1952# 04-06

Vorzügliche Wirtin trotz schnöder Weissagung
Gasthaus unter Denkmalschutz – 40jähriges Geschäftsjubiläum
Windberg.
„Wirtin sein ist schwer!“, sagt Frau Rosa Deschl in Windberg, als wir anläßlich ihres 40jährigen Geschäftsjubiläums, das am 1. 5. gefeiert wird, eine Reportage machen. „Ja, wissen’s, wenn man jahrelang allein dasteht, um Landwirtschaft, Metzgerei und Gastwirtschaft zu führen, das gibt schon allerhand Arbeit. Und alles muß in Ordnung und sauber sein!“ Daß es so ist und immer war, ist weit und breit bekannt, in Stadt und Land.  – Ja, sogar über die Landesgrenzen hinaus; denn wo kennt nicht jeder Bayerwaldfreund die tüchtige Wirtin und Köchin Rosa Greindl von der Klosterwirtschaft in Windberg. Obwohl der Mahlknecht ihres Vaters, als Rosa am Heiligen Abend 1890 in Unterholzen bei Rattenberg das Licht der Welt erblickte, sagte: „Du bist koa G’scheite, due hast deiner Mutter am Christabend die Mettnwurst g’stohln.“ Diese Prophezeiung, das wissen wir heute, stimmte nicht, denn die Wirtin von Windberg hat immer „ihren Mann gestanden“. So gut wie der Ruf ihrer Küche, ist auch ihr Ruf als Geschäftsfrau. Als sie 1912 in die historische Klosterwirtschaft als junge Frau Greindl einheiratete, konnte sie nicht ahnen, daß 3 Jahre später die ganze Last des Betriebes auf ihren Schultern ruhen werde, weil ihr Mann von 1915 bis 1918 im Felde war. Als junge Frau führte sie den Betrieb durch die Kriegsjahre, wurde unter dem Namen Greindl bekannt und beliebt, so wie die Greindl-Vorfahren, die 1462 aus Benediktbeuren in Oberbayern nach Irensfelden bei Meidendorf zum Kloster Windberg kamen. Bis zum zweiten Weltkrieg ging es gut, doch in den 40er Jahren trafen die Frau zwei harte Schicksalsschläge. Im Jahre 1940 mußte sie am Grabe ihres Mannes und drei Jahre später am Grabe ihrer einzigen 36-jährigen Tochter stehen. Als sie 1942 Herrn Josef Deschl heiratete, hatte sie zwar eine große Stütze gefunden; aber auch er mußte fort als Soldat und kam erst 1947 aus der Gefangenschaft zurück. In den letzten Jahren wurde noch sehr viel in den unter Denkmalschutz stehenden Wirtschaft (es war in früheren Jahren das Klostergerichtsgebäude!) angeschafft. Im Saal wurde ein Parkettboden gelegt, Licht und Wasserleitung kamen ins Haus, Fremdenzimmer wurden ausgebaut, an das Wirtschaftsgebäude konnten moderne Stallungen angebaut werden.
Man findet in Windberg eine Gaststätte vor, in der sich ein jeder wohlfühlen kann. Wie könnte es auch anders sein, führt doch dort eine tüchtige Wirtin das Haus, der wir an ihrem Jubiläumstage als eifrige Tagblattleserin auf diesem Wege unsere besten Glückwünsche übermitteln wollen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.04.1952


Alle meine lieben Freunde, Bekannten und Gäste aus Stadt und Land lade ich herzlich ein zu meinem
40jähr. Geschäftsjubiläum in Windberg
am Donnerstag, den 1. Mai 1952

Für beste Speisen und Getränke (Mooser Biere) ist wie immer bestens gesorgt.
ROSA DESCHL, verw. Greindl, KLOSTERWIRTSCHAFT WINDBERG
Quelle: Straubinger Tagblatt, 08.04.1952

Bogen wurde zur Stadt erhoben
Bogen.
Gleichsam als Ostergeschenk erhielten die Bürger ds Marktes Bogen am Karsamstag die ministerielle Entscheidung, daß der Markt zur Stadt erhoben wurde. Die offizielle Erhebungsfeier soll voraussichtlich im August stattfinden. Bogen ist aus der Keltensiedlung Pogana hervorgegangen und wurde früh durch die Grafen von Bogen bekannt, die auf dem Bogenberg ihr Schloß hatten. Das Marktrecht erhielt Bogen 1342.
Nach den Seefriedschen Aufzeichnungen in „Heimatkundliches zur Geschichte der Marktgemeinde Bogen“ ist unser Gebiet zum erstenmal in einem Güterverzeichnis des Klosters Niederalteich erwähnt, das der dortige Abt Urolf um 800 anfertigen ließ. Es ist in Abschriften erhalten, deren eine um 1240 der berühmte Abt Hermann des gleichen Klosters veranlaßt hat. In dieser Urkunde ist erwähnt, daß ein gewisser Paldo in villa Pogana, d. h. in der Niederlassung Bogen, ferner Einhard und Sigpold in der Landschaft Pogana die Siedlung Hugipertingahof, jetzt Hutterhof in Hofweinzier, an Niederalteich schenkte.
In einer anderen Urkunde von 882 ist von der östlichen und westlichen Pogana die Rede, d. h. von den beiden Bogenbächen, deren ersterer bei Deggendorf in die Donau mündet, während der andere unser Bogenbach ist. Man bezeichnete also mit Pogana einen Ort, eine Landschaft und zwei Gewässer.
Dieses Pogana klingt zwar lateinisch, ist aber in Wirklichkeit eine Verbindung zweier ganz verschiedener Teile: -ana ist keltischen Ursprungs und bedeutet anerkannt „fließendes Wasser“, pog ist der Herkunft nach dunkel, man bringt es mit „Biegung“ zusammen. Pogana würde also bedeuten: „an der Biegung des fließenden Wassers“, was in unserem Gebiet zu dem um den Schloßberg, dem nördlichsten Ausjäufer des Bogenberges, fließenden Bogenbach zukommen kann. Von anderer Seite wird „bog“ mit Pagus = Gau zusammengebracht und Pogana als „Gausiedlung am fließenden Wasser“ übersetzt, auch an Anklängen mit der indogermanischen Ursprache wird gedacht, doch ist dies alles jetzt noch im Flusse.
Es ist bekannt, daß auf dem Bogenberg ??? Jahre vor Christi Geburt eine Wohnsiedlung bestanden hat. Im Gebiet des hiesigen Marktes sind solche Bodenfunde bis heute nicht vorhanden. Es darf aber aus der Tatsache, daß der Bogenberg bis zur Hallstadtzeit besiedelt war, der Schluß gezogen werden, daß damals auch am Bogenbach Jäger und Fischer gewohnt haben. Als die Bayern von ihrem früheren Wohnraum in Mähren um 500 v. Chr. In das jetzige Niederbayern einwanderten, fanden sie hier keltische Stämme vor. An welcher Stelle des Marktgebietes die ersten Fischer und Jäger gehaust haben, läßt sich nur mehr vermuten. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß sie sich nahe dem Wasser zu dem Berge, also im Gebiet des unteren Marktes angesiedelt haben, vielleicht auch auf oder um dem Schloßberg.
Marktrecht erhielt Bogen 1342 am Eritag von unserer lieben Frau in der Fasten (24. März), also vor 610 Jahren. Die erste Verleihung geschah schon zu Zeiten der Grafen von Bogen. Hierüber ist nichts mehr erhalten. Die Herzöge Johann und Sigmund bestätigen diese Rechte gelegentlich ihrer Anwesenheit auf der Burg zu Bogen, die damals noch stand (1461), am Mittwoch nach Pauli Bekehrung. Im gleichen Jahr wurde dem Markt das jetzige Wappen verliehen, ein waagrecht liegender goldener Bogen, darunter ein goldener Stern, beide auf blauem Feld.
1808 war der Markt durch Neueinteilung des ganzen Landes in fünfzehn willkürlich angegrenzte Kreise dem Regenkreis mit der Hauptstadt Straubing und 1809 gelegentlich einer neuen Einteilung dem unteren Donaukreis mit der Hauptstadt Passau zugeteilt worden. 1813 bekam Bogen anstelle des Magistrats einen „munizipialitätsrat“, weil man damals alles Heil von der Nachäffung französischer Einrichtungen hoffte. Das Gemeindeedikt von 1818 brachte die Möglichkeit, dem Markte eine andere politische Verfassung zu geben. Die Bürgerschaft beließ es aber bei der bisherigen Gemeindeverwaltung. – 1820 wurde dann die Magistratsverfassung mit Bürgermeister, Räten und zwölf Gemeindebevollmächtigten eingeführt.
Die nunmehr erfolgte Erhebung der Marktgemeinde Bogen zur Stadt Bedeutet für die Arbeit des Seitherigen Bürgermeisters Wutz, die durch zahlreiche Meilensteine wie Wasserleitungserweiterung, Stromversorgungsbau, Kanalisationsanlage, Ortsdurchfahrt und Bürgersteige, neues Schulhaus und Rathaus, Hochwasserschutzdamm usw. als außergewöhnlich fruchtbringend berechnet werden kann, die Krönung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 15.04.1952



Selbständigkeit des Landkreises Bogen gefährdet?
Bogen.
Der Fraktionsführer der SPD im Bayerischen Landtag, Jean Stock, trat vor einigen Tagen mit einem Vorschlag an die Öffentlichkeit, in dem im Zuge der Vereinfachung der Staatsverwaltung unter anderem auch die Zusammenlegung verschiedener Landkreise gefordert wird. Nach diesem Vorschlag sollen nur noch einheitliche Verwaltungsgebiete mit einer Einwohnerzahl von 80 000 – 100 000 beibehalten werden.

Damit haben die vor längerer Zeit bereits aufgetauchten, in der Zwischenzeit aber wieder in den Hintergrund getretenen Befürchtungen, der Kreis Bogen könnte seine Selbständigkeit verlieren, neuen Auftrieb erhalten. Das gesamte Problem ist für alle Bürger von si einschneidender Bedeutung und nicht abzusehender Tragweite, daß es sich wohl lohnte, die Möglichkeit eines solchen Vorhabens etwas eingehender zu untersuchen.
Der Landkreis mit einem Flächenausmaß von rund 500 Quadratkilometern und einer Bevölkerungszahl von fast 40 000 bildet schon rein geographisch gesehen ein ziemlich geschlossenes, selbständiges Gebilde. Es liegt unmittelbar in den Vorbergen des bayerischen Waldes in einem Gelände, das einer durchdringenden verwaltungstechnischen Betreuung größte Schwierigkeiten bereitet. Die überaus starke Verstreutheit der 45 Landgemeinden mit ihren über 1000 Ortsteilen, Einöden und Weilern, die schlechten Verbindungsmöglichkeiten innerhalb des Landkreises sowie der manchmal ziemlich kraß auftretenden strukturelle Unterschied zwischen ebenem u. gebirgigem Gelände sind die Haupthindernisse, die einer ausgedehnten wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Betreuung entgegenstehen und auch immer entgegenstehen werden. Und doch stellen gerade sie die Hauptpfeiler für die Beibehaltung der Selbständigkeit des Landkreises dar, denn solange der Kreis ein mit allen erforderlichen Verwaltungsorganen ausgestattetes Ganzes bleibt, können diese Hindernisse noch einigermaßen überwunden werden. Würde aber das Kreisgebiet zerrissen und die Gemeinden verschiedenen anderen Nachbarkreisen zugeteilt, so wäre nicht einmal mehr das unbedingt notwendige Minimum an verwaltungstechnischer Betreuung gewährleistet. Es muß wohl zugegeben werden, daß die Randgemeinden unter Umständen eine etwas bessere Bearbeitung erfahren würden, doch würde diesem kleinen Vorteil der sicherlich überwiegende Nachteil gegenüberstehen, daß eine noch größere Anzahl von Gemeinden dann in die jeweiligen Randgebiete fallen und damit aller Voraussicht nach eine stärkere Vernachlässigung erleiden würden. Die geographische Lage von Bogen als Sitz der Ämter und Behörden am südlichen Rande des Kreisgebietes ist zwar auch nicht besonders ideal, doch gibt es praktisch keine bessere oder zumindest gleichwertige Lösung dieses Problems, zumal die Verkehrsverbindungen nach der Marktgemeinde im Verhältnis zum Rest des Kreisgebietes noch immer die besten und einfachsten sind.
Aber auch die wirtschaftlichen Verhältnisse des Landkreises spielen in den Bestrebungen, die Selbständigkeit des Kreises zu bewahren und zu festigen, eine führende Rolle. Bei einer Zerstückelung des Kreises würden wahrscheinlich die in letzter Zeit unter Aufbietung aller Energie erzielten Erfolge und Fortschritte, die ohne Zweifel eine Gesundung der schlechten Wirtschaftslage einleiten, mit einem Schlage unwirksam oder gar zunichte gemacht werden.
Denn es ist gewissermaßen naturgegebene und nicht hinwegzuwischende Tatsache, daß das gesamte öffentliche, kulturelle, wirtschaftliche und private Leben eines Gebietes, wie es beispielweise der Landkreis Bogen darstellt, nur von den Menschen, die dieses Gebiet bewohnen und mit seinen Verhältnissen vertraut sind, geformt und belebt werden kann und eine Zerteilung dieser organischen Einheit somit eine fast völlige Lahmlegung dieses Lebens bedeuten würde.
Alle diese Argumente und noch eine Reihe anderer wurden auch von der Landkreisverwaltung immer wieder ins Treffen geführt, wenn es darum ging, für die Selbständigkeit des Kreises einzutreten, denn es geht nicht darum, einem kleinen lokalen Verwaltungskörper die Existenzberechtigung zu verschaffen, die er überdies schon längst bewiesen hat, sondern es gilt, die gesamte Existenzgrundlage der hiesigen Bevölkerung sicherzustellen und den wirtschaftlichen Aufbau dieses Notstandsgebietes zu fördern und zu beschleunigen.   bk
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.04.1952


Ehrentag für die Gastwirtin Deschl in Windberg
Windberg.
Ein selten schöner Ehrentag wurde am 1. Mai der bekannten und weitgeschätzten Gastwirtin Frau Rosa Deschl (früher Greindl) zuteil. Die Klosterwirtin von Windberg, ebenso resolut und tüchtig wie volkstümlich u. beleibt, ist weit über den Kreis Bogen und das herrliche Gebiet des vorderen Bayerischen Waldes geradezu zu einem Begriff für gediegene und vortreffliche Gastlichkeit geworden. Dieses verdiente Lob kam bei der Feier des 40jährigen Geschäftsjubiläums – durch zahlreichen Besuch, in vielen Ansprachen und durch prächtige Blumengeschenke – zum überzeugenden Ausdruck.
Burschenverein, Trachtenverein und Feuerwehr halfen mit, das Fest zu gestalten. Unter den Ehrengästen fand man den H. H. Prior von Windberg, H. H. Pfarrer Ach, Landrat Hafner, Hans Kilger für den Verkehrs- und Verschönerungsverein, und Bürgermeister Amann, Windberg. Nach dem Hochamt, das mit der Bauernmesse von Thoma umrahmt war, gedachten alle Gäste an den Gräbern im stillen Gebet der Greindl-Vorfahren, die seit 1462 in Windberg (Irensfelden) ansässig sind. Kommandant Wagner leitete Mittag das große Programm ein. Hier waren es die Enkelkinder aus Hunderdorf und Rattenberg, die ihrer Oma das ganze Wirken und bisher geleistete in Gedichtform vortrugen. H. H. Pfarrer Ach, Windberg, wünschte, daß die Wirtin von Windberg noch lange die Zügel der Wirtschaft zu Ehren Windbergs führen möge; auch Landrat Hafner sprach seine Freude und seinen Dank über die Leistung der Jubilarin im Dienste des Fremdenverkehrs innerhalb des Landkreises aus. Ihre Base, Frau März, Bogen, sprach die herzlichsten Glückwünsche namens der gesamten Verwandtschaft aus. Recht schöne Worte fand H. H. Prior. Er einte Holland und England haben eine Königin und diese Länder seien dabei nicht schlecht gefahren. Windberg habe eine Klosterwirtin seit 40 Jahren und sei dabei auch nicht schlecht gefahren und gerade heute möchten er ihr danken für das, was sie für die Armen und Notleidenden übrig hatte. Sie werde ein großes Debut bei dem Herrgott haben.
Doch die größte Überraschung für alle war die Ernennung der Jubilarin zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Windberg. Kommandant Wagner überreichte der Herbergs- und Fahnenmutter der Feuerwehr aus diesem Anlaß eine Ehrenurkunde. Frau Deschl ist im Landkreis Bogen und vielleicht ganz Niederbayern das einzige weibliche Ehrenmitglied einer männlichen Formation. Auch der Vorstand des Trachtenvereins Windberg, Hans Auerbacher, überreichte im Namen seines Vereins ein schönes Blumengeschenk. Eines fiel bei der egrenvollen Feier, die mit musikalischen Darbietungen der Kapellen Bugl und Holzapfel umrahmt war, sehr auf: Daß kein Vertreter der Gemeinde Windberg den Mut hatte, in der Öffentlichkeit für die Helferin der Armen und für die große Förderin der Gemeinde dankende Worte und Glückwünsche auszusprechen.
Süäter beehrte auch Graf von Arco Zinneberg mit seiner Gemahlin von Schloß Moos die Jubilarin mit einem Besuch, nachdem zuvor schon Brauerei-Direktor Baur von der Schloßbrauerei Moos, Abteilung Straubing, durch seine Anwesenheit und durch Überreichung eines riesigen wundervollen Blumenkorbes für die Treue der Jubilarin gebührend gedankt hatte. Die Freude über diesen Ehrentag wird für die Deschl-Wirtin und für alle Festteilnehmer immer im Gedächtnis bleiben.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.05.1952


Otto Edbauer zweiter Bürgermeister
Hunderdorf.
Am Dienstag war der neue Gemeinderat zur ersten Sitzung geladen. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Reiner nahm das älteste Gemeinderatsmitglied Josef Gütlhuber die Vereidigung des 1. Bürgermeisters vor. Anschließend vereidigte Bürgermeister Reiner die 10 Gemeinderatsmitglieder; er hielt dabei eine kurze Ansprache und sagte, er wünsche und hoffe auf gute Zusammenarbeit während der neuen Amtsperiode. Nach Beschlußfassung, daß nur ein zweiter Bürgermeister gewählt werden solle, wurde der Metzgermeister und Gastwirt Otto Edbauer mit 6 Stimmen zum 2. Bürgermeister gewählt. Ebenso ist er Stellvertreter des Standesbeamten. Für die Schulpflegschaft wurden der Landwirt Max Wittmann und der Gastwirt Georg Bauer vorgeschlagen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.05.1952


Die Bundesbahn lehnt Abhilfe ab
Mitterfels.
Einer der gefährlichsten Bahnübergänge der Waldlerstrecke ist am Bahnhof Steinburg zu finden. An diesem Übergang ereigneten sich im letzten Jahre zwei große Unglücksfälle, bei denen Menschen schweren körperlichen Schaden erlitten. Einer dieser Fälle wurde bei der Donnerstagsverhandlung behandelt. Angeklagt war der 45jährige ledige Kraftfahrer Josef K. aus Hackelberg bei Passau, der selbst nicht an der Verhandlung teilnehmen konnte, da er noch infolge des schweren Verkehrsunfalls in der Klinik liegt und er erst in vier bis sechs Wochen daraus entlassen wird. Der Angeklagte fuhr am 14. November vergangenen Jahres mit seinem mit Süßwaren beladenen Lkw von Steinburg in Richtung Mitterfels. Da es ein sehr dunkler regnerischer Abend war, hätte er das Herannahen des aus Mitterfels kommenden Zuges nicht bemerkt. Obwohl Zug und Auto nur eine Geschwindigkeit von ca. 15 km hatten, war das Unglück schnell geschehen. K. war in der Annahme lt. Protokoll, es habe im Bahnhof Steinburg ein Zug gestanden und deswegen habe er die rechte Seite nicht genau ins Auge genommen. Auch habe er infolge des Motorengeräusches und durch das Geräusch des Scheibenwischers keinerlei Warnsignale gehört. Die unter Eid genommenen Zeugenaussagen des Lokomotivführers und Heizers ergaben, daß vorschriftsmäßig ein Pfeif- und Läutesignal gegeben wurde und daß der Zug eine Geschwindigkeit von 15 km gehabt hätte, obwohl der Zug eine Geschwindigkeit von 40 km an diesem Übergang fahren könnte. Der Lokführer sagte aus, daß er die Geschwindigkeit deswegen herabgemindert habe, weil ihm die gefährliche Stelle in Steinburg gut bekannt sei. Es ergab sich in der Verhandlung ein gemeinsames Bild für Autofahrer und Bahnbedienstete, daß hier bei Steinburg eine verdammt gefährliche Überfahrt sei. Es ergab sich aber auch noch eins, nämlich daß die Bundesbahn jegliche Abhilfe an diesen gefährlichen Übergängen ablehnt, weil sie den Standpunkt vertritt, daß der Kraftfahrer vorsichtig zu fahren habe und ein andermal, weil sie kein Geld für derartige Übergänge habe. Auch für das Gericht lag eine Verkehrsübertretung und Transportgefährdung vor. Das Urteil lautete, weil der Angeklagte ein unbescholtener Mann ist, der noch nie einen Verkehrsunfall gehabt hat, auf einen Monat Gefängnis mit Bewährung.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.05.1952


Bogen feiert am 7. und 8. Juni Stadt-Erhebung
Samstag: Festabend   Sonntag: vorm. Festakt, nachm. Großer historischer Festzug, abends Festspiel: „Die Grafen von Bogen“    Festliche Illumination der Stadt
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.05.1952


Nach Gottes hl. Willen verschied nach langem, mit größter Geduld ertragenem Leiden meine liebe, gute Gattin und Schwester
Frau Anna Lipp
geb.Pfeffer
Kaufmannsgattin in Steinburg

nach Empfang der letzten hl. Ölung schnell und unerwartet im Alter von fast 64 Jahren nach 40jähriger glücklicher Ehe.
In tiefster Trauer:
Ludwig Lipp, Gatte
Josef Lipp mit Frau u. Enkelkindern
Rosina Bachmeier, Schwester
Maria Lipp, Schwester

Steinburg, Meidendorf, den 22. 5. 1952
Beerdigung am Montag, 26. 5. 1952, um 9 Uhr. Gottesdienst mit darauffolgender Beerdigung vom Leichenhaus in Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.05.1952


Im goldenen Jubelkranz
Hunderdorf.
Der Landwirt Xaver Groß und seine Gattin Theres, geb. Bogner aus Hofdorf, begehen heute Montag, in aller Stille das Fest der goldenen Hochzeit. Vor 50 Jahren wurde das Paar in der hiesigen Pfarrkirche zum Bund fürs Leben eingesegnet. In vollster Harmonie und gegenseitiger Unterstützung zogen die Jahre, in denen Freud und Leid abwechselten, an dem Jubelpaar vorüber.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.05.1952


Tausende bei der Bogenberger Kerzenwallfahrt
Bogen-Bogenberg erlebten am Pfingstsonntag wieder ihren „großen ag“ – Reibungsloser Verlauf bei ausgezeichneter Organisation
Bogen.
Wenn auch die Besucherzahl nicht an den vorjährigen Rekord herankam, so waren es trotzdem wieder Tausende und Abertausende, die das über Erwarten schöne Pfingstwetter zu dem traditionellen Bogener Pfingstsonntag-Besuch verlockte. Gäuboden und Wald gaben sich ein Stelldichein, in den Stra0en und auf den Plätzen der jungen Stadt stauten sich die Massen und auch die Hänge und Zugangswege des Bogenberges waren dicht bevölkert.
Pünktlich um 13 Uhr trafen die Holzkirchener Wallfahrer an der Gemarkungsscheide Bogen- Bogenberg ein, wo sie nach einem Gedichtvortrag von Landrat Hafner herzlich begrüßt wurden, der in seiner kurzen Ansprache auf den Sinn des Opferganges hinwies: der Mutter Gottes auf dem Bogenberg zu danken und zugleich die Bitte um Erhaltung des Friedens an sie zu richten, als ein Anliegen, das uns zur Zeit wohl am meisten am Herzen liegt. Bürgermeister Neueder wies darauf hin, daß in diesem Jahre die Holzkirchener Freunde zum erstenmal von der Bevölkerung der Stadt Bogen begrüßt würden, und daß sie auf ihrem Wallfahrtsweg auf die Höhe des Berges auch den Wunsch und die Bitte der Bogener Bevölkerung mitnehmen möchten, die Mutter Gottes möge der Stadt Bogen dieselbe treue Schutzherrin sein, die sie jahrhundertelang dem Markte war.
Nach kurzer Rast beim Spitzerhaus wurde dann die Stange auf den Berg verbracht, eine Leistung, die auch diesmal wieder die Bewunderung aller hervorrief, die als Zuschauer und Gläubige den Zug an sich vorbeipassieren ließen. Nach dem Rundgang um die Kirche und dem Verbringen der Kerze in dieselbe wurde dortselbst eine kurze Predigt gehalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 03.06.1952


Hunderdorfer Projekt wurde „angestochen“
Hunderdorf.
Landrat Hafner nahm am Dienstag vormittag den ersten Spatenstich für den geplanten Siedlungsbau in Apoig vor, an dem Bürgermeister Reiner, 2. Bürgermeist. Edbauer, Kreisbaumst. Kraus, Aufsichtsratsmitglied Bürgermeister Dietl, Mitterfels, die Baufirmeninhaber Irrgang, Straubing, und Falzboden, Kirchroth, als Interessengemeinschaft, Genossenschaftsbauleiter Dorschel und die Arbeiterschaft beiwohnten. Auf einer insgesamt 1670 qm großen Fläche werden 6 Wohnhäuser mit 48 Zwei- u. Dreizimmerwohnungen entstehen. Der Kostenaufwand für dieses Projekt beträgt 406 600 DM und ist das größte, von der Gem. Wohnungs-Baugenossenschaft für den Landkreis Bogen in einem Zuge durchgeführte Bauvorhaben. Das Produktenwerk Hunderdorf steuerte einen namhaften Arbeitgeberbeitrag bei. Für Lagerauflösungen innerhalb des Landkreises Bogen sind bestimmungsgemäß 12 Wohnungen freizuhalten. In einer kurzen Ansprache wies Geschäftsführer Hubrich darauf hin, wie viele Schwierigkeiten zu überwinden waren, bis der Bau ins Rollen kam. Auch Landrat Hafner erwähnte, in welch schwerem Kampf das Bauvorhaben durchgefochten werden mußte. Dieses Projekt und das und das im Entstehen begriffene Produktenwerk bedeute den Ausgangspunkt für eine spätere Entwicklung zum Wohle der Gemeinde.
Foto: Fischer
Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.06.1952


Bogen an der Schwelle städtischer Zukunft
Glanzvolle Tage in der jungen Stadt – 10 000 Festgäste belebten die Straßen
Bogen.
Am Samstag und Sonntag feierte die Stadt Bogen die am 7. April 1952 erfolgte Stadterhebung und konnte zwischen ihren schmucken, mit Blumen, Girlanden, Lichtern und Fahnen reich gezierten Häusern viele Gäste und unter diesen hohe Persönlichkeiten, an der Spitze Staatsminister Dr. Högner, begrüßen. Die Festtage nahmen einen wirklich schönen Verlauf und wiesen Höhepunkte auf, die wie der Festabend, der Festzug usw. der ganzen Einwohnerschaft viel vorbereitende Mühe gekostet haben, die aber auch ausnahmslos anerkannt wurden und der jungen Stadt viele neue Freunde gewonnen haben.
Als am Samstagnachmittag Böllerschüsse den Beginn der Stadterhebungsfeierlichkeiten ankündigten, sah man für den Verlauf derselben grau in grau, gleich der Farbe der Wolken, die der goldenen Sonne den Durchblick auf die junge, im Festschmuck prangende Stadt verwehrten. Und die kommenden Stunden mit ihren gewittrigen Regenschauern waren bestimmt nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben und ins Gegenteil zu kehren, Auch die Herolde in mittelalterlicher Tracht, die durch die Straßen der Stadt ritten, mit Fanfarenstößen und Trompetengeschmetter die Aufmerksamkeit auf sich lenkten und den „Erlaß einer hohen Obrigkeit“ verkündeten, daß der Markt Bogen zur Stadt erhoben sei und nun die Feierlichkeiten ihren Anfang genommen hätten, senkten nicht jene Zuversicht und Festesfreude in den Herzen der „Untertanen“, die nun einmal das restlose Gelingen eines solchen Festes zur Voraussetzung hat. Nach dem spätmittägigen Guß aber, der nach Beendigung des Standkonzertes der Ruhmannsfeldener Blaskapelle einsetzte, war auch die Ungnade der Witterung verflogen und schon die abendliche Illumination der Stadt konnte ohne Regenschirm gebührend bewundert und bestaunt werden. Am Sonntag aber zeigte das Firmament die weiß-blauen Farben, ein schöner Tag war angebrochen und sein Verlauf hielt, was der beim morgendlichen Wecken der Ruhmannsfeldener nach oben gerichtete erste Blick auch von ihm erhoffte.

Gehaltvoller Festabend
Noch sei vorausgeschickt, daß alle Vorgänge an den beiden Tagen durch die einheitliche und glückliche Planung sich ansprechend aneinanderreihten ohne den Gästen ein Zuviel zuzumuten. Gerade deshalb mag der Gesamteindruck an Kraft und Farbigkeit gewonnen haben und der Dank an die Gestalter bleibt kein leeres Wort.
Nun soll die Feder zurückschweifen zum Festabend im Saale des Gasthofes „Zur Post“, in dem die blumengeschmückten, weißgedeckten Tische, die Fahnen an den Wänden freundlich grüßten und in dem die vereinigten Chöre Bogens mit dem Chorlied „Holder Friede“ die Einstimmung gaben zu den Stunden, die zu jedem Gemüt sprachen. Fräulein Helga Lachner trug wohlklingend die schönen Verse zur Ehre der jungen Stadt vor und Frau Dr. Unteutsch, Stud.-Prof. Lachner und Lehrer Avril brachten den Zauber, der Mozart’schen Klängen innewohnt, zu feinem Verständnis zur Entfaltung.
Etwa 300 Gäste wurden von Bürgermeister Neueder willkommen geheißen, der besonderen Gruß Oberbürgermeister Dr. Höchtl als Vertreter der Patenstadt Straubing, mehreren Straubinger Stadträten, Bundestagsabgeordneten Wartner, den Landtagsabgeordneten Puls, Bielmeier und Dr. Schubert, Landrat Hafner, mehreren Bürgermeistern aus Nachbarstädten, Märkten und Gemeinden und den Bogenern, die von ferne gekommen waren und unter denen sich eine 80jährige Bogenerin aus Viechtach befand, entbot. Er dankte den Männern, die in aller Bogens Geschicke zum Allgemeinwohl lenkten, und der Stadt Straubing für die Übernahme der Patenschaft. Als Sprecher der Nachbarstadt wünschte Oberbürgermeister Dr. Höchtl Glück und Segen für Bogen und gab der Gewißheit Worte, daß sich die Teilnahme beider Städte am gegenseitigen Geschick fruchtbringend auswirken werde nicht nur für die Einwohner, sondern für die Bevölkerung im ganzen umgebenden Land. Als äußeres Zeichen dieser Verbundenheit wird das Bild, das von Dr. Höchtl überreicht wurde und dessen Grundmotiv „Peterskirche – Bogenberg“ Bürgermeister Neueder mit einem Gruß an die Patenstadt erwiderte, einen Platz im Bogener Rathaus erhalten.
MdL Puls, MdL Bielmeier und MdB Wartner schlossen sich den Glückwünschen an und MdL Puls konnte mitteilen, daß die Bestrebungen um ein eigenes stattlichen Gesundheitsamt für Bogen von Erfolg gekrönt waren, denn das Plenum des Landtags hat den Vorschlägen der Ausschüsse zugestimmt. Die Abgeordneten sicherten zu, weiter für die Belange der Stadt und des Kreises Bogen mit ganzer Kraft zu wirken und „Vater“ Wartner fügte sehr schöne Worte als Anerkennung für die mitschaffenden Heimatvertriebenen hinzu. Fürderhin solle es nichts mehr auch nur einen Nenn-Unterschied geben, denn alle seien Bogener (Beifall). Auch an den früheren Bürgermeister Wutz sprach er Dankesworte, dessen Verdienste um die Stadterhebung groß seien.
Mit herzlichem Beifall wurde die Uraufführung der „Festhymne an Bogen“ aufgenommen, die Oberlehrer Karl Wimmer, Oberalteich, nach dem Text von Max Friedl komponiert hat und bei deren Vortrag sich die Bogener Liedertafel wieder als fein abgestimmter Klangkörper erwies.
„Bogen erntet, was Bogen gesät hat“, sagte Stud.-Prof. Lachner in der Festansprache, „denn lange Ahnenreihen haben mitgeholfen in wechselhafter Geschichte, daß nun die Stadterhebung gefeiert werden kann“. Mit Griffen über Jahrhunderte hinweg formulierte der Sprecher einen geschichtlichen Abriß, der in seiner kompakten Fassung dennoch bildhaft den Gang Bogens durch die heimatliche Geschichte lebendig werden ließ.
Bürgermeister Neueder würdigte nun die Leistungen des vorangegangenen Stadtrats und es wurden Ehrenurkunden verliehen an Aktbürgermeister Wutz, Altbürgermeister Xaver Wührl, Ehrenbürger H. H, Geistl. Rat und Dekan Xaver Schiller und die Herren Max Holzner, Wilhelm Kaiser, Ludwig Berghammer, Johann Dorfner, Kajetan Hierl, Josef Redl, Heinrich Knittl, Ludwig Müller, Friedrich Gruber. Für besondere Leistungen im Blumen- und Häuserschmuckwettbewerb, wobei allen Bürgern für ihre wirklich große Mühe gedankt wurde, zeichnete der Bürgermeister Frau Lina Staudinger, Frau Kathi Wagner und Herrn Peter Sagstetter aus.
Mit musikalischen Vorträgen, bei denen noch das Streichquartett Bogen zu erwähnen bleibt, fanden die festlichen Stunden ihren Ausklang und mit gewohnten Schmiß gestaltete die Ruhmannsfeldener Blaskapelle den letzten Teil des Abends.
Festakt am Rathaus
Die Einwohnerschaft Bogens nahm am Sonntag vormittag zahlreich am Festgottesdienst teil, den Se. Gnaden Abt. Dr. Prokop von Rohr zelebrierte, der dann in einer Ansprache Gottes Segen auf die junge Stadt erbat und deren Bürgern empfahl, ihr Wollen weiter unter den Schutzmantel Mariens zu stellen. Nach Ehrung der Gefallenen wurden an der mit Bildern ausgestatteten Gedenktafel die Kränze niedergelegt.
Zum Festakt selbst war der Bayerische Rundfunk anwesend. Nach den Begrüßungsworten von Bürgermeister Neueder und einer Ansprache von Landrat Hafner, der die Verbundenheit des Landkreises und der Stadt hervorhob, sagte Staatsminister Dr. Högner, daß Bayern eine gewisse Dankesschuld an Bogen abzutragen habe, haben doch Bogens Geschlechter zur kulturellen Gestaltung unserer Heimat ungemein viel beigetragen und die weiß-blauen Rauten in das Landeswappen gebracht. Der Staatsminister überbrachte die besten Wünsche der Staatsregierung und überreichte an Bürgermeister Neueder die Stadterhebungsurkunde, die als Beschriftung die Worte trägt: „Dem Markte Bogen im Landkreis Bogen wird auf Antrag die Bezeichnung Stadt verliehen. München, den 7. April 1952, das Bayerische Staatsministerium des Innern, Dr. Wilhelm Högner“. Nach Dankesworten des Bogener Bürgermeisters sprachen Reg.-Vizepräsident Dr. Zitzler, Abgeordneter Puls, Oberbürgermeister Dr. Höchtl und Bürgermeister Hofbauer-Schwarzach Grüße und Wünsche. Der „Mussinan“ als Traditionsmarsch der Bogener beendete den Festakt.
10 000 sahen den Festzug
Am Nachmittag strömten die Besucher aus weiter Umgebung in die junge Stadt und es mögen über 10 000 frohgestimmte Menschen gewesen sein, die den Weg des prunkvollen Festzuges säumten, in dem die Geschichte Bogens in eindrucksvollen Bildern geschildert wurde. Mit Sorgfalt warten die Marksteine des Zeitlaufs ausgewählt, mit sichtlicher Liebe zur Sache waren die einzelnen Gruppen zusammengestellt. Eine kostbare Vielfalt von Kostümen, Fahrzeugen und Aufbauten stellte sich den immer wieder in Beifall ausbrechenden Zuschauern vor und die Mitwirkenden wußten durch Gesten den Gehalt der einzelnen Bilder zu vervollkommnen.
Eine zweite Uraufführung
Den Abschluß des offiziellen Programms bildete die Uraufführung des volkstümlichen Ritterschauspiels „Die Grafen von Bogen“ von Hans Fürst (Pater Hermann Josef von Windberg). Ohne sich auf eine historische Begebenheit zu stützen, behandelt das Stück eine Liebesgeschichte, die sich auf der Burg Bogen und auf Schloß Egg abspielt. In geschickter Weise verwob der Verfasser dramatisches Geschehen mit zarter Liebesromantik und schuf damit eine Handlung, die die Zuschauer von Anfang bis zum Ende in ihren Bann zog. Der geräumige Hof der Gaststätte „Zur Post“ war bis zum letzten Winkel besetzt und reicher, herzlicher Beifall, der den Spielern und Spielerinnen, dem Dichter und der geschickten Regie in gleicher Weise galt, dankte für die Leistungen. Eine Ausführliche Würdigung des Stückes und ihrer Interpreten behalten wir uns für die Mittwoch-Ausgabe vor. Eine Wiederholung der Aufführung findet am Donnerstag (Fronleichnam) abend statt. Nach Abschluß des Freilichtspiels formierte sich der Fackelzug, der unter Vorantritt der Ruhmannsfeldener Kapelle durch die Straßen der Stadt zog. In den Gaststätten feierte man bei Musik und Tanz den Ausklang der rauschenden Festtage.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.06.1952


Todes-Anzeige
Nach Gottes heiligen Willen verschied am Samstag, den 14. Juni, früh 3 Uhr unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Patin
Frau Maria Frankl
geb. Reiner
Landwirtswitwe von Irensfelden

nach längerem, schweren Leiden und öfteren Empfang der hl. Sterbsakramente im Alter von 75 Jahren selig im Herrn.
Irensfelden, Flachau (Österreich), München, Straubing, Ried, Schwarzach, St. Egidi, 16. 6. 52
Die tieftrauernden Kinder
u. übrige Verwandtschaft
Beerdigung mit darauffolgendem Gottesdiensten findet am Dienstag, den 17. Um ½ 9 Uhr, vom Trauerhause aus in der Pfarrkirche zu Windberg statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.05.1952

 

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