1907

Hunderdorf, 2. Jan. (Die freiw. Feuerwehr) hielt gestern in den oberen Lokalitäten des Baier’schen Gasthauses ihre diesjährige Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung stand Neuwahl und Rechnungsablage. Zum Vorstand wurde Herr Gastwirt Baier von hier gewählt; die übrigen Ausschußmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt. Dem von Herrn Kassier Xaver Baier, Oekonom in Hofdorf abgestatteten Rechenschaftsbericht war zu entnehmen, daß die freiwillige Feuerwehr gut fundiert ist und einen Aktivrest von 70 Mark aufzuweisen hat. Gut Heil!
Quelle: Straubinger Tagblatt 04.01.1907


Hofdorf, i. bayer. Wald, 2. Jan. (Schützensport.) Die aus nur gut situierten Bürgern bestehende Zimmerstutzenschützengesellschaft Apoig hielt am Neujahrstag im dortigen Restaurant ihre Christbaumfeier ab, welche in allen Teilen als gelungen zu bezeichnen ist. Den musikalischen Teil übernahm die berühmte Kapelle Klein, welche schöne Musikstücke in Gestalt gemütlicher Walzer exakt zum Vortrag brachte und dafür auch großen Beifall erntete; sie war nur etwas sparsam mit ihren Weisen. Für den Christbaum, den man auf amerikanische Art versteigerte, wurde ein hoher Betrag gelöst.
Quelle: Straubinger Tagblatt 04.01.1907


Hunderdorf, 6. Jan. (In Ergänzung) des Artikels vom 2. Januar betr. freiw. Feuerwehr Hunderdorf sei nachzutragen, daß der bisherige Kommandant, Herrn Johann Hafner, Großviehhändler in Hunderdorf, per Akklamation einstimmig wieder zum Kommandanten gewählt wurde. Mit der Wiederwahl des Herrn Hafner, welcher sich auch beim Militär die Unteroffiziers-Tressen erworben, hat die betreffende Feuerwehr einen guten Griff gemacht, da Herr Hafner stets besorgt ist, die Interessen und das Wohl der Feuerwehr Hunderdorf zu heben. Als Adjudant wurde ebenfalls durch mündliche Wahl einstimmig Herr Joseph Baier sen., Kaufmann, wiedergewählt. Gut Heil!
Quelle: Straubinger Tagblatt 08.01.1907


Hofdorf i. bayer. Wald, 9. Jan. (Kriegerisches Schauspiel.) Im benachbarten Windberg ging es am vergangenen Sonntag hoch her. Dort fand die Christbaumfeier der freiwilligen Feuerwahr statt und an solchen Tagen pflegen die Burschen ein etwas sorgenfreies Leben zu führen. Durch vieles Trinken übermütig gemacht, wollten sie freies Haus, das heißt die anwesenden Fremden davonjagen. Als der Wirt die Sache schiedlich friedlich beilegen wollte, warf man ihm kurzerhand einen Maßkrug an den Kopf, Den Blänkeleien in der Stube folgte ein regelrechtes Gefecht außerhalb derselben. Die Stellung der abziehenden Hunderdorfer wurde mit Steinen bombardiert.
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.01.1907


Todes-Anzeige.
Nach Gottes heiligem Willen verschied heute nachm. 3 Uhr meine innigstgeliebte Mutter, die ehrengeachtete
Frau Maria Trum,
Ausnahmssöldnerin von Apoig,

nach längerem schmerzlichen Leiden, versehen mit den Tröstungen unserer heil. Religion in einem Alter von 75 Jahren.
Um stilles Beileid bittet
Apoig, Ittling, Bogen, Rammersberg, Harpfen, den 9. Januar 1904.
Der tieftrauernde Sohn Franz Trum
nebst Geschwistern und übriger Verwandtschaft.
Die Beerdigung findet statt am Freitag, den 11. Januar 1907, vormittags 10 Uhr mit darauffolgendem Gottesdienste in Windberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt 11.01.1907


Von unserer Waldbahn wird uns folgendes geschrieben: Abermals sind die Petenten um eine bessere Zugsverbindung auf der Strecke Straubing-Mitterfels abgewiesen worden, was mit Recht lebhafte Mißstimmung hervorruft. Solange die Bahn nur Sackbahn war, hatten wir goldene Zeiten. Weil wir aber dies nicht zu schätzen wußten, erhofften wir vom Ausbau der Strecke noch eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, was offenbar den Zorn der Götter erregt hat. Denn jetzt sind wir geschlagen und gestraft. Oder soll dieses Muster von Fahrplan, das unseren Bedürfnissen geradezu Hohn spricht, als etwas anderes empfunden werden, denn als absichtliche Zurücksetzung und Ignorierung berechtigter Wünsche und Interessen? Warum sind denn alle Eingaben und Vorstellungen, die von Privaten, Gemeinden und Distriktsräten gemacht wurden, erfolglos geblieben? Vielfach hört man die Meinung: Wenn die Betriebsleitung noch in Konzell wäre, hätten wir einen anderen Fahrplan. Dies ist gewiß insofern unrichtig, als die Betriebsleitung nicht ausschlaggebend für die Gestaltung des Fahrplanes ist. Allein in der Betriebsleitung weiß man auf Grund langjähriger Erfahrung sehr gut, wo der Schuh drückt, und deshalb glauben die Leute, eine richtige Beleuchtung der Verhältnisse von dieser Seite würde an maßgebender Stelle gewiß ihre Wirkung nicht verfehlen. Denn man kann doch oben die Betriebsleitung nicht lediglich als Organ für statistische Nachweisungen betrachten und auf ihre Beurteilung brennender Verkehrsfragen verzichten. Freilich wird es so hingestellt. Die Eisenbahn ist z. Zt. für uns mehr Verkehrshindernis als Verkehrsmittel. Der erste Zug passiert unsere Strecke schon um 5 Uhr früh und landet uns im 5,55 Uhr in Straubing. Dann gibt es bis 2 Uhr nachmittags nichts mehr! Wenn man das irgendwo erzählt, wird man ausgelacht, weil es niemand glaubt. Der ganze Vormittag bis nachmittags 2 Uhr ist ohne Verbindung, die Hauptgeschäftszeit für uns völlig ausgeschaltet. Dafür dürfen wir aber schon wieder um 5,45 Uhr abends wieder heimfahren; denn später geht wieder nichts mehr! Die neue Bahn in Südwestafrika muß einen anderen Fahrplan aufstellen, wenn sie sich nicht zum Gespötte der Hottentotten machen will. Von Straubing heraus ist es nicht besser. Der erste Zug geht schon um 5,18 Uhr früh ab, der zweite folgt erst um 11,56 Uhr mittags, läßt also gleichfalls den ganzen Vormittag ohne Verbindung, und der dritte und letzte begibt sich wie gesagt, schon um 5,45 Uhr auf die Ausreise, obwohl innerhalb der nächsten anderthalb Stunden noch zwei Züge in Straubing eintreffen, die der Anschlußverkehr von Plattling her bringen und deren Benützung für uns von großer Bedeutung wäre. Das ist auch eine Verkehrspolitik, aber was für eine. Wenn der Fernverkehr Straubing-Cham diese Zugseinteilung erheischt, so muß eben durch Einschiebung von Lokalzügen den Bedürfnissen des Nahverkehrs Rechnung getragen wird. Bei einer Bahn, die eine solche Frequenz und eine solche Rentabilität aufweist, kann man das gewiß verlangen. Es ist durchaus nicht notwendig, daß sich jeder Zug für sich rentiert, es muß eines in das andere gerechnet werden. Nun ein paar Details. Benützt man den Nachmittagszug nach Straubing, so stehen einem ganze 3 ½ Stunden Zeit zur Verfügung. Reichen diese nicht aus, oder muß man im Laufe des Vormitttags präsent sein, so ist man gezwungen, jetzt im Winter bei Nacht und Nebel zu fahren, kommt zu einer Zeit an, wo noch kein Geschäft und kein Gasthaus offen ist, und muß stundenlang am Bahnhof herumliegen, bis man etwas anfangen kann. An Sonn- und Feiertagen muß man das tun, weil man sonst gar nichts mehr besorgen kann; denn mit dem Nachmittagszug kommt man gerade an, wenn die Geschäfte geschlossen werden (!). Der Nachmittagszug hat fahrplanmäßig Anschluß an den Schnellzug nach Passau. Da aber zwischen seiner Ankunft und dem Abgang des Schnellzuges nur 5 Minuten liegen und unser Zug oft sehr beträchtliche Verspätung hat, so ist schon in vielen Fällen der Anschluß nicht erreicht worden und steht dieselbe Möglichkeit jedesmal zu befürchten. Mit solchen knappen Anschlüssen kann man bei der Waldbahn nicht operieren, das soll auch anderen Leuten bekannt sein. – Für die Notwendigkeit einer günstigeren Verbindung von Straubing heraus braucht man nur darauf hinzuweisen, daß zwei Gerichts- und Amtssitze an unserer Strecke liegen, was ein lebhafter Verkehr von Parteien und Rechtsanwälten zu Folge hat. Wenn nun diese um 9 Uhr zu erscheinen haben, kann man ihnen nicht zumuten, daß sie noch vor Tag abreisen und sich in Bogen bezw. Mitterfels aussetzen lassen, wo sie um diese Zeit noch nicht einmal ein Gastlokal offen finden. Die Folge ist, daß alles wie früher, wo es keine Bahn gab, Fuhrwerk benutzen muß, was eine nicht unerhebliche Verteuerung der Rechtsverfolgung verursacht. Die jetzigen Mißstände, die sich leicht noch weiter ausführen ließen, bedürfen dringend der Abhilfe und wir werden nicht ruhen, bis solche geschaffen wird und wir wenigstens wieder den Stand zur Zeit der Sackbahn erreicht haben. Wir brauchen eine Vormittagsverbindung, die zwischen 10 und 11 Uhr dort wieder eintrifft, wie der jetzige Markttagszug 105. Ferner muß der Abendzug von Straubing her etwa 2 Stunden später gelegt werden, damit wir die Nachmittagsanschlüsse von Mücnhen, Passau Deggendorf über Plattling haben. Ist die Späterlegung nicht möglich, so ist die Einschiebung eines Lokalzuges bis Mitterfels geboten, der auf dem Rückweg eine weitere Anschlußgelegenheit für die Nachtzüge schaffen würde. Man komme uns nicht mit Ersparnisrücksichten und dem Hinweis aus andere Lokalbahnen. Unsere Bahn rentiert so, daß man es direkt als Uebelwollen bezeichnen muß, wenn solche schreiende Mißstände nicht gründlich abgestellt werden. Die bisherige Hartnäckigkeit der maßgenenden Stellen zwingt uns zur Flucht in die Oeffentlichkeit. Wir werden dabei beharren und, wenn nötig, mit Weiterem dienen. Also, Abhilfe für wirkliche Bedürfnisse und zwar sogleich, nicht etwa erst mit dem Sommerfahrplan. Wir sind schon lange genug schlecht behandelt worden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 18.01.1907


Hofdorf i. bayer. Wald, 19. Jan. (Obacht.) In Anbetracht der bevorstehenden Reichstagswahlen seine die Bürger unserer Umgebung daruaf aufmerksam gemacht, daß unser Schuster am Wahltag keinen Stiefel flickt. Wer also zerrissene Stiefel hat und gerne zur Wahl gehen möchte, hat für die Reparatur derselben schon jetzt zu sorgen, wenn er nicht unfreiwillig zu Hause bleiben will. Der Wahltag ist ein politischer Feiertag und unser Schuster, ein erfahrener Bürger, tritt für jeden Kandidaten ein, der sich seine Stiefel von steuerfreiem Leder herstellen läßt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.01.1907


Hunderdorf, 19. Jan. (Ein alter Feldzügler) vom Jahre 1848 wurde gestern in der Person des 83 Jahre alten Inwohners Michael Höpfl von Schafberg unter Begleitung des Veteranenvereins, dessen langjähriges Mitglied Höpfl war, zu Grabe getragen. Mit ihm ist einer dahingegangen, die für’s Vaterland ihr Gut und Blut einsetzten, in ihren alten Jahren aber mit papierenen Versprechungen abgespeist wurden. Erst in letzter Zeit erachtete man es für notwendig, dem alten Krieger eine Rente zukommen zu lassen, welche aber meist so ausfällt, daß sie zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.01.1907


Hofdorf i. bayer. Walde, 26. Jan. (Standeswechsel.) Noch unmittelbar vor den Wahlen, vertauschte ein hiesiger Bürger seinen Titel freier Bauer in den eines unselbständigen Arbeiters. Es ist gar nicht zu begreifen, daß sich einer so schnell entschließen kann, als freier Bauer sich zu einem wirtschaftlich unselbständigen Arbeiter zu degradieren. Unser Bürger und Bauer Fleischmann vertauschte sein Anwesen an einen Straubinger Güterhändler und erhält in Straubing eine „Vila“, welche auf 7000 Mark angerechnet ist, während er sein Anwesen auf 18,000 Mark anschlägt. Obengenanntes Anwesen wurde nun innerhalb 10 Jahren schon das 5. Mal erkauft. Wobei aber nur der erste Käufer, ein Güterhändler mit dem Zertrümmern einigermaßen Glück hatte, denn er brachte doch 13 Tagwerk an den Mann.  Jetzt wird es schwerlich mehr gehen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.01.1907


Hofdorf i. bayer. Walde, 26. Januar. (ein schlauer Politiker.) Der Gemeindediener von H . . . . ein Mann, klein von Statur, aber geistig jedem überlegen, wußte den Wahlkampf für seine Vorteile auszunützen. Wie es eben kam, war er abwechselnd Bauernbündler, Zentrümler und Sozi. Saß er nun mit dem Bürgermeister im Wirtshaus, dann war er ein überzeugter Bauernbündler, weil er eben wußte, daß es nur dann einen billigen Trunk gibt. Kam er aber zufälligerweise zu einem Gegner, von dem er für die Erledigung irgend eines Auftrages auch eine Belohnung erwartete, dann war er Zentrumsmann. Am Wahltage nun, suchte er im Wirtshause zuerst die Zentrümler, hatte er doch als Flugblätter- und Wahlzettelverteiler das Recht auf einen billigen Trunk. Dann ging er zu den Bauernbündlern, denn diese Gelegenheit wollte er nicht vorübergehen lassen, aber hier stand er zu seinem größten Schrecken völlig in Ungnade, man hielt ihm seine charakterlose Tätigkeit vor, die darin bestand, daß er für zwei Parteien agitierte und so Hansdampf in allen Gassen spielte.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.01.1907


Hofdorf i. b. W., 29. Jan. (Der große Wahlrummel), der bald das ganze Deutsche Reich aus den Fugen zu heben drohte, ist vorüber. Bei uns herin versuchten minderjährige Bürschchen, gelehrt durch die verzapfter Weisheit ihres liberalbündlerischen Leib- und Magenblattes, alte, erfahrene Männer politisch aufzuklären, jedoch vergebens. Aehnlich wird es auch anderswo gewesen sein. Alle Verleumdungen, Lug und Trug auf das Zentrum zerstoben wie Seifenblasen; die Stimme des Volkes bei der Wahl zeigte es auf das deutlichste. Das Zentrum wird mindestens in seiner alten Stärke wieder in den Reichstag einziehen und dirt dem Wohle des Vaterlandes für Wahrheit, Freiheit und Recht tätig sein. Volkesstimme – Gottesstimme sagt ein altes Sprichwort.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.01.1907


Hofdorf i. bayer. Walde, 4. Febr. (Ein imposanter Trauerzug) schritt heute dem Hunderdorfer Friedhof zu. Die sterblichen Ueberreste des vor 14 Tagen noch kerngesunden Gastwirts Joseph Deschl wurden der geweihten Erde übergeben. Der fast 200[?] Mitglieder zählende Veteranenverein mit Vereinsmusik und die freiwillige Feuerwehr eröffneten den Zug. Hinter dem Sarge schritten eine Unmenge Leidtragender aus Nah und Fern, um ihren guten Bekannten und Freund das letzte Geleite zu geben. Möge ihm die Erde leicht sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt 06.02.1907


Hunderdorf, 4. Febr. (Schützenball.) Die hiesige Zimmerstutzenschützengesellschaft hielt gestern ihren diesjährigen Ball mit Masken- und Facklezug ab. Der Saal war auf das schönste dekoriert und die Kapelle Klein ließ in diesem Schützenheime die herrlichen Weisen ertönen. Der abends von Schützen arrangierte Maskenzug mit Fackeln war auch hübsch gruppiert, was noch eine gewisse Dachkenntnis erkennen läßt. Scheinbar wurde er von einem schneidigen Pferdegespann, welche aber das Eine das Andere zog, eröffnet, zum größten Gaudium der Zuschauer.
Quelle: Straubinger Tagblatt 06.02.1907


Hofdorf i. bayer. Wald, 21. Febr. (Hochwasser.) Das regnerische lauwarme Wetter ließ den Schnee größtenteils verschwinden, was Hochwasser zur Folge hatte. An mehreren Plätzen unserer Dorfstraße steht das Wasser über einen Meter tief. Es wird wohl nur mehr einige Tage dauern und die Berge des bayerischen Vorwaldes werden schneefrei sein. Freilich ist damit der Winter noch nicht verschwunden, denn noch manches Aprilwetter wird uns an seine Strenge erinnern.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.02.1907


Vom Lande, 23. Febr. (Landkrämer-Organisation.) In den letzten Tagen sind fast an alle Landkrämer Niederbayerns von Seite des Süddeutschen Landkrämerverbandes Aufrufseinladungen zum Anschluß an diesen Verband zugeschickt worden und wird darin um zahlreiche Teilnahme an den drei niederbayerischen Kreisorganisationsversammlungen gebeten. Der Verein der Landkrämer hat den Zweck, den schweren Konkurrenzkampf mit den Feinden unseres Gewerbes wie Großisten, Ranschbazare, Warenhäuser, Hausierer, Konsumvereine usw. zu bestehen und den gänzlichen Untergang dieses Gewerbes hintanzuhalten. Da die Landkrämer die Hauptabnehmer der Großisten sind und neben ihrer Handlung oder Krämerei auch meistenteils Grund- und Hausbesitz ihr Eigentum nennen, so sind dieselben in erster Linie einmal im Großen und Ganzen sichere Zahler und ein Großist, der lauter solche Abnehmer hätte, dürfte nicht so oft mit Schaden davon kommen. Daß natürlich die Landkrämer auch solide Steuerzahler sind, den Leuten und Kundschaften auch viele Produkte abnehmen oder austauschen, ist hinreichend bekannt und sind diese Gründe wohl Ursache genug, an der Existenzberechtigung dieses Standes festzuhalten. Da nur durch eine vollständige Organisation dieser Standesgenossen ein Erfolg erzielt werden kann, so sei dringendst ersucht, an den niederbayerischen Versammlungen vollzählig teilzunehmen, welche am Montag, den 25. ds. in der Kollerbrauerei in Landshut, am Dienstag den 26. ds. Mts. im Schmeroldskeller in Passau und am Mittwoch den 27. Februar je vormittags 10 Uhr in der Neumayerbrauerei in Straubing stattfinden. Also auf zu den Versammlungen, auf zur Organisation! Denn nur durch Einigkeit läßt sich die Lage verbessern und können die vorgesteckten Ziele erreicht werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.02.1907


Vom Lande, 23. Febr. (Fleischbeschau.) Ueber manche Vorschriften, die in den Städten sehr genau genommen werden, fliegt man vielfach hier zu Lande leichten Sinnes hinweg. Vor allem wird die Fleischbeschau manchmal recht lässig vorgenommen. Meistens werden die Tiere erst, wenn sie getötet sind, besichtigt und auch hier nur mit einer Oberflächlichkeit, die auf die Gutmütigkeit des fleischessenden Publikums zu bauen scheint. Es wird zähes, saftloses, von altersschwachen Tieren stammenden Kuhfleisch zu den gleichen teuren Preisen verkauft wie gutes. So ein Braten gleicht wie ein Stück Rinde. Nun ist es klar, daß ein Landmetzger keine Delikatessen seinen Käufern bieten kann. Er hat auch nicht jenes wählerische, leckere Publikum vor sich wie sein oft sehr geplagter Kollege in der Stadt. Aber deswegen dürfte er doch für das teure Geld seiner Kunden um dauernde Beschaffung vollwertigen Fleisches Sorge tragen, zumal er in nächster Nähe der Bezugsquelle ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt 26.02.1907


Hunderdorf, 27. Febr. (Vereinsangelegenheiten.) Der hiesige Obstbauverein scheint im Einschlafen begriffen zu sein, denn das ganze Jahr hindurch hört man nichts davon, so daß wohl manchen glauben werden, er existiere überhaupt nicht mehr. Wahrend in den anderen Vereinen eine eifrige Tätigkeit zu verzeichnen ist und während des Jahres mehrere Versammlungen abgehalten werden, wartet man bei uns schon mit dem Abhalten der Generalversammlung bis zum Frühjahr, um damit auch gleich die Obstbaumverlosung zu erledigen. Die letzte Versammlung im Herbste wurde nicht einmal den Mitgliedern bekannt gegeben, viele wußten davon nichts und es darf auch nicht wunder nehmen, wenn dieselben nur zumeist schwach besucht sind. Auch mit der Zustellung der Monatsblätter nimmt man es nicht gerade genau; dieselben erinnern uns mehr an eine Quartalszeitung. Niemand von der Vorstandschaft findet es der Mühe wert, neue Mitglieder zu werben, obwohl viele hieisge Oekonomen und Freunde des Obstbaues dem Vereine noch fern stehen und die Mitgliederzahl leicht zu verdoppeln wäre. In anderen Vereinen werden auch Vorträge gehalten, bei uns scheint das nicht notwendig zu sein, eigentlich ist es bei dem niedrigen Mitgliederstande gar nicht wert, daß ein Fachkundiger hieher reist. Mögen diese Zeilen jedem Veranlassung geben, für diese Sache tätig zu sein, damit auch unser Verein gegenüber anderen nicht zurückbleibt. Der Erfolg wird nicht ausbleiben.
Quelle: Straubinger Tagblatt 01.03.1907


Hofdorf i. bayer. Wald, 11. März. (Verunglückt.) Auf sonderbare Weise verunglückte der Bauer Johann Wagner im benachbarten Reinfurt. Derselbe begab sich, die Hacke an den Arm gehängt, von der Holzarbeit nachhause. Unterwegs glitt er an einer eisigen Stelle aus und fiel zu Boden, wobei er aber unglücklicherweise mit dem Arm auf die Hacke fiel und sich dieselbe tief in das Handgelenk stieß. Er darf wohl von Glück sagen, wen diese starke Verletzung keine nachteiligen Folgen hat.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.03.1907


Hofdorf i. bayer. Wald, 21 März. (In die Klinik.) Vergangenen Mittwoch begab sich der Oekonom Xav. Kronfeldner von hier nach Regensburg in die Klinik, um sich einer Operation zu unterzeihen. Derselbe hatte vor zwei Jahren eine schwere Krankheit durchzumachen, welche nicht ganz behoben wurde und an deren Folgen er immer noch zu leiden hatte, was ihn wohl zu diesem Schritte veranlaßt haben dürfte. Möge er sich in der Hoffnung auf völlige Wiedergenesung nicht getäuscht sehen und geheilt die Klinik verlassen, das ist unser aller Wunsch.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.03.1907


Hunderdorf, 29. März. (Besitzwechsel.) Der Bauer Edenhofer verkaufte sein schönes Anwesen mir 32 Tagwerk Oekonomie an einen Güterhändler aus Augsburg. Als Kaufpreis werden 23 000 Mark genannt. Die notarielle Verbriefung hat bereits stattgefunden. Das Anwesen wird zertrümmert.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.03.1907


Hofdorf im bayer. Wald, 29. März. (Ein komisches Geschichtchen), welches sich tatsächlich zugetragen haben soll, erzählt man in einem benachbarten Dorfe. Dort gibt es nämlich eine Zufahrtstraße zum Bahnhof, welche schon des öfteren für die Gemeindeoberen sehr verhängnisvoll war und deshalb „Bürgerpech“ genannt wird. Auf diesem Mustersträßchen fuhr nun unlängst ein einheimischer Fuhrwerksmann mit einem schweren Rappen und einem leeren Wagen ganz gemütlich dahin. Dies machte sich nun ein des Weges kommender „Postler“ zu Nutze, indem er, um seine Stiefel zu schonen, auf dem hinteren Teil des Wagens Platz nahm. Es ging nun eine Zeitlang fürpaß dahin, doch plötzlich schien der gute Gaul etwas Verdächtiges gesehen zu haben – ein Sprung zur Seite und der Postler von Hinten saß zu Fuhrmanns größtem Schrecken kreidebleich auf dem gelben „Zementpflaster“. Der Besitzer eines photographischen Ateliers hat nun gleich eine Aufnahme gemacht, um den Vorfall zu verewigen. Ein Bild davon wird wahrscheinlich an den hohen „Machthaber“ abgesandt, um ihn zu beweisen, daß die zwei Wagonladungen Altrandsberger nicht umsonst gewesen sind.
Quelle: Straubinger Tagblatt 31.03.1907


Hofdorf im bayer. Wald, 11 April. (Ein schlimmes Malheur) passierte einem Bauern aus einem benachbarten Orte. Derselbe trieb am vergangenen Monat Früh ein paar fette Ochsen zum Viehmarkt nach Straubing und dachte gar nicht daran, daß unsere obere Dorfstraße unter Wassersteht. Hier angekommen, gab es nun keinen anderen Ausweg mehr und er mußte, ob er wollte oder nicht, den Marsch durchs nasse Element antreten. Doch die Ochsen schienen nicht Lust dazu gehabt zu haben, was sie ihrem Eigentümer durch Fluchtversuche bezeugten. Sie hatten dabei das Unglück, ihren Herrn in den Straßengraben zu befördern. Hut und Laterne verschwanden im Wasser und konnte es der Besitzer infolge Dunkelheit auch nicht wagen, nach ihnen zu suchen. Er trieb nun die Ochsen, völlig durchnäßt und ohne Hut wie er war, bis nach Parkstetten, wo er sich eine Kopfbedeckung zu leihen nahm. Fröhlich ging dann der Marsch in die Hauptstadt des Gäubodens an. Dort angekommen meinte er witzig: „Es sei ihm noch niemals so frisch zu Mute gewesen wie heute.“
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.04.1907


Vom bayerischen Walde, 20. April. (Zur Landkrämerorganisation.) Die gestrige Nummer ihres geschätzten Blattes aus dem Bamberger-Neuesten Nachrichten übernommenen Ausführungen über den Süddeutschen Landkrämerverband haben in beteiligten Kreisen allseits Beachtung gefunden, doch scheint dieser Artikelschreiber sehr schlecht oder doch ungenügend informiert zu sein und müssen diese Sätze wegen des damit hervorgerufenen Mißtrauens unbedingt wiederlegt werden, zumal, als bereits viele Landkrämer daran sind, ihr gutes Geld an die Vereinsleitung einzubezahlen. Nicht richtig ist die Behauptung, daß dieser Verband sich gegen die Geschäftsleute in der Stadt richtet: denn da gibt es ja doch darunter auch sehr Viele, welche unter demselben Drucke wie die Landkrämer leiden, sondern die Spitze der Bewegung richtet sich, was Stadtgeschäfte betrifft, nur gegen die bekannten Warenhäuser, welche mit ihren Artikeln in der Regel absolut nicht besser und billiger als die Landkrämer sind, aber gewisse Sachen unter dem Selbstkostenpreis als Lockpreise dem Publikum vorführen. So ist z. B. in Deggendorf ein solches Geschäft, welches den Zuckerpreis stets sehr niedrig stellt, um den Landkrämern die Kunden zu entziehen, aber hinterher schickt das Warenhaus wieder Reisende in die Häuser der Landkrämer, die sollen dann diejenigen Produkte, welche im Laden keinen Abnehmer finden oder zu wenig begehrt werden, als Dank für die erfahrenen Schädigungen erst einkaufen oder bestellen. Durch die Gewerbefreiheit sind die Geschäfte wie Pilze aus der Erde geschossen. Gegen diese Uebel kann wieder nur durch Zusammenschluß des Standes etwas gemacht werden. Hat doch in der Straubinger Versammlung ein Anwesender öffentlich ausgesprochen, daß er sich wegen der leidigen Hausiererangelegenheit an den vormaligen Abgeordneten Herrn Dr. Matzinger gewendet hätte, jedoch den Bescheid erhielt, daß man mit dem besten Willen den Wunsch eines Einzelnen nicht vertreten kann, sondern daß zur Erlangung eines Resultates sich mehrere anschließen müßten, was durch die Organisation des Landkrämerstandes leicht gemacht werden könnte. Die Gründung neuer Geschäfte auf dem Lande schreitet indessen rastlos weiter, auch da verhallt machtlos der Ruf des Einzelnen, welcher oft in einem alten Geschäft daneben sitzt und durch solche Neugründungen manchmal den halben Wert seines Anwesens einbüßt, so daß auch hier nur der Verband schleunigste Abhilfe in Form von Eingabe an den Landtag und in Form von Erwägung, der Bedürfnisfrage bei Geschäftsgründungen erzielt werden könnten. Gerade das ist ein Hauptübel, das wie ein Geschwür an unseren Stand wuchert, daß jedermann hergehen kann und dem ältesten Geschäftsbesitzer meistenteils  das Los so sauer macht, indem er einfach ein Brett nimmt, vor die Haustüre hängt und darauf schreibt N. N., Krämer. Das Geschäftsgebaren dieser Neugründungen gegenüber den alten Geschäften ist ja jedem Landkrämer zur Genüge bekannt. Die Herren Abgeordneten, gleichwie welcher Partei dieselben immer angehören, welche sich für die Sache ins Zeug legen würden und zwar schon in allernächster Zeit, denen wäre der herzlichste und innigste Dank dieses Standes sicher. Man ist ja beim Handwerk auch wieder zurückgekommen auf die Meisterprüfungen; auch der Erteilung von Wirtschaftskonzessionen stehen heute große Hindernisse entgegen, warum soll gerade unser Stand nicht zum schützen sein!? Was den Zutritt zu den Landkrämerversammlungen betrifft, so ist zu bemerken, daß es kaum eine Großistenversammlung geben dürfte, in deren Zirkel sich auch Landkrämer befinden. Was dort für recht gefunden, muß auch bei uns billig anerkannt werden. Durch Herausgabe einer kaufmännischen Zeitung an die Landkrämer sollen dieselben stets auf die Preisnotierungen aufmerksam gemacht und durch Bekanntgabe unreeller Firmen oder Reisenden, welche auf ungeraden Wegen ihre Ziele zu erreichen suchen, das Handwerk gelegt und die Kollegen davor geschützt werden. Wegen des Beitrittes zum Verbande kann jeder Krämer einkaufen, ganz wo er mag, er ist und bleibt frei, und wird ihm gesagt, bei welchen Geschäften und unter welcher Preislage man gute Ware haben kann. Daß eine Verbindung, wie die der Landkrämer, deren ungefähr über 8000 in Bayern sind und einen Warenbedarf von gut 10 Millionen aufweisen, für Vermittlung aus dieser genannten Summe etwa 1,500,000 Mark Spesen zahlen, auch reelle und weitgehende Angebote seitens erstklassiger Häuser bekommen müßte und daß also wegen dieses Verbandes kein teuereres und namentlich auch kein schlechteres Warenlager zustande käme, als vor der Gründung derselben, ist ja übrigens auch einleuchtend. Also Kollegen, nur frisch an die Organisation, frisch an die Verbesserung unseres Standes, tretet alle sofort bei, denn mit vereinten Kräften gelingt, was einer nicht zu Stande bringt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.04.1907


Hunderdorf, 22. April. (Besitzwechsel.) Das vor einigen Wochen von dem Gütlerhändler Buxbaum erworbene Edenhofer Anwesen dahier ging unter Gestrigem durch Tausch auf den Bauern Miethaner in Meidendorf über. Letzterer bekommt 5000 Mark auf und muß das gesamte Inventar stehen lassen, während bei dem Edenhofer-Anwesen alles ausgeplündert ist. Der Gewinner ist natürlich , wie fast immer, der Güterhändler, denn derselbe erzielte eine hübsche Summe Reingewinn und hat dort außerdem noch für den geringen Preis von ca. 15,000 Mark ein 52 Tagwerk umfassendes schönes Anwesen mit zwei neuen Wohnhäusern. Dasselbe wird wahrscheinlich zertrümmert, das Holz abgetrieben und der verbliebene ausgeplünderte Komplex wieder an einen Bauern verschachert. Während fast alle Geschäftsleute über flauen Geschäftsgang zu klagen haben, können sich die Güterhändler rühmen, noch niemals eine so gute Zeit gehabt zu haben wie jetzt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.04.1907


Todes-Anzeige.
Nach Gottes Ratschluß wurde gestern nachmittags nach längerem Leiden jedoch schnell und unerwartet unser teurer Sohn, Bruder, Onkel und Schwager
Herrn Otto Brunner,
vorm. Brauereibesitzer in Windberg, zuletzt in Straubig,

im 31. Jahre seines Lebens in die Ewigkeit abzurufen.
Wir bitten des teuren Verstorbenen im Gebete gedenken zu wollen.
Straubing, Passau, Pfarrkirchen, 27. April 1907.
Im Namen der tieftrauernden Familien Bruner und März
Dr. Joseph Brunner, k. Reallehrer, als Bruder.
Die Beerdigung mit darauffolgendem Gottesdienst findet statt am Montag den 29. ds. Mts. vormittags 9 Uhr in St. Michael.
Quelle: Straubinger Tagblatt 28.04.1907


Hofdorf im bayer. Wald, 7. Mai. (Aufgegebenes Projekt.) Wie gerüchtweise verlaztet, wurde vom Gemeindekollegium der Gemeinde Hunderdorf der Beschluß gefaßt, die Straße zwischen Berndorf und Hofdorf mit mehreren Waggonladungen Altrandsberger Kies anzufahren. Inzwischen ist jedoch die traurige Nachricht eingetroffen, daß dieses Projekt wegen Geldmangel fallen gelassen werden muß. Dafür aber für die hiesige Bürgerschaft insoferne große Erleichterung geschaffen, als ihnen freigestellt wurde, die Straße nach Belieben selbst aufzufahren. Es wurde nun mit einigen Herren aus Bogen auf eine Wette eingegangen, welcher noch dieser Tage zum Austrag kommt. Die genannten Herren haben sich nämlich verpflichtet, in Hausschuhen auf der Straße von Berndorf nach Hofdorf zu gehen; sie erhalten, wenn sie mit sauberen Füßen im hiesigen Gasthaus ankommen, 5 Flaschen Champagner. Also frisch ans Werk!
Quelle: Straubinger Tagblatt 09.05.1907


Hunderdorf, 9. Mai. (Eine eigentümliche Spukgeschichte) ereigente sich hier vergangenen Sonntag, indem ein „Gespenst“ dem etwas alleinstehenden Mädchenschulhause einen nächtlichen Besuch abstattete. Nach Eindringen des „Geistes“ in die verschiedenen Räumlichkeiten, wurden sämtliche Lichter ausgelöscht und ziemlich stark herumrumort. Durch die Wachsamkeit eines Postbediensteten wurden mehrere Bürger des Dorfes auf dieses nächtliche Treiben aufmerksam gemacht. Man wollte sofort daran gehen, das Gespenst in corpore zu fangen, was aber deshalb unterbleiben mußte, weil die hohe Polizei-Gewalt nicht aus dem Schlafe zu bringen war. An vorgesetzter Stelle liegt es nun, diesem nächtlichen Unfug für immer ein Ende zu machen und die Veranlasserin desselben so schnell als möglich aus Hunderdorf zu entfernen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 12.05.1907


Hunderdorf, 21. Mai. (Leichenfeier.) Ein langer Trauerzug bewegte sich am Pfingstmontag dem hiesigen Friedhofe zu. Es galt einem erst im 20. Lebensjahre stehenden Burschen, dem Oekonomenssohn Joh. Edenhofer von hier, das letzte Geleite zu geben. Auch die freiwillige Feuerwehr und die Nachbarsfeuerwehr Steinburg beteiligten sich an dem Leichenzug ihres werten Kameraden. Derselbe war wie sein vor drei Wochen verstorbener Bruder der Geisel der Menschheit, der Lungentuberkulose, zum Opfer gefallen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.05.1907


Englmar, 21. Mai. Die Abschaffung der Aufführung der Geschichte des hl. Englmar während der Fronleichnams-Prozession war schon seit Jahren der Zankapfel zwischen Pfarramt und Gemeinde. Eine Deputation begab sich in dieser Angelegenheit zu Sr. Excell. Dem Herrn Bischof Antonius. Hochderselbe bedauerte sehr, daß er die fragliche Aufführung während der Fronleichnamsprozession, wo das Allerheiligste mitgetragen wird, nicht erlauben könne, da von Rom aus an sämtliche Bischöfe der strengste Auftrag ergangen sei, derartige weltliche Aufführungen nicht mehr zu gedulden. Er gab der Deputation den Rat, diese historische Aufführung auf einen anderen Tag zu verlegen. Es wurde sofort eine Gemeindeversammlung anberaumt und dem Wunsche des hochwürdigsten Herrn Bsichofes in aller Ruhe stattgegeben, und die Prozession auf Pfingstmontag verlegt. Heute nun kam dieselbe zum erstenmale zur Aufführung. Wie sehr die Englmarer an ihrem Schutzpatrone hängen, beweist die übergroße Beteiligung unter dem strömenden Regen. Daß Pfarramt und Gemeinde nunmehr völlig einig sind, bestätigt die Tatsache, daß hochw. Herr Pfarrer Weiß hoch zu Roß, den Schluß der Vorreiter machte und an der Stelle, wo der Leichnam des hl. Englmar aus einem Reisighaufen durch die Dienerschaft des Grafen von Bogen und des Abtes von Windberg hervorgezogen in den bereit gestellten Wagen, welcher von ungezäunten Ochsen (Eigentum des Herrn Gutsbesitzer Primbs in Hilm) gelegt wurde, hielt. Die Stelle, wo der Leichnam Englmars versteckt lag, wurde durch eine Engelerscheinung auf hohen Felsen verraten. Nach Beendigung dieser Ceremonie hielt Herr Pfarrer Weiß auf seinem Pferde entblößten Hauptes eine zündende Rede, verbreitete sich über das Leben des Einsiedlers „Englmar“, hob das zähe Vertrauen der Pfarrangehörigen auf ihren Schutzpatron hervor und lobte den Gehorsam derselben gegenüber der geistlichen Behörde, welchen sie heute an den tag legten. Zum Schlusse rief er den Patron an, er möchte seinen Segen über die Pfarrei Englmar, über Menschen und Vieh, über Wiesen und Aecker ausbreiten und betete noch das Englmarigebet. Nach diesem Akte setzte sich der Zug wieder in Bewegung, mußte aber wegen des strömenden Regens abgebrochen werden. Im Dorfe angelangt, brachte Herr Bürgermeister Echinger im Namen der Gemeinde, der anwesenden Vereine den Dank an Herrn Pfarrer zum Ausdrucke mit einem dreifachen Hoch auf denselben. Die Feuerwehren von Englmar und Klinglbach und der Veteranenverein Englmar mit ihren herrlichen Fahnen und eine Anzahl staatlicher Reiter verherrlichten den imposanten Zug. Obwohl der Regen in Strömen floß, haben sich doch zahlreiche Fremde aus Regensburg und Straubing, Deggendorf, Atting usw. eingefunden. Alles war befriedigt. Bei schönem Wetter wären 127 Reiter angemeldet gewesen. Im nächsten Jahre wir dieser Prozession besondere Aufmerksamkeit durch Anschaffen von neuen Kostümen, Zugeinteilung usf. gewidmet, was jetzt schon zur Kenntnis gegeben wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt 23.05.1907


Hunderdorf, 22. Mai. (Endschießen). Das diesjährige Winterschießen der hiesigen Zimmerstutzengesellschaft fand mit dem am Pfingstmontag stattgehabten Endschießen seinen Abschluß. Während der Familienunterhaltung, wobei die Kapelle Klein konzertierte, fand die Verteilung der Preise statt. Solche erschossen sich folgende Herren. 1. Preis Ludwig Poiger, Kaffeereisender, 2. Preis Karl Friedl Hilfslehrer, 3. Preis Ignaz Preiß Sattler, 4. Preis Johann  Baier, Gastwirt, 5. Preis Joseph Hösl, Zimmerer, 6. Preis Jakob Hien, Hilfspostbote, 7. Preis Anton Steckler, Messerschmied, 8. Preis Leopold Klein, Musiker, 9. Preis Josef Baier, Kaufmann, 10. Preis Johann Hafner, Viehhändler, 11. Preis Joseph Gigler, Oekonom, 12. Preis Joseph Schmidt, Schlosser, 13. Preis Joseph Gruber, Postbote. Den Ehrenpreis gegeben von Herrn Röhrl, Bierbrauermeister in Straubing, errang Leopold Klein, Musiker. Schützenheil!
Quelle: Straubinger Tagblatt 24.05.1907


Hunderdorf, 29. Mai. (Er ist auch gebildet.) Unser sozialer Weisheitsverzapfer scheint unter Bildung etwas ganz eigenartiges zu verstehen. Wie er sich Bildung denkt, das dürfte ein Vorfall aus jüngster Zeit beweisen. Er, der Hochgebildete, bediente sich einem Korrespondenten gegenüber, einer Ausdrucksweise, die im gewöhnlichen Leben alten Weibern zu eigen sein mag. Sachlich konnte er eben nichts wiederlegen und so mußte er sich ordninärer Ausdrücke bedienen, um seinem Gegner eins anzuhängen. Wer es hörte und wer sein Benehmen sah, der wird sich wohl gedacht haben, da sind die „Wilden noch viel bessere Leute.“
Quelle: Straubinger Tagblatt 01.06.1907


Hunderdorf, 29. Mai. (Neue Brücke.) In der am vergangenen Sonntag stattgefundenen Gemeindeversammlung kam das Projekt einer neuen Brücke über den Bogenbach auf der Straße von Apoig nach Windberg zur Beratung. Der vorgelegte Kostenvoranschlag beziffert sich auf 3000 Mark, wovon auf die Eisenteile 100 Mark treffen. Nach diesem Projekte bekäme die Brücke eine Tragkraft von 160 Zentner. Die Gemeinde erhielt die Bewilligung, zum Brücken- und Kanalbau den sogen. Bierpfennig verwenden zu dürfen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 01.06.1907


Hunderdorf, 27. Juni. (Vereinsgründung.) Die Burschen der hiesigen Gegend beabsichtigen in nächster Zeit einen Burschenverein ins Leben zu rufen, um das gesellschaftliche Leben zu heben und um auch Gelegenheit zu einer angenehmen Unterhaltung zu geben. Nachdem bereits in jeder größeren Ortschaft ein solcher Verein  besteht, ist man der Meinung, was anderswo durchzuführen war, wird auch hier nicht unmöglich sein. Es wäre nur zu wünschen, daß von geeigneter Stelle Vorkehrungen zur Abhaltung einer Versammlung, behufs Gründung eines kath. Burschenvereinsgetroffen würden.
Quelle: Straubinger Tagblatt 29.06.1907


Hofdorf im bayer. Wald, 15. Juli. (Beginn der Ernte.) Die Bauern der hiesigen Gegend, welche gesonnen sind, das Getreide lieber grün abzuernten, als es der Gefahr des Auswachsens zu unterstellen, haben durch die unerwarteten Regentage einen Strich durch ihre Rechnung bekommen. Sie müssen jetzt nolens volens warten, bis wieder schönes Wetter in s Land zieht. Die Ernteaussichten sind hier gute zu nennen. Besonders das Korn läßt auf eine gute Stroh- und Körnerernte hoffen. Weizen steht allerdings schwächer, nach den Aehren; jedoch auch hier ist eine gute Körnerernte in Aussicht, während Hafer durchgehend schwach ist. Die anhaltende Trockenheit im Juni dürfte wohl die meiste Schuld daran haben. Mit den Futtergewächsen: als Linsen, Klee, Runkelrüben und Kartoffeln ist es wieder besser und rechnet man hier auf eine gute Ernte. Im Allgemeinen dürfen wir heuer zufrieden sein und wünschen wir uns nur schönes Erntewetter, damit wir das, was unsere Hände Arbeit errungen, mit Gottes Hilfe glücklich in die Scheunen bringen. – (Ein Naturwunder.) Unter ihren kranken Kühen bemerkte die Bauerswitwe Franziska Fruhstrofer dahier plötzlich ein junges Huhn mit drei Beinen, das aber nach einiger Zeit einging. Alle Körperteile ließen an normaler Ausbildung nichts zu wünschen übrig. Anormaler Organismus dürfte jedoch den Tod des seltsamen Tierchens herbeigeführt haben.
Quelle: Straubinger Tagblatt 17.07.1907


Hunderdorf, 5. Aug. (Brand.) Glockengeläute schreckte die Bewohner unseres Dorfes und der weiten Umgebung in der vergangenen Nacht um halb 11 Uhr plötzlich aus dem Schlafe. Die Rufe „Feuer“ durchhallten die nächtliche Stille und bewirkten, daß die Leute zumeist ohne Kopfbedeckung und nötige Kleidung in der Eile daherrannten. Der Stadel des ehemaligen Edenhoferanwesens, dem Güterhändler Buxbaum gehörig, stand in hellen Flammen. Alsbald kamen auch mehrere Feuerwehren herbei, die sofort in Aktion traten. Es machte sich jedoch ein Wassermangel geltend und mußten um solches herbeizuschaffen, drei Löschmaschinen aneinander gemacht werden. Das Feuer hatte auch schon den neben dem Stadel stehenden Getreidespeicher ergriffen, konnte jedoch rechtzeitig gelöscht werden und blieb auf seinen Herd beschränkt. Der gesamte Futtervorrat und das bereits eingeheimste Getreide wurden ein Raub der Flammen. Baumannsfahrnisse waren nicht da, auch ist das Anwesen z. Zt. nicht bewohnt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 07.08.1907


Hunderdorf, 2. Okt. (Besitzwechsel.) Der Bauer Johann Steer in Apoig vertauschte sein 38 Tagwerk umfassendes Besitztum gegen das einem Güterhändler gehörige ehemalige „Ammer-Anwesen“ in Aiterhofen. Letzteres umfaßt 34 Tagwerk und mußte Steer in Anbetracht der Verschiedenheit der Bonität der Felder eine geringe Aufzahlung leisten. Steer war Mitglied des Gemeindekollegiums und hatte die Funktion eines Kassiers inne, was seine Beliebtheit dahier ins rechte Licht stellen dürfte. Am allermeisten dürften ihn aber die sogen. „Häuselmänner“ vermißen, welche an ihm einen billigen Fuhrmann hatten.
Quelle: Straubinger Tagblatt 04.10.1907


Steinburg, 10. Okt. In der Berger’schen Bierbrauerei Steinburg findet am Sonntag den 13. Oktober Versammlung behufs Gründung eines Bienenzuchtvereins statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt 12.10.1907


Hofdorf im bayer. Wald, 17. Okt. (Verkehrte Welt.) Ein hieisger Bauer hat einen männlichen und einen weiblichen Dienstboten. Auf Veranlassung der Dirne haben sie nun ihre Arbeiten gewechselt und hat somit die Dirne die Feldarbeiten und der Knecht die weiblichen Arbeiten zu verrichten. Täglich fährt sie nun die Gäule aufs Feld und mit Stolz steuert sie den Pflug, welcher manchmal im Felde die Kurven unserer Waldbahn markieren möchte. Wenn nun der Knecht nicht geneigt ist, in Zukunft auf einem derartigen Posten zu verzichten, würde es sich wohl rentieren, wenn er auf Kosten der resoluten Dirne die die Strickschule besuchen und im Kochen Unterricht nehmen würde.
Quelle: Straubinger Tagblatt 19.10.1907


Hunderdorf, 25. Okt. (Unbewohntes Anwesen.) Das ehemalige Edenhofer Anwesen dahier, welches einem Güterhändler gehört, ist nun schon seit fast einem halben Jahre unbewohnt und außer Betrieb. Die notwendigen Feldarbeiten besorgt ein inder Nähe wohnender Bauer. Bekanntlich ist der Stadel des genannten Anwesens im Sommer abgebrannt. Derselbe ist nun wieder durch einen anderen ersetzt. Da ein zu hoher Preis für das Anwesen gefordert wird, dürfte es wohl noch längere Zeit in diesem Zustande verbleiben. Schade um das Anwesen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 27.10.1907


Hunderdorf, 6. Nov. (Vereinsgründung.) Am vergangenen Sonntag fand in den oberen Lokalitäten des Baier‘schen Gasthauses Versammlung behufs Gründung eines Burschenvereins statt, welche von Interessenten zahlreich besucht war. Der Einberufer, Karl Härtenberger von hier, eröffnete die Versammlung und sprach zunächst über die Gründe, welche zum Zusammenschluße in einem Verein Veranlassung seine. Dann referierte er über die Satzungen und Ziele eines Burschenvereins. In der Diskussion ergriff als erster Redner Rupert Härtenberger von hier das Wort. Derselbe beantragte die Gründung eines katholischen Burschenvereins, den ein „freier“ werde nicht lange existieren, da es an Einigkeit mangelt. Als zweiter Diskussionsredner trat dann Johann Staudinger von Hofdorf auf. Redner erklärte sich mit den Ausführungen des Vorredners einverstanden und forderte ebenfalls die Gründung eines katholischen Vereins; denn nur die Autorität eines geistlichen Vorstandes garantiert für Vereinsdisziplin. Es wurden dann die Einzeichnungslisten aufgelegt und zeichneten sich 23 Burschen ein. Hierauf wurde zur Wahl einer provisorischen Vorstandschaft geschritten. Dieselbe ergab folgendes Resultat: Jakob Hien, Hunderdorf; Johann Staudinger, Hofdorf; Karl Härtenberger, Hunderdorf; Josef Fruhstorfer, Hofdorf; und Jakob Benedikt, Hofdorf. Die Vorstandschaft ist beauftragt, die Satzungen auszuarbeiten. Bemerkt sei noch, daß der Verein vorläufig den Namen „Burschenverein Hunderdorf“ führt und geneigt ist, sich dem Verbande katholischer Burschenvereine Bayerns anzuschließen. Wir wünschen dem jungen Verein ein kräftig Blühen und Gedeihen.
Quelle: Straubinger Tagblatt 07.11.1907


Steinburg, 11. Nov. (Versammlung.) In der Bergerschen Brauerei dahier fand gestern eine sehr zahlreich besuchte Versammlung statt, wobei die definitive Gründung eine Bienenzuchtvereins vor sich ging. Drei tüchtige, altbewährte Imker aus Straubing hielten populäre Vorträge über den Nutzen der rationellen Bienenzucht, sowie über die Vorteile eines Vereins mit Anschluß desselben an den Niederbayerischen Kreisverband. Für Anfänger wurde auch ein Vortrag über die Naturgeschichte der Bienenvölker gehalten. Die Anschaffung einer Vereinsbibliothek und Haltung einer Bienenzeitschrift wurde wärmstens empfohlen. Der jährliche Vereinsbeitrag ist auf 1 Mark festgesetzt worden. Zirka 30 Bienenzüchter und Freunde der Bienenzucht sind bis jetzt dem jungen Verein beigetreten.
Quelle: Straubinger Tagblatt 13.11.1907


Hunderdorf, 20. Nov. (Besitzwechsel.) Der Oekonom Johann Eibauer in Apoig vertauschte sein Haus mit Scheune gegen die schönen Gebäulichkeiten des ehemaligen Steeranwesens. Eibauer mußte 3000 Mark Aufzahlung leisten. Derselbe erwarb zu gleicher Zeit von genannten Anwesen auch noch 4 Tagwerk Feld um den Preis von 2000 Mark.
Quelle: Straubinger Tagblatt 22.11.1907


Hunderdorf, 10. Dez. (Gründungsfest.) Mit Spannung wurde dem Tage, an welchem der junge Burschenverein zum erstenmale in die Oeffentlichkeit treten sollte, entgegengesehen. Hatte man ihm doch von vornherein schon das Leben abgesprochen. Doch wider Erwarten erwies sich das große Gastlokal beim „Baier“ viel zu klein für die zahlreichen Besucher. Den musikalischen Teil hatte die Kapelle Klein übernommen, welche anerkennenswert flott spielte. Hochw. Herr Distriktschulinspektor, Pfarrer Gruber, hielt eine längere Ansprache, wobei er in oft humorvoller Weise seinen Standpunkt darlegte und trat dann das Präsidium an unseren neuen Hochw. Herrn Kooperator Alois Wiesner ab. Nach längerer Pause ergriff derselbe das Wort und führte aus, daß er hier noch fremd sei und sich in die hiesigen Verhältnisse erst einleben müsse.  Es werde, soweit es in seinen Kräften steht, für den Verein eintreten. Hierauf sprach der Vorstand des Vereins, Karl Härtenberger, hochw. Herrn Kooperator Wiesner für die Annahme der Präsesstelle den besten Dank aus. Hiemit war der offizielle Teil erledigt und es kam die Fidelität in seine Rechte. Es folgten komische Vorträge, welche selbst die Lachmuskeln alter Vereinskritiker in Bewegung setzten. Zum Vortrag kam: Der Maler Nazl, die Leineweber, der Hansgirgl und „Einer, der überall dabei sein muß“.Jeder Vortrag wurde riesig applaudiert und alles war in heiterster Stimmung. Es wäre nur zu wünschen, daß der Verein stärkeren Zuwachs erhielte.
Quelle: Straubinger Tagblatt 12.12.1907


Hunderdorf, 17. Dez. (Der Obstbauverein Hunderdorf) hielt am letzten Sonntag im Deschlschen Gasthause in Hofdorf seine Herbstversammlung ab. Der Vorstand, Hochw. Hr. Distriktschulinspektor Pfarrer Gruber berichtete über die Versammlung der niederbayer. Kreisdelegierten in Kelheim. Sodann hielt Herr Bezirksbaumwart Naimer über das Thema „Pflanzung und Pflege der Obstbäume“ einen sehr lehrreichen und interessanten Vortrag. In äußerst populärer Weise legte er dar, wie die Bäume gepflanzt werden sollen und welche Düngung in nassen Böden zweckmäßig sei. Besonders in hiesiger Gegend könne man die Wahrnehmung machen, daß die Bäume, nachdem sie eingepflanzt sind, ihrem Schicksale überlassen bleiben. Von einer Pflege ist gar keine Rede, was man an älteren Bäumen beobachten kann. Daß unter solchen Umständen sich der Obstbau nicht rentiert, dürfte einleuchtend sein. Ferner Warnte er noch vor der sogen. Sortenspielerei. Bei Neuanlage eines Obstgartens soll man sich auf möglichst wenig Sorten beschränken und verdienen die im Bezirkssortiment Verzeichneten entschieden den Vorzug.
Quelle: Straubinger Tagblatt 19.12.1907

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