Faschingstreiben der Senioren
Hunderdorf/Haunkenzell. Auch heuer wieder lud Seniorenbetreuerin M. Hofmann die Senioren von Hunderdorf zu einer frohen Fahrt nach Haunkenzell ein. Sehr viele Frauen und Männer folgten dieser Einladung und gaben sich auch große Mühe bei der Kostümierung. M. Hofmann konnte bei ihrer Begrüßung auch Pfarrer A. Högner, Bürgermeister E. Weinzierl und Pfarrgemeinderatsvorsitzende I. Hentschirsch willkommen heißen. Darauf spielten die Geschwister Baumgartner zum Tanz auf. Mit heiteren Einlagen wie „Es geht auch ohne Männer“ und „D‘ Ratschenbichlerin“ gelang es M. Hofmann, die Gäste zum Lachen zu bringen. Doch ebenso erfreute E. Jacobi mit mehreren lustigen Sketchen. Mit lustigen G’stanzln aus den Reihen des Seniorenkreises konnten viele auch selbst ihr Talent unter Beweis stellen.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.02.1986
Mit 85 Jahren noch recht rüstig
Hunderdorf. Gesund und rüstig konnte Maria Gütlhuber, wohnhaft in Hoch, Gemeinde Hunderdorf, am Mittwoch ihr 85. Wiegenfest im Kreise der Verwandten feiern. Am Ehrentag stellte sich auch Bürgermeister Egon Weinzierl ein, der die Glückwünsche der Gemeinde Hunderdorf sowie einen Geschenkkorb überbrachte. Für den Pfarrgemeinderat und Pfarrer Högner wünschte PGR Martha Hofmann alles Gute und erfreute mit einem Geburtstagspräsent. Maria Gütlhuber, eine gebürtige Gstettenbauer, erblickte am 29. Januar 1901 in Hoch das Licht der Welt. Dort verbrachte sie ihre Kinder- und Jugendzeit und arbeitete auch später im landwirtschaftlichen Anwesen der Eltern, das sie später übernahm. Aus der Ehe mit Johann Gütlhuber entstammen drei Söhne, davon sind zwei im Zweiten Weltkrieg gefallen. Neben harter Arbeit in einer schweren Zeit schlug bei der Familie aber das Schicksal hart zu. Der Ehemann, vom Tod der Söhne ebenso leidgeprüft und durch Krankheit niedergeschlagen, starb im Mai 1945. Trotz dieser leidvollen Zeit hat Maria Gütlhuber ihren Lebensmut nicht verloren. Heute kann sich die Gütlhuber-Oma bzw. Uroma über fünf Enkel und vier Urenkel freuen. In rüstiger Verfassung liest sie täglich als erstes die Heimatzeitung, strickt noch gerne und besorgt sich auch den Haushalt noch selbst. Das Anwesen in Hoch hat sie an Sohn Josef übergeben.. Das Bild zeigt die Jubilarin zusammen mit Bürgermeister Weinzierl, Enkelin Marianne und PGR Hofmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 01.02.1986
Auch mit 80 Jahren noch sehr aktiv
Hunderdorf/Schafberg. Ihren 80. Geburtstag konnte Rosina Tremmel, Schafberg, Gemeinde Hunderdorf, im Kreise von Verwandten und Bekannten feiern. Die Jubilarin, eine gebürtige Michl, erblickte 1906 in Vornwald, Gemeinde Rattenberg, das Licht der Welt. Dort verbrachte sie mit sechs Geschwistern ihre Kinderzeit auf dem elterlichen Anwesen. Gleich nach der Schule diente sie als Magd bei einem Bauern, um sich den notwendigen Lebensunterhalt zu sichern. Am 18. 5. 1931 heiratete sie Johann Tremmel, einen Zimmermann aus Pillersberg. In der Ehe wurden drei Töchter geboren. Heute ist die Jubilarin Oma von sieben Enkeln. Der Ehemann ist seit Januar 1945 in Ostpreußen vermißt. Rosina Tremmel mußte hart arbeiten und hat auch eine schwere Zeit im Krieg mitgemacht, denn sie war mit den drei Kindern allein auf sich gestellt. Das Auskommen konnte durch Aushilfsarbeiten bestritten werden. Vor 14 Jahren kam die Jubilarin von Elisabethszell nach Schafberg zur Tochter Anneliese und Schwiegersohn Hans Hornberger, von denen sie auch liebevoll umsorgt wird; Die Hornberger-Oma ist noch recht gesund und rüstig und legt fleißig Hand an bei den Hausarbeiten, liest gerne und verfolgt mit Interesse das Zeitgeschehen. Darüber hinaus besucht sie noch eifrig die Veranstaltungen des Hunderdorfer „Seniorenclubs“ und ist bei dessen Ausflugsfahrten mit dabei. Zum Ehrentag kam auch Bürgermeister Egon Weinzierl. Er gratulierte im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates Hunderdorf und überreichte einen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und den Pfarrgemeinderat übermittelte PGR Martha Hofmann die besten Glückwünsche und erfreute mit einem Geburtstagspräsent. Unser Bild zeigt die Jubilarin zusammen mit Bürgermeister Weinzierl und Pfarrgemeinderätin Martha Hofmann.
Quelle: Bogener Zeitung, 06.02.1986
Politiker, Pumuckl und Harlekin
Hunderdorf. Das ganze faschingsnärrische Weibervolk Hunderdorfs und Umgebung schien am Donnerstag unterwegs zu sein, als der Frauenbund nun schon zum dritten Mal zum Weiberfasching ins Gasthaus Baier-Edbauer einlud. Für Stimmung und Unterhaltung sorgten die „Blizzards“, die die Maschkerer von Anfang an in Höchststimmung brachten, so daß das Tanzparkett ständig überfüllt war. Alle Masken waren schön und originell, deshalb fiel es der Jury schwer, eine Auswahl zu treffen. So kamen zwei Metzgergesellen mit einer Sau im Sautrog, schlachteten diese vor den Augen der Zuschauer und verteilten auch gleich Blutwürste. Sehr lustig war auch die Hunderdorfer Silberhochzeitsgesellschaft mit ihrem Gstanzl singenden Hochzeitslader. Auch Meister Eder mit seinem Pumuckl mischte sich unter die Maskierten. Sogar die hohe Politik aus München und Bonn, F. J. Strauß und Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, besuchten den Hunderdorfer Weiberfasching und warben mit Wahlpropaganda für ihre Parteien. Alte Weibchen und schwerfällige Bauernknechte, Maurergesellen, Harlekins, Geister, Scheichs, Bäcker, Braut und Bräutigam in einer Person und der Fußballer des Jahres, der vom letzten Spiel sehr lädiert war, marschierten in der Maskenpolonaise mit. Die Jury belohnte schließlich alle Masken.
Die Hunderdorfer Rock’n’Roll-Gruppe brachte zwei Tanzeinlagen und erntete dafür einen stürmischen Applaus. Der Sketch „Hochwürdens 30. Taschentuch“, dargestellt von der Vorsitzenden Angela Söldner und Rita Hornberger, trug sehr zur Belustigung der Anwesenden bei. Die Attraktion des Abends war die mit 300 Preisen bestückte Tombola. Die Lose waren deshalb auch sehr schnell vergriffen. Als in den frühen Morgenstunden die „Blizzards“ die letzten Melodien spielten, wollten viele noch gar nicht ans Nachhausegehen denken.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1986
Hunderdorf. Frauenbund: Rosenmontag, 10. 2., Frauenbund organisiert ein Kuchenbüfett (Kuchen bei der Vorstandschaft oder ab 12 Uhr im Bauhof abgeben).
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1986
Hunderdorf. Landfrauen: Badefahrt nach Griesbach. Auskunft und Anmeldung bei Rita Hornberger, Tel. 09422/3017.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1986
Hunderdorf. Pfarrei: Montag, 10. 2., Kinderfasching im Bauhof. Aufstellung zum Faschingszug um 13 Uhr am Schulhof.
Hunderdorf. Pfarrgemeinderat: Heute, Samstag, 13 Uhr, Treffen beim Bauhof.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1986
Windberg. KuSK: Rosenmontag, 10. 2., Gasthaus Amann, Faschingsball mit Tombola (Spenden für Tombola bei Amann abgeben).
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1986
Windberg. SV: Heute Samstag, 19.30 Uhr, Faschingsball im Vereinslokal Amann (Spenden für Tombola im Vereinslokal abgeben).
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1986
Frohe Stimmung beim Trachtlerball
Hunderdorf. Der Heimat- und Volkstrachtenverein Hunderdorf läutete mit dem Trachtlerball die letzte Runde im Hunderdorfer Fasching ein. Dieser traditionelle, stets gut besuchte Ball verfehlte auch heuer nicht seine Anziehungskraft. Vorstand Ernst Sacher konnte auch 1. Bürgermeister Egon Weinzierl, 2. Bürgermeister Hans Feldmeier, die Kreisräte Heidi Watzl und Josef Breu sowie zahlreiche Gemeinderäte und die Vertreter örtlicher Vereine begrüßen. Von dem musikalischen Repertoire der Kapelle „D’Felsnstoana“ zeigte sich jeder Besucher angetan und schwang dementsprechend das Tanzbein, wobei vor allem die Liebhaber bayerischer Tanzmusik auf ihre Kosten kamen. So entstand frohe Stimmung und man vergnügte sich bis in die Morgenstunden.
Quelle: Bogener Zeitung, 08.02.1986
Rekordbeteiligung bei Hallenturnier
Hunderdorf. Zum wiederholten Male führte die Fußballabteilung des SV Hunderdorf ihr internes Hallenturnier in den Sporthallen des Bundeswehrstandortes Bogen durch. Mit zwölf teilnehmenden Mannschaften erreichte man heuer ein Rekordergebnis. Da die Mannschaften schon am Tag vor dem Turnier ausgelost worden waren, konnte der Wettbewerb pünktlich gestartet werden. Es wurde in zwei Gruppen zu je sechs Mannschaften gespielt. Schon die ersten Spiele zeigten, daß die Vereinsmeisterschaft nicht so einfach zu erreichen wäre, trafen doch ziemlich gleichwertige Mannschaften aufeinander. Am Ende jedoch hatten sich die Favoriten durchgesetzt. Bei der Siegerehrung dankte Abteilungsleiter Scherz seinen Helfern für die Organisation, die für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung Sorge trug. Als Sieger ging die Mannschaft Helmut Hüttinger, Paul Bergbauer, Josef Ziesler, Ludwig Buchs und Wolfgang Riepl hervor, welche im Endspiel die Fünf mit Armin Liebl, Werner Hüttinger, Max Prommersberger, Rudi Englmeier und Peter Müller mit 2:1 Toren besiegen konnte. Den dritten Platz erreichten Hans Staudinger, Hans Hüttinger, Walter Menacher, Lothar Hirtreiter und Herbert Fellinger. Als erfolgreichster Torschütze erwies sich auch in der Halle Paul Bergbauer. Klaus Hirtreiter und Franz Hornberger folgten auf den Plätzen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.02.1986
Heute Verwaltungsamt geschlossen
Hunderdorf. Heute, Faschingsdienstag, ist die Geschäftsstelle der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf ganztägig geschlossen.
Quelle: Bogener Zeitung, 11.02.1986
Familie Schneider schoß am Besten
Steinburg. Am Sonntag fand auf dem neuen Vereinsweiher des EC Steinburg die alljährliche Ortsmeisterschaft auf Eis statt. Dieses Turnier wurde zugleich als Eröffnungsturnier im Rahmen eines Brotzeitschießens ausgetragen. Unter den 18 teilnehmenden Mannschaften befand sieh auch eine Prominentenmannschaft mit Bürgermeister Egon Weinzierl, 2. Bürgermeister Johann Feldmeier, Gemeinderat Max Höcherl, Gemeinderat Franz Retzer und Manager Arno Gerhard.
Bürgermeister Egon Weinzierl und Vereinswirt Karl Solcher, der den Weiher dem EC Steinburg zur Verfügung gestellt hat, eröffneten das Turnier mit einem Anschuß. Es wurde in zwei Gruppen geschossen. Den Endkampf bestritten die Mannschaften Tegelweiher und Familie Schneider. Da dieser unentschieden ausging, mußten noch zwei Kehren angehängt werden. Die Mannschaft Schneider hatte schließlich die besseren Nerven, konnte den Sieg mit 21:13 Punkten davontragen und wurde somit Ortsmeister 1986 auf Eis. Vizemeister wurde die Mannschaft Tegelweiher und den dritten Platz holte sich der EC Hunderdorf.
Bei der anschließenden Siegerehrung im Gasthaus Solcher, Ehrn, konnte dann jeder Teilnehmer aus der Hand des ersten Vorsitzenden Gerd Altmann eine deftige Brotzeit in Empfang nehmen. Gerd Altmann bedankte sich bei Schiedsrichter Dieter Kricke für die faire Leitung des Turniers, bei allen Helfern für die gute Organisation und ganz besonders bei Bürgermeister Egon Weinzierl, der sich seitens der Gemeinde für die Genehmigung des Weihers eingesetzt hatte, und beim Vereinswirt Karl Solcher, der dem Verein den Weiher zur Verfügung gestellt hat.
Ergebnisse: 1. Familie Schneider, 2. Tegelweiher, 3. EC Hunderdorf, 4. Schützenverein Hunderdorf, 5. Firma Schießl, 6. Gasthaus Solcher, 7. Stammtisch Lintach, 8. The Ranchers, 9. Gebrüder Riepl, 10. Familie Kronberger, 11. Münchner Freiheit, 12. SV Neukirchen 1, 13. Rohrfrei, 14. SV Neukirchen II, 15. D’Woiperdinger, 16. Gemeinderat, 17. Belu-Reisen, 18. LC Tanne.
Quelle: Bogener Zeitung, 12.02.1986
Holzziehen, ein aussterbender Beruf
Vor und nach dem letzten Krieg war das Holz als Heizmaterial von viel größerer Bedeutung als heute, denn neben der Kohle wurde nur Holz zum Kochen und Wärmen verwendet. Besonders in unwegsamen Gebieten des Bayerischen Waldes und im Hochgebirge war der Abtransport der Baumstämme oft ein schwieriges Unterfangen. Um die Riesen unserer Wälder zu Tal zu bringen, bedurfte es starker und mutiger Männer, die im Winter, wenn der Schnee hoch auf der Erde lag, mit leichten Hörnerschlitten ihren lebensgefährlichen Beruf ausübten.
In der Englmarer Gegend lebten nach dem letzten Krieg viele Familien von der Tätigkeit der Männer als Holzhauer. Im Sommer wurden die Baumstämme mit Bandsägen gefällt und entästet. Schwere Buchen— und Fichtenstämme warteten im unwegsamen Gelände auf den Einbruch des Winters, um dann ins Tal abtransportiert zu werden.
Am frühen Morgen, wenn die meisten Leute noch in ihren warmen Betten auf den Anbruch des Tages warteten, stapften vermummte Gestalten durch den tiefen Schnee, einen Hörnerschlitten hinter sich herziehend. Wenn das Gelände mal zu steil wurde, schulterten sie die Schlitten und gelangten oft nach stundenlangem Marsch am Stapelplatz an. Nun begann die schwere Arbeit des Verladens, wozu mehrere Männer notwendig waren. Auf dem Vorderteil des Schlittens sitzend begann nun die gefährliche Abfahrt den Berg hinunter. Die ausgestreckten Füße dienten dabei als Bremse, um nicht zu schnell zu werden, während die Hände zwei bremsartige Vorrichtungen bedienten, die aber im wesentlichen zur Steuerung bei Wegkrümmungen dienten. Um ein zu schnelles Abfahren in steilem Gelände zu vermeiden, wurde oft noch ein kleinerer Baumstamm an den Schlitten gehängt, und dieser schleifte hinter dem Schlitten nach. Dennoch war der Abtransport der tonnenschweren Last eine schwierige und gefährliche Arbeit, die viel Kraft und Erfahrung erforderte. Der dabei erzielte Lohn war gering, die Holzarbeiter aber durften die abgesägten oft armdicken Äste kostenlos für sich nach Hause befördern.
Und heute? Die Technik gibt heutzutage fast in allen Bereichen des Lebens den Ton an. Sie hat mit Hilfe des weitverzweigten Forststraßennetzes die Winterarbeit der Holzhauer erheblich eingeschränkt. Nur mehr geringe Mengen von Meterholz stehen in den einzelnen Forstämtern zum Abtransport mit dem Ziehschlitten bereit. Ein alter Arbeitsbrauch unserer Holzhauer geht dem Ende zu.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Vollzug des Bayer. Naturschutzgesetzes;
Erschwernisausgleich nach Art. 36 a BayNatSchG
Auch in diesem Jahr besteht für Eigentümer und Nutzungsberechtigte von Feuchtflächen wieder die Möglichkeit, Erschwernisausgleich aufgrund der Verordnung vom 20.08.83 (GVBl) 2.679) zu beantragen. Damit soll ein arbeitswirtschaftlicher Mehraufwand für die Beibehaltung der bisherigen land-, forst- oder fischereiwirtschaftlichen Bewirtschaftung ausgeglichen werden. Voraussetzung für die Gewährung des Erschwernisausgleiches ist:
1. Dem Berechtigten wird eine Maßnahme, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, nachhaltigen Störung oder Veränderung des charakteristischen Zustandes von Feuchtflächen führen kann (insbesondere Entwässerung, Umbruch, Aufschüttung, Abgrabung) behördlich untersagt. Der Untersagung gleichgestellt ist die schriftliche Verpflichtung des Berechtigten, die genannten Maßnahmen zu unterlassen, wenn diese anderenfalls untersagt würden;
2. die Fortführung der bestehenden land-, forst- oder fischereiwirtschaftlichen Bewirtschaftung macht gegenüber einer gleichartigen Nutzung, die nach Durchführung der untersagten Maßnahme möglich wäre, einen arbeitswirtschaftlichen Mehraufwand erforderlich;
3. die bestehende Bewirtschaftung liegt im Interesse des Naturschutzes und der Landschaftspflege und wird in Art und Umfang wie bisher weitergeführt.
Die Bewirtschaftung dieser Feuchtflächen ist oft nur unter erschwerten Umständen durch Handmahd oder mit Spezialmaschinen möglich. Nach einer Entwässerung könnte dagegen rationeller und wirtschaftlicher gearbeitet werden. Durch die Gewährung des Erschwernisausgleiches soll der Landwirt einen angemessenen Geldausgleich für die Mehrarbeit erhalten. Er beträgt 200,– DM je Hektar und Jahr, kann bei geringer Erschwernis bis auf die Hälfte vermindert bzw. bei erheblicher Erschwernis bis auf 300,00 DM erhöht werden und wird bereits ab einer Fläche von 1000 m2 gewährt.
Antragsformulare sind beim Landratsamt erhältlich. Erstanträgen ist ein Lageplan M 1 : 5 000 beizufügen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Fundanzeige
Am 04. Februar 1986 wurde beim Bahnübergang Betzlbacher eine rote Damengeldbörse gefunden.
Der Verlierer kann diese gegen Besitznachweis bei der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Kirchgasse 8, Zimmer 1, abholen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Waldbrandgefahr besteht weiter
Wie das bayerische Landwirtschaftsministerium mitteilt, ist infolge des verspäteten Vegetationsbeginns immer noch mit hoher Waldbrandgefahr zu rechnen. Nahezu alle Waldbrände sind auf menschliches Verschulden zurückzuführen, nur 1 % auf Blitzschlag. 96 % der Waldbrände ereigneten sich bisher jeweils zwischen Mitte Februar und Mitte September. Überdurchschnittlich gefährdet sind Fichten- und Kiefernbestände, während in Buchenbeständen nur selten Waldbrände vorkommen.
Das Bayer. Landwirtschaftsministerium weist in seiner Mitteilung darauf hin, daß in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober das Rauchen im Wald verboten ist.
Nach den Bestimmungen des Forststrafgesetzes ergeben sich folgende Gefährdungen durch Feuer:
Wer in einem Wald oder in einer Entfernung von weniger als einhundert Meter davon
1. eine Feuerstätte errichten oder betreiben,
2. ein unverwahrtes Feuer anzünden,
3. einen Kohlenmeiler errichten oder betreiben,
4. Bodendecken abbrennen oder
5. Pflanzen oder Pflanzenreste flächenweise absengen will,
bedarf der Erlaubnis der Kreisverwaltungsbehörde, in deren Bezirk das Waldgrundstück liegt. Die Erlaubnis kann mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zur Verhütung von Waldbränden erforderlich ist.
Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn Auflagen nicht ausreichen. Sie ist zurückzunehmen, wenn nachträglich Versagungsgründe im Sinne des o. g. Sachverhalts eintreten oder bekanntwerden.
Die Kreisverwaltungsbehörde entscheidet im Benehmen mit der unteren Forstbehörde, in deren Bezirk das Waldgrundstück liegt. Mit Geldbuße kann belegt werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig ohne Erlaubnis eine eingangs erwähnte Handlung vornimmt oder einer der mit der Erlaubnis verbundenen Auflagen zuwiderhandelt. Mit Geldbuße kann belegt werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig in einem Wald oder in einer Entfernung von weniger als einhundert Meter davon offenes Licht anzündet oder verwendet, brennende oder glimmende Sachen wegwirft oder sonst unvorsichtig handhabt oder angezündetes Feuer unbeaufsichtigt oder ohne ausreichende Sicherungsmaßnahmen läßt.
Wer im Wald in der Zeit vom 1. 3. bis 31. 10. raucht, kann mit Geldbuße belegt werden.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Gemeinde gratulierte
Maria Gütlhuber:
Mit 85 Jahren noch recht rüstig
Hunderdorf. Gesund und rüstig konnte Maria Gütlhuber, wohnhaft in Hoch, Gemeinde Hunderdorf, am Mittwoch ihr fünfundachtzigstes Wiegenfest im Kreise der Verwandten feiern. Am Ehrentag stellte sich auch Bürgermeister Egon Weinzierl ein, der die Glückwünsche der Gemeinde Hunderdorf sowie einen Geschenkkorb überbrachte. Für den Pfarrgemeinderat und Pfarrer Högner wünschte PGR Martha Hofmann alles Gute und erfreute mit einem Geburtstagspräsent.
Maria Gütlhuber, eine gebürtige Gstettenbauer, erblickte am 29.01.1901 in Hoch das Licht der Welt. Dort verbrachte sie auch ihre Kinder- und Jugendzeit und arbeitete auch später im landwirtschaftlichen Anwesen der Eltern, das sie auch später übernahm. Aus der Ehe mit Johann Gütlhuber entstammen drei Söhne, davon sind zwei im zweiten Weltkrieg gefallen. Neben harter Arbeit in einer schweren Zeit schlug bei der Familie Gütlhuber das Schicksal hart zu. Der Ehemann, vom Tod der Söhne ebenso leidgeprüft, durch Krankheit niedergeschlagen, verschied im Mai 1945. Trotz dieser leidvollen Zeit hat Maria Gütlhuber ihren Lebensmut nicht verloren.
Heute kann sich die Gütlhuber-Oma bzw. Uroma über fünf Enkel und vier Urenkel erfreuen. In rüstiger Verfassung liest sie täglich als erstes die Heimatzeitung, strickt noch gerne und besorgt sich auch den Haushalt noch selbst. Das Anwesen in Hoch hat sie an Sohn Josef übergeben.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Rosina Tremmel feierte „Achtzigsten“
Hunderdorf/Schafberg. Ihr achtzigstes Wiegenfest konnte am vergangenen Montag Rosina Tremmel, aus Schafberg, Gemeinde Hunderdorf im Kreise von Verwandten und Bekannten feiern. Die Jubilarin, eine gebürtige Michi erblickte am 03.01.1906 in Vornwald, Gemeinde Rattenberg, das Licht der Welt. Dort verbrachte sie mit sechs Geschwistern ihre Kinderzeit auf dem elterlichen Anwesen. Gleich nach der Schule diente sie als Magd bei einem Bauern, um sich den notwendigen Lebensunterhalt zu sichern. Am 18.05.1931 führte sie Johann Tremmel, Zimmermann aus Pillersberg, in Elisabethszell zum Traualtar. Der Ehe entstammen drei Töchter. Heute ist die Jubilarin Oma von sieben Enkeln. Der Ehemann ist seit Januar 1945 in Ostpreußen vermißt. Rosina Tremmel hat hart gearbeitet und auch eine schwere Zeit im Krieg mitgemacht, denn sie war mit den drei Töchtern allein auf sich gestellt. Das Auskommen konnte durch Aushilfsarbeiten bestritten werden. Vor 14 Jahren kam die Jubilarin von Elisabethszell nach Schafberg zur Tochter Annelies und Schwiegersohn Hans Hornberger, von denen sie auch liebevoll umsorgt wird. Die Hornberger-Oma ist aber noch recht gesund und rüstig und legt noch fleißig Hand an bei den Hausarbeiten, liest gerne die Heimatzeitung und verfolgt mit Interesse das Zeitgeschehen. Darüber hinaus besucht sie noch eifrig die Veranstaltungen des Hunderdorfer „Seniorenclubs“ und ist bei dessen Ausflugsfahrten mit dabei.
Zum Ehrentag stellte sich auch Bürgermeister Egon Weinzierl als Gratulant ein. Er gratulierte im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates Hunderdorf recht herzlich und überbrachte einen Geschenkkorb. Für Pfarrer Anton Högner und dem Pfarrgemeinderat übermittelte PGR Martha Hofmann die besten Glückwünsche und erfreute mit einem Geburtstagspräsent.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Steinburger Nächte sind lang
Über 300 Gäste aus nah und fern konnte Feuerwehrkommandant Anton Häusler zum traditionellen Feuerwehrball mit Tombola im Gasthaus Wagner – Freudenstein, in Au vorm Wald willkommen heißen, unter ihnen Bürgermeister Heinrich Lobmeier (Neukirchen), die Bürgermeister Egon Weinzierl und Johann Feldmeier (Hunderdorf) sowie Mitglieder der Wehren Au vorm Wald, Hunderdorf, Gaishausen, Neukirchen, Sparr, Obermühlbach, der BRK-Ortsgruppe, des EC Steinburg, des EC Hunderdorf und des Trachten- und Bayerwaldvereins Hunderdorf. Auch Vorstand A. Ecker und W. Altmann freuten sich über das rege Treiben auf der Tanzfläche, zumal die Kapelle Musiklive wiederholt die Tanzstimmung in Schwung brachte. Jung und alt – der älteste Teilnehmer war 85 Jahre – beteiligten sich auch an der mit schönen Präsenten ausgestatteten Tombola. Vorstand A. Ecker überreichte Bürgermeister Egon Weinzierl den Orden wider den tierischen Ernst, ebenso Bürgermeister Johann Feldmeier.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Faschingstreiben der Senioren
Auch heuer wieder lud Seniorenbetreuerin Martha Hofmann die Senioren von Hunderdorf zu einer frohen Fahrt nach Haunkenzell ein. Sehr viele Frauen und Männer folgten dieser Einladung und gaben sich auch große Mühe bei der Kostümierung. Martha Hofmann konnte bei ihrer Begrüßung auch Pfarrer Anton Högner, Bürgermeister Egon Weinzierl und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ingrid Hentschirsch willkommen heißen.
Darauf spielten die Geschwister Baumgartner zum Tanz auf. Mit heiteren Einlagen wie „Es geht auch ohne Männer“ und „D’Ratschenbichlerin“ gelang es Martha Hofmann, die Gäste zu m Lachen zu bringen. Doch ebenso erfreute E. Jacobi mit mehreren lustigen Sketschen. Mit lustigen G’stanzln aus den Reihen des Seniorenkreises konnten viele auch selbst ihr Talent unter Beweis stellen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Sportlerfasching in Hunderdorf
Die Hunderdorfer Sportler verstehen es hervorragend, Feste zu feiern. Dies bewiesen sie beim Sportler-Maskenball im Gasthaus Sandbiller. Der Vorsitzende des Sportvereins, Heinz Hentschirsch, begrüßte mit humorvollen Worten die zahlreichen Gäste. Sein besonderer Gruß galt 1. Bürgermeister Egon Weinzierl, dem Gemeinderat Xaver Diewald, den Vertretern des Trachtenvereins, des Bayerwaldvereines und der Freiwilligen Feuerwehr. Besonders erfreut zeigte sich der Vorsitzende über die sehr vielen und originellen Masken. Die Jury, hatte es aus diesem Grund nicht leicht bei der Maskenprämierung. Unentwegt stürmten die Besucher bis in die frühen Morgenstunden das Tanzparkett. Für die Musik sorgte die Kapelle Belami Brothers.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Einleiten gefährlicher Stoffe in die Kanalisation ist genehmigungspflichtig
Ab 31. Oktober 1985 darf Abwasser, das mit Arsen, Blei, Cadnium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, halogenierten Kohlenwasserstoffen und mit Chlor belastet ist, nur mit Genehmigung der Kreisverwaltungsbehörde in eine Sammelkanalisation eingeleitet werden, wenn bestimmte Schwellenwerte für die Konzentration und für die Schadstoffracht erreicht werden. Dies regelt eine vom Innenministerium am 27. September 1985 erlassene Verordnung über die Genehmigungspflicht für das Einleiten wassergefährdender Stoffe in Sammelkanalisationen und ihre Überwachung (VGS), veröffentlicht im Bayerischen Geset-— und Verordnungsblatt S. 634. Die genannten Stoffe können von den kommunalen Kläranlagen nicht oder nur unzureichend zurückgehalten werden und schädigen die oberirdischen Gewässer. Bei Undichtigkeit im Kanalnetz können diese Stoffe auch in das Grundwasser gelangen. Ferner kann die Wirkung der Kläranlage beeinträchtigt und die landwirtschaftliche Verwertung des Klärschlamms verhindert werden.
Deshalb müssen bereits an der Anfallstelle der Schadstoffe, im Betrieb geeignete Reinigungs- und Vermeidungsmaßnahmen vorgeschrieben werden, bevor mit diesen Schadstoffen belastete Abwässer in eine Sammelkanalisation eingeleitet werden, betonte Innenminister Dr. Karl Hillermeier. Die Liste der Betriebe und Einrichtungen, die von der neuen Verordnung getroffen sein können, ist lang. Sie reicht, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, von Abfallbeseitigungsanlagen über Batteriehersteller, chemische Industrie, Pharmahersteller, Farbenhersteller, Chemiekalienhandel, zu Chemischreinigern und alle anderen Arten von Reinigungsfirmen wie Fahrzeugreinigung, Faßreinigung, Kesselreinigung, Tankwagenreinigung und Großwäschereien, ferner Druckereien, Fotolaboratorien und Anstalten, Institute und Laboratorien, Kunststoffverarbeitung, Lederindustrie, Metallindustrie, insbesondere Beizereien, Emaillieranlagen, Galvanikanlagen, Fahrzeugbau und Lackierereien, bis hin zur Textilindustrie, Tierkörperbeseitigung und zur Verbrauchsgüterindustrie.
Hillermeier empfiehlt allen Anschlußnehmern an einer Sammelkanalisation, die von der Verordnung erfaßten gefährlichen Stoffe abzuleiten, nachzuprüfen, ob die Schwellenwerte für eine Genehmigungspflicht erreicht werden. Hierzu sind in der Regel Messungen erforderlich, die entweder durch eigenes Personal oder durch private Sachverständige durchzuführen sind. Werden die Schwellenwerte erreicht, so ist ein Genehmigungsantrag bei der Kreisverwaltungsbehörde einzureichen und eine Eigenüberwachung einzurichten. Im Genehmigungsverfahren wird festgestellt, welche Vermeidungsmaßnahmen ergriffen, und ob und gegebenenfalls welche innerbetrieblichen Behandlungseinrichtungen errichtet werden müssen. Vor dem 1. Mai 1986 gestellte Genehmigungsanträge bewirken, daß die Abwassereinleitung bis zur Entscheidung über den Antrag als genehmigt gilt.
„Mit dieser Verordnung schlagen wir ein neues Kapitel im Kampf gegen die chemische Verunreinigung unserer Gewässer auf. Wir werden die vor uns liegende Arbeit tun, mit Augenmaß aber auch mit dem nötigen Nachdruck, weil wir den Verfassungsauftrag, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen, ernst nehmen“, erklärte Hillermeier. Zudem wird die Überwachung und Begrenzung gefährlicher Stoffe bei Indirekteinleitern von EG-Richtlinien verlangt. Sie soll auch bei der von Bayern unterstützten Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes bundesrechtlich verankert werden. Deshalb bereiten auch die andern Länder entsprechende Rechtsverordnungen vor. Daß Bayern als erstes Land diese Aufgabe anpackte, zeigt wieder einmal die Bedeutung, die die Bayerische Staatsregierung dem Umweltschutz zumißt, betonte Hillermeier.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 14.02.1986
Kleinlintacher gegen Müllsonderdeponie
Informationsversammlung des SPD-Ortsvereins Bogen — Referate und Diskussion — -Viele Besucher
Großlintach. Welch ungeheueres Interesse der vorn Bogener SPD-Ortsverein angebotene Informationsabend in Großlintach hervorrief, zeigte die stattliche Besucherzahl von 80 Interessenten im Saal des Gasthauses Schlecht. Aber auch Stadträte zeigten ihr Interesse: SPD-Ortsvorsitzender Georg Berleb konnte neben den parteizugehörigen Mandatsträgern Groeben, Scheitler, Kohlhofer, Gegenfurtner und Meindl auch die CSU-Stadträte Fredl, Sauckel, Fuest und Hiendl sowie CSU-Ortsvorsitzenden Späth begrüßen. Berleb machte klar. daß der Informationsabend dazu diene, den Bürgern den aktuellen Stand über die Monodeponie nahezubringen, der SPD-Ortsverein und die SPD-Stadträte aber auch die Stimmungslage der Betroffenen kennenlernen wollen
Der Referent des Abends, 2. Bürgermeister Peter Groeben, kam nach einem allgemeinen bundes- und landespolitischen Bericht auf das zentrale Problem Monodeponie zu sprechen. Die Sorge um die hohe Arbeitslosigkeit im Heimatbereich habe Regierungsmehrheit und Opposition vor und nach der Kommunalwahl 1984 dahingehend geeinigt, daß die unter Bürgermeister Deschl eingeleiteten Maßnahmen zur Ansiedlung einer Gerberei bei der Fortführung durch Bürgermeister Eckl von allen Rathausparteien unterstützt wurden. Die mittragende Unterstützung für die Ansiedlung der Gerberei, die nach jetzigen Erkenntnissen 80 bis 100 Arbeitsplätze schaffe, sei auch stets durch Landrat Ingo Weiß gegeben gewesen, so Groeben weiter. Nachdem sich die Entsorgung durch die Zentraldeponie Außernzell durch die erheblichen Widerstände des dortigen Landrats zerschlagen hätten, sei der „Zweckverband Abfallbeseitigung Straubing Stadt und Land“ gezwungen gewesen, vor Ort einen geeigneten Standort ausfindig zu machen. Nach Gesprächen mit den zuständigen Fachstellen, Groeben nannte unter anderem das Landesamt für Wasserwirtschaft, die Regierung von Niederbayern sowie das Wirtschafts- und Umweltministerium, sei man zu der Auffassung gekommen, daß der Standort Kleinlintach geeignet sei.
Peter Groeben ging anschließend auf mögliche Belästigungen und Gefährdungen ein, die durch die Ansiedlung der Gerberei und die damit notwendige Deponie auftreten würden. Die aus dem Produktionsablauf aufkommenden Abwässer würden in einer firmeneigenen biologisch-chemischen Kläranlage behandelt. Der Filterkuchen, der dabei jährlich in einer Menge von 4 000 bis 5 000 Tonnen anfalle, beinhalte trotz eines Rückgewinnungsverfahrens noch 2,5 bis 3 Prozent Chrom-III. Dieses Chrom-III sei vollkommen unlöslich und falle in rein metallischem Zustand im Filterkuchen an. Der Filterkuchen würde im Abstand von zwei Tagen in die Deponie eingebracht und mit Hausmüll im Verhältnis 1:1, 1:2 oder 1:3, das Mengenverhältnis sei noch nicht eindeutig geklärt, gestützt.
Für die Anwohner trete, so Groeben, bei ungünstigen Windverhältnissen eine gewisse Geruchsbelästigung auf, die aber durch jeweils sofortige Abdeckung mit Erdmaterial vermindert werden könne. Probebohrungen hätten ergeben, daß eine Gefährdung des Grundwassers durch den bestehenden felsigen Untergrund und wegen einer zusätzlich anzubringenden 60 Zentimeter dicken Lehmschicht völlig auszuschließen sei. Das anfallende Oberflächenwasser werde durch eine Drainage mit Anschluß an das Kanalsystem der Kläranlage zugeführt und dort entsorgt. Die Anfahrt der Müllfahrzeuge erfolge über die SR 4 und werde im Deponiebereich durch eine geteerte Zufahrt staubfrei gehalten, so daß Belästigungen der Anwohner aus dieser Sicht möglichst niedrig gehalten werden sollten. Die Deponie würde im Osten durch einen zwölf Meter hohen Naturdamm abgeschlossen werden, der durch eine entsprechende Bepflanzung in die Natur eingepaßt werden soll.
Ihre ablehnende Haltung machten die Bewohner anschließend in vielen Diskussionsbeiträgen deutlich. So wurden die Ungefährlichkeit der Ablagerungen angezweifelt und der Wertverlust der Wohnlage ins Gespräch gebracht. Außerdem bezweifelten die Betroffenen, daß die angesprochenen Arbeitsplätze vorwiegend Bogener Bürgern zugute kämen. CSU-Sprecher Späth stellte die Gesamtzahl der Arbeitsplätze in Frage und stellte den Wohnwert Bogens insgesamt heraus, der durch die Schaffung der Deponie entscheidend gemindert würde. „Viele Bürger leben lieber in Bogen als in Straubing, in der Prärie“, meinte er. Zudem, so glaubten einige Diskutanten, würden die Kosten der Deponierung auf alle Mitglieder des Abfallbeseitigungszweckverbandes umgelegt.
Peter Groeben beantwortete Fragen und bezweifelte die in der Diskussion aufgeworfene Frage der Zwangsenteignung der Grundstückseigentümer. Er verwies dabei auch auf das Anhörungsverfahren und das Einspruchsrecht der Bürger, stellte aber klar, daß die Arbeitsplätze im Mittelpunkt jeglicher Überlegung zu stehen hätten. SPD-Fraktionssprecher Manfred Meindl dankte den Versammlungsteilnehmern für ihre engagierte Mitarbeit und dem Referenten Peter Groeben.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1986
Maschinenschreibkurs des VBW
Hunderdorf. Wie bereits angekündigt, ist in der Außenstelle Hunderdorf des Volksbildungswerkes (VBW) ein Maschinenschreibkurs für Anfänger geplant. Nähere Auskünfte erteilt Kornelius Klar, Hunderdorf, Tel. 2760.
Quelle: Bogener Zeitung, 17.02.1986
Die bessere Stocknote entschied
Steinburg. Der EC Steinburg konnte bei besten Natureisverhältnissen seine Vereinsmeisterschaft auf dem Vereinsweiher in Steinburg/Ehrn austragen. An der Meisterschaft nahmen neun Mannschaften teil. Nach einem fairen und sportlichen Wettkampf konnte sich schließlich die Mannschaft mit Gerd Altmann, Rudi Wirth, Willi Schießl und Siggi Diewald vor der punktgleichen Mannschaft mit Rita Kronberger, Brigitte Hofmann, Klaus Solcher und Franz Betzenhauser, jedoch mit einer besseren Stocknote und den drittplazierten Hildegard Kricke, Jos. Schießl, Heinrich Schießl und Josef Michl den Sieg und somit den Titel Vereinsmeister auf Eis 1986 holen.
Die Siegerehrung erfolgte im Vereinslokal Solcher, wo die ersten drei plazierten Mannschaften Medaillen in Empfang nehmen konnten. Die Vereinsmeisterschaft fand mit einem Vereinsessen und gemütlichen Beisammensein ihren Ausklang. Das Bild zeigt die drei erstplazierten Mannschaften.
Quelle: Bogener Zeitung, 18.02.1986
Gemeinschaftsversammlung tagt
Hunderdorf/Neukirchen/Windberg. Am Mittwoch, 26. Februar, 19 Uhr, findet im Sitzungssaal Neukirchen (Gemeindeamt) eine Sitzung der Gemeinschaftsversammlung mit folgender Tagesordnung statt: Bekanntgabe und Feststellung der Jahresrechnung 1985; Beratung und Beschlußfassung über Haushaltsplan und Haushaltssatzung 1986; Auftragsvergabe für Regal für Ordnungsamt; Schreiben Sportverein Hunderdorf wegen Sportjubiläum; Aussprache wegen Verwaltungsgebäude; Sonstiges Informationen.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.02.1986
Schützenverein holte Ortsmeistertitel
Hunderdorf. Daß man sich auch im Eisstockschießen wettkampfmäßig um eine Meisterschaft bemühen kann, bewiesen achtzehn Mannschaften bei der Ortsmeisterschaft, die die Eistockabteilung des SV Hunderdorf abgehalten hat. In zwei Gruppen ermittelten jeweils neun Moarschaften ihre Gruppensieger, wobei oftmals auch die richtige Wahl Materials dabei half, die entscheidenden Punkte zu erringen. Bei der Siegerehrung dankte Abteilungsleiter Josef Ammer für die zahlreiche Teilnahme, dem EC Steinburg und Karl Solcher für das Herrichten bzw. Überlassen des Eisweihers und Schiedsrichter Dieter Kricke für seinen Einsatz. 1. Bürgermeister Egon Weinzierl, der selbst eine Zeitlang dem Geschehen auf dem Eis aufmerksam zusah, gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß sich im Gemeindebereich immer noch viele Freunde des beliebten Wintersports zu solchen Meisterschaften zusammenfänden. Er nahm mit dem Abteilungsleiter die Stegerehrung vor. Den Titel des Ortsmeisters 1986 holte sich im Endspiel der Schützenverein Hunderdorf. Die Moarschaft mit Karl Obermeier, Max Höcherl, Egon Höcherl und Peter Meier besiegte die doch leicht favorisierten Schützen des Stammtisches Solcher mit Willi Schießl, Gerd Altmann, Erwin Wild und Karl Solcher mit 17:10 Punkten. Den 3. Platz errang die Imkerei Kronberger, für die Erwin Kronberger, Otto Solcher, Klaus Solcher und Dieter Kricke angetreten waren. Alle 18 Mannschaften konnten einen Preis in Empfang nehmen. – Das Bild zeigt die Ortsmeister mit Bürgermeister Weinzierl, 1. Vorsitzenden Hentschirsch und Abteilungsleiter J. Ammer. Die Sieger P. Meier, (2. v. l.), E. Höcherl, Karl Obermeier, M. Höcherl (anschließend) im Vordergrund.
Quelle: Bogener Zeitung, 19.02.1986
Schwerwiegender Entschluß: Entlassungen!
Heute nachmittag wird die Belegschaft der Frima Nolte Möbel Hunderdorf offiziell über die Lage in Kenntnis gesetzt
Hunderdorf. Nach außen hin zeigt er Haltung. Wie es in seinem Innern aussieht, das läßt sich indessen nur erahnen. „Diese Firma ist mein Leben, mein Lebenswerk, das ich aufgebaut habe seit 1951. Und nun erlebe ich die dunkelste Stunde!“ Roland Schäfer (58) Geschäftsführer der Firma Nolte Möbel Hunderdorf GmbH, läßt keinen Zweifel aufkommen, daß ihm jede einzelne Kündigung, die er demnächst schreiben muß, um den Betrieb vor der Pleite zu retten, einen Stich ins Herz versetzt. Zu lange ist er mit dieser 605-köpfigen Belegschaft verbunden, als daß er ganz „cool“ ein Sechstel davon in die Arbeitslosigkeit schicken konnte. Heute nachmittag um 14 Uhr wird er in einer Betriebsversammlung vor sie hintreten, um sowohl die Lage als auch die zur Firmenrettung notwendigen Maßnahmen offiziell zu erläutern.
Was hat zu diesem schwerwiegenden Entschluß, 100 bis 110 Entlassungen vornehmen zu müssen, damit die Fließbänder weiterlaufen können, geführt? Probleme im Management oder unwägbare Entwicklungen auf dem Markt?
1980 selbständig geworden
Die Firma Nolte Möbel ist neben ähnlich gearteten Nolte-Firmen in Löhne, Germersheim, Rheda und Niederaula — die früher alle
zusammen eine Firmengruppe bildeten — seit 1951 in Hunderdorf ansässig und seit 1980 ein selbständiges Unternehmen. Firmeninhaber ist Georg Nolte (Germersheim), zuständig für alle Finanzfragen und für die allgemeinen Richtlinien; Roland Schäfer, früher „Leiter des Betriebs“, ist seit 1982 Geschäftsführer und damit Chef in Hunderdorf. Schon seit 43 Jahren gehört der geborene Kaufmann mit weitestgehenden technischen Kenntnissen dieser Firma an, deren Werk in Hunderdorf er seit 1951 maßgeblich mit aufgebaut hat und als „sein Lebenswerk“ bezeichnet. Im Jahr 1980 wurde die
Firmengruppe als solche aufgelöst, einmal aus Gründen ganz privater Natur der Familie Nolte, zum anderen aber auch, wie Schäfer erläutert, um eigene Aktivitäten zu entfalten und dem Verkauf eine günstigere Basis zu verschaffen. Das hat sich offensichtlich bewährt. Anfangs wenigstens. Bis vor zwei, drei Jahren, als sich erste Flauten auf dem Möbelmarkt abzeichneten …
Produktions-Erweiterung
Jahrzehntelang hat Nolte in Hunderdorf ausschließlich Schlafzimmer hergestellt. Die Fabrikation erfolgte im Kunststoffbereich, erst seit zwei Jahren auch im Furnierbereich. Als sich die Krise andeutete, nahm man Wohnzimmer (seit 1985) und nun auch Flurgarderoben (seit Anfang 1986) ins Produktionsprogramm auf.
„Wir halten uns für eine der leistungsfähigsten Firmen in der Möbelbranche“, sagt Roland Schäfer. „Und deswegen dachten wir auch, daß wir die sich anbahnende Talfahrt durchstehen werden, mit dem Ziel, die Marktanteile und damit auch die Belegschaft halten zu können!“ Aber gerade auf dem Schlafzimmer-Markt habe es einen unerwartet permanenten Rückgang gegeben. Aus der Summe der Gründe dafür nennt Schäfer einmal „die Folgen des seit Jahren rückläufigen Wohnungsbaumarktes und zum anderen eine Wandlung im Konsumverhalten der Menschen, die mehr und mehr Geld für Autos und Reisen ausgeben als für Möbel.“ Dennoch sei der Wille der Firma Nolte, durchzuhalten, sehr stark gewesen. Aber dann seien empfindliche Querschüsse gekommen: „Möbelfirmen auf dem Weg zur Pleite wurden über die Brücken staatlicher Hilfen — Kredite, Zuschüsse und Bürgschaften — künstlich am Leben gehalten. Und dazu kamen die Billig-Importe aus dem Ostblock! „, Früher sei es bei vollem Produktionsvolumen möglich gewesen, Teile des Sortiments billiger — das heißt: ohne Gewinn — zu verkaufen. Inzwischen versuchten alle Firmen diesen Weg, mit der Folge, daß die Ohne-Gewinn-Mengen immer größer werden und die Preise in den Keller gehen!
„So hat sich die Krise laufend verschärft. Vor allem die Inlandsnachfrage ließ nach, während das Auslandsgeschäft (vornehmlich in Österreich und den Benelux-Ländern) besser lief.“ 1984 gab es einige Male Kurzarbeit, doch blieben die Verluste erträglich. 1985 war mit Kurzarbeit nichts mehr zu machen, und die Verluste wurden empfindlicher. Schäfer: „Das Jahr 1985 war von unterpreislicher Ware gekennzeichnet, und der Umsatz ging um etwa 20 Prozent zurück.“ Die Uhr des Durchhaltewillens war abgelaufen …
Das Konzept zur Gesundung
Das Gesundungskonzept lautet nun, nach ungezählten Kalkulationen, Besprechungen, Krisensitzungen und Einvernehmen mit dem Betriebsrat: „Produktionsdrosselung um 15 Prozent. Eine Betriebsgröße konzipieren, die dem augenblicklichen und kommenden Marktvolumen entspricht. Die Belegschaft diesem Marktgeschehen anpassen. Und schließlich: Die Preise so stellen, daß die Erlöse zumindest kostendeckend sind! “
Zum „kommenden Marktvolumen“ macht sich Schäfer keine Illusionen: „In einigen Jahren kommen die geburtenschwachen Jahrgänge in die Zeit, in der man sich Möbel kauft. Das läßt befürchten, daß die Aussichten nicht besser werden.“ Die allgemeine Schrumpfung der Firmen in der Möbelbranche könnte freilich die Inlandsnachfrage wieder ankurbeln. „Aber“, so Schäfer, „man kann nicht davon ausgehen, daß es wieder so wird wie früher! “ Im Augenblick laute die Devise: „Keine weiteren Verluste hinnehmen, den Betrieb am Leben erhalten! “ Sollte mit der Zeit eine Ertrags-Steigerung eintreten, dann diene sie der Gesundung der Firma, nicht der Ausweitung des Volumens.
100 bis 110 Entlassungen
Dieser Gesundungsprozeß fordert Opfer. Auch —und das ist stets
das Betrüblichste dabei — im menschlichen Bereich. Entlassungen stehen bevor. Bis jetzt sind nach Angaben Schäfers zwölf Kündigungen (im Angestelltenbereich) ausgesprochen worden, insgesamt ist mit 100 bis 110 der 605-köpfigen Belegschaft (125 Angestellte und 480 Arbeiter) zu rechnen. Der Betriebsrat mit Vorsitzendem Ludwig Kapfenberger an der Spitze, hat in diesen Tagen die undankbare Aufgabe zu erfüllen, die sogenannte „Sozialauswahl“ zu treffen, darüber hinaus gemeinsam mit der Geschäftsführung einen Sozialplan zu erarbeiten. Kapfenberger (54), selbst seit 34 Jahren im Betrieb und seit 31 Jahren Betriebsratsvorsitzender: „Zunächst hatten wir versucht, mit Kurzarbeit die Krise zu überwinden. Das hat sich aber als unmöglich erwiesen. Inzwischen haben wir eingesehen, daß es ohne Gesundschrumpfung nicht geht. Auch die vorgesehene Zahl der zu Entlassenden müssen wir akzeptieren.“ Die Anhörung im Rahmen der Sozialauswahl hat am Donnerstag begonnen und dauert drei bis vier Tage. „Und heute nachmittag“, so Kapfenberger, „werde auch ich der Belegschaft aus der Sicht des Betriebsrats die Lage schildern. Und ich werde erklären, daß auch der Betriebsrat die Notwendigkeit einer personellen Reduzierung einsieht.“
Zulieferfirmen betroffen?
Zwei Firmen in nächster Umgebung beobachten aufmerksam die Nolte-Szene: Die Firma Hornberger in Steinburg und die Firma Härtenberger in Hunderdorf. Beide sind Zulieferfirmen: Josef Hornberger mit vorbereitenden, vor allem Lackarbeiten, Karl Härtenberger mit Zierleisten, Spiegeln u. a. Josef Hornberger sen. war früher 15 Jahre lang selbst bei Nolte beschäftigt, hat sich 1969 selbständig gemacht, in Steinburg einen Betrieb aufgebaut und liefert 70 bis 80 Prozent seiner Fabrikation an Nolte. „Momentan machen wir uns noch keine Sorgen um unsere 20- bis 25-köpfige Belegschaft.“ Karl Härtenberger jun. in Hunderdorf, Chef einer Holzproduktefirma seit vier Generationen und Sohn des ehemaligen Bürgermeisters, hat 28 Arbeitskräfte und liefert etwa 50 Prozent seiner Fertigung an Nolte. Sein kurzer Kommentar: „Abwarten! “ Und Nolte-Geschäftsführer Schäfer selbst: „Es ist nicht auszuschließen, daß beide Firmen etwas betroffen sein werden. Nicht aber in größerem Ausmaß! “
Hilfe vorerst nicht möglich
Arg betroffen werden dafür die Nolte-Mitarbeiter sein, die bis Ende dieses Monats das Kündigungsschreiben erhalten. Ihre Aussichten, woanders „unterzukommen“, sind angesichts des Mangels an größeren Firmen in ihrem Wohnbereich — Hunderdorf, Windberg, Steinburg und Neukirchen; einige kommen auch aus Bogen und Straubing — sehr gering.
Auch Landrat Weiß zeigt sich betrübt über das Geschehen. „Ich bin sehr enttäuscht, nachdem doch andere Firmen dieser Größenordnung in letzter Zeit zugelegt haben.“ Hilfe weiß auch er nicht. „Erst wenn die Firma Nolte ein neues Konzept auf vermindertem Stand entwickelt hat und in die Lage versetzt wird, zu investieren, könnten wir helfend eingreifen. Indem wir uns bemühen, staatliche Förderungsmittel lockerzumachen.“
Wie es aussieht, wird dieser Fall so bald nicht eintreten!
Fritz Röhn
Quelle: Bogener Zeitung, 22.02.1986
Höhepunkt 1986: Das Gründungsfest
Zahlreicher Besuch bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr
Au v. Wald. Zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Au v. Wald konnte Vorstand Alois Freudenstein Bürgermeister Egon Weinziert, die Gemeinderäte Retzer und Schiessl sowie zahlreiche Feuerwehrkameraden begrüßen. Eine Gedenkminute wurde den verstorbenen Mitgliedern Anton Grüneisl und Jakob Petzendorfer gewidmet.
1. Kommandant Breu erläuterte in seinem Rückblick kurz die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres. Er stellte fest, daß wiederum fünf Gruppen ihre Leistungsprüfungen mit Erfolg absolviert haben. Er appellierte in diesem Zusammenhang an die Kameraden mit der höchsten Stufe, den Feuerwehrdienst nicht zu beenden, sondern weiterhin aktiv mitzuarbeiten. Die FFW Au v. Wald hatte einen Brandfall zu verzeichnen. Breu verlas dazu ein Dankschreiben der Gemeinde Hunderdorf für den schnellen Einsatz. Es wurden fünf Fahnenweihen mit zahlreicher Teilnahme der Kameraden besucht.
In seinem kurzen Ausblick für dieses Jahr gab Breu bekannt, daß wieder zwei Gruppen die Leistungsprüfung ablegen wollen. Des weiteren habe man zwei Einladungen zu Fahnenweihen angenommen.
Breu konnte wieder sechs neue Mitglieder begrüßen: Hans-Peter Jungbauer, Stefan Niedermeier, Ewald Brunner, Erwin Breu, Thomas Schiessl, Robert Hornberger und Helmut Pielmeier.
Den Kassenbericht mit positiver Bilanz erstattete Kassier Max Schötz. Von den Kassenprüfern wurde ihm eine ausgezeichnete Führung der ihm anvertrauten Finanzen bescheinigt.
Freudenstein überreichte Ausschußmitglied Johann Schindlmeier ein Präsent für seine langjährige Mitgliedschaft im Vereinsausschuß. Freudenstein dankte auch zahlreichen anderen Feuerwehrkameraden für im vergangenen Jahr geleistete Arbeiten. Ebenso bedankte er sich bei Bürgermeister Weinzierl und seinen Gemeinderäten, die stets ein offenes Ohr für die Belange der FFW haben. Anschließend gab er einen ausführlichen Rechenschaftsbericht über die Arbeit des Festausschusses für das Gründungsfest 86. Demnach trat der Festausschuß seit seiner Gründung im vergangenen Jahr neunmal zusammen. Es wurden 82 Vereine eingeladen, von denen bis heute bis auf einige wenige alle zugesagt haben. Als Schirmherr konnte Bürgermeister Weinzierl gewonnen werden. Festmutter ist Waltraud Hornberger. Die 1974 geweihte Fahne wurde gereinigt und mit einer neuen Spitze versehen. Freudenstein appellierte an die Kameraden, tratkräftig mitzuarbeiten. Das Heldengrab soll durch einen Gedenkstein ersetzt werden. Freudenstein gab auch den Verlauf des Kirchen- und Festzuges bekannt, und er bat die betroffenen Kameraden, ihre Häuser entsprechend zu schmücken. Das Patenbitten wird am 6. April stattfinden, wozu auch die Bevölkerung eingeladen wird. Die Ehrung der Jubiläumsmitglieder ist für den 22. März vorgesehen. Im Frühjahr steht die Renovierung des Feuerwehrgerätehauses an, wozu die Gemeinde per Gemeinderatsbeschluß ihre Unterstützung zusicherte.
Bürgermeister Weinzierl dankte ebenfalls einigen Feuerwehrkameraden für geleistete Arbeiten und hob die umfangreichen Aktivitäten der FFW hervor. Im Zusammenhang mit dem Gründungsfest sagte Weinzierl auch die Mithilfe der Gemeindearbeiter zu. Nach dem offiziellen Ende der Versammlung trat noch der Vereinsausschuß zusammen.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1986
„Verbrennen. besser als deponieren!“
JU-Kreisvorsitzender Schedlbauer weist Einwände gegen Vierte Ofenlinie zurück
Windberg. In der ersten Mitgliederversammlung hat die Junge Union Windberg ein umfangreiches Programm für das Jahr 1986 beschlossen. Es wurden sowohl politische als auch gesellschaftliche Veranstaltungen geplant. JU-Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer referierte über Familienpolitik und Abfallbeseitigung.
Zur ersten Mitgliederversammlung der JU Windberg seit der Gründung konnte der Ortsvorsitzende Hans Schmidbauer auch den Kreisvorsitzenden Franz Schedlbauer begrüßen. In seinem Eingangsreferat führte Schmidbauer auf, welche Aufgabe die JU Windberg übernehmen will. So sei beispielsweise die Hinführung der Jugendlichen zur Politik ebenso wichtig wie die Mitarbeit der JU Windberg am kommunalpolitischen Geschehen. Dazu gehört aber auch, daß sich die Kommunalpolitiker den Fragen der Jungen Union stellen. Anschließend stellte Schmidbauer das geplante Programm für 1986 kurz vor.
JU-Kreisvorsitzender Franz Schedlbauer bezeichnete in seinem Vortrag die Familienpolitik als Schwerpunkt ersten Ranges. Die wirtschaftliche und soziale Existenz junger Familien sei die entscheidende soziale Frage von heute. Er wies darauf hin, daß die Bundesrepublik Deutschland seit zehn Jahren durch mangelnden Mut zur Familiengründung eines der geburtenärmsten Länder der Welt sei. Zugleich konnte Schedlbauer aber auch Erfolge der bayerischen Familienpolitik aufzeigen, wie die Anhebung der Tilgungszuschüsse beim Darlehen „Junge Familie“ oder die starke Mitwirkung Bayerns an der Einführung des Erziehungsgeldes auch für nicht berufstätige Erziehende.
Anschließend ging Schedlbauer auf das zur Zeit regional bedeutende Problem der Abfallwirtschaft ein; vor allem die Errichtung einer vierten Ofenlinie im Müllkraftwerk Schwandorf. Die Einwände der SPD und der Grünen als auch des Bundes Naturschutz nannte der Referent als unverständlich, da gegenüber der Deponierung die Verbrennung eine nachweislich bessere Entsorgung sei. Außerdem würden Pilotprojekte wie die Wertstofftonne bereits durchgeführt, seien aber bisher noch keine finanzielle Alternative.
Nach einer angeregten Diskussion konnte ein umfangreiches Programm für 1986 verabschiedet werden. So wurde die Besichtigung eines Betriebes, ein Preis-Grasoberin, politische Veranstaltungen und ein Grillabend geplant. Abschließend faßte der Ortsvorsitzende Schmidbauer das Ergebnis der Diskussion zusammen und dankte vor allem dem Redner Franz Schedlbauer für seinen interessanten Vortrag.
Quelle: Bogener Zeitung, 24.02.1986
Trachtenverein braucht Nachwuchs
Die Trachtler setzen auf die Jugend – Georg Baier wurde Ehrenmitglied
Hunderdorf. Rund ein Drittel der 108 Mitglieder kamen zur Generalversammlung des Heimat- und Volkstrachtenvereins, die am Samstagabend im Gasthaus Sandbiller stattfand. Insgesamt wurde seitens des Vorstandes, des Jugendleiters, Vortänzers und Kassiers durchwegs eine positive Bilanz gezogen. Es wurde aber auch deutlich, „die Trachtler brauchen weiteren Nachwuchs, um den Fortbestand der Gruppen zu sichern“.
Eingangs begrüßte Vorstand Ernst Sacher insbesondere
Ehrenmitglied Pater Wolfgang Vos, Bürgermeister Egon Weinzierl und die Gemeinderäte Josef Baier und Josef Breu. Sodann wartete Schriftführerin Betty Sacher mit dem Protokollbericht der letztjährigen Jahresversammlung und der Vorstandssitzungen auf. Über das Finanzgeschehen informierte Kassiererin Agnes Klumbies, der die Rechnungsprüfer eine ordnungsgemäße Kassenführung bestätigten.
Vorstand Ernst Sacher dankte allen Mitgliedern und Gönnern für die Spenden, Arbeitsleistungen und Aktivitäten. Sacher rief sodann in Erinnerung, daß sich der Verein an verschiedenen örtlichen Veranstaltungen und kirchlichen Festen beteiligt habe. Des weiteren sei an der Gebietstanzprobe in Kollnburg sowie an der Waldgau-Sitzung in Teisnach teilgenommen worden. Es erfolgte auch ein Auftritt in Straubing und die Ausrichtung eigener Veranstaltungen wie Adventsfeier, Kathreintanz, Gartenfest. In der heutigen Zeit, so Sacher, stelle sich dem Trachtenverein ein Problem, denn es sei in der schnellebigen Zeit nicht leicht, Nachwuchs zu finden, kindgemäße Aufgaben anzubieten und das Interesse bei Jugendlichen und Erwachsenen zu erhalten. Ernst Sacher, der nunmehr 28 Jahre den Hunderdorfer Trachtlern vorsteht, gab bekannt, daß auch nunmehr für die Jugend eine einheitliche Vereinstracht, gleich mit den Erwachsenen, beschafft werde.
Jugendleiter Hans Wölfl ging zunächst ausführlicher auf die Probleme mit dem Übungsraum für die Kinder- und Jugendgruppe ein, für die die Benutzung des Jugendheimes teilweise etwas problematisch und zuletzt unmöglich war. Dank dem Bemühen des Bürgermeisters und des Vorstandes sei ein Raum in der Schule gefunden worden, der leider jedoch keinerlei Bestuhlung aufweise, konstatierte Jugendleiter Wölfl. Er informierte weiterhin über die Aufnahme von älteren Jugendlichen in die Tanzgruppe. Erstmals sei man auch mit der Jugendgruppe beim Bezirksjugendtag in Bernried aufgetreten. Erfreulich wertete der Redner das Mitwirken der Kinder- und Jugendgruppe hei der Adventsfeier. Um den Nachwuchs, so Hans Wölfl, sei es nicht schlecht bestellt, jedoch könnte man weiteren Nachwuchs absolut brauchen. Mit den Eltern sei auch eine Aussprache vorgesehen, berichtete der Jugendleiter, der auch darauf verwies, daß für den Vereinsnachwuchs die Fahrten und die Trachtenkleidung unentgeltlich seien. Problematisch sei aufgrund vorgegebener Bestimmungen die Organisation eines Zeltlagers bzw. Aufenthalts in der Jugendherberge und in der Regel wünschten dies die Kinder ja auch gar nicht, stellte Wölfl fest.
Hermann Hastreiter, Vortänzer, gab in seinem Tätigkeitsbericht zur Kenntnis, daß die entsprechenden Volks- und Gebietstanzproben besucht bzw. im Verein durchgeführt worden seien. Mehr Auftritte wären wünschenswert, meinte Hastreiter, der allen Dank fürs Mitmachen aussprach. Bürgermeister Egon Weinzierl dankte dem Trachtenverein für die aktive Tätigkeit im gemeindlichen Geschehen und rief den Trachtlern zu, auf die Jugend zu setzen. Die Gemeinde sei bereit, dem Verein bestmöglich unter die Arme zu greifen, sicherte Weinzierl zu. Er wünschte den Trachtlern alles Gute und appellierte an den Zusammenhalt. Bezüglich der Bestuhlung im Tanzraum sagte der Bürgermeister seine Unterstützung zu.
Pater Wolfgang Vos, Ehrenmitglied des Vereins, meinte in seinen Grußworten, nicht nur der Trachtenverein habe Schwierigkeiten mit der Aktivität der Mitglieder und dem Nachwuchs. Pater Wolfgang riet dann, auszuhalten, vielleicht kämen neuer Aufschwung und wieder mehr neue Mitglieder zum Verein. Dann nahmen Bürgermeister Weinzierl und Vorstand Sacher eine Mitgliederehrung vor. Dabei wurde Sabine Thoma für zehnjährige Vereinszugehörigkeit und Hans Hastreiter jun. für 25jährige Mitgliedschaft geehrt. Eine besondere Auszeichnung wurde Georg Baier mit der Verleihung einer Ehrenurkunde zuteil. Hierin wird er in dankbarer Würdigung seiner Verdienste um die Trachtler zum „Ehrenmitglied“ ernannt.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.02.1986
Hallenbad ist länger geöffnet
Rund 995 Mark für jeden Schüler – Zusätzliche Schultafel-Leuchte
Hunderdorf. Auf Anfrage der Schüler bleibt das Lehrschwimmbecken in der Schule nun bis zu den Pfingstferien geöffnet. Das beschloß der Schulverbandsausschuß kürzlich in seiner Sitzung. Für 1986 wurde ein Haushalt von 654 500 Mark aufgestellt, wovon die Umlage für jeden einzelnen Schüler etwa 995 Mark beträgt. Um die Stromkosten zu senken, will der Ausschuß Energiespar-Leuchten in den Gängen des Schulgebäudes anbringen.
Eingangs begrüßte der Schulverbands-Vorsitzende Egon Weinzierl neben den Bürgermeister-kollegen und Verbandsräten der Mitgliedsgemeinden insbesondere Konrektor Kornel Klar. Die Ausschußmitglieder nahmen vom Ergebnis der Prüfung der Jahresrechnung 1985 Kenntnis und stellten die Jahresrechnung 1985 im Gesamthaushalt mit 683 103,17 Mark fest.
Zustimmung fand auch der Haushaltsplan und die Haushaltssatzung 1986, die den Schulverbandsausschuß-Mitgliedern vorgelegt wurden. Der Schulverbandshaushalt beziffert sich demnach auf 654 500 Mark. Die Schulverbandsumlage pro Schüler konnte mit 995,26 Mark festgesetzt werden gegenüber dem Vorjahr mit 1 115,25 Mark.
Die gewichtigeren Ausgaben im Schulverbandshaushalt sind die Schulhausmiete mit rund 116 700 Mark, die Heizungskosten mit 70 000 Mark, die Personal- und Reinigungskosten mit 129 400 Mark, die Schülerbeförderung mit 139 800 Mark, Grundstücks- und Geräteunterhalt mit 16 000 Mark, Stromkosten von 29 000 Mark, Lehr- und Unterrichtsmittel für 6 500 Mark, Lernmittel für 15 000 Mark, Bücherei für 6 000 Mark. Demgegenüber stehen als größere Einnahmen die Schulverbandsumlage der Mitgliedsgemeinden in Höhe von 378 200 Mark und der Staatszuschuß für die Schülerbeförderung von 130 000 Mark sowie die allgemeine Rücklagenentnahme von 70 900 Mark. An Investitionsausgaben sind für zwei bereits erstellte Schulbushaltestellen 10 000 Mark eingeplant.
Im folgenden befaßte sich der Schulverbandsausschuß mit der Frage zusätzlicher Schultafel-leuchten im Hauptschulgebäude. Nach Beratung kam man überein, nochmals eine Tafelleuchte zu montieren und Angebote einzuholen. Nach Aussage der Lehrkräfte blenden die Schultafeln bei seitlichem Lichteinfall, so daß die Schüler verschiedentlich Schwierigkeiten beim Ablesen haben.
Weiterhin befaßte sich der Schulverbandsausschuß mit der Energieeinsparung und Stromkostensenkung bei der Schulanlage. Es ist beabsichtigt, hier Energiesparleuchten, die zudem eine bessere Ausleuchtung in den Gängen bringen würden, anzuschaffen. Der Vorsitzende wurde beauftragt, noch eine Fachberatung einzuholen. Sodann wurden die drei Bürgermeister ermächtigt, über die Ausführung zu entscheiden.
Ins Gespräch gebracht wurden vom Vorsitzenden, Bürgermeister Weinzierl, die Öffnungszeiten des Hallenbades. Nach Beratung entschieden die Schulverbandsmitglieder einstimmig, bis auf weiteres das Lehrschwimmbecken in der Schulanlage jeweils bis zu den Pfingstferien geöffnet zu halten. Außerdem entschieden die Schulverbandsausschuß-Mitglieder, daß voraussichtlich jeweils zwei weitere Haartrockner und mehrere Steckdosen angebracht werden. Desweiteren ist man bestrebt, in den Brausen Zeitdruckschalter anzubringen.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.02.1986
20 Moarschaften kämpften auf Eis
Großlintach. Erstmals organisierte der Stammtisch Lintach-Hunderdorf ein Eisstockturnier. 20 Moarschaften beteiligten sich auf der Natureisanlage in Bogen, kämpften in zwei Gruppen fair um die Punkte und ließen so das Turnier zu einem vollen Erfolg werden. Bei der abendlichen Siegerehrung im Gasthaus Plötz-Schlecht dankte Organisationsleiter Andreas Achatz für die große Beteiligung. Dank richtete der Sprecher auch an den EC des TSV Bogen für die Überlassung der Natureisbahnen. Er und Stammtisch-Vorstand Hans Achatz nahmen die Siegerehrung vor.
Den Siegerpokal sicherte sich das Team Kleinlintach I (Hans und Erich Geith, Georg Dobler, Helmut Hofstetter) vor Cosmos Brandlberg (Ludwig Treimer, Josef Diermeier, Werner Sturm und Franz Primbs), die sich als jeweilige Gruppensieger im Endspiel gegenüberstanden. Die Nächstplazierten waren: Gruppe A: 2. Schreinerei Josef Schießl, 3. Imkerei Kronberger, 4. EC Hunderdorf II, 5. Bavaria Furth; Gruppe B: 2. Kegelfreunde Lintach, 3. Schreinerei Freundorfer, 4. EC Hunderdorf I, 5. Auto Achatz. Vor und nach der Preisverteilung spielten Otto Bugl und Franz Schedlbauer zur Unterhaltung auf. Unser Bild: Die beiden Sieger-Moarschaften. zusammen mit Vorstand Hans Achatz und Turnierorganisator Andreas Achatz.
Quelle: Bogener Zeitung, 27.02.1986
Von der Besiedlung unseres Raumes –
Edelgeschlechter und Klöster als Grundherren
Vom ausgehenden achten Jahrhundert an entstanden allmählich die Siedlungen des Vorwaldes, und im Laufe der folgenden drei Jahrhunderte wurde unter der Führung zahlreicher Edelgeschlechter, aber auch der Kirche, der Wald nach und nach erschlossen. Die Rodungsarbeit der im achten Jahrhundert gegründeten Urklöster Pfaffmünster, Metten und Niederalteich berührte auch Teile unseres alten Kreisgebietes. Doch zum weit überwiegenden Teil wurde die Siedlungsarbeit im Bereich des Altlandkreises Bogen von den vielen der längst ausgestorbenen Edelgeschlechtern getragen, die im hohen Mittelalter von ihren Fürsten bis dahin unbesiedelte Landstriche zur Rodung übertragen erhalten hatten. Dieser Aufgabe oblagen sie mit großem Eifer, denn nachdem das Rodungswerk vollbracht war, geboten sie als Herren über die von ihnen besiedelten Ländereien und verschafften sich dadurch eine mehr oder minder bedeutende Hausmacht. Der wesentliche Anteil an der Erschließung des alten Kreisgebietes fällt zweifellos den Grafen von Bogen zu, die mit Beginn des 11. Jahrhunderts erstmals ins Licht der Geschichte treten und große Macht erlangten, bis ihr Geschlecht im Jahr 1242 erlosch und ihr Gebiet an die Wittelsbacher überging.
Der Ausbau der Siedlung im Gebiet des Altlandkreises Bogen war vornehmlich Sache zahlreicher Edelgeschlechter als weltlicher Grundherren und – bei uns in geringerem Umfang als in anderen Landkreisen des Bayerischen Waldes – einiger alter Klöster als kirchlicher Grundherren gewesen. Unter der Grundherrschaft versteht man ein Verhältnis der Abhängigkeit dinglicher und personeller Art.
So übten die alten Klöster unseres Bereiches, Oberalteich und Windberg, aber auch eine Reihe entfernter Klöster, sowie die vielen Adelsfamilien, die seit alter Zeit in unserer Gegend ansässig waren, grundherrschaftliche Rechte fast über alle bäuerlichen Anwesen des alten Kreisgebietes aus, und nur die wenigsten Gehöfte befanden sich früher im freien Eigentum der sie bewirtschaftenden Familien. Die kirchlichen Grundherren verfuhren mild mit ihren Grundholden, und auch das Los der Bauern, die unter adeliger Grundherrschaft standen, war bei uns im allgemeinen nicht drückend.
Es gab damals noch eine große Zahl sogenannter Patrimonialgerichte. Adelige und geistliche Grundherren hatten schon im Mittelalter das Recht erworben, über ihre Untertanen die niedere Gerichtsbarkeit und die damit zusammenhängenden Verwaltungsbefugnisse auszuüben. Die niedere Gerichtsbarkeit erstreckte sich auf alle privatrechtlichen Angelegenheiten mit Ausnahme der Rechtstreitigkeiten um Grund und Boden und auf alle Strafvergehen mit Ausnahme der Schwerverbrechen, für welche die Todesstrafe in Frage kam. Ein solches mit der niederen Gerichtsbarkeit ausgestattetes Besitztum, das eine Verbindung guts- und gerichtsherrlicher Rechte gewährte, nannte man eine „Hofmark“. Solche Hofmarken gab es ehedem im Landkreis Bogen noch mehr als andernorts, nämlich gut zwei Dutzend. Die Hofmarken der Klöster, so zum Beispiel die Oberalteichische Hofmark Gossersdorf und die Niederalteichische Hofmark Niederwinkling, wurden wie die Klöster selbst schon im Zuge der Säkularisation von 1803 aufgehoben. Die adeligen Hof marken dagegen, die weitaus in der Überzahl waren, blieben zum großen Teil bis zum Jahre 1848 bestehen. In diesem Jahr wurden die Gerichtsrechte der Adeligen in ihren Patrimonialgerichten beseitigt. Die für das Staatswesen recht bedenkliche Abtretung von Befugnissen der Rechtsprechung, die sich seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts herausgebildet hatte und die als einer der folgenschwersten Verzichte bezeichnet wurde, den die Staatsgewalt in Bayern jemals geleistet hat, hatte damit ihr Ende gefunden. Im Jahr 1848 hat der bayerische Staat alle richterlichen Befugnisse wieder in die eigene Hand genommen. Und das wer gut so, denn die wichtigste Aufgabe des Staates ist die Rechtsprechung und die Rechtspflege. Das Gepräge des Herrschaftsdorfes alter Art, die Hofmark, ist indes den meisten dieser Siedlungen bis heute in irgendeiner Form erhalten geblieben.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche bei Rindern;
Durchführung der Schutzimpfung 1986
Die nach § 140 Abs. 1 der Zweiten Verordnung zum Vollzug des Tierseuchenrechts vom 03.05.1977 (GVBl S. 255), zuletzt geändert durch Verordnung vom 18.09.1984 (GVBl. S. 370), angeordnete Schutzimpfung gegen Maul- und Klauenseuche ist in der Zeit vom
15. Februar bis 31. Mai 1986
durchzuführen.
Die Durchführung der Impfung wird von der Regierung in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Veterinäramt Straubing organisiert. Die Impfung wird von den Tierärzten wie im Vorjahr vorgenommen. Änderungswünsche der betroffenen Tierhalter sind dem Staatlichen Veterinäramt Straubing, Leutnerstraße 15b, 8440 Straubing (Tel. 09421/43222) zu melden.
Von der Schutzimpfung befreit sind Jungrinder, die in dem Zeitpunkt, in dem der Bestand geimpft wird, weniger als vier Monate alt sind, und Rinder, die in den letzten zwei Monaten vor der Impfung des Bestandes, in dem sie sich jetzt befinden, bereits mit einer Maul- und Klauenseuche-Vakzine geimpft worden sind, die gegen die gleichen Erregertypen schützt, wie die Vakzine, die das Veterinäramt zur Verfügung stellt.
Ordnungswidrig handelt nach § 76 Abs. 2 Nr. 2 des Tierseuchengesetzes, wer vorsätzlich oder fahrlässig zu impfende Rinder nicht zeitgerecht impfen läßt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Flurbereinigung Gottesberg
Der Vorsitzende des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft Nr. A2- V 7565- 47 Flurbereinigung Gottesberg Stadt Bogen, Landkreis Straubing-Bogen.
Bekanntgabe des Flurbereinigungsplanes und Ladung zum Anhörungstermin
VG-Bekanntmachung
1. Bekanntgabe des Flurbereinigungsplanes
1.1 Auslegung
Folgende Bestandteile des Flurbereinigungsplanes der Teilnehmergemeinschaft (TG) Flurbereinigung Gottesberg liegen in der Zeit vom 26.2.1986 bis 12.3.1986 im Rathaus der Stadt Bogen zur Einsichtnahme für die Beteiligten aus:
Bestandskarte (alt), Liegenschaftsbuch (alt), Bestandsblätter (alt), Plan nach § 41 FlurbG über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen mit Planfeststellungsbeschluß bzw. Plangenehmigungsbeschluß hierzu, Wertermittlungskarte, Abfindungskarte, Liegenschaftsbuch, Bestandsblatt mit Kostenanteile nach § 19 FlurbG, Bestandskarte, Textteil zum Flurbereinigungsplan, Beschluß des Vorstands zum Flurbereinigungsplan, Bauentwurf Flurbereinigung Gottesberg.
1.2. Zustellung der Auszüge
Jedem Teilnehmer wurden bereits die Auszüge nach § 59 Abs. 3 FlurbG aus dem Flurbereinigungsplan zugestellt.
1.3. Hinweis
Nur derjenige hat Einsicht in die Bestandsblätter (alt) und die Bestandsblätter, der ein berechtigtes Interesse nachweist (z.B. der Eigentümer, der Hypothekengläubiger usw., soweit es ihn betrifft).
Die Abfindungskarte weist die neue Feldeinteilung und die Abmarkung der Grenzen des Bereinigungsgebietes aus. Die Grenzen der neuen Flurstücke sind in der Örtlichkeit abgedeckt. Die neue Feldeinteilung wird den Beteiligten auf Wunsch an Ort und Stelle erläutert.
Näheres ergibt sich aus dem Textteil zum Flurbereinigungsplan.
2. Ladung zum Anhörungstermin
Der Vorstand der TG hält am Donnerstag, den 13.3.1986 in der Zeit von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr im Rathaus der Stadt Bogen einen Anhörungstermin zum Flurbereinigungsplan ab, zu dem die Beteiligten hiermit geladen werden. Falls keine Auskünfte gewünscht werden, ist ein Erscheinen beim Anhörungstermin nicht erforderlich.
Rechtsbehelfsbelehrung
Widersprüche gegen den Flurbereinigungsplan können nur innerhalb von zwei Wochen nach dem Anhörungstermin beim Vorsitzenden des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Gottesberg, BOR Schurg bei der Flurbereinigungsdirektion, Postfach 69, 8380 Landau a. d. Isar (= Briefanschrift) schriftlich vorgebracht werden. Die Frist wird auch durch Einlegung des Widerspruchs bei der Flurbereinigungsdirektion Landau a. d. Isar (Briefanschrift wie oben) gewahrt.
Ist über einen Widerspruch innerhalb einer Frist von einem Jahr sachlich nicht entschieden worden, ist die Klage ohne ein Vorverfahren zulässig. Die Erhebung der Klage ist in diesen Fällen nur bis zum Ablauf von weiteren drei Monaten schriftlich beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof – Flurbereinigungsgericht – in München, Ludwigstraße 23 (Briefanschrift: Bayer. Verwaltungsgerichtshof, Abholfach, 8000 München 34) zulässig.
Die Klage muß den Kläger, den Beklagten (die Teilnehmergemeinschaft Gottesberg) und den Streitgegenstand bezeichnen und soll einen Antrag enthalten; der Klageantrag braucht nach Art, Umfang und Höhe nicht bestimmt zu sein. Die zur Begründung dienenden Tatsachen und Beweismittel sollen angegeben werden. Der Klage und allen Schriftsätzen sollen 3 Abschriften für die übrigen Beteiligten beigefügt werden.
Landau a. d. Isar, den 19.2.1986
Schurg, Bauoberrat
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Verlustanzeige
Frau Marianne Leipold, wohnhaft in 8441 Feldkirchen, Rosengasse 4, zeigte an, daß sie Anfang Februar eine silberfarbene Damenarmbanduhr der Marke Certina verloren habe. Der Verlust dürfte in Richtung Hunderdorf – Thananger erfolgt sein.
Der Finder wird gebeten, diese Armbanduhr bei der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf abzugeben, oder sich direkt mit Frau Leipold in Verbindung zu setzen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Überprüfung von landwirtschaftlichen Zugmaschinen nach § 29 StVZO
Die nächste Überprüfung von landwirtschaftlichen Zugmaschinen nach § 29 StVZO findet für Hunderdorf mit Neukirchen und Windberg
am Montag, 03.03.86 in Hunderdorf, beim Gasthaus Baier-Edbauer von 8.00 – 12.00 Uhr statt.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Wahl des Kommandanten und Kommandantenstellvertreter der Freiwilligen Feuerwehr Hunderdorf in der Dienstversammlung in am Samstag, den 1. März 1986, 19,30 Uhr im Gasthaus Baier-Edbauer.
Einladung
An alle Feuerwehrdienstleistende (aktiven) Mitglieder, hauptberuflichen Kräfte und Feuerwehranwärter, die das 16. Lebensjahr vollendet haben.
Nach § 8 Abs. 2 des Bayer. Feuerwehrgesetzes (BayFwG) ist der Kommandant und Kommandanten-Stellvertreter aus der Mitte der Wahlberechtigten zu wählen. Die Amtszeit beträgt 6 Jahre. Feuerwehrkommandant kann werden, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat, mindestens 4 Jahre Dienst in einer Feuerwehr geleistet und die vorgeschriebenen Lehrgänge mit Erfolg besucht hat.
Wahlvorschläge sind in der Dienstversammlung zu machen. Gewählt wird mittels Stimmzettel in geheimer Abstimmung. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen erhält. Erhält kein Bewerber eine Mehrheit, so findet Stichwahl statt. Der Gewählte bedarf der Bestätigung durch die Gemeinde.
Wahlberechtigte sind alle Feuerwehrdienstleistenden die das 16. Lebensjahr vollendet haben.
Hunderdorf, den 21. Januar 1986
Weinzierl, Bürgermeister
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Vom Schulverband Hunderdorf
(Sitzung am 13.2.1986)
Hunderdorf. Bei dieser in der Schule in Hunderdorf stattgefundenen Sitzung des Schulverbandausschusses wurde die Jahresrechnung 1985 mit 683.103 DM festgestellt. Darüber hinaus wurde nach Beratung der Haushaltsplan für das Jahr 1986 angenommen, der Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 654.500 DM enthält. Die Schulverbandsumlage für die Schulverbandsgemeinden beziffert sich pro Schüler heuer auf 995.26 DM (Vorjahr 1.115,25 DM).
Eingangs begrüßte der Schulverbandsvorsitzende Egon Weinzierl neben den Bürgermeisterkollegen und Verbandsräten der Mitgliedsgemeinden insbesondere Konrektor Kornel Klar. Zunächst nahmen die Ausschußmitglieder vom Ergebnis der Prüfung der Jahresrechnung 1985 Kenntnis. Der Bericht enthielt keine besonderen Beanstandungen. Einwände gegen die Jahresrechnung wurden nicht erhoben und daraufhin die Jahresrechnung 1985 im Gesamthaushalt mit 683.103,17 DM festgestellt.
Zustimmung fand auch der Haushaltsplan und die Haushaltssatzung 1986, die den Schulverbandsausschußmitgliedern vorgelegt wurden. Der Schulverbandshaushalt enthält im Verwaltungshaushalt Einnahmen und Ausgaben von 583.600 DM, im Vermögenshaushalt 70.900 DM. Die Gesamthaushaltssumme beziffert sich demnach auf 654.500 DM. Erfreulich wurde dabei zur Kenntnis genommen, daß die Schulverbandsumlage pro Schüler mit 995,26 DM festgesetzt werden konnte gegenüber dem Vorjahr mit 1.115,25 DM. Die niedrigere Umlage ist insbesondere wegen des Übertrages aus dem Vorjahr sowie der zurückgehenden Miete für die Schulanlage begründet.
Für die Schulverbandsgemeinden errechnen sich folgende Umlagen:
Gemeinde Hunderdorf: 239 Schuler, 237.867 DM
Gemeinde Windberg: 74 Schüler, 73.649 DM
Gemeinde Neukirchen: 67 Schüler, 66.682 DM
Die gewichtigeren Ausgaben im Schulverbandshaushalt sind die Schulhausmiete mit rd. 116.700 DM, die Heizungskosten mit 70.000 DM, die Personal- und Reinigungskosten mit 129.400 DM, die Schülerbeförderung mit 139.800 DM, Grundstücks- und Geräteunterhalt mit 16.000 DM, Stromkosten von 29.000 DM, Lehr- und Unterrichtsmittel 6.500 DM, Lernmittel 15.000 DM, Bücherei 6.000 DM.
Demgegenüber stehen als größere Einnahmen die Schulverbandsumlage der Mitgliedsgemeinden in Höhe von 378.200 DM und der Staatszuschuß für die Schülerbeförderung von 130.000 DM sowie die allgemeine Rücklagenentnahme von 70.900 DM. An Investitionsausgaben sind für zwei bereits erstellte Schulbushaltestellen 10.000 DM eingeplant.
Im folgenden befaßte sich der Schulverbandsausschuß mit der Frage zusätzlicher Schultafelleichten im Hauptschulgebäude. Nach Beratung kam man überein, alternativ nochmals anderweitig eine Tafelleuchte zu montieren und hierüber Angebote einzuholen. Lt. Aussage der Lehrkräfte blenden die Schultafeln bei seitlichem Lichteinfall, so daß die Schüler verschiedentlich Schwierigkeiten beim Ablesen haben.
Weiterhin befaßte sich der Schulverbandsausschuß mit der Energieeinsparung und Stromkostensenkung bei der Schulanlage. Es ist beabsichtigt, hier Energiesparleuchten, die zudem eine bessere Ausleuchtung in den Gängen bringen würden, anzuschaffen. Der Vorsitzende wurde beauftragt, hier noch eine Fachberatung einzuholen. Sodann werden die drei Bürgermeister ermächtigt, über die Ausführung zu entscheiden.
Ins Gespräch gebracht wurden vom Vorsitzenden Bürgermeister Weinzierl noch die Öffnungszeiten des Hallenbades bzw. die Anfrage von Schulkindern, warum das Hallenbad nicht bis zum Sommer geöffnet sei. Nach Beratung entschieden die Schulverbandsmitglieder einstimmig bis auf weiteres das Lehrschwimmbecken in der Schulanlage jeweils bis zu den Pfingstferien geöffnet zu halten, in Anlehnung an die Praxis des letzten Jahres.
Unter Bezugnahme auf eine frühere Schulverbandsausschußsitzung und eines weiteren Antrages befaßten sich die Schulverbandsausschußmitglieder auch mit der Installierung weiterer Haartrockner im Badebereich. Es sollen voraussichtlich jeweils zwei weitere Haartrockner und mehrere Steckdosen angebracht werden. Desweiteren ist man bestrebt, in den Brausen ggf. Zeitdruckschalter anzubringen. Seitens der Schulleitung wurden noch verschiedene kleinere Instandsetzungsmaßnahmen vorgetragen.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Bekanntmachung zur nichtöffentlichen Jagdgenossenschaftsversammlung am Samstag, den 8. März 1986,19,30 Uhr, im Gasthaus Baier-Edbauer in Hunderdorf.
Tagesordnung:
Kassen- und Rechenschaftsbericht
Verwendung des Jagdpachtschillings
Satzungsänderung
Wünsche und Anträge
Der Jagdvorsteher
Xaver Neumaier
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Ortsmeister auf Eis
Die niedrigen Temperaturen der letzten Tage ermöglichten es heuer wieder, eine Ortsmeisterschaft auf dem Eis durchzuführen. Der EC-Hunderdorf führte dieses Stockschießen auf dem neuen Eisweiher des EC Steinburg in Ehr durch. 18 Mannschaften schossen in zwei Gruppen um den Sieg. Die beiden Gruppensieger, der Schützenverein Hunderdorf und der Stammtisch Solcher mußten letztlich um den Titel des Ortsmeisters von Hunderdorf kämpfen. Dabei hatte der Außenseiter, der Schützenverein Hunderdorf, scheinbar bessere Nerven und besseres Zielwasser getrunken und ging als Sieger hervor.
Bürgermeister Weinzierl, SV Vorstand Hentschirsch und Abteilungsleiter Ammer würdigten die faire Spielweise und überreichten die Pokale.
Ergebnisliste:
1. Schützenverein Hunderdorf (P. Maier, K. Obermeier, M. Höcherl und E. Höcher1),
2. Stammtisch Solcher (W. Schießl, G. Altmann, K. Solcher, E. Wild),
3. Imkerei Kronberger (E. Kronberger, 0. Solcher, KI. Solcher, D. Kricke),
4. Schreinerei Schießl
5. Josef Ammer
6. Stammtisch Lintach
7. Nolte Werkstatt
8. Stammtisch Lintach I
9. FFW Hunderdorf
10. EC Thananger.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
SV Hunderdorf Abteilung Fußball
Beginn der 2. Hälfte der Fußballsaison 1985/86,
Vorbereitungsspiele und Trainingstermine
28.02.1986: Training im Freien
02.03.1986: SVH – SV Pfelling I. und II. Mannschaft
04.03.1986: Training
05.03.1986: TSV Oberalteich – SVH I. Mannschaft Beginn 19,00 Uhr (Flutlichtspiel)
07.03.1986: Training
08.03.1986: DJK Straubing – SVH I. und II. Mannschaft
11.03.1986: RSV Parkstetten -SVH I. Mannschaft Beginn 19,00 Uhr (Flutlichtspiel)
14.03.1986: Training
16.03.1986: Spvgg Mariaposching SVH I. und II. Mannschaft
Saisonbeginn am 23.03.1986 in Irlbach.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Jahreshauptversammlung des Maschinenring und Betriebshilfsring Mitterfels e.V.
Eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 1985 zog der Maschinen- und Betriebshilfsring Mitterfels e.V., Geschäftsstelle Hunderdorf/Hofdorf bei der am 14.2.1986 im Gasthaus Sagstetter in Bogen stattgefundenen Jahresversammlung.
Den umfassenden und informativen Rechenschafts- bzw. Geschäftsbericht trug anschließend Geschäftsführer Xaver Groß vor. Er betonte eingangs, daß die Mitgliederzahl von 440 seit der letzten Mitgliederversammlung auf nunmehr 463 gestiegen sei, also immer mehr Landwirte sich dieser gemeinnützigen Selbsthilfeorganisation anschließen. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche der Ringmitglieder belaufe sich auf rd. 7,865 ha und ergebe eine durchschnittliche Betriebsgröße von 16 ha, wobei sich 50% in Vollerwerbsbetriebe, 31 % in Zuerwerbsbetriebe und 19 % in Nebenerwerbsbetriebe aufteilen.
Die Hauptaufgabe des Maschinenringes, so Groß, sei im abgelaufenen Jahr wiederum in der Vermittlung von landwirtschaftlichen Maschinen und Arbeitskräften für die Mitgliedsbetriebe gewesen. Der Verrechnungswert (= Umsatz) konnte gegenüber dem Vorjahr von 884.564 DM auf 924.387 DM erhöht werden aufgrund der Aktivität und Mitarbeit der Mitglieder. Dabei seien nach den Worten von Groß über die Geschäftsstelle in Hofdorf mehr als 4.300 Vermittlungen getätigt worden.
Die Aufgliederung nach Maschinengruppen ergibt folgendes Bild:
Schlepper: 11.550,- DM (Vorjahr 7.012,– DM)
Bodenbearbeitung: 17.857,– DM (17.585)
Düngung, Saat u. Pflege: 88.401,– DM (67.589)
Futter u. Strohernte: 113.627,- DM (103.198)
Körnerernte: 283.233,- DM (249.158)
Hackfruchternte: 54.164,– DM (20.835)
Hofmaschinen: 57.436,– DM (132.875)
Forstmaschinen: 38.302,-ro DM (48.907)
Klauenpflege: 13.083,– DM (10.065)
Landschaftspflege: 9.877,– DM
Das „zweite Bein“ des Maschinenrings, so der Geschäftsführer, sei der Betriebshilfsring, dem ein großes Aufgabengebiet zukomme. Die Vermittlung von Arbeitskräften in der Außenwirtschaft und auch im Haushalt habe sich wieder gut bewährt, bekräftigte Groß. Es konnte bei Arbeitsspitzen, bei Kuraufenthalten und bei Krankheits- und Todesfällen wieder ausgeholfen werden, wobei die nebenberuflichen Betriebshelferinnen in Sozialfällen auch bei Nichtmitgliedern ausgeholfen haben und in diesen Fällen eine Zusammenarbeit mit der AOK bzw. der Sozialhilfeverwaltung des Landratsamtes erfolgte. 1985, so ließ der Redner wissen, seien zwei hauptberufliche Betriebs- und Haushaltshilfen, 43 männliche und 18 weibliche nebenberufliche Betriebshelfer tätig gewesen. Es seien 236.857 DM verrechnet worden, wobei die hauptberuflichen Kräfte hierbei nicht enthalten seien, da für diese Kräfte direkt über das Landeskuratorium abgerechnet wurde.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit habe sich der Maschinenring auch bei der Landwirtschaftsschule sowie bei den Lehreltern vorgestellt. Desweiteren beteiligten sich 22 Mitglieder an der Fahrt zur Agritechnika und zehn Mitglieder machten den Führerschein Klasse II zum günstigen Gruppenpreis. Es sei ferner eine Silobesichtigung durchgeführt worden, auch ein Silo-Selbstbaukurs wurde absolviert und desweiteren wurde zum erstenmal im Ringgebiet 1985 eine Großbackenpresse eingesetzt.
Geschäftsführer Xaver Groß wörtlich: „Nutzen Sie die Möglichkeit des Maschinen- und Betriebshilfsringes voll aus.“
Gerade in der heutigen Situation der Landwirtschaft überlegen sie Neuanschaffungen lieber zweimal, rufen sie in der Geschäftsstelle an, ob ein MR-Mitglied diese Arbeit nicht günstiger erledigen könnte, oder aber, ob vorhandenes Gerät nicht zusätzlich über den MR ausgelastet werden könnte.
Zum Schluß dankte Groß allen Stellen und Behörden, aber auch den Mitgliedern, für die gute Zusammenarbeit. Sein besonderer Dank galt auch der Vorstandschaft und hier insbesondere dem 1. Vorsitzenden Josef Stadler, der bereits 15 Jahre ehrenamtlich dem Maschinenring als Vorsitzender dient, und den Herren Waasmeier und Edenhofer, die ebenso 15 Jahre in der Vorstandschaft tätig sind. Sodann folgte ein Diavortrag über Silos in Selbstbauweise.
Folglich erstattete der Geschäftsführer den Kassenbericht, wobei er auch finanziell eine zufriedenstellende Bilanz vermelden konnte. Die Kassenprüfer bestätigten eine ordnungsgemäße Buchführung und Finanzverwaltung aufgrund der vorgenommenen Kassenprüfung. Dann wartete Xaver Groß mit dem Haushaltsvoranschlag 1986 auf. Er beinhaltet incl. Übertrag aus dem Vorjahr Einnahmen von 49.000 DM gegenüber Ausgaben von 34.000 DM. In den Einnahmen stehen die Mitgliedsbeiträge mit 25.000 DM zu Buche. Ohne Gegenstimme fand der Haushaltsplan die Zustimmung der Mitgliederversammlung.
Stellvertretender Landrat Josef Deschl entschuldigte Landrat Ingo Weiß und freute sich, daß der Maschinenring ein positives Geschehen und einen ausgezeichneten Rechenschaftsbericht in einer für die Landwirte nicht leichten Zeit vorlegen könne. Erfreulich sei es, so Deschl, daß der Maschinenring und seine Mitglieder den Landwirten in Selbsthilfe, helfen. Aufgrund sinkender Einkommen in der Landwirtschaft gelte es auch, Unkosten zu senken, meinte der stellvertretende Landrat, der auch versicherte, daß der Landkreis bereit sei, den Maschinenring auch weiterhin mit einem Zuschuß zu unterstützen. Im Kreishaushalt seien insgesamt 70.000 DM für die Förderung der Landwirtschaft aufgenommen worden. 30 % im Landkreis seien noch in der Landwirtschaft erwerbstätig, konstatierte Deschl und fragte, wo es das noch gebe?
Der Redner lobte auch die ausgezeichnete Tätigkeit der Vorstandschaft mit Josef Stadler an der Spitze und Geschäftsführer Xaver Groß und wünschte dem Maschinenring alles Gute und noch mehr Mitglieder, damit es wieder bzw. weiterhin aufwärts gehen könne.
1. Vorsitzender Stadler, der seit Gründung des Maschinenrings vor 15 Jahren dem Verband vorsteht und mit stetigem Aufwärtstrend geführt hat, dankte dem Geschäftsführer für die hervorragende Tätigkeit. Dank richtete Stadler auch an den Landrat, Kreistag bzw. Kreisausschuß für die Zuschüsse und bat auch um künftige weitere Förderung. Im Folgenden wurden unter Leitung von Landwirtschaftsdirektor Rehmet die anstehenden Neuwahlen durchgeführt, wobei die bewährten Vorstandsmitglieder in ihrem Amt bestätigt und aufgrund der gestiegenen Mitgliederzahlen die Ausschußmitglieder auf zehn erhöht wurden. Die Wahl brachte für die Amtsdauer von drei Jahren folgendes Ergebnis:
1. Vorsitzender: Josef Stadler (Oberwinkling) 105 Stimmen von 108 gültigen Stimmen.
2. Vorsitzender: Ludwig Waasmeier (Enderzell) 60 Stimmen.
3. Vorsitzender: Michael Bachmeier (Fröschlhof) 50 Stimmen.
Ausschußmitglieder: Max Fuchs, Semmerdorf (90), Melanie Wittmann, Denkzell (79), Anton Edenhofer, Haag (84), Fritz Brunner, Sandhof (81), Ludwig Paulus, Kagerhof (80), Josef Groß, Mitterschieda (66), Alfons Hack, Obermiethnach (54), Karl Völkl, Stubenhofen (61), Franz Walter, Ohmühle (33), Hans Landstorfer; Freundorf (50).
Per Akklamation wurden zu Kassenprüfern bestellt: Xaver Neumaier, Hofdorf und Josef Bornschlegl, Emmersdorf.
Mit einem interessanten Referat „Landwirtschaftliche Fahrzeuge im Straßenverkehr, Führerschein und überbreite Fahrzeuge“ wartete Oberkommissar Leckl von der Polizeidienststelle Straubing auf. Dabei führte Leckl aus, daß der Führer- und Fahrzeugschein bei Traktorfahrten auf öffentlichen Wegen mitgeführt werden müsse. Das Nichtmitführen koste 5,– DM. Anhänger seien in aller Regel zulassungsfrei und es gebe somit keinen Fahrzeugschein, aber ab einem bestimmten Kaufdatum Betriebserlaubnis.
Leckl betonte: „Man dürfe mit einem zulassungsfreien Anhänger nicht schneller als 25 km fahren; fährt man schneller, dann fällt die Zulassungsfreiheit automatisch weg mit der Folge, daß man Führerschein Kl. 2 benötige und der Anhänger steuer- und versicherungspflichtig werde“. Zum Führerschein konstatierte Oberkommissar Leckl, daß hierbei die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit des Schleppers ausschlaggebend sei und hier die Grenze bei 32 km sei. Liegt die Höchstgeschwindigkeit lt. Fahrzeugschein unter 32 km, dann genüge der Führerschein Klasse 5 bzw. Kl. 4 alter Art bis 1980), wenn schneller gefahren werden könne als 32 km, dann ist Führerschein Klasse 3 erforderlich. Keinen Einfluß hat z.B., wenn man nicht schneller als 25 km fährt, auf den erforderlichen Führerschein. Ist die Höchstgeschwindigkeit eines Schleppers über 32 km, so ist weiterhin zu beachten, daß bei einem zulässigen Gesamtgewicht der Zugmaschine von über 7,5 t sogar der Führerschein Kl. 2 benötigt werde, gleichgültig, ob mit oder ohne Anhänger gefahren werde. Verstöße werden als Ordnungswidrigkeiten bzw. als Vergehen geahndet. Leckl wies auf etwaige Folgen bzw. des Risikos bei einem etwaigen Unfall hin. Er bat die Landwirte auch, ein besonderes Augenmerk auf die Verkehrssicherheit, insbesondere auch auf die Beleuchtung, zu legen. „Lassen sie sich ins Gewissen reden und vermeiden sie Unfälle“ appellierte der Redner an die Landwirte. Der Referent führte weiterhin aus: „Für einen Zug mit sechs Achsen sei der Führerschein Kl. 2 nicht erforderlich, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Schleppers unter 32 km sei und die Höchstgeschwindigkeit von 25 km für zulassungsfreie Anhänger nicht überschritten werde. Ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Schleppers jedoch über 32 km, so dürfen zwei auflaufgebremste Anhänger nicht gefahren werden, vielmehr müsse dann ein Anhänger durckluftgebremst sein“. Leckl betonte weiterhin, daß Fahrzeuge nicht breiter als 2,5 m sein dürfen, landwirtschaftliche Maschinen und die Ladung dürfen bis 3 m breit sein. Ein Mähdrescher mit einer Breite von 3,2 m brauche eine Ausnahmegenehmigung nach der Straßenverkehrsordnung, wobei der Antrag über das Landratsamt an die Regierung zu stellen sei.
Mit einem Dank an die Referenten, stellvertretenden Landrat Deschl und den Geschäftsführer schloß 1. Vorsitzender Josef Stadler die recht harmonisch verlaufene Mitgliederversammlung.
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986
Der verhinderte Turnapostel
von Rudi Schambeck
Mei Weiberl daat auf oamal findn:
Schlank waar i höchstens nur von hintn
Drum fast‘ i jetz ganz ungemein
Und bin aktiv im Turnverein
Baim Laufa muaß i furchtbar schwitzn
Dann komma zwanzig Liegestützn
Am End soll i am Kopf no steh‘
Und hoamzua konn i kaam mehr geh‘!
Schuld san mir dö Kalorienschreier
I leb“ nur von Salat und Eier!
Muaß i denn wirkli dünner wern?
Host du mei Wamperl nimmer gern?
I bin koa Boxer und koa Ringa!
Muaß i denn wia a Junga springa?
I mecht koa andrer sei und wem!
Und mit dem Strampeln hobts mi gern!
Schuld warn do dö Kalorienschreier
Nia mehr Salat und harte Eier!
Dö paßn einfach net zu mir:
I mog a Haxn und a Bier!!
Quelle: Aus dem Perlbachtal, 28.02.1986