Urkunde des Kloster Windberg
0001.
Papst Eugen [III.] nimmt das von Graf Albert [I. von Bogen] gegründete Kloster (Propst Gebehard) Winihtberg in seinen Schutz, schreibt die Augustinerregel und Ordnung der Prämonstratenser vor und bestätigt die folgenden Güter: Kirche und Gut in Sazouue(1), der an den Berg des Klosters angrenzende Wald am Mulbacher(2) Weg, Wrlebach(3), Einbra(4), Syrichinke(5), Wassenperg(6), Mainkhoue(7) und Vennebach(8). Vogt des Klosters der Gründer, als Nachfolger von dessen Nachkommenschaft jeweils der Erstgeborene; bei Untauglichkeit kann ihn das Kloster mit dem Rat des Bamberger Bischofs durch einen anderen ersetzen. Bestätigung des Begräbnisrechtes und der Zehntfreiheit für eigene Arbeitserträgnisse, Nahrung und Viehfutter. Unterschrift des Papstes und folgender Kardinäle: Theodevvinus s. Ruphine epc., Ymarus Twsculanus epc., Gregorius presb. card. tit. Kalixti, Wido presb. card. tit. s. Crisogoni, Vvbaldus presb. card. tit. Johannis et Pauli, Aribertus presb. card. tit. s. Anastasie, Jvlius presb. card. tit. s. Marcelli, Oddo diac. card. s. Georgii ad uelum aureum, Guido in Romana ecclesia altaris minister, Johannes diac. card. s. Marie Nove, Guido diac. card. s. Marie in Porticu.
Viterbo, 23. Dezember 1146
orig.Original – Lagerort: BayHStA München, KU Windberg (www.gda.bayern.de/archive/hsta/index.php) – Pergament – Besiegelung: Mit Bulle an rot-gelber Seidenschnur- Kanzleivermerke: Desiderium quod. JL 8971 – Jaffé 6269 – Reg. Boic. I, 182 – Pflugk-Harttung III, 82 nr. 81 – MB. XLV, 18 nr. 2 – Hund III, 490 – Migne Patr. 180 p. 1168 – Hugo O.P.A. II. Pr. p. 724 –
Facs. monasterium.net: http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0001/charter
Sprache: Latein – Originaldatierung: Datum Viterbi per manum Guidonis…diac. card. Et cancellarii X. kal. Januarii, indictione X,…MCXLVI, pontificatus vero domini Eugenii III. pp. anno secundo.
Urkunde des Kloster Windberg
0003.
Bischof Hartvvicus [II.] von Regensburg tauscht mit dem Kloster Windeberg (Propst Gebehard) auf dessen Bitten Güter. Der Bischof gibt: Ungerodetes Land am Berge Pilnha(1), das von seinem Gefolge, dem Propst Ru{o}tbert, dem Dapifer Werento, dem Ministerialen Hainrich von Liuolvinken(2) und dem villicus Rudolf abgegrenzt wurde. Das Kloster gibt den Hof Langenovve(3) bei der Burg Valkenstaine(4). Vollzieher des Rechtsgeschäftes: Graf Gebehard [von Sulzbach] und Graf Pertold [II. von Bogen]. Zeugen: Canonici de maiore ecclesia Ro{u}degerus archidiaconus, Bertoldus, Herimannus, Eberhardus, Hagano. Laici: Babo de Hullinge, Erkenbertus de Altendorf et frater eius Heinricus, Godescalcus de Hanichoue, Kadolt de Suneberthesdorf, Rodegerus et fratres eius Herbordus et Ortliuus Ratisponenses, Gdefridus de Wetherenuelt, Gerungus de Houe, Gerhogus de Wremerichesperge, Rodolfus de Menha, Adelhogus de Thegerenbach.
Regensburg, 10. März 1158
orig.Original – Lagerort: BayHStA München, KU Windberg (www.gda.bayern.de/archive/ hsta/index.php) – Pergament – Besiegelung: Mit durchgedrücktem Siegel (beschädigt) – Rückvermerke: Pillnach, Langenaw, Valkenstain (15. Jh.)
Abdruck: MB.XIV, 26 n.11; Ried I, 230 n. 260 Regest: Reg. Boic. I, 230 –
Facs. monasterium.net: http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0003/charter Sprache: Latein – Originaldatierung: Datum…MCLVIII ind. VI, VI.id.Martii Ratispone ecclesie, episcopi Hartvvici secundi.
Urkunde des Kloster Windberg
0004.
Papst Lucius [III.] nimmt das Kloster Guindeberge (Abt Gebardus) in apostolischen Schutz, bestätitgt die Ordnung der Kanoniker nach der Augustinerregel und die Rechte und Besitzungen: den Ort Windeberge mit Pfarrei, Saso(1), den Hof (curia) Furlebach(2), die Güter „apud sanctum Engelmarum“(3), die Weinberge bei Bondorf(4) und die Güter in Böhmen. Der Vergleich zwischen dem Abt und dem Pfarrer von Snudin(5) im Beisein des Regensburger Klerus wegen des Zehnten des Hofes Furlebach(2) wird anerkannt. Überlassung der Neubruchzehnten und Zehntfreiheit für eigenes Viehfutter; Erlaubnis zur Aufnahme von Klerikern und Laien als Conversen; Privileg für Ausnahme im Falle eines Generalinterdiktes; Präsentationsrecht für die eigenen Pfarrkirchen gegenüber dem Bischof; Privileg der freien Abtwahl und des Begräbnisrechtes beim Kloster. Unterschriften: Papst Lucius; Theodinus Portuensis et s. Rufine sedis eps., Henricus Albanensis eps., Vivianus tit. s. Stephani in Celio monte presb. card., Laborans presb. card. s. Marie Transtiberim tit. Calixti, Rainerius presb. card. ss. Johannis et Pauli tit. Pagmachii, Hubertus presb. card. tit. s. Laurentii in Damaso, Pandulfus presb. card. tit. basilice XII apostolorum, Arditio diac. card. s. Theodori, Gerardus s. Adriani diac. card., Soffredus s. Marie in Via lata diac. card., Albinus diac. card. s. Marie Nove.
Velletri, 30. April 1183
orig.Original – Lagerort: BayHStA München, KU Windberg (www.gda.bayern.de/archive/hsta/index.php) – Pergament (besch.) – Besiegelung: Mit Bleibulle an rot-gelber Seidenschnur – Kanzleivermerke: Effectum iusta postulantibus Abdruck: Pflugk-Harttung II, 385 n. 436 Regest: Reg. Boic. I, 322 –
Facs. monasterium.net: http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0004/charter Sprache: Latein – Originaldatierung: Datum Velletri per manum Alberti…presb. card. Et cancelarii II. kal. Mai indictione prima…anno MCLXXXIII, pontificatus vero domni Lucii pape III anno secundo
Urkunde des Kloster Windberg
0005.
Papst Lucius [III.] beauftragt die Äbte von Windeberg und [Alta su]periori(1)den Ministerialen Rapoto de Pholingen(2) aufzufordern, innerhalb 20 Tagen nach Eingang des Schreibens die dem Stift St. Johann in Regensburg entzogenen Zehnten zurückzugeben und den Schaden zu ersetzen, widrigenfalls ihn zu exkommunizieren. Rapoto de Pholingen wurde einst in päpstlichem Auftrag durch den Regensburger Bischof dazu verpflichtet, diesen Eid hat er aber gebrochen.
Verona, 9. November 1184
orig.Original – Lagerort: BayHStA München, KU Windberg (www.gda.bayern.de/archive/hsta/index.php) – Pergament – Besiegelung: Bleibulle an Hanfschnur fehlt. – Kanzleivermerke: Conquestione dilectorum filiorum
Abdruck: Pflugk-Harttung II, 390 nr. 442 –
Facs. monasterium.net: http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0005/charter
Sprache: Latein (Littera) – Originaldatierung: Datum Verone V.idus Novembris.
Urkunde des Kloster Windberg
0007.
Abt W[olfram II.] vom Kloster Michelsberg in Babenberc(1) teilt Graf Albert [III.] von Bogen mit, dass der Ministeriale Gerlohus [von Frammelsberg](2) in seinem Kloster sterbend folgendes Testament gemacht und um dessen Billigung gebeten hat: Dem Kloster Windiberc schenkt er sein Gut (pred.) in Grube(3) und Rottemanne(4). Das Gut (pred.) in Enningen(5) ist Walchun für 4 Taler verpfändet, was er dem Sohn seines Bruders G. aufgetragen hat, dass er es um 5 ß und 10 Münzen aus dem Lehen in Perhartesdorf(6) einlöse; das Gut in Enningen soll dann dem Abt von Altaha(7) gehören unter der Bedingung, dass seine Schwester Hedewic Zeit ihres Lebens die Nutzniessung habe. Den Hof (curia) seines Bruders Marc[ward] in Emchindorf(8), Bertha von Hubrechouen(9) mit Kindern und Richzen von Bergen(10) samt Kindern hat er dem Grafen von Bogen aufgetragen. Seinen Kindern von dieser Richza soll der Sohn seines Bruders das Lehen des Lampert überlassen. Seine Güter Emmichdorf(11) und Wissi(12) sollen die Testamentsvollstrecker verkaufen und seinen Dienern Recheuuin, Friderich, Eberhart, Friderich, Heinrich, Bertholt Bogener und Wezil je 3 Taler geben. Das Lehen in Entichouen(13), das der Bruder Rudolf hatte, soll der Sohn seines Bruders seinem Diener Friedrich überlassen. Die Güter Fremelichesberg(2), Friendorf(14) und Loe(15) hat er dem Sohn seines Bruders zugesprochen, wofür er die Genehmigung erbeten hat. Die Vogtei Jutinhouen(16) bittet er, keinem anderen zu übertragen als dem Ulrich de Gredinsdorf(17): Palefrid gab er an Walchun zurück, von dem er ihn gekauft hat. Dem Ditrich gab der das Reitpferd. Getreide, Fleisch und Bier, das in diesem Jahr anfällt, hat er seiner Schwester übertragen, damit sie nach der Anweisung der Briefüberbringer darüber verfüge. Dem Berthold de Menna (18) gab er seinen Panzer, dem Rudolf de Tegernbach(19) den Helm und die Beinschienen. Seiner Schwester Luitgart schenkte er Irmingart (Tochter des Herbord); der Tochter Bertha seines Bruders gab er Dimvt (Tochter des Chunrad). Rudolf de Asca(20) soll bei Güterverkauf 10 Taler und ein ihm verpfändetes Gut erhalten. Der Sohn seines Bruders soll die Pfandsumme von 12 ß in Enningen(b) (5) frei zurückerhalten. 4 [ß] sollen die Diener Rehewin, Friedrich, Eberhard und Heinrich für die Überführung seiner Gebeine bekommen. Testamentsvollstrecker: Berthold de Menna(18), Rudolf de Tegerbach(19), Gozpold de Ransperc(21), Rudolf de Ascha(20), zusammen mit dem Brudersohn des Verstorbenen.
1190
orig.Original – Lagerort: BayHStA München, KU Windberg (www.gda.bayern.de/archive/hsta/index.php) – Pergament – Besiegelung: Siegel fehlt. – Rückvermerke: Grub und Rotenman (Ende 15. Jh.)
Abdruck: MB. XLV, 40 nr. 20 (nur teilweise). Regest: Reg. Boic. I, 372 –
Facs. monasterium.net: http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0007/charter Sprache: Latein
Urkunde des Kloster Windberg
0008.
Bischof Chunrad [III.] von Regensburg schlichtet einen Streit zwischen dem Kloster Windeberge (Abt Chu{o}nrad und dem Pfarrer Leobard von Snudingen(1) wegen der dos und des Zehnten bei der curia Furlebach(2). Rechtstitel des Abtes: Päpstliches Privileg, Zugeständnis Bischof Heinrichs [I. !] und Abmachung mit dem Pfarrer von S. Rechtstitel des Pfarrers: Pfarrliches Zehntrecht. Schiedsspruch: Das Kloster behält dos und Zehnten und reicht dafür jährlich 3 Taler und 1 Schwein (oder Gegenwert von 3 ß) an den Pfarrer. Bei Unterlassung des Reichnisses fällt der Zehnten an den Pfarrer. Bei Bewirtschaftung der curia durch Bauern wird der Zehnt an den Pfarrer gereicht. Zeugen: Clerici: Vlricus decanus Ratisponensis, Bele.us scolasticus, Herrandus plebanus de Oberendorf(3), Tiemo plebanus de Rvzingen(4), Chu{o}nradus presb. de Menna(5), Tiemo presb. de V{o}telinge(6), Mehtfridus clericus de Snudingen(1), Otto presb. de Windeberge, fratres Waltherus, Gotfridus, Chu{o}nradus, Heinricus de Windeberge. Laici: De Snvdingen(1) Ru{o}bertus, Hugo de Schieringen(7), Chuno de Schieringen, Sigehart de Schieringen, Rudegerus et Marquardus de Wolferchoven(8), Heinrich Panholz, Pernolt frater eius, Wernhart Niger, Heinricus et Meinhardus de Furlebach(2).
Oberschneiding, 1200
orig.Original – Lagerort: BayHStA München, KU Windberg (www.gda.bayern.de/archive/hsta/index.php) – Pergament – Besiegelung: Mit 2 Siegeln (Bischof und Domkapitel, II beschädigt) – Kanzleivermerke: Facta…MCC in ecclesia de Snvdingen.Rückvermerke: Vacat modo, quia per colonos agitur et non per fratres nostri conventus (Anfang 16. Jh.). Sneyding (15. Jh.)
Abdruck: MB.XLV, 41 nr. 21; Ried I, 282 nr. 300 Regest: Reg. Boic. I, 386 –
Facs. monasterium.net: http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0008/charter
Sprache: Latein