: Bogener Zeitung, 15.07.1964


Sie werden Gottes Wort predigen
Zwei Konventmitglieder feierten ihre Primiz – Windberg ist stolz auf seine Neupriester
Windberg.
Im Schmuck des Priesterweih-Tages prangte das Klosterdorf, Fahnen flatterten im Wind, der in Windberg immer weht, und die Glocken dröhnten und jubelten, als am Sonntag und Montag zwei Mitglieder der Abtei Windberg zum ersten Mal die Euchariestie feierten.  Die beiden Neupriester, H. Pater Laurentius Flamann aus Rotterdam und Pater Johannes Sinot, wurden am Sonntagmorgen von der Schülerin Renate Frankl mit einem Festgedicht an der Klosterpforte begrüßt, während die örtlichen Vereine mit Ihren Fahnen zusammen mit dem Bürgermeister, den Gemmeinderäten und der Lehrerschuft zum Kirchenzug bereitstanden. Im Zug folgten die zahlreichen Gäste aus Holland, die Angehörigen beider Primizianten.
Die Kirche war diesmal bis auf den letzten Platz gefüllt, selbst die Nebenchöre ächzten unter der Last der Gläubigen, die zum Teil einen weiten Weg zurückgelegt hatten, um den Primiz-segen zu empfangen. Sonntag hielt Pater Laurentius sein Erstlingsopfer. Pater Johannes und Pater Englmar levitierten. In seiner Primizpredigt ging der Spiritual des Klerikalseminars in Regensburg, der Jesuitenpater Erich Maier auf den schweren Beruf der Priester ein. Von einem jungen Priester erwarten alle, daß er gleich gut aufgeschlossen sei für seine Kinder und Jugend und ebenso Verständnis haben soll für den Ernst des Alters. Er wies auf die Schwierigkeiten hin, die gerade ein Klosterschüler zu bewältigen habe, der nicht wie die anderen Studenten in einem Seminar unterwiesen, sondern abwechselnd im Kloster und Seminar unterrichtet wird. Die Windberger könnten auf ihr Kloster und den Segen, der dieser geweihten Stätte entströmt, stolz sein. Als einziges Kloster wurde Windberg nach einem Jahrhundert geistiger Unterdrückung im Landkreis wiedergegründet und zu einem Kulturzentrum ersten Ranges erhoben. Der Redner bat Anwesenden, für die Neupriester zu beten, damit sie Gott in ihrem neuen Beruf stärke und ihnen die Kraft verleihe, Gottes Wort zu predigen und für den Glauben zu streiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.07.1964


Wer will den Maibaum erwerben?
Windberg.
Der vom Schützenverein Windberg auf dem Wirtshof erstellte Maibaum ragte stattlich und schön ins Land hinaus. Aber wie alles Leben vergeht, so verging auch die Pracht dieses Baumes und die schöne grüne Spitze ist nur noch ein dürres Reisigbüschel. Der Baum wird am kommenden Samstag um 17.30 Uhr von den Schützenbrüdern gefällt und an Ort und Stelle an den Meistbietenden zu Gunsten der Vereinskasse versteigert. Nach der Versteigerung ist Schießabend und gemütliches Beisammensein der Gäste mit den Winitschützen.
Quelle: Bogener Zeitung, 16.07.1964


Todesfall
Hunderdorf.
Nach längerer Krankheit verschied am Mittwoch der Austragslandwirt Johann Pollmann von Egern. Die Beerdigung findet am Samstag um 9 Uhr in Hunderdorf statt.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.07.1964


Nach Gottes heiligem Willen verschied am Mittwoch, den 15. Juli 1964, nachmittags 16 Uhr, mein lieber Gatte, unser lieber Vater, Schwiegervater, Bruder und Opa
Herr Johann Pollmann
Austragslandwirt von Egern – Kriegsteilnehmer 1914/18
nach längerer Krankheit, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 82 ½ Jahren, wie wir hoffen selig im Herrn.
Egern, Straubing, Ittling, Bad Reichenhall, Zisterau, Rußland, den 16. Juli 1964
In tiefer Trauer:
Kreszenz Pollmann, Gattin
Hans Pollmann mit Familie
Josef Pollmann mit Familie
Ernst Söldner mit Familie
Zenta Simbeck mit Kindern
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung am Samstag, den 18. Juli 1964, um 9 Uhr in Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.07.1964


„Tragt das Kreuz, es wird euch tragen“
Die Neugestaltung des Kreuzwegs fällt auf – Lobende Stimmen zur Renovierung der Pfarrkirche – Bildhauer Mauermann schuf äußerst eindrucksvollen Kreuzweg – Vorbildlich für andere Kirchen – Morgen Einweihung des Kreuzwegs durch Prälat Kuffner
Hunderdorf. Morgen. Sonntag, wird die Pfarrei bei der Eucharistiefeier dem Herrn dafür danken, daß es gelungen ist, die Kirchenrenovierung durchzuführen und so glücklich durchzuführen. Nach dem levitierten Dankgottesdienst mit Te Deum am Morgen, wird am Nachmittag der neue Kreuzweg- durch Domkapitular Prälat K u f f n e r eingeweiht, wozu die Gläubigen, die auf den Tod des Herrn getauft sind, freundlich eingeladen. Werden. Die Vollendung der Kirchenrenovierung und diese glückliche Vollendung ist ein Anlaß der Freude für die ganze Pfarrei und jeden Bürger.
Das Konzil hat auch zu einer vertieften Auffassung jener Kunst geführt, die als religiöse Kunst dazu dient, den Raum zu verschonen und ihm jene besondere Stimmung zu verleihen, die zur Feier der Mysterien, des Erlösungsopfers, der Sakramente, erwünscht ist. Wer die renovierte Hunderdorfer Kirche sieht, der bekommt einen Eindruck von dieser sakralen Kunst und ihrer Aufgabe. Diese Renovierung dürfte vorbildlich sein für sehr viele, die meisten Kirchen auf unseren Dörfern, besonders jene mit ihrer häßlichen Schreinergotik, all dem überladenen unechten „Zeug“, das nicht zu dem Ernste und der Tiefe der Geheimnisse paßt. Besonders geglückt ist der neue Kreuzweg, dessen Kosten für jeden ebenso eine Überraschung sind, wie der Eindruck der Stationen. Neben den beiden hohen Gästen aus Regensburg, Bischof Dr. Rudolf Graber und Weihbischof Josef Hiltl  haben schon eine weitere große Anzahl prominenter oder auch nur interessierte Besucher das renovierte Gotteshaus besucht und bewundert. Unter ihnen war auch der Erbauer der Kirche Architekt Wirthensohn aus Regensburg. Alle Kritiken, die man bisher hören konnte. lauteten durchaus positiv. Einstimmig ist man der Ansicht. daß die Restauration die großräumige Halle in ihrem Eindruck gehoben und das Gesamtbild wesentlich verbessert hat. Besonders aber konnte der Kreuzweg gefallen, der sich im gesamten unauffällig und sehr dezent einfügt und aus der Nähe betrachtet doch eine starke künstlerische Ausstrahlung hat. Die etwa 60 mal 30 cm großen Halbreliefs sind aus englischem Zement gearbeitet und bekamen durch eine besondere Verarbeitung eine sehr große Haltbarkeit. Die Farbe selbst besteht im Grundton aus einem hellen Grau und bekam durch eine weitere Behandlung eine schwache Schattierung, die die Figuren sehr plastisch hervortreten lassen. Die einzelnen Stationen sind ganz ohne schmückendes Beiwerk gearbeitet. Der Bildhauer verstand es, ganz die figurale Wirkung zur Entfaltung zu bringen. Man ist fast geneigt, einen Vergleich mit der Halbplastik der Gotik anzustellen, wenn nicht die schlichte Einfachheit der Moderne unverkennbar wäre. Die einzelnen Motive für seinen Zweck ohne wesentliche Abweichung im Thema vorgezeigt, haben trotzdem eine individuelle Aussage zu machen und trotz der Zurückdrängung des Eindrucks auf das rein Figürliche bieten. Die unwahrscheinlich reichhaltige Vielseitigkeit des Künstlers mit den beschränkten Mitteln der Haltung, Geste und im Gesamtaufbau darf man diese Arbeit als geglückt nennen und wird für manche Renovierung als Vorbild dienen önnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.07.1964


Versammlung der Trachtler
Hunderdorf.
Heute, Samstag, treffen sich um 20 Uhr die Mitglieder der Trachtenvereins zur Plattlerprobe im Vereinslokal Georg Baier. Zahlreiches und pünktliches Erscheinen wird erwartet.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.07.1964


Tag der Muttergottes von Fatima
Windberg.
Auch am vergangenen Montag kamen wieder viele Pilger zur Fatima Feier nach Heilig-Kreuz. H. Administrator P. Callictus hielt um14.30 Uhr die Andacht zur Gottesmutter und eine ergreifende Predigt. Eine stattliche Anzahl von Gläubigen erschien abends zur Prozession. Sie beten um 19.30 Uhr von der Pfarrkirche weg den Fatima-Rosenkranz zum Wallfahrtskirchkein. Anschließend zelebrierte H. P. Norbert eine feierliche Abendmesse. Mit einem Marienlied wurde der monatliche Fatimatag beendet.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.07.1964 


Gelungenes Schulsportfest
Steinburg
. Mit Freude werden alle Jahre die Bundesjugendspiele an der Volksschule Au v. Wald erwartet. So kam es, daß man Schüler auch außerhalb der planmäßigen Turnstunden eifrig auf dem Sportplatz trainieren sah. Das Sportfest selbst vereinigte alle Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften schon zu Unterrichtsbeginn auf dem Sportplatz, wo der Schulleiter den Sinn und Zweck der Veranstaltung erläuterte. Zwischen den einzelnen Disziplinen wurden Spiele und Wettkämpfe abgewickelt, sodaß sich jeder Teilnehmer angesprochen fühlte und eifrig mittat.
Schulbeste und einzige Ehrenurkundeninhaberin wurde die Schülerin der 8. Klasse, Sieglinde Schröter. Anerkennenswerte Leistungen stellten auch Josef Lipp, Mauermayer Manfred, Reserl Ecker, Altmann Wolfgang, Müller Eva, Schneider Karl, Kronfeldner Anni und Mathilde, Pflügl Ingrid auf. Als Zuschauer stellte sich auch Pater Wolfgang Vos mit seinen Gästen aus Holland ein, um den sportlichen Wettkampf zu verfolgen.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.07.1964 


Flurbegehung
Steinburg.
Am Dienstag findet um 13.30 Uhr in Steinburg eine Flurbegehung statt. Landwirtschaftsberater Boyen und Landwirtschaftstechniker Mühlbauer vom Landwirtschaftsamt Mitterfels werden dabei pflanzenbauliche und Pflanzenschutzfragen besprechen. An alle interessierten Landwirte der Gemeinden Steinburg, Neukirchen und Obermühlbach ergeht freundliche Einladung. Die Teilnehmer treffen sich im Gasthaus Solcher in Ehrn.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.07.1964 


Ein gutes, treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen.
Nach einem Leben voll Liebe und Aufopferung ist am 16. Juli 1964 nach kurzer Krankheit unsere herzensgute, liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Kreszenz Bielmeier
geb. Niedermeier
im Alter von 86 Jahren, vorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, für immer von uns gegangen.
Steinburg, Hunderdorf, Stallwang, den 17. Juli 1964
Es trauern um sie in Liebe und Dankbarkeit:
Josef Bielmeier, Sohn, mit Familie
Centa Haydn, Tochter, mit Kindern
Monika Oischinger, Tochter, mit Familie
Maria Steckler, Tochter mit Familie
Frieda Elbinger, Tochter, mit Familie
Rosa Bielmeier, Tochter
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst am Montag, dem 20. Juli 1964, 9 Uhr, in Hunderdorf mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.07.1964 


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 26. 6. bis 3. 7. 1964 eingereichten Baugesuche
… Raiffeisenkasse Hunderdorf, Garteneinfriedung … Bielmeier-Kahnert, Steinburg, Antrag auf Vorbescheid wegen Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses …

Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1964


In neuem Glanz erstrahlt das Gotteshaus
Feierliche Weihe des Kreuzweges – Domkapitular Kuffner überbrachte Dank und Anerkennung des Ordinariats
Hunderdorf. Den feierlichen Abschluß der Kirchenrenovierung in Hunderdorf bildete am Sonntag der Festgottesdienst, den H. Domkapitular Prälat Kuffner zelebrierte, levitiert durch die H. H. Pfarrer Ruß und Kooperator Vos. Vor Beginn der Messe hatten Mädchen mit einem Prolog den hohen Gast begrüßt und Blumen überreicht. Pfarrer Ruß dankte namens der Kirchengemeinde für den Besuch und die bevorstehende Weihe des Kreuzweges. Dabei gedachte er besonders der beiden Kirchenbauer H. Pfarrer Bethausen und H. Dekan Kiermeier, deren Werk nun eine Ergänzung und Vollendung erfahren habe. Sein besonderer Dank galt aber auch den opferfreudigen Gemeindemitgliedern, die diese umfassende Instandsetzung ermöglichten. In einer kurzen Antwort hob Domkapitular Kuffner die nimmermüde Arbeit des Pfarrherrn hervor, der in der kurzen Zeit seines Amtes in Hunderdorf neben der Renovierung des Pfarrhofes nun auch die Renovierung des Gotteshauses erreicht hat. Pfarrer Ruß, so führte er aus, sei im Ordinariat und in der Bischöflichen Finanzkammer kein Unbekannter und man weiß, daß die Unterstützung, die von dieser Seite gegeben werde, reichlich ihre Früchte trage.
In seiner Predigt ging Prälat Kuffner vom Evangelium des Tages aus, in dem der Evangelist von der Trauer und den Tränen des Herrn angesichts der Stadt Jerusalem berichtet und von der der Herr sagt, saß sie zerstört wird. Wie der Tempel darnals über der Stadt in seiner Pracht erstrahlte, leuchtet auch dieses Gotteshaus in seinem Glanz. Daß diesem Gotteshaus nicht das Schicksal des Tempels in Jerusalem werde, dazu sind die Gläubigen durch ihr Gebet und ihr Gottvertrauen, durch ihren Glauben und durch die Liebe Gottes aufgerufen. „Möge diese Kirche ein Haus des Gebetes, eine Stätte der Liebe und des Friedens werden“, so führte Prälat Kuffner aus. Nach der Eucharistiefeier erteilte der Domkapitular anschlie0end an das „Te Deum laudamus“ den Segen.
Als die Glocken zur Nachmittagsandacht riefen, fand sich wieder eine große Anzahl von Gläubigen ein, um der feierlichen Weihe des neuen Kreuzweges beizuwohnen.  Domkapitular Kuffner sprach in seiner Predigt von der Bedeutung des Kreuzweges Christi für die Menschheit. Schon immer habe die Frömmigkeit des Volkes die Verehrung des Leibes Christi besonders tief ergriffen und beeindruckt. Viele Heilige hätten ebenfalls das Leiden und Sterben des Herrn als Vorbild für die eigene Buße und als Sühne für die Sünden der Menschheit betrachtet. Die Darstellung des Kreuzweges sei daher auch für die Kirche zu einem Glied in der Verehrung des Heilandes geworden. Wer in diesem Buch des Leidens und Sterbens zu lesen verstehe, werde darin die allgütige Liebe Gottes zu den Menschen spüren. Er werde aber auch die Furchtbarkeit der Sünde begreifen lernen, die das Opfer des Kreuzestodes an Gottes Sohn notwendig mache und schließlich werde er verstehen, daß jeder das Kreuz aufnehmen tragen müsse, wie es der Herr vor uns getan habe.
Nach der feierlichen Weihe betete Prälat Kuffner mit der ganzen Gemeinde erstmals den Kreuzweg vor den neuen Stationen, die wie der hohe Gast selber sagte, von einer starken künstlerischen Ausstrahlung sind. Mit dem Eucharistischen Segen entließ der Priester die Gläubigen aus der Kirche, die für die ganze Gemeinde ihrer neuen Würde ein schönes Geschenk ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1964


Turngarten wird gebaut
Hunderdorf.
Der seit vorigem Jahr geplante Turngarten für die Volksschule Hunderdorf wird nun Wirklichkeit. Bereits vor einigen Tagen wurden die dazu notwendigen Turngeräte angeliefert und liegen nun zum Einbau auf dem Sportplatz neben dem Schulhaus bereit. Neben Klettergeräten, Sprossenwänden, Stufenrecks und einem Barren, ist auch ein Schwebebalken, ein Universalturngerat für die Halle und zur Verwendung im Freien dabei. Die Baufirma Altschäffl wird in dieser Woche mit dem Einbau der Gerate beginnen und auch die Laufbahn und die Weitsprunganlage erstellen. Eine Umzäunung des Turngartens ist ebenfalls vorgesehen. Die gesamte Anlage wird bis zu Beginn des neuen Schuljahres erstellt sein. Es wird aber darauf hingewiesen, daß die Geräte nach dem Einbetonieren dringend in Ruhe zu lassen sind, da sonst die Stabilität nicht gewährleistet ist. Es sollen so lange der Beton frisch ist, keine Versuche oder Übungen an den Geräten unternommen werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1964 


Johann Vollmann beerdigt
Hunderdorf.
Mitte der vergangenen Woche war der Austragslandwirt Johann Pollmann im gesegneten Alter von 82 ½ Jahre nach längerer Krankheit verschieden. Seit. 51 Jahren war der Verstorbene mit seiner Frau Kreszenz, geb. Söldner verheiratet und ebenso lange wirtschaftete er auch auf seinem Anwesen in Egern. Von fünf Kindern aus ihrer Ehe. starb eines im Kindesalter und ein Sohn fiel in Rußland. Bis zum Frühjahr dieses Jahres konnte man Pollmann immer noch auf einem Spaziergang im Dorf sehen und er interessierte sich lebhaft für alles, was im Dorfe vorging. In den letzten Monaten fesselte ihn eine altersbedingte Krankheit ans Bett. H. Pfarrer Ruß erteilte dem Verstorbenen die letzten kirchlichen Segungen und sprach den Hinterbliebenen Trost zu. Der VdK ehrte sein Mitglied mit einem Salut am offenen Grabe.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1964 


Hebefeier der Aufbereitungsanlage
Hunderdorf.
Dank des tatkräftigen Einsatzes aller beteiligten Ämter und Behörden, vor allem des Landesamtes für Wasserversorgung und Gewässerschutz in München, steht das Großbauprojekt der Wasserversorgung der Bogenbachtalgruppe vor einer bedeutenden Phase eines Ausbaues. Der Bauausführenden Firma Klug aus Regensburg ist es gelungen, für die allernächste Zeit fast alle baulichen Maßnahmen im Rohbau zu erstellen. Hierzu gehört vor allem die Aufbereitungsanlage in Hunderdorf sowie die Hochbehälter in Hoch und Mitterfels. Diese freudige Tatsache nimmt die Vorstandschaft des Verbandes zum Anlaß, zu einer Hebefeier am Donnerstag, in Hunderdorf einzuladen. Der Hebefeier geht eine Rundfahrt voraus, in der alle bestehenden und im Bau befindlichen Anlagen der Wasserversorgungsanlage besichtigt werden. Treffpunkt zu dieser Rundfahrt ist um 14 Uhr am Ortseingang Haselbach bei Gastwirt Häuslbetz. Anschließend ist gegen 17 Uhr im Gasthaus Beier in Hunderdorf die Hebefeier.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1964


Ministrantentag in Hunderdorf
Hunderdorf.
Am kommenden Donnerstag findet für das Dekanat Bogenberg in Hunnderdorf ein Ministrantentag statt. Das Programm sieht folgenden Tagesablauf vor: 8.30 Uhr Eintreffen und Ankleiden im Schulhaus, 9 Uhr Feierlicher Gottesdienst Zelebrans und Prediger ist H. Dompfarrer Lehner, Regensburg. Anschließend in der Volksschule „Schulspeisung. Hernach findet ein „Quiz“ für die Ministranten statt, bei dem alle einen Fragebogen mit je zehn Fragen aus dem Kirchenjahr, der Liturgie und dem Minstrantendienst erhalten. 12.30 Uhr Mittagessen bei Sandbiller, 13.30 Uhr Endausscheidung des Quiz. Die 10 Besten aus der Vorentscheidung des Vormittages kämpfen mündlich um die ersten Plätze. Herr Troidl wird anschließend mit einigen Zauberkunststücken aufwarten. 15.03 Uhr feierliche Schlußandacht in der Pfarrkirche Anmeldungen zu diesem Ministrantentag sollen an das Pfarramt Hunderdorf gerichtet werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1964 


Wasser nur noch zum Hausverbrauch
Windberg
. Infolge der lang anhaltenden Trockenheit hat die Vorstandschaft des Wasserbeschaffungsverbandes Windberg nachfolgenden Beschluß gefaßt: Der Wasserverbrauch ist nur noch für Hausverbrauch und zum Gießen des Gemüsegartens gestattet. Das Füllen der Wasserbassins, die Benützung von Regenanlagen, das Sprengen von Rasen- und Ziergärten, das Autowaschen und sonstiger nicht unbedingt zum Lebensbedarf notwendiger Wasserverbrauch ist verboten. Die Nichteinhaltung dieser Anordnung wird mit der Sperre des Hausanschlusses bestraft.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.07.1964


Windberg hat eine Jung- und Frohschar
Schuljugend schließt sich zu Gruppen zusammen und setzt sich hohe Ziele
Windberg.
Bei der Priesterweihe und Primizfeier in Windberg fiel den Gästen besonders eine Gruppe von Kindern auf, die in einheitlicher Kleidung dem Zuge voranging. Es war die Jung- und Frohschar von Windberg, die vor einigen Wochen ins Leben gerufen wurde und bei den letzten Feierlichkeiten zum erstenmal in ihrer Uniform, einem graublauem Hemd und mit grünem bzw. blauem Binder, in der Öffentlichkeit zu sehen waren.
Wie überall, so findet auch unsere Schuljugend in der Freizeit oft keine rechte Beschäftigung, läuft und lungert auf Straßen und Wegen herum und sucht sich auf eigene Art die Zeit zu vertreiben. – So ist es sehr zu begrüßen, daß sich in den Patres des Klosters Erzieher gefunden haben, die sich der Schuljugend annehmen. H. Pater Johannes, der gerade seine Primiz feierte, leitet die Buben, die Jungschar, während sich H. Pater Ephrem der Mädchen, der Froh-schar, angenommen hat. Ihm assistieren die Schülerinnen Gisela Teynor und Anna Reinhold. Jeden Samstag kommen die Gruppen im Jugendheim oder Pfarrhaus zusammen, wo sie bei Gesang, Unterhaltung und Vorträgen Zeit sinnvoll verbringen und zu rechten Bürgern erzogen werden. Bei der Aufnahme müssen alle ein Versprechen ablegen, das im Jungschargesetz festgelegt ist. Das Versprechen der. Jungscharler dient Christus als des ersten Herrn, ehrt seine Eltern und Priester nicht, ist sauber an Leib und Seele, liebt die schöne Welt, hält rechte Kameradschaft, ist froh und hilfsbereit, wirbt für Christi Reich.
Buben und Mädchen freuen sich besonders dann, wenn sie einige Tage im Zeltlager verbringen dürfen. Die Arbeit in diesen Gruppen sind ganz nach dem Sinn unserer Kinder und aller bedacht, die in ihrem Gesetz verankerten Versprechen auch einzuhalten. Wer sich der Ordnung der Gruppe nicht willig zeigt, muß mit dem Ausschluß rechnen.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.07.1964


Haushaltsplan liegt auf
Windberg.
Der Haushaltsplan mit Haushaltssatzung für die Gemeinde Windberg liegt zum 28. 7. 1964 zur Einsicht der Gemeindebürger auf, nachdem er von der Rechtsaufsichtsbehörde genehmigt worden ist.
Quelle: Bogener Zeitung, 22.07.1964 


Flächennutzungsplan einstimmig angenommen
Gemeinderatssitzung mit umfangreicher Tagesordnung – Teerung der Straße zur Hochfeld-Siedlung – Kostenvoranschlag für Teerung der Straße nach Thannanger und des Bürgersteiges zum Bahnhof – Neuer Raum für Volksbücherei – Renovierung des Kriegerdenkmals kostet 3 633 DM
Hunderdorf.
Umfangreich und lang war die Sitzung, die der Gemeinderat am Montag abhilet. Es wurde eine Reihe von Beschlüssen gefaßt, die der Einwohnerschaft zugute kommen werden.
Gemeindesekretär Höhn gab nach Eröffnung der Sitzung durch Bürgermister Reiner den Gemeinderäten die umfangreiche Stellungnahme der an der Erarbeitung des Flächennutzungsplanes beteiligten Stellen bekannt. Daraus ging eindeutig hervor, daß Hunderdorf innerhalb der letzten Jahrzehnte eine sehr ungünstige bauliche Entwicklung genommen hat, da die Bebauung nicht um den alten Ortskern, sondern in verschiedene Richtungen  strahlenförmig eingesetzt hat. Diese Entwicklung macht die Erschließung des Ortes mit Straßen, Wasserleitungen und Kanälen äußerst teuer. Es bedarf in Zukunft eines planvolleren Vorgehens. Nach Füllung der im Ortskern bestehenden Baulücken muß mit einer Besiedlung im Bebauungsgebiet des Bahnhofes im Anschluß an die Hochfeld-Siedlung in Richtung Aufbereitungsanlage gerechnet werden. Der Grünstreifen von der Schule bis Blasini bleibt unbebaubar und soll später einen großen Sportplatz aufnehmen. Eine weitere Siedlungstätigkeiten der Staatsstraße in Richtung Hofdorf und an der Kreisstraße nach Windberg hat unbedingt zu unterbleiben. Der Platz für eine gemeindeeigenes Bad, der zwischen Bauernholz und dem Wirtschaftsweg nach Lintach vorgemerkt ist, wurde von der Planungsstelle als sehr günstig befunden. Für die Neuansiedlung Von Industriebetrieben wurden Gelände an der Bahnlinie nach Oberhunderdorf und in Richtung Hofdorf ausgewiesen. Schwierigkeiten bereiten jedoch die Bahnlinie und die Staatsstraße, die parallel durch den Ort führen. An die Erstellung einer Überführung, der Straße über die Bahnlinie soll daher im Zuge der weiteren Entwicklung gedacht werden. Günstig wird sich für die bestehende und zu erwartende Industrie in Hunderdorf einmal die Autobahn im südlichen Teil der Gemeinde auswirken, da dort ein Anschluß gebaut werden soll. — Der Flächennutzungsplan wurde anschließend ohne Gegenstimme, angenommen.
In die Schöffen- und Geschworenenliste wurden gewählt: Otto Edbauer, Josef Steckler, Xa-ver Neumaier, Xaver Fuchs, Karl Härtenberger, Ludwig Häusler, Max Wittmann, Franz Eichinger, Otto Unger, Hermann Maier. Der Antrag eines Bauwilligen auf Errichtung eines Wohnhauses in Starzenberg wurde mit der Bedingung genehmigt, daß daraus keine Verpflichtungen der Gemeinde für Straße, Abwasserbeseitigung usw. bestehen und auch das Kreisbauamt keine diesbezüglichen Maßnahmen zur Auflage macht.
Im Zuge des Straßenbaues Steinburg-Gaishausen-Hunderdorf wurde beschlossen, in dennächsten Tagen einen Kostenvoranschlag von der Baufirma Irrgang einzuholen und mit diesen Unterlagen dann die weiteren Vorarbeiten wie Zuschüsse, Darlehen, etc. in die Wege zu leiten. Der von der Gemeinde Hunderdorf zu übernehmende Abschnitt beschränkt sich auf die Straße von Hunderdorf nach Thannanger. Nach einer Vorsprache bei der Aufsichtsbehörde hat Landrat Hafner dieser Maßnahme zugestimmt und eine baldige Inangriffnahme des Projektes befürwortet.
Erfreulich für die Bevölkerung des Ortes selbst ist der Ausbau der Straße zur Hochfeld-Siedlung mit einer Teerdecke, auf den viele Angrenzer seit Jahren warten und zu seiner Verwirklichung Geldspenden an die Gemeinde bereits gegeben oder zugesagt haben. Zur Stabilisierung der bereits gebauten Teerstaße von der Ortsmitte zum Friedhof soll im Zuge dieser Arbeiten auch noch eine schützende Deckschicht aufgetragen werden. Auch die Zufahrt zur Gemeindekanzlei von der Ortsstraße aus und der Kirchenweg sollen gleichzeitig mit einer Teerdecke versehen werden. Diese Maßnahmen werden sicherlich die besondere Zustimmung der Bevölkerung finden, da ja gerade diese Übergangsstellen von der Teerstraße zu den alten Lehmstraßen bei Regenwetter von allen Besuchern der Kanzlei und vor allem den Kirchgängern recht unangenehm empfunden wurden.
Ferner griff man einen Vorschlag des Straßen- und Wasserwirtschaftsamtes auf, der die Anlegung eines Fußgängerweges zwischen Bahnlinie und Staatsstraße vom Bahnübergang-Siedlung bis zum Bahnhof als sehr dringend hinstellt. Da hier besonders die vielen Pendler vom Durchgangsverkehr bedroht sind, da sie ja bis jetzt auf der Staatsstraße gehen mußten, ist die Initiative des Gemeinderates, diesen Weg heuer noch erstellen zu lassen, besonders zu begrüßen. Da auch die Bundesbahn diese Maßnahme des öfteren erwähnte, werden mit den zuständigen Stellen Verbindungen aufgenommen, um zu erfahren, ob das Projekt „unterstützungswürdig“ ist.
Auch für die Volksbücherei wurde eine überraschende Lösung gefunden. Da die Unterbringung im Jugendraum unzureichend ist, wird man das bisher zur Dienstwohnung gehörende Waschhaus mit Einverständnis der Dienstwohnungsinhaber ausbauen und hier einen Raum für die Volksbücherei schaffen. Zugleich wurde zur Anschaffung von Büchern ein Betrag in Aussicht gestellt.
Abschließend gab Bürgermeister Reiner bekannt, daß die Kosten für die Renovierung des Kriegerdenkmals sich auf 3 633 DM belaufen. Dieser Betrag wird nach Einwohnerzahl auf die 3 beteiligten Gemeinden umgelegt. Für die neu hinzugekommenen Namen der Gefallenen u. Vermißten gelten dieselben Sätze wie bei der letzten Renovierung.
Quelle: Bogener Zeitung, 23.07.1964 


VdK fährt nach St. Wolfgang
Hunderdorf
. Der Ausflug des VdK nach St. Wolfgang über Bad Ischl findet am Sonntag, den 26. Juli 1964 statt. Abfahrt pünktlich um 3.50 Uhr bei Omnibus Berger in Steinburg. In Hunderdorf um 4.00 Uhr Auffahrt zur Siedlung und Zusteigmöglichkeit am Bahnhof. Bitte gültige Kennkarte, Bundespersonalreisepaß und Jugendausweise für den Grenzübergang nicht vergessen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.07.1964


Ausflug der Trachtler
Hunderdorf
. Für den Ausflug des Trachtenvereins am 8. und 9. August zum österreichischen Landestrachtenfest nach Innsbruck sind noch einige Plätze frei. Anmeldungen sollen umgehend an Vorstand Sacher oder Gastwirt Georg Baier gerichtet werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.07.1964


Sitzung des Gemeinderats
Windberg.
In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde die Vorschlagsliste für Schöffen und Geschworene aufgestellt und genehmigt. In der Liste sind nachfolgende Gemeindebürger aufgenommen worden: Förg Xaver, Ried; Hilmer Alfons, Meidendorf; Meier Peter, Ried; Hundshammer Alfons, Meidendorf; Obermeier Mathilde, Windberg; Haimerl Anna, Windberg. Der Vierteljahresbericht der Gemeindekasse nach dem Stande vom 30. 6. 1964 wurde vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen. Die Einnahmen im ordentlichen Haushalt betragen 57 826 DM, die Ausgaben 49 980 DM. Der außerordentliche Haushalt weist Einnahmen von 106 972 DM gegenüber Ausgaben von 94 079 DM aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.07.1964


Das Völklein im Roten Rock – des Herrgotts Diener
Ministrantentag des Dekanats Bogenberg in Hunderdorf – Bischof entbot seinen Gruß – Festpredigt von Dompfarrer Lehner – „Quiz für Ministranten“
Hunderdorf. Rund 140 Ministranten hatten sich am 1.Ferientag zum Teil mit ihren Pfarrherren eingefunden, um hier einen festlichen Ministrantentag zu begehen.  Vom Schulhaus, aus begab man sich in die Kirche, wo Pfarrer Ruß die Ministranten, seine geistlichen Mitbrüder, den Dekan des Dekanates Bogenberg, Geistl. Rat Dietl von Neukirchen, sowei den H. Dekan aus Pfelling und als Abgeordneten des Bischofs Dompfarrer Lehner begrüßen konnte.
Die Feier der hl. Messe wurde dadurch verschönt, daß sie eine Singgruppe der Schule Steinburg als Schola für eine moderne Singmesse zur Verfügung stellte. In seiner Predigt wandte sich Dompfarrer Lehner an seine Mitbrüder und die Ministranten und überbrachte den Gruß des Bischofs und den Dank für ihre Tätigkeit als Diener am Altar. Zwei Gedanken stellte er in den. Mittelpunk seiner Ausführungen: Laßt uns Dank sagen dem Herrn, unserm Gott und „Es segne euch der allmächtige Gott“. Dank dem Herrn für die hohe Berufung Als Diener am Altar, die zugleich Geschenk und Auszeichnung ist und Segen des Himmels für die Opfer, die von Ministranten und den Familien gebracht werden. Wollen wir vom Herrn erbitten, daß aus den Dienern am Altar auch Priester werden möchten.
Anschließend ging es zurück zur Schule, wo nach einer kurzen Pause das Quiz begann. In einem vorgedruckten Fragebogen, der vom Organisator des Ministrantentages, H. Pfr. Groß von Elisabethszell, ausgearbeitet wurde, hatten die Ministranetn auf zehn Fragen die richtige Antwort einzusetzen. Welches Meßgewand trägt der Priester an Pfingsten? Wie heißt der Patron der Ministranten? Wie heißt unser Bischof? Wie heißt unser Weihbischof? Wie heißt unser Dekan und wo wirkt er als Pfarrer? Was antwortet der Ministrant am Ende der Epistel? Was antwortet der Ministrant am ende des Evangeliums? Welche Meßgewandfarbe trägt der Priester im Advent? Was heißt „ministrieren“ auf deutsch? Wie heißt eine Ministrantenzeitschrift? Was ist beim Requiem anders? Dazu kam auch eine Zusatzfrage mit einem verstümmelten Konfiteor, aus dem die Fehler herausgefunden werden mußten.
Bei diesem Quiz wurden die zehn Besten aus gewählt, die dann nach dem Mittagessen. das gemeinsam im Gasthaus Sandbiller eingenommen wurde, zu einer erneuten Ausscheidung um die Platzfolge antraten. Diese Ausscheidung ergab dann folgende Reihe für die zehn Teilnehmer: 1. Helmut Lehner, Bogen, 2. Karl Heitzer, Elisabethszell, 3. Franz Reithmeier, Elisabethszell, Franz Kammerl, Bogen, .5. Franz Dilger, Haibach, 6. Johann Dorfner, Bogen, 7. Max Wirth, Neukirchen, 8. Franz Schub, Elisabethszell, 9. Franz Hofmann, Neukirchen, 10. Kuno Neuhierl, Neukirchen. Als Preise erhielten die Sieger Schott-Meßbücher, Jugendbücher und das Magnifikat. Die Preise wurden von der Kreissparkasse Bogen, Herrn Landrat, Abgeordnetem Rainer, Dompfarrer Lehner, den Bürgermeistern von Bogen, Mitterfels und Hunderdorf sowie vom Kreisjugendring gestiftet.
Eine besondere Bereicherung fand der Nachmittag noch durch das Auftreten des Zauber-künstlers „Troicani“, der im Landkreis kein Unbekannter ist und dessen verblüffende Zaubereien gerade für die Buben zu einer großen Überraschung wurden. Obwohl sie angestrengt die vielen Kunststücke kritisch verfolgten, gelang, es ihnen kaum. dem versierten Zauberer auf die Spur zu kommen. Ein lebhafter Beifall dankte dem Künstler für seine vielen Tricks.
Der Ministrantentag endete mit einer Abschlußandacht. Besonderen Dank für die Organisation und Durchführung dieses festlichen Tages gebührt Herrn Pfarrer Groß aus Elisabethszell und Kooperator Wolfgang aus Hunderdorf sowie Dompfarrer Lehner aus Regensburg.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.07.1964


Neue Bücher eingetroffen
Hunderdorf.
Am Sonntag werden erstmals die neu eingetroffenen Jugendbücher in der Volksbücherei ausgegeben. Die Büchereistunde ist wie üblich von 10.30 bis 11.30 Uhr in der Gemeindekanzlei
Quelle: Bogener Zeitung, 25.07.1964


Reisighackmaschine für 26 Landwirte
Windberg.
Am Dienstag trafen sich im Gasthaus Hilmer in Irenzfelden 26 Landwirte um den Kauf einer Reisighackmaschine zu beschließen. Der Preis sollte bei ca. 6 500.- DM liegen. Peter Faltl von Feiertaghof wird die Maschine unterstellen. Zum Vorstand der Gemeinschaft wurde Otto Haimerl von Hof. Gewählt. Zweiter Vorstand ist Michael Hüttinger von Windberg. Kraus Hans von Irenzfelden ist Bedienungsmann, sein Vertreter Alfons Hilmer von Meidendorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.07.1964


Trachtenverein probt für Heimatabend
Windberg.
Heuet, 20 Uhr, ist Vereinsabend mit Volkstanzprobe im Vereinslokal Amann. Wegen der bevorstehenden Heimatabende bittet die Vorstandschaft um zahlreiches Erscheinen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.07.1964


Und wieder ging ein Schuljahr zu Ende
Schulschlußfeier mit Handarbeits- und Werksausstellung – Die Hälfte aller Kinder der Oberstufe kann schwimmen
Hunderdorf.
Mit einer Schulmesse begann am letzten Schultag die Schlußfeier der Schule Hunderdorf. Pfarrer Ruß stellte in. den Mittelpunkt seiner Ausführungen „O laß im Hause dein, uns all’ geborgen sein“, Zuerst schenke uns Gott das Elternhaus, wo wir in der Familie Glück, Gnade und Segen empfingen. Dann sei es das Schulhaus mit den Lehrern, das zu Ehrfurcht und Vertrauen zu Gott und den Menschen erziehe und schließlich sei es die Kirche, das Haus Gottes in dem wir die Gnade empfingen und erneuerten. Alle Entlaßschüler wurden dann zum Altar gerufen, wo ihnen der Pfarrherr nach dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis den Segen spendete.
In der Pausenhalle des Schulhauses eröffnete eine Akkordeongruppe mit einem Marsch die Schlußfeier. Nach dem Lied „Wir sind jung, die Welt ist offen“, begrüßte Rektor Hösl die Gäste, unter denen sich Pfarrer Ruß, Bgm. Reiner, Härtenberger und Gall befanden, ferner Oberlehrer i. R. Maier, Katechet Lange, Mitglieder des Gemeinderates und der Schulpflegschaft. Für die Schüler, die keine Schulversäumnisse aufzuweisen hatten, gab es auch heuer wieder schöne Buchpreise, die von der Gemeinde gestiftet wurden. Kinder der 1. Klasse brachten unter der Leitung von Frau Gaschler einige nette Spiele, die aus Lesestücken der Fibel nachgestaltet waren.
In seinem Rückblick auf das abgelaufene Schuljahr konnte der Schulleiter von einer Reihe von Verbesserungen am Schulhaus und der Einrichtung berichten. So wurden heuer die Lehr-säle getüncht, im Werkraum die Wasserleitung und ein Waschbecken eingebaut. Verdunklungsvorhänge eingezogen und die Glaswand des Hauses mit einem Rahmen aus Stahlbeton versehen. Auch an Lehrmitteln und Lernmitteln wurde viel angeschafft. Für den in den Ruhe-stand getretenen Oberlehrer Maier wurde Herr Kohlbeck von Mitterfels an die Schule Hunderdorf versetzt. Die Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin, Frau Schlinkmann, wird zu Beginn des neuen Schuljahres nach Oberbayern gehen
Unter der Leitung von Frl. Oberlehrerin Beck sangen die Kinder ihrer Klasse schöne Lieder. Anschließend gab Hösl die Sieger im leichtathletischen Dreikampf bekannt und überreichte an Alfred Bugl die Ehrenurkunde des Bundespräsidenten. Erstmals wurde in Hunderdorf in diesem Schuljahr ein Schwimmkurs durchgeführt. Dadurch konnten 30 Kinder das Schwimmen erlernen. Mehr als 50 Prozent der Kinder in der Oberstufe sind jetzt des Schwimmens kundig. In der 6, Klasse sind 20 Prozent, in der 7. Klasse 52 Prozent und in der 8. Klasse 73 Prozent Schwimmer. Besonderer Dank gebührt hier dem Vorstand der Wasserwacht Bogen, Polizeimeister Janker, der sich selbstlos und uneigennützig zur Verfügung gestellt hatte, um die Kinder zu instruieren.
Besonderer Wert wurde in diesem Schuljahr auch auf die Verkehrserziehung gelegt. So wurde in der Oberstufe eine Fahrradprüfung und eine schriftliche Prüfung zur Verkehrserziehung abgelegt, die einen erheblichen Schwierigkeitsgrad aufwies, Die Schüler bekamen die Plakette und den Wimpel, der sie als geprüfte Radfahrer ausweist.
Zum Schluß überreichte Rektor Hösl. den 28 Entlaßschülern mit den Zeugnissen auch je ein Exemplar der „Niederbayerischen Heimat“ von Dr. Bleibrunner als Geschenk der Regierung und des Landkreises. Mit dem Bayernlied und der Deutschlandhymne fand die Schlußfeier ihren Abschluß.
Besonderes Intersse wurde auch der Handarbeits- und Werkausstellung entgegengebracht, die von Frau Schlinkmann und den Lehrkräften der Oberstufe arrangiert wurde. Sie zeigte einen Querschnitt durch die Arbeit des Jahres und gar mancher Besucher war überrascht von den guten und schönen Leistungen.
Quelle: Bogener Zeitung, 25.07.1964


Wasserversorgung allen Belastungen gewachsen
Ergiebiger Tiefbrunnen überbrückt die Zeiten des Spitzenbedarfs
Steinburg. Der Gedanke einer zentralen Wasserversorgung, und zwar nur für Au, entstand in Au vorm Wald. Die notwendigen Vorarbeiten wurden von Bürgermeister Stumhofer, Josef Haimerl und OL Hermann Maier getroffen. Ein kleines Projekt sollte Quellen in Brandstatt erfassen und dem Orte Au vorm Wald die Wasserversorgung sichern. Dies wäre auch in Form eines Wasserzweckverbandes gelungen. Da dieser nicht zustande kam, übernahm die Gemeinde die Trägerschaft und sie mußte deshalb dem Anschlußbegehren fast aller Gemeindebürger Rechnung tragen. Das im Entwurf fertige Projekt mußte erweitert werden, und zwar auf das ganze erreichbare Gemeindegebiet. Die verfügbaren Quellen mit ihren Schüttungen en vom Fachamt als ausreichend empfunden. Das Projekt wurde auf die ganze Gemeinde erweitert. Zu dieser Zeit schon hatten Vertreter der Gemeinde Bedenken über das ausreichende Wasserdargebot.
Eine neue Gemeindeverwaltung trieb den Bau voran und zwar nach den letzten Berechnungen und Beschlüssen. Er endete mit einer Kostenüberschreitung von rund 22000 DM. Ein Abdecken derselben auf die Anschlußkosten wurde von seiten der Gemeindeverwaltung abgelehnt. Da die Befürchtung einer Wasserknappheit eintrat, einigte man sich auf ein Nachprojekt mit Erschließung neuer Quellen. Wesentlichen Anteil an der Möglichkeit dieses Nachprojektes hatte Herr Baron Dr. von Poschinger, IrIbach, welcher der Gemeinde die starken Quellen auf dem Buchaberg zur Ausbeute zur Verfügung stellte. Zur gleichen Zeit versagte auch die betriebseigene Wasserversorgung der Konservenfabrik Steinburg, die sich nun fleißig bemühte, einen Anschluß an die Steinburger Wasserversorgung zu bekommen. Da der Betrieb in seiner Saison viel Wasser braucht. wurden im Gemeinderat Steinburg Bedenken wegen einer erneuten Wasserknappheit vorgebracht. Dieser Einwand fand aber wenig Gehör und Unterstützung und der Industriebetrieb wurde angeschlossen. Es ging nur knappe zwei Jahre gut, dann reichte das Wasser nicht mehr und höher gelegene Anwesen waren oft tagelang ohne Wasser. Hier kann die Alleinschuld nicht den Betrieben zugesprochen werden. Die allgemeine Wasserabnahme durch die Anschließer verdreifachte sich, neue Häuser wurden gebaut und auch die Quellen gingen in ihrer Schüttung stark zurück. Es war eine schwere Zeit für Bürgermeister und Gemeinderat. Vorschläge wurden beraten, überrechnet und dann wieder verworfen. Am Ende war man sich aber dann im Gemeinderat einig, daß neue Quellfassungen das Übel nicht beheben. Von der warnenden Seite von damals wurde dann der Bau eines Tiefbrunnens vorgeschlagen und wurde immer plädiert, bis der Bau beschlossen wurde.
Kaum geahnte Hindernisse traten auf, aber wer hat diese heute nicht, wenn er ein Bauvorhaben durchführen will. Unvergessen in der Gemeinde Steinburg wird die Hilfe einiger maßgeblicher Persönlichkeiten sein, welche das Selbständigkeitsbestreben der Gemeinde unterstützten.
Der Chef der größten Brunnenbohrfirma Bayerns, selbst hervorragender Geologe kam persönlich nach Steinburg, um den Bohrort zu bestimmen. Er wurde festgelegt und immer noch konnte man Stimmen hören, die sagten, hier findet ihr in Ewigkeit kein Wasser und wenn, dann kein brauchbares. Im Januar 1964 traf der Bohrtrupp ein. Nach acht Tagen stand der Bohrturm und der Bohrer, angetrieben von. Einer gewaltigen Dieselmaschine fraß sich in die Erde. Fast auf den Zentimeter genau stellten sich die vorausgesagten Erdschichten ein. In 12 Meter Tiefe wurde eine starke, grundwasserführende Tertiärsandschicht erbohrt. Der Gemeindeverwaltung fiel ein Stein vom Herzen, der Chef schmunzelte und die Bohrleute sagten: „Was unser Heiner sagt, ist immer richtig“, In einer Tiefe von 45 Metern stieß man auf harten Granit, der kein Grundwasser mehr führte. Die Bohrung wurde beendet. Der Hauptpumpversuch, bei welchem 100 Stunden ununterbrochen gepumpt wurde, befriedigte alle, auch die Gegner. Die bakteriologische und chemische Untersuchung des Wassers war einwandfrei. Der Brunnen liefert einwandfreies Trinkwasser, einem Anschluß an die Wasserversorgung steht nichts mehr im Wege. Beim Abtransport der Bohranlagen und aller Geräte stellte sich noch ein Gegner ein — die Natur. Der Frost brach auf und der vorhandene Wiesenweg wurde grundlos. Spezialfahrzeuge schafften den Abtransport, aber ihre Spuren glichen denen eines Schlachtfeldes.
Jetzt arbeitet die Pumpe des Brunnens. Da schon Zeiten der Wasserknappheit auftraten, wurde sie schon vor Wochen provisorisch installiert. Diese Woche wurde sie nun endgültig angeschlossen. Sie leistet 10 PS und fördert in einer Stunde 20 cbm Wasser auf eine Höhe von 102 Metern. Sie hängt 35 Meter tief im Brunnen und ist vollständig wartungsfrei und vollautomatisch. Dank ihrer großen Leistung arbeitet sie nur mit Nachtstrom, denn in ca. 7 Stunden kann sie den leeren Hochbehälter füllen. Die maßgeblichen Männer der Gemeinde freuen sich und die Freude sollen auch die Anschließer haben, denn dank einer überlegten Finanzplanung wird kein Anschließer belastet werden. Bei einer Bausumme von rund 60 000 DM wäre dieser Umstand einer Anerkennung wert. Es ist beabsichtigt, in einer Gemeindeversammlung einen Rechenschaftsbericht zu erstatten. Vielleicht dürfen dabei auch die Personen zu Worte kommen, die sich für den Tiefbrunnen mit aller Kraft eingesetzt haben.
Es ist noch zu erwähnen, daß der Feuerschutz Dank der 12 Hydranten vollständig gesichert ist, denn ein Hydrant kann nur die Hälfte der auf Höchstleistung eingestellten Pumpe des Tiefbrunnens vergeben. Für Steinburg heißt es nun nicht, spart mit dem Wasser, sondern verbraucht Wasser! Die Pumpe arbeitet zur Zeit im Durchschnitt vier Stunden — das ist von 22 Uhr bis 2 Uhr. Wer das kleine Brunnenhaus sieht, muß an den Ausspruch denken: „Mehr sein als scheinen!“
Quelle: Bogener Zeitung, 25.07.1964


Halbzeit in der Wasserversorgung Bogenbachtal
Richtfest an den 3 Großbaustellen – Termingerechte Fertigung der Anlagen zu erwarten – Fernwasserleitungen und Verbindung der Wasseranlagen auf überörtlicher Basis muß angestrebt werden
Hunderdorf.
Eine stattliche Anzahl von Gästen hatte sich am gegen 14 Uhr auf Veranlassung der Vorstandschaft des Wasserzweckverbandes der Bogenbachtalgruppe am Ortseingang von Haselbach eingefunden, um von hier aus eine Besichtigung der bestehenden und im Bau befindlichen Anlagen vorzunehmen. Zunächst ging es auf steinigen Waldpfaden zum Quellgebiet in Buchet. Von den hier bestehenden sechs Quellen mußte eine abgeschlossen werden, da sie nachweislich im Frühjahr Darmkolik-

Besichtigung der Hochbehälter in Hinterbuchberg

Bakterien führt. Das Schutzgebiet kann daher verkleinert werden. Zugleich wurde hier die Frage der Entschädigung für den Ernteausfall, den der Grundbesitzer dadurch erleidet, daß er die zum Schutzgebiet gehörenden Wiesen nicht mehr natürlich düngen kann, angeschnitten. Man kam zu der Ansicht, daß die hierfür aufgewendeten 1000 DM im Jahr zu hoch sind.
Von Buchet ging es weiter nach Hinterbuchberg, wo zur Zeit neben dem bestehenden Hochbehälter mit 200 cbm Fassungsvermögen eine weitere Hochbehälteranlage mit zwei Kammern entsteht, die künftig 500 cbm Wasser aufnehmen werden und vor allem für die Speicherung des Wassers von Mitterfels und Haselbach in Frage kommen. Ein weiterer Hochbehälter von 50 cbm ist diesem Gebiet noch geplant, so daß bei der Erweiterung der Anschlüsse in diesemRaum genügend Reserven vorhanden sind.
Nächstes Ziel war der Hochbehälter in Hoch, wo ebenfalls eine Anlage mit einem Fassungsvermögen von 350 cbm entsteht. Auch hier ist der Bau schon weit vorgeschritten und eine termingerechte Inbetriebnahme gewährleistet. Der Hochbehälter in Windberg mit einer Kapazität von 150 cbm war nächster Besichtigungspunkt. Dann ging es weiter zum Maschinenhaus mit Wasseraufbereitungsanlage in Hofdorf. Diese Anlage, die einmal das Wasser aus den drei Tiefbrunnen in unmittelbarer Nähe aufnehmen und reinigen wird, ist sozusagen das Herzstück der gesamten Verbundanlage. Von hier aus wird der Wasserstrom in die Anlage gepumpt, wenn die natürliche Schüttung der Quellen in Buchet, Hinterbuchberg und Windberg zu gering ist. In normalen Zeiten wird die Verbundanlage mit dem Quellwasser auskommen, in Zeiten größerer Trockenheit und in den Zeiten des Spitzenverbrauches tritt dann diese Pumpanlage in Tätigkeit und garantiert mit einer Förderung von ca. 20 esc/l die Versorgung. Die Aufbereitungsanlage soll noch heuer im Oktober und November so weit fertiggestellt sein, daß sie in Tätigkeit treten kann.
Nach dieser Besichtigungsfahrt traf man sich im Gasthaus Georg Baier, wo die Hebefeier stattfand. Vorstand Härtenberger konnte hier vom Bayerischen Landesamt für Wasserversorgung Oberbaurat Frick und Dipl.-Ing. Heinzmann, vom Wasserwirtschaftsamt Oberbaurat Prandl, MdL. Alois Rainer, Landrat Hafner, ORR Pösl und Olnsp. Sigl, Obermedizinalrat Dr. Weingärtner, Sparkassendirektor Weixel, von der Baufirma Klug Olng. Kellner, Ing. Schleinkofer und Bauleiter Ing. Bauer, die Bürgermeister Hafner, Reiner, Mandl, Landstorfer, Gall und Fuchs sowie die Belegschaft der Firma Klug mit ihren Schachtmeistern und die Mitglieder des Wasserzweckverbandes begrüßen. Härtenberger führte aus, daß mit der Hebefeier für die drei Großbaustellen nun schon ein großes Stück Arbeit an der gesamten Anlage geleistet wurde.
MdL Rainer bezeichnete die Hebefeier als Halbzeit im gesamten Bauprojekt. Leider sei Niederbayern in der Wasserversorgung bisher immer das Schlußlicht ganz Bayerns gewesen. Gerade der Landkreis Bogen mit dem relativ geringen Wasseraufkommen konnte bisher solche Maßnahmen nur unter großen Opfern in Angriff nehmen. Wenn dieses Projekt nun aber mit mehr als 90 Prozent bezuschusst wird, dann zeige das doch das Interesse von Staat und Bund, hier großzügig zu helfen. Besonders würdigte er die Leistungsbereitschaft der Arbeiterschaft, die hier gezeigt hat, daß Fleiß und Können bei den heimischen Arbeitern vorhanden sind. Das Richtfest soll daher ein Fest der Arbeiter an diesem Bau sein.
Besonders aufschlußreich waren die Ausführungen von Oberbaurat Prandl vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf. „Die Romantik der Quellversorgung ist vorbei. Um eine genügende Wasserversorgung zu erreichen, müssen wir heute mit Grundwasser arbeiten.“ Diese Umstellung werden manchen vor dem Kopf stoßen, sie sei aber wichtig, wenn die heimischen Bäche und Flüsse nicht zu einer Kloake werden sollen, in denen alles tierische und pflanzliche Leben ausstirbt. „Ihr Werk hier wird daher Vorbild machen und Beispiel geben für viele andere.
Landrat Hafner gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß im Landkreis Bogen zwischen den Gemeinden Hunderdorf, Mitterfels, Haselbach, Oberaltaich und Landasberg ein Zweckverband dieser Art gegründet werden konnte. Dieser überörtliche Zusammenschluß sei keine leichte Aufgabe gewesen, doch zeige es sich heute, daß sich die Mühen gelohnt hätten. Gemeinschaftsarbeit ist notwendig, wenn wir aus unserer Rückständigkeit herauskommen wollen. Besonderer Dank aber gelte den Männern, die sich hier für diese schweren Aufgaben zur Verfügung stellten, obwohl sie Anfeindungen und manchmal sogar massiven Beschimpfungen ausgesetzt seien. Härtenberger habe sich hier kräftig eingesetzt und ihm sei der Fortschritt der gesamten Baumaßnahme vor allem zu danken, ebenso MdL Rainer, der die große finanzielle Unterstützung zuwege brachte. Mit 91 Prozent Zuschuß, der hier gegeben wurde, sei dieser Zuschuß der höchste, der jemals im Landkreis Bogen für eine Baumaßnahme gegeben wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.07.1964


Wer hat etwas bemerkt?
Apoig (Hunderdorf)
Aus einem Pkw, der in einem Hof abgestellt war, holte ein Dieb den Tankverschluß heraus. Das geschah in der Nacht vom 24. zum 25. Juli. Die Landpolizei Bogen bittet um sachdienliche Hinweise.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.07.1964


Messe erst am Samstag
Windberg
. Die Wochenmesse, die in Hl. Kreuz jeden Freitag stattfindet, ist diese Woche erst am Samstag um 7 Uhr. Von 6.30 bis 7 Uhr ist Beichtgelegenheit zur Gewinnung des Portiunkula-Ablasses.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.07.1964


Den Bund fürs Leben geschlossen
Steinburg
. Am Samstag wurden Sigmund Frankl von Riedelswald, Gemeinde Elisabethszell und die Damenschneiderin G… Pflügl von Wegern bei Steinburg getraut. Die kirchliche Trauung wurde von Pfarrer Groß in Elisabethszell vollzogen. Die weltliche Feier fand im Brauereigasthof Berger in Steinburg statt. Die „Drei Musketiere“ sorgten für Unterhaltung und Tanzmusik. Hochzeitslader Bertl Altschäffl bemühte sich in altgewohnter Weise um einen reibungslosen Ablauf. Eine besonders fröhliche Note hatte das sogenannte „Mahlspielen“. Es erklang keine Marschmelodien, sondern es wurden Lieder, erfreulicherweise auch Volkslieder“ vorgetragen, in die die Gäste begeistert einstimmten. Das trug sehr zur Hebung der allgemeinen Stimmung bei. Das Tanzkränzchen am Abend vereinigte dann die Nachbarschaft und Arbeitskollegen. Das jung vermählte Paar bezieht in Schwarzach eine Wohnung.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.07.1964


Auf zum Volksfest nach Hunderdorf!
Zu Jeder Maß Bier ein Freilos — Meisterjodler Fritz Bauer beim Stimmungsabend am Sonntag
Hunderdorf. Wenn auch das Hunderdorfer Volksfest in seinen Ausmaßen nicht mit dem Gäubodenfest konkurrieren kann, so freut sich doch groß und klein von Hunderdorf und Umgebung auf dieses Ereignis. Seit Jahren richtet Festwirt Weinzierl nun schon dieses Fest aus, das immer mehr an Anziehungskraft gewinnt. Man kommt nicht allein wegen des guten Fest-bieres und der Schmankerln, die ein solches Fest zu bieten hat. Das Gespräch über die Ernte oder die Ereignisse des Jahres, mitunter auch eine Handelschaft läßt sich hier am Biertisch leicht, ganz zu schweigen davon, daß die Kinder und jungen Leute ihre Freude am Praterer, an der Schiffschaukel oder im Glückshafen finden, an. Die Brauerei Gossersdorf liefert wie-der ihr bekannt gutes Bier, und auch für den Magen ist mit Brathendln. Bierkäs und allerlei Spezialitäten gesorgt. Die Kapelle Helmbrecht wird auch diesmal für gute Unterhaltung im Bierzelt sorgen.
Am Freitag beginnt um 18 Uhr der Auszug zum Bierzelt mit der Festkapelle. Bürgermeister Reiner wird anschließend das erste Faß anstechen. Die Bierprobe wird allen Besuchern Gelegenheit geben, sich über die Qualität des Gerstensaftes zu informieren. Für Samstag ist ein Treffen der Vereine und Verbände vorgesehen. Der Sonntag bringt einen großen Wiesenrummel und einen Stimmungsabend im Zelt, bei dem der Meisterjodler Fritz Bauer auftreten wird. Am Montag folgt der große Festausklang mit Preisverteilung. Jeder, der ein Freilos besitzt, das gratis zu jeder Maß Bier ausgegeben wird, nimmt daran teil. Als erster Preis gibt es ein Spanferkel und zehn weitere Preise warten auf die Gewinner. Da kann man also nur sagen: Auf zum Volksfest nach Hunderdorf!
Quelle: Bogener Zeitung, 29.07.1964


Die Gemeinde zahlt aus
Windberg.
Die Auszahlung der Sozialhilfe, Kriegsschadenrente, Ausbildungsbeihilfe und Pflegekindergelder erfolgt heute Donnerstag in der Zeit von 13 bis 14 Uhr in der Gemeinde-kanzlei.
Quelle: Bogener Zeitung, 30.07.1964


Silberne Preismünze für Käseschinken
Hunderdorf.
Auf der 12 DLG-Qualitätsprüfung für Fleischwaren und Feinkosterzeugnisse in Frankfurt am Main erhielt die Metzgerei Adolf Sandbiller in Hunderdorf in der Gruppe der Spezialitäten für ihren Käseschinken eine Silberne Preismünze. Da bei diesem streng neutral durchgeführten Leistungswettbewerb höchste Qualitätsanforderungen gestellt worden waren, ist diese Auszeichnung sehr beachtlich.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.07.1964


Ersatz für Turnhalle: der Turngarten
In den Ferein entsteht in Hunderdorf ein schöner Turngarten – Kosten 10 000 Mark
Hunderdorf. Nach den Ferien werden die Schulkinder von Hunderdorf mit einer wesentlichen Bereicherung ihres Sportprogramms rechnen können. Derzeit wird nämlich durch die Firma Altschäffl ein Turngarten angelegt, der einmal eine „Turnhalle im Freien“ abgeben wird. Diese Turngeräte sind gewissermaßen als Ersatz für eine Turnhalle gedacht. Sie sind in ihrer Anlage wesentlich billiger, haben allerdings den Nachteil, daß nur bei trockenem Wetter geturnt werden kann.
Zur Anlage gehören eine Sprossenwand, ein Schwebebalken, Böcke, Kriechtunnels, ein Bar-ren, Hantelgeräte, Klettergerüst, Stufenreck, eine Laufbahn mit 75 m und eine Sprunganlage. Laufbahn und Sprunganlage werden so gebaut, daß durch einen ausreichenden Unterbau aus Kies und Sand die Anlagen wenig wetterempfindlich sind und einen dauerhaften Bestand garantieren. Schwierig gestaltet sich der Einbau der verschiedenen Turngeräte, da hier Betonfundamente von großer Genauigkeit erstellt werden müssen. Polier Weithaler hat jedoch Erfahrung genug, um auch damit fertig zu werden.
Die Geräte werden so angeordnet, daß sie auch hintereinander als Hindernisse für Mannschaftswettkämpfe benützt werden können. Die Lauf- und Sprunganlage wird für die Durchführung der leichtathletischen Wettkämpfe die notwendigen Voraussetzungen erfüllen Beratend haben bei der Erstellung des Turngartens Oberlehrer Ritschel von Haibach, der Sportreferent des Schulamtes sowie der Beauftragte für den Schulsport in Niederbayern Rektor Hierlmaier, mitgewirkt. Weitere Gutachten wurden vom Landessportverband eingeholt.
Die gesamte Anlage wird etwa 10 000 DM kosten. Dazu wurden jedoch bereits Zuschüsse des Bundes und Mittel aus dem Grenzlandhilfeprogramm gewährt, so daß für die Gemeinde ein Restbetrag bleibt. Gleichzeitig wurde auch ein Universalturngerät angeschafft, das sowohl im Turnraum im Keller, als auch im Freien benützt werden kann Dieses Gerät bietet eine ganze Reihe von Übungsmöglichkeiten.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1964


Neue Teerstraße im Ortsbereich Hunderdorf
In wenigen Jahren werden alle wichtigen Straßen der Gemeinde Hunderdorf staubfrei sein.
Hunderdorf.
Die Baufirma Müller aus Straubing versieht derzeit eine Reihe von Ortsstraßen mit einer Teerdecke. Zunächst wurde die Straße von der Ortsmitte zur Hochfeldsiedlung aufgeschottert und anschließend mit Mischgut bedeckt. Gerade diese Straße hatte eine Verbesserung dringend nötig. Die Einwohner der Hochfeld-Siedlung werden daher die Maßnahme dankbar begrüßen.
Im Zuge dieser Arbeiten wird auch der Vorplatz am Schulhaus mitgeteert und damit die Einfahrt in einen besseren Zustand versetzt, Gleichzeitig wurde hier Vorsorge getroffen, daß das Regenwasser abgeleitet wird und nicht mehr auf dem Vorplatz in großen Pfützen stehen bleibt. Auch der Weg von der Hauptstraße zur Kirche und der Vorplatz vor der Gemeindeverwaltung wurde staubfrei gemacht. Pfarrer Ruß hat gleichzeitig den alten Kirchenweg, der an die Lintacher Straße anschließt, ausbauen lassen, damit das große Gefälle verschwindet und die Kirchenbesucher einen bequemen und schönen Weg bekommen. Schließlich wurde auch die Straße von der Ortsmitte zum Friedhof mit einer zweiten Teerschicht versehen, die der Straße eine größere Haltbarkeit geben wird.
Auf der letzten Gemeinderatssitzung wurde zudem der Ausbau des Gehweges entlang der Hauptstraße zum Bahnhof beschlossen. Schließlich wird derzeit auch der Neubau der Straße nach Thannager, die einmal über Gaishausen nach Steinburg weiterführen wird, ausgesteckt und die Projektierung einer Baufirma übergeben. Man darf erwarten, daß in wenigen Jahren alle wichtigen Gemeindestraßen staubfrei gemacht werden können. Großes Verständnis für diese Maßnahmen der Gemeinde zeigt auch der Kreistag und Landrat Hafner, die vor allem in der Beschaffung der Mittel behilflich sind.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.08.1964


Wieder Sprachheilkurs in Windberg
Windberg.
Der Caritasverband der Diözese Regensburg veranstaltet wiederum zwei Kurse für Sprechgeschädigte. Die Kurse finden statt im Jugendheim Windberg, Kreis Bogen, unter Leitung von Prof. Fitz-Wien. – Die Termine sind: Für Mädchen und Frauen vom 6. bis 13. September 1964, für Buben und Männer vom 18. bis 25. Oktober 1964.
Für beide Kurse sind noch Plätze frei. Anmeldungen, besonders für den Kurs für Mädchen und Frauen im September, sind möglichst umgehend zu schicken an den Caritasverband für die Diözese Regensburg, 84 Regensburg 1, Postfach 146.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.08.1964


Riesentomate geerntet
Hunderdorf.
Besonderes Glück mit seinen Tomaten hat heuer Herr Gaschler, ein Gärtner aus Passion. Ein besonderes Exemplar von ovaler Form hatte sogar einen Längendurchmesser von 16 cm und einen Breitendurchmesser von 12 cm. Dabei war die Frucht kerngesund und reichte gut für eine Portion Salat. Auch die übrigen Früchte weisen durchwegs eine recht erstaunliche Größe auf.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.08.1964


Heute abend Ausklang des Volksfestes
Hunderdorf.
Mit dem Auszug der Kapelle Helmbrecht zum Festplatz begann am Freitagabend das Hunderdorfer Volksfest. Die Schiffschaukeln, Praterer und Schießbuden wurden schon vorher in Betrieb genommen. Bürgermeister Reiner gab mit dem Anzapfen des ersten Banzens dann den offiziellen Start. Die Hitze sorgte für den notwendigen Durst auf das süffige Bier aus dem Keller der Brauerei Brandl von Gossersdorf war Labsal für die durstigen Kehlen. So füllte sich das Zelt im Lauf des Abends und die Festkapelle Helmbrecht tat das Ihre, um die Stimmung zu heben. Am heutigen Montag geht es dann auch schon dem Ende zu mit einer Verlosung der Preise. Für jede Maß gab es ein Los und es wird heute abend die glücklichen Gewinner des Spanferkels und der anderen Preise gezogen und die Preise überreicht. Wer „Schwein“ haben will, muß zum Volksfest noch einmal kommen.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.08.1964


Auszeichnung für Metzgermeister Sandbiller
Hunderdorf.
Auf der 12. Ausstellung der Deutschen

Das Bild zeigt Adolf Sandbiller mit Urkunde und der silbernen Medaille

Landwirtschaftsgesellschaft für Fleisch-waren und Feinkosterzeugnisse wurde – wie bereits kurz berichtet – der Käseschinken des Metzgermeisters Adolf Sandbiller mit der silbernen Preismünze ausgezeichnet. Dieser Wettbewerb wird alljährlich auf Bundesebene durchgeführt. Um so höher ist der Erfolg zu bewerten. Adolf Sandbiller errang diesen Preis der Gruppe der Spezialitäten und darf auf diese Auszeichnung besonders stolz sein, da nur eine weitere Firma aus Niederbayern einen solchen Erfolg aufweisen konnte. Das Rezept ist eine eigene Erfindung des jungen Metzgermeisters, der schon mit 22 Jahren als jüngster Teilnehmer die Meisterprüfung im niederbayerischen Raum mit sehr gutem Erfolg abgelegt hat. Die zu diesem Wettbewerb eingesandten Fleischwaren wurden telegrafisch abgerufen und mußten daher aus der laufenden Produktion genommen werden. Eine „Extrawurst“ konnte also schon aus zeitlichen Gründen nicht hergestellt werden. Für den jungen Meister, der schon bei der ersten Beteiligung an diesem Wettbewerb den schönen Preis erringen konnte, wird dies sicher ein weiterer Ansporn sein.
Quelle: Bogener Zeitung, 03.08.1964


Gott, der Herr, hat am Montag nach längerem Krankenlager meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel
Herrn Josef Erhart
in Windberg (früher Mugrau, Krs. Krummau CSSR)
im Alter von 77 ½ Jahren aus dieem Leben abberufen und in ein besseres Jenseits heimgeführt.
Windberg, Dambach, Donauwörth, den 4. 8 1964
In tiefer Trauer:
Anna Erhart, geb. Massauer, Gattin
Anna Reinhold, Tochter mit Familie
Josef Erhart, Sohn mit Familie
Enkelkinder und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Donnerstag, den 6. 8. 1964, vormittags 9 Uhr, in der Pfarrkirche in Windberg mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1964


Kaufen ab sofort
Falläpfel
bei Lieferung frei Fabrik
4.- bis 4.50 je nach Qualität
an
BAYERWLAD
FRÜCHTEVERWERTUNG
Wilhelm Philipp KG.
Zweigebtrieb
Steinburg/Ndby.
Telefon Mitterfels 207
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1964


Das Standesamt im Monat Juli
Bogen
. Im Juli registrierte das Stundesamt 14 Geburten, vier Trauungen und drei Todesfälle. Geburten: … Wolfgang Zhorzel, Apoig (Gemeinde Hunderdorf) … Claudia Georgia Ruber, Au vorm Wald … — Geheiratet haben: …Manfred Rudolf Deutsch, Bogen, Bundeswehrkaserne und Irmgard Maria Hauser, Kleinlintach …
Quelle: Bogener Zeitung, 05.08.1964 


Trachtenverein probt
Windberg.
Am Samstag ist im Vereinskokal Amann Plattler- und Volkstanzprobe. Auch eine Besprechung des nächsten Heimatabbends findet statt. Alle Mitglieder sind hierzu eingeladen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.08.1964 


osef Erhart beerdigt
Windberg.
Am Donnerstag wurde Josef Erhart von Windberg im Alter von 77 ½ Jahren zur letzten Ruhe gebettet. Der Verstorbene war Heimatvertriebener aus Mugrau im Sudetenland. Von Beruf war der Verstorbene Bergmann und später Bauhilfsarbeiter, bis ihn ein schwerer Unfall zwang, diese Arbeit aufzugeben. Im Jahre 1915 verehelichte er sich in seiner Heimat Mugrau. Mit drei Kindern war die Ehe gesegnet, von denen eines schon früh starb. Mit der Ehefrau standen ein Sohn und eine Tochter am offenen Grabe. Pater Ephrem übergab den Sarg der geweihten Erde. Der Kirchenchor nahm mit einem Grablied Abschied von dem Verstorbenen.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.08.1964


Heute abend Volkstanzprobe
Windberg
. Der Trachtenverein hält heute abend im Vereinslokal Amann eine Volkstanzprobe ab. Der anberaumte Heimatabend in Neukirchen fallt aus.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.08.1964


Ein Kloster paßt sich der Neuzeit an
Gelungener Auftakt zur Gesamtrenovierung – Abschluß der Pfarrhofrenovierung in Windberg
Windberg
. In älteren Schilderungen wird Windberg als still verträumtes, romantisches Walddörflein dargestellt. So noch in dem erst vor ein paar Jahren erschienenen offiziellen Fremdenführer des Landkreises Bogen. Gar so verträumt ist es nun zum Glück doch nicht mehr, denn auch hier rührt sich neues Leben, was aber der romantischen Schönheit keineswegs abträglich ist. Die alte Abtei war in einem derartigen Zustand des Verfalls, daß zur Rettung der Gebäude unbedingt etwas geschehen mußte. Das Kloster hat unter großen Opfern, von Wohltätern unterstützt, sein Bestes getan, um sich den Bedürfnissen der Neuzeit anzugleichen und „ein neues Gewand anzulegen“.
Nun geht auch die Erneuerung des Pfarrhofes, der alten Prälatur, ihrer Vollendung entgegen. Das Staatliche Bauamt Landshut hat dabei Großes geleistet. Schon voriges Jahr hatte die Firma Bachner aus Straubing das Dach erneuert. Es war sozusagen ein Sprung vom 18. ins 20. Jahrhundert. Bei aller Schonung der vorhandenen Kunstwerke wurden sämtliche sanitäre Anlagen geschaffen, die vorhandenen modernisiert. Vier Zimmer bekamen einen neuen Parkettboden, in drei weiten wurden alte Boden geschliffen, neun neue Ölöfen und ein Elektroherd wurden beschafft. Im Erdgeschoß wurden vier Raume durch Erhöhung des Fußbodens und Verlegung der Fenster überhaupt erst bewohnbar gemacht.
Dieses Jahr nun hat die Firma Helmbrecht von Oberaltaich das Gebäude neu verputz, der alte, sehr schadhafte Putz wurde ersetzt, wobei es sich zeigte, daß Teile des Gebäudes aufs 12. Jahrhundert zurückgehen. Die Wände wurden weiß verschlämmt, die alten Steinquadern an Ecken und Umrahmungen freigelassen. Die Wirkung ist sehr gut. Die hübsche Außentür im Dachgeschoß mit ihrem Eselsrücken kommt erst jetzt voll zur Geltung. Überall wurden kupferne Dachrinnen kupferne Fensterbänke angebracht, das Dach wurde erneuert, teils völlig neu gedeckt. Von großer Bedeutung war der Abbruch der die Wandfassade verdeckenden Scheune. Ein alter Durchgang vom Pfarrhof zur Kirchenfront? wieder ausgebrochen, die freigelegten Fresken aus dem 16. Jahrhundert wurden gereinigt und sichergestellt. Die Firma Kaiser aus Bogen ist dabei, an der monumentalen Freitreppe die Granitstufen zu legen. Eine Abschlußmauer zum Friedhof hin ist im Bau, an dem Ende zur Freitreppe werden Rasenstücke und Blumenbeete gepflanzt. Die Innenräume wurden getüncht, die elektrischen Leitungen unter Putz gelegt. Kirchenmaler Hugo Preis aus Parsberg hatte viel zu tun. Besonderen Dank schuldet das Kloster Oberregierungsrat R. Forstmeister und Bauingenieur Heinrich Mommertz aus Landshut aus, die sich sehr für das Zustandekommen der Renovierung einsetzten und die sich oft zwei- und Dreimal in der Woche nach Windberg bemühten. Heimatpfleger Dr. Bleibrunner, ein großer Freund Windbergs, stand ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Mit viel Geschmack und Einfühlungsvermögen leiteten diese Herren die Aktion, durch die Windberg ganz bedeutend gewonnen hat. Sie ist ein großer Schritt vorwärts, und bildet den Auftakt zur bereits genehmigten Gesamtrenovierung der Pfarr- und Klosterkirche, die dringend nötig ist und die sich wohl über mehrere Jahre hinziehen wird.
Quelle: Bogener Zeitung, 10.08.1964 


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der beim Amt vom 18. bis 30.7. eingereichte Bauanträge

… Gemeinde Windberg, Einbau einer vollautomat. Ölfeuerung in die Volksschule … Ecker Adolf, Brandstatt, Garagenbau an das Wohnhaus; Berger Klaus, Steinburg, Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Wohnhauses … Schönauer Hans, Hunderdorf, Neubau eines Wohnhauses …
Quelle: Bogener Zeitung, 11.08.1964 


Wieder Fatima-Tag in Heilig Kreuz
Windberg.
Am Donnerstag feiern die Marienverehrer die Erscheinung der Muttergottes in Fatima. Um 14.30 Uhr ist Andacht mit Predigt in Heilig Kreuz, um 19.30 Uhr von Windberg Lichterprozession nach Heilig Kreuz mit Abendmesse. Die Wochenmesse in Heilig Kreuz ist wie immer am Freitag. Vorher ist Beichtgelegenheit.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.08.1964 


Teppichhändler betrog Hausfrau
Irensfelden.
Ein Teppichhändler bei einer Hausfrau vor und erklärte ihr, ihre Tochter hätte einen Teppich für 170 DM von ihm gekauft, doch hätte sie nicht soviel Geld bei sich gehabt. Er hätte von ihr den Auftrag, bei der Mutter den Teppich abzuliefern und en Kaufpreis zu kassieren. Die Frau zahlte 170 DM. Der Teppich war bei weitem nicht den Preis wert. Die Landpolizei zeigte den Betrüger an.
Quelle: Bogener Zeitung, 15.08.1964 


Nach Gottes unerforschlichen Ratschluß verschied am 15. August 1964 unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Pate
HERR JOSEF SOLCHER
Gastwirt, Metzgermeister und Viehkaufmann
von Wegern/Steinburg
nach kurzer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten im Alter von 76 ½ Jahren.
Wegern, Aicha, Steinburg, Kaufbeuren , Straubing, Grad, Bärndorf und Ehrn, den 15. 8. 1964
In tiefer Trauer:
Josef Solcher, Sohn, mit Familie
Anna Solcher, Tochter
und übrige Verwandtschaft
Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung am Dienstag, 18. August 1964, um 9 Uhr in der Pfarrkirche Hunderdorf.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.08.1964 


Beerdigung von Josef Solcher von Wegern-Steinburg
Ansprache vom 1. Vorstand Leo Gaschler am 18.08.1964 am Grabe
Verehrte Trauernde!
Wir haben auf dieser Erde keine bleibende Städte sagt der heilige Paulus. Unaufhörlich durchwandert ja der Tod dieses irdische Tränental und täglich fallen Tausende und Abertausende von armen Menschenkindern unter seinem tödlichen Sensenhieb. Auch aus unserer Pfarrei hat sich der Tod wieder ein Opfer geholt, es ist der ehrengeachtete Josef Solcher aus Wegern, Mitglied des Krieger und Veteranenvereins, welcher in einem Alter von 76 ½ Jahren selig im Herrn entschlafen und deren leibliche Überreste die Geistlichkeit soeben der geweihten Erde übergeben hat.
Verehrte Trauernde!
Mitleidlos reißt er vor kurzem die Mutter und jetzt den Vater aus dem Familienverband heraus. Mögen die Tränen der Kinder und Hinterbliebenen auch noch so reichlich fließen, der Tod ist unerbittlich. Zwei seiner Töchter und ein Sohn betrauern den Tod des Vaters und ihrer vor kurzem verstorbenen Mutter.
Verehrte Trauernde!
Ich habe es wahrhaftig nicht nötig, Euch mit vielen Worten den Wert, die Stellung, die Bedeutung der Mutter des Vaters in der Familie auseinanderzusetzen. Nein, erinnert euch nur daran, wie oft im Laufe des Lebens die Kinder zur Mutter und zum Vater ihre Zuflucht nehmen und überall die Mutter und den Vater um Rat und Hilfe aufsuchten und ihre Anliegen und Schmerzen klagten. Was es für die Kinder bedeutet, wenn das Mutterherz im Tode bricht, wenn jetzt der Vater als Leiche ins Grab gelegt wurde. Trauernde Kinder: Eure Mutter und Vater hatte euch im Leben auf richtig gelebt. Vergesst nun auch hier die Mutter und den Vater im Tode nicht. Auch wir, verehrte Mitglieder vom Krieger und Veteranenverein müssen von unserm lieben braven Kameraden Abschied nehmen. Allzu früh und zu schnell bist Du lieber Josef von uns gegangen. Wir werden Dir stets danken für deine Kameradschaft und für den Aufbau des Vereins. Als äußeres Zeichen und Dank für deine treue Mitgliedschaft lege ich im Namen der Vorstandschaft und aller Mitglieder des Krieger und Veteranenvereins der Pfarrei Hunderdorf diesem Kranz an Deinem Grabe nieder.
In Treue fest!
Ruhe sanft in Gottes Erde!
Lieber Kamerad, du wirst von uns nie in Vergessenheit geraten und in die Vereinschronik eingehen.
Quelle: Archiv der KuSK Hunderdorf


Primiziant bei der Fatimafeier
Windberg.
Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuzkonnte am Fatimatag die Pilger nicht mehr fassen, die am Abend zur Feierstunde kamen, bei der der Windberger Primiziant, Pater Johannes das Meßopfer darbrachte. Schon am Nachmittag hatten viele Marienverehrer sich eingefunden, zu denen Administrator Pater Calixtus über die Bedeutung Mariens sprach, die mit Christus als erster Mensch mit Seele und Leib der himmlischen Herrlichkeit teilhaftig wurde.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.08.1964


Haselnußgroße Hagelkörner
Windberg.
Am Sonntag nachmittag wurde die Gemeinde Windberg von einem schweren Gewitter mit Hagelschlag heimgesucht. Betroffen wurde namentlich die Gemeindeflur Hof. Der Schaden an noch stehendem Getreide beträgt etwa 40 Prozent. Das Unwetter dauerte etwa 15 Minuten. Die Hagelkörner fielen von Erbsen- bis Haselnußgröße.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.08.1964


Feuerwehrübung
Windberg.
Am kommenden Sonntag findet für die Gruppen 1 bis 4 der Freiw. Feuerwehr Windberg eine Pflichtübung statt Um pünktliches Erscheinen um 8 Uhr am Feuerhaus Wind-berg wird gebeten.
Quelle: Bogener Zeitung, 20.08.1964 


Schwelbrand im Kohlenlager ausgebrochen
Die meiste Löscharbeit leitete der Hydrant – Ein Großbrand wurde verhindert
Steinburg/Ehrn. Der Kreisbrandinspektor rief die FFW Steinburg in Bereitschaft, da im Keler des Lagerhauses Steinburg-Ehrn ca. 1 500 -Zentner  Brikett sich selbst entzündet hatten und Schwelbrand verursachten. Betriebsangehörige entdeckten die Rauchbildung. Die Löscharbeiten wurden wegen des Raummangels stark  behindert und es konnten immer nur ein paar am Brandobjekt arbeiten.
Die wesentlichste Löscharbeit leistete der Hydrant der Wasserversorgung der Gemeinde Steinburg. Er wurde sofort aufgedreht und mit seinem Wasser wurden die Schwelstellen überrieselt, so daß sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte Der Hydrant war die ganze Nacht über geöffnet und der Kohlenkeller knietief unter Wasser gesetzt. Wohl mußte das Wasser wieder abgepumpt werden, und ein Großteil der Briketts ausgeräumt werden, aber ein Großbrand, der sämtliche Gebäude – auch die Konservenfabrik – erfaßt hätte, wurde verhindert. Hier muß der Gemeinde Steinburg großer Dank zugesprochen werden, denn sie hat erst heue wieder eine hohe Summe für Grundwassererschließung ausgegeben, die eine unbegrenzte Wasserentnahme, auch aus den Hydranten gewährleistet. Das notwendige Löschwasser hätte ( aus dem über 1 000 Meter entfernten Bogenbach entnommen werden .müssen, denn näher gelegene Wassergräben sind infolge der langen Trockenheit fast versiegt und ein Feuerlöschteich ist in Ehrn nicht vorhanden. Er wurde schon vor zwei Jahren anläßlich einer Großeinsatzübung im Lagerhaus von Kreisbrandinspektor Baier als sehr dringend gefordert. Wie recht dieser verantwortliche Mann hatte, ist jetzt bewiesen worden. Die Errichtung des Löschteiches ist aber nicht Angelegenheit der Gemeinde Steinburg, sondern der Gemeinde Gaishausen. Steinburg, hat seinen Löschteich beim Nolte-Werk Hunderdorf mit rund 12 000 Mark Baukosten erstellt.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.08.1964


Kameradschaftsabend der Feuerwehr
Übergabe einer Leihspritze – Bürgermeister Berger wieder ganz gesund
Steinburg.
Kommandant Anton Häusler hatte am vergangenen Wochenende seine Wehr-männer zu einer kurzen Schulübung mit anschließendem Kameradschaftsabend eingeladen. Hauptpunkt der Übung war die Übergabe einer Leihspritze durch die Firma Krümpelmann, Landshut. Dies wurde notwendig, da bei der letzten Großeinsatzübung im Nolte-Werk Hunderdorf der Block der eigenen Feuerspritze einen großen Riß bekam und zersprang. Im Gemeinderat wurde dann beschlossen, den Ankauf einer neuen Motorspritze im Haushalt 1965 einzuplanen und die Übergangszeit mit einer Leihspritze zu überbrücken. Die vorgetragene Bitte wurde von der Fa. Krümpelmann erfüllt und der Juniorchef überbrachte eine gute, moderne und leistungsfähige Maschine. Nun ist die Steinburger Wehr wieder voll einsatzfähig, was bei allen Wehrmännern, dem Gemeinderat und auch von der Bevölkerung mit Befriedigung aufgenommen wurde. Anschließend versammelte man sich im Brauereigasthof Berger, um bei einem Kameradschaftsabend ein paar Stunden froher Geselligkeit zu verbringen. Kommandant Toni Häusler begrüßte die sehr zahlreich erschienenen Wehrmänner, Bürgermeister Berger mit seinen Gemeinderäten und eine Abordnung der Nachbarwehr von Au vorm Wald mit ihrem Kommandanten Alois Schlötz. Dann gratulierte er dem Vorstand und Bürgermeister Alfons B e r g e r zu seinem 52. Geburtstag. Der Kommandant erwähnte, daß vor einem Jahr das Geburtstagskind schwer krank in einer Münchner Klinik lag und die Professoren selbst schon an seiner Gesundung zweifelten. Heute dürfen wir uns aber wieder freuen, denn Bürgermeister Berger hat sich fast wieder zur vollen Gesundheit erholt. Bürgermeister Petzendorfer und Kreisrat Müller fanden ähnliche Worte der Gratulation und dankten im Namen der Allgemeinheit für die unermüdliche Arbeit des Bürgermeisters zum Wohle der Gemeinde. Diese Vorsorge sei heuer am deutlichsten bei der Sicherung der gemeindlichen Wasserversorgung zum Ausdruck gekommen. Alle Anwesenden drück ten ihrem Gemeindeoberhaupt herzlich die Hand und in froher Runde pflegte man Geselligkeit und Kameradschaft.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.08.1964 


Am Grabe eines ehrengeachteten Mannes
Josef Solcher beerdigt – Mitglied mehrerer Vereine
Steinburg. Am Samstagvormittag verschied schnell und unerwartet der weit über die Grenzen der engeren Heimat bekannte Metzgermeister, Gastwirt und Viehkaufmann Josef S o 1 c h e r von Wegern. Er folgte seiner erst vor einem knappen Vierteljahr verstorbenen Ehefrau hinüber in die Ewigkeit. Der Herrgott wird ihn gnädig aufgenommen haben, denn er war ein rechtschaffener Mann und nun ist er wieder bei seiner „seelenguten Mutter“, wie der Verstorbene oft sagte. Der Verstorbene erblickte am 13. März 1888 in Steinburg das Licht der Welt. Sein Vater war zu dieser Zeit Pächter des großen Schloßgutes zu Steinburg. Schon in früher Jugendzeit wurde er als Arbeitskraft im elterlichen Betrieb herangezogen. Sein Arbeitseifer erlahmte nie und er schuf für sich und seine Kinder beachtliche Besitzungen. 1919 verehelichte er sich mit der Brauereibesitzerstochter Anna Berger und übernahm die Kellerwirtschaft des Brautvaters, die heute noch im Volksmund „die Rutschn“ genannt wird. Josef Solcher war ein geselliger und aufgeschlossener Mann. 1910 wurde er Mitglied der FFW Steinburg. Seine Vereinstreue wurde heuer mit dem goldenen Ehrenzeichen belohnt. Die beiden Weltkriege trafen den Verstorbenen schwer. 1914 zog er selbst ins Feld. Bei den Bunkerschlachten an der Somme wurde er als tot erklärt. Der entsprechende Vermerk ist noch heute in seinem Wehrpaß zu lesen und im Zweiten Weltkrieg fiel sein Sohn Karl bei den schweren Kämpfen in Rußland. Dies brachte ihm viel Leid. Tieftrauernd standen Sohn Josef und Tochter Anna am vergangenen Dienstag, begleitet von einer großen Trauergemeinde, am Grab. H. H. Pfarrer Ruß zelebrierte unter Assistenz von H. H. Pater Norbert und Englmar das Pontifikalrequiem. Viele Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Steinburg und Au vorm Wald, des Krieger- und Veteranenvereins Hunderdorf und des Bauernhilfsvereins Neukirchen-Windberg begleiteten den toten Kameraden auf dem letzten Weg. Kommandant Anton Häusler leitete den Trauerzug. In einem eindrucksvollen Nachruf würdigte er am offenen Grab die Vereinstreue des Verewigten. Vorstand Gaschler und Hartmannsgruber ehrten ebenfalls den Verstorbenen und legten einen Kranz als Zeichen der Anteilnahme nieder.
Quelle: Bogener Zeitung, 21.08.1964 


Deshalb sagt man: Vom Brett rutschen
Die Totenbretter sind im Bayerischen Wald noch nicht ausgestorben
Zeugen dörflicher Kultur
Windberg. Noch gar nicht allzu lange ist es her, daß im ganzen bayerischen Siedlungsraum der Brauch lebendig war, das Andenken der Verstorbenen durch das Aufstellen der Toten-bretter zu ehren. Heute haben sich nur mehr-an wenigen Stellen Reste dieses Brauches erhalten, so westlich des Ammersees u. im Traun- und Chiemgau. Am lebendigsten ist er noch im Bayerischen Wald zu

Brauchtum ist Ausdruck der Lebensfülle und Lebensfreude des Volkes. Der Brauch der Totenbretter ist noch lebendig, wie dieses Beispiel aus Windberg zeigt.

finden. So ist beispielsweise in diesem Jahr in Windberg eine schöne neue Totenbrettergruppe entstanden, inmitten des Ortes an der Kreisstraße Hunderdorf — Meidendorf. Der junge Landwirt Hans Kraus aus Irensfelden errichtete hier für seine kürzlich unerwartet verstorbenen Verwandten Maria und Anna Greipl zu beiden Seiten eines Holz-kreuzes schöne Gedenkbretter. Dieses Beispiel sei stellvertretend für manche andere genannt, bei denen allen bemerkenswert ist, daß sich noch heimatverbundene Menschen finden, die bewußt am überlieferten Erbe festhalten wollen. Der Brauch ist erst dann ausgestorben, wenn sich nur mehr Heimatvereine seiner annehmen und dann nur mehr museale Schaustücke zu sehen sind. Es ist nicht Sinn des Brauches, für irgendwelche Wanderer „stille Mahner an das Vergängliche dieser Welt“ aufzustellen, wie man gelegentlich lesen kann. Den Leuten selbst muß es Freude machen, einen alten Brauch zu pflegen und mit neuem Leben und Inhalt zu er-füllen. Allein darum geht es dabei, nach überlieferter Art den verstorbenen Angehörigen und Freunden ein ehrendes Andenken zu bewahren und die Vorübergehenden zu einem kurzen Gebetsgedenken einzuladen. Dabei ist die Arbeit der Heimatvereine allerdings ebenfalls notwendig: Ihre vordringliche Aufgabe ist es, schöne alte und oft herrenlose Totenbretter erhalten zu helfen« Eindrucksvolle Zeugen des alten Brauches sind die Totenbretter, die in Windberg in der sog. Wirtsgasse ihrer endgültigen Auflösung entgegenfaulen. Es wäre eine Freude zu hören, daß sie endlich gerettet werden. Windberg sei hier nur als Beispiel genannt: die Lage in anderen Gemeinden ist ähnlich. Überall bieten sich für die ländlichen Vereine und Gruppen, wie etwa auch für die Landjugend, dankbare Aufgaben in der Erhaltung alter Totenbretter, alter Feldkreuze und anderer Zeugnisse von Sitte und Glauben der Vorfahren, von dörflicher Kultur.
Die Totenbretter sind als Erinnerungstafeln an die Verstorbenen auf uns gekommen. Sie hatten aber nicht immer diese Bedeutung. In ganz Bayern war früher der Brauch verbreitet, die Verstorbenen auf einem Brett aufzubahren. Und dies nicht nur in Bayern: Aus dem Kanton Graubünden in der Schweiz wird noch 1910 von der Brettaufbahrung berichtet. Bis ins vorige Jahrhundert wurden bei uns die Toten eingenäht und ohne Sarg bestattet. Daran erinnert noch mancherort die Redewendung „vom Brett rutschen“, mit der und ähnlichen vom Sterben gesprochen wird. Ja, als der Sarg schon längst eingebürgert war, diente ein Brett noch zum Aufbahren und Tragen des Leichnams. Der Schreiner brachte erst kurz vor dem Begräbnis den Sarg. Die Annahme. daß die Einführung des Sarges unmittelbarer Anlaß für das Ende der Brettbenützung war, ist nicht zutreffend.
Zur Aufbahrung benützte man ursprünglich ein rohes, ungestrichenes Brett. Dieses wurde nach der Beerdigung mit dem Namen des Verstorbenen versehen und mit drei Kreuzen geziert. Man stellte es nicht auf, sondern legte es neben das Grab. Diese liegende Aufbahrung wird allgemein als die ältere Form angesehen, sie wird für Oberfranken noch bis zum Beginn dieses Jahrhunderts berichtet. Später wurde das Brett nicht mehr

Edle Zeugnisse schöner Volkskunst sind diese Totenbretter, die wie manche andere, ungeschützt Wind und Wet-ter preisgegeben, langsam zerfallen

neben das Grab gelegt, sondern ähnlich dem heutigen Brauch wurden mehrere zusammen an geeigneter Stelle angebracht, anfangs auch hier noch liegend zwischen zwei Pfosten befestigt. Gar nicht selten war auch der Brauch. die Totenbretter als Brücke über kleine Wasserläufe zu legen; naheliegend ist hier die symbolische Deutung, daß man den Tod als Brücke sah, über die die Verstorbenen ins Jenseits gelangen. Die drei kleinen Kreuze auf den Brettern durften beim Überschreiten nicht betreten werden. In alten Wiener Blättern aus dem Jahre 1894 wird ein Gebetsvers überliefert, der aus dem Böhmerwald stammt und der beim Benützen dieser Brettbrücken gesprochen wurde:
Grieß enk Gott ös Todtboan,
Hats groß oder kloan
Hats jung oder alt
Ös Todtgripp
Bitt’s allzamm für mi
Und i für enk,
Daß enk Gott enkere Sünden schenk.
Vielerorts war die Meinung verbreitet. daß der Tote solange im Fegfeuer bleiben müsse. oder auch, daß der Körper solange zur Verwesung brauche, bis das Totenbrett endgültig verfault sei. Man verwendete deshalb in der alten Brauchtumsstufe stets Weichholz. Deshalb sind uns auch so wenig alte Totenbretter aus früheren Jahrhunderten erhalten. Als Ausnahme sei das Totenbrett der Kaiserin Bertha erwähnt, der Gemahlin Kaiser Heinrichs IV. aus dem Jahre 1087, das im Dom von Speyer aufbewahrt werden soll. Erst als die Totenbretter nur mehr als reine Gedenktafeln aufgestellt wurden, verwendete man auch Hartholz; meist sah man auch darauf, ein möglichst fehlerfreies Brett zu finden. Die Form erlebte Wandlungen bis zu der uns heute vertrauten. Die bevorzugte Farbe in unserer Gegend wurde für die jetzt einsetzende Bemalung blau und weiß.
Viele Erzählungen ranken sich um die Totenbretter. Aus dem Buche von Otto Huber über das Brauchtum der Totenbretter, in dem viel Material über den Brauch sich findet, sei folgende bezeichnende Geschichte ausgewählt: Ein Tischler machte von gestohlenen Totenbreitem Taubenschläge, denn es herrschte die Meinung, wenn man das Anflugbrett derselben aus dem Holze eines Totenbrettes mache, flögen die Tauben nicht mehr davon. In der Nacht kamen die Toten und wollten ihre Bretter wieder haben. Da war im Haus eine Wirtschaft. Da hat es gekracht. Der Bauer glaubte nicht daran. Aber in der nächsten Nacht wurde es noch ärger. In der dritten Nacht mußte der Bauer aufstehen und die Taubenschläge einreißen. Er trug das Holz wieder dorthin, wo es genommen wurde. Das ist am Schaubühel unterhalb Depoldowitz geschehen und ich war bei dem Bauern im Dienst“. Diese Erzählung zeigt recht gut, wie sehr sich das Brauchtum im Bewußtsein der Menschen festgesetzt hatte.
Die Frage, was schuld ist an dem raschen Niedergang eines so tief verwurzelten Brauchtums, ist wohl nicht zu klären. Es wurde schon angedeutet, daß es nicht beseitigt wurde durch die Einführung des Sarges. Es hat verschieden lang gedauert, bis sich der Sarg in seiner heutigen Form im bayerischen Bereich durchgesetzt hat, während gleichzeitig die Brettaufbahrung fortlebte. Ein Vorläufer des Sarges läßt sich schon in der Bronzezeit feststellen, in der man Baumstämme der Länge nach durchsägte und dann die Hälften aushöhlte. Aus dem frühen Mittelalter wird ebenfalls von der Verwendung dieses Totenbaumes berichtet. Die Heidenheimer Nonne berichtet zum Tode des Hl. Wunibald (761): „Dann nahmen sie den toten Wunibald und trugen ihn in die Kirche. Ganz in der Frühe legten sie ihn in einen neuen Sarg und begruben ihn. Jener Sarg war schon Jahre vor dem Abscheiden Wunibalds ausgehauen wor-den“. In einem ähnlichen muldenförmig ausgehauenen Baumstamm wurde auch nach den alten Berichten der Leichnam des Hl. Bonifatius von Friesland nach Fulda überführt.
Die Aufbahrung der Toten im Sarg hat im vorigen Jahrhundert die Brettaufbahrung verdrängt. Der Brauch der Totenbretter wurde davon aber kaum berührt. Sie wurden nun zu Gedenkbretter. Erst in den letzten Jahrzehnten ist dieser Brauch erstaunlich schnell zurückgegangen. Viele Verbote und Verfügungen haben ihm sicher geschadet. Man nahm Anstoß an manchen Unsitten, wobei man aber sich oft nicht die Mühe machte, nur den Mißstand zu bekämpfen und den Brauch selber weiterhin am Leben zu erhalten. 1895 heißt es in einem Erlaß des Bezirksamtes Vohenstrauß: „Die Anbringung von Totenbrettern hat sich zu einer Unsitte aus-gebildet, da die alten auf dem Boden herumliegen bleiben, was sicher eine Gegend und namentlich die Umgebung der öffentlichen Straßen und Wege und Ortschaften nicht verschönt. Die Behörden werden daher angewiesen, die Anbringung neuer Totenbretter an allen Distrikt-straßen und Gemeindewegen um so mehr zu verbieten, als es schon wiederholt vorgekommen ist, daß Pferde vor denselben scheuten und auch Kinder beim Vorübergehen an denselben von Furcht ergriffen wurden …“ Hans Bleibrunner berichtet in seiner „Niederbayerischen Heimat“, daß an manchen Orten des Bayerischen Waldes die vermorschten Totenbretter dem Sonnwendfeuer übergeben wurden. Sie lagen sicher nicht überall störend herum.
Vergessen werden darf darüber hinaus nicht die große soziale und kulturelle Umwandlung, in der die breite Grundschicht volkstümlicher Lebensgestaltung bis auf geringe Reste zurück-getreten ist. Auf dem Bauernhof ist die Maschine eingezogen, das Verhältnis des Bauern zur Scholle änderte sich. Hecken und Raine wurden beseitigt, die Flur wurde leerer und. nüchterner. Die alte Dorfgemeinschaft von früher ist verschwunden, mit ihr auch das ausgeprägte Nachbarschaftsverhältnis.  Man unterschied die eigentlichen Hausnachbarn, die Grund- und Waldnachbarn und die Kirchenplatznachbarn. So mußte z. B. mancherorts bei gefährlicher Krankheit der nächste Nachbar den Geistlichen, der zweitnächste den Arzt holen: Die Nachbarn legten den Verstorbenen mit auf das Totenbrett und hielten die Totenwache. Sie schaufelten das Grab und trugen den Toten zum Gottesacker. Heute ist allenthalben das Bedürfnis spürbar, den Nachbarn möglichst vom eigenen-Hause fernzuhalten, rund damit ist auch das Bestreben geschwunden, ihn durch Gedenktafeln an die Verstorbenen zu erinnern. Diese Entwicklung ist bedauerlich. Es ist aber schön, daß sie sich noch nicht überall durchsetzen konnte.
Der Brauch hat noch eine Seite, die vielfach unbekannt ist. Es wird manchen überraschen, daß auf den Totenbrettern auch der Humor nicht zu kurz kommt. Hierzu einige Beispiele aus der Bayerischen Volkskunde von Josef Mundigl:
Hier ruht der Brauersepp
Gott Gnad‘ für Recht ihm geb!
Denn viele hat, was er gemacht,
Frühzeitig in das Grab gebracht.
Da liegt er nun der Bierverhunzer,
Bet‘ o Christ fünf Vaterunser.
Oder ein Beispiel aus Oberbayern:
Hier in dieser Gruben
Liegen zwei Müllerbuben,
Geboren am Chiemsee,
Gestorben am Bauchweh.
Otto Huber berichtet den Spruch, den der Schreiner Ochs in Eschlkam im Bayerischen Wald seinem Sohne widmete:
Hier liegt ein junges Öchselein,
Des alten Ochsen Söhnelein.
Der liebe Gott hat nicht gewollt,
Daß er ein Ochse werden sollt,
Drum nahm er ihn aus dieser Welt
Zu sich ins frohe Himmelszelt.
Der alte Ochs hat mit Bedacht
Den Sarg und Grab und Sohn gemacht.
Oft zitiert wird auch folgender Schöner Totenbretterspruch:
Mein Kind, das war ein Rosenknopf,
Wollt eine Rosen werden.
Da kam der Tod und roch daran.
Da war’s nicht mehr auf Erden.
Die Beispiele ließen sich fortsetzen. In ihnen zeigt sich ein urwüchsiger, herber und Humor, dem man es nicht übelnehmen kann, wenn er selbst die Moritaten des Verstorbenen aufdeckt. Ja, es gelingt ihm sogar, selbst über die Gewalt des Todes zu lächeln.
Josef Plager
Quelle: Bogener Zeitung, 25.08.1964 


Windbergs Jungschar im Zeltlager
Windberg.
Zwei schöne Wochen verbringen zwanzig Buben der Windberger Jungschar in einem Zeltlager bei Teisnach. Wie schon im letzten Jahr, haben sie sich ein ruhiges Tal ausgesucht, wo sie unbeschwert spielen und wandern können. Im nahen Regen gibt es günstige Badegelegenheit, die ja in Windberg so fehlt. Die Leitung hat wieder Pater Johannes. Sie fiel ihm in der ersten Woche nicht gerade leicht, denn das schlechte Wetter hielt die Buben mehrere Tage im Zelt fest. „Doch es geht auch ohne Sonne, wenn sie nicht scheinen mag“, beschlossen sie und waren trotzdem guter Dinge. Jetzt, da das Wetter besser geworden ist, schmiedet man Pläne: Die nahen Berge sind noch zu erwandern, das Gelände reizt zum Spielen. Daneben macht das Kochen große Freude.
Das BRK Bogen hat auf Vermittlung von Herrn Nowak ein großes Gemeinschaftszelt zur Verfügung gestellt, das sich an den Regentagen gut bewährte. Ende dieser Woche werden die Buben, um ein  Erlebnis reicher, nach Windberg zurückkehren.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.08.1964 


Die neue Schule wird neuer noch fertig
Die Gerüste fielen – 34 Fenster allein an der Südfront – Im Herbst Einweihung
Windberg.
Sicher ist schon lange kein Neubau in Windberg von der

Als dieser Tage die Gerüste beseitigt werden konnten, wurde der Fortschritt des Bauvorhabens augenscheinlich.

ganzen Bevölkerung mit so viel Anteilnahme verfolgt worden wie der Bau der neuen Schule. In diesen Tagen wurde der Fortschritt der Bauarbeiten augenscheinlich, denn die Gerüste konnten beseitigt werden und der Außenputz ist im wesentlichen vollendet. Die Fensterrahmen, allein 34 an der Südfront, sind bereits eingesetzt und gestrichen. Der große Gang vor den Klassenzimmern wird gerade mit einer Holzdecke versehen. Dieser Aufenthaltsort bei schlechtem Wetter in den Pausen wird für Lehrer und Schüler in Zukunft eine große Wohltat sein, denn ein solcher fehlte im alten Schulhaus völlig.

An der Ostseite wurde ein riesiger Heizöltank versenkt.

Die Klassenzimmer sind auch bereits verputzt. Es wird gerade am Fußboden gearbeitet. Ebenfalls verputzt sind auch die Räume im Keller. Die Aborte und Duschräume sind großenteils gekachelt. Ein schöner Raum verspricht der Werkraum zu werden, der bereits gepflastert ist. Mit seinen sieben großen Fenstern Gymnastikraum hell und freundlich werden, so daß. künftig auch im Winter die körperliche Ertüchtigung der Kinder nicht mehr vernachlässigt werden muß. Eine Auflockerung wird die Südfront erfahren, wo demnächst die Holzverkleidung des Balkons in der ganzen Länge des Baues angebracht wird. Ein besonderes Ereignis war die Versenkung des riesigen Heizöltankes an der Ostseite des Gebäudes, durchgeführt von der Fa. Altschäffl aus Stippich. Die Firma Zeitlmeier hatte ihn ausgebessert und der Technische Überwachungsverein den Einbau genehmigt, so daß keinerlei Gefahr für das Grundwasser gegeben ist.
Zum Schuljahresbeginn kann die Schule noch nicht bezogen werden, doch hofft man, wenn nichts dazwischenkommt, sie noch im Laufe des Herbstes einweihen zu können.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.08.1964 


Windberg wurde wieder ein Stück schöner
Windberg.
Ein edles Werk der romanischen Baukunst in Bayern, das große Portal der Windberger Pfarrkirche, wurde jetzt aus dem Schatten ans Licht gerückt. Erst seit dem Abbruch des Pfarrerstadels kommt der schöne romanische Bau voll zur Geltung. Arbeiter der Steinmetzfirma Kaiser in Bogen haben nun eine breite Freitreppe aus schweren Granitsteinen aufgebaut, würdig der Kunstschätze, zu denen sie führt. Vermutlich aus raumtechnischen Gründen wurde davon Abstand genommen, die Treppe durch Absätze unterzugliedern oder sie konisch in den oberen Partien zu verjüngen.Quelle: Bogener Zeitung, 27.08.1964


Mostäpfel nicht verfaulen lassen
Windberg.
Ab sofort nimmt die Raiffeisenkasse Windberg jede Menge Mostäpfel gegen Bezahlung oder zum Umtausch entgegen, Es ist also kein Grund mehr vorhanden, die Äpfel unter dem Baume verfaulen zu lassen.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.08.1964


Jahresbescheinigung der Rentner ist vorzulegen
Windberg.
Alle Invalidenrentner, Witwen- und Waisenrentenempfänger, die eine Jahresbescheinigung zur Rentenauszahlung für Oktober in Händen haben, sollen diese in der Zeit vom 30. August 1964 bis 5. September 1964 zur Bescheinigung an den festgesetzten Amtsstunden in der Gemeindekanzlei abgeben. Die Bescheinigungen müssen von den jeweiligen Rentnern bzw. Empfangsberechtigten selbst unterschrieben sein. Die Bescheinigung kann in der obengenannten Zeit auch direkt bei Bürgermeister Kittenkofer vorgelegt werden.
Quelle: Bogener Zeitung, 28.08.1964


Wer baut wo und was im Landkreis Bogen?
Aufstellung der vom 17. – 21. 8. 1964 eingereichten Baugesuche

… Hofmeister Xaver, Lintach, Neubau einer Garage, Schweine- und Hühnerstall …
Quelle: Bogener Zeitung, 28.08.1964


Windberg. (Trachtenverein) Heute, Samstagabend, Vereinsabend mit Volkstanzproben im Vereinslokal.
Quelle: Bogener Zeitung, 29.08.1964


Straßenbau Thannanger-Gaishausen-Steinburg
Gesamtlänge der Straße 3,4 km – Hunderdorf hat Straße mit 1,2 km Länge und einem Kostenaufwand von rund 180 000 DM in übernehmen – Baubeginn nach Sicherstellung der Finanzierung – Gemeindekassier legte Halbjahresrechnung aus
Entschädigung für 2. Bürgermeister beschlossen
Hunderdorf.
Den größten zeitlichen Anteil in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag nahm die Erläuterung des Straßenbauprojektes Hunderdorf – Thannanger durch Ing. Irrgang in Anspruch. Das ausgearbeitete Projekt, das den Anschluß des von der Gemeinde Gaishausen von Steinburg bis Thannanger zu erstellenden Straßenstücks fortsetzen soll, reicht in einer Länge von 1.2 km vom Ortseingang Thannanger bis zur Gastwirtschaft Baier in Hunderdorf. Bel der Planung wurde ein frostfreier und solider Ausbau zugrunde gelegt, da man in Betracht zog. daß beim Bau diese Ausführung bezuschußt wird, eine qualitativ geringere Ausführung zwar augenblicklich weniger kostet, aber innerhalb der nächsten Jahre schon sehr reparaturbedürftig ist und daher der Gemeinde größere Instandsetzungskosten aufbürden würde. Die Kosten dieser Straße, deren Fahrbahnbreite 5,5 m beträgt und mit dem Bankett auf eine Breite von 7 m kommt, belaufen sich auf ca. 182 000 DM. Dir neue Linie paßt sich dem Verlauf des bisherigen Weges an, lediglich die Höhenunterschiede und die starken Kurven werden im Zuge des Neubaues bereinigt. Mit den Angrenzern wurden bisher gütliche Vereinbarungen getroffen und es zeigt von der Einsicht der Grundstücksbesitzer, daß nur dort. wo wirklich größere Grundstücksabtretungen erfolgen müssen, entsprechende Entschädigungen verlangt werden. Da die Entschädigungen für Grundstücke nicht in das Gesamt-projekt und damit bezuschußt werden können, fällt die Ausgabe der Gemeinde allein zur-Last und konnte den Bau der Straße gefährden. Außerdem dürften die Anlieger den großen Vorteil einsehen, den ihnen eine neue Teerstraße bringt. GR Neumeier beantragte, nach der Zustimmung des Gemeinderates zum Ausbau dieser Straße vorher erst die Zustimmung des Landratsamtes und auch die Zusicherung der Zuschüsse zu erfragen und abzuwarten, damit man dieses Projekt auch in finanzieller Hinsicht guten Gewissens beginnen kann. Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung.
Unter Berücksichtigung der Bereitwilligkeit, mit der die Herren Weber und Knott die neue Linienführung der Straße trotz der zu erwartenden Grundstücksabtretungen billigten, hat der Gemeinderat ihre Baugesuche, die den Neubau von Wohnhäusern in unmittelbar Straßennähe vorsehen, genehmigt. Eine Sichtbehinderung ist durch die Neubauten nicht gegeben.
Mit Aufmerksamkeit wurde vorn Gemeinderat die Vorlage der Halbjahresrechnung im Gemeindehaushalt durch Gemeindekassier Pollmann gehört. Die Haushaltslage der Gemeinde man danach den Voranschlägen entsprechend gemäß bezeichnen, wenngleich sich in den Posten Differenzen ergeben haben. Im allgemeinen aber ist ein Ausgleich zu erwarten, so daß  man die gegenwärtige Finanzlage als gut bezeichnen kann. Lediglich der Neubau der Glaswand des Schulhauses mit 10 033 DM war nicht veranschlagt, doch sind dafür die Steuereinnahmen etwas angestiegen. Für die Teerung der Straße zur Hochfeld-Siedlung wurde ein Betrag von 15 587 DM ausgegeben und insbesondere wurden bisher rund 30 000 DM für Straßenbauten im Gemeindebereich aufgewendet. Mit einem Betrag von 11 000 DM für die Teerung der Straße zum Wohngebiet an der Windberger Straße wurde ein verhältnismäßig hoher Betrag bezahlt und die Umlage dieser Summe auf die Angrenzer wird für die dort Wohnenden relativ hoch sein. Zum Bau eines Feuerhauses wurde ein Grundstück gekauft.
Zum Abschluß war nach über die Höhe der Aufwandsentschädigung für den 2.Bürgermeister  zu beraten. Diese Entschädigung ist nach dem Gesetz für Kommunalbeamte in allen Gemeinden festzulegen und wird von der Aufsichtsbehörde bestimmt, wenn die Gemeinden keine Beschlüsse treffen. Mit 240 DM Jahresentschädigung hat der Gerneinderat wohl nicht zu hoch gegriffen und damit nur den Buchstaben des Gesetzes erfüllt. Der 2. Bürgermeister hatte von sich aus keine Ansprüche gestellt und die Frage der Entscheidung dem Gemeinderat voll und ganz überlassen.
Die abschließende Anfrage von GR Aumer über den Stand der Ortsbeleuchtung, die an einigen noch dunklen Plätzen der Ortschaft angebracht werden soll, konnte positiv beantwortet werden. Soweit die Leuchten noch nicht angebracht sind, wird dies in nächster Zeit geschehen.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.08.1964


Der Herr über Leben und Tod holte plötzlich und unerwartet am vergangenen Samstagvormittag meinen lieben Vater, unseren guten Großvater und Urgroßvater
Herrn Johann Haimerl
Austragslandwirt und Rentner in Netzstuhl
im Alter von 96 Jahren nach Empfang der Letzten hl. Ölung heim in sein Reich
Netzstuhl, Bogen, Windberg, den 29. August 1964
In tiefer Trauer:
Maria Schuhbauer, Tochter
Hans Schuhbauer, Enkel mit Familie
Elisabeth Weber, Enkelin mit Familie
Maria Plager, Enkelin mit Familie
und übrige Verwandtschaft
Gottesdienst am Dienstag, den 1. 9. 1964, vormittags 9 Uhr in der Pfarrkirche Windberg mit anschließender Beerdigung.
Quelle: Bogener Zeitung, 31.08.1964

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