Apoig Heimat des Mühlhiasl

VORWORT
Auch kleinere Orte unserer Heimat können oft auf eine bedeutende
geschichtliche Vergangenheit aufweisen, besonders aber dann,
wenn sie eine hervorragende Persönlichkeit hervorgebracht haben,
wie Apoig in der Person des Mathias Lang, besser bekannt als
Mühlhiasl, der als Seher und Prophet weit über unsere Heimat
bekannt geworden ist.
Apoig aber hat auch als verhältnismäßig kleiner Ort im Hinblik
auf die Entwicklung des Gewerbes und der Kleinindustrie eine
besondere Rolle gespielt.
Post und Bahnhof hatten in Apoig ihren Standort. Der Ort wurde
auch zum Mittelpunkt des sportlichen und Vereinslebens. Seit
Jahrzehnten findet auch in Apoig das Hunderdorfer Volksfest
statt .
Diese chronikalische Arbeit soli dazu beitragen, daß der Name
Apoig nicht ganz vergessen wird und unseren Nachkommen erhalten.
Zusammengetragen im Jahre 1998
K. Klar
Chronist und Heimatpfleger der Gemeinde Hunderdorf

INHALTSVERZEICHNIS

Seite
Apoig und seine Geschichte
Aus Apoigs Vergangenheit
Mühlhiasl, der Prophet aus dem Walde
Die Prophezeiungen des Mühlhiasl
Der Hellseher Mathias Lang
Chronologische Zeittafel
Postagentur
Aus der Chronik der Post
Geschichte der Eisenbahn
Gewerbetreibende in Apoig
Gasthaus Sandbiller
Wagnerei in Apoig
der Schmied-Sepp von Apoig
Apoig 1922
Sportzentrum
Kriegerbund Apoig
Amann-Haus.
Bauern Willi-Haus
Bürgerinitiative Apoig
Flurdenkmäler
Luftbildaufnahmen 1960
Ansichten von Apoig
Totenliste
Chronik
Zeitungsberichte
Gewerbetreibende

APOIG und seine Geschichte

Im 19.Jahrhundert und vorher war Apoig bekannter als Hunderdorf, denn auf der dortigen Mühle lebte einst der bekannte Seher und Prophet Matthias Lang, genannt der Mühlhiasl.

Der Name Apoig bedeutet „abbiegen“. Hier biegt der Bogenbach ab, er macht einen Bogen.

Um das Jahr 1950 wurde Apoig wie folgt beschrieben: 329 m Höhe, liegt östlich von Hunderdorf, nur durch die Bahnlinie von diesem getrennt. Die Häuser stehen rechts und links der Gemeindestraße, die von Hunderdorf nach Hofdorf und von Hunderdorf nach Windberg führen.

Der Bahnhof steht auch in Apoig. Der Ort umfaßt 31 Häuser, davon 3 Geschäftshäuser. Im Gasthof Sandbiller ist die Poststelle untergebracht. Der Ort gliedert sich in einen älteren und einen neueren Teil. Ersterer liegt am Fuße des Windberges und besteht aus sehr alten Bauernhäusern, dazu zwei Neulauten. Fünf von diesen Häusern gehören zur Pfarrei Windberg. So wird vermutet, daß dieser Teil von Apoig vom Kloster Windberg angesiedelt wurde.

Der hölzerne 1. Stock des Weinzierl-Anwesens ist das frühere, 1856 verkaufte alte Schulhaus. Beide Teile Apoigs werden durch den Bogenbach getrennt, der durch sumpfige Wiesen, dem sog. „Heugraben“, in südlicher Richtung Hofdorf zufließt. Direkt am Bogenbachsteht die Mühle von Apoig, eine uralte Wassermühle, in welcher der weit und breit bekannte Prophet Mühlhiasl geboren wurde.

Das Ufer des Bogenbaches ist dichtbewachsen mit Erlen und Weiden. Der Grund der sumpfigen Wiesen ist aus Lehm und Ton. Schreibweise des Namens in alten Kirchenbüchern: 1612 Appoig, 1638 Apoig, im Volksmund Apoi.

Apoig wird eingemeindet

Mitte der 60er Jahre, als Karl Härtenberger Bürgermeister der Gemeinde – Hunderdorf war und Apoig und Hunderdorf immer mehr zusammenwuchsen, „wurde bei einer Bürgerversammlung der Ort Apoig um 5 Maß Bier an Hunderdorf abgetreten. Von da an erinnerte nur noch die Apoiger Straße an den Geburtsort des Mühlhiasl. Apoig wacht wieder auf

Aus Apoigs Vergangenheit

Blickt man auf die vergangenen Jahrzehnte zurück, so muß man feststellen, daß der Ortsteil Apoig in der Gemeinde Hunderdorf eine hervorragende Rolle unterden vielen anderen Orten spielte. Daß Apoig als der Geburtsort des Sehers und Propheten Mühlhiasl schon sehr früh bekannt war; wurde schon an anderer Stelle erwähnt. Es wäre nur noch zu sagen, daß der letzte Muller auf der Mühle Josef Hobmeier war, der 1969 verstorben ist. Heute ist die Mühle, die -nur elektrischen Strom liefert, im Besitz von Georg Schneider. •
Schon um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert spielte Apoig eine bedeutende Rolle. Als nämlich 1896 die Eisenbahnstrecke von Bogen über Hunderdorf und Steinburg in den Wald erbaut wurde, entbrannte ein heftiger Streit um den Standort, des Bahnhofes. Hunderdorf hätte diesen gerne beim Anwesen Zollner/Härtenberger gesehen. Dagegen legte besonders Windberg Einspruch ein. So wurde entschieden, den Bahnhof, eine hölzerne Anlage, bei der Gaststätte Sandbiller zu bauen. Da damals die Post mit der Bahn befördert wurde, errichtete man in Bahnhofsnähe, in der oben genannten Gastwirtschaft eine Poststelle, die heute noch dort zu finden ist. Josef Sandbiller erbaute für diese Einrichtung1956 ein eigenes Postgebäude.

Die alte Straße von Hofdorf nach Hunderdorf führte bis 1954 mitten durch Apoig, vorbei an der Schmiede des Josef Zollner und am Cafe Josef Weinzierl. Frau Weinzierl betrieb nebenbei auch einen kleinen Lebensmittelladen. Auch Xaver Anleitner, ein Schuhmachermeister, eröffnete nach dem Krieg in Apoig, ein Lebensmittelgeschäft. 1946 entstand durch Werner Greiert im Saale bei Sandbiller und später in einer Baracke in Apoig ein Holzverarbeitungsbetrieb, in dem Geräte aus Holz für den Küchen- und Hausbedarf hergestellt wurden. Dieser Betrieb wurde nach dem Tode des Inhabers 1950 geschlossen.

Im Gartenhäuschen des Biergartens Sandbiller errichtete Richard Scharrer einen „Friseursalon“, 1958 erbaute er in Apoig ein eigenes Haus und zog dorthin um. Im Mai 194 9 erstand die Schreinerwerkstätte des Otto Schlecht. Am 14. Juni 1952 erwarb die Fa. Albin Skoula die ehemalige Baracke des Werner Greiert, wo sie Haushalts- und Gebrauchsartikel hertellte. Dieser Betrieb wurde zum Maschinenbau- und zur Kunststoffherstellung erweitert und trug den Namen Skoula und Tanne (Askota). Am 16. Juni 1952 eröffnete Walter Myrtek ein Fuhrgeschäft.

1955 errichtete Rupert Betzlbacher eine moderne Tankstelle, zu der gleich eine Kfz-Werkstätte gehörte. Im gleichen Jahr haben in den ehemaligenWerkhallen der Firma Greiert zwei neue Betriebe ihre Arbeit aufgenommen: Herr Henke stellte dort Federmatratzen her, Josef Schötz hatte einen Vulkanisierbetrieb eröffnet; später zog er in ein eigenes Haus und verkaufte dort auch Fahrräder.

Seit 1956 unterhielt die Sparkasse Bogen im Hanse Wurm in Apoig eine Filiale. Das war die erste Sparkasse neben der Raiffeisenkasse in Hunderdorf. Otto Wurm betätigte sich um diese Zeit als Viehhändler.

1966 eröffnete Hans Schönauer beim Sportplatz ein Friseurgeschäft. Bei der Neugründung des Sportvereins stellte Otto Wurm ein Grundstück zur Verfügung, auf dem Fußball gespielt wurde. Hier entstand 1980 ein riesiges Sportzentrum mit zwei Fußballplätzen, einem Tennisplatz, einer Asphaltanlage mit Stockbahnen, mit einem Kinderspielplatz und einem Vereinsheim.

Als weitere Betriebe konnte Apoig aufweisen: Die Elektrogeschäfte Josef Schlecht und Hans Hieninger, Jakob Hirtreiter stellte Lederwaren her, Hans Hien war als Sattler bekannt, Josef Blasini, jetzt Max Hornberger, hatte ein Kohlen- und Heizölgeschäft, Willi Bauer betrieb ein Sägewerk. Wo einst der Sportplatz der Schuljugend war, entstand 1973 ein Eisweiher für die. Eisstock-Schützen. Selbst eine Zahnarztpraxis von Hugo Kvech war in Apoig zu finden. Zwei Holzschnitzer, Josef Schleinkofer, ein Original mit nur einer Hand, und Michael Schedlbauer lebten hier.

Zur Zeit, also im Jahre 1996, weist Apoig noch folgende Betriebe und Geschäfte auf: Tankstelle Betzlbacher, Friseurladen Scharrer und Schönauer, Massagesalon Bunge, Blumengeschäft Scherm, Gastwirtschaft und Metzgerei Sandbiller, Heizölhandlung Hornberger, Bau und WohnNatur Reiner und Kunststofftechnik Tanne.

1986 fuhr der letzte Triebwagen auf der Strecke Bogen-Steinburg. Das Bahnhofsgelände dient seither als Volksfestplatz und Parkgelände, auf der ehemaligen Eisenbahntrasse ist ein Rad- und Spazierweg entstanden, die Greiert’schen Baracken sind verschwunden, ebenso das Halle und das Sägewerkes Willi Bauer. Anstelle des Cafes Weinzierl steht jetzt ein Mehrfamilienhaus, in dem Aussiedler aus Rußland untergebracht sind.

Mühlhiasl, der Prophet aus dem Walde

Vieles ist schon über den Mühlhiasl geschrieben worden. Viele nennen ihn gleichzeitig auch im Zusammenhang mit einem gewissen Matthias oder Andreas Stormberger von Rabenstein bei Zwiesel. Diese Verwechslung oder Gegenüberstellung kommt nicht von ungefähr, da in der Zwieseler Gegend der Wortlaut vieler Prophezeiungen mit dem des Mühlhiasl übereinstimmt.

Aus der Zeit, in der der Mühlhiasl, genau Matthias Lang von Apoig, gelebt hat, gibt es keine schriftlichen Zeugen. Was man heute so hört und erzählt, wurde viel Später niedergeschrieben. Wie bei allem mündlich Überlieferten wurde sicher vieles dazugedichtet oder weggelassen, so daß die heute bekannten Weissagungen sicher nicht immer mit denen des Mühlhiasl übereinstimmen.

Prophezeiungen haben schon immer nachhaltige Wirkungen beim ländlichen Volke hinterlassen. So ist es auch nicht verwunderlich, daß diese immer wieder gerne gehört und weitererzählt werden.

Was wissen wir Genaues über den Mühlhiasl? Er ist am 16.9.1753 auf der Mühle in Apoig zur Welt gekommen. Sein Vater Matthias Lang, Geburtsjahrgang 1722 (oder 1725) war das einzige Kind des Müllers Simon Lang. Er heiratete 1745 eine Maria Iglberger, Bauerstochter von Grub und starb 1789. Vom Mühlhiasl will man wissen, daß er acht Kinder gehabt haben soll, die zwischen 1789 und 1800 geboren wurden. Seine Frau hieß Barbara Lorenz und stammte von Recksberg aus der Pfarrei Haselbach.

Die Mühle von Apoig war dem Kloster Windberg grundhörig. Durch Spekulationen mit schlechtem Getreide, so berichtet P. Norbert Backmund vom

Kloster Windberg, verdarb er sich das Geschäft und machte beim Kloster Schulden. Im Jahre 1801 verkaufte er die Mühle an einen Josef Ettl von Irlbach, der sie nach zwei Jahren mit hohem Gewinn weiterverkaufte. Zu dieser Zeit soll ein Bruder des Mühlhiasl auf der Klostermühle beschäftigt gewesen sein.

Als angeblicher Mühlrichter durchstreifte Mühlhiasl die weite Umgebung, ohne einen festen Wohnsitz aufweisen zu können. Diesem Umstand ist es zuzuschreiben, daß man bis heute nicht weiß, wo er gestorben ist und begraben wurde.

Auf seiner unruhigen Wanderung durch die Waldgegend kam er viel unter die Leute, denen er beim „Hoagarten“ seine Prophezeiungen erzählte. Da diese für die damalige Zeit recht seltsam und unwahrscheinlich klangen, wurde er nicht selten ausgelacht und manchmal sogar verspottet. Besonders die Patres des Klosters Windberg mochten ihn wenig leiden und suchten, ihm seine Weissagungen auszureden. Verärgert über solche Demütigung, sagte er ihnen die Auflösung des Klosters voraus: „So gewiß, als ich jetzt da heraus muß, so gewiß müßt ihr auch bald heraus!“ Im Jahr 1803 mußte das Kloster bei der Säkularisation aufgegeben werden.

Die Prophezeiungen des Mühlhiasl

Je undurchsichtiger die Zeiten sind, desto eher neigen die Menschen dazu, alten Prophezeiungen ein Gehör zu schenken und sie wieder in Erinnerung zu bringen. Immer wieder hört man: „Das hat schon der Mühlhiasl prophezeit!“ Den ältesten schriftlichen Aufzeichnungen über die Weissagungen des Waldpropheten entnehmen wir nachstehende Zeilen. Bemerkenswert ist festzustellen, daß die meisten Prophezeiungen des Matthias Lang, wie der Mühlhiasl mit bürgerlichem Namen hieß, damit enden, daß er ein „Weltabräumen“, also eine Art Katastrophe, vorhersagt. Viele dieser Zukunftsdeutungen scheinen sich erfüllt zu haben, wenn man auch seine Worte oft auf vielfältige Art auslegen und deuten kann.

Pfarrer Landstorfer von Oberalteich hat sich vor einem halben Jahrhundert eingehend mit der Lebensgeschichte des Mühlhiasl befaßt und seine Zukunftsvisionen niedergeschrieben und veröffentlicht.

„Eine Zeit kommt, wo die Welt abgeräumt wird und die Menschen weniger werden“. Um diese Aussage gruppieren sich viele seiner Weissagungen. „Wenn d‘ Bauern mit gewichsten Stiefeln (Gummistiefeln?) in die Miststatt hineinstellen; wenn sich d‘ Bauernleut g’wanden wie die Städtischen und die Städtischen wie die Narren; wenn die Mannerleut rote und weiße Hüte aufsetzen — nacher ist nimmer weit hin.“ Denken wir an die Vielfalt der Mode der letzten Jahrzehnte, so ist ein wenig Wahrheit in dieser Aussage.

„Wenn d‘ Leut nichts mehr tun als fressen und saufen, wenn d‘ Bauernleut lauter Kuchen fressen, wenn Bauernleut d‘ Hendl und Gäns selber fressen — wenn Bauern alle Awanter (Grenzraine) umackern und alle Stauern (Hecken) aushauen, wenn Bauern alle politisieren nacher ist nimmer weit hin.“ Daß es uns allen recht gut geht, was die Ernährung anbelangt, ist nicht zu leugnen. Ob er auch auf die überall durchgeführte Flurbereinigung hinspielte?

Viele seiner Zukunfstdeutungen zielen auf die Entwicklung des Verkehrs: »Wenn die schwarze Straß von Passau heraufgeht, wenn die schwarze Straß über die Donau herüberkommt und ins Böhm hineinläuft, wenn der eiserne Hund in der Donau heraufbellt, wenn d‘ Leut in der Luft fliegen können, wenn ‚d Wagen ohne Roß und Deichsel fahren, wenn die meisten Leut mit zweiradeligen Karren fahren, so schnell, daß kein Roß und kein Hund mitlaufen kann — nacher steht’s nimmer lang an.“ Zu diesen Aussagen, sollten sie wirklich vom Mühlhiasl stammen, braucht man wohl nichts hinzuzufügen. In Hunderdorf zeigt er genau jene Stelle an, an der später die Eisenbahnlinie erbaut wurde: „Bis hierher und nicht weiter“.

Auch über die Besiedelung unseres Raumes machte er Aussagen. ,In der Stadt werden fünf- und sechsstöckige Hauser baut, überall werden Häuser baut, Häuser werden baut wie ‚d Schlösser und d’Pfarrhöf, Schulhäuser werden baut wie Paläst.“ Wenn wir die moderne Art zu bauen betrachten, könnte der Mühlhiasl gar nicht Unrecht gehabt haben. „In Lintach wird alles voller Häuser und Lehmhütten ang’schlöttet, aber nachher wachsen einmal Brennnesseln und Brombeerndörn zu’n Fenstern außer“. Am früheren Weiher von Eglsee zeigte er genau die Stelle an: „Da wird ein Haus baut“ dort steht heute das Gemeindehaus. Schwer zu deuten ist nachstehende Weissagung. War mit ihr das Haus in Breitfeld oder das lange Zeit unverputzte Noltewerk gemeint? „Da wird ein Haus baut, wird aber zuvor nicht aus’baut, wenn’s gleich schon lange baut ist.“

Über die Religion sagte er voraus: „Zuerst kommen die vielen Jubiläen — überall wird übern Glauben gepredigt, überall sind Missionen. Kein Mensch kehrt sich daran. D’Leut werd’n erst recht schlecht. D‘ Religion wird noch so klein, daß mans in ein Hut hineinbringt. Der Glaub’n wird so dünn, daß man ihn mit der Geißl abheuen kann. Der Glaub’n wird so wenig, daß man ihn mit’m Geißelschnappen vertreiben kann übern katholischen Glauben spott’n am besten die eigenen Christen“.

Auch über die Wirtschaft wußte er zu berichten: „’s Gold geht zu Eisen und Stahl. Um ein Goldstück kann man noch einen Bauernhof kaufen. — ’s Holz wird so teuer wie der Zucker, aber glangen tuts.“ Ob hier die Energiekrise herhalten muß? — „Einerlei Geld kommt auf. Geld wird gemacht, so viel, daß mans gar nimmer kennen kann, wenns geich lauter Papierflanken sind (Inflation nach dem 1. Weltkrieg!), kriegen die Leut nicht genug daran. Auf einmal gibts keins mehr“.

Daß dem Mühlhiasl nachträglich Dinge als „geweissagt“ untergeschoben werden, die er gar nicht gesagt hat, ist verständlich, denn wir Menschen werden immer unsere Deutungen, unsere. Ängste und Befürchtungen hineinlegen, aber auch unsere Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit.

Pater Norbert Backmund, ein Experte in der Mühlhiaslforschung, schreibt in seinem Buch „Hellseher schauen die Zukunft“ über den Mühlhiasl:

Der Hellseher Mathias Lang aus Hunderdorf, – vulgo Mülhisl

Kritische Würdigung seiner Person und seiner Gesichte

Seit einem Jahrhundert schwirren durch die Nordgegenden von Niederbayern, angefangen vom Laabertal und Gäuboden bis hinein an die böhmische Grenze fliegende Prophezeiungen, abgerissen und zusammenhanglos, aber hartnäckig sich erhaltend. Es sind Zukunftsverkündigungen vors schwerem Ernst, die allgemein einem Hellseher namens „Mühlhies“ zugeschrieben werden, über dessen Persönlichkeit sich aber nur wenig Sicheres feststellen läßt. Aus den Äußerungen, ihm in den Mund gelegt werden, und aus dem, was über ihn erzählt wird, ergibt sich das Bild eines ausgesprochenen Originals. Kernhaften Glaubens und ernsthafter Lebensauffassung, war er trotzdem der Seßhaftigkeit und der geregelten Arbeit abhold. Seine Sprüche lassen sich ohne Saftverlust nicht ins Hochdeutsche übertragen. Es gibt neuere Autoren, die den Mühlhiesl für eine Erfindung der Volksphantasie halten, und seine Sprüche für von überallher geholte Wandersagen. Dem entgegen glauben wir nach eingehender Forschung feststellen zu können, daß hinter dieser Gestalt eine geschichtliche Persönlichkeit steht.

Wer war Mühlhiesl? Die erste Veröffentlichung Seiner Weissagungen, die wir im folgenden Kapitel wiedergeben, stammt von Pfarrer J. E. Landstorfer1. Sie macht den Anspruch, eine weitzurückliegende Überlieferung wiederzugeben. Landstorfer schreibt: „Da mir aus dem Munde des Pfarrers Mühlbauer2, dessen sechsundneunzigjähriger Vater noch ein spezieller Freund des Mühlhiesl gewesen war; manches eigenartige Wort eingeprägt worden war, nahm ich mir einmal die Mühe, noch das Weitere zusammenzutragen und festzuhalten, was in der Erinnerung der ganz alten Leute noch fortlebte. Nach dieser Überlieferung lebte der Mühlhiesl Ende des achtzehnten und Anfang des neunzehnten Jahrhunderts in den beiden Klostermühlen der Prämonstratenserabtei Windberg3, die heute noch existieren. Die Aktenforschung gibt der Tradition teilweise recht. Nach den Pfarrbüchern von Hunderdorf saß um 1795 tatsächlich ein „Hiasl“ auf der Apoiger Klostermühle, nämlich Mathias Lang, der seinem gleichnamigen Vater auf der Mühle nachgefolgt und seit 1788 verheiratet war mit Barbara Lorenz von Racklberg, und von dem 1789-1800 acht Kinder verzeichnet stehen. Die Geburtszeit dieses Mathias müßte in den fünfziger Jahren zu suchen sein, in denen auch verschiedene Müllerskinder Lang sich finden, aber kein Mathias, sondern ein Matthäus (1753). Damals konnte noch kaum jemand schreiben, so konnte wohl aus dem „Mattheis“ ein Hias werden, zumal da der Vater so hieß. Die Identität dieses Matthäus mit dem 1788 in die Ehe getretenen Mathias dürfte zudem feststehen. Die Apoiger Klostermühle wurde 1799 von Abt Joachim von Windberg an Mathias Lang verstiftet, der aber schon längere Zeit dort beschäftigt war. Die Summe, die er dafür zu entrichten hatte, wurde ihm „armutshalber« auf fünfundsiebzig Gulden herabgesetzt, die er in fünf Jahresraten abzahlen sollte. Nach zwei Jahren hatte er noch keinen Kreuzer davon bezahlt. Der im Dezember 1799 neugewählte Abt Ignaz räumte auf mit der Mißwirtschaft, die unter seinem Vorgänger geherrscht hatte, und so wurde Mathias Lang, mit dem man auch sonst in vieler Hinsicht unzufrieden war, seines Amtes als Klostermüller Mitte 1801 enthoben. Die Apoiger Mühle bekam nun der Lettl, und auf die untere Klostermühle kam ein Vetter des Mühlhiesl, Johann Georg Lang. Wir können vermuten, daß Mathias einige Zeit bei diesem Vetter gelebt, und sich , von da aus als „Mühlrichter“ betätigt hat. Somit können beide Versionen Recht haben. Auch die Überlieferung, daß Mühlhiesl nicht sehr arbeitsam und lieber „auf Wanderschaft“ war, paßt zu dieser aus den Akten hervorgehenden Entwicklung. Die Identität des Mathias Lang mit dem Waldpropheten Mühlhiesl dürfte nach alledem als ziemlich gesichert feststehen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß seine weiteren Schicksale und vor allem Jahr und Ort seines Todes bis jetzt nicht festgestellt, werden konnten. Nach der Überlieferung war er Instandsetzer schadhafter Mühlen. Nachdem er von seiner Klostermühle gekommen war; mag er sich wohl einem unsteten Wanderleben hingegeben und dabei diesen Beruf ausgeübt haben. Die Existenz seiner Familie steht dem nicht Wege. Er wird wohl als „Inwohner“ in einem Anwesen gelebt haben.(dergleichen gab es sehr viele), oder sie hatten selbst eine Hütte und waren dann eben „Häuslleut«. Als irrig erwies sich eine Vermutung aus jüngster Zeit, die den Mühlhiesl mit einem Mathias Pregl gleichsetzt, der von 1750-1825 ein Wanderleben als „Mühlarzt“ geführt haben und in Straubing gestorben sein soll.
————-
1. Er war lange Zeit Pfarrer zu Pinkofen und starb am 26. März 1949 in Oberalteich. Ich benütze die Veröffentlichung in der Nummer vom 18. Februar 1923 des „Straubinger Tagblatts“.
2. Joh. Georg Mühlbauer war geboren 1827 in Ruhmannsdorf bei Viechtach, war 1887 bis 1904 Pfarrer in Oberalteich, und starb am 18. Mai 1921 mit fast vierundneunzig Jahren im Ruhestand zu Pinkofen. Ein Onkel von ihm, P. Isfried Mühlbauer, war bei der Säkularisation Prämonstratenser in Windberg. Man sollte meinen, daß hier also eine ziemlich zuverlässige Überlieferung vorliegt, die an die Quellen zurückreicht.
3. Das Kloster Windberg wurde 1130/40 von den Grafen von Bogen gegründet. Ihm war seit 1616 die seelsorgliche Betreuung der nahen Pfarrei Hunderdorf übertragen, aus der Mathias Lang stammt. 1803 wurde es aufgehoben, jedoch 1923 vom Prämonstratenserorden zurückerworben. Die beiden Mühlen, um die es hier geht, sind heute natürlich in Privatbesitz.

Chronologische Zeittafel:

1753: 16. Sept. Mühlhiasl (eigentlich Matthäus – gerufen Mathias – Lang) in der oberen Klostermühle von Apoig, Pfarrei Hunderdorf, beim Prämonstratenserstift Windberg, geboren
1755: 28. April Johann Lang, Bruder Mathias Langs, geboren
1788: Verehelichung des Mathias Lang mit Barbara Lorenz von Racklberg (Recksberg? Reitlberg?). Arbeit in der noch vom Vater betriebenen oberen Klostermühle von Apoig
1789-1800: Dem Ehepaar Mathias und Barbara Lang werden acht Kinder geboren, von denen vermutlich nur vier überleben
1801: Mathias Lang geht auf Anordnung des neuen Abtes Ignatius Preu, wegen Lieferung schlechten Mehls und Zahlungsrückständen der Klosterpacht, von Apoig verlustig und prophezeit Einzelheiten der Säkularisation. Wird in einer Kammer der unteren Klostermühle am Dambach vom Vetter Johann Lang aufgenommen
1803: Kloster Windberg wird aufgehoben. Die Mühle von Apoig wird staatlich und geht in den Besitz der Herren auf Steinburg über. In dieser Zeit macht Mühlhiasl seine meisten Voraussagen
1804/5: Streit zwischen Mathias Lang und seinem Bruder Johann. Der Mühlhiasl verläßt Hunderdorf, wird „Mühlenrichter“ und setzt landauf, landab schadhafte Mühlen instand
1809: Angenommener Tod Mathias Langs, vulgo Mühlhiasl, 6. Juli; Tod des Bruders Johann Lang.
(Aus „Mühlhiasl, der Seher des Bayer.Waldes, Deutung und Geheimnis“ v. Johannes Bekh – 1992)

Postagentur Hunderdorf in Apoig
Postkutsche, früher am Gbeäude Bahnhofstraße 25

Die Postagentur Hunderdorf ist seit jeher in dem früheren Gemeindeteil Apoig zu finden. Nur sieben Jahre nach der Inbetriebnahme der Eisenbahn, 1903, erhielt Hunderdorf die erste Postagentur. Da die Post auf die Bahn angewiesen war, bestimmte man Apoig zum Ort der Poststelle, weil Apoig in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs lag.
Um den Standort des Bahnhofs und der Poststelle gab es mit der

Die früheren Posthalter Josef Sandbiller sen. und jun. Postagentur Hunderdorf in Apoig

Gemeinde Windberg langen Streit. Die Windberger hatten natürlich Interesse, den Standort von Bahn und Post so nahe wie möglich bei Windberg zu erhalten, um lange Wegstrecken zu vermeiden.. Die Hunderdorfer dagegen wollten Post und Bahn näher beim Dorf haben. In der Gaststätte Sandbiller in Apoig wurde schließlich die erste Poststelle eingerichtet. Die Familie Sandbiller betrieb jahrzehntelang die Postexpedition Hunderdorf.

Die früheren Posthalter Josef Sandbiller sen. und jun. Postagentur Hunderdorf in Apoig

Aus der Chronik der Post Hunderdorf

1821 Mit Hund und Handwagen versorgte dreimal die Woche Postbote Hundsberger von Bogen aus u. a. Hunderdorf mit der Post.
1851 Vom Bestellbezirk Bogen kam die Post nach Hofdorf, Windberg, Hunderdorf u. a. Orte. 1869 kamen Gaishausen, Steinburg und Wegern dazu.
1893 Ein Postomnibus befuhr die Strecke Bogen, Hunderdorf, Steinburg, Haggn und Englmar.
1896 Die Lokalbahnteilstrecke Bogen-Hunderdorf-Steinburg wird am 16.5. dem öffentlichen Verkehr übergeben.
1903 Der Postagenturdienst wird in Hunderdorf dem Lehrer Hermann Mayr übertragen.
1904 Ab dem 1.6. gab es einen öffentlichen Telephonbetrieb.
1908 Neuer Posthalter wird Josef Sandbiller sen., er bleibt 35 Jahre im Postdienst.
1943 Sohn Josef Sandbiller jun. übernimmt zwei Jahre lang den Postdienst.
1956 Die Familie Sandbiller errichtet neben dem Gasthaus ein neues Postgebäude.
1945-48 In kurzen Zeiträumen sind die Posthalter Blasini, Anna Schötz und Maria Gall für die Post verantwortlich.
1948-74 Maria Axinger wird neue Posthalterin.
1974 Zwei Münzfernsprecher werden in Hunderdorf aufgestellt, Posthalter ist bis 1979 Anton Blindzellner.
1976 Modernisierung des Postamtes
1979 Postobersekretär Josef Breu wird neuer Betriebsleiter der Post
1983 Der Zustelldienst der Poststation Steinburg wird nach Hunderdorf verlegt.
1989 Brigitte Lutz übernimmt die Betriebsleitung der Post in Hunderdorf.
1997 Die Postagentur wird in die FINA-Tankstelle, ehemals Gemeindeteil Apoig, verlegt.

Aus der Geschichte der Eisenbahn

Schon der Mühlhiasl hat zu seiner Zeit prophezeit, daß an Hunderdorf vorbei einmal eine eiserne Straß führen wird; damit meinte er sicher die Eisenbahnlinie. Was er aber nicht vorhergesagt hat, war, daß diese Straß das hundertjährige Jubiläum nicht erleben würde.
Schon 1865 hatten die Bogener unter Hinweis auf die 23 Ziegeleien in und um Bogen erstmals eine Eisenbahn gefordert. Es dauerte noch 30 Jahre, ehe dieser Wunsch Wirklichkeit wurde. Am 9.12.1895 wurde die Strecke Straubing-Bogen eröffnet. Ein Jahr später fuhr der Zug nach Steinburg (16.5.1895). Am 5.12.1896 wurde auch die Strecke Steinburg-Konzell-Süd freigegeben.
Die Streckenführung war lange Zeit umstritten. Zur gleichen Zeit wurden Stimmen laut, sobald als möglich auch die Verbindung nach Cham herzustellen. Auch die Streckenführung über Neukirchen und Grün nach Rattenberg und eine Linie über Stallwang stand im Gespräch.
Die Zeit der Dampflock , die als „Bayerwaldbockerl“ im Volksmund genannt wurde, endete am 31.5.1961. Seither beförderte ein Triebwagenpaar die Personen zwischen Straubing und Cham. 1978 verkehrten noch 16 Züge an Werktagen auf der Strecke Steinburg-Miltach. Diese Linie wurde am 25.9.1984 ganz stillgelegt. Die Umstellung des Schienenpersonenverkehrs auf Busbeförderung zwischen Miltach und Straubing wurde 1978 eingeleitet. Zunächst galt dies ab 1981 teilweise für die Strecke Miltach-Steinburg.
Mit der Einführung des Winterfahrplanes am 30.9.1984 wurde der Reisezugverkehr zwischen den Bahnhöfen Miltach und Steinburg für dauernd eingestellt. Der letzte Schienenzug zwischen Steinburg. und Bogen fuhr am Samstag, 29.11.1986. Bürgermeister Egon Weinzierl sind viele Fahrgäste aus Hunderdorf und Steinburg begleiteten den Zug auf seiner letzten Fahrt.
Schon ein Jahr später wurde der Schienenstrang gehoben, die Eisenbahnlinie wurde zu einem Geh- und Fahrradweg ausgebaut.

Vor 1960

 

21. 11 1986
Liste Gewerbetreibender mit Familienangehörigen im ehemaligen Apoig

Besenbinder:
Dorfner Maria, Besenbindersfrau, +1921
Binder:
Guggeis Josef, Bindemeister, +1886
Englmeier Franziska, Binderin, +1885
Bürstenmacher:
Brei Anna, Bürstenmachersfrau, +1925
Hirtreiter Otto, Bürstenmacher, +1920
Hackl Franz Xaver, Bürstenmacher, +1965
Elektromeister:
Schlecht Rosina, Elektrikersfrau, +1961
Schlecht Josef, Elektromeister, +1981
Hieninger Johann, Elektromeister, +1992
Hieninger Heribert, Elektromeister, +1995
Gastwirte:
Sandbiller N., Wirtssohn, +1903
Sandbiller Alfons, Wirtssohn, + 1907
Sandbiller N., Wirtssohn, +1916
Sandbiller Anna, Wirtsfrau, +1935
Sandbiller Josef, Gastwirt, +1959
Sandbiller Josef, Gastwirt, +1971
Speckner Franz, Wirtssohn, +1911
Sandbiller Adolf sen. und jun.
Hafnermeister:
Buhl Martin, +1965
Holzschnitzer:
Scheldlbauer Michael, +1982
Schleinkofer Josef, +1987
Lederwarenhersteller:
Hirtreiter Jakob, +1982
Messerschmied:
Schwarz Otto, +1920
Metzgermeister:
Sandbiller Adolf sen.
Sandbiller Adolf jun.
Müller:
Seidl Josef, Müllerskind, +1880
Baumgartner Otto, Müllerstochterkind, +1887
Aschenbrenner Johann, Müller, +1894
Hobmeier Anna, Müllerskind, +1910
Hobmeier Leonhard, Müllerskind, +1922
Santl Jakob, Austragsmüller, +1930
Hobmeier Maria, Müllersfrau, +1945
Hobmeier Josef, Müller, +1968
Sattler:
Hien Johann, + 1975
Schreiner:
Schlecht Otto, + 1973
Schmiede:
Krebl Johann, Schmiedkind, +1878
Krebl Maria, Schmiedkind, +1879
Krebl Maria, Schmiedkind, +1880
Kreb1 Theresia, Schmiedkind, +1882
Krebl Maria, Schmiedkind, + 1883
Krebl Theres, Schmiedkind, +1889
Schröttinger Johann, Schmiedkind, +1920
Zollner Magdalena, Schmiedswitwe, +1943
Zoller Josef, Schmiedemeister, +1988
Schneider:
Barth Xaver, Schneiderssohn, +1878
Barth Creszentia, Schneiderskind, +1879
Barth Helena, Schneiderskind, +1884
Barth Ludwig, Schneiderskind, +1889
Barth Theres, Schneiderskind, +1890
Barth Anna, Schneidersgattin, +1917
Barth Josef, Schneidermeister, +1923
Schlosser:
Bauer Hildegard, Schlosserstochter, + 1969
Geiger Franz Xaver, Schlosser, +1971,
Bauer Willi, Schlosser, +1982
Bauer Berta, Schlossersgattin, +1980
Sprengmeister:
Berger Franz Xaver, +1938
Viehhändler:
Breu Michael, +1953
Breu Katharina, Viehhändlerswitwe, +1964
Wagner:
Fuchs Anton, Wagnerssohn, +1928
Fuchs Alois, Wagnermeister, +1946
Greimel Katharina, Wagnersgattin, +1889

Kreuzung bei Sandbiller 1989, vor Begradigung
Gasthaus Sandbiller

Mittelpunkt des Ortes Apoig war im vergangenen 20. Jahrhundert das Gasthaus Sandbiller. Seine Entstehung darf zu Ende des 19. Jahrhunderts beim Bau der Eisenbahn Bogen Steinburg angenommen werden. Der Erbauer und dessen Nachfolger waren nur kurz im Besitz des Gasthofes.. Erst mit dem Erwerb durch die Familie Sandbiller blieb das Haus in einer Hand.
Wie schon erwähnt, war im Nebenzimmer bis 1956 die Post untergebracht. Im gleichen Raum entstand in den sechziger Jahren ein Metzgerladen.
Nach dem Kriege wurde das Gasthaus zum Stammlokal für viele Vereine, die dort ihre Sitzungen und Veranstaltungen abhielten. Der ehemalige Hunderdorfer Gesangverein erfüllte das Haus mit Musik und Gesang bei den Proben und Aufführungen, nachdem der Gastwirt Josef Sandbiller jun. ein Klavier für den Verein zur Verfügung stellte. Unvergessen bleiben die Schwarz-Weiß-Bälle der Sänger.
Auf alten Bildern war das Haus um zwei Fensterachsen kleiner und trug die Aufschrift Bahnhofsrestauration und später Restauration. Vor 1954 ging die Straße an der Haustür vorbei, auf der gegenüberliegenden Seite erfreute ein Biergarten und ein Gärtenhäuschen mit kühlem-Bier die durstigen Kehlen der Gäste. Das Foto unten zeigt das Gasthaus um 1910:
Adolf Sandbiller sen. und jun. errangen nationale und internationale Auszeichnungen mit ihren Fleisch- und Wurstwaren.

Wagnerei im Hause Weinzierl

Schon vor dem Kriege waren im Hause Weinzierl in Apoig eine Wagnerei und ein Lebensmittelgeschäft untergebracht. Diese gehörten der Familie Fuchs. Eine Fuchstochter, die Josef Weinzierl ehelichte, errichtete 1952 mit ihrem Mann eine Kaffeestube. Beim Erweiterungsbau 1962 entstand auch eine Kegelbahn, die sich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Damit verbunden wurde auch ein Kegelklub gegründet. Sohn Richard führte den Betrieb weiter.
In den achtziger Jahren übernahm das Cafe Erwin Niedermeier, dem nach Jahren Hans Bayer folgte. Zu Beginn der neunziger Jahre wurde das Haus verkauft und abgerissen. An gleicher Stelle entstand 1993 ein Wohnblock mit 12 Wohneinheiten durch die Brüder Schlecht.

Die Bilder zeigen das Weinzierl-Haus vor dem Abbruch 1993

Ansicht von Süden

 

Ansicht von Norden
Der „Schmied-Sepp“ von Apoig

In der Nähe der Gastwirtschaft Sandbiller im ehemaligen Apoig stand vor vielen Jahren eine alte Schmiede und gegenüber eine Wagnerei. Unter einem Torbogen durch den man in die Schmiede gelangte, wurden die Pferde beschlagen. Die Schmiede gehörte zuerst einem Schröttinger. 1916 kaufte Johann Zollner von Höfling bei Neukirchen die Schmiede und vererbte sie an den Sohn Josef, der diese bis 1960 betrieb. Als Kraftfahrer und bei der Bundeswehr verdiente er fortan sein Geld.
1940 ehelichte er die Maria Schleinkofer. Da sie zuerst keine Kinder bekamen, adoptierten sie ein Mädchen. Dann folgten doch noch eine Tochter und ein Sohn. 1980 verlor Josef ein Bein, 1988 verstarb er.
Zwischen der Schmiede und der Wagnerei verlief früher die Straße von Apoig nach Hunderdorf.
Auf den Bildern sehen wir den „Schmied-Sepp“ und seine Schwester Berta, verheiratete Bauer. Auf dem zweiten Bild ist noch der ehemalige Torbogen der Schmiede zu sehen.

Zollner Josef

 

Bauer Berta
Ansicht von Apoig und Hunderdorf vor 1922

Einem seltenen Umstand ist es zu verdanken, daß wir in den Besitz einer Postkarte gelangten, die Apoig und Hunderdorf aus der Zeit vor 1922 zeigt. Auf einem Flohmarkt in Nürnberg entdeckte ein Gast aus Bogen die unten abgebildete Ansichtskarte, die im Vordergrund Apoig und im Hintergrund Hunderdorf zeigt. Um den Preis von 15 Mark erstand er diese Rarität und überbrachte sie der Familie Sandbiller.
Wie nun mag die Karte nach Nürnberg gekommen sein! Allem Anschein nach war Hunderdorf schon früher ein beliebter Ausflugsort, was die Zeilen auf der Karte beweisen. Dort heißt es u. a.:“Es ist hier herrlich und möchte nur hoffen, daß Fortuna uns hold bleibt, damit Du nach hierher folgen könntest:“ Die Karte wurde als Urlaubsgruß nach Reichelsdorf bei Nürnberg geschickt, wo sie nun wegen der alten Briefmarke auf der Vorderseite zum Verkauf angeboten wurde.

Vor dem Gasthof Sandbiller, in dem früher die Poststelle untergebracht war, sehen wir einen alten Postbus. Auf der anderen Straßenseite, wo heute der Parkplatz ist, befand sich damals ein schattiger Biergarten. Die alte Straße in Apoig führte damals an der Schmiede und am Anwesen Weinzierl (früher Fuchs) vorbei. Die Bahnstation war ein schlichter Holzbau, der erst nach dem Kriege ausgebaut wurde.

Hunderdorfs Sportzentrum in Apoig

Als 1966 der Sportverein Hunderdorf wiedergegründet wurde, stellte der damalige Viehhändler Otto Wurm hinter seinem Haus in Apoig die Grundstücke zur Verfügung, auf dem die Jugend Ballspiele veranstalten konnte. Die Begeisterung für den Fußballsport war bald so groß, daß-ein größerer Platz errichtet werden mußte.
Unter Bürgermeister Karl Härtenberger wurde dann der Plan eines Sportzentrum verwirklicht. Ein Kinderspielplatz, eine Sommerstockbahn, zwei Tennisfelder und zwei Fußballplätze mit einem Sportheim konnten 1980 an Apoig eingeweiht und für den Sportbetrieb freigegeben werden. Dieses Sportzentrum wurde zur schönsten Anlage im weiten Umkreis. Inzwischen sind poch zwei TennisfeIder und Heime für die Stockschützen und die Tennisspieler dazugekommen. So ist Apoig zum Mittelpunkt der sportbegeisterten Jugend geworden.
Der Sportplatz der Schuljugend war früher auch in Apoig, dort, wo heute dervEisweiher der Eistockabteilung zu finden ist.

Der Kriegerbund Apoig

Vor dem letzten Krieg hatten Apoig und Hunderdorf getrennt für sich Kriegervereine. Vorstand des Kriegerbundes Apoig war 1930 ein gewisser Rothammer, auf dem Bild zwischen den Fahnenbegleiterinnen Anni Klein und Maria Schötz.
Zu der Fahnenweihe auf unserem Bild spielte die Musikkapelle Klein auf. Von links Alois Fuchs (+1946), Xaver Klein (+1951), Josef Bugl (+1942), Michl Bugl (+1953), Max Bugl, Michl Staudinger und Rupert Bernhardt.

Altes Haus in Apoig

Das abgebildete Haus steht schon seit 1960 nicht mehr. Es stand in Apoig und war des Amann-Anwesen.
Der übertünchte Obere Stockwerksaufbau bestand aus Holz und war vorher Teil des ersten Schulhauses in Hunderdorf. 1855 wurde es auf das abgebildete Haus aufgesetzt. Auf dem Bild sehen wir von links Anna Amann (+ 1949), Fanny Traun (Trumm), Anton Amann (+ 1945). und Katharina Geiger.

Altes Haus des Bauer Willi

Hinter Nadelbäumen versteckt stand früher das Haus des Schlossers Willi Bauer. Nach seinem Tode 1982 gelang es der Gemeinde Hunderdorf, von den Erben das Grundstück zu erwerben. 1991/92 wurden die Bäume gefällt und das Haus abgetragen.
Die an dieser Stelle einmündende Straße von Windberg konnte so begradigt und entschärft werden. Die Bilder zeigen das Haus vor dem Abbruch.

Bürgerinitiative Apoig

Auf keiner Karte, auch nicht im Telefonbuch ist der ehemalige Ort Apoig zu finden. Im Zuge der Gemeindereform wurde Apoig dem Hauptort Hunderdorf angegliedert. Nur die Apoiger Straße und der Mühlhiasl-Weg erinnern noch an alte Zeiten.
Am Stammtisch bei Sandbiller wurde Anfang des Jahres 1996 eine Bürgerinitiative zur Erhaltung des Ortsnamens Apoig als wertvolles Kulturgut gegründet. Oskar Schneider wählte man zu ihrem Sprecher. Ortschronist Kornel Klar versprach, dem Orte Apoig eine Chronik zu widmen. Eine Ortstafel, erstellt vom Maler Manfred Obermeier mit der Aufschrift Apoig, Heimat des Mühlhiasl, soll fremden Gästen als Hinweis dienen, daß hier der bekannte Seher und Prophet Mühlhiasl geboren wurde. Die Tafel steht an der Kreuzung bei Sandbiller.
Der „Apoiger Verein“ kommt jährlich einmal zu einer fröhlichen Runde zusammen, um lokale Probleme zu erörtern und zu besprechen. Das ‚Bild zeigt die „Apoiger“ bei der Gründungsversammlung im Jahre 1996.

Flurdenkmäler in Apoig

1. Dieses 2,50 Meter hohe Kreuz steht unter Nadelbäumen vor dem Haus des 1982 verstorbenen Holzschnitzers und früheren Krankenpflegers Michael Schedlbauer.

2. An der Kreuzung nach Windberg, vor dem Anwesen Weinzierl, erhebt sich das 2 Meter hohe Kreuz mit der Inschrift: „Errichtet wurde dieses Denkmal von Johann (+1920)und Theres (+ 1911) Eibauer von Apoig 1907“.

3. Auf dem Fußweg nach Windberg, 100 Meter nach der Hohlgasse, stand einst unter Haselnußsträuchern dieses Kreuz. Heute ist nur noch der steinerne Sockel zu sehen, das eiserne Kreuz muß erst vor kurzem gestohlen worden sein.

Luftbildaufnahmen 1960

Die nun folgenden Luftaufnahmen aus dem Jahre um 1960 sind im Besitz der Gemeinde Hunderdorf. Aus diesem Jahre werden auch die damaligen Besitzer genannt.  In den Klammern die Eigentümer im Jahre 1996.

Ansichten von Apoig

Ehemaliges Cafe Weinzierl mit Lebensmittelladen und Kegelbahn, 1992 abgebrochen

Ansicht von Westen

Ansicht von Süden

Bauer Willi Haus, an der Kreizung bei Sandbiller, 1989 abgebrochen
Apoig, Ansicht von Süden
Die Toten der letzten 130 Jahre

Alphabetisches Verzeichnis der Toten aus der Pfarrmatrikel Hunderdorf und dem Sterbeverzeichnis der Gemeinde

Abkürzungen hinter den Namen:

a = Arbeiter, ab = Ausnahmsbauer, af = Arbeitersfrau, ak = Arbeiterskind, alw = Austragslandwirt, amü = Austragsmüller, as = Ausnahmssöldner, at = Austragler

b = Bauer, bb = Besenbinder, bbf = Besenbindersfrau, bi = Binderin, bk = Bauerskind, bs = Bauerssohn, bü = Bürstenmacher, büf = Bürstenmachersfrau

eb = Erbhofbauer, eg = Elektromeistersgattin, em = Elektromeister

g = Gütler, gk = Gütlerskind, gs = Gütlerssohn, gw = Gastwirt

h = Häusler, hf = Hausfrau, hk = Häuslerskind, hm = Hafnermeister

is = Inwohnerssohn, it = Inwohnerstochter, iv = Inwohnerin

k = Kind

le = Lederwarenhersteller, lw = Landwirtskind, lwk = Landwirtskind

mg = Magd, mk = Maurerskind, ms = Messerschmied, mtk = Müllerstochterkind, mü = Müller, müg = Müllersgattin, mük = Müllerskind

pr = Privatier. re = Rentner

s = Söldner, sa = Sattler, sg = Söldnersgattin, sk = Söldnerskind, sös = Söldnerssohn, spr = Sprengmeister, sw = Söldnerswitwe, schl = Schlosser, schlt = Schlosserstochter, schn = Schneider, schng = Schneidersgattin, schnk = Schneiderskind, schm = Schmied, schmk = Schmiedskind, schmt = Schmiedstochter, schs = Schneiderssohn

uk = uneheliches Kind; vh = Viehhändler, vhw = Viehhändlerswitwe

wg = Wagner, wgs = Wagnerssohn, wig = Wirtsgattin, wis = Wirtssohn, ww = Witwe

Achatz Anna at 1926

Amann Johann gk 1887, Maria 1887, Maria sw 1892, Michael 1896, Karl 1897, Josef g 1905, Xaver gs 1907, Maria gk 1911„Otto 1915, Anton  1945, Anna lw 1949.

Aschenbrenner Johann Müller 1894, Barbara mg 1931

Aumer Xaver, Postbeamter 1992

Barth Xaver schs 1878, Creszentia schn 1879, Helena schnk 1884, Ludwig schnk 1889, Theres schnk 1890, Anna schng 1917, Josef schn 1923, Maria eb 1938, Franz Xaver lw 1944, Maria re 1945 .

Bauer Ursula mg 1881, Hildegard schlt 1969, Willibald re 1982

Baumgartner Johann uk 1882, Xaver uk 1883, Anton ink 1887, Otto mtk 1887

Benedikt Johann pr 1897

Berger Franz X. spr 1938

Blasini Maria k 1918,, Josef sk 1923, Rupert k 1925, Josef lw und Bahnagent 1948, Josef 1w 1964, Theres lw 1967

Bornschlegl Joseph at 1877, A.Maria s 1879, Theres pr 1892, Franziska s 1892, Max s 1894

Brei Anna, Bürstenmachersfrau 1925

Breu Josef ik 1884, Josef k 1885, Florian’1904, Anna 1925, Michael vh 1953, Katharina vhw 1964

Bugl Karl 1897, Otto 1902, Elisabeth 1910, Katharina 1915, Johann Bapt.1931 Anton re 1967

Buhl Martin hm 1965

Dorfner Maria bbf 1921, Anton iw 1931

Ecker Barbara pr 1903

Edenhofer Johann 1892, Creszenz 1918, Kreszenz 1953, Anna 1955

Ehrl Maria 1880, Anna 1894, Josef 1910

Eibauer Xaver sk 1879, A.Maria s 1883, Creszenz sg 1888, Jakob as 1888, Theres 1911, Kreszenz s 1911, Johann ab 1921

Englbrecht Georg 1928

Englmeier Franziska bi 1885, Michl at 1887

Enzinger Ludwig 1888

Esche Anna hf 1957

Falk Andreas re 1993

Fendl Kreszenz 1912,

Fink Anna 1965

Fuchs Anton gs 1910, Maria ww 1912, Anton wgs 1928, Alois wg 1946, Theres 1951, Franziska  1951

Geiger Anna 1931, Franz Xaver schl 1941, Wolfgang 1942, Hans 1976

Glas Johann 1986

Greif Franz Xaver k 1888

Greimel Katharina wgg 1889

Grill Adelheid k 1962

Guggels Heinrich hk 1880, Josef bb 1886, Karolina h 1890

Hackl Maria it 1909, Friedrich is 1915, Therese

Hafner Barbara 1885

Hagn Kreszenz 1896

Haimerl Josef 1970

Hartmannsgruber Laura 1883

Hien Johann sa 1975

Hieninger Heribert em 1995, Hans em 1992

Hilmer Gertraud pr 1901

Hirschvogel Ingeborg 1945

iw 1946, Franz X. bü 1965

Hirtreiter Franz 1892, Maria iw 1894, Max hk 1897, Josef hk 1902, Otto bü 1920, Max 1944, Eduard ha 1955, Therese re 1964, Jakob la 1982, Max re 1982

Hobmeier Anna mük 1910, Leonhard mük 1922, Josef 1943, Maria mü 1945, Josef mü 1968

Holzapfel Ruth ak 1925, Anna ak 1925, Xaver ak 1929, Rosa ak 1931

Kagerbauer Anna af 1952

Kerbl Josef 1912, Anna ak 1913

Kieninger Paul 1883

Knott Maximilian 1987

Krebl Johann schmk 1878, Maria schmk 1879, Maria schmt 1880, Theresia schmk 1882, Maria schmt 1883, Theres schmk 1889, Josef schm 1912

Kuchler Elisabeth 1885, Johann 1886

Kurzbach Gustav 1955

Lenz 1899

Lorenz Kreszenz 1893, Anna 1893

Mauthner Joseph gk 1878, Katharina g 1883, Joseph gk 1886, Franziska gt 1892, Joseph g 1893, Maria 1893

Myrtek Walter 1996

Pfennig Josef Bahnarbeiter 1905, Petronilla a 1908

Preiß Theresia iw 1947, Helene 1947

Primbs Franz re 1993

Reichhardt Xaver ha 1982, Walburga 1983

Rinkl Franz Xaver 1991

Sandbiller Josef wis 1903, Alfons wis 1907, N wis 1916, Anna wig 1935;

Theresia wig 1943, Josef gw 1959, Josef gw 1971

Santl Maria müg 1922, Jakob amü 1930

Seidl Josef mük 1880

Siedersbeck Manfred re 1996

Speckner Franz wis 1911

Sterr Eduard uk 1898, Franz X. 1904, Anna bk 1905

Stocker Maria 1884

Stauber Werner ki 1945

Sträuß1 Theres sk 1913, Franz lw 1939, Helene lw 1940, Frieda M. 1943, Maria atw 1948, Frieda lwk 1943, Franz lws 1958, Frieda lw 1982, Franz 1987

Schäfer Maria Martha re 1967

Scharrer Anna 1990

Schedlbauer Michael Krankenpfleger 1982

Scheibenthaler Johann 19693 WHI4975,

Scherl Ewald Wenzel ki 1958, Anna hf 1989, Wenzel 1994

Schindler Maria re 1957

Schlecht Rosina eg 1961, Otto em 1973

Schleinkofer Josef pr 1942, Walburga iw 1952, Josef re 1967, Anna hf 1985, Josef 1987

Schmauß Sophie 1893, Rosina 1893

Schmid Johann Major a. D. 1949

Schneider Johann bs 1903, Jakob ab 1920, Anna M. ab 1926, Kreszenz lw 1951, Georg 1951, Kreszenz lwf 1951, Karolina 1991

Schön Paul 1960

Schönauer Josef re 1982, Maria re 1992

Schötz Kreszenz iw 1896, Kreszenz sg 1922, Georg iw 1938

Schreiner Rosalia 1969

Schröttinger Kreszenz 1878, Josef 1878, Josef 1879, Franz X. 1884, Franziska 1898, Norbert 1899, Josef 1901, Maria 1902, Anton 1909, Josef 1909 Johann 1912, Maria 1913, Josef 1919, Anna 1919, Johann 1920, Helene 1963

Schuhbauer Katharina Maurersgattin 1951

Schwarz Otto ms 1920

Schweiger Franz X. 1888

Schweibl Reinhard Josef ki 1949

Trumm Lorenz 1883, Michael 1889, Theres 1897, Karolina 1898, Maria 1900, Katharina 1904, Lorenz 1906, Maria 1907, Franz 1910, Karolina 1911, Bertha 1911, Karolina 1912, Anna 1915, Franz 1916, Theres 1917, Ottilie 1917, Maria

Unkrodt Josephine 1959

Urban Georg 1946

Wagner Johann 1876, Maria 1909

Wanninger Johann lw 1947, Barbara ki 1958, Franz X. 1971, Kreszentia hf 1983,

Weinzierl Franz 1877, Sebastian 1882, Anna 1884, Maria 1889, Franz 1913,Ludwig 1916, Theres 1913, Anna 1924, Anton bk 1925, Josef ki 1958, Franz 1960, Ludwig abw 1963, Theres 1964, Josef 1970, Hedwig 1994

Wildner Johann 1969

Wölfl Franz X. ak 1945, Erwin 1956

Wurm Xaver bk 1879, Josef, Bauer 1890, Josef bs 1891, Maria 1891

Zistler Hermine ak 1929, Katharina, Händlersfrau 1948, Elfriede ak.1949

Zitzelsberger Walburga 1892, Anna 1937, Franziska 1949, Otto 1944

Zollner Peter sös 1883, Johann 1934, Willibald ki 1937, Magdalena schm 1943, Josef schm 1988

Die Gefallenen der beiden Weltkriege:

1914/18 Amann Otto 22.Infant.Reg. gef .6.10.1915 in Serbien

1939/45 Wölfl Josef, Postbotensohn, Schuhmacher in Eggenfelden, Unteroffizier, Kämpfer an allen Fronten, gef. im Osten 245.7.1941, 26 Jahre alt

Hobmeier Josef, Müllerssohn, Elektrotechniker, gef. nordwestlich von Woronesch, 26.9.1942, 30 Jahre alt, auf dem Friedhof Kollektivsi. beerdigt.

Zistler Albrecht, Gefreiter, MG-Schütze, geb.14.5.1923 zu Apoig, gef.11.9.1943 zu Arapowitschi an der Desna im Osten.

Breu Ludwig, Maler, geb,. 18.8.1911 zu Ludwigsberg bei Weißenregen, gef. 28.9.1943 zu Prudsch bei Gomel als Obergefreiter.

Wölfl Erwin, geb. 29.5.1920, gef. in der Normandie 20.7.1944

Amann Anton, Landwirtssohn, geb. 17.10.1923 Gefreiter der Inf. gef.13.11.1944 vor Danzig

Hirtreiter Max, Bürstenmacherssohn, geb.9.5.1926, SS-Freiwilliger, gef. 25.9.44 zu Pianosinativo/Italien.

Aus Apoigs Vergangenheit

entnommen der handgeschriebenen Chronik der Gemeinde Hunderdorf und ergänzt mit Zeitungsberichten ab 1945:

1949

In der Blockhütte des Herrn Sandbiller in Apoig errichtete Herr Richard Scharrer einen Friseursalon für Damen und Herren, der sich namentlich von seiten der Damen eines guten Besuches rühmen kann.

Im Mai dieses Jahres ist eine zweite Schreinerwerkstätte in Apoig entstanden. Herr Otto Schlecht, Sohn des Gastwirts Schlecht von Lintach, machte sich selbständig, es fehlen ihm nur noch die Maschinen.

1950

Im Herbst trat der Sohn des Gastwirts Sandbiller, Student Josef Sandbiller, mit noch einigen Schülern der Uni Regensburg eine dreimonatige Reise nach England an.

Der Händler und Hilfsarbeiter Georg Zistler von Apoig erlitt bei Brunnenarbeiten schwere Lungenquetschungen und Rippenbrüche durch einen herabstürzenden Kübel, gefüllt mit Steinen.

Josef Weinzierl aus Apoig hat sich vom Lehrling zum Meister in der Essigfabrik Poiger in Straubing emporgearbeitet und kann nun sein 25jähriges Arbeitsjubiläum feiern

1952

Georg Feldmeier, gebürtig aus Obermühlbach, kann auf eine 35jährige Dienstzeit bei dem Müller Hobmeier in Apoig zurückblicken. Treu und selbstlos versieht er seit dem 18. Lebensjahr dessen Landwirtschaft. Eine Seltenheit heute!

Der Gastwirt Sandbiller erwarb ein Klavier und stellte es dem bei ihm beherbergten Gesangverein „Gemischter Chor“ zur Verfügung.

Vom 19. bis 21. Juli, fand in Apoig wieder ein Volksfest statt mit Aufstellung eines Karussells, einer Luftschaukel, mehreren Schießbuden und Zelten. Tanz und Feuerwerk lockte viele Besucher an.

Die Firma Anton Fruhstorfer, Installation und Spenglerei aus Bogen, hat die auf ihrem Grund stehenden, früher Greiereschen Baracken von der Gewerbebank Straubing käuflich erworben. Die Firma wird die Baracken als Lagerräume benützen.

Am 15. November eröffnete Josef Weinzierl in Apoig eine gemütlich eingerichtete Kaffeestube.

Ein neuer Betrieb entstand auf dem früheren Greiert’schen Gelände:

Trotz der ungünstigen Witterung ist der Wasserleitungsbau soweit fortgeschritten, daß die Arbeiten von Windberg bis Apoig bereits vollendet sind, mit Ausnahme der Verlegung durch den Bach.

Der freigewordene Raum, der durch Auszug einer Familie aus den Baracken am Bahnhof in Apoig geschaffen wurde, wird nun von dem Ofen- und Installationsgeschäft aus Bogen als Ausstellungsraum benützt.

1953

Der Viehhändler Otto Wurm aus Apoig hat durch einen Anbau an sein Wohnhaus einen neuen Geschäftsraum errichtet. Nach seiner endgültigen Fertigstellung wird der Elektriker Schlecht aus Lintach einen Laden für Elektroartikel eröffnen

Im Postamt Hunderdorf in Apoig wurde eingebrochen. Der bisher unbekannte Täter drang durch das vergitterte Fenster, konnte jedoch keine Beute machen.

1954

Im Gasthaus Sandbiller wurde das erste Fernsehgerät in der Gemeinde Hunderdorf aufgestellt Komma dass sich vieler Zuschauer erfreute.

1955
1956

Neues Postgebäude
Herr Sandbiller hat neben seinem Gasthaus ein Postgebäude errichten lassen. Nach dem Eingang kommt ein kleiner Windfang und dann ein großer Schalterraum mit 2 Schaltern. Ein Stehpult und eine Telefonzelle befinden sich ebenfalls dort. Erstmals wurden auch Schließfächer eingeplant. Im 1 Stock ist eine Wohnung für die Posthalterin Frau Axinger. Hunderdorf ist ab 1.1 .56 zur Zweigstelle ernannt worden. Auch der Organist, Herr Unkrodt, hat dort eine Wohnung erhalten.

1958
1960
1961
1962
1963
1964
1965

1966

1966
1967
1968
Apoig 1957
1973
1976
1977
1979

Der einarmige Schnitzer aus Apoig

1981
1982
1984
1986
1988
Adolf Sandbiller jun. bei der Titelverleihung und Pokalübergabe in Sheveningen (Den Haag) durch die in Holland bekannte Fernsehmoderatorin Astrid Jooster

Adolf Sandbiller jun. bei der Titelverleihung und Pokalübergabe in Sheveningen (Den Haag) durch die in Holland bekannte Fernsehmoderatorin Astrid Jooster
1989
1991
1992
1993
1995
1996
1997

Gewerbetreibende im alten Apoig

In den Klammern Beginn und Ende des Gewerbes

Josef Hobmeier, Müller (1908-1955)

Johann Zollner, Schmied (1916-1955) vorher Schröttinger

Josef Sandbiller, Gastwirtschaft ( 1929-1971)

Jakob Hirtreiter, Lederwarenherstellung (1930-1982)

Josef Zollner, Schmied (1945-1957) +1988

Werner Greiert, Spielwarenerzeugung (1946-1950)

Willi Bauer, Maschinenschlosser (1946-1978)

Hans Hien, Sattlerei (1946-1962)

Hugo Kvech, Zahnarzt (1948- )

Otto Schlecht, Schreiner (1949-1973)

Richard Scharrer, Friseurgeschäft (1949- )

Josef Weinzierl, Cafe-Restaurant (1952-1973)

Skoula, Holzwaren (1952-1973)

Walter Myrtek, Fuhrgeschäft (1952-1992)

Otto Wurm, Viehhandel (1953-1977)

Xaver Anleitner, Krämerei und Schuhgeschäft (1953-1992)

Werner Henke, Matratzenherstellung (1954-1960)

Josef Schütz, Vulkaniseur (1955-1975)

Willi Bauer, Kleinsägewerk (1955-1978)

Otto Wurm, Sparkassenfiliale (1956- )

Hans Hieninger, Elektrogeschäft (1956-1990)

Josef Schlecht, Elektrogeschäft (1959-1981)

Adolf Sandbiller Metzgerei (seit 1960)

Hans Schönauer, Friseurgeschäft (1961-1983)

Anna Wurm, Flaschenbierhandlung (seit 1967)

Rudolf Greipl, Schreinerei (1973-1980)

Askota-Skoula-Tanne, Kunststoffverarbeitung (1973-1997)

Agnes Schötz, Fahrräder (1975-1977)

Erwin Niedermeier, Gastwirtschaft/Cafe (1980-1984)

Johanna Kiefer, Lederwaren (1982-1985)

Jürgen Tanne, Elekt. Einzelhandel,(1983- )

Richard Weinzierl Cafe-Restaurant (1984-1987)

Christa Tanne, Kunststoffherstellung (1988- )

Susanna Beier, Schank/Speisewirtschaft (1989-1992)

(Die Liste ist nicht vollständig und muß noch ergänzt werden)

Gewerbetreibende am 1.1.1998

Laut Gewerbekartei der Gemeinde Hunderdorf waren am 1.1.1998 auf dem ehemaligen Gebiet des Ortes Apoig nachstehende Gewerbetreibende eingetragen:

Deutsche Post AG, Bahnhofstraße 25, Dienstleistungen für Kommunikation, Transport u. Logistik, insb. Leistungen des Postwesens sowie Bankgeschäfte im Namen und Auftrag der Deutschen Postbank AG

Frick Rita, Bahnhofstraße 1, Vertrieb von Kraftstoffen und Schmierstoffen

Kiefl Roman, Bahnhofstr. 1, Kfz-Handel, Verkauf von Kraftstoffen und Schmierstoffen der FINA GmbH, Service an Kfz., jeglicher Art, Verkauf von Waren jeglicher Art, Postagentur

Metzner Petra, Mühlhiaslweg 3, Partnervermittlung

Obermeier Manfred, Bahnhofstr. 11, Maler- u. Lackierarbeiten, Holz- u. Bautenschutz, Farbhandel

Sandbiller Adolf jun.,Windbergerstr.2, Schank- und Speisewirtschaft, Betriebswirtschaftliche Beratung für Metzgereien

Sandbilier Adolf sen., Windbergerstr. 2, Metzgerei

Spandl Karl-Heinz, Windbergerstr. 28 A ,Holz-Vertreib und Montage

SV Hunderdorf, Am Sportplatz 8, Kiostkbetrieb und Schankwirtschaft (Sportheim)

Scharrer Richard, Bahnhofstr. 3, Friseurgeschäft und Kolonialwarenhandel

Scherm Gerlinde, Bahnhofstraße 13, Blumenladen

Schneider Dieter, Apoiger Str. 14, Elektroeinzelhandel (Computer und Zubehör), Energieerzeugung: (Wasserkraftwerk)

Schönauer Werner, Am Sportplatz 4, Herren- u. Damesalon

Wallner Johann, Bahnhofstraße 49, Güternahverkehr

Wanninger Peter, Bahnhofstr. 5, Omnibusunternehmen

Wurm Anna, Bahnhofstr. 5, Flaschenbierverkauf

Aus alten Zeitungen und Druckwerken