1949#07-09

Ein alter Volksbrauch zweimal vor Gericht
Theater um den Maibaum von Salching

Das war für die Salchinger in der vergangenen Woche ein doppeltes Vergnügen: Der Besuch der Petersdult konnte gleichzeitig mit einer Gerichtsverhandlung verbunden werden, die in Salching und Umgebung mit großem Interesse verfolgt wurde. Kein Wunder also, daß der Zuschauerraum ziemlich besetzt war. Den Gegenstand der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht bildete der im Mai 1948 in Salching aufgestellte Maibaum. Dieser 25 Meter lange Fichtenstamm war — wie dies seit Jahrhunderten altherkömmlicher Brauch ist — von einer größeren Anzahl Salchinger Burschen aus einer Waldung der Nachbarsgemeinde Hankofen nach Salching verbracht worden. Der Besitzer des betreffenden Waldstückes jedoch, der Bauer aus Hankofen konnte die Wegnahme eines so herrlichen Stammes nicht ohne weiteres überwinden und erstattete bei seinem Landpolizeiposten Anzeige. Im Februar kam es nun zur Erstverhandlung vor dem Straubinger Amtsgericht Den 16 Angeklagten wurde damals Diebstahl vorgeworfen. Das Gericht kam jedoch zu einem Freispruch und stützte sich in seiner Begründung auf folgendes:
Das Aufstellen eines Maibaumes ist uraltes Brauchtum. Das Gericht selbst entnimmt aus der einschlägigen Literatur sowie besonders aus den Gutachten der drei Sachverständigen des Justizrates Prager, einem echten Kenner niederbayerischen Brauchtums, des 85jährigen Rentners H. Franz-Straubing und des 74 Jahre alten Bauern Trimpel-Obersunzing, die ihre ganze Lebenszeit in und mit dem Bauernvolk zugebracht haben, daß der Maibaum als Symbol den Sieg des Frühlings über den langen Winter verkörpert und deshalb stets allerorts am 1. Mai Feiern stattfinden. Es war an aller Orten so, daß dieser Maibaum von etlichen Burschen auf geheirmnisvollen Wegen aus dem Walde einer Nachbargemeinde in das Dorf geholt wurde und wie vom Himmel gefallen, am frühen Morgen des ersten Maitages, festlich mit Kränzen geschmückt auf dem Dorfplatz stand. Dabei versuchten sich dir einzelnen Ortschaften gegenseitig in der Höhe, Güte und Schönheit des Baumes zu übertreffen. Daß man beim Holen des Stammes den Eigentümer zuvor bittet, würde gegen die alte Sitte verstoßen und das bestehende Dorfgeheimnis beträchtlich lüften. Ganz im Gegensatz zu dem Bauern waren die Eigentümer der betreffenden Waldungen stets stolz, daß dieser prächtige Stamm aus ihren Revieren geholt worden war. So konnte das Gericht diese Affäre unmöglich als Diebstahlsangelegenheit behandeln, da den Angeklagten hierbei das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit fehlte. Keiner dieser Salchinger Burschen hatte bei der Tat nur den Gedanken, eine unehrenhafte Handlung, geschweige denn eine strafbare, zu begehen, um dadurch sich oder einen andern einen Nutzen zu verschaffen. Da ja das Holen des Baumes geheim bleiben mußte, war es ausgeschlossen, daß man zuvor den Waldeigentümer verständigte oder um die Erlaubnis zum Fällen des Baumes nachsuchte. Der Zweck der Tat war ein Wiederaufleben alten Brauchtums nach schwerer Kriegs- und Notzeit, der Ausdruck einer Botschaft, daß nun wieder neues Leben in das Land eingezogen ist.
Gegen diesen Freispruch des Amtsgerichts Straubing legte die Staatsanwaltschaft auf Grund höherer Weisung Berufung ein, so daß es nun zu einer erneuten Verhandlung — diesmal vor dem Landgericht — kam. Auch hier wurde die Tat des Diebstahls verneint, jedoch wurden sämtliche Angeklagten wegen Forstfrevels zu einer Geldstrafe von je einer Mark und Tragen der Kosten verurteilt. Der Staatsanwalt hatte für jeden der Angeklagten eine Geldstrafe von 35 DM beantragt.
So endete die Geschichte des Salchinger Maibaumes aus dem Jahre 1948, und der Bauer W., dem sein Fichtenmast nachher wieder zurückgegeben worden war, kann hoffentlich nun ruhig schlafen. Inzwischen ist der 1. Mai 1949 vergangen, und wieder standen in allen niederbayerischen Orten die stolzen Maibäume. Auch Salching hatte wieder seinen Maibaum, auch er kam auf die von altersher gebräuchliche Weise aus dem Wald an den für ihn bestimmten Platz im Dorf. Ob er diesmal wieder aus dem Gehölz des Bauern W. stammte, entzieht sich unserer Kenntnis. Vi
Quelle: Niederbayerische Nachrichten, 08.07.1949


Achtung! Hunderdorf  Achtung!
Am Sonntag, dem 17. Juli 1949 haben
Sie Gelegenheit einen gemütlichen
Tanzabend
in der neuen Tanzhalle Baier in Hun-
derdorf mitzumachen.
Musikmeister Klein wird für beste
Musik sorgen.     Beginn 16 Uhr
Es laden freundlichst ein: Der Gastwirt
sowie die freiw. Feuerwehr Hunderdorf.
Quelle: Niederbayerische Nachrichten, 15.07.1949


[Das Straubinger Tagblatt erscheint wieder am 12.08.1949 mit der Nummer 1 im 89. Jahrgang]
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.08.1949


Der Kleiderschrank
den sich jeder leisten kann
120 cm breit, 180 cm hoch, 60 cm tief
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(13a) HUNDERDORF, Kr. Bogen (Ndb.) – Tel. Bogen 142
Quelle: Straubinger Tagblatt, 12.08.1949


Hunderdorf. Gemüsediebstahl. Als die Neubürgerin Sch. aus Apoig am Samstag früh in den Garten ging, um den Blumenkohl zu ernten, mußte sie feststellen, daß sämtliche Blumenkohlrosen bis auf eine herausgeschnitten und entfernt waren. tt
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.08.1949


Umsiedlungsaktion im Landkreis Bogen angelaufen
Bogen.
Für den gestrigen Dienstag und heutigen Mittwoch waren und sind insgesamt 900 Personen nach Bogen und Mitterfels vorgeladen, die für die Umsiedlungsaktion aus dem Bogener Landkreis in die französische Zone in Frage kommen. Nachdem die ursprünglich vorgesehene Zahl von 200 auf die Vorstellungen des Kreistages und Landrates hin verdreifacht wurde, kommen insgesamt 600 Personen für die Umsiedlung in Betracht, und zwar in erster Linie Textilarbeiter, landwirtschaftliche Berufe und Angehörige der in das Baufach schlagende Berufe. Durch die Grobsortierung, die durch die maßgebenden Instanzen, wie örtliche Vertrauens- und Obmänner, vorgenommen wurde, wurden all jene ausgeschieden, die berufsmäßig oder durch andere Gründe für die Aktion nicht in Frage kommen. Die verbliebenen 900 wurden nun geprüft und durch Flüchtlingsarzt Dr. Fabian ärztlich untersucht, worauf dann durch eine gemischte Kommission, bei der sich auch zwei Vertreter der französischen Zone befanden, die endgültige Entscheidung getroffen wurde. Der Abtransport wird in den nächsten Tagen durch die Reichsbahn vorgenommen, wobei Sonderzüge zusammengestellt werden, die in Personenwägen die Flüchtlinge und in angehängten Güterwägen ihre bewegliche Habe befördern.
Wenn auch zahlenmäßig diese Umsiedlungsaktion für den Landkreis Bogen nicht das brachte, was man sich von ihr erwartete, und was notwendig gewesen wäre, so bedeutet trotzdem die Zahl 600 für ihn eine fühlbare Entlastung, die es möglich macht, wenigstens die Großzahl von Elendsquartieren frei zu machen und ihre Bewohner menschenwürdigen Verhältnissen zuzuführen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.08.1949


Hunderdorf. (Verschiedenes) Der Kriegsversehrte Max Thal errichtete hier die Wettannahmestelle für den Fußballtoto. Diese Einrichtung wird in Sportkreises begrüßt. – Die Kinder des Möbelfabrikanten Greiert gewannen beim Volksfest am letzten Sonntag vier große Stallhasen. – Zum Bund fürs Leben wurden am Montag in der hiesigen Pfarrkirche der Maler und Landwirtssohn Josef Schröttinger eingesegnet. Die weltliche Feier fand unter großer Teilnahme im Gasthaus Schlecht-Lintach statt. – Am Samstag und Sonntag wurde die Eröffnung des Cafés und Restaurants des Ehepaars Hirtreiter in Thannanger bei frohen Weisen einer Kapelle gefeiert. – Die Arbeiten an der neuen Friedhofmauer wurden beendet. Ausführender war Maurermeister J. Altschäffl von Stippich. Die neue Umrandungsmauer des Friedhofes verschönert das Ortsbild wesentlich. – Am Samstag und Sonntag fand die Eröffnungsfeier des Café-Restaurants Xaver Hirtreiter statt. – Am kommenden Samstag spielt die Musikkapelle „Egerland“ im Gasthaus Sandbiller. Der Landbevölkerung wird hierbei eine musikalische Abwechslung geboten. – Die Freiwillige Feuerwehr Hunderdorf veranstaltet am kommenden Sonntag ein Tanzkränzchen im Gasthaus Deschl in Hofdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.08.1949


Windberg. (Schöner Erfolg) Unser Heimat- und Volkstrachtenverein „Dö gmütlichen Waldler“ beteiligte sich mit einer schönen Fußgruppe beim großen Festzug anläßlich des Straubinger Volksfestes. Die Gruppe gefiel allgemein gut.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.08.1949


Windberg. (Ausflug der Christophergruppe.) Die Mitglieder der Christophergruppe unserer Pfarrjugend besuchten Oberbayern und verbrachten fast zwei Wochen in der Berchtesgadener Gegend. Ungünstige Wetterlage hinderte die Gruppe, größere Bergpartien zu unternehmen. Das Zusammenleben mit anderen katholischen Jugendgruppen in der Jugendherberge war für unsere Jugend von besonderem erzieherischem Werte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.08.1949


Windberg. (Betriebsausflug des Spar- und Darlehenskassenvereins.) Die Leitung des Spar- und Darlehenskassenvereins veranstaltet am kommenden Sonntag einen Betriebsausflug zur Walhalla, Befreiungshalle, nach Weltenburg und Regensburg.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.08.1949


Windberger Kirchenrat greift zur Selbsthilfe
Windberg
. Unsere Pfarrkirche war bis 1803 Kirche der Prämonstratenser-Abtei und wurde gelegentlich der Säkularisation des

Der Katharinenaltar, ein Werk M. ObermayersAufnahme: Varga

Klosters zur Pfarrkirche erhoben. Ihr Bau wurde bereist im Jahr 1142 durch den ersten Abt Gehard von Bedenburg begonnen. Im Laufe der Jahrhunderte erhielt die romanische Kirche eine reiche Rokoko-, Barock-, gotische und Renaissance-Innenausstattung.
Besonders wertvoll sind die vier Seitenaltäre des Meisters Matthias Obermayer und die Chorstühle, eine wunderbare und einzigartige Holzeinlegearbeit des Laienbruders Fortunat Simon. Bei der Säkularisation wurde das Klostervermögen vom Staate veräußert und der Pfarrei blieb nur die Erhaltung der großen wertvollen Kirche keine materille Grundlage. Im Laufe von 150 Jahren zeigte sich an dem großen Bau und an der Innenausstattung mancher Schaden. Besonders gefährdet sind die Nordwand der Kirche und das Chorgestühl, das vom Schwamm stark ergriffen wurde. Eine gründliche und baldige Restaurierung ist hier erforderlich, wenn unersetzbare Kunstwerte der Nachwelt erhalten bleiben sollen. Dem Staate stehen nach dem letzten Kriege nu geringe Mittel zur Verfügung, von welchen er unsere Kirche nur wenig abzweigen kann. Es ist daher Pflicht unserer Pfarrei, hier selbst einzugreifen.
Die Notwendigkeit wurde auch von unserem Kirchenrat anerkannt und führte zum Beschluß, die Pfarrangehörigen aufzufordern, zur Restaurierung der Kirche Opfer zu bringen. Es soll deshalb eine einmalige Abgabe von 2 DM pro Tagwerk geleistet werden. Diese Abgabe ist sicherlich nicht hoch und wird, angesichts der zufriedenstellenden Getreide-, Heu- und Obsternte auch geleistet werden. Nur durch Selbsthilfe aller Pfarrangehörigen kann hier größerer Schaden verhindert werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 24.08.1949


Hunderdorf. (Umsiedlung in die französische Zone) Von 25 Anträgen wurden vorerst nur zwei Familien und 2 Geschwister zur Umsiedlung nach Reutlingen bestimmt. Es sind die Familien Süßbrich und Hönsch aus Sollach, sowie zwei Geschwister Hausdorf aus Apoig. Die Ausgesuchten gehören der Berufsgruppe Maler und Textilfach an. Mit der Umsiedlung kann in 10 bis 14 Tagen gerechnet werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.08.1949


Hunderdorf. (Todesfall) Am Mittwoch verstarb die Damenschneiderin Frl. Maria Härtenberger nach längerer Krankheit jedoch unerwartet. Die Beerdigung wird am Samstag stattfinden. – Der Bayerische Gewerkschaftsbund lädt zu einer Versammlung am Samstag um 20 Uhr im Gasthaus Baier ein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.08.1949


Vorsicht!
Von interessierter Seite wird das Gerücht ausgestreut, daß die bisherigen Bezieher der „Niederbayerischen Nachrichten“ von einem auswärtigen Kopfblatt übernommen würden.
Wir stellen fest, daß die „Niederbayerischen Nachrichten“ ab 1. Sept. 1949 mit dem Straubinger Tagblatt zusammengelegt werden.
Das Straubinger Tagblatt – Niederbayerische Nachrichten sind ab 1. Sept. 1949 das einzige in Straubing verlegte und gedruckte Blatt. Das Straubinger Tagblatt wird als alteingesessene Heimatzeitung die Belange von Straubing und seinem weiten Hinterland auf das beste vertreten. Wir bitten unsere Leser, darauf zu achten, daß sie bei der Zeitungsbestellung nicht irregeführt werden, sondern eine Abonnementsquittung „Straubinger Tagblatt“ oder „Niederbayerische Nachrichten“ erhalten.
Verlag Straubinger Tagblatt u. Niederbayerische Nachrichten
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.08.1949


Unsere liebe, gute Schwester
Maria Härtenberger
Damenschneiderin

ist für immer von uns gegangen. Ihr Leben war Arbeit und Gebet.
Hunderdorf, Berlin, Passau, Perkam, den 25. August 1949.
In tiefer Trauer:
Theres und Mathilde, Schwestern
Rupert und Hermann, Brüder
nebst übriger Verwandtschaft.
Beerdigung Samstag vormittags ½ 10 Uhr vom Trauerhause, mit darauffolgendem Gottesdienst in der Pfarrkirche Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.08.1949


Steinburg-Bahnhof
Am Sonntag, den 28. August,
altherkömmlicher
Feuerwehrball
Es ladet ireundl. ein
Der Kommandant
und Solcher, Gastwirt
Beginn 16.00 Uhr
Quelle: Straubinger Tagblatt, 27.08.1949


Gaishausen. (Diebstahl) Dem Bauern Bugl, Gaishausen, wurden in der Nacht vom 24./25. 8. 49 zwei neue Ochsengeschirre im Werte von 80.—DM gestohlen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.08.1949


Steinburg. (Beerdigung) Am Freitag wurde der 35 Jahre alte Betriebsleiter Jahn Latawietz der Konservenfabrik unter großer Teilnahme zur letzten Ruhe getragen. Ein schweres Leiden, von dem auch ein Aufenthalt im Sanatorium in Mallersdorf keine Heilung mehr brachte, setzte seinem schaffensreichen Leben ein Ende. Nach der kirchlichen Handlung sprach Geschäftsleiter Philipp dem Verstorbenen Dankesworte für seine treue und aufopfernde Arbeit. Betriebsrat Gafert legte im Namen der Gefolgschaft einen Kranz nieder.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.08.1949


Hunderdorf. (Beerdigung) Unter großer Anteilnahme wurde am Samstag die Damenschneiderin Fräulein Maria Härtenberger zu Grab getragen. H. H. Pfarrer Kiermeier und H. H. Pfarrer Ach-Windberg gaben ihr das letzte Geleit. Nach der krichlichen Handlung würdigte H. H. Pfarrer Kiermeier das Leben der Verstorbenen mit warmen Worten. Der Kirchenchor sang als Grablied „Über den Sternen wird es einst tagen.“
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.08.1949


Hunderdorf. (Filmvorführung). Am heutigen Montag findet im Gasthaus Baier um 19 Uhr eine Filmvorführung für Kinder statt., um 20.30 Uhr eine Vorführung für Erwachsene.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 29.08.1949


An unsere Leser!
Ab 1. September erhalten unsere bisherigen Bezieher in Straubing-Stadt sowie in den Landkreisen Straubing und Bogen ihre Zeitung unter dem Titel „Straubinger Tagblatt -Niederbayerische Nachrichten“. Wir machen unsere Leser darauf aufmerksam. daß sie damit eine gute, moderne Heimatzeitung erhalten, die allen Ansprüchen gerecht wird; handelt es sich doch um die einzige Zeitung, die in Straubing redigiert und gedruckt wird. Unsere Bezieher bekommen also kein Kopfblatt einer auswärtigen Zeitung, sondern eine ortsgebundene Heimatzeitung, welche die Belange der Bevölkerung bestens vertritt. Bis die tägliche Erscheinungsweise möglich ist, erhalten unsere Leser die Zeitung künftig am Montag, Mittwoch und Freitag, die nächste Nummer also am Freitag zur gewohnten Stunde. Wir glauben damit unseren Lesern gedient zu haben, zumal sie so in den Besitz einer Zeitung kommen, die nach modernsten Grundsätzen mit den besten technischen Hilfsmitteln arbeitet.
Niederbayerische Verlags G.m.b.H.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.08.1949


Die Umsiedlungsaktion in den Bogener Landkreisgemeinden
Dem Vernehmen nach soll die Umsiedlung der 606 durch die Kommission erfaßten Personen des Landkreises Bogen am Dienstag, 6. September, erfolgen. Im einzelnen sind die Gemeinden folgendermaßen beteiligt: Albertsried 3 Familien, Ascha 1 Familie, Bernried 13 Familien, Bogen 8 Familien, Bogenberg 2 Familien, Dachsberg 2 Familien, Degernbach 4 Familien, Elisabethszell 5 Familien, Englmar 2 Familien, Falkenfels 2 Familien, Gaishausen 2 Familien, Gittensdorf 3 Familien, Haibach 2 Familien, Haselbach 6 Familien, Haunkenzell 5 Familien, Heilbrunn 2 Familien, Hunderdorf 3 Familien, Irschenbach 1 Familie, Konzell 3 Familien, Landasberg 1 Familie, Mariaposching 15 Familien, Mitterfels 3 Familien, Neukirchen 6 Familien, Niederwinkling 2 Familien, Oberalteich sieben Familien, Obermühlbach 1 Familie, Perasdorf 7 Familien, Prünstfehlburg 3 Familien, Rattenberg 3 Familien, Rattiszell 1 Familie, Saulburg 4 Familien, Siegersdorf 5 Familien, Schwarzach 5 Familien, Stallwang 1 Familie, Steinburg 2 Familien, Waltendorf 3 Familien, Wiesenfelden 15 Familien, das sind insgesamt 153 Familien mit 606 Köpfen.
Wie uns zur Umsiedlungsaktion von maßgebender Stelle noch mitgeteilt wird, werden von unverantwortlicher Seite Gerüchte ausgestreut, die zum Ziele haben, die Umsiedlungswilligen von ihrem Vorhaben abzuhalten. Dieses Vorgehen ist umso bedauerlicher und verwerflicher, als die Aktion so weit als abgeschlossen gilt, daß ein Zurücktreten nur die Zahl der Umsiedler vermindert, da ein Ersatz der Zurücktretenden durch andere unmöglich ist.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.08.1949


Steinburg. (Zusammenkunft der Flüchtlinge.) Samstag nachmittag fand im Gasthaus Solcher eine Zusammenkunft der Flüchtlinge statt. Vertrauensmann Barbian gab bekannt, daß der Tischler Johann Kettenberg aus Schafsberg in die französische Zone nach Reutlingen übersiedelt. Eine weitere Familie wird mit dem nächsten Transport folgen. Wichtige Aufschlüsse wurden von dem Redner über das Soforthilfegesetz gegeben. Für das Heimattreffen am 4. September in Mitterfels sind bisher 70 Teilnehmer mit Verpflegung gemeldet worden. Anschließend fand eine Aussprache statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.08.1949


Windberg. (Neubürgerversammlung) Am letzten Sonntag fand im Schulhaus eine Versammlung des Neubürgerbundes statt, zu welcher der Kreisvorsitzer der Kreisgruppe Bogen, Herr Hauck und Ing. Seidl erschienen waren. Es wurde mitgeteilt, daß Flüchtlingsobmann Janke aua Neukirchen ab sofort jeden Freitag von 13 bis 16 Uhr in der Wohnung des Bürgermeisters Sprechstunden halten wird. Der Flüchtlingsobmann wird Auskünfte über alle Renten- und Soforthilfefragen erteilen. Die Redner teilten mit, daß noch zwei Werbekommissionen aus der franz. Zone zu erwarten seien, so daß bereits abgelehnte Bewerber doch noch Hoffnung auf eine Umsiedlung haben können. Die Zweifel, die über die letzten Wahlen in Kreisen des Neubürgerbundes entstanden sind, wurden geklärt.  Herr Hauck versicherte, daß der Neubürgerbund auch weiterhin auf seiner unparteiischen Grundlage arbeiten wird. Das Wahlbündnis mit der WAV war nur eine Notlösung, da die Militärregierung keine Flüchtlingswahlgemeinschaft zugelassen hat. Für die Abgeordneten des Neubürgerbundes, die auf der Liste der WAV gewählt wurden, besteht kein Fraktionszwang. Der Neubürgerbund ist daher immer noch die starke Flüchtlingsorganisation, die die Interessen der Vertriebenen vertreten wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 31.08.1949


Donau bei Pfelling wird reguliert
Pfelling.
Die Donau hat uns schonmanche Sorgen bereitet. Sei es, daß im Winter die Eisstöße gefährlich wurden oder sei es, daß Hochwasser im Anninger Becken ihre Heuernten vernichteten, Droben am Ortsausgang, wo sich der Steinberg ganz nahe an die Donau heranschiebt, war vor einem Jahrzehnt noch ein ca. 10 Meter breiter Streifen Gemeindegrund zwischen Straße und jäh abfallender Uferböschung, heute sind es nur noch knappe 3 Meter. Die ruhelosen Wasser des Stromes haben hier im Laufe der Zeit die Böschung unterspült, zum Einsturz gebracht und fortgeschwemmt. Mächtige Eisblöcke haben uferschädigend eingewirkt. Die Struktur des Stromes hat diese Zerstörungsarbeit erleichtert: Während rechter Hand eine fast kilometerlange Sandbank lagert, wurden die Wasser nach links abgedrängt, gruben sich tief ins Flußbett ein und so entstand hier eine gewaltige Strömung, alles mit sich reißend, für den Nichtschwimmer ein gefährlicher Badestrand.
Seit Jahren sehen die Pfellinger Gemeindeväter dieser zerstörenden Entwicklung mit sorgenvollen Blicken zu. Auch dem Wasserstraßenamt blieb dies nicht verborgen. Doch die Mißgunst der Zeit – erst der Krieg. Dann Materialmangel und jetzt Geldmangel – ließ ein Eingreifen immer wieder hinausschieben. Aber endlich ist es soweit: es wird gebaut!
Seit 14 Tagen wird hier planiert, profiliert, gebaggert und gewerkt. Ein Schwimmkran des Wasserstraßenamtes Regensburg gebt zur Zeit das Fundament für den sogenannten Vorschuh aus, eine Steinwurfrinne, damit die Uferböschung, gepflastert mit schweren Granitsteinen aus dem Steinbruchbetrieb Venus-Schwarzach, einen Ansatz hat.
Neben 4 Plätten, die zum Transport des Kieses von der nahen Sandbank bei Ainbrach dienen, ist am Ufer eine schwimmende Werksunterkunft mit Büro und Übernachtungsraum für 30 Mann verankert. Eine Förderbahnmaschine wartet auf ihren Einsatz. Vorerst sind 20 Mann beschäftigt, weitere sollen noch eingestellt werden. Man will unbedingt bis zum Einbruch der kalten Jahreszeit fertig sein. Daß sich viele Schaulustige einfinden, die mit Interesse und Eifer dieses Werk verfolgen, sei nicht unerwähnt. Nicht vergessen sei auch die erfolgbringende Tätigkeit des Bürgermeisters Geiger, der durch wiederholtes Vorstelligwerden bei den zuständigen Behörden mit dazu beigetragen hat, daß dieses Projekt endlich einmal verwirklicht wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.09.1949


Bogen. („Die Zeit mit Dir“) ist der Titel des Films, der zur Zeit im hiesigen Filmtheater läuft und am Samstag in Mitterfels und am Dienstag in Hunderdorf und am Mittwoch in Schwarzach gezeigt wird. Mit dem Beispiel einer echten Liebe klingt dieser Film, der ursprünglich „Vorstadtmelodie“ hieß, aus. Er kommt vom Herzen und geht zu herzen wie das Lied, das die Mädels der Vorstadt singen: „Die Zeit mit Dir, sie war so schön“. In der Hauptrolle sehen wir Eva Ingeborg Schulz, Heinz Klingenberg, Fita Benkhoff, Günther Lüders und Paul Dahlke.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.09.1949


Hunderdorf. (Gemeindeversammlung.) Am kommenden Sonntag findet im Gasthaus Edbauer eine Gemeindeversammlung statt. Wegen der Wichtigkeit ist es Pflicht, daß von jedem Haushalt ein Vertreter erscheint. Beginn ½ 3 Uhr nachmittags. – Die Freiwillige Feuerwehr versammelt sich am Sonntag um [hier endet der Text der Zeitung] Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.09.1949


Windberg. (Obsternte.) Die guten Obstpreise im August veanlaßten viele Obstgartenbesitzer, ihre Obstbäume frühzeitig abzuernten und das Obst in unreifen Zustand zu verkaufen. Der Preissturz in den letzten Tagen, von 15 auf 8-9 DM pro Zentner Äpfel, brachte einen Stillstand in der Obstanlieferung. Auch die Preise anderer Obstarten, wie der Birnen und Zwetschgen, sind erheblich gesunken.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.09.1949


Windberg. (Neue Lehrkraft.) Zum neuen Schuljahr meldete sich Lehrer Xaver Groß als dritte Lehrkraft unserer Volksschule. Die Schülerzahl beträgt jetzt durchschnittlich 44 für jede Lehrkraft. Für den Unterricht wäre es vorteilhaft, wenn ein dritter Klassenraum vorhanden wäre.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.09.1949


Windberg. (Eine Tagesreise durch unsere schöne Heimat.) Die Leitung unseres Darlehenskassenvereins ist bestrebt, ihren Mitgliedern die Möglichkeit zu bieten, ihre schöne Heimat kennenzulernen. Der Rechner des Vereins, Herr Norbert Wurm, ist die treibende Kraft und ihm ist der am 28. August durchgeführte zweite Betriebsausflug des Vereins zu verdanken. Während der erste Ausflug in den Bayerwald, zum Gipfel des Arber, führte, hatte der zweite das Kloster Weltenburg als Endziel.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.09.1949


„Allemann“ Zündwaren AG. Stillgelegt
Die „Allemann“-Zündwaren-AG in Grafenwiesen, Kreis Kötzting (Bayerischer Wald), die größte und modernste der 4 bayerischen Zündholzfabriken, mußte ihren Betrieb wegen Absatzmangel sitllegen. Das Werk produzierte täglich 400 000 Schachteln Zündhölzer und beschäftigte 150 Arbeiter. Nach VWD)
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.09.1949


Amtliche Bekanntmachungen
Güterrechts-Register

Im Güterrechtsregister wurde am 31. August 1949 eingetragen:
a) Seidl Josef und Ottilie, geb. Drießl, Bauereheleute in Hofdorf, Gde. Hunderdorf, Hs.-Nr. 55, haben mit Vertrag vom 27. Mai 1949 allgemeine Gütergemeinschaft aufgehoben, sodaß Gütertrennung eingetreten ist.
b) Zapf Fritz Hans und Ursula, geb. Schulz, Gerbermeisterseheleute in Bogen, Hunderdorferstraße 261, haben mit Vertrag vom 3. August 1949 Gütertrennung vereinbart.
Amtsgericht – Registergericht – Bogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 02.09.1949


Selbstmord einer Heimatvertriebenen
Hunderdorf.
Am Sonntag wurde die 61 Jahre alte Flüchtlingsfrau Klara Sowady erhängt aufgefunden. Als Galgen benütze die Frau den Taubenstall des Bauern Ludwig Maier, Brandstatt, bei dem sie auch wohnte.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.09.1949


Hunderdorf. (Gemeindeversammlung.) Die Gemeindeversammlung am Sonntag eröffnete Bürgermeister K. Reiner. In sehr interessanter Weise erläuterte im Auftrag des Landrats Herr Bechtel-Bogen das Soforthilfegesetz. Anschließend wurde vom Bürgermeister die Ablieferung des Getreides besprochen. Am kommenden Freitag von 18-22 Uhr wird Herr Bechtel im Gasthaus Edbaier weiterhin Auskunft geben über Unklarheiten in der Errechnung der Abgabe zur Soforthilfe. Außerdem wird er zur Aufstellung von Stundungsgesuchen für die erste zu zahlende Rate behilflich sein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.09.1949


Hunderdorf. (Neue Lehrkraft). Mit dem Schulbeginn ist Lehrer Schulz nach Oberalteich versetzt. An seine Stelle tritt Lehrer Alt aus Bogen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.09.1949


Steinburg. (Schulanfang). Neun ABC-Schützen, 7 Knaben und 2 Mädchen, haben ihren ersten Schulgang am 1. September angetreten. – Da die Schulräume nicht mehr genügen, ist geplant, das Schulhaus auszubauen. Die ersten Schritte wurden bereits eingeleitet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.09.1949


Pfelling. (Rußlandheimkehrer.) Wie ein Lauffeuer durcheilte am Samstag unsere Ortschaft die Kunde, daß der Bauer Rupert Geiger nach fünfjähriger Abwesenheit aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt ist. Groß war die Freude der Seinen, ja man kann sagen im ganzen Dorf. Der Vater des Heimgekehrten ist inzwischen gestorben, die Kinder sind groß geworden und hätten ihn fast nicht mehr erkannt. Doch dem Hof hat man die Abwesenheit seines Bauern nicht angesehen; es ist dies das Verdienst seiner unermüdlich schaffenden Frau und seines Schwagers Oischinger, der immer nach dem Rechten gesehen und mit eiserner Energie und reicher Erfahrung der Frau Geiger zur Seite stand. Außer Herrn Achatz, Welchenberg, der sich noch in Gefangenschaft befindet, sind jetzt alle Krieger heimgekehrt, von denen ein Lebenszeichen vorlag. Aber noch sind aus unserer Gemeinde zahn Soldaten vermißt, und wir geben die Hoffnung nicht auf, daß auch sie wieder die Heimat schauen werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 07.09.1949


Schulamtliches aus dem Landkreis Bogen
Bogen.
Mit dem Beginn des neuen Schuljahres wurden im Bereich des Landkreises Bogen folgende Wiedereinstellungen, Neueinstellungen und Versetzungen von Lehrkräften vorgenommen:
Widereinstellungen: Haun Karl, Hauptlehrer an der Volksschule in Neukirchen; Duschl Wilhelm, Hauptlehrer an der Volksschule in Haunkenzell. – Neueinstellungen: Geier Josef, Lehramtsanwärter in Pfelling; Kolb Margarte, Lehramtsanwärterin Perasdorf; Schollerer Anni, Lehramtsanwärterin in Zinzenzell.
Versetzungen: Lippert Martha von Au v. W. nach Bogen; Häusler Ludwig, Lehramtsanwärter von Breitenhausen nach Englmar; Alt Felix, Lehrer, von Degernbach nach Hunderdorf; Lang Wilhelm, Hilfslehrer, von Elisabethszell nach Perkam; Lanf Sigismund, Hilfslehrer von Englmar nach Degernbach; Illner Josef von Gneissen nach Oberwinkling; Müller Alfred, Lehramtsanwärter, von Haselbach, von Haselbach nach Bernried; Schmidt Gustav, Oberlehrer, von Haunkenzell nach Schwarzach; Stahl Paul, Lehramtsanwärter, von Heilbrunn nach Falkenfels; Schultz Fritz, Lehrer, von Hunderdorf nach Oberalteich; Schwarzmüller Emma, Lehramtsanwärterin, von Oberwinkling nach Gneißen; Heueck Irene, Lehramtsanwärterin, von Schwarzach nach Heilbrunn; Groß Xaver, Lehramtsanwärter, von Wiesenfelden nach Windberg; Dörfl Doris, Hilfslehrerin von Zinzenzell nach Gossersdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.09.1949


Hunderdorf. (Neues Filmgerät) Die hiesige Volksschule hat einen neuen Filmvorführungsapparat mit 130 neuen Lehrfilmen erhalten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.09.1949


Hunderdorf. (Beerdigung.) Die freiwillig aus dem Leben geschiedene Frau Klara Sowade wurde am Mittwoch vormittag in aller Stille zu Grabe getragen. Herr Pfarrer Rohn aus Straubing würdigte das schwere Los der Heimatvertriebenen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.09.1949


Steinburg. (Vom Roten Kreuz) Zum Flüchtlingstreffen in Mitterfels stellte die Sanitätsbereitschaft Steinburg 8 Helferinnen und 4 Helfer ab. 52 Hilfeleistungen wurden abgewickelt. – Frau Bräuer wird als Sanitätsschwester der Transportzug der Umsiedler in die französische Zone begleiten. – Auf den Bahnhöfen Steinburg, Hunderdorf und Bärndorf wurden am Mittwoch je 2 Helfer für die Betreuung der Umsiedler gestellt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.09.1949


Schulamtliches aus dem Landkreis Bogen
Bogen.
Mit dem Beginn des neuen Schuljahres wurden im Bereich des Landkreises Bogen folgende Wiedereinstellungen, Neueinstellungen und Versetzungen von Lehrkräften vorgenommen:
Wiedereinstellungen: Raun Karl, Hauptlehrer an der Volksschule in Neukirchen; Duschl Wilhelm, Hauptlehrer an der Volksschule in Haunkenzell —Neueinstellungen : Geier Josef, Lehramtsanwärter in Pfelling; Kolb Margarete, Lehramtsanwärterin in Perasdorf; Schollerer Anni, Lehramtsanwärterin in Zinzenzell.
Versetzungen: Lippert Martha von Au v. W. nach Bogen; Häusler Ludwig, Lehramtsanwärter von Breitenhausen nach Englmar; Alt Fex, Lehrer, von Degernbach nach Hunderdorf; Lang Wilhelm, Hilfslehrer, von Elisabethszell nach Perkarn; Lang Sigismund, Hilfslehrer, von Englmar nach Degernbach; Illner Josef von Gneissen nach Oberwinkling; Müller Alfred, Lehramtsanwärter, von Haselbach nach Bernried; Schmidt Gustav, Oberlehrer, von Haunkenzell nach Schwarzach; Stahl Paul, Lehramtsanwärter, von Heilbrunn nach Falkenfels; Schultz Fritz, Lehrer, von Hunderdorf nach Oberalteich; Schwarzmüller Emma, I.ehramtsanwärterin, von Oberwinkling nach Gneißen; Heueck Irene, Lehramtsanwärterin, von Schwarzach nach Heilbrunn; Groß Xaver, Lehramtsanwärter, von Wiesenfelden nach Windberg; Dörfl Doris, Hilfslehrerin, von Zinzenzell nach Gossersdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 09.09.1949


Windberg. (Brotgetreideablieferung.) Die Ablieferung von Brotgetreide kann heuer als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Ablieferungsfreudigkeit ist um so sehr auf die bessere Ernte, als vielmehr auf die Folgen der Währungsreform zurückzuführen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.09.1949


Windberg. (Fremdenbesuch) Am letzten Sonntag kam die katholische Junge Mannschaft aus Regensburg mit einem Kraftwagen, um die romanische Kirche unseres Ortes zu besichtigen. Frater Wilhelm und Lehrer Dottermann führten die Fremden und erklärten die Kunstwerke. Von Windberg fuhr die Gruppe weiter nach Metten, Niederalteich und Osterhofen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.09.1949


Windberg. (Gemeinde-Versammlung) Der wichtigste Punkt der Gemeindeversammlung am Sonntag war die Renovierung des baufälligen Schulgebäudes. Der dem Gemeinderat unterbreitete Kostenvoranschlag für eine gründliche Renovierung für eine gründliche Renovierung und zur Anschaffung neuer Schulbänke beträgt 6 474,68 DM. Da die Gemeinde nicht in der Lage ist, diesen hohen Betrag aus eigenen Mitteln aufzubringen, hat der Gemeinderat um einen Zuschuß von 4 144,38 DM nachgesucht. Der Betrag von 2 330 DM will die Gemeinde selbst aufbringen. Nach den Erläuterungen des Bürgermeisters Karl Amann sollte das Bauholz im Werte von 700 DM und 400 DM als Hand- und Spanndienst von den Einwohnern geleistet werden. Der Restbetrag von 1230 DM soll in Geld aufgebracht werden. Die anwesenden Gemeindebürger faßten den Beschluß, die Summe von 1230 DM auch als Spende aufzubringen, indem pro Tagwerk 50 Pfennige gespendet werden. Wer keinen Grundbesitzt, soll den Spendenbetrag selbst bestimmen. Der Gemeindediener wird in den nächsten Tagen die Spenden einheben. Es besteht nun die Hoffnung, daß doch die dringendsten Arbeiten am Schulhause ausgeführt werden können.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.09.1949


Windberg. (Flüchtlingsberatung) Flüchtlingsobmann Janke aus Neukirchen hielt am <Freitag seinen zweiten Sprechtag für die Neubürger unserer Gemeinde. Beide Sprechtage waren gut besucht. Obwohl die Tätigkeit des Obmannes sich gegenwärtig hauptsächlich auf die Fragen der Soforthilfe erstreckt, erteilt Herr Janke auch Auskünfte über alle anderen Fragen, wie z. B. Invaliden- und Angestelltenversicherung, Fürsorge- und Gewerbeangelegenheiten, Umsiedlungs- und Wohnungsfragen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 14.09.1949


Dreschordnung 1949
Wie in den vergangenen Jahren wird auch heuer wieder aus energiewirtschaftlichen Gründen eine Regelung für den Elektrodrusch notwendig. Im Einvernehmen mit dem Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie dem Bayer. Bauernverband wird daher folgende Dreschordnung festgelegt:
1. Um eine Überlastung der öffentlichen Stromverteilungsnetze zu verhüten, darf ab sofort von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 12 Uhr nicht mit elektromotorischem Antrieb gedroschen werden.
2. Der Lohn- und Genossenschaftsdrusch wie der Gemeinschaftsdrusch, soweit mehr als 10 Betriebe daran beteiligt sind, unterliegt nicht der Einschränkung gemäß Ziff. 1, muß jedoch von 11 bis 12 Uhr eine Druschpause einlegen.
3. Nichtbefolgung hat Bestrafung nach den strafrechtlichen Bestimmungen und sofortige Stromsperre zur Folge.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.09.1949


Welchenberg. (Nach Brasilien ausgewandert.) Frau Hedwig v. Illesy, geb. Holzapfel aus Espern, verläßt nun ihre Heimat. Nachdem ihr Ehemann schon im April d. J. nach Brasilien ausgewandert ist, darf nun auch Frau Illesy die Reise nach dorthin antreten. Die Fahrt führt vom IRO-Lager Ludwigsburg nach Neapel, von dort beginnt die 14-tägige Überfahrt mit dem Schiff.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.09.1949


Windberg. (Hopfenzupfer) Nach zwölftägiger Abwesenheit ist die erste Gruppe der Hopfenzupfer aus der Hallertau zurückgekehrt. Die Beteiligten haben durchschnittlich über 20 DM Reinverdienst heimgebracht und loben besonders die gute und reichliche Kost, die sie während ihrer Arbeit erhielten.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.09.1949


Windberg. (Kreuzerhöhung.) Am kommenden Sonntag findet anläßlich des Festes der Kreuzerhöhung im Wallfahrtskirchlein zum Heiligen Kreuz bei Windberg um 9.30 Uhr ein Festgottesdienst statt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 16.09.1949


Windberg. (Schulisches.) Am 1. September hat Lehrer Xaver Groß seinen Dienst an unserer Volksschule angetreten und am 15. September wurde er von der Regierung zur Aushilfe nach Pfelling versetzt.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.09.1949


Windberg. (Hagelwetter) In den späten Nachmittagsstunden des Freitag ging ein schweres Unwetter über unsere Gemeinde nieder, in dessen Verlaufe auch Hagelkörner fielen. Der durch den Hagel verursachte Schaden ist gering.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 19.09.1949


Pater Lambert zum Abschied
Windberg.
Am Sonntag hielt die Pfarrgemeinschaft Windberg zu Ehren des Chorherrn Lambert Winters vom Prämonstratenserkloster Windberg im Gasthaus Deschl eine Abschiedsfeier. Zu dieser Feier waren die Pfarrangehörigen in großer Zahl erschienen, um dadurch ihrer engen Verbundenheit und Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen.
Chorherr Lambert Johann Winters – in Windberg und Umgebung unter „Pater Lambert“ bekannt – wurde am 6. Januar 1881 in Holland geboren. Im Jahr 1908 trat er in den Orden der Prämonstratenser zu van Berne ein. Die heilige Priesterweihe erhielt Pater Lambert am 10. August 1914.
Während des ersten Weltkrieges hat er ab 1915 als Missionar für holländische Arbeiter im Ruhrgebiet gewirkt. Dort lernte er das deutsche Volk kennen und lieben. Später leitete Pater Lambert eine große Hilfsaktion für deutsche und österreichische Kinder und konnte durch seine Vermittlung 32 000 Kinder nach Holland zur Erholung bringen. Diese Großaktion beanspruchte Pater Lambert derart, daß er 1922 körperloch zusammenbrach. Auf ärztliche Anordnung mußte er seine Hilfsaktion einstellen und im Mutterkloster von Berne Erholung suchen.
Nach etwa acht Monaten traf ein Brief des Chorherrn Stara von der Abtei Strahov (Tschechoslowakei) in van Berne ein und meldete, daß das Gebäude des 1803 säkularisierten Prämonstratenserstiftes Windberg zum Kauf angeboten werde. Nun kam für Pater Lambert eine neue Tätigkeit. Er wurde mit den Kaufverhandlungen beauftragt. Am 13. Juni 1923 schloß er den Kaufvertrag und am 14. Juni 1923 übernahm er das Gebäude. Dies glich einer Ruine und war sehr verwahrlost. Mit frischem Mut und großer Tatkraft ging Pater Lambert ans Werk, um das Gebäude vor der Ankunft der Brüder wohnlich zu gestalten. Anfangs 1934 konnte der jetzige Prior Dr. Michael van der Hagen das Kloster beziehen. Pater Lambert war der Wegbereiter des neuerwachenden klösterlichen Lebens in Windberg. Überall legte er Hand mit an, bei den Instandsetzungsarbeiten, in der praktischen Seelsorge, in der Heilkunde (er hatte eine Heilsalbe, die Windberger Salbe erfunden), im Obst- und Gartenbau. Nun wurde Pater Lambert das verantwortungsvolle Amt des Priors übertragen, welches er bis vor einem Jahr bekleidete.
Gelegentlich seines letzten Besuches in Holland, der sich infolge einer Krankheit sehr ausdehnte, wurde ihm nach seiner Genesung nahegelegt, aus gesundheitlichen Gründen wieder ins Mutterkloster zurückzukehren. Nur ungern gab er sein Einverständnis. In Windberg, das seine neue Heimat geworden und an das ihn unzählige Bande der Liebe und Sorge festhalten, wollte er seinen Lebensabend verbringen und sich an den Früchten seiner 26-jährigen Tätigkeit erfreuen. Nun muß Pater Lambert doch scheiden und seine Wirkungsstätte verlasen.
Wie sehr Pater Lambert geehrt, geachtet und von der Bevölkerung geliebt wird, brachten den H. H. Pfarrer Andreas Ach im Namen der Pfarrgemeinde, Chorherr Bruno Stadler im Namen des Klosters, Bürgermeister Karl Amann für die politische Gemeinde, Redakteur Ludwig für die Bevölkerung und Kommandant Wagner für die Feuerwehr zum Ausdruck. In einem von Maria Zitzelsberger vorgetragenen Gedicht wurde die segensreiche Tätigkeit des Scheidenden geschildert. Pater Lambert selbst dankte allen für das Wohlwollen, Vertrauen, die Liebe und Anhänglichkeit. Musik und Volkslieder umrahmten die Abschiedsfeier. Bürgermeister Karl Amann ließ noch bekanntgeben, daß er dem Gemeinderat den Antrag unterbreiten werde, Pater Lambert in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenbürger Windbergs zu ernennen. Dies dürfte Herrn Pater Lambert sicherlich ein schönes Abschiedsgeschenk sein.
Allen Bekannten des Waldes und des Gäubodens, von welchem Herr Pater sich nicht persönlich verabschieden konnte, wünscht er ein aufrichtiges „Lebe wohl!“
Quelle: Straubinger Tagblatt, 21.09.1949


Steinburg. (Gesellenprüfung.) Die Damenschneiderin Anna Feldmeier von Wegern hat die Gesellenprüfung im Parktischen wie im Theoretischen mit Note 1 abgelegt. Lehrmeisterin war Frau Maria Feldmeier, Damenschneidering in Grad bei Neukirchen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.09.1949


Pfelling. (Elektrifizierung.) Nachdem noch Liepolding und Anning ab das Stromnetz der Überlandwerke angeschlossen wurden, hat sich Herr Josef Hieninger in Anning ein elektrische Hauswasserförderpumpe einbauen lassen. Wenn er früher eine halbe Stunde fürs Wasserpumpen verwenden mußte, wird dieselbe Arbeit heute durch den Druck auf den Knopf in 5 Minuten erledigt. Erwähnenswert ist auch der Fall Obermeier, der bereits seit einem Jahr das ganze Haus installiert hat, dem jedoch bis jetzt der Freileitungsanschluß versagt blieb. Scheinbar scheut das Versorgungsunternehmen den weiten Anschlußweg. So muß Herr Obermeier weiterhin seine Zeitung im Scheine der Petroleumlampe lesen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.09.1949


Hunderdorf. (Tanzveranstaltung) Die in der ganzen Umgebung bekannte und beliebte sudetendeutsche Tanz- und Unterhaltungskapelle „Egerland-Band“ lädt zu einer großen Abendveranstaltung unter dem Motto „Musik und Stimmung“ am Samstag, 24. Sept. im Sandbillersaal ein.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.09.1949


Besichtigung des Wasserleitungsbaues durch das Bayerische Landesamt für Wasserversorgung
Mitterfels.
Die Herren Regierungsrat Schimmelmayer und Regierungsoberbauinspektor Wagner aus München vom Bayer. Landesamt für Wasserversorgung hatten Gelegenheit, gerade den schwierigsten Teil der ganzen Strecke des Wasserleitungsbaues in der Arbeit zu sehen – Die Bohrungen i. d. Perlbachklamm – hier galt es, den zähesten Kampf mit dem felsigen Urgestein zu bestehen. Schritt um Schritt mußte mit dem Preßlufthammer und durch Sprengungen erobert werden.
Um so mehr wurde von den Münchener Herren die Gründlichkeit der Arbeitsdurchführung und der schnelle Fortschritt des Wasserleitungsbaues anerkennt. Die Besichtigung führte bis zum Hochbehälter in Buchberg, der mit fertigem Eisengeflecht und Schalung nur noch der Betonierung harrt. Der gute Kontakt mit Herrn Bürgermeister Dietl, der den beiden Herren ein gut Teil der Befürwortung seiner Mitterfelser Wasseranliegen verdankt, wurde noch vertieft, als sie sich an Ort und Stelle von ihm über die Notwendigkeit der Anlagen und durch Augenschein überzeugen konnten.
Landtagsabgeordneter Laumer nahm in seiner Eigenschaft als Direkter des Straubinger Arbeitsamtes gleichfalls an der Besichtigung teil, die die Herren auch nach Buchet ins Quell-Gebiet der Mitterfelser Wasserversorgung führte. Er äußerte seine Freude darüber, daß es die Möglichkeit gegeben hätte, zahlreiche Arbeitslose zu beschäftigen.
Mit großer Spannung wird jetzt der Augenblick erwartet, wo das rinnende Naß das erste Mal den Weg zum Hochbehälter finden und damit die Arbeit schöpferischen Geistes und unermüdlicher Einsatzbereitschaft des einzelnen Arbeiters krönen wird.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 23.09.1949


Bogener Volksfest im Jahr 1950
Bogen.
Eine Sitzung des Gemeinderates befaßte sich vor allem mit der durch den Beginn des zweiten Bauabschnittes der Gemeinnützigen Baugenossenschaft für die Marktgemeinde geschaffenen Lage. Man beschloß einstimmig, das neue Baugelände am Bahnübergang sofort mit dem Anschluß an das Wasser- und Kanalisationsnetz zu versehen. Ebenso soll der in diesem neuen Marktviertel in vielen Fällen nur provisorisch getätigte Anschluß an das Stromnetz nunmehr richtig installiert und das neue Viertel auch mit Stra0enbeleuchtung ausgestattet werden.
Im Verlauf der Sitzung wurde auch die Frage der Schaffung einer Gewerbe- und Berufsschule für den Landkreis im Markt Bogen erörtert und die Erstellung für das kommende Jahr in Aussicht genommen.
Außerdem faßte man den Beschluß, mit den Vorbereitungen zur Durchführung eines großen Volksfestes im August 1950, verbunden mit Gewerbe- und landwirtschaftlicher Ausstellung, zu beginnen, nachdem das letzte große Volksfest dieser Art im Jahre 1911 stattgefunden hat.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.09.1949


Ein Jahr Kurheim Klinglbach
Das einzige Heim für Behandlung nach Kinderlähmung im Bundesgebiet
Als vor einem Jahr die Währungsreform das Kinderheim Klinglbach seine Pforten schließen ließ, war seine Zukunft vollkommen völlig ungeklärt. Die Epidemie der Kinderlähmung führte dann zu neuen Plänen. Das Bayerische Rote Kreuz wurde Träger des Krankenhauses. Es sorgte für völlige Erneuerung des Hauses und für zweckmäßige Einrichtung.
Am 7. Oktober 1949[?] kam der erste Transport nach Klinglbach. Inzwischen hat sich das Heim vergrößert und vervollkommnet. Es nimmt als einziges Heim im Bundesgebiet Gelähmte nach spinaler Kinderlähmung auf. Die 40 Bettend es Hauses sind ständig belegt. Da diese heimtückische Krankheit eine lange Behandlung erfordert, ist ist die Zahl der betreuten Patienten nicht größer als etwa 100.
Den Kranken wird unter Leitung einer geschulten Oberschwester von zwei staatlich geprüften Heilgymnastikerinnen eine Spezialmassage verabreicht, die durch eigene Übungen vertieft wird. Ein Bewegungsbad mit einer eingebauten Hochdruck-Unterwassermassage verstärkt die Wirkung. Auch die Möglichkeit zur Ultraschallbehandlung, Kurzwellenbehandlung, elektrischer Behandlung mit galvanischem und Faradayschem Strom und Höhensonnenbestrahlung ist gegeben. Alle Patienten stehen unter dauernder Kontrolle des Heimarztes. Die spezielle Behandlung begutachtet als beratender Arzt Med.-Rat. Schmidt, der Vertrauensarzt und Facharzt für Orthopädie bei der Regierung. Vier Pflegeschwestern des Roten Kreuzes sorgen für das leibliche Wohl der Kranken, denen Zeitungen, Radio und Spiele zur Verfügung stehen. Die finanzielle Leitung liegt in den bewährten Händen des Verwalters Herrn K.
Das Heim ist eine caritative Anstalt. Für viele Insassen trägt der Bezirks- und Landesfürsorgeverband die Gesamtkosten.
Und der Erfolg?
Persönliche Rücksprache mit den Patienten und eigener Augenschein haben davon überzeugt, daß bei fast allen Patienten wesentliche Besserungen eingetreten sind. Viele stehen dank der guten Behandlung im Kurheim schon wieder in Arbeit. So stiftet das Heim reichen Segen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.09.1949


Steinburg. (Instandsetzung der Perlbachbrücke.) Durch Hochwasser wurden die Fundamente der Brückenköpfe der Perlbachertaler Brücke im Laufe der Zeit so stark unterwaschen, daß eine Reparatur notwendig geworden ist. Um dieser für den Verkehr wichtigen Brücke die erforderliche Tragfähigkeit wiederzugeben, wurde mit der Instandsetzung begonnen. Für die anfallenden Arbeiten wurden vom Arbeitsamt Bogen junge arbeitslose Kräfte zur Verfügung gestellt, so daß mit einem schnellen Abschluß der Instandsetzungsarbeiten gerechnet werden kann. Der Verkehr von und nach Bogen wurde über Mitterfels und Gaishausen umgeleitet.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.09.1949


Au vorm Wald. (Garagenbrand.) Durch Hantieren mit offenem Licht geriet die Garage des Schulgebäudes in Brand. Nur durch das rechtzeitige Eingreifen einiger Männer, die mit der Feuerwehrspritze anrückten, konnte sie gerettet werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.09.1949


Gaishausen. (Hochzeit) Am 22. September fand in Hunderdorf die kirchliche Trauung des Landwirts Xaver Steineck, Öflerberg, mit der Landwirtstochter Therese Probst, Mittendorf, statt. Die weltliche Feier wurde im Gasthaus Solcher, Steinburg, abgehalten. Für gute Stimmung sorgte die Kapelle Sagstetter, Hunderdorf.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.09.1949


Pfelling. (Moderner Weidezaun) Der Weiler Anning, der aus 5 Gehöften besteht und zur Gemeinde Pfelling gehört, ist weit über die Grenzen unseres Kreises hinaus bei allen Pferdezüchtern bekannt durch die Deckstation Peter Brindl. Links und rechts der Landstraße, die den Weiler berührt, befinden sich ausgedehnte Weidekoppeln. Vielleicht ist diesem oder jenem bereits aufgefallen, daß seit kurzem ein moderner Patentdrahtzaun die Weiden säumt, erstellt nach den letzten Erfahrungen auf diesem Gebiet. In sechs einzelnen Drähten wird der Zaun um die Koppel geführt, abgeteilt durch senkrechte Patentverbindung, welche ein Durchschlüpfen der Tiere verhindern. Interessant ist dabei der Torverschluß, der durch eine einzige Drehung der Anschlagschiene kinderleicht geöffnet und geschlossen werden kann. Werden die Drähte durch Stoßen oder Drücken mit der Zeit gelockert, können sie jederzeit mit einem eigenen Schlüssel wieder nach gespannt werden. Dieser Zaun wurde auch bei der Landwirtschaftlichen Ausstellung beim Volksfest in Straubing gezeigt und dürfte wegen seiner leichten Bauweise und unverwüstlichen Lebensdauer viele Interessenten finden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 26.09.1949


Wer die Heimat kennt …
Hunderdorf.
Herr Schulleiter Erich Schmid führte einen größeren Kreis von Lehrerinnen und Lehrern aus dem naturkundlichen Arbeitskreis der Bogener Lehrerschaft am Samstag in die Umgebung von Hunderdorf, um ihnen die Pflanzen und Blumen zu erklären. „Wer die Heimat kennt, muß auch ihre Pflanzen kennen“, war das Leitwort, das über dieser lehrreichen Veranstaltung stand. Durch die der bekannte Heimatgeschichtler sein großes Wissen weitergab.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 28.09.1949


Au v. W. (Feuerwehr erhält Fahne) Die Freiwillige Feuerwehr wird demnächst ihre erste Fahne erhalten, deren Weihe im Frühjahr erfolgt. Die Kosten sollen aus Stiftungen gedeckt werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.09.1949


Gaishausen. (Gemeindeversammlung) In einer gut besuchten Gemeindeversammlung, bei der die Stierhaltung lebhaft besprochen wurde, schlug Bürgermeister Hastreiter die Gründung von drei Deckbezirken und eine gemeinschaftliche Untersuchung des Rindviehbestandes vor, um der Trichonomadenseuche Einhalt zu gebieten. Nachdem der Bürgermeister selbst einen Stier hält, waren noch zwei weitere Stierhalter notwendig. Da darüber keine Einigung erzielt wurde, erklärte der Bürgermeister, er sehe sich genötigt, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.09.1949


Windberg. (Tanzveranstaltung) Der Heimat-und Volkstrachten verein Windberg hält am 2. Oktober im Gasthaus Sandbiller (beim Bahnhof Hunderdorf) nach längerer Pause wieder eine öffentliche Tanzunterhaltung. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Plattlereinlagen und Figurentänze zur Aufführung gelangen. Es spielt die Vereinskapelle Sagstetter.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.09.1949


Windberg. (Rußlandheimkehrer) In den letzten Tagen kamen Johann Weber und Johann Hornberger aus russischer Kriegsgefangenschaft. Johann Weber kommt aus dem Lager Saporoschje (Nr. 7100/3, seine letzte Feldpostnummer war 09372 E. Johann Hornberger kommt aus dem Lager Schachti Nr. 7182/9. Seine letzte Feldpostnummer war 09516 E.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.09.1949


Zündholzfabrikation wieder in Betrieb
Grafenwiesen.
(Lb) Die Zündholzfabrikation der Aktiengesellschaft Grafenwiesen im Bayer. Wald wurde nach einer Mitteilung der Firma wieder aufgenommen. Meldungen, die von einer Stillegung der Fabrikation wegen Absatzmangel berichteten, müßten. So betont das Werk, als überholt betrachtet werden.
Quelle: Straubinger Tagblatt, 30.09.1949

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