1949#10-12

Steinburg. (Neues Unternehmen.) Gegenüber vom Bahnhof Steinburg arbeitet seit kurzer Zeit die Firma Josef Heller, Zementwaren und Kunststeinerzeugung. Die Herstellung erfolgt vorläufig in einer größeren Baracke, doch soll später ein massiver Bau errichtet werden. Herr Heller ist Flüchtling aus dem Sudetenland und hat dort vor seiner Ausweisung einen gleichen Betrieb besessen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1949


Gaishausen. (Spiel der Natur) In einem Obstgarten der Ortschaft Röhrnau entfaltet ein noch mit Äpfeln behangener Baum eine neue Blütenpracht.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.10.1949


Windberg. (Fremdenbesuch) In der vergangenen Woche waren unsere Kirche und das Kloster wiederum das Ziel einiger Gruppen. Der Kirchenchor von Niederachdorf unter der Leitung des Rektors der Wallfahrtskirche, wie einige Jahrgänge der Lehrerbildungsanstalt, der Ober- und Aufbauschule Straubing haben die Kunstwerke eingehend besichtigt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1949


Windberg. (Wallfahrt) Am Sonntag, dem 2. Oktober, fuhr der Fuhrunternehmer E. Kwade mit seinem Autobus Wallfahrer zur „Gnad“ nach Deggendorf. Die Fahrt hat der Rechner der Darlehenskasse, N. Wurm, organisiert.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1949


Windberg. (Letztes altes Bier.) Am nächsten Sonntag findet im Zuge der Wiederbelebung der alten Sitten und Bräuche im Gasthaus Josef Deschl, Windberg wieder das „letzte alte Bier“ statt. In früherer Zeit haben die Brauereien nur in den Wintermonaten Bier gebraut. Sie schufen den Vorrat, der bis zum nächsten Herbst reichen mußte. In den Sommermonaten sind die Brauereiarbeiter anderen Arbeiten, meistens im Bauwesen, nachgegangen. Wenn nun die Brauerei dem Gastwirt mitteilte, daß sie das letzte alte Bier lieferte und die nächste Lieferung bereist aus neugebrannten[?] Bier bestehen werde, veranstaltete der Wirt ein Abschiedsfest vom alten Bier. Neben dem Bier gab es Würste, Gänse- und Schweinebraten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1949


Steinburg. (Feuerwehr-Großübung.) Im Rahmen der Feuerschutzwoche veranstalteten die Feuerwahren von Neukirchen, Steinburg, Au vorm Wald, Gaishausen und Hunderdorf am 2. Oktober eine geschlossene Übung. Der alarmmäßigen Großübung ging eine Schauübung der vollmotorisierten Gruppe Neukirchen bei Haggn auf dem Gelände der Brauerei Berger voraus. Kreisbrandmeister Baier, Bogen, gab belehrende Erläuterungen. Unter Sirenengeheul rückten dann die fünf Feuerwehren aus verschiedenen Richtungen an das vorgesehene Brandobjekt, das Schloß Steinburg, heran. Innerhalb weniger Minuten brausten kräftige Wasserstrahlen aus sechs Verteilerstücken auf das Hauptgebäude. Die Zusammenarbeit der Gruppen, deren Gesamtstärke 65 Mann betrug, war vorbildlich. Es waren zwei Motorspritzen und drei Handdruckspritzen mit ca. 250 Meter Schläuchen eingesetzt. Wasserentnahmestelle war der Perlbach. Kreisbrandmeister Baier, der die Gesamtleitung der gutgelungenen Übung hatte, dankte den Gruppenhauptleuten in der Schlußbesprechung für ihre Mitarbeit und lobte die schnelle Einsatzbereitschaft der fünf Feuerwehren. Der stellv. Kreisbrandmeister Wagner hielt dann im Gasthaus Berger eine längere Ansprache über den Zweck der Feuerschutzwoche. Als Ausklang veranstaltete die Freiw. Feuerwehr Steinburg in der Tanzhalle der Brauerei Berger ein Tanzkränzchen. Für gute Stimmung und Musik sorgte die Kapelle Mauthner, Steinburg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1949


Steinburg. (Zur Ehe aufgeboten) sind der Kriegsinvalide Hans Werner Stolpe und die Verkäuferin Waltraud Scholz, beide Flüchtlinge aus Schlesien.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.10.1949


Unser Bild zeigt das direkt an der Bahnlinie Bogen-Bärndorf gelegene Werk in seinem heutigen Ausmaß. (Foto: BauerBg.)

50 Jahre Dachziegelwerke Bogen
Bogen.
Am 1. Oktober waren 50 Jahre vergangen, seit die Bayerischen Dachziegelwerke Bogen G.m.b.H., heute der größte Industriebetrieb des Landkreises, ihre Pforten öffnete. Eine kleine Feier vereinte Arbeiter, Angestellte, die Betriebsinhaber und eine Anzahl Gäste im Gasthaus Wurm in Bärndorf. Geschäftsführer Direktor Meyer dankte in herzlichen Worten allen Mitarbeitern, aber auch den Behörden des Kreises und der gemeinde für die gezeigte tatkräftige Unterstützung, während Gesellschafter Klemm einen kurzen Rückblick über die Geschichte des Werkes gab. Anschließend wurden einige Jubilare und zwei Werksveteranen durch Geldgeschenke geehrt.
Landrat Hafner überbrachte die Glückwünsche des Landkreises, dabei besonders die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des Werkes für den Kreis hervorhebend. Namens der Gewerbebank Straubing sprach deren Bogener Filialleiter Schneiderbauer Glückwünsche aus. Ein ausgezeichnetes Essen bildete die reale Grundlage der festlichen Stunde, während Musikstücke der Kapelle Sagstetter-Bogen und humoristische Darbietungen eines Straubinger Komikerpaares für Unterhaltung der Gäste sorgten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.10.1949


Meidendorf. (Tanzveranstaltung) Der Heimat- und Volkstrachtenverein „Dö gmüatlichen Waldler“ veranstaltet am Sonntag, den 9. September, im Gasthaus Grüneisl eine öffentliche Tanzunterhaltung. Es werden auch Plattler-Einlagen und Figurentänze geboten. Die Musik besorgt die Vereinskapelle Sagstetter.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.10.1949


Hunderdorf. (Tanz) Am Sonntag spielt wieder ab 20 Uhr im Sandbiller-Saal die beliebte Tant- und Unterhaltungskapelle „Egerland-Band“. Beste Unterhaltungsmusik sorgt wieder für richtige Stimmung und Humor.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.10.1949


Windberg. (Militärregierung in der Schule) Am Dienstag weilte Herr Baumeister als Vertreter der Militärregierung in unserer Schule. Da die Schüler gegenwärtig in der Erdkunde Amerika besprechen, wollten sie einen wirklichen Amerikaner vor sich haben, der ihnen einzelne Fragen beantworten sollte, um so ihre Kenntnisse zu vertiefen. Die Schüler erkundigten sich über die Schulverhältnisse, Industrie, soziale Einrichtungen, Verkehr und das Zusammenleben der verschiedenen Völker in Amerika. Sie bedauerten, daß mit Herrn Baumeister nicht ein waschechter Amerikaner mitgekommen ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.10.1949


Steinburg. (Haftentlassung) Der vor einigen Tagen wegen angebl. Vergewaltigung ins Straubinger Gerichtsgefängnis in Untersuchungshaft eingelieferte leidige Schuhmachergeselle Johann Simmel aus Wegern wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.10.1949


Steinburg. (Fertiggestellte Brücke) Die Instandsetzungsarbeiten an der Brück über den Perlbach sind beendet. Alle Arbeiten wurden von der Firma Hans Schuhbauer-Bogen ausgeführt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.10.1949


Steinburg. (Tanzveranstaltung) Die Bereitschaft des BRK veranstaltet am Samstag in der Tanzhalle der Brauerei Alfons Berger einen Tanzabend. Der Gewinn soll mildtätigen Zwecken zugeführt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.10.1949


Steinburg. (Wohnungsbau) Der Landwirtssohn H. Schreiner baut in der Nähe der Ortschaft Röhrnau ein Einfamilienhaus.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.10.1949


Gaishausen. (Zuchttiererhaltungs-Gemeinschaft) In einer am Sonntag beim Bürgermeister Hastreiter abgehaltenen Versammlung beschlossen mehrere Landwirte die Gründung der ersten Zuchttiererhaltungsgemeinschaft der Gemeinde Gaishausen. Stierhalter ist Bürgermeister Hastreiter und es sollen zum Deckgeschäft nur Muttertiere, die durch Ohrmarke als seuchenfrei gekennzeichnet sind, zugelassen werden. Der Gemeinschaft gehören etwa 90 Muttertiere an. Eine 2. Und 3. Zuchtstiererhaltungsgemeinschaft für die Gemeinde soll in Bälde gegründet werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.10.1949


Mitterfels. (Die Poststelle), die seit etwa 30 Jahren im Gasthaus Kernbichl untergebracht war und diesem auch den Namen gegeben hatte, ist in ihre neuen Diensträume im Neubau des Herrn Bäckermeisters Schwarz umgezogen. Grund der Verlegung war der seit längerer Zeit schon bestehende Raummangel und der Wunsch nach zweckentsprechenden Räumen. Die Telephonvermittlung besitzt jetzt einen eigenen abgeschlossenen Raum, und den Bestellern steht für das Sortieren und Vorbereiten der Postsachen gleichfalls ein gesondertes Zimmer zur Verfügung, das durch Übersichtlichkeit ein rascheres und bequemeres Arbeiten ermöglicht als in der früheren Dienststelle, wo Telephon-, Paket- und Schalterdient in einem einzigen Zimmer abgefertigt werden mußten. Der Schalterraum, der wie auch die anderen Räume einen besonderen Eingang von der Straße hat, bietet dem Besucher mit Schreibgelegenheit und Wartebank neben der Telephonzelle eine freundliche Aufenthaltsmöglichkeit. Vor allem auch dadurch, daß ihm die seit über [??] Jahren im Postdienst in Mitterfels tätige Stellenleiterin wieder ein anheimelndes Gespräch zu geben verstanden hat. Von großem Vorteil für den internen Dienstbetrieb ist auch die Tatsache, daß in dem großangelegten Neubau die eine der Telefonbeamtinnen und der Entstörungsbeamte eine Wohnung erhalten haben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.10.1949


Nach Gottes heiligen Willen verschied schnell und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Anton Steckler
Messerschmiedmeister, Kriegsteilnehmer 194/18

nach Empfang der hl. Ölung im 69. Lebensjahre selig im Herrn.
Hunderdorf, Ehrn, Gaishausen, Aschaffenburg, Ellaberg, Humboldt (Amerika(, den 8. Oktober 1949.
In tiefer Trauer:
Helene Steckler, Gattin
Helene Hanner
Mathilde Groß
Hilda Wurm
Frieda Poiger
Else Steckler,
Töchter
Josef Steckler, Sohn
Schwiegertochter, Schwiegersöhne
Enkelkinder und übrige Verwandtschaft

Beerdigung am Dienstag, den 13. Oktober 1949, um ½ 10 Uhr in Hunderdorf
Quelle: Straubinger Tagblatt, 10.10.1949


Windberg. (Flüchtlingsberatung) Am Freitag war die erste Flüchtlingsberatung des Flüchtlingsobmannes Janke in unserer Gemeinde. Eingangs erteilte er Auskunft über aktuelle Fragen. Anschließend sprach er ausführlich über das Sozialversicherungsgesetz.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.10.1949


Windberg. (Tag der Flüchtlinge) Der Neubürgerbund unserer Gemeinde veranstaltete anläßlich des Tages der Flüchtlinge im Gasthaus Deschl am Samstag eine Gedenkfeier, zu welcher Neu- und Altbürger herzlich eingeladen waren. Der Vorsitzende des Neubürgerbundes konnte neben den Neu- und Altbürgern auch den Bürgermeister, den Ortspfarrer, den Prior des Klosters und den Feuerwehrkommandanten begrüßen. In seiner Begrüßung gedachte er der Toten, die für die alte Heimat ihr Leben ließen und forderte die Rückgabe der Ostgebiete. Ein Trio – Violine, Celle und Harmonium – spielte Ausschnitte aus Werken bekannter Musiker, ein Chor der Flüchtlingskinder sang traute Heimatlieder, zwei Sängerinnen brachten Arien aus Opern zu Gehör. In einem Prolog wurde das Flüchtlingsschicksal treffend geschildert.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.10.1949


Steinburg (Gemeindeversammlung) Im Gasthaus der Brauerei Berger-Steinburg wurde eine Gemeindeversammlung abgehalten. Unter reger Teilnahme der Gemeindeangehörigen wurde u. a. auch die Neuwahl des Feierwehrkommandanten besprochen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.10.1949


Steinburg. (Kinovorführung) Am 11. Oktober zeigte die „Tonfilmbühne Bayerwald“ aus Ratiszell in der großen Tanzhalle der Brauerei Berger „Romantische Brautfahrt“ mit Paul Hörbiger und als Beiprogramm die Tonwochenschau „Welt im Film“. Der Besuch war mittelmäßig.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.10.1949


Steinburg. (Feuerwehr-Versammlung) In dem Gastzimmer der Brauerei Alfons Berger in Steinburg fand am Samstag eine gut besuchte Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Steinburg statt. Unter anderem wurde Herr Alfons Berger als Vorstand und Herr Josef Bielmeier als Kommandant gewählt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.10.1949


Obstbau – Zukunft des Kreises Bogen
Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes für Obstbau
Ehrung verdienter Obstbaupioniere des Kreises
Bogen.
Zu Beginn der Tagung im Hafner-Saal begrüßte Landrat Hafner die Erschienenen, in erster Linie Oberregierungsrat Trenkle, München, den Leiter der Arbeitsgemeinschaft „Obstbau“ im Bayerischen Landwirtschaftsministerium, Gartenbauinspektor Braun, Erding, Kreisfachberater Leibl, Straubing, Justizrat Prager, Straubing, Gutsbesitzer Beckmann, Eglsee, Oberbaurat Rupprecht, Straubing, die Vertreter der Behörden und Vereine, und Bundestagsabgeordneten Wartner, Mitterfels. Er wies darauf hin, daß durch die gleichzeitig stattfindende Obst- und Lehrausstellung die Leistungsfähigkeit des Obstbaues des Kreises bewiesen werde. Er sehe im Obstbau und in seiner Förderung ein Mittel dazu, die Industriearmut des Kreises wettzumachen und der Landwirtschaft als dem Hauptträger der Lasten des Kreises das Rüstzeug zu geben, um über die Schwierigkeiten hinwegzukommen. Seine Ausführungen gipfelten in dem Dank an den unermüdlichen Förderer des Obstbaues des Kreises, Kreisfachberater Kilger, Mitterfels. Nachdem noch Inspektor Deschl als Vertreter des Bogener Bürgermeisters die Versammlungsteilnehmer und Ehrengäste namens der Marktgemeinde Bogen begrüßt hatte, schritt Landrat Hafner zur
Ehrung der Pioniere des Obstbaues
durch Urkunden des Landesverbandes für Obst- und Gartenbau. Es erhielten Urkunden:
Baumschulenbesitzer Naimer, Langholz; Franz Stettmer, Schwarzach; Alois Frankenberger, Hunderdorf; Josef Kerbl, Schwarzach; Ignaz Nadler, Schwarzach; Josef Kammerl, Welchenberg; Johann Feldmaier, Maidendorf; Johann Wartner, Mitterfels-Scheibelsgrub.
Anschließend gab Hauptlehrer Vogl, Saulburg, als 2. Vorstand des Kreisverbandes einen umfassenden Geschäftsbericht über das abgelaufene Jahr, in welchem er vor allem Geschäftsführer Krämer, Bogen, den Dank für seine uneigennützig geleistete Arbeit zum Ausdruck brachte.
Intensivbau ist nötig
Im Mittelpunkt der Tagung stand der großangelegte Vortrag des Leiters der Arbeitsgemeinschaft „Obstbau“ im bayerischen Landwirtschaftsministerium, Ober-Regierungsrat Trenkle, München.
Rückblickend betonte er, daß vor dem Kriege nur 65 Prozent des Bedarfes an Obst aus der eigenen Erzeugung gedeckt werden konnten, und daß die restlichen 35 Prozent durch ihre Einfuhr einen Betrag von jährlich 500 Millionen Mark an Devisen verschlungen hätten. Dabei belief sich seinerzeit der Verbrauch auf nur 41,6 kg pro Kopf und Jahr, während in volksgesundheitlicher Hinsicht ein Verbrauch von 90 – 100 kg durchaus wünschenswert gewesen wäre. Erhöhtem Verbrauch stünde die Tatsache hindernd im Wege, daß der Vorkriegsbestand von 205 Millionen Obstbäumen (in Bayern 1921 = 21 Millionen Stück) durch Winterfröste insbesondere in den Jahren 1939-42 um 40 Prozent gesunken sei. Deswegen war eine Erhöhung des Bestandes eine unbedingte Notwendigkeit. Die allgemeine Lage in der Landwirtschaft zwinge zur Umstellung auf Intensivkulturen und dazu gehöre in erster Linie der Obstbau. Da Deutschland von Obstüberschußgebieten umgeben sei, sei es notwendig, in nicht allzu ferner Zeit wieder eine europäische Zollunion zu schaffen. Notwendig sei eine wohlüberlegte Planwirtschaft, keine Sortendurcheinander. Die Zeit sei vorbei, in der der Verbraucher jedwedes Obst zu jedweden Preis kaufen würde, die Qualitätsansprüche steigen. Krisenfeste und einheitliche Sorten, die hohe und vor allem regelmäßige Ernten garantieren würden, hätten zur Vorbedingung: gutes Pflanzenmaterial, froststarke Unterlagen und Wildlinge, vor allem deutsche, keine südländischen Schößlinge.
„Ziel eines gegenwartsnahen Obstzüchters muß der Anbau von Winterlageräpfeln sein, die bis zum Spätfrühling den Markt beherrschen. Wir brauchen keine Rekordernten, sondern regelmäßig gute Durchschnittsernten. Vor allem muß die Landwirtschaft den Obstbau als gleichberechtigten Zweig betrachten und darf ihn nicht als Beiwerk ansehen. Pflege, Düngung und Spritzung sind notwendig. Man darf sich nicht nur Zeit bei der Ernte nehmen, sondern muß neben der Winterspritzung noch 3-4 Spritzungen, vor allem aber die Vor- und Nachblütenspritzung durchführen.Wenn wir von der Extensiv- zur Intensivwirtschaft übergehen, dann werden wir in der Zukunft allem gewachsen sein.“
Obstverwertungsgenossenschaften
Als weiterer Redner sprach Gartenbau-Oberinspektor Braun, Erding, über die Bedeutung einer Obstverwertungs-Genossenschaft. Er schilderte im einzelnen die Erdinger Anlagen und ihre Entwicklung von der vor 25 Jahren erfolgten Gründung bis heute. (Wir haben anläßlich der seinerzeitigen Lehrfahrt des Kreisverbandes nach Erding einen eingehenden Bericht über die dortigen Anlagengebracht.)
Im Anschluß stellte Landrat Hafner für die allernächste Zeit eine Versammlung in Aussicht, die sicvh mit der Frage der Realisierbarkeit des Problems für den Kreis Bogen befassen und bejahendenfalls die Gründung einer Obstverwertungs-Genossenschaft vornehmen werde. Dafür versprach er volle Unterstützung des Kreises.
Auch Kreisfachberater Kilger sah in der Gründung einer solchen Genossenschaft einen der Wege, die den Kreis aus seinem Notstand herausführen und betonte die unbedingte Notwendigkeit, diesen Weg zu beschreiten. Nachdem Herr Kilger noch verschiedene Fachfragen erläutert hatte, hatte die lehrreiche und anregende Tagung ihr Ende erreicht.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.10.1949


Wassernot in Windberg
Windberg.
Nach der im vorigen Jahr erfolgten Regelung der Stromversorgung durch den Anschluß an das Überlandwerk blieb noch eine Reihe ungelöster Aufgaben in unserer Gemeinde. Ich will hier nur die gründliche Restaurierung von Schule und Kirche, den bau einer Wasserleitung und einer Straße nach Meidendorf, die Behebung der Wohnungsnot und die Instandsetzung der Straße nach Hunderdorf erwähnen. Von all diesen Aufgaben dürfte der bau einer Wasserleitung die vordringlichste sein. Die felsige Beschaffenheit des Untergrundes ist die Hauptursache des Wassermangels unserer Gemeinde. Der Mangel war schon in früheren Jahrhunderten bekannt. Bereist im Jahr 1553 sah sich der damalige Abt des Prämonstratenserklosters, Johannes Talmair, genötigt, das Wasser von Irenzfelden nach Windberg zu leiten und einen Brunnen im Klosterhof damit zu speisen. Im Jahr 1633 ließ Abt Sabinus Aigemann den Ortsweiher anlegen und aus diesem das aufgespeicherte Wasser in Bleirohren nach Windberg leiten. Der jetzt noch bestehende Blasiusbrunnen vor dem Pfarrhofe mit dem schönen Brunnenkorb wurde im gleichen Jahr erbaut. Die Wassernot der letzten Jahrzehnte zwang die Bewohner, die Springbrunnenanlage des Blasiusbrunnens stillzulegen. Die allgemeine Trockenheit der letzten Jahre steigerte den Wassermangel unserer Ortschaft bis zur Höchstgrenze. Von Privatbrunnen sind 90 Prozent ohne Wasser.  Der Zulauf des Wassergrabens ist völlig unterbunden, so daß selbst die „Wasserapostel“ ohne Wasser sind. Das Wasser des Weihers ist schon monatelang ohne frischen Zulauf und daher auch für das Vieh ungenießbar. Der Wirtsbrunnen, der das Wasser für Menschen und Tiere aller Haushaltungen in einem Umkreis von 300 m lieferte, ist ebenfalls in Streik getreten. Am letzten Samstag mußten die Wasserträger 20-30 Minuten lang warten, um einen Eimer Wasser heimtragen zu können. Als einzige Wasserquelle ist der Wirtsbrunnen Tag und Nacht von Wartenden umlagert.
Die Wassernot könnte mit einem Schlage durch die Errichtung einer Wasserleitung behoben werden. Es ist daher Aufgabe und Verpflichtung der jetzigen Generation, den Notstand vergangener Jahrhunderte zu beseitigen. Die Verwaltungsbehörde, das Gesundheitsamt und der Fremdenverkehrsauschuß sollten mithelfen, dem Fortschritt den Weg zu bahnen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.10.1949


Gaishausen. (Hohes Alter.) Der Ausnahmslandwirt Josef Nothas, Ortschaft Rammersberg, feiert a, 23. Oktober seinen 77. Geburtstag.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.10.1949


Gaishausen. (Flüchtlingsversammlung.) Am Montag fand in der Gastwirtschaft Kalr Solcher, Bahnhof Steinburg, eine gut besuchte Flüchtlingsversammlung statt. Unter dem Vorsitz von Flü.-Vertrauensmann Heinz Leißner-Röhrnau, wurde ein Ausschuß zur Prüfung der eingereichten Anträge auf Hausratshilfe gewählt: 2 Vertreter der Schlesier sowie 2 Vertreter der Sudetendeutschen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.10.1949


Staatssekretär Geiger besucht den Bayerischen Wald
Besichtigungen in Passau – Grubweg – Hauzenberg – Kropfmühl – Freyung – Wolfstein – Grafenau – Regen – Zwiesel – Lam – Kötzting – Viechtach – Teisnacht – Ruhmannsfelden – Deggendorf – Bogen – Hunderdorf und Mitterfels

Vom 24. Bis 28. Oktober führt der Herr Staatsekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium Hugo Geiger eine Grenzlandreise durch die notleidenden Gebiete des südlichen Bayerischen Waldes durch. Die von der Landesplanungstelle im Wirtschaftsministerium vorbereitete Reise verfolgt den Zweck, die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Gebite an Ort und Stelle zu erörtern. Durch Besichtigung von Industriebetrieben und Besprechungen mit den Landräten sollen die Grundlagen für die weiteren Maßnahmen geschaffen werden.
Das Programm sieht für den 24. Okt. einen Besuch in Passau mit Besichtigung der Zahnradfabrik Grubweg und der Graphitwerke Kropfmühl sowie Besprechungen in Wegscheid vor. Am 25. Okt. werden die Karbidwerke Freyung und die Firma Atex in Grafenau besichtigt. Die Fahrt führt am 26. Okt. über Schönberg nach Regen. Dann ist das Programm: 9:30 bis 10.30 Uhr Besprechung mit dem Landrat in Regen, 11 bis 13 Uhr Besichtigung der Zwieseler Farbglaswerke und Ostbayerischen Schleif- und Fräswerke Zwiesel, 14.30 bis 16.30 Uhr Besichtigung der Kristallfabriken Poschinger in Theresienthal und Steigerwald in Regenhütte.
Am 27.10. 9 bis 11 Uhr Besprechung mit dem Landrat von Kötzting. 13 bis 14 Uhr Besprechung mit dem Landrat von Viechtach. 14 bis 17.30 Uhr Besichtigung der Papierfabrik Teisnach, Firma Ultrakust, Ruhmannsfelden.
Am 28.10. werden Besprechungen in Deggendorf geführt und von 13.30 bis 15 Uhr beim Landrat in Bofen, 15 bis 16 Uhr Besichtigungen in Hunderdorf und Mitterfels. Über Bogengeht die Fahrt nach München zurück.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.10.1949


Bogen. (Eine Kriminalgroteske) mit allen Wirkungsmöglichkeiten aus Situation, Mimik und Gestik ist der neue Rühmann-Film „Das Geheimnis der schwarzen Katze“, der heute, am Sonntag und Montag im Bogener Theater gezeigt wird. Neben Heinz Rühmann wirken in ebenfalls lustigen Rollen Gustav Knuth, Angelika Hauff, Trude Hesterberg und Jakob Tiedtke mit. Weitere Vorstellungen sind am Samstag in Mitterfels, am Dienstag in Hunderdorf und am Mittwoch in Schwarzach.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.10.1949


70 mal Brautführer in 2 ½ Jahren
Großlintach.
Einer der beliebtesten und bekanntesten Brautführer im Landkreis Bogen und weit darüber hinaus ist Albert Altschäffel aus Groß-Lintach. Dieser junge und sympathische Brautführer wird am 26. Oktober in Irlbach seine 70. Braut zum Altar führen und mit seiner 70. Kranzljungfrau den schönen und lustigen Tag einer Bauernhochzeit beginnen.
Er hatte zwar nie die Absicht, Brautführer zu werden, doch gab er dem Drängen seiner Bekannten nach und führte im Mai 1947 seine erste Braut zum Altar. Bei dieser Hochzeit in Groß-Lintach hatten seine schlagfertigen Gstanzln und Schnadahüpfln einen so großen Anklang, daß er noch am selben Tag zur nächsten Hochzeit als Brautführer geladen wurde, und Bertl konnte nicht nein sagen. So folgte Hochzeit auf Hochzeit, oft 5 in einer Woche, ja sogar bei einer Doppelhochzeit in Oberalteich und zwei goldenen war er Brautführer. Bis in den Gäuboden, den Deggendorfer Bezirk und nach der Oberpfalz hat man ihn geholt, und überall hat sich der Bertl durch seine lustige und einfallsreiche Art in die die Herzen seiner 70 Kranzljungfern und Tausende von Hochzeitsgästen eingesungen. Doch eines Tages wird aus dem Brautführer ein schmucker Hochzeiter werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.10.1949


Steinburg. (Versammlung der Arbeiterwohlfahrt) Am Samstag fand um 17.30 Uhr eine gutbesuchte Versammlung der AW im Gasthaus Solcher statt. Ortsvorsitzender Heinz Leißner begrüßte die Kreisbeauftragte der AW, Frau Ottilie Horl, sowie den 2. Kreisvorsitzenden, Steinberg. Die Kreisbeauftragte Frau Horl dankte dann Hrn. Leißner in herzlichen Worten für die bisher geleistete Arbeit und hob lobend hervor, daß L. in selbstloser Aufopferung in letzter Zeit als Ortsvorstand nebenbei die Geschäfte des 2. Vorsitzenden und auch des Kassiers miterledigen mußte. Sie schlug den Versammelten vor, Leißner als Ortsvorstand wiederzuwählen. Frau Horl hat die Geschäfte an ihren Stellvertreter, Herrn Steinberg-Englmar, übergeben, der diese bis zur Neuwahl 1950 kommissarisch weiterführen wird. Es erfolgte nunmehr die geheime Wahl, aus der Heinz Leißner als 1. Orts-Vorsitzender und Herr Barbian als Stellvertreter hervorgingen. Die Geschäfte des Kassiers wurden Herrn Barbian anvertraut und als Beisitzer wurde Frau Kurzeck gewählt. Herr Steinberg erläuterte anschließend in einer längeren Ansprache den Werdegang der AW. Zum Abschluß der Versammlung wurden von der scheidenden Kreisbeauftragten einige Kleiderspenden an hilfsbedürftige Familien verteilt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1949


Gaishausen. (Flüchtlingsversammlung) Am Samstag wurde im Gasthaus Karl Solcher in Steinburg im Rahmen einer Flüchtlingsversammlung je ein Vertreter für Schlesier und für Sudetendeutsche zur Prüfung der eingereichten Anträge auf Soforthilfe neugewählt. Als Wahlleiter wurde der Flü.-Vertrauensmann der Gemeinde Gaishausen eingesetzt. Die Teilnahme der Flüchtlinge war mäßig.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.10.1949


Au vorm Wald. Krs. Bogen. (30jähriges Ehejubiläum.) Am Samstag feierten der Bauer Ludwig Kronfeldner und seine Ehefrau, geb. Knebl, ihr 30jähriges Ehejubiläum im Gasthaus Wagner in Au. Die Freiw. Feuerwehr Au v. W. ehrte ihr Ehrenmitglied. Auch die Freiw. Feuerwehr Steinburg kam geschlossen zur Unterhaltung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.10.1949


Hunderdorf. (Musik-Veranstaltung) Die bekannte sudetendeutsche Kapelle Egerland-Band gastiert wieder am Samstag, den 29. Oktober, im Sandbiller-Saal.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.10.1949


Windberg. (Feuerwehrversammlung.) In der Versammlung der Freiw. Feuerwehr am Sonntag forderte Kommandant Wagner die Mitglieder auf, zum Neubau eines Feuerhauses freiwillig Bauholz und Steine abzugeben, um so den Neubau zu ermöglichen. Das alte Feuerhaus ist in einem sehr schlechten Zustande und es ist zu befürchten, daß es eines Tages einstürzt und die Feuerlöschgeräte vernichtet. Sobald ein Kostenvoranschlag fertig ist, wird er dem Gemeinderat vorgelegt. Der Antrag des Kommandanten, eine Heimkehrerfeier zu veranstalten, wurde auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Ferner wurde beschlossen, auch dieses Jahr die Toten und Gefallenen der beiden Weltkriege zu ehren. Es wurde in Aussicht genommen, eine Weihnachtsfeier und einen Bunten Abend zu veranstalten, um die Feuerwehrlasse wieder aufzufüllen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.10.1949


Steinburg. (Kinovorführung) Die „Tonfilmbühne Bayerwald“ veranstaltete am Montag in der großen Halle der Brauerei Berger, Steinburg, zwei Lichtspielvorführungen. Für Kinder wurde am Nachmittag der Märchenfilm „Rotkäppchen“ mit einigen Beifilmen gezeigt. Die Erwachsenen sahen „Violanta“, einen Film aus den oberbayerischen Bergen und die Tonwochenschau. Leider läßt die Tonwiedergabe in den Vorführungen etwas zu wünschen übrig.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.10.1949


Gaishausen. (Zum neuen Wildschadenschätzer) der Gemeinde Gaishausen wurde der Landwirt Michael Reitberger berufen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.10.1949


Hunderdorf. (Verschiedenes) Die Lebensmittelmarkenausgabe ist nur Freitagvormittag in der Gemeinde-Kanzlei. – Nachmittags 16 Uhr ist im oberen Schulhaus eine Flüchtlingsbesprechung. Flü.-Kommissar Lardy wird sprechen. Die neu überprüften Flü.-Ausweise werden dort auch ausgegeben. – Am Sonntag hält der Sportverein Hunderdorf im Gastahsu Baier ein Tanzkränzchen, es soll Sportler, Freunde und Gönner des Vereins im Frohsinn vereinen. Vorher wird auf dem Sportplatz um 14.30 Uhr ein Freundschaftsspiel ausgetragen. Die 2. Mannschaft des SV Hunderdorf und die 2. Mannschaft des SV Schwarzach werden sich gegenüberstehen. – Am Donnerstag fand im unteren Schulhaus ein Elternabend statt. Der Besuch war gut. H. H. Kiermeier und Schulleiter Schmid sprachen zu den Anwesenden. Eine lebhafte Diskussion über verschiedene Schulfragen schloß sich an.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.10.1949


Steinburg. (Einbruchdiebstahl im Bahnhofsgebäude) In der Nacht zum Mittwoch drangen unbekannte Täte in den Dienstraum des Bahnhofsgebäudes von Steinburg ein, von wo aus sie sich in den anliegenden Kassenraum begaben und dort versuchten, mit Gewalt einen Panzerschrank zu erbrechen. Dies gelang den Einbrechern jedoch nicht, denn sie konnten nur einen Griff des Kassenschrankes verbiegen. Um nicht ganz mit leeren Händen auszugehen, ging es weiter in den Lagerraum, von wo aus das einzige Gepäckstück , ein mit verschiedenen Kleidungsstücken gefüllter Koffer entwendet wurde. Bei Dienstbeginn um 4.20 Uhr wurde der Einbruch vom diensthabenden Beamten bemerkt und sofort der Bahnhofsvorstand verständigt, welcher den Vorfall umgehend der Bahnpolizei meldete. Inzwischen hat sich auch die Straubinger Kriminalpolizei dieses Falles angenommen und es ist zu hoffen, daß die Täter bald ihrer verdienten Strafe zugeführt werden. Der Gesamtschaden des entwendeten Koffers beträgt 400.– DM, welche Summe von der Bundesbahn ersetzt wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.10.1949


Gaishausen. (Fahrraddiebstahl) Aus einem verschlossenen Schuppen wurde Herrn Karl Neuhäuser in der Nacht zum 26. Oktober ein Herrenfahrrad entwendet. Es besteht Anlaß anzunehmen, daß die Täter mit dem Einbrechen im Bahnhofsgebäude von Steinburg identisch sind.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.10.1949


Max Elbinger
Frieda Elbinger
verw. Frankenberger
grüßen als Vermählte
Hunderdorf, den 27. Oktober 1949
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.10.1949


Hunderdorf. (Flüchtlingsbesprechung) Bei einer gutbesuchten Flüchtlingsversammlung im oberen Schulhaus machte Flüchtlingsobmann Jante wichtige Mitteilungen über Stellen- und Rentenfragen. Die nächste Sprechstunde findet am 11. November in der Kanzlei statt. Herr Lardy sprach über Unterstützungsfragen und Soforthilfe, die bei 51prozentiger Arbeitsunfähigkeit gewährt wird. Zur Errichtung einer billigen Einkaufsstelle nimmt Oberlehrer i. R. Wünderlich Beitrittserklärungen entgegen. Dann gab Flüchtlingsamtsleiter Lardy noch einen ausführlichen Bericht über den letzten Umsiedlertransport nach Reutlingen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1949


Hunderdorf. (Den Bund des Lebens) schlossen am 26.10. die verw. Frieda Frankenberger und der Kaufmann Max Elbinger. Die standesamtliche Trauung war in Hunderdorf, die kirchliche in Passau.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1949


Windberg. (Ein rüstiger 75er) Der Landwirt Anton Gmeinwieser, der trotz seiner 75 Jahre sich noch guter körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische erfreut, feierte in der vergangenen Woche seinen Geburtstag. Noch immer sieht man ihn unverdrossen in unermüdlichem Fleiß mit seiner Frau und Tochter sein schönes Anwesen, das er durch Rechtschaffenheit und harte Arbeit zu dem heutigen Stand gebracht hat, bewirtschaften. Im Kriege hat er seinen einzigen Sohn verloren, der ihm in den Tagen seines Alters eine Stütze hätte sein können.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1949


Windberg. (Bauernhochzeit) Am Mittwoch wurde im Gasthaus Deschl die Hochzeit des Brautpaares Klein-Pielmeier nach alter Bauernsitte gefeiert. Es spielte die verstärkte Musikkapelle Bugl-Klein, der auch der Bräutigam angehört.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.10.1949


Hunderdorf. (Ein christliches Werk) Die Mädchenklasse des 3. Schuljahres unter der Leitung des Lehrers Alt schmückte mit Reisig und Blumen am Freitag das Grab einer Flüchtlingsfrau aus Schlesien, Die Schmückung des Grabes durch die Kinder wurde mit soviel Liebe und Hingabe vorgenommen, daß es in den Neubürgerkreisen große Anerkennung fand. Nun prangte auch dieses verlassene Grab zu Allerheiligen in einem Schmuckkleide.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Hunderdorf. (Sprechstunden) Am Sonntagnachmittag hielt die CSU im Gastahsu Edbauer Sprechstunden über Soforthilfefragen. Die Sprechstunden wurden gut in Anspruch genommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Genossenschaft zur Wasserversorgung gegründet
Windberg
. Die Einwohner von Windberg, Dambach und Ried haben am Sonntag im Gasthaus Deschl eine Genossenschaft zum Bau einer Wasserleitung gegründet. H. H. Pfarrer Andreas Ach schilderte ausführlich den Notstand und begründete die Notwendigkeit, eine Genossenschaft zu gründen. Er forderte die Anwesenden auf, durch Ausdauer, Zuversicht und Opfer den Bau der Wasserleitung zu ermöglichen. Anschließend berichtete der Bürgermeister Karl Amann über seine Besprechungen mit Landrat Hafner-Bogen, der seine volle Unterstützung zugesagt hat.
Nun erläuterte Lehrer Dottermann den von Inspektor Tratz vom Landesamt für Wasserversorgung flüchtig erstellten Kostenvoranschlag, um den Interessenten einen Einblick in die anfallenden Kosten zu bieten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Hunderdorf. (Aufgeboten) sind der Landwirt Anton Bogner, Großlintach un d die Landwirtstochter Therese Gütlhuber, Hoch.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Steinburg. (Fahne für Bauernhilfsverein) Im Gastzimmer der Brauerei Alfons Berger beschloß der Bauernhilfsverein in einer Versammlung, die Anschaffung einer Vereinsfahne. Herr Fuchs, Hochstraß, teilte den Versammelten mit, daß die Fahne pro Mitglied 2.—DM beglichen werden muß. Die Anwesenden stimmten zu.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Meidendorf. (Geburtstag) In der alufenden Woche begeht Frau Kreszenz Dietl ihren 75. Geburtstag.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Steinburg. (Erfolgreicher Rennfahrer) Herr Pflügl Alfons aus Steinburg-Wegern, erzielte am 23. Oktober in einem in Aufhausen stattgefundenen Motorradrennen, mit 66,3 Stdkm. den Bahnrekord. Pflügl besitzt eine selbstgebaute 350 ccm Rennmaschine mit einem Schweizer Motor Marke „Moto-Guzzi“ und teilte mit, daß die Bahnverhältnisse bei den Aufhausener Rennen nicht sehr günstig waren und es sich im eine 500 m lange Grasbahn handelte. Auf Grund seines ersten Starterfolges beabsichtigt Pflügl sich auch an größeren Rennen zu beteiligen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Gaishausen. (Soforthilfe) Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Hastreiter unterzog der Prüfungsauschuß für Soforthilfe die eingereichten Anträge einer eingehenden Begutachtung. Für das Jahr 1949 wurden 9 Anträge der Gemeinde befürwortend nach Bogen weitergereicht.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Gaishausen. (Flüchtlingsversammlung.) In einer mäßig besuchten Flüchtlingsversammlung in der Gastwirtschaft Karl Solcher, Steinburg, berichtete der Flüchtlingsvertrauensmann der Gemeinde Gaishausen, Herrn Leißner, über die am 27.10. in Bogen, im Beisein des Landrats und anderer Persönlichkeiten abgehaltene Sitzung der Flü.-Vertrauensmänner des Landkreises.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Windberg. (Lichtbildervortrag) Auf Einladung des Präses der Katholischen Jugend Windbergs wird H. H. Kautsch, Religionslehrer aus Straubing, am Christkönigssonntag einen Lichtbildervortrag über die Heilung der Ina Maria Hages in Lourdes halten. Außerdem wird H. H. Kautsch auch die Festpredigt für die Jugend halten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Windberg. (Lichtbildervortrag) Der Religionslehrer von der Berufsschule in Straubing, H. H. Kautsch, hielt am Christkönigssonntag, im Gasthaus Deschl einen Vortrag über seine Pilgerfahrt zum Pax-Christi-Treffen nach Lourdes.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.11.1949


Au vorm Wald. (Rußlandheimkehrer) Am Montag kehrte Willi Wagner, Au v. W., ein Bruder des Gastwirts Max Wagner, aus langjähriger russischer Kriegsgefangenschaft heim.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.11.1949


Gaishausen. (Eheaufgebot) Der landwirtschaftliche Arbeiter Carol Iwanow aus Ehren Nr. 11 und die Landwirtstochter Sophie Fronauer aus Obergrub, Gde. Prünstfehlburg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.11.1949


Steinburg. (Den Bund fürs Leben) wollen schließen: Der Arbeiter Karl Stephan Inwanow, Steinburg und Sophie Fronauer, Obergrub.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.11.1949


Hunderdorf. (Heimkehrer) Der Landwirtssohn Josef Kerscher aus Hofdorf und der Schneider Otto Poiger sind aus russicher Gefangenschaft zu ihren Angehörigen zurückgekehrt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 04.11.1949


Hunderdorf. (Aufgeboten) sind: der Bauerssohn Jakob Bogner, Sollach, und Bauerstochter Maria Schöfer, Sollach.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1949


Steinburg. (Gesellenprüfung) Herr Josef Greindl (Brauerei Berger, Steinburg) hat die Gesellenprüfung im Brauhandwerk mit sehr gutem Erfolg bestanden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1949


Steinburg. (Den Bund der Ehe) schließen am 21. November Willi Schroll, Kaufmann aus Steinburg, und Anneliese Karl, Schneidermeisterstochter aus Neukirchen b. Haggn. Die kirchliche Trauung findet in der Pfarrkirche Neukirchen und die weltliche Feier in der Gastwirtschaft Feldmeier in Neukirchen statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1949


Steinburg. (Überfall auf den Postboten) Der Postbote Rainer aus Pürgl wurde kurz nach Verlassen seiner Wohnung von einem Unbekannten, der aus der Dunkelheit auf ihn zulief, mit „Halt! Stehenbleiben!“ angerufen. Rainer wollte mit seinem Fahrrad davoneilen; da warf sich der Unbekannte vor das Rad des R., um ihn zu Fall zu bringen. Rainer konnte dem Liegenden gerade noch ausweichen und fuhr davon. Der Unbekannte verschwand unerkannt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1949


Gaishausen. (Schwerer Unfall) Der 79jährige Ausnahmslandwirt Peter Brandl aus Ebenthann, Gem. Gaishausen, erlitt durch einen Sturz vom Fahrrad Rippenbrüche und eine Lungenquetschung. Sein Zustand ist sehr bedenklich.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1949


Windberg. (Liederabend) Am Donnerstag weilte Frau Gräfin von Preysing mit ihrer Tochter, Frau Gräfin Zinneberg, in Windberg und stattete der Gastwirtsfamilie Deschl einen Besuch ab. Aus diesem Anlaß kam das Waldler-Trio Mühlbauer-Holzapfel aus Rattenberg und sang bodenständiges Liedgut. Der frische Humor der Lieder und die gute Vortragsweise haben die Gäste und die zahlreich erschienenen Windberger erfreut.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.11.1949


Hunderdorf. (Beerdigung) Am Sonntag wurde die 66jährige Gütlersfrau Katharina Eidenschink zu Grabe getragen. Die Verstorbene hatte sich durch einen Sturz innere Verletzungen zugezogen, an deren Folgen sie starb.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.11.1949


Zum Jugendseelsorger ernannt
Windberg.
Der Kooperator der Pfarrei, H. H. Pater Siard Maier, wurde vom Bischöflichen Ordinariat zum Dekanatsjugendseelsorger für das Dekanat Bogenberg ernannt. Mit dieser Ernennung erfährt H. H. Pater Siard Meier eine würdige Anerkennung für seine unermüdliche Tätigkeit in der praktischen Jugendarbeit. Die katholische Jugendgruppe Windbergs kann froh sein, H. H. Pater Siard ihren Präses nennen zu dürfen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.11.1949


Windberg. (Flüchtlingsbesprechung) Am Freitag sprach der Leiter des Flüchtlingsamtes in Bogen, Herr Lardy, zu den Neubürgern unserer Gemeinde. Er berichtete ausführlich über die Umsiedlung in die französische Zone und über die Verhältnisse, die er persönlich dort vorgefunden hat. Seine Schilderungen der Wohnungslage, der Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten und das Entgegenkommen der Bevölkerung und der Behörden erweckten in jedem Anwesenden den Wunsch, auch dorthin zu ziehen. Abschließend sprach der Redner noch über die Errichtung verbilligter Lebensmittelverkaufsstellen auf genossenschaftlicher Grundlage. In Windberg selbst wird voraussichtlich keine Verkaufsstelle errichtet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.11.1949


Hunderdorf. (Soforthilfe) Von 82 Anträgen für Unterhaltshilfe sind vorerst 20 Anträge berücksichtigt worden. Das Geld wird in den nächsten Tagen an 19 Flüchtlinge und einen Einheimischen ausgezahlt. Anweisungen für die Haushaltshilfe sind noch nicht eingegangen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.11.1949


Hunderdorf. (Rauferei) Am Dienstag rauften während der Schulpause mehrere Schüler des vierten Kurses. Durch Unvorsichtigkeit schlug der Schüler G. den Schüler Karl Ring aus Hofdorf so unglücklich ans Schienbein, daß ein Knochenbruch eintrat. Eine Überführung ins Krankenhaus Bogen war erforderlich.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.11.1949


Hunderdorf. (Vom Film) In einer mäßig besuchten Vorführung brachte das Bogener Theater den Film „Münchnerinnen“ zur Schau. Man darf sagen, daß es wirklich treffend gelungen ist, Thoma´s heitere Erzählung in den Bildern des Films lebendig werden zu lassen. Die Besucher waren zugleich überrascht von der jetzt auffallend guten Ton- und Bildwiedergabe. Beim nächsten Film „Hofrat Geiger“ (Mariandl) ist der Saal geheizt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.11.1949


Gaishausen. (Gesellenprüfung.) Fräulein Helene Hanner, Ortschaft Ehren, hat die Gesellenprüfung im Damenschneiderhandwerk mit Erfolg abgelegt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.11.1949


Gaishausen. (Garagenbau.) Die Firma Josef Heller, Zementwaren und Kunststeinerzeugung am Bahnhof Steinburg, hat an ihr Betriebsgebäude eine Autogarage anbauen lassen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.11.1949


Gaishausen. (Wohnungsbau.) Die letzten Arbeiten an dem Einfamilienhaus des Herrn H. Schreiner, Ortschaft Irlach, gehen dem Ende zu. Die Maurerarbeiten versah Meister Altschäffl, Au v. Wald.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 11.11.1949


Hunderdorf. (Totogewinn) Beim letzten Totospiel gewann Herr Lulius Starch aus Netzstuhl im 3. Rang 118,30 DM.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.11.1949


Hunderdorf. (Bein amputiert) Im vergangenen Jahr stieß die ledige 18jährige Agnes Hagen, Tochter der Leichenbitterin Hagen, mit ihrem Bein an einen Schneepflug. Die Verletzung war so schwer, daß ihr die monatelange Behandlung und Operation keinen Erfolg brachte. Nun mußte der Bedauernswerten im Straubinger Krankenhaus das Bein amputiert werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.11.1949


Gaishausen. (Öffentliche Gemeinderatssitzung) Am Sonntag nachmittag findet in der Gemeindekanzlei eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt. Zur Beratung steht der Haushaltsplan für das laufende Rechnungsjahr 1949-50, außerdem soll die Steuerordnung der Gemeinde geändert und die Hebesätze erhöht werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.11.1949


Hunderdorf. (Ehejubiläum) Am Samstag konnte das Bürstenmacherehepaar Hirtreiter aus Eglsee das 30jährige Hochzeitjubiläum feiern. In der Pfarrkirche zu Hunderdorf wurden das Jubelpaar vor 30 Jahren getraut und wohnt seit dieser Zeit in der hiesigen Gemeinde. Aus dieser Ehe gingen 7 Kinder hervor, von denen zwei durch frühen Tod entrissen wurden. Drei Enkelkinder brachten dem Paar ihre Glückwünsche dar.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1949


Pater Lambert zum Ehrenbürger ernannt
Windberg.
In seiner öffentlichen Sitzung am letzten Sonntag genehmigte der Gemeinderat die Rechnung für das Jahr 1948/49, die mit einem Fehlbetrag von 830 DM abschließt, ein stimmig. Der Beitritt zum Landesfremdenverkehrsverband wurde abgelehnt.
Dem Chorherrn Pater Lambert Winters, der im September Windberg nach 26 Jahren verließ, wurde in Würdigung seiner Verdienste für die Gemeinde Windberg das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Dem Antrag der Kirchenverwaltung, auf zahn Jahre 100 DM in den Jahreskostenvoranschlag für die Wallfahrtskirche einzusetzen wurde entsprochen. Ebenso wurde die Renovierung der Wohnung im Armenhaus genehmigt.
Der schwierigste Punkt der Tagesordnung war der Kostenvoranschlag für das Haushaltsjahr 1949/50. Die Einnahmen wurden mit 15 489,07, die Ausgaben mit 17 653,51 DM angesetzt. Es bleibt hiermit der Betrag von 2164,44 DM ungedeckt. Um diesen Fehlbetrag abzudecken, wäre eine 20-prozentige Erhöhung der Grundsteuer erforderlich. Aus den Ausführungen und Erläuterungen des Gemeindekassiers ging hervor, daß alle Bedürfnisse der Gemeindeverwaltung äußerst gering veranschlagt wurden, doch die Kreisumlage mit einer Summe von 11020,18 DM sehr hoch ist und ein Haushalten erschwere. Nach längerer Diskussion wurde die Annahme des Haushaltsplanes verweigert.
Im Anschluß an die öffentliche Sitzung wurde in der Elternversammlung das Gesetz über die Ahndung der Schulversäumnisse besprochen und erläutert. Als Elternvertreter in den Schulausschuß wurden gewählt: Volksschule: Hafner Josef und Aust Gotthard, Vertreter: Feldmeier Xaver, Schinsel Adolf; für die Berufsschule: Zöllner Norbert und Grotz Ludwig, Vertreter: Hartmannsgruber Johann und Feldmeier Rupert. Lehrer Dottermann sprach noch über die Gefahren, die der Schuljugend drohen. Die Beteiligung der Bürger an diesen Besprechungen war gut.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1949


Windberg. (Gefallenengedenken). Die Gemeinde Windberg gedachte am Sonntag ihrer in den beiden Weltkriegen gefallenen Söhne. Bereits am Vorabend wurde die Feier mit einem Gedächtnis vor dem gezierten Kriegerdenkmal eingeleitet. Neben der Feuerwehr waren Hinterbliebene und Gemeindebürger erschienen. Die Musikkapelle Bugl – Klein spielte einige Trauerweisen und dann den „Guten Kameraden“. Der Kirchenchor sang die vierstimmigen Lieder „Den Gefallenen“ von J. Dantonello und „Ein seliger Friede die Heimat umweht“ von Max Welcker. Das Kriegerdenkmal war herrlich beleuchtet. Am Sonntagvormittag begrüßte Bürgermeister Karl Amann vor dem Loiblschen Gasthaus die Vereine. Nach dem Gottesdienst, der musikalisch von der Blechkapelle umrahmt war, zogen die Vereine und Gemeindebürger vor das Kriegerdenkmal, wo H. H. Andreas Ach die Einweihung der Kriegergedächtnistafel vornahm. Diese Tafel trägt 24 Namen einheimischer Gefallenen, während die 5 Namen der Flüchtlinge fehlen. Aus einem von drei Mädchen vorgetragenen Gedicht erfuhren wir folgende Zahlen: Gefallene des ersten Weltkrieges 32, Vermißte 5. Im zweiten Weltkrieg fielen 29, vermißt sind 34. Nun haben H. H. Ach, Bürgermeister Amann, Feuerwehrkommandant Wagner und Flüchtlingsvertrauensmann Schinzel in Ansprachen der Toten und Vermißten gedacht und Kränze niedergelegt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1949


Steinburg. (Mütterberatung.) Die nächste Mütterberatung findet am 18. 11. 49 15.30 Uhr im Gastzimmer der Gastwirtschaft Josef Solcher, Ortschaft Wegern, statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1949


Gaishausen. (Neue Dienststunden) Über die Wintermonate bis Ende März 1950 finden die Dienststunden der Gemeindekanzlei jeden Dienstag und Freitag von 14-18 Uhr statt, wovon die Zeit von 14-16 Uhr für Vorladungen und von 16-18 Uhr für den üblichen Parteienverkehr vorgesehen ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.11.1949


Steinburg. (30jähriges Ehejubiläum) Das Ehepaar Josef Fischer, Ortschaft Ehren, feierte am 15. November 1949 ihr 30jährigs Ehejubiläum. Herr Fischer ist langjähriger Beanter der Bundesbahn und versieht auch heute noch als Vorstand des Bahnhofs Steinburg seinen verantwortungsvollen Dienst.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.11.1949


Au vorm Wald
Am Sonntag, 20. November
Rußlandheimkehrer-Ball
Freundlichst laden ein
Die Heimkehrer
und Wagner, Gastwirt
Beginn 16 Uhr
Quelle: Straubinger Tagblatt, 18.11.1949


Hunderdorf. (Verschiedenes) Am Freitag hält letztmalig Flüchtlingsobmann Jantke zur üblichen Zeit in der Gemeindekanzlei Sprechstunde ab. Von den eingereichten Anträgen zur Hausratsbeihilfe gelangten fünf Familien in den Besitz des Geldes. Vor Weihnachten wird mit einer weiteren Auszahlung gerechnet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1949


Hunderdorf. (Der 1000. Schrank) wurde dieser Tage in der Möbelfabrik Werner Greiert fertiggestellt. Die Fabrik liefert seit etwa einem halben Jahr einen Einheitsschrank, der bei Ausstellungen in München und anderen Städten großen Anklang fand. Infolge des guten Absatzes ist es der Firma möglich, gegenwärtig über 40 Arbeiter zu beschäftigen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1949


Windberg. (Glocken für Hl. Kreuz) Still und ruhig steht das Wallfahrtskirchlein zum Hl. Kreuz auf dem Kreuzberg und blickt von seiner hohen Warte weit in den Gäuboden hinaus. Der neue Turm ist wieder als Wahrzeichen des Kirchleins sichtbar. H. H. Pfarrer Ach war unermüdlich tätig und nun ist es ihm gelungen, die Instandsetzungsarbeiten ausführen zu lassen. Der Turm ist fertig, doch fehlt noch die eherne Sprache der Glocken. Die Katholische Pfarrjugend hat sich verpflichtet, eine eineinhalb Zentner schwere Glocke aus eigenen Mitteln zu kaufen und dem Kirchlein zu schenken. Die Leitung des im April ds. Jrs. gegründeten Heimat- und Gebirgstrachtenvereins übernahm auch die Verpflichtung, eine Glocke von einem Zentner zu kaufen. Die Glocken werden voraussichtlich von der Fa. Grüninger und Söhne, Neu-Ulm, bezogen werden. Es bleibt die berechtigte Hoffnung, daß zum Triduum im Jahre 1950 die neuen Glocken läuten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1949


Windberg. (Todesfall) Am Sonntag früh 8.30 Uhr verschied nach langem schwerem Leiden der Austragslandwirt Josef Amann von Sternhäusl bei Windberg, Kriegsteilnehmer 1914-18, im 65. Lebensjahr.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1949


Steinburg. (Gemeindeversammlung) Am Samstag abend, wurde unter dem Vorsitz von Bürgermeister Stumhofer, im großen Gastzimmer der Brauerei Alfons Berger, Steinburg, eine öffentliche Gemeindeversammlung abgehalten. Man besprach zunächst die Baunotabgabe. – Für die Schule in Au vorm Wald ist der Neubau eines zweiten Schulsaales vorgesehen, dessen Gesamtkosten mit 3700.—DM veranschlagt wurden, 1200,– DM sollen von der Gemeinde aufgebracht werden und der Rest von 2500.—DM wurde als Bauzuschuß beantragt; Bewilligung steht noch aus. Durch freiwillige Abgabe von Bauholz durch Gemeindemitglieder, wurde dem vorgesehenen Bau viel geholfen. Auch sollten bei Inangriffnahme Gespanne und Arbeitskräfte von der Gemeinde gestellt werden. – Es folgte die Bekanntgabe der Haushaltsplanes durch den Gemeindekassier Feldmeier, welcher erwähnte, daß die Kreisumlage in diesem Haushaltsjahr etwas höher ist als im Vorjahr, dies sei aber hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß im Vorjahr, bedingt durch die Währungsreform, das Haushaltsjahr um ein Viertel kürzer gewesen ist. – Es wurde weiter bekanntgegeben, daß alle gefallenen und vom Tierarzt verworfenen Tiere in die „Tierkörperverwertungsanstalt“ Regen gehören. Die Abholung erfolgt von dort kostenlos, wobei auch die Fernsprechgebühren vergütet werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.11.1949


Pfelling. (Aprilscherz) Jener Berichterstatter, der in der Montagnummer den Artikel über die Fischspende des Peter Bründl-Anning schrieb, scheint einem Aprilscherz zum Opfer gefallen zu sein. Wie ortsbekannt ist, hat Herr Bründl weder in Anning noch sonst irgendwo einen Fischweiher. Daß es ausgerechnet 13 Zentner waren, scheint von dem Sprichwort der „13 Pfellinger“ herzurühren.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1949


Hunderdorf. (Film) Das Urteil über den letzten Film: „Hofrat Geiger“ mußte nicht schlecht gewesen sein, denn eine große Anzahl von Besuchern füllte bei der Vorführung des Bogener Thaters den Saal des Gasthofes Sandbiller. – Nächsten Dienstag läuft Käutner´s „Der Apfel ist ab!“
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1949


Windberg. (Meisterprüfung) Der Bäckermeisterssohn Johann Ellerbeck hat die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk mit gutem Erfolg abgelegt. Lehrmeister war sein Vater Johann Ellerbeck von Windberg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1949


Steinburg. (Tanz für Schulbänke) In der durch neue, große Fenster verschönerten großen Tanzhalle der Brauerei Berger, Steinburg, fand am Samstag, dem 19. 11., abends eine Tanzveranstaltung statt, von deren Reinerlös Schulbänke für die Schule Au vorm Wald neu angefertigt werden sollen. Für gute Stimmung und Tanz sorgte die Kapelle Haimerl, Neukirchen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1949


Gaishausen. (Öffentliche Gemeinderatssitzung) Bürgermeister Hastreiter erklärte zur Tagesordnung, daß, bedingt durch die überaus hohe Kreisumlage es nötig ist, den Hebesatz der Realsteuern um mehr als das Doppelte zu erhöhen. Ferner bedauerte der Bürgermeister, daß bis zur Stunde die Mitteilung der Schulsitzgemeinden Hunderdorf und Steinburg über die Höhe der Schulumlage fehle. – Der Gemeinderat beschloß einstimmig, die vorgesehene Erstellung des Haushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1949/50 zu verschieben, und beim Landratsamt Bogen einen entsprechend begründeten Antrag auf Herabsetzung der Kreisumlage zu stellen, da deren jetzige Höhe für viele Landwirte eine kaum tragbare Härte bedeute. – Des weiteren wurde der Beschluß gefaßt, die Gemeindejagd, durch eine öffentliche Ausschreibung an den Meistbietenden neu zu verpachten. – Über den Antrag, bei der Aufsichtsbehörde zu beantragen, daß die Gemeinde Gaishausen ein Standesamt erhält, konnte keine Einigung erzielt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1949


Gaishausen. (Rechtmäßigen Waldbesitz zurückerhalten) Bei einer durch das Forstamt Mitterfels, in dem Waldbesitz des Landwirts Jakob Feldmeier, Ortschaft Riglberg, durchgeführten Überprüfung wurde anhand des Katasters die Feststellung gemacht, daß zwei Tagwerk hochstämmigen Waldes, welcher schon seit ca. 40 Jahren von anderen genutzt wurde, zum Feldmeier´schen Besitz gehört. Beide Landwirte, die übrigens in gut nachbarlichen Verhältnis zu einander stehen, ahnten schon längere Zeit davon.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.11.1949


Hunderdorf. (Filmvorführungen) Ab sofort finden die Filmvorführungen im Sandbiller-Saal nicht mehr an den Dienstagen, sondern immer am Samstag statt. Kommenden Samstag abends 20 Uhr läuft der Lustspielfilm „Pat und Patachon im Paradies“, dazu die neueste Wochenschau und ein Beifilm. Dar Saal ist geheizt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.11.1949


Hunderdorf. (Hochzeit) Am Mittwoch fand in der Pfarrkirche die Trauung des Landwirts Jakob Bogner, Sollach, und der Landwirtstochter Maria Schöfer, Sollach, statt. Nach der Einsegnung begab sich der Hochzeitszug ins Gasthaus Baier, wo eine echte große Bauernhochzeit gefeiert wurde. Alois Schöfer, Bruder der Braut, war zum ersten Mal Brautführer. Als Hochzeitlader fungierte der bekannte Johann Dietl aus Lindenbrunn. Die Kapelle Klein sorgte für gute Unterhaltung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.11.1949


Windberg. (Wegzug) Der Kriegsversehrte Josef Dorfner konnte in sein eigenes Haus, das er in den letzten Wochen fertigstellen konnte, nach Breitfeld, Gemeinde Hunderdorf, einziehen. Weiter hat der Angestellte der Gewerbekammer in Regensburg, Friedrich Christl, unsere Gemeinde verlassen und ist nach Regensburg gezogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.11.1949


Steinburg. (Flüchtlingsdienstbesprechung) Am Dienstag findet um 14 Uhr in der Gastwirtschaft Karl Solcher in Ehren, eine Flüchtlingsdienstbesprechung statt. Zu dieser Versammlung erscheint auch der Kreisbeauftragte für das Flüchtlingswesen für den Landkreis Bogen, Herr Lardy.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.11.1949


Steinburg. (Überprüfung der Flüchtlingsausweise) Bis zum 26. Nov. 49 müssen sämtliche Flüchtlinge der Gemeinden Au vorm Wald und Steinburg ihre Flüchtlingsausweise beim Flüchtlingsvertrauensmann Herrn Barbian zur Überprüfung durch den Kreisbeauftragten für das Flüchtlingswesen, abgeben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.11.1949


Steinburg. (Bienenzuchtversammlung) Der Vorstand des Bienenzuchtvereins Steinburg, veranstaltet am Sonntag in der Brauerei Alfons Berger, nachmittags um 14 Uhr eine Bienenzuchtversammlung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.11.1949


Bogener-Theater
Am 25., 27. U. 28. November 49
Das große Lustspiel
Pat und Patachon
im Paradies

mit
Lucie Englisch, Mady Rahl
Beginn:
Tägl. 20.00, Sonntag 15.00 und 20.00
Jugend zugelassen.
Vorführung i. Hunderdorf 26.11.,
Mitterfels 29. 11., Schwarzach
30. 11., jeweils 20.00
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.11.1949


Au vorm Wald
Am Sonntag, den 4. Und Mon-
tag, den 5. Dezember 1949
Letztes altes Bier
mit Konzert
Hierzu ladet freundlichst ein
Max und Fanny Wagner
Quelle: Straubinger Tagblatt, 25.11.1949


Ein deutscher Heiliger?
Vor der Heiligsprechung des seligen Hermann Joseph
Aachen,
27, November. )dpa)
Unter den neuem Heiligen, die im heiligen Jahr 1950 erwartet werden, ist ein Deutscher. Der selige Hermann Joseph aus Steinfeld (Eifel). Nach Überzeugung in deutschen katholischen Kreisen bestehen gute Aussichten, daß der Kult des seligen Hermann Joseph im anno sancto durch apostolisches Dekret bestätigt wird. Ein Jahrhunderte alter Kanonisationsprozeß würde damit zum positiven Abschluß kommen.
Der um 1130 geborene Kölner Selige Hermann Joseph ist vor allem in der katholischen Kinderwelt durch seine innige Andacht zur Muttergottes bekannt, die nach der Legende in der Kirche St. Maria im Capitol in Köln aus den Händen des frommen Knaben einen Apfel angenommen hat. Mit 12 Jahren trat dieser in das Prämonstratenserkloster in Steinfeld ein. Vorübergehend weilte er in Mariengarten in Friesland als Schüler des seligen Abtes Friedrich. Nach Steinfeld zurückgekehrt, wurde Hermann Joseph im Refektorium für den Tischdienst und später als Sakristan verwandt. Schon lange vor seiner Priesterweihe hat er nach Ansicht der Kirche große Begnadigungen — vor allem durch seine einzigartige Hingabe an die Muttergottes empfangen. die in einer mystischen Vermählung mit Maria gipfelte. Der auf den Namen „Hermann“ getaufte Prämonstratenserpriester erhielt daher den Beinamen Joseph. Die Hymnen, die er zu Ehren der Muttergottes, der heiligen Ursula und ihrer Gefährtinnen und besonders als erster auf das „Göttliche Herz Jesu“ verfaßte, verraten eine der Welt abgewandte, nur dem Ewigen geweihte Seele. Als Mystiker ist Hermann Joseph zu einem wesentlichen Träger der mittelalterlichen deutschen Mystik geworden. Am Donnerstag nach Ostern 1241 ist der Neunzigjährige im Zisterzienserkloster Hoven bei Zülpich gestorben.
Drei Jahrhunderte Bemühungen
Die in mehreren Handschriften vorliegende Lebensbeschreibung Hermann Josephs wurde von Zeitgenossen verfaßt und ist Zeugnis der gleich bei seinem Tode beginnenden Verehrung. Schon um 1300 malten Mönche sein Bild als Initiale zum ersten Psalm. Im Jahre 1468 erschien er, geschmückt mit dem Heiligenschein, auf einer Altartafel neben der Muttergottes, Aposteln und Märtyrern. 1628 erbat der Kölner Erzbischof Kurfürst Ferdinand auf Betreiben des Kaisers Ferdinand vom Heiligen Stuhl die Kanonisation des seligen Hermann Joseph. In Steinfeld wurde damals bereits der Informativprozeß über den Ruf der Heiligkeit Hermann Josephs geführt. Durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges kam der Prozeß nicht zum Abschluß. 1728 konsekrierte Papst Benedikt X. in Gegenwart von 15 Bischöfen in Rom einen Altar zu Ehren des seligen Hermann Joseph und bezeichnete ihn als „Maximus“ unter den Dienern der Muttergottes. Durch den schnellen Tod des Papstes wurde der Prozeß aber auch damals nicht abgeschlossen.
Neue Bemühungen um die Kanonisation wurden 1896 von der Kölner Kurie unternommen, der Prozeß kam aber u. a. wegen mangelnder Kultzeugnisse, die damals noch nicht alle aus den Archiven hervorgeholt waren, abermals ins Stocken. Nach der Gründung der Diözese Aachen, in deren Gebiet Steinfeld mit dem Grab des Seligen liegt, suchten vor allem Bischof Vogt, der apostolische Administrator Sträter und der jetzige Bischof van der Velden in Verbindung mit dem Kölner Erzbischof und der Fuldaer Bischofskonferenz die Kanonisation zu erwirken. Die historischen Untersuchungen und die Beschaffung der Akten unternahm zu einem großen Teil der Vizeapostulator der Prämonstratenser, Dr. Brosch, Aachen. Als 1931 Papst Plus XI, die historische Sektion für die Behandlung dieser alten Prozesse der Ritenkongregation anschloß, traten diese in ein neues Stadium. Die Sektion erhielt alle geschichtlichen Unterlagen für die Kanonisation. Auf Weisung der Ritenkongregation fand dann im März 1949 in Steinfeld die kanonische Echtheitsprüfung der Gebeine des seligen Hermann Joseph statt. Im Herbst 1949 bat der deutsche Episkopat den Papst schriftlich um die feierliche Erteilung des Heiligenkultes. Der Generalpostulator der Prämonstratenser in Rom, Dr. Huber, der alle Zeugnisse kritisch geprüft hat, und Dr. Brosch trugen im Oktober dem Papst in Castelgandolfo erneut die Bitte um Heiligsprechung Hermann Josephs vor. Plus XII. antwortete: „Ich werde alles tun, Deutschland braucht einen neuen Heiligen!“ Ob es nun zu einer feierlichen Heiligsprechung in St. Peter kommt oder nur zu einer Bestätigung des Kultes und zur Titelverleihung „Sanctus“ durch apostolisches Dekret wird nach Ansicht der Kirche sehr stark von dem Gewicht der geschichtlichen Dokumente und der Inständigkeit der Bitten der katholischen Gläubigen abhängen,
Der selige Hermann Joseph hat seine größten Verehrer im Laufe der Jahrhunderte unter den Frauen des katholischen Adels gehabt. Auf den Missionsfahrten der Prämonstratenser wurde seine Verehrung in ganz Europa verbreitet, aber auch in Südamerika gibt es eine Hermann-Joseph-Verehrung. Die Grabstätte in Steinfeld wird heute von den Salvatorianer-Patres, die das Kloster von den Prämonstratensern übernommen haben, gehütet. Van Dyck hat die mystische Vermählung des seligen Hermann Joseph mit der Muttergottes gemalt, und der heilige Petrus Canisius hat sich in seinen Schriften immer wieder für den Kölner Mystiker begeistert. „Wenn Papst Plus XII. im Heiligen Jahr im Petersdom dem seligen Hermann Joseph den Heiligenkult zuerkennen würde, würde es eine einzigartige Hulderweisung gegenüber dem deutschen Volke sein“, erklärte Vizepostulator Dr. Brosch.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Steinburg. (Soforthilfe) Von 56 eingereichten Anträgen für Hausratshilfe wurde dieser Tage an drei Familien die Hausratshilfe ausgezahlt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Steinburg. (Versammlung des Neubürgerbundes.) Am Samstag fand in der Gastwirtschaft Karl Solcher, Bahnhof Steinburg, eine Versammlung des Neubürgerbundes verbunden mit der Neuwahl der Vorstandsmitglieder statt. Anwesend waren der Kreisvorsitzende des Neubürgerbundes, Landkreis Bogen, Herr Haug, und als Redner Herr Ingenieur Seidel, der in einer längeren Ansprache das Unrecht, welches an den Ausgewiesenen begangen wurde, hervorhob und den schwierigen Weg sowie das Ziel dieser unpolitischen Vereinigung, die nur die Heimat wiederhaben will, schilderte. – Sprechstunden des Kreisvorsitzenden werden in Bogen jeden Donnerstag von 8-12 Uhr abgehalten. – Aus der Neuwahl, die durch Zuruf erfolgte, gingen hervor: 1. Vorsitzender Herr Fuhrmann, 2. Vorsitzender Herr Czyck, Kassier Herr Stolpe, alle Steinburg, und als Schriftführer Frau Landner, Ortschaft Ehren. Der ehemalige Vorsitzende von Steinburg war abwesend, er wird schriftlich aufgefordert, den bisherigen Schriftverkehr mit der Kasse an den neuen Vorstand zu übergeben. Jeden ersten Sonntag im Monat soll eine Versammlung mit Referat abgehalten werden. Bei der Eröffnung der Diskussion kam es auch zu tumultvollen Szenen und Meinungsverschiedenheiten, doch wurde die Ruhe bald wieder hergestellt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Gaishausen. (Schützenverein gegründet.) Am Samstag wurde im Gasthaus Karl Solcher die Neugründung des Gaishausener Schützenvereins vorgenommen. Gewählt wurden: Herr Otto Wallner als Schützenmeister, Herr Hans Schlecht als Kassier und Herr Karl Neuhäuser als Schriftführer, alle aus der Ortschaft Ehren. Das Schießen wird mit einem neu angeschafften Luftdruckgewehr durchgeführt, zu welchem sich die Mitglieder der jungen Schützengilde jeden Samstagabend in der Gastwirtschaft Solcher zusammenfinden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Hunderdorf. (Mütterberatung) Am Mittwoch nachmittags 15 Uhr findet im Gasthaus Edbauer Mütterberatung statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Hunderdorf. (Aufgebot) Der Landwirtssohn Albert Stelzer aus Hoch und die Landwirtstochter Maria Brem aus Groß-Lintach.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Hunderdorf. (Gemeindeversammlung) Im oberen Schulhaus fand am Sonntagnachmittag eine gutbesuchte Gemeindeversammlung statt. Bürgermeister Reiner verlas verschiedene neue Verordnungen. Weiter gab er bekannt, daß Hunde in der Nacht nicht herumstreunen dürfen und die Hundebesitzer bestraft werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Hunderdorf. (Unterstützungsauszahlung) Die Arbeitslosenunterstützung wird am Mittwoch um 13 Uhr im Gasthaus Berger, Steinburg, ausgezahlt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Hunderdorf. (Aufgebot) Der Tischler Richard Lauschner aus Hofdorf und Fräulein Ella Stache aus Stetten. Das Paar beabsichtigt, die standesamtliche Trauung in Hunderdorf und die kirchliche Trauung bei den Eltern der Braut in Sachsen vorzunehmen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.11.1949


Hunderdorf. (Theater) Der Katholische Burschenverein brachte am ersten Adventssonntag im Gasthaus Baier vor zahlreichen Besuchern die Theaterstücke „Der verkannte Bua“, „Rache des Gmoadeaners“ und „Der mißglückte Sühneversuch“ zur Aufführung. Der Titel des letzten Einakters machte seinem Namen Ehre, denn die ganze Aufführung war wirklich ein mißglückter Versuch.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.11.1949


Hunderdorf. (Kirchliches) Da die Anschaffung der größten Glocke sich noch einige Zeit verzögert, wurde vom Pfarramt beschlossen, die elektrische Vorrichtung für das Geläute bereits in 14 Tagen montieren zu lassen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.11.1949


Windberg. (Gemeinderatssitzung) Entsprechend dem Schreiben des Landratsamtes sollte der Haushaltsplan abgeglichen werden. Das wäre aber nur durch 20prozentige Erhöhung des Steuerhebesatzes möglich. Nach eingehender Beratung lehnte der Gemeinderat einen solchen Ausgleich mit 4 gegen 3 Stimmen bei einer Stimmenthaltung ab. Feuerwehrkommandant Wagner referierte über die Notwendigkeit, das baufällige Feuerwehrhaus neu zu bauen. Kostenvoranschlag 9200 DM. Man rechnet mit 25 Prozent Zuschuß. Es wurde beschlossen, auf Rechnung der Gemeinde einen Plan und genauen Kostenvoranschlag anfertigen zu lassen. Bei Veranstaltungen der Feuerwehr wird auf Erhebung der Vergnügungssteuer verzichtet. Der Beitritt zum Blindenbund wurde abgelehnt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.11.1949


Windberg. (Bau der Wasserleitung) Bei der Versammlung der Wassergenossenschaft referierte Vorstand Anton Kittenhofer über die bisherige Tätigkeit. Die Wasserleitung wird von der Genossenschaft gebaut, die Gemeindeverwaltung ist nur für Anschluß der Schule und des Armenhauses verantwortlich. Der neue Kostenvoranschlag ist niedriger als der frühere. Man beschloß, die Vorarbeiten mit allen Mitteln zum Abschluß zu bringen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.11.1949


Windberg. (Soforthilfe) Unsere Gemeinde muß für den Lastenausgleich 27 000 DM aufbringen, wie Bürgermeister Amann in der letzten Gemeinderatssitzung mitteilte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.11.1949


Steinburg. (Arbeiterwohlfahrt) Trotz der Übersiedlung ihres Ehegatten nach Landshut wird Frau Ottilie Horl-Mitterfels die Geschäfte der Kreisvorsitzenden der AW für den Landkreis Bogen weiterführen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.11.1949


Gaishausen. (Begnadetes Alter) Der Ausnahmslandwirt Peter Brandl von Ebenthann feiert am 6. Dezember seinen 79. Geburtstag. Trotz des hohen Alters verrichtet er noch sämtliche Feldarbeiten und legt auch weite Strecken mit dem Fahrrad zurück.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.11.1949


Hunderdorf. (Vorbereitung zur Weihnachtsfeier) Die Schulleitung übt mit der Schuljugend fleißig Spiele für die Weihnachtsfeier am Samstag, 17. Dez., und Sonntag, 18. Det., im großen Saal des Gasthauses Baier. Fünfzig Schüler und Schülerinnen werden mitwirken. Die zwei fröhlichen Stunden sind ausgefüllt von Weihnachtsspielen, Theaterstücken, Reigen, Tänzen, mehrstimmigen Gesangsvorträgen mit Instrumentalbegleitung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.12.1949


Hunderdorf. (Beerdigung) Auf dem hiesigen Friedhof wurde am Mittwoch der 75jährige Schmiedemeister und Gastwirt Michl Schieder aus Ramesberg zur ewigen Ruhe gebettet. Eine Abordnung der Feuerwehr von Hunderdorf und Gaishausen nahmen an den Trauerfeierlichkeiten teil und legten einen Kranz am Grabe nieder. H. H. Pfarrer Kiermeier, assistiert von Pater Ciriacus, nahm die kirchliche Einsegnung vor und schilderte mit warmen Worten das Leben und Wirken des Dahingeschiedenen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.12.1949


Steinburg. (Imker tagten) Am Sonntag nachmittag fand im Gasthaus Berger eine Zusammenkunft der Imker statt. Als Gast nahm Altimker Dietl, Punzendorf, teil, der ein Referat über den Aufbau der Bienenzucht für Anfänger hielt. Auch die Völkerzählung, die im Dezember stattfinden soll, wurde erwähnt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.12.1949


Steinburg. (Neubürgerversammlung) Bei einer sehr gut besuchten Neubürgerversammlung in der Gastwirtschaft Solcher sprach Kreisbeauftragter Lardy über die Umsiedlung in die französische Zone und über die finanzielle Unterstützung der Flüchtlingsbetriebe, wofür die Firma Heller in Steinburg und eine Strickerei in Pfelling vorgesehen seien. Schloß Falkenfels soll für Jugendliche ohne Lehrstelle ausgebaut werden. Lebhaft kritisiert wurde die Art der Zuteilung der Hausratsbeihilfe in unserer Gemeinde. Die betreffende Stelle in Bogen soll die Vorschläge der hiesigen Vertrauensmänner über die Dringlichkeit nicht berücksichtigt haben. Herr Lardy schlug eine entsprechende Eingabe an den Landrat vor. Dann faßte man den Beschluß, für die Gemeinden Steinburg, Au v. W. und Gaishausen eine gemeinsame Weihnachtsfeier zu halten und einen Gesangverein zu gründen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.12.1949

Steinburg. (Nebel verursacht Kraftwagenunfall) Als Herr Sagstetter, Hofbesitzer aus Niedermenach, mit seinem Personenauto von Neukirchen nach Steinburg wollte, fuhr er infolge des Abendnebels auf der Straße zwischen Stippich und der Brauerei Berger gegen einen Brückenstein. Glücklicherweise erlitt Herr Sagstetter, der sich nur allein im Pkw befand, nur geringfügige Verletzungen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.12.1949


Gaishausen. (Beerdigung) Der Ausnahmsgast- und Landwirt und Schmiedemeister Michael Schiederer von Rammersberg starb vorige Woche im hohen Alter von 75 Jahren. Die Beisetzung fand am Mittwoch unter Teilnahme zahlreicher Trauergäste statt. Die Freiwilligen Feuerwehren Gaishausen u. Hunderdorf stellten Ehrenabordnungen und legten Kränze nieder. H. H. Pfarrer Kiermeier, Hunderdorf hielt eine ergreifende Grabrede und schilderte mit bewegten Worten das Leben des Verstorbenen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.12.1949


Hunderdorf. (Neubürgerversammlung) In der am Sonntag nachmittag stattgefundenen Mitgliederversammlung im Gasthaus Edbauer gab Vorstand Ritschel einen ausführlichen Bericht über die Landestagung in München. Der Landesvorsitzende beabsichtigt, in Kürze nach Bogen zu kommen. Ebenso wurden die neuen Richtlinien für Beiträge sowie die Baunotabgabe besprochen. Als Kassenprüfer sind Frl. Pfennig, Herr Trawnik und Herr Uher eingesetzt worden. Die Abhaltung einer Weihnachtsfeier fand allgemeine Zustimmung. Den Festausschuß bilden Ritschel, Wunderlich, Schmid, Schaffer, Uher und Frl. Sigmund.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1949


Windberg. (Theateraufführung) Wie bereits gemeldet, hat sich der Kath. Burschenverein verpflichtet, für das Wallfahrtskirchlein zum Hl. Kreuz eine Glocke zu kaufen. Um dieses Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, spielt der Burschenverein am Feste Mariä Empfängnis wieder Theater. Zur Aufführung gelangt ein Vorspiel und das Volksstück „Der Kreuzhofbauer“. Der Reingewinn wird zur Anschaffung der Glocke verwendet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1949


Steinburg. (Neuer Omnibus eingesetzt) Ein Privat-Omnibus, Eigentum des Herrn Ludwig Berger, Steinburg, ermöglicht es den Waldlern ab Elisabethszell dreimal wöchentlich ihren Markt Bogen und die Gäubodenstadt zur Erledigung ihrer Geschäfte zu erreichen. Der Omnibus hat 36 bequeme, rotlederne Polstersitze, sowie eine Radio- und Lautsprecheranlage.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1949


Steinburg. (Mütterberatung) Die nächste Mütterberatung findet am Freitag, 9. 12. Um 14.30 Uhr im Gastzimmer der Metzgerei Josef Solcher in Wegern statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1949


Hunderdorf. (Auszahlungen) Am heutigen Mittwoch um 14 Uhr werden in der Gemeindekanzlei die Unterhaltshilfe, Hausratshilfe und Fürsorgeunterstützung ausgezahlt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1949


Hunderdorf. (Evang. Gottesdienst.) Nach langer Zeit wurde in der Kapelle in Hofdorf am Sonntag nachmittag ein Gottesdienst mit Adventfeier gehalten. Stadtpfarrer Rohn aus Straubing sprach zu den zahlreich erschienenen Gläubigen der näheren Umgebung herzliche Worte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.12.1949


Hunderdorf. (Neuer Geschäftszweig) Der Imker Josef Meier hat einen Spezialbetrieb zur Herstellung von Bienenzuchtgeräten eröffnet. Dies entspricht einem dringenden Bedürfnis der Imkerschaft für Niederbayern, da diese ihre Imkerartikel zumeist aus Mittelfranken, Baden sowie Württemberg beziehen mußten. An Spezialerzeugnissen werden in diesem Betrieb Bienenwohnungen aller Systeme, Begattungskästchen, Ablegerkasten und Rähmchenholz hergestellt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.12.1949


Meidendorf. (Neues Altarkreuzbild in der Kapelle) Die Pfarrei Windberg hatte vor der Säkularisation des Klosters im Jahre 1803 eine weit größere Ausdehnung als heute. Wenn auch die naheliegenden Ortschaften Irenzfelden, Feiertaghof und Mitterbühl nicht zu ihr gehörten, so zählten weit mehr und entferntere Siedlungen. wie z. B. Ober- und Unter-mühlbach, Heugrub, Angermühle u. a. zur Pfarrei. Nach der Arrondierung im Jahre 1830 erhielt unsere Pfarrei eine neue Abgrenzung. Meidendorf ist nach der neuen Grenzziehung die entfernteste Siedlung unserer Pfarrei. Nach der Säkularisation des Klosters sind innerhalb der Pfarrei Windberg außer der Pfarrkirche auch mehrere Kapellen dem Abbruch verfallen. In Meidendorf aber wurde in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine kleine Kapelle erbaut. Still und einsam steht die Kapelle neben der Straße. Wöchentlich einmal wird hier das heilige Meßopfer dargebracht. Die Inneneinrichtung ist gleich dem Äußeren schlicht und einfach. Der Kooperator unserer Pfarrei, Chorherr Siard Meier, nahm sich dieser verlassenen Kapelle besonders an. Es gelang ihm die Bewohner Meidendorfs zu bewegen, die Kapelle in Ordnung bringen und das elektrische Licht einrichten zu lassen. Am Sonntag wurde ein 125 cm hoher Christuskörper als Altarkreuzbild aufgestellt und geweiht Das heil. Meßopfer hielt Chorherr Norbert Backmund. Der weibliche Kirchenchor sang unter der Leitung des Chorherrn Siard Meier eine von ihm komponierte dreistimmige Messe. Der neue Christuskörper ist ein Werk des Bildhauers Hans Lentner aus Spiegelau und wurde aus einer Linde geschnitzt. Mit diesem Altarkreuzbild haben nun zwei Kapellen, die von hl. Kreuz und die von Meidendorf, Christuskörper als Altarbilder.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.12.1949


Windberg. (Zum dritten Mal Haushaltsplan abgelehnt.) Am gestrigen Donnerstag fand wieder eine öffentliche Sitzung des Gemeinderats wegen Abdeckung des Haushaltsplanes statt. Aus einem Schreiben des Landratsamtes, das der Bürgermeister vorlas, ging hervor, daß sich kein Gemeinderat der Stimme enthalten dürfe. In Anwesenheit aller Gemeinderäte wurde zum dritten Mal über den Haushaltsplan abgestimmt. Mit 7 gegen 2 Stimmen wurde die Annahme des Haushaltsplanes abgelehnt. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde beschlossen, die Rückstände an Steuern eintreiben zu lassen, einen Ofen für das Armenhaus anzukaufen, den Jagdpächter zur 20prozentigen Entrichtung des früheren Jagdtpachtschillings aufzufordern und die Jagdpacht zu kündigen. Der Bürgermeister berichtete noch über den Verlauf der letzten Bürgermeisterversammlung in Bogen und verlas ein Schreiben von Pater Lambert, in dem dieser für die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes dem Gemeinderat dankt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.12.1949


Steinburg. (Vom Roten Kreuz) Bei der Landessammlung sammelte die Bereitschaft Steinburg in der Gemeinde Neukirchen 103 DM, Hunderdorf 59 DM, Steinburg 26 DM, Gaishausen 9 DM, Obermühlbach 7 DM. Das Gesamtergebnis ist um 20 DM höher als im Frühjahr. – Dieser Tage wird eine Löffelspende für die Weihnachtsfeier durchgeführt. Bei der Weihnachtsfeier am 17. Dezember im Gasthaus Berger werden 24 alte Leute und Kinder beschert.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.12.1949


Gaishausen. (Verschiedenes) Am Dienstag von 9 bis 10 Uhr werden die genehmigten Beträge der Unterhaltshilfe vom Gemeindekassier ausgezahlt. – Gleichzeitig wird die öffentliche Fürsorge-Unterstützung gezahlt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.12.1949


Wasserleitung kostete 250 000 DM
Mitterfels.
Zu Beginn der Dezembertagung des Gemeinderates berichtete Bürgermeister Dietl über den Haushaltsplan 1949/50. Sein Vorschlag, diesem Plan in der schon mehrfach besprochenen Form zuzustimmen, da die Hebeträge verhältnismäßig niedrig seien, wurde einstimmig entsprochen. Als zweiter Punkt wurde der Stand der Baukosten für die Wasserleitung behandelt. Hierbei kritisierte der Bürgermeister den schleppenden Eingang der Anschlußgebühren und bat die Mitglieder des Gemeinderates, innerhalb ihres privaten Wirkungsbereiches auf die säumigen Zahler einzuwirken, da das Geld gebraucht werde. Die Baukosten des Wasserleitungsbaues beliefen sich auf rund 250 000 Mark. Für die Anlage des Hochbehälters, der Entsäuerungsanlage und für einige Verwaltungskosten seien noch Gelder zu zahlen. die aber durch entsprechende Einnahmen schon jetzt zum Teil gedeckt seien, so daß die Gesamtlage zu Bedenken keinen Anlaß gebe. Auch werde ja seit 1. Dezember ein Wasserzins in Form einer Grundgebühr erhoben. Dem Erwerb eines weiteren Wasserrechts im Quellgebiet stimmte der Gemeinderat zu. Das Programm für das am 11. Dezember stattfindende Wasserfest an dem alle, die am Wasserleitungsbau mitwirkten, als Gäste teilnehmen, wurde ebenfalls genehmigt.
Mit Hilfe der Baufirma Riepl soll gegen Erstattung der Selbstkosten im Laufe des Dezember im Gemeindesteinbruch im Waldbad eine Bruchstein- und Schottergewinnung durchgeführt werden. Sehr im Argen liege immer nach der Beitritt zur gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft des Kreises Bogen, es sei darum eine entsprechende Werbung durchzuführen und Maßnahmen zu treffen, um auch weniger Zahlungskräftigen den Beitritt zu ermöglichen; Einzelheiten darüber sollen in einer Gemeindeversammlung noch im Dezember eingehend besprachen werden. Dem Beitritt zum Fremdenverkehrsverband Niederbayern-Oberpfalz wurde diskussionslos zugestimmt. Bezüglich des Ausbaues des Dachgeschosses im Gebäude der Landpolizei zu Wohnungen für die in Privatquartieren wohnenden Polizeibeamten wurde einer dahingehenden Resolution der Wohnungssuchenden von Mitterfels befürwortender Nachdruck des Gemeinderates verliehen. Mit einer eingehenden Aussprache über die Notstände, die sich aus den hohen Abgaben und Steuern für die Landwirte und Gewerbetreibenden ergeben, schloß der öffentliche Teil der Gemeinderatssitzung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.12.1949


Mitterfels weihte seine Wasserleitung
Geistlicher Rat Brettner vollzog die Weihe – Ehrung aller Mitarbeiter
Mitterfels.
Am gestrigen Sonntag beging die Gemeinde Mitterfels ihr „Wasserleitungsfest“. Damit wurde in feierlicher Form die Verwirklichung eines seit Jahrzehnten bedachten und wiederholt auch angebahnten Planes gemeinnütziger Arbeit abgeschlossen, deren Segen sich in dem kommenden Jahren auswirken wird.
Die Vorgeschichte
Bereist im Jahre 1911, Engel-Eisenhardt war damals Bürgermeister, dachte man an eine großzügige Wasserversorgung, die nicht auf Mitterfels beschränkt bleiben, sondern unter Ausnützung umfangreicher Quellen in der Gegend der heute genutzten Wasservorkommen noch andere Gemeinden, wie z. B. Haselbach, Elisabethszell, Landasberg und Neukirchen einbeziehen sollte. In sehr positiver Form setzte sich seinerzeit der Apothekenbesitzer Rheinboldt für das Vorhaben ein. Unter Bürgermeister Wartner nahm die Idee auf der Grundlage gemeindlicher Wasservorkommen und in Anlehnung an den sog. Gemeindebrunnen konkrete Formen an.
Im Verein mit dem damaligen Vollstreckungsobersekretär Schuller wurde sogar an die Befragung dert einzelnen Haushalte gegangen. Aber auch diesmal wurde es nichts, ebensowenig konnte der Gedanke 1930 durchgesetzt werden.
1933/34 und in den folgenden Jahren bis zum zweiten Weltkrieg nahm Bürgermeister Hafner erneut die Vorarbeiten auf. Obwohl sich auch übergeordnete Instanzen um eine befriedigende Lösung bemühten, die zentralistische Weisungsbefugnis von Spitzenbehörden war stärker.
Der zweite Weltkrieg unterbrach dann die Auseinandersetzungen und Bemühungen. Im Oktober 1948 fand dann unter sachverständiger Beratung durch Oberinspektor Tratz vom Landesamt für Wasserversorgung eine Begehung verschiedener Wiesen innerhalb des Gemeindebezirks statt. Der Sachverständige kam dabei nach eingehenden persönlichen Bemühungen zur Ablehnung eines derartigen Planes, und in einer Gemeindeversammlung im Dezember 48 wurde die Idee der Wasserversorgung auf der Grundlage des Anschlusses mehrerer Gemeinden bekanntgegeben. Bei einer erneuten Besichtigung gab der gleiche Sachverständige auf Grund der tatsächlichen Gegebenheiten im Quellegebiet von Buchet ein befürwortenden Gutachten, und der dann bemühte Baurat Stimmelmayer vom Landesamt für Wasserversorgung in München schuf die Grundlagen des Wasserleitungsbaues.
Am 19. Januar 1949 faßte der Gemeinderat den Beschluß über den Bau einer Wasserleitung, die in ihren Gesamtkosten auf 341 400 DM veranschlagt war, und im gleichen Monat fand eine öffentliche Gemeindeversammlung statt, die einmütige Zustimmung ergab.
Ein detaillierter Notruf an die verschiedensten staatlichen und kommunalen Stellen leitete darauf die Frage der Finanzierung ein, und dem sachlichen Vorbringen Bürgermeister Dietls gelang, es, in stetem Bemühen unter persönlichen Opfern die erforderlichen Mittel flüssig zu machen.
Am 19. April fand die Bekanntgabe des Ausschreibungsergebnisses im Landesamt für Wasserversorgung statt, und von den ein Gebot abgebenden Firmen, deren Kostengestaltung zwischen 134 000 und 270 000 Mark schwankten, erhielt die Firma Riepl-Regensburg als zweibilligste in der Gemeinderatssitzung vom 1. Mai 1949 den Zuschlag. Am 30. Mai begannen 15 Mann mit der Arbeit, die unter der staatlichen Aufsicht von Reg.-Bauinspektor Baumgartner stand und von Bauführer Falter geleitet wurde. Nach Freilegung der Quellen wurde in rascher Folge bei einer zeitweiligen Höchstbelegungsstärke von 75 Mann die Rohrgräben vorangetrieben, und bald legte der Rohrtrupp unter Installationsmeister Lehner die Wasserführung, während Bauführer Karl den Bau der Hochbehälter, der Entsäuerungsanlage und der Quellfassung betreute.
Ende Oktober war die Hauptleitung fertig. Im November lief das Wasser, und die Installation der Innenanlagen konnte beginnen.
Am Buchet
Der Festtag selbst begann in Gegenwart der Ehrengäste und unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung mit der Einweihung der Wasserversorgungsanlage von dem Hochbehälter in Buchberg aus. Nach einem einleitenden Musikstück, gespielt von der Blaskapelle Grimm aus Haselbach, sprach der Ehrenbürger von Mitterfels, H. H. Geistl. Rat Josef Brettner, in kurzen Worten von dem Werden und Wachsen dieser, wie er sagte, vielleicht modernsten Ablage. Indem er an den 30. Mai 1949 erinnerte, an welchem er die kirchliche Weihe des ersten Spatenstiches im Quellgebiet von Buchet vornahm, empfahl der die Anlage dem Segen Gottes, der sie vor allen elementaren, aber auch anderen bösen Einwirkungen bewahren möge, damit sie künftig nicht nur Mitterfels, sondern auch einem weiteren Kreis zum Wohle diene. Nach Gebet und kirchlichem Segen schloß die Weise „Preis und Dank“ die Feier.
Die Mitarbeiter wurden geehrt
Nach dem Festgottesdienst in der 200 Jahre alten Pfarrkirche, bei dem H. H. Geistlicher Rat Brettner in der Festpredigt Gottes Segen auf das vollendete Werk herabrief, zeigte eine Feuerwehrübung, bei der zum erstenmal die Hydranten benützt wurden, den gewaltigen Druck der Wasserleitung. Im Nu ergossen sich aus drei Strahlrohren gewaltige Wassermassen auf das als Brandobjekt angenommene Schulhaus. Die Schlagkraft der Mitterfelser Feuerwehr unter ihrem Kommandanten Lang hat durch diesen Bau wesentlich gewonnen.
Ein gemeinsames Mittagsmahl im Gasthaus zur Friedeneiche vereinte alle Mitarbeiter des großen Werkes mit den Ehrengästen.

Einst …

Bürgermeister Albert Dietl konnte die Abgeordneten Weinzierl, Muhr und Laumer, Reg.-Baurat Stimmelmayer, Oberinspektor Tratz, Reg.-Inspektor Baumgartner und Ing. Gärtner vom Landesamt für Wasserversorgung, Landrat Hafner, Kreisbaumeister Kraus, Baurat Neubauer vom Straßen- und Flußbauamt Deggendorf, Baurat Schmid und Volntin vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf sowie die Vertreter der ausführenden und liefernden Firmen begrüßen.

… und heute!

Die Ehrung aller Arbeiter leitete der verstärkte Kirchenchor, der auch den Festgottesdienst verschönt hatte, unter der Leitung von Rektor Schollerer mit dem Lied „Die Himmel rühmen …“ ein. Nach dem Gedicht „Klage eines Brunnens“ schilderte Bürgermeister Dietl die große Wassernot, die seit 1900 in Mitterfels herrschte und die vielfältigen Schwierigkeiten bei der Durchführung des großen Werkes, das 341 000 DM Baukosten erforderte. R dankte allen Amtsstellen für ihre Mithilfe bei der Finanzierung, besonders Regierungsrat Laumer vom Arbeitsamt Straubing, Landrat Hafner und Kreisbaumeister Kraus, Bogen. Ein besonderes Dankeswort galt der ausführenden Firma Riepel und der gesamten Arbeiterschaft, die sich rückhaltlos eingesetzt hat. Besondere Verdienste hat sich Ehrenbürger Geistl. Rat Brettner erworben; auch dem Abg. Norske gebührt Dank.
Geistl. Rat Brettner hob die früheren Mißstände und die Schwierigkeiten beim Bau hervor. Er dankte dem Gemeinderat und vor allem dem jungen, unternehmungslustigen Bürgermeister, der zusammen mit Wagnermeister Lang Ungeheueres für die Gemeinde geleistet hat. „Sie haben sich den Meistertitel als Bürgermeister verdient, wie kaum noch ein anderer“, rief der Redner begeistert aus.
Landrat Hafner drückte seine Freude darüber aus, daß er zum zweitenmal in seinem Kreis der Einweihung einer Wasserleitung beiwohnen könne. Weitere 15 Gemeinden bräuchten dringend Wasserleitungen. Zur allgemeinen Lage des Kreises betonte der Landrat, daß es sich um ein Notstandsgebiet handle; es sei dringend erforderlich, weitere Notstandsarbeiten auszuführen, um die großen öffentlichen Lasten tragen zu können. „Wir müssen vom Fürsorgestaat wieder zum Arbeitsstaat werden.“ Der Gemeinde Mitterfels sicherte der Redner seine Unterstützung zu. Ein Reigen weiterer Redner schloß sich mit ernsten und heiteren – besonders launige Worte fand Abg.  Weinzierl – Ausführungen an.
Die Gemeinde Mitterfels, die nun daran gehen will, ihre Straßen zu verbessern und so für den Fremdenverkehr zu werben, kann stolz sein auf ihre schöne Gemeinschaftsleistung.  Dr. E. G.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.12.1949


Hunderdorf. (Beerdigung) Unter zahlreichem Trauergeleit wurde am Freitag der 72jährige Josef Hagn aus Lintach zur letzten Ruhe gebettet. Die kirchlichen Handlungen wurden von Pater Ciriacus vorgenommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1949


Windberg. (Theateraufführung) Zu Mariä Empfägnis und am letzten Sonntag hat der kath. Burschenverein das Volksstück „Der Kreuzhofbauer“ mit dem Vorspiel „Die Fleischfliagn“ aufgeführt. Die Spieler machten auch diesmal wieder ihrem bisherigen Rufe alle Ehre. Der Reingewinn dieser Aufführungen wird zum Ankauf einer Glocke für das Wallfahrtskirchlein zum Hl. Kreuz verwendet werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1949


Windberg. (Rußlandheimkehrer) Dieser Tage ist der Neubürger Anton Teynor aus russischer Kriegsgefangenschaft zu seiner Familie zurückgekehrt. Teynor ist Sudetendeutsche und kommt aus Melitopol. Nach seiner Rückkehr ist jetzt nur noch ein Kriegsgefangener in der Gefangenschaft, während 34 Vermißte gezählt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1949


Steinburg. (Gründung des Schützenvereins) Großes Interesse für das Wiederaufleben des Vereins zeigten die vielen Besucher am Samstag im Gasthaus Berger. 30 Anwesende erklärten ihren Beitritt zum Verein. Stoiber jun. wurde zum 1. Vorsitzenden und Georg Huber zum Schriftführer gewählt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1949


Kreisumlage ist zu hoch
Gaishausen.
Die Aufstellung des neuen Haushaltplanes, die auf der Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung stand, wurde durch Beschluß einstimmig verschoben und beim Landratsamt Bogen Beschwerde gegen die überaus hohe Kreisumlage eingelegt. Die Kreisumlage hat heuer eine Höhe von 10 860 D-Mark jährlich, das ist mehr als das Doppelte des vergangenen Jahres. Die Aufbringung dieser Summe hätte die Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuerhebesätze um das Doppelte notwendig gemacht. Der Gemeinderat hat in seiner Beschwerde an den Landrat zum Ausdruck gebracht, daß er eine solche Erhöhung niemals verantworten könne, da dies den wirtschaftlichen Ruin vieler Kleinst- und Mittelbetriebe zur Folge hätte. Außerdem fehlten die Höhe der Schulumlagen in Au v. W. und Hunderdorf. Eine neuerliche Zusammenkunft des Gemeinderates in dieser Angelegenheit wird vorher bekanntgegeben werden. Dem Vorschlag eines Gemeinderatsmitglieds entsprechend wurde weiterhin vorgesehen, die Gemeindejagd neu zu verpachten und die Verpachtung gegen Höchstangebot öffentlich auszuschreiben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.12.1949


Bogen. (Auf der Leinwand und vor der Leinwand) spielt sich diesmal das Programm der Bogener Filmbühne ab. Auf der Leinwand sehen wir den ausgezeichneten Film „Vision am See“, dessen menschlich-tiefe Handlung die Zuschauer bis ins Innerste aufwühlt. Auf den Brettern vor der Leinwand aber sehen wir Gustl Stark-Gstettenbauer, den ja mit Bogen verwandtschaftliche Bande verknüpfen, mit seiner weltbekannten Partnerin Gracie Schenk, und sicher wird diese Bereicherung des Filmprogramms durch Kleinkunst dankbar aufgenommen werden. Beide Künstler treten bei jeder Vorstellung auf, erstmalig am heutigen Freitag. Weitere Vorstellungen in Bogen am Sonntag nachmittag und abend und am Montag abend, am Samstag in Hunderdorf, Dienstag in Mitterfels und Mittwoch in Schwarzach.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Hunderdorf. (Weihnachtsspende der Schuljugend) Mit viel Geschick und Fleiß übten unsere Schulkinder die Weihnachtsspiele ein; sie werden am Samstag, 15 Uhr (Schülervorstellung) und Sonntag 15 und 20 Uhr (nur für Erwachsene) im Baiersaal gezeigt. Der Erlös wird für schulische Zwecke zur Entlastung der Gemeinde verwendet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Hunderdorf. (Gastspiel) Gustl Stark-Gstettenbauer, der aus den Ganghoferfilmen gut bekannte Filmschauspieler, wird am morgigen Samstag, 17. Dez., abends 20 Uhr im Sandbillersaal ein Gastspiel geben. Bei dieser Veranstaltung wirkt ferner der tanzrevuestar vom Berliner „Wintergarten“, Gracie Schenk mit. Für den musikalischen Teil sorgt Chalry Becher, Accordeonsolist vom Funk. – Als Abschluß läuft der große Erfolgsfilm „Vision am See!“
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Hunderdorf. (Vom evangel. Hilfswerk) Am Mittwoch nachmittags 15 Uhr kommen im oberen Schulhaus Sachspenden des evang. Hilfswerks zur Verteilung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Windberg. (Aufgebot) Werner Zenner, Metalldreher, und Walüurga Groß, Schneiderin.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Steinburg. (Zwei Rußlandheimkehrer) Aus langjähriger russischer Kriegsgefangenschaft sind vor einigen Tagen heimgekehrt, Herr Alois Hien im Schloß Steinburg und Herr Heinz Legler in Öd. Herr Hien ist Einheimischer und Herr Legler Flüchtling aus der Ostzone.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Er fing 3000 Bisamratten
30 Jahre Bisamratten-Jäger
Haselbach.
Klein und bescheiden steht ein Häuschen am Dachsberg bei Haselbach. Sein Besitzer ist der 69jährige Alois Stahl, der seit 1919 amtlich zugelassene Bisamrattenfänger im Landkreis Bogen. Vater Stahl, der nun schon seit 30 Jahren auf der Jagd nach der im Jahre 1906 durch den Leichtsinn eines böhmischen Großgrundbesitzers eingeführten nordamerikanischen Bisamratte ist, kann an Hand seiner reichen Erfahrung viel über die Schädlichkeit und andererseits von dem Nutzen dieser Ratte erzählen.
Wenn auch der Pelz der Bisamratte sehr begehrt ist, so darf nicht vergessen werden, daß sie sich in den letzten Jahrzehnten durch die überaus rasche Vermehrung zu einer Plage entwickelt hat und durch Unterhöhlung von Deichen und Dämmen zu einer großen Gefahr geworden ist. Auch im Gehege des Forstmannes bedetet sie eine große Gefahr, da sie sich im Frühjahr nicht mehr mit Pflanzen begnügt, sondern eine Räuberin nach den Eiern und der jungen Brut von Fasanen, Birkwild und Schnepfen wird.
Vater Stahl hat in diesen 30 Jahren rund 3000 Stück gefangen, eine stattliche Anzahl, wenn man bedenkt, daß sein Jagdrevier nur der Perlbach zwischen Mitterfels und Haselbach ist. In manchen Jahren betrug seine Beute weit über 100 Bisamratten und er erinnert sich auch noch an Tiere mit einer Fellänge von 50 cm, obwohl die Durchschnittslänge bei 30 cm liegt. Mit Stolz meint Vater Stahl: „sobald ich Bisamratten in meinem Perlbachtaler Jagdrevier an der Losung, an den Spuren im Sand, oder am abgebissenen Gras bemerke, so habe ich sie am nächsten Morgen gefangen. Ich stelle am Abend meine Falle und früh ist sie mein.“ Welche Köder er verwendet, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Auch weiß der alte Waldler viel von der Nützlichkeit dieser geschätzten Pelzträger zu berichten, deren Felle er nach allen Himmelsrichtungen hin versendet, wo sie zu Seal- oder Zobelbisam verarbeitet werden. Auch für die Hutindustrie ist das lange Haar des Bisamfelles ein sehr begehrter Artikel, und früher fand der Drüsensack der Bisamratte ähnlich wie der des Bibers Verwendung zur Herstellung des Bibergeils, eines salbenähnlichen Arzneimittels.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Die Kreisumlage ist zu hoch
Stellungnahme des Landratsamtes Bogen

Zu unserem Bericht in Nr. 51 schreibt das Landratsamt Bogen:
Die Kreisumlage der Gemeinde Gaishausen beträgt im Rechnungsjahr 1949 10 360 DM. Dagegen betrug diese im Rechnungsjahr 1948 für die Zeit vom 21. 6. 48 bis 31. 3. 1949 5304 DM. Wenn nun diese beiden Beträge gegenübergestellt werden, wie dies in der Gemeinde Gaishausen geschah, so muß beachtet werden, daß die Kreisumlage 1948 nur für einen Zeitraum von 270 Tagen (DM-Rechnungsabschnitt) berechnet war. Errechnet man dagegen das Ergebnis für 365 Tage, also für ein volles Jahr, so ergibt dies ein Kreisumlagen-Soll von 7171 DM
Gegenüberstellung:
1949 10 360 DM (365 Tage)
1948   7 171 DM (365 Tage)
Somit erhöht sich die Kreisumlage 1949 nur um 3869 DM = 51 Prozent, also nicht 100 Prozent.
Diese Erhöhung wird wie folgt begründet: Während bei der Kreisumlage letztmals für das Rechnungsjahr 1948 die Umlegung des durch die sonstigen einnahmen nicht gedeckten Bedarfs der Landkreise zu drei Fünftel nach den Steuerkraftzahlen der Grundsteuer zu zwei Fünftel nach der Nährmittelbevölkerung erfolgte (Art. 13 Abs. II des Finanzausgleichsgesetzes), wird die Kreisumlage erstmals ab dem Rechnungsjahr 1949 neben Grundsteuerkraftzahlen und neben den Gewerbesteuerkraftzahlen auch nach der Schlüsselzuweisung berechnet.
Durch diese Neuregelung mußte sich zweifellos bei allen Gemeinden eine Änderung ergeben. Diese Änderung macht sich jedoch in Gemeinden mit größeren Gewerbesteueraufkommen besonders bemerkbar. Insbesondere deshalb, weil gem. Par. 5 Ziff. 2 der VO zur Durchführung des Finanzausgleichsgesetzes vom 23. März 1949 (GVBl. S. 66) bei der Ermittlung der Steuerkraftzahlen der Gewerbesteuer 1949 die Gewerbesteuermeßbeträge 1946 zugrundegelegt wurden, diese Meßbeträge mit den tatsächlichen Verhältnissen jedoch oftmals nicht mehr übereinstimmen und daher von den Gemeinden Nachlässe und Herabsetzungen der Steuermeßbeträge vorgenommen werden müssen.
Die Gemeinde Gaishausen hatte jedoch durch ihr Gewerbesteueraufkommen im Rechnungsjahr 1948 (2426 DM) den Vorteil, daß sie fast als einzige Gemeinde des Landkreises die Hebesätze nicht zu erhöhen brauchte, wogegen andere Gemeinden durchschnittlich um 30 Prozent erhöhen mußten und auch im Rechnungsjahr 1949 diese Hebesätze beibehalten müssen.
Die die Gemeinde Gaishausen waren diese Auswirkungen derart günstig, daß sie den Hebesatz gegenüber dem Jahr 1945: 110 Prozent, heute bezw. im Rechnungsjahr 1948 auf 90 Prozent bei der Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Betriebe) senken konnte, wogegen alle anderen Gemeinden den Hebesatz im Durchschnitt mit 140 Prozent beibehalten mußten.
Wie bereits angeführt, mußte die Neuregelung gegenüber 1948 zweifellos Verschiebungen bei der Heranziehung der Kreisumlage zur Folge haben und zwar derart, daß die steuerschwachen Gemeinden entlastet werden. Diese Verschiebung ist vom Gesetzgeber beabsichtigt, auch das muß beid er Festsetzung der Kreisumlage gewürdigt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Gaishausen. (Gemeinderatssitzung) In einer neuerlichen internen Zusammenkunft des Gemeinderats wurde erneut über die Aufstellung des Haushaltsplanes gesprochen. Bedingt durch die Kreisumlage weist der Haushaltsplan eine Unterbilanz von 3000 DM auf. Ein Ausgleich kann nur durch die erhebliche Erhöhung der Realsteuerhebesätze erfolgen, was aber für viele Landwirte der Gemeinde eine fast unerträgliche Härte bedeuten würde. Die Verantwortung für eine derart einschneidende Maßnahme wurde vom Gemeinderat geschlossen abgelehnt. Eine neue diesbezügliche Entschließung wurde an das Landratsamt Bogen weitergeleitet. – Der Beitritt zum Fremdenverkehrsverein Niederbayern-Oberpfalz wurde vom Gemeinderat vorläufig abgelehnt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Pfarrei Hunderdorf
Dienstag: Engelamt des Josef Wieser für verst. Vater und hl. Messe der Maria Loibl für Ehe-mann Johann Poiger. — Mittwoch: Engelamt des Josef Stoiber für Mutter und Verwandte und hl. Messe des Ludwig Altmann für Mutter Theresia und Verwandte. — Donnerstag: Engelamt der Maria Steckler für Ehemann, Sohn Alfons u Verwandte; in Steinburg hl. Messe d. Max Sperl für beiders. verst. Eltern und Geschwister; abds. 4.30 hl. Stunde. — Freitag: Engelamt der Anna Härtenberger für Ehemann und Tochter Frieda und hl. Messe der Maria Kronfeldner von Au für Ehemann Josef. — Samstag, Heiliger Abend: 6.30 Beichtgelegenheit; 7.15 hl. Engelamt zu Ehren der gnadenreichen Geburt des Herrn und hl. M. der Theresia Hirtreiter für Cäcilie Wittmann; nachmittags von 2-4 Beichtgelegenheit; 12 Mitternacht hl. Christmette als hl. Engelamt der Frieda Elbinger für gef. Ehemann Alois Frankenberger — Sonntag, Hochheiliges Weihnachtsfest: 6.30 hl. Rosenkranzmesse für Maria Härtenberger; 7 Hirtenamt als hl. Pfarramt; nachher hl. Messe der Maria Häusler von Haselquanten für verst. Brüder und hl. Messe des Egid Stegbauer für verst. Eltern; 9 Predigt und hl. Engelamt des Alfons Berger von Steinburg für Eltern, Bruder Heinrich und Schwiegervater. NB.! Am hl. Weihnachtsfest ist keine Beichtgelegenheit.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.12.1949


Windberg. (Staatlicher Zuschuß) Der Gemeinde Windberg wurde für die notdürftige Instandsetzung des Schulhauses vom Staate ein Zuschuß gewährt. Da die Schäden an Gebäude und Innenreinrichtung sehr bedeutend sind, reicht die genehmigte Summe jedoch nicht aus, alle Schäden zu beseitigen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1949


Windberg. (Haushaltsplan abgedeckt) Wie bereits mehrmals gemeldet, hat der Gemeinderat sich in drei öffentlichen Gemeinderatssitzungen geweigert, den Haushaltsplan für 1949/50 abzudecken, da eine Erhöhung der Steuerhebesätze notwendig gewesen wäre. Diese Weigerung des Gemeinderats veranlaßte die Bezirksbehörde, auf dem Wege der Rechtsaufsucht eine Abdeckung des Haushaltsplanes herbeizuführen. Der vorgelegte Haushaltsplan wurde in seiner Höhe genehmigt. Die vom Gemeinderat befürchtete Erhöhung des Steuerhebesatzes ist nun Wirklichkeit geworden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1949


Steinburg. (Spendenverteilung durch das Evangelische Hilfswerk) Am Sonntag wurden im Schloß Steinburg zahlreiche Kleidungsstücke durch das Evangelische Hilfswerk an Hilfsbedürftige verteilt. Herr Gafert-Steinburg hatte die Verteilung des durch Herrn Pfarrer Rohn an ihn geleiteten Spende inne. Es konnte vielen Flüchtlingen eine Weihnachtsfreude bereiten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1949


Steinburg. (Bescherung des Roten Kreuzes) IM Gasthaus Berger fand am Freitag eine gut vorbereitete Weihnachtsfeier statt, der auch der Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes, Nawratil, Flü.-Amtsleiter Lardy, Dr. Foucar, sowie die Bürgermeister von Hunderdorf und Steinburg beiwohnten. Bereitschaftsleiterin Malchartzeck wies darauf hin, daß diese schlichte Feier durch die vielen freiwilligen Spenden aus den beiden Gemeinden und durch Beisteuerung der Kreisgeschäftsstelle möglich war. Den Höhepunkt brachte das Christkind in Begleitung des Weihnachtsmannes, die an 16 Kinder sowie 16 ältere Leute, Einheimische und Ausgewiesene, reichliche Gaben verteilten. Anschließend wurden alle Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Kolonnenführer Schmettlach dankte allen Helfern sowie Spendern, besonders den Herren Bürgermeister Reiner und Stumhofer für die tatkräftige Unterstützung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1949


Steinburg. (Weihnachtsfeier) Am Dienstag veranstaltet die Konservenfabrik Steinburg im Gasthaus Solcher mit ihrem Stamm- und Saisonpersonal eine Feier.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.12.1949


Hunderdorf. (Gesellenprüfung) In dem Flüchtlingsbetrieb Möbelfabrik Werner Greiert, Hunderdorf, hat am Sonnabend der erste Lehrling Anton Wittmann seine Gesellenprüfung in Passau vor der Industrie- und Handelskammer für Niederbayern als Schreinergeselle gut bestanden. Die Leitung der Lehrlingsausbildung unterliegt Herrn Walter Fuger, der Fachlehrer für Holzbearbeitung an der Meisterschule in Wallern/Sud. war. Die Firma wird weitere Flüchtlinge als Lehrlinge einstellen und ist bemüht, in eigenen Räumen Unterkunft und Verpflegungsmöglichkeiten für diese zu beschaffen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1949


Hunderdorf. (Eine Weihnachtsspende) wurde dieser Tage im oberen Schulhaus durch das evang. Hilfswerk an Hilfsbedürftige Neubürger verteilt. 33 Familien nahmen die Spende durch Fräulein Worbs entgegen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1949


Windberg. (Schulspeisung wieder begehrt) Die Schulspeisung soll ab Januar 1950 eine neue Regelung erfahren. Die Eltern wurden einzeln aufgefordert, Erklärungen über die Bedürftigkeit ihrer Kinder, an der Schulspeisung teilzunehmen, abzugeben. Das Ergebnis war, daß die Zahl der Teilnehmer von 36 auf 56 angestiegen ist. Der Unkostenbeitrag für die 56 Teilnehmer wurde mit monatlich 40 DM angegeben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1949


Steinburg. (70. Geburtstag) Fräulein Kreszenz Schneider in Au vorm Wald feiert am 25. Dezember in körperlicher und geistiger Rüstigkeit ihren 70. Geburtstag. Das Geburtstagskind nimmt an den Geschehnissen regen Anteil, ist als hilfreich bekannt und lebt mit der eingewiesenen Neubürgerfamilie im besten Einvernehmen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1949


Am Weihnachtbaum die Lichter brennen
Christbaumfeiern allerorten

Hunderdorf.
Drei vollbesetzte Aufführungen spendeten den Schulkindern im Baiersaal reichen Beifall für ihr geschmackvoll zusammengestelltes Programm. Der Schulrat des Kreises Bogen, die Geistlichkeit von Hunderdorf und Windberg, Dr. Koller sowie Bürgermeister Rainer waren als Gäste anwesend. Schulrat Dr. Strewiceck hob die guten Leistungen hervor, während Schulleiter Schmid allen Helfern und Spendern dankte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1949


Hunderdorf. Am 2. Weihnachtsfeiertag um 16 Uhr hält der Sportverein im festlich geschmückten Baiersaal eine Christbaumversteigerung ab.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.12.1949


Hunderdorf. (Beerdigung) m Donnerstag wurde die 76jährige Neubürgerin Johanna Franke aus Weinberg zur letzten Ruhe getragen. Pater Zyriak leitete die kirchliche Handlung und schilderte den harten Lebensweg Dahingeschiedenen. Besonders anerkennend sprach er über das gute Einvernehmen mit dem Quartiergeber Familie Bäumer, wo die Verstorbene ihren Lebensabend seit der Ausweisung verbrachte. Der Kirchenchor sang als Schlußlied: „O Herr, gib Frieden ihrer Seele“.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.12.1949


Hunderdorf. (Weihnachtsfeier) Der Neubürgerbund hielt im Gasthaus Baier für alle Heimatvertriebenen eine wohlgelungene Weihnachtsfeier. Vertrauensmann Wunderlich gedachte in warmen Worten der verlorenen Heimat. H. H. Pfarrer Kiermeier sowie Bürgermeister Reiner wohnten zum Zeichen guten Einvernehmens als Gäste der Feier bei. Der junge gemischte Chor unter Leitung von Schulleiter Schmid brachte schöne Weihnachtslieder zu Gehör. Durch Sammlung bei der hiesigen Geschäftswelt sowie Beisteuerung des Caritas-Verbandes konnte eine Kaffeetafel und Verlosung gehalten werden. H. H. Pfarrer Kiermeier dankte für die Einladung und brachte volles Verständnis für die Notlage der Neubürger zum Ausdruck.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.12.1949


Steinburg. (Verkehrsunfall) Vor einigen Tagen fuhr der von Steinburg kommende Lastkraftwagen der Lebensmittelgroßhandlung Vogel & Fischer, Straubing, auf der Straße zwischen der Brauerei Alfons Berger und der Ortschaft Stippich, gegen einen von Neukirchen kommenden Lkw. Durch den Zusammenstoß, an welchem wohl auch die Enge der Straße Schuld tragen dürfte, entstanden bei beiden Fahrzeuge geringe Schäden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.12.1949


Steinburg. Am Dienstag hatte die Steinburger Konservenfabrik im Gasthaus Solcher die Stamm-, Saisonarbeiter sowie Aufkäufer zu einer Weihnachtsfeier geladen. Geschäftsführer Philipp wies darauf hin, daß seit 1938 die Weihnachtsfeier zur Tradition im Betriebe geworden ist. Eine gemeinsame Kaffeetafel leitete die Feier ein, weiter wurden Getränke und Rauchwaren geboten. Zu den Klängen der Egerland-Kapelle sang man Weihnachtslieder. Belegschaftsmitglieder unterhielten mit humoristischen Vorträgen. Betriebsrat Gafert sorgte in vorbildlicher Weise für die stimmungsvolle Gestaltung und dankte dem Arbeitgeber, den Betriebsangehörigen sowie Herrn Bürgermeister Stumhofer für das gute Zusammenarbeiten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.12.1949


Gaishausen. (Todesfall) Die 76jährige Witwe Johanna Franke von Weinberg starb am 19. 12. Frau Franke war Ausgewiesene als Schlesien, Kreis Wohlau und wohnte bei dem Viktualienhändler Alois Bäumer. Die Verstorbene wurde am 22. 12. Unter Anteilnahme zahlreicher Trauergäste auf dem Friedhof Hunderdorf zu Grabe getragen. Von den Flüchtlingen der Gemeinde Gaishausen wurden Kränze niedergelegt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.12.1949


Hunderdorf. (Weihnachtsfeier) Der VdK hatte am Freitag die Mitglieder zu einer schlichten Weihnachtsfeier im Gasthof Sandbiller eingeladen. Geschäftsführer Uhlmann wies auf die Zunahme des Ortsvereins hin, die durch die Aktivität des jetzigen Vorsitzenden gefördert wurde. Durch die vielen Spenden der hiesigen Bevölkerung sei es möglich gewesen, die Feier zu gestalten. Bei Kaffee und Kuchen und den Liedern eines gemischten Chors sowie frohen Weisen einer Kapelle nahm die Feier ihren Verlauf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1949


Hunderdorf. (Die Arbeiterwohlfahrt) Hunderdorf verteilte durch den Vorsitzenden Grunert an hilfsbedürftige Familien Sach- und Lebensmittelspenden. Von einer Weihnachtsfeier wurde Abstand genommen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1949


Hebesätze zwangsweise erhöht
Gaishausen.
Die beiden letzten Sitzungen des Gemeinderates standen unter dem Zeichen lebhafter Debatten über die Erhöhung der Realsteuersätze, die sich durch die 50prozentige Erhöhung der Kreisumlage zwangsläufig hätte ergeben müssen. Die Gemeinderäte lehnten, trotzdem eine Abgleichung nicht geschaffen werden konnte, die Erhöhung der Realsteuersätze ab. Die Ermäßigung der Kreisumlage, die durch den Gemeinderat bei der Aufsichtsbehörde beantragt wurde, konnte nicht erreicht werden. Es muß hierbei ausdrücklich bemerkt werden, daß die Weigerung des Gemeinderates, die Hebesätze zu erhöhen und denen anderer Gemeinden des Landkreises anzugleichen, nicht auf einer sturen Einstellung beruht, sondern daß diese Weigerung ausschließlich auf ein Verantwortungsgefühl den steuerzahlenden Betrieben gegenüber zurückzuführen ist. Dieser Tatsache hat der Gemeinderat auch in zwei Resolutionen an das Landratsamt Bogen eingehend erläutert und dabei betont, daß sich der weitaus größte Prozentsatz der landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde ausschließlich aus Klein- und Kleinstbetrieben zusammensetzt, die außerdem infolge ihrer geographischen Lage und ihrer Angelegenheit (Einöden und Weiler) heute schon wirtschaftlich und finanziell in großer Not sich befinden. Diese Betriebe wären durch eine einschneidende Erhöhung der Hebesätze in ihrer Existenzgrundlage stark erschüttert worden, wobei die Befürchtung besteht, daß nicht wenigen von ihnen der sichere Ruin bevorgestanden hätte. Der gewünschten Änderung konnte die Aufsichtsbehörde jedoch nicht stattgeben, da durch eine Senkung der Kreisumlage für die Gemeinde Gaishausen eine weitere Belastung für alle anderen Gemeinden des Landkreises entstanden wäre.
Die Aufsichtsbehörde hat nunmehr den Haushaltsplan der Gemeinde Gaishausen im Aufsichtsverfahren zwangsweise festgelegt, wobei im wesentlichen dem Entwurf des ursprünglichen Haushaltsplanes Rechnung getragen wurde. Selbstverständlich hat die zwangsweise Erstellung des Haushaltsplanes eine Erhöhung der Realsteuerhebesätze zur Folge. Dies betragen jetzt: Grundsteuer A 140 Prozent (bisher 90 Prozent); Grundsteuer B 165 Prozent (bisher 110 Prozent); Gewerbesteuer 280 Prozent (bisher 160 Prozent). Haushaltssatzung und Haushaltsplan werden nunmehr in einer in den nächsten Tagen stattfindenden Gemeindeversammlung öffentlich bekanntgegeben und erläutert. Der Haushaltsplan liegt zur Zeit zu jedermanns Einsicht in der Geschäftsstelle öffentlich auf. Der Gemeinderat tritt in dieser Woche noch zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, um den zwangsweise erstellten Haushaltsplan eingehend zu beraten, wobei ihm das Recht des Einspruchs und einer formlosen Beschwerde an die Regierung zusteht. Nach Verlautbarungen der Gemeindeverwaltung wird von dieser Möglichkeit wahrscheinlich kein Gebrauch gemacht werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.12.1949


Hunderdorf. (Vom SV) Am 2. Feiertag hatte der Sportverein die Bevölkerung zu einer Christbaumversteigerung mit Konzert im kleinen Baiersaal geladen. Eine reichhaltige Tombola sowie ein reichbehangener Christbaum erfreuten die Gäste. Die Versteigerung nahm in humoristischer Weise Vereinsmitglied Zistler vor. An Sylvester veranstaltet der Verein im großen geheizten Baiersaal ein Tanzkränzchen. Kapelle Bugl spielt zum Tanz auf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.12.1949


„1949 hat uns einen Schritt weiter gebracht!“
Jahresabschluß-Betriebsappell im Landratsamt Bogen – Neujahrsbotschaft Landrats Hafner
Bogen.
Beim Jahresabschluß-Betriebsappell der Beamten und Angestellten des Landratsamtes betonte Landrat Hafner, daß auch das Jahr 1949 ein ausgesprochenes Notjahr war. Nur langsam könne sich unser Vaterland und damit auch unsere Heimat von den Folgen des Krieges erholen. Dennoch seien im vergangenen Jahr einige Fortschritte gemacht worden. Nichts drücke den Menschen so sehr darnieder wie
Arbeitslosigkeit.
Für die Beseitigung dieser sozialen Not habe das Jahr 1949 wohl einige Besserungen gebracht, die aber noch nicht als entscheidend angesehen werden könnten. Eine Reihe von Notstandsarbeiten, z. B. der Bau der Kanalisation im Markt Bogen, die Anlage von Wasserleitungen in Mitterfels und Pfelling, die Instandsetzung- und Bauarbeiten auf den Kreisstraßen 2, 4 und 7 sowie die Errichtung von mehreren Wohnungsbauten durch die Baugenossenschaft wurden mit 15 392 Tagschichten und einem Gesamtkostenaufwand von rund einer Million DM durchgeführt und gaben einer größeren Anzahl von Erwerbslosden Arbeit und Brot.
Nächst der Arbeitslosigkeit treffe
die Wohnungsnot
die Bevölkerung des Landkreises am stärksten. Hier habe 1949 bereits eine spürbare Milderung gebracht. Zahlreiche Elendsquartiere wurden beseitigt, zweckentfremdete Räume konnten wieder ihrer Bestimmung zugeführt werden. Die Baugenossenschaft des Landkreises habe erhebliche Fortschritte gemacht und konnte 1 Vierfamilienhaus und 2 Zehnfamilienhäuser errichten. Durch private Initiative und teilweise Hilfe durch staatliche Mittel konnten weitere 138 Wohnungen erstellt werden. Auch die Umsiedlung in die französsiche Zone hat in dieser Beziehung wesentliche Erleichterungen gebracht.
Das kostbarste Gut unseres Volkes sei unsere Jugend. Zu ihrem Wohl wurde das Bezirkskinderheim in Bogen wieder aufgebaut und in die Verwaltung des Kreises übernommen. Außerdem wurde dem Kinderheim eine Nähschule und eine Waschanstalt angegliedert. Die Errichtung eines Lehrlingsheimes in Bogen soll die Lehrlingsnot beheben helfen. Mehrere Schulhäuser im Kreis wurden neue erbaut und zahlreiche andere mit Hilfe staatlicher Zuschüsse instandgesetzt und erweitert. Die Landwirtschaftsschule in Mitterfels, die der fachlichen Ausbildung der Landjugend dienst, wurde ausgebaut, des weiteren Vorbereitungen getroffen, eine Kreisberufsschule zu schaffen. Im Verlauf des Jahres wurden auch Maßnahmen eingeleitet, ein selbständiges Gesundheitsamt in Bogen zu errichten, da durch die Bevölkerungszunahme eine verstärkte gesundheitliche Betreuung notwendig geworden ist. Auf der gleichen Linie liegt auch der Ausbau des Kreiskrankenhauses Bogen sowie des Krankenhauses in Schwarzach.
Die Gewährung von Unterhaltshilfe, Haushaltshilfe sowie Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen konnten manches Elend beseitigen. Die Unterstützung von Heimkehrern durch einmalige Beihilfen, die Bildung eines Arbeitsausschusses nach dem Flüchtlingssiedlungsgesetz, die Flüchtlingsproduktivkredite usw. haben dazu beigetragen, der Flüchtlingsnot entgegenzuarbeiten. Die Durchführung von Wirtschaftsbauten, die Förderung des Fremdenverkehrs durch Werbemaßnahmen und die Förderung des Obstbaues kamen der Wirtschaft des Landkreises, ebenso wie die
vollständige Auflösung
des Wirtschaftsamtes

und die starke Reduzierung des E.-A. B.
Was im vergangenen Jahr wurde, sei vor allem der guten mItarbeit der gesamten Bevölkerung des Landkreises, des Kreisausschusses, des Kreistages, der Bürgermeister mit den Gemeindeverwaltungen, der Gemeinderäte und nicht zuletzt den Mitarbeitern seines Amtes zu verdanken. Ihnen sprach Landrat Hafner den herzlichen Dank aus.
Als Aufgaben für das Jahr 1950
bezeichnete Landrat Hafner die Weiterführung des Wohnungs- und Straßenbaues. Dammbau und Bahnbau müßten weiter vorangetrieben werden. Dringend notwendig seien die Förderung der Landwirtschaft, vor allem die Unterstützung der ohne Schuld in die Not geratenen Landwirte, die Errichtung einer Haushaltungsschule, die Entwässerung vieler Gebiete, Förderung des Obstbaues, Errichtung einer Kelterei und einer Kreisberufsschule. Des weiteren dürfe der Ausbau der Volksschulen, des Kinderheimes, des Krankenhauses, der Bau von Wasserleitungen und elektrischen Anlagen, die Förderung des Fremdenverkehrs, die weitere Umsiedlung von Flüchtlingen, die Errichtung von festen Weiterentwicklung der vorhandenen nicht vergessen werden. Zu all dem erbat Lanrat Hafner die Mithilfe der Bevölkerung und Gottes Segen.
Zum Schluß wünschte Landrat Hafner den Mitgliedern des Kreisausschusses und des Kreistages, den Bürgermeistern und Gemeinderäten, Verwaltungsräten, Vorstandschaften und Aufsichtsräten der Genossenschaften, den Schwestern der Krankenhäuser, den Beamten, Angestellten und Arbeitern seines Amtes, des Kreiskrankenhauses und des Kinderheimes, der angeschlossenen Betriebe der Kreissparkasse, sowie der gesamten Einwohnerschaft des Landkreises eine von Gott gesegnetes und erfolgreiches Jahr 1950!
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1949


Hunderdorf. (Neujahrstanz) Für Sonntag, 1. Januar, lädt der VdK zu einer großen Neujahrs-veranstaltung im Sandbillersaal ein. Es spielt eine 10 Mann-Blaskapelle. Am Sonntag, 15. Januarhält Gastwirt Sandbiller seinen altherkömmlichen „Maskenball mit Prämierung“ ab. Näheres ist aus dem heutigen Inseratenteil zu ersehen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1949


Windberg. (Sie hofft auf Erbschaft) Bekanntlich werden in Amerika die Erben für ein 4 Millionen-Dollar-Vermögen gesucht, das dem 83jährigen Schmiedemeister Johann Robl aus Biberach bei Waldmünchen zusteht. Frau Maria Zöllner, geborene Robl von hier, glaubt, daß sie mit den gesuchten Robl verwandt ist und Anspruch auf einen Teil der großen Erbschaft hat.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1949


Windberg. (Zwei Todesfälle) Am Mittwoch ist Therese Wurm, Tante des Gemeindeschreibers Norbert Wurm, und am Donnerstag der Austragslandwirt Johann Simmerl von Sandweg im Alter von 83 Jahren verstorben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1949


Windberg. (Weihnachtsfeiern) Auch dieses Jahr wurden mehrere Weihnachtsfeiern abgehalten. Eingeleitet wurden die Weihnachtsfeiern mit einer Christbaumverlosung der Freiwilligen Feuerwehr. Nun folgte die Oberstufe der Volksschule mit einer geschlossenen Schulfeier. Am ersten Weihnachtstag hatte die Pfarrjugend zu ihrer Feier geladen. Alle Gruppen der Pfarrjugend beteiligten sich an der überreichen Programmfolge. Der Kirchenchor sang Weihnachts- und weltliche Lieder. Weihnachtsspiele und lustige Einakter wurden abwechselnd geboten. Der Weihnachtsmann hatte große Mühe, die vielen Pakete zu verteilen. Als letzte Feier wäre die Weihnachtsfeier des Neubürgerbundes am zweiten Weihnachtstag zu erwähnen. Im geschlossenen Rahmen feierten die Neubürger des Weihnachtsfest, um so die Erinnerung an Weihnachten in der alten Heimat wach zu halten. Verschiedene Firmen aus Windberg und Bogen spendeten Geschenke, die verlost wurden. Im Mittelpunkt stand die Rede des Vorsitzenden Paul Mummert.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1949


Steinburg. (Hohes Alter) Frau Maria Tanner kann am 1. Januar ihren 72. Geburtstag feiern. Die Jubilarin erfreut sich noch bester Gesundheit und könnte in der Arbeit ein Vorbild für viele junge Leute sein. Aus ihrer Ehe entsprossen 10 Kinder, 5 von ihnen gründeten einen eigenen Hausstand, 4 verstarben in jungen Jahren und einer fiel im letzten Kriege.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1949


Hunderdorf-Bahnhof
Sandbiller-Saal
Sonntag den 1. 1. 1950, ab 16 Uhr
Neujahrs-Tanz
Voranzeige
Sonntag, 15. 1. 1950, ab 16 Uhr
Maskenball mit Prämien
Herzlichst ladet ein
Sandbiller, Gastwirt
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.12.1949


Der Tag der 1. Hl. Kommunion wurde in diesem Jahre durch eine kl. weltliche Feier im Baierwirts-Saal verschönt. Die weibliche Pfarrjugendgruppe, welche sich schon im Februar mit einem schönen Marienspiel „Zwei Mütter“ an die Öffentlichkeit gewagt gatte, erfreute die 45 Kommunikanten d. Pfarrei mit dem Spiel „Klein Bärbels erste hl. Kommunion“. Auch die Eltern der Kinder waren dazu eingeladen und konnten sich hernach daran erfreuen, wie den Buben und Mädeln das von der Mädelführerin hergestellte Backwerk, die Torten und Plätzerl, und das „gestiftete“ Eis so herrlich schmeckte. Fett, Eier, Mehl u. Zucker hatten die Eltern gespendet. Die muntere  weiß- u. festlich gekleidete Schar nahm sich an den blumengeschmückten Tischen allerliebst aus.

Ein ähnlich schönes Fest war für ungefähr 320 Kinder aus den Pfarreien Hunderdorf, Windberg u. Neukirchen der Tag ihrer Firmung am 1. Juni. Diesmal spendete d. Hochw. Herr Weihbischof Dr. Joh. Bapt. Höcht das hl. Sakrament. Es wurde tags zuvor unter dem feierlichen Geläute unserer 4 Glocken empfangen und unter dem „neuen“ Himmel (600D), den Herr Pfarrer längst f. d. Tag der Firmung vorher bestellt hatte, zur Kirche geleitet. Die durch Herrn Pfarrer mit den Kindern gut eingeübte und dann auch frisch gesungene deutsche Schubertmesse gestaltete die Opferfeier des Firmungstages bes. schön. Bis 11 Uhr hatte der 79jährige noch sehr rüstige Bischof sämtliche Kinder gefirmt. In den Gasthäusern Baier, Edbauer, Sandbiller nahmen Paten und Firmlinge das Mittagsmahl ein. Viele Verkaufsbuden boten Firmgeschenke und Zuckerwaren an. Der Hochw. Herr Bischof und die Geistlichkeit wurden im Pfarrhof gespeist. Nach der Nachmittagsandacht fuhr der Hochw. Herr Bischof wieder unter dem Klang der Glocken mit dem Auto nach Konzell, wo er am nächsten Tage die hl. Firmung spendete.
Nachdem im Sommer dieses Jahres der untaugliche Brunnen im unteren Schulhause durch einen eisernen ersetzt worden war, ging die Gemeinde im August daran, die eingefallene Friedhofsmauer aufzubauen. Die vorangegangenen Gemeinderatssitzungen zeitigten den Entschluß von den Grundbesitzern der Gemeinden Hunderdorf, Au u. Gaishausen Geldabgaben zu fordern. Es wurde Geld bei der Bak aufgenommen. Die Ausführung der Arbeit wurde dem Maurermeister Josef Altschäffl v. Stippich übergeben. Die Kosten beliefen sich auf 6600 M, welche nun durch Einhebung einer Umlage v. seiten der Pfarrangehörigen bestritten werden, das festgestellt wurde, daß nicht die Gemeinde, sondern die Kirchenverwaltung für die Instandsetzung der Mauer aufzukommen hat. Die neue Friedhofsmauer bekam einen 3. Ausgang (zur Dorfstraße). Sie bietet jetzt einen sauberen Ausblick. Durch den Aufbau der Mauer wurde gleichzeitig die Unratsecke am Feuerhaus entfernt, welche jahrelang die unbrauchbar gewordenen Blechtöpfe, Eisengitter … beherbergte. Diese mußten in der eisenarmen Kriegszeit auf höheren Befehl von den Kindern gesammelt werden, wurden aber dann nicht abtransportiert.

16. Dezember. Zum 1. Male ertönten unsere Glocken mit elektrischem Antrieb. Der Umstand, daß sich bei unserer Pfarrkirche der Turm über dem Presbyterium erhebt, hat von Anfang an das elektr. Geläute notwendig gemacht. Solange das Dorf nur Gleichstrom hatte, war um der hohen Kosten der Motoren u. nun der Neuausgaben bei Umstellung der Stromart an eine elektr. Läutevorrichtung nicht zu denken. Als mit der Beendigung des 2. Weltkrieges, im Dezember 1947, der Anschluß des Ortsnetzes an die Überlandzentrale vollzogen war u. für die Elektrifizierung des Läutens die notwendigen Geldmittel bereit waren, ging die Firma Hörz, Ulm, daran, die 4 Glocken des Turmes u. die zu erwartende große Glocke mit der elektr. Läutevorrichtung zu versehen. Schon im Februar 1946 wurde der Vertrag mit der Firma Hörz perfekt, aber wegen Schwierigkeiten in d. Beschaffung der Motoren ruhte der Auftrag bis zum Dezember 1949. Die Gesamtanlage einschließlich elektrischer Leitungen und der automatischen Vorrichtung für Selbsteinschaltung zu bestimmten Zeiten des Tages (wie Morgen- u. Mittagsläuten) kam auf rund 8000 DM zu stehen.
Quelle: Aus der Chronik der Pfarrei Hunderdorf für das Jahr 1949

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